Projektdokumentation - Deutsche Bundesstiftung Umwelt

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Projektdokumentation - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Virtuelle Ak
                         A ademie
               Nachhaltigkeit

    Projektdokumentation
              Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit

                                                                                                            Eine Maßnahme der
                                                                                                            UN-Dekade

Ein Projekt des Fachgebiets Nachhaltiges Management an der Universität Bremen     Gefördert von 2011–2014

                                                 Prof. Dr. Georg Müller-Christ
                                                 FB 7 | Nachhaltiges Management
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Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit

Inhalt
Ziel des Projektes................................................................................................................................................... 5
        UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung................................................................................... 5

        BNE an Hochschulen in Deutschland............................................................................................................ 5

        Anschlussmöglichkeiten von BNE an die Lehre in Hochschulen.........................................................6

        Hochschulen, Schlüsselkompetenzen und BNE.........................................................................................6

        Lernen mit digitalen Medien und BNE-Gestaltungskompetenz.........................................................7

        Nachhaltigkeit an der Universität Bremen................................................................................................. 8

Umsetzung der Projektidee..........................................................................................................................9
        Lernen mit Videos.................................................................................................................................................9

        Lernplattform und Betreuungskonzept......................................................................................................12

        Prüfungskonzept..................................................................................................................................................13

        Die Zielgruppen erreichen: Marketing, PR und Networking............................................................... 16

        Netzwerke aktiv nutzen und gestalten....................................................................................................... 19

        Partnerschaften im Projektverlauf...............................................................................................................20

        Auszeichnungen im Projektverlauf...............................................................................................................21

Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit in Zahlen....................................................................23
        Lehrveranstaltungen.........................................................................................................................................23

        Lernplattform und Betreuung......................................................................................................................24

        Prüfungszahlen und Partnerhochschulen.................................................................................................24

Ausblick....................................................................................................................................................................... 25

Die Lehrveranstaltungen der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit.......................... 27

Anhang. ....................................................................................................................................................................... 75
        Begleitheft zur Projektdokumentation.......................................................................................................76

        Weiterführende Links........................................................................................................................................83

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Ziel des Projektes

Ziel des Projektes

UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung
    Das Ziel der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) war es, dass alle Bildungsein-         Die Virtuelle
richtungen ihren Lernenden Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige Entwicklung vermitteln.                Akademie Nachhal-
    Im Jahr 2002 haben die Vereinten Nationen (UN) für die Jahre 2005 bis 2014 die Welt-              tigkeit ist ein innovativer
dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Die internationale Initiative                Beitrag für Hochschulen
will dazu beitragen, die Prinzipien nachhaltiger Entwicklung weltweit in den nationalen               in der zweiten Hälfte der
Bildungssystemen zu verankern. Auf allen Bildungsstufen sollen Kompetenzen vermittelt werden,         UN-Dekade, der sehr
eine nicht-nachhaltige Entwicklung zu erkennen und eine nachhaltigere Entwicklung mitgestal-          effizient das Bildungsthe-
ten zu können. Auch die Hochschulen sind aufgefordert, ihre Möglichkeiten zu prüfen, Lehrveran-       ma Nachhaltigkeit an
staltungen zum Thema Nachhaltigkeit für alle Studierende anzubieten.                                  vielen Hochschulen
    Nachdem in der ersten Hälfte der UN-Dekade viel Energie in strategische Konzepte für BNE          verfügbar macht.
und in die Erstellung von Lehrmaterialien geflossen ist, stand in der zweiten Hälfte der Dekade die
Implementierung und Entwicklung vom Projekt zur Struktur im Vordergrund.
Im Bereich der Hochschullehre müssen dafür nicht neue Studiengänge entwickelt werden. Viel-
mehr wird über eLearning-Module, die im General Studies oder Wahlpflichtbereich in den vorhan-
denen Studiengängen anerkannt werden können, BNE für Studierende aller Hochschulen zu-
gänglich gemacht.

BNE an Hochschulen in Deutschland
    Die Weltkonferenz zur Halbzeit der UN-Dekade im März 2009 in Bonn hat in ihrer Ab-
schlusserklärung noch einmal betont, dass gerade auch Hochschulen ihrer Verantwortung
gerecht werden müssen und Kompetenzen für eine nachhaltige Entwicklung in ihre Bildungs-
ziele aufnehmen sollen. In einer gemeinsamen Erklärung haben die Hochschulrektorenkon-
ferenz und die Deutsche UNESCO Kommission Anfang 2010 die Hochschulen noch einmal
aufgefordert, sich aktiv für eine Integration des Nachhaltigkeitsthemas in Forschung und Leh-
re einzusetzen. Die deutschen Hochschulen haben diese Herausforderung aus vielfältigen
Gründen im Laufe der Dekade nur sehr vereinzelt aufgegriffen. Gleichwohl bietet die zwei-
stufige Studienstruktur (Bachelor und Master) eine gute strukturelle Gelegenheit, das The-
ma Nachhaltigkeit in die Curricula zu integrieren. Vielen Hochschulen mangelt es jedoch an
personellen und fachlichen Kapazitäten, um das Thema Nachhaltigkeit auf akademischem
Niveau zu vermitteln. Diese fehlenden Kapazitäten kann die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
weitgehend ausgleichen.

  Die innovativen Elemente sind im Einzelnen:
  1. Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit ist eine Institution, die in ihrer Endausbaustufe
     bundesweit allen Hochschulen (Universitäten und Fachhochschulen) eLearning-Veranstal-
     tungen zum Thema Nachhaltigkeit anbieten kann.

  2. Studierende aller Fachrichtungen können orts- und zeitunabhängig auf die videogestütz-
     ten Lehrveranstaltungen zugreifen und damit mehr Flexibilität in ihren Studienablauf
     bringen.

  3. Innovative Prüfungsformen (eAssessments) ermöglichen es, Module und Modulprü-
     fungen effizient anzubieten, die den Kultusministerkonferenz-Kriterien für Bachelor- und
     Master-Modulen gerecht werden.

  4. Alle Hochschulen können die videogestützten Lehrveranstaltungen durch ergänzende
     Präsenzveranstaltungen als Blended-Learning-Module anbieten.

  5. Studierende können die in der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit erlangten Leistungs-
     nachweise an ihrer Heimathochschule als vollwertige Studienleistungen anrechnen
     lassen.

                                                                                         Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 5
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Ziel des Projektes

