Seniorenbüros - Impulsgeber für innovative Seniorenarbeit in Kommunen
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Diese Broschüre wurde finanziell gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. (BaS) Graurheindorfer Str. 79 Seniorenbüros – Impulsgeber für 53111 Bonn Telefon: 0228 - 61 40 74 Telefax: 0228 - 61 40 60 innovative Seniorenarbeit in Kommunen E-Mail: bas@seniorenbueros.org Internet: www.seniorenbueros.org Der demographische Wandel ist ein sehr aktuelles Thema unserer Zeit, das auch zukünftig die gesellschaftspo- litische Diskussion bestimmen wird. Die Auswirkungen dieses Wandels werden besonders auf kommunaler Ebene wahrgenommen, im unmittelbaren Lebensumfeld der Menschen. Seit mehr als 10 Jahren haben sich ausgehend von einem Bundesmodellprogramm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in zahlreichen Städten, Kommunen und Landkreisen Seniorenbüros etabliert, die ältere Menschen zu freiwilligem Engagement anregen und beraten, aber auch ausbilden und begleiten. Angepasst an die jeweilige Bedarfslage tragen ältere Bürgerinnen und Bürger aktiv zur Steigerung der Lebens- qualität vor Ort bei, indem sie freiwillig Zeit und Erfahrungswissen für die Gemeinschaft einsetzen und damit die Bürgergesellschaft stärken. Anhand von 13 ausgewählten Seniorenbüros stellt diese Broschüre im Anschluss an einführende Fachbeiträge ausführlich dar, wie zukunftsweisende, innovative Seniorenpolitik in der Kommune aussehen kann und welche Aufgaben Seniorenbüros dabei übernehmen. Unterschiedliche inhaltliche Schwerpunkte finden genauso Be- rücksichtigung, wie verschiedene Trägermodelle und Finanzierungsmöglichkeiten. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. mit Sitz in Bonn vertritt die Interessen der Seniorenbüros, berät sie fachlich und unterstützt deren Vernetzung und Fortbildung. Ihre Ziele sind die Förderung der gesell- schaftlichen Teilhabe älterer Menschen und der Auf- und Ausbau von Infrastruktureinrichtungen. Die BaS hat in den vergangenen Jahren eine Vielzahl an innovativen Projekten auf Bundes- und europäischer Ebene initiiert (Generationsübergreifende Freiwilligendienste u.a.) und setzt sich durch die Mitgliedschaft in bundesweiten Netzwerken und Verbänden wie beispielsweise der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren- Organisationen e.V. (BAGSO) und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) nachhaltig für die Verbesserung von Rahmenbedingungen für ältere Freiwillige ein. www.seniorenbueros.org
Seniorenbüros – Impulsgeber für innovative Seniorenarbeit in Kommunen Ausgewählte Beispiele zur Förderung des freiwilligen Engagements älterer Menschen
Inhalt Vorwort 4 Giselher Achenbach, Gabriella Hinn Öffentliche Räume für mitverantwortliches Leben im Alter schaffen 6 Prof. Dr. Andreas Kruse Die Rolle der Seniorenbüros in der kommunalen Seniorenpolitik 10 Roland Schäfer Teilhabe von Seniorinnen und Senioren in der Stadtgesellschaft 12 Agnes Christner, Dr. Ralf Vandamme 3 Ausgewählte Beispiele zur Förderung des freiwilligen Engagements älterer Menschen 15 Dreieich 16 Eisenberg 18 Erlangen 20 Ettlingen 22 Frömmstedt 24 Herausgeber: Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros e.V. (BaS) Hamburg 26 Graurheindorfer Str. 79 Köln 28 53111 Bonn Telefon: 0228 - 61 40 74 Lilienthal 30 Telefax: 0228 - 61 40 60 Neubrandenburg 32 E-Mail: bas@seniorenbueros.org Internet: www.seniorenbueros.org Offenburg 34 Verantwortlich: Gabriella Hinn Textgestaltung: Conny Frühauf Saalfeld-Rudolstadt 36 Grafische Gestaltung: Bettina Mehr-Kaus Speyer 38 Redaktion: Christine Massion Druck: Druck Center Meckenheim Taunusstein 40 Stand: 2006 Adressenliste Seniorenbüros 42 Diese Broschüre wurde finanziell gefördert vom Linkliste 45 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
Vorwort Giselher Achenbach, Vorsitzender BaS Gabriella Hinn, Geschäftsführerin BaS Freiwilliges und bürgerschaftliches Engage- Engagement und verlässliche Partner, auch BaS setzt ein qualitätsorientiertes Profil des An den Beispielen wird deutlich, dass Senio- ment sind besonders durch den demogra- für die kommunalen Entscheidungsträger. Seniorenbüros voraus. renbüros wichtige Partner für Kommunen zur phischen Wandel immer wichtiger werdende Bewältigung der gesellschaftlichen Aufgaben Themen, die einen Teil der Diskussion um Seniorenbüros führen ältere Menschen in Seit mehr als 10 Jahren entwickeln sie eine und Gestaltung einer aktiven Politik nicht für, eine neue Bürgergesellschaft und die Frage, hohem Maße zu bürgerschaftlichem Enga- Vielzahl beispielhafter, an der gesellschaft- sondern mit älteren Menschen sind. Dies in welcher Gesellschaft wir leben wollen, be- gement hin. Zudem fühlen sich auch ver- lichen Bedarfslage orientierter Projekte wie verdeutlichen auch die einleitenden Fachbei- stimmen. Es ist eindrucksvoll, dass 23 Millio- stärkt jüngere Menschen von den Büros familien- und pflegeunterstützende Dienste, träge der Broschüre aus unterschiedlichen nen Bürgerinnen und Bürger für andere Gutes angesprochen. Seniorenbüros sind Katalysa- auch für ältere Migrantinnen und Migranten. Blickwinkeln. tun und an diesem freiwilligen Engagement toren eines Paradigmenwechsels in der of- Darüber hinaus beteiligen sich Seniorenbüros auch selber Freude haben. Ein großer und fenen Altenarbeit. Sie stärken die Selbstor- mit Unterstützung der BaS-Geschäftsstelle Der demographische Wandel erfordert in nach neuesten Erkenntnissen ständig wach- ganisation und Selbsthilfe älterer Menschen an vielfältigen Bundesmodellprojekten. Stell- den kommenden Jahren einen ständigen sender Teil dieser Menschen ist bereits über und eröffnen ihnen Möglichkeiten zur gesell- vertretend seien hier die Programme „Er- Anpassungsprozess. Insbesondere durch 4 60 Jahre alt, hat die persönliche Erwerbs- und schaftlichen Teilhabe. Sie sind, wie auch die fahrungswissen für Initiativen (EFI)“ mit der die immer knapper werdenden Kassen in 5 Familienphase abgeschlossen und setzt jetzt Ergebnisse des 5. Altenberichts, des 2. Frei- Ausbildung von seniorTrainerinnen und der den Kommunen sind innovative Lösungen Erfahrungswissen und Zeit außerhalb der ei- willigensurveys und die Empfehlungen der nachfolgenden Bildung von seniorKompe- gefragt. Solidarität unter den Generationen, genen vier Wände sinnvoll ein. Enquete-Kommission „Zukunft des bürger- tenzteams sowie generationsübergreifende gegenseitiges Verständnis und Toleranz schaftlichen Engagements“ zeigen, als An- Freiwilligendienste (z.B. „Ge-Mit“) genannt. werden zunehmend als wichtige Ziele in Seniorenbüros schaffen in erster Linie Rah- lauf-, Beratungs- und engagementfördernde Infolge der teilweise extrem prekären Finan- den Blick der Gesellschaft rücken und ein menbedingungen und Möglichkeiten für Infrastruktureinrichtungen aus den Kommu- zierungssituation insbesondere in den neuen Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesell- Menschen, die