Schulinterner Lehrplan Mathematik Sekundarstufe II - zuletzt aktualisiert am 24.10.2016 - Leibniz ...

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Schulinterner Lehrplan
Mathematik Sekundarstufe II

   zuletzt aktualisiert am 24.10.2016

                   3
Inhaltsverzeichnis

1. Unterrichtsvorhaben .....................................................................................................................3

2. Detailplanung Unterrichtsvorhaben ..............................................................................................4
  2.1 Einführungsphase .....................................................................................................................4
  2.2 Qualifikationsphase (Q1) Grundkurs .........................................................................................5
  2.3 Qualifikationsphase (Q2) Grundkurs .........................................................................................6
  2.4 Qualifikationsphase (Q1) Leistungskurs ....................................................................................7
  2.5 Qualifikationsphase (Q2) Leistungskurs ....................................................................................9

3. Konkretisierte Unterrichtsvorhaben ............................................................................................10
  3.1 Einführungsphase ...................................................................................................................10
  3.2 Qualifikationsphase (Q1) Grundkurs .......................................................................................18
  3.3 Qualifikationsphase (Q2) Grundkurs ......................................................................................26
  3.4 Qualifikationsphase (Q1) Leistungskurs ..................................................................................32
  3.5 Qualifikationsphase (Q2) Leistungskurs ..................................................................................49

4. Leistungsbewertung ...................................................................................................................57
  4.1 Verbindliche Absprachen.........................................................................................................57
  4.2 Überprüfung der sonstigen Leistung .......................................................................................57
  4.3 Kriterien für die Überprüfung der sonstigen Leistungen ..........................................................58

                                                                     3
Curriculum Mathematik SII 2014, Leibniz-Gymnasium Remscheid

1. Unterrichtsvorhaben
Die Darstellung der Unterrichtsvorhaben im schulinternen Lehrplan            Während der Fachkonferenzbeschluss zum „Übersichtsraster Unter-
besitzt den Anspruch, sämtliche im Kernlehrplan angeführten Kompe-           richtsvorhaben“ zur Gewährleistung vergleichbarer Standards sowie
tenzen abzudecken. Dies entspricht der Verpflichtung jeder Lehrkraft,        zur Absicherung von Kurswechslern und Lehrkraftwechseln für alle
Schülerinnen und Schülern Lerngelegenheiten zu ermöglichen, so               Mitglieder der Fachkonferenz Bindekraft entfalten soll, besitzt die
dass alle Kompetenzerwartungen des Kernlehrplans von ihnen erfüllt           Ausweisung „konkretisierter Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.2) emp-
werden können.                                                               fehlenden Charakter. Referendarinnen und Referendaren sowie neu-
Die entsprechende Umsetzung erfolgt auf zwei Ebenen: der Über-               en Kolleginnen und Kollegen dienen diese vor allem zur standardbe-
sichts- und der Konkretisierungsebene.                                       zogenen Orientierung in der neuen Schule, aber auch zur Verdeutli-
Im „Übersichtsraster Unterrichtsvorhaben“ (Kapitel 2.1.1) wird die           chung von unterrichtsbezogenen fachgruppeninternen Absprachen
Verteilung der Unterrichtsvorhaben dargestellt. Sie ist laut Beschluss       zu didaktisch-methodischen Zugängen, fächerübergreifenden Koope-
der Fachkonferenz verbindlich für die Unterrichtsphasen der Quali-           rationen, Lernmitteln und -orten sowie vorgesehenen Leistungsüber-
fikationsphase. Die zeitliche Abfolge der Unterrichtsvorhaben                prüfungen, die im Einzelnen auch den Kapiteln 2.3 bis 2.5 zu ent-
der Einführungsphase ist jeweils auf die Vorgaben zur Ver-                   nehmen sind. Begründete Abweichungen von den vorgeschlagenen
gleichsklausur abzustimmen.                                                  Vorgehensweisen bezüglich der konkretisierten Unterrichtsvorhaben
Das Übersichtsraster dient dazu, den Kolleginnen und Kollegen einen          sind im Rahmen der pädagogischen Freiheit der Lehrkräfte jederzeit
schnellen Überblick über die Zuordnung der Unterrichtsvorhaben zu            möglich. Sicherzustellen bleibt allerdings auch hier, dass im Rahmen
den einzelnen Jahrgangsstufen sowie den im Kernlehrplan genann-              der Umsetzung der Unterrichtsvorhaben insgesamt alle prozess- und
ten Kompetenzen, Inhaltsfeldern und inhaltlichen Schwerpunkten zu            inhaltsbezogenen Kompetenzen des Kernlehrplans Berücksichtigung
verschaffen. Um Klarheit für die Lehrkräfte herzustellen und die             finden.
Übersichtlichkeit zu gewährleisten, werden in der Kategorie „Kompe-          Die obligatorischen Vorgaben für die entsprechenden Abiturjahrgän-
tenzen“ an dieser Stelle nur die übergeordneten Kompetenzerwar-              ge finden sich auf der Homepage des Schulministeriums unter
tungen ausgewiesen, während die konkretisierten Kompetenzerwar-              https://www.standardsicherung.schulministerium.nrw.de/cms/zentrala
tungen erst auf der Ebene konkretisierter Unterrichtsvorhaben Be-            bitur-gost/faecher/fach.php?fach=2. Diese sind – genau wie die übri-
rücksichtigung finden. Der ausgewiesene Zeitbedarf versteht sich als         gen Vorgaben, die in diesem Kapitel dargestellt sind, von allen Kolle-
grobe Orientierungsgröße, die nach Bedarf über- oder unterschritten          ginnen und Kollegen der Fachkonferenz zur Kenntnis zu nehmen und
werden kann. Um Spielraum für Vertiefungen, individuelle Förderung,          durch entsprechende Kommunikation innerhalb der Fachkonferenz
besondere Schülerinteressen oder aktuelle Themen zu erhalten,                zu gewährleisten.
wurden im Rahmen dieses schulinternen Lehrplans ca. 75 Prozent
der Bruttounterrichtszeit verplant.

Anmerkung zu den Stundenzahlen in den folgenden Kapiteln: 1 Stunde entspricht 45 Minuten.

                                                                         3
2. Detailplanung Unterrichtsvorhaben
 2.1 Einführungsphase
Unterrichts-               Thema                    Zentrale Kompe-        Inhaltsfeld         Inhaltlicher Schwerpunkt            Zeitbedarf
 vorhaben                                                tenzen
      I      Den Zufall im Griff - Modellierung    Modellieren                           Mehrstufige Zufallsexperimente             9 Stunden
             von Zufallsprozessen (E-S1)           Werkzeuge nutzen
                                                                       Stochastik (S)
      II     Testergebnisse richtig interpretie-   Modellieren                           Bedingte Wahrscheinlichkeiten              9 Stunden
             ren – Umgang mit bedingten            Kommunizieren
             Wahrscheinlichkeiten (E-S2)
     III     Beschreibung der Eigenschaften        Modellieren                           Grundlegende Eigenschaften von Po-        15 Stunden
             von Funktionen und deren Nut-         Werkzeuge nutzen                      tenz-, Exponential- und Sinusfunktionen
             zung im Kontext (E-A1)
    IV       Von der durchschnittlichen zur        Argumentieren                         Grundverständnis des Ableitungsbe-        12 Stunden
             lokalen Änderungsrate (E-A2)          Werkzeuge nutzen    Funktionen und    griffs
     V       Von den Potenzfunktionen zu den       Problemlösen         Analysis (A)     Differentialrechnung ganzrationaler       12 Stunden
             ganzrationalen Funktionen (E-A3)      Argumentieren                         Funktionen
                                                   Werkzeuge nutzen
    VI       Entwicklung und Anwendung von         Problemlösen                          Differentialrechnung ganzrationaler       12 Stunden
             Kriterien und Verfahren zur Unter-    Argumentieren                         Funktionen
             suchung von Funktionen (E-A4)
    VII      Unterwegs in 3D – Koordinatisie-      Modellieren                           Koordinatisierungen des Raumes             6 Stunden
                                                                       Analytische Ge-
             rung des Raumes (E-G1)                Kommunizieren
                                                                      ometrie und linea-
    VIII     Vektoren bringen Bewegung in          Problemlösen                          Vektoren und Vektoroperationen             9 Stunden
                                                                       re Algebra (G1)
             den Raum (E-G2)
                                                                                                   Summe Einführungsphase:         84 Stunden