                            Anschlussmöglichkeiten von BNE an die Lehre
                            in Hochschulen
                                 Die neuen Bachelorstudiengänge an allen Hochschulen haben das Ziel, ein berufsqualifizie-
                            render Abschluss zu sein. Mit diesem Ziel wird auch die politische Erwartung verbunden, dass in
                            den Curricula nicht nur Fachwissen, sondern auch fachübergreifendes, berufsrelevantes Wissen
                            wie Schlüsselqualifikationen und Allgemeinbildung vermittelt werden. Die Hochschulen haben
                            diese Erwartung unterschiedlich aufgegriffen und unter Überschriften wie Professionalisierungs-
                            bereich, General Studies oder entsprechende Module zu diesen Themen zusammengefasst. Teil-
                            weise können Studierende auch Module ganz frei nach eigenen Vorlieben aus dem Fächerkanon
                            der Hochschule wählen. Damit gibt es in vielen Studiengängen die praktische Möglichkeit, an ei-
                            ner fremden Institution erworbene Leistungen anzuerkennen. An dieser Stelle sind Hochschulen
                            strukturell gut vorbereitet, BNE aufzunehmen.
                                 Mit dem Bologna-Prozess hat auch das Kompetenzkonzept Einzug in die Hochschulen gehal-
                            ten. In allen Studiengängen muss nun angegeben werden, welche Kompetenzen mit dem beleg-
                            ten Modul vermittelt werden. Dieser Entwicklungsprozess ist gleichlaufend mit dem Konzept,
                            Bildung für nachhaltige Entwicklung als Vermittlung von Gestaltungskompetenz zu definieren.
                                 Mit der weitgehend von außen nicht zu beeinflussenden Freiheit der Fachbereiche und Fakul-
                            täten, die Inhalte ihrer Studiengänge selbst zu bestimmen, ist die Integration von Nachhaltigkeits-
                            themen in die laufenden Curricula nur möglich, wenn Hochschullehrerinnen und Hochschulleh-
                            rer in den Fachbereichen aus Einsicht und Interesse hierfür Workload freigeben. Vielen Disziplinen
                            fällt es schwer, fachwissenschaftliche Studienanteile zugunsten überfachlicher Qualifikationen
                            freizugeben. Doch auch wenn Workload freigegeben wird, stellt sich für viele Hochschulen die
                            Frage, wer die inhaltliche Verantwortung für BNE übernimmt. Fast überall fehlen Lehrstühle und
                            Fachgebiete, die BNE inhaltlich betreuen können.
                                 Gerade letzteres Problem kann sehr gut mit hochschulübergreifenden eLearning-Angeboten
                            wie dem der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit gelöst werden. Das Lehrangebot der Akademie
                            hat den Vorteil, dass es zum einen die Lehrverpflichtungskapazität eines Fachbereichs nicht belas-
                            tet, sondern entlastet. Fachbereiche können Studierenden das reale Lehrangebot machen, Nach-
                            haltigkeit an der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit zu belegen. Zum anderen können qualitativ
                            hochwertige Fachinhalte zum Thema Nachhaltigkeit dem eigenen Fächerangebot hinzugefügt
                            werden.

                            Hochschulen, Schlüsselkompetenzen und BNE
                                Der Anspruch, dass Hochschulen konkrete Berufsfertigkeiten und Kompetenzen vermitteln
                            sollen, kollidiert an sich mit den Selbstbeschreibungen vieler Hochschulen, wissenschaftliche Ana-
                            lysefähigkeit lehren zu wollen. Zwar gibt es einige Hochschulen, die versuchen, den Studierenden
                            konkrete Übungsmöglichkeiten in den Modulen für Schlüsselkompetenzen anzubieten. Gleich-
                            wohl kann dieses Angebot immer nur für wenige Studierende zur Verfügung gestellt werden, weil
                            praktische Übungen in Rhetorik, Präsentation, Persönlichkeitsentwicklung oder Entscheidungs-
                            methoden sehr personalintensiv sind. Zuweilen müsste das Angebot für mehrere Tausende von
                            Studierenden zur Verfügung gestellt werden.
     Die Lehrveranstal-         Hochschulen sind Orte, die ihren Studierenden Reflexionsangebote auch im Bereich der
     tungen, die von der    Schlüsselkompetenzen machen können. Mithilfe dieser Angebote können Studierende ihre
Virtuellen Akademie         eigenen Fähigkeiten reflektieren und gegebenenfalls fehlende Fähigkeiten erlernen. Für diese
Nachhaltigkeit angebo-      Aufgabe – Reflexionsangebote zu machen – bieten sich auch die digitalen Medien an. Sicherlich
ten werden, stellen den     haben Lehrende mittels ihrer Person sowie durch die Interaktion in einer Präsenzveranstaltung
Kompetenzerwerb bei         andere Möglichkeiten, die Studierenden zur Reflexion anzuregen als durch das Distance-Learning
den Studierenden in den     mit digitalen Medien. Gleichwohl können auch durch netzbasierte Lernmodule ein Großteil dieser
Vordergrund und sind        Reflextionsmöglichkeiten den Studierenden zur Verfügung gestellt werden. Selbstorganisiertes
damit anschlussfähig an     Lernen ist zwar ein neues Schlagwort an den Hochschulen, autodidaktisches Aneignen von Lernin-
den Bologna-Prozess. Sie    halten jedoch schon ein alt bekanntes Verfahren. Selbstorganisiertes Lernen mit Hilfe von eLearning-
dienen einer Bildung für    Modulen öffnet den Studierenden die Tür zum lebenslangen Lernen, weil erste Erfahrungen mit
nachhaltige Entwicklung.    den Optionen gemacht werden, Lerninhalte orts- und zeitunabhängig aufzunehmen.

6 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Projektdokumentation - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Ziel des Projektes

    Von daher sind eLearning-Module mit Inhalten zur Bildung für nachhaltige Entwicklung
durchaus ein wirkungsvolles Mittel, Gestaltungskompetenz für mehr Nachhaltigkeit zu vermit-
teln. Vor Ort können die eLearning-Module durch Präsenzveranstaltungen zu Blended-Learning-
Veranstaltungen erweitert werden, was den Learning Outcome noch einmal steigern kann.
    Eine Konkretisierung erfährt dieser Ansatz durch das Konzept der Gestaltungskompetenz. Mit
dem Erwerb dieser sind Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissen verbunden, mit deren Hilfe sich
Menschen in veränderten gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kulturellen und ökologischen Rah-
menbedingungen zurechtfinden können. Der Fokus liegt auf der Kompetenz des Individuums,
diese Rahmenbedingungen eigenständig und in Kooperation mit anderen zu gestalten. Gestal-
tungskompetenz lässt sich dabei in unterschiedliche Teilkompetenzen aufgliedern:

   1. Kompetenz zur Perspektivübernahme: Weltoffen und neue Perspektiven integrierend
		Wissen aufbauen
   2. Kompetenz zur Antizipation: Vorausschauend Entwicklungen analysieren und bewerten
		können
   3. Kompetenz zur disziplinübergreifenden Erkenntnisgewinnung: Interdisziplinär Erkennt-
		nisse gewinnen und handeln können
  4. Kompetenz zum Umgang mit unvollständigen und überkomplexen Informationen:
		Risiken, Gefahren und Unsicherheiten erkennen und abwägen können
   5. Kompetenz zur Kooperation: Gemeinsam mit anderen planen und handeln können
  6. Kompetenz zur Bewältigung individueller Entscheidungsdilemmata: Zielkonflikte bei der
		Reflexion über Handlungsstrategien berücksichtigen können
   7. Kompetenz zur Partizipation: An kollektiven Entscheidungsprozessen partizipieren
		können
  8. Kompetenz zur Motivation: Sich und andere motivieren können, aktiv zu werden
  9. Kompetenz zu Reflexion auf Leitbilder: Die eigenen Leitbilder und die anderer reflektieren
		können
 10. Kompetenz zum moralischen Handeln: Vorstellungen von Gerechtigkeit als Entschei-
		dungs- und Handlungsgrundlage nutzen können
  11. Kompetenz zum eigenständigen Handeln: Selbstständig planen und handeln können
 12. Kompetenz zur Unterstützung anderer: Empathie für andere zeigen können