ihr Wissen und ihre Erfah- nen und Landkreisen nicht mehr wegzuden- Bundesländern ist ein hohes Maß an Kreativi- schaft erfordern. Die BaS wird sich den dar- rungen weitergeben und sich aktiv im Ge- ken. Vielfach nehmen sie eine Vorreiterrolle tät und Einsatzbereitschaft notwendig. aus ergebenden Herausforderungen weiter- meinwesen einbringen möchten. Darüber im Hinblick auf Vernetzung und Entwicklung hin stellen. hinaus sind sie auch Orte der Begegnung für innovativer Projekte ein. Von Vorteil hat sich Die Arbeit der Seniorenbüros wird Ihnen in ältere Menschen, d.h. Treffpunkte für gesel- erwiesen, frühzeitig eine Kooperation mit der vorliegenden Broschüre anhand von 13 Wir danken allen Autorinnen und Autoren, lige und freizeitbezogene Aktivitäten. der Kommune einzugehen, denn die kom- Beispielen vorgestellt. Die Seniorenbüros, den Leitungen der Seniorenbüros und allen munale Anbindung ist ein wichtiger Garant die für diese Broschüre ausgewählt wurden, an der Entstehung der Broschüre beteiligten Ausgehend von einem Modellprojekt des für den Fortbestand von Seniorenbüros. zeigen einen Querschnitt an Tätigkeitsberei- Personen für ihre Beiträge und die verdienst- Bundesministeriums für Familie, Senioren chen, Trägerschaften und Finanzierungsmög- volle Arbeit, die sie in diese Publikation ge- Frauen und Jugend haben sich über die letz- Die Seniorenbüros werden durch die lichkeiten und sind geografisch so gewählt, steckt haben. ten 15 Jahre in 170 Städten, Kommunen und Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros dass Groß- und Kleinstadt bzw. Landkreis Landkreisen Seniorenbüros etabliert. Mit Hil- (BaS) mit Sitz in Bonn intensiv begleitet, gleichermaßen repräsentiert werden. Sie An dieser Stelle ergreifen wir sehr gerne fe von hauptamtlichen und ehrenamtlichen die sie regelmäßig über aktuelle Entwick- zeigen die Vielfalt an Möglichkeiten, die es die Gelegenheit, einen ausdrücklichen Dank Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie den lungen (Newsletter, Rundschreiben etc.) in- gibt, sich freiwillig zu engagieren und zwar an alle ehrenamtlich und hauptamtlich en- entsprechenden Trägern ist es vielfach gelun- formiert, neue Projekte konzipiert, für den dort, wo das Engagement auch unmittelbar gagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gen, Seniorenbüros als Zentren der Projekt- Fortbestand von Seniorenbüros auf allen po- ankommt: in der eigenen Kommune. Jeder und die Träger von Seniorenbüros für ihren entwicklung für freiwilliges Engagement zu litischen Ebenen – beispielsweise durch die Einzelne hat die Möglichkeit, nach persön- beispielgebenden Einsatz zu richten. einem festen Bestandteil der kommunalen Mitarbeit in vielen Netzwerken auf Bundes- lichen Wünschen, Neigungen oder individu- Altenhilfe zu entwickeln. Seniorenbüros set- ebene und in Europa – wirbt und ihre Mit- ellem Erfahrungswissen ein Betätigungsfeld Dem Bundesministerium für Familie, Seni- zen unmittelbar an den konkreten kommu- glieder durch Beratung und Fortbildungen zu finden oder selbst die Initiative zu ergrei- oren, Frauen und Jugend danken wir für die nalen Bedarfslagen an, sind Impulsgeber für laufend unterstützt. Die Mitgliedschaft in der fen und ein Projekt auf den Weg zu bringen. finanzielle Unterstützung dieser Broschüre.
Öffentliche Räume für mitverantwortliches Leben im Alter schaffen Prof. Dr. Andreas Kruse, Direktor des Instituts für Gerontologie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und Vorsitzender der Altenberichtskommission der Bundesregierung 1. Zur Notwendigkeit der gieren wollen, mit Menschen zusammen- Annahme gerechtfertigt, dass es nicht im- ne Expertise aufbauen konnten. Zum an- zubringen, die auf dieses Engagement mer gelingt, sich in der Ansprache älterer, deren zielt der Fünfte Altenbericht auf den Schaffung engagement- angewiesen sind. Zu diesen Akteuren am freiwilligen Engagement interessierter verstärkten Ausbau engagementfreund- freundlicher Strukturen können zum Beispiel die Administration, Menschen tatsächlich an deren kognitiven, licher Strukturen, zu denen vor allem kom- Verbände, Kirchen und Vereine gerechnet seelisch-geistigen und sozialkommunika- munale Aktivitäten zu zählen sind, die dazu Im Vergleich zu früheren Geburtsjahrgän- werden. Durch deren Kooperation könnten tiven Stärken zu orientieren. Dies ist mit dienen, Engagementbereitschaft bekannt gen verfügen die heute älteren Menschen zusätzliche Möglichkeiten geschaffen wer- dafür verantwortlich zu machen, dass sich zu machen und Engagement zu vermitteln. vermehrt über Potenziale und Ressour- den, individuelle Stärken älterer Menschen ein nicht geringer Anteil älterer Menschen Dieses Ziel liegt nicht nur im Interesse der cen, die im Interesse der Gemeinschaft zu nutzen. in seinem potenziellen Interesse an die- Gesellschaft, sondern auch im Interesse eingesetzt werden können. Die heute sem Engagement nicht wirklich angespro- der älteren Menschen, da die mitverant- 70-Jährigen sind nicht nur in ihrem allge- Dabei ist zu bedenken, dass in den beiden chen fühlt. wortliche Lebensführung sowohl mit ver- meinen Funktionsstatus den vor 30 Jahren letzten Jahrzehnten bedeutende Beiträge mehrten Möglichkeiten der sozialen Teilha- 6 lebenden 65-Jährigen vergleichbar, haben zur gesellschaftlichen Nutzung der Poten- Der Fünfte Altenbericht der Bundesregie- be und Selbstverwirklichung einhergeht als 7 also damit etwa fünf gesunde Altersjahre ziale älterer Menschen sowie zur Stärkung rung (2006) trägt diesem Umstand mit auch eine Ressource bei der Verarbeitung gewonnen, sie verfügen im Durchschnitt des bürgerschaftlichen Engagements ge- dem Leitbild der mitverantwortlichen Le- von Belastungen darstellen kann. auch über einen höheren Bildungsstand, leistet wurden. An diesen Beiträgen kann bensführung Rechnung, wenn er hervor- über höhere finanzielle Ressourcen und angesetzt werden; eine Aufgabe liegt dar- hebt, dass dieses Leitbild erst dann ver- Ältere Menschen verfügen in vielen Fäl- über mehr Zeit, die für persönliche Anlie- in, die bestehenden Engagementfelder wirklicht werden könne, wenn sich ältere len über differenzierte Wissenssysteme, gen und Interessen genutzt werden kann. systematisch auszubauen, da auf diesem Menschen als mitverantwortlich handelnde die sie in der Auseinandersetzung mit Wege dazu beigetragen werden kann, die Menschen angesprochen fühlen, auf deren spezifischen Anforderungen wie auch mit Doch gleichzeitig ist das bürgerschaftliche spezifischen Potenziale aufeinander fol- ideellen und (gegebenenfalls) materiellen grundlegenden Fragen des Lebens ausge- Engagement in den hohen Altersgruppen gender älterer Generationen in stärkerem Beitrag die Gesellschaft nicht verzichten bildet haben. Auch werden Menschen mit in der Bundesrepublik Deutschland ver- Maße auszuschöpfen. Denn es ist zu be- kann. Ältere Menschen werden sich aber fortschreitendem Alternsprozess