Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont

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Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Projektbroschüre 2018

Arbeit in Würde
Entwicklungszusammenarbeit,
die wirkt
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Projektländer

                               Honduras 5 Projekte

El Salvador 7 Projekte

                                                            Togo 4 Projekte

                                                                     Benin 2 Projekte

    Bolivien 4 Projekte

                                                             Brasilien 7 Projekte

Projektkommission

Eine externe Fachkommission prüft alle Projekte von Brücke · Le pont und
berät auf Anfrage die Programmverantwortlichen zu spezifischen Fachthemen.

Die Mitglieder der Kommission sind:
Monika Schneider (Präsidentin), FIBL
Eliane Herrmann, Swisscontact
Armin Hürner, Vertreter KAB
Daniel Ott Fröhlicher, Swissaid
Maja Rüegg, Helvetas Swiss Intercooperation
Urs Schori, Schweizerisches Rotes Kreuz
Franziska Theiler, Brücke · Le pont
Denis Torche, Vertreter Travail.Suisse

Detaillierte Informationen zu den
­Projekten senden wir Ihnen gerne zu.
 Kontaktieren Sie uns:
 info@bruecke-lepont.ch
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Arbeit in Würde

 Mit dem Programm «Arbeit in Würde»       persönlich und beruflich entfalten
 unterstützt Brücke · Le pont seit über   können. Brücke · Le pont befähigt
60 Jahren benachteiligte Menschen         sie, ihren Lebensunterhalt durch eine
 in Afrika und Lateinamerika. Das         rentable und menschenwürdige Ar-
Programm umfasst rund 30 Projek-          beit zu verdienen. Das ist beste ­Hilfe
te und geht von einem integralen An-      zur Selbst­hilfe.
 satz aus: es verknüpft die drei stra-    Die Transversalthemen Gender und          Liebe Leserinnen und Leser
tegischen Schwerpunkte Einkom-            Institutionelle Stärkung werden in
 mensförderung, berufliche Kompe-         allen Projekten berücksichtigt. Das       Wir SchweizerInnen sind eine Re-
tenzen und Arbeitsrechte miteinander.     Transversalthema Cultura de Paz           ferenz in der internationalen Zu-
­Brücke · Le pont ist überzeugt, dass     (Gewaltprävention und Konfliktlö-         sammenarbeit: Wir sind aufgrund
 diese drei Schwerpunkte ineinander       sung) wird in allen Projekten des         unserer humanitären Tradition und
 greifen und zusammen die Grundla-        Regional­programms Zentralamerika         unseres Knowhows gut aufgestellt,
 ge dafür bilden, dass Menschen sich      berücksichtigt.                           um politische Lösungen für Konflik-
                                                                                    te zu unterstützen und die Achtung
                                                                                    der Menschenrechte zu fördern.
                                                                                    Wir engagieren uns seit Jahrzehn-
                                                                                    ten erfolgreich dafür, Armut, Diskri-
                                                                                    minierung, Ausgrenzung und Ver-
                                                                                    letzlichkeit in Entwicklungsländern
                                                                                    zu verringern.

                                                                                    Die Botschaft über die internatio-
                                                                                     nale Zusammenarbeit der Schweiz
                                                                                    2017–2020 hat unter anderem
                                                                                    ­folgende Schwerpunktthemen: 1)
                                                                                    Berufsbildung, 2) Frauenrechte, 3)
                                                                                    Wirtschaftswachstum, das allen zu-
                                                                                     gutekommt, 4) Friedensförderung,
                                                                                    5) das Engagement in fragilen Kon-
                                                                                    texten und 6) Themen von globaler
                                                                                    Tragweite wie Ernährungssicherheit.

                                                                                    Alle diese Schwerpunkte finden Sie
                                                                                    auch im Programm «Arbeit in Wür-
                                                                                    de» und in der vorliegenden Pro-
                                                                                    jektbroschüre von Brücke · Le pont.
                                                                                    Wir wünschen Ihnen eine interes-
                                                                                    sante Lektüre.

