Rara DAS MAGAZIN VON PROSPECIERARA AUSGABE 2 /2022 40 JAHRE PROSPECIERARA - UNSER NETZWERK FÜR DIE VIELFALT
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rara DAS MAGAZIN VON PROSPECIERARA AUSGABE 2 /2022 40 JAHRE PROSPECIERARA – UNSER NETZWERK FÜR DIE VIELFALT Schweizerische Stiftung für die kulturhistorische und genetische Vielfalt von Pflanzen und Tieren 1
NADJA KALMBACH-WYSS ANJA STOLLBERG CLAUDIO NIGGLI GERTRUD BURGER Vermarktung Buchhaltung Beeren & Datenbank GL & Pflanzen DAS PRO SPECIE RARA CLAUDIA STEINACKER Animaux & marchés TEAM FLORIAN BÄRTSCHI Obst HELENA RÖMER Hof Tannenberg PHILIPP HOLZHERR CATHERINE SABATO DIETER ROTH NICOLE EGLOFF Garten- & Ackerpflanzen Sekretariat Stiftungsratspräsident Kommunikation VALERIO SCHAUWECKER JESSICA TÜRLER PHILIPPE AMMANN MAYA GRAF Animali & comunicazione Samengärtnerei Stv. Geschäftsführer, Tiere Stiftungsrätin ERWIN KUMP MAURIN OBERHOLZER LINA SANDRIN SAVA BUNCIC Tiere Stiftungsrat Zierpflanzen & Kräuter Fundraising
Editorial Hape Grünenfelder, Gründer und bis 1995 Geschäftsführer ProSpecieRara 40 Jahre ProSpecieRara – eine erfolgreiche, lange Zeit … … und ein Engagement, das uns voll in Beschlag nahm. 1982 rutschten wir in ein grosses Abenteuer. Immer wieder standen wir vor neuen Herausforderungen und immer war jemand zur Stelle, der Lösungen anbot. Wir suchten in den hintersten Tälern nach Relikten alter Rassen und Sorten. Als der erste Hof mit aufgefundenen Tieren gefüllt war und wir nicht wussten, wohin mit den weiteren Tieren, hatte Kurt Utzinger die Idee, Zuchtgrup pen an interessierte Landwirt*innen auszuleihen. Um den Über blick über die Zucht zu bewahren und die genetische Präsenz der Gründertiere im Auge zu behalten, schrieb Kurt Steiner für uns sein sich während Jahrzehnten bewährendes Herdebuch programm. Max Staege und Hans Müller motivierten eine wach sende Zahl Interessierter, die rare Obstsorten auf ihre Bäume zweiten oder Samen zur Vermehrung entgegennahmen. Und Pavel Beco r ealisierte den ersten Schaubauernhof, der für die Öffentlichkeitsarbeit wichtig war. So kamen wir rasch voran. Heute erfüllt es mich mit Stolz, zu sehen, wie sich die Stiftung weiterentwickelt hat! All dies war nur möglich, weil immer mehr Leute mitwirkten. Der Erfolg von ProSpecieRara ist daher ein Erfolg aller, ob sie nun Projekte initiierten, praktisch bei deren Umsetzung halfen oder die Vorhaben mit Spenden unterstützten. Es ist also Euer aller E rfolg, liebe Leser*innen. Ganz herzlichen Dank! 3
Wir von ProSpecieRara sind viele Béla Bartha, Geschäftsführer Einige Menschen aus unserem Netzwerk kommen in dieser rara-Spezialausgabe zu Wort. Sie stehen stellvertretend für viele weitere, die sich für die Vielfalt stark machen. Was 1982 in St. Gallen mit einer Handvoll PROSPECIERARA DEUTSCHLAND gut vernetzter Enthusiasten begann, hat sich zu e iner anerkannten Non-Profit-Organi- sation entwickelt, die in der ganzen Schweiz präsent ist. Von Anfang an war das Engage- ment für die bedrohte Vielfalt nur möglich durch Kooperation mit unterschiedlichen Einzelpersonen, Gruppen und bald auch schon mit staatlichen Akteuren. Heute kann die Stiftung auf ein tragfähiges Netz aus Seit 2012 ist ProSpecieRara im süddeut einer erfreulichen Anzahl Gönner*innen und schen Freiburg im Breisgau und seit 2021 privaten A ktiven, wie Sortenbetreuende, auch in Sachsen mit einer Tochterorga Tierhalter*innen, Gastronom*innen, nisation tätig und verstärkt damit die Vermarkter*innen und viele mehr zählen. NGO-Stimme in Europa. Viele Entscheidun Für die Erreichung ihrer Ziele unterhält Pro- gen zu Sortenschutz, Patenten und Pflan SpecieRara auch gute Kontakte zu Politik zengesundheit werden in Brüssel gefällt und Forschung in der Schweiz und über und haben direkte Auswirkungen auf die die Landesgrenzen hinaus. Schweiz. Zudem ist der Zugang zu EU-For schungsprogrammen und Expertenwissen VIELFALT FÜR ALLE für ProSpecieRara sehr wichtig. Dank Drehte sich ursprünglich alles um die Absi- der deutschen Tochterorganisation ist cherung der genetischen Vielfalt von Tieren ProSpecieRara legitimiert, in Brüssel und Pflanzen, geht es inzwischen auch mitzureden und an EU-Forschungspro darum, die bewahrten Raritäten langfristig grammen teilzunehmen. durch deren Nutzung abzusichern oder sie 4
Die Sorten- und Rassenvielfalt ist nicht nur für eine abwechs- lungsreiche Ernährung wichtig, sondern auch für unsere Ernährungssicherheit und die Landwirtschaft der Zukunft. gar züchterisch für die Vermarktung wieder gewiesen, noch «viele» mehr zu werden … Wir fit zu machen. Denn damals wie heute danken ganz herzlich all denen, die heute schon soll die Vielfalt der Sorten und Rassen pri- mit dabei sind und uns auf diesem Weg unter- mär der Ernährungssicherheit dienen. Zur stützen. Konkretisierung dieses Ziels führten wir Auf den folgenden Seiten lernen Sie einige 2005 das ProSpecieRara-Gütesiegel ein, Menschen aus unserem Netzwerk kennen. mit dem u. a. Produkte aus gefährdeten Rassen und Sorten ausgezeichnet werden. Hierzu arbeiten wir eng mit Züchter*innen und dem Handel zusammen. IMPRESSUM Das Magazin «rara» für Unterstützer*innen BIODIVERSITÄT von ProSpecieRara erscheint viermal FÜR DIE ZUKUNFT jährlich auf Deutsch und Französisch und Der Trend zu einer immer stärker auf Mono- dreimal auf Italienisch. kulturen ausgelegten Landwirtschaft mit Porträttexte: Nicole Egloff Hochleistungssorten und -rassen muss Redaktion: Nicole Egloff, Anna Kornicker gestoppt werden. Denn vielfältige landwirt- Gestaltung: Reaktor AG, Aarau Druck: ZT Medien AG, 4800 Zofingen schaftliche Systeme sind resilienter und Auflage: 23 700 Ex. deutsch, 5200 Ex. französisch, tragen zu einer gesunden, biodiversen 2000 Ex. italienisch Land(wirt)schaft bei. Hier können die Pro www.prospecierara.ch SpecieRara-Schützlinge wertvolle Dienste Gönnerschaft Plus: CHF 120.– leisten und mithelfen, die Herausforde Gönnerschaft Erwachsene: CHF 70.– Paargönnerschaft: CHF 90.– rungen der Zukunft zu meistern. Juniorgönnerschaft (bis 25 Jahre): CHF 35.– Um in diesen brisanten Bereichen erfolg- Für Spenden: reich zu sein, ist ProSpecieRara darauf an- IBAN CH29 0900 0000 9000 1480 oder www.prospecierara.ch/spenden 5
