BNachrichten 2020 der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu - BUND Naturschutz in Bayern eV

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BNachrichten 2020 der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu - BUND Naturschutz in Bayern eV
BNachrichten 2020
    der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu

Die OG Mindelheim zu Besuch auf dem Besthanshof. So geht bio regional!
BNachrichten 2020 der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu - BUND Naturschutz in Bayern eV
Wir laden
Sie ein!
Zur diesjährigen
Jahreshauptversammlung
mit Neuwahlen
am 18. September 2020
um 19:30 Uhr
in Holzgünz in der Gaststätte
„Herr Max & Frau Hopfen“.
Stefanie Colombo vom neuen
Unverpacktladen „Markt-
platz 4“ in Bad Grönenbach
gibt uns spannende Einblicke
hinter die Ladentheke.
Auch in diesem Jahr gibt es
die Möglichkeit, ein
regionales Bio-Essen zu
bestellen.
Um die aktuellen Bestim-
mungen einhalten zu
können, bitten wir um Ihre
Anmeldung. Vielen Dank!

         Spendenkonto IBAN: DE90 7315 0000 0810 2015 33S
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Liebe Mitglieder,

    wie schnell doch alles ging: Am          Corona kam plötzlich und es
9. März veranstalteten wir die           wurde schnell gehandelt. Für die
Podiumsdiskussion mit den Land-          Krise, die sich schon seit Langem
ratskandidaten in der Dampfsäg           ankündigt, haben wir bislang jedoch
(Allgäu-TV und Kurier berichteten).      nur schöne Schlagworte („Green
Schon eine Woche später wurden die       Deal“), aber kaum Taten, geschweige
Schulen geschlossen und unser aller      denn eine Exit-Strategie. Dafür
Alltag hat sich verändert, wie es        Rekordtemperaturen in Antarktis und
niemand hätte voraussehen können:        Sibirien. Wir sollten zumindest das
Die Straßen leer, die Flieger am         beibehalten, was die Pandemie
Boden, der Ölpreis im freien Fall,       Gutes       für Natur und Umwelt
Vogelgezwitscher anstelle von Indus-     beispielsweise im Bereich Verkehr
trielärm.                                und Energieverbrauch bewirkt hat –
    Zutage trat unsere Abhängigkeit      eine zentrale Aufgabe für die neuge-
von weltweiten Lieferketten und          wählten Volksvertreter:innen!
Erntehelfer:innen. Die Digitalisierung       Auch im Bereich Verkehr muss die
ermöglichte plötzlich ein flexibles      Politik endlich den zu Fuß gehenden
Arbeiten – auch beim BN. Die Kehr-       und       Radfahrenden     Menschen
seite: keine analoge Mitglieder-         Vorrang geben und sie besser an die
werbung, keine Einnahmen über die        Öffentlichen anbinden! Silke Lotter-
Haus-      und     Straßensammlung,      bach von der OG Mindelheim formu-
Absage der für Mitte Mai in              lierte treffend , es gelte „Mobilität
Memmingen vorgesehenen Delegier-         über das Lenkrad hinaus zu denken“.
tenversammlung.                          Ein Rückfall in die „Old-school-
    Die Amphibien im Landkreis           economy“ darf es jedenfalls nicht
wanderten trotz allem und wurden         geben! „Wetten, dass“ es am Jahres-
natürlich betreut. Hilfreich für unser   ende auch heuer wieder heißen wird:
aller Wohlbefinden war sicherlich das    2020 war eines der wärmsten Jahre
ständige Kaiserwetter. Aber den          seit Beginn der Aufzeichnungen?
Kröten vertrockneten die Laichge-        Auch hier verbindet sich die Welt zur
wässer, die Wälder verloren weiter an    Schicksalsgemeinschaft.
Widerstandskraft,      Landwirt:innen        Danke, dass Sie uns die Treue
mussten ihre Saat im Staub               halten!
ausbringen. Seither hat sich zwar ein        Herzliche Grüße
abwechslungsreicher Sommer einge-
stellt, die Grundwasserspiegel sind
aber noch immer unter Normal.

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unseren Workshops und informierten
  Jahresberichte 2019                    sich über Biber, zählten Jahresringe
                                         an Baumscheiben, flochten Weiden
unserer Ortsgruppen                      zu Muttertagsgeschenken, lernten
    Die erste Hälfte dieses Heftes       vieles    über    Wespen,     bauten
widmen wir den Aktivitäten unserer       Insektenhotels, und freuten sich am
fleißigen Ortsgruppen im letzten Jahr.   Lagerfeuer an Stockbroten.
Im Anschluss lesen Sie themenüber-           Im Juni nahmen über 30
greifende Artikel und Neuigkeiten        Mitglieder bei unserem Radausflug
u.a. aus der Arbeit der Kreisgruppe.     zur Firma „Holzbaulösungen Fuchs“
Wir wünschen eine unterhaltsame          in Mohrenhausen teil. Herr Fuchs gab
Lektüre!                                 einen kleinen Einblick in die Firmen-
                                         geschichte und erläuterte den Teil-
Babenhausen                              nehmer:innen seine Firmenphiloso-
    Im Januar lauschten über 50          phie zum energetischen Bauen.
Zuhörer:innen Frau Leidemann zum         Anschließend führte uns die Garten-
Thema „Voll im Trend oder schief         planerin Frau Walser durch das natur-
gewickelt“. Bei ihrem Vortrag ging es    nahe und schön angelegte Gelände
richtige Entscheidungen beim Kauf        und gab unseren Mitgliedern viele
von Kleidung.                            wertvolle Tipps und Anregungen.
    Im Rahmen unserer JHV sprach             Anfang September haben 15
Herr Gaißmayer von der Staudengärt-      Kinder an unserer Ferienaktion mit
nerei in Illertissen in seinem Vortrag   der Wasserschule Günz teilge-
über „Lebendige Gärten für Mensch        nommen. Zwei Stunden lang durften
und Tier“.                               die Kinder in der Günz nach Klein-
                                         tieren suchen und diese dann erfor-
                                         schen.
                                         Bad Grönenbach
                                            In Bad Grönenbach geschieht so
                                         einiges. Deshalb ist die Ortsgruppe
                                         auf der Suche nach aktiven
                                         Mitgliedern, die Ereignisse begleiten
                                         oder Neues für den Naturschutz auf
                                         die Beine stellen möchten.

