Theaterpädagogisches Begleitmaterial
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Inhaltsverzeichnis Vorwort! 3 Leistungsdruck - ein Phänomen unserer Zeit?! 4 Leistungsdruck in der Jugend / in der Schule! 5 Leistungsdruck schon in der Grundschule?! 5 Auswirkungen von Leistungsdruck auf die Gesundheit! 6 Wie kann man der Überbelastung entgegensteuern?! 6 Alltag eines Teenagers in Deutschland! 7 Ursachen für Leistungsdruck bei Jugendlichen! 7 Presseartikel zum Thema „Leistungsdruck“! 8 Stresskrankheiten! 11 Tinnitus! 11 Kritische Stimmen zum „Burnout“! 11 Unser Besuch! 12 Inhalt des Stücks! 12 Das Nachgespräch! 13 Nachbereitung - ganz ohne Druck! 14 Fragen zum (Schul-)Alltag! 14 Fragen aus dem Stück! 15 Praktische Übungen! 16 Die Menschen der Produktion! 18 Der Autor! 18 Die Schauspielerin! 18 Der Regisseur! 18 Die Regieassistentin! 18 Impressum und Kontakt! 19 2
Vorwort » Liebe Marie, erinnerst Du Dich noch an den Tag, an dem wir das letzte Mal im Kino waren? An diesen Tierfilm, den Du so gerne sehen wolltest? Wie hieß der bloß noch? Ich glaube, Tiger, Bären und Vulkane, aber sicher bin ich mir nicht. Denn unser Ausflug liegt schon ein paar Monate zurück. Wir sind alle zusammen mit dem Auto in die Stadt gefahren: Mama, Henri, Du und ich. Es war Sonntag – und wir beide saßen mit Karteikarten auf der Rückbank und haben gelernt. Wie viel ist 172? Wie viel 56? Wie viel 28? Auf dem Weg nach Hause dann noch mal: 27 = 128, 182 = 324, 56 = 15625. Und noch mal. Und zur Sicherheit gleich noch mal. Wir hätten so viel Sinnvolleres tun können auf unserem Heimweg! Den Bildern der Bären nachhängen und Bonbons lutschen zum Beispiel. In dem Zauber verweilen, den jeder kennt, der aus dem Kinodunkel ins Licht tritt – als laufe man erwachend durch einen Traum. Aber noch nicht mal an einem Sonntag ist es mir gelungen, Dich das Kind sein zu lassen, das Du sein solltest mit zehn Jahren. Bitte mach mir diesen Mist nicht nach, wenn Du erwachsen bist, Marie! ...« Mit diesen Worten beginnt ein Vater einen Brief an seine 10-jährige Tochter, den er ihr nicht aufs Kopfkissen legt oder persönlich überreicht, sondern in einer Zeitung veröffentlichen lässt, um nicht nur seine Tochter, sondern auch andere Menschen zu erreichen. Der Leistungsdruck in unserer Gesellschaft scheint parallel zur Wirtschaftsentwicklung einen stetigen, steilen Kurs in Richtung „schwindelerregende Höhe“ zu verfolgen. Der Konkurrenzkampf ist hart. Nicht nur im späteren Berufsleben, sondern bereits in der Schule stehen Schülerinnen und Schüler einer Vielzahl von Anforderungen gegenüber: selbstständige Organisation, guter Notendurchschnitt, Konkurrenz, frühzeitige Spezialisierung. Der Leistungsdruck setzt immer früher im Leben ein. Stress bei den Schulabschlussprüfungen, G8, Inklusion und die Pisa-Studien sind Dauerthemen. Ist es tatsächlich so hart heute Schüler zu sein? Oder ist die Debatte um den Leistungsdruck in Schulen medial aufgeblasen? Unsere Inszenierung fit for future liefert den idealen Anlass solche und andere Fragen wie „Welchen (Stellen-)Wert hat Freizeit?“ und „Wer entwirft eigentlich die Lebenspläne von Teenagern?“ in einem theaterpädagogischen Nachgespräch zu thematisieren und mit den Zuschauerinnen und Zuschauern zu diskutieren. Dieses Begleitmaterial soll Sie als Pädagoginnen und Pädagogen dabei unterstützen die Diskussion nicht abreißen zu lassen. Wir haben versucht eine Materialsammlung zu erstellen, die verschiedene Sichtweisen und Meinungen beleuchtet. Sie sollen als Diskussionsanlass und -grundlage im Unterricht dienen. 3
Leistungsdruck - ein Phänomen unserer Zeit? „Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich mache trotzdem weiter.