Für die Zukunft SORTEN FIT MACHEN FÜR DIE ZUKUNFT «Eine Sorte verändert sich in jeder Pflanzen- essant sein, die ihrer Kundschaft etwas generation ein wenig – das kann in eine Besonderes bieten wollen. Und natürlich für gute oder auch in eine weniger vorteilhafte Hobbygärtner*innen. Das ist aber auch gut Richtung gehen. Ich bin bei Sativa Rheinau so. Es ist toll, wenn Coop gewisse Sorten dafür verantwortlich, dass die ProSpecieRa- ins Gemüsesortiment aufnimmt und so ra-Sorten sich in eine gute Richtung entwi- einem breiten Publikum die alten Sorten ckeln, sowohl aus kulinarischer aber auch näherbringt, aber man darf nicht vergessen, agronomischer Sicht. Zusammen mit Pro- dass dies nur ein kleiner Teil der gesamten SpecieRara, Coop und Wyss Samen mache Vielfalt ist, die als Ganzes unbedingt erhal- ich z udem Vorschläge, welche ProSpecie ten bleiben soll.» Rara-Sorten bei Coop ins Saatgutsortiment aufgenommen werden könnten. Für mich ist klar, dass sich nur wenige der ProSpecieRara-Sorten im Profianbau wieder breiter durchsetzen werden können – auch wenn wir sie züchterisch verbessern. Die meisten werden primär für die Direktver- marktung, Solidarische Ladwirtschaftssyste- ELVIRA EBERHARD me oder innovative Gastronom*innen inter- g und Verantwortliche für Züchtun a Rheinau Qualitätssicherung bei Sativ Wie kam es … … DASS DU PROSPECIERARA-GÖNNER GEWORDEN BIST? «Durch mein Interesse für Samen und alte Meine neueste Leidenschaft gilt den Weiden. Sorten bin ich auf ProSpecieRara aufmerk- Hier suche ich verschiedene Farben und sam geworden. Es ist die erste Organisation, Eigenschaften zum Flechten. Im letzten Jahr die ich unterstütze, weil ich hier Vieles gefun- konnte ich 44 Stecklinge verschiedener den habe, das mich interessiert – vor allem Sorten erwerben. Mit den Ruten versuche die Samenbaukurse und natürlich auch der ich, eine Hütte zu errichten, da der Bau von Austausch von Saatgut. Gebäuden auf meiner landwirtschaftlichen Fläche nicht erlaubt ist. Als Physiotherapeut beschäftige ich mich auch mit dem Gedan- ken, e inen Vita-Parcours einzurichten, des- sen Posten aus Weiden gestaltet sind. Ein weiteres Projekt für die Zukunft ist die Gestaltung eines Waldgartens mit alten, widerstandsfähigen Obstsor ten.» I BILAL KOUT Outes/GE, aus Plan-les- ara ProSpecieR unterstützt er al s Gö nn seit 2021 6
Mein Liebling DIE STEINZEIT WIEDER AUFLEBEN LASSEN «Das Leben von früher faszinierte mich schon als Kind. Als dann mit ca. 14 Jah- ren die Gärtnerleidenschaft hinzukam FAMILIE JAKOB und ich ProSpecieRara kennenlernte, hatte am ProSpecieRara- konnte ich nicht anders, als mich als Reutenmarkt in Zofingen Sortenbetreuerin zu engagieren. Denn in 2021 zum ersten Mal einen Stand mit vielfälti diesem Fundus gab es tatsächlich noch gem Kartoffelangebot. Arten, welche die ersten sesshaften www.berchtoldshof.ch Menschen in unserer Gegend schon an- « Das Publikum am gebaut hatten. Während eines Arbeitseinsatzes im Freilichtmuseum Ballenberg habe ich Reutenmarkt ist ein den ’Weissen Faserlein Ballenberg’ ken- nengelernt und ihn zu ProSpecieRara spezielles Völkli: sehr gebracht. Seither vermehre ich ihn regelmässig und biete ihn auch im Sor- interessiert, offen für tenfinder an. Zwar gefallen mir die blau blühenden Sorten besser, aber aus sei- Ungewohntes und nen besonders langen Stängeln kann ich Fasern gewinnen, die sich hervorragend dankbar. Entsprechend zum Herstellen von Stoffen eignen – die- ses Handwerk ist ein weiteres Stecken- toll ist die Stimmung pferd von mir. Lein ist eine der ältesten Kulturpflan- vor Ort. Wir freuen uns zen der Menschheit und wird schon seit der Jungsteinzeit sehr vielseitig verwen- schon jetzt auf den det. Dieses Erbe in meinem Garten wei- » ter zu pflegen, finde ich grossartig.» Reutenmarkt 2022! Regula & Christoph Jakob, Berchtoldshof in Bätterkinden/BE Zu den ProSpecieRara- Veranstaltungen: www.prospecierara.ch/kalender HÄPPI KATHRIN SC hä ologin im Kantonsarc on Sc ha ffh ausen und Kant So rt en betreuerin seit 1999 7
« Den Pfirsichbaum der Sorte ’Blutroter aus Ottenbach’ haben meine Frau und ich vor einigen Jahren in unserem Naturgarten gepflanzt – und erst später heraus gefunden, dass er für ProSpecieRara wichtig ist. Wir haben uns dann erkundigt und schliesslich als Sortenerhalter angemeldet. Heute sind unsere Fotos sogar im O nlinesortenfinder zu sehen. Da sind wir schon ein wenig stolz darauf. » finder: Bruno Wermelinger, Giswil/OW, Sortenerhalter Zum Sorten nder os pe ci er ar a.ch/sor tenfi www.pr REGULA STRÜ BIN n Porträt er in in de n Merian Gärte Gärtn Bild: Benedikt Dittli SCHWEIZER SORTENVIELFALT IN BASEL Neben dem Krautstiel ’Glatter Genfer’ wächst im Bauerngar- ten der Merian Gärten der Mais ’Aus Mergoscia’ und die Dah- lie ’Gelbe Pompon von Menziken’. Jede Region der Schweiz hat ihre Spezialitäten hervorgebracht. Diese zu kennen und zu pflegen ist es, was Regula Strübin, verantwortliche Gärtnerin, so gut gefällt. Pro Jahr gedeihen hier rund 170 ProSpecieRara- Sorten. Sie werden vermehrt, genau beobachtet oder machen die Besuchenden «gluschtig» auf alte Sorten. Daneben wach- sen 80 alte Beerensorten und im Obstgar ten stehen 400 Bäu- me mit ebenso vielen Sorten. Die traditionellen Sorten passen bestens ins historische Umfeld der Merian Gärten. Dennoch sind die Sorten spürbar hochaktuell. Viele Besu- chende aus der ganzen Schweiz tauschen sich im Garten über die aufregenden Formen und Aromen oder über die Herausfor- derungen beim Anbau aus. Regula spürt dabei den Sinn für i In den Merian Gär ten am Stadt Nachhaltigkeit und die Liebe zum Handwerk. Ihr persönlicher Fa- rand von Basel ist auc h der Haupt vorit ist der zartschmelzende, gelbgrüne Wirz ’Heller Butterkohl’. Pro Spe cie Rar a zuhause. sitz von erte n.c h www.merianga 8