                                         Bad Wörishofen
   Mitte Mai fand unser dritter
Erlebnistag auf dem Jugendzeltplatz         Aus dem Stegreif mussten wir zu
in Babenhausen statt. Über 8o            Jahresbeginn alle Kräfte bündeln, um
Kinder und deren Eltern kamen bei        flächendeckend für das Volks-
kaltem und nassem Wetter zu              begehren zu werben, was schließlich

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in einer Demonstration mündete. Auf      blumenbeet nur „wild“ aus, aber im
der JHV wurde eine neue Vorstands-       Laufe des Sommers bis zum Herbst
chaft gewählt, die sofort mit den        hat es sich prächtig entwickelt! Auf
Vorbereitungen für „jeder m² zählt“      Grund gezielter „Widerstände aus der
startete. Parallel dazu liefen unsere    Bevölkerung“ können wir diese
Amphibien wieder einmal früher los,      Aktion nicht fortführen.
in einer Nacht knapp 500! Wir suchen        Auf unserem Erlebnis-Infostand
immer noch Unterstützung im Team         beim Stadtfest konnten wir viele
an der Kalten Quelle!                    Kinder mit einem Suchspiel „Waldle-
                                         bewesen“ begeistern und mit Becher-
                                         lupe, Mikroskop und Bestimmungs-
                                         tafeln auch Erwachsene ins Staunen
                                         versetzen. Hier und auf dem Garten-
                                         stadtfest war unsere „Zimmerei für
                                         Insektenhotels“ stets gut besucht.
                                         Anfang September haben wir eine
                                         „kleine Fledermausanalyse“ mit
                                         Gerold Herzig wegen eines Eingriffs
                                         einer Baufirma in unser NATURA-
                                         2000-Schutzgebiet durchgeführt und

   Im April konnten wir wieder Herrn
Forster (LBV) für eine „Vogelstimmen-
Entdeckung“ im Kurpark gewinnen.
Im Mai haben wir vor dem V-Bau-
markt Einkaufsberatung für Garten-
und Balkonbesitzer:innen durchge-
führt, damit diese insektenfreundli-
chen Pflanzen den Vorzug geben.
Anfang Juni konnten wir bei einer
Führung in den „Höllberg-Gärten"
neben den sensationellen Pfingst-
rosen eine riesige Vielfalt an Bäumen
und Sträuchern bewundern. Ein
kleines aber feines Highlight war eine
„Kräuterwanderung der Artenvielfalt
mit Meditation“ von Frau Schäffler
aus Mindelheim.
   Die Gartenausstellung „Blumen-
lust statt Alltagsfrust“ von Mitte bis
Ende Juni hat alle unsere Ressourcen
gefordert: zuerst sah unser Wild-

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anschließend einige Gespräche dazu       vom Amt für ländliche Entwicklung)
gehabt. Auch im September hat die        und zu aktuellen Blühstreifen-
OG die Klima-Demo der FFF in             projekten         (Landschaftsgärtner
Mindelheim unterstützt! Trotz über-      Christof Wegner). Bereits seit vielen
durchschnittlicher Werbung zu einem      Jahren werden die gemeindlichen
Vortrag mit Gesprächsabend über          Bäche und Gräben nach einem
„Gemeinwohlökonomie“ im Oktober          gemeinschaftlich entwickelten Pfle-
konnten wir neben einer brillanten       geplan von Bauhofleiter Manfred
Referentin nur eine Handvoll Gäste       Karrer betreut. Joachim Stiba führte
begrüßen. Wir können diesen Vortrag      die Tour an den Falchengraben mit
dennoch wärmstens empfehlen!             seinen Bachmuscheln. Diese FFH-
Ende Oktober feierten wir wieder         Fläche grenzt direkt an ein neues
unser jährliches Erntedankfest in der    Baugebiet, eine aus unserer Sicht
„Bio-Oase“. Anschließend waren alle      durchaus kritisch zu bewertende
unsere Kräfte für unser großes           Nachbarschaft. Schlusspunkt ehema-
Projekt     „Naturschutz-Info-Pavillon   lige Kiesgrube im Westen Erkheims:
(NiP) gefordert (siehe eigener Kurzbe-   Aktive Bürger:innen wollten das hier
richt).                                  entstandene Biotop vor der Verfül-
                                         lung retten. Aus diesem Vorhaben
Erkheim                                  entstand 1989 die Ortsgruppe.
   Neben       den     traditionellen
Einsätzen mit vielen engagierten
Helfer:innen bei unserer Amphibi-
ensammlung,         Bachmuschelbe-
treuung und Pflege der Wasserwech-
selzonen hatte die BN-Ortsgruppe
Erkheim-Günztal einen Grund zu
feiern: Seit 30 Jahren arbeiten wir
aktiv für den Naturschutz! Zwei Jubi-
läumsveranstaltungen sollten unter-
schiedliche Schwerpunkte unserer
Ortsgruppe aufgreifen.                      Im Oktober veranstalteten wir
   Im Mai 2019 führte uns eine           einen Festakt. Richard Mergner,
Radtour im Rahmen von BayernTour-        Vorsitzender des BUND Bayern,
Natur rund um Erkheim zu einer           sprach vor 65 Gästen zum Thema
Auswahl von Plätzen, die der BN über     „Mobilität der Zukunft“. Dieses
30 Jahre maßgeblich gestaltet,           Thema stieß auf große Resonanz;
geformt oder - so wie das Wasen-         diskutiert wurde u.a. zur Problematik
moosprojekt – von Anfang an mit          des öffentlichen Nahverkehrs und der
angeregt     und    begleitet    hat.    innerörtlichen Verkehrsberuhigung.
Referent:innen informierten an den       Inzwischen wurde im Erkheimer
„Hotspots“ z.B. zur Renaturierung        Gemeinderat eine „Zone 30“ für ein
des Wasenmooses (Alexander Mayer         großes Wohngebiet beschlossen!

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Maxim Conrad (Klarinette) und Peter     Grün“ zuständig und leitet dort das
Müller (Marimbaphon) umrahmten          Projekt „Stadtgrün 2021“. Nach ihrer
den    Abend    musikalisch    und      Meinung lassen sich Bäume in dieser
verwöhnten uns mit wunderbaren          Größe und dem hohen Alter nicht
Klängen.                                durch Jungbäume ersetzten.
Legau/Illerwinkel
    In Legau, dem „Dorf der alten
Linden“, wurden für den Neubau des
Gemeindesaals die vier gesunden,
über hundertjährigen Bäume eines
ehemaligen Biergartens gefällt. Sie
standen der Planung des Architek-
tenteams f64 aus Kempten im Wege.
Der Gemeinderat unterstützte die
Fällung einstimmig. Ein Bürgerbe-          Es würde einhundert Jahre
gehren der BN-Ortsgruppe zum Erhalt     dauern, bis die nachgepflanzten
des Baumensembles erhielt viel          Bäume eine vergleichbare ökologi-
Zustimmung und konnte an einem          sche und stadtklimatische Wirk-
Wochenende bereits 40% der              samkeit entfalten würden. So habe
notwendigen           Unterschriften    ein ausgewachsener Baum innerorts
bekommen. Die Gemeinde verhin-          in der sommerlichen Hitze      die
derte jedoch den Erfolg des Bürger-     Wirkung von 10 Klimaanlagen. In
begehrens durch die kurzfristig ange-   diesem Zusammenhang erinnerte sie
setzte Fällung der alten Bäume im       auch an die Verantwortung der
Morgengrauen.                           Gemeinde in Zeiten des Klimawan-
    Zu den Vorkommnissen am Markt-      dels.
platz in Legau
hatte      sich
auch        Dr.
Susanne Böll
von         der
Landes-
anstalt     für
Weinbau und
Gartenbau in
Veitshöch-
heim geäu-
ßert. Sie ist
für        den
Arbeitsbe-
reich
„Urbanes