“ Über die Überforderung hinaus, trotz Stress und bis zum Burnout. Ist dieses Verhalten neu? Den Begriff Burnout gibt es bereits seit den 70er Jahren. Es scheint als gehören Überstunden, Mehrarbeit und mangelnder Ausgleich in vielen Berufen seit langem zum Alltag. Unsere industrielle Wirtschaft ist auf Wachstum ausgerichtet und nahezu jeder Berufszweig steht mehr oder weniger mit diesem System in Zusammenhang. Damit der Trend des ständigen Wachstums nicht abreißt und eine Wirtschaftsmacht wie Deutschland auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig bleibt, wird mehr Einsatz von MitarbeiterInnen verlangt, eine höhere Qualifizierung von Berufseinsteigern erwartet und hohe Flexibilität gefordert. Um auf diesem späteren Berufsmarkt Chancen zu haben, müssen junge Menschen möglichst früh, viel kennen und können und vor allen Dingen auf das System der hohen Anforderung vorbereitet sein. Heute kennen bereits viele SchülerInnen das Gefühl kraftlos und ausgepowert zu sein, zumindest phasenweise. Ebenso machen sie die Erfahrung, dass es möglich ist, über diesen (schwachen) Punkt hinaus zu arbeiten. Allerdings sind die eigenen Energiereserven nicht unerschöpflich. Irgendwann sollte sich jede/r eine Pause gönnen und auftanken. Das kann für jede/n etwas anders bedeuten. Der eine trifft sich mit Freunden, die andere nimmt ein heißes Bad oder ließt ein Buch. Wieder ein anderer geht ins Kino, hört Musik, geht spazieren oder tut einfach gar nichts. Wer sich nicht ab und zu eine Auszeit nimmt, um Kraft zu tanken, wird über kurz oder lang krank. Der Mensch ist keine Maschine und kann dennoch kaputt gehen. Dauerhafte Erschöpfungszustände, eine Erkältung, die man nicht los wird und schlechte Laune können Signale sein. Schont man sich immer noch nicht kommen womöglich depressive Verstimmungen, Magenprobleme oder andere körperliche und psychische Symptome hinzu. Die inneren Alarmglocken läuten Sturm. Bedeutet das jedes Mal wenn etwas anstrengend wird, gleich Pause zu machen? Soll man nie seine Kraftreserven voll ausnutzen? Soll man faul sein anstatt etwas erreichen zu wollen? Das soll man sicher nicht und Leistung zu erbringen ist keineswegs etwas schlechtes. Die wichtigen Fragen dabei sind viel eher „Wie viel?“, „Wofür?“ und „Wie geht es mir dabei?“. Selbstwahrnehmung und Selbstverantwortung sind gute Helfer bei dem gesunden Umgang mit seinen Energiereserven. 4
Leistungsdruck in der Jugend / in der Schule Unter dem Stichwort „Leistungsdruck“ findet man bei der Suchmaschine Google 871.000 Ergebnisse.1 In der Version des Dudens von 2013 wird das Wort Leistungsdruck folgendermaßen beschrieben: Psychischer Druck durch Zwang zu hoher Leistung.2 In einer früheren Version ist es das Wort noch nicht zu finden. Dabei findet man sie bereits seit einigen Jahren überall, die Studien, die Forschungen und die Artikel zu diesem Thema. Die Debatte ob Schüler überfordert sind, wurde nicht zuletzt nach der Einführung des G8, der PISA-Studien und der Diskussion zur Abschaffung der Hauptschulen lauter. Fragen wie „Wer ist schuld?“, „Wie kann man Überforderung verhindern?“ und „Was ist der Auslöser für Stress?“ werden heiß diskutiert. Verschiedene Studien, Wissenschaftler, Lehrer und Eltern kommen zu unterschiedlichen Urteilen. Was im Folgenden zum Thema Leistungsdruck zu lesen ist, ist eine Zusammenstellung aus verschiedenen Eindrücken, Auffassungen, Studien und Aussagen und soll als Einführung in das Thema dienen. Leistungsdruck schon in der Grundschule? Eine im Spiegel Online veröffentlichte Studie besagt, dass sich jedes dritte Kind in der zweiten und dritten Klasse von Unterricht und Hausaufgaben gestresst fühlt. Fast die Hälfte wünscht sich demnach dringend mehr Erholung. 3 Prozent der Grundschüler und 6 Prozent der Jugendlichen werden sogar als depressiv bezeichnet.3 „Dass jetzt schon Erstklässler Angst haben, in der Schule zu versagen, ist erschreckend“, so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder-und Jugendpsychiatrie, Gerd Schulter-Körne.4 Friedhelm Güthoff, Sprecher des Kinderschutzbundes in Nordrhein-Westfalen sagt "Wir müssen endlich aufhören, bereits bei Neun- bis Zehnjährigen die Weichen für das gesamte weitere Leben zu stellen". Güthoff nennt als einen Grund von Stress bei Grundschülern die Entscheidung auf welche weiterführende Schule ein Kind geht. Als Beleg dafür sieht er das Schulsystem in Berlin, wo Schule nicht den ersten Platz im Ranking der Stressfaktoren belegte und die Grundschule sechs Jahre dauert. 5 1 https://www.google.de/#q=leistungsdruck. 2 Der Duden: Bibliographisches Institut GmbH, 2013; https://www.duden.de/rechtschreibung/Leistungsdruck. 3 Spiegel Online Schulspiegel: Gesundheitsstudie: „Schon Grundschüler leiden unter Stress“ von Heike Sonnberger; http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/studie-zur-gesundheit-von-kindern-viele-schueler-leiden-unter- stress-a-868476.html; 21.11.2012. 4 Frankfurter Allgemeine Zeitung, Beruf und Changse C1 „Schüler in der Optimierungsfalle“, 23./24. November 2013. 5 Spiegel Online (gleiche wie Quellenangabe Nr. 3) 5
