Schwetzinger SWR Festspiele 2018 - SWR2 vom 21.April bis einschl. 26.Juni 2018

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Schwetzinger SWR Festspiele 2018
SWR2
vom 21.April bis einschl. 26.Juni 2018

Samstag, 21. April 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
10.30 SWR2 Treffpunkt Klassik extra
      Gast im Studio: Antje Weithaas, Violinistin
      Am Mikrofon: Gaby Beinhorn

      Die Geigerin Antje Weithaas zählt zu den stilleren Stars der Klassikszene. Auf den großen
      Konzertsälen der Welt zu Hause, wird sie besonders auch als Violinpädagogin hochgeschätzt.
      Ein musizierendes "Miteinander" ist für Antje Weithaas entscheidend. Etwa bei den Schwetzinger
      SWR Festspielen 2018. Dort ist sie sowohl solo, am 6. Mai, mit Bach und Ysaÿe zu hören als auch
      am 3. Mai mit der Camerata Bern, deren Leiterin Weithaas ist. Da sind volksmusikalisch inspirierte
      "Heimatklänge" des 20. Jahrhunderts angesagt. Außerdem spielt Weithaas am 4. Mai zusammen
      mit Freunden Webern- und Bartók-Klavierquintette sowie das 2. Klavierquartett von Brahms.
      Wichtig sind der Geigerin vor allem geistige Frische und Freude am Musizieren. Und genau das
      möchte sie nicht nur ihrem Publikum vermitteln, sondern auch ihren Studenten an der Berliner
      Hochschule für Musik Hanns Eisler. Rund um diese Themen präsentiert Antje Weithaas in diesem
      Treffpunkt Klassik extra ihr eigenes Musikprogramm.

Freitag, 27. April 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Prolog
      Preisträgerkonzert
      Isang Enders (Violoncello)
      Fabian Müller (Klavier, 2. Preis Internationaler Musikwettbewerb der ARD München 2017)
      Johann Sebastian Bach:
      Suite für Violoncello Nr. 2 d-Moll BWV 1008
      Mieczyslaw Weinberg:
      Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 2 op. 63
      Johannes Brahms:
      4 Balladen für Klavier op. 10
      Ludwig van Beethoven:
      Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 5 D-Dur op. 102 Nr. 2
      (Konzert vom 21. April in der Stiftskirche Sunnisheim, Sinsheim)

      Der Hauptgewinn bei einem Musikwettbewerb - das ist nicht unbedingt der erste Preis der Jury,
      sondern der Publikumspreis! Denn was gibt es Besseres für einen jungen Musiker als die
      Zuhörerinnen und Zuhörer im Saal für sich zu gewinnen, die ein untrügliches Gespür für
      Bühnenpräsenz und natürliche Musikalität haben? Beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD
      2017 gewann der Pianist Fabian Müller diese heimliche Goldmedaille; nebst Silber von der Jury
      und drei Sonderpreisen.
      Eine Woche vor Beginn der Schwetzinger SWR Festspiele lässt er die neue Saison gemeinsam mit
      dem jungen Cellisten Isang Enders schon einmal musikalisch vorglühen. Bachs d-Moll-Cellosuite
      eröffnet das Programm. Daran reihen sich Werke, in denen Lebenslust und spirituelle Tiefe aufs
      Schönste zusammentreffen. Und damit passt dieses Konzert ideal in die Stiftskirche Sunnisheim;
      eine uralte Klosterkirche, die vor ein paar Jahren mit viel Geschmack zu einem Kunst- und
      Kulturzentrum umgebaut wurde.

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Freitag, 27. April 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
15.05 SWR2 Cluster - LIVE
      Gespräche und Musik zur Eröffnung der Festspiele
      Moderation: Ines Pasz
      (Liveübertragung aus dem Kammermusiksaal)

Montag, 30. April 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
19.30 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Klavierabend
      Bertrand Chamayou (Klavier)
      Transkriptionen von Franz Liszt:
      6 Polnische Lieder von Frédéric Chopin S 480
      Frühlingsnacht S 568 und Liebeslied "Widmung" S 566 von Robert Schumann
      Feierlicher Marsch zum heiligen Gral aus Richard Wagners "Parsifal" S 450
      "Isoldens Liebestod" aus Richard Wagners "Tristan und Isolde" S 447
      Franz Liszt:
      12 Etudes d' exécution transcendante von Frédéric Chopin S 139
      (Liveübertragung aus dem Mozartsaal)

      Nicht nur im religiösen Glauben, auch in der Musik gibt es die Transsubstantiation, die
      Verwandlung einer Existenzform in eine andere. Franz Liszt war darin ein Meister. Lieder,
      Opernarien und -szenen wandelten sich unter seinen Händen zu virtuosen Klavierwerken. Man
      nannte sie Paraphrasen. In Wirklichkeit bedeuteten sie Übersetzung und Reflexion in einem:
      Übersetzung aus einem Genre in ein anderes, Nachdenken über die Möglichkeiten, die in den
      Originalen gleichsam verschlossen liegen. Historischer Vorläufer war das Fantasieren über
      gegebene Themen, mit dem Virtuosen gern brillierten. Liszt machte es zur Kunstform. Ihre Grenzen
      zu den Originalkompositionen sind fließend; astronomisch schwere Stücke wie die "Études
      transcendantes" sind ohne die Transkriptionen und ihre vulkanische Artistik kaum denkbar.

Dienstag, 01. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
11.03 SWR2 Musik - LIVE
      Streichquartett Matinee
      Rolston String Quartet
      Joseph Haydn:
      Streichquartett B-Dur op. 76 Nr. 4 "Sonnenaufgang"
      Henri Dutilleux:
      "Ainsi la nuit"
      Peter Tschaikowsky:
      Streichquartett Nr. 1 D-Dur op. 11
      (Liveübertragung aus dem Mozartsaal)

      Gibt es eine Architektur des Traums? Henri Dutilleux’ Streichquartett gehört zu den Nachtstücken,
      in denen Klänge und ihr Nachhallen eine besonders intensive Leuchtkraft gewinnen. Aus einer
      kleinen Akkordzelle wächst das Werk hervor, traumwandlerisch entfaltet es sich in symmetrischen
      Strukturen, bei denen sich Teile entweder als Varianten oder als Kontraste entsprechen. Dutilleux
      sucht nach einer spezifischen, unverbrauchten Schönheit. Darin gleicht er, um ein Jahrhundert
      versetzt, dem jungen Tschaikowsky, dem Mozart im Streichquartett op. 11 als (fernes) Ideal diente.
      Mit Haydns "Sonnenaufgangsquartett" op. 78 Nr. 4 beginnt die Reihe mit Werken aus seinem
      letzten vollendeten und wohl bekanntesten Quartettzyklus.

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Dienstag, 01. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Tenebrae
     SWR Vokalensemble
     Leitung: Marcus Creed
     Carlo Gesualdo di Venosa:
     Responsorien zur Karwoche (Auswahl)
     im Wechsel mit
     Wolfgang Rihm:
     7 Motette nach Passionstexten:
     Tristis est anima mea
     Ecce vidimus eum
     Velum templi
     Tenebrae factae sunt
     Caligaverunt oculi mei
     Recessit pastor noster
     Aestimatus sum
     Carlo Gesualdo di Venosa:
     O vos omnes
     (Zeitversetzte Übertragung aus der Kirche St. Maria, Schwetzingen)
     Livestream ab 18 Uhr auf SWR Classic.de

     Die größte Finsternis legte sich über die Erde, als Jesus starb und das "Licht der Welt" erlosch: So
     sagt es der Evangelist Matthäus; das Karfreitagsresponsorium Tenebrae führt den Gedanken
     näher aus. Dem christlichen Passionsglauben erscheint das vorösterliche Dunkel als Passage zum
     Licht eines neuen Lebens. Gesualdo gab sich den Düsternissen dieses spirituellen Übergangs mit
     all seiner Kunst und dem Hochdruck seiner Expressivität hin. Vier Jahrhunderte später antwortete
     Wolfgang Rihm mit seinen Passionsmotetten, die sich hörbar auf Gesualdo beziehen. Das SWR
     Vokalensemble bringt die Kompositionen in eine Konstellation, in der sie sich gegenseitig befragen
     und intensivieren.