                                                                       4
2.2 Qualifikationsphase (Q1) Grundkurs
Unterrichts-               Thema                  Zentrale Kompe-        Inhaltsfeld           Inhaltlicher Schwerpunkt           Zeitbedarf
 vorhaben                                              tenzen
    GK
     I       Beschreibung von Bewegungen und      Modellieren                             Darstellung und Untersuchung geo-        9 Stunden
             Schattenwurf mit Geraden (Q1-G-      Werkzeuge nut-                          metrischer Objekte (Geraden)
             G1)                                  zen
     II      Lineare Algebra als Schlüssel zur    Problemlösen                            Darstellung und Untersuchung geo-        9 Stunden
             Lösung von geometrischen Proble-     Werkzeuge nut-                          metrischer Objekte (Ebenen)
             men (Q1-G-G2)                        zen               Analytische Geo-      Lineare Gleichungssysteme
                                                                    metrie und
    III     Eine Sache der Logik und der Be-      Argumentieren     Lineare Algebra (G)   Lagebeziehungen                          6 Stunden
            griffe: Untersuchung von Lagebe-      Kommunizieren
            ziehungen (Q1-G-G3)
    IV      Räume vermessen – mit dem Ska-        Problemlösen                            Skalarprodukt                            9 Stunden
            larprodukt Polygone und Polyeder
            untersuchen (Q1-G-G4)
    V       Optimierungsprobleme (Q1-G-A1)        Modellieren                             Funktionen als mathematische Model-      9 Stunden
                                                  Problemlösen                            le
    VI      Funktionen beschreiben Formen –       Modellieren                             Funktionen als mathematische Model-     15 Stunden
            Modellieren von Sachsituationen mit   Werkzeuge nut-                          le
            ganzrationalen Funktionen (Q1-G-      zen               Funktionen und        Lineare Gleichungssysteme
            A2)                                                     Analysis (A)
    VII     Von der Änderungsrate zum Be-         Kommunizieren                           Grundverständnis des Integralbegriffs    9 Stunden
            stand (Q1-G-A3)
   VIII     Von der Randfunktion zur Integral-    Argumentieren                           Integralrechnung                        12 Stunden
            funktion (Q-GK-A4)                    Werkzeuge nut-
                                                  zen
                                                                                       Summe Qualifikationsphase (Q1) - GK:       78 Stunden

                                                                     5
2.3 Qualifikationsphase (Q2) Grundkurs
Unterrichts-                 Thema                   Zentrale Kompe-       Inhaltsfeld           Inhaltlicher Schwerpunkt         Zeitbedarf
 vorhaben                                                 tenzen
    GK
      I      Von stochastischen Modellen, Zu-       Modellieren                            Kenngrößen von Wahrscheinlichkeits-         6 Std.
             fallsgrößen, Wahrscheinlichkeitsver-                                          verteilungen
             teilungen und ihren Kenngrößen
             (Q2-G-S1)
      II     Treffer oder nicht? – Bernoulliexpe-   Modellieren                            Binomialverteilung                          9 Std.
             rimente und Binomialverteilung (Q2-    Werkzeuge nutzen   Stochastik (S)
             G-S2)
     III     Modellieren mit Binomialverteilun-     Modellieren                            Binomialverteilung                          9 Std.
             gen (Q2-G-S3)                          Argumentieren
    IV       Von Übergängen und Prozessen           Modellieren                            Stochastische Prozesse                      9 Std.
             (Q2-G-S4)                              Argumentieren
     V       Natürlich: Exponentialfunktionen       Problemlösen                           Fortführung der Differentialrechnung        9 Std.
             (Q2-G-A5)                              Werkzeuge nutzen   Funktionen und
    VI       Modellieren (nicht nur) mit Exponen-   Modellieren        Analysis (A)        Fortführung der Differentialrechnung       12 Std.
             tialfunktionen (Q2-G-A6)                                                      und Integralrechnung
                                                                                         Summe Qualifikationsphase (Q2) - GK:     54 Stunden

                                                                       6
2.4 Qualifikationsphase (Q1) Leistungskurs

Qualifikationsphase (Q1) Leistungskurs
 Unter-                 Thema                      Zentrale           Inhaltsfeld           Inhaltlicher Schwerpunkt          Zeitbedarf
 richts-                                         Kompetenzen
vorhaben
   LK
    I      Optimierungsprobleme (Q-LK-A1)       Modellieren                            Funktionen als mathematische Mo-          20 Std.
                                                                 Funktionen und
                                                Problemlösen                           delle
                                                                 Analysis (A)
                                                                                       Fortführung der Differentialrechnung
   II      Funktionen beschreiben Formen –      Modellieren                            Funktionen als mathematische Mo-          20 Std.
                                                                 Funktionen und
           Modellieren von Sachsituationen      Werkzeuge nut-                         delle
                                                                 Analysis (A), Line-
           mit Funktionen (Q-LK-A2)             zen                                    Lineare Gleichungssysteme
                                                                 are Algebra (G)
   III     Beschreibung von Bewegungen          Modellieren                            Darstellung und Untersuchung              10 Std.
           und                                  Werkzeuge nut-                         geometrischer Objekte (Geraden)
           Schattenwurf mit Geraden (Q-LK-      zen
           G1)
   IV      Die Welt vermessen – das Skalar-     Problemlösen                           Skalarprodukt                             10 Std.
           produkt und seine ersten Anwen-
           dungen (Q-LK-G2)                                      Analytische Geo-
   V       Ebenen als Lösungsmengen von         Argumentieren    metrie und Lineare    Darstellung und Untersuchung              10 Std.
           linearen Gleichungen und ihre Be-    Kommunizieren    Algebra (G)           geometrischer Objekte (Ebenen)
           schreibung durch Parameter (Q-
           LK-G3)
   VI      Lagebeziehungen und Abstands-        Argumentieren                          Lagebeziehungen und Abstände              10 Std.
           probleme bei geradlinig bewegten     Kommunizieren                          (von
           Objekten (Q-LK-G4)                                                          Geraden)
  VII      Von der Änderungsrate zum Be-        Kommunizieren                          Grundverständnis des Integralbe-          10 Std.
           stand (Q-LK-A3)                                                             griffs
                                                                 Funktionen und
  VIII     Von der Randfunktion zur Integral-   Argumentieren    Analysis (A)          Integralrechnung                          20 Std.
           funktion (Q-LK-A4)                   Werkzeuge nut-
                                                zen
   IX      Von stochastischen Modellen, Zu-     Modellieren                            Kenngrößen von Wahrscheinlich-              5 Std.
                                                                 Stochastik (S)
           fallsgrößen, Wahrscheinlichkeits-                                           keitsverteilungen

                                                                  7
verteilungen und ihren Kenngrö-
     ßen (Q-LK-S1)
X    Treffer oder nicht? – Bernoulliex-   Modellieren           Binomialverteilung                     10 Std.
     perimente und Binomialverteilun-     Werkzeuge nut-
     gen (Q-LK-S2)                        zen
XI   Untersuchung charakteristischer      Problemlösen          Binomialverteilung                      5 Std.
     Größen von Binomialverteilungen
     (Q-LK-S3)
                                                               Summe Qualifikationsphase (Q1) - LK:   130 Std.

                                                           8
2.5 Qualifikationsphase (Q2) Leistungskurs

3.

 Unter-                 Thema                   Zentrale Kompe-        Inhaltsfeld           Inhaltlicher Schwerpunkt          Zeitbedarf
 richts-                                             tenzen
vorhaben
   LK
    I      Natürlich: Exponentialfunktionen     Problemlösen                            Fortführung der Differentialrechnung      20 Std.
           und Logarithmus (Q-LK-A5)            Werkzeuge n.      Funktionen und
     II    Modellieren (nicht nur) mit Expo-    Modellieren       Analysis (A)          Fortführung der Differentialrechnung      20 Std.
           nentialfunktionen (Q-LK-A6)                                                  Integralrechnung
     III   Ist die Glocke normal? (Q-LK-S4)     Modellieren                             Normalverteilung                          10 Std.
                                                Problemlösen
                                                Werkzeuge n.
     IV    Signifikant und relevant? – Testen   Modellieren       Stochastik (S)        Testen von Hypothesen                     10 Std.
           von Hypothesen (Q-LK-S5)             Kommunizieren
     V     Von Übergängen und Prozessen         Modellieren                             Stochastische Prozesse                    10 Std.
           (QLK-S6)                             Argumentieren
     VI    Untersuchungen an Polyedern          Problemlösen                            Lagebeziehung und Abstände (von           10 Std.
           (QLK-                                Werkzeuge nut-                          Ebenen)
                                                                  Analytische Geo-
           G5)                                  zen                                     Lineare Gleichungssysteme
                                                                  metrie und Lineare
     VII   Strategieentwicklung bei geomet-     Modellieren                             Verknüpfung aller Kompetenzen             10 Std.
                                                                  Algebra (G)
           rischen Problemsituationen und       Problemlösen
           Beweisaufgaben (Q-LK-G6)
                                                                                     Summe Qualifikationsphase (Q2) - LK:          90 td.