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Es sei auch „schwer zu verstehen,   die Idee, mit dem Baum ein lebendes
dass drei Planentwürfe unberücksich-    und begreifbares Lernobjekt auf dem
tigt blieben, die den Erhalt der        Schulgelände zu schaffen. Die natur-
Bäume vorgesehen hätten. Mehr           fachliche Begleitung übernahm Frau
noch sollte es dann auch dem Archi-     Dr. Koepff als Biologielehrerin der
tektenteam, das den Zuschlag            Klasse. Jetzt galt es noch die geeig-
bekommen hat, möglich sein, den         nete Apfelsorte zu finden: Sie sollte
Entwurf      entsprechend zu adap-      an den warmen städtischen Standort
tieren.“ Das Architektenteamvon f64     angepasst, eine „alte Sorte“ und von
war aber dazu nicht bereit. Architekt   gutem Geschmack sein. Die Wahl fiel
Philip Leube meinte bei der Bürger-     auf eine Goldparmäne, eine der
versammlung, dass „Opfer für den        ältesten Apfelsorten Europas (ca.
Bau gebracht werden müssen“. Die        500 Jahre alt). Der Apfel galt über
Ortsgruppe des Bund Naturschutz         viele Jahrhunderte als eine der
hatte schon vorher einen Bürgeran-      besten Tafelobstsorten, ist jedoch
trag zum Erhalt der Bäume an den        heute aus dem modernen Obstbau
Gemeinderat gerichtet. Er wurde         verschwunden.         Diese      Sorte
jedoch einstimmig abgelehnt. Es ist     „schmeckt nach Apfel und nicht nach
bedauerlich, dass die Erkenntnis vom    Zucker“, sagt Fr. Dr. Koepff und kann
ökologischen Wert alter Bäume im        auch für unterrichtliche Zwecke gut
Gemeinderat Legau noch nicht ange-      verwendet werden.
kommen ist.                                Die heißen Tage des Sommers
                                        2019 überstand der junge Baum
Memmingen                               durch die bereitwillige Pflege der
    Apfel gut – alles gut. Mit großer   Anwohner:innen und steht im neuen
Begeisterung hat die Klasse 6a des      Schuljahr jetzt der Klasse 7a wie
Vöhlin-Gymnasiums im Frühjahr           auch allen anderen Schüler:innen
2019 auf dem Schulgrundstück einen      des      Vöhlin-Gymnasiums        zum
Apfelbaum gepflanzt und die Paten-      Pflanzenstudium zur Verfügung. Die
schaft übernommen. Angeregt wurde       OG, die den Baum gestiftet hat,
die Pflanzung von der OG. Der Schul-    möchte mit dieser Pflanzung für das
leiter Burkhart Arnold unterstützte     Thema Artenvielfalt auf öffentlichen
                                        Flächen wie auch in privaten Gärten
                                        werben und zum Nachmachen
                                        anregen. Der Baum ist von nun an ein
                                        positives Identifikationsobjekt zu
                                        dem      die    Schüler:innen     dem
                                        Abschluss zurückkehren können, um
                                        „ihren Baum“ zu besuchen. Für das
                                        Jahr 2020 ist die Pflanzung eines
                                        weiteren Baumes geplant. Vielleicht
                                        entsteht hier eine neue Tradition mit
                                        reicher Frucht?

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Mindelheim                                wurde so viel Lächeln und Entdecker-
                                          freude in Gesichter gezaubert, dass
   Das Volksbegehren zu Jahres-           die Aktion auch 2020 wieder statt-
beginn hat Menschen in die                finden wird!
Rathäuser und Aktive zusammenge-              Viele der hier begeisterten
bracht. Auch in Mindelheim sind wir       Menschen fanden sich dann auch auf
mit viel Elan ins Jahr gestartet: Früh-   den beiden von uns mitorganisierten
blüher-Runde, Repair-Café und einige      „Fridays for Future“-Demos wieder, in
andere etablierte Veranstaltungen         dessen Anschluss wir auf unserem
wurden wieder von Vielen besucht.         MiNi-Klima-Camp viele neue moti-
                                          vierte    Menschen      kennenlernen
                                          durften und so mit reichlich Ideen ins
                                          neue Jahr rutschten.
                                              Auch die angetesteten Monats-
                                          treffen im Freien sowie die Hoffüh-
                                          rungen werden 2020 vermehrt statt-
                                          finden. Selbst im Dezember standen
                                          wir noch draußen auf dem Weih-
                                          nachtsmarkt in der Kulturfabrik, mit
                                          der wir einen starken Partner
                                          gefunden haben. Dort verkauften wir
   Dazu haben sich einige neue
Veranstaltungen gesellt, nachdem
unsere langjährigen Vorstände Stefan
Fäßler und Dr. Clemens Mehnert ihre
Ämter dem Nachwuchs überließen.
So wurden mit Silke Lotterbach und
Frederik Schüttler zwei Neulinge ins
kalte Wasser der Ortsgruppen-Arbeit
geschmissen.       Mit    tatkräftiger
Schwimmhilfe der Beisitzer:innen
und weiterer aktiver Helfer:innen
konnte die OG einiges auf die Beine
stellen, allem voran die Mitmach-
Aktion „jeder m² zählt!“. Dabei
wurden über 60 Beiträge mit Vorher/
Nachher-Fotos von naturnah gestal-
teten Quadratmetern eingereicht. 12
Begleitveranstaltungen gab es, von
Vorträgen über Führungen, bis hin zu
Workshops. Herzlichen Dank an alle
Ortsgruppen, die sich hier hilfreich
engagiert haben! Bei der Aktion