Mittwoch, 02. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Liederabend - "Zwischen Leben und Tod"
     Christoph Prégardien (Tenor)
     Michael Gees (Klavier)
     Lieder von Johann Sebastian Bach, Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Maria von Weber, Carl
     Loewe, Franz Schubert, Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann, Johannes
     Brahms, Peter Tschaikowsky, Hugo Wolf und Gustav Mahler
     (Konzert vom 28. April im Mozartsaal)

     Das ist der Übergang schlechthin, das mythisch-existenzielle Urbild: der Schritt, der Gang, die
     Fahrt, der Flug aus dem Leben hin zu dem, was danach kommt, sei es das Nichts, die schiere Fülle
     oder das schlechthin Andere. Abschied, letzte Worte, Vermächtnis, Sehnsucht, Hoffnung,
     Schauder, Rückblick und verrückte Fantasie - von all dem singen die Lieder von Johann Sebastian
     Bach bis Hugo Wolf und Gustav Mahler in diesem Programm. Ihre Texte sagen darin viel, noch
     mehr aber sagt die Musik, das unmittelbar Menschliche der Stimme und der gleichsam nach innen
     geklappte Farbreichtum des Klavierparts.

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Donnerstag, 03. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Grenzgänge - Dalla Porta d'Oriente
      Constantinople
      Marco Beasley (Tenor)
      Leitung: Kiya Tabassian
      Werke von Sultan Korkut, Bartolomeo Tromboncino, Pietro Paolo Borrono, Athanasius
      Kircher, Giulio Caccini, Claudio Monteverdi, Ali Ufki und Barbara Strozzi
      (Konzert vom 29. April in der Orangerie)

      Gesänge der italienischen Renaissance und des osmanischen Hofes finden sich in einem
      Manuskript des 17. Jahrhunderts, zusammengestellt von Albert Bobowski, einem polnischen
      Musiker und Orientalisten. Bobowski alias Ali Ufki, um 1610 in Polen geboren, wirkte in
      Konstantinopel am osmanischen Hof und im Umkreis von europäischen Diplomaten, Geistlichen
      und Reisenden als Dolmetscher, Übersetzer, Sprachlehrer, Vermittler und Berater. In seiner
      Zusammenstellung europäischer und osmanischer, vokaler und instrumentaler, geistlicher und
      weltlicher, höfischer und urbaner Musiken wechselt Ali Ufki mit einer fantastischen Leichtigkeit und
      Selbstverständlichkeit von einer Sprache und von einer Musik in die andere. Zusammen mit dem
      italienischen Tenor Marco Beasley macht Constantinople diese Sammlung mit ebensolcher
      Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit wieder zugänglich.

Donnerstag, 03. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Heimatklänge
      Camerata Bern
      Antje Weithaas (Violine)
      Leitung: Antje Weithaas
      Frank Bridge:
      Two Old English Songs, bearbeitet für Streichorchester H 119
      Benjamin Britten:
      Variations on a Theme of Frank Bridge op. 10
      Zoltán Kodály:
      Marosszéki táncok, bearbeitet von Sándor Veress
      Béla Bartók:
      Divertimento für Streichorchester Sz 113
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Mozartsaal)

      Die Transitwege zwischen Kunst- und Volksmusik waren in der europäischen Geschichte nie ganz
      geschlossen. Im frühen 20. Jahrhundert aber wurden sie besonders in zwei Regionen zur kulturell
      treibenden Kraft. Bei Béla Bartók und Zoltán Kodály wirkten Volksmusikforschungen stilbildend -
      durch direkte Bearbeitung des gesammelten Materials (Maroszéker Tänze) oder durch dessen
      klassizistische Aufbereitung und Durchführung (Bartóks Divertimento). Weniger beachtet wurde
      eine vergleichbare Entwicklung in Großbritannien. Für sie stand u. a. Benjamin Brittens Lehrer
      Frank Bridge. Das Programm der Camerata Bern bringt die beiden, im Anliegen so ähnlichen, im
      Resultat so verschiedenen Kulturströme zusammen.

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Samstag, 05. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
10.30 SWR2 Treffpunkt Klassik extra
      Gast im Studio: Tanja Tetzlaff, Cellistin
      Am Mikrofon: Ines Pasz

      Die in Hamburg geborene Cellistin Tanja Tezlaff, die u. a. bei Heinrich Schiff studierte, gründete
      zusammen mit Ihrem Bruder Christian das Tetzlaff-Quartett. Mit diesem tritt sie am 18. Mai bei den
      SWR Schwetzinger Festspielen auf, mit Werken von Mozart, Mendelssohn und Beethoven. Zuvor
      ist sie am 11. und 12. Mai in Schwetzingen mit gemischten Kammermusikbesetzungen zu erleben -
      ebenso im Kinderkonzert am 13. Mai. Neben ihren vielen kammermusikalischen Aktivitäten ist
      Tanja Tetzlaff übrigens Solocellistin der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen.

Montag, 07. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Minguet Quartett
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Streichquartett G-Dur KV 387
      Anton Webern:
      Sechs Bagatellen op. 9
      Peter Ruzicka:
      "… FRAGMENT ..." 5 Epigramme für Streichquartett
      Gustav Mahler:
      "Ich bin der Welt abhanden gekommen" aus "Rückert-Lieder"
      Johannes Brahms:
      Streichquartett c-Moll op. 51 Nr. 1
      (Konzert vom 29. April im Mozartsaal)

      Anfänge mit Vorgeschichte: Mozart schrieb vor seinem G-Dur-Werk andere Quartette. Mit diesem
      aber eröffnete er die Gruppe, die im freundschaftlichen Wettstreit mit Joseph Haydn den
      klassischen Stil der Gattung begründete. Unter Anton Weberns Kompositionen für Streichquartett
      sind die Bagatellen op. 9 nicht die ersten, aber die knappsten, dichtesten, die "einen Roman durch
      eine einzige Geste, ein Glück durch ein einziges Aufatmen ausdrücken" (A. Schönberg). Auch
      Peter Ruzicka hatte vor seinem Celan-Quartett andere komponiert, aber "… FRAGMENT ..." war
      entscheidend für seine Stilfindung und strahlte auf viele weitere Werke aus. Brahms soll viele
      Quartette geschrieben haben, ehe er ein erstes gelten ließ, das Max Kalbeck "ein vollkommenes
      Meisterstück der Gattung und zugleich ein Seelengemälde" mit Verbindung zu "höheren Ideen"
      nannte.

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Dienstag, 08. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Schwetzinger Hofmusik-Akademie
     Camerata Villa Musica
     Mayan Goldenfeld (Sopran)
     Leitung: Werner Ehrhardt
     Georg Joseph Vogler:
     Ouvertüre zu dem Trauerspiel "Hamlet" c-Moll
     Niccolò Jommelli:
     aus "Didone abbandonata"
     Son Regina, e sono amante
     Ah! che dissi, infelice!
     Johann Evangelist Brandl:
     Sinfonie à grand orchestre Es-Dur op. 12
     Anton Fils:
     Sinphonia Toni Dis (Es-Dur)
     Joseph Aloys Schmittbaur:
     Sinfonia "bey Gelegenheit der Höchsten Vermählung" C-Dur
     (Konzert vom 5. Mai im Rokokotheater)

     Eine spannende und aufregende Zeit war die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts, eine Zeit des
     Übergangs zwischen den musikhistorischen Epochen. In dieser Periode entstanden neben dem
     modernen Orchester auch neue Gattungen, etwa die Konzertsinfonie. Zudem erfuhr die Oper
     tiefgreifende Reformen. Im Spannungsfeld zwischen Tradition und Neuerungen agierten auch die
     Komponisten an den südwestdeutschen Residenzen. Am kurpfälzischen Hof in Mannheim und
     Schwetzingen wurde bahnbrechend auf dem Gebiet der Orchestermusik gearbeitet, in Stuttgart lag
     mit dem Engagement des Starkomponisten Niccolò Jommelli der Fokus auf der Oper. In Karlsruhe
     tat Kapellmeister Joseph Aloys Schmittbaur über Jahrzehnte Dienst und blieb noch im weit
     fortgeschrittenen Alter offen für Neuerungen. An mehreren Residenzen des Südwestens war der
     tüchtige Komponist Johann Evangelist Brandl tätig. Die Wirkung des extravaganten Mannheimer
     Vizekapellmeisters Georg Joseph Vogler reichte weit über den Südwesten hinaus und erstreckte
     sich auf ganz Europa.