Auswirkungen von Leistungsdruck auf die Gesundheit Dr. Elisabeth Koerber-Kröll, Vorsitzende der Kreisärzteschaft Schwäbisch Hall erklärt: Folgen von ständiger Überforderung ohne Ausgleich können Erschöpfung, ständige Müdigkeit und Freudlosigkeit sein. „Dazu kommen dann körperliche Symptome wie Kopf- und Bauchweh, Schlafstörungen, Neigung zu Erkältungskrankheiten, chronische Rückenschmerzen durch verspannte Muskulatur und vielleicht Nägelkauen oder Zähneknirschen oder gar Drogenmissbrauch“. 6 Diese Symptome führen lang oder auch kurzfristig zu Stress. Stress, ausgelöst durch Leistungsdruck. (Recherche fortführen: Selye Def. Von Stress. Dis-Stress und Eu-Stress. Anstrengung.) Wie kann man der Überbelastung entgegensteuern? Dr. Elisabeth Koerber-Kröll rät zur Stressvorbeugung, sich erlauben, glücklich zu sein und sich Zeit für Entspannung zu nehmen. Sich also selbst den Luxus der Langeweile zu gönnen mit ein bis zwei unverplanten Nachmittagen pro Woche zum Treffen mit Freunden, Shoppen, Tanzen, Spazierengehen oder einfach mit sich sein.7 Manche Schulen versuchen Ihr System anzupassen und damit eine stressfreiere Lernsituation zu schaffen. „Wie Kinder unterrichtet werden, ändert sich rasant. Nur eins bleibt gleich: Engagierte Pädagogen sind der wichtigste Faktor, damit Schüler besser lernen.“ So spricht sich ein Lehrer der Erich-Kästner-Gesamtschule in Bochum für kooperativen Unterricht aus. „Jeder wird zum Experten für ein Thema“, so ein Lehrer der Schule. Die Schüler informieren sich in einem Team zu einem Thema und erklären als Experten ihren Mitschülern das Gelernte. So können sie sich den Stoff viel besser merken. An der Erich-Kästner-Gesamtschule wird nach diesem Prinzip in den meisten Unterrichtsstunden so gearbeitet, in den meisten Klassenräumen sind die Tische von vorn herein für diese Gruppenarbeit zusammengestellt. Je nach Fach und je nach Situation wird an der Schule an der gelernt. „Die Kinder sollen sich so angenommen fühlen, dass sie angstfrei lernen“ so der Direktor, der durch diese Form des Lernens die Schließung der Schule verhinderte und sie zu einem Spitzenplatz beim deutschen Schulpreis bringt. Neben den alternativen Lernmethoden ist ein ausschlaggebender Punkt für den Lernerfolg der Schule der gute Zusammenhalt der Lehrer.8 6 Haller Tagblatt, Jugendspecial S.14: „Von Nägelkauen und Drogenmissbrauch“ Interview mit Dr. Elisabeth Koerber-Kröll, Montag 14.Januar 2013. 7 Haller Tagblatt, Jugendspecial S.14: „Von Nägelkauen und Drogenmissbrauch“ Interview mit Dr. Elisabeth Koerber-Kröll, Montag 14.Januar 2013. 8 CARTA 2020: Das Bildungsmagazin des Stifterverbandes: Ausgabe: Januar 2014, „Diese Frau hat den härtesten Job der Welt“ 6
Alltag eines Teenagers in Deutschland Durchschnittlich 18 Stunden pro Woche verbringen Jugendliche mit der Familie, ergibt eine Umfrage von Unicef und dem Deutschem Kinderhilfswerk. In einem Wochenplan beschrieben sie ihren Tagesablauf von 7.00 Uhr bis 22.00 Uhr. An dritter Stelle steht "Chillen" mit 15 Stunden, gefolgt von Computerspielen und Fernsehen mit 14 Stunden. Im Durchschnitt tun Mädchen mehr für die Schule als Jungen (40 bzw. 37 Stunden). Dafür sitzen Jungen gut 17 Stunden vor dem Computer und dem Fernseher, während Mädchen das nur zehn Stunden lang tun. Elf bis zwölf Stunden wöchentlich sind für Freunde reserviert, für Hobbys bleiben rund acht Stunden.9 Experten warnen bei nur acht Stunden für Freunde und Hobbys bereits vor Burnout, denn Kinder bräuchten Zeit zum Entspannen. "Es gibt Schulen, in denen der Stundenplan wenig Rücksicht auf die Kinder nimmt. Dann sollten die Eltern sie nicht auch noch unter Leistungsdruck setzen, etwa beim Lernen eines Instruments", sagte der Diplom-Psychologe Hermann Scheuerer-Englisch. "Manche Kinder haben innerlich keine Zeit mehr, sie empfinden das Leben als zu geordnet und überfrachtet."10 Ursachen für Leistungsdruck bei Jugendlichen „Die Hauptursache für das weit verbreitete Stressempfinden unter Schülern dürfte für viele unzweifelhaft sein: hohe Anforderungen im auf acht Jahre verkürzten Schulsystem. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Josef Kraus, sieht das etwas anders: “Je besser die Lebensumstände sind, desto mehr wird auf hohem Niveau gejammert.“ Den Schülern würde Stressgefühl geradezu indoktriniert. Schuld seien Eltern, die ihre Kinder immer mehr verwöhnten, verschonten und überbehüteten.“ So sagt auch Therapeutin Alexandra Laufer aus München „Wenn viel Druck in der Schule ist, dann kommt es darauf an, wie Eltern damit umgehen: Sagen sie, nicht so schlimm, das Gymnasium ist nicht alles, oder sagen sie, du musst es unbedingt schaffen?“ „Kinder und Eltern unter Schulstress – nach Studien der Konrad-Adenauer Stiftung (KAS) ist das in Deutschland ein Massenphänomen. „Schule ist in vielen Familien das dominierende Thema am Nachmittag. Unterrichtsausfall oder ein krankes Kind lösen dort sofort Druck aus“, sagt Christine Henry-Huthmacher, Bildungsexpertin des KAS.“ 11 9 Spiegel online: Mittwoch, 19.09.2012: http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/leistungsdruck-schueler- klagen-ueber-vollzeit-woche-a-856794.html; Stand: 27.1.2013. 10 Ebd. 11 Frankfurter Allgemeine Zeitung, Beruf und Changse C1 „Schüler in der Optimierungsfalle“, 23./24. November 2013. 7
Presseartikel zum Thema „Leistungsdruck“ ----------------------- Schüler unter Druck: "Ich sollte jede Minute zum Lernen nutzen" Einser-Abi, Prädikatsexamen und dann mit 21 ins Berufsleben: Viele Schüler denken nur noch an Schule, Noten, Zukunft und verlernen, das Leben zu genießen. Ohne Fleiß kein Preis. Nur die Harten kommen in den Garten. Sprüche, wie wir sie ständig hören. Sie sollen uns daran erinnern, dass wir fleißig und ehrgeizig sein müssen - damit mal was aus uns wird. Erfolg haben, besser sein als die anderen, darauf kommt es im Leben an. Und weil wir dieses Credo seit der fünften Klasse immer wieder vorgebetet bekommen, haben wir das einzig Wichtige verlernt: das Leben zu lieben, den Augenblick zu genießen, uns locker zu machen. Manchmal wissen wir sogar nicht mehr, wie es ist, aufs Bauchgefühl zu hören. Weil wir effizient sind. Und vernünftig. Das finden unsere Eltern toll, und die Lehrer, vielleicht auch mal unser potentieller Arbeitgeber. Aber was macht das mit uns? "Ich würde gerne Journalistin werden. Aber ich höre immer wieder, dass es in den Medien kaum sichere Jobs gibt. Und dann frage ich mich: Vielleicht doch besser BWL studieren? Aber das wäre nicht ich, das würde mir keinen Spaß machen", sagt Sophie. Die 18-jährige Schülerin hat sich viele Gedanken gemacht - und großen Druck. Bis sie irgendwann kapiert hat, dass es so nicht weitergehen kann. Weil das Leben einfach keinen Spaß mehr macht, wenn man erst mal zur Lern-Maschine mutiert ist. Aber wie konnte es überhaupt dazu kommen, dass wir es nicht mehr schaffen, einen Nachmittag lang ohne schlechtes Gewissen zu chillen? (...) "Viele Schüler machen sich selbst den Druck, ein Einser-Abi zu schaffen, dann sofort ein Studium aufzunehmen, um dann mit 21 ins Berufsleben zu starten. Dabei wissen sie gar nicht, was sie überhaupt studieren sollen", erzählt Karin Wilcke, Berufsberaterin. (...) Und weil sich die meisten Schüler unsicher sind, entscheiden sie sich für die sichere Bank: BWL oder Jura. Dabei machen ihnen diese Fächer vielleicht gar keinen Spaß. Aber vernünftig ist es halt. (...) Was viele unserer "Generation Leistungsdruck" nicht checken: Das Leben ist mehr als eine sichere Zukunft in einem soliden Job. Und einen Job kann man nur dann richtig gut machen, wenn man Begeisterung und Leidenschaft für ihn hat. Wie wäre es also, erst herauszufinden, was man liebt - und dann den passenden Beruf zu wählen? "Manche studieren Medizin nur deshalb, weil sie ein sehr gutes Abi in der Tasche haben. Das ist ein ganz falscher Ansatz. Denn die persönlichen Interessen zählen, nicht der NC", findet Karin Wilcke. (...) Aber wie den Druck von sich nehmen, wenn er einmal da ist? "Ich lass mich nicht verrückt machen. Dann schreibe ich halt mal keine Eins", sagt Sabrina. Die 16-Jährige nimmt sich bewusst Zeit für sich, in der sie nicht an die Schule oder den nächsten Test denkt. Und sonst? (...) Das machen, was der Seele guttut. Und immer wieder klarmachen: Wir sind mehr als unsere Noten. Jeder von uns ist eine Persönlichkeit mit eigener Meinung, Neigungen und einzigartigen Talenten. Wir müssen uns nur die Zeit geben, diese zu entdecken. Und das 8