                                                                   9
3. Konkretisierte Unterrichtsvorhaben

Hinweis: Thema, Inhaltsfelder, inhaltliche Schwerpunkte und Kompetenzen hat die Fachkonferenz des Leibniz-Gymnasiums verbindlich verein-
bart. In allen anderen Bereichen sind Abweichungen von den vorgeschlagenen Vorgehensweisen bei der Konkretisierung der Unterrichtsvorhaben
möglich. Darüber hinaus enthält dieser schulinterne Lehrplan in den Kapiteln 2.3 bis 2.5 übergreifende sowie z. T. auch jahrgangsbezogene Ab-
sprachen zur fachmethodischen und fachdidaktischen Arbeit, zur Leistungsbewertung und zur Leistungsrückmeldung. Je nach internem Steue-
rungsbedarf können solche Absprachen auch vorhabenbezogen vorgenommen werden.

3.1 Einführungsphase

Thema: Den Zufall im Griff – Modellierung von Zufallsprozessen (E-S1)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                                     Vorhabenbezogene Absprachen und Empfeh-
                                                                                                lungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                                    Beim Einstieg ist eine Beschränkung auf Beispie-
                                                                                                le aus dem Bereich Glücksspiele zu vermeiden.
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                                Einen geeigneten Kontext bietet die Methode der
 deuten Alltagssituationen als Zufallsexperimente, simulieren Zufallsexperimente
                                                                                                Zufallsantworten bei sensitiven Umfragen.
 verwenden Urnenmodelle zur Beschreibung von Zufallsprozessen                                  Zur Modellierung von Wirklichkeit werden durch-
 stellen Wahrscheinlichkeitsverteilungen auf und führen Erwartungswertbetrachtungen            gängig Simulationen – auch unter Verwendung
    durch                                                                                       von digitalen Werkzeugen (GTR, Tabellenkalku-
 beschreiben mehrstufige Zufallsexperimente und ermitteln Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe       lation) – geplant und durchgeführt (Zufallsgene-
    der Pfadregeln                                                                              rator).
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                                     Das Urnenmodell wird auch verwendet, um
                                                                                                grundlegende Zählprinzipien wie das Ziehen
Modellieren                                                                                     mit/ohne Zurücklegen mit/ohne Berücksichtigung
Die Schülerinnen und Schüler                                                                    der Reihenfolge zu thematisieren.
 treffen Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen einer realen Situation vor              Die zentralen Begriffe Wahrscheinlichkeitsvertei-
   (Strukturieren)                                                                              lung und Erwartungswert werden im Kontext von
 übersetzen zunehmend komplexe Sachsituationen in mathematische Modelle (Mathemati-            Glücksspielen erarbeitet und können durch zu-
   sieren), erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine Lösung inner-   nehmende Komplexität der Spielsituationen ver-
   halb des mathematischen Modells (Mathematisieren)                                            tieft werden. Digitale Werkzeuge werden zur Vi-
                                                                                                sualisierung von Wahrscheinlichkeitsverteilungen
                                                                                                (Histogramme) und zur Entlastung von händi-
Werkzeuge nutzen                                                                                schem Rechnen verwendet.
Die Schülerinnen und Schüler

                                                                       10
   verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum
    … Generieren von Zufallszahlen
    … Variieren der Parameter von Wahrscheinlichkeitsverteilungen
    … Erstellen der Histogramme von Wahrscheinlichkeitsverteilungen
    … Berechnen der Kennzahlen von Wahrscheinlichkeitsverteilungen (Erwartungswert)

Thema: Testergebnisse richtig interpretieren – Umgang mit bedingten Wahrscheinlichkeiten (E-S2)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                              Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlun-
                                                                                         gen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                             Als Einstiegskontext zur Erarbeitung des fachlichen
                                                                                         Inhaltes könnte das HIV-Testverfahren dienen, eine
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                         Möglichkeit zur Vertiefung böte dann die Betrachtung
 modellieren Sachverhalte mit Hilfe von Baumdiagrammen und Vier- oder Mehrfelderta-
                                                                                         eines Diagnosetests zu einer häufiger auftretenden
   feln
                                                                                         Erkrankung (z. B. Grippe). Um die Übertragbarkeit
 bestimmen bedingte Wahrscheinlichkeiten                                                des Verfahrens zu sichern, sollen insgesamt mindes-
 prüfen Teilvorgänge mehrstufiger Zufallsexperimente auf stochastische Unabhängigkeit   tens zwei Beispiele aus unterschiedlichen Kontexten
 bearbeiten Problemstellungen im Kontext bedingter Wahrscheinlichkeiten.                betrachtet werden.
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                              Zur Förderung des Verständnisses der Wahrschein-
                                                                                         lichkeitsaussagen werden parallel Darstellungen mit
Modellieren                                                                              absoluten Häufigkeiten verwendet.
Die Schülerinnen und Schüler                                                             Die Schülerinnen und Schüler sollen zwischen ver-
 erfassen und strukturieren zunehmend komplexe Sachsituationen mit Blick auf eine       schiedenen Darstellungsformen (Baumdiagramm,
    konkrete Fragestellung (Strukturieren)                                               Mehrfeldertafel) wechseln können und diese zur Be-
 erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine Lösung innerhalb   rechnung bedingter Wahrscheinlichkeiten beim Ver-
    des mathematischen Modells (Mathematisieren)                                         tauschen von Merkmal und Bedingung und zum
 beziehen die erarbeitete Lösung wieder auf die Sachsituation (Validieren)              Rückschluss auf unbekannte Astwahrscheinlichkei-
                                                                                         ten nutzen können. Bei der Erfassung stochastischer
Kommunizieren                                                                            Zusammenhänge ist die Unterscheidung von Wahr-
Die Schülerinnen und Schüler                                                             scheinlichkeiten des Typs P(A∩B) von bedingten
 erfassen, strukturieren und formalisieren Informationen aus zunehmend komplexen        Wahrscheinlichkeiten – auch sprachlich – von be-
    mathematikhaltigen Texten […] (Rezipieren)                                           sonderer Bedeutung.
 wechseln flexibel zwischen mathematischen Darstellungsformen (Produzieren)