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Mittwoch, 09. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Grenzgänge - On the Spot
      Calefax Reed Quintet
      Eric Vloeimans (Trompete)
      Werke von Sebastian Aguilera de Heredia, Robert de Visee, Michelangelo Rossi, Miles Davis,
      Albert van Veenendaal, Eric Vloeimans, Remy van Kesteren, Raaf Hekkema und Kinan
      Azmeh
      (Konzert vom 5. Mai in der Orangerie)

      Das Konzertrepertoire des Calefax Reed Quintet stammt aus mehreren Jahrhunderten. Zahllose
      Werke wurden von den Musikern bearbeitet und für die spezifische Besetzung mit fünf
      Rohrblattinstrumenten arrangiert. Jeder Spieler ist sowohl ausübender Musiker als auch kreativer
      Bearbeiter von Musik. Alle sind bestens vertraut mit einer musikalischen Praxis, bei der die
      Notation noch nicht zwingend war und der Übergang zwischen dem, was vom Komponisten
      schriftlich fixiert war, und dem, was in der Aufführung im musikalischen Dialog entstand, fließend
      war. Und so begibt sich das Calefax Reed Quintet immer wieder lustvoll auf das riskante Terrain
      einer spontan-freien Aufführung. Der fabelhafte Trompeter Eric Vloeimans - in keine musikalische
      Schublade einzuordnen - ist ihnen dabei ein kongenialer Partner. "Als wenn keine Grenzen
      zwischen der Alten und Neuen Musik bestünden, als ob es keine discografischen Einteilungen
      gäbe, in denen zwischen Jazz und Klassik unterschieden wird, als wenn ethnische Musikeinflüsse
      nun endlich, endlich dazugehören würden, so spielt das Bläserquintett mit Vloeimans... ", heißt es
      in einer Rezension.

Mittwoch, 09. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Klavierabend
      Gilles Vonsattel (Klavier)
      George Benjamin:
      "Shadowlines", Six Canonic Preludes
      Anton Webern:
      Variationen op. 27
      Johannes Brahms:
      4 Klavierstücke op. 119
      Robert Schumann:
      Fantasie C-Dur op. 17
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Mozartsaal)

      Die kleinen und die großen Formen erscheinen wie Pole, zwischen denen sich die Geschichte der
      musikalischen Komposition bewegt: Dem Willen zum knappen, komprimierten Ausdruck wirkt der
      Drang in die Weite entgegen. Doch die Übergänge zwischen den konträren Prinzipien sind
      fließend. George Benjamin entwickelt seine sechs Kanonstücke aus einem knappen Anfang und
      dehnt die Dimensionen sukzessive: Er vergrößert die Form. Webern verwandelt expressionistische
      Momentaufnahmen in Verläufe von größerer Spannweite. Im pianistischen Spätwerk kam Brahms
      auf die Kunst der Charakterstücke zurück, dehnt diese aber in der Rhapsodie bis an die Grenze zur
      großen Form. Schumann verwandelt in seiner Fantasie die romantische Gestalt des Wanderers in
      ein Formkonzept: Das imaginäre Ich zieht an unterschiedlichen musikalischen Situationen,
      gleichsam an Stücken im Stück, vorbei, holt sie ins Gedächtnis, besucht sie erneut, um sich dann
      Anderem zuzuwenden. Die große Form entsteht als Passage zwischen den kleinen.

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Donnerstag, 10. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
11.03 SWR2 Musik - LIVE
      Streichquartett-Matinee
      Belcea Quartet
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Streichquartett B-Dur KV 589 "Preussisches-Quartett Nr. 2"
      Leoš Janáček:
      Streichquartett Nr. 1 nach Tolstois "Kreutzer-Sonate"
      Felix Mendelssohn Bartholdy:
      Streichquartett f-Moll op. 80
      (Liveübertragung aus dem Mozartsaal)

      Äußere Anlässe und Inspirationen gehen in musikalische Charaktere über. In seinen Preußischen
      Quartetten huldigte Mozart dem Widmungsträger Friedrich Wilhelm II., indem er dessen Instrument,
      dem Cello, eine ungewöhnlich prominente Rolle zuwies. Die Hommage wurde zum
      satztechnischen Wahrzeichen: Das Cello tritt als Bassinstrument, aber auch in hoher Lage als
      führende Oberstimme auf. Die Doppelrolle macht aus dem Quartett ein virtuelles Quintett. Leoš
      Janáček fängt in seinem ersten Streichquartett die innere Dramatik von Leo Tolstois Novelle
      "Kreutzer-Sonate" auf, der Geschichte einer tragischen, musikbefeuerten Liebe, und biegt sie um.
      Mendelssohns Opus 80 steht nicht nur in der Trauertonart, f-Moll, es ist eine Trauermusik auf den
      Tod seiner Schwester Fanny, Nachruf und Memento mori.

Donnerstag, 10. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      The King's Singers - "Gold 50"
      Patrick Dunachie, Timothy Wayne-Wright (Countertenor)
      Julian Gregory (Tenor)
      Christopher Bruerton, Christopher Gabbitas (Bariton)
      Jonathan Howard (Bass)
      Werke von Juan de Anchieta, Ludwig Senfl, Hans Leo Hassler, Johannes Brahms, Max
      Reger, Henry George Ley, Toru Takemitsu, Bob Chilcott, Steve Martland, Nico Muhly,
      beliebte Close-harmony Klassiker und brandneue Überraschungen aus dem leichteren
      Repertoire der King's Singers
      (Konzert vom 6. Mai in der Kirche St. Pankratius in Schwetzingen)

      Unglaublich, aber wahr: Die King's Singers werden 50! Und gehen zum Goldenen Jubiläum auf
      große Tournee. Als sich am 1. Mai 1968 - da waren die Beatles auf dem Höhepunkt ihrer
      Popularität - sechs Chorstipendiaten des altehrwürdigen King's College in Cambridge
      zusammentaten, um fortan als Vokalensemble gemeinsam aufzutreten, war natürlich nicht
      vorauszusehen, welch eine Erfolgsgeschichte das werden sollte. Auch wenn es personelle
      Veränderungen gab, ist die Besetzung aus zwei Countertenören, einem Tenor, zwei Baritonen und
      einem Bass bis heute dieselbe, und was noch wichtiger ist: Das Ensemble ist noch immer vom
      selben Geist beseelt - höchste musikalische Qualität gepaart mit Leidenschaft, Neugier und
      Entdeckerfreude. Die besten Komponisten weltweit haben für das Ensemble geschrieben,
      zahlreiche Werke aus mehreren Jahrhunderten Musikgeschichte wurden für die sechs Sänger
      arrangiert. Das Jubiläumsprogramm bietet einen Ausschnitt aus dem großen Repertoire des
      Ensembles und scheut auch den Abstecher ins populäre Fach nicht. Britain at its best!

 Ausgedruckt:       13. April 2018                                          Seite 8 von 23
Freitag, 11. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Streichquartett-Matinee
      Apollon Musagète Quartett
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Streichquartett C-Dur KV 465 "Dissonanzenquartett"
      Apollon Musagete Quartett:
      Multitude - Hommage a Witold Lutoslawski
      Edvard Grieg:
      Streichquartett g-Moll op. 27
      (Konzert vom 6. Mai im Mozartsaal)

      Das polnische Quartett, das sich nach dem Chef der Musen und Gott der Künste nennt, beschreitet
      einen seltenen Übergang: Interpreten werden zu Komponisten, die Erfahrung mit der Musik wird
      selbst zur Werkgestalt - und zwar nicht bei einem einzelnen Virtuosen, sondern bei einer ganzen
      Gruppe. Die Hommage an Witold Lutoslawski, den Nestor der polnischen Moderne, entstand als
      Kollektivkomposition der vier Musiker. Sie trägt im Titel, was dessen Schaffen zwischen Bártok-
      Nachfolge und Nachkriegsavantgarde auszeichnet: Vielfalt, Vielschichtigkeit. Gerahmt wird das
      Gemeinschaftswerk mit einem Streichquartett aus Mozarts Experimentalstudio und aus Edvard
      Griegs kleinem, aber hochwirksamen Kammermusik-Laboratorium.

