RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer

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RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer
Ausgabe 13   • Winter 2020

RundBlick
Magazin der Stiftung Amalie Widmer, Horgen

                                                 Gewürze und ihre
            Hunde                                   Wirkung
        im sozialen Einsatz                  auf die Gesundheit und das Gemüt

                5                                          12
RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer
Überblick
                               IMPRESSUM

                               Herausgeber:
                               Stiftung Amalie Widmer
                               Amalie Widmerstrasse 11
                               8810 Horgen

Standort Widmerheim            Redaktion:
Amalie Widmerstrasse 11        Marianne Bruno (mbr)
8810 Horgen                    Rahel Kupferschmid (rku)
T 043 336 44 44                Renate Wickihalter (rwi)
info@sawh.ch                   Fotos:
Standort Tödiheim              Cornelia Schneider
Tödistrasse 20                 Renate Wickihalter
8810 Horgen                    iStockphoto
T 044 718 11 00                Layout:
toedi@sawh.ch                  element 79
Standort PWG Strickler         Druck:
Einsiedlerstrasse 149          Stutz Medien AG Wädenswil
8810 Horgen
T 044 725 00 03                Auflage:
PWG-Strickler@sawh.ch          800

                               Redaktionsschluss für die
www.sawh.ch                    nächste Ausgabe:
                               06.03.2020

                               Hinweis:
                               Artikel, die namentlich
                               gezeichnet sind, stellen nicht
                               in jedem Fall die Meinung
Pflege und Betreuung           der Redaktion dar. Die
                               Redaktion behält sich das
• Geriatrie & Langzeitpflege   Recht auf Kürzung vor.
• Überbrückungspflege
• Ferienaufenthalte
• Tagesbetreuung
• Alterswohnungen
   mit Spitexangebot
• Pflegewohngruppe
• Physiotherapie
• Apotheke
• Fusspflege
RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer
Inhalt
4    EinBlick
     4    Begrüssung der Geschäftsleitung

     5    Hunde im sozialen Einsatz
                                                                 5
		        Zora und Twister

     8    Nachgefragt bei Franz Buntschu
		        Bewohner im Tödiheim

10 RückBlick

     10   Tödifest
		        ein sonniger, bunter Herbsttag

     11   Weihnachtsfeiern
		an allen 3 Standorten

12   AugenBlick
     12   Gewürze und ihre Wirkung
		        auf die Gesundheit und das Gemüt    10

     14   Lektüre – Literatur – Lyrik
		        Willy’s letztes bisschen Leben
		        Kapitel 12

     18   Auf einen Kaffee mit Helen Gubler
		        Mitarbeiterin Empfang Widmerheim

     20 Augenblick bitte -
		        für was sind Sie dankbar im 2019

     21   Wir gratulieren

22   AusBlick                                      12
     22 Termine, Termine, Termine

                                                   ÜberBlick 3
RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer
Begrüssung der
                     Geschäftsleitung

             Liebe Leserin, lieber Leser

             Sie halten die 13. Ausgabe unseres Rundblicks in Händen. Vielleicht geht es
             Ihnen wie mir: Die Zeit rauscht scheinbar immer schneller an uns vorüber – so
             jedenfalls mein Empfinden. Die 1. Ausgabe unseres Rundblicks ist im Winter
             2016/2017 erschienen und mir kommt es vor, als sei das erst kürzlich gewesen.
                 Die zurückliegenden Jahre waren für die Stiftung Amalie Widmer Jahre
             mit grossem Wachstum und tiefgreifenden Veränderungen. Die Stiftung hat
             sich in allen Bereichen weiterentwickelt und pflegt und betreut heute Men-
             schen an drei Betriebsstandorten. Für mich waren diese Jahre eine faszinie-
             rende Zeit, die ich mit grossartigen Mitarbeitenden gestalten durfte. Nach
             bald 8 Jahren als Geschäftsleiter der Stiftung Amalie Widmer gilt es für mich
             nun aber Adieu zu sagen. Ich möchte nochmals eine neue berufliche Heraus-
             forderung annehmen und nebenberuflich ein vor ein paar Jahren begonnenes
             Studium wieder aufnehmen und weiterführen.
                 Mir bleibt nur noch eines zu sagen: Danke! Mein herzlicher Dank gilt allen
             Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich mit beeindruckendem Engage-
             ment jeden Tag von neuem für unsere Bewohnerinnen und Bewohner einset-
             zen und mit ihrer Arbeit dazu beitragen, dass sich die Menschen im Widmer-
             heim, im Tödiheim und in der Pflegewohngruppe Strickler wohlfühlen. Mein
             herzlicher Dank geht auch an den Stiftungsrat der Stiftung Amalie Widmer,
             der alle Weiterentwicklungen immer unterstützt und mitgetragen hat.

             Nun aber wünsche ich Ihnen bei der vorliegenden Ausgabe des Rundblicks
             eine interessante Lektüre!

             Manfred Prassl
             Geschäftsleiter

4 EinBlick
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Hunde
                             im sozialen Einsatz
Mit viel Empathie und Herzblut begleiten die Besitzer ihre Hunde im Einsatz. Hochmotiviert
 suchen die Sozialhunde den engen Kontakt zu bedürftigen Menschen, wertfrei und viel Ruhe aus-
 strahlend bringen sie Abwechslung und Freude in den Alltag, wo auch immer sie im Einsatz sind.

I
       n freiwilliger Arbeit besuchen Hund und Hal-        diger Eignungstest statt, welcher anspruchsvolle Prü-
       ter, Menschen in Institutionen verschie-            fungsaufgaben umfasst, die den Grundgehorsam und
       dener Arten. Gesamtschweizerisch gibt es            die erwünschten Reaktions- und Verhaltensweisen des
       erst wenige Ausbildungsmöglichkeiten der            Hundes unter erschwerten Bedingungen auf die Probe
Hunde. Eine davon ist die Stiftung Schweizerische          stellen. Die Hunde lernen unter anderem das Gehen
Schule für Blindenführhunde in Allschwil (BL).             neben Rollstühlen und auf glatten Böden. Sie müssen
     Zu Sozialhunden ausgebildet werden Hunde, bei         sich an möglichst viele Situationen, wie zum Beispiel
denen eine Ausbildung zum Blindenführhund, aus wel-        fallende Gegenstände oder schreiende, schimpfende
chen Gründen auch immer, nicht in Frage kommt. Sie         Patienten gewöhnen. Eine gründliche Untersuchung
werden im Gegensatz zu Blindenführhunden zusam-            durch den Tierarzt und die Kontrolle des Impfpro-
men mit ihrem Halter ausgebildet. Voraussetzungen          grammes, schliessen dann die praktische Ausbildung ab.
sind, dass die Hunde bei Ausbildungsbeginn mindestens           Parallel dazu finden zwei Theoriehalbtage statt, an
zwei Jahre alt sind, ein offenes, fröhliches Wesen mit-    denen die Hundehalter alles Wissenswerte erlernen,
bringen und eine gesunde Konstitution. Danach folgt        das sie für zukünftige Einsätze benötigen werden. Die-
ein Eintrittstest und ein Gespräch mit dem Hundehal-       ses Wissen wird ebenfalls in einer schriftlichen Prü-
ter, um etwas über dessen Motivation und Eignung zu        fung abgefragt. Das Sozialhunde-Team ist nun einsatz-
erfahren. Nach erfolgreichem Eintrittstest, folgen sechs   bereit und gleichzeitig auch verpflichtet, regelmässige
regelmässig angesetzte praktische Trainingstage, um        Einsätze zu leisten, um eine allfällige Erneuerung des
das Sozialhunde-Team auf den angestrebten Ausbil-          Einsatzausweises, nach einem Jahr, nicht zu versäu-
dungsstand zu bringen. Danach findet ein mehrstün-         men. Ebenfalls unerlässlich zur jährlichen Erneuerung,

