BNachrichten 2020 der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu - BUND Naturschutz in Bayern eV
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BNachrichten 2020 der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu Die OG Mindelheim zu Besuch auf dem Besthanshof. So geht bio regional!
Wir laden Sie ein! Zur diesjährigen Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am 18. September 2020 um 19:30 Uhr in Holzgünz in der Gaststätte „Herr Max & Frau Hopfen“. Stefanie Colombo vom neuen Unverpacktladen „Markt- platz 4“ in Bad Grönenbach gibt uns spannende Einblicke hinter die Ladentheke. Auch in diesem Jahr gibt es die Möglichkeit, ein regionales Bio-Essen zu bestellen. Um die aktuellen Bestim- mungen einhalten zu können, bitten wir um Ihre Anmeldung. Vielen Dank! Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Liebe Mitglieder, wie schnell doch alles ging: Am Corona kam plötzlich und es 9. März veranstalteten wir die wurde schnell gehandelt. Für die Podiumsdiskussion mit den Land- Krise, die sich schon seit Langem ratskandidaten in der Dampfsäg ankündigt, haben wir bislang jedoch (Allgäu-TV und Kurier berichteten). nur schöne Schlagworte („Green Schon eine Woche später wurden die Deal“), aber kaum Taten, geschweige Schulen geschlossen und unser aller denn eine Exit-Strategie. Dafür Alltag hat sich verändert, wie es Rekordtemperaturen in Antarktis und niemand hätte voraussehen können: Sibirien. Wir sollten zumindest das Die Straßen leer, die Flieger am beibehalten, was die Pandemie Boden, der Ölpreis im freien Fall, Gutes für Natur und Umwelt Vogelgezwitscher anstelle von Indus- beispielsweise im Bereich Verkehr trielärm. und Energieverbrauch bewirkt hat – Zutage trat unsere Abhängigkeit eine zentrale Aufgabe für die neuge- von weltweiten Lieferketten und wählten Volksvertreter:innen! Erntehelfer:innen. Die Digitalisierung Auch im Bereich Verkehr muss die ermöglichte plötzlich ein flexibles Politik endlich den zu Fuß gehenden Arbeiten – auch beim BN. Die Kehr- und Radfahrenden Menschen seite: keine analoge Mitglieder- Vorrang geben und sie besser an die werbung, keine Einnahmen über die Öffentlichen anbinden! Silke Lotter- Haus- und Straßensammlung, bach von der OG Mindelheim formu- Absage der für Mitte Mai in lierte treffend , es gelte „Mobilität Memmingen vorgesehenen Delegier- über das Lenkrad hinaus zu denken“. tenversammlung. Ein Rückfall in die „Old-school- Die Amphibien im Landkreis economy“ darf es jedenfalls nicht wanderten trotz allem und wurden geben! „Wetten, dass“ es am Jahres- natürlich betreut. Hilfreich für unser ende auch heuer wieder heißen wird: aller Wohlbefinden war sicherlich das 2020 war eines der wärmsten Jahre ständige Kaiserwetter. Aber den seit Beginn der Aufzeichnungen? Kröten vertrockneten die Laichge- Auch hier verbindet sich die Welt zur wässer, die Wälder verloren weiter an Schicksalsgemeinschaft. Widerstandskraft, Landwirt:innen Danke, dass Sie uns die Treue mussten ihre Saat im Staub halten! ausbringen. Seither hat sich zwar ein Herzliche Grüße abwechslungsreicher Sommer einge- stellt, die Grundwasserspiegel sind aber noch immer unter Normal. www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
unseren Workshops und informierten Jahresberichte 2019 sich über Biber, zählten Jahresringe an Baumscheiben, flochten Weiden unserer Ortsgruppen zu Muttertagsgeschenken, lernten Die erste Hälfte dieses Heftes vieles über Wespen, bauten widmen wir den Aktivitäten unserer Insektenhotels, und freuten sich am fleißigen Ortsgruppen im letzten Jahr. Lagerfeuer an Stockbroten. Im Anschluss lesen Sie themenüber- Im Juni nahmen über 30 greifende Artikel und Neuigkeiten Mitglieder bei unserem Radausflug u.a. aus der Arbeit der Kreisgruppe. zur Firma „Holzbaulösungen Fuchs“ Wir wünschen eine unterhaltsame in Mohrenhausen teil. Herr Fuchs gab Lektüre! einen kleinen Einblick in die Firmen- geschichte und erläuterte den Teil- Babenhausen nehmer:innen seine Firmenphiloso- Im Januar lauschten über 50 phie zum energetischen Bauen. Zuhörer:innen Frau Leidemann zum Anschließend führte uns die Garten- Thema „Voll im Trend oder schief planerin Frau Walser durch das natur- gewickelt“. Bei ihrem Vortrag ging es nahe und schön angelegte Gelände richtige Entscheidungen beim Kauf und gab unseren Mitgliedern viele von Kleidung. wertvolle Tipps und Anregungen. Im Rahmen unserer JHV sprach Anfang September haben 15 Herr Gaißmayer von der Staudengärt- Kinder an unserer Ferienaktion mit nerei in Illertissen in seinem Vortrag der Wasserschule Günz teilge- über „Lebendige Gärten für Mensch nommen. Zwei Stunden lang durften und Tier“. die Kinder in der Günz nach Klein- tieren suchen und diese dann erfor- schen. Bad Grönenbach In Bad Grönenbach geschieht so einiges. Deshalb ist die Ortsgruppe auf der Suche nach aktiven Mitgliedern, die Ereignisse begleiten oder Neues für den Naturschutz auf die Beine stellen möchten. Bad Wörishofen Mitte Mai fand unser dritter Erlebnistag auf dem Jugendzeltplatz Aus dem Stegreif mussten wir zu in Babenhausen statt. Über 8o Jahresbeginn alle Kräfte bündeln, um Kinder und deren Eltern kamen bei flächendeckend für das Volks- kaltem und nassem Wetter zu begehren zu werben, was schließlich Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