Freitag, 11. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
19.30 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Übergangszeiten
      Florian Donderer (Violine)
      Sharon Kam (Klarinette)
      Tanja Tetzlaff (Violoncello)
      Kiveli Dörken (Klavier)
      Alban Berg:
      Adagio aus dem Kammerkonzert, Fassung für Klarinette, Violine und Klavier
      Bernd Alois Zimmermann:
      Sonate für Violoncello solo
      Claude Debussy:
      Sonate für Violoncello und Klavier
      Anton Webern:
      3 kleine Stücke für Violoncello und Klavier op. 11
      Olivier Messiaen:
      "Quatuor pour la fin du temps" für Violine, Klarinette, Violoncello und Klavier
      (Liveübertragung aus dem Mozartsaal)

      Sind Mystiker weltfern? Weltfremd vielleicht, weil sie sich in den erlebten Zuständen nicht heimisch
      fühlen. Olivier Messiaen, ein Mystiker des Glaubens, der Klänge und der Visionen, schrieb sein
      "Quartett auf das Ende der Zeit" in Kriegsgefangenschaft. Es enthält alles, was diesen
      Komponisten auszeichnet: seine Spiritualität und Systematik, seinen Sinn für Farben und
      Zeitproportionen, seine unendliche Ruhe und seine apokalyptische Wildheit, seine rhythmisch
      gezügelte wie entfesselte Sprache und seine klangräumliche Suggestivkraft. Die unmittelbare
      Inspiration gewann Messiaen aus dem letzten Buch der Bibel, aus jenem Kapitel, an dem es heißt,
      dass erst mit dem Ende der Zeit eine Ära des ungefährdeten Friedens anbreche. Messiaen sucht
      die Fährte des Übergangs dorthin. - Der erste Programmteil nimmt mit Solo, Duo und Trio typische
      Strukturmerkmale, mit einer Nachtmusik des Eingedenkens (Berg), einer Reflexion über die rechte
      Zeit (Zimmermann) und einem letzten Werk (Debussy) die Ideenwelt Messiaens auf.

 Ausgedruckt:       13. April 2018                                              Seite 9 von 23
Samstag, 12. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
09.05 SWR2 Musikstunde - LIVE
      Das Rätsel
      Mit Katharina Eickhoff
      (Liveübertragung aus dem Jagdsaal)

      Immer am zweiten Samstag im Monat lädt die SWR2 Musikstunde zum Mitraten ein. Die heutige
      Sendung können Sie live miterleben, denn Katharina Eickhoff ist zu Gast bei den Schwetzinger
      SWR Festspielen - genauer gesagt im Jagdsaal des Schwetzinger Schlosses! Für den
      musikalischen Part der Live-Sendung sorgen die Ludwig Chamber Players. Der Eintritt zu dieser
      Veranstaltung ist frei, und es besteht die Gelegenheit, nach der Sendung mit den Machern der
      SWR2 Musikstunde ins Gespräch zu kommen. Außerdem losen wir vor Ort bereits drei Gewinner
      des Rätsels aus. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Samstag, 12. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
10.30 SWR2 Treffpunkt Klassik extra
      Gast im Studio: Sarah Wegener
      Am Mikrofon: Burkhard Egdorf

      Die deutsch-britische Sopranistin Sarah Wegener gewann 2007 den 1. Preis des Internationalen
      Max-Reger-Wettbewerbs für Lied in Weiden in der Oberpfalz. Mit den SWR Schwetzinger
      Festspielen verbindet sie eine lange Geschichte, so sang sie 2011 die Hauptpartie der Nadja in
      Georg Friedrich Haas’ Oper "Bluthaus". Nachdem sie gerade eine CD mit romantischen und
      spätromantischen Liedern veröffentlicht hat, präsentiert sie bei den diesjährigen Schwetzinger
      Festspielen Arien & Kantaten von Georg Friedrich Händel, Henry Purcell, Giovanni Battista
      Ferrandini u. a. mit dem Ensemble „il capriccio“ am 16. Mai.

Samstag, 12. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      Orchesterakademie
      SWR Symphonieorchester
      Gil Shaham (Violine)
      Leitung: Nicholas McGegan
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Sinfonie Nr. 4 D-Dur KV 19
      Violinkonzert Nr. 5 A-Dur KV 219
      Violinkonzert Nr. 1 B-Dur KV 207
      Sinfonie Nr. 29 A-Dur KV 201
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Rokokotheater)
      Livestream ab 18 Uhr auf SWR Classic.de

      Die vier Werke aus Mozarts Salzburger Zeit - er war noch keine 20, als er sie schrieb -
      dokumentieren nicht nur den Übergang vom Zeit- zum Personalstil, sondern auch einen
      allmählichen Wechsel der künstlerischen Schwerpunkte. Die Sinfonie, die klassische Hauptgattung
      der Instrumentalmusik, stand noch nicht im Vordergrund seines Interesses, doch zeichnet sich im
      A-Dur-Werk bereits die Bedeutung ab, die er dem Genre wenig später beimass. Unter Mozarts
      Solokonzerten wirkten diejenigen für Violine gewiss als Pionierarbeiten - in der Individualisierung
      der Form und ihrer Offnung zum Theater: Die Mittelsätze sind Arien ohne Worte, und die Finali
      nähern sich imaginären Szenen mit wechselnden musikalischen Schauplätzen an. So bereiten sie
      die Reihe der Klavierkonzerte aus der Wiener Zeit ästhetisch vor.

 Ausgedruckt:       13. April 2018                                           Seite 10 von 23
Sonntag, 13. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
12.30 SWR2 Mittagskonzert - LIVE
      Streichquartett-Matinee
      Pavel Haas Quartett
      Antonin Dvořák:
      Streichquartett Nr. 14 As-Dur op. 105
      Dmitrij Schostakowitsch:
      Streichquartett Nr. 2 A-Dur op. 68
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Mozartsaal)

      Wenn sich im späten Schaffen eines Künstlers Werke des Übergangs finden lassen, dann bei
      Antonin Dvořák. Das As-Dur-Quartett war seine letzte Komposition ohne ausdrückliches
      Programm, und "doch scheint es in der rhetorischen Haltung und in der eigenwilligen Art seiner
      Motivik die Hinwendung zur Symphonischen Dichtung vorwegzunehmen" (Klaus Doge), die
      unmittelbar danach sein Œuvre beherrschte. - Mit dem Streichquartett A-Dur op. 68, komponiert
      Ende 1944, endet die Reihe von Schostakowitschs "Kriegskompositionen" - mit einem Stück des
      Gedenkens. Das Rezitativ des zweiten Satzes beschwört vokale Formen der Klage, der dritte Satz
      die Tradition des Totentanzes. Die Wiederkehr der Ruhe nach Phasen heftiger Erregung gibt im
      Finale vorsichtigen Hoffnungstönen Raum - an der Schwelle zur Friedenszeit, die ihre eigene Plage
      hat.

Sonntag, 13. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Oper
      José Maria Sánchez-Verdú: "Argo"
      Dramma in musica
      Text: Gerhard Falkner
      Butes: Jonathan de la Paz Zaens
      Orpheus: Alin Deleanu
      Odysseus: Brett Carter
      Jason: Martin Busen
      Aphrodite: Maren Schwier
      Chor des Staatstheaters Mainz
      SWR Experimentalstudio
      Klangregie: Joachim Haas, Constantin Popp
      SWR Symphonieorchester
      Leitung: José Maria Sánchez-Verdú
      (Uraufführung vom 27. April im Rokokotheater)

      Der Mythos ist bekannt: Um das Goldene Vlies aus Kolchis zu rauben, sticht das sagenumwobene
      Schiff Argo unter der Führung von Jason in See. José Maria Sánchez-Verdú sind die Antike und
      die Geschichte des Mittelmeers als zeitlicher und geografischer Raum immer wieder
      Referenzpunkte seines Komponierens: Mare nostrum, das Mittelmeer - ein ambivalenter Ort,
      einerseits Raum der Suche, des Aufbruchs zu neuen Ufern, andererseits bis in die Gegenwart
      ebenso Sinnbild für Katastrophen, Kriege und Tod. Wie häufig in seinen Werken bezieht Sánchez-
      Verdú den Raum kompositorisch ein. Ihm geht es darum, die Bewegung des Reisens, des Meeres
      in seiner Beweglichkeit in poetischer Verdichtung aufzunehmen. Wesentlicher Bestandteil des
      musikalischen und szenischen Konzepts ist die Live-Elektronik, die den Raum klanglich erweitern
      und die Hörer als auditive Schiffsreisende in Bewegung halten wird.