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sind Weiterbildungen. Diese dienen zum Schutz, zur         rische Schule für Blindenführhunde, werden jedoch auf
  Sicherheit aller Beteiligten und zur Qualitätskontrolle.   Lebenszeit in den Familien platziert.
                                                                 Twister hat eine sehr sensible Persönlichkeit und ist
  Zora und Twister im Widmerheim                             ganz fixiert auf seine Halterin. Die Lifttüre öffnet sich
                                                             im 1. Stock und wir stehen bereits mitten im Gesche-
  Regelmässig bei uns im Einsatz sind Zora, eine etwas       hen. Twister wedelt immerzu mit seinem Schwanz, er
  ältere Golden Retriever-Dame und Twister, ein 4-jäh-       wirkt aufgestellt und erfreut. Wie immer herrscht reger
  riger, schwarzer Labrador.                                 Betrieb und Twister geniesst sofort die volle Aufmerk-
      Zora ist eine erfahrene Hundedame. Ihre Einsätze       samkeit. Die meisten Bewohnenden sind neugierig und
  werden je nach Tagesform ganz nach ihr gerichtet,          freuen sich über den Besuch, andere schenken ihm
  denn sie hat ihr Pensionsalter von 9-10 Jahren eigent-     kaum Beachtung. Eine Bewohnerin bleibt neben mir
  lich bereits erreicht.                                     stehen und beobachtet Twister ganz genau. „Ist das
      Heute ist Twister bei uns im Haus; wie immer           ein lieber Hund, beisst er nicht?“, fragt sie mich immer
  auf der Demenzabteilung im 1. Stock. Twister kommt         wieder. Ich kann ihr mit gutem Gewissen versichern,
  ebenfalls von der Stiftung Schweizerische Schule für       dass er das nicht tun wird. Twister bahnt sich den Weg
  Blindenführhunde in Allschwil. Anfänglich war er für       zu Frau B. Sie freut sich, ihn wiederzusehen. „Früher
  die Ausbildung zum Blindenhund vorgesehen, seine           hatte ich auch zwei Hunde, die waren aber nicht so
  Physionomie und seine charakterlichen Eigenschaften        gross“, erzählt sie und wirft Twister den Ball zu. Dieser
  waren jedoch so perfekt, dass man sich entschloss ihn      holt ihn sich und bringt ihn sofort wieder zurück, vor
  als Zuchtrüde einzusetzen. Danach folgte die Ausbil-       ihre Füsse. Frau B. bückt sich ganz selbstverständ-
  dung zum Sozialhund. Er kam, wie das in Allschwil          lich danach und wirft den Ball erneut. Es sind auf
  gebräuchlich ist, in einer Patenschaft zu der Familie      den ersten Blick keine spektakulären Dinge, die hier
  Türler, in Langnau am Albis. Hunde in einer Paten-         geschehen, vielmehr scheinbar alltägliche Sachen, wie
  schaft verbleiben Eigentum der Stiftung Schweize-          Bücken, Aufstehen oder ein paar Schritte gehen, die

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jedoch plötzlich und ohne Aufforderung möglich sind.      werden während ihren Besuchen oft mit belastenden
                                                          Situationen oder Stimmungen konfrontiert. Deshalb
Twister hat keinerlei Erwartungen und                     unternehme sie nach jedem Einsatz ausgiebige Spa-
wertet kein Verhalten.                                    ziergänge, auf denen Twister ausgelassen spielen kann,
                                                          um zu vergessen. Denn obwohl ein Hund in der Regel
Eine Pflegende erzählt mir, dass gerade Frau B. immer     gerne arbeitet und lernt, sind gewisse Umstände nicht
wieder beteuere, sie könne sich nicht ohne Hilfe bücken   zu unterschätzen.
oder aufstehen. Ein Phänomen, das sich vielleicht             Nach gut einer Stunde ist der Einsatz beendet.
dadurch erklären lässt, dass Twister, oder Tiere im       Frau B. verabschiedet sich von Twister und auch
Allgemeinen, keine leistungsorientierte Erwartung an      die anderen Bewohnenden winken ihm zu. Mich hat
den Menschen haben und diese auch nicht werten.           diese Stunde fasziniert. Es waren wirklich die klei-
Die Bewohnenden fühlen sich also in dieser kurzen         nen Dinge, die Grosses bewirken. Ein Grund dafür
Zeit frei in ihrer Entscheidung, mit Twister zu spie-     ist sicherlich, dass Hunde weder Äusserlichkeiten,
len und ihm Beachtung zu schenken oder auch nicht.        noch Tätigkeiten in irgendeiner Form bewerten und
Der Hund seinerseits passt sich den Bedürfnissen an.      keinerlei Erwartungen hegen. Und vielleicht auch
    Seine Besitzerin, Monika Türler, beobachtet das       die Tatsache, dass ihre nonverbale Kommunikati-
Geschehen genau. Sie kennt Twister und erkennt daher      on, in der heutigen, doch eher eloquenten Gesell-
rasch, ob eine Konfliktsituation entstehen könnte. Auf    schaft, einen idealen Gegenpol schaffen kann.
die Frage, wie oder aufgrund welcher Anhaltspunkte
sie dies bemerkt, antwortet sie mir sehr ausführlich.     Ein herzliches Dankschön an unsere
„Es gibt viele kleine Anzeichen für Stress, die ich       beiden Sozialhunde, Zora und Twister
auch dank meiner Ausbildung zusammen mit Twi-             und ihre Besitzerinnen.
ster gelernt habe, richtig zu interpretieren“. Wichtig
sei auch die Erholung nach einem Einsatz. Hunde           TEXT: mbr

                                                                                                       EinBlick 7
RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer
Nachgefragt
 				 bei Franz Buntschu
  Am 13. August 2019 sind Sie bereits ein Jahr im Tödi-       Ich weiss sogar noch, wie meine Lehrer von damals
  heim. Wie gefällt es Ihnen bei uns?                         hiessen; das waren die Lehrer Perlen, Birbaum und
  Es gefällt mir ganz gut hier. Ich gehe gerne spazieren      Frau Vonthen.
  und unterhalte mich mit den Leuten, aber ich kann               Ich erinnere mich daran, dass es im August immer
  mich auch alleine in meinem Zimmer beschäftigen. Oft        einen Schülerumzug gab, an dem wir uns schön ange-
  sitze ich auf dem Balkon und beobachte, was draussen        zogen haben und durch Fribourg gelaufen sind, und
  so läuft.                                                   auch daran, dass meine Mutter uns Kindern immer
                                                              einen „Znüni“ mitgegeben hat. Meistens ein Brot mit
  Sehen Sie von Ihrem Zimmer aus den Zürichsee?               Butter und Honig. Das war nicht selbstverständlich,
  Ja, man sieht zwar nicht den ganzen See, aber den obe-      denn viele andere Kinder hatten nichts zu essen dabei.
  ren Teil. Ausserdem habe ich einen guten Blick auf den      Ich zupfte dann etwas von meinem Brot ab und teilte
  Parkplatz, sodass ich sehen kann, wer so kommt und          es mit ihnen.
  geht. Morgens früh zähle ich dann die Autos, die dort
  parkieren. Neulich waren es 11 Stück… da muss wohl          Welchen Beruf haben Sie erlernt?
  ganz schön etwas los gewesen sein (lacht)                   Ich bin gelernter Sanitär und habe lange Zeit in Fri-
                                                              bourg gearbeitet. Später kam ich dann nach Hor-
  Sind sie in Horgen aufgewachsen, Herr Buntschu?             gen, in die Firma Grob, wo ich bis zu meiner Pen-
  Nein, ich bin ein Welscher. Aufgewachsen bin ich in         sionierung blieb. Verdient habe ich nicht viel.
  Fribourg, Bellevue. Das befindet sich ein wenig ober-       Wir hatten damals noch einen Wochenlohn.
  halb der Stadt.
                                                              Waren das damals Zahltagstüten?
  Wie war Ihre Schulzeit?                                     Ja, genau! Aber in meiner war kaum Geld drin (lacht
  Ich habe meine ganze Schulzeit in Fribourg verbracht,       herzhaft). Mein Wochenlohn betrug damals 60 Fran-
  von der 1. Klasse bis zur 3. Sekundarschule. Die Schule     ken und davon musste ich 40 Franken zu Hause bei der
  war damals getrennt zwischen Mädchen und Knaben.            Mutter abgeben, für Lebensmittel und sonstige Dinge.
  Ich war ein guter Schüler, der jeweils gute bis sehr gute   Die 20 Franken, die mir blieben, durfte ich für mich
  Noten nach Hause brachte und die Lehrer mochten             selbst behalten.
  mich, weil ich immer für ein Spässchen zu haben war.

8 EinBlick
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Wie viele Geschwister haben Sie?
                                                        Wir waren insgesamt acht Stück. Drei Mädchen (Hed-
                                                        wig, Jacqueline, Theres) und fünf Knaben (Louis,
                                                        Alfons, Albert, Eduard und Franz). Mittlerweile sind
                                                        alle ausser mir und meiner Schwester Hedwig gestor-
                                                        ben. Sie hat vorgestern angerufen und wenn sie das tut,
                                                        dann fragt sie immer „es-tu encore en vie?“ (lebst du
                                                        noch?) oder aber „quel âge as-tu encore?“ (wie alt bist
                                                        du jetzt?) und ich habe ihr diesmal geantwortet quatre-
                                                        vingt-cinq ans (85 Jahre). Ich rufe sie selbst auch oft an.
                                                            Bald kommt sie mich besuchen. Leider kann sie
                                                        nicht mehr mit dem Auto fahren, aber sie wird mit
                                                        ihrem Kollegen Roland vorbeikommen.