schafft man eben nicht, wenn man von der Schule an die Uni und gleich weiter in den ersten Job hetzt. 12 ----------------------- Online-Kommentare zu diesem Artikel 13 - Wer nur für den Studienplatz lernt, hat nichts kapiert. Gelernt wird für den eigenen Kopf und für die eigene Lebensqualität. - Leider liest man in den letzten Jahren immer mehr von diesem Stuss, von wegen Stress unter Jugendlichen, Leistungsdruck, Turboabi, blablabla. Und je mehr man davon liest, umso mehr glauben an diesen Quatsch und ordnen sich selbst in diese Kategorie ein um davon abzulenken, dass man einfach nur zu den 90% Durchschnitt gehört, die alles normal gut können. Aber in den Medien wird einem suggeriert, man muss 110% erreichen, klar, weil 100% oder gar nur 90% Leistung zu sehr Standard sind. - Da wird auch sehr übertrieben. Genau wie bei den diagnostizierten ADHS/Burnout etc. Fällen. - Es gibt wahrscheinlich auf der einen Seite diejenigen, die übereifrig an die Sache herangehen und auf der anderen Seite diejenigen, die zum Lernen zu unmotiviert sind. Erfolg in der Schule, Ausbildung und Studium hat nicht unbedingt immer etwas mit Intelligenz zu tun, sondern vielfach auch mit Fleiß. Aber sich reinhängen lohnt sich - früher wie heute. Schaut man in die Zeitungen, liest und/oder hört Nachrichten, kommt man schnell zum dem Schluss, dass man ohne fundierte Ausbildung wenig erreicht. ----------------------- 12 Spiegel online: 16.05.2013 http://www.spiegel.de/schulspiegel/leben/gestresste-schueler-was-gegen- leistungsdruck-und-zukunftsangst-hilft-a-897808.html#js-article-comments-box-pager 13 Ebd. 9
----------------------- „Leistungsdruck an Schulen senken“ Die Hochschule Regensburg hat in einer repräsentativen Umfrage Eltern und Schüler in Ostbayern zur Schulsituation befragt. Der Leistungsdruck wird beklagt. Gefordert werden unter anderem bessere Betreuung und engagiertere Lehrer. REGENSBURG. In einer repräsentativen Umfrage haben Studenten der Hochschule Regensburg Eltern und Schüler in Ostbayern zur Schulsituation befragt. Die Auswertung ergab unter anderem, dass 31 Prozent der Eltern sich für ihre Kinder an den Schulen weniger Leistungsdruck wünschen, 27 Prozent eine bessere Betreuung und 23 Prozent engagiertere Lehrer. Auch bei den Schülern stehen weniger Leistungsdruck (28 Prozent) und engagiertere Lehrer (22 Prozent) ganz oben auf ihrer Wunschliste für die Schule der Zukunft. Laut dieser Untersuchung würden deshalb 53 Prozent aller Eltern ihr Kind gerne auf eine Privatschule schicken. 14 ----------------------- Künftige Elite zwischen Lernfreiheit und Leistungsdruck (...) Seit dem Pisa-Schock wenden sich immer mehr Eltern von den staatlichen Schulen ab. Aber wie ergeht es den Kindern auf den Privatschulen? (...) 151 Privatschulen gibt es mittlerweile in Berlin. Seit dem Pisa-Schock haben sich viele Eltern von den staatlichen Schulen abgewandt. „Lernfabriken“ nennt sie der Philosoph Richard David Precht in seinem neuen Buch: Noch nie sei das, was in der Schule gelernt, und das, was im Leben gebraucht werde, so weit auseinander gefallen, behauptet er. (...) Doch auch unter denjenigen, die die Berliner Schulmisere beklagen, scheiden sich die Geister. Soll Schule Kinder vorbereiten auf den globalen Wettbewerb, oder soll sie sie groß werden lassen ohne Leistungsdruck? Zugespitzt formuliert: Sollen es die Kinder später einmal besser haben oder heute besonders gut? Oder schließt sich beides etwa gar nicht aus? (...) Das meist verkaufte Buch über Erziehung und Schule spricht sich für die Selbstbestimmung von Kindern aus: „Theorie und Praxis der antiautoritären Erziehung“ von A. S. Neill aus den 60er Jahren. Neill berichtet darin über seine Erfahrungen als Gründer der Summerhill-Schule in England, in der sich die Schüler mit dem beschäftigen dürfen, was sie wollen. Auch Neills Buch ist voller Erfolgsgeschichten ehemaliger Schüler, die angesehene Wissenschaftler, Ärzte, Künstler wurden. 15 14 Mittelbayrische: 28.12.2012, von Jürgen Scharf, MZ: http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/top- stories-2012/artikel/leistungsdruck-an-schulen-senken/864080/leistungsdruck-an-schulen-senken.html 15 Der Tagesspiegel: 28.04.2013, von Barbara Nolte: http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/privatschulen-im- trend-kuenftige-elite-zwischen-lernfreiheit-und-leistungsdruck/8133162.html 10