zuneh- gleichsweise gering: Die Daten des Alters- denken, dass aufeinander folgende ältere nur in jenem Maße als mitverantwortlich mend wahrscheinlicher mit spezifischen surveys 2002 weisen für die 55-69-Jährigen Generationen aufgrund unterschiedlicher Handelnde angesprochen fühlen, in dem Grenzsituationen konfrontiert, die nicht nur einen Anteil von 21 Prozent und für die Bildungsbedingungen sowie unterschied- Engagementbereiche eröffnet werden, die Lebensperspektiven und Lebensgewohn- 70-85-Jährigen einen Anteil von 9 Prozent licher Erfahrungen im Bereich der Arbeit, sie als Chance zur Produktivität (in einem heiten grundlegend in Frage stellen, son- aus, die freiwillig in Vereinen oder Verbän- der Familie, der Freizeit Unterschiede in umfassenderen Sinne) wie auch zur Selbst- dern unter Umständen auch seelisch-geis- den tätig sind. Folgt man den Daten des ihren Wissens- und Handlungssystemen verwirklichung (im Sinne des Aufgehens in tiges Wachstum zur Folge haben können. Freiwilligensurveys 2004, dann sind von den aufweisen, die sie auch in unterschied- einer Tätigkeit) erleben. Dabei betont der Entsprechend hat sich in der Alternsfor- 65-74-Jährigen 32 Prozent und von den 75- licher Weise für die verschiedenen Enga- Fünfte Altenbericht die Aufgabe sowohl schung ein umfassender Produktivitäts- Jährigen und Älteren 19 Prozent freiwillig gementbereiche qualifizieren. des Staates als auch der Kommunen, Rah- begriff etabliert, der neben manuellen und engagiert. Aus mehreren Untersuchungen menbedingungen zu schaffen, durch die geistigen auch emotionale und motivatio- ist bekannt, dass die Engagementquoten Diese Verschiedenartigkeit der Potenzi- Menschen in die Lage versetzt werden, nale Ausdrucksformen von Produktivität deutlich höher liegen könnten, wenn es ale wie auch der Kompetenzprofile älterer Potenziale auszubilden und zu verwirkli- und damit die Tatsache berücksichtigt, gelänge, engagementfreundliche Struktu- Menschen muss ihren Niederschlag in je- chen: Damit sind zum einen angemessene dass ältere Menschen schon allein durch ren auszubauen. Engagementfreundliche nen Bereichen finden, in denen für freiwil- Qualifizierungsbedingungen für Menschen ihre Haltung und ihre Art der Auseinander- Strukturen lassen sich dabei wie folgt defi- liges Engagement geworben wird. Folgt angesprochen, durch die diese in die Lage setzung mit Aufgaben und Anforderungen nieren: Akteure in einer Kommune wirken man dem Alterssurvey 2002 wie auch dem versetzt werden, auch solche Tätigkeiten einen produktiven Kontext für Angehörige zusammen, um Menschen, die sich enga- Freiwilligensurvey 2004, so erscheint die auszuüben, in denen sie bislang noch kei- jüngerer Generationen bilden können.
2. Zur Notwendigkeit dien zu denken, die durch ihre Berichterstat- Die gesellschaftliche Sicht: ches sich wie folgt charakterisieren lässt: tung dazu beitragen (oder eben verhindern), Die Stärkung von Selbstorganisation Was der Einzelne, was das engere soziale veränderter gesellschaftlicher dass das Alter in den öffentlichen Raum ge- Gebilde aus eigener Kraft leisten kann, soll Altersbilder rückt wird. Entscheidend für die veränderte Mit gesellschaftlicher Sicht ist vor allem die ihm die Gemeinschaft nicht entziehen. Was kulturelle Sicht ist die öffentliche Ansprache Schaffung von Infrastrukturen gemeint, die der Einzelne, was das engere soziale Gebil- Unsere Gesellschaft steht zugleich vor der älterer Menschen als aktive, mitverantwort- älteren Menschen die Möglichkeit eröffnen, de nicht aus eigener Kraft leisten kann, muss Aufgabe, zu einem veränderten und dies lich handelnde Bürgerinnen und Bürger, auf sich selbstverantwortlich und mitverantwort- übergeordneten sozialen Gebilden aufgege- heißt: zu einem differenzierten Altersbild zu deren Engagement, Erfahrungen und Wis- lich für das Gemeinwohl einzusetzen; ein ben werden. Durch ihr freiwilliges Engage- gelangen und öffentlich wirksam aufzuzei- sen unsere Gesellschaft keinesfalls verzich- Beispiel für diese Infrastruktur bilden Seni- ment tragen ältere Menschen dazu bei, dass gen, was ältere Menschen für die Gesell- ten kann. Inwieweit können sie sowohl ihre orenbüros, durch die Menschen zusammen- die Gemeinschaft ihre knapper werdenden schaft und damit auch für die Erhaltung ihrer finanziellen Ressourcen als auch ihr Wissen gebracht werden, die Hilfe geben und die Ressourcen in Teilen für andere gesellschaft- Lebensqualität leisten können. Die verän- in mitverantwortlicher Weise einsetzen, das auf diese Hilfe angewiesen sind. lich bedeutsame Aufgaben einsetzen kann. 8 derte Ansprache älterer Menschen ist eine heißt mit dem Ziel, andere Menschen – die Damit leisten ältere Menschen auch einen 9 bedeutende Grundlage dafür, dass diese auf solche Ressourcen angewiesen sind – zu Bei der Schaffung einer engagementfreund- wichtigen Beitrag zur Solidarität zwischen bereit für die Übernahme bürgerschaftlichen unterstützen? Ein Beispiel für diese Mitver- lichen Infrastruktur ist vermehrt Gewicht den Generationen. Die Kommunen soll- Engagements sind. Alter geschieht in un- antwortung könnten Stiftungen für junge auf das Prinzip der Selbstorganisation zu ten diesen Beitrag würdigen und ihn durch serer Gesellschaft noch viel zu stark im pri- Menschen sein, die nicht in der Lage sind, legen. Damit ist gemeint, dass Kommunen Schaffung engagementfreundlicher Struk- vaten Raum; die Aufgabe, dieses vermehrt ihre Ausbildung selbst zu finanzieren, oder eine Grundfinanzierung übernehmen – zum turen aktiv unterstützen, ohne aber älteren in den öffentlichen, in den politischen Raum Kooperationen mit jungen Menschen, in Beispiel kostenfrei Räume zur Verfügung Menschen die Aufgabe der Selbstorganisa- zu stellen, muss gesellschaftlich und kultu- denen diese Wissen und Fertigkeiten ausbil- stellen und sich an der Finanzierung einer tion zu nehmen. rell erst noch gelöst werden. den können, die für den Einstieg in den Be- hauptamtlichen Stelle beteiligen –, dass ruf wichtig sind. Heutzutage kommuniziert aber alle freiwilligen Tätigkeiten von den äl- Die kulturelle Sicht: die Gesellschaft kein wirkliches Interesse an teren Menschen selbst erbracht werden. Die Einbeziehung älterer Menschen in der Nutzung geistiger, seelischer und sozial- Das Prinzip der Selbstorganisation ist auch den öffentlichen Raum kommunikativer Stärken des Alters. Dabei angesichts der Tatsache, dass die heutige äl- könnten diese im Kontakt zu den nachfol- tere Generation im Durchschnitt über hohe Mit kultureller Sicht ist dabei der veränderte genden Generationen in produktiver Weise physische, kognitive, seelisch-geistige und öffentliche Diskurs über das Alter gemeint – eingesetzt werden. Mit dieser veränderten sozialkommunikative Ressourcen wie auch ein Diskurs, der auch die Stärken dieses Le- Ansprache alter Menschen – dies heißt auch: über zufrieden stellende finanzielle Ressour- bensabschnittes betont und positiv bewertet, der