Synodaler Prozess Gemeinsam auf dem Weg - Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau - forumKirche
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Nummer 19 2. bis 22. Oktober 2021 3 Wochen Pfarreiblatt der Bistumskantone Schaffhausen und Thurgau Synodaler Prozess Gemeinsam auf dem Weg
Editorial … Inhalt 3+4 Synodaler Prozess: «Ringen ist etwas spezifisch Christliches» Bistum Basel startet Umfrage 5 Kirche Schweiz: Vernetzen und Brücken bauen Über die Allianz Gleichwürdig Katholisch Sarah Stutte Bild: © Ursi Vetter Die Kirche soll zuhören, was die Menschen zu sagen haben. Das wünscht sich der Papst, der dafür den weltkirchlichen synodalen Prozess angestossen hat. Daran beteiligt sich auch das Bistum Basel. Ab dem 17. Oktober wird Bischof Felix Gmür unter dem Motto «wir-sind-ohr» den synodalen Prozess auf Bistums- ebene eröffnen, um anhand verschiedener Fragen zu zehn Themenfeldern in Erfahrung zu bringen, was die Kirchenmitglieder beschäftigt. Damit möglichst viele Gläubige miteinander ins Gespräch kommen, sollen die Themen zu «gelebter Synodalität» in Gruppen von je 6 Thurgau: «Wenn wir einander helfen, dann sind wir süss» mindestens fünf Teilnehmer*innen erörtert werden. Trauben pressen als Teil des Religionsunterrichts Die Fragen beziehen sich darauf, wie die Menschen die 7 Schöpfungszeit: Damit Leben und Land besser blühen Kirche erleben. Wer in der Ortskirche diejenigen sind, Besuch auf dem Bio-Weingut der Familie Strasser die «gemeinsam gehen» und welche Gruppen oder Ein- zelpersonen aussen vor bleiben. Welchen Raum der 8 Gedankenimpuls von Jean Paul Stimme von Minderheiten gegeben wird, insbesondere von Menschen, die in Armut, Ausgrenzung oder sozialer Isolation leben. Auf welche Weise das Gebet und die PFARREIMITTEILUNGEN liturgische Feier tatsächlich Leben und Sendung in der Gemeinschaft inspirieren. Welchen Angelegenheiten der Kirche und der Gesellschaft besondere Aufmerk- 9 Den Glauben feiern: samkeit geschenkt werden muss. Was die verschiede- Gottesdienste und Gedanken zum Sonntag nen Konfessionen gemeinsam haben und wie ein ge- meinsamer Weg beschritten werden kann. Aber auch, Bild: Claudia Koch wie Teamarbeit und Mitverantwortung praktiziert wird oder wie die Verantwortung der Laien gefördert werden kann. Das Wort «Synode» fusst auf zwei griechischen Wurzeln: «syn» (zusammen) und «hodos» (Weg), es bedeutet also: ein gemeinsamer Weg. In der Praxis sind damit Treffen von Bischöfen einer bestimmten Region ge- meint, um Probleme des Glaubens, der Moral oder der kirchlichen Disziplin, die die Region als Ganzes betreffen, zu erörtern und gemeinsam zu lösen. Eine synodale Kirche bedeutet im Grundsatz, dass mehr 10 Thurgau und Schaffhausen: Menschen an der Entscheidungsfindung beteiligt wer- Mit Dynamik die Menschen begeistern den. Doch eine solche Beteiligung wird in der Regel Don Fabio Amortegui geht in den Ruhestand nur dann als erfolgreich angesehen, wenn denjenigen Stimmen Gehör geschenkt wird, die für kulturelle Werte 10+11 Kirche ohne Grenzen: Wenn Steine zum Glauben führen plädieren, welche die katholische Kirche bisher offiziell Die Organisation Living Stones ist weltweit vertreten abgelehnt hat. Die wichtigste Frage ist deshalb, was man – auf dem Weg zu einer authentischen katholi- 12 Thurgau: Für und mit den Frauen schen Erneuerung – aus dem Gehörten letztendlich Verbandsvorstand des TKF setzt sich neu zusammen tatsächlich macht. 12 News 13 Aus dem Bistum · In eigener Sache · Inserate 14+15 Tipps aus der Redaktion: Veranstaltungen und Medien Titelbild: Spiraltreppe in den Vatikanischen Museen Bild: www.pixabay.com 16 Cartoon & Zum Schluss 2 forumKirche | 19-2021
Synodaler Prozess «Ringen ist etwas spezifisch Christliches» Bistum Basel startet Umfrage TGEISCTHICEHLTE Bild: © Fabienne Bühler haben keine Einigung gefunden». Sie kann auswählen zwischen verschiedenen vorge- gebenen Antworten, die nach statistischen Methoden als die wahrscheinlichsten gelten und die über Fokusgruppen im Vorfeld be- stimmt werden. Bei einigen Fragen wird zu- sätzlich ein Textfeld zur Verfügung stehen. Rom hat zehn Themenfelder mit Fragen vor- gegeben. Können Sie diese in konkrete, für die Schweiz relevante Fragen umformulieren? Der Auftrag lautet nun, die Fragen aus Rom für unsere Bistümer zu adaptieren. Bei Num- mer fünf geht es um «Mitverantwortung in der Sendung», bei Nummer neun um «Unter- scheiden und Entscheiden». In diesen Punk- ten können wir sicherlich auf spezifisch für den Schweizer Kontext wichtige Themen ein- gehen. «Ich bin überzeugt, dass wir Handlungsfelder sehen, die für unser Bistum oder möglicherweise für die Schweiz von Belang sind», so der Basler Bischof. Bleibt es beim «Aufeinander-Hören»? Wann geht der Prozess ins Handeln über? Aufeinander-Hören ist bereits Handeln. Am 9. Oktober wird Papst Franziskus eine Wie erreichen Sie anderssprachige Wenn ich weiss, was mein Gegenüber fin- zweijährige Synode mit dem Ziel eröffnen, Menschen aus den Missionen? det, gehe ich mit diesen Gedanken