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BNachrichten 2020 der Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu - BUND Naturschutz in Bayern eV
Kaffee, Waffeln und Karma-Kröten für    Umgriff zahlreichen Insekten Lebens-
die zum Verkauf stehenden Flächen       raum bietet. Leider hat inzwischen
im Hillental. Auch was unsere beste-    der Buchsbaumzünsler auch unsere
henden Naturschutzflächen angeht,       Buchsumrandung befallen. Im neuen
waren wir nicht faul: Im Naturlehr-     Jahr versuchen wir mit einem sehr
garten wurde wie eh und je fleißig      starken Rückschnitt und (einer)
Hand angelegt und das Walchs-           Behandlung mit Algenkalk den Befall
Wipfler-Moos teilweise entbuscht.       einzudämmen und abzuwehren.
Wir freuen uns auf 2020, mit vielen     Nach dem schweren Fruchtbehang
neuen Ideen und mitwirkenden            2018 waren (leider) einige ältere
Händen!                                 Obstbäume durch Astabbrüche deut-
                                        lich geschädigt worden. Deswegen
Ottobeuren                              pflanzten wir in diesem Jahr einen
   Zusammen mit dem Dipl. Biologen      zusätzlichen Hochstamm von der
Martin Muth nahmen die OG und           alten Sorte „Geheimrat Dr. Olden-
weitere Gäste Ende Mai eine extensiv    burg“.
genutzte Blumenwiese beim Ämter-            An    einem     strahlend-heißen
gebäude vor dem ersten Schnitt unter    Junitag besichtigte das Kräutergar-
die Lupe und ließen sich das faszi-     tenteam den mustergültig angelegten
nierende      Zusammenspiel       von   Kräuter- und Gemüsegarten des Klos-
Pflanzen- und Insektenwelt erklären.    ters „Bonlanden“. Die Teilneh-
   Der Kräutergarten hinterm Pfarr-     mer:innen bestaunten die prakti-
heim hat das ganze Jahr über von        schen Hochbeete mit ihrem üppigen
April bis Oktober dem OG-Team regel-    Bewuchs mit Feld - und Gartenge-
mäßig wiederkehrend Anlage- und         müse, die sich dort unter fachkun-
Pflegearbeiten abverlangt. Er bietet    diger Pflege zu wahren Prachtex-
                                        emplaren entwickeln können.
                                        Sontheim/Attenhausen
                                           Inspiriert   vom     Jahresthema
                                        „Insektensterben“ haben wir in
                                        Zusammenarbeit mit der Dampfsäg
                                        und dem Obst- und Gartenbauverein
                                        eine Aktionswoche veranstaltet. Als
                                        Rahmenprogramm zeigten wir die
                                        Ausstellung „Naturnaher Garten“.
                                        Besuchermagnet war der Film „Das
jedoch    nicht   nur   zahlreichen     Wunder von Mals“. Im Anschluss an
Besucher:innen Freude und Gelegen-      diesen hochinteressanten Dokumen-
heit, sich mit den ausgewählten         tarfilm über die unbeugsamen
Pflanzen zu befassen, sondern ist       Vinschgern, berichtete Karl Beer vom
auch eine Blühfläche mitten im Ort,     Umweltinstitut von den neuesten
die mit seinen Streuobstbäumen im       Entwicklungen in Mals und beantwor-

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tete zahlreiche Fragen der interes-         Bei unserer Morgenwanderung im
sierten Besucher:innen. Auch die         Rahmen der kleinen Glaubenstage,
Vorträge von Harald Jungbold über        organisiert von Erich Zellhuber
„das faszinierende Leben der             (Gemeindereferent des Bistums
Wildbienen“ und von Marcus Haseitl       Augsburg), ließen sich rund 20 Früh-
über „Gärten für fliegende und zwei-     aufsteher:innen von Impulsen und
beinige Besucher“ lockten viele          Gedanken in Gottes wunderbarer
Besucher:innen an. Insgesamt haben       Natur begeistern.
rund 500 Interessierte die Veranstal-
tungen     unserer     Aktionswoche      Türkheim/Ettringen
besucht.                                     Die Ausstellung "Tatort Garten" im
   Im Frühjahr haben wir mit rund        Kleinen Schloss in Türkheim, die
170 ehrenamtlichen Arbeitsstunden        aufgrund des großen Engagements
den 600 Meter langen Schutzzaun          von Brigitte Mücksch-Klein verwirk-
auf- und abgebaut und 1.959 Amphi-       licht werden konnte, war eines der
bien gerettet. Den jungen Natur-         Highlights der OG in diesem Jahr. In
schützer:innen der Jugendgruppe
wurde beim Helferessen der Frosch-
könig, „Wanderpokal“ der Frösche-
sammler, überreicht, da sie 472
Amphibien sicher über die Straße
getragen haben.

    Die Kindergruppe ist weiterhin mit
Begeisterung im Wald aktiv. Trotz der
langjährigen Nutzung des Wald-
grundstücks kündigte uns der Land-
wirt wegen des Volksbegehrens. Mit
dem Blick nach vorn und viel Tatkraft
richteten wir einen neuen Platz im
gemeindlichen Wald ein, den die
Kinder sogleich als „ihren“ Wald ins
Herz schlossen.

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beeindruckender Weise wurde darge-        Standort, Wuchsform und mögliche
stellt, wie Gabionen und Pflasterver-     Größe) wies aber auch auf den
siegelung,     im     Gegensatz      zu   Gefährdung von Ulmen durch eine
blühenden Gärten, die Lebensräume         Pilzkrankheit hin, wogegen die Flatte-
vor und hinter dem Haus verschan-         rulme aber weitgehend resistent ist
deln. Negative Bildbeispiele von          und sich deshalb so gut für Wieder-
zubetonierten oder aufgekiesten           aufforstungen eignet. Nachdem die
Vorgärten, von Gabionenwänden und         Kinder den Baum mit selbst gebas-
Betonmauern wurden Fotos von              telten kleinen Vögelchen geschmückt
Gärten gegenüberstellt, die durch         hatten, halfen sie beim Einpflanzen
ihre Pflanzenvielfalt ein großes Refu-    und Angießen kräftig mit.
gium für die unterschiedlichsten              Trotz stürmischen Wetters betei-
Insekten darstellen. Es ist also          ligte sich eine große Zahl an frei-
durchaus möglich , den Verlust der        willigen Helfer:innen am Aufstellen
Artenvielfalt durch eigenes Zutun in      des Krötenzauns an der Verbindungs-
den Vorgärten und Gärten einzu-           straße zwischen Irsingen und der
bremsen.                                  Staatsstraße Türkheim - Bad Wöris-
   Rund 20 Kinder des Türkheimer          hofen. In diesem Jahr hatten wir uns
Kinderparlaments pflanzten mit            entschieden, den Zaun nicht mehr in
tatkräftiger    Unterstützung      von    dem an die Straße angrenzenden
Bürgermeister Christian Kähler über       Wald zu platzieren, sondern ihn in
1000 Blumenzwiebeln in den Grün-          Absprache mit dem Türkheimer
streifen entlang der Wörishofer Str.      Bauhof direkt entlang der Hartstraße
                                          aufzustellen. In gut dreistündiger
                                          Arbeit wurden 500 m Zaun an über
                                          200 Eisenstangen befestigt. Durch
                                          die neue Platzierung gelang es uns,
                                          noch mehr Amphibien vor dem Tod
                                          auf der Straße zu bewahren.