Engagement ÜBERRASCHENDE AROMENVIELFALT Gabriela Wagner, Andeer/GR, Beerensortenbetreuerin «2016 suchte ProSpecieRara Gärten auf mindestens 1000 Meter über Meer, um ver- schiedene Beerensorten auf ihre Eignung für Die rosarote Johannisbeere ’Gloire des S ablons’ Höhenlagen zu testen. Unser damals neuer Garten in Andeer/GR liegt auf dieser Höhe und da für mich Beeren einfach in jeden Gar- meine Kinder grosse Beerenfans sind, habe ten gehören, habe ich mich gemeldet. Seit- ich sowieso kein Problem damit, die Ernte her wachsen bei uns zwölf verschiedene zu bewältigen. Obwohl ich mit Beeren aufge- Himbeer-, Stachelbeer- und vor allem Johan- wachsen bin, habe ich erst jetzt mit den nisbeersorten auf jeweils zwei Sträuchern. alten Sorten gemerkt, wie unterschiedlich Das Schöne an dieser Sortenvielfalt ist, z. B. verschiedene Johannisbeersorten dass sie über rund zwei Monate reif wird, wir schmecken können. Die rosarote ’Gloire des also nicht einfach zu einem Zeitpunkt eine Sablons’ mögen wir besonders gerne – sie riesige Beerenschwemme haben. Und da wächst bei uns auch ausgesprochen gut.» Damals VON DER BERUFUNG ZUM BERUF «Alte Rebensorten aufzuspüren und sie in neu entdeckte Sorten gepflanzt, um sie beob- meine Sammlung aufzunehmen, beschäftigt achten, beschreiben und gegebenenfalls ver- mich schon seit Anfang der 1990er-Jahre – mehren zu können. Denn noch immer stosse damals noch als Hobby. Ungefähr 1998 kon- ich ab und zu, z. B. wenn ich zu Beratungen in taktierte mich das Tessiner ProSpecieRara- Rebberge gerufen werde, auf mir unbekannte Büro, ob ich die Sortensammlung des Sorten auf alten Rebstöcken, von denen ich Rebsor tenkenners Marcel Aeberhard aus dann Pflanzmaterial mitnehme, um sie in mei- Bern übernehmen wolle, da diese aufgelöst ner Sammlung aufzunehmen. werde. Rund 10 Sorten mit Bezug zum Tessin Auf rund 10 – 15 % meiner Rebbergflächen habe ich in der Folge übernommen. Wenig wachsen heute alte Sorten, aus denen ich später legte ich mit ProSpecieRara die erste auch Wein herstelle, der je länger je gefragter gemeinsame Sortensammlung an und heute ist. Ja, die Nachfrage übersteigt inzwischen betreibe ich in Minusio eine vom Bund unter- sogar das Angebot!» stützte Einführungssammlung. Darin werden STEFANO HALDEMANN rte Minusio/TI, Rebenexpe und Winzer 9
3 Fragen an … DANIELA PAULI, LEITERIN FORUM BIODIVERSITÄT, AKADEMIE DER NATURWISSENSCHAFTEN SCHWEIZ Wo kommst du in deinem beruflichen Alltag bei der Förderung der Biodiversität mit der domesti zierten Biodiversität, wie sie ProSpecieRara pflegt, in Kontakt? sich besonders gut für die schonende Pflege na- Eigentlich ständig. Gemäss Definition ist die do- turnaher Flächen. Das sind nur zwei von zahlrei- mestizierte Biodiversität ja Teil der biologischen chen weiteren Beispielen. Die Vielfalt macht das Vielfalt, mit der wir uns beim Forum Biodiversi- System robuster gegenüber Umweltveränderun- tät als Ganzes beschäftigen. Gerade wenn es gen wie dem Klimawandel und erlaubt es, den um genetische Vielfalt innerhalb von Arten geht, Einsatz von Pestiziden und Düngern zu verrin- beziehe ich mich zur Illustration meistens auf gern. Solche nachhaltigen Landwirtschaftssyste- Tomaten oder Äpfel. Hier hat der Mensch aus me voranzubringen, müssten ProSpecieRara und der Wildart unzählige Sorten gezüchtet, die ganz das Forum Biodiversität noch stärker anstreben. unterschiedliche Ansprüche erfüllen. Kannst du denn von der Tätigkeit von Wo spielen die beiden Aspekte der Biodiversität ProSpecieRara auch profitieren? zusammen? ProSpecieRara schafft es, die Bedeutung der Ich glaube, in der Landwirtschaft der Zukunft Vielfalt ins Bewusstsein zu bringen, und zwar werden die Synergien zwischen kultivierter und über den Teller. Die verschiedenen Tomaten- wilder Biodiversität ein wichtiger Aspekt sein. oder Erdbeersorten sind ein Genuss. So wird ein Vielfältig blühende Wiesen locken zahlreiche «Gschpüri» für die Vielfalt geschaffen. Auf diese Insekten an, die dann wiederum für eine gute neue Begeisterung für Vielfalt können wir beim Bestäubung der vielfältigen Nutzpflanzen sorgen. Forum Biodiversität bauen – auch wenn es bei Bestimmte Ziegen- oder Schafrassen eignen uns meist eher um die wilde Biodiversität geht. Porträt WISSEN SAMMELN UND WEITERGEBEN Sollen Gemüseproduzent*innen ProSpecie muss natürlich abgegolten werden, weshalb Rara-Sorten für den Handel anbauen, ist die ProSpecieRara-Sorten eher im oberen eine Beratung sehr gefragt. Bei den alten Preissegment anzutreffen sind – zumal sie Sorten oder Arten wissen viele nicht (mehr), in Bioqualität produziert werden. Gewis- wie man sie am besten professionell an- se Kulturen bringen jedoch auch agrono- baut. Oder dies muss erst wieder erforscht mische Vorteile mit sich, z. B. dann, werden. Hier ist Martin Koller, Anbauberater wenn eine Art mit keiner anderen Gemü- Biogemüse für die Produzentenvereinigung seart verwandt ist und so in der Frucht- Terraviva, der Mann für alle Fälle. Ein weite- folge zur Schonung des Bodens bestens res Thema, das Martin mit den Produzent*in eingesetzt werden kann. Der Winterpor- nen bespricht, ist das Finanzielle. Denn die tulak oder der Neuseeländerspinat sind ProSpecieRara-Sorten bedeuten meist einen solche Beispiele. Martin kennt sie alle Mehraufwand und/oder einen Minderertrag und weiss die Produzent*innen für die gegenüber herkömmlichen Sorten. Dies Raritäten zu begeistern. 10
Zukunft STABILISIERENDE VIELFALT wieder Überraschendes. So z. B. die Mai «Vielfalt macht ein System stabil – das gilt rübe ’Bosco Gurin’, die super abgeschnitten auch fürs Ernährungssystem und unsere Ge- hat – die würde ich sofor t kaufen! Viele alte sundheit. Entsprechend muss der Trend, Sorten sind zwar vielversprechend, bräuch- dass wir uns von immer weniger Sorten und ten aber oft noch einen züchterischen Arten ernähren, unbedingt umgekehrt wer- «Stupf», um wieder vermarktet werden zu den. Zusammen mit ProSpecieRara und können. Die Sortenvielfalt anderen Partnern sind wir vom FiBL deshalb von ProSpecieRara beinhal- laufend daran, neue alte Sorten für den tet jedenfalls viele Eigen- professionellen Anbau und die Vermarktung schaften, die für den zu testen. Wir bauen zusammen mit Land n- Biolandbau in Zukunft wirt*innen verschiedene Sorten nebeneina vergle ichen interessant sein können.» der an – moderne