                                                        Wo haben Sie in Horgen gelebt?
Was haben Sie für Hobbys?                               Im Oberdorf an der Stockerstrasse. Ich hatte dort einen
Musik war schon immer mein Traum. Sobald ich Musik      Garten, mit wunderschönen Blumen, an denen alle
höre, beginnen meine Beine zu zappeln. In Fribourg      grosse Freude hatten. Ich bin gut mit den Menschen
gab es jeden Samstagabend verschiedene Musik- und       dort ausgekommen und hatte nie Probleme mit der
Tanzveranstaltungen und dafür habe ich meistens         Polizei, aber einmal kam es vor, dass diese plötzlich vor
etwas von meinen 20 Franken gespart. Meine Schwe-       der Tür stand. Sie fragten mich dann, ob ich der Herr
ster und ich gingen oft zusammen tanzen und dann        Buntschu sei und ich sagte „Ja, warum? Habe ich etwas
bestellten wir uns eine Flasche Rotwein (strahlt über   verbrochen?“. Aber wie es sich herausstellte, wollten
das ganze Gesicht). Ja, das vergesse ich bestimmt       sie nur fragen, ob sie meinen Blumengarten anschauen
nicht! Um Mitternacht war jeweils Schluss und wir       dürften. Dass sogar die Polizei meinen Blumengarten
gingen nach Hause, wo unsere Mutter immer auf uns       bewunderte, machte mich natürlich sehr stolz!
gewartet hat.                                                Einige Jahre nachdem meine liebe Frau gestorben
    Ich habe übrigens auch an Tanzwettbewerben          war – sie war eine wunderbare Frau! –, wurde mir die
(Tanzringen) teilgenommen und dabei viele Auszeich-     Wohnung dann zu gross und ich zog ins Tannenbach
nungen gewonnen. Aber ich musste auch viel dafür        Quartier. Dort habe ich die nächsten 13 Jahre gewohnt,
üben.                                                   bis ich eines Tages gestürzt bin und ins Spital einge-
                                                        liefert wurde. Leider konnte ich dann nicht mehr nach
Hatten Ihre Eltern einen Bauernhof?                     Hause und kam ins Tödiheim.
Nein, nein. Meine Eltern hatten ein Haus mit einem
grossen Garten, um den sich meine Mutter kümmerte.      Wie schätzen Sie sich als Mensch ein?
Alles Mögliche war dort angepflanzt und wir hatten      Ich bin ein fröhlicher und aufgestellter Mensch, der
auch viele Bäume. Kirschbäume, mit schönen, grossen     mit jedem gut auskommt. Manchmal mach ich auch
Kirschen, Apfel- und Quittenbäume. Ausserdem hatten     den „Lööli“, denn ich bin für so gut wie alles zu haben.
wir Tiere. Mein Vater war ein „Chüngelimann“ und er     Ich bin sehr gesellig und nehme deshalb gerne an den
gewann sogar einmal an einer Ausstellung, mit einem     Aktivitäten im Tödiheim teil.
grossen, wunderbaren Kaninchen den ersten Preis. An
solche Ereignisse denke ich gerne zurück.               Lieber Herr Buntschu, dann scheint mir das hier der
    Am Samstag fand früher in Fribourg auch immer       richtige Zeitpunkt, um das Gespräch zu beenden, denn
ein grosser Blumen- und Gemüsemarkt statt. Ich weiss    ich möchte nicht, dass Sie den Aktivierungstermin von
nicht, ob es den heute noch gibt, aber meine Mutter     heute Nachmittag verpassen! Herzlichen Dank für das
ging mit uns Kindern oft zum Einkaufen dort hin. Ja,    interessante und unterhaltsame Gespräch!
schön war das damals.
                                                        Gespräch geführt von: Claudia Bühler, Sachbearbeiterin Tödiheim / rku

                                                                                                                    EinBlick 9
RundBlick Gewürze und ihre Wirkung - Stiftung Amalie Widmer
Tödifest
   Am 26. Oktober 2019 verwandelte sich das Tödiheim in einen Schauplatz mit Marktcharakter.
   Buntes Treiben spielte sich auf dem ganzen Areal ab. Selbst gestrickte Socken, eingemachte Zwetsch-
   gen, Konfitüren und vieles mehr wurde angeboten. Auch das Restaurant verwöhnte mit einem gros-
   sen Angebot an selbstgebackenem Kuchen. Zahlreich erschienen die Angehörigen, Freunde, Bekann-
   te und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aller 3 Standorte. Bei strahlendem Sonnenschein genossen
      alle Anwesenden einen bunten, abwechslungsreichen Herbsttag am alljährlichen Tödifest. mbr

10 RückBlick
Weihnachtsfeiern
 Unsere traditionellen Feiern durften wir dieses Jahr erstmals auch im Tödiheim und in der Pflege-
wohngruppe Strickler gestalten. Dank den einfühlsamen Worten und stimmungsvollen Darbietungen
 seitens der katholischen oder reformierten Kirchgemeinden und den verschiedenen musikalischen
Interpreten, war für eine festliche Atmosphäre gesorgt. Die wunderbar dekorierten Tische sowie das
Festtagsmenu, verliehen den Abenden festlichen Glanz. Einen herzlichen Dank an alle Beteiligten für
                                   diese schönen Weihnachtsfeiern.

                                                                                         RückBlick 11
Gewürze und ihre Wirkung

      Kräuter und Gewürze verwenden wir primär für den Geschmack. Je nach Absicht kann man mit
    Gewürzen einer Speise ein komplett anderes Aroma geben, den ureigenen Geschmack hervorheben, ergänzen
   oder verstärken. Da die in den Gewürzen enthaltenen ätherischen Öle auch eine physiologische Wirkung entfal-
          ten können, werden sie seit Menschengedenken ebenfalls für gesundheitliche Zwecke eingesetzt.

  S
            eit Jahrhunderten handeln die Menschen            Medikamente. Phytopharmaka eignen sich deshalb gut
            mit Gewürzen. Bereits in der Steinzeit war        für einfache Beschwerden und können aufgrund des
            zum Beispiel der wilde Kümel ein begehrter        eher geringen Interaktionspotentials auch bei älteren
            Geschmacksverstärker. Exotische Gewürze           Menschen mit Mehrfachverordnungen gut eingesetzt
   waren teure Luxusartikel. Heute kann man Gewürze           werden.
   aus der ganzen Welt im Supermarktregal kaufen.                 Im Zusammenhang mit der Zubereitung von Spei-
       Ebenfalls uralt ist das Wissen um die Heilkraft        sen tragen Gewürze vorallem zum Wohlgeschmack,
   der Gewürze. Bis ins 19. Jahrhundert waren sie oft         einer schönen Farbe oder auch zur Konservierung bei.
   die einzige wirksame Arznei, die den Menschen zur          Aromen und Geschmäcker wahrzunehmen ist nicht
   Verfügung stand. Auch heute noch zählen wir bis zu         immer identisch, je nach Stimmungslage kann eine
   einem gewissen Grad auf ihre wohltuende Wirkung.           Essenz verändert schmecken. Ist man zum Beispiel
   Gewürze geben nicht nur einen guten Geschmack              verärgert, können Speisen oder Getränke durchaus
   oder eine schöne Farbe, sie enthalten auch viele Vita-     herber schmecken. Auch umgekehrt können sich Düfte
   mine und Mineralien, wie zum Beispiel Vitamin C, das       oder Farben auf unseren Gemütszustand positiv oder
   die Eisenaufnahme unterstützt, Kalium, Magnesium           negativ auswirken.
   und Kalzium. Zahlreiche Gewürzpflanzen bilden die
   Ausgangsbasis für sogenannte Phytopharmaka, wie            Auch die einzelnen Gewürze haben
   der Fachbegriff für pflanzliche Medikamente lautet.        ihren eigenen Charakter.
   Grundsätzlich bestehen bei den Phytopharmaka die-
   selben Risiken wie bei allen Arzneimitteln – es gibt ein       Richtig kombiniert und angewendet werden Erin-
   Potential für unerwünschte Wirkungen, es existieren        nerungen wach und Fantasien angeregt. Speisen oder
   Kontraindikationen und es sind Wechselwirkungen            auch Getränke haben demzufolge oft Namen von son-
   möglich. Sie haben im Allgemeinen aber eine gute           nigen Ortschaften. Sofort werden Ferienerinnerungen
   Verträglichkeit und eine grosse therapeutische Breite.     hervorgerufen und die Stimmung erheitert. Das Gemüt
   Oft sind sie risikoärmer als chemisch-synthetische         und das Auge essen eben immer mit. mbr