                                                                                    Franziska Theiler
                                                                                    Geschäftsleiterin Brücke · Le pont
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Togo/Benin
                                              Bassar (Togo)
                                                             Zusatzeinkommen
                                                             dank Reisanbau und
                                                             Hühnerzucht
In den beiden westafrikanischen ­Ländern,
die beide reich an natürlichen Ressour-       Das Projekt fördert in der Region von Bas-
cen sind, muss sich über 70 Prozent der       sar im Norden von Togo Produktion und
                                              Verkauf von Reis und lokal produziertem
Bevölkerung mit informellen Jobs durch-
                                              Pouletfleisch. Die Hühnerzucht ist für die
schlagen. B­ rücke · Le pont ­unterstützt     Bauernfamilien eine wichtige Einkommens-
deswegen lokal/regional ­bedeutsame           quelle und das lokal produzierte ­qualitativ
Wertschöpfungsketten des Agrar- und           hochstehende Fleisch ist gesünder als die
Nahrungsmittelsektors, die wesentlich         Importware. Hilfsveterinäre ­unterstützen
zur Einkommensförderung beitragen und         und beraten die Züchter­Innen. Ziel – sowohl
                                              bei den ZüchterInnen als auch bei den vom
sich an der Nach­frage orientieren. Geför-
                                              Projekt unterstützten R­ eisproduzentInnen –
dert werden so unterschiedliche Aktivitä-     ist eine nachhaltige Einkommens­steigerung.
ten wie die V­ erarbeitung von Rohproduk-     Dabei werden sozial benachteiligte Grup-
ten oder die Entwicklung angepasster          pen wie Frauen, Jugendliche ­ohne Schul-
Vermarktungsstrategien. Zu den unter-         abschluss oder Arbeit sowie behinderte         Projekt Bassar: Hühnerzucht ist für
                                              Menschen besonders berücksichtigt.             ­togo­lesische Bauernfamilien eine wertvolle
stützten Erzeugnissen gehören Reis/                                                           ­Einkommensquelle.
Dämpfreis, traditionell hergestelltes
                                              Partnerorganisation: NGO PTM
Palmöl, Kaffee, lokal produziertes Pou-       Projektkosten 2017–2018: CHF 133 082
letfleisch und Sorghum­brot. Die Projekte
helfen Zehntausenden von Familien, ihre
Einkommen zu erhöhen. Zudem tragen
sie zur Ernährungssicherung und zur
Versorgung der Bevölkerung mit gesun-
den und günstigen Nahrungsmitteln bei.
                                                                                             Robusta (Togo)
                                                                                                             Einkommensförderung
                                                                                                             mit Kaffee und
  Der Ansatz M4P (Making Markets Work                                                                        traditionellem Palmöl
  for the Poor): Mit Unterstützung von
  Brücke · Le pont haben alle Partner­                                                       Das Projekt unterstützt rund 2000 Produ-
  organisationen M4P-Elemente in ihre                                                        zentInnen (davon über 80 Prozent Frau-
  Interventionsstrategien integriert. Der                                                     en) bei der Herstellung und dem Verkauf
  systemische Ansatz fördert Ausbau                                                          von traditionell hergestelltem Palmöl sowie
  und Optimierung unterschiedlichster                                                        ­Kaffee Robusta. Das Öl aus der Region
  Dienstleistungen, welche die oft margi-                                                     Kpalimé enthält wertvolle Nährstoffe. Reich
  nalisierten Zielgruppen benötigen, um                                                       an Provitamin A wirkt der Konsum präven-
  einen verbesserten Zugang zu wichti-                                                       tiv gegen Nachtblindheit, unter der insbe-
  gen Märkten zu erhalten und die Wett-                                                       sondere Kinder und schwangere Frauen
  bewerbsfähigkeit ihrer Produkte zu er-                                                      leiden. Der Kaffeeanbau hat auf dem Danyi-­
  höhen. Schwerpunkte setzen die Pro-                                                         Plateau Tradition. Kaffee Robusta wird ei-
  jekte derzeit auf die Mobilisierung und                                                     nerseits exportiert, andererseits nimmt
  Nutzung von Dienstleistungen in den                                                         auch bei der togolesischen Bevölkerung
  Bereichen Veterinärdienste, landwirt-                                                       selbst die Nachfrage zu. Durch die Förde-
  schaftlichen Betriebsmittel, Transport,                                                     rung dieser beiden Wertschöpfungsketten
  Verpackung und Marketing. Eine bes-                                                         sichern die Bauernfamilien grosse Teile ih-
  sere Verfügbarkeit notwendiger Dienst-                                                      res Einkommens.
  leistungen bietet allen Markt­beteiligten   Projekt Robusta: Der Anbau von Kaffee
  Vorteile und verbessert das Klima für       für den lokalen Konsum hat Zukunft.             Partnerorganisation: Consortium
  Investitionen und Innovationen.                                                            ­VERD-Togo
                                                                                              Projektkosten 2017–2019: CHF 473 867
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Kponno (Togo)
                Lokales, gesundes und
                günstiges Brot
Wie in ganz Westafrika konsumiert die
togo­lesische Bevölkerung viel Weizenbrot.
Dieses ist jedoch wenig nahrhaft und der
Weizen muss importiert werden. Gesunder
sind einheimische ­Getreide wie Sorghum
und Soja. Diese werden mit Weizenmehl
gemischt was die Abhängigkeit von Letz-
terem verringert. Das Projekt hat erreicht,
dass die ProduzentInnen den Bäckereien
Getreide in guter Qualität und ausreichen-
der Menge liefern. Nun soll die Bevölke-
rung von den Vorteilen des Sorghum/Soja­
brotes überzeugt und die Vermarktung in
Schwung gebracht werden. Insgesamt pro-
fitieren somit nicht nur die ProduzentInnen
und Kooperativen sondern auch Mehlher-        Projekt Kponno: Sorghumbrot ist gesund
steller, Bäckereibetriebe, VerkäuferInnen     und lokal produziert.
und KundInnen.

Partnerorganisation: NGO GTPAL-Togo
Projektkosten 2015–2018: CHF 365 568

                                                                                       Savalou (Benin)
                                                                                                      Wirtschaftsförderung
                                                                                                      durch Reisproduktion
                                                                                       Das Projekt fördert in Zentralbenin die
                                                                                       Wert­schöpfungskette Reis. Die Reisbau-
                                                                                       ernfamilien werden bei den Herausforde-
                                                                                       rungen des Reisanbaus begleitet – etwa
                                                                                       bei dem wegen des Klimawandels zuneh-
                                                                                       mend schwierigen Zugang zu Wasser. Das
                                                                                       Projekt bildet neben ReisproduzentInnen
                                                                                       auch Frauen in der Weiterverarbeitung zu
                                                                                       Dämpfreis und dessen Kommerzialisierung
                                                                                       aus. Der Dämpfreis ist wegen seines hohen
                                                                                       Nährwerts und seiner guten Qualität sehr
                                                                                       beliebt und verkauft sich gut. Somit bietet
                                                                                       er zahlreichen ProduzentInnen ein stabiles
                                                                                       Einkommen mit dem sie ihre Familien er-
                                                                                       nähren können.