Nutzung der Kräfte des Alters – würde cen verfügt, sinnvoll. In vielen Kommunen ein Diskurs, der die möglichen Gewinne, die zum einen das gesellschaftliche Altersbild arbeiten Seniorenbüros nach dem Prinzip aus der stärkeren Einbeziehung älterer Men- verändert. Zum anderen böte sich für alte der Selbstorganisation, und die dort tätigen schen in den öffentlichen Raum erwachsen, Menschen die Gelegenheit, aktiv an der Lö- älteren Frauen und Männer sehen in der akzentuiert. Ein solcher Diskurs ist allerdings sung sozialer, kultureller und politischer Fra- Umsetzung dieses Prinzips ein bedeutendes nicht nur auf internationaler und nationaler gen zu partizipieren. Damit ergäbe sich eine Merkmal ihrer Selbstverantwortung. Ebene zu führen, sondern auch auf kommu- Möglichkeit zur Erwiderung der von nachfol- naler Ebene; denn die Kommune als Ort der genden Generationen erfahrenen Unterstüt- Mit dem freiwilligen Engagement älterer Daseinsvorsorge ist der öffentliche Raum, in zung – ein zentrales Element der Solidarität Menschen wird ein bemerkenswerter Bei- dem Menschen leben, handeln, sich zeigen. zwischen den Generationen. trag zur Erhaltung der Subsidiarität in der Die kommunale Ebene ist nicht ohne die Me- Bundesrepublik Deutschland geleistet, wel-
Die Rolle der Seniorenbüros in der kommunalen Seniorenpolitik Roland Schäfer, Bürgermeister der Stadt Bergkamen, Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes Die kommunale Seniorenpolitik steht in rationen, gegenseitiges Verständnis und schiedene Maßnahmen zielgerichtet geför- Seniorenbüros, verstanden als Serviceein- den nächsten Jahren vor besonderen Her- Toleranz werden zunehmend als wichtige dert und vorbereitet werden. Insbesondere richtung bzw. Koordinationsstelle, können ausforderungen. Nicht zuletzt aufgrund Ziele in den Blick kommunaler Senioren- über Seniorenbüros können soziale Initiati- dazu beitragen, solche Potenziale zu we- der demographischen Entwicklung wird politik rücken und ein Umdenken in Poli- ven und Unterstützungsnetze geschaffen cken und engagierte ältere Menschen an sie einen bedeutenden Schwerpunkt der tik, Wirtschaft und Gesellschaft erfordern. werden, ohne die das System der sozialen freiwillige Tätigkeiten heranzuführen, die Kommunalpolitik darstellen. Innerhalb der Die Städte und Gemeinden können hierzu Sicherung langfristig nicht mehr funktionie- dann wiederum ihre Lebenserfahrungen Seniorenpolitik der Städte und Gemeinden ihren Beitrag leisten, indem sie insbeson- ren kann. Dabei können bewährte Ansätze und Kenntnisse für andere gewinnbringend der Bundesrepublik Deutschland kommt dere durch eine verstärkte Vernetzung von aus der offenen Altenhilfe in die Arbeit der einzusetzen vermögen. Mit der Förderung der Einrichtung eines Seniorenbüros eine Angeboten der Altenhilfe und eine engere Seniorenbüros integriert werden. In An- freiwilligen bürgerschaftlichen Engage- besondere Bedeutung zu. Kooperation und Koordination aller mit den betracht des demographischen Trends der ments reagieren Seniorenbüros auf eine Anliegen und Interessen älterer Menschen „Verjüngung des Alters“ ist mit den Senio- veränderte Werteorientierung und helfen Als Bürgermeister der Stadt Bergkamen befassten Organisationen die bestehenden renbüros das Ziel verbunden, im Gegensatz nach dem Ausscheiden aus dem Erwerbs- 10 kann ich dies persönlich bestätigen. In Infrastrukturen und Dienstleistungen aus- zur klassischen Altenhilfe das bürgerschaft- leben bzw. nach Beendigung der Fami- 11 unserer Stadt ist vor fünf Jahren ein kom- bauen. liche Engagement aller im lokalen Umfeld lienphase den „jungen Alten“, ihre dritte munales Seniorenbüro eingerichtet wor- tätigen Einrichtungen und Träger der Arbeit Lebensphase selbstbestimmt und aktiv zu den, das seitdem erfolgreich als zentrale Grundlage einer „aktivierenden“ kommu- von und mit älteren Menschen zu fördern gestalten. Perspektivisch können Senioren- Anlauf-, Informations- und Koordinierungs- nalen Seniorenpolitik ist die Einbindung und in ein Netzwerk einzubeziehen. büros bei einem flächendeckenden Ausbau stelle sowie als Initiator und Ideengeber älterer Menschen in die örtlichen und regi- damit einen wesentlichen Beitrag in den arbeitet. onalen Entwicklungs- und Entscheidungs- Kernpunkt der mit Seniorenbüros verbun- Städten und Gemeinden zum Erhalt bzw. prozesse. Die Vernetzung von Dienstleis- denen Zielsetzung ist die Entwicklung Zuwachs von Lebensqualität leisten. Durch die Existenz und die Aktivitäten des tungsangeboten unter Ausschöpfung von ideenreicher Projekte bürgerschaftlichen Seniorenbüros hat in der Bergkamener Synergieeffekten stellt einen Lösungsan- Engagements, d.h. die systematische Er- Der Deutsche Städte- und Gemeindebund Öffentlichkeit und in der lokalen Politik satz dar, mit dem die Angebote und Hilfen schließung vorhandener Betätigungsmög- als bundesweiter kommunaler Spitzenver- ein Bewusstseinswandel statt gefunden. für ältere Menschen wirkungsvoller wer- lichkeiten und eine effektive Verknüpfung band wird auch in Zukunft die Kommunen Seniorenfragen sind heute in Bergkamen den können. von einfühlender Beratung mit moderner der Bundesrepublik bei der Fortentwick- bei den politischen Parteien und in den Informationstechnologie. Die Option, sich lung ihrer kommunalen Seniorenpolitik ein- Ratsfraktionen der Stadt als zentrales Seniorenpolitik muss mit Seniorinnen und in den Städten und Gemeinden zu engagie- schließlich der Einrichtung von Seniorenbü- Politikfeld anerkannt. Damit wurde die Ba- Senioren entwickelt und durchgeführt ren und für andere Verantwortung zu über- ros beraten und unterstützen. sis geschaffen für eine strukturierte und werden. Hierbei können insbesondere nehmen, eröffnet auch für die „aktiven“ nachhaltige kommunale Seniorenpolitik. Seniorenbüros, die innovative Ansätze im Senioren neue Perspektiven. Als Präsident des Deutschen Städte- und Zusammenwirken mit Kommunen und pro- Gemeindebundes weiß ich, dass dies kei- fessionellen sozialen Diensten entwickeln, Dies setzt allerdings voraus, dass den Se- neswegs eine Bergkamener Besonderheit eine maßgebliche Funktion erfüllen. nioren entsprechende Information zugäng- ist. lich gemacht und Beratungsmöglichkeiten Gerade in Regionen mit einer nur schwach angeboten werden. Viele ältere Menschen Durch das veränderte Verhältnis von Jung ausgeprägten Infrastruktur kommt es dar- verwirklichen durchaus vorhandene Po- und Alt und die höhere Lebenserwartung auf an, die soziale Integration älterer Men- tenziale nicht, weil ihnen die vielfältigen ist unsere Gesellschaft in Zukunft verstärkt schen auf lokaler Ebene zu erhalten. Der Möglichkeiten der Mitarbeit z.B. bei Ein- auf das Miteinander der Generationen Aufbau informeller sozialer Netzwerke kann richtungen im Sozial-, Gesundheits- und angewiesen. Solidarität unter den Gene- auf kommunalpolitischer Ebene durch ver- Kulturbereich schlichtweg nicht bekannt sind.