in einer Demonstration mündete. Auf blumenbeet nur „wild“ aus, aber im der JHV wurde eine neue Vorstands- Laufe des Sommers bis zum Herbst chaft gewählt, die sofort mit den hat es sich prächtig entwickelt! Auf Vorbereitungen für „jeder m² zählt“ Grund gezielter „Widerstände aus der startete. Parallel dazu liefen unsere Bevölkerung“ können wir diese Amphibien wieder einmal früher los, Aktion nicht fortführen. in einer Nacht knapp 500! Wir suchen Auf unserem Erlebnis-Infostand immer noch Unterstützung im Team beim Stadtfest konnten wir viele an der Kalten Quelle! Kinder mit einem Suchspiel „Waldle- bewesen“ begeistern und mit Becher- lupe, Mikroskop und Bestimmungs- tafeln auch Erwachsene ins Staunen versetzen. Hier und auf dem Garten- stadtfest war unsere „Zimmerei für Insektenhotels“ stets gut besucht. Anfang September haben wir eine „kleine Fledermausanalyse“ mit Gerold Herzig wegen eines Eingriffs einer Baufirma in unser NATURA- 2000-Schutzgebiet durchgeführt und Im April konnten wir wieder Herrn Forster (LBV) für eine „Vogelstimmen- Entdeckung“ im Kurpark gewinnen. Im Mai haben wir vor dem V-Bau- markt Einkaufsberatung für Garten- und Balkonbesitzer:innen durchge- führt, damit diese insektenfreundli- chen Pflanzen den Vorzug geben. Anfang Juni konnten wir bei einer Führung in den „Höllberg-Gärten" neben den sensationellen Pfingst- rosen eine riesige Vielfalt an Bäumen und Sträuchern bewundern. Ein kleines aber feines Highlight war eine „Kräuterwanderung der Artenvielfalt mit Meditation“ von Frau Schäffler aus Mindelheim. Die Gartenausstellung „Blumen- lust statt Alltagsfrust“ von Mitte bis Ende Juni hat alle unsere Ressourcen gefordert: zuerst sah unser Wild- www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
anschließend einige Gespräche dazu vom Amt für ländliche Entwicklung) gehabt. Auch im September hat die und zu aktuellen Blühstreifen- OG die Klima-Demo der FFF in projekten (Landschaftsgärtner Mindelheim unterstützt! Trotz über- Christof Wegner). Bereits seit vielen durchschnittlicher Werbung zu einem Jahren werden die gemeindlichen Vortrag mit Gesprächsabend über Bäche und Gräben nach einem „Gemeinwohlökonomie“ im Oktober gemeinschaftlich entwickelten Pfle- konnten wir neben einer brillanten geplan von Bauhofleiter Manfred Referentin nur eine Handvoll Gäste Karrer betreut. Joachim Stiba führte begrüßen. Wir können diesen Vortrag die Tour an den Falchengraben mit dennoch wärmstens empfehlen! seinen Bachmuscheln. Diese FFH- Ende Oktober feierten wir wieder Fläche grenzt direkt an ein neues unser jährliches Erntedankfest in der Baugebiet, eine aus unserer Sicht „Bio-Oase“. Anschließend waren alle durchaus kritisch zu bewertende unsere Kräfte für unser großes Nachbarschaft. Schlusspunkt ehema- Projekt „Naturschutz-Info-Pavillon lige Kiesgrube im Westen Erkheims: (NiP) gefordert (siehe eigener Kurzbe- Aktive Bürger:innen wollten das hier richt). entstandene Biotop vor der Verfül- lung retten. Aus diesem Vorhaben Erkheim entstand 1989 die Ortsgruppe. Neben den traditionellen Einsätzen mit vielen engagierten Helfer:innen bei unserer Amphibi- ensammlung, Bachmuschelbe- treuung und Pflege der Wasserwech- selzonen hatte die BN-Ortsgruppe Erkheim-Günztal einen Grund zu feiern: Seit 30 Jahren arbeiten wir aktiv für den Naturschutz! Zwei Jubi- läumsveranstaltungen sollten unter- schiedliche Schwerpunkte unserer Ortsgruppe aufgreifen. Im Oktober veranstalteten wir Im Mai 2019 führte uns eine einen Festakt. Richard Mergner, Radtour im Rahmen von BayernTour- Vorsitzender des BUND Bayern, Natur rund um Erkheim zu einer sprach vor 65 Gästen zum Thema Auswahl von Plätzen, die der BN über „Mobilität der Zukunft“. Dieses 30 Jahre maßgeblich gestaltet, Thema stieß auf große Resonanz; geformt oder - so wie das Wasen- diskutiert wurde u.a. zur Problematik moosprojekt – von Anfang an mit des öffentlichen Nahverkehrs und der angeregt und begleitet hat. innerörtlichen Verkehrsberuhigung. Referent:innen informierten an den Inzwischen wurde im Erkheimer „Hotspots“ z.B. zur Renaturierung Gemeinderat eine „Zone 30“ für ein des Wasenmooses (Alexander Mayer großes Wohngebiet beschlossen! Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Maxim Conrad (Klarinette) und Peter Grün“ zuständig und leitet dort das Müller (Marimbaphon) umrahmten Projekt „Stadtgrün 2021“. Nach ihrer den Abend musikalisch und Meinung lassen sich Bäume in dieser verwöhnten uns mit wunderbaren Größe und dem hohen Alter nicht Klängen. durch Jungbäume ersetzten. Legau/Illerwinkel In Legau, dem „Dorf der alten Linden“, wurden für den Neubau des Gemeindesaals die vier gesunden, über hundertjährigen Bäume eines ehemaligen Biergartens gefällt. Sie standen der Planung des Architek- tenteams f64 aus Kempten im Wege. Der Gemeinderat unterstützte die Fällung einstimmig. Ein Bürgerbe- Es würde einhundert Jahre gehren der BN-Ortsgruppe zum Erhalt dauern, bis die nachgepflanzten des Baumensembles erhielt viel Bäume eine vergleichbare ökologi- Zustimmung und konnte an einem sche und stadtklimatische Wirk- Wochenende bereits 40% der samkeit entfalten würden. So habe notwendigen Unterschriften ein ausgewachsener Baum innerorts bekommen. Die Gemeinde verhin- in der sommerlichen Hitze die derte jedoch den Erfolg des Bürger- Wirkung von 10 Klimaanlagen. In begehrens durch die kurzfristig ange- diesem Zusammenhang erinnerte sie setzte Fällung der alten Bäume im auch an die Verantwortung der Morgengrauen. Gemeinde in Zeiten des Klimawan- Zu den Vorkommnissen am Markt- dels. platz in Legau hatte sich auch Dr. Susanne Böll von der Landes- anstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöch- heim geäu- ßert. Sie ist für den Arbeitsbe- reich „Urbanes www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