                                                                                       Partnerorganisation: NGO LDLD
                                                                                       Projektkosten 2018–2020: CHF 320 194
Projekt Savalou: Die Begleitung von
­Reisbäuerinnen garantiert Qualität und
 ­gutes Einkommen.
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Mapto (Togo)
               Fairer Handel und
               Produktion von
               Kochbananen
Mapto ist die bedeutendste Bauern­
gewerkschaft in Togo. Damit die Bäuer­
Innen für ihre Ernten einen fairen Preis er-
halten, führt die Gewerkschaft auf Klein-
märkten eine Schale ein, die als Einheits-
mass dient. Komitees überwachen die
Nutzung der Schale und die traditionel-
len und politischen Autoritäten werden ins
Vorhaben eingespannt. Zusätzlich werden
die ­Gewerkschaftsmitglieder bei der Pro-
duktion von Kochbananen unterstützt. Die
Nachfrage nach Kochbananen ist in Togo
gross. Mit der Stärkung der lokalen Pro-
duktion können die Bauernfamilien ihre
Einkommen steigern und die Armut hin-
ter sich lassen.
                                               Projekt Mapto: Dank der Mapto-Schüssel
Partnerorganisation: Gewerkschaft Mapto        ­erhalten BäuerInnen einen fairen Preis für
                                                ­ihre Ware.
Projektkosten 2017–2019: CHF 250 445

                                                                                             Mono (Benin)
                                                                                                            Lokales Poulet und
                                                                                                            Palmöl anstelle von
                                                                                                            Importen
                                                                                             Die Nachfrage nach Pouletfleisch und
                                                                                             Palmöl nimmt in Benin zu und damit die
                                                                                             ungesunden und wirtschaftsschädigenden
                                                                                             Importe aus dem Ausland. Um lokalen Bau-
                                                                                             ernfamilien einen Weg aus der Armut zu
                                                                                             ermöglichen, unterstützt das Projekt rund
                                                                                             7500 Kleinbauern im Südwesten Benins
                                                                                             bei der Hühnerzucht sowie der Produk-
                                                                                             tion und Vermarktung ihres lokal herge-
                                                                                             stellten Pouletfleisches und roten Palmöls.
                                                                                             Letzteres ist reich an Vitaminen und beugt
                                                                                             der Nachtblindheit vor. Ausser mit Armut
                                                                                             sind speziell Frauen auch mit grossen so-
                                                                                             zialen Problemen konfrontiert. Deswegen
                                                                                             setzt sich das Projekt auch für Themen wie
                                                                                             Schulbildung für Mädchen und Verminde-
                                                                                             rung von Kinderhandel bzw. Gewalt gegen
Projekt Mono: Durch die Beratung von                                                         Frauen ein.
­Veterinären steigern die HühnerzüchterInnen
 den Ertrag.
                                                                                             Partnerorganisation: NGO Capacités-21
                                                                                             Projektkosten 2018–2020: CHF 348 682
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
El Salvador/
                                                  Justicia Laboral
Honduras                                          (El Salvador)
                                                                  Stickerinnen verbessern
                                                                  ihre Arbeitssituation
 In den beiden zentralamerikanischen
  Ländern El Salvador und Honduras                Ein grosser Teil der Frauen, die in den Aus-
­fehlen den Menschen die beruflichen              senquartieren der Hauptstadt San Salvador
                                                  leben, arbeiten in den industriellen Freihan-
  Perspektiven – viele Jugendliche
                                                  delszonen. Aus Kostengründen lagern eini-
  schliessen sich kriminellen Banden an           ge Fabriken die Arbeit an Heimarbeiterinnen
  oder wandern aus. Das Regionalpro-              aus. Diese stehen unter einer noch höhe-
  gramm hat die Schwerpunkte integrale            ren Arbeitsbelastung als die Fabrikarbeiter­
  Berufsbildungs- und Arbeitsmarkt­               innen und leiden unter ungerechten Ver-
  integration für Jugendliche aus Armen-          trägen. Das Projekt trägt Fakten über ihre
                                                  prekäre Situation zusammen, um staatliche
vierteln sowie Anerkennung und
                                                  Behörden und die Öffentlichkeit über ihre
 ­Durchsetzung der Arbeitsrechte von              Situation aufzuklären. Den Heimarbeiter­
Textilarbeiterinnen und Hausangestell-            innen werden Kenntnisse über Arbeits-
ten. Aufgrund des schwierigen Gewalt-             rechtsfragen vermittelt, damit sie sich orga-
  kontextes spielen Friedensförderung             nisieren und ihre Rechte einfordern können.     Projekt Justicia Laboral: Stickerinnen
                                                                                                  ­werden von der Textilindustrie besonders
  und Konfliktlösung (Cultura de Paz) in                                                           ausgebeutet.
                                                   Partnerorganisation: ­Mujeres
  allen Projekten eine zentrale Rolle.
                                                  ­Transformando (MT)
  Gleichzeitig fördert das Regional­               Projektkosten 2016–2018: CHF 344 923
  programm Synergien zwischen allen
  Partnerorganisationen.