                                             Wir freuen uns über
                                             Ihre Email-Adresse!
   Viele Eltern und Gäste verfolgten         Um unsere Mitglieder aktueller,
mit Interesse, wie Kinder des Irsinger    nachhaltiger und kostengünstiger
Kindergartens mithalfen, eine Flatter-    ansprechen zu können, würden wir
ulme, den Baum des Jahres 2019,           uns über Ihre Email-Adresse freuen!
auf dem Irsinger Friedhof zu
pflanzen. Die Kindergartenkinder             Schreiben Sie bitte unter Angabe
umrahmten die kleine Feier mit drei       Ihres Namens und wenn vorhanden
Liedern.    Brigitte   Mücksch-Klein      Ihrer Mitgliedsnummer eine Mail an
erklärte den Kindern und den Gästen       memmingen-unterallgaeu@bn.de.
Wissenswertes über die Ulme (wie

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Nachruf Klaus Bilgram                  Klaus unterstütze uns nach Kräften,
                                        war stets zur Stelle, wenn Hilfe
   Am 18. Juni 2020 erreichte uns       gebraucht wurde und stellte uns
die traurige Nachricht vom Tod          großzügig Platz für unser Material-
unseres langjährigen Mitglieds und      lager zur Verfügung.
guten Freundes Klaus Bilgram. Er            Die Dampfsäg, die untrennbar von
machte die Dampfsäg in Sontheim         Klaus Bilgram als Person ist, war von
zum Kulturzentrum der ganz beson-       Beginn an stets Mittelpunkt der Akti-
deren Art und war dem BN seit 1991      vitäten der BN-Kreisgruppe. Dank
eng verbunden. Zusammen mit             seiner Unterstützung konnten dort
seiner Frau Ortrun war Klaus Bilgram    zahlreiche Veranstaltungen, Vorträge
einer der großen Förderer des BUND      und Ausstellungen stattfinden. Egal
Naturschutz im Unterallgäu.             ob Musikkonzerte, BN-Jubiläums-
                                        veranstaltungen, die Unterallgäuer
                                        Umwelttage, den Tag der Regionen,
                                        Fotoausstellungen,        Filmvorfüh-
                                        rungen, Fachvortäge mit Experten
                                        oder politische Formate – auf die
                                        Gastfreundschaft und Unterstützung
                                        von Klaus durften wir immer zählen!

   Angefangen hatte die intensive
Zusammenarbeit mit dem Umzug der
Zivi-Dienststelle des BN in die
Dampfsäg, wo uns Klaus mit offenen
Armen empfing. Von Sontheim aus
koordinierte der BN nun zahlreiche
Landschaftspflegeeinsätze, unsere
Zivis fanden dort eine Unterkunft und
halfen Klaus bei seinen verschie-
denen handwerklichen Projekten.

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In schöner Erinnerungen bleiben uns         Arche Noah – neues
die unzähligen geselligen Runden mit
ihm bei einem (manchmal auch                Biodiversitätsprojekt
mehreren) Fläschchen Wein nach                Nach      den     erschreckenden
einer erfolgreichen Veranstaltung –       Ergebnissen der Naturschutzfachkar-
diese „Hoigarta“ wurden zur festen        tierung 2018 haben sich die UNB,
Tradition und dauerten schon mal bis      LPV, LBV und BN abermals zu einem
tief in die Nacht hinein.                 Biodiversitäts-Projekt zusammenge-
    Besonders geschätzt wurde auch        schlossen.
sein Engagement bei der Amphibi-              Über die kommenden Jahre wird
enschutzaktion der OG Sontheim, die       sich das Projekt „Arche Noah“
in Attenhausen einen Schutzzaun           speziell um den Schutz vierzehn
betreut. Unzählige Kröten und Frös-       hochgradig im Unterallgäu bedrohten
chen hat Klaus vor dem sicheren           Tier- und Pflanzenarten kümmern.
Straßentod bewahrt. Dafür wurden er
und seine Frau 2015 mit dem Preis
des „Froschkönigs“ geehrt.
    Als Helfer in der Not war Klaus
Bilgram immer zur Stelle. In einem
Jahr hatte ein Landwirt bis zum
Straßenrand geackert, sodass kein
Aufbau des Amphibienzauns möglich
war. Klaus hat kurzerhand einen
Radlader geholt und eine ebene                Der Bayerische Rundfunk hat uns
Fläche "planiert". So konnte der Zaun     dabei bereits begleitet und einen
doch noch aufgebaut werden und die        sehenswerten Filmbeitrag erstellt.
Schutzaktion glücken.                     Sie finden ihn in der Rubrik „Aktu-
    Bewundert haben wir auch seine        elles“ auf unserer Webseite.
Gelassenheit: Als die BN-Kinder-
gruppe zum Kerzenziehen mit
Bienenwachs in der Dampfsäg eine
recht ordentliche Kleckserei hinter-
ließen, blieb Klaus zu unserer Erleich-
terung ganz entspannt.
    Klaus und seine Dampfsäg waren
und sind ein großer Segen für den
BN. Wir empfinden tiefe Trauer über
seinen Tod, aber auch eine große
Dankbarkeit für alles, was er für uns
getan hat. Wir nehmen Abschied von
unserem langjährigen – im Herzen
wie in Taten verbündeten – Freund
Klaus Bilgram.

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Ein wichtiges Standbein:               hierbei normalerweise tatkräftig
                                       unterstützen, können wir bis zum
     die Haus- und                     Ende des Jahres leider nicht mehr
   Straßensammlung                     zählen.
    Vom Wiesenknopf zum Kamm-              Deswegen setzen wir in diesem
molch, vom Recyclingpapier bis zur     Jahr besonders auf Sie und möchten
Klimakrise: Die Umweltthemen, um       Ihnen drei Wege vorstellen, wie Sie
die wir uns als BN kümmern, sind so    uns helfen können:
vielfältig wie die Biotope, die wir    1. Einfach: Spenden Sie einmalig
betreuen.                                 einen beliebigen Betrag an die BN-
    Genauso vielfältig wünschen wir       Kreisgruppe      Memmingen-Unte-
uns die Finanzierung des Ganzen.          rallgäu
Denn obwohl unsere ehrenamtlich        2. Nachhaltig: Teilen Sie Ihre Über-
Aktiven einen großen Teil der Arbeit      zeugung für den BN mit Ihren
leisten, wofür ihnen auch an dieser       Bekannten und werben Sie neue
Stelle abermals ein großes Dankes-        Mitglieder.
chön gilt, fallen für Koordination,    3. Wirkungsvoll: Beteiligen Sie sich
Flächenbetreuung,     Umweltbildung
                                          als Sammler:in an unserer Haus-
und Geschäftszeiten doch regel-
                                          und Straßensammlung.
mäßig Kosten an.
                                           Wir und die Natur danken es
    Die Mitgliedsbeiträge, die uns
anteilig vom Landesverband weiter-     Ihnen recht herzlich!
gereicht werden, decken diese teil-        Für Spenden bis 200€ reicht der
weise ab. Darum freuen wir uns über    Überweisungsbeleg für die Steuer-
Ihre treue Unterstützung und auch      erklärung. Bei höheren Beträgen
über jedes weitere, neugeworbene
Mitglied!
    Desweiteren
können wir jedes
Jahr über die
Haus- und Stra-
ßensammlung
eine beachtliche
Summe erzielen.
Leider     musste
sie in diesem
Jahr      aufgrund
der Corona-Bes-
chränkungen ab-
gesagt werden.
Auf Schulklas-
sen, die uns