Es sei auch „schwer zu verstehen, die Idee, mit dem Baum ein lebendes dass drei Planentwürfe unberücksich- und begreifbares Lernobjekt auf dem tigt blieben, die den Erhalt der Schulgelände zu schaffen. Die natur- Bäume vorgesehen hätten. Mehr fachliche Begleitung übernahm Frau noch sollte es dann auch dem Archi- Dr. Koepff als Biologielehrerin der tektenteam, das den Zuschlag Klasse. Jetzt galt es noch die geeig- bekommen hat, möglich sein, den nete Apfelsorte zu finden: Sie sollte Entwurf entsprechend zu adap- an den warmen städtischen Standort tieren.“ Das Architektenteamvon f64 angepasst, eine „alte Sorte“ und von war aber dazu nicht bereit. Architekt gutem Geschmack sein. Die Wahl fiel Philip Leube meinte bei der Bürger- auf eine Goldparmäne, eine der versammlung, dass „Opfer für den ältesten Apfelsorten Europas (ca. Bau gebracht werden müssen“. Die 500 Jahre alt). Der Apfel galt über Ortsgruppe des Bund Naturschutz viele Jahrhunderte als eine der hatte schon vorher einen Bürgeran- besten Tafelobstsorten, ist jedoch trag zum Erhalt der Bäume an den heute aus dem modernen Obstbau Gemeinderat gerichtet. Er wurde verschwunden. Diese Sorte jedoch einstimmig abgelehnt. Es ist „schmeckt nach Apfel und nicht nach bedauerlich, dass die Erkenntnis vom Zucker“, sagt Fr. Dr. Koepff und kann ökologischen Wert alter Bäume im auch für unterrichtliche Zwecke gut Gemeinderat Legau noch nicht ange- verwendet werden. kommen ist. Die heißen Tage des Sommers 2019 überstand der junge Baum Memmingen durch die bereitwillige Pflege der Apfel gut – alles gut. Mit großer Anwohner:innen und steht im neuen Begeisterung hat die Klasse 6a des Schuljahr jetzt der Klasse 7a wie Vöhlin-Gymnasiums im Frühjahr auch allen anderen Schüler:innen 2019 auf dem Schulgrundstück einen des Vöhlin-Gymnasiums zum Apfelbaum gepflanzt und die Paten- Pflanzenstudium zur Verfügung. Die schaft übernommen. Angeregt wurde OG, die den Baum gestiftet hat, die Pflanzung von der OG. Der Schul- möchte mit dieser Pflanzung für das leiter Burkhart Arnold unterstützte Thema Artenvielfalt auf öffentlichen Flächen wie auch in privaten Gärten werben und zum Nachmachen anregen. Der Baum ist von nun an ein positives Identifikationsobjekt zu dem die Schüler:innen dem Abschluss zurückkehren können, um „ihren Baum“ zu besuchen. Für das Jahr 2020 ist die Pflanzung eines weiteren Baumes geplant. Vielleicht entsteht hier eine neue Tradition mit reicher Frucht? Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Mindelheim wurde so viel Lächeln und Entdecker- freude in Gesichter gezaubert, dass Das Volksbegehren zu Jahres- die Aktion auch 2020 wieder statt- beginn hat Menschen in die finden wird! Rathäuser und Aktive zusammenge- Viele der hier begeisterten bracht. Auch in Mindelheim sind wir Menschen fanden sich dann auch auf mit viel Elan ins Jahr gestartet: Früh- den beiden von uns mitorganisierten blüher-Runde, Repair-Café und einige „Fridays for Future“-Demos wieder, in andere etablierte Veranstaltungen dessen Anschluss wir auf unserem wurden wieder von Vielen besucht. MiNi-Klima-Camp viele neue moti- vierte Menschen kennenlernen durften und so mit reichlich Ideen ins neue Jahr rutschten. Auch die angetesteten Monats- treffen im Freien sowie die Hoffüh- rungen werden 2020 vermehrt statt- finden. Selbst im Dezember standen wir noch draußen auf dem Weih- nachtsmarkt in der Kulturfabrik, mit der wir einen starken Partner gefunden haben. Dort verkauften wir Dazu haben sich einige neue Veranstaltungen gesellt, nachdem unsere langjährigen Vorstände Stefan Fäßler und Dr. Clemens Mehnert ihre Ämter dem Nachwuchs überließen. So wurden mit Silke Lotterbach und Frederik Schüttler zwei Neulinge ins kalte Wasser der Ortsgruppen-Arbeit geschmissen. Mit tatkräftiger Schwimmhilfe der Beisitzer:innen und weiterer aktiver Helfer:innen konnte die OG einiges auf die Beine stellen, allem voran die Mitmach- Aktion „jeder m² zählt!“. Dabei wurden über 60 Beiträge mit Vorher/ Nachher-Fotos von naturnah gestal- teten Quadratmetern eingereicht. 12 Begleitveranstaltungen gab es, von Vorträgen über Führungen, bis hin zu Workshops. Herzlichen Dank an alle Ortsgruppen, die sich hier hilfreich engagiert haben! Bei der Aktion www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