Obreras
de ­Maquila ­(Honduras)
                Textilarbeiterinnen
                kämpfen für ihre Rechte
                und ihre Gesundheit
Die Arbeitsbedingungen in den T ­ extilfabriken
(Maquilas) sind katastrophal: befristete Ar-
beitsverträge, unbezahlte Überstunden und
chronische Gesundheitsschäden. Frauen
werden zu Schwangerschaftstests bei der
Anstellung bzw. Kündigung bei Schwanger-
schaft gezwungen. Das Projekt bietet den
Arbeiterinnen Schulungen zu Arbeitsrech-
ten sowie juristische, medizinische und psy-
chologische Beratung an. Veranstaltungen,
Foren und Radiosendungen sensibilisieren
die breite Öffentlichkeit. Zusätzlich betreibt
die Partnerorganisation politisches Lobby­
ing, damit die nationale Gesetzgebung so-
wie die internationalen Verträge von den
Firmen eingehalten werden.                        Projekt Obreras de Maquila: Fabrik­
                                                  arbeiterinnen leiden oft an gravierenden
                                                  ­Gesundheitsschäden.
Partnerorganisation: Colectiva de
­Mujeres Hondureñas (CODEMUH)
Projektkosten 2018–2020: CHF 303 361
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Derechos                                         Trabajo Digno
                                                                                               ­(Honduras)
                                              ­Laborales (El Salvador)                                        Arbeitsrechte für
                                                              Faire Arbeitsrechte,                            Hausangestellte
                                                              effiziente Gerichte
                                                                                               Das Projekt verbessert die Arbeitsrecht­
                                              Die Gerichte in El Salvador arbeiten, selbst     situation der Hausangestellten in der
                                              bei Bagatellfällen, langsam und inkompe-         Haupt­stadt Tegucigalpa und in vier um-
                                              tent. Leidtragende hiervon sind oft Fabrik­      liegenden Gemeinden. Die Frauen bilden
                                              arbeitende, deren Rechte mit Füssen ge-          sich in ihrem Beruf weiter und lernen ih-
                                              treten wurden (fehlende Sozialleistungen,        re Arbeitsrechte kennen. Gleichzeitig wer-
                                              unbezahlte Überstunden, sexuelle Be-             den staatliche EntscheidungsträgerInnen
                                              lästigung und chronische Gesundheits­            zum Thema Arbeitsrechte weitergebildet
                                              schäden). Das Projekt setzt sich in Zusam-       und ArbeitgeberInnen sensibilisiert. Eine
                                              menarbeit mit der Generalstaatsanwalt-           Kampagne über Radio und mit öffentlichen
                                              schaft und dem Arbeitsministerium sowie          Veranstaltungen erreicht zahlreiche weitere
                                              mit einer professionellen Anlaufstelle für sie   Hausangestellte und befähigt sie, sich ge-
                                              ein. So können die Gerichtsfälle schneller       gen Missbrauch zu wehren.
                                              und fairer abgeschlossen werden. Alleine
Projekt Derechos Laborales: Die Staats­       im Jahr 2016 konnten so 310 Arbeitende           Partnerorganisation: Centro de Estudios
anwältin setzt sich zusammen mit              Rückzahlungen von Löhnen und Sozialleis-         de la Mujer – Honduras (CEM-H)
­Brücke · Le pont für eine Verbesserung der
                                              tungen im Umfang von über 500 000 Fran-          Projektkosten 2017–2019: CHF 273 482
 Arbeitsrechte ein.
                                              ken geltend machen.

                                                Partnerorganisationen: ­Organización
                                                de Mujeres Salvadoreñas por la Paz
                                              ­(ORMUSA) und die salvadorianische
                                               ­Generalstaatsanwaltschaft (PGR)
                                                Projektkosten 2017–2018: CHF 198 665

Reyes Irene (Honduras)
                Bildung für junge
                Hausangestellte
Aufgrund fehlender Einkommensmöglich-
keiten suchen viele junge Mädchen in Hon-
duras eine Arbeit als Hausangestellte oder
als Strassenverkäuferin. Ihre Arbeitsbedin-
gungen sind hart (Arbeitstage von 15 Stun-
den, miserabler Lohn, keine Arbeitsver-
träge, keine Sozialleistungen usw.). Viele
von ihnen sind gewalttätigen und sexuel-
len Übergriffen ausgesetzt. Um ihnen eine
bessere Zukunftsperspektive zu eröffnen,
ermöglicht ihnen das Projekt, die reguläre
Schulbildung abzuschliessen und Berufs-
kurse zu absolvieren. Psychologische, me-
dizinische und rechtliche Beratung sowie
Unterstützung bei der Arbeitssuche stärken
die Mädchen zusätzlich.

Partnerorganisation: Sociedad Amigos
de los Niños (SAN)                            Projekt Reyes Irene: Schulbildung und
Projektkosten 2017–2019: CHF 248 216          ­Berufskurse ermöglichen jungen Frauen eine
                                               bessere Zukunft.
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Suyapa (Honduras)                                                                             Abriendo Puertas
                Berufliche Perspektive für                                                    (El Salvador)
                Jugendliche                                                                                   Hausangestellte treten an
                                                                                                              die Öffentlichkeit
Im Projekt erhalten rund 1300 Jugend­liche
von 17 bis 25 Jahren die Möglichkeit, kur-                                                    Viele Frauen aus armen Verhältnissen
ze und praxisorientierte Berufskurse zu ab-                                                   mit wenig Bildung suchen mit bezahlter
solvieren. Viele von ihnen sind mit ihren                                                     Hausarbeit ein Einkommen. Arbeitstage
Familien vom Land in die honduranische                                                        von 15 Stunden und vertragslose Situatio-
Hauptstadt Tegucigalpa gezogen und le-                                                        nen sind die Regel. Zudem sind die Frauen
ben dort in Armenvierteln unter prekären                                                      von Sozialleistungen ausgeschlossen und
Verhältnissen. Sie verfügen über eine sehr                                                    häuslicher Gewalt schutzlos ausgeliefert.
schlechte Schulbildung und haben keine                                                        Die 2014 gegründete Gewerkschaft der
Zukunftsperspektive. Das Projekt vermittelt                                                   Hausangestellten, Simuthres, ermöglicht es
den Jugendlichen nebst beruflichem Fach-                                                      ihnen, sich zu organisieren, sich gegensei-
wissen auch soziale Kompetenzen sowie                                                         tig zu stärken und ihre Anliegen gemeinsam
Kenntnisse im Umgang mit Gewalt und im                                                        vorzubringen. Ausserdem lobbyiert Simu-
Lösen von Konflikten. Die Partnerorgani-                                                      thres im Parlament und in der Öffentlichkeit
sation CFSJB arbeitet dabei eng mit dem                                                       für die Verbesserung der Arbeitssituation
nationalen Berufsbildungsinstitut und mit     Projekt Suyapa: 1300 Jugendliche werden in      der Hausangestellten.
Unternehmen zusammen und verfügt über         praxisorientierten Berufskursen fit für die
                                              ­Arbeitswelt gemacht.
langjährige Erfahrung in der Berufsbildung.                                                   Partnerorganisation: Simuthres (­Sindicato
                                                                                               de Mujeres Trabajadoras del Hogar
Partnerorganisation: Centro de                                                                ­Remuneradas Salvadoreñas)
­Formación San Juan Bosco (CFSJB)                                                              Projektkosten 2017–2018: CHF 92 268
 Projektkosten 2017–2019: CHF 380 354