Quelle: G. de Haan, I. Bormann (2008): Kompetenzen der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Operationalisierung,
Messung, Rahmenbedingungen, Befunde, VS Verlag
                                                                                                                   „Bildung für nach-
                                                                                                                   haltige Entwick-
Lernen mit digitalen Medien und                                                                                    lung hat zum Ziel,
BNE-Gestaltungskompetenz                                                                                           die Menschen zur
                                                                                                                   aktiven Gestaltung
    Das Lernen mit digitalen Medien kann den Erwerb von Teilkompetenzen der BNE Gestaltungs-                       einer ökologisch
kompetenz unterstützen. Dies betrifft insbesondere die Kompetenz zum Umgang mit unvollstän-
                                                                                                                   verträglichen,
digen und überkomplexen Informationen.
    Durch die Möglichkeiten der multimedialen Darstellung, der Beschäftigung mit Themen in                         wirtschaftlich
multiplen Kontexten und der konsequenten Problemorientierung werden hier wichtige Fähigkei-                        leistungsfähigen
ten erprobt und verbessert.                                                                                        und sozial gerech-
    In diesem Zusammenhang werden auch zentrale Dispositionen der Kompetenz zur Antizipa-                          ten Umwelt unter
tion angesprochen.                                                                                                 Berücksichtigung
    Unterschiedliche Anforderungskontexte spielen darüber hinaus für die Kompetenz zur Bewäl-
tigung individueller Entscheidungsdilemmata eine zentrale Rolle.
                                                                                                                   globaler Aspekte zu
    Die Ausrichtung auf selbstgesteuertes Lernen und die Möglichkeiten des eLearnings zur Ad-                      befähigen.“
aption bieten zudem besondere Möglichkeiten, den Erwerb der Kompetenz zum eigenständigen                           BMBF (2002): Bericht der
Handeln zu verbessern.                                                                                             Bundesregierung zur Bildung
    Selbst die Kompetenz zur Reflexion auf Leitbilder lässt sich bei entsprechender didaktischer                   für eine nachhaltige Entwick-
                                                                                                                   lung
Ausrichtung durch eLearning vermitteln.

    Es lassen sich zudem einige allgemeine Aspekte des computergestützten Erwerbs von Gestal-

                                                                                                     Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 7
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Ziel des Projektes

                            tungskompetenz herausstellen, die den potentiellen Mehrwert einer solchen Herangehensweise
                            unterstützen (M. Barth (2009): Assessment of Key Competencies – A Conceptual Framework, in:
                            M. Adomssent, A. Beringer u. M.Barth (Hrsg.): World in Transition: Sustainability Perspectives for
                            Higher Education, VAS):

                            • Der Erwerb von Gestaltungskompetenz wird im eLearning durch die Bereitstellung kom-
                              plexer Problemstellungen in wechselnden Anforderungskontexten gefördert. Kompetenzer-
                              werb findet dabei durch unterschiedliche Strategien der Bewältigung (im Sinne einer akti-
                              ven und gestaltenden Problemlösung) statt.
                            • Ein wesentliches Merkmal des Kompetenzansatzes ist es, dass Kompetenzen sich nur situ-
                              ationsspezifisch nachweisen lassen, jedoch situationsunabhängig vorliegen sollen und sich
                              in unterschiedlichen Kontexten realisieren lassen müssen. Für den Erwerb von Kompeten-
                              zen sind daher multiple Perspektiven und Anwendungskontexte vonnöten. Durch das
                              Lernen mit digitalen Medien wird der Erwerb von Gestaltungskompetenz unterstützt, da
                              ein erweiterter Handlungsraum als zusätzliche „Ernstsituation“ eingeführt wird, in der die
                              Lernenden Kompetenzen neu erlangen und vorhandene Kompetenzen realisieren müssen.
    Die Virtuelle           • Kompetenzen liegen nicht als Kontinuum vor, sondern lassen sich als eine im Laufe des
    Akademie ist ein          Lebens wachsende Ressource verstehen und idealtypisch auf einer Skala mit unterschied-
Projekt des Fachgebiets       lichen Stufen darstellen. Um den stufenweisen Aufbau von Kompetenzen zu ermöglichen
Nachhaltiges Manage-          und die situationsunabhängige Realisierung der jeweiligen Kompetenz zu fördern, sind
ment an der Universität       daher unterschiedliche Kontexte mit variierenden Anforderungen von Bedeutung. Beim
Bremen, welches vom           Lernen mit digitalen Medien werden solche zusätzlichen Anforderungskontexte eingeführt
Wuppertal Institut für        und der stufenweise Kompetenzerwerb unterstützt. Dabei werden unterschiedliche Kompe-
Klima, Umwelt und             tenzen angesprochen und aufeinander aufbauend wachsende Anforderungen an die Kom-
Energie und dem               petenz der Studierenden gestellt, was zu einem aktiven „Bewältigen“ der neuen Anforde-
UNESCO-Chair Higher           rungskontexte führt.
Education for Sustain-      • Grundvoraussetzung jedes Kompetenzerwerbs ist die Fähigkeit zur Reflexion (D. Rychen
able Development der          (2003): Key competencies for a successful life and well-functioning society, Cambridge, Mass).
Leuphana Universität          Der Erwerb von Kompetenzen erfolgt dabei in Abhängigkeit von der Fähigkeit zur Reflexion
unterstützt wird.             als Aufbau mentaler Modelle. Durch die Möglichkeit, individuelle mentale Modelle zu expli-
                              zieren und zur Diskussion zu stellen, kann eine sinnvoll eingerichtete Lernplattform insbe-
                              sondere der kollaborativen Reflexion dienen und damit den Erwerb von Kompetenzen
                              zusätzlich unterstützen.

                                        Nachhaltigkeit an der Universität Bremen
                                           Auch die Universität Bremen setzt sich für die stärkere Integration des The-
                                         mas Nachhaltigkeit in die Forschung und in die Hochschullehre ein. Sie hat 2010
                                         ihren zweiten Nachhaltigkeitsbericht herausgegeben. Darin stellt sie ihren Weg als
                                          mittelgroße Universität mit ca. 18.000 Studierenden in 12 Fachbereichen zu einer
                                          nachhaltigen Universität dar. Das Rektorat (damals Rektor Prof. Wilfried Müller als
                                           Vizepräsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und Konrektor Prof. Georg
                                            Müller-Christ als Sprecher der AG Hochschule und Nachhaltigkeit des Runden
                                            Tisches der UN-Dekade für BNE) haben aktiv daran mitgewirkt, dass die HRK und
                                             die Deutsche UNESCO-Kommission eine gemeinsame Erklärung zum Thema
                                              Hochschulen und Nachhaltigkeit beschließen. Die Universität Bremen erklärt
                                              in ihren Nachhaltigkeits- und Umweltleitlinien, dass sie gemäß der UN-Dekade
                                               für BNE das Lehrangebot für nachhaltigkeitsbezogene Lehrveranstaltungen
                                                für Studierende aller Studiengänge ausbauen möchte. Um ihre ca. 4.000 Stu-
                                                 dierenden eines jeden Studienjahres ein Lehrangebot machen zu können,
                                                 setzt die Universität auf eLearning-gestützte Lernangebote.
                                                       Aufgrund der Dringlichkeit, Bildung für nachhaltige Entwicklung in die
                                                   Hochschulen zu integrieren, die Erfahrungen im eLearning-Bereich und
                                                    der Beitrag, den computergestütztes Lernen sowie die Vermittlung ver-
                                                     schiedener BNE-Kompetenzen mit Hilfe digitaler Medien leisten kann,
                                                      entstand 2011 das Projekt Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit.

8 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Projektdokumentation - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Umsetzung der Projektidee

Umsetzung der Projektidee
   Das Lernangebot der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit umfasst die drei Bereiche: Lernen
mit Videos, Nutzung der Lernplattform und eAssessment (elektronische Prüfungen).

   Lernen mit Videos                  Lernplattform                      eAssessment
       • Frei zugänglich          • Austausch und Betreuung               • Demoklausur
   • Didaktisch aufbereitet            • Lernmaterialien                  • Freie Wahl der
                                                                         Prüfungstermine

        Inhaltliche Rahmung durch UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“

   Auch auf der Internetseite der Akademie finden sich die drei Elemente wieder und geben den
Studierenden Orientierung bei der Nutzung des Lernangebots.