Teilhabe von Seniorinnen und Senioren in der Stadtgesellschaft Agnes Christner, Sozialdezernentin, Städtetag Baden-Württemberg Dr. Ralf Vandamme, Fachberater Bürgerschaftliches Engagement, Städtetag Baden-Württemberg Ältere Menschen rücken aus vielen Grün- Nachbarschaft, Verein, Marktplatz) sind Dabei werden insbesondere neue StädteNetzWerk ist die BaS ein wichtiger den in den Aufmerksamkeitsfokus der nicht mehr selbstverständlich gegeben Wohnformen an Bedeutung gewinnen. Partner in diesem fachlichen Austausch, Gesellschaft. Nie waren sie so zahlreich, und müssen neu konstruiert werden. An- Diese sind nicht nur von Fachleuten zu für die Weiterentwicklung von engage- so gut ausgebildet, so fit und so enga- haltende Erwerbslosigkeit und materielle konzipieren, sondern in einem breiten mentfördernden Rahmenbedingungen in gementbereit wie heute. Städte, die die Bedürftigkeit werden in naher Zukunft die öffentlichen Dialog zu ermöglichen. Hier- den Städten ebenso wie für die notwen- Herausforderungen der demographischen individuellen Lagen von Seniorinnen und für ist ein erheblicher Bewusstseins- dige, breite gesellschaftliche Debatte. Entwicklung aktiv gestalten wollen, müs- Senioren verschärfen. wandel sowohl bei den älteren als auch sen ihre kommunalen Strukturen anpas- bei den jüngeren Menschen notwendig, sen und die Kompetenzen der Älteren Anlaufstellen für Seniorinnen und Seni- den alle Anlaufstellen für Seniorinnen fördern, nutzen und würdigen. Elemen- oren spüren gesellschaftliche Verände- und Senioren fördern sollten. tare Aufgabe einer zukunftsgerichteten rungen frühzeitig, da sie sich öffentlich Engagementförderung ist es, Seniorinnen anbieten für Menschen, die nicht mehr - Neben der wichtigen und legitimen Ver- 12 und Senioren zielgruppengerecht und im Erwerbsleben stehen. Dies sind in zu- tretung der eigenen Interessen ist auch 13 kompetent anzusprechen. Die hierfür not- nehmendem Maße auch Menschen, die eine Öffnung gegenüber anderen Ziel- wendige Fachlichkeit sollte systematisch längst nicht die vorgesehene Altersgren- gruppen zu betreiben: im Engagement hergestellt, weiterentwickelt und mit an- ze erreicht haben. Darüber hinaus werden mit anderen und für andere. Denn oft- deren Förderbestrebungen im Gemeinwe- an Anlaufstellen für Seniorinnen und Se- mals haben Seniorinnen und Senioren sen vernetzt werden. nioren Ansprüche aus den Kernbereichen große Schnittmengen mit weiteren Ziel- sozialstaatlichen Handelns gestellt, wie gruppen, die nicht gleichermaßen arti- Für die Förderung des bürgerschaftlichen zum Beispiel die Vermittlung von Pflege- kulationsstark sind – etwa mit Kindern Engagements in Baden-Württemberg war diensten oder die Einrichtung einer „Tafel“ (und deren Eltern), wenn es um die das Engagement von Seniorinnen und Se- für Bedürftige. Angesichts dieser Fülle Herstellung von Mobilität geht etc. nioren von Anfang an ein zentraler Faktor. von neuen Anforderungen ist eine Refle- Zahlreiche städtische Anlaufstellen – wie xion notwendig, welche Aufgaben Anlauf- - Anlaufstellen wie Seniorenbüros soll- z. B. Kirchheim/Teck als eine der ältesten stellen wie Seniorenbüros selbst erfüllen ten die Veränderungen in der Gesell- im Land – begannen mit Seniorenarbeit. können und wollen bzw. in welchen Be- schaft sensibel registrieren und ihre Eine Besonderheit in Baden-Württemberg reichen möglicherweise Grenzziehungen Fachlichkeit entsprechend weiterentwi- ist dabei die mehrheitlich kommunale Trä- notwendig sind oder neue Kooperations- ckeln. Entwicklungbedarf besteht zum Bei- gerschaft der Anlaufstellen. Auf diese Wei- partner gesucht werden müssen. spiel in der interkulturellen Kompetenz se wird erreicht, dass einmal eingerichte- und Zusammenarbeit, da zunehmend äl- te Angebote dauerhaft erhalten bleiben. Für eine gelingende Teilhabe älterer Men- tere Migrantinnen und Migranten ihren Am Beispiel Offenburgs zeigt sich, dass schen in der Stadtgesellschaft ergeben Lebensabend hierzulande verbringen. auch Seniorenbüros gut in die Kommunal- sich derzeit vor allem folgende Anforde- verwaltung integriert werden können. rungen: Innovative Seniorenarbeit setzt ein tiefes Verständnis für die Kompetenzen und Be- Seit der Einrichtung der ersten Senioren- - Die spezifischen Anliegen älterer Men- dürfnisse älterer Menschen voraus. Hier- büros hat sich die gesellschaftliche Rea- schen sind gemeinsam mit diesen zu für ist der Erfahrungsaustausch zwischen lität, zum Teil durchaus absehbar, verän- artikulieren. Neue Wege sind zu entwi- den Aktiven, aber auch zwischen den Infra- dert. Traditionelle Bindungen und Orte ckeln, um ein humanes Gemeinwesen struktureinrichtungen notwendig. Für den der Begegnung (Familie, Freundeskreise, mit älteren Menschen zu realisieren. Städtetag Baden-Württemberg und das
Dreieich Einwohnerzahl: 335 000 Bevölkerungsanteil über 60 Jahre: ca. 27 Prozent Kategorie: Landkreis Bundesland: Hessen Gründungsjahr: 1995 Träger: Diakonisches Werk Offenbach-Dreieich-Rodgau Engagierte Arbeit für den gramm »Erfahrungswissen für Initiativen« (EFI) sind nur drei von vielen Qualifizierungs- Kreis maßnahmen, die gestalterische Freiräume und ein hohes Maß an Eigenverantwortung „Das Seniorenbüro Winkelsmühle, das auf- freisetzen; für die diplomierte Sozialarbei- grund des Modellprogramms vom Bundes- terin die Grundvoraussetzung für zukunfts- familienministerium entwickelt wurde, hat in weisendes bürgerschaftliches Engagement: unserem Kreis eine hohe Bedeutung, die es „Bei der Entwicklung unterschiedlicher Pro- vor dem Hintergrund des demographischen jekte ist darauf zu achten, welche Bedürf- Wandels weiter ausbauen wird. Gründe hier- nisse die Gesellschaft hat, wo der Einzelne für sind seine vielfältigen Tätigkeitsbereiche sich beteiligen, mitbestimmen und mitge- im Altenhilfesystem des Kreises Offenbach. stalten kann. Dabei geht es nicht darum Lö- 16 Der engagierten Arbeit des Seniorenbüros cher zu stopfen, die ein sich zurückziehender Innovative Projekte – Nehmen funktionieren kann und neben dem 17 ist in hohem Maße die Lebenszufriedenheit Sozialstaat reißt, sondern zu vermitteln, wie hohen gesamtgesellschaftlichen Nutzwert älterer Menschen zu verdanken. Diese wie- und wo Erfahrungswissen und Kompetenzen hoher Qualitätsanspruch auch für beide Seiten gewinnbringend ist: derum ist bekanntermaßen ein Indikator für sinnvoll eingebracht werden können, um Die Jungen lernen aus den Erfahrungen gute Gesundheit und ein langes Leben“, lob- hauptamtliche Anbieter in den unterschied- Allen Projekten des Seniorenbüros Winkels- der Älteren und diese erhalten Einblick in te Peter Walter, Landrat des Kreises Offen- lichen Initiativen, Organisationen etc. zu er- mühle gemeinsam ist, dass sie sowohl ge- das Denken und die Probleme heutiger Teen- bach, die richtungsweisende Arbeit des Se- gänzen und Angebote auszubauen.