in mich weltweit alle Gläubigen zu Wort kommen Wer die Fragen auf Deutsch nicht versteht, und verändere mich vielleicht, und umge- zu lassen. Bischof Felix Gmür setzt grosse muss sie sich übersetzen lassen. In den kehrt. Eine Handlungsoption könnte sein, Hoffnungen in diese globale, gemeinsame Missionen gibt es ja viele Zweisprachige. dass eine Pfarrei sagt: In unserem Gebiet Wegsuche und schildert im Interview, wie Das ist ein erster Schritt, aufeinander zu gibt es so viele Marginalisierte, wir müssen sich die Katholik*innen im Bistum Basel hören und einander zu unterstützen. Unsere diese Menschen einbinden. Handlungs- einbringen können. Dokumente sind auf Deutsch, für den Jura optionen sind nicht nur von Rom zur Basis, gibt es eine adaptierte Fassung auf Franzö- sie sind gleichzeitig von unten nach oben. Welche Chance sehen Sie in dieser Synode? sisch. Die römischen Dokumente sind in der Die Bischofssynode 2023 beginnt jetzt, Regel auf Spanisch, Englisch, Italienisch Was ist mit den bekannten heissen Eisen: und zwar weltweit, nicht nur in Rom. Papst und Französisch. mehr Mitbestimmung von Laien, Frauen- Franziskus will die Synode nicht mehr als ordination, Umgang mit Homosexuellen? Event in Rom, sondern als Prozess gestal- Und Kirchenferne? Diese Themen werden in Rom entschieden. ten: Die Chance besteht also darin, mög- Jede*r kann sich einbringen, es braucht Die Grundstruktur der Kirche ist nicht in Fra- lichst viele Leute einzubeziehen und klar- keine Nähe zur Pfarrei. Man muss sich ledig- ge gestellt. Der Papst ist der Garant der Ein- zumachen: Zum synodalen Prozess gehören lich für die Sache interessieren und sich zu heit dieser Kirche. Was die ganze Welt be- alle. Das ist neu. fünft zusammentun. trifft, etwa die Frauenordination, entscheidet am Schluss der Papst. Aber Rom will eben Warum sollen die Gläubigen an dieser Jede Person kann sich frei vier weitere auch hören: Ist das wirklich das Wichtigste? Umfrage teilnehmen? suchen? Betrifft das viele Leute? Und was würde das Sie sollen teilnehmen, um miteinander in Ja. Um aufeinander hören zu können, ändern? Dazu haben wir diesen Prozess. den Dialog zu treten. Es geht nicht in erster braucht es eine Gruppe. Es sollten mindes- Linie darum, dass die Leute ein Statement tens fünf sein, um nicht einfach Einzel- Die abschliessende Antwort des Papstes für den Bischof oder für den Papst abgeben, meinungen zu hören. Je grösser die Gruppe kann ganz anders aussehen als das, was sondern dass sie aufeinander hören, die ist, desto besser, sie ist nach oben offen. den Schweizer*innen unter den Nägeln Fragen miteinander diskutieren und dann Die Gruppe spürt vielleicht: Hier gab es Aus- brennt. Gibt es Signale aus Rom, dass gemeinsam vorangehen. Synode heisst tausch, da war zuerst Unverständnis und regionale Lösungen denkbar sind? gemeinsames Gehen. Zum Leben als dann Verständnis. Darum geht es. Die Steuergruppe zum Synodalen Prozess Christ*in gehört, dass man sich miteinan- des Bistums Basel wird die Antworten, die der über den Glauben austauschen kann, Die Fünfergruppe diskutiert die Fragen und das gfs liefert, anschauen und sich fragen: über den Platz, den die Kirche in meinem gibt ihre Antworten elektronisch ein. Was realisieren wir in unserem Bistum? Leben oder in der Gesellschaft und im Staat Ja, es gibt jeweils pro Frage eine Gruppen- Wo müssen wir handeln und was betrifft uns haben soll. antwort. Die Gruppe kann auch sagen: «Wir (Fortsetzung nächste Seite) forumKirche | 19-2021 3
Synodaler Prozess (Fortsetzung von Seite 3) Bild: © Fabienne Bühler hingegen hat nicht diese Frage im Blick, son- Wie müsste die Umfrage ausfallen, damit dern er fragt eher: Hilft es, das Reich Gottes Sie sagen könnten: Wow, toll! zu fördern oder nicht? Die Frage lautet nicht: Wenn sich ganz viele und verschiedene Darf man? Sondern: Hilft es? Das ist es, Gruppen eingeben, das würde mich freuen. was man einen geistlichen Prozess nennt. Dieses Ringen ist etwas spezifisch Christli- Was wäre der schlimmste Fall? ches. Die Jünger*innen, die mit Jesus unter- Ich wäre enttäuscht, wenn sich niemand da- wegs waren, haben immer wieder gerungen. für interessieren würde. Dann müssen wir Sie haben Jesus nicht verstanden und nach uns fragen: Was bedeutet das jetzt zum Bei- Erklärungen gefragt. Er hat es erklärt, aber spiel für unsere Struktur? Für unsere Rele- sie haben immer noch nicht verstanden. vanz? Was müssen wir ändern? Dieses Ringen ist nicht in erster Linie resul- tat-orientiert, sondern prozess-orientiert. Freuen Sie sich auf den Prozess? Ich bin ganz begeistert davon! Mich freut es, Sie hatten 2016 um konkrete Vorschläge dass diese Synode wirklich versucht, das gebeten, wie eine geschwisterliche Kirche Ganze als einen Prozess zu führen. Der Ein- aussehen könnte. Die Landeskirche Luzern bezug aller Leute ist der Königsweg der Kir- hat Ihnen mit 10 Schritten geantwortet. Ihre che. Die Kirche hat nach diesem Dokument Reaktion darauf war recht kritisch. Wie offensichtlich den Auftrag, alle Leute