 Ausgedruckt:       13. April 2018                                         Seite 11 von 23
Montag, 14. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Bernd Alois Zimmermann 100
      Anna Neubert (Violine)
      Esther Saladin (Violoncello)
      Christoph Stober (Klavier)
      Leonard Spies (Sprecher)
      Andreas Grau, Götz Schumacher (Klavier)
      Bernd Alois Zimmermann:
      "Présence" Ballet blanc in 5 Szenen
      "Monologe" für 2 Klaviere
      Claude Debussy:
      Prélude à l' après-midi d' un faune
      En blanc et noir
      Six épigraphes antiques
      Nocturnes
      (Konzert vom 8. Mai im Rokokotheater)

      Der Kölner Komponist Bernd Alois Zimmermann war als junger Soldat im Zweiten Weltkrieg ein
      typischer Vertreter der "Lost Generation". Für die junge Nachkriegsavantgarde war er fast schon zu
      alt, für die Moderne vor dem Krieg zu jung. Diese kriegsbedingte Position des "Zwischen den
      Stühlen" hat ihn nachhaltig geprägt. Dennoch hat er immer wieder den Austausch mit der
      französischen Kultur gesucht: eine ästhetische Versöhnungsgeste. In seinem 1961 für die
      Schwetzinger Festspiele entstandenen Ballett "Présence" taucht der "Roi Ubu" auf, eine Figur aus
      dem gleichnamigen Theaterstück des Prä-Surrealisten Alfred Jarry. Die fast schon paradoxalen
      "Monologe" für zwei Klaviere wiederum befinden sich in einem Austausch mit den vierhändigen
      Klavierwerken Claude Debussys.

Dienstag, 15. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
      Klappstuhllesung
10.05 SWR2 Leben
      Flucht nach Deutschland
      Von Liu Dejun
      Regie: Ulrich Lampen

      Der chinesische Blogger und Menschenrechtsaktivist Liu Dejun begann 2003 in der Arbeiterstadt
      Guangdong Menschenrechtsverletzungen zu dokumentieren, während er selbst in einer großen
      Fabrik arbeitete. Fünf Monate später wurde ihm gekündigt, weil er die Wanderarbeiter in seinem
      Betrieb über ihre Arbeitsrechte aufklärte. 2007 gründete Dejun eine NGO mit dem Ziel,
      Wanderarbeiter durch rechtliche Schulungen vor Willkür und Ausbeutung zu schützen, und
      unterstützte Bewohner, deren Häuser für Großprojekte illegal abgerissen wurden. Immer wieder
      wurde er wegen seiner politischen Aktivitäten inhaftiert. In seinen Blogeinträgen machte Dejun
      seine Misshandlungen durch die Polizei und die staatliche Willkür bei seiner Verfolgung und
      Verhaftung öffentlich. Im November 2013 kam er als Stipendiat des deutschen PEN-Zentrums nach
      Nürnberg. Auf seiner Internetseite www.freeinchina.org berichtet er weiterhin über
      Menschenrechtsverletzungen in seiner Heimat.

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Mittwoch, 16. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Grenzgänge - Conversations
     Florian Donderer (Violine)
     Tanja Tetzlaff (Violoncello)
     Hans-Kristian Kjos Sørensen (Perkussion & Zimbal)
     Werke von Johann Sebastian Bach, Georges Aperghis, Vinko Globokar, John Cage, Erkki
     Sven Tüür u. a.
     (Konzert vom 12. Mai in der Orangerie)

     Ein wilder Mix von Werken aus drei Jahrhunderten. Da stehen etwa die Cellosuiten von Johann
     Sebastian Bach neben Musik von John Cage, oder Le Corps à Corps von Georges Aperghis für
     einen Perkussionisten und seine Zarb (persische Handtrommel) neben Corporel von Vinko
     Globokar, einem hochvirtuosen Stück Musiktheater, das inzwischen schon Kultstatus genießt, weil
     es nichts braucht als den Körper des Spielers. Das Kunststück, so unterschiedliche musikalische
     Sprachen zu einem pausenlosen, packenden Programm zu verschmelzen, kann nur Musikern
     gelingen, die einerseits Meister ihres Instruments sind, andererseits keine Berührungsängste
     kennen und sich voller Experimentierfreude und Spiellust in eine Situation begeben, wo stilistische
     Breite ebenso gefordert ist wie die Fähigkeit zur Improvisation und zur intensiven musikalischen
     Interaktion. Der Titel des Programms ist einem weiteren Stück des Franzosen Georges Aperghis
     entlehnt: Conversations. Für diese "Gespräche" hat Tanja Tetzlaff, Schwetzinger
     Residenzkünstlerin 2018, neben ihrem langjährigen Kammermusikpartner Florian Donderer, Hans-
     Kristian Kjos Sørensen eingeladen, einen fulminanten Schlagzeugvirtuosen aus Norwegen,
     zuhause gleichermaßen in der klassischen Musik wie im Jazz.

Donnerstag, 17. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      "... und Söhne"
     Les Passions de l'âme
     Kristian Bezuidenhout (Cembalo)
     Leitung: Meret Lüthi
     Johann Christoph Friedrich Bach:
     Sinfonia d-Moll WFV I:3
     Johann Sebastian Bach:
     Concerto für Cembalo und Streicher d-Moll BWV 1052
     Carl Philipp Emanuel Bach:
     Sinfonia Es-Dur Wq 179
     Wilhelm Friedemann Bach:
     Sinfonie F-Dur F 67 "Dissonanzen-Sinfonie"
     Johann Sebastian Bach:
     Concerto für Cembalo und Streicher D-Dur BWV 1054
     Johann Christian Bach:
     Sinfonie g-Moll op. 6 Nr. 6
     (Konzert vom 10. Mai im Rokokotheater)

     Bach und seine Söhne - das ist nicht nur ein Kapitel Familien-, sondern auch Epochengeschichte.
     Der Eintritt in die neue, bürgerliche Ära und ihre künstlerischen Ideale vollzog sich nicht nur im
     Übergang vom Vater zu den Söhnen, er begann bereits im Œuvre des "alten Bach" selbst, vor
     allem in seinen Konzerten. Sie stehen bei ihm nicht als Gattung für sich; Sätze aus ihnen finden
     sich auch als Ouvertüren und um Chor erweitert in den Kantaten. Das instrumentale Konzert zieht
     aus ihnen die Quintessenz. Von diesem Kerngebiet des Epochenübergangs entfernen sich die
     Söhne unterschiedlich weit: Johann Christian Richtung Opernstil und Frühklassik, Carl Philipp
     Emanuel zur Empfindsamkeit und Erforschung der Formen von innen, Wilhelm Friedemann aber zu
     einer expressiv durchbrochenen Tonsprache, einer Art klassizistischer Romantik en miniature.

 Ausgedruckt:      13. April 2018                                           Seite 13 von 23
Freitag, 18. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Krieg und Frieden
      Sarah Wegener (Sopran)
      Ensemble Il Capriccio
      Leitung: Friedemann Wezel
      Werke von Henry Purcell, Georg Friedrich Händel, Giovanni Battista Ferrandini, Elliot Carter,
      Younghi Pagh-Paan u. a.
      (Konzert vom 16. Mai im Mozartsaal)

      Krieg und Frieden bekämpfen sich nicht nur um uns, sondern auch in uns. Die explosiven bis
      katastrophischen Übergänge aus der inneren Welt (etwa gekränkter Liebe oder Eifersucht) in die
      äußere (Macht, Geltung, Rache) waren Lieblingsgegenstand barocker Opern. Sie stehen im
      Zentrum dieses Programms, vertreten durch die beiden großen Briten ihrer Zeit: Henry Purcell und
      Georg Friedrich Händel. Sie werden beleuchtet durch die Marienkantate Giovannis Battista
      Ferrandinis, die lange als Werk Händels galt: Unter dem Kreuz ihres Sohnes wird die Mutter Gottes
      zur wütenden Anklägerin Gottes; und durch zwei neuere Werke, in denen die Stimme allein zum
      Ausdrucksträger wird - in einer Totenklage in memoriam Luigi Nono, und in einer Hommage an die
      Poesie, die um die menschlichen Abgründe auch dann weiß, wenn sie nicht ausdrücklich von ihnen
      redet: Charles Baudelaires "Les Fleurs du Mal".