Una Oportunidad                               Vista Hermosa
(El Salvador)                                 (El Salvador)
                Ein gelungener Einstieg                       Neue Perspektiven
                in die Arbeitswelt                            für marginalisierte
                                                              Jugendliche
In El Salvador verdienen zwei Drittel aller   Über die Hälfte der salvadorianischen Be-
Jugendlichen nicht genügend Geld, um          völkerung ist unter 30 Jahre alt und fast die
davon leben zu können. Das Pilotprojekt       Hälfte der Jugendlichen zwischen 16 und
unterstützt 1900 junge Frauen und Männer      18 besitzt keinen Schulabschluss. Illegale
dabei, eine menschenwürdige Arbeitsstelle     Auswanderung oder der Eintritt in kriminelle
zu finden oder sich erfolgreich selbständig   Jugendbanden bilden für viele die einzige
zu machen. Zusätzlich werden ihre Selbst-     Alternative zur Arbeitslosigkeit. Das Projekt
und Sozialkompetenzen gestärkt. Beson-        Vista Hermosa bietet rund 870 marginali-
ders innovativ am Projekt sind die Mittel     sierten Jugendlichen eine neue Perspek-
und Massnahmen zur Eingliederung der          tive: Sie absolvieren Berufsbildungskurse
Jugendlichen in den Arbeitsmarkt: Neben       im Ausbildungszentrum oder in einem Un-
Onlinekursen und Informatiktools stehen       ternehmen. Zudem lernen sie, sich erfolg-
ihnen Beratung und Begleitung sowie spe-      reich für eine Stelle zu bewerben. Die Ver-
zifisch geschaffene Stellenbörsen und das     netzung mit potentiellen ArbeitgeberInnen
gemeinsame Netzwerk der Partnerorgani-        ist eine weitere Massnahme des Projekts,
sationen zur Verfügung.                       die den Jugendlichen hilft, ins Arbeitsleben
                                              einzusteigen.                                   Projekt Vista Hermosa: Kochunterricht im
Partnerorganisation: Fe y Alegría                                                             Ausbildungszentrum der Partnerorganisation
                                                                                              SSPAS.
­El ­Salvador                                 Partnerorganisation: Servicio Social
 Projektkosten 2017–2018: CHF 167 989         ­Pasionista de El Salvador (SSPAS)
                                               Projektkosten 2018–2020: CHF 332 558
Projektbroschüre 2018 - Arbeit in Würde - Brücke Le pont
Fuerza Juvenil                                 Jóvenes Creando
­(Honduras)
               Perspektiven und
                                               Futuro (El Salvador)
               Empowerment für                               Jugendliche nehmen ihre
               Jugendliche                                   Zukunft in die Hand
Honduras gehört zu den Ländern mit der         Im Ballungsgebiet von San Salvador sind
grössten sozialen Ungleichheit und Ar-         viele Jugendliche arbeitslos. Manche bre-
mut in Lateinamerika. Zwei Drittel aller Ju-   chen die Schule vorzeitig ab, um mit Ge-
gendlichen haben keine Arbeitsstelle, die      legenheitsjobs zum Familieneinkommen
ihnen ein würdiges Einkommen ermög-            beizutragen. Im Projekt absolvieren 360
licht. Um dies zu ändern, bietet das Pro-      Jugendliche Berufskurse und werden bei
jekt Berufskurse für rund 310 junge Frau-      der Suche nach einer Stelle mit würdigen
en und M  ­ änner, in denen neben fachli-      Arbeitsbedingungen unterstützt. Das Kurs-
chen auch soziale Kompetenzen erworben         angebot wird auf die Nachfrage bei den
werden. Nach dem Abschluss hilft ihnen         lokalen Unternehmen abgestimmt. Es be-
das Projekt­team bei der Suche nach einer      inhaltet neben der Förderung von berufli-
Stelle oder einem Praktikum. Hierzu wird       chen Kompetenzen auch Module zu Frie-
eine Stellenbörse aufgebaut. Gleichzeitig      densförderung, Konfliktlösung und Berufs-
lernen die Jugendlichen eine Vorbildrolle      orientierung. Weitere 100 Jugendliche, die   Projekt Jóvenes Creando Futuro:
für ihre AltersgenossInnen zu übernehmen,      bereits einen Berufskurs absolviert haben,   ­Jugend­liche nehmen an einem Webdesign-
                                                                                             Kurs der Partnerorganisation FUSALMO teil.
sich in Jugendgruppen zu organisieren          durchlaufen komplementäre Ausbildungs-
und ­Gemeinschaftsprojekte umzusetzen.         module und werden bei der Stellensuche
                                               unterstützt.
Partnerorganisation: Fe y Alegría
Projektkosten 2017–2018: CHF 87 474            Partnerorganisation: Fundacion Salvador
                                               del Mundo (FUSALMO)
                                               Projektkosten 2018–2020: CHF 327 326