Stresskrankheiten Tinnitus Der Tinnitus ist eine akustische Sinneswahrnehmung, die zusätzlich zu dem auf das Ohr einwirkenden Schall ein- oder beidseitig wahrgenommen wird. Diese Wahrnehmung beruht auf einer Störung der Hörfunktion. Der Höreindruck des Tinnitus hat keinen Bezug zum Schall in der Umgebung des Patienten. Die Art der scheinbaren Geräusche ist sehr vielfältig: Die auditiven Eindrücke werden als Brummton oder Pfeifton, Zischen, Rauschen, Knacken oder Klopfen beschrieben. (...) Das Tinnitus kann als eigenständige (...) Krankheit auftreten, ist aber oft ein Symptom einer anderen Krankheit. (...) Etwa 10–20 % der Bevölkerung sind von Tinnitus dauerhaft betroffen, knapp 40 % stellen zumindest einmal im Leben ein derartiges Ohrgeräusch fest.16 Kritische Stimmen zum „Burnout“ „Der als Burnout-Syndrom bezeichnete Zustand kann sich in vielen Facetten und mit vielfältigen Symptomen zeigen.“ Meist wird es beschrieben als Ende eines totalen Erschöpfungszustandes, der sowohl auf körperlicher als auch emotionaler Ebene empfunden wird und dem eine Entwicklung dessen zu Grunde liegt. Ein Gefühl des Ausgebranntseins, das mit länger anhaltenden Zuständen von absoluter Kraftlosigkeit und Müdigkeit einher geht. 17 „Ein großer Fehler von Burnout-Fans ist, sich aufs Äußere und auf die anderen zu fixieren: Der Chef ist gemein, der Leistungsdruck viel zu hoch, der Arbeitsmarkt ungerecht. Eine ordentliche Analyse aber beginnt immer bei einem selbst: Was ist mein eigener Anteil an der Sache? Der häufigste eigene Anteil ist eine falsche Grundhaltung zu Beruf und Karriere.“ (...) „Die gute Nachricht ist: An sich selbst kann man eher etwas ändern als am Arbeitsmarkt. Vielleicht überlegen Sie, sich endlich einen Job zu suchen, der besser zu Ihnen passt.“ 18 16 http://de.wikipedia.org/wiki/Tinnitus 17 N-tv: 28.4.2013, Jana Zeh: http://www.n-tv.de/wissen/Fakten_und_Mythen/Burn-out-ist-gar-keine-Krankheit- article10542441.html; Stand: 31.1.2014. 18 Spiegel online, 14.11.2011: „Karriere-Hilfe Schluss mit dem Burnout-Gejammer!“: http://www.spiegel.de/ karriere/berufsleben/karriere-hilfe-schluss-mit-dem-burnout-gejammer-a-797368.html. Stand: 31.1.2014. 11
Unser Besuch Inhalt des Stücks Frau Millberg, eine engagierte Mitarbeiterin des Zukunftsinformations-Zentrum ZiZ, betrifft den Klassenraum und beginnt zugleich den aktuellen Arbeitsmarkt mit treffenden Metaphern zu beschreiben. Immer wieder zieht sie dabei die Schülerinnen und Schüler ins Gespräch: Zerlegen Sie ihr Leben in Millionen Einzelteile oder denken Sie in Riesenschritten? ... Sind Sie mehr ›hin zu‹ oder doch eher ›weg von‹? ... Sind sie immer vorne mit dabei oder mehr so der Abwarter? Normalerweise wird Frau Millberg von ihrem Kollegen begleitet. Der ist allerdings bisher noch nicht aufgetaucht, was die Zukunftsberaterin mehr und mehr ins Schwitzen bringt und dazu führt, dass die Aufgaben, die sie der Klasse stellt, immer deutlicher ihre eigene Überforderung widerspiegeln. Ich habe eine Aufgabe für Sie: Ich möchte, dass Sie drei von Ihnen, die nicht das Zeug haben, an diesem Seminar teilzunehmen, bitten, rauszugehen. Einigen Sie sich. Jetzt. Dann bekommt Frau Millberg einen Anruf auf ihr Handy. Sie verlässt den Klassenraum. Als sie zurück kommt, scheint sie wie ausgewechselt. Kaum etwas erinnert zunächst an die selbstsichere Frau von vorher. Das war mein „Kollege“. Er wird hier nicht rechtzeitig ankommen. ... Ich habe ihm eine falsche Adresse genannt. Keine Sorge. Sie haben nichts verpasst. Vor allem nicht seine klugen Sprüche: ... „Wo wollen Sie später mal spielen: In der Champions League oder in der Kreisliga?“ „Sie müssen den Minderleister in sich unterdrücken, sonst EDEKA: Ende der Kariere!“ Es scheint, als habe Millberg sich gerade genau diese Worte von ihrem Kollegen anhören müssen. Bekommen Sie auch manchmal solche Ratschläge? Zum Kotzen, oder? Sie fasst sich wieder und die Stunde beginnt einen ganz anderen, nicht geplanten Verlauf zu nehmen. Kennen Sie die Geschichte von der lückenlosen Lena und ihrer Schwester Johanna. Genannt JoJo? Nein, sicherlich nicht. Ich erzähle Sie Ihnen. Mit neuer Begeisterung beschreibt Millberg zwei Schwestern, Lena und Johanna, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die eine eine Streberin, von ihren Eltern geliebt und hochbegabt. 12