Freitag, 18. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
15.05 SWR2 Alte Musik - LIVE
      Gespräche und Musik zur Wiederaufführung von Antonio Salieris "La Fiera di Venezia"
      Gesprächspartner sind der Dirigent der Aufführung, Werner Ehrhardt, und die
      Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Silke Leopold.
      Die Gesprächsleitung hat Dr. Reinhard Ermen.
      (Liveübertragung aus dem Jagdsaal)

Samstag, 19. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
10.30 SWR2 Treffpunkt Klassik extra
      Gast im Studio: Werner Ehrhardt
      Am Mikrofon: Dagmar Munck

      Der Geiger und Dirigent Werner Ehrhardt wurde zunächst als Gründer und Konzertmeister des
      Kammerorchesters Concerto Köln bekannt. 2004 gründete er das Orchester „l’arte del mondo“ und
      wandte sich als freier Dirigent auch den traditionellen Orchestern zu. Er gastierte in zahlreichen
      Konzert- und Opernhäusern. Unter seiner Leitung entstanden bereits über 50 CD-Aufnahmen im
      Bereich Oper, Oratorium und mit konzertant-sinfonischem Repertoire. Werner Ehrhardt ist häufiger
      Gast bei den SWR Schwetzinger Festspielen. Er leitet in diesem Jahr als Dirigent die
      Opernproduktion mit Antonio Salieris Dramma giocoso "La Fiera di Venezia" im Rokoko-Theater
      des Schlosses (Premiere 19. Mai) sowie ein Kinderkonzert am 20. Mai und die Schwetzinger
      Hofmusikakademie mit der Camerata Villa Musica am 5. Mai.

 Ausgedruckt:       13. April 2018                                          Seite 14 von 23
Samstag, 19. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Solo-Rezital: Antje Weithaas (Violine)
      Johann Sebastian Bach:
      Partita Nr. 1 h-Moll BWV 1002
      Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004
      György Kurtág:
      Jelek, játékok es üzenetek für Violine solo (Auswahl)
      Eugène Ysaÿe:
      Auswahl aus den Sonaten für Violine solo op. 27 Nr. 2 und Nr. 5
      (Konzert vom 6. Mai im Mozartsaal)

      Graindelavoix
      Leitung: Björn Schmelzer
      Guillaume de Machaut:
      Messe de Nostre Dame
      Motetten
      (Konzert vom 15. Mai im Dom zu Speyer)

      Eugène Ysaÿe war einer der großen Geigenvirtuosen an der Schwelle des 19. zum 20.
      Jahrhundert. Hinter seinen Leistungen als Interpret stand seine Anerkennung als Komponist lange
      im Hintergrund. Heute gelten seine sechs Sonaten op. 27 neben Bachs Partiten und Paganinis
      Capricen als Hauptwerke im Repertoire für Violine allein. György Kurtágs kurze, knappe Stücke,
      die Virtuosität und Brillanz gleichsam nach innen kehren, fungieren in diesem Programm wie eine
      Linse, in der sich Bachs und Ysaÿes Werke wie Perspektivlinien eines Geschichtsbildes bündeln.
      Das SWR2 Abendkonzert kombiniert diesen Soloabend der Geigerin Antje Weithaas mit sakraler
      Vokalmusik: Guillaume de Machaut ist einer der wichtigsten Avantgarde-Komponisten des
      Mittelalters. Seine Messe de Nostre Dame, komponiert Mitte des 14. Jahrhunderts, gilt als erste
      zyklische Messvertonung der Musikgeschichte.

Sonntag, 20. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
12.30 SWR2 Mittagskonzert - LIVE
      Streichquartett-Matinee
      Pacifica Quartet
      Joseph Haydn:
      Streichquartett G-Dur op. 76 Nr. 1 "Erdödy-Quartett"
      Alfred Schnittke:
      Streichquartett Nr. 3
      Robert Schumann:
      Streichquartett a-Moll op. 41 Nr.1
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Mozartsaal)

      "... sonderbar, wie ich fast alles kanonisch erfinde und die nachsingende Stimme immer erst
      hinterher entdecke", beschrieb Robert Schumann sein Quartettkomponieren - und nicht nur seines.
      Haydn stellt im ersten Stuck aus Opus 76 nach drei fordernden Akkorden sein Hauptthema mit
      einer wahren Kanonkette aus: In seiner Mischung aus Einfachheit und Raffinement dient es als
      Motto des Ganzen. Kanonkünste durchziehen auch Schnittkes drittes Quartett; stärker noch als bei
      Haydn und Schumann wirken sie als aktiviertes Erbe. Auf Geschichte baut alles auf: Drei
      Anfangszitate von Orlando di Lasso, Beethoven und Schostakowitsch bilden das Grundmaterial,
      ihnen folgen weitere Anspielungen. Das Werk gleitet durch die Epochen; die Ansichten, die sich
      dem Komponisten bieten, nimmt er dabei teils mit Pauschal-, teils mit Detaileinstellungen auf.

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Montag, 21. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
11.03 SWR2 Musik - LIVE
      "Einstand I - Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs"
      Katerina Javurkova (Horn)
      Andrea Obiso (Violine)
      Katarzyna Budnik-Galazka (Viola)
      Bruno Philippe (Violoncello)
      Wies de Boevé (Kontrabass)
      Wataru Hisasue (Klavier)
      Zoltán Kodály:
      Intermezzo für Streichtrio
      Johannes Brahms:
      Trio Es-Dur für Horn, Violine und Klavier op. 40
      Franz Schubert:
      Klavierquintett A-Dur D 667 "Forellenquintett"
      (Liveübertragung aus dem Mozartsaal)

      Sie haben die Zukunft für sich: die Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs, der sich in den 67
      Jahren seines Bestehens als eine der entscheidenden und höchst angesehenen Talentbörsen
      weltweit bewährte. 2016 wurde er in den Fächern Kontrabass, Horn, Harfe und Streichquartett
      ausgetragen. Diejenigen, die von der Jury als die Besten in einem dichten und leistungsstarken
      Bewerberfeld gesehen wurden, gestalten nun in Schwetzingen zwei Programme, in denen sie
      Bekanntes mit (Wieder-)Entdeckungen beziehungsreich mischen. In Zoltán Kodálys Schaffen steht
      das frühe Trio-Intermezzo am Übergang zwischen der Brahmstradition, in der er ausgebildet
      wurde, und der Orientierung an alter ungarischer Volksmusik und ihrer Idiomatik. Im Horntrio,
      einem bedeutenden Werk in Brahms' kompositorischer Entwicklung, fand nicht nur die Liedkunst,
      sondern auch Autobiografisches Eingang in die Kammermusik. In der äußerlichen Unbeschwertheit
      und formalen Klarheit von Schuberts "Forellenquintett" verbirgt sich ein kühner Experimentiergeist.