             www.memmingen-unterallgaeu.bund-naturschutz.de
können wir Ihnen eine Spendenquit-      Illerwinkel nachweislich verwendete
tungen ausstellen.                      Mittel,    wie    „Maister   Power“,
    Können Sie ein neues Mitglied       „Aspekt“, „Laudis“ oder „Spektrum“
gewinnen, bedankt sich der BN mit       laut Herstellerangaben nicht nur akut
einer von vielen Prämien (abhängig      sehr giftig für Wasserorganismen,
von der Anzahl der geworbenen           sondern haben diesbezüglich auch
Personen). Mehr Infos dazu finden       eine langfristig toxische Wirkung.
Sie auf der Webseite:                   Hersteller Bayer nennt zusätzlich als
                                        Gefahr für sein Herbizid „Laudis“,
    www.bn.de/spenden-helfen/
                                        dass es „vermutlich das Kind im
    Möchten Sie sich aktiv an der       Mutterleib schädigen kann“ und
Haus- und Straßensammlung betei-        BASF bescheinigt seinem Produkt
ligen, melden Sie sich bei uns!         „Spektrum“, dass es „vermutlich
    Wir werden dann gemeinsam mit       Krebs erzeugen kann“.
Ihnen und unserer HuS-Organisatorin
Carina Batsch eine für Sie passende
Möglichkeit finden! Sie erreichen uns
per Email unter unterallgaeu@bn.de
oder dienstags und donnerstags
zwischen 10 und 15 Uhr telefonisch
unter 08261 22242.

 Herbizideinsatz im Mais
   Legau/Illerwinkel - Der Maisanbau
nimmt in der Umgebung von Legau
immer größere Ausmaße an. Jedes
Jahr werden neue Wiesen dafür
umgebrochen. Verbunden damit ist
auch eine Zunahme des Herbizidein-         Wissen die Landwirte eigentlich,
satzes. Schaut man sich die von den     welche Gifte sie in die Umwelt
Herstellern im Internet veröffentli-    versprühen? Es sind die Hersteller
chen Sicherheitsdatenblätter einiger    selbst und nicht Umweltschützer, die
auch vor Ort eingesetzten „Pflanzen-    auf solche möglichen Folgen des
schutzmittel“ an, kann einem Angst      Herbizideinsatzes hinweisen. Man
und Bange um die Gesundheit der         fragt sich, warum diese Mittel über-
Anwender und der Anlieger von Mais-     haupt für den großflächigen Einsatz
feldern werden.                         in der Landwirtschaft auch in der
   Aber auch der Einfluss der einge-    Nachbarschaft von Privatgärten,
setzten Chemikalien auf die Arten-      einem Altenheim oder dem Kinder-
vielfalt und das Oberflächen- bzw.      garten – wie in Legau der Fall – zuge-
das Trinkwasser müssen mit großer       lassen werden.
Sorge betrachtet werden. So sind im

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Naturschutz-
        Info-Pavillon
    Bad Wörishofen – Seit Jahren
geplant, nun endlich vollendet: der
Naturschutz-Info-Pavillon (NiP), in
dem alle lokalen Naturschutz-Akteure
vertreten sind. Zentrales Element
sind „QR-Codes“, die man mit einer
App über das Smartphone fotogra-          Zur Eröffnung der „interaktiven
fieren kann, um so die Webseiten der
                                       Naturerlebnisroute Buntspecht &
Vereine aufzurufen. Außerdem kann      Co.“ mit dem NiP unter Federführung
man so im Pavillon zu aktuellen        der OG Bad Wörishofen haben wir
Themen verlinken
                                       groß eingeladen, aber mit maximal
                                       50-80 Gästen gerechnet. Zu unserer
                                       Überraschung kam ein Bus nach dem
                                       anderen und jede Menge Kinder aller
                                       Kindergärten aus Bad Wörishofen
                                       purzelten heraus.
                                          Mit 380 Gästen, einer ersten
                                       gemeinsamen Teilbegehung der
                                       Naturerlebnisroute und einer Tanzd-
                                       arbietung der Kinder, ist es zu einem
    Nach     einigen     erfolglosen   unvergesslichen Erlebnis geworden!
Versuchen zur Finanzierung haben
wir es dieses Jahr gepackt! Den
ganzen Sommer lang haben wir jede
freie Minute investiert, um Spon-
soren zu gewinnen. Der große Einsatz
hat sich gelohnt, und wir konnten
mehr als 10.000 € Spendenzusagen
erhalten. Mit diesem Betrag und
einem Zuschuss durch die LEADER-
Förderung (die durch den Einsatz
unserer Kurdirektion und der Stadt
möglich wurde) konnte der NiP
endlich gebaut werden. Beim Richt-
fest wurden wir alle so richtig
gesegnet, denn es regnete wie aus
Kübeln und die Zimmerleute wurden
beinahe vom Dach gespült.

