SGb 03 Sächsisches Gemeinschaftsblatt - Sächsischer Gemeinschaftsverband
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SGb Sächsisches Gemeinschaftsblatt Herausgegeben vom Landesverband Landeskirchlicher Gemeinschaften Sachsen e. V. 03 2019 04 2. Gnadauer Zukunftskongress in Willingen 12 Gemeinschaftsarbeit neu gewagt 18 Dr. Jörg Michel vorgestellt
Inhalt INSPIRIERT Biblisches Wort: Alles neu macht … 03 THEMATISIERT Upgrade – Weiter. Echter. Tiefer. 04 Andy Hammig Schriftleiter Upgrade 2019 – Was für Sachsen „Weiter. Echter. Tiefer“ bedeutet 06 Liebe Leserinnen und Leser des Sächsischen Gemeinschaftsblatts, Vereinbarungen mit der Evangelisch- Lutherischen Landeskirche Sachsens 10 „Alles neu macht der Mai“ – mit dieser Volksweisheit wird die Erneuerung der Gemeinschaft neu gewagt 12 Natur im Frühjahr umschrieben. Aber nicht nur die Natur erneuert sich jedes Jahr, auch in unserem persönlichen Leben INFORMIERT und in unseren Gemeinden und Gemein- schaften wächst und entsteht Neues. Ein Buchrezension: Teil unseres Heftes widmet sich dem 2. Wie kann Gott das zulassen?! 09 Gnadauer Zukunftskongress in Willin- gen, wo Impulse zur Neubelebung unse- Stand der Finanzen 14 rer Gemeinschaftsarbeit gegeben wurden. Wir haben nachgefragt, was sächsische Aufruf zum Aufbaudankopfer 2019 15 Teilnehmer nach Hause mitgenommen haben. Wie Erneuerung durch Struktur- Delegiertenversammlung 16 veränderung geschehen ist, davon berich- ten wir aus dem Mülsengrund. Außerdem Dr. Jörg Michel im Interview 18 stellen wir Ihnen den neu gewählten Landesinspektor Dr. Jörg Michel vor und Personelles 20 es gibt Neuigkeiten im Personalbereich. Nicht zuletzt ist Ihnen vielleicht auch Stellenausschreibungen 22 das neue Logo des Sächsischen Gemein- schaftsverbandes aufgefallen, welches Freizeitangebote 24 nun auch unsere Titelseite ziert. Bei allem Neuen bleibt aber das Anliegen unseres Zum Vormerken und zur Fürbitte 27 Heftes das alte: Dass Sie informiert und im Glauben gestärkt werden. INSERIERT Das wünscht im Namen des Redaktionskreises Anzeigen 10, 21 Andy Hammig 2 SGb SäCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
Inspiriert 03.2019 Hilf mir und segne meinen Geist mit Segen, der vom Himmel fleußt, Alles neu macht … dass ich dir stetig blühe; gib, dass der Sommer deiner Gnad der Mai!? Steigende Temperaturen, blühende Bäume, ein paar freie Tage. Es grünt und blüht, in meiner Seele früh und spat es summt und brummt und wir machen ganz viel Glaubensfrüchte ziehe. beschwingt mit. So einfach? Ich glaub schon. Aber nicht so plötzlich. Was wir im Mai sehen und bewundern, hat ja schon im Februar be- Mach in mir deinem Geiste Raum, gonnen. Gleich nach den letzten Frösten hat sich etwas in den Bäumen verändert. Wir ha- dass ich dir werd ein guter Baum, ben das nur nicht bemerkt. Ganz langsam be- und lass mich Wurzel treiben. gannen die Bäume wieder Nährstoffe aus dem Boden zu ziehen und verteilten sie bis in die Verleihe, dass zu deinem Ruhm Spitzen ihrer Äste. Das Leben war in die Bäume ich deines Gartens schöne Blum zurückgekehrt. Eigentlich ganz einfache bio- chemische Prozesse. Hinter der Rinde arbeitet und Pflanze möge bleiben. schon lange das Leben, aber zu unserer Überra- Paul Gerhardt schung sehen wir im Mai „plötzlich“ Knospen, die aufspringen – und alles ist anders. Warum schreibe ich das? Weil ich mich nach Veränderung in mir begonnen hat. Und wie Veränderung sehne, in meinem Leben und in im Frühling wird Veränderung sichtbar in unseren Gemeinschaften. Ich wünsche mir den Formen und Farben, in der Atmosphäre frisches Grün in meinem Glauben, und Blü- und der Wärme und der Herzlichkeit. Wir ten, die zu Früchten werden. Ich wünsche mir, dürfen anfangen das Leben aufzusaugen und dass Glaube, Liebe und Hoffnung in Bibelkrei- aktiv werden, damit es Frühling wird in uns- sen und Gemeinden wächst, dass Menschen rem Leben und unseren Gemeinden, denn bei uns Jesus kennen und lieben lernen und Frühling ist schön. Ich sehn mich danach, dass manche Starre fällt. Und dann tröstet dass, wenn schon nicht alles, aber vieles neu mich der blühende Kirschbaum: Denn das wird – und nicht allein im Mai. Ñ ging auch nicht von heut auf morgen. Paulus schreibt: „ … ändert euch, indem ihr Euer Reinhard Steeger euch von Gott völlig neu ausrichten lasst.“ Vorsitzender des Sächsischen (Röm 12, 2 HfA.) Sich auf Jesus ausrichten, ihn Gemeinschaftsverbandes, Leipzig mit Denken, Reden und Handeln anbeten. Sein Wort aufnehmen, wie ein Baum die Nährstoffe, und ihm gestatten, dass er meine Gedanken solange bewegt, bis meine Gedan- ken in eine andere Richtung gehen und mei- nem Leben eine neue Ausrichtung geben. Dort beginnt Veränderung, denn nur Verän- derte können etwas ändern, das kann man in der Apostelgeschichte studieren. … und wo sich bei mir etwas verändert, hört auch die Angst vor Veränderung auf, weil die 3
Titelthema Upgrade 2019 – „Weiter. Echter. Tiefer.“ Zum 2. Gnadauer Zukunftskongress trafen sich manchmal erst außerhalb des vertrauten in Willingen (Sauerland) vom 21. bis 24. März Gebiets zu reden anfängt. Damit verbindet über 3.000 Teilnehmer aus allen Gnadauer Wer- Diener die Aufforderung an die Gemein- ken und Verbänden. Erlebt haben sie einen ech- schaftsbewegung: „Geht weiter!“ W ten Augenöffner – sowohl für die Vielfalt von Gemeinschaftsbewegung als auch für die Welt, in die sie gestellt ist. Wir lassen einige Schlag- David Togni: lichter des Kongresses aufleuchten. Du hast zwei Hände! Der Modedesigner aus der Ein wahrhaft beeindruckender Kongress! Schweiz hat das Label Vier gemeinsam verbrachte Tage, mehr als „Love your neighbour“ 3.000 Teilnehmer aus über 90 Gnadauer („Liebe deinen Nächsten“) Verbänden und Werken, Plenumsveranstal- gegründet. Das Motto ist dabei auch Pro- tungen parallel in drei Hallen, dazu Dutzen- gramm: Er unterstützt damit bedürftige de Seminare und Workshops, Bibelarbeiten, Menschen. So gehen Kreativität und Dia- Konzerte und Vorträge – all das und noch konie Hand in Hand miteinander. Eine mehr bot der 2. Gnadauer Zukunftskongress Lektion, die David Togni schon in seinen „upgrade“ in Willingen. Diskutiert und gear- Kindertagen von seiner Mutter beim weih- beitet wurde unter den drei Überschriften nachtlichen Plätzchenbacken für Obdachlo- „Leidenschaftlich glauben“, „Engagiert le- se gelehrt bekam: „David, du hast zwei Hän- ben“ und „Innovativ gestalten“. So verban- de: Eine für dich und eine, um zu helfen!