Kaffee, Waffeln und Karma-Kröten für Umgriff zahlreichen Insekten Lebens- die zum Verkauf stehenden Flächen raum bietet. Leider hat inzwischen im Hillental. Auch was unsere beste- der Buchsbaumzünsler auch unsere henden Naturschutzflächen angeht, Buchsumrandung befallen. Im neuen waren wir nicht faul: Im Naturlehr- Jahr versuchen wir mit einem sehr garten wurde wie eh und je fleißig starken Rückschnitt und (einer) Hand angelegt und das Walchs- Behandlung mit Algenkalk den Befall Wipfler-Moos teilweise entbuscht. einzudämmen und abzuwehren. Wir freuen uns auf 2020, mit vielen Nach dem schweren Fruchtbehang neuen Ideen und mitwirkenden 2018 waren (leider) einige ältere Händen! Obstbäume durch Astabbrüche deut- lich geschädigt worden. Deswegen Ottobeuren pflanzten wir in diesem Jahr einen Zusammen mit dem Dipl. Biologen zusätzlichen Hochstamm von der Martin Muth nahmen die OG und alten Sorte „Geheimrat Dr. Olden- weitere Gäste Ende Mai eine extensiv burg“. genutzte Blumenwiese beim Ämter- An einem strahlend-heißen gebäude vor dem ersten Schnitt unter Junitag besichtigte das Kräutergar- die Lupe und ließen sich das faszi- tenteam den mustergültig angelegten nierende Zusammenspiel von Kräuter- und Gemüsegarten des Klos- Pflanzen- und Insektenwelt erklären. ters „Bonlanden“. Die Teilneh- Der Kräutergarten hinterm Pfarr- mer:innen bestaunten die prakti- heim hat das ganze Jahr über von schen Hochbeete mit ihrem üppigen April bis Oktober dem OG-Team regel- Bewuchs mit Feld - und Gartenge- mäßig wiederkehrend Anlage- und müse, die sich dort unter fachkun- Pflegearbeiten abverlangt. Er bietet diger Pflege zu wahren Prachtex- emplaren entwickeln können. Sontheim/Attenhausen Inspiriert vom Jahresthema „Insektensterben“ haben wir in Zusammenarbeit mit der Dampfsäg und dem Obst- und Gartenbauverein eine Aktionswoche veranstaltet. Als Rahmenprogramm zeigten wir die Ausstellung „Naturnaher Garten“. Besuchermagnet war der Film „Das jedoch nicht nur zahlreichen Wunder von Mals“. Im Anschluss an Besucher:innen Freude und Gelegen- diesen hochinteressanten Dokumen- heit, sich mit den ausgewählten tarfilm über die unbeugsamen Pflanzen zu befassen, sondern ist Vinschgern, berichtete Karl Beer vom auch eine Blühfläche mitten im Ort, Umweltinstitut von den neuesten die mit seinen Streuobstbäumen im Entwicklungen in Mals und beantwor- Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
tete zahlreiche Fragen der interes- Bei unserer Morgenwanderung im sierten Besucher:innen. Auch die Rahmen der kleinen Glaubenstage, Vorträge von Harald Jungbold über organisiert von Erich Zellhuber „das faszinierende Leben der (Gemeindereferent des Bistums Wildbienen“ und von Marcus Haseitl Augsburg), ließen sich rund 20 Früh- über „Gärten für fliegende und zwei- aufsteher:innen von Impulsen und beinige Besucher“ lockten viele Gedanken in Gottes wunderbarer Besucher:innen an. Insgesamt haben Natur begeistern. rund 500 Interessierte die Veranstal- tungen unserer Aktionswoche Türkheim/Ettringen besucht. Die Ausstellung "Tatort Garten" im Im Frühjahr haben wir mit rund Kleinen Schloss in Türkheim, die 170 ehrenamtlichen Arbeitsstunden aufgrund des großen Engagements den 600 Meter langen Schutzzaun von Brigitte Mücksch-Klein verwirk- auf- und abgebaut und 1.959 Amphi- licht werden konnte, war eines der bien gerettet. Den jungen Natur- Highlights der OG in diesem Jahr. In schützer:innen der Jugendgruppe wurde beim Helferessen der Frosch- könig, „Wanderpokal“ der Frösche- sammler, überreicht, da sie 472 Amphibien sicher über die Straße getragen haben. Die Kindergruppe ist weiterhin mit Begeisterung im Wald aktiv. Trotz der langjährigen Nutzung des Wald- grundstücks kündigte uns der Land- wirt wegen des Volksbegehrens. Mit dem Blick nach vorn und viel Tatkraft richteten wir einen neuen Platz im gemeindlichen Wald ein, den die Kinder sogleich als „ihren“ Wald ins Herz schlossen. www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
beeindruckender Weise wurde darge- Standort, Wuchsform und mögliche stellt, wie Gabionen und Pflasterver- Größe) wies aber auch auf den siegelung, im Gegensatz zu Gefährdung von Ulmen durch eine blühenden Gärten, die Lebensräume Pilzkrankheit hin, wogegen die Flatte- vor und hinter dem Haus verschan- rulme aber weitgehend resistent ist deln. Negative Bildbeispiele von und sich deshalb so gut für Wieder- zubetonierten oder aufgekiesten aufforstungen eignet. Nachdem die Vorgärten, von Gabionenwänden und Kinder den Baum mit selbst gebas- Betonmauern wurden Fotos von telten kleinen Vögelchen geschmückt Gärten gegenüberstellt, die durch hatten, halfen sie beim Einpflanzen ihre Pflanzenvielfalt ein großes Refu- und Angießen kräftig mit. gium für die unterschiedlichsten Trotz stürmischen Wetters betei- Insekten darstellen. Es ist also ligte sich eine große Zahl an frei- durchaus möglich , den Verlust der willigen Helfer:innen am Aufstellen Artenvielfalt durch eigenes Zutun in des Krötenzauns an der Verbindungs- den Vorgärten und Gärten einzu- straße zwischen Irsingen und der bremsen. Staatsstraße Türkheim - Bad Wöris- Rund 20 Kinder des Türkheimer hofen. In diesem Jahr hatten wir uns Kinderparlaments pflanzten mit entschieden, den Zaun nicht mehr in tatkräftiger Unterstützung von dem an die Straße angrenzenden Bürgermeister Christian Kähler über Wald zu platzieren, sondern ihn in 1000 Blumenzwiebeln in den Grün- Absprache mit dem Türkheimer streifen entlang der Wörishofer Str. Bauhof direkt entlang der Hartstraße aufzustellen. In gut dreistündiger Arbeit wurden 500 m Zaun an über 200 Eisenstangen befestigt. Durch die neue Platzierung gelang es uns, noch mehr Amphibien vor dem Tod auf der Straße zu bewahren. Wir freuen uns über Ihre Email-Adresse! Viele Eltern und Gäste verfolgten Um unsere Mitglieder aktueller, mit Interesse, wie Kinder des Irsinger nachhaltiger und kostengünstiger Kindergartens mithalfen, eine Flatter- ansprechen zu können, würden wir ulme, den Baum des Jahres 2019, uns