12 AugenBlick
Safran
                                                                                         Herkunft: den Ursprung
                                                                                         des Safrans vermutet
                                                                                         man in Kleinasien. Er
                                Muskatnuss                                               ist jedoch von vielen
                               Herkunft: von ihrer Urhei-                                Legenden umgeben.
                               mat, den Molukken oder           Pfeffer                  Heute wird Safran aus
                               Gewürzinseln, kam die        Herkunft: der Anbau von      Frankreich, den Mittel-
 Fenchel                       Muskatnuss im 9. Jahr-       Pfeffer beschränkt sich      meerländern, Iran, Paki-
Herkunft: die Heimat des       hundert nach Europa.         meist auf tropische Län-     stan, China und Japan
Fenchels ist der Mittel-       Wichtigster Muskatnuss       der mit feuchtwarmerm        importiert. Hauptan-
meerraum. Heute ist er         und Muskatblüten-            Klima - wie Indien,          bauland und Lieferant
in beinahe allen ge-           Produzent ist Indonesien.    Vietnam, Indonesien,         der besten Safran-
mässigten Klimazonen           Plantagen findet man         Malaysia , Sri Lanka,        Qualität ist Spanien.
der Welt verbreitet.           aber auch in Indien, Süd-    Madagaskar und Brasi-        Arten/Qualität: Safran
Verwendung: Back- und          ostasien, Westindien und     lien. Sorten: Heute sind     gehört zur Familie der
Brotwaren verleiht er ein      Südamerika.                  weit mehr als 20 Pfef-       Krokusse. Die orange-
harmonisches Aroma,            Verwendung: Die Mus-         fersorten bekannt. Die       gelben Blütennarben
dasselbe gilt auch in der      katnuss ist vielseitig       bekanntesten sind der        werden im Herbst von
Fleisch-, Geflügel und         einsetzbar wie in Weih-      Schwarze, der Weisse         Hand gepflückt und
Fischküche. Das Aroma des      nachtsgebäck, Teigwa-        sowie der grüne Pfef-        anschliessend getrock-
Fenchels unterstützt Ein-      ren, Suppen, Saucen,         fer. Erstaunlich ist, dass   net. 150'000 Blüten
töpfe und Gemüse. Unab-        Geflügel, Fisch, sowie       ein Pfefferstrauch die       ergeben ca. 1kg. Sie war
kömmlich ist er auch in der    Wurstwaren. Es genü-         ganze Vielfalt an Sorten     und ist die teuerste,
asiatischen Küche. Im Fen-     gen winzige Mengen um        tragen kann. Qualität:       geschmacksgebende
chelbranntwein, im fran-       Gerichte zu verzaubern.      Die verschiedenen Qua-       Blüte der Welt, etwa
zösischen Pernod und im        Gesundheit: Muskat regt      litätsklassen definie-       hundertmal teurer als
griechischen Mastika ist er    die Verdauung an und         ren sich durch Aroma,        Pfeffer. Durch die Eth-
geschmackgebendes Ele-         hebt die Stimmung. Aber      Schärfe, Grösse, Farbe       no-Küche erlebt Safran
ment. Gesundheit: Fenchel      Achtung Muskatnuss ent-      und Gewicht. Qualitativ      gerade seine «zweite
hilft bei diversen Arten von   hält Myristicin in hohen     hochwertige Pfeffer-         Blütezeit». Gesundheit:
Koliken. Er gilt schleimlö-    Dosen. Ein Wirkstoff der     körner besitzen eine         Wohldosiert, in geringen
send und entkrampfend.         in grösseren Mengen          gleichmässige Grösse         Mengen, kann Safran
Fencheltee wird gerne          genossen (1-4 Nüsse)         und Farbe. Ebenfalls ein     positiv bei Appetitman-
bei Magen- und Darmbe-         drogenähnliche Rausch-       Qualitätskriterium ist       gel, Magenträgheit und
schwerden sowie Husten         zustände bzw. den Tod        das Gewicht, gemessen        Verdauungsbeschwer-
getrunken.                     herbeiführen kann.           in Gramm pro Liter (g/l).    den wirken.

Aus der Gewürz-Fibel der Firma Wiberg, die bei uns im Widmerheim am 4. und 29. November
2019 eine Gewürzeschulung für interessiertes Pflege- und Betreuungspersonal sowie Mitarbei-
tende der Gastronomie organisierte. Weitere interessante Informationen zum Thema finden Sie
                                    unter www.wiberg.eu

                                                                                                  AugenBlick 13
Lektüre – Literatur – Lyrik

                          Willy’s letztes
                         bisschen Leben

                                                      KAPITEL 13

      Ich gehe noch zur Toilette und bin beeindruckt vom Zug der Spülung. Ich unterlasse es aber lieber,
      ein zweites Mal zu spülen. Ich wasche mir die Hände und betrachte dabei mein Gesicht im Spiegel.
                                            Irgendetwas hat sich verändert

     Die Verena ist in ihr Buch vertieft und                    Fahrt aufgenommen wie es scheint. Das Schiff prescht
     ich weiss nicht recht was ich mit mir anfangen soll in     geradezu durch das nachtschwarze Wasser. Ich über-
     diesem Raum. Also setzte ich mich ans Fussende des         lege mir wie es wäre wenn ich hier ins Wasser fallen
     Bettes und tue einfach gar nichts. «Willst du dich nicht   würde. Bestimmt würde es Ewigkeiten dauern, bis
     hinlegen Willy?» Ich wusste, dass sie das früher oder      das Schiff gebremst hätte und dann müsste man ein
     später fragen würde. «Ich weiss nicht, ich bin noch        Rettungsboot ins Wasser lassen um mich zu bergen
     nicht wirklich müde.» «Das wundert mich nicht, du          wenn mich dann nicht schon ein Hai gefressen hätte.
     hast ja fast den ganzen Tag verschlafen, dein Buch habe    Hier im Golf von Mexiko, wo wir jetzt sein müssten, ist
     ich dir in die Nachttischschublade gelegt.» Ich wusste     das Wasser eigentlich zu warm für Haie. Ich schiele zu
     nicht, dass ich ein Buch habe. Plötzlich überkommt         Verena hinüber, der Vorhang ist nur halb geschlossen.
     mich wieder dieses Gefühl, nichts zu wissen, alles ver-    Sie hat das Buch auf den Nachttisch gelegt und sich zur
     gessen zu haben. Ein Buch ist das letzte was ich jetzt     Seite gedreht. Lange werde ich es nicht mehr aushalten
     brauche. «Ich setzte mich lieber noch ein Weilchen         hier im Wind, meine Lippen schmecken schon ganz
     auf den Balkon.» «Auch gut, frische Seeluft macht ja       salzig. Ich öffne leise die Balkontüre und gehe zurück
     bekanntlich müde.» Ich habe keine Ahnung. Ich öffne        in die wohlklimatisierte Kabine. Nachdem ich die Bal-
     die Balkontüre und setze mich in einen der Korbsessel.     kontüre geschlossen habe herrscht Stille. Weder die
     Ich sehe kein Land, nur die stille See. Wir haben volle    Motoren des Schiffes, noch der Wind, noch feiernde