“ W den sich Impulse und Handwerkszeug zu persönlicher Frömmigkeit, zu diakonischer Verantwortung und zu zukunftsweisendem Thorsten Dietz: Gemeindebau. Ein besonderer Fokus lag auf Unterwegs im Flussdelta den 800 Teilnehmern unter 35 Jahren: Sie Der Professor für Syste- wurden in den „Young-Leaders-Foren“ inspi- matische Theologie an der riert und trainiert. Hochschule Tabor ver- glich die um sich greifen- W de gesellschaftliche und globale Verunsiche- rung mit einem Flussdelta: Anders als Michael Diener: „früher“, wo alles seinen geordneten Lauf Das Wichtigste ist, dass wir hatte, sind die Dinge nun verworren und weitergehen! driften auseinander. Menschen täten sich Einen echten Aufbruch schwer, zu sagen, woher sie kommen und wünschte sich Michael wohin es gehen soll. Der Versuchung, eine Diener, Präses des Gna- vermeintliche Klarheit durch Schärfung von dauer Gemeinschaftsverbandes, im Eröff- Feindbildern zu begegnen, müsse man je- nungsgottesdienst am Donnerstagnachmit- doch widerstehen. „Jesus entwindet den tag. Am Beispiel der Berufungsgeschichte Menschen die Feindbilder, denn sie sind von Mose machte er deutlich, dass Gott nicht die Lösung.“ 4 SGb Sächsisches gemeinschaftsblatt
03.2019 W Hans-Joachim Eckstein: Kein Stellvertreter für den abwesenden Christus In seiner Predigt zum Ab- schlussgottesdienst stell- te er die Geschichte vom Auferstandenen am See Tiberias (Joh 21) in den Mittelpunkt. Eindrucksvoll breitete er die erfolglose Arbeit der Jünger vor den Zu- Stefan Heine hörern aus. Ihr Einsatz hat sie erschöpft – Lichtenstein aber er erfüllt sie nicht: „Gott will nicht zu- erst deine Zeit und dein Geld. Er will deine Liebe und eine Beziehung mit dir“, so lädt Eckstein Menschen ein, sich erneut Jesus Christus anzuvertrauen. Das gelte für alle Michael Diener: – und deshalb auch für Leiter. Diese vertre- Mut zum Neu-Beginnen und zum ten nicht den abwesenden Christus in die- Sterben-Lassen ser Welt, sondern sie lassen sich darauf ein, Bewegt und bewegend war das Schlusswort lebenslang „Schaf“ zu sein und so Zeugnis des Kongresses von Michael Diener. Er vom Geliebt-Sein durch den lebendigen machte Mut, Verantwortung im Namen Jesu Gott abzulegen. zu übernehmen. Dies schließe ein, wagemu- tig Neues auszuprobieren und mit der Ge- meinschaftsbewegung einen Platz mitten unter den Gemeinden und Kirchen einzu- nehmen. Es bedeute aber auch, Altes sterben zu lassen: „Es wird Gemeinschaften geben, deren Zeit vorüber ist.“ Eindrücklich betonte er die Aufgabe, die der jüngeren Generation in diesem Prozess der Umgestaltung zukom- me: „Bleibt bei uns und bringt euch ein!“. In allem warb Diener darum, konkret die Liebe Jesu in Person zu sein. So könne man Plura- lität aushalten und sich gegenseitig vielfäl- tig unterstützen. Die Vielfalt sei nicht gren- zenlos – aber vielfach weiter, als der jeweils eigene Horizont. Ñ Stefan Heine Lichtenstein Gemeinschaftspastor Fotos der genannten Personen: © Nadine Bauernfeind 5
Titelthema Upgrade 2019 – Was für Sachsen „Weiter. Echter. Tiefer.“ bedeutet Mit über 400 Teilnehmern stellte der Sächsische Was hat dich bei diesem Kongress über- Gemeinschaftsverband die größte Gruppe von rascht? Delegierten zum 2. Gnadauer Zukunftskon- 3000 Leute auf einem Haufen und keine gress. Was waren für sie die Augenöffner und Hektik für den Besucher hätte ich so nicht was nehmen sie mit nach Hause? Das SGB hat erwartet. Parkplatzsuche, Essenseinnah- einige dazu kurz befragt. me und Programmauswahl waren un- kompliziert. Unsere Enkel haben sich im Konferenzkindergarten sehr wohl ge- Was hat dich bei diesem Kongress überrascht? fühlt. Meine recht hohen Erwartungen (ich geb´s ehrlich zu ;)) wurden in jeder Hin- Was hat dich persönlich angesprochen? sicht übertroffen. Trotzdem es eine Masse Die Mischung aus Live-Elementen und an Menschen war, fühlte es sich wie eine Videoübertragung bei gleichem Pro- große Familie an, weil wir alle den selben gramm in allen drei Hallen am Beginn Vater im Himmel haben – einfach fantas- und am Ende des Kongresses hat ein star- tisch! kes Wir-Gefühl bei mir ausgelöst – zu- sammen mit dem Gedanken der Gleich- Was hat dich persönlich angesprochen? wertigkeit aller in unserem Verband. Unglaublich viel, aber vor allem der letzte Inhaltich war das Teilplenum „Leiden- Young Leaders-Abend: Feuer und Flam- schaftlich glauben- Gottes Sehnsucht tei- me für den Glauben sein und mit Gottes len“ am Samstagvormittag für mich das Hilfe mutig den nächsten Schritt zu ge- Highlight. Hat mir für Frustabbau und hen. Ich bin nicht Christ, um mich damit Neuausrichtung sehr geholfen. zu verstecken, sondern um andere zu Je- sus hin zu lieben. Welchen Impuls möchtest du zu Hause gern umsetzen? Welchen Impuls möchtest du zu Hause gern Für unsere Gemeinschaftsstunden: Ei- umsetzen? nen Weg finden, die Verkündigung mit Den Impuls des „Ermöglicher-Seins für verschiedenen Elementen zu gestalten, so Andere“. Ich möchte mit Gottes Augen das dass alle gestärkt nach Hause gehen. unglaubliche Potential meines Nächsten Für die Menschen in unserer Umgebung: sehen und unterstützen. Das geht aber nur Durch kleine Aktionen Berührungspunk- mit einer engen Verbindung nach oben. te mit Jesus schaffen. Debora Boden Anette Heinze Mülsen (Young Leaders) Haßlau 6 SGb Sächsisches gemeinschaftsblatt
03.2019 Mich hat total begeistert, Was hat dich bei diesem Kongress über- welche bunte und rascht? Gefreut habe ich mich über die vielen lebendige Vielfalt Sachsen, die mit dabei waren. Man konn- unseren Verband te kaum ein paar Schritte gehen, schon gab es das nächste Wiedersehen mit alten ausmacht und und neuen Bekannten und Freunden. welche Jugendlichkeit Was hat dich persönlich angesprochen? er ausstrahlt. Ein besonderes AHA-Erlebnis für mich war eine Bibelarbeit mit Hans-Joachim Eckstein. Was hat dich bei diesem Kongress über- Sie hat mir gezeigt, den Glauben nicht nur rascht? als Dienst, Verpflichtung und Mühe zu Überrascht ist vielleicht übertrieben. empfinden, sondern neu die Schönheit Aber mich hat total begeistert, welche des Glaubens für mich ganz persönlich zu bunte und lebendige Vielfalt unseren Ver- entdecken. band ausmacht und welche Jugendlich- keit er ausstrahlt. Sowohl bei den Teil- Welchen Impuls möchtest du zu Hause gern nehmern, dem Rahmenprogramm als umsetzen? auch den tollen Referenten war das eine Das Seminar „Als Gemeinde vernetzt in große Freude. der Stadt wirken“ hat mich anhand von Beispielen aus ganz unterschiedlichen Was hat dich persönlich angesprochen? Gemeinden ganz besonders inspiriert. Der Blick auf die Schönheit unseres Glau- Zum Glück waren wir als Gruppe von bens, der unser Leben und unsere Bezie- sechs Leuten aus unserer Gemeinde beim hungen prägt und reich macht. Kongress. Davon dürfen und wollen wir gerne und Wir haben uns vorgenommen, in den begeistert weitersagen und ausstrahlen. nächsten Leitungssitzungen alle persön- lichen Eindrücke zu bündeln und neue Welchen Impuls möchtest du gerne zu Hause Schritte zu überlegen. Wir wollen wach umsetzen? bleiben und schauen, was uns Gott vor die Ich möchte bewusst dafür beten und dar- Füße legt, immer mit der Frage im Hin- auf achten, welche Menschen Gott vorbe- terkopf: Wo und von wem werden wir als reitet hat, so dass diese auf meine Zuwen- Scheibenberger Christen ganz konkret in dung warten und für eine Einladung zum unserer Stadt gebraucht? Glauben empfänglich sind. Markus Josiger Hartmut Leistner Scheibenberg Stützengrün 7