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Montag, 21. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert - LIVE
      "Einstand II - Preisträger des ARD-Musikwettbewerbs"
      Andrea Obiso (Violine)
      Katarzyna Budnik-Galazka (Viola)
      Bruno Philippe (Violoncello)
      Wies de Boevé (Kontrabass)
      Wataru Hisasue (Klavier)
      Katerina Javurkova (Horn)
      Friedrich Witt:
      Quartett für Horn und Streichtrio Es-Dur
      Max Reger:
      Streichtrio d-Moll op. 141b
      Ludwig van Beethoven:
      Sonate für Horn und Klavier F-Dur op. 17
      Hermann Goetz:
      Klavierquintett c-Moll op. 16
      (Zeitversetzte Übertragung aus dem Mozartsaal)

      Der Beethoven-Zeitgenosse Friedrich Witt war zu seiner Zeit im süddeutschen Raum ein hoch
      geachteter Komponist, stilistisch stand er Haydn nahe. Sein Werk für Horn und Streichtrio folgt der
      Tradition des "Quatuor concertant", das sich vor allem in Frankreich großer Beliebtheit erfreute -
      auch an den deutschen Fürstenhöfen, die sich kulturell am westlichen Nachbarn orientierten.
      Hermann Goetz gehört zu den tragischen Künstlern des 19. Jahrhunderts, denen in ihrer kurzen
      Schaffenszeit neben den Größen der Epoche kein nachhaltiger Durchbruch gelang. Bedauerlich.
      Wenn man seine Kammermusik richtig beurteilen wolle, müsse man Mozarts beste Quartette und
      Quintette zum Vergleich heranziehen, meinte George Bernard Shaw. Für sein Klavierquintett op.
      16 wählte er dieselbe Besetzung wie Schubert in seinem "Forellenquintett".

Dienstag, 22. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
22.03 SWR2 Lesenswert Gespräch
      "Wir müssen uns endlich: ent/scheitern"
      Gerwig Epkes im Gespräch mit Gerhard Falkner
      (Aufzeichnung vom 28. April im Kammermusiksaal)

      Der Lyriker, Romancier, Dramatiker, Essayist und literarische Übersetzer Gerhard Falkner,
      Jahrgang 1951, gehört zu den profilierten deutschen Schriftstellern. Nun hat er in einem neuem
      Genre geschrieben: das Libretto für die Oper ARGO, ein Auftragswerk der diesjährigen
      Schwetzinger Festspiele. Über diese Arbeit und seine Theaterstücke, seine Lyrik, Romane und
      Thesen zu Literaturentwicklungen in Deutschland spricht Gerwig Epkes mit Gerhard Falkner.

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Mittwoch, 23. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Tetzlaff Quartett
     Christian Tetzlaff, Elisabeth Kufferath (Violine)
     Hanna Weinmeister (Viola)
     Tanja Tetzlaff (Violoncello)
     Wolfgang Amadeus Mozart:
     Streichquartett Es-Dur KV 428
     Felix Mendelssohn Bartholdy:
     Streichquartett Nr. 2 a-Moll op. 13
     Ludwig van Beethoven:
     Streichquartett a-Moll op. 132
     (Konzert vom 18. Mai im Mozartsaal)

     Mit drei Geniestreichen machte der 18-jährige Mendelssohn von sich reden: der
     Sommernachtstraum-Ouvertüre, dem Oktett und dem Streichquartett a-Moll. Er, den Schumann
     den Mozart seiner Epoche nannte, setzte sich darin mit Beethovens spätem a-Moll-Quartett
     auseinander, diesem radikalen Stück, das Themen- zu Tempogegensätzen ausbaut, aufs Prinzip
     geht, mit Choral, Marsch und Tanz drei Grundfiguren der Musik in eine überwältigende Komplexität
     lenkt. Mit zahlreichen Anspielungen schrieb der junge Künstler einen Nachruf und suchte zugleich
     die Anknüpfung als Ansatz seiner Perspektive.
     Vielleicht ist das der interessanteste und aufschlussreichste Blick auf den Übergang von der
     klassischen in die romantische Epoche: wie das Portal, das sich zwischen Mozart und Beethoven
     spannt, ins Neuland des künstlerisch Eigenen führt.

Donnerstag, 24. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
     Dezső Ránki (Klavier)
     Joseph Haydn:
     Sonate B-Dur Hob. XVI Nr. 41
     Johannes Brahms:
     Variationen und Fuge über ein Thema von Georg Friedrich Händel op. 24
     Franz Schubert:
     Sonate B-Dur D 960
     (Konzert vom 17. Mai im Mozartsaal)

     Mit der Wahl der Tonart trafen Komponisten eine wichtige Vorentscheidung. Sie umriss - wie
     ungefähr und widerspruchsvoll auch immer - einen emotionalen Raum, in dem sich das Werk
     entfalten, den es verlassen und in den es wieder zurückkehren konnte. Dezső Ránki erkundet B-
     Dur, über das Johann Mattheson 1713 meinte: "sehr unterhaltend und prächtig, wahrt es gerne
     etwas Bescheidenes und kann zugleich Großartiges und Kleinigkeiten durchgehen; es erhebt die
     Seele zu schweren Sachen". Ránki zieht klassische Hauptformen heran: Sonate und Variation,
     dialektisch die eine, linear die andere. Beide Prinzipien gehen in den drei Werken beständig
     ineinander über und verschmelzen: Brahms lässt von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er den
     Weg vom ariosen Thema zur grandiosen Fuge durch starke Gegensätze gehen wird. Für Schubert
     wird die Idee der Variation zur Geste des Verweilens nicht nur im langsamen Satz, und Haydns
     Finale ist Variation und Rondo in einem.

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Donnerstag, 24. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Musicbanda Franui
     Nikolaus Habjan (Puppenspiel und Rezitation)
     Nikolaus Habjan, Markus Kraler, Andareas Schett (Konzept, Dramaturgie)
     Puppenspiel
     "Doch ich bin nirgend, ach! zu Haus"
     Kompositionen nach Franz Schubert, Robert Schumann, Johannes Brahms und Gustav Mahler von
     Markus Kraler und Andreas Schett
     (Lied-)Texte von Robert Walser und Jürg Amann
     (Konzert vom 13. Mai im Rokokotheater)

     Der meisterhafte Puppenspieler Nikolaus Habjan und die gefeierte Musicbanda mit Osttiroler
     Wurzeln benötigen wenig, um einen besonderen Musiktheater-Abend auf die Bühne zu bringen: ein
     Tisch, ein Koffer, zwei Puppen, sechs Blasinstrumente, sowie Geige, Kontrabass, Hackbrett und
     Harfe. Daraus entsteht ein Programm mit musikalischer Tiefe und theatralischer Wucht. Im
     Zusammenspiel von Musik, Wort und Puppenspiel wird dem Motiv des Wanderers nachgespürt,
     das sich als Topos durch die europäische Kulturgeschichte zieht: Der Wanderer als ein
     Sinnsuchender, der alles hinter sich lässt, den Mut hat, sich auf die Suche zu begeben, ohne das
     Ziel der Wanderung auch nur zu erahnen. Die eingeschlagene Reise ist lang, beginnt leichtfüßig im
     Frühling und versinkt voll Schwermut im winterlichen Schnee. Es ist eine Wanderung, die als
     Metapher fur das Leben zu lesen ist, in dem alles seine Zeit hat: der fröhliche Aufbruch ebenso wie
     die tieftraurige Resignation. Und natürlich die Liebe, die bei Schubert genauso wie bei Walser
     bittersüß, meist aber hoffnungslos ist. Ein großer Theaterabend, heiter und zugleich von dunkler
     Melancholie.

Freitag, 25. Mai 2018
     Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Lamentationes
     Tenebrae Choir
     Leitung: Nigel Short
     Alonso Lobo:
     "Versa est in luctum"
     Tomás Luis de Victoria:
     "Tenebrae factae sunt"
     Responsoria und Lamentationen für den Karsamstag
     Officium defunctorum
     Missa pro defunctis
     (Konzert vom 20. Mai in der Kirche St. Josephs, Speyer)

     Alonso Lobo und Tomás Luis de Victoria wirkten am spanischen Hof; Lobo als Kapellmeister
     Philipps II., Victoria als geistlicher Beistand und Musiker bei dessen Schwester, Kaiserin Maria.
     "Versa in luctum" gilt als Lobos, die Motetten für die Karwoche gelten als Victorias Hauptwerk.
     Dessen Requiem, auf den Tod seiner Dienstherrin geschrieben, war zugleich die letzte
     Komposition, die er selbst an die Öffentlichkeit gab.