14   AugenBlick
Passagiere sind zu hören. Ich lege mich ins Bett und       fallen. «Zuerst ein Bisschen frische Luft.» Ich schiebe
lausche dem vertrauten Geräusch des Atems meiner           die Balkontüre auf und eine sengende, feuchte Hitze
Frau. Ich kann nicht einschlafen und entscheide mich       schlägt mir entgegen. Als ich auf den Balkon hinaus
doch, nach dem erwähnten Buch zu schauen. Es liegt         trete, sehe ich nur Wasser. Ich unterdrücke einen
tatsächlich ein Buch in meinem Nachttisch. Ich schaue      Schrei und setzte mich, völlig irritiert, zuerst einmal
es lange an und versuche zu verstehen, warum ich           in den Korbsessel. Wo um Himmels Willen bin ich. Ich
es nicht erkenne. Ich lese den Klappentext und den         kann nicht die Verena fragen. «Willy ich will jetzt wirk-
Buchrückentext und habe das wage Gefühl, etwas             lich etwas essen!» Schon gut, ich komme, auch wenn
darüber zu wissen. Aufschlagen mag ich es nicht, lie-      ich keine Ahnung habe wo wir sind. Ich gehe wieder in
ber versuche ich doch zu schlafen. Mit der Ruhe, der       den gekühlten, schönen Raum hinein und spüre, dass
Dunkelheit und der Schlaflosigkeit kommen wieder die       ich dringend zur Toilette müsste. Wenn ich nur wüsste
Fragen. Was ist nur in der letzten Zeit los mit mir? Ich   wo ich könnte. Der Raum ist klein und sieht aus wie
kann es nicht begreifen aber auch nicht mehr leugnen.      ein Hotelzimmer, also wird er eine Toilette haben. Ich
Es sind schon Menschen in meinem Umfeld an Alzhei-         versuche eine Türe zu öffnen doch sie ist verschlossen.
mer erkrankt aber die wussten dann einfach gar nichts      Die zweite Türe ist ein Schrank voller schicker Kleider.
mehr. Ich habe eher Lücken, grosse Lücken die ich oft      Jetzt muss ich wirklich. Ich drehe mich um und da sehe
nicht mehr selbst füllen kann. Seit wir auf dem Schiff     ich die dritte Türe, gegenüber vom Schrank. Ich öffne
sind, geht es mir etwas besser. Ich frage mich woran       sie und schlüpfe hinein. Die Pyjamahose konnte ich
das liegt. Was ist anders als zu Hause? Es wird nicht      gerad noch so herunterreissen. Verdammt, ich hätte
besonders viel von mir erwartet und es ist normal sich     beinahe die Toilette nicht mehr gefunden. Die Verena
nicht aus zu kennen. Es fällt keinem auf wenn man in       hat mir meine Klamotten aufs Bett gelegt, scheinbar hat
die falsche Richtung geht oder wenn man am Tisch           sie es wirklich eilig. Ich ziehe mich schnell an und folge
einen Namen nicht mehr weiss. Wie hiessen nochmal          ihr dann aus der Tür hinaus in einen langen schmalen
die Krankenschwester und der Banker, oder war der          Flur. Sie reicht mir die Hand und zieht mich in die Rich-
Lehrer der Mann von der Krankenschwester? Es will          tung, die die Richtige zu sein scheint. Plötzlich stehen
mir nicht einfallen. Ich beisse mir auf die Unterlip-      wir in einem wunderschönen, auf Hochglanz polierten
pe vor Anstrengung. Es will mir nicht einfallen. Ich       Treppenhaus. Drei Aufzüge mit goldenen Türen und
setzte mich wieder an den Bettrand um besser denken        zwei breite Treppen, lassen die Grösse des Schiffes
zu können aber es hilft alles nichts, es will mir nicht    erahnen. Schiff, des Schiffes, die Grösse des Schiffes,
einfallen. Ich muss aufgeben. Ich lege mich wieder ins     ja endlich, wir sind auf der Kreuzfahrt. Die Kreuzfahrt
Bett. Das Schiff bewegt sich ganz ruhig, es ist spürbar    in der Karibik. Es ist November und die Katrin, nein,
aber es könnte einem nicht am Schlafen hindern. Ich        die Erika hat gerade noch ein Kind bekommen. Ich
schaue auf die Uhr, es ist zwei Uhr morgens.               jauchze innerlich, es ist mir durchaus klar, dass ich
                                                           mich nicht sichtbar freuen darf. Die Verena würde
«Willy, wach auf, ich habe jetzt wirklich Hunger           mich sonst fragen warum ich plötzlich so fröhlich sei.
und es gibt nicht mehr lange Frühstück.» Das Licht ist     Darauf zu antworten wäre dann wieder anstrengend.
grell und das Zimmer ist auch ein anderes, wo bin ich      Wir betreten den Aufzug und fahren nach oben. Er
nur. Ich setze mich in diesem fremden aber durchaus        ist spiegelblank poliert, kein einziger Fingerabdruck
bequemen Bett auf und sehe mich im Spiegel. Meine          auf der Chromstahlfläche. Als der Aufzug sich wieder
kurzen Haare sind an der rechten Seite meines Kopfes       öffnet stehen wir in einem grossen Raum mit viel zu
platt gedrückt. Ich muss mich erst einmal umsehen. Ich     vielen Menschen und viel zu vielen Tischen. Eine rie-
steige aus dem Bett und drücke meiner Frau, die sich       sige Fensterfront, poliert wie der Fahrstuhl, zieht mich
hier aus zu kennen scheint, einen Kuss auf die Wange.      sofort an. Es sind keine Tische frei am Fenster und ich
Der Balkon, da kann ich sehen wo wir sind, ohne auf zu     bin enttäuscht. Am liebsten möchte ich jemanden weg

                                                                                                       AugenBlick 15
schicken. Ich entdecke am Buffet eine Frau die mir           jetzt endgültig, was ich essen will? Ich schaue mich um
   bekannt vorkommt. «Verena, siehst du die Frau da? Ich        und nehme das Buffet wahr. «Lass uns gehen Verena,
   habe das Gefühl, dass ich sie schon mal gesehen habe,        hier sind die Leute so komisch.» «Der einzige, der sich
   dass wäre ein echter Zufall, wenn wir hier jemanden          hier komisch benimmt bist du. Langsam reicht es mir,
   von Zuhause treffen würden.» Die Verena schaut zum           ich weiss nicht was du daran lustig findest, die Men-
   Buffet und betrachtet die Frau eine Weile, sie wirkt irri-   schen zu behandeln als würdest du sie nicht kennen.»
   tiert. Ich hatte also recht, wir kennen die Frau. «Willy     Aus dem Augenwinkel sehe ich die Frau die ich von zu
   sag mal was ist mit dir? Das ist Anina, sie sitzt hier auf   Hause irgendwie kenne mit dem Mann der mich ange-
   dem Schiff an unserem Tisch.» Ich spüre wie mein             sprochen hat. Sie stehen beieinander, flüstern etwas
   Gesicht warm wird. Jetzt werde ich auch noch rot. Das        und schauen mich mitleidig an. Ich will hier weg. Weil
   hat gerade noch gefehlt. Ich antworte nicht. Das tue         meine Frau mir auch nicht helfen will, gehe ich alleine
   ich immer wenn ich wirklich nicht mehr weiss was ich         zum Ausgang. Nirgends kann es verwirrender sein als
   sagen soll. Am liebsten möchte ich jetzt weinen. Das         hier. Beinahe im Laufschritt verlasse ich diese Halle
   wollte ich schon oft, immer wenn ich mir wie ein Idiot       mit den Tischen und den vielen Menschen die mir
   vorkomme. «Willy sag schon warum fragst du mich so           scheinbar nichts Gutes wollen.
   etwas?» Die Verena ist heute hartnäckig. Ich nehme
   sie am Ellenbogen und ziehe sie zum Buffet. «Lass mal        Es ist ganz ruhig hier, keine Menschenmenge
   ich meinte nicht diese Frau, die Anina, das wusste ich       und keine Tische. Am Boden hat es einen Teppich den
   schon, ich habe die andere gemeint, die Grosse dahin-        ich sehr hässlich finde, grün und blau dominieren. Er
   ten.» «Lüg nicht Willy, das sieht dir nicht ähnlich, du      gefällt mir nicht. Ich überlege einen Moment ob ich
   hast ganz klar auf Anina gedeutet.» «Wenn du meinst.»        mich einfach hinsetzten soll aber dieser Boden ist so
   Ich nehme mir einen Teller, während meine Frau weiter        hässlich, dass ich lieber schreien möchte als mich hin
   hin vor mir steht wie eine Primarlehrerin. Das Buffet        zu setzen. Die Wände sind besser, sie sind mit Holz
   bietet eine riesige Auswahl. Leider ist mir der Appetit      getäfert. Das mag ich, es wirkt gemütlich und das Holz
   vergangen und ich weiss nicht was ich mir auf den            riecht nach der Politur, die auch die Verena zu Hause
   Teller legen soll. Langsam gehe ich den Tresen entlang.      zum Polieren der Möbel verwendet. Ich stütze mich
   Verena folgt mir auf den Fuss. Auch wenn ich sie nicht       mit dem Kopf und der Schulter seitlich an der Wand
   ansehe, spüre ich doch, dass sie noch nicht über die         ab. Sie ist warm und duftet, es ist wie zu Hause. Nur
   Sache weg gesehen hat. Welche Sache, was hab ich nur         einen Moment die Augen schliessen und schon wird
   wieder getan? Das ist immer so schrecklich ich weiss,        alles wieder in Ordnung sein. Einige Menschen gehen
   dass ich etwas falsch gemacht habe. Anfangs weiss ich        an mir vorbei und schauen mich verwundert an. Ich
   auch immer genau was es ist, dann vergehen einige            kenne sie alle nicht. Ich bleibe einfach so stehen und
   Minuten und ich weiss es nicht mehr. Die anderen             öffne die Augen nur dann wenn es nötig ist. Jemand
   wissen es aber scheinbar noch denn sie benehmen sich         berührt mich ganz sanft an der Schulter, ich öffne die
   weiterhin komisch. Ein Mann rempelt mich an und sagt         Augen und sehe in ein fremdartiges Gesicht. Der Mann
   dann komischerweise: «Guten Morgen Willy, na gut             trägt eine Uniform. «Are you ok?» «Yes I am ok, I just
   geschlafen? Anina und ich konnten kaum schlafen, wir         need to go outside for a moment.» Der Mann in Uni-
   müssen uns noch an die See gewöhnen.» Ich habe keine         form nimmt mich am Arm und führt mich zu einer Art
   Ahnung wer er ist und worüber er spricht. «Guten             Gangway die ins Freie führt. Mein Englisch ist noch
   Morgen, kennen wir uns?» «Haha Willy du bist witzig,         flüssig. Das freut mich, ich bin also doch noch ganz der
   benimmst dich wie Inspektor Columbo.» Ich stehe vor          Alte. «Boardcard please», sagt eine Frau die ebenfalls
   einem Scherbenhaufen. Der Mann scheint mich wirk-            sehr fremdartig aussieht und eine Uniform trägt. Ich
   lich zu kennen. Wo bin ich hier? Wo ist meine Frau?          ziehe meine Brieftasche aus der Jacke und suche nach
   «Was willst du essen Willy?» Was, das überfordert mich       einer Karte die eine Boardcard sein könnte. Eine sehr