tItelthema Was hat euch bei diesem Kongress über- Was hat dich bei diesem Kongress über- rascht? rascht? Bei diesem Kongress hat uns der absolut Die Vielfalt und das riesige Angebot an genial durchorganisierte Ablauf der Ver- Seminaren und Workshops, sowie die anstaltungen fasziniert! Angefangen bei praxisorientierten und lebensnahen der Unterkunft, über die Speisung der hochkonzentrierten Inputs rund um das „5000“ bis hin zu den Seminaren. Super! vor allem missionarische Leben als Christ und die große Anzahl junger Kongres- Was hat euch persönlich angesprochen? steilnehmer. Eine Gemeinde ist darauf angelegt sich immer wieder zu verändern. Wie in Jes Was hat dich persönlich angesprochen? 43,19: „Denn siehe, ich will ein Neues Bei den Bibelarbeiten morgens und in den schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr´s „Young Leaders“ Plenumsveranstaltun- denn nicht?“ Eine Vision (Ziel) entwickelt gen ist mir wieder bewusst geworden, sich vom Wort Gottes her, ich kann es dass wir die tiefe innere Freude, die aus nicht erzwingen. Visionen ohne extra Ge- dem Glauben an Jesus kommt, nicht tief bet sind zum Scheitern verurteilt. innen belassen müssen, wo sie keiner sieht. Wir dürfen sie gemäß Jes 55, 12 Welchen Impuls möchtet ihr gerne zu Hause auch nach außen leben: „Denn ihr sollt in umsetzen? Freuden ausziehen und im Frieden gelei- „Visionen – Leitbild – Ziele.“ In einer Ge- tet werden. Berge und Hügel sollen vor meinde gemeinsam entwickeln und leben. euch her frohlocken mit Jauchzen und Für eine gesunde und wachsende Zu- alle Bäume auf dem Felde in die Hände kunft unserer Gemeinschaft, in der Jesus klatschen.“ … Das wird ein Krach! Christus immer im Mittelpunkt stehen möge, zu beten. Welchen Impuls möchtest du gerne zu Hause umsetzen? Daniela und Für unsere Gemeinschaft möchte ich Im- Johannes Müller pulse aus dem Seminar „Innovativ Leiten“ Rothenkirchen umsetzen genauso wie mir die Stärkung (Young Leaders) der Verkündigungsarbeit in unserer Ge- meinschaft am Herzen liegt. Ich persön- lich will meine Gebetsarmut der letzten Zeit nicht mehr zulassen. … Ich bete weiter. Christoph Reinhold Dresden … Ich bete weiter. 8 SGb SäCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03.2019 Wie kann Gott das zulassen?! 8 Einheiten zum Thema Leid Andy Marek Naturkatastrophen, persönliche Katastro- hen, die zuletzt zusammengesetzt wird und phen oder das Leid anderer – Situationen, die damit ein Gesamtbild ergibt, das dem Leser uns berühren, erschüttern und die Fragen gewissermaßen eine Landkarte des Leides aufwerfen. Immer wieder werden wir mit aus biblischer Perspektive vor Augen malt – dem Thema Leid konfrontiert, und immer ein ganz anderer Blickwinkel auf ein viel- wieder entzünden sich daran auch Anfragen leicht schon vertrautes Thema. an Gott: Wie kann er das zulassen, warum verhindert er es nicht? Eure Chance: Die erste Person, die mir per E-Mail (steffi.pfalzer@bornverlag.de) schreibt, Was sagt die Bibel zu diesen Fragen? Macht warum sie das Buch für ihre Gruppe vor Ort sie Aussagen darüber, wo das Böse in der interessant findet, bekommt kostenlos ein Welt und im Menschen herkommen? Gibt es Exemplar von uns zugeschickt! Bitte Adresse einen Unterschied zwischen Altem und Neu- nicht vergessen und im Betreff „Sachsen em Testament, das Thema Leid betreffend? Leid-Buch“ vermerken. Ñ Wie wird darin mit leidvollen Situationen umgegangen und was können wir daraus Steffi Pfalzer ganz praktisch für uns lernen? Lektorat BORN-Verlag und Schriftleitung von „echt. Im Glauben wachsen“, Kassel Für alle Interessierten, in erster Linie aber für E-Mail: steffi.pfalzer@bornverlag.de Kleingruppen wie Junge-Erwachsenen-, Haus-und Gesprächskreise, will Andy Marek, Gemeinschaftspastor im Sächsischen Ge- meinschaftsverband, mit diesem Buch Ant- worten geben. Antworten, die nicht alles er- klären, die nicht fertig sind, aber die helfen können, zu verstehen und dranzubleiben an Gott. Darüber hinaus regen mehr als 90 Fragen zum Weiterdenken und Diskutieren (in der Gruppe) an, auch fordert jeweils eine metho- dische Idee pro Einheit zur praktischen Um- setzung heraus. Andy Marek Das Besondere an diesem Buch: Zum Schluss jeder der 8 Einheiten des Buches findet sich Wie kann Gott das zulassen?! – eine Zusammenfassung, die die wesentlichs- 8 Einheiten zum Thema Leid ten Inhalte des Kapitels in Form eines Puzz- leteils veranschaulicht. Darauf ist jeweils ein Kassel: Born-Verlag, 2019 Ausschnitt einer fiktiven Landkarte zu se- Paperback, 116 Seiten, DIN A5 9
Titelthema Vereinbarungen mit der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens Welche Möglichkeiten des Gemeindelebens sind uns gegeben? Wer dem Bericht unseres Landesinspektors Matthias Dreßler zur Delegiertenversamm- lung (siehe Seite 16 und 17) aufmerksam ge- folgt ist, hat vielleicht erstaunt festgestellt: „Was, das geht alles in unserer LKG? Um auf diesem Gebiet ein wenig Klarheit zu schaffen, ist im Folgenden aufgeführt, was seit 2013 möglich ist: Trauungen Möchte ein Ehepaar aus unseren Gemein- schaften getraut werden, so ist das grund- sätzlich möglich. Mit Zustimmung des zu- ständigen Pfarrers kann ein Gemein - schaftspastor diese evangelische Trauung Hans-Jürgen Schmahl durchführen. Die Trauung selber wird im Thammenhain zuständigen Pfarramt beantragt, deren Vollzug durch den Gemeinschaftspastor dorthin bestätigt und kirchlich registriert. Die Trauurkunde wird vom Pfarramt er- stellt und gesiegelt. Beerdigungen Möchte jemand von einem