                                                                     11
Thema: Beschreibung der Eigenschaften von Funktionen und deren Nutzung im Kontext (E-A1)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                 Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                Algebraische Rechentechniken werden grundsätzlich parallel ver-
                                                                            mittelt und diagnosegestützt geübt (solange in diesem Unterrichts-
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                            vorhaben erforderlich in einer von drei Wochenstunden, ergänzt
 beschreiben die Eigenschaften von Potenzfunktionen mit ganzzahligen
                                                                            durch differenzierende, individuelle Zusatzangebote aus Aufgaben-
    Exponenten sowie quadratischen und kubischen Wurzelfunktionen
                                                                            sammlungen). Dem oft erhöhten Angleichungs- und Förderbedarf
 beschreiben Wachstumsprozesse mithilfe linearer Funktionen und Ex-
                                                                            von Schulformwechslern wird ebenfalls durch gezielte individuelle
    ponentialfunktionen                                                     Angebote Rechnung getragen.
 wenden einfache Transformationen (Streckung, Verschiebung) auf            Hilfreich kann es sein, dabei die Kompetenzen der Mitschülerinnen
    Funktionen (Sinusfunktion, quadratische Funktionen, Potenzfunktionen,   und Mitschüler (z. B. durch Kurzvorträge) zu nutzen.
    Exponentialfunktionen) an und deuten die zugehörigen Parameter          Ein besonderes Augenmerk muss in diesem Unterrichtsvorhaben
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                 auf die Einführung in die elementaren Bedienkompetenzen der
                                                                            verwendeten Software und des GTR gerichtet werden.
Modellieren
                                                                            Als Kontext für die Beschäftigung mit Wachstumsprozessen können
Die Schülerinnen und Schüler                                                zunächst Ansparmodelle (insbesondere lineare und exponentielle)
 erfassen und strukturieren zunehmend komplexe Sachsituationen mit         betrachtet und mithilfe einer Tabellenkalkulation verglichen werden.
    Blick auf eine konkrete Fragestellung (Strukturieren)                   Für kontinuierliche Prozesse und den Übergang zu Exponential-
 übersetzen zunehmend komplexe Sachsituationen in mathematische            funktionen werden verschiedene Kontexte (z. B. Bakterienwachs-
    Modelle (Mathematisieren)                                               tum, Abkühlung) untersucht.
                                                                            Der entdeckende Einstieg in Transformationen kann etwa über das
Werkzeuge nutzen                                                            Beispiel „Sonnenscheindauer“ aus den GTR-Materialien erfolgen,
Die Schülerinnen und Schüler                                                also zunächst über die Sinusfunktion.
 nutzen Tabellenkalkulation, Funktionenplotter und grafikfähige Taschen-   Anknüpfend an die Erfahrungen aus der SI werden dann quadrati-
    rechner                                                                 sche Funktionen (Scheitelpunktform) und Parabeln unter dem
 verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum                             Transformationsaspekt betrachtet. Systematisches Erkunden mithil-
    … Darstellen von Funktionen grafisch und als Wertetabelle               fe des GTR eröffnet den Zugang zu Potenzfunktionen.
    … zielgerichteten Variieren der Parameter von Funktionen

                                                                      12
Thema: Von der durchschnittlichen zur lokalen Änderungsrate (E-A2)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                        Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                       Für den Einstieg wird ein Stationenlernen zu durchschnittli-
                                                                                   chen Änderungsraten in unterschiedlichen Sachzusammen-
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                   hängen empfohlen, die auch im weiteren Verlauf immer
 berechnen durchschnittliche und lokale Änderungsraten und interpretieren sie
                                                                                   wieder auftauchen (z. B. Bewegungen, Zu- und Abflüsse,
    im Kontext
                                                                                   Höhenprofil, Temperaturmessung, Aktienkurse, Entwicklung
 erläutern qualitativ auf der Grundlage eines propädeutischen Grenzwertbegriffs
                                                                                   regenerativer Energien, Sonntagsfrage, Wirk- oder Schad-
    an Beispielen den Übergang von der durchschnittlichen zur lokalen Änderungs-   stoffkonzentration, Wachstum, Kosten- und Ertragsentwick-
    rate                                                                           lung).
 deuten die Tangente als Grenzlage einer Folge von Sekanten                       Der Begriff der lokalen Änderungsrate wird im Sinne eines
 deuten die Ableitung an einer Stelle als lokale Änderungsra-                     spiraligen Curriculums qualitativ und heuristisch verwendet.
    te/Tangentensteigung                                                           Als Kontext für den Übergang von der durchschnittlichen zur
 beschreiben und interpretieren Änderungsraten funktional (Ableitungsfunktion)    lokalen Änderungsrate wird die vermeintliche Diskrepanz
 leiten Funktionen graphisch ab                                                   zwischen der Durchschnittsgeschwindigkeit bei einer länge-
 begründen Eigenschaften von Funktionsgraphen (Monotonie, Extrempunkte)           ren Fahrt und der durch ein Messgerät ermittelten Momen-
    mit Hilfe der Graphen der Ableitungsfunktionen                                 tangeschwindigkeit genutzt.
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                        Neben zeitabhängigen Vorgängen soll auch ein geometri-
                                                                                   scher Kontext betrachtet werden.
Argumentieren (Vermuten)                                                           Tabellenkalkulation und Dynamische-Geometrie-Software
Die Schülerinnen und Schüler                                                       werden zur numerischen und geometrischen Darstellung
 stellen Vermutungen auf                                                          des Grenzprozesses beim Übergang von der durchschnittli-
 unterstützen Vermutungen beispielgebunden                                        chen zur lokalen Änderungsrate bzw. der Sekanten zur
 präzisieren Vermutungen mithilfe von Fachbegriffen und unter Berücksichtigung    Tangenten (Zoomen) eingesetzt.
    der logischen Struktur                                                         Im Zusammenhang mit dem graphischen Ableiten und dem
                                                                                   Begründen der Eigenschaften eines Funktionsgraphen sol-
Werkzeuge nutzen                                                                   len die Schülerinnen und Schüler in besonderer Weise zum
Die Schülerinnen und Schüler                                                       Vermuten, Begründen und Präzisieren ihrer Aussagen an-
 verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum                                    gehalten werden. Hier ist auch der Ort, den Begriff des Ext-
    … Darstellen von Funktionen grafisch und als Wertetabelle                      rempunktes (lokal vs. global) zu präzisieren und dabei auch
    … grafischen Messen von Steigungen                                             Sonderfälle, wie eine konstante Funktion, zu betrachten,
                                                                                   während eine Untersuchung der Änderung von Änderungen
 nutzen mathematische Hilfsmittel und digitale Werkzeuge zum Erkunden und
                                                                                   erst zu einem späteren Zeitpunkt des Unterrichts (Q1) vor-
    Recherchieren, Berechnen und Darstellen
                                                                                   gesehen ist.

                                                                      13
Thema: Von den Potenzfunktionen zu den ganzrationalen Funktionen (E-A3)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                  Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                 Im Anschluss an Unterrichtsvorhaben II (Thema E-A2) wird die Fra-
                                                                             ge aufgeworfen, ob mehr als numerische und qualitative Untersu-
   erläutern qualitativ auf der Grundlage eines propädeutischen Grenz-      chungen in der Differentialr. möglich sind. Für eine quadratische
    wertbegriffs an Beispielen den Übergang von der durchschnittlichen zur   Funktion wird der Grenzübergang bei der „h-Methode“ exempla-
    lokalen Änderungsrate                                                    risch durchgeführt. Empfehlung: Durch Variation im Rahmen eines
   beschreiben und interpretieren Änderungsraten funktional (Ableitungs-    Gruppenpuzzles vermuten die Lernenden eine Formel für die Ablei-
    funktion)                                                                tung einer beliebigen quadratischen Fkt.. Dabei vermuten sie auch
   leiten Funktionen graphisch ab                                           das Grundprinzip der Linearität (ggf. auch Verhaltens bei Verschie-
   begründen Eigenschaften von Funktionsgraphen (Monotonie, Extrem-         bungen in x-Richtung). Durch Analyse des Rechenweges werden
    punkte) mit Hilfe der Graphen der Ableitungsfunktionen                   die Vermutungen erhärtet.
   nutzen die Ableitungsregel für Potenzfunktionen mit natürlichen Expo-    Um die Ableitungsregel für höhere Potenzen zu vermuten, nutzen
    nenten                                                                   die Schüler den GTR und die Möglichkeit, Werte der Ableitungs-
   wenden die Summen- und Faktorregel auf ganzrationale Funktionen an       funktionen näherungsweise zu tabellieren und zu plotten. Der Un-
                                                                             terricht erweitert besonders Kompetenzen aus dem Bereich des
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                  Vermutens. Kontexte spielen in diesem Unterrichtsvorhaben eine
Problemlösen                                                                 untergeordnete Rolle. Quadratische Fkt. können aber stets als
                                                                             Weg-Zeit-Funktion bei Fall- und Wurf- und anderen gleichförmig
   analysieren und strukturieren die Problemsituation (Erkunden) erkennen   beschleunigten Bewegungen gedeutet werden. Die Motivation zur
    Muster und Beziehungen (Erkunden)                                        Beschäftigung mit Polynomfunktionen soll durch eine Optimie-
   wählen geeignete Begriffe, Zusammenhänge und Verfahren zur Prob-         rungsaufgabe geweckt werden. Die verschiedenen Möglichkeiten,
    lemlösung aus (Lösen)                                                    eine Schachtel aus einem DIN-A4-Blatt herzustellen, führen insbe-
                                                                             sondere auf Polynomfunktionen vom Grad 3. Hier können sich alle
Argumentieren                                                                bislang erarbeiteten Regeln bewähren.
                                                                             Ganzrationale Fkt. (Grad 3) werden Gegenstand einer qualitativen
   präzisieren Vermutungen mithilfe von Fachbegriffen und unter Berück-     Erkundung m.H. von AniGra, wobei Parameter gezielt variiert wer-
    sichtigung der logischen Struktur (Vermuten)                             den. Bei der Klassifizierung der Formen können die Begriffe aus
   nutzen mathematische Regeln bzw. Sätze und sachlogische Argumente        Unterrichtsvorhaben II (Thema E-A2) eingesetzt werden. Zusätzlich
    für Begründungen (Begründen)                                             werden die Symmetrie zum Ursprung und das Globalverhalten un-
   überprüfen, inwiefern Ergebnisse, Begriffe und Regeln verallgemeinert    tersucht. Die Vorteile einer Darstellung mithilfe von Linearfaktoren
    werden können (Beurteilen)                                               und die Bedeutung der Vielfachheit einer Nullstelle werden hier
                                                                             thematisiert.Durch gleichzeitiges Visualisieren der Ableitungsfunkti-
Werkzeuge nutzen
                                                                             on erklären Lernende die Eigenschaften von ganzrationalen Funkti-
                                                                             onen 3. Grades durch die Eigenschaften der ihnen vertrauten quad-
   verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum
                                                                             ratischen Funktionen. Zugleich entdecken sie die Zusammenhänge
    … Lösen von Gleichungen
                                                                             zwischen charakteristischen Punkten, woran in Unterrichtsvorhaben
    … zielgerichteten Variieren der Parameter von Funktionen
                                                                             VI (Thema E-A4) angeknüpft wird.