            Die drei Elemente der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit

                                                                             PRÜFUNG

      1                              2                              3
             Auswahl von                    Nutzung der                Creditpoints durch
            videobasierten                 angebotenen                    eine Prüfung
          Lehrveranstaltung               Lehrmaterialien                   erwerben
                                         der Lernplattform

Lernen mit Videos
   Die Erstellung guter digitaler Lernmaterialien ist eine didaktische und mediendidaktische He-
rausforderung. Erfahrungen zeigen, dass an eLearning-Materialien größere Anforderungen be-
züglich der Sicherung des Lernerfolges gestellt werden als an Präsenzlehre. Bei der Erstellung der
videobasierten Lehrveranstaltungen setzen wir daher auf ein bereits in der Lehrpraxis erprobtes
Konzept, das die folgenden vier Punkte umfasst:

     1. Anpassung der Lernvideos an die Konzentrationsfähigkeit
     2. Aufbereitung der Lernvideos durch Lernziele
     3. Weiterführung durch Aufgaben für das Selbststudium
     4. Vertiefung durch Interviews

                                                                                        Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 9
Projektdokumentation - Deutsche Bundesstiftung Umwelt
Umsetzung der Projektidee

                                  1. Anpassung der Lernvideos an die Konzentrationsfähigkeit
                                      Die Lehrveranstaltungen bestehen aus 10 bis 15 Lerneinheiten. Jede Lerneinheit einer Veran-
                                  staltung wird in 3 Episoden je 30 Minuten unterteilt. Lerntheoretisch ist aufgezeigt worden, dass
                                  die Konzentration nach etwa 30 Minuten stark nachlässt. Dies kann durch die in sich abgeschlos-
                                  senen Episoden berücksichtigt werden.

                                                           Veranstaltungen
                                                                (ca. 15 Lerneinheiten)

                Lerneinheit 1                                       Lerneinheit 2                                    Lerneinheit 15
                 (ca. 90 Min.)                                       (ca. 90 Min.)                                     (ca. 90 Min.)

 Episode 1       Episode 2       Interview          Episode 1        Episode 2       Interview       Episode 1         Episode 2       Interview
(ca. 30 Min.)    (ca. 30 Min.)   (ca. 30 Min.)      (ca. 30 Min.)    (ca. 30 Min.)   (ca. 30 Min.)   (ca. 30 Min.)     (ca. 30 Min.)   (ca. 30 Min.)

Aufbau der videobasierten Lehrveranstaltungen

                                     Den Lernenden werden sowohl sprachlich als auch in der medialen Aufbereitung die Struktur
                                  verdeutlicht und eine intuitive Orientierung ermöglicht.

„Die videobasierten
Lehrveranstaltun-
gen ermöglichen es
mir, die Aufgaben                 Mediale Darstellung des Aufbaus einer Lehrveranstaltung
und Lerninhalte
zeitlich meinen                      Die Lernvideos stehen jederzeit im Internet abrufbar zur Verfügung. Des Weiteren werden den
                                  Studierenden die Foliensätze als PDFs zum Download bereitgestellt, so dass ein paralleles Arbei-
Bedürfnissen an-
                                  ten und Mitschreiben auf den Folien möglich ist.
zupassen.“
Bachelorstudent
der Virtuellen Akademie
Nachhaltigkeit

10 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Umsetzung der Projektidee

2. Aufbereitung der Lernvideos durch Lernziele
    Für jede Vortragsepisode werden gleich zu Beginn die Lernziele erläutert. Diese umschreiben
kompetenzorientiert, welche Anforderungen an die Lernenden in den nächsten 30 Minuten ge-
stellt werden und ermöglichen eine Fokussierung. Für die Erstellung von Lernvideos im BNE-Kon-
text erfolgt das Formulieren der Lernziele in Anlehnung an die BNE-Gestaltungskompetenz sowie
das Aufgreifen des Kompetenzverständnisses des Deutschen Qualifikationsrahmens.

            [Nachhaltigkeit und Betriebswirtschaftslehre]
            Nachhaltigkeit und Unternehmensethik als Management der Verantwortung • Episode 2 • Prof. Dr. C. Hipp

                                           Lernziele dieser Episode

            Lernziel 1: (Wissenswiedergabe)
              Sie kennen die verschiedenen Gestaltungsebenen
              zum Management von Verantwortung.

            Lernziel 2: (Wissenstransfer)
              Sie können Stakeholder identifizieren und deren
              Interessen bewerten.

            Lernziel 3: (Reflexion und Problemlösung)
              Sie finden Anreizstrukturen zur Lösung ethischer
              Konfliktsituationen im unternehmerischen Kontext.

Beispielfolie für Lernziele

3. Weiterführung durch Aufgaben für das Selbststudium
   Um weitere Impulse für das selbstbestimmte Lernen zu geben und eine Weiterführung des
Themas zu ermöglichen, werden am Ende der Vortragsepisoden Aufgaben für das Selbststudi-
um formuliert. Diese können als Recherche- und Analyseaufgaben formuliert werden, die es den
Studierenden ermöglichen sollen, das im Lernvideo Gehörte in der Literatur oder durch andere
Quellen nachzuvollziehen, eigene Argumentationsstränge zu entwickeln und je nach Lernziel das
Thema zu vertiefen.

            [Klimaschutz und Klimaanpassung]
            Der menschliche Einfluss auf das Klima • Episode 1: Globale Erwärmung • Prof. Dr. Mojib Latif

                                   Aufgaben für das Selbststudium

            1. Diskutieren Sie anhand von Literatur den
               Unterschied zwischen natürlichem und
               anthropogenen Treibhauseffekt.

            2. Verfolgen/untersuchen Sie die Diskussion in der
               Öffentlichkeit (in den Medien) unter dem Aspekt,
               inwiefern Klimaveränderungen heute schon sichtbar
               sind und welche Klimaänderungsszenarien aufgezeigt
               werden.

            3. Reflektieren Sie Ihren eigenen Tagesablauf und
               überlegen Sie, wie Sie diesen klimaneutraler
               gestalten könnten.

Beispielfolie für Aufgaben für das Selbststudium

                                                                                                                    Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 11
Umsetzung der Projektidee

                            4. Vertiefung durch Interviews
                                Neben den mit Folien begleiteten Vortragsepisoden gibt es in jeder Lerneinheit ein Interview
                            mit den Lehrenden, in dem Verständnisfragen, Beispiele oder auch Zusammenhänge noch einmal
                            veranschaulicht werden. Das Gespräch hat eine didaktisch andere Qualität, da es aus der Situa-
                            tion entsteht, die Inhalte der Vortragsepisoden aufgreift und Raum für Nachfragen und Erläute-
                            rungen lässt. So erhalten die Lehrenden und die zuschauenden Studierenden die Chance, sich den
                            zuvor strukturiert vermittelten Inhalte von einer anderen Seite zu nähern und zu vertiefen.

                            Interviews mit den Lehrenden

                            Lernplattform und Betreuungskonzept
                               Um trotz des reinen Distance-Learning-Angebots ein hohes Maß an Verbindlichkeit für die
                            Studierenden zu schaffen, wurden neben den Lernvideos als Medium für die Wissensvermittlung,
                            eine Lernplattform sowie ein bedarfsorientiertes Betreuungskonzept entwickelt.

                            Lernplattform

                                Dabei dient die Lernplattform als Medium für den Austausch von Informationen (z.B. wann
                            finden an welcher Hochschule die nächsten Prüfungstermine statt) und Lernmaterialien (wie
                            Folien, Lernbegleitheft etc.). Auch als Anlaufpunkt für gezielte inhaltliche und organisatorische
                            Nachfragen wird die Lernplattform genutzt. Die Studierenden wenden sich dann per Email (info@
                            va-bne.de) oder auch telefonisch an das Betreuungsteam der Akademie. E-Mail-Anfragen werden
                            über ein professionelles Ticketing-System gesammelt und im Team schnell bearbeitet.

12 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Umsetzung der Projektidee

Prüfungskonzept
   Mit dem elektronischen Assessment kann eine Anerkennung der Studienleistungen an jeder
Hochschule direkt vor Ort erfolgen und damit eine Anrechnung der Creditpoints für die Studie-
renden ermöglicht werden. Als Voraussetzung für die elektronischen Klausuren der Virtuellen
Akademie an einer Partnerhochschule wird eine Ansprechpartnerin bzw. ein Ansprechpartner
an der Hochschule (sogenannte Akademiekoordinatorin bzw. Akademiekoordinator) benötigt.
Mithilfe der Akademiekoordinatorinnen und Akademiekoordinatoren werden die Lehrveranstal-
tungen der Akademie in das jeweilige Curriculum integriert, die Abstimmungsprozesse für die
Prüfungen gestaltet und damit die Anrechnung an der Hochschule gewährleistet.

Entstehung der elektronischen Klausuren
    Die Entstehung der eKlausuren erfolgt nach dem Produktionsprozess der Lernvideos. Die Leh-
renden erstellen einen umfangreichen Aufgabenkatalog, der in die Prüfungssoftware von LPLUS
umgesetzt wird. Jede einzelne elektronische Prüfung besteht dann aus einer zufälligen Auswahl
an gleichgewichteten Aufgaben. Die Einstellungen der Prüfungssoftware gewährleistet, dass die
Zusammenstellung der Fragen den gesamten Wissenskanon einer Lehrveranstaltung abprüft. Als
Vorbereitung können sich die Studierenden mit einer Demoprüfung, die jederzeit zugänglich ist,
ausreichend mit dem Prüfungsformat und den Fragetypen vertraut machen. Die bedarfsorien-
tierte Betreuung durch die Akademie gewährleistet während des individuellen Lernprozesses die
Klärung aller inhaltlichen und organisatorischen Fragen.

Prüfungskonzept der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit
    Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit        Hochschulen            Beginn des Semesters

        Produktion             Erstellung          Integration              Abstimmung
        Lernvideos             eKlausur            ins Curriculum           Prüfungstermine

                                               1 Woche vor der Prüfung

                                                        Prüfungs-
                                                        anmeldung

                                                                    1 Tag vor der Prüfung

       Nach der Prüfung                                                 Einrichtung
                                                                        der Computer
         Archivierung
         der Prüfung
                                                                        Einweisung der
                                                                        Prüfungsaufsicht
        Übermittlung der
        Prüfungsergebnisse
                                                                        Prüfungserstellung
                                                                        mit LPLUS

                                                                                              Legende

                                      Tag der Prüfung                                                  Studierende

                                                                                                       Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
                                                                                                Virtuelle A
                                                                                                          Akademie
                                                                                                Nachhaltigkeit

                                     Durchführung der                                                  Hochschulen
                                     elektronischen Prüfung

                                                                                       Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 13
Umsetzung der Projektidee

                                          Zu Beginn des Semesters
                                              Zu Beginn jedes Semesters erfolgt mit den Akademiekoordinatorinnen und
                                          Akademiekoordinatoren vor Ort die Abstimmung der Prüfungstermine. Je nach
                                          Anzahl der teilnehmenden Studierenden einer Hochschule werden pro Semester
                                          2–3 Prüfungstermine angeboten. Es wird bewusst versucht, ein antizyklisches Prü-
                                          fen zu ermöglichen, damit Studierende die Hauptbelastungsphasen zum Ende des
                                          Semesters entzerren können. Da das hochschulübergreifende Prüfungskonzept als
                                          ein Netzwerk funktioniert, können Studierende auf Nachfrage auch einen Termin
                                          an einer anderen Hochschule wahrnehmen und dadurch Prüfungsengpässe ver-
                                          meiden. Durch diese Wahlmöglichkeit ergibt sich für die Studierenden eine höhere
                                          Flexibilität und Gestaltungsspielraum beim selbstbestimmten Lernen.

                            Bis eine Woche vor der jeweiligen Prüfung
                                Die verbindliche Prüfungsanmeldung für die Studierenden erfolgt bis eine Woche vor dem
                            jeweiligen Prüfungstermin. Zu berücksichtigen sind die spezifischen Anmeldevorgaben an den
                            jeweiligen Hochschulen, so dass in Ausnahmefällen eine Doppelanmeldung vorliegen muss. Über
                            die Lernplattform wählen die Studierenden ihren Prüfungstermin aus und melden sich für die
                            Prüfung mit den relevanten Daten an. An alle angemeldeten Studierenden verschickt das Betreu-
                            ungsteam nach Anmeldeschluss eine E-Mail, in der die Informationen zum Ablauf der Prüfung,
                            die Login-Daten sowie Prüfungszeit und -ort mitgeteilt werden.

                            Am Tag vor der Prüfung
                                In der direkten Vorbereitung zur Prüfung werden die Computer an der Hochschule vor Ort ein-
                            gerichtet. Beim allerersten Prüfungstermin an der jeweiligen Hochschule erfolgt eine Einweisung
                            durch das Betreuungsteam der Akademie mit den Administratoren und Prüfungsaufsichten vor
                            Ort, so dass die technischen Voraussetzungen gegeben und umgesetzt werden. Die Einweisung
                            der Prüfungsaufsicht erfolgt immer vor den Prüfungen, da Anmeldelisten und spezifische Infor-
                            mationen vorher abgesprochen und weitergeleitet werden. Die Prüfungen werden zentral in Bre-
                            men von dem Betreuungsteam der Virtuellen Akademie individuell für die Hochschulen mit Hilfe
                            der Prüfungssoftware eingerichtet und freigeschaltet.

                            Am Tag der Prüfung
                                Am Prüfungstermin loggen sich die Studierenden an ihrer Hochschule vor Ort im Computer-
                            raum unter Aufsicht auf der Prüfungsplattform der Akademie ein. Die Prüfungsaufsicht über-
                            prüft die Personalien und stellt sicher, dass kein Täuschungsversuch erfolgt. Während der Prüfung
                            wird in Bremen durch das Betreuungsteam der Virtuellen Akademie die Prüfung technisch be-
                            treut und steht bei Problemen und Fragen per Telefon und E-Mail zur Verfügung. Nach Beenden
                            der Prüfung erhalten die Studierenden sofort ihr Ergebnis in Prozent und wissen, ob sie bestan-
                            den haben.
„Mit der Virtuellen
Akademie Nach-
                            Nach der Prüfung
haltigkeit fördern
wir das, was wir                Im Anschluss an die Prüfungen bündelt das Betreuungsteam der Akademie die Ergebnisse
gemeinhin als               und übermittelt diese an die jeweilige Hochschule (bei Bedarf mit Note und Zertifikat), wo sie
                            für die Studierenden angerechnet werden. Die Prüfungen werden abschließend bei der Virtuellen
selbstgesteuertes           Akademie Nachhaltigkeit archiviert.
und selbst verant-
wortetes Lernen             Übertragbarkeit der Abläufe
fordern und unter-
stützen wollen.“                Der vorliegende Prüfungsablauf lässt sich äquivalent an jeder Hochschule durchführen. Tech-
                            nische Voraussetzung ist hierfür lediglich die Bereitstellung eines Computerraums mit einer sta-
Prof. Dr. Gerd Michelsen,   bilen Internetverbindung, in dem die Prüfung stattfinden kann. Neuwertige Laptops bzw. Compu-
Leuphana Universität
Lüneburg
                            ter an den Hochschulen erfüllen erfahrungsgemäß die technischen Anforderungen, die für eine
                            sichere und reibungslose elektronische Prüfung nötig werden.

14 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Umsetzung der Projektidee

Möglichkeiten und Grenzen elektronischer Prüfungen
   Die Universität Bremen verfügt über eine langjährige Erfahrung beim Entwickeln und Umset-
zen elektronischer Prüfungen. Das Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) der Universität
Bremen bietet bereits seit dem WS 2004/2005 elektronische Prüfungen an und erhielt dafür 2009
den höchstdotierten mediendidaktischen Preis, den media prix (http://www.medidaprix.org). Die
Vorteile von eAssessments sind vielfältig und gehen weit über Effizienzgewinne hinaus:

• Die Verbesserung der Feedbackqualität für die Studierenden, etwa durch eine sofortige Ergeb-
  nisrückmeldung bei automatisierter Auswertung.
• Die Möglichkeit der effizienten Ergebnisstatistiken und Schwachstellenanalysen für die Klau-
  surkataloge.
• Die Erhöhung der Durchführungs-, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität.
• Die Qualitätssicherung und -verbesserung der Fragenkataloge und Prüfungen durch Auswer-
  tung von Studierendenfeedbacks, Ergebnisstatistik und Item-Analyse.
• Die Erweiterung der prüfungsdidaktischen Möglichkeiten durch Informationstechnologie, ins-
  besondere durch die Einbindung von Multimediaelementen wie Video, Audio und Simulationen
  sowie Verwendung komplexer, digitaler Anlagen (z. B. Fallstudien, Tabellensammlungen, Skripte
  etc.).
• Die deutliche Zeitersparnis durch die automatische Korrektur geschlossener Fragestellungen.

   Das elektronische Prüfen wird auch von einer Reihe von Vorurteilen begleitet und oftmals
reduziert auf die sogenannten Multiple-Choice-Aufgaben, so dass Aussagen wie die folgenden
vorschnell entstehen:

Vorurteil: Multiple-Choice-Prüfungen sind auf Faktenwissen beschränkt und verschlechtern so
die Lehre.

Einschätzung: Jede Prüfung ist nur so gut wie die darin gestellten Fragen und deren Passung zu
den Lernzielen. Weder die Prüfungsform noch der Fragentyp bestimmen dabei direkt über die ge-
prüften Kompetenzen. Selbst in Prüfungen, die nur im Antwort-Wahl-Verfahren konstruiert sind,
können Kompetenzen wie Anwendung, Analyse und Transfer geprüft werden. Klar ist aber auch:
Individuelle Leistungen wie Wertungen, kreative Problemlösungen etc. erfordern offene Fragefor-
mate und damit eine Nachbewertung.

Vorurteil: Multiple-Choice-Prüfungen befördern das Raten.

Einschätzung: Jede Multiple-Choice-Prüfung beinhaltet in der Tat einen gewissen Rateanteil. Die-
ser lässt sich aber durch eine Reihe erprobter Konstruktionsregeln sehr klein halten.

Vorurteil: Multiple-Choice-Prüfungen sind einfach zu erstellen.

Einschätzung: Während die Erstellung von Fragen zum Faktenwissen relativ einfach ist, erfordert
die Konstruktion qualitativ hochwertiger Fragen auf höheren Kompetenzniveaus prüfungsdidak-
tisches Know-How und Erfahrung. Dies führt in der Praxis oft zu einem Überhang an Wissensfra-
gen, was die Kritiker in dem erstgenannten Vorurteil bestätigt.

Elektronisches Prüfen bei der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit
    Die Entscheidung, BNE-Grundlagen für viele Studierende anzubieten und sowohl
für die Hochschulen als auch die Studierenden selbst ein möglichst hochwertiges
aber auch flexibles Lern- und Prüfungsangebot zu ermöglichen, führte zur Entwick-
lung elektronischer Prüfungen für die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit. Damit
einher ging die intensive Beschäftigung mit prüfungsdidaktischen Fragen. Dank der
engen und langjährigen Zusammenarbeit mit dem ZMML sowie der vielfältigen Un-
terstützung durch das eAssessment-Team des ZMMLs konnte das elektronische Prü-
fungskonzept der Akademie entwickelt und getestet werden.

                                                                                      Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 15
Umsetzung der Projektidee

                                 Die Zielgruppen erreichen: Marketing, PR und Networking
                                     Um Bildung für nachhaltige Entwicklung stärker an den Hochschulen zu verankern, ist es er-
                                 forderlich neben einem praktikablen Lernangebot auch die Zielgruppen zu informieren und ggf.
                                 für das Lehrprogramm der Akademie zu gewinnen. Hierfür ist ein nach Zielgruppe und Medien-
                                 nutzung differenziertes Vorgehen notwendig.

                                 Mediennutzung für das Marketing
                                    In Zeiten des Social Webs und der Vermehrung der Kommunikationskanäle gibt es eine Viel-
                                 zahl von Kommunikationsmöglichkeiten, die es im Hinblick auf die Kommunikationsinhalte, In-
                                 tentionen und Zielgruppen zu prüfen gilt. Ein erster Schritt war es, einen Überblick in Form eines
                                 sogenannten Marketing-Orchesters zu erstellen und auf dieser Grundlage die weitere Kommu-
                                 nikationsstrategie in Abhängigkeit der jeweiligen Zielgruppe zu entwickeln. So konnten unter-
                                 schiedliche Instrumente gezielt aufgebaut und genutzt werden.

                                 Marketing-Orchester der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit

                                                                                            ation                     Earn
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                                                                                  d Kom                                    e   dM
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                                                                                       Eve an Tagtc.)
                                                                         lich ne
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                                                                          e i l nahmina r                d    Blo            md
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                                                                                                                                            Pla cher ber auung)
                                                                                                                     aW l
                                                                                                                                            An
                                                                                                                                            G eig
                                                                                                       üre
                                                              ont

                                                                                                                                             . Su e, a alt
                                                                                           P                              is

                                                                                                                                                                 d
                                                                                                   sch
                                                              n

                                                                                                                                                z

                                                                                                                                                tzie geb ch
                                                              a

                                                                                                 o
                                                            g

                                                                                                r
                                                     sse: K

                                                                                                                                                                  Me d
                                          eb ub ia
                                                            i

                                                                                              B
                                                        ed
                                                        -Si

                                                      ing
                                       Fac Yout Med

                                                                                                                                                    run nis
                                                                                                                                     Pai
                                             oo e,
                                                   kip
                                                    ail

                                                 k, X
                                    Erfolgsprämi

                                                   e
                                               E-M

                                                                                                                                         d

                                                                                                                                                                   ia
                                                                                                                               Ban

                                                                                                                                                       gen bei
                                               Wi

                                                ag
                                               ial

                                              ter

                                                                                                                                       Sea

                                                                                              Marketing der
                                              p
                                          Soc

                                                                                                                                ner
                                          me

                                          let

                                                                                                                                                            rch

                                                                                           Virtuellen Akademie
                                       ws

                                                                                                                                 ing
                                       Ho

                                                                                              Nachhaltigkeit
                                    Ne

                                     Da das Informationsbedürfnis der drei Zielgruppen Hochschulen und Lehrende, Studierende
                                 und Partnerinnen und Partner/ Fördererinnen und Förderer im Hinblick auf die Mediennutzung
                                 und im Hinblick auf die Bedürfnisse (Studierende brauchen Creditpoints, Hochschullehrende wol-
                                 len BNE in ihre Lehre integrieren etc.) sehr heterogen ist, wurde dies versucht zu berücksichtigen.

                                 Zielgruppe Hochschulen und Lehrende
                                    Interesse? An vielen Hochschulen sind die Lehrkapazitäten für BNE sehr knapp und eine Inte-
                                  gration externer Lehrangebote, die den Hochschulanforderungen entsprechen, bieten eine gute
                                   Lösung für die Hochschulleitung auf struktureller Ebene und für die Lehrenden im alltäglichen
                                    Lehrgeschehen.
                                         Informationskanäle: Um die Hochschulleitungen ansprechen zu können und die-
                                       se über das Angebot der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit zu informieren, wur-
                                        de eine 24-seitige Broschüre erstellt (siehe Anlage). Sie erläutert insbesondere die
                                         verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Lehrangebots. Zum einen können alle
                                          oder ausgewählte Lehrveranstaltungen sowie die dazugehörigen Prüfungen ins
                                            Curriculum integriert werden. (Dabei ist die Integration sowohl für den fach-
                                             übergreifenden Bereich aller Studiengänge als auch für ausgesuchte Stu-
                                              diengänge als Fachveranstaltung möglich),

   Werbemittel für Studierende

16 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Umsetzung der Projektidee

                                                                                             Virtuelle
    Zum anderen können einzelne Episoden oder Ausschnitte zur Anreicherung der               Nachhalti
                                                                                                       A
                                                                                                       Akademie
                                                                                                       gkeit

bestehenden Präsenzlehre genutzt werden. (Auch die Nutzung der Lernvideos als
„Vertretungsstunde“ im Rahmen einer bestehenden Lehrveranstaltung zählt dazu.)
                                                                                      Nach alt
    Des Weiteren ist es möglich, Blended-Learning-Module zu entwickeln, in denen      lerneh
                                                                                           n
                                                                                               igkeit
die Lernvideos der Akademie mit eigener Präsenzlehre zu einer neuen Lehrveran-        videobas
                                                                                     Lehrvera ierte
staltung kombiniert werden.                                                          für Stud nstaltungen
                                                                                             ierende
                                                                                     aller Hoch
                                                                                                schulen
    Je nach Hochschulstruktur und -ausrichtung kann eine Nutzung des Lehrange-
botes angepasst werden.
    Die Teilnahme an Vorträgen, Tagungen und Seminaren ist ein weiterer wich-
tiger Kommunikationskanal, um die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit interes-
sierten Fachleuten und Hochschulverantwortlichen vorzustellen. Die Akademie
war auf verschiedenen Veranstaltungen mit Posterpräsentationen oder eigenen
Fachvorträgen vertreten.
    Um auch den Social Media Bereich abzudecken, besitzt die Akademie neben
einem Facebookprofil (siehe Zielgruppe Studierende) auch einen Account für
die berufliche Netzwerkplattform Xing. Dieser dient zum einen der Vernetzung
von Kontakten und zum anderen zur Information über Neuigkeiten der Aka-
demie.

Zielgruppe Studierende                                                                                            www.va-bn
                                                                                                                           e.de

   Interesse? Für Studierende sind die Anreize zur Nutzung des Lehrangebots der Virtuellen Aka-
demie sehr unterschiedlich. Als drei Hauptinteressen lassen sich folgende nennen:

     1. Interesse am Thema Nachhaltigkeit
     2. Flexible Lehrangebote, um den eigenen Lernprozess und Studienverlauf individueller zu
        gestalten
     3. Spaß am Lernen mit digitalen Medien

    Wichtig bei allen Intentionen ist die An-
rechnung des Workloads mit Creditpoints für
das jeweilige Studium – ob als anerkannte
Fachveranstaltung oder als Creditpoints für
den fachübergreifenden Bereich.
    Informationskanäle: Der wichtigste Anlauf-
punkt für Studierende bei der Auswahl ihrer
Lehrveranstaltungen ist das Vorlesungsver-
zeichnis ihrer Hochschule. Aus diesem Grund
liegt ein Fokus darauf, das Angebot der Aka-
demie in den Vorlesungsverzeichnissen zu in-
tegrieren und informativ darzustellen. Des
Weiteren sind Studierende durch die Nutzung
von Smartphones, Tablet-PCs oder Notebooks im Social Media Bereich gut zu erreichen. Die Virtu-
elle Akademie Nachhaltigkeit nutzt daher verschiedene Kanäle, um potentielle Teilnehmende für
ihre Lehrveranstaltungen zu informieren. Dies geschieht zum einen über die eigene Homepage,
hier werden relevante Neuigkeiten in einem „News-Feld“ bekannt gegeben. Zum anderen dient
das Facebookprofil der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit zur Information, aber auch durch wö-
chentliche Posts zum Thema Nachhaltigkeit werden „Freunde“ eingebunden.
    Trotz der guten Präsenz im Internet kann auch bei Studierenden und interessierten Teilneh-
menden nicht auf Printmedien verzichtet werden. Speziell für diese Zielgruppe wurden aus die-
sen Gründen Postkarten gestaltet, die schnell und präzise Aufmerksamkeit erregen und erste In-
formationen liefern (im Anhang ist jeweils ein Exemplar der Printmedien zu finden).
    Die Postkarten sowie ein im Corporate Design entwickeltes Poster und ein Flyer wurden auf
Tagungen und Veranstaltungen genutzt. Insbesondere wurden sie aber dafür eingesetzt, um an
den Partnerhochschulen auf die Kooperation aufmerksam zu machen. Für diesen Zweck wurden
außerdem Folien für Informationsveranstaltungen an den jeweiligen Hochschulen in deutscher
und englischer Sprache erstellt, die den Akademiekoordinatorinnen bzw. Akademiekoordinatoren
zur Verfügung gestellt werden.

                                                                                     Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 17
Umsetzung der Projektidee

„Die Virtuelle                      Im Projektverlauf stellte sich heraus, dass es nicht nur für die Vernetzung mit Hochschul-
                                lehrenden, Hochschulen und Partnern wichtig ist, regelmäßig auf Konferenzen und Tagungen
Akademie Nach-                  präsent zu sein, sondern auch für die Gruppe der Studierenden. Um diese noch neugieriger auf
haltigkeit hilft und            das Thema Nachhaltigkeit zu machen, wurden für diesen Anlass weitere Werbemittel in Form
fördert, an eine Art            eines Kugelschreibers aus recyceltem Papier und eine kleine Blumensamentüte entwickelt (auch
spielerisches Lernen            diese sind im Anhang zu finden).
heranzuführen.
Sie macht Lust auf              Zielgruppe Kooperationspartnerinnen und -parter und
andere Quellen                  Förderinnen beziehungsweise Förderer
zurückzugreifen.“                   Interesse? Um das Lehrprogramm der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit weiterhin kosten-
Prof. Dr. Uwe Schneidewind,
                                frei für Hochschulen und Studierende bereitzustellen, baut die Akademie gezielt Partnerschaften
Wuppertal Institut für Klima,   mit Unternehmen, Stiftungen und wissenschaftlichen Institutionen auf. Die Interessen potentiel-
Umwelt, Energie                 ler Partnerinnen und Partner sowie Förderinnen und Förderer sind sehr heterogen. Anknüpfungs-
                                punkte für eine Partnerschaft können sein:

                                •   Das gemeinsame Interesse am Thema Nachhaltigkeit,
                                •   der Fokus auf Hochschulbildung,
                                •   Interesse am digitalen Lernangebot der Akademie, d.h. Lernen mit Videos,
                                •   Interesse an der Hauptzielgruppe des Lehrangebots der Akademie, d.h. die Studierenden als
                                    Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                                    ter von morgen.