Gemeinschafts- schulung eines Kindes, anlässlich eines pastor beerdigt werden, so ist auch das Ehejubiläums oder für den Übergang in den grundsätzlich möglich. Auch hier gilt wie- Ruhestand … der, dass es vorher die Zustimmung des zu- Wird ein solcher Wunsch an den Gemein- ständigen Pfarrers braucht. Das Trauerge- schaftspastor herangetragen, entscheidet er spräch führt unser Gemeinschaftspastor selbst über die Durchführung. Absprachen mit den Angehörigen. Die durchgeführte mit der Kirchgemeinde oder dem Verband Bestattung ist auf einem Bestattungsfor- sind nicht nötig, da diese Segenshandlungen mular zu dokumentieren und wird dann keiner schriftlichen Anmeldung oder Regis- mit der Sterbeurkunde beim zuständigen trierung bedürfen. Pfarramt registriert. Taufen Segenshandlungen Für eine innerkirchliche Taufe ist der je- Es gibt viele Anlässe, zu denen eine Segens- weils zuständige Pfarrer verantwortlich. Er handlung gewünscht wird, z. B. zur Ein- leitet den öffentlichen Taufgottesdienst. 10 SGb Sächsisches gemeinschaftsblatt
03.2019 Die Taufe kann unter Beteiligung des Ge- meinschaftspastors durchgeführt werden, 60 Jahre Haus Gertrud in Absprache mit dem Pfarrer auch in den – Gott sei Dank Räumlichkeiten der Landeskirchlichen Ge- meinschaft. – Ebenfalls möglich ist, dass Ò 14.06.19, 19:30 Uhr ein Ordinierter aus dem Sächsischen Ge- „Abend der Begegnung“ – Offener Gemein- meinschaftsverband eine innerkirchliche deabend im Festzelt Haus Gertrud-Wiese Taufe in einem Gemeinschaftshaus oder einer Kirche vornimmt. Ò 15.06.19, 19:30 Uhr Konzert mit Sefora Dies sind die Amtshandlungen, die in Ab- Nelson – Jonsdorfer Kirche (Einlass ab 19 sprache und im Auftrag der örtlichen Kirch- Uhr, 6 Euro p.P. an der Abendkasse) gemeinden durchgeführt werden können. Das bedeutet, diese Möglichkeit besteht für Ò 16.06.19, 14:00 Uhr Festgottesdienst all jene, die Mitglied der Ev.-Luth. Landes- – Jonsdorfer Kirche, (Predigt: Friedemann kirchen sind. Weitere Einzelheiten, die zu Stattaus, Gemeinschaftspastor aus Lauch- beachten sind, finden sich in den Ordnun- hammer, Musik: Chor mit Thomas Hoff- gen unseres Verbandes, die bei jedem Ge- mann und Hausband) meinschaftsleiter einzusehen sind. Anschließend Fröhliches Beisammensein bei „Kaffee&Kuchen&Herzhaften“ im Fest- Für all diejenigen, die aus Gewissensgrün- zelt Haus Gertrud den aus der Landeskirche ausgetreten sind, besteht ebenfalls die Möglichkeit Trauun- Die Holzbauwelten warten nicht nur auf gen, Beerdigungen, Segenshandlungen in die kleinen Kinder – Leitung: Daniel Seng, unseren Gemeinschaften in Anspruch zu EC-Referent nehmen. Taufen und Konfirmationen kom- men hinzu, nur geschieht dies logischer- weise nicht im Auftrag der örtlichen Kirch- gemeinde, sondern in dem des Sächsischen Gemeinschaftsverbandes. Ihnen wird als „30 Jahre Mauerfall“ – „seelsorgerliche Ausnahme“ volle gemeind- Anekdoten gesucht liche Versorgung gewährt. Hinweise zur Durchführung sind ebenfalls in unserer Im November dieses Jahres jährt sich der Ordnung enthalten. Ein wesentliches Ele- Mauerfall zum 30. Mal. Für eine unserer ment dabei ist, dass die Beantragung und nächsten Ausgaben suchen wir deshalb Erfassung dieser Amtshandlungen nicht in nach spannenden, kuriosen, denkwürdi- der Kirchgemeinde geschieht, sondern in gen … Anekdoten zur politischen Wende, einem eigenen Register der Geschäftsstelle die unsere Leser zu berichten haben. unseres Sächsischen Gemeinschaftsver- Wenn Sie etwas beisteuern möchten, las- bandes. Ñ sen Sie es den Redaktionskreis bis zum 30. Juni 2019 wissen. Eine Email an Hans-Jürgen Schmahl Redaktion-SGB@lkgsachsen.de genügt. Thammenhain Wir freuen uns auf Ihre Beiträge! 11
Titelthema Gemeinschaft neu gewagt Der Mülsengrund ist einer der kleinsten Bezir- ke im Sächsischen Gemeinschaftsverband. Auf engem Raum gelegen haben dort vier LKGs ihre Arbeit neu strukturiert und sich zum Jahresan- fang 2018 zur LKG „Oberer Mülsengrund“ zusam- mengeschlossen. Der Weg dahin war lang und anstrengend – aber er hat sich gelohnt. Sebastian Sebastian Otto Otto aus Ortmannsdorf ist ihn mitgegangen. Ortmannsdorf Was war der Ausgangspunkt für die Überlegun- gen, Gemeinschaftsarbeit zu konzentrieren? Welche Vision, welche Wünsche, welche Sehn- Diese Aufzählung könnte man sicher noch süchte haben euch dabei geleitet? fortführen. Entscheidend war, dass vielen Am Anfang stand bei vielen Befürwortern un- Verantwortungsträgern klar war, dass es über serer Fusion das Hauptaugenmerk auf einem kurz oder lang nur gemeinsam weitergeht. Neuanfang unserer Arbeit. Wir träumten von Man kann nur aus einer Position heraus ge- einer großen Gemeinde, die lebendig und ein- stalten, in der man das Heft des Handelns ladend ist. Alle Generationen sollten vonein- noch selbst in der Hand hat. Wir wollten agie- ander profitieren und einen Gottesdienst fei- ren, statt reagieren! Und uns war klar, dass das ern, der erfrischt und aufbaut. Wir wünschten Fenster für eine Fusion nur eine begrenzte uns familienfreundlichere Anfangszeiten und Zeit offen ist. eine parallel stattfindende Kinderbetreuung. Es waren eigentlich keine abgehobenen Ge- Welche Schritte seid ihr gegangen? Wer hat euch danken oder Wünsche, aber dennoch für jede dabei geholfen? einzelne der bestehenden LKGs unerreichbar. In mehreren Ortsteilen gab es Leute, die mit dem Zustand ihrer LKG unzufrieden waren Gab es neben den Sehnsüchten auch „Leidens- Die setzten sich zusammen und formulier- druck“? ten Wünsche, wie Gemeinschaftsarbeit im Die Altersstruktur war ein großes Problem. In 21. Jahrhundert aussehen könnte. Anfänglich einer der LKGs konnte keine Vorstandswahl war dieser Kreis buchstäblich ein Treff von durchgeführt werden, weil sich keine Kandi- „frommen Spinnern“! daten fanden. In einer anderen gab es zwar viele junge Familien, aber die Räumlichkeiten machten eine Kinderbetreuung schwierig. Zu- dem war der Wunsch dort groß, regelmäßig am Sonntagmorgen ein familienfreundliches Angebot zu haben. Auf Ortsebene mit einer ebenfalls vorhandenen Kirchgemeinde ließ sich das aber nur punktuell umsetzen. Außer- dem: Durch die geringe Besucheranzahl in den einzelnen LKGs belastete ein persönlicher Konflikt leicht die ganze Gemeinschaftsarbeit. Blick auf Mülsen St. Jacob 12 SGb Sächsisches gemeinschaftsblatt