über Ihre Email-Adresse freuen! auf dem Irsinger Friedhof zu pflanzen. Die Kindergartenkinder Schreiben Sie bitte unter Angabe umrahmten die kleine Feier mit drei Ihres Namens und wenn vorhanden Liedern. Brigitte Mücksch-Klein Ihrer Mitgliedsnummer eine Mail an erklärte den Kindern und den Gästen memmingen-unterallgaeu@bn.de. Wissenswertes über die Ulme (wie Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Nachruf Klaus Bilgram Klaus unterstütze uns nach Kräften, war stets zur Stelle, wenn Hilfe Am 18. Juni 2020 erreichte uns gebraucht wurde und stellte uns die traurige Nachricht vom Tod großzügig Platz für unser Material- unseres langjährigen Mitglieds und lager zur Verfügung. guten Freundes Klaus Bilgram. Er Die Dampfsäg, die untrennbar von machte die Dampfsäg in Sontheim Klaus Bilgram als Person ist, war von zum Kulturzentrum der ganz beson- Beginn an stets Mittelpunkt der Akti- deren Art und war dem BN seit 1991 vitäten der BN-Kreisgruppe. Dank eng verbunden. Zusammen mit seiner Unterstützung konnten dort seiner Frau Ortrun war Klaus Bilgram zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge einer der großen Förderer des BUND und Ausstellungen stattfinden. Egal Naturschutz im Unterallgäu. ob Musikkonzerte, BN-Jubiläums- veranstaltungen, die Unterallgäuer Umwelttage, den Tag der Regionen, Fotoausstellungen, Filmvorfüh- rungen, Fachvortäge mit Experten oder politische Formate – auf die Gastfreundschaft und Unterstützung von Klaus durften wir immer zählen! Angefangen hatte die intensive Zusammenarbeit mit dem Umzug der Zivi-Dienststelle des BN in die Dampfsäg, wo uns Klaus mit offenen Armen empfing. Von Sontheim aus koordinierte der BN nun zahlreiche Landschaftspflegeeinsätze, unsere Zivis fanden dort eine Unterkunft und halfen Klaus bei seinen verschie- denen handwerklichen Projekten. www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
In schöner Erinnerungen bleiben uns Arche Noah – neues die unzähligen geselligen Runden mit ihm bei einem (manchmal auch Biodiversitätsprojekt mehreren) Fläschchen Wein nach Nach den erschreckenden einer erfolgreichen Veranstaltung – Ergebnissen der Naturschutzfachkar- diese „Hoigarta“ wurden zur festen tierung 2018 haben sich die UNB, Tradition und dauerten schon mal bis LPV, LBV und BN abermals zu einem tief in die Nacht hinein. Biodiversitäts-Projekt zusammenge- Besonders geschätzt wurde auch schlossen. sein Engagement bei der Amphibi- Über die kommenden Jahre wird enschutzaktion der OG Sontheim, die sich das Projekt „Arche Noah“ in Attenhausen einen Schutzzaun speziell um den Schutz vierzehn betreut. Unzählige Kröten und Frös- hochgradig im Unterallgäu bedrohten chen hat Klaus vor dem sicheren Tier- und Pflanzenarten kümmern. Straßentod bewahrt. Dafür wurden er und seine Frau 2015 mit dem Preis des „Froschkönigs“ geehrt. Als Helfer in der Not war Klaus Bilgram immer zur Stelle. In einem Jahr hatte ein Landwirt bis zum Straßenrand geackert, sodass kein Aufbau des Amphibienzauns möglich war. Klaus hat kurzerhand einen Radlader geholt und eine ebene Der Bayerische Rundfunk hat uns Fläche "planiert". So konnte der Zaun dabei bereits begleitet und einen doch noch aufgebaut werden und die sehenswerten Filmbeitrag erstellt. Schutzaktion glücken. Sie finden ihn in der Rubrik „Aktu- Bewundert haben wir auch seine elles“ auf unserer Webseite. Gelassenheit: Als die BN-Kinder- gruppe zum Kerzenziehen mit Bienenwachs in der Dampfsäg eine recht ordentliche Kleckserei hinter- ließen, blieb Klaus zu unserer Erleich- terung ganz entspannt. Klaus und seine Dampfsäg waren und sind ein großer Segen für den BN. Wir empfinden tiefe Trauer über seinen Tod, aber auch eine große Dankbarkeit für alles, was er für uns getan hat. Wir nehmen Abschied von unserem langjährigen – im Herzen wie in Taten verbündeten – Freund Klaus Bilgram. Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Ein wichtiges Standbein: hierbei normalerweise tatkräftig unterstützen, können wir bis zum die Haus- und Ende des Jahres leider nicht mehr Straßensammlung zählen. Vom Wiesenknopf zum Kamm- Deswegen setzen wir in diesem molch, vom Recyclingpapier bis zur Jahr besonders auf Sie und möchten Klimakrise: Die Umweltthemen, um Ihnen drei Wege vorstellen, wie Sie die wir uns als BN kümmern, sind so uns helfen können: vielfältig wie die Biotope, die wir 1. Einfach: Spenden Sie einmalig betreuen. einen beliebigen Betrag an die BN- Genauso vielfältig wünschen wir Kreisgruppe Memmingen-Unte- uns die Finanzierung des Ganzen. rallgäu Denn obwohl unsere ehrenamtlich 2. Nachhaltig: Teilen Sie Ihre Über- Aktiven einen großen Teil der Arbeit zeugung für den BN mit Ihren leisten, wofür ihnen auch an dieser Bekannten und werben Sie neue Stelle abermals ein großes Dankes- Mitglieder. chön gilt, fallen für Koordination, 3. Wirkungsvoll: Beteiligen Sie sich Flächenbetreuung, Umweltbildung als Sammler:in an unserer Haus- und Geschäftszeiten doch regel- und Straßensammlung. mäßig Kosten an. Wir und die Natur danken es Die Mitgliedsbeiträge, die uns anteilig vom Landesverband weiter- Ihnen recht herzlich! gereicht werden, decken diese teil- Für Spenden bis 200€ reicht der weise ab. Darum freuen wir uns über Überweisungsbeleg für die Steuer- Ihre treue Unterstützung und auch erklärung. Bei höheren Beträgen über jedes weitere, neugeworbene Mitglied! Desweiteren können wir jedes Jahr über die Haus- und Stra- ßensammlung eine beachtliche Summe erzielen. Leider musste sie in diesem Jahr aufgrund der Corona-Bes- chränkungen ab- gesagt werden. Auf Schulklas- sen, die uns www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