                                                                       14
Thema: Entwicklung und Anwendung von Kriterien und Verfahren zur Untersuchung von Funktionen (E-A4)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                                   Vorhabenbezogene Absprachen und Empfeh-
                                                                                              lungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                                  Ein kurzes Wiederaufgreifen des graphischen Ab-
                                                                                              leitens am Beispiel der Sinusfunktion führt zur Ent-
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                              deckung, dass die Kosinusfunktion deren Ableitung
 leiten Funktionen graphisch ab
                                                                                              ist.
 nennen die Kosinusfunktion als Ableitung der Sinusfunktion
                                                                                              Für ganzrationale Funktionen werden die Zusam-
 begründen Eigenschaften von Funktionsgraphen (Monotonie, Extrempunkte) mit Hilfe der        menhänge zwischen den Extrempunkten der Aus-
    Graphen der Ableitungsfunktionen                                                          gangsfunktion und ihrer Ableitung durch die Be-
 nutzen die Ableitungsregel für Potenzfunktionen mit natürlichem Exponenten                  trachtung von Monotonieintervallen und der vier
 wenden die Summen- und Faktorregel auf ganzrationale Funktionen an                          möglichen Vorzeichenwechsel an den Nullstellen
 lösen Polynomgleichungen, die sich durch einfaches Ausklammern oder Substituieren           der Ableitung untersucht. Die Schülerinnen und
    auf lineare und quadratische Gleichungen zurückführen lassen, ohne digitale Hilfsmittel   Schüler üben damit, vorstellungsbezogen zu ar-
 verwenden das notwendige Kriterium und das Vorzeichenwechselkriterium zur Bestim-           gumentieren. Die Untersuchungen auf Symmetrien
    mung von Extrempunkten                                                                    und Globalverhalten werden fortgesetzt.
 unterscheiden lokale und globale Extrema im Definitionsbereich                              Bezüglich der Lösung von Gleichungen im Zu-
 verwenden am Graphen oder Term einer Funktion ablesbare Eigenschaften als Argu-             sammenhang mit der Nullstellenbestimmung wird
    mente beim Lösen von inner- und außermathematischen Problemen                             durch geeignete Aufgaben Gelegenheit zum Üben
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                                   von Lösungsverfahren ohne Verwendung des GTR
                                                                                              gegeben.
Problemlösen                                                                                  Der logische Unterschied zwischen notwendigen
Die Schülerinnen und Schüler                                                                  und hinreichenden Kriterien kann durch Multiple-
 erkennen Muster und Beziehungen (Erkunden)                                                  Choice-Aufgaben vertieft werden, die rund um die
                                                                                              Thematik der Funktionsuntersuchung von Poly-
 nutzen heuristische Strategien und Prinzipien (hier: Zurückführen auf Bekanntes) (Lösen)
                                                                                              nomfunktionen Begründungsanlässe und die Mög-
 wählen geeignete Begriffe, Zusammenhänge und Verfahren zur Problemlösung aus (Lö-
                                                                                              lichkeit der Einübung zentraler Begriffe bieten.
    sen)
                                                                                              Neben den Fällen, in denen das Vorzeichenwech-
Argumentieren                                                                                 selkriterium angewendet wird, werden die Lernen-
Die Schülerinnen und Schüler                                                                  den auch mit Situationen konfrontiert, in denen sie
                                                                                              mit den Eigenschaften des Graphen oder Terms
 präzisieren Vermutungen mithilfe von Fachbegriffen und unter Berücksichtigung der logi-
                                                                                              argumentieren. So erzwingt z. B. Achsensymmetrie
    schen Struktur (Vermuten)
                                                                                              die Existenz eines Extrempunktes auf der Symmet-
 nutzen mathematische Regeln bzw. Sätze und sachlogische Argumente für Begründun-
                                                                                              rieachse.
    gen (Begründen)
                                                                                              Beim Lösen von inner- und außermathematischen
 berücksichtigen vermehrt logische Strukturen (notwendige /hinreichende Bedingung, Fol-      Problemen müssen auch Tangentengleichungen
    gerungen […]) (Begründen)                                                                 bestimmt werden.
 erkennen fehlerhafte Argumentationsketten und korrigieren sie (Beurteilen)

                                                                       15
Thema: Unterwegs in 3D – Koordinatisierungen des Raumes (E-G1)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                              Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                             Ausgangspunkt ist eine Vergewisserung (z. B. in Form einer Mindmap)
                                                                         hinsichtlich der den Schülerinnen und Schülern bereits bekannten Koor-
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                         dinatisierungen (GPS, geographische Koordinaten, kartesische Koordi-
 wählen geeignete kartesische Koordinatisierungen für die Bearbei-
                                                                         naten, Robotersteuerung).
   tung eines geometrischen Sachverhalts in der Ebene und im Raum
                                                                         Die Auswahl zwischen kartesischen und anderen Koordinaten kann bei
 stellen geometrische Objekte in einem räumlichen kartesischen Ko-
                                                                         genügend zur Verfügung stehender Zeit im Kontext der Spidercam ge-
   ordinatensystem dar                                                   troffen werden: Bewegung der Spidercam in einem kartesischen Koor-
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                              dinatensystem, Ausrichtung der Kamera in Kugelkoordinaten. Bei en-
                                                                         gem Zeitrahmen sollten zumindest Polarkoordinaten (evtl. in Form eines
Modellieren
                                                                         Schülervortrages) Erwähnung finden. (Hier empfiehlt die Fachkonferenz
Die Schülerinnen und Schüler                                             bewusst, über die Anforderungen des Kernlehrplanes hinauszugehen,
 erfassen und strukturieren zunehmend komplexe Sachsituationen          damit die künftige Beschränkung auf kartesische Koordinaten in Kennt-
    mit Blick auf eine konkrete Fragestellung (Strukturieren)            nis anderer, verbreitet üblicher Koordinatisierungen erfolgt.)
 erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine    An geeigneten, nicht zu komplexen geometrischen Modellen (z. B. „un-
    Lösung innerhalb des mathematischen Modells (Mathematisieren)        vollständigen“ Holzquadern) lernen die Schülerinnen und Schüler, ohne
                                                                         Verwendung einer DGS zwischen (verschiedenen) Schrägbildern einer-
Kommunizieren (Produzieren)
                                                                         seits und der Kombination aus Grund-, Auf- und Seitenriss andererseits
Die Schülerinnen und Schüler                                             zu wechseln, um ihr räumliches Vorstellungsvermögen zu entwickeln.
 wählen begründet eine geeignete Darstellungsform aus                   Mithilfe einer DGS werden unterschiedliche Möglichkeiten ein
 wechseln flexibel zwischen mathematischen Darstellungsformen           Schrägbild zu zeichnen untersucht und hinsichtlich ihrer Wirkung beur-
                                                                         teilt.