“ nerationenübergreifende Aspekte beinhalten ager. niorenbüros Winkelsmühle anlässlich seines als auch auf eine Verbesserung der beste- erfolgreichen zehnjährigen Bestehens. henden gesellschaftlichen Daseinsvorsorge Der Leiter des Diakonischen Werks Offen- zielen und immer in Kooperation mit anderen bach - Dreieich - Rodgau, Martin Glaub, sieht Erfolgreiche Netzwerkarbeit Einrichtungen entstehen. Eines der jüngsten dieses Projekt darüber hinaus auch im Hin- Neue Wege der Projekte im Zeichen zukunftsweisender En- blick auf nötige Veränderungen innerhalb der Dank der engagierten Unterstützung des gagementkultur ist »JoSch – Jugend ohne bestehenden institutionellen Strukturen als Engagementförderung Wohlfahrts-Trägers und der Förderung durch Schulden«. Die zunehmende Verschuldung zukunftsweisend an: „Der gesellschaftliche den Kreis Offenbach konnten bis heute gute junger Menschen gab den Anstoß für das Wandel der nächsten Jahre wird eine Her- Von Beginn an verstand sich das Senioren- Rahmenbedingungen für eine kontinuier- Schuldenpräventions-Projekt, das 2006 an ausforderung sowohl für unser Bildungssys- büro als Entwicklungszentrum für innovative, liche Arbeit geschaffen werden, die sich an verschiedenen Schulen im Landkreis Offen- tem als auch für unsere Sozialsysteme sein. impulsgebende Seniorenarbeit. Kernstück alle Generationen wendet. Dabei profitiert bach angelaufen ist. Schon jetzt sind die Leistungsgrenzen erreicht seiner Arbeit ist die ständige Entwicklung die gesamte Region von der intensiven, er- und die Ressourcen erschöpft. »JoSch« ist neuer Projekte. Für die hauptamtliche Lei- folgreichen Netzwerkarbeit auf fachlicher Ein Freiwilligenteam hat geeignete Unter- ein erster Schritt zur notwendigen struktu- terin Ursula Brendel spielt dabei die nötige und personeller Ebene zwischen Senioren- richtsmodule entwickelt, die Jugendlichen rellen Verknüpfung der Bildungs-, Sozial- und sachbezogene Qualifizierung der ehrenamt- büro einerseits und Fachdienst Ehrenamt der Klassen 8 und 9 im Wirtschafts- und Poli- Freiwilligenarbeitsysteme, die traditionell bis Kontakt: lichen Helfer durch intensive Fortbildung und des Kreises Offenbach sowie dem Fachrefe- tikunterricht den richtigen Umgang mit Geld dato voneinander isoliert existieren. Nur im Seniorenbüro Winkelsmühle Begleitung eine ebenso wichtige Rolle wie rat des Diakonischen Werks in Hessen und vermitteln wollen. Das Feedback der Schu- gemeinsamen Schulterschluss werden sich Diakonisches Werk deren Vermittlung. Die Mentorenschulung Nassau und weiteren bestehenden Einrich- len ist erfreulich positiv, und zwar nicht nur die für die Zukunft so dringend benötigten Offenbach-Dreieich-Rodgau zum Aufbau generationenübergreifender tungen im Kreisgebiet andererseits. bei den Erwachsenen, sondern auch bei den außerschulischen Ressourcen und Kompe- Ursula Brendel Projekte, das landesweite Programm »Enga- Schülern. Das Mentorenprogramm zeigt bei- tenzen systemübergreifend nutzen und ein- An der Winkelsmühle 5 gement-Lotsen« und das Bundesmodellpro- spielhaft, wie der Kreislauf von Geben und binden lassen.“ 63303 Dreieich Tel: 06103 - 98 75 23 Fax: 06103 - 98 75 20 E-Mail: seniorenbuero@diakonie-of.de www.diakonie-of.de
Eisenberg Saale-Holzland-Kreis Einwohnerzahl: 91 000 Bevölkerungsanteil über 60 Jahre: ca. 22 Prozent Kategorie: Landkreis Bundesland: Thüringen Gründungsjahr: 1999 Träger: Diakoniezentrum Bethesda e.V. Eisenberg Flächendeckender Struktur- angeregt. In der Folge konnten sich so in ver- schiedenen Städten und auf Landkreisebene aufbau Seniorenbeiräte etablieren, die auch weiterhin Der Saale-Holzland-Kreis ist ein ländlich ge- vom Seniorenbüro begleitet werden. Damit ist prägtes Gebiet mit der Kreisstadt Eisenberg. die Möglichkeit zum kontinuierlichen, regelmä- Neben den Städten Kahla, Hermsdorf, Stadt- ßigen Austausch und zu einer Vernetzung der roda, Dornburg, Camburg, Klosterlausnitz, Bür- Aktivitäten gegeben. Träger des Seniorenbüros gel, Crossen und Schkölen gibt es im Kreis viele des Saale-Holzland-Kreises ist das Eisenberger kleine Dörfer, die von weiten, landwirtschaftlich Diakoniezentrum Bethesda e.V. Es stellt die genutzten Feldern umgeben sind. benötigten Büro-, Seminar- und Veranstaltungs- Eine flächendeckende Vernetzung der unter- räume zur Verfügung; die Personalkosten für schiedlichsten Unterstützungs- und Hilfesyste- die 65-Prozent-Stelle der leitenden Diplom-So- 18 me, der Informations-, Beratungs- und Vermitt- zialpädagogin werden durch die Zuschüsse des - Förderung des ehrenamtlichen Engage- Jungen weiter, erteilten Back- und Nähkurse 19 lungsstellen ist allein schon wegen der Größe Landkreises abgedeckt. Da sich das Senioren- ments (Fachtag Ehrenamt, Fortbildungen, und ließen Geschichte lebendig werden: In der des Einzugsgebietes erforderlich. Die Senio- büro an allen trägerinternen Großveranstaltun- Danketag, Kooperationen mit anderen Erinnerungsrunde oder dem Erzählcafé berich- renarbeit wird von verschiedenen Wohlfahrts- gen wie Sommerfesten oder Tag der offenen Einrichtungen) teten sie von ihren Kindheits- und Jugenderleb- verbänden organisiert, zu einem großen Teil Tür ebenso beteiligt wie an seniorenrelevanten nissen in Kriegs- und Nachkriegszeiten, die die mit AB-Maßnahmen. Zunehmende Bedeutung Arbeitskreisen des Diakoniezentrums, ist ein - Entwicklung generationenübergreifender Schüler/innen sonst nur aus ihren Lehrbüchern erhält deshalb der wachsende Einsatz ehren- reger Informationsfluss und eine wirksame Öf- Projekte (Musik am Nachmittag, Schule kennen lernen. „Unser Anliegen war es, ein au- amtlich engagierter Bürgerinnen und Bürger in fentlichkeitsarbeit auf breiter Basis gegeben. der Generationen, Erzählcafé) ßerfamiliäres Begegnungsfeld für junge und alte den Städten und auf dem Land, aber auch die Menschen und ein Experimentierfeld für neue Übernahme wichtiger Aufgaben zukünftiger Se- Vorhandene Ressourcen - Weiterbildung (Seminare, Vorträge, kultu- Möglichkeiten der Kontaktnahme zu schaffen. niorenarbeit durch die Landkreiskommune. relle Veranstaltungen) Damit wollen wir gegenseitiges Verständnis erschließen und gemeinsames Erleben fördern. Das Ange- Das Seniorenbüro des Saale-Holzland-Kreises Die Projektausrichtung des Seniorenbüros Zur Nachahmung empfohlen: bot hat sehr viel Zuspruch erhalten, wir