und alte – und sie bezüglich Anbaueigenschaften, Ausse- ANJA VIEWEGER hen, Geschmack, Lagerfähigkeit und weite- Gruppenleiterin Anbautechn ik institut ren Faktoren. Dabei entdecken wir immer Gemüsebau am Forschungs (FiBL) für biologischen Landbau Engag ement EIN WACHSENDES ENGAGEMENT «Wir sind erst durch die Mitgliedschaft im Zuchtverein für die Skuddenschafe auf ProSpecieRara aufmerksam geworden. Damals wussten wir noch nicht, dass es so viele bedrohte Rassen gibt! Ursprünglich hatten wir nicht nur seltene Rassen – aber als wir uns mehr mit ProSpecieRara beschäftigten, begannen wir, die Rassen unter neuen Gesichtspunkten auszuwählen und gemäss Zuchtbuch zu züchten. Aktuell haben wir 27 Tiere, darunter Skudden, Schweizer- ANJA UND JEAN-CLAUDE BURRI hühner, Appenzeller Barhühner, Schweizer Fuchs- und Dreifar- Castelrotto/TI, bei der Schur ben-Kleinschecken-Kaninchen. Abgesehen von unserem Hund eines ihrer Skuddenschafe und einigen Kaninchen gehören alle zu ProSpecieRara-Rassen. Es ist nicht nur schön zu wissen, dass wir zur Erhaltung dieser Rassen beitragen, sondern sie sind auch sehr pflegeleicht. Die tägliche Zusammenarbeit schafft eine besondere Bindung. Diese ist bei den Skudden besonders stark: Um ihr Vertrauen zu gewinnen, braucht es viel Zeit und Geduld. Heute engagiere ich mich im Züchterverein für ursprüngliches Nutzgeflügel als Tessiner Stimme des Vereins und koordiniere z. B. die Tier vermittlung hier. Seit ich mich so intensiv mit dem Thema aus- einandersetze, habe ich einen genaueren Blick für meine Tiere entwickelt. Ich achte mehr auf ihre E igenschaften, ihr Verhal- ten und ihr Aussehen. Vermutlich fragen sie sich manchmal, warum ich sie so anstarre …» MARTIN KOLLER für die Anbauberater Biogemüse viva Produzentenvereinigung Terra 11
DANIEL HANDSCHIN Grünstadt Zürich, Stv. Leiter Stadtgär tnerei Wie kam es … … ZUR ZUSAMMENARBEIT « Ich finde es unglaub ZWISCHEN DER STADTGÄRTNEREI lich wichtig, dass alle ZÜRICH UND PROSPECIERARA «2005 organisierten wir zusammen mit der Bio- Zugang zu freiem, terra Regionalgruppe Zürich und ProSpecieRara den ersten Tomatensetzlingsmarkt in der Stadt- selber vermehrbarem gärtnerei mit dem Ziel, die Tomatenvielfalt, die es sonst nirgends zu kaufen gab, unter die Saatgut haben. Was Leute zu bringen. Der Markt war von Beginn weg ein grosser Erfolg und zählt auch heute mit den Saatgutmultis noch zu unseren Höhepunkten im Jahr. In den ersten Jahren haben wir das Saat- und den Patenten etc. gut, welches wir für die Setzlingsproduktion brauchten, direkt aus der Samenbibliothek läuft, ist eine Katastro von ProSpecieRara bezogen. Mit der Zeit wur- de das zu viel, sodass ProSpecieRara uns ge- phe. Deshalb unter beten hat, zumindest von einigen Sorten das Saatgut selber zu vermehren. Seither vermeh- stütze ich ProSpecie ren wir jährlich zehn Tomatensorten im grösse- ren Stil – einen Teil des geernteten Saatgutes Rara schon lange aus brauchen wir selber, der Rest geht in die Sa- menbibliothek. Die Zusammenarbeit intensivierte sich tiefster Überzeugung. » über die Jahre, so dass wir heute auch rund Nicole Müller-Huser, 25 weitere Gemüse- und Zierpflanzensorten Lungern/OW, Gönnerin seit 2009 vermehren, zahlreiche Stauden erhalten, Platz für Versuche wie z. B. Schnittblumentests oder Ebenfalls spenden: Mischbepflanzungen zur Verfügung stellen und www.prospecierara.ch/spenden in Schaubeeten die Besucher*innen der öf- fentlich zugänglichen Anlage auf die ProSpe- cieRara-Schützlinge aufmerksam machen. Für uns ist die Zusammenarbeit nicht zu- letzt auch deshalb spannend, weil unsere Ler- nenden so gärtnerische Fähigkeiten mitbe- RICCARDO BOCCI Geschäftsführer kommen, die sie sonst nirgends lernen – z. B. der italienischen den Samenbau.» Erhalterorganisation «Rete semi rurali» 12
PROF. DR. CORD DRÖGEMÜLLER Professor am Ins titut für Genetik Engagement der Vetsuisse Fa kultät, Uni Bern DANK ALTEN RASSEN WISSENSLÜCKEN SCHLIESSEN «Wieso haben die Appenzeller Spitzhauben- und wir so unmittelbaren Zu- hühner eine Haube und Barthühner einen griff auf diese genetischen Bart? Wieso gibt es rot-weisse und schwarz- Besonderheiten haben. weisse Evolèner Rinder? Schon in meiner Neben den wissenschaft- Kindheit auf dem Bauernhof habe ich mir so lichen Fragestellungen, die ähnliche Fragen gestellt – und heute bin ich wir so beantworten können, in der Position, diese Fragestellungen wis- geben unsere Resultate aber auch den senschaftlich zu untersuchen. Züchtenden mehr Gewissheit bei der Zucht. Zwar kennt man bei allen Nutztierar ten So haben wir z. B. herausgefunden, dass ähnlich wie beim Menschen rund 20 000 das braune Farbgen bei der Kupferhalsziege Gene, aber von den allermeisten weiss man dominant vererbt wird und nicht etwa – wie nicht, was sie bewirken. Dank der Untersu- bis dahin angenommen – das schwarze. chungen, die wir zusammen mit ProSpecie- Und wir suchten schon gezielt nach beson- Rara seit rund 10 Jahren immer mal wieder ders seltener und damit speziell zu fördern- machen, können wir zumindest punktuelle der Genetik innerhalb einzelner Rassen. Wissenslücken schliessen. Ich bin den Für die Rasseerhaltung sind solche Informa- Tierhalter*innen sehr dankbar dafür, dass tionen sehr wertvoll.» sie diese Rassenvielfalt lebendig erhalten Porträt GEMEINSAME STIMME DER ZIVILGESELLSCHAFT Rund 80 so genannte Community Seedbanks Riccardo Bocci, Geschäftsführer der italieni- gibt es in Europa. Diese sind ganz unterschied- schen Erhalterorganisation «Rete semi rurali», lich organisiert. Allen gemein ist, dass sie loka- koordiniert das Netzwerk und ist als Experte le Sorten sammeln und zugänglich machen. regelmässig an Konferenzen und Verhandlun- Viele von ihnen sind im Netzwerk «Let’s liberate gen mit dabei. Die Zusammenarbeit mit Diversity» verbunden, tauschen dort regelmä- ProSpecieRara-Geschäftsführer Béla Bartha ssig ihre Erfahrungen aus und treten bei den in- ist dabei eng. Nicht zuletzt deshalb, weil ternationalen Verhandlungen über die Erhaltung ProSpecieRara in vielerlei Hinsicht als Vorbild und nachhaltige Nutzung der pflanzengeneti- dient. In keinem anderen Land ist die Zusam- schen Ressourcen als menarbeit zwischen Staat und Nichtregierungs- Stimme der Zivilgesell- organisation so etablier t wie in der Schweiz, schaft auf, wovon auch was sich auch in der Gesetzgebung zeigt. So ProSpecieRara profi- gibt es z. B. in der Schweiz die einzigar tige tiert, denn Gesetzge- «Nischensortenregelung», welche das Inverkehr- bungen auf EU-Ebene bringen von seltenen Sorten erlaubt. Von die- haben meist auch Ein- sen Erfahrungen kann das Netzwerk profitieren. fluss auf die Schweiz. 13