16 AugenBlick
schöne silbern und weiss gemusterte Karte fällt mir          konnte ich meine Kenntnisse nur selten einsetzten,
auf. Ich übergebe Sie der Dame, sie inspiziert sie und       aber auf unseren Reisen hat es mir immer sehr gedient.
sie öffnet eine Schranke um mich auf die Gangway zu          Während meiner Lehre in der Verwaltung eines Kauf-
lassen. Kaum habe ich festen Boden unter den Füssen          hauses konnte ich oft Englisch sprechen. Ich mag die
fühle ich mich viel besser. Einige Taxis stehen direkt an    Sprache und freue mich sie zu hören und zu sprechen,
der Gangway auf der anderen Seite. Die Fahrer gesti-         wenn auch in einem eigenartigen Dialekt. Der Fahrer
kulieren und rufen. Ich entscheide mich für einen ganz       fragt wo ich her komme und ob ich verheiratet sei.
schwarzen Fahrer mit weissen Haaren. Er gefällt mir          Plötzlich wundere ich mich, dass die Verena nicht hier
weil er so weise wirkt.                                      ist. Unvermittelt sage ich dem Fahrer, ich hätte Sie ver-
                                                             gessen. Er bremst sofort scharf und fährt links heran.
«Sir, Queen's Staircase, Pompey Museum, Fort                 Meine Hände zittern vor Aufregung, ich bin einfach
Montagu I can show you all in a couple of hours.» Ich        abgehauen. Wo bin ich eigentlich? Der Fahrer fragt
habe keine Ahnung wovon er spricht. Eigentlich wollte        mich, wie ich das gemeint habe, dass ich meine Frau
ich ja nur einen kurzen Moment an die frische Luft.          vergessen hätte. Ich antworte ihm wahrheitsgemäss,
Er schiebt mich an der Schulter ins Taxi, bevor ich          dass ich das Schiff verlassen hätte ohne ihr Bescheid zu
überhaupt etwas sagen kann. Die Rückbank ist aus             geben und sie sich nun bestimmt Sorgen mache, weil
dunkelrotem Leder, ich habe das erst einmal gesehen,         ich mich in letzter Zeit immer sehr komisch verhalten
als wir in Amerika waren, vor vielen Jahren, ich glau-       hätte. Das alles geht mir in flüssigem Englisch, mühe-
be auch in einem Taxi. Es riecht muffig in dem Taxi.         los von den Lippen. Der Fahrer lächelt nachsichtig und
Der Schweiss des Fahrers, Tabak und altes Leder. Ich         meint auch er werde mit den Jahren immer nutzloser
sage noch immer nichts, trotzdem fährt der Fahrer            führ seine Frau. Leider kann ich seine Verwunderung
los. Seichte Reggae Musik trällert aus der Fahrerkabi-       trotzdem spüren. Je länger ich darüber nachdenke
ne. Kaum bewegt sich der Wagen, muss ich gegen das           umso beängstigender wird das alles. Ich frage ihn
Bedürfnis ankämpfen, ein zu schlafen. Glücklicher-           wann das Schiff ablegen wird. Er meint ich müsse mir
weise beginnt der Fahrer ein Geplänkel mit mir. Er           keine Sorgen machen, er würde mich jetzt zurück brin-
spricht ein komisches Englisch aber ich bin mich das         gen und ich werde das Schiff erreichen. Ich kann nicht
schon von anderen Reisen her gewohnt. Ich verstehe           glauben was ich getan habe. Nicht einmal im grössten
ihn gut. Englisch habe ich gelernt als ich 18 oder 19 war,   Streit hätte ich der Verena so etwas jemals absichtlich
so genau weiss ich es nicht mehr. Meine Eltern hatten        angetan. Was ist nur in mich gefahren?
mir einen Gutschein für einen Englischkurs geschenkt.        Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden. Jegliche
Was ich am KV gelernt hatte konnte ich so vertiefen          Ähnlichkeit mit lebenden oder verstorbenen Personen wäre rein zufällig.
und als ich etwas Geld beiseite hatte machte ich einen       TEXT:	Melissa Schärer,
Vertiefungskurs. Bei der Arbeit auf der Gemeinde                    Pflegefachfrau und Stationsleitung SAW

                                                                                                                     AugenBlick 17
Das etwas andere Mitarbeiter-Interview

                               Auf einen Kaffee
                               mit Helen Gubler
                                        Mitarbeiterin Empfang, Widmerheim

   Ich freue mich, das Interview mit                                          mich auch, dass die Lernenden
   jemandem vom Empfang durch-                                                zu uns an den Empfang kommen,
   führen zu dürfen! Du bist nun auch                                         denn früher hatte ich auch immer
   schon ein Weilchen hier im Haus,                                           Lernende, als ich noch bei einem
   nicht?                                                                     Zahnarzt gearbeitet habe. Das
   Seit dem September sind es drei                                            gefällt mir ebenfalls gut.
   Jahre. Ich arbeite 60% und teile     könnte dir wohl selbst eine ganze
   mir die Arbeit am Empfang mit        Liste erstellen, mit den Aufgaben,    Was hat dich hierher geführt?
   Irene Sigrist. Sie ist jeweils am    die so anfallen, vom Kassensturz      Ich habe die Stelle in einem Inse-
   Montag und am Donnerstag hier        bis zur Büromaterialbestellung.        rat entdeckt und sie hat mir sehr
   und ich übernehme die restlichen     Irene und ich führen ein Arbeits-      zugesagt. Ich dachte halt einfach
   Wochentage.                          journal, damit wir den Überblick      „vor 50 musst du noch einmal
                                        behalten, was am Tag zuvor erle-       einen neuen Job haben“ (lacht).
   Wie muss ich mir die Arbeit am       digt wurde. Die Arbeit ist wirklich    Hier hat es mir dann sehr gefallen,
   Empfang vorstellen?                  vielschichtig und abwechslungs-       vor allem auch, weil bei der Aus-
   Es sind viele kleine Aufgaben, die   reich, was ich sehr schätze.           wahl der Mitarbeitenden darauf
   zusammenkommen. Wir verteilen                                               geachtet wird, dass man ins Team
   morgens die Post, halten verschie-   Gibt es etwas, das du besonders        passt. Das trägt meiner Meinung
   dene Listen aktuell, an denen man    gerne machst?                          nach viel zum Arbeitsklima bei
   sich orientieren kann und orga-      Am liebsten habe ich den Kontakt       und ich bin dankbar, dass ich hier
   nisieren z.B Blumensträusse, für     mit den Leuten, denn das hat mir       arbeiten kann.
   Jubiläen der Mitarbeiter oder wenn   an meiner alten Arbeitsstelle sehr
   jemand im Spital ist. Daneben        gefehlt. Ich habe bei einer Abrech-   Wenn du nicht gerade arbeitest,
   bedienen wir natürlich das Telefon   nungskasse für Ärzte gearbeitet       was tust du dann, um dich zu ent-
   und sind der erste Ansprechpart-     und dort war ich zwar oft am          spannen und abzuschalten?
   ner für Gäste, die die Stiftung      Telefon, aber den persönlichen        Ich höre gerne Musik oder schaue
   Amalie Widmer betreten. Ich          Kontakt hatte ich nicht. Ich freue    einen Film.