können wir Ihnen eine Spendenquit- Illerwinkel nachweislich verwendete tungen ausstellen. Mittel, wie „Maister Power“, Können Sie ein neues Mitglied „Aspekt“, „Laudis“ oder „Spektrum“ gewinnen, bedankt sich der BN mit laut Herstellerangaben nicht nur akut einer von vielen Prämien (abhängig sehr giftig für Wasserorganismen, von der Anzahl der geworbenen sondern haben diesbezüglich auch Personen). Mehr Infos dazu finden eine langfristig toxische Wirkung. Sie auf der Webseite: Hersteller Bayer nennt zusätzlich als Gefahr für sein Herbizid „Laudis“, www.bn.de/spenden-helfen/ dass es „vermutlich das Kind im Möchten Sie sich aktiv an der Mutterleib schädigen kann“ und Haus- und Straßensammlung betei- BASF bescheinigt seinem Produkt ligen, melden Sie sich bei uns! „Spektrum“, dass es „vermutlich Wir werden dann gemeinsam mit Krebs erzeugen kann“. Ihnen und unserer HuS-Organisatorin Carina Batsch eine für Sie passende Möglichkeit finden! Sie erreichen uns per Email unter unterallgaeu@bn.de oder dienstags und donnerstags zwischen 10 und 15 Uhr telefonisch unter 08261 22242. Herbizideinsatz im Mais Legau/Illerwinkel - Der Maisanbau nimmt in der Umgebung von Legau immer größere Ausmaße an. Jedes Jahr werden neue Wiesen dafür umgebrochen. Verbunden damit ist auch eine Zunahme des Herbizidein- Wissen die Landwirte eigentlich, satzes. Schaut man sich die von den welche Gifte sie in die Umwelt Herstellern im Internet veröffentli- versprühen? Es sind die Hersteller chen Sicherheitsdatenblätter einiger selbst und nicht Umweltschützer, die auch vor Ort eingesetzten „Pflanzen- auf solche möglichen Folgen des schutzmittel“ an, kann einem Angst Herbizideinsatzes hinweisen. Man und Bange um die Gesundheit der fragt sich, warum diese Mittel über- Anwender und der Anlieger von Mais- haupt für den großflächigen Einsatz feldern werden. in der Landwirtschaft auch in der Aber auch der Einfluss der einge- Nachbarschaft von Privatgärten, setzten Chemikalien auf die Arten- einem Altenheim oder dem Kinder- vielfalt und das Oberflächen- bzw. garten – wie in Legau der Fall – zuge- das Trinkwasser müssen mit großer lassen werden. Sorge betrachtet werden. So sind im Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Naturschutz- Info-Pavillon Bad Wörishofen – Seit Jahren geplant, nun endlich vollendet: der Naturschutz-Info-Pavillon (NiP), in dem alle lokalen Naturschutz-Akteure vertreten sind. Zentrales Element sind „QR-Codes“, die man mit einer App über das Smartphone fotogra- Zur Eröffnung der „interaktiven fieren kann, um so die Webseiten der Naturerlebnisroute Buntspecht & Vereine aufzurufen. Außerdem kann Co.“ mit dem NiP unter Federführung man so im Pavillon zu aktuellen der OG Bad Wörishofen haben wir Themen verlinken groß eingeladen, aber mit maximal 50-80 Gästen gerechnet. Zu unserer Überraschung kam ein Bus nach dem anderen und jede Menge Kinder aller Kindergärten aus Bad Wörishofen purzelten heraus. Mit 380 Gästen, einer ersten gemeinsamen Teilbegehung der Naturerlebnisroute und einer Tanzd- arbietung der Kinder, ist es zu einem Nach einigen erfolglosen unvergesslichen Erlebnis geworden! Versuchen zur Finanzierung haben wir es dieses Jahr gepackt! Den ganzen Sommer lang haben wir jede freie Minute investiert, um Spon- soren zu gewinnen. Der große Einsatz hat sich gelohnt, und wir konnten mehr als 10.000 € Spendenzusagen erhalten. Mit diesem Betrag und einem Zuschuss durch die LEADER- Förderung (die durch den Einsatz unserer Kurdirektion und der Stadt möglich wurde) konnte der NiP endlich gebaut werden. Beim Richt- fest wurden wir alle so richtig gesegnet, denn es regnete wie aus Kübeln und die Zimmerleute wurden beinahe vom Dach gespült. www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
Rührei für die schen Gründen selten Fleisch isst, die Igel aber täglich gebratenes Artenvielfalt Rinderhack (ungewürzt!), gekochte Mindelheim - Wie wichtig jeder Hühnerhälse (natürlich mit klein einzelne Quadratmeter für die heimi- geschnittener Haut!), Rührei oder sche Natur ist, wurde dieses Jahr im Katzen-nassfutter bekommen?“ kleinen Hausgarten des Reihen- Fortan war abendliches Igel- hauses von Familie Mayer/Lotterbach Füttern angesagt und auch frisches besonders klar: Im Vorgarten zog Wasser durfte nicht fehlen. Je älter eine Igel-Dame ein und brachte fünf die kleinen Igel-Babys wurden, desto kleine Stachelritter zur Welt. Die weiter entfernten sie sich vom Nest Menschen-Familie war im Baby-Glück und erkundeten (teils tagsüber) die und drückte tagelang ihre Nasen am nahe gelegene Straßenkreuzung und Küchenfenster platt. Die anfängli- Nachbarsgärten mit „Igel-Häckslern“ chen Fragen „Was fressen Igel?“ , (auch Mäh-Roboter genannt). Glückli- „Muss man sich um Igel kümmern?“ cherweise verlor auch die Igel-Mutter oder „Warum sind Igel so süß?“ bald die Nerven und verfrachtete ihre Babys unter ein Hochbeet auf der Rückseite des Hauses. Im Haus wurden inzwischen Igel-Infos wie spannende Krimis verschlungen (empfohlene Seite: www.pro-igel.de). Nicht selten hatte das Sprüche zufolge, wie „Ach, wenn Du mir doch mal nachts um elf ein Rührei braten würdest!