03.2019 Aus diesem bildete sich eine „Spurgruppe“, die Wie erlebt ihr die fusionierte LKG „Oberer vom Bezirksvorstand mit dem Mandat beauf- Mülsengrund“? Welche eurer Erwartungen sind tragt wurde, ein Konzept für eine mögliche eingetroffen – und welche nicht? Fusion mehrerer Gemeinschaften zu erar- Aus meiner Sicht hat sich die Mühe gelohnt! beiten. Mit Hilfe des „Pro & Fit“-Teams trafen Wenn wir Sonntagvormittag in der LKG wir uns über mehrere Monate. Wir loteten die „Oberer Mülsengrund“ beieinander sind, Möglichkeiten aus und benannten Herausfor- treffen sich knapp 100 Leute. Wir haben derungen auf dem Weg dorthin. ein Kinderprogramm parallel zur Predigt. Am Ende des Prozesses kristallisierte sich ein Es gibt verschiedene Musikteams, die eine Zusammengehen von vier der sechs bestehen- gute Mischung aus neuen und älteren Lie- den LKGs im Bezirk heraus. Jede dieser LKGs dern spielen. Durch die große Zahl an enga- stimmte dem mit einer Mehrheit von min- gierten Mitarbeitern wird keiner überlastet. destens zwei Dritteln zu, sodass seit 1. Januar Mittlerweile erreichen wir Leute, die früher 2018 die vier Ortsteile Ortmannsdorf, Mülsen einmal in unseren Jugendkreisen beheimatet St. Niclas, Mülsen St. Jacob und Mülsen St. waren und bei uns wieder heimisch werden. Micheln die Gemeinschaft „Oberer Mülsen- Das sind Momente, für die ich als alter EC-ler grund“ bilden. jahrelang gerungen und gekämpft habe. Wo lagen Stolpersteine auf dem Weg? Wie seid ihr Natürlich hat auch so eine Fusion Kehrsei- damit umgegangen? ten. Die Verzahnung in den jeweiligen Orts- So ein Prozess ist ein langer und nicht gerade teil gelingt nur punktuell. Wir werden Ideen einfacher Weg. Es sitzen ganz unterschied- und Konzepte erarbeiten müssen, wie das lich geprägte Personen an einem Tisch. Jeder ganz neu gelingen kann. Die Kinder- und hat andere Motive, die in die Waagschale ge- Jugendkreise arbeiten nach wie vor dezent- worfen werden. Manche wollten die Chance ral im jeweiligen Ortsteil. Hier sind wir mit für einen Neuanfang nutzen – und manche den Leitern im Gespräch, damit die Zusam- nicht. Während unserer Arbeit kristallisierte menarbeit gelingt. Man kann innerhalb von sich dies heraus, sodass sich die „Spurgruppe“ 12 Monaten keine Wunder erwarten. Vieles im Laufe der Monate auch personell entspre- braucht Zeit und lässt sich nur in persönli- chend veränderte. chen Gesprächen klären. Ñ Foto: ©Je-str (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2010-05-09_Mülsen_St._Jacob.jpg), „2010-05-09 Mülsen St. Jacob“ 13
InformatIon Stand der Finanzen 31. März 2019 Liebe Geschwister, es ist unschwer zu erkennen – wir haben uns eine neue Darstellungsvariante für diese Seite einfallen lassen. Mit entsprechen- den Markierungen lassen sich eben nicht nur Pegelstände an Flüssen erkennen, sondern auch Kontostände in der Kasse unseres Verbands mit Michael Härtel Hilfe eines sich füllenden Wasserglases. Verwaltungsinspektor Die zum 31. März 2019 eingegangenen Verbands- beiträge und Spenden betragen 63 % des Plan- ansatzes bzw. Zeit-Zieles. Ein Zuwachs von fast 78.000 EUR gegenüber 2018 ist wirklich enorm und kann komplett den Sonderspenden zuge- Soll-Ist Vergleich – ordnet werden, die ohne Umwege direkt an den Stand 31. März 2019 Verband fließen. Die anderen Spendenkategorien (Angaben in EUR) blieben weitgehend konstant. Das ist somit das beste Zwischenergebnis seit einigen Jahren am Ende eines ersten Quartals. Vielen Dank dafür! Die Einnahmen der Verbandsbeiträge rutschten um 10.800 EUR etwas nach unten. Dies ist je- doch zum jetzigen Zeitpunkt nicht dramatisch und kann sich durchaus noch verbessern. Soll 2019 (Summe In Verbindung mit anderen Erträgen stiegen die Verbandsbeiträ- Gesamteinnahmen um ca. 15,5 % zum Vorjahr. ge und Spenden) Bei den ständigen Ausgaben ist zurzeit keine 2.658.000 Euro größere Abweichung erkennbar. Zusätzliche Aufwendungen für den Gnadauer Kongress in Willingen und auch eine zugesagte Spende des Verbands für unsere tschechischen Glaubensge- schwister in Smilovice als Unterstützung der Sa- nierungsarbeiten am „Haus Karmel“ sind jedoch Zeit-Ziel zum hinzuzurechnen. 31.03.2019 Wir sind finanziell gut in das Jahr 2019 hinein- 664.500 gestartet. Das lässt uns hoffnungsvoll nach vorn blicken. Ein Sprichwort sagt: „Tropfen machen Wasser.“ Ist zum 31.03.2019 Dass aus den drei Tropfen, die jetzt dem Wasser- 418.356,48 hahn entweichen, in den nächsten Monaten ein (Unterschied zum schöner Strahl wird, wünscht sich Ñ Ist 31.03.2018: +77.672,74 ) Euer Michael Härtel :) Verwaltungsinspektor Dankeschön! 14 SGb SäCHSISCHES GEMEINSCHAFTSBLATT
03 SACHSEN 2019 In Jesus. In der Gemeinde. In der Welt. Ich bin DANN mal dabei! 63 % Loading … Was wäre wohl aus mir geworden Seite — 3 Bist du dann EC über soweit? Generationen … Seite — 5 Seite — 11 Unsere (neu) gewählten Vorstandmitglieder Seite — 8
IN neHalten Schizophrenie Unter Schizophrenie versteht man die Zersplit- Da wird das Abforsten von Wäldern verhin- terung der Persönlichkeit. Denken, Fühlen und dert (#hambacherforst) und am besten sollten Handeln sind gewissermaßen aufgespalten und alle Verbrennungsmotoren ohne Beachtung zeigen keine Einheit. der Nachhaltigkeit verbannt werden, um den Ähnliches beobachte ich in den letzten Monaten Planeten für unsere Kinder zu erhalten, während oft in unserer Gesellschaft. wir ungeachtet Ressourcen für die Überproduk- tion von Lebensmitteln verschwenden. Und für welche Kinder retten wir die Welt eigentlich, wenn das Abtreiben von ungeborenem Leben gefördert wird (#§219a)? Grund für diese „Schizophrenie“ ist, dass viele Menschen in unserer Gesellschaft entgegen dem 1. Gebot (2. Mose 20, 2–3) nicht den Schöpfer, sondern Teile der Schöp- fung (Natur, Materielles oder das eigene Ich) an die erste Stelle stellen. Käme diese Erkenntnis in die Köpfe der Men- schen und nähmen wir die Verantwortung, die wir mit dem Geschenk der Schöpfung von Gott erhalten haben (1. Mose 1, 26–28; 2, 15; 9, 1–17) wahr, würde mit dieser Welt anders umgegan- Daniel Lüderitz gen und das Leben (geboren oder ungeboren) Chemnitz – Rabenstein geachtet und geschützt werden. Bezirksjugendbeauftragter Chemnitz Stadt/Land Bin ich, bist du dabei? IN time ec:termine 2019 * Anmeldung erforderlich 15.06. Verlängerung der Jugendleitercard in Chemnitz* 21.–23.06. ec:fresh im Waldbad Neuwürschnitz* 31.07.–04.08. Allianzkonferenz in Bad Blankenburg 28.07.–11.08. ec:teencamp in der Hüttstattmühle* 24.08. ec:grillfete in der Hüttstattmühle/Ausgabe ec:jacken 06.–08.09. Tag der Sachsen 16.–20.09. Kurz-Bibel-Schule in der Hüttstattmühle 2 03.2019 IN JESUS. IN DER GEMEINDE. IN DER WELT.