18 AugenBlick
manchmal, mich auf die Palme zu       bekommt man keinen Platz
                                       bringen, aber nicht einmal meine      mehr.
                                       Kinder können mich so schnell
                                       verärgern.                            Welches Land würdest du irgend-
                                                                             wann gerne besuchen und was
Welche Musik und Filme treffen dei-    Wie viele Kinder hast du?             zieht dich dort hin?
 nen Geschmack?                        Ich habe zwei erwachsene Kinder,      Ich würde gerne noch einmal
Ich mag Entspannungsmusik und          mein Sohn wird nächstes Jahr 20       nach Irland reisen. Die Hälfte
 ansonsten meistens das, was gera-     und meine Tochter 22.                 der Insel habe ich bereits gese-
 de so aktuell ist. Bei den Filmen                                           hen und ich möchte noch einmal
 halte ich mich eher an Dokumen-       Hast du Vorsätze fürs neue Jahr       dort hin, denn die Küsten und
 tationen und auch Gesundheits-        2020?                                 die Natur sind einfach fantas-
 sendungen finde ich spannend.         Nein, ich habe keine Vorsätze. Für    tisch. In die Berge zieht es mich
Ausserdem gefällt mir die Serie        mich stimmt alles so wie es ist,      ebenfalls, besonders im Südtirol
„Grey’s Anatomy“.                      daher benötige ich eigentlich gar     und auch Städtereisen gefallen
                                       keine Vorsätze. Ich denke ohnehin,    mir gut.
Was sind deine Hobbies?                dass viele Menschen sich etwas für
Ich gehe ins Pilates, mache Kraft-     das neue Jahr vornehmen und es        Wenn du etwas auf der Welt
training und gehe gerne Wandern.       dann trotzdem nicht so machen.        ändern könntest, was wäre das?
Manchmal geniesse ich auch ein-        Ich bin zufrieden damit, wie es ist   Ich würde die Kriege abschaffen
fach einen Spaziergang mit Freun-      und möchte nichts ändern.             und auch den Streit zwischen
den und besonders gerne gehe ich                                             den Menschen schlichten, damit
ins Wellness. Dazu fahren wir aber     Wenn du auf das vergangene Jahr       ein friedliches Zusammenleben
jeweils nach Österreich.               zurückschaust, gibt es etwas, wofür   aller Kulturen möglich wäre.
                                       du besonders dankbar bist?            Ausserdem liegt mir unsere
Wie geht es dir dieses Jahr mit dem    Ich bin dankbar dafür, dass es        Natur am Herzen und ich würde
Winterblues?                           meiner Familie gut geht, besonders    auf jeden Fall etwas gegen die
Dieses Jahr spüre ich ehrlich          auch meinen Kindern und natür-        Umweltverschmutzung unter-
gesagt kaum etwas davon. In ande-      lich auch für meinen Arbeitgeber,     nehmen.
ren Jahren schon, aber im Moment       denn die Arbeit macht einen gros-
geht es mir überhaupt nicht so.        sen Teil des Lebens aus. Ich fühle    Wie würdest du dich selbst
                                       mich hier wohl und das ist mir        beschreiben?
Hast du eine liebste Jahreszeit?       wichtig.                              Wenn ich mich selbst beschrei-
Frühling und Sommer sind meine                                               ben müsste, dann würde ich
liebsten Jahreszeiten. Im Frühling     Hast du bereits Reisepläne?           wohl sagen, dass ich ein offener
fängt wieder alles frisch an zu blü-   Ich bin normalerweise ein sehr        Mensch bin. Ich schätze Harmo-
hen, was ich extrem schön finde        spontaner Mensch, was das Reisen      nie, bin ein ruhiger Mensch und
und auch die Menschen kommen           angeht und plane solche Dinge         komme gerne gut mit anderen
wieder aus den Häusern. Ich habe       auch kurzfristig. Eine Sache ist      aus.
das Gefühl, dass dann wieder alle      allerdings geplant… und zwar
etwas zufriedener sind.                gehen wir in diesem Jahr für 4-5
                                       Tage nach Österreich, ins Well-       Liebe Helen, vielen Dank für
Womit kann man dich so richtig auf     ness. Wir waren schon ein paar        den spannenden Einblick in dein
die Palme bringen?                     Mal in dem Hotel, das wir reser-      Leben. Es hat mich sehr gefreut,
Das braucht relativ viel bei mir       viert haben und wenn man sich         ein wenig mit dir plaudern zu
(lacht). Mein Mann schafft es          dort nicht früh genug anmeldet,       dürfen! rku

                                                                                                 AugenBlick 19
Augenblick bitte -
                 für was sind Sie dankbar im 2019

      «Ich fühle mich wohl
                                              «Dankbar bin ich vor
        hier und bin froh,                                                                  «Ich freue mich, dass
                                         allem für meine Gesundheit
      dass ich hier arbeiten                                                                Samuel nach seinem
                                            und für das Team des 1.
              kann.»                                                                        Unfall wieder da ist»
                                          Stocks im Widmerheim. Es
          Nathalie Streit,                ist ein tolles Team und ich                          Hans Stehrenberger,
       Pflegefehilfe 2. Stock                                                                   Technischer Dienst
             Todiheim
                                           bin dankbar, dass ich mit
                                                                                                  Widmerheimi
                                             ihnen arbeiten darf!»
                                                 Jana Kluckova,
                                             Pflegefachfrau 1. Stock
                                                  Widmerheim

                                                                                                       «Ich bin dankbar, an
                                                                                                      festen Tagen arbeiten
                                                                                                     zu dürfen und dass man
    «Ich freue mich ausserordentlich                             «Froh bin ich, dass ich
                                                                                                       mir mit den Arbeits-
     darüber, dass ich weiterhin zu                              den Herzinfarkt über-
                                                                                                       zeiten entgegen ge-
    100% hier arbeiten darf, obwohl                               lebt habe und noch
                                                                                                      kommen ist, da ich ein
     ich eigentlich bereits in Rente                                    hier bin.»
                                                                                                     Kind habe. Das schätze
     wäre. Ich möchte der Stiftung                                  Annemarie Gurt,                          ich sehr!»
       Amalie Widmer gegenüber                                   Mitarbeiterin Hotellerie
                                                                      Widmerheim                          Tamara Baumann,
           meinen herzlichsten                                                                        Pflegeassistentin 3. Stock
           Dank aussprechen!»                                                                               Widmerheim
              Elfriede Pauker,
          Pflegefachfrau 3. Stock
                  Tödiheim
                                         «Ich bin dankbar,
                                       dass ich so ein super-            «Es macht mir grosse                     «Ich bin dankbar,
                                        tolles Team habe.»              Freude hier arbeiten zu                 dass ich nach meinem
                                                                          dürfen und wenn die                    Skiunfall im Januar,
                                           Mitarbeiterin                                                         wieder voll Arbeiten
                                          Hausdienst Tödi               Gäste sich jeweils freu-
                                                                         en, dass ich wieder da                         kann.»
                                                                         bin, dann tut das gut,                      Astrid Grande,
                                                                        bis in die Zehen runter!»                Mitarbeiterin Cafeteria
                                                                               Rita Zumstein,
                                                                              Poolmitarbeiterin
                                                                                  Tödiheim

    «Ich freue mich sehr, dass ich-
                                       «Ich bin dankbar, dass
   meine Ausbildung zur Fachper-
                                       ich mit meinem Mami                                            «Ich bin dankbar, dass
   son Aktivierung und Alltagsge-
                                        den 90. Geburtstag                                            es meinem Vater noch
    staltung abschliessen konnte.
                                           feiern durfte.»                                            so gut geht, obwohl er
  Ich danke der Leitung/ Stiftung
   Amalie Widmer und dem Team            Mitarbeiterin Pflege,                                         fast 90 Jahre ist und
  vom 4. Stock sowie dem Aktivie-           PWG Strickler                                             auch für das tolle Pfle-
   rungsteam für die aufgestellte                                    «Ich bin froh, dass ich              gekaderessen!»
          Zusammenarbeit!»                                           im 2019 nie ernsthaft                 Claudia Künzler,
                                                                          krank war.»                       Pflegeexpertin
           Cornelia Schneider,
                Fachfrau                                                 Gerda Sunitsch,
    Aktivierung & Alltagsgestaltung                                       BZP 2. Stock
          4. Stock Widmerheim                                             Widmerheim

                                             «Wir sind dankbar für das                          «Sport und Arbeit unter einen
                                             feine und abwechslungs-                           Hut zu bringen ist nicht immer
                                               reiche Essen am Buffet                          einfach. An dieser Stelle möch-
        «Ich bin froh, dass ich                                                                 te ich mein herzliches Danke-
          gute Noten erzielt                (Wochenhit ist top), für den
                                            tollen Personalausflug nach                          schön ans Widmerheim und
        und die VA nun fertig                                                                    meine Familie richten, denn
       gestellt habe. Ich freue               Rust und die vielfältige
                                             Alltagsgestaltung mit den                            ohne deren Unterstützung
       mich, dass alles so gut                                                                        ginge es gar nicht!»
            verlaufen ist!»                        Bewohnenden!»
            Mattia Cazzato,                    Team der Physiotherapie,                                 Michelle Schätti,
            Lernender AGS                           Widmerheim                                    Fachfrau Gesundheit 4. Stock,
               Tödiheim                                                                                   Widmerheim