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Rührei für die                   schen Gründen selten Fleisch isst,
                                        die Igel aber täglich gebratenes
        Artenvielfalt                   Rinderhack (ungewürzt!), gekochte
   Mindelheim - Wie wichtig jeder       Hühnerhälse (natürlich mit klein
einzelne Quadratmeter für die heimi-    geschnittener Haut!), Rührei oder
sche Natur ist, wurde dieses Jahr im    Katzen-nassfutter bekommen?“
kleinen Hausgarten des Reihen-             Fortan war abendliches Igel-
hauses von Familie Mayer/Lotterbach     Füttern angesagt und auch frisches
besonders klar: Im Vorgarten zog        Wasser durfte nicht fehlen. Je älter
eine Igel-Dame ein und brachte fünf     die kleinen Igel-Babys wurden, desto
kleine Stachelritter zur Welt. Die      weiter entfernten sie sich vom Nest
Menschen-Familie war im Baby-Glück      und erkundeten (teils tagsüber) die
und drückte tagelang ihre Nasen am      nahe gelegene Straßenkreuzung und
Küchenfenster platt. Die anfängli-      Nachbarsgärten mit „Igel-Häckslern“
chen Fragen „Was fressen Igel?“ ,       (auch Mäh-Roboter genannt). Glückli-
„Muss man sich um Igel kümmern?“        cherweise verlor auch die Igel-Mutter
oder „Warum sind Igel so süß?“          bald die Nerven und verfrachtete ihre
                                        Babys unter ein Hochbeet auf der
                                        Rückseite des Hauses. Im Haus
                                        wurden inzwischen Igel-Infos wie
                                        spannende Krimis verschlungen
                                        (empfohlene Seite: www.pro-igel.de).
                                        Nicht selten hatte das Sprüche
                                        zufolge, wie „Ach, wenn Du mir doch
                                        mal nachts um elf ein Rührei braten
                                        würdest!“.
                                           Freunde fragten bei Igel-Funden,
                                        wie man denn jetzt sieht, ob ein
                                        überfahrener Igel vielleicht eine
                                        säugende Mama war. Ninja Marie
                                        Winter, Igel-Expertin aus dem Hortus-
                                        Netzwerk,       beantwortete    noch
                                        spätabends       Fragen     und    im
                                        Zoohandel konnten wir dann sinnvoll
                                        argumentieren, warum teures Igel-
                                        Trockenfutter wohl eher was für das
wurden schnell durch tiefgreifendere    Vogelhäuschen ist. Doch so stachelig
Fragen ergänzt: „Was stimmt nicht,      der Igel ist, so berührt er doch alle
wenn die Igel-Mama statt einer          und schnell entstanden in der Nach-
runden Tropfenform einen Hunger-        barschaft      Igel-Unterkünfte   für
knick im Nacken hat?“ sowie „Wie        Auszugswillige Youngster. Nicht alle
erklärt man der eigenen Familie char-   waren munter genug, um auszu-
mant, dass man selbst aus ökologi-      ziehen.

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Also auf zum Tierarzt, mit dem      Wahn verfiel. So gab es allmorgend-
Buch „Igel in der Tierarztpraxis“      liche Igel-Infos per SMS und alle
ausgestattet (kann in der Geschäfts-   Vegetari-er:innen freuten sich über
stelle ausgeliehen werden), denn       verputzte        Hühnerhälse.
viele, für andere Tiere verwendete     Während einer abendlichen Igel-Be-
Mittel können schädigend oder gar      schau klopfte ein kleines Jungtier an
tödlich auf Igel wirken.               die Tür. Wegen Ansteckungsgefahr
                                       durfte es nicht hinein, jedoch wird es
                                       nun täglich draußen katzensicher
                                       gefüttert, damit es auch für den
                                       Winterschlaf den nötigen Speck
                                       ansetzen kann.
                                           Während andere Laub zum Wert-
                                       stoffhof fahren, holen Igelfreunde es
                                       von den Nachbarn in den eigenen
                                       Garten und errichten große Haufen in
                                       windgeschützten Ecken. So haben
                                       die Igel eine schützende Wärme-
                                       decke und können im Frühjahr gleich
                                       einige der im Laub überwinternden
                                       Schmetterlingspuppen und Käfer
                                       verspeisen.      Durch      heimische
                                       Pflanzen und viel Totholz im Garten
                                       gibt es zumindest einige Insekten-
                                       Snacks. Schnecken und Regen-
                                       würmer fressen Igel übrigens nur zur
                                       Not und zum Schaden ihrer Gesund-
                                       heit (Wurmbefall).
   Abends zog das
kleine Igel-Kind in
einen Karton im (nun
nicht mehr geruchs-
neutralen)     Keller.
Nach     und    nach
wurde es aufgepäp-
pelt und Flöhe, Pilz
und Darmparasiten
wurden behandelt.
Als Urlaubsquartier
durfte das Igelchen
in die „Orangerie“
der Familie Fäßler,
die gleich dem Igel-

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Alles                                 Häufig waren sich die vier Kandi-
                                          daten Alex Eder, Michael Helfert,
    Menschenmögliche                      Daniel Pflügl und Rainer Schaal einig.
   Die BN-Podiumsdiskussion zur           Vor allem darin, dass es viele Ideen
Landratswahl läutete am Montag,           gibt, die umgesetzt werden möchten,
9.3.2020 die letzte Wahlkampfwoche        dass man es anpacken sollte, dass
ein. Vier Kandidaten, die sich im         die Zeit ja jetzt die richtige ist und
Gespräch oft gegenseitig zustimmen        dass die Handlungsmöglichkeiten
konnten, mussten in einem spon-           eines Landrates doch häufig begrenzt
tanen Abstimmungsverfahren Farbe          sind. Aber auch Konkretes, wie bspw.
bekennen.                                 dass „PV auf dem Dach so normal
                                            werden muss wie die Toilette im
                                            Haus“ (Schaal) war Konsens auf
                                            dem Podium. Alle Kandidaten sind
                                            darüber hinaus dafür, mehr Geld
                                            einzusetzen, um in den öffentlichen
                                            Einrichtungen regionale Biolebens-
                                            mittel anzubieten.
                                                Unter der Moderation von
                                            Thomas Frey und den kritischen
                                            Ohren des BN-Kreisgruppenvorsit-
                                            zenden Helmut Scharpf konnten
                                            aber auch Unterschiede ans Tages-
                                            licht befördert werden.
   In der mit rund 300 Menschen
vollbesetzten Dampfsäg in Sontheim             Alex Eder betont seinen nachhal-
gab es nach einem bio-regionalen          tigen Lebensstil, setzt aber auf die
Essen ein lockeres, aber umfangrei-       liberalen      Wirkungsweisen       des
ches Programm. Ziel des BUND Natur-       Marktes und betont die Selbstver-
schutz war es, die vier Landrats-         antwortung jeder einzelnen Bürgerin
kandidaten bezüglich der drei großen      und jedes einzelnen Bürgers, um die
Nachhaltigkeitsthemen       (Mobilität,   Umweltprobleme in den Griff zu
Landwirtschaft und Energie) auf Herz      bekommen. Rainer Schaal traut sich
und Nieren zu prüfen. Dazu hatte sich     auch vor einem Publikum, das die
die Kreisgruppe des BN schon im           Notwendigkeit der Energiewende
Vorhinein von Zusendungen ihrer           verstanden hat, die 10H-Regelung,
Mitglieder inspirieren lassen und zu      mit der der Ausbau der Windkraft
jedem Thema sowohl eine Leitfrage,        (und damit ein ganzer Wirtschafts-
als auch drei Entscheidungsfragen         zweig) in Bayern faktisch zum
formuliert. Dem Publikum wurde rund       Erliegen gekommen ist, als CSU-Er-
ein Drittel der Zeit zugestanden, um      folg für die Bayern zu vermarkten.
ihre Anliegen vorzubringen, was zu        Daniel Pflügl denkt die Mobilitäts-
durchaus tiefgehenden Diskussionen        wende über den ÖPNV hinaus und
führte.                                   fordert       ein     alltagstaugliches