IN spiriert Was wäre wohl aus mir geworden … … hätte ich Jesus nicht kennengelernt? Diese Zunächst war ich 12 Monate Haus- Frage habe ich mir immer wieder mal gestellt. meister im Bibelheim Kottengrün und Die Antwort kann nur spekulativ sein. Aber ich verdiente dort nur noch die Hälfte dessen, wage mal eine: was ich als Elektriker hatte. Meine ehemaligen Ich wäre vielleicht (wie viele meiner dama- Arbeitskollegen fragten mich, ob ich noch bei ligen Arbeitskollegen) arbeitslos. Ich war zu Troste wäre und ob das verantwortlich sei, DDR-Zeiten einer von über 50 Elektromonteu- mit einer Frau und zwei Kindern, einen Job ren in einem großen Betrieb. Die Arbeit hat mir anzunehmen, der finanziell ein totales Risiko wirklich Freude gemacht. Ich war im Kollektiv darstellt. Einige stuften mich als „religiös fana- angenommen und das Geld stimmte auch. Bis tisch“ ein. Dabei wollte ich nur meinem Herrn mich eines Tages der Bibeltext vom „Scherflein gehorchen und auf ihn vertrauen. In dieser Zeit der Witwe“ (Mk 12, 41–44) so packte, dass erreichte mich ein weiterer Ruf, ob ich mir nicht ich nicht mehr anders konnte, als mein ganzes vorstellen könne nach einer theologischen Aus- Leben, alle Kraft, Zeit und Geld Jesus Christus bildung, Prediger zu werden. Ich dachte wieder zur Verfügung zu stellen. Für mich war dieser an die Witwe in Mk 12 und konnte gar nicht Bibeltext ein ganz klarer Ruf Gottes, meinen anders. So wurde ich nach dieser Ausbildung Beruf zu kündigen, um Gott so zu dienen: Prediger im Zschopauer Gemeinschaftsbezirk. Später wurde ich Heimleiter des Bibelheimes Kottengrün. Nach ca. 10 Jahren wurde ich als Evangelist in unserem Verband berufen und „‚Ich bin dann nun bin ich seit über 10 Jahren Gemeinschafts- pastor im Auerbacher Bezirk. All das wäre nicht mal dabei‘ war so gekommen, wäre ich nicht Christ geworden. eine richtig gute Und wer weiß, wo ich da gelandet wäre. Auf jeden Fall wäre ich heute Entscheidung!“ ein ganz anderer. Rück- blickend kann ich nur sagen: Ich bin froh und Peter Tischendorf dankbar für diese Kottengrün Wegführung. Sie Gemeinschaftspastor war und ist nicht immer leicht, aber ich spüre, dass sie gesegnet war und ist. Dabei sein zu dürfen, wie Menschen das Evan- gelium von Jesus Chris- tus gesagt bekommen und sie sichtbar Frieden mit Gott, ihrer Umgebung und sich selbst be- kommen, ist mir eine große Ehre und Freude. Ich hätte es mir nicht besser wünschen können. „Ich bin dann mal dabei“ war eine richtig gute Entscheidung!! Übrigens: Wir haben niemals an Mangel gelitten. Foto: © ijeab / Freepik 3
IN flagranti Dabei versuche ich immer wieder die großen Scheine der Theologie in kleine Münzen zu wechseln, so dass es für die Kinder greifbar und verstehbar wird. Der HERR war mit Josef – diese Hauptaussage war mir die ganze Zeit wichtig und sie war mein roter Faden in diesen Tagen! Am Ende erzähle ich den Kindern nebenbei auch noch davon, wie Josef vom Pharao zu einer wich- tigen und geachteten Person gemacht wurde, indem dieser ihm einen goldenen Ring „Was ist eine Staatskarotte?“ und einen teuren Wagen schenkte. Und da sitzt er nun vor mir: ein Junge mit einem schwarzen Lockenkopf, vielleicht sie- ben Jahre alt. Aufmerksam hat er zugehört, aber nun schnellt sein Arm nach oben und sein Mund formuliert eine Frage: „Du Christian, was ist eigentlich eine Staatska- rotte?“ Hä? Was will der? Dann fällt es mir wie Schup- pen vor die Augen. Eben habe ich doch tatsäch- lich im freien Erzählfluss davon gesprochen, wie Josef vom Pharao eine „Staatskarosse“ bekommt. Ich weiß auch nicht mehr, warum mir dieses Wort gerade in den Sinn kam. Sollte es witzig klingen? oder hatte mein Sprachzentrum wieder einmal einen neckischen Tag? Meine Familie erfreue ich jedenfalls öfter einmal mit seltenen oder auch seltsamen Wörtern. Doch in der Kinderstunde? Da soll es doch verständlich zugehen! Der HERR war mit Josef, das sollte doch rüberkommen. Gott war dem Josef immer Christian Weiss nahe, auch als er im Brunnen oder im Gefängnis Mülsen steckte. Darum ging es mir und genau das war ec:kinderreferent meine Hauptaussage. Staatskarotte – und dann blockiere ich selber das Verstehen. In flagranti – erwischt! Aber prima, da hat einer aufgepasst und vor allem nachgefragt. In flagranti – neulich hat es mich mal wieder so Somit bekam ich eine neue Chance zum Erklären. richtig erwischt. Ich bin mit den Legosteinen Wir haben die beste Botschaft der Welt! Ich unterwegs und erzähle jeden Tag einen Teil wünsche uns, dass wir dafür immer gute, tref- der Josefgeschichte, mit Händen und Füßen, fende und helfende Worte finden. Damit die spannend und anschaulich. Jedenfalls ist dies Anderen das Evangelium wirklich verstehen und mein Ziel. annehmen können. 4 03.2019 IN JESUS. IN DER GEMEINDE. IN DER WELT.
IN form „Mach dir immer Bist du dann soweit? wieder bewusst, „Das sehen wir DANN, wenn’s soweit ist!“ Das was Jesus hat meine Mutter oft zu mir gesagt, um meine für dich Neugierde zurückzustellen. Hat mich einerseits überzeugt. Andererseits war ich bedient: „Na getan hat.“ toll: Damit kann ich ja jetzt sehr viel anfangen!!! Mehr Ironie geht kaum. Trotzdem hat „DANN“ schon was mit „heute“ zu tun: Eine ernsthafte Absicht für die Zukunft steht dahinter. Aber „DANN“ ist nicht wirk- lich greifbar. So unbestimmt. Und DANN fragt man sich, ob sich das Versprechen nicht in Luft Veit Dietrich auflöst. Görlitz ec:jugendreferent Der Apostel Petrus versichert uns bezüglich der Wiederkunft Jesu: Vorbereitungen treffen: Sind wir heute bereit „Denn noch eine kleine, ganz kleine Weile, mitzukommen, wenn Jesus wiederkommt? DANN wird der kommen, der kommen soll, und Oder beten wir laut „Herr, komm doch wieder! nicht auf sich warten lassen.“ (Hebr 10, 37) Und denken leise: Jetzt noch nicht!“ (Manfred Siebald)? Klingt das nach billiger Vertröstung? Immerhin gibt’s den Hebräerbrief schon fast 2000 Jahre. Lasst uns einander anspornen. Unser Jahresmot- Und wir Christen warten immer noch, dass Jesus to kann helfen, DANN auch mal wirklich dabei zu wiederkommt. Ja, das stimmt. Aber wir sollen sein. Zum Beispiel in unserer EC-Ortsgruppe. So merken, dass unser Herr alles tut, um die Welt kann DANN schon heute die konkrete Dimensi- bald gerecht zu richten und seine Kinder endlich on des JETZT annehmen. Wie? „abzuholen“. Ja, das wird erst DANN passieren, wenn’s soweit ist. Mach dir immer wieder bewusst, was Jesus für Aber wir haben den Heiligen Geist. Deshalb dich getan hat. leben wir nicht in Ungewissheit. Und gleichzeitig Sei dabei, wenn händeringend Helfer in deinem stellt er die „rosige“ Zukunft mitten in unsere All- EC-Kreis gebraucht werden. tagsdornen hinein. Deshalb sagt Jesus: „Ich BIN Sei auch dann dabei, wenn’s bei dir grad nicht bei euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.“ (Mt so läuft. 28, 20). Um uns JETZT schon das ewige Leben zu DANN wirst du merken, dass Jesus schon geben. Und um DANN alles neu zu machen. JETZT durch dich und andere wirkt. DANN lasst uns doch JETZT schon ein paar Und: Bist du DANN soweit? 5
IN stinK tief Hier riecht’s so komisch! Geduld ist keine Tugend! Manchmal ist es schon gut, wenn man Sachen langsam angeht und sich eine lange Zeit viele Gedanken über bestimmte Themen macht. Manchmal ist es aber auch einfach dumm und Geduld wird als die perfekte Ausrede für‘s Nichts-Tun genommen. „Wollen wir mal etwas Missionarisches machen?“ – „Nein, hab Geduld, die Zeit ist noch nicht reif dafür.“ oder „Sollten wir mal was mit den Senioren aus der LKG zusammen machen?“ – „Nein, da ist noch oma xy, solange die noch nicht tot ist, wird das sowieso nichts.“ Wir müssen die Sachen anpacken, die notwendig sind Wenn wir so denken und es gibt einige, die das tun, und unsere Christus-Nachfolge leben. Geduld oder dann können wir unser tolles „Entschieden für ein Warten auf eine riesige Leuchtreklame, mit der Christus“ und unsere Nachfolge auch gleich sein uns Gott den Weg zeigen soll, dürfen keine Ausrede lassen, denn es stinkt hier ganz gewaltig nach sein. Käse und Wein müssen zwar auch reifen, aber Gelassenheit, Aufschieben und Unproduktivität. auch diese beiden werden irgendwann schlecht. IN aCtion Tag der Unser Ziel: Wir wollen 10000 Sachsen Menschen das ermutigte Wort Gottes weitergeben. Als 2019 geistigen Impuls haben wir den Bibelvers “Ich bin allem gewach- 6.–8. Septemer sen durch Jesus, der mich stark in Riesa macht.“ Phil.4,13 in Englisch und Deutsch auf kleine Getränke- dosen gedruckt. Ihr könnt uns unterstützen: Mit Spenden, im Gebet und aktiv vor ort. Verwendungszweck: Tag der Sachsen Wir brauchen für jede Dose Sei dabei, wirke aktiv mit in Riesa. Sächs. Jugendverband EC mind. einen Unterstützer im Kontakt: Veit Sebastian Dietrich Volksbank Chemnitz Gebet Mobil: 0157 78887111 IBAN: DE93 8709 6214 0314 1664 00 E-Mail: veitdietrich@ec-sachsen.de