hatten leistet einen wichtigen, flächendeckenden orientiert sich an den vorhandenen Strukturen sogar Anfragen aus Grundschulen, aber leider Strukturaufbau und -erhalt der Seniorenarbeit und Ressourcen. Als Anlaufstelle für Fragen Die »Schule der Generationen« waren die Projektmittel auf drei Jahre begrenzt“, im gesamten Landkreis. Es informiert und ko- rund um Seniorenarbeit und Verbesserung der Von 2002 bis 2005 lief das zu zwei Dritteln resümiert Gabriele Pilling, hauptamtliche Lei- ordiniert sämtliche bestehenden Seniorenein- Lebensqualität im Alter arbeitet es trägerüber- durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk geför- terin des Seniorenbüros des Saale-Holzland- richtungen. greifend und übernimmt zentrale Aufgaben derte Projekt »Schule der Generationen – Jung Kreises. Das Experiment einer ungewöhnlichen kommunaler Altenarbeit mit den Schwerpunk- und Alt lernen voneinander«. Begleitet vom Wissensvermittlung ist im Übrigen auch auf Die Suche nach Menschen, die zu ehrenamt- ten: Seniorenbüro und dem Bildungswerk Blitz e.V. großes Medieninteresse gestoßen, denn gleich lichem Engagement bereit sind, deren Ausbil- fand an insgesamt sechs Schulen im Landkreis zwei Fernsehteams haben über das Projekt dung und Koordinierung zählt nach wie vor zu - Beratung und Vermittlung (Hilfsmöglich- ein Unterrichtstausch der besonderen Art statt: berichtet. Mit Engagement und Einsatzwillen Kontakt: den zentralen Aufgaben des Seniorenbüros. Vor keiten, Wohnen und Pflege, senioren- Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 8 könnte die »Schule der Generationen« lokale Seniorenbüro des allem in den Anfangsjahren hat es sich intensiv spezifische Angebote) und 9 erteilten interessierten Seniorinnen und Fortsetzungen finden, wie hier: Eine Initiative Saale-Holzland-Kreises auf die Förderung der Eigenaktivität und Eigen- Senioren Nachhilfe in Englisch und führten ge- der Stadt Bürgel sucht derzeit gemeinsam mit Gabriele Pilling verantwortlichkeit älterer Bürgerinnen und Bür- - Multiplikatorenfunktion (Arbeitskreise, konnt inTechnik und Benutzung von Handys und Seniorenbüro und Seniorenbeirat nach neuen Johanniter-Straße 1 ger konzentriert und diese zur Vertretung ihrer Clubs, Verbände zur Seniorenarbeit etc.) Computern ein. Im Gegenzug gaben die Älteren Möglichkeiten, das Projekt eigenständig und 07607 Eisenberg eigenen Interessen auf lokalpolitischer Ebene ihr Können und ihre Lebenserfahrungen an die städtisch begrenzt weiterzuführen. Tel: 036691 - 4 98 28 Fax: 036691 - 4 98 28 E-Mail: seniorenbuero- SHK@t-online.de
Erlangen Einwohnerzahl: 100 003 Bevölkerungsanteil über 60 Jahre: ca. 25 Prozent Kategorie: Großstadt Bundesland: Bayern Gründungsjahr: 1994 Träger: Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Kreisverband Erlangen-Höchstadt Eine anhaltende verlagerte sich der Schwerpunkt in Richtung innovativer Projektarbeit. „Ein Schlüssel Erfolgsgeschichte zum Erfolg liegt in der schnellstmöglichen Als das Erlanger Seniorenbüro auf Initiative Zusammenführung der vielen guten Ideen eines ehemaligen Siemens-Standortleiters mit Personen, die bereit sind Verantwortung gegründet wurde und über 4000 Siemens- zu übernehmen“, meint Herbert Blank, Leiter Pensionäre zur ehrenamtlichen Mitarbeit des Seniorenbüros und neben einer Verwal- aufrief, ahnte niemand, welche Erfolgsge- tungsangestellten einziger hauptamtlicher schichte damit ihren Lauf nehmen würde. Mitarbeiter. Rund 100 ehrenamtliche Kräfte Denn längst „hat sich das Seniorenbüro durch sind bereits in unterschiedlichen Projekten seine vielseitige Vermittlungs-, Projekt- und aktiv tätig. Dass sie überwiegend männlich Bildungsarbeit, durch lokale Kooperation und sind, liegt an der örtlichen Nähe zum Sie- 20 überregionale Vernetzung eine geachtete mens-Konzern. Zu den wichtigsten Projekten Preisgekrönt: das Senioren- Angebot. Die neue Anlaufstelle im BRK- 21 Position in der Erlanger Soziallandschaft ge- gehören: Zentrum wird gut angenommen, oberstes schaffen“, betonte Brüne Soltau, Vorsitzender Netz Erlangen Ziel bleibt, bürgerschaftliches Engagement des BRK-Vorstands anlässlich des zehnjähri- - SeniorenNetz Erlangen (Schulung/Hilfe Das größte – und finanziell getrennt ange- bei allen Bevölkerungs- und Altersgruppen gen Gründungsjubiläums 2004. Oberbürger- am PC, Internet) setzte – Projekt ist nach wie vor das Seni- nachhaltig zu fördern. Die wachsende Ver- meister Dr. Siegfried Balleis dankte in sei- orenNetz Erlangen, eines der bundesweit netzung und effektive Zusammenarbeit mit ner Gratulationsrede nicht nur allen aktiven - Seniorenratgeber ersten Projekte für die Generation 50plus zahlreichen Erlanger Einrichtungen wirkt sich Mitgliedern, sondern auch „ganz besonders (lokales Nachschlagewerk) im Bereich der neuen Medien. 1997 erhielt dabei sehr unterstützend aus. dem BRK Kreisverband Erlangen-Höchstadt, es vom Bundesforschungsministerium den der seit Anbeginn die Trägerschaft für das - Grüne Infoblätter als Einlage der städ- mit 50 000 DM dotierten »Deutschen Se- Das ebenfalls mit viel Lob bedachte Helfer- Seniorenbüro übernommen hat. Dieses tischen Seniorenzeitung Herbst-Zeitlose niorenpreis Multimedia«. Mittlerweile haben Projekt »Wir für Jung und Alt« hat seinen vorbildliche Engagement einer einzigen Ein- mehrere tausend Erlanger Seniorinnen und Einsatzschwerpunkt im Kinder- und Jugend- richtung zum Nutzen der Allgemeinheit kann - FORUM DER ZEIT (offener Gesprächskreis Senioren das umfangreiche Kursangebot bereich. Das reicht von handwerklichen Hil- nicht hoch genug angesehen werden. Mit zu aktuellen gesellschaftspolitischen Fragen) genutzt, was sich auch in der überdurch- fen in pädagogischen Einrichtungen bis hin der Herausgabe eines Seniorenratgebers, schnittlichen Internetpräsenz der dem Seni- zu ergänzenden Unterrichtsstunden an zwei - Vortragsreihen (Reisen, Philosophie, der Vermittlung von freiwilligen Helfern oder orenbüro zugehörigen Homepages (Foren, Schulen. Gerade auch in der Unterstützung Geschichte u.a.) der Einrichtung des SeniorenNetzes und abrufbare Vortragsreihen etc.) niederschlägt. von Familien sieht das Seniorenbüro eine vielem mehr konnten bereits große Erfolge - Alt hilft Jung und Alt (handwerkliche Hilfen Vor allem das »Frauen-Netz-Café« hat sich Aufgabe der Zukunft. zum Wohle der Erlanger Bürgerinnen und im Kinder- und Familienbereich) zu einem Renner entwickelt. Bürger erzielt werden.