                                                                        16
Thema: Vektoren bringen Bewegung in den Raum (E-G2)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                                                Vorhabenbezogene Absprachen
                                                                                                           und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                                               Neben anderen Kontexten kann
                                                                                                           auch hier die Spidercam verwendet
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                                           werden, und zwar um Kräfte und
 deuten Vektoren (in Koordinatendarstellung) als Verschiebungen und kennzeichnen Punkte im Raum
                                                                                                           ihre Addition in Anlehnung an die
    durch Ortsvektoren
                                                                                                           Kenntnisse aus dem Physikunter-
 stellen gerichtete Größen (z. B. Geschwindigkeit, Kraft) durch Vektoren dar                              richt der SI als Beispiel für vektoriel-
 berechnen Längen von Vektoren und Abstände zwischen Punkten mit Hilfe des Satzes von Pythagoras          le Größen zu nutzen.
 addieren Vektoren, multiplizieren Vektoren mit einem Skalar und untersuchen Vektoren auf Kollinearität
 weisen Eigenschaften von besonderen Dreiecken und Vierecken mithilfe von Vektoren nach                   Durch Operieren mit Verschie-
Prozessbezogene Kompetenzen (Schwerpunkte):                                                                bungspfeilen werden einfache geo-
                                                                                                           metrische Problemstellungen gelöst:
Problemlösen                                                                                               Beschreibung von Diagonalen (ins-
Die Schülerinnen und Schüler                                                                               besondere zur Charakterisierung
 entwickeln Ideen für mögliche Lösungswege (Lösen)                                                        von Viereckstypen), Auffinden von
 setzen ausgewählte Routineverfahren auch hilfsmittelfrei zur Lösung ein (Lösen)                          Mittelpunkten (ggf. auch Schwer-
 wählen geeignete Begriffe, Zusammenhänge und Verfahren zur Problemlösung aus (Lösen)                     punkten), Untersuchung auf Paralle-
                                                                                                           lität.

                                                                      17
3.2 Qualifikationsphase (Q1) Grundkurs

Thema: Beschreibung von Bewegungen und Schattenwurf mit Geraden (Q1-G-G1)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                        Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                       Lineare Bewegungen werden z. B. im Kontext von Flugbah-
                                                                                   nen (Kondensstreifen) durch Startpunkt, Zeitparameter und
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                   Geschwindigkeitsvektor beschrieben und dynamisch mit
 stellen Geraden und Strecken in Parameterform dar
                                                                                   DGS dargestellt. Dabei sollten Modellierungsfragen (reale
 interpretieren den Parameter von Geradengleichungen im Sachkontext               Geschwindigkeiten, Größe der Flugobjekte, Flugebenen)
Prozessbezogene Kompetenzen:                                                       einbezogen werden.
                                                                                   Eine Vertiefung kann darin bestehen, den Betrag der Ge-
Modellieren
                                                                                   schwindigkeit zu variieren. In jedem Fall soll der Unterschied
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                   zwischen einer Geraden als Punktmenge (z. B. die Flug-
 erfassen und strukturieren zunehmend komplexe Sachsituationen mit Blick auf
                                                                                   bahn) und einer Parametrisierung dieser Punktmenge als
    eine konkrete Fragestellung (Strukturieren)
                                                                                   Funktion (von der Parametermenge in den Raum) heraus-
 treffen Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen einer realen Situa-        gearbeitet werden.
    tion vor (Strukturieren)                                                       Ergänzend zum dynamischen Zugang wird die rein geomet-
 übersetzen zunehmend komplexe Sachsituationen in mathematische Modelle           rische Frage aufgeworfen, wie eine Gerade durch zwei
    (Mathematisieren)                                                              Punkte zu beschreiben ist. Hierbei wird herausgearbeitet,
 erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine Lösung       dass zwischen unterschiedlichen Parametrisierungen einer
    innerhalb des mathematischen Modells (Mathematisieren)                         Geraden gewechselt werden kann. Punktproben sowie die
 beurteilen die Angemessenheit aufgestellter (ggf. konkurrierender) Modelle für   Berechnung von Schnittpunkten mit den Grundebenen sol-
    die Fragestellung (Validieren)                                                 len auch hilfsmittelfrei durchgeführt werden. Die Darstellung
 verbessern aufgestellte Modelle mit Blick auf die Fragestellung (Validieren)     in räumlichen Koordinatensystemen sollte hinreichend geübt
Werkzeuge nutzen                                                                   werden.
Die Schülerinnen und Schüler                                                       Auf dieser Grundlage können z. B. Schattenwürfe von Ge-
 nutzen Geodreiecke […] geometrische Modelle und Dynamische- Geometrie-           bäuden in Parallel- und Zentralprojektion auf eine der
    Software                                                                       Grundebenen berechnet und zeichnerisch dargestellt wer-
 verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum                                    den. Der Einsatz der DGS bietet hier die zusätzliche Mög-
    … grafischen Darstellen von Ortsvektoren, Vektorsummen und Geraden             lichkeit, dass der Ort der Strahlenquelle variiert werden
    … Darstellen von Objekten im Raum                                              kann. Inhaltlich schließt die Behandlung von Schrägbildern
                                                                                   an das Thema E-G1 an.

                                                                      18
Thema: Lineare Algebra als Schlüssel zur Lösung von geometrischen Problemen (Q1-G-G2)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                              Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                             Als Einstiegskontext für die Parametrisierung einer Ebene
                                                                                         kann eine Dachkonstruktion mit Sparren und Querlatten
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                         dienen. Diese bildet ein schiefwinkliges Koordinatensys-
 stellen Ebenen in Parameterform dar
                                                                                         tem in der Ebene. Damit wird die Idee der Koordinatisie-
 untersuchen Lagebeziehungen […] zwischen Geraden und Ebenen                            rung aus dem Thema E-G2 wieder aufgegriffen.
 berechnen Schnittpunkte von Geraden sowie Durchstoßpunkte von Geraden mit              Wenn genügend Zeit zur Verfügung steht, können durch
    Ebenen und deuten sie im Sachkontext                                                 Einschränkung des Definitionsbereichs Parallelogramme
 stellen lineare Gleichungssysteme in Matrix-Vektor-Schreibweise dar                    und Dreiecke beschrieben und auch anspruchsvollere
 beschreiben den Gauß-Algorithmus als Lösungsverfahren für lineare Gleichungs-          Modellierungsaufgaben gestellt werden, die über die
    systeme                                                                              Kompetenzerwartungen des KLP hinausgehen.
 interpretieren die Lösungsmenge von linearen Gleichungssystemen                        In diesem Unterrichtsvorhaben werden Problemlösekom-
Prozessbezogene Kompetenzen:                                                             petenzen erworben, indem sich heuristische Strategien
                                                                                         bewusst gemacht werden (eine planerische Skizze anfer-
Problemlösen                                                                             tigen, die gegebenen geometrischen Objekte abstrakt be-
Die Schülerinnen und Schüler                                                             schreiben, geometrische Hilfsobjekte einführen, bekannte
 wählen heuristische Hilfsmittel (z. B. Skizze, informative Figur, Tabelle, experi-     Verfahren zielgerichtet einsetzen und in komplexeren Ab-
    mentelle Verfahren) aus, um die Situation zu erfassen (Erkunden)                     läufen kombinieren und unterschiedliche Lösungswege
 entwickeln Ideen für mögliche Lösungswege (Lösen)                                      kriteriengestützt
 wählen Werkzeuge aus, die den Lösungsweg unterstützen (Lösen)                          vergleichen).
 nutzen heuristische Strategien und Prinzipien (z. B. [...] Darstellungswechsel, Zer-   Punktproben sowie die Berechnung von Spurgeraden in
    legen und Ergänzen, Symmetrien verwenden, Invarianten finden, Zurückführen           den Grundebenen und von Schnittpunkten mit den Koor-
    auf Bekanntes, Zerlegen in Teilprobleme, Fallunterscheidungen, Vorwärts- und         dinatenachsen führen zunächst noch zu einfachen Glei-
    Rückwärtsarbeiten, […]) (Lösen)                                                      chungssystemen. Die Achsenabschnitte erlauben eine
                                                                                         Darstellung in einem räumlichen Koordinatensystem.
 führen einen Lösungsplan zielgerichtet aus (Lösen)
                                                                                         Die Untersuchung von Schattenwürfen eines Mastes auf
 vergleichen verschiedene Lösungswege bezüglich Unterschieden und Gemein-
                                                                                         eine Dachfläche z. B. motiviert eine Fortführung der sys-
    samkeiten (Reflektieren)
                                                                                         tematischen Auseinandersetzung (Q-GK-A2) mit linearen
 beurteilen und optimieren Lösungswege mit Blick auf Richtigkeit und Effizienz          Gleichungssystemen, mit der Matrix-Vektor- Schreibweise
    (Reflektieren)                                                                       und mit dem Gauß-Verfahren.
 analysieren und reflektieren Ursachen von Fehlern (Reflektieren)                       Die Lösungsmengen werden mit dem GTR bestimmt,
Werkzeuge nutzen                                                                         zentrale Werkzeugkompetenz in diesem Unterrichtsvorha-
                                                                                         ben ist die Interpretation des angezeigten Lösungsvektors
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                         bzw. der reduzierten Matrix. Die Vernetzung der geometri-
 verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum                                          schen Vorstellung (Lagebeziehung) und der algebraischen
    … Lösen von Gleichungen und Gleichungssystemen                                       Formalisierung sollte stets deutlich werden.