Bild: Andrea Herger Wie kam es, dass… … DU EINE PROSPECIERARA-GÄRTNEREI ERÖFFNET HAST? «‹Was kann ich zu einer men, sobald wir sie in genügendem Umfang besseren Welt beitra- vermehrt haben. gen?›, habe ich mich Den einen Verkaufsschlager gibt es gefragt und als ersten bei uns nicht. Zu uns kommen Leute, die PATRICK BIEDERMANN Schritt aufgehört, im Aussergewöhnliches suchen und Freude Inhaber Kulturgärtnerei Winter Tomaten zu kau- an der Vielfalt haben. Die Wertschätzung Homatt, Ruswil/LU www.homatt.ch fen. Ich wurde Gönner und Dankbarkeit zu spüren, welche die und anschliessend Sor- Kund*innen für unsere Arbeit haben, treibt tenbetreuer bei ProSpecieRara – und eröff- mich an. nete schliesslich 2016 die «Kulturgärtnerei Jeweils dienstags und samstags sind wir Homatt», wo ich mit meinem Team primär am Luzerner Wochenmarkt, haben jüngst in auf ProSpecieRara-Sorten setze. Von den der Luzerner Kleinstadt einen kleinen Laden 1280 Sorten, die wir übers Jahr verteilt als eröffnet und nehmen an allen ProSpecie Pflanzen im Angebot haben, sind 750 von Rara-Setzlingsmärkten in der Deutschschweiz ProSpecieRara. 150 weitere ProSpecieRara- und an zwei weiteren Biomärkten teil. Das Sorten haben wir in unseren Sammlungen. Herzstück bleibt aber meine Gärtnerei in Diese werden ebenfalls in den Verkauf kom- Ruswil.» Engagement AGROBIODIVERSITÄT AUF DEM POLITISCHEN PARKETT «Seit über 30 Jahren bin ich politisch aktiv und ProSpecieRara bin ich e xtrem dankbar, dass setze mich für eine nachhaltige, ökologische sie schon seit 40 Jahren dafür sorgt, dass Landwirtschaft ein. Da gehört die A rten- und wir heute noch auf einen so grossen Schatz Sortenvielfalt selbstverständlich mit dazu und an lokalen S orten und Rassen zurückgreifen entsprechend ist ProSpecieRara schon lange können – sei es für die lokale Produktion eine bedeutende Partnerin für mich. von regionalen Spezialitäten und auch als 2022 wird ein wichtiges Jahr für die Agro- Ausgangslage für Neuzüchtungen. Nur mit biodiversität: Das Gentechmoratorium wird Agrobiodiversität können wir den hoffentlich verlängert, die Diskussion über Herausforderungen die Agrarpolitik 2022+ wird im Parlament des Klimawandels erneut angegangen und meine Motion, welche begegnen. Vielfalt mehr Transparenz bei Patentrechten in der ist Sicherheit.» Pflanzenzucht für die Schweizer Pflanzen züchter*innen verlangt, findet hoffentlich eine MAYA GRAF Ständerätin und Mehrheit. ProSpecieRara- Stiftungsrätin 14
3 Fragen an … KATHRIN FREI, OBSTEXPERTIN Was fasziniert dich an den alten Obstsor ten? baum. Da ich es schade Die Vielfalt an Formen, Farben und Aromen ist finde, wenn Bäume zu faszinierend. Jeder Baum sieht anders aus, Museumsstücken ver- selbst im Winter ohne Blätter erkennt man an kommen, ist es mir der Form und den Knospen, welche Sorte auf wichtig, herauszufinden, KATHRIN FREI diesem Baum wächst. Und als leidenschaftli- für welche Verwendungs- betreut zusammen mit ihre zwecke sich die einzel- m che Köchin ist es natürlich genial, aus der Mann Lukas auf dem Bioh of ganzen Vielfalt wählen zu können. Zudem bin nen Sorten eignen. Da Margel in Knonau/ZH eine ProSpecieRara-Obstsorten ich überzeugt, dass wir schon bald sehr froh sind wir jetzt, wo unsere sammlung. sein werden, diesen genetischen Schatz, den Bäume langsam in den die alten Sorten darstellen, zu haben. Denn Vollertrag kommen, es gibt darunter Sorten, welche mit den heuti- stark am Experimentieren. Ich will Ge- gen Bedingungen ganz ohne Spritzmittel bes- schmackserlebnisse an die Leute bringen und tens zurechtkommen. Soll die Landwir tschaft sie so für die alten Sorten begeistern. in Richtung pestizidfrei gehen, sind sie wohl ein Schlüssel. In einem System braucht es Woher hast du das Wissen rund um die Obst Vielfalt, damit es stabil ist. baumpflege? Als ich ziemlich unerwar tet zu diesem Obst- Wie engagierst du dich für die Obstraritäten? garten gekommen bin, hatte ich als studierte Einerseits pflege ich unseren Obstgar ten mit Umweltingenieurin zwar eine Ahnung von kein fundiertes Wissen. Da den 100 verschiedenen Sorten auf 200 Bäu- Baumpflege, aber es damals noch keine entsprechenden Kurse men. Dieser wurde 2003/2004 im Rahmen das Wissen im Gespräch des Nationalen Aktionsplanes Pflanzengeneti- gab, habe ich mir scher Ressourcen und zusammen mit Pro- mit Fachleuten mit der Zeit angeeignet. Ich SpecieRara angelegt. Zudem gebe ich für und mein Wissen sind quasi zusammen mit ProSpecieRara Kurse rund ums Thema Obst- unseren 200 Bäumen gewachsen. Engagement EIN ERFÜLLENDES HOBBY «Sie sind für einen Hobbybetrieb wie den unseren perfekt – Krank- heiten oder Probleme bei der Geburt gibt es nur äusserst selten … Die Haltung der alten Rassen geht wirklich «gäbig», das macht Freu- de. Und natürlich sind sie auch wunderschön! Der finanzielle Gewinn steht bei unserer Tierhaltung nicht an erster Stelle. Uns haben es die Walliser angetan: Sowohl Walliser Landschafe als auch Kupferhalsziegen leben auf unserem Hof. Bei diesen bei- den Rassen engagiere ich mich auch in den Zuchtleitungskommis- ANDI HENGGELER d rägeri/ZG, hält Walliser Lan sionen des jeweiligen Zuchtvereins, bei den Schafen bin ich zudem Unte Kupferhalsziegen, Appen scha fe, Experte. Das heisst, an zwei bis drei Vereinsschauen im Jahr und nenten zeller Bar thühner, Pommer Sch weiz er Fuc hskaninchen bei bis zu 10 Hofbesuchen bewerte ich die Schafe für die Zucht und und berate die Besitzer*innen. Mich so zusammen mit meiner Familie für das Überleben der Rassen zu engagieren, finde ich grossar tig.» 15