                                                                                            Redi (El Salvador)
                                                                                                            Ein Netzwerk für die
                                                                                                            Berufsbildung
                                                                                            Viele Jugendliche in El Salvador sehen in
                                                                                            der illegalen Auswanderung oder in krimi-
                                                                                            nellen Banden die einzige Perspektive. Des-
                                                                                            halb hat das Berufsbildungsnetzwerk Redi
                                                                                            (Red de Empleo Juvenil Digno) der Jugend-
                                                                                            arbeitslosigkeit den Kampf angesagt. Das
                                                                                            Netzwerk unterstützt die jungen Frauen und
                                                                                            Männer durch breite Öffentlichkeitskampa-
                                                                                            gnen und mit Dienstleistungen bei Ausbil-
                                                                                            dung und Arbeitssuche – etwa mit Hilfe ei-
                                                                                            ner Internetstellenbörse. Die Jugendlichen
                                                                                            registrieren sich, die Firmen publizieren ihre
                                                                                            Stellenangebote und das Redi verfolgt die
                                                                                            Online-Aktivitäten und stellt sicher, dass
                                                                                            die Unternehmen seriöse Angebote unter-
                                                                                            breiten, die den Jugendlichen eine Arbeit
                                                                                            in Würde ermöglichen.

                                                                                            Partnerorganisation: Netzwerk aus
Projekt Redi: Jugendliche in Aktion bei der                                                 ­mehreren Partnerorganisationen
Kampagne «Busco Empresa» («Suche Arbeit-                                                    Projektkosten 2017–2019: CHF 75 210
geber»).
Brasilien
                                               Piauí
                                                              Kampf gegen die
                                                              moderne Sklaverei
Das Landesprogramm Brasilien konzen-           Im Bundesstaat Piauí wird stark in Gross­
triert sich auf den Bundesstaat Piauí.         projekte (Minen und Monokulturen) inves-
Dieser gehört zu den ärmsten und tro-          tiert. Dabei werden die Arbeits- und Land-
                                               rechte der Dorfgemeinschaften mit Füssen
  ckensten Regionen des Landes. Viele
                                               getreten. Die AnwohnerInnen sind gezwun-
Männer werden von Firmen für Gross-            gen abzuwandern oder werden vertrieben.
  plantagen oder Minenarbeit angeworben        Gleichzeitig ziehen Grossprojekte Arbeits-
  und arbeiten unter sklavenähnlichen          kräfte aus anderen Regionen des Landes
 ­Bedingungen. Aufgrund fehlender Zu-          an. Diese werden ausgebeutet und meist
kunftsperspektiven wandern viele               unter katastrophalen Bedingungen auf den
                                               Plantagen oder Minen festgehalten. Das
­Familien aus ländlichen Gebieten in die
                                               Projekt hilft Betroffenen, Fälle von moder-
 Hauptstadt Teresina ab. Dort besteht          ner Sklaverei bei den zuständigen Behör-
  die Bevölkerung zu einem Drittel aus Ju-     den anzuzeigen. Zusammen mit lokalen
gendlichen zwischen 15 und 24 Jahren,          Gemeinschaften und ehemaligen Opfern
  die meisten ohne Berufsausbildung. Die       sowie Jugendgruppen wird gleichzeitig           Projekt Piauí: Eine Bewohnerin der von
                                               Präventivarbeit geleistet. Ziel ist, dass die   ­ehemaligen ZwangsarbeiterInnen
  meisten sind im informellen Sektor tätig.                                                     ­gegründeten Siedlung Nova Conquista.
                                               Arbeits- und Landrechte der Dorfgemein-
  Brücke · Le pont setzt den Schwerpunkt
                                               schaften respektiert werden.
  auf die Berufsbildung und die Beglei-
tung beim Einstieg ins Arbeitsleben so-        Partnerorganisation: Comissão Pastoral
wie auf die Prävention und Bekämpfung          da Terra do Piauí (CPT-PI)
  der modernen Sklaverei auf dem Land.         Projektkosten 2016–2018: CHF 351 513

                                               Oeiras                                          A Ponte
                                                              Berufsbildung auf dem                           Die Brücke zu einer
                                                              Land                                            Arbeit in Würde
                                               Die Arbeitslosigkeit in der ländlichen und      Brasilien steckt in einer tiefen wirtschaft-
                                               trockenen Gegend von Oeiras ist hoch, vor       lichen und politischen Krise. Besonders
                                               allem bei den Jugendlichen. Sie verführt vie-   schutzlos sind ihr Jugendliche am Rande
                                               le zu Kleinkriminalität und Drogenkonsum.       der Gesellschaft ausgeliefert. Aufgrund feh-
                                               Andere suchen ihr Glück in den Städten.         lender beruflicher Qualifikationen finden sie
                                               Diese können die Arbeitskräfte aber nicht       keinen Einstieg in den Arbeitsmarkt. Um
                                               beschäftigen. Ein Grund für die Perspek-        diese Herausforderung gemeinsam anzu-
                                               tivenlosigkeit ist, dass es auf dem Land        gehen, haben sich die brasilianischen Part-
                                               kaum Bildungsangebote gibt. Dank der            nerorganisationen von Brücke · Le pont zu
                                               Kurse im Projekt können sich 660 junge          einem Netzwerk zusammengeschlossen.
                                               Frauen und Männer in den Berufszweigen          Mit dem Pilotprojekt A Ponte (Die Brücke)
                                               Maurer, Motorradmechanik, Coiffure, Kos-        baut das Netzwerk eine Onlineplattform
                                               metik, Verkauf, Gastro-Service und Instal-      für die Arbeitsmarktintegration von jährlich
                                               lateur ausbilden. Mit den Diplomen finden       rund 600 jungen Frauen und Männern auf.
                                               sie Zugang zu Arbeit sowie Verdienst und        Zudem leistet es politische Lobbyarbeit für
                                               müssen nicht mehr abwandern.                    würdevolle Arbeitsbedingungen.