einzu- werden Sie dieses Mal mit Antworten um- beziehen. Ich erhoffe mir, dass dieser Pro- gehen, die Ihnen vielleicht nicht gefallen? zess uns alle betreffen wird. Und ich bin Bischof Felix Gmür freut sich auf den Prozess: In diesem Fall fand ich das Vorgehen nicht überzeugt, dass wir Handlungsfelder sehen, «Ich bin ganz begeistert davon!». gut. Es waren vor allem Forderungen an den die für unser Bistum oder möglicherweise Bischof. Ich habe wenig von diesem Ringen für die Schweiz von Belang sind, die aber gemerkt. Bei einer Erneuerung der Kirche nicht unbedingt den römischen Prozess weniger? Diesen Prozess der Erneuerung müssen sich alle bewegen. Wenn etwas ge- betreffen. innerhalb des Bistums gehen wir weiter. ändert wird, müssen sich zuerst Personen Wie, das werden wir nach Abschluss der ändern und dann muss man zusammen Interview: Marianne Bolt, Befragung anschauen. schauen, was man umsetzen kann. Dafür Pfarreiblatt des Kantons Zug gibt es unsere diözesane Steuergruppe. Sylvia Stam, Rom hat 2014 bei der Umfrage zu Ehe und Denn das bestimmt nicht einfach der Pfarreiblätter der Kantone Familie aus der Schweiz die Antwort gehört, Bischof oder eine einzelne kantonale Bern und Luzern die Gleichbehandlung von Homosexuellen Synode, sondern es sollen möglichst alle sei hier ein wichtiges Thema. Passiert ist einbezogen werden. Die Anfrage geht in Weitere Infos: wir-sind-ohr.ch oder über nichts. Weshalb soll ich also nun wieder an erster Linie an jede*n Einzelne*n selbst. Im Ihr zuständiges Pfarramt einer Umfrage teilnehmen? Markus-Evangelium heisst es: «Kehrt um.» Man versucht zu differenzieren und dies mit Das beginnt bei mir. einer unterschiedlichen Optik anzuschauen. Nehmen wir ein queeres Paar, das gesegnet werden möchte. Hier gilt es, auf einem ge- Die Umfrage im Bistum Basel und weltweit meinsamen Weg herauszufinden, was sie Papst Franziskus hat zehn Themen mit Fragen vorgegeben, darunter die Zugehörigkeit zur mit dem Segen genau wollen: Möchten sie Kirche, Umgang mit Minderheiten, Mitverantwortung in der Sendung, Entscheidungs- eine Anerkennung durch die Kirche, durch prozesse und Transparenz. Im Bistum Basel können alle Gläubigen Stellung nehmen. die Gesellschaft, den Beistand Gottes? Das Dazu treffen sie sich in Gruppen von mindestens fünf Personen in der Zeit vom 17. Oktober gilt auch für Leute, die heiraten wollen. Die- bis zum 30. November. Jede Gruppe gibt ihre Antworten über «wir-sind-ohr.ch» auf die ses Differenzieren haben wir ein bisschen Umfrageplattform des Forschungsinstituts gfs.bern ein. Dieses sammelt die Antworten vernachlässigt, weil wir in Kategorien von und wertet sie aus. Der Bericht dazu wird am 13. Januar 2022 publiziert. Nach Abschluss Recht und Pflicht denken. Dieser Prozess des synodalen Prozesses innerhalb des Bistums entscheidet die Steuergruppe unter der wird zeigen, wie fruchtbar das ist. Leitung von Bischof Felix Gmür über den weiteren Prozess. Für den weltweiten Prozess findet im Bistum Basel Ende Januar eine vorsynodale Ver- Müsste man nicht bei manchen Themen sammlung statt. Sie verdichtet die Resultate und verfasst einen Schlussbericht zuhanden auch die Theologie neu denken und sich die der Schweizer Bischofskonferenz. Diese diskutiert die Ergebnisse aller Diözesen und Frage stellen: Ist die heutige Handhabung sendet die Eingabe der Schweiz nach Rom. Nach einem Treffen der Bischofskonferenzen auch theologisch noch gerechtfertigt? nach Kontinenten beginnt im Oktober 2023 die Bischofssynode in Rom. Sie endet mit Interessant ist, dass die westliche Theo- einem Schlussbericht. Auf Basis desselben verfasst der Papst ein für die Weltkirche logie sich ziemlich eingeschossen hat auf verbindliches «Nachsynodales Schreiben». Gebote und Verbote. Der synodale Prozess 4 forumKirche | 19-2021
Kirche Schweiz Vernetzen und Brücken bauen Über die Allianz Gleichwürdig Katholisch Bild: © Ruben Sprich/«pfarrblatt» Bern Sie wollen gleiche Rechte für alle Getauften in der katholischen Kirche. Sie wollen vernetzen und sichtbar ma- chen – gleichzeitig wollen sie Brücken- bauer*innen sein: Die Allianz Gleich- würdig Katholisch (AGK). «Wir werden die Kirche nicht innert Jahresfrist auf den Kopf stellen», sagt Mentari Baumann, «aber ich glaube, dass wir einen Schritt weiterkommen.» Baumann ist ab Dezember Geschäfts- leiterin der AGK. Mit dieser neu besetzten Stelle wird die Arbeit der im Januar gegründeten AGK konkreter: Die Allianz setzt sich für «gleiche Würde und gleiche Rechte» ein, dies in Bezug auf Geschlecht, Lebens- form und Weihestand. Sie versteht sich als Dachorganisation all jener, die für die- se Reformanliegen in der katholischen Kirche eintreten. Die AGK ist die Nachfol- georganisation der Allianz «Es reicht», die aus dem Protest gegen den konservati- ven Churer Bischof Vitus Huonder ent- standen war. Valentin Beck, Mentari Baumann und Katharina Jost wollen «reformwilligen Bischöfen den Rücken Vorhandene Ansätze belohnen stärken». Im Unterschied zu dieser möchte die AGK jedoch nicht nur