                                                                         19
Thema: Eine Sache der Logik und der Begriffe: Untersuchung von Lagebeziehungen (Q1-G-G3)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                    Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                   Hinweis: Bei zweidimensionalen Abbildungen (z. B. Fotografien)
                                                                               räumlicher Situationen geht in der Regel die Information über
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                               die Lagebeziehung von Objekten verloren. Verfeinerte Darstel-
 untersuchen Lagebeziehungen zwischen zwei Geraden […]
                                                                               lungsweisen (z. B. unterbrochene Linien, schraffierte Flächen,
Prozessbezogene Kompetenzen:                                                   gedrehtes Koordinatensystem) helfen, dies zu vermeiden und
Argumentieren                                                                  Lagebeziehungen systematisch zu untersuchen.
                                                                               Der Fokus der Untersuchung von Lagebeziehungen liegt auf
Die Schülerinnen und Schüler                                                   dem logischen Aspekt einer vollständigen Klassifizierung sowie
 präzisieren Vermutungen mithilfe von Fachbegriffen und unter Berücksichti-   einer präzisen Begriffsbildung (z. B. Trennung der Begriffe „pa-
    gung der logischen Struktur (Vermuten)                                     rallel“, „echt parallel“, „identisch“). Flussdiagramme und Tabel-
 stellen Zusammenhänge zwischen Begriffen her (Ober- / Unterbegriff) (Be-     len sind ein geeignetes Mittel, solche Algorithmen darzustellen.
    gründen)                                                                   Es werden möglichst selbstständig solche Darstellungen entwi-
 nutzen mathematische Regeln bzw. Sätze und sachlogische Argumente für        ckelt, die auf Lernplakaten dokumentiert, präsentiert, verglichen
    Begründungen (Begründen)                                                   und hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit beurteilt werden können. In
 berücksichtigen vermehrt logische Strukturen (notwendige / hinreichende      diesem Teil des Unterrichtsvorhabens sollen nicht nur logische
    Bedingung, Folgerungen / Äquivalenz, Und- / Oder- Verknüpfungen, Negati-   Strukturen reflektiert, sondern auch Unterrichtsformen gewählt
    on, All- und Existenzaussagen) (Begründen)                                 werden, bei denen Kommunikationsprozesse im Team unter
 überprüfen, inwiefern Ergebnisse, Begriffe und Regeln verallgemeinert wer-   Verwendung der Fachsprache angeregt werden. Eine analoge
    den können (Beurteilen)                                                    Bearbeitung der in QGK-G2 erarbeiteten Beziehungen zwischen
                                                                               Geraden und Ebenen bietet sich an.
Kommunizieren                                                                  Als Kontext kann dazu die Modellierung von Flugbahnen (Kon-
Die Schülerinnen und Schüler                                                   densstreifen) aus Q-GK-G1 wieder aufgegriffen werden. Dabei
 erläutern mathematische Begriffe in theoretischen und in Sachzusammen-       wird evtl. die Frage des Abstandes zwischen Flugobjekten rele-
    hängen (Rezipieren)                                                        vant. Bei genügend zur Verfügung stehender Zeit oder binnen-
 verwenden die Fachsprache und fachspezifische Notation in angemesse-         differenziert könnte (über den Kernlehrplan hinausgehend) das
    nem Umfang (Produzieren)                                                   Abstandsminimum numerisch, grafisch oder algebraisch mit den
 wechseln flexibel zwischen mathematischen Darstellungsformen (Produzie-      Verfahren der Analysis ermittelt werden. Begrifflich davon ab-
    ren)                                                                       gegrenzt wird der Abstand zwischen den Flugbahnen. Dies mo-
 erstellen Ausarbeitungen und präsentieren sie (Produzieren)                  tiviert die Beschäftigung mit orthogonalen Hilfsgeraden (Q-
 vergleichen und beurteilen ausgearbeitete Lösungen hinsichtlich ihrer Ver-   GKG4).
    ständlichkeit und fachsprachlichen Qualität (Diskutieren)

                                                                     20
Thema: Räume vermessen – mit dem Skalarprodukt Polygone und Polyeder untersuchen (Q1-G-G4)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                 Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                Das Skalarprodukt wird zunächst als Indikator für Orthogonalität aus
                                                                            einer Anwendung des Satzes von Pythagoras entwickelt. Durch eine
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                            Zerlegung in parallele und orthogonale Komponenten wird der geo-
 deuten das Skalarprodukt geometrisch und berechnen es
                                                                            metrische Aspekt der Projektion betont. Dies wird zur Einführung des
 untersuchen mit Hilfe des Skalarprodukts geometrische Objekte und         Winkels über den Kosinus genutzt (alternativ zu einer Herleitung aus
    Situationen im Raum (Orthogonalität, Winkel- und Längenberechnung)      dem Kosinussatz). Eine weitere Bedeutung des Skalarproduktes
Prozessbezogene Kompetenzen:                                                kann mit den gleichen Überlegungen am Beispiel der physikalischen
                                                                            Arbeit erschlossen werden.
Problemlösen
                                                                            Bei hinreichend zur Verfügung stehender Zeit kann in Anwendungs-
Die Schülerinnen und Schüler                                                kontexten (z. B. Vorbeiflug eines Flugzeugs an einem Hindernis unter
 erkennen und formulieren einfache und komplexe mathematische              Einhaltung eines Sicherheitsabstandes, vgl. Q-GK-G3) entdeckt wer-
    Probleme (Erkunden)                                                     den, wie der Abstand eines Punktes von einer Geraden u. a. als Stre-
 analysieren und strukturieren die Problemsituation (Erkunden)             ckenlänge über die Bestimmung eines Lotfußpunktes ermittelt wer-
 entwickeln Ideen für mögliche Lösungswege (Lösen)                         den kann. Bei dieser Problemstellung sollten unterschiedliche Lö-
 nutzen heuristische Strategien und Prinzipien (z. B. […] Darstellungs-    sungswege zugelassen und verglichen werden.
    wechsel, Zerlegen und Ergänzen, Symmetrien verwenden, Invarianten       Tetraeder, Pyramiden, Würfel, Prismen und Oktaeder bieten vielfälti-
    finden, Zurückführen auf Bekanntes, Zerlegen in Teilprobleme, Fallun-   ge Anlässe für (im Sinne des Problemlösens offen angelegte) exemp-
    terscheidungen, Vorwärts- und Rückwärtsarbeiten, […]) (Lösen)           larische geometrische Untersuchungen und können auf reale Objekte
 wählen geeignete Begriffe, Zusammenhänge und Verfahren zur Prob-          (z. B. Gebäude) bezogen werden.
    lemlösung aus (Lösen)                                                   Dabei kann z. B. der Nachweis von Dreiecks- bzw. Viereckstypen
 beurteilen und optimieren Lösungswege mit Blick auf Richtigkeit und       (anknüpfend an das Thema E-G2) wieder aufgenommen werden. Wo
    Effizienz (Reflektieren)                                                möglich, werden auch elementargeometrische Lösungswege als Al-
                                                                            ternative aufgezeigt.