IN forum Mitbestimmen, Nutella, Wahlen, … und mehr – das ec:forum Bitte betet für ec:fresh, Anna Bergmann dass … Bernsdorf ec:in-Redaktion … der Verkündiger Tobias Kley die rich- tigen Worte findet und von Gottes Geist geleitet wird. Es war wieder soweit und eine Ehre dabei zu sein: das ec:forum. dem Verband zu bleiben, gerade als Am 13. April haben wir uns wieder Jugendkreis, der nicht zentral liegt, in Chemnitz getroffen, um zu für Austausch mit anderen und weil … viele Freunde mit- Essen und zu Beten beim Gebets- man wichtige Informationen erhält. gebracht werden, die frühstück, um Entscheidungen zu Aaron: Es gibt keine andere Veran- noch nichts mit Jesus zu treffen und uns über die Arbeit im staltung, wo man so mitbestimmen tun haben und Gott die Verband auszutauschen. kann. Ich habe auch das Gefühl, Herzen der Teilneh- dass der Heilige Geist mit dabei ist. menden anrührt. Warum bist du heute beim ec:fo- rum? Der ec:verband hilft uns … Emilie: Ich bin heute hergekommen, Emilie: … das Gefühl zu haben, dass weil ich wissen wollte, was ec:fo- er eine Heimat ist und dabei zu sein. rum eigentlich ist. Aaron: … vor allem größere Samuel: Ich finde es wichtig an Veranstaltungen zu organisieren. demokratischen Veranstaltung teil- Unterstützt diese materiell aber … das Camp von einer zunehmen, mitzubestimmen und auch finanziell. Atmosphäre der Wert- auch meine Meinung einzubringen. Verena: … indem er uns Materialien schätzung und Liebe zur Verfügung stellt (Verhoudings) geprägt ist. Warum sollten andere beim ec: und große Veranstaltungen initiiert. forum dabei sein? Samuel: Wenn man Ziele vor Augen Die Interviews führte Anna Berg- hat, wie sich der EC und der Vor- mann mit Verena (EC Zittau), Emilie stand entwickeln sollen, dann sollte (EC Plauen), Samuel (EC Burk- man dabei sein. Wichtig ist sich hardtsdorf) und Aaron (EC Großol- selbst ein Bild zu machen. bersdorf). Mir bleibt noch zu sagen: … die ganze Organi- Verena: Um Verantwortung Es war ein gesegneter Tag und ich sation gelingt und das wahrzunehmen, in Connection mit freue mich auf nächstes Jahr. Wetter mitspielt.
IN urlaub IN flagranti der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Unsere (neu) gewählten Vorstandmitglieder Alle wurden gefragt: „Warum bist du im ec:vorstand dabei?“ Kathrin Kerber Ô (2. Vorsitzende des SJV- EC auf vier Jahre): Ich bin jetzt (wieder) im ec:vorstand dabei, weil ich Ich bin der gute Hirte; Unterstützer, Begleiter, Möglichmacher und Visionengeber für die Jugendlichen sein will. Daniel Kühn Lengenfeld ec:jugendreferent Fabian Jetter Ó Joh 10, 11 (Vertreter im Landesjugend- konvent Sachsen für vier Jahre): Ich bin jetzt im ec:vorstand dabei, weil ich unsere ec:arbeit bei der sächsischen Landeskirche vertreten und bewerben und für den EC netzwerken möchte. 8 03.2019 In jesus. in der Gemeinde. In der welt.
Gina Seemann Ô Daniel Bergmann Ô (Beisitzerin auf 4 vier Jahre): (Vertreter in der VV des Dt. EC Ich bin jetzt im ec:vorstand Verbandes auf vier Jahre): dabei, weil ich mehr junge Leute Ich bin jetzt (wieder) im ec:vor- zu Jesus und zum Glauben stand dabei, weil es mir echt führen und die Jugendarbeit Spaß macht und es mir sehr intensiver mit dem weltli- wichtig ist, jungen Menschen den chen Alltag verknüpfen Weg zu Jesus zu zeigen. möchte. Pascal Eifert Ó (Vertreter in der VV des Dt. EC Verbandes auf vier Jahre): Ich bin jetzt im ec:vor- stand dabei, weil ich meine Ga- ben und meine Motivation für die Kinder- und Jugendarbeit in unseren Gemeinden einset- zen und beim deutschen EC Ella Kerber Ô im Zukunftsprozess „Entschie- (Vertreter in der VV des Dt. EC den > Richtung >>Zukunft >>>“ Verbandes auf vier Jahre): mitgestalten möchte. Ich bin jetzt im ec:vorstand dabei, weil ich unglaublich gern mit anpacke, mich einbringe und für Gott meine Zeit und Kraft gebe und weil ich glaube, dass Gott mich gebrauchen möchte. Raphael Jenatschke Ó (Vertreter in der VV des Dt. EC Verbandes auf zwei Jahre): Ich bin jetzt (wieder) im ec:vorstand dabei, weil ich dazu beitragen möchte, dass viele von euch im EC eine genauso geniale Heimat finden können, wie ich sie hier habe. 9
IN tervieW EC über Generationen… Großpapa, Papa & Sohn sind dem EC eng verbunden und finden’s bis heute cool und wichtig! Wir trafen uns zu einem Interview mit drei Welchen Rat gibst du den heutigen EC-lern? Generationen: Die Verbindlichkeit, auch über das EC-Alter hinaus, treu zur Stange zu halten und einfach dabei zu blei- CHRISTFRIED, du bist sozusagen der „alte Hase“ ben. Deshalb 1. Kor 4, 2 als „Wort auf den Weg“: in unserer Runde. Erzähl doch mal, wo du früher „Nun fordert man nicht mehr von den Haushaltern, so in unserem Verband herumgehüpft bist. als dass sie treu sind.“ Seit 1967 wohne ich in Nünchritz. Bis zur Rente war ich im damaligen Bezirk Großenhain/Riesa für 38 Jahre als Pastor tätig. Angefangen hat mein MICHA, du bist quasi das 2. Glied in unserer Dienst im SGV jedoch 1963 im heutigen Annaber- 3er-Kette. Besitzt du eine EC-Karte? ger Bezirk. Dort habe ich auch meine Kinder- & Ja, klar. (kramt sie hervor & legt sie auf den Tisch). Jugendzeit verbracht. Leider gab’s dort in der Damals gab’s auch noch eine Plastik-Karte (ähnlich Gemeinschaft kein Angebot für uns junge Leute. der Karte für den Geldautomaten), aber die hab ich Der damalige Pfarrer sah keine Notwendigkeit für leider nicht mehr. eine Gemeinschaftsjugendarbeit – die kirchliche genüge. Dafür ließ er auch bei Gemeinschaftsstun- Wieso das denn? den die Kirchenglocken läuten und predigte dort Kein Scherz: Die wurde mir geklaut! regelmäßig. Somit hat mich die Landeskirche sehr geprägt. Nach meiner Konfirmation bin ich dann in Na sowas! Damals wohntest du doch noch gar die JG gegangen und habe dort mitgearbeitet. nicht an der polnischen Grenze^^. Nein, nach Görlitz kam ich erst im Jahr 2000. Übrigens: Christliche Jugendarbeit war in der Davor war ich sozusagen „Gründungsmitglied“ des DDR unerwünscht, sowohl die der JGs, als auch Zeithainer EC. Als „Wendekind“ hab ich die Zeit der Gemeinschaft. Teilweise wurden wir verfolgt, der Neuorganisation des EC in Sachsen miterlebt. besonders unmittelbar vor dem 17. Juni 1953 Ich fand es bereichernd, Teil einer bundesweiten (DDR-Volksaufstand). Das hat unser Christsein Bewegung zu sein. Und das Schöne: Wir mussten sehr herausgefordert. 1990 nur Strukturen anpassen, nicht den Inhalt. Wow, das können wir uns heute kaum vorstellen. Nach deinem Umzug: Was war im EC Görlitz Und ich höre heraus, dass du auch kein typischer gegenüber dem EC Zeithain anders? EC-ler bist. Von deiner geistlichen Heimat her (schmunzelt): Bislang war ich immer einer der Älte- aber schon, oder? ren, nun war ich mit Mitte 20 einer der Jüngeren. obwohl Gemeinschaftler, bin ich tatsächlich kein EC-ler. Erst nach dem Mauerfall bekam ich regel- Was hat EC für dich ausgemacht? mäßigen Kontakt zum EC. Nun wieder erlaubt, Die Art und Weise, Glauben zu leben. mussten die offiziellen Kontakte zum Dt. EC erst wieder aktiviert werden. Beschreib doch ein bisschen, was damals so abging im Görlitzer EC. Wie sah dieser „regelmäßige Kontakt“ dann aus? Theaterspielen war ein nicht unwesentlicher Be- Als Pastor habe ich dann Jugendstunden in standteil. Für alle älteren Leser möchte ich nur an verschiedenen Kreisen der Gemeinschaften „Kreuzfahrt nach der Sonne“ oder die „Schlossfete“ gehalten, die nun wieder „EC“ waren. mit Thomas Kretschmar erinnern. 10 03.2019 IN JESUS. IN DER GEMEINDE. IN DER WELT.