Mein Liebling DEM HINTERWÄLDER RIND VERFALLEN an der BEA und «Mein Mann entdeckte das Hinterwälder Rind ren kleine n Stall und ins fand, dass es eigentlich ganz gut in unse fallte in unserer stotzige Gelände passt. Kurze Zeit später verun fhin in die Metzg Nähe ein Bauer, dessen Hinterwälderkuh darau da an hat es mir sollte. Wir haben sie günstig gekauft und von , so hiess die Kuh, war eine so ’den Ärmel reingenommen’. Käthi aben . Obwo hl sie schon Herzliche, man musste sie einfach gernh 9 Jahre alt war, habe ich sie decke n las- sen und sie schenkte uns in den folge n- den Jahren fünf Kälber – die Basis für un- sere Zucht. Wegen dieser Langlebigkeit, PASCAL HAAG erforscht in unserem Auftrag der Geländegängigkeit und der Tatsache, die fürs Kochen besonders dass in unserem alten, eher kleinen Stall interessanten Eigenschaften der ProSpecieRara-Sorten. mehr Tiere als von einer grossen Rasse Einige seiner Rezepte sind in Platz haben, haben wir die «normalen» unserer Rezeptesammlung Milchkühe, die wir zuvor hielten, nach und aufgeschaltet. nach durch Hinterwälder ersetzt. Und na- türlich gefällt mir die Rasse mit ihren roten Zu den Rezepten: Flecken auch optisch sehr – ich freu mich www.prospecierara.ch/rezepte KATHRIN BERGER Gohl/BE, Präsidentin immer, wenn ich sie sehe.» des Schweizerischen Hinterwälder Zuchtvereins Zukunft VIELFALT UNTER DIE LEUTE BRINGEN «ProSpecieRara und Coop haben sich zum Ziel Ich persönlich freue mich immer, wenn ich gesetzt, möglichst vielen Menschen den Zugang Chioggia-Randen kaufen kann. Im Ofen feinge- zur gefährdeten Kulturpflanzenvielfalt zu ermög- schmor t bei tiefer Hitze mit Olivenöl und Kräu- lichen und damit die Biodiversität in der Land- tern, dazu Ziegenfrischkäse auf einigen Salat- wirtschaft zu vergrössern. Da haben wir schon blättern: Dieses Gericht liebt meine ganze erfreulich viel erreicht, bleiben aber natürlich Familie. Und im Frühling kaufe ich zudem Setz- weiter dran und evaluieren gemeinsam, welche linge von fast allen ProSpecieRara-Sorten, die Sorten künftig noch ins Sortiment aufgenom- wir anbieten.» men werden können. Denn die ProSpecieRara- PHILIPP WYSS Sorten bieten einen spannenden Mehrwert für CEO Coop unsere Kund*innen, die das Besondere suchen und einen Beitrag zur Erhaltung der Sortenviel- falt leisten möchten: ProSpecieRara steht für Schweizer Saisonalität und hohe kulinarische Qualität. Insbesondere die junge, urbane Kund- schaft ist sehr affin für diese Produkte. 16
Bild: Jürg Waldmeier « Die Zwiebel ’Rouge de Genève’ hat eine schö ne Süsse – mit der habe ich sogar schon einen Schoggikuchen gebacken. Solche Überraschun gen erlebe ich beim Erforschen der alten Sor ten immer wieder, das ist extrem bereichernd. Auch in den Ackerbohnen, die man als Trocken bohnen, als Mehl oder als Griess verwenden kann, sehe ich grosses Potential für ganz unter schiedliche Verwendungszwecke. Und viele ProSpecieRara-Sorten können natürlich auch optisch auftrumpfen, so dass man sie auf dem Teller schön in S zene setzen kann. » Pascal Haag, Vegi-Koch und Rezepteentwickler Engagement WO VIELFALT AUF VIELFALT TRIFFT «Die Ressourcen unserer Mitarbeiten- lingen an und vermehren diverse den sind so vielfältig wie die ProSpe- Zierpflanzensorten. Diese sind cieRara-Sorten und die Arbeiten, welche unser Steckenpferd. So verfügen rund um deren Erhaltung anfallen. Des- wir über eine Sammlung von rund halb passt es so gut, dass wir uns für 50 ProSpecieRara-Dahliensorten diese Sorten einsetzen. Wir haben im- und pflegen einen Schaugarten mer Nutzer*innen, die über die Feinmo- mit 24 Chrysanthemensorten, torik und Konzentrationsfähigkeit verfü- zahlreichen Phlox, vielen Polster- gen, um ausdauernd Samen zu reinigen, pflanzen, Iris und weiteren Stau- während ich anderen das zuverlässige denarten. Unsere Mitarbeitenden Ausgraben, Beschriften und Einwintern für diese Vielfalt zu begeistern, der Knollen der verschiedenen Dahlien- macht mir Spass – und ist nicht sorten übertragen kann. allzu schwierig …» Wir ziehen zahlreiche ProSpecieRara- PETER BIBERSTEIN Gemüsesorten für den Verkauf von Setz- der Solodaris Stiftung ist Arbeitsagoge und Gär tner m für Menschen mit einer – dem Kompetenzzentru hen Bee inträ chti gun g im Kanton Solothurn. psychisc 17
« Mit der Ratifizierung der Biodi versitätskonvention 1992 hat sich die Schweiz auch zur Erhal tung der Schweizer Nutztier rassen verpflichtet. Hierzu unter stützt der Bund v erschiedene Massnahmen mit Beiträgen und übernimmt die Koordination für tiergenetische Ressourcen in der Schweiz. Die Rassenvielfalt stellt eine wichtige Pro duktionsgrundlage für die Ernährung des Menschen dar und der Erhalt der tiergenetischen Ressourcen ist zentral, um Änderungen der Umweltbedingungen und des Marktes zu begegnen. Die Rassen mit Schweizer Ursprung sind bestens an die topogra phischen und klimatischen Verhältnisse in der Schweiz angepasst und eng mit der Kultur ver bunden. Der Erhalt dieser Rassen ist eine unent behrliche Investition in die Z ukunft. » elissa Raemy, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und nationale Koordinatorin M für tiergenetische Ressourcen beim Bundesamt für Landwirtschaft 18
LUCCIO SCHLETTWEIN Engagement Basel, Stiftungsrat bei der Margarethe und Rudolf Gsell-Stiftung HERZENSPROJEKTE UNTERSTÜTZEN viel Herzblut für die gefährde- «Altes zu bewahren und die Vielfalt in der ten genetischen Ressourcen Tier- und Pflanzenwelt zu fördern hat nicht einsetzen und nicht bloss ei- nur Tradition in unserer Familie, sondern nen Job erledigen. wurde von meinen Eltern bei der Gründung Das Bewahren kultureller der Margarethe und Rudolf Gsell-Stiftung als - Werte stand auch im Vorder- deren Zweck festgehalten. Seit 1994 unter Mutte r grund als in der Nachbar- stützen wir ProSpecieRara. Da meine schaft unseres Tessiner Feri- viele Kindheitserinnerungen mit Beeren ver- enhauses ein alter Bauernhof bindet, war die Unterstützung des Beerenbe- zum Verkauf stand und wir diesen erwarben, reiches naheliegend. Deshalb stellen wir ein um so das traditionelle Ortsbild zu erhalten Grundstück für die nationale Beerensamm- – und die Zusammenarbeit mit ProSpecie- lung in Riehen/BS zur Verfügung und finan- Rara auszubauen. 