                                               Partnerorganisation: Caritas Diocesana          Partnerorganisation: Rede Ponte
                                               de Oeiras                                       Projektkosten 2017–2019: CHF 107 810
Projekt Oeiras: Ein Zertifikat bringt die      Projektkosten 2017–2019: CHF 253 182
­berufliche Karriere von 660 Jugendlichen in
 Schwung.
Socopo                                        Fazenda
               Eine Ausbildung                               Berufsbildung bringt
               in Auto­mechanik                              neue Perspektiven
               für ­Jugendliche
                                              Zahlreiche Jugendliche in der Grossstadt
Socopo ist ein riesiges Armenquartier der     Teresina haben keine Berufsausbildung und
Stadt Teresina. Über 100 000 Menschen         finden somit keine Stelle. Arbeitslosigkeit
wohnen hier unter prekären Verhältnissen.     und Armut treiben viele von ihnen in die
Die Hälfte von ihnen sind Jugendliche, die    Alkohol- und Drogensucht und damit in
mit Arbeitslosigkeit und den typischen        die soziale Isolation. Das Projekt Fazenda
Problemen der brasilianischen Grossstäd-      gibt 495 jungen Männern in Therapie ei-
te konfrontiert sind: Drogen, Prostitution,   ne neue Perspektive. Sie absolvieren eine
Kriminalität und sozialer Ausschluss. Das     Ausbildung z. B. in Möbelschreinerei, Land-
Projekt bildet rund 325 Jugendliche in Au-    wirtschaft oder Motorradmechanik. Nach
tomechanik aus. Dies ist eine krisenresis-    ihrem Abschluss werden sie bei der Stel-
tente Berufsbranche, welche an Wichtig-       lensuche oder dem Aufbau eines eigenen
keit zunimmt, der es aber an qualifizierten   Geschäftes begleitet und unterstützt. Dies
Arbeitskräften fehlt. Schon während der       ermöglicht es ihnen, ihr Schicksal wieder
Ausbildung absolvieren die Jugendlichen       selbst in die Hand zu nehmen und sich zu-
ein Praktikum, Viele erhalten danach ei-      rück ins Leben zu kämpfen.                    Projekt Fazenda: Suchttherapie und
ne Festanstellung. Das Projektteam unter-                                                   ­Berufskurse bieten 495 jungen Männern
                                                                                             die Chance auf ein Leben in Würde.
stützt sie bei der Stellensuche.              Partnerorganisation: Fazenda da Paz
                                              Projektkosten 2017–2019: CHF 337 027
Partnerorganisation: Fundação Pe.
­Antônio Dante Civiero (FUNACI)
 Projektkosten 2018–2020: CHF 225 648

                                                                                            Culinaria
                                                                                                            Mit Gastronomie aus der
                                                                                                            Armut
                                                                                            Vielen Jugendlichen in der Stadt Teresina
                                                                                            fehlen die beruflichen Qualifikationen für ei-
                                                                                            ne Arbeit in Würde. Gleichzeitig sind Ausbil-
                                                                                            dungsplätze rar, das staatliche Angebot für
                                                                                            Berufsbildung wurde in Folge der aktuellen
                                                                                            Wirtschaftskrise drastisch reduziert. Tere-
                                                                                            sina ist aber ein wichtiger Verkehrskno-
                                                                                            tenpunkt und deshalb interessant für das
                                                                                            Gastgewerbe. Immer wieder werden neue
                                                                                            Gastbetriebe eröffnet, es fehlt ihnen jedoch
                                                                                            an qualifiziertem Personal. Deswegen bil-
                                                                                            det das Projekt 200 Jugendliche aus armen
                                                                                            Verhältnissen in der Gastronomie aus und
                                                                                            ermöglicht ihnen damit einen erfolgreichen
                                                                                            Start ins Arbeitsleben.

                                                                                            Partnerorganisation: Caritas
                                                                                            ­ rquidiocesana de Teresina
                                                                                            A
                                                                                            Projektkosten 2017–2019: CHF 301 805

Projekt Culinaria: Eine professionelle
­Gastro-Ausbildung bietet 200 Jugendlichen
 einen Ausweg aus der Arbeitslosigkeit.
Bolivien
                                             Certificado
                                                            Berufliche Fähigkeiten
                                                            werden anerkannt
 Seit 2005 verzeichnet Bolivien einen        Ein Grossteil der BolivianerInnen hat keinen
wirtschaftlichen Aufschwung und der          Zugang zu beruflicher Bildung. Sie erler-
 Staat hat umfangreiche soziale Pro­         nen einen Beruf «on the job» d. h. sie wer-
                                             den oft schon als Kinder oder Jugendliche
gramme lanciert. Jedoch haben sinken-
                                             in eine Arbeitspraxis eingeführt. Für eine
 de Rohstoffpreise das Wirtschafts-          Anstellung unter gerechten Bedingungen
wachstum gebremst und eine soziale           brauchen sie jedoch ein anerkanntes Dip-
Krise ausgelöst. So lebt noch immer          lom. Das Projekt unterstützt erfahrene Ar-
 rund 40 Prozent der Bevölkerung unter       beitende auf ihrem Weg dorthin: In Ausbil-
 der ­Armutsgrenze und 70 Prozent der        dungskursen erarbeiten sie sich die nötigen
                                             Qualifikationen um das staatliche Zertifikat
­Erwerbstätigen sind im informellen Sek-
                                             zu erlangen. Damit können sie bessere Ar-
tor beschäftigt. Ein Grossteil von ihnen     beitsbedingungen und Löhne aushandeln.
 besitzt keine formale Ausbildung und        Zugleich unterstützt das Projekt die Arbei-
 hat weder einen Arbeitsvertrag noch Zu-     terInnen dabei, sich zu organisieren, damit
gang zu ­Sozialleistungen. Brücke ·          sie ihren Anliegen auf politischer Ebene Ge-   Projekt Certificado: Ein Diplom bietet
                                             hör verschaffen können.                        ­beispielsweise Kosmetikerinnen den
Le pont verbessert in Tarija und in La Paz                                                   ­Einstieg in die Arbeitswelt.
 mit beruflicher Bildung für J­ ugendliche
                                             Partnerorganisation: Mujeres en Acción
 und informell Beschäftigte die Chancen      Projektkosten 2016–2018: CHF 415 904
 auf eine Anstellung. Die Projektteilneh-
 merInnen erweitern ihre Einkommens-
 möglichkeiten und können sich für bes-
 sere Arbeitsbedingungen einsetzen.