„Wichtig sind vor allem: Sprachen für die globalisierte Welt, Praktika für die Berufserfahrung, soziales Engagement für die Soft Skills, Sport für die Teamfähigkeit und „andere Interessen“, damit man nicht so eindimensional aussieht, die Chefs wollen ja später Mitarbeiter, keine Maschinen.“ Die andere ein Tu-nicht-gut, die in den Tag hineinlebt, ohne Begabung und ohne Ziele. Jeder Tag ist Wochenende. Keiner schreibt dir vor, was du zu tun oder zu lassen hast: Morgens aufstehen, ohne zu wissen, was kommt und abends ins Bett gehen, ohne etwas geschafft haben zu müssen. Das wärʻs doch, oder? Ist diese Frau Millberg vielleicht selbst eine von den beiden? Und wenn ja, welche? Weder die eine, noch die andere scheint den richtigen Weg für ihr Leben gefunden zu haben. „Hörst du das auch? Dieses Geräusch. Dieses Brummen. Ich habe den Heizungsmonteur angerufen, bestimmt ist etwas nicht in Ordnung.“ ,Tinnitusʼ, das war die Diagnose vom Arzt. Kurz, knapp, knackig. ... „Ich soll nichts tun, und das den ganzen Tag!“ ... Man hat ein Ziel, überlegt, wie man dahin kommt und führt es aus. So einfach war es diesmal nicht. Das Nachgespräch Auf das Stück folgt eine offene Gesprächsrunde mit der Klasse. Dabei interessiert uns als erstes, was die Schülerinnen und Schüler thematisieren wollen. Darüber hinaus stellen wir Frage zum Thema und zu der Leistungswelt der Zuschauer. Unsere Inszenierung von fit for future lässt viel Raum für verschiedene Themen rund um die Anforderungen, denen sich junge Menschen gegenübersehen. Im Nachfolgenden möchten wir Ihnen Ideen, Fragen und Übungen an die Hand geben, mit denen Sie das Thema über unseren Besuch hinaus in der Klasse behandeln können. 13
Nachbereitung - ganz ohne Druck Nach unserem Besuch in der Schule bietet es vielleicht an das Thema weiterreichender mit der Klasse zu bearbeiteten. Dazu haben wir im Folgenden eine Sammlung an Fragen und praktischen Übungen zusammengestellt. Fragen zum (Schul-)Alltag • • • ä • • ä • ä • ä ß • • ä 14
Fragen aus dem Stück • • ä • ö • • • ö • ä 15
Praktische Übungen Innenweltmalerei Dauer: 120 Minuten Materialliste: große Papier Bögen (1m x 2m) oder große Papierrollen (Meterware), Filzstifte, Abtönfarben (aus dem Baumarkt), Pinsel Zunächst legt sich jeder Schüler auf einen Papierbogen auf den Boden und ein anderer zeichnet mit einem Filzstift dessen Körperumrisse. Im Anschluss malt jeder seinen Umriss aus. Der Fantasie werden keine Grenzen gesetzt. Es geht darum, mittels Farben und Formen, die eigene erlebte Innenwelt auf dem Papier sichtbar zu machen. Später können die Umriss in der Klasse aufgehängt oder mit nach hause genommen werden. Future Klassentreffen Dauer: ca. 90 Minuten (abhängig von der Gruppengröße) Die Klasse veranstaltet ein imaginiertes Klassentreffen, das in 10 Jahren stattfinden könnte. Jede Schülerin setzt sich 2 Minuten (Zeit ist variabel) vor die Klassen und erzählt, was sie heute - also in 10 Jahren - tut: Beruf, Wohnort, Familie, Hobbys, etc. Es geht darum Möglichkeiten zuzulassen und auszusprechen, ohne sich Gedanken darüber zu machen, ob die Fantasiezukunft realistisch erscheint oder nicht. Träumen erwünscht! Begrabene Träume Dauer: 30 Minuten Der Klassenlehrer stellt den Schülern folgende Aufgaben, die sie schriftlich ausführen: 1. Zähle 5 Adjektive auf, die dich beschreiben! 2. Zähle deine 5 hervorstechendsten Fähigkeiten auf! 3. Zähle 5 Hobbys auf, die so klingen, als ob sie Spaß machen würden! 4. Zähle 5 Dinge auf, die so klingen, als ob sie Spaß machen, die du selbst aber nie tun würdest! 5. Zähle 5 Dinge auf, die du früher gerne getan hast! 6. Zähle 5 Fähigkeiten auf, die du gerne hättest! 7. Zähle 5 Albernheiten auf, die du gerne mal ausprobieren möchtest! 16