 Ausgedruckt:      13. April 2018                                            Seite 19 von 23
Samstag, 26. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
09.05 SWR2 Musikstunde - LIVE
      Die musikalische Monatsrevue
      Mit Lars Reichow
      (Liveübertragung aus dem Mozartsaal)

      Was ist passiert im Musikleben der vergangenen Wochen? Was hat die Menschen, was hat das
      Feuilleton bewegt? Immer am letzten Samstag im Monat stellt sich der Spezialist des
      musikalischen Humors diesen und anderen Fragen. Diesmal ist Lars Reichow wieder live zu Gast
      bei den Schwetzinger SWR Festspielen. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei. Nach der
      Aufzeichnung besteht die Gelegenheit, mit Lars Reichow ins Gespräch zu kommen. Wir freuen uns
      über Ihr Kommen!

Sonntag, 27. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
12.30 SWR2 Mittagskonzert
      „Streichquartett mal zwei“
      Armida Quartett
      Quatuor Modigliani
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Streichquintett g-Moll KV 516
      Johannes Brahms:
      Streichsextett Nr. 1 B-Dur op. 18
      (Konzert vom 24. Mai im Mozartsaal)

      Zwei junge, gefeierte Nachwuchsensembles, das Armida Quartett und das Quatuor Modigliani
      haben sich zusammen getan und gestalten den Übergang aus ihrem angestammten Gebiet hin zur
      größeren Besetzung, zum Quintett und Sextett. Für Brahms war das Sextett eine wesentliche
      Station vom Denken in der Klangfülle, die seine Klaviersonaten zu "verschleierten Symphonien"
      (Robert Schumann) machte, hin zur pointierten Konzentration seines Quartettstils. Das Genre,
      dessen Tradition er begründete, umfasst das Streichquartett von zwei Seiten: von der Expansion
      und Reduktion her, denn vom Trio aus gedacht und doppelt dessen Stimmen - Weite und
      Verdichtung sind in eins gebracht. Ähnliches gilt für Mozarts Quintette, in denen wie in Brahms'
      Sextetten ein persönliches Bekenntnis mitschwingt.

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Sonntag, 27. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Oper
      Antonio Salieri: "La Fiera di Venezia"
      Dramma giocoso
      Libretto: Giovanni Gastone Boccherini
      Falsirena: Francesca Lombardi Mazzulli
      Ostrogoto: Krystian Adam
      Christalina: Natalia Rubiś
      Calloandra: Dilyara Idrisova
      Grifagno: Furio Zanasi
      Belfusto: Giorgio Coaduro
      Rasoio: Emanuele d'Aguanno
      Chor und Orchester L'Arte del Mondo
      Leitung: Werner Ehrhardt
      (Aufführung der Premiere vom 19. Mai im Rokokotheater)

      Die Skyline von Venedig im Hintergrund und der Blick auf die Rialtobrücke, maskierte,
      herausgeputzte Herrschaften und Gondolieri, reges Treiben auf dem Marktplatz und im Ballsaal,
      Tanzen, Kartenspielen, Essen und Trinken. Was könnte bunter sein als eine Oper, die uns mitten
      hinein in das Herz der Lagunenstadt katapultiert? Mit der Opera buffa "La Fiera di Venezia",
      diesem höchst unterhaltsamen musikalischen Genrebild über die traditionsreiche
      Himmelfahrtsmesse, die schon in früheren Jahrhunderten Heerscharen von Touristen nach
      Venedig lockte, empfahl sich der junge Antonio Salieri Anfang 1772 dem Wiener Publikum. Noch
      im selben Jahr wurde "La Fiera di Venezia" in Mannheim gespielt und später in ganz Europa.

Montag, 28. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Abendkonzert
      Antje Weithaas & Freunde
      Antje Weithaas, Tobias Feldmann (Violine)
      Danuta Waśkiewicz (Viola)
      Bruno Philippe (Violoncello)
      Dénes Várjon (Klavier)
      Anton Webern:
      Klavierquintett
      Béla Bartók:
      Klavierquintett Sz 23
      Johannes Brahms:
      Klavierquartett Nr. 2 A-Dur op. 26
      (Konzert vom 4. Mai im Mozartsaal)

      Künstler springen nicht wie die Schönheitsgöttin Aphrodite vollendet in die Welt. Sie sind nicht
      gleich sie selbst. Anton Webern kostet in seinem einsätzigen Klavierquintett die spätromantische
      Tonsprache bis an die Leistungsgrenzen aus. Es fordert den Übergang zu Neuem, noch
      Unbekanntem. Ähnlich Béla Bartóks Opus 3: Die Mittelsätze lassen den rhythmischen Drive, die
      impressionistischen Farbspiele und die strukturelle Konsequenz als spätere Stilmerkmale ahnen.
      Aus dem Vorbild Brahms komponierten sich beide heraus. Dessen Klavierquartette sind Stationen
      auf dem Weg, auf dem er die klassischen Hauptgenres umkreiste: Symphonie und Streichquartett.
      Die Spannung zwischen den großen Gattungen ist in kammermusikalische Intensität verwandelt.

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Dienstag, 29. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Klavierabend
      Christian Blackshaw (Klavier)
      Wolfgang Amadeus Mozart:
      Sonate F-Dur KV 533
      Ludwig van Beethoven:
      Sonate Nr. 30 E-Dur op. 109
      Franz Schubert:
      Sonate c-Moll D 958
      (Konzert vom 25. Mai im Mozartsaal)

      Übergang? Gefährdung? Zukunftsblick mit Rückversicherung? Mozarts vorletzte F-Dur-Sonate
      beginnt, als solle sie eine Fuge werden, erfüllt die Erwartung aber erst spät, dann jedoch mit
      kunstvoller Dichte. Zauberflötentöne klingen herein, Konzertantes wird eingebaut - die Sonate
      erscheint als offenes System mit vielen Verbindungen zu den Nachbargebieten. Zwei Charaktere
      bestimmen Beethovens letzte E-Dur-Sonate: ein rascher, drängender und ein ruhiger, der anfangs
      zu versonnener Verspieltheit neigt. Sie erfahren viele Verwandlungen; Gegensätze verschränken
      sich: die Konzentration auf wenige Grundgedanken und die Weitung in einen Kosmos des
      musikalisch Möglichen, der aus ihnen entsteht. Mit seiner letzten c-Moll-Sonate komponierte sich
      Schubert aus dem Kraftfeld Beethovens heraus - durch deutliche Bezugnahmen, aus denen er
      eigene Wege findet, bis zum Finale, das den Gestus der "Sturmsonate" fast zur Raserei steigert.

Mittwoch, 30. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
13.05 SWR2 Mittagskonzert
      Grenzgänge - Feedback
      Nils Mönkemeyer (Viola)
      Andreas Arend (Theorbe, Jarana)
      Werke von J. S. Bach, A. Arend, J. H. Kapsberger, John Dowland, Henry Purcell und Jimi
      Hendrix
      (Konzert vom 25. Mai in der Orangerie)

      Nils Mönkemeyer gehört zu den herausragenden Bratschisten unserer Zeit. Er ist vielfach gefragt
      als Solist des Orchesterrepertoires, aber auch als sensibler Kammermusiker. Darüber hinaus sucht
      er immer wieder nach Wegen, den Mangel an Originalliteratur für sein Instrument auszugleichen
      und entwickelt spannende, oft unkonventionelle Programmideen. Der Titel seines jüngsten
      Programms - Feedback - steht für Metamorphosen bekannter Werke und Fassungen, fließende
      Grenzen, Altbekanntes in neuen Zusammenhangen. Kombiniert mit Musik von Jimi Hendrix,
      erscheinen Werke alter Meister wie Johann Sebastian Bach, John Dowland, Henry Purcell und
      Johann Hieronymus Kapsberger in neuem Licht. Kongenialer Partner bei diesen Grenzgängen ist
      Andreas Arend, der neben der Theorbe die Jarana, die mexikanische Schwester der Gitarre, spielt
      und eine eigene Komposition beigesteuert hat, die den Gedanken der Solosuite aufgreift und somit
      die Musik Bachs in die heutige Zeit spiegelt.

Mittwoch, 30. Mai 2018
      Schwetzinger SWR Festspiele 2018
20.03 SWR2 Das musikalische Quartett
      Felix Mendelssohn Bartholdy: Oktett Es-Dur op. 20
      Gäste: Peter Hagmann (Musikkritiker), Christian Wildhagen (Musikredakteur) und N. N.
      (Aufzeichnung vom 24. Mai im Jagdsaal)

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