“ Mit dem jüngsten Projekt »Hilfe auf Gegen- - Hilfe auf Gegenseitigkeit (Tauschbörse mit Infrastrukturen für die Heraus- seitigkeit« konnte ein eigener Baustein zum Breite Vielfalt innovativer Zeitguthaben) forderungen der Zukunft Aufbau nachbarschaftlicher und generations- Kontakt: offener Unterstützungsnetzwerke geschaf- Projekte - Lesepaten/innen (Angebot an Grund- Seit seinem Umzug 2005 in den BRK-Neu- fen werden. Es wurde nach dem Modell Seniorenbüro Erlangen Herbert Blank Der Erfolg des Erlanger Seniorenbüros liegt schulen) bau in der Henri-Dunant-Straße ist alles unter einer Tauschbörse von Dienstleistungen rea- Henri-Dunant-Straße 4 vor allem in der breiten Vielfalt von Projekten. einem Dach vereint: Seniorenbüro, Senioren- lisiert, das sich inzwischen in vielen Städten 91058 Erlangen Anfangs stand die Vermittlung ehrenamtlich - Musik-Gruppe (Veeh-Harfe u.a. Instru- Netz und Freiwilligen-Agentur. Endlich gibt es erfolgreich etablieren konnte. Tel: 09131 - 1 20 05 01 tätiger Senioren im Mittelpunkt, dann aber mente) ausreichend Platz für das ständig wachsende Fax: 09131 - 1 20 01 51 E-Mail: seniorenbuero.erlangen @fen-net.de www.fen-net.de/ seniorenbuero.erlangen
Ettlingen Einwohnerzahl: 38 500 Bevölkerungsanteil über 60 Jahre: ca. 28 Prozent Kategorie: mittelgroße Stadt Bundesland: Baden-Württemberg Gründungsjahr: 1995 Träger: Stadt Ettlingen - Seniorenbeirat Seniorenbeirat leitet das renspezifischen Fragen, leiten bei Bedarf an die jeweils zuständigen Seniorenbeiräte wei- Seniorenbüro ter und vermitteln gegebenenfalls an weitere örtliche Seniorenorganisationen oder soziale Das Ettlinger Seniorenbüro wurde vom ein Einrichtungen der Altenhilfe, mit denen gute Jahr zuvor berufenen Seniorenbeirat der Stadt Kooperationen bestehen. Etwa 20 Ehrenamt- gegründet. Er organisiert und leitet das Be- liche sorgen für den reibungslosen Ablauf in gegnungszentrum Am Klösterle mit dem in- der hauseigenen und täglich geöffneten Cafe- tegrierten Seniorenbüro in Selbstverwaltung. teria. Insgesamt sind über 100 Ehrenamtliche Träger ist die Stadt Ettlingen, die auch Haus- aktiv im Einsatz, um das breitgefächerte und haltsmittel für die Seniorenarbeit zur Verfügung gefragte Angebot auszurichten. Unter dem stellt; allerdings sind diese knapp bemessen, Motto „Senioren für Senioren“ decken derzeit 22 hauptamtliche Mitarbeiter/innen können daher 46 Aktivgruppen von Fitness und Sport, Kultur, schen Träger des Bundesverdienstkreuzes, Bundesmodellprogramm 23 nicht beschäftigt werden. Über die Cafeteria Bildung, Hobby, Sprache und Spielen alles ab, fügt hinzu: „Das Brückenbauen ist entschei- und die vielbesuchten Veranstaltungen trägt was ältere Menschen in ihrer Freizeit zusam- dend im Hinblick auf den demographischen »Generationsübergreifende das Begegnungszentrum zur Eigenfinanzie- menführt: Da gibt es das Seniorenkabarett Wandel, um ein positives Klima zwischen den Freiwilligendienste« rung bei. »Graue Zellen«, Tanzkreis, Yogagruppe, Com- Generationen zu schaffen.“ Es gebe „keinen putertreff, den Arbeitskreis Geschichte, die besseren Ort und kein besseres Beispiel für Seit Anfang 2006 haben Seniorenbeirat Interessengruppe Aktien, die Canasta-Runde das Ehrenamt als das Begegnungszentrum und Seniorenbüro im Rahmen des Bundes- Rundum ehrenamtlich und vieles mehr. Aber auch zukunftsweisende, Am Klösterle“, unterstrich Oberbürgermeiste- modellprogramms zum Aufbau generati- geleitet und betreut soziale Themenkomplexe wie »Wohnen im rin Gabriela Büssemaker. Es sei „ein Ort ge- onsübergreifender Freiwilligendienste ein Alter« werden ausreichend berücksichtigt. lebter Mitmenschlichkeit, wo die Menschen seniorKompetenzteam eingerichtet. „Zurzeit „Das Seniorenbüro ist Anlaufstelle für alle Ett- Dinge selbst in die Hand nehmen“. Die Ober- laufen bei uns sechs Projekte“, erläutert linger Bürgerinnen und Bürger, die ihre nachbe- bürgermeisterin macht aber auch deutlich, Seniorenbeirätin und Kompetenzteam-Spre- rufliche Lebensphase aktiv und abwechslungs- »Junior trifft Senior« dass es ohne Förderung des ehrenamtlichen cherin Otti Vielsäcker, „die seniorTrainerinnen reich gestalten wollen. Es hält eine Vielzahl an Engagements, von der Infrastruktur bis hin zur sind in Zusammenarbeit mit der Volkshoch- Möglichkeiten bereit, Lebenserfahrung und Tag der offenen Tür im Sommer 2004 im Anerkennung, nicht gehe. schule Ettlingen fortgebildet worden und wir- berufliche Kompetenz ehrenamtlich einzubrin- Begegnungszentrum Am Klösterle: Fast die ken nun ehrenamtlich als Projektleiter/innen gen, neue Projekte, Arbeitskreise und Interes- Hälfte der Gäste sind Schüler/innen des Alber- Beispielhaftes generationsübergreifende Pro- in stationären Einrichtungen mit, vermitteln sengemeinschaften anzuregen und zu leiten, tus-Magnus-Gymnasiums und des Jugendge- jekt ist die »Taschengeldbörse«, eine Koopera- lebenspraktische Fertigkeiten für Blinde und in denen Gleichgesinnte gemeinsam ihre meinderates. Die generationsübergreifende tion zwischen Seniorenbüro und Jugendzen- Sehbehinderte, bieten computergestütztes Freizeit gestalten können oder sich für das Ge- Veranstaltung möchte den lebendigen Dialog trum. Das Seniorenbüro sammelt Anfragen Gedächtnistraining an, sind als Vorlesepaten/ meinwesen engagieren können“, umschreibt zwischen Alt und Jung fördern: „Viele, auch von Hilfe suchenden älteren Bürgerinnen und innen aktiv, unterstützen die Verwaltung der der Vorsitzende des Seniorenbeirats und Leiter kontroverse Diskussionen mit den Jugend- Bürgern und leitet diese an das Jugendzent- Seniorenarbeit und bauen Seniortreffs in ein- Kontakt: des Seniorenbüros Hans-Günter Fichtner, die lichen, deren Probleme wir zum Teil gar nicht rum weiter. Das schickt dann Jugendliche los, zelnen Ettlinger Ortsteilen auf.“ Für die nahe Begegnungszentrum am Klösterle Kernaufgaben. Die Verwaltungs- und Sekreta- kennen“, wünscht sich die 80-jährige Gertrud die für ein kleines Taschengeld mit anpacken: Zukunft ist unter anderem ein Integrations- mit Seniorenbüro riatsaufgaben sind in einem Projekt erfasst, an Gantner, die aktiv beim Projekt »Junior trifft Se- beim Rasenmähen, Einkaufen und anderen projekt »Freunde für Fremde« geplant, das Hans-Günter Fichtner dem sich sechs ehrenamtlich Tätige in Eigen- nior« mitwirkt. Und der ehemalige Vorsitzende kleinen Serviceleistungen. sich an ältere und jüngere Migrantinnen und Klostergasse 1 initiative beteiligen. Weitere zehn Ehrenamt- des Ettlinger Seniorenbeirats und frühere Lei- Migranten wendet. 76275 Ettlingen liche informieren und beraten zu allen senio- ter des Seniorenbüros Heinz Becker, inzwi- Tel: 07243 - 10 15 24/-38 Fax: 07243 - 71 80 79 E-Mail: seniorenbuero@bz-ettlingen.de www.bz-ettlingen.de
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