                                                                                            Apicultura
                                                                                                            Honig versüsst das Leben
                                                                                                            der Bauernfamilien
                                                                                            Die Kleinbauernfamilien der gebirgigen Re-
                                                                                            gion um Tarija sind stark von Armut betrof-
                                                                                            fen. Mit Imkerei erwirtschaften sich Einige
                                                                                            bescheidene Zusatzeinnahmen. Doch die
                                                                                            Bienenzucht hat weit grösseres Potenti-
                                                                                            al und die Nachfrage nach qualitativ gu-
                                                                                            tem Honig ist steigend. Bisher fehlte es
                                                                                            den ProduzentInnen jedoch an Fachwis-
                                                                                            sen und Austausch mit ihren Berufskolle-
                                                                                            gInnen. Deswegen unterstützt das Projekt
                                                                                            die Mitglieder der Imkervereinigung Apaz,
                                                                                            die aus 330 Familien besteht. Ziel ist, dass
                                                                                            sie die Qualität ihres Honigs und die Pro-
                                                                                            duktivität verbessern und ihre Vereinigung
                                                                                            soweit gestärkt ist, dass sie selbständig
                                                                                            und gewinnbringend auf dem Markt be-
                                                                                            stehen kann.

                                                                                            Partnerorganisation: Fautapo
                                                                                            Projektkosten 2016–2019: CHF 213 230

Projekt Apicultura: ImkerInnen der
­Vereinigung APAZ bei der Honigernte.
Ch’ama Wayna
                                                                                                        Würdige Arbeit für
                                                                                                        Jugendliche in Viacha
                                                                                        53 Prozent der Bevölkerung in der Ge-
                                                                                        meinde Viacha lebt unter der Armutsgren-
                                                                                        ze. Zahlreiche junge Männer und Frauen
                                                                                        sind arbeitslos, es gab bisher keine kon-
                                                                                        kreten Massnahmen um Arbeitsstellen zu
                                                                                        schaffen. Jugendorganisationen sind von
                                                                                        den Entscheidungsprozessen zum Thema
                                                                                        Arbeit ausgeschlossen und Jugendarbeits-
                                                                                        losigkeit ist in der Öffentlichkeit und in den
                                                                                        Medien kaum ein Thema. Ziel des Projektes
                                                                                        Ch’ama Wayna («Junge Kraft» auf Aymara)
                                                                                        ist es, dies zu ändern, indem mit der Lokal­
                                                                                        verwaltung, der Privatwirtschaft und sozia­
                                                                                        len Organisationen zusammengearbeitet,
                                                                                        Jugendorganisationen gestärkt und die Ge-
Projekt Ch’ama Wayna: Die Jugendlichen                                                  sellschaft auf das Thema sensibilisiert wird.
der Gemeinde Viacha erhalten eine Stimme.
                                                                                        Partnerorganisation: Solidar Suisse
                                                                                        Projektkosten 2018–2021: CHF 338 445

Trabajadoras del
Hogar
               Eine Ausbildung für
               Hausangestellte
In Bolivien und in ganz Lateinamerika gibt
es zahlreiche Hausangestellte – meist Frau-
en ohne Ausbildung. Die Arbeit ist hart und
die Löhne tief, doch Alternativen fehlen.
Um die Arbeits- und Lebensbedingungen
von 600 Hausangestellten zu verbessern,
bietet das Projekt Kurse zur Stärkung der
fachlichen und sozialen Kompetenzen. Die
Weiterbildung stärkt die Position der Haus-
angestellten auf dem Arbeitsmarkt und be-
fähigt sie, ihre Rechte einzufordern und
bessere Arbeitsverträge auszuhandeln.
Gleichzeitig lernen die Frauen erfolgreich
politische Lobbyarbeit zu betreiben um
besseren Zugang zu Gesundheitsdienst-
leistungen und Kinderkrippen zu erhalten.

Partnerorganisation: Mujeres en Acción
Projektkosten 2017–2019: CHF 392 202          Projekt Trabajadoras del Hogar: Eine
                                              ­Fachausbildung stärkt die Position von
                                               Hausangestellten auf dem Arbeitsmarkt.
Programmverantwortliche

Alexia Knezovic         Cristina Ruiz-Gonzalez     Andrea Gysel
Togo und Benin          El Salvador und Honduras   Brasilien und Bolivien

Lokale Koordination
                                                                 NGO CRISTO, geleitet von
                                                                 Gabriel Batawila (Mitte),
                                                                 Togo und Benin

                  Mercedes Cañas                                 Edna Ortega
                  El Salvador                                    Honduras

                  Javier Cabero                                  Rosa Lidia Morais
                  Bolivien                                       Brasilien
Brücke · Le pont
Rue St-Pierre 12 · 1700 Fribourg · T 026 425 51 51 · F 026 425 51 50
info@bruecke-lepont.ch · www.bruecke-lepont.ch · PC 90-13318-2
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