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Verkehrswegenetz, das nicht nur auf       Frage zu denken geben sollte. Daniel
Autos und Freizeitradler abgestimmt       Pflügl beantwortete die Fragen zu
ist, sondern auch für Alltagsradler       100% im Sinne des BN, Michael
tauglich ist. Michael Helfert über-       Helfert zu rund 90%. Alex Eder kam
zeugt mit nachhaltigen Themen, für        noch auf rund 80%, Rainer Schaal
die er sich teilweise schon viele Jahre   beantwortete überraschenderweise
einsetzt.                                 die Frage zum Tempolimit im Sinne
    „Erbsenzählerei“     nannte     ein   einer nachhaltigen Zukunft.
Zuhörer all das, im Angesicht der            Angela Merkel sprach in ihrer
existenziellen Krise, der sich die        Neujahrsrede davon, dass wir „alles
Menschheit gegenüber gestellt sieht.      Menschenmögliche       unternehmen,
Der BUND Naturschutz teilt die            um diese Menschheitsherausforde-
Meinung, dass wichtige klimapoliti-       rung zu bewältigen“. Ob der zukünf-
sche Entscheidungen in der nächsten       tige Landrat diesem Appell folgt, wird
Legislaturperiode        nicht      vor   sich zeigen.
Verwaltungshürden scheitern oder             Den Fernsehbericht von AllgäuTV
von     Nebensächlichkeiten       über-   sowie die Antworten auf die Entschei-
schattet werden dürfen.                   dungsfragen, finden Sie auf unserer
    Rainer Schaal bemerkte, dass für      Webseite unter Veranstaltungen >
den ÖPNV in Zukunft mehr Gelder zur       Berichte.
Verfügung stehen würden, doch
einige       seiner      Kontrahenten
bemerkten, dass das Geld, das der
Landkreis über Umwege in den
Allgäu Airport gesteckt hat, dort
schon längst hätte einfließen
können. Daniel Pflügl betonte, dass
ein Angebot geschaffen werden
müsse, anstatt immer wieder nur den
Bedarf abzufragen. Die ganze
Flexibus-Debatte scheint auf politi-
schem Niveau ebenso kompliziert,
wie in der Anwendung.
    Um den politischen Willen der
Kandidaten auf den Prüfstand zu
stellen, wurden neun Entscheidungs-
fragen gestellt, die spontan allein mit
dem Heben einer grünen oder einer
roten Karte beantwortet werden
konnte. Nachdem über jede einzeln
abgestimmt wurde, gab es direkt den
Spiegel des Publikums, was die
Kandidaten bei der ein oder anderen

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Klimawandel –                           Alle Veranstaltungen
Einfluss auf das Allgäu                     auf dem Smartphone
    Wie bereits bei der JHV der KG hat        Ihnen sind im letzten Jahr ein paar
Dr. Michael Schneider seinen span-        spannende Termine durch die
nenden Vortrag über den regionalen        Lappen gegangen? Sie wünschen
Einfluss des Klimawandels auch in         sich einen Ortsgruppenfilter? Oder
einigen Ortsgruppen vorgetragen. So       Sie möchten die BN-Termine direkt
auch in der OG Legau/Illerwinkel:         auf Tablet oder Smartphone ange-
    Zunächst erklärte er den Klima-       zeigt bekommen? Dann ist der neue
wandel, unseren Einfluss darauf und       Online-Kalender genau das Richtige
wie es um unser schwindendes CO2-         für Sie!
Budget steht. Des weiteren veran-             www.unterallgaeu.bn.de/
schaulichte er den Einfluss auf           veranstaltungen
unsere Tier- und Pflanzenwelt im
Allgäu. Der Klimawandel bringe die
Jahreszeiten durcheinander und
damit nicht nur den Fahrplan der
Zugvögel. Sie kommen früher und
fliegen inzwischen auch später
zurück. Fürsorgliche Vogeleltern
schauen auf der Suche nach Futter
für ihre Brut in die Röhre, da die
Entwicklung von Insekten und Vögeln
zusehends       asynchron     verläuft.
Pflanzen blühen früher und fallen
späten Frösten zum Opfer. Gebiets-
fremde Arten, Schädlinge und Krank-
heiten sind hingegen die Gewinner
des Klimawandels. Die Alpen und              Hinweis: Sie vermissen in diesem
ihre Lebensräume reagieren beson-         Heft die abgedruckten Termine?
ders empfindlich auf den Klima-              Leider mussten heuer viele
wandel. Da es wärmer wird, folgen         Termine abgesagt werden. Zum
Tiere und Pflanzen ihrem Temperatur-      Redaktionsschluss standen immer
optimum und „wandern" in höhere           noch viele geplante Aktivitäten auf
Lagen. Da es aber nicht immer weiter      der Kippe. Da unsere Webseite und
nach oben geht, können Arten ihren        der Newsletter die einzigen Möglich-
Lebensraum vor allem in den Alpen         keiten sind, Sie über kurzfristige
sehr schnell verlieren.      Mit den      Änderungen zu informieren, bitten
gestiegenen Wassertemperaturen in         wir Sie, sich dort zu informieren und
den Voralpenflüssen werde auch            uns Ihre Email-Adresse mitzuteilen,
dieses Ökosystem bereits durch den        sofern Sie noch keine Newsletter von
Klimawandel beeinträchtigt.               uns erhalten.

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Infomaterialien in der                 Vielen Dank an unsere
     Geschäftsstelle                      Werbepartner:innen!
   Wir haben eine große Auswahl an        Dank der spontanen Zusage von
Infomaterialien vorrätig, die erst     elf Betrieben aus dem Einzugsbe-
dann ihren Sinn erfüllen, wenn sie     reich Memmingen-Unterallgäu, in
von möglichst vielen Menschen          unserem Heft eine Anzeige zu
gelesen werden. Neben den BN-Pu-       schalten, konnte der Großteil der
blikationen, die vor allem für die     Druckkosten für dieses Heft getragen
Ortsgruppen-Arbeit interessant sind,   werden.
gibt es auch einiges zu überre-           Darüber hinaus sind diese
gionalen und globalen Themen.          Betriebe einen Besuch wert, da sie
Zudem gibt es immer wieder geret-      seit kurzem oder schon seit vielen
tete Lebensmittel. Es lohnt sich!      Jahren die nachhaltige Entwicklung
                                       im Unterallgäu vorantreiben. Vielen
                                       Dank dafür!
 Herausgeber (08/2020)                    Sie möchten im kommenden Jahr
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   1. Vorsitz: Helmut Scharpf
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