protestieren, sondern auch «vorhandene Ansätze in den Mittel- kann», so LGBT-Aktivistin Baumann. Wie Die Basis der AGK bildet ein Trägerverein, punkt rücken», sagt Valentin Beck, der als dies geschehen soll, ist noch weitgehend der für Kontinuität sorgen und die Finan- Jubla-Präses Mitglied der Steuergruppe offen. Geplant sind eine Website und zen absichern soll. Bislang sind die Jubla der AGK ist. Als Beispiele nennt er die weitere digitale Kanäle, zudem hat die Schweiz, die Katholische Sozialbewegung Regenbogenpastoral im Bistum Basel, Steuergruppe Kontakt mit der Bischofs- KAB Schweiz, der SKF und die Fachstelle aber auch Pfarreien, die ihre Leitung konferenz aufgenommen und sich als Ge- Bildung und Propstei der Römisch-Katho- teilen. Solche Ansätze sollen mit einem sprächspartnerin im Synodalen Prozess lischen Kirche im Aargau Mitglied im Label belohnt werden. «Die Allianz fun- angeboten. Zur Umsetzung ihrer Vision Trägerverein. Diese entsenden je eine giert als Vernetzerin, sodass man rascher gibt sich die AGK bis 2025 Zeit. Bis dahin Vertretung in die Steuergruppe, welcher voneinander und von Anlässen erfährt», sollen «viele Orte sichtbar werden, in die strategische Führung obliegt. Die sagt Katharina Jost, die als Vize-Präsiden- denen Kirche anders gelebt wird, als der Steuergruppe verantwortet das Profil so- tin des Schweizerischen Katholischen Vatikan vorschreibt», so Jost. Im Idealfall wie die Führung der Geschäftsstelle. Die Frauenbunds (SKF) ebenfalls Mitglied der kann die AGK dazu beitragen, dass es zu Geschäftsleiterin koordiniert den Informa- Steuergruppe ist. Durch diesen Wissens- «Dammbrüchen in der globalen Kirche tionsfluss der Projektgemeinschaft, initi- transfer sollen Reformanliegen «mehr kommt», so Beck. iert Projekte und Kampagnen und ist An- Drive bekommen», hofft Jost. Wichtig sind sprechpartnerin für Medien und kirchliche der AGK zudem Digitalisierung und Pro- Für Einzelpersonen offen Gremien. Die Geschäftsstelle ist in fessionalisierung, damit die Energie nicht Der Aufbau der AGK ist komplex: Mass- Luzern. Finanziert wird die AGK durch Bei- verpuffe. gebliches Organ ist die Projektgemein- träge der RKZ, der Herbert-Haag-Stiftung, schaft. Dieser können sich Einzelperso- des Fastenopfers und des Schweizeri- Reformbischöfen den Rücken stärken nen, Organisationen, Vereine, Pfarreien, schen Katholischen Volksvereins sowie Trotz ihrer Reformanliegen versteht sich Bewegungen, Ordensgemeinschaften u. a. durch Spenden. die AGK als Brückenbauerin: Reformwil- anschliessen. Die Zugehörigkeit kann ligen Bischöfen möchte sie «den Rücken sichtbar oder unsichtbar, mit oder ohne Sylvia Stam stärken», so Beck. Kirchenfernen und Stimmrecht sein. Zurzeit haben 25 Orga- jüngeren Menschen möchte sie zeigen, nisationen bzw. rund 100 Personen ihre Der Beitrag erschien vorab im «pfarrblatt» Bern. «dass Kirche auch anders gelebt werden Zugehörigkeit erklärt. forumKirche | 19-2021 5
Thurgau «Wenn wir einander helfen, dann sind wir süss» Trauben pressen als Teil des Religionsunterrichts Bild: © Ursi Vetter Die dritte Religionsklasse aus Ermatingen vom kleinen Rebberg 970 Flaschen Weiss- war im Weinberg Bussnang bei Rebmeister wein. In diesem Jahr wird der Ertrag, bedingt Rolf Eichenberger zu Gast. Die Kinder durch den nassen Sommer, bestimmt klei- durften Hand anlegen beim Ablesen und ner ausfallen. Damit die Trauben nicht noch Pressen der Trauben. In einem katecheti- von Essigfliegen, Wespen und Vogelfrass schen Impuls erfuhren sie, was der Wein gefährdet sind, wurde jede Einzelne in ein mit Jesus zu tun hat. Säcklein gepackt. «Allein dies benötigte 100 Arbeitsstunden», sagte der Rebmeister. «Die Die fröhliche Kinderschar, die Katechetin oberen noch gesunden Blätter, die man nor- Sandra Cipolletta und die Begleitpersonen malerweise entfernen würde, mussten wir lauschten bei schönstem Sonnenschein ge- stehen lassen, weil die unteren von Mehltau spannt, was Rebmeister Rolf Eichenberger befallen sind. Es sind die gesunden Blätter, ihnen im kleinsten Weinberg zwischen Nollen welche den Trauben den Zucker verleihen», und Thur rund um die Trauben erzählte. Die sagte Eichenberger zu den Kindern. Im Kinder durften sich dann auch selbst beim Weinberg Bussnang werden keinerlei Schneiden der reifen Trauben betätigen. Die- Spritzmittel angewendet. «Wir haben hier se konnten sie später selbst zu Traubensaft einen hundertprozentigen Bio-Anbau», so Rebmeister Rolf Eichenberger zeigt einer Schü- pressen. «Meine Religionsklasse hat sich Eichenberger. Dass Trauben sogar einen lerin, wie man die reifen Trauben schneidet. sehr gefreut auf diesen besonderen Anlass. Sonnenbrand einfangen können, darüber Mir ist es wichtig, dass ich, wenn immer staunten die Kinder. «Deshalb müssen wir ge. Für den katechetischen Impuls setzten möglich, etwas Praktisches in den Religions- vorsichtig sein, wieviel wir vom Laub ent- sich die Kinder in einen Kreis und beant- unterricht einbauen kann», sagte Cipolletta. fernen.» Eichenberger sagte den Kindern worteten