2007 konnten wir dort zieren Erhaltungs- und Forschungsarbeiten das Centro ProSpecieRara in San Pietro di auf diesem Gebiet. Stabio mit Schaugarten, Tieren und dem Für ProSpecieRara-Projekte engagieren Büro von ProSpecieRara Svizzera italiana wir uns gerne, weil uns bewusst ist, dass feierlich eröffnen.» hier Menschen am Werk sind, die sich mit Porträt HOF NEUE ZELG: IM ZENTRUM STEHT DER KREISLAUF Bevor und nachdem auf einem Feld eine nen Farbschlägen, leben seit fünf Jahren emüsekultur gedeiht, bereiten die Woll- G auf dem Hof Neue Zelg oberhalb von schweine den Boden vor bzw. fressen Bettlach/SO. danach die Überreste. Wird ein Tier ge- Familie Müller hat die Vorzüge der alten schlachtet, wird alles verwertet. Ausrangier- Rassen erkannt – und ihre Kundschaft te Zuchthennen werden zu ebenso. Die Nachfrage nach dem Fleisch Suppenhühnern verarbeitet. dieser Rassen wächst von Jahr zu Jahr. Und Zudem werden die Schafe als dies, obwohl die Vermarktung ausschliess- natürliche Mähmaschinen lich im kleinen Hofladen, der täglich 24 z. B. an Bahnborden einge- Stunden geöffnet ist, stattfindet. Die setzt. Und all dies geschieht Kund*innen schätzen es, dass sie sich auf mit robusten, alten Rassen: dem Hof vom Wohlergehen der Tiere über- Rund 30 Wollschweine, 150 zeugen können. Sie werden mit Infotafeln Saaser Mutten und Engadi- oder im direkten Gespräch darüber aufge- nerschafe, 150 Skuddenscha- klärt, weshalb es wichtig ist, die ProSpe- fe und Zuchtgruppen aller drei cieRara-Rassen zu erhalten, aber auch zu ProSpecieRara-Hühnerrassen, nutzen – und sind so bereit, den angemes- teilweise gar in verschiede- senen Preis für diese Produkte zu bezahlen. FAMILIE MÜLLER Hof Neue Zelg Bettlach/SO finden: Weitere ProSpecieRara-Betriebe www.neuezelg.ch www.pros pecie rara. ch/k arte 19
3 Fragen an … Unser Liebling DIE PROSPECIERARA- LJUPCHO VASILEV, MITGRÜNDER SETZLINGSMÄRKTE: FIX COMMUNITY SEEDBANK FABIA IN PUNKTE IN DER AGENDA NORDMAZEDONIEN «Seit 2005 besuchen wir regelmä- Was machst du in Nordmazedonien für die ssig die ProSpecieRara-Setzlings- Agrobiodiversität? märkte in Weggis, Bern und am Seit 2019 suche ich in Genbanken aber vor liebsten denjenigen in Wildegg. allem auch «im Feld» nach alten nordmazedo- Die Auswahl dort ist immens, es nischen Sorten. Die spannendsten unter ihnen gibt immer wieder etwas neues vermehre ich mit dem Ziel, sie wieder in den Altes zu entdecken, das in unse- Handel zu bringen und sie so nachhaltig abzu- rem grossen Garten noch nicht sichern. Gefunden habe ich unter anderem wächst. Und natürlich ist es auch eine schöne Melonenvielfalt, verschiedene schön, hier Gartenfreund*innen Linsen-, Schlafmohn- und Okrasor ten und spe- zu treffen und gemeinsam zu zielle Kürbisse. fachsimpeln.» URSULA HELLER Machst du das alleine? & PETER RUTSCH MAN Nein, natürlich nicht. Ich arbeite mit einer Uni Ebnet/LU, Setzl markt-Begeister ings zusammen, deren Studierende als Projektar- te beit Sorten zuhause anbauen, dokumentieren und vermehren. Mit ihnen und weiteren Ehren- amtlichen haben wir inzwischen ein Netzwerk aufbauen können. Zudem arbeite ich eng mit ProSpecieRara zusammen. Dank der Hilfe aus der Schweiz konnten wir z. B. ein Gewächs- haus für die Samenproduktion bauen. Aber noch wichtiger ist der Austausch von Wissen: Wie kann ein Erhalternetzwerk aufgebaut wer- den? Wie bringt man die alten Sorten wieder in den Handel? Wie funktioniert eine so ge- nannten Community Seedbank? … Hier profi- tieren wir von den 40 Jahren Erfahrung, die ProSpecieRara hat. Nicht zuletzt bekam ich so auch wertvolle Kontakte zu anderen europäi- schen Organisationen. Wie kommt das Projekt in der Bevölkerung an? Sehr gut! Vor allem bei der jungen, städti- schen Bevölkerung wächst das Interesse an den alten Sorten stark. Es gibt in der Haupt- stadt Skopje z. B. ein Urban-Agriculture-Projekt, mit dem wir seit diesem Jahr eng zusammenar- beiten. Dort soll unser Saatgut angebaut und verkauft werden. So kommen wieder viele Leute mit den Sorten in Kontakt. 20
« Über die Ländergrenzen hinweg Erfahrungen auszutauschen und sich dadurch zu stärken, ist bei der Erhaltung der seltenen Nutztier- rassen unablässig. Mit der langen Erfahrung und grossen Professionalität, die ProSpecieRara mitbringt, ist sie roSpecieRara ist dur i P ch » eichs Philippe Ammann, Ber tun gsr at eine wertvolle Partnerin. leiter Tie re, im Stif von SAVE (Sicher ung der en landwirtschaftlichen Art treten. Dr. Boink Geert, Vorsitzender SAVE Stiftungsrat Vielfalt in Europa) ver Damals SEIT ÜBER 20 JAHREN ERFOLGREICH GEMEINSAM UNTERWEGS «Als ich 1994 beim Schloss Wildegg , Museum liebtes Ziel für Verein- Aargau angestellt wurde, stand auf der Ge- sausflüge und Garten ländeterrasse des heutigen ProSpecieRara- interessierte. Gartens eine Obstanlage. Bald schon kam Schon im Jahr 2000 fand jedoch der Wunsch auf, den 3300 m2 gro- der erste Setzlingsmarkt ssen historischen Nutz- und Lustgar ten ge- statt, der seither immer mäss seinem Zustand im 18. /19. Jahrhun- am ersten Maiwoc henen- dert zu rekonstruieren. Bei der Partnersuche de tausende Leute ERLAND EICHMAN N aufs für dieses Projekt stiessen wir rasch auf Schloss lockt. Ich bin ehr- Betriebs lei ter G ProSpecieRara, welche das nötige Wissen Schloss Wildegg /A lich gesagt erleichtert, und pflanzliche Material für eine historische dass es inzwischen auch an anderen Orten Pflanzung mitbrachte. Von Anfang an war ProSpecieRara-Setzlingsmärkte gibt, denn klar, dass im Schaugarten auch Saatgut ver- das Gedränge nahm ein Ausmass an, das mehrt werden soll und so dem Publikum in- nicht mehr angene hm war und auch viele teressante Einblicke geboten werden Besuchende gestört hat. Ein weiteres High- können. light für mich ist, dass die Schlossgärtnerei Mit der Garten-Eröffnung 1998 verdoppel- seit 2019 die ProSpec ieRara-Samengärtne- te sich die Besucherzahl auf dem Schloss rei beherbergt und das Schloss Wildegg zum auf einen Schlag – der ProSpecieRara-Garten eigentlichen Hotspot für die Erhaltung tradi- war bald in aller Munde und ist seither be- tioneller Kulturpflanzensorten geworden ist.» 21