“. Freunde fragten bei Igel-Funden, wie man denn jetzt sieht, ob ein überfahrener Igel vielleicht eine säugende Mama war. Ninja Marie Winter, Igel-Expertin aus dem Hortus- Netzwerk, beantwortete noch spätabends Fragen und im Zoohandel konnten wir dann sinnvoll argumentieren, warum teures Igel- Trockenfutter wohl eher was für das wurden schnell durch tiefgreifendere Vogelhäuschen ist. Doch so stachelig Fragen ergänzt: „Was stimmt nicht, der Igel ist, so berührt er doch alle wenn die Igel-Mama statt einer und schnell entstanden in der Nach- runden Tropfenform einen Hunger- barschaft Igel-Unterkünfte für knick im Nacken hat?“ sowie „Wie Auszugswillige Youngster. Nicht alle erklärt man der eigenen Familie char- waren munter genug, um auszu- mant, dass man selbst aus ökologi- ziehen. Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Also auf zum Tierarzt, mit dem Wahn verfiel. So gab es allmorgend- Buch „Igel in der Tierarztpraxis“ liche Igel-Infos per SMS und alle ausgestattet (kann in der Geschäfts- Vegetari-er:innen freuten sich über stelle ausgeliehen werden), denn verputzte Hühnerhälse. viele, für andere Tiere verwendete Während einer abendlichen Igel-Be- Mittel können schädigend oder gar schau klopfte ein kleines Jungtier an tödlich auf Igel wirken. die Tür. Wegen Ansteckungsgefahr durfte es nicht hinein, jedoch wird es nun täglich draußen katzensicher gefüttert, damit es auch für den Winterschlaf den nötigen Speck ansetzen kann. Während andere Laub zum Wert- stoffhof fahren, holen Igelfreunde es von den Nachbarn in den eigenen Garten und errichten große Haufen in windgeschützten Ecken. So haben die Igel eine schützende Wärme- decke und können im Frühjahr gleich einige der im Laub überwinternden Schmetterlingspuppen und Käfer verspeisen. Durch heimische Pflanzen und viel Totholz im Garten gibt es zumindest einige Insekten- Snacks. Schnecken und Regen- würmer fressen Igel übrigens nur zur Not und zum Schaden ihrer Gesund- heit (Wurmbefall). Abends zog das kleine Igel-Kind in einen Karton im (nun nicht mehr geruchs- neutralen) Keller. Nach und nach wurde es aufgepäp- pelt und Flöhe, Pilz und Darmparasiten wurden behandelt. Als Urlaubsquartier durfte das Igelchen in die „Orangerie“ der Familie Fäßler, die gleich dem Igel- www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
Alles Häufig waren sich die vier Kandi- daten Alex Eder, Michael Helfert, Menschenmögliche Daniel Pflügl und Rainer Schaal einig. Die BN-Podiumsdiskussion zur Vor allem darin, dass es viele Ideen Landratswahl läutete am Montag, gibt, die umgesetzt werden möchten, 9.3.2020 die letzte Wahlkampfwoche dass man es anpacken sollte, dass ein. Vier Kandidaten, die sich im die Zeit ja jetzt die richtige ist und Gespräch oft gegenseitig zustimmen dass die Handlungsmöglichkeiten konnten, mussten in einem spon- eines Landrates doch häufig begrenzt tanen Abstimmungsverfahren Farbe sind. Aber auch Konkretes, wie bspw. bekennen. dass „PV auf dem Dach so normal werden muss wie die Toilette im Haus“ (Schaal) war Konsens auf dem Podium. Alle Kandidaten sind darüber hinaus dafür, mehr Geld einzusetzen, um in den öffentlichen Einrichtungen regionale Biolebens- mittel anzubieten. Unter der Moderation von Thomas Frey und den kritischen Ohren des BN-Kreisgruppenvorsit- zenden Helmut Scharpf konnten aber auch Unterschiede ans Tages- licht befördert werden. In der mit rund 300 Menschen vollbesetzten Dampfsäg in Sontheim Alex Eder betont seinen nachhal- gab es nach einem bio-regionalen tigen Lebensstil, setzt aber auf die Essen ein lockeres, aber umfangrei- liberalen Wirkungsweisen des ches Programm. Ziel des BUND Natur- Marktes und betont die Selbstver- schutz war es, die vier Landrats- antwortung jeder einzelnen Bürgerin kandidaten bezüglich der drei großen und jedes einzelnen Bürgers, um die Nachhaltigkeitsthemen (Mobilität, Umweltprobleme in den Griff zu Landwirtschaft und Energie) auf Herz bekommen. Rainer Schaal traut sich und Nieren zu prüfen. Dazu hatte sich auch vor einem Publikum, das die die Kreisgruppe des BN schon im Notwendigkeit der Energiewende Vorhinein von Zusendungen ihrer verstanden hat, die 10H-Regelung, Mitglieder inspirieren lassen und zu mit der der Ausbau der Windkraft jedem Thema sowohl eine Leitfrage, (und damit ein ganzer Wirtschafts- als auch drei Entscheidungsfragen zweig) in Bayern faktisch zum formuliert. Dem Publikum wurde rund Erliegen gekommen ist, als CSU-Er- ein Drittel der Zeit zugestanden, um folg für die Bayern zu vermarkten. ihre Anliegen vorzubringen, was zu Daniel Pflügl denkt die Mobilitäts- durchaus tiefgehenden Diskussionen wende über den ÖPNV hinaus und führte. fordert ein alltagstaugliches Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Verkehrswegenetz, das nicht nur auf Frage zu denken geben sollte. Daniel Autos und Freizeitradler abgestimmt Pflügl beantwortete die Fragen zu ist, sondern auch für Alltagsradler 100% im Sinne des BN, Michael tauglich ist. Michael Helfert über- Helfert zu rund 90%. Alex Eder kam zeugt mit nachhaltigen Themen, für noch auf rund 80%, Rainer Schaal die er sich teilweise schon viele Jahre beantwortete überraschenderweise einsetzt. die Frage zum Tempolimit im Sinne „Erbsenzählerei“ nannte ein einer nachhaltigen