Nachnamen erfinden Dauer: 15 Minuten Die Schüler sitzen in einem Stuhlkreis. Reihum nennt jeder laut seinen Vornamen. In der zweiten Runden wird wieder der eigene Vorname genannt und spontan ein Nachname dazu erfunden, der zu den eigenen Fähigkeiten passt (z. B. Markus Sänger, Anne Mutig, Lisa Genie, Tim Zuhörer). In der dritten Runde wird jeder zu einer Statue, die zu seinem neuen Namen passt. In der letzten Runden, stellen sich alle in das gerade erfundene Standbild. Öl Dauer: 15 Minuten Setzt euch auf Stühle und gleitet sehr langsam wie zähes Öl zu Boden und liegt dann ganz entspannt, wobei die Vorstellung vom Öl helfen soll, sich im Liegen immer weiter zu entspannen, immer noch ein bisschen mehr auseinander zu fließen. Variationen: nach Musik frei durch den Raum bewegen/gehen, auf Musikstopp stehen bleiben und sanft zu Boden gleiten und einen Moment entspannt liegen bleiben. Interview Dauer: 90 Minuten Gruppen zu vier SchülerInnen erhalten einen Zettel mit den drei folgenden Fragen: 1. Ich bin glücklich und fühle mich ganz in meinem Element, wenn... 2. Wie würdest Du Dich beschreiben? Welche Stärken und Schwächen glaubst Du zu haben? 3. Für welche eigene Fähigkeit würdest Du gern viel Zeit und gute Lehrmeister haben, um sie auszubauen? In den nun folgenden 15-minütigen Vorbereitungszeiten werden die SchülerInnen aufgefordert, weitere Fragen zum Thema „Begabungen in der Gruppe“ zu formulieren und aus diesen Fragen eine Interviewsituation zu entwickeln. Im Klassenraum sollen sie dafür eine Bühnendekoration nach eigenem Belieben einrichten. Die Gruppe entscheidet selbstständig, ob das Interview in Form eines Gespräches oder in Form einer Talkshow gestaltet wird. Die Akteure der Szene können hier als sie selbst auftreten oder auch in die Rolle einer erdachten Person schlüpfen und als diese die Fragen beantworten. Die Interviewszenen werden nun nacheinander gespielt und können mit einer Handkamera festgehalten werden. Der Austausch über die Szenen und deren Informationsgehalt rundet diese Übung ab. 17
Die Menschen der Produktion Der Autor Knut Winkmann wurde 1975 in geboren. Er studierte Theaterwissenschaft, Hispanistik und Germanistik in Leipzig mit Studienaufenthalten in Zentral- und Südamerika. Während des Studiums arbeitete er unter anderem als Lektor. Seit 2003 ist Knut Winkmann am Theater Lübeck. Als Autor entstanden ab 2005 die Theaterstücke Hinter verschlossenen Türen - Krimi in einem Aufzug, Blick zurück nach vorn, fit for future, Out! und Festausschuss. Die Schauspielerin Gordana Kikic steht seit ihrem 15. Lebensjahr als Musikerin auf der Bühne. Sie ist Musikpädagogin und unterrichtete sechs Jahre Gesang an der Musikschule Schozachtal in Abstatt. Die Songwriterin und Sängerin verschiedener Bands erwarb sich auch als Solo- Künstlerin mit ihrer vielseitigen Stimme einen großen Bekanntheitsgrad. Seit 3 Jahren ist sie Teil des Schwäbisch Haller Freilichtspiele-Ensembles. Sie spielte und sang in My Fair Lady, Summer of Love und Faust auf der Großen Treppe. Mit fit for future steht sie zum ersten Mal in einem Solostück auf der Bühne. Der Regisseur Seit Anfang 2012 arbeitet Andreas Entner als Theaterpädagoge und Schauspieler für die Freilichtspiele. Er leitet das Jugendensemble leichtSPIELfrei (bisherige Stücke: Die Weeschnitte & und der G.R.I.M.M. und Rosa Kaninchen) und die theaterpädagogische Abteilung des Theaters. Außerdem ist er in verschiedenen Produktionen der Freilichtspiele im Winterprogramm zu sehen. Die Regieassistentin Mareike König studiert Theater- und Medienwissenschaften sowie Pädagogik. Im Zeitraum Februar bis Mai 2014 absolviert sie ein Praktikum im Bereich Theaterpädagogik bei den Freilichtspielen Schwäbisch Hall. Privat spielt sie selbst Theater in der Improvisationsgruppe Holterdiepolter aus Nürnberg. 18
Impressum und Kontakt Redaktion: Andreas Entner, Mareike König Layout: Andreas Entner Kontakt: Freilichtspiele Schwäbisch Hall e.V Beratung und Theaterpädagogik: Andreas Entner Telefon: 0791 . 94 30 84 - 16 mobil: 0174 . 33 789 37 eMail: theaterpaedagogik@freilichtspiele-hall.de ----- Kartenkontor: 0791 . 751 - 600 ----- Freilichtspiele Schwäbisch Hall e.V. Intendant Christoph Biermeier kbb Alexander Schmid Haal 14 74523 Schwäbisch Hall Telefon: 0791 . 94 30 84 - 0 www.freilichtspiele-hall.de Premiere von fit for future war am 4. Februar 2014, im Theatersaal des Alten Schlachthauses, Schwäbisch Hall. 19
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