20 AugenBlick
Wir gratulieren
Hohe oder runde                           Dienstjubiläen
Geburtstage                               von Januar bis März 2020
unserer Bewohnenden

75 Jahre:                                 5 Jahre:
Andreas Schelker (Alterswohnung)          Dana Hovancova
                                          Debora Huwyler
80 Jahre:                                 Nivetha Krishnar
Robert Anderegg (Widmerheim)              Elsa Dos Santos De Sousa
Renate Weber (Widmerheim)                 Carmela Lanter
                                          Aida Loku Gramisci
85 Jahre:                                 Irene Sigrist
Margrith Brebeck (Widmerheim)
Silvia Bodmer (Widmerheim)                10 Jahre:
Irma Biedermann (Widmerheim)              Werner Burkhalter
                                          Gerti Keller
über 95 Jahre:
Josef Fellmann (96; Widmerheim)           15 Jahre:
Marguerite Etter (97; Widmerheim)         Lissy Manikulam
Melanie Zürcher (97; Tödiheim)
Marie-Denise Schmid (98; Alterswohnung)
Hedwig Lattmann (99; Tödiheim)

                                                                     AugenBlick 21
Januar                                                             Februar
   öffentlich Widmerheim                                              öffentlich Widmerheim
                                  Mitarbeitende
   Freitag, 3. Januar 2020                                            Montag, 3. Februar-
   Katholischer Gottesdienst      Donnerstag, 21. Januar 2020         Freitag, 7. Februar 2020
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   Personalinfo                        Asiatische Woche
                                  um 14.30 Uhr Festsaal               um 11.30 Uhr im Restaurant
   Dienstag, 7. Januar 2020
   Reformierter Gottesdienst      Freitag, 31. Januar 2020            Dienstag, 4. Februar 2020
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   Personalanlass                      Reformierter Gottesdienst
                                  um 18.30 Uhr Papiersaal, Sihlcity   um 10.00 Uhr im Andachtsraum
   Donnerstag, 9. Januar 2020
   Katholischer Gottesdienst                                          Mittwoch, 5. Februar 2020
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   öffentlich Tödiheim                 Hinwiler Kinderzirkus
                                                                      um 14.30 Uhr im Festsaal
   Donnerstag, 9. Januar 2020     Freitag, 3. Januar 2020
   Trio Oergelischpatze           Sternsinger                         Donnerstag, 6. Februar 2020
   um 14.30 Uhr im Restaurant     um 14.30 Uhr in der Cafeteria       Katholischer Gottesdienst
                                                                      Eucharistiefeier
   Dienstag, 14. Januar 2020      Freitag, 10. Januar 2020            um 10.00 Uhr im Andachtsraum
   Bild-Vortrag «Usbekistan»      Reformierter Gottesdienst
   von Viviane Schwizer           um 10.30 Uhr in der Dachstube       Donnerstag, 13. Februar 2020
   um 14.30 Uhr im Festsaal                                           Katholischer Gottesdienst
                                  Freitag, 17. Januar 2020            um 10.00 Uhr im Andachtsraum
   Donnerstag, 16. Januar 2020    Trio Örgelischpatze
   Katholischer Gottesdienst      um 14.30 Uhr in der Cafeteria       Donnerstag, 20. Februar 2020
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum                                       Katholischer Gottesdienst
                                  Freitag, 24. Januar 2020            um 10.00 Uhr im Andachtsraum
   Donnerstag, 23. Januar 2020    Katholischer Gottesdienst
   Katholischer Gottesdienst      um 10.30 Uhr in der Dachstube       Donnerstag, 27. Februar 2020
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum                                       Katholischer Gottesdienst
                                                                      um 10.00 Uhr im Andachtsraum
   Donnerstag, 30. Januar 2020    Bewohnende Tödiheim
   Katholischer Gottesdienst                                          Freitag, 28. Februar 2020
   um 10.00 Uhr im Andachtsraum   Freitag, 10. Januar 2020            Schöneggler Schnitzelbank
                                  Kino -                              um 17.00 Uhr im Festsaal
   Donnerstag, 30. Januar 2020    Die Kinder des Monsieur Mathieu
   Kolping-Chörli Thalwil         um 14.30 Uhr in der Dachstube
   um 14.30 Uhr im Restaurant                                         Bewohnende Widmerheim
                                  Freitag, 24. Januar 2020            Mittwoch, 19. Februar 2020
                                  Kino - Das Leben der Pinguine       Rhythmik
   Bewohnende Widmerheim          um 14.30 Uhr in der Dachstube       um 14.15 Uhr im Festsaal

   Mittwoch, 29. Januar 2020      Freitag, 31. Januar 2020            Mittwoch, 26. Februar 2020
   Offenes Singen für Alle        Clowns zu Besuch                    Offenes Singen für Alle
   um 14.30 Uhr im Festsaal       um 14.30 Uhr in der Dachstube       um 14.30 Uhr im Festsaal

22 AusBlick
rm ine
       Te
       rmine
     Te ine                                                      öffentlich Tödiheim

          Term
                                                                 Freitag, 13. März 2020
                                                                 Plausch Örgeler vom Hüttnersee
                                                                 um 14.30 Uhr in der Cafeteria

                                                                 Freitag, 13. März 2020
                                                                 Reformierter Gottesdienst
                                Dienstag, 10. März 2020          um 10.30 Uhr in der Dachstube
öffentlich Tödiheim             Reformierter Gottesdienst
                                um 10.00 Uhr im Andachtsraum     Freitag, 20. März 2020
Freitag, 7. Februar 2020                                         Katholischer Gottesdienst
Reformierter Gottesdienst       Dienstag, 10. März 2020 &        um 10.30 Uhr in der Dachstube
um 10.30 Uhr in der Dachstube   Donnerstag, 12. März 2020
                                Pizza Tag                        Freitag, 27. März 2020
Freitag, 21. Februar 2020       um 11.30 Uhr im Restaurant       Volktümliches Singen mit dem
Katholischer Gottesdienst                                        Jodelduo Susanna Bürgler und
um 10.30 Uhr in der Dachstube   Donnerstag, 12. März 2020        Marlene Schmid,
                                Katholischer Gottesdienst        Barbara Grimm am Klavier ­
Sonntag, 23. Februar 2020       mit Krankensalbung               um 14.30 Uhr in der Cafeteria
Schöneggler Schnitzelbank       um 10.00 Uhr im Andachtsraum
um 16.00 Uhr in der Dachstube
                                Donnerstag, 19. März 2020        Bewohnende Tödiheim
                                Katholischer Gottesdienst
Bewohnende Tödiheim             um 10.00 Uhr im Andachtsraum     Freitag, 6. März 2020
                                                                 Kino - Bettgeflüster
Donnerstag, 27. Februar 2020    Donnerstag, 19. März 2020        um 14.30 Uhr in der Dachstube
Fondueessen mit Hans Arnold     Musik von Hansruedi Vordermann
um 11.45 Uhr im Speisesaal      um 14.30 Uhr im Restaurant       Freitag, 20. März 2020
                                                                 Kino - Wildes Italien
                                Donnerstag, 26. März 2020        um 14.30 Uhr in der Dachstube
                                Katholischer Gottesdienst
                                um 10.00 Uhr im Andachtsraum
März                                                             Mitarbeitende
                                Montag, 30. März -
öffentlich Widmerheim           Freitag, 3. April 2020           Mittwoch, 4. März 2020
                                Amerikanische Woche              Brandmeldeinstruktion
Sonntag, 1. März 2020           um 11.30 Uhr im Restaurant       im Widmerheim
Konzert zum Tag der Kranken                                      um 10.00 Uhr in der Eingangshalle
um 14.30 Uhr im Restaurant
                                Bewohnende Widmerheim            Donnerstag, 5. März 2020
Montag, 2. März 2020                                             Brandmeldeinstruktion
                                                                                                     Änderungen bleiben vorbehalten.

Fasnachtsball mit Musik von     Mittwoch, 18. März 2020          im Widmerheim
Martin Nauer                    Rhythmik                         um 15.00 Uhr in der Eingangshalle
um 14.30 Uhr im Restaurant      um 14.15 Uhr im Festsaal
                                                                 Freitag, 27. März 2020
Donnerstag, 5. März 2020        Mittwoch, 25. März 2020          Brandmeldeinstruktion
Katholischer Gottesdienst       Offenes Singen für Alle          im Widmerheim
um 10.00 Uhr im Andachtsraum    um 14.30 Uhr im Festsaal         um 10.00 Uhr in der Eingangshalle

                                                                                        AusBlick 23
«Es ist schön, den
Augen dessen zu
 begegnen, dem
 man soeben etwas
geschenkt hat.»
Jean de la Bruyère
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