                                    Informationskanäle: Um über Möglichkeiten von Partnerschaften mit der Virtuellen Akademie
                                Nachhaltigkeit zu informieren, wurden zwei Partnerschaftsprogramme entwickelt, die in einer
                                jeweils 8-seitigen Broschüre vorgestellt werden. Dabei wurde eine Differenzierung zwischen Stif-
                                tungen und Unternehmen vorgenommen, da hier vor allem Potentiale für Partnerschaften gese-
                                hen werden und die Erfolgs- sowie Argumentationslogiken beider Zielgruppen unterschiedlich
                                sind. Auch hier wurde für den Wiedererkennungswert auf das Corporate Design geachtet.
                                    Des Weiteren dient die Teilnahme an Fachtagungen und Konferenzen sowie die regelmäßige
                                Präsenz in den Onlinemedien sowie Presseartikeln der Kontaktaufnahme zu weiteren potentiel-
                                len Fördererinnen bzw. Förderern für die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit.

                                Eigene und indirekte Pressearbeit
                                   Um insbesondere den Bereich der „earned Media“ des Marketingorchesters der Akademie ab-
                                zudecken, wurde zu allen wichtigen Ereignissen wie Auszeichnungen, neue Partnerschaften oder
                                neue Lehrveranstaltungen Presseartikel herausgebracht und diese über das eigene Netzwerk, die
                                Homepage sowie die Pressestelle der Universität Bremen veröffentlicht. Vielfach wurden auch von
                                unseren Partnerinnen bzw. Partnern, aktiven Bloggerinnen bzw. Bloggern und Institutionen aus
                                dem Netzwerk relevante Neuigkeiten über die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit aufgegriffen
                                und veröffentlicht. Unter anderem sind auf der Suchplattform Google um die 17.500 Einträge zur
                                Akademie zu finden.

                                        Virtuelle A
                                                  Akademie                                                  Virtuelle Ak
                                                                                                                      A ademie
                                        Nachhaltigkeit                                                      Nachhaltigkeit

                                                                                                           „Ich studiere Bildung
                                                                                                            für Nachhaltigkeit.“
                                                „Ich studiere Bildung
                                                 für Nachhaltigkeit.“

                                                                        Sie studieren an einer deutsch-                            Sie studieren an einer deutsch-
                                                                        sprachigen Hochschule? Dann                                sprachigen Hochschule? Dann
                                                                        bieten wir Ihnen innovative, an-                           bieten wir Ihnen innovative, an-
                                                                        rechenbare Lehrveranstaltungen                             rechenbare Lehrveranstaltungen
                                                                        zum Thema Bildung für eine                                 zum Thema Bildung für eine
                                                                        nachhaltige Entwicklung.                                   nachhaltige Entwicklung.

                                Postkartenmotive der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit

18 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Umsetzung der Projektidee

Netzwerke aktiv nutzen und gestalten
    Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit ist aktiv in den Netzwerken der Arbeitsgemeinschaft
Hochschule und der Arbeitsgemeinschaft Medien der UNESCO-Dekade in Form von Beiträgen,
Kooperation bei der Veranstaltungsorganisation und Teilnahme an Zusammentreffen beteiligt.
Sie steht außerdem mit dem studentischen Netzwerk N in regelmäßigem Kontakt.
    Als Verbindungsglied zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen von Instituten und Hoch-
schullehrenden und deren Integration in die Curricula deutscher Hochschulen nimmt die Virtuel-
le Akademie Nachhaltigkeit selbst auch eine Netzwerkfunktion ein.

Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit

        Hochschullehrende                                                        Studierende

                        Erreichbarkeit der
                     Lehrinhalte, innovatives           Lehrveranstaltungen
                      Format, Nutzung von                zu BNE, Prüfungen,
                         Lehrinhalten von              Creditpoints, Betreuung
                    Kolleginnen und Kollegen

                                                                        Studentische Netzwerke,
        Expertenwissen,                                                   Rückmeldungen und
          Lehrinhalte                                                   Anregungen zur Weiter-
                                                                        entwicklung des Formats

  Lösungsansatz zu BNE an
                                                                           Grundlagen zu BNE für
  Hochschulen im Rahmen
     der UNESCO-Dekade
                                                           Virtuelle A
                                                                     Ak ademie Weiter-
                                                                      Privatpersonen,
    Bildung für nachhal-                                   Nachhaltigkeit
                                                                      bildungsinteressierten
                                                                        und ausländlischen
    tige Entwicklung/des
   Weltaktionprogramms                                                      Hochschulen durch die
   Bildung für nachhaltige                                                   freie zur Verfügung-
         Entwicklung                                                       stellung der Lehrinhalte

                                                 Lehrveranstaltungen
                                                  zu BNE, Prüfungen,
                                                    Steigerung der
                                                     Lehrkapazität

                                    Nachfrage an
                                    Kompetenzen
                                      zu BNE

                                                Hochschulen

                                                                                            Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 19
Umsetzung der Projektidee

                                   Partnerschaften im Projektverlauf
                                       Über die Projektlaufzeit konnte die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit neben den Initiatoren
                                   der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und der Universität Bremen mit der Professur für
                                   nachhaltiges Management und dem Zentrum für Multimedia in der Lehre (ZMML) wichtige Part-
                                   ner für die Zusammenarbeit gewinnen. Neben der inhaltlichen Zusammenarbeit mit dem reno-
                                   mierten Forschungsinstitut „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“, dem UNESCO-Chair
                                   Higher Education for Sustainable Development und dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundes-
                                   regierung globale Umweltfragen (WBGU) konnten im Jahr 2013 auch noch die „Münchener Rück
                                   Stiftung“, die Stiftung „Forum für Verantwortung“ und 2014 die „Stiftung Bremer Wertpapierbör-
                                   se“ als weitere finanzielle Förderer gewonnen werden.
                                       Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit war außerdem Partnerin des Wissenschaftsjahres 2012
                                   „Zukunftsprojekt Erde“ und des Wissenschaftsjahres 2014 „Die digitale Gesellschaft“. Sie konnte
                                   außerdem die Zeitschrift „Forum Nachhaltig Wirtschaften“ als Medienpartner und das Prüfungs-
                                   software Unternehmen LPLUS als eAssessment-Partner gewinnen.

Initiatoren:                                                                        Hauptförderer:

        Prof. Dr. Georg Müller-Christ
        FB 7 | Nachhaltiges Management
                                                  ZMML
                                                  Zentrum für Multimedia
                                                  in der Lehre

Wissenschaftliche Kooperationspartner

Förderer:

Weitere Partner:

 eAssessment Partner: LPLUS                  Medienpartner

20 | Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit
Umsetzung der Projektidee

Auszeichnungen im Projektverlauf
    Die Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit hat für ihre Bemühungen, das Thema Nachhaltigkeit in
die Hochschullehre zu verankern und zu verbreiten, in der Projektlaufzeit mehrere Auszeichnun-
gen erhalten.
     Sie wurde von der UNESCO-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung zuerst als Projekt
(2012) und später als Maßnahme (2013) ausgezeichnet und gilt somit als einer der Leuchttürme,
die den politisch-strategischen Anspruch haben, die Bildungslandschaft auch über die UNESCO-
Dekade hinaus dauerhaft zu prägen.
    2013 erhielt die Akademie durch den Rat für Nachhaltige Entwicklung die Auszeichnung als
Werkstatt N Projekt und wurde damit als wichtiges Vorbild für einen verantwortungsvollen Um-
gang mit der Umwelt, der nachhaltigen Gestaltung des sozialen Zusammenlebens und des Wirt-
schaftens herausgestellt.
    2014 nominierte der ZEIT WISSEN-Preis Mut zur Nachhaltigkeit die Virtuelle Akademie Nach-
haltigkeit mit zwei weiteren Wettbewerbern in der Kategorie Wissen. Auch hier wurde das Enga-
gement Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Hochschullandschaft zu verbreiten und zu
verankern gewürdigt.

Auszeichnungen

                                                                                Nominiert 2014 in der Kategorie Wissen

                                                                                    Virtuelle Akademie Nachhaltigkeit | 21
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