                                                                       21
Thema: Optimierungsprobleme (Q1-G-A1)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                                  Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlun-
                                                                                             gen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                                 Leitfrage: „Woher kommen die Funktionsglei-
                                                                                             chungen?“
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                             Das Aufstellen der Funktionsgleichungen fördert
 führen Extremalprobleme durch Kombination mit Nebenbedingungen auf Funktionen
                                                                                             Problemlösestrategien. Es wird deshalb empfohlen,
    einer Variablen zurück und lösen diese
                                                                                             den Lernenden hinreichend Zeit zu geben, u. a. mit
 verwenden notwendige Kriterien und Vorzeichenwechselkriterien […] zur Bestimmung           Methoden des kooperativen Lernens selbstständig
    von Extrem- und Wendepunkten                                                             zu Zielfunktionen zu kommen.
Prozessbezogene Kompetenzen:                                                                 An Problemen, die auf quadratische Zielfunktionen
                                                                                             führen, sollten auch unterschiedliche Lösungswege
Modellieren
                                                                                             aufgezeigt und verglichen werden. Hier bietet es sich
Die Schülerinnen und Schüler                                                                 außerdem an, Lösungsverfahren auch ohne digitale
 treffen Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen einer realen Situation               Hilfsmittel einzuüben.
    vor.(Strukturieren)                                                                      An mindestens einem Problem entdecken die Schü-
 übersetzen zunehmend komplexe Sachsituationen in mathematische Modelle (Mathe-             lerinnen und Schüler die Notwendigkeit, Randext-
    matisieren)                                                                              rema zu betrachten (z. B. „Glasscheibe[Ro13]“ oder
 erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine Lösung innerhalb       verschiedene Varianten des „Hühnerhofs“). Ein Ver-
    des mathematischen Modells (Mathematisieren)                                             packungsproblem (Dose oder Milchtüte) wird unter
 beziehen die erarbeitete Lösung wieder auf die Sachsituation (Validieren)                  dem Aspekt der Modellvalidierung/Modellkritik unter-
 beurteilen die Angemessenheit aufgestellter (ggf. konkurrierender) Modelle für die Fra-    sucht. Abschließend empfiehlt es sich, ein Problem
    gestellung (Validieren)                                                                  zu behandeln, das die Schülerinnen und Schüler nur
                                                                                             durch systematisches Probieren oder anhand des
Problemlösen                                                                                 Funktionsgraphen lösen können: Aufgabe zum
Die Schülerinnen und Schüler                                                                 „schnellsten Weg“.
 finden und stellen Fragen zu einer gegebenen Problemsituation (Erkunden)                   Stellen extremaler Steigung eines Funktionsgraphen
 wählen heuristische Hilfsmittel (z. B. Skizze, informative Figur, Tabelle …) aus, um die   werden im Rahmen geeigneter Kontexte (z. B. Neu-
    Situation zu erfassen (Erkunden)                                                         verschuldung und Schulden oder Besucherströme in
 nutzen heuristische Strategien und Prinzipien (z. B. systematisches Probieren, Darstel-    einen Freizeitpark/zu einer Messe und erforderlicher
    lungswechsel, Zurückführen auf Bekanntes, Zerlegen in Teilprobleme, Verallgemeinern      Personaleinsatz) thematisiert und dabei der zweiten
    …) (Lösen)                                                                               Ableitung eine anschauliche Bedeutung als Zu- und
 setzen ausgewählte Routineverfahren auch hilfsmittelfrei zur Lösung ein (Lösen)            Abnahmerate der Änderungsrate der Funktion ver-
 berücksichtigen einschränkende Bedingungen (Lösen)                                         liehen. Die Bestimmung der extremalen Steigung
                                                                                             erfolgt zunächst über das Vorzeichenwechselkriteri-
 führen einen Lösungsplan zielgerichtet aus (Lösen)
                                                                                             um (an den Nullstellen der zweiten Ableitung).
 vergleichen verschiedene Lösungswege bezüglich Unterschieden und Gemeinsamkei-
    ten (Reflektieren)

                                                                       22
Thema: Funktionen beschreiben Formen - Modellieren von Sachsituationen mit ganzrationalen Funktionen (Q1-G-
A2)
Zu entwickelnde Kompetenzen                                                        Vorhabenbezogene Absprachen und Empfehlungen
Inhaltsbezogene Kompetenzen:                                                       Leitfrage: „Woher kommen die Funktionsgleichungen?“
                                                                                   Anknüpfend an die Einführungsphase (vgl. Thema E-A1)
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                   werden an einem Beispiel in einem geeigneten Kontext (z.
 bestimmen Parameter einer Funktion mithilfe von Bedingungen, die sich aus
                                                                                   B. Fotos von Brücken, Gebäuden, Flugbahnen) die Parame-
    dem Kontext ergeben („Steckbriefaufgaben“)
                                                                                   ter der Scheitelpunktform einer quadratischen Funktion an-
 beschreiben das Krümmungsverhalten des Graphen einer Funktion mit Hilfe der      gepasst. Anschließend werden aus gegebenen Punkten
    2. Ableitung                                                                   Gleichungssysteme für die Parameter der Normalform auf-
 verwenden notwendige Kriterien und Vorzeichenwechselkriterien sowie weitere      gestellt.
    hinreichende Kriterien zur Bestimmung von Extrem- und Wendepunkten             Die Beschreibung von Links- und Rechtskurven über die Zu-
 beschreiben den Gauß-Algorithmus als Lösungsverfahren für lineare Glei-          und Abnahme der Steigung führt zu einer geometrischen
    chungssysteme                                                                  Deutung der zweiten Ableitung einer Funktion als „Krüm-
 wenden den Gauß-Algorithmus ohne digitale Werkzeuge auf Gleichungssyste-         mung“ des Graphen und zur Betrachtung von Wendepunk-
    me mit maximal drei Unbekannten an, die mit geringem Rechenaufwand lösbar      ten. Als Kontext hierzu können z. B. Trassierungsprobleme
    sind                                                                           gewählt werden.
Prozessbezogene Kompetenzen:                                                       Die simultane Betrachtung beider Ableitungen führt zur Ent-
                                                                                   deckung eines weiteren hinreichenden Kriteriums für Ext-
Modellieren                                                                        rempunkte. Anhand einer Funktion mit Sattelpunkt wird die
Die Schülerinnen und Schüler                                                       Grenze dieses hinreichenden Kriteriums entdeckt. Vor- und
 erfassen und strukturieren zunehmend komplexe Sachsituationen mit Blick auf      Nachteile der beiden hinreichenden Kriterien werden ab-
    eine konkrete Fragestellung (Strukturieren)                                    schließend von den Lernenden kritisch bewertet.
 treffen Annahmen und nehmen begründet Vereinfachungen einer realen Situa-        Designobjekte oder architektonische Formen können zum
    tion vor (Strukturieren)                                                       Anlass genommen werden, die Funktionsklassen zur Model-
 übersetzen zunehmend komplexe Sachsituationen in mathematische Modelle           lierung auf ganzrationale Funktionen 3. oder 4. Grades zu
    (Mathematisieren)                                                              erweitern und über gegebene Punkte, Symmetrieüberlegun-
 erarbeiten mithilfe mathematischer Kenntnisse und Fertigkeiten eine Lösung       gen und Bedingungen an die Ableitung Gleichungen zur
    innerhalb des mathematischen Modells (Mathematisieren)                         Bestimmung der Parameter aufzustellen. Hier bieten sich
 beziehen die erarbeitete Lösung wieder auf die Sachsituation (Validieren)        nach einem einführenden Beispiel offene Unterrichtsformen
                                                                                   (z. B. Lerntheke) an.
 beurteilen die Angemessenheit aufgestellter (ggf. konkurrierender) Modelle für
                                                                                   Schülerinnen und Schüler erhalten Gelegenheit, über
    die Fragestellung (Validieren)
                                                                                   Grundannahmen der Modellierung (Grad der Funktion,
 verbessern aufgestellte Modelle mit Blick auf die Fragestellung (Validieren)
                                                                                   Symmetrie, Lage im Koordinatensystem, Ausschnitt) selbst
 reflektieren die Abhängigkeit einer Lösung von den getroffenen Annahmen (Va-     zu entscheiden, deren Angemessenheit zu reflektieren und
    lidieren)                                                                      ggf. Veränderungen vorzunehmen.
                                                                                  Damit nicht bereits zu Beginn algebraische Schwierigkeiten
Werkzeuge nutzen                                                                   den zentralen Aspekt der Modellierung überlagern, wird
                                                                                   empfohlen, den GTR zunächst als Blackbox zum Lösen von
Die Schülerinnen und Schüler
                                                                                   Gleichungssystemen und zur graphischen Darstellung der
 verwenden verschiedene digitale Werkzeuge zum
                                                                     23
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