Zu den wöchentlichen Treffs hat meist jemand Vertiefung des Glaubens, Bibellesen und das aus dem EC-Kreis oder der Prediger die Andacht Sprechen über christliche Themen. gehalten. Gut in Erinnerung sind mir die intensiven Gebetszeiten. Da wir alle mobil waren, sind wir Du bist EC-Mitglied seit Mai 2018. Was gefällt anschließend gerne mal zu McDonald’s gefahren, dir bisher am Besten im örtlichen EC? oder haben auch am Wochenende was gemeinsam Die freshe Gemeinschaft. Es ist nicht einfach nur unternommen. Von 1996 bis 2018 waren wir bei eine Gemeinschaftsstunde. Denn man kommt allen Christivals dabei. über die Themen ins Gespräch und wird eher Interessehalber müsste ich mal bei euch vor- angeregt, sich Gedanken zu machen (… als wenn beischauen, was ihr heute so macht. man einfach nur zuhören muss). Jakob, darf ich mal vorbeikommen? Euer Schluss-Statement? Jakob: Gern, aber bring bitte auch gleich ein Thema und meine Lieblingschips mit. CHRISTFRIED: Ich wünsche den heutigen EC-lern Verbindlichkeit. Haltet auch über das EC-Alter hinaus treu zur Stange. Bleibt einfach dabei. Ich Jakob, als Vertreter der dritten EC-Generation rufe euch 1. Korinther 4, 2 zu: „Und fordert man bist du zudem der Jüngste in unserer Runde. nicht mehr von den Haushaltern, als dass sie treu Wie möchtest Du dich im EC beteiligen? sind?“ Das Organisieren von Jugendstunden vor Ort ist mir wichtig; dass ich die Ortsgruppe leite und am MICHA: Schön, dass es in der nächsten Gene- Laufen halte. ration weitergeht und ich mich jetzt auf meiner Couch ausruhen kann. (lacht) Nein, mal im Ernst, Wer ist für die Themen zuständig? es ist gut, wenn die junge Generation die Sachen Das machen mein Cousin und ich gemeinsam. selbst in die Hand nimmt. Als „Möglichmacher“ steht unsere Generation bewusst hinter dem EC. Was bedeutet für dich „Entschieden für Christus“? Jakob: Ab dem Moment, wo man Mitglied wird, entschei- det man sich nochmal bewusst für Jesus. So war es bei mir. Denn ich möchte dem Herrn bewusst dienen. Die regelmäßigen Treffen vor Ort sind Christfried, Jakob, Veit & Micha 11
IN solvenz ec:jahresabschluss 2018 Das Jahr 2018 liegt schon weit zurück. Alle Abrechnungen für 2018 sind gemacht. Nun ist es Zeit ein ganz großes DANKESCHÖN loszu- werden an all unsere Spender und Unterstützer! Im Vergleich zum letzten Jahr ohne ec:fresh (2016) haben wir einen Spendenzuwachs der allgemeinen Spenden von ca. 3.600 €. Auch die Spenden für unsere Arbeit mit Kindern ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 1.000 € gestiegen. Besonders gefreut haben wir uns auch über einen neuen Fördertopf, aus dem wir Mittel für einige Franziska Lauterbach Kinder- und Jugendfreizeiten bekamen und auch Chemnitz in diesem Jahr wieder bekommen. ec:geschäftsstellenleiterin Danke an alle, die regelmäßig für unsere ec:arbeit spenden, aber auch an die, die unsere Projekte unterstützen. 2018 lag uns hier besonders unser Am Ende bleibt daher ein Minus von ca. 19.500 €. großes ec:zelt am Herzen, dessen Planen vollstän- Wir wollen dieses Minus als Ansporn sehen, denn dig erneuert werden mussten. Eine große Summe unsere Referenten, ohne die es keine ec:arbeit kam zusammen, sodass alle Kosten gedeckt gäbe, sind uns jeden Cent wert – ich hoffe, euch werden konnten. Vielen Dank! geht es genauso. Helft 2019 bitte weiter mit, Insgesamt konnten wir Einnahmen durch Spen- dass wir auch unsere Personalkosten vollständig den, Dankopfer, Zuschüsse und Fördermittel in decken können. Höhe von 579.000 € verbuchen. Gemeinsam sind wir EC und nur gemeinsam kann Kosten, die damit leider nicht vollständig gedeckt der EC weiter getragen werden. werden konnten, sind unsere Personalkosten. Ich bin zuversichtlich, dass wir das 2019 und auch Diese sind im Vergleich zum Vorjahr um rund darüber hinaus schaffen werden! 56.000€ angestiegen, da wir fast durchgehend all Ich bin dann mal dabei – als (neuer) Unterstützer! unsere Personalstellen besetzt hatten. Auch du? Im Pressum Herausgeber: Sächsischer Jugendverband EC (Entschieden für Christus) Redaktion: Franziska Lauterbach, Michael Breidenmoser, Daniel Seng, Pascal Eifert, Veit-Sebastian Dietrich, Lina Enghardt, Anna Bergmann Anschrift: SJV-EC Geschäftsstelle, Hans-Sachs-Straße 37, 09126 Chemnitz, Telefon: 0371 5610000, Fax: 0371 5610001, E-Mail: info@ec-sachsen.de, Internet: www.ec-sachsen.de Bankverbindung: Volksbank Chemnitz, IBAN: DE93 8709 6214 0314 1664 00, BIC: GENODEF1CH1 Grafische Gestaltung: Friedrichs | GrafikDesignAgentur, Gutwasserstraße 12, 08056 Zwickau, www.friedrichs-grafikdesign.de Herstellung: Druckerei Haustein, Cainsdorfer Hauptstraße 107, 08064 Zwickau Bildnachweis: Icons © flaticon.com Die Redaktion behält sich vor, Artikel sinnwahrend zu bearbeiten. Die Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder! 12 03.2019 In jesus. in der Gemeinde. In der welt. 12
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