Zukunft. Zuhörer all das, im Angesicht der Angela Merkel sprach in ihrer existenziellen Krise, der sich die Neujahrsrede davon, dass wir „alles Menschheit gegenüber gestellt sieht. Menschenmögliche unternehmen, Der BUND Naturschutz teilt die um diese Menschheitsherausforde- Meinung, dass wichtige klimapoliti- rung zu bewältigen“. Ob der zukünf- sche Entscheidungen in der nächsten tige Landrat diesem Appell folgt, wird Legislaturperiode nicht vor sich zeigen. Verwaltungshürden scheitern oder Den Fernsehbericht von AllgäuTV von Nebensächlichkeiten über- sowie die Antworten auf die Entschei- schattet werden dürfen. dungsfragen, finden Sie auf unserer Rainer Schaal bemerkte, dass für Webseite unter Veranstaltungen > den ÖPNV in Zukunft mehr Gelder zur Berichte. Verfügung stehen würden, doch einige seiner Kontrahenten bemerkten, dass das Geld, das der Landkreis über Umwege in den Allgäu Airport gesteckt hat, dort schon längst hätte einfließen können. Daniel Pflügl betonte, dass ein Angebot geschaffen werden müsse, anstatt immer wieder nur den Bedarf abzufragen. Die ganze Flexibus-Debatte scheint auf politi- schem Niveau ebenso kompliziert, wie in der Anwendung. Um den politischen Willen der Kandidaten auf den Prüfstand zu stellen, wurden neun Entscheidungs- fragen gestellt, die spontan allein mit dem Heben einer grünen oder einer roten Karte beantwortet werden konnte. Nachdem über jede einzeln abgestimmt wurde, gab es direkt den Spiegel des Publikums, was die Kandidaten bei der ein oder anderen www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
Klimawandel – Alle Veranstaltungen Einfluss auf das Allgäu auf dem Smartphone Wie bereits bei der JHV der KG hat Ihnen sind im letzten Jahr ein paar Dr. Michael Schneider seinen span- spannende Termine durch die nenden Vortrag über den regionalen Lappen gegangen? Sie wünschen Einfluss des Klimawandels auch in sich einen Ortsgruppenfilter? Oder einigen Ortsgruppen vorgetragen. So Sie möchten die BN-Termine direkt auch in der OG Legau/Illerwinkel: auf Tablet oder Smartphone ange- Zunächst erklärte er den Klima- zeigt bekommen? Dann ist der neue wandel, unseren Einfluss darauf und Online-Kalender genau das Richtige wie es um unser schwindendes CO2- für Sie! Budget steht. Des weiteren veran- www.unterallgaeu.bn.de/ schaulichte er den Einfluss auf veranstaltungen unsere Tier- und Pflanzenwelt im Allgäu. Der Klimawandel bringe die Jahreszeiten durcheinander und damit nicht nur den Fahrplan der Zugvögel. Sie kommen früher und fliegen inzwischen auch später zurück. Fürsorgliche Vogeleltern schauen auf der Suche nach Futter für ihre Brut in die Röhre, da die Entwicklung von Insekten und Vögeln zusehends asynchron verläuft. Pflanzen blühen früher und fallen späten Frösten zum Opfer. Gebiets- fremde Arten, Schädlinge und Krank- heiten sind hingegen die Gewinner des Klimawandels. Die Alpen und Hinweis: Sie vermissen in diesem ihre Lebensräume reagieren beson- Heft die abgedruckten Termine? ders empfindlich auf den Klima- Leider mussten heuer viele wandel. Da es wärmer wird, folgen Termine abgesagt werden. Zum Tiere und Pflanzen ihrem Temperatur- Redaktionsschluss standen immer optimum und „wandern" in höhere noch viele geplante Aktivitäten auf Lagen. Da es aber nicht immer weiter der Kippe. Da unsere Webseite und nach oben geht, können Arten ihren der Newsletter die einzigen Möglich- Lebensraum vor allem in den Alpen keiten sind, Sie über kurzfristige sehr schnell verlieren. Mit den Änderungen zu informieren, bitten gestiegenen Wassertemperaturen in wir Sie, sich dort zu informieren und den Voralpenflüssen werde auch uns Ihre Email-Adresse mitzuteilen, dieses Ökosystem bereits durch den sofern Sie noch keine Newsletter von Klimawandel beeinträchtigt. uns erhalten. Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
Infomaterialien in der Vielen Dank an unsere Geschäftsstelle Werbepartner:innen! Wir haben eine große Auswahl an Dank der spontanen Zusage von Infomaterialien vorrätig, die erst elf Betrieben aus dem Einzugsbe- dann ihren Sinn erfüllen, wenn sie reich Memmingen-Unterallgäu, in von möglichst vielen Menschen unserem Heft eine Anzeige zu gelesen werden. Neben den BN-Pu- schalten, konnte der Großteil der blikationen, die vor allem für die Druckkosten für dieses Heft getragen Ortsgruppen-Arbeit interessant sind, werden. gibt es auch einiges zu überre- Darüber hinaus sind diese gionalen und globalen Themen. Betriebe einen Besuch wert, da sie Zudem gibt es immer wieder geret- seit kurzem oder schon seit vielen tete Lebensmittel. Es lohnt sich! Jahren die nachhaltige Entwicklung im Unterallgäu vorantreiben. Vielen Dank dafür! Herausgeber (08/2020) Sie möchten im kommenden Jahr BUND Naturschutz in Bayern e.V. auch mit Ihrem Unternehmen die BNachrichten unterstützen? Dann Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu melden Sie sich schon jetzt bei uns! 1. Vorsitz: Helmut Scharpf Geschäftsführerin: Tina Melder Mitarbeiter: Frederik Schüttler Bahnhofstr. 20 87719 Mindelheim Tel: 08261 / 22242 Fax: 08261 / 22272 Di. und Do.: 10 - 15 Uhr memmingen-unterallgaeu@bn.de Postfach 1142, 87719 Mindelheim Spendenkonto: DE90 7315 0000 0810 2015 33 BYLADEM1MLM Druck: Uhl-Media, Bad Grönenbach www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
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