Porträt SORTENVIELFALT ALS KAPITAL 1000 Sorten sind im Angebot ein grosses Anliegen. Denn es werden im- der Baumschule Toni Suter im mer wieder Eigenschaften in Sorten ent- aargauischen Birmenstorf, deckt, die heutige Bedürfnisse erfüllen. Das TONI SUTER Baum schuli st, rund 700 davon sind alte Sor- kann z. B. eine Resistenz gegen eine neue Birmenstorf/AG, ten. Auch wenn das Gros des Pflanzenkrankheit oder die besonders gute www.tonisuter.ch Umsatzes mit modernen Sor- Eignung fürs neue Trendgetränk Cider sein … ten gemach t wird, so sind die alten Sorten Entsprechend ist es auch nicht verwunder- doch ein wichtige Standbein, da oft ganz s lich, dass die Zusammenarbeit zwischen Pro- spezifisch nach dem Apfel gesucht wird, mit SpecieRara und Toni Suter schon seit mehr dem schon das eigene Grosi die Wähe geba- als 30 Jahren fruchtet. Neben der Baumschu- cken hat, oder nach einer Birne, deren Her- le betreibt er auch einen Edelreiserschnitt- kunft aus der eigenen Region belegt ist. garten, in dem besonders rare Sorten im Die Erhaltung der Sortenvielfalt – auch Rahmen des Nationalen Aktionsplanes pflan- wenn einige der Sorten auf den ersten Blick zengenetischer Ressourcen wachsen, um wenig attraktiv erscheinen – ist Toni Suter von dort aus vermehrt werden zu können. 3 Fragen an … MARKUS HARDEGGER, LEITER FACHBEREICH GENETISCHE RESSOURCEN UND TECHNOLOGIEN IM BUNDESAMT FÜR LANDWIRTSCHAFT Wieso finanziert der Bund Projekte von Organi Grundlagenarbeit notwendig und der Erfolg sationen wie ProSpecieRara, anstatt diese nicht garantiert ist. Solche Projekte können gleich selber umzusetzen? nach einigen Jahren selbsttragend oder für ProSpecieRara hat sich schon um das kulturhis- andere Sponsoren interessant sein. torische Erbe gekümmert, bevor die Staaten mit der Biodiversitätskonvention von Rio 1992 Welche Bedeutung haben die seltenen geneti in diesem Bereich aktiv wurden. Entsprechend schen Ressourcen aus Sicht des Bundes? war da schon viel Erfahrung vorhanden, auf In den Augen des Bundesamts für Landwirt- die der Bund gerne zurückgegriffen hat. Dieses schaft sind die seltenen Sorten und Rassen Vorgehen unterscheidet die Schweiz von den sowohl als kulturhistorisches Erbe wichtig, als meisten anderen Ländern, in denen die Erhal- natürlich auch als Genpool, auf den bei Bedarf tungsprojekte heute staatlich organisiert sind. für Neuzüchtungen zurückgegriffen werden Der Vorteil unseres Systems ist, dass die Erhal- kann. Im Rahmen der Agrarpolitik haben sie tungsarbeit nicht im «Elfenbeinturm» stattfindet, aber – ehrlich gesagt – eine minimale Bedeu- sondern breite Bevölkerungsschichten mitein- tung, hier stehen ertragreichere Sorten und bezogen und sensibilisiert werden. Rassen im F okus. Worauf legt der Bund besonders Wert bei der 1) NAP (PGREL) = Nationaler F inanzierung der NAP 1-Projekte? Aktionsplan zur Erhaltung von Pflanzengenetischen Die Bundesgelder sind primär eine Anschubfi- Ressourcen in Ernährung nanzierung. Auf diese Weise kann man auch und Landwirtschaft mal in neue Bereiche vorstossen, in denen 22
FRANÇOIS MEIENBERG MATHIAS BAMERT CAROLINE S. WECKERLE ANNA KORNICKER Politik Kulinarik Stiftungsrätin GL, Kommunikation DAS PRO SPECIE RARA MANUELA GHEZZI Piante MIRA OBERER Saatgutmanagement TEAM CHRISTOPH KÖHLER Fruits MATTHIAS GUDINCHET ANDRÉ BREITENSTEIN PETER HOSTETTLER EVA-MARIA SALOMON Plantes & semences IT Stiftungsrat Sekretariat FRITZ SCHNEIDER MARTIN GRÖGER BÉLA BARTHA NATALIE STIMAC Stiftungsrat Hof Tannenberg Geschäftsführer Communication & administration NOEMI SCHÄR MARK SURBEK ALESSANDRA ROVERSI MAIK ZIMMERLI Kartoffelversand Beerengarten Stiftungsrätin Hof Tannenberg
Agenda UNSER NETZWERK LÄDT EIN Entdecken Sie die Vielfalt in FÜHRUNGEN unserem Netzwerk! Erfahren Sie mehr über die Setzlingsverkauf ProSpecieRara-Sorten, die in mehrere Daten ab 30. April 2022 verschiedenen Schaugärten Schaugewächshaus wachsen. UNSERE SETZLINGS 5524 Niederwil /AG Alpenpflanzengar ten MÄRKTE Saisoneröffnung Homatt 26. Mai und 17. September 2022 für Hier finden Sie Vielfalt 30. April und 1. Mai 2022 16 – 17 Uhr er Ba lko n! Kulturgärtnerei Homatt Ihren Garte n od bei der Felsenkappelle 6017 Ruswil /LU 6356 Rigi Kaltbad /LU Tomatensetzlingsmarkt Setzlingsmarkt Schloss Hegi Uhr 29. April 2022, 10 –18 7. Mai 2022, 10 – 16 Uhr Schaugarten Wildegg il 202 2, 10 –16 Uhr Juni bis September 2022, 30. Apr Schloss Hegi Stadtgärtnerei Zürich an den meisten Sonntagen, 7 Zürich 8409 Winterthur Sackzelg 25 /27, 804 jeweils um 13 und 15 Uhr Setzlingsmarkt Obere Wanne Schloss Wildegg g Setzlingsmarkt Wildeg 7. und 8. Mai 2022 5103 Wildegg /AG –17 Uhr 7. und 8. Mai 2022, 9 Hofgut Obere Wanne Schloss Wildegg Kreuzganggarten Grossmünster 4410 Liestal /BL 5103 Wildegg /AG 15. Juni 2022, 17 – 18 Uhr Archehof-Fest Grossmünster Setzlingsmarkt Wil 21. und 22. Mai 2022 8001 Zürich 14. Mai 2022, 8 –14 Uhr Archehof Wil Gär tnerei Heimstätte 6197 Schangnau /BE Bauerngarten Zürcherstr ass e 40 Seltene Beeren für den 9500 Wil /SG eigenen Garten 20. Juni 2022, 18 – 19 Uhr s Setzlingsmarkt Weggi Merian Gärten 15. Ma i 202 2, 10 –16 Uhr WEITERE ANLÄSSE 4052 Basel Seepromenade ng 6353 Weggis /LU Offene Beerensammlu Zierpflanzengarten Erlacherhof 2, 21. Mai bis 16. Juli 202 8. August 2022, 17.30 – 18.30 Uhr Setzlingsmarkt Chur 9 – 12 Uhr jeweils samstags von Junkerngasse 47, 3011 Bern 21. Mai 2022, 8 –14 Uhr 4125 Riehen /BS Arcasplatz Bauerngarten inum 7000 Chur /GR Markt im Culinarium Alp Frühe Äpfel & rare Zwetschgen 11. Juni, 10 – 17 Uhr 15. August 2022, 18 – 19 Uhr n Zierpflanzenmarkt Ber Culinarium Alpinum Merian Gärten 22. Mai 2022, 9 –16 Uhr 6370 Stans /NW 4052 Basel Stadtgrün Bern 6 Bern Elfenauweg 94 d, 300 Weitere Veranstaltungen und aktuelle, detaillier te Informa- tionen zu den hier aufgeführten Anlässen finden Sie auf © iStock.com/sorendls www.prospecierara.ch/kalender. Bitte konsultieren Sie vor dem Besuch einer Veranstaltung unseren Online-Kalender. 24
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