Fragen zu «Was bin ich?» und den Da der Wein ein wichtiger Bestandteil der auch, dass man in einem Weinberg oft Arbeiten im Weinberg. Schalk leitete mit die- Eucharistiefeier ist, passte dieser Anlass Rosenstöcke finde. Dies sei nicht etwa ser Frage über zur Aussage von Jesus «Ich sehr gut zur Vorbereitung auf die Erstkom- wegen dem schönen Aussehen, sondern bin der Weinstock, ihr seid die Reben.» Er munion. weil die Rosen erster Empfänger für den verdeutlichte dies mit einem noch kahlen, Mehltau sind. Dies nutzt dann der Reb- tief verwurzelten Weinstock, an den er Blät- Trauben mit Sonnenbrand meister als Warnsignal. ter, Blüten und Trauben anbrachte. Damit Den Weinberg, welcher 2013 wieder neu zeigte er den Kindern, wie die Menschen als angelegt wurde, gab es bereits Anfang des Jesus der Weinstock Reben Kraft von Jesus dem Weinstock tan- 19. Jahrhunderts. Die Reblaus machte da- Norbert Schalk, ehemaliger Katechet und ken können. «Was passiert denn, wenn eine mals fast allen Weinbergen in Europa den Präsident des Weinbauvereins, leitete im Rebe abbricht?», fragte er weiter. «Sie stirbt Garaus. Der Weinbauverein Bussnang küm- Rebhüsli über zum Trauben pressen. Jedes ab und es gibt keine Trauben mehr», sagte mert sich seit 2013 um die rund 700 Sola- der Kinder durfte sich darin versuchen und ein Schüler. Eine Schülerin bemerkte dazu: ris-Weinstöcke. «Von Februar bis September Schalk unterstützte sie, wenn mehr Kraft «Auch wir können abbrechen, wenn wir uns gibt es viel zu tun im Weinberg Bussnang», gefordert war. «Ich hätte nicht gedacht, dass von Jesus entfernen. «Was kann denn dazu betonte Eichenberger. Im letzten Jahr gab es Wein pressen so streng ist», sagte ein Jun- führen, dass wir uns von Jesus entfernen, oder nicht mehr an ihn glauben?», fragte Bild: © Ursi Vetter Schalk weiter. «Wenn ein Mensch stirbt, den man geliebt hat», antwortete eine Schülerin. Norbert Schalk betonte, dass es auch die andere Seite, die des Aufblühens gebe. Die Kinder gaben zum Aufblühen Antworten wie: «Ich blühe auf an Weihnachten, an Ostern, am Geburtstagsfest, wenn ich im Fussball ein Tor schiesse, wenn ich in der Schule gute Noten mache.» «Der Mensch blüht auf, wenn er fröhlich durch das Leben geht. Die Trauben werden auch nur dann süss, wenn das Umfeld stimmt», betonte Schalk. Es gibt aber auch saure oder gar bittere Trauben. «Wenn wir einander helfen, dann sind wir süss», sagte daraufhin ein Mädchen. Und ein anderes ergänzte: «Wir müssen daher fest darauf achten, dass wir süss bleiben». Beim katechetischen Impuls lernen die Kinder, was das Absterben und Aufblühen der Reben mit dem Glauben zu tun hat. Ursi Vetter 6 forumKirche | 19-2021
Schöpfungszeit Damit Leben und Land besser blühen Besuch auf dem Bio-Weingut der Familie Strasser Bild: © Gaby Zimmermann Der Thurgauer Fredi Strasser ist stolz auf sein wunderschön gelegenes Weingut Stammerberg. Seine biologisch gepfleg- ten pilzresistenten Reben (PiWi) haben den nassen Sommer überstanden. Im Ein- klang mit der Natur Reben zu kultivieren, aus Rücksicht auf die Schöpfung, liegt dem Weinbauern am Herzen. Wie auch seinem Sohn Andri, der künftig den Betrieb weiterführen wird. An einem sonnigen Septembertag zeigt mir Fredi Strasser den Hang mit schönen Leon Millot Trauben und gleich daneben konven- tionelle Reben eines Nachbarn, wo nichts mehr zu ernten ist. Als Biobauer hätte Strasser mit biologischen Mitteln spritzen können, doch seine Maréchal Foch Reben hätten trotz des unwirtlichen Wetters keine einzige Behandlung gebraucht! Schon als junger Bauer und ETH-Student habe er ein mulmiges Gefühl beim Gifteinsatz gehabt, Bio-Weinbauer Fredi Strasser gibt und lässt Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. obwohl dieser zugelassen, empfohlen und allseits praktiziert wurde. Der Totenkopf auf den Tanks liessen ihn zerstörerische Aus- bedrohte Heckenrosen, Steinhaufen, logisch-dynamisch weiter. Die Kelterei über- wirkungen auf Böden, Luft und Lebewesen Flächen mit Büschen, Wiesenblumen und nimmt das Weingut Lenz, ebenfalls Pionier ahnen. Als er von Sorten erfuhr, die wenig Kräuter für Vögel und kleine Tiere, was im Bioweinbau. Unter der Marke «Natur - oder keine Biozide bräuchten, waren alles auch den Reben zugutekommt. Eine talent», auf den Namen kam Fredi Strasser, Forschergeist und Schaffenskraft geweckt. wichtige Rolle spielen auch freundliche Mit- wird auch Wein vom Stammerberg ver - Trotz Widerständen – die PiWi-Sorten waren arbeiter: Schafe und Tinkerponys, die Reb- trieben, und sein «Nussbaumer» steht gar verboten – und Erfahrungen von Unver- hänge weiden und manchen Arbeitsgang weiter im Coop-Regal. Mit der Übergabe ständnis, Unfall, Krankheit und finanziellen abnehmen. Der Mist dient als Dünger. Die ist Fredi Strasser derzeit noch beschäftigt. Engpässen, hat er zusammen mit seiner Tiere haben viel Platz und Freiheit, woran Alles Weitere wird sich zeigen. Frau Maria wichtige lebensfreundliche Spu- sie sich sichtlich freuen. Seine Frau Maria ren gelegt, denen viele folgen. Als landwirt- habe es wunderbar gesagt: «Wir machen Gaby Zimmermann schaftlicher Lehrer, Forscher, (Mit)Gründer das so, damit das Land und das Leben vieler Initiativen im Biobereich und mit eige- besser blühen kann». Das Weingut zu Nähere Infos: www.stammerberg.ch nem Weinbau hat er über 3'000 Menschen pflegen, bedeutet sehr viel Arbeit. Keltern, ausgebildet. Seine Vision ist, dass einmal Verkaufen der feinen Weine, immer wieder alle mit Rücksicht auf die Schöpfung arbei- ausprobieren, was Wein und Lebensvielfalt Persönliches Schlusswort ten, und davon leben können. Würde näm- fördert, Unterrichten, Forschen, Projekte Jedes Produkt hat seine Geschichte, lich in konventionellen Produkten der verur- initiieren, Verbündete finden sowie ein Buch die man ihm meist nicht ansieht, zum sachte Schaden mitgerechnet, wären diese schreiben («Pilzresistente Traubensorten», Beispiel, ob es Lebensgrundlagen ver- unerschwinglich. Dass 40 % der Stimmen siehe Buchtipp Seite 14). Sicher ist die nichtet oder gefördert hat. Als Konsu- im Juni für eine pestizidfreie Landwirtschaft gegenwärtige Lebensraumzerstörung ein mentin und Geschöpf Gottes bin ich votierten, wertet er als unerwartet gutes Antrieb. Noch grösser ist seine Faszination dankbar für Menschen wie Familie Signal. Bei leicht verändertem Initiativtext für Lebenszusammenhänge, die Liebe zum Strasser, dankbar für den feinen Wein wären es wohl noch mehr gewesen. Leben, Freude an Tieren und Pflanzen, am und die Sorge um den blauen Planeten. Blühen und Gedeihen, am naturreinen Wein Wenn der Wein für Christen ein Sakra- Lebenszusammenhänge sehen und die grosse Dankbarkeit, an der Lebens- ment des Lebens ist, so wünsche ich Einer seiner Weine heisst «Planet blue». vielfalt mitzuwirken, was ihn tief erfüllt. mir, dass er das auch deshalb für die Unser Planet sei einzigartig, aber eine Leih- Umgebung sei, wo er wuchs. In der Litur- gabe. Sein Stück davon wolle er weiterge- Zukunft des Weinguts gie heisst es, der Wein sei Frucht der Er- ben, auch für die Tiere und Pflanzen, die Bald wird Fredi Strasser, im Hinblick auf de und menschlicher Arbeit. Möge Arbeit dort ein Zuhause haben. Darum gehören die Pension, sein Weingut in die Hände so sein, dass die Früchte der Erde ge- zum Weingut auch Trockenmauern für Am- der nächsten Generation legen. Sohn Andri niessbar sind, werden und bleiben. (GZ) phibien, die Wieselburg, vom Aussterben führt das Weingut klimaschonend und bio- forumKirche | 19-2021 7
Gedankenimpuls Bild: pixabay.com «Gehe nicht, wohin der Weg führen mag, sondern dorthin, wo kein Weg ist, und hinterlasse eine Spur.» Jean Paul, deutscher Schriftsteller · 1763–1825 8 forumKirche | 19-2021
Den Glauben feiern Bild: Anestiev/pixabay.com Gottesdienste anderssprachige Missionen Albanische Mission So, 3. Oktober 13.00 Uhr St. Nikolaus Wil So, 10. Oktober 13.00 Uhr St. Nikolaus Frauenfeld So, 17. Oktober 13.00 Uhr St. Nikolaus Wil Kroatische Mission Sa, 2. Oktober 19.00 Uhr St. Martin Arbon So, 3. Oktober 09.30 Uhr Klosterkirche Münsterlingen 12.00 Uhr Klösterli Frauenfeld 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen So, 10. Oktober 09.30 Uhr Klosterkirche Münsterlingen 12.00 Uhr Klösterli Frauenfeld Schwere Kost und leichtes Herz 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen Sa, 16. Oktober 19.00 Uhr St Martin Arbon Gedanken zum Evangelium Mk 10,17-27 So, 17. Oktober 09.30 Uhr Klosterkirche Münsterlingen 12.00 Uhr Klösterli Frauenfeld Begütert, finanziell abgesichert, pflichtbewusst, einwandfreies 17.30 Uhr St. Peter Schaffhausen Führungszeugnis, ohne Fehl und Tadel…Zunächst einmal die besten Voraussetzungen, dass sich auch die Zukunft positiv entwickeln Polnische Mission So, 3. Oktober 13.00 Uhr St. Martin Arbon wird. Und was dazu noch fehlt, an ihm soll es nicht liegen. Er sucht So, 10. Oktober 13.00 Uhr St. Martin Arbon Jesus auf, um Sicherheit zu gewinnen. «Guter Meister, was muss ich So, 17. Oktober 13.00 Uhr St. Martin Arbon tun, um das ewige Leben zu erben?» Mehr spenden, die Gebote Portugiesische Mission noch strenger befolgen, regelmässiger beten, das alles hätte er Sa, 9. Oktober 19.30 Uhr St. Pelagius Bischofszell erwartet und selbstverständlich auch umgehend befolgt. So, 10. Oktober 11.00 Uhr St. Stefan Kreuzlingen Aber es kommt anders. Und vielleicht war der von sich überzeugte Sa, 16. Oktober 17.30 Uhr Klösterli Frauenfeld Mann noch nie so verunsichert wie in diesem Augenblick. Spanische Mission Bevor Jesus ihm antwortet, sieht er ihn an und nimmt ihn in die Sa, 2. Oktober 18.30 Uhr St. Maria Schaffhausen Arme. Er weiss, dass seine Antwort schwere Kost ist für diesen So, 3. Oktober 10.30 Uhr Klösterli Frauenfeld Menschen. «Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib 12.00 Uhr St. Stefan Kreuzlingen es den Armen…; dann komm und folge mir nach!». Sa, 16. Oktober 18.30 Uhr St. Maria Schaffhausen Ein hartes Wort, wer von uns würde schon leichten Herzens das So, 17. Oktober 10.30 Uhr Klösterli Frauenfeld aufgeben, was wir uns mühsam aufgebaut haben? 12.00 Uhr St. Stefan Kreuzlingen Aber Jesus traut es ihm zu und sieht sein Potential, dass der Tamilische Mission Mann sein Leben von Grund auf verändern kann, wenn er nur sein Der nächste Gottesdienst findet am 23. Oktober statt. «Gebunden sein» an die vielen Schätze loslässt, zugunsten des Ungarische Mission eines Schatzes im Himmel. Und das braucht es, um zu dem So, 3. Oktober 17.00 Uhr Bruder Klaus Tägerwilen Menschen zu werden, in dem Raum ist für den Reichtum der So, 10. Oktober 17.30 Uhr Münster Konstanz Wirklichkeit Gottes. Sa, 16. Oktober 15.30 Uhr Klösterli Frauenfeld Der Jesuitenpriester und spirituelle Lehrer Anthony de Mello erzählte einmal von einem Dorfbewohner, der von einem Weisen träumte, der ihm einen kostbaren Stein schenken würde, so dass er für immer Gottesdienste in Radio & Fernsehen reich wäre. Der Dörfler fand den Weisen, fragte ihn nach dem Stein Sonntag, 3. Oktober, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur und der schenkte ihm, ohne zu zögern, seinen kostbaren Diamanten. Röm.-kath. Predigt – Mit der Pfarreibeauftragten Vreni Amman Doch die Gabe machte ihn nicht glücklich. Er konnte nicht mehr Sonntag, 10. Oktober, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur schlafen und brachte schliesslich den Stein zurück. Dann wollte er Röm.-kath. Erntedank-Gottesdienst aus Leuk-Stadt nur noch eines vom Weisen: «Gib mir den Reichtum, der es dir er- Sonntag, 17. Oktober, 10 Uhr, Radio SRF 2 Kultur möglichte, diesen Diamanten so leichten Herzens wegzugeben.» Röm.-kath. Predigt – Mit dem Theologen Mathias Burkart Ob sich der reiche Mann irgendwann nach der Begegnung mit Jesus Sonntag, 3. Oktober, 9.30 Uhr, ZDF aus seiner Abhängigkeit befreien konnte, davon erfahren wir nichts Evang. Gottesdienst – Gekrönt mehr. Aber weil für Gott nichts unmöglich ist, deshalb dürfen wir Aus der evangelischen Kirche Ramsau (D) hoffen, für ihn und für uns. Sonntag, 10. Oktober, 10 Uhr, SRF 1 Daniela Albus, Bichelsee Röm.-kath. Erntedank-Gottesdienst Aus der Pfarrkirche St. Stephan in Leuk-Stadt Sonntag, 17. Oktober, 9.30 Uhr, ZDF Evang. Gottesdienst – Mut zur Verantwortung! Sonntagslesungen Aus der Baptistengemeinde Leipzig (D) 3. Okt. – 27. So im Jahreskr. 10. Okt. – 28. So im Jahreskr. Erste Lesung: Gen 2,18-24 Erste Lesung: Weish 7,7-11 Zweite Lesung: Hebr 2,9-11 Zweite Lesung: Hebr 4,12-13 Regionale Sendungen Ev.: Mk 10,2-16 o. Mk 10,2-12 Ev.: Mk 10,17-30 o. 10,17-27 Radio TOP: TOP Kick und TOP Church: www.topchurch.ch 17. Oktober – 29. Sonntag im Jahreskreis Radio Munot: Gedanken zum Tag · Montag bis Freitag 6.50 Uhr Erste Lesung: Jes 53,10-11 Unterwegs – ein kirchliches Magazin aus Schaffhausen Zweite Lesung: Hebr 4,14-16 Jeweils am letzten Sonntag im Monat, 10 Uhr, Wdh. 22 Uhr Evangelium: Mk 10,35-45 oder Mk 10,42-45 forumKirche | 19-2021 9
Thurgau und Schaffhausen · Kirche ohne Grenzen – Kroatisch Mit Dynamik die Menschen begeistern Wenn Steine z Don Fabio Amortegui geht in den Ruhestand Die Organisation Living Stones Bild: Claudia Koch amerikanistik in Kombination mit Völker- Im Netzwerk Living Stones engagieren recht. «Ich wollte wissen, wie die Ideologie sich Jugendliche, die für Interessierte kos- der Nazis nach Chile, Argentinien oder tenlose Kirchenkunstführungen anbieten. Brasilien gekommen ist», sagt Don Fabio. Ziel soll sein, den Besucher*innen durch die Symbolik der sakralen Kunst den Glau- Gemeinde wieder zusammengefügt ben näherzubringen. Ins Leben gerufen Als er in München von Schweizern ange- wurde die Organisation 2008 in Bologna. fragt wurde, ob er in Savognin als Ferien- Mittlerweile gibt es etwa 30 Living vertretung für einen Priester arbeiten möch- Stones-Gruppen in verschiedenen Städten te, willigte er ein. Er merkte schnell, dass Europas sowie je eine Gruppe in Mexiko- er in den Schweizer Pfarreien viel bewirken Stadt und in Chicago. Marco Schmid (44) könnte und blieb. 2006 übernahm er die ist Koordinator der Living Stones in der spanischsprachige Mission der Kantone Schweiz und berichtet Kirche ohne Thurgau und Schaffhausen. Sechs Monate Grenzen, was durch die Begegnung mit sei die spanischsprachige Mission verwaist Menschen aus aller Welt erwachsen kann. gewesen, was sich auf den Zusammenhalt der Gemeinde negativ ausgewirkt habe, Wie entstand die Organisation Living Stones? so Don Fabio. Weinfelden schien ihm als Die Living Stones gibt es nun seit über zehn Mittelpunkt des Thurgaus der ideale Ort Jahren. Alles begann damit, dass der in seiner pastoralen Arbeit zu sein. So be- Bern geborene spanische Pater Jean-Paul gann er, mit verschiedenen Aktionen die Hernandez SJ als Universitätsseelsorger in Menschen mit spanischem oder südameri- Bologna wirkte. Er realisierte, dass wir zwar kanischem Hintergrund für das kirchliche wunderschöne Kirchen haben, diese aber Leben neu zu begeistern. Dazu zählen etwa für die Verkündigung nicht nutzen. Auch Tischgemeinschaften oder eine neue Art wenn die Zahl von Gottesdienstbesucher*in- des Gottesdienstes, in dem etwa ein Bild nen vielerorts abnimmt, sind die Kirchen interpretiert wird. Dass die Leute während nicht leer, sondern voller Touristen. Des- Don Fabio Amortegui war 15 Jahre lang eines Gottesdienstes reden und aktiv mit- halb entschied Pater Hernandez, dass die Seelsorger der spanischsprachigen Mission im machen können, war für einige ein neues Kunst und die Architektur der Kirchen für Thurgau und in Schaffhausen. Erlebnis. «Diese Momente zähle ich zu mei- sich selbst sprechen sollen. Die Student*in- nen Höhepunkten. Durch diese Dynamik nen von Pater Hernandez begannen kosten- konnte die Gemeinschaft wieder gebildet lose Führungen anzubieten, welche sowohl Nach 15 Jahren gibt Don Fabio Amortegui werden», sagt Don Fabio. kulturell, als auch spirituell waren, was die sein Amt als Seelsorger der spanisch- Touristen überraschte und interessierte. sprachigen Mission im Thurgau und in Keine Langeweile in Sicht Mit diesen Führungen brachten sie folglich Schaffhausen altershalber weiter. Im Obwohl die Menschen aus Spanien und den Touristen die Spiritualität näher. Gespräch mit forumKirche gewährt der Südamerika vieles gemeinsam haben, gibt 75-Jährige Einblick in sein bewegtes und es in Bezug auf den Glauben und die Kirche Was ist das Besondere an den Führungen? engagiertes Leben. Unterschiede. Don Fabio sagt dazu: «Die Das Spezielle ist, dass die Führungen einen Katholik*innen in Spanien schienen wegen persönlichen Charakter haben, weil die Mit- Don Fabio ist ein Seelsorger, der den Kon- des Franco-Regimes wie eingeschlafen, ein- glieder von Living Stones die Menschen takt zu den Menschen aktiv sucht. Mitge- geschüchtert von der Armee. Die Christ*in- direkt ansprechen und keine grossen Grup- bracht hat er dies aus seinem Geburtsland nen in Südamerika hingegen leisteten penführungen stattfinden. So entwickelt Kolumbien, wo er nach dem Gymnasium Widerstand.» Don Fabio weiss um die da- sich auch über die Führung hinaus immer Philosophie und Theologie studierte. Als malige Unterdrückung in Spanien. Seine ein neues Gesprächsthema. Oft merken wir, junger Priester besuchte er regelmässig Eltern wanderten deswegen mit den älteren dass wir bei den Menschen etwas Positives Familien, hörte sich ihre Sorgen und Nöte Geschwistern von Nordspanien nach in Bewegung bringen. Auch wenn sich Besu- an, half mit, Probleme zu lösen. «Nach Kolumbien aus. Nun kann Don Fabio eine cher*innen beispielsweise als Atheist*in- einem Jahr hat man in einer neuen Kirch- kompakte Gemeinde an seinen Nachfolger nen bezeichnen, sind sie oft interessiert, gemeinde keine anonymen Christ*innen weitergeben. Ihm selber wird es nicht lang- auch allgemein über die Kirche und den mehr», lautet seine Devise. Während sie- weilig: Er wird für Aushilfen zur Verfügung Glauben etwas zu erfahren. Unser Wunsch ben Jahren war er in Kolumbien in verschie- stehen. Dazu warten gegen 200 Zeitschrif- ist es, dass die Mitglieder von Living Stones denen Pfarreien tätig und an manch einer ten im Internet darauf, gelesen zu werden. durch die Begegnung mit Menschen aus grundlegenden Entwicklung beteiligt. Die Don Fabio sagt lachend: «Die Energie aller Welt, durch geistige Übungen und Lust an einem weiteren Studium zog ihn bleibt, wenn man etwas zu tun hat.» Bildung intellektuell wie auch spirituell wach- nach Deutschland, nach Berlin und sen können. Living Stones macht vieles München. Ihn interessierte die Latein- Claudia Koch möglich. So ist es genial, dass ich als 10 forumKirche | 19-2021
Kirche ohne Grenzen – Kroatisch zum Glauben führen ist weltweit vertreten Bild: zVg Kad kamenje potiče na vjeru Organizacija Living Stones postoji već u 40 mjesta diljem svijeta Ime Living Stones potječe iz Petrove poslanice, u kojoj on objašnjava, da crkva živi u vjernicima i preko vjernika, a ne u građevinama. U tom smislu ljudi su istinska i prava Crkva. Tu je misao odjelotvorio fra Jean-Paul Hernandez tako što je osnovao organizaciju Living Stones. Već 10 godina članovi udruge djeluju skoro po cijeloj Europi, te čak u Peruu, Washingtonu, Chicagu i Meksiku. U razgovoru s gospodinom Marcom Schmidom (44) Kirche ohne Grenzen saznala je koji su ciljevi ovog projekta. Marco Schmid mit jungen Touristen aus Dubai in der Krypta des Grossmünsters. Der Name Living Stones wurde aus dem Petrusbrief abgeleitet, in welchem Petrus erklärt, dass die Kirche durch ihre Gospodine Schmid, kako je nastala Gläubigen lebt. udruga Living Stones? Sve je započelo time da je fra Jean-Paul katholischer Living Stone in einer reformier- Wie wird sich das Projekt weiterentwickeln? Hernandez uočio da imamo prekrasne ten Kirche einem Muslim die Kirche erklären Es kommen jedes Jahr zwei bis drei neue crkve, ali da ih ne koristimo na više načina. kann. Die Muslime merken, dass es Paralle- Gruppen in Europa dazu. Es ist mir ein Iako se broj vjernika, koji redovno posjeću- len gibt und freuen sich darüber. Auch inter- grosses Anliegen, dass wir auf Schweizer ju crkve u svrhu molitve smanjuje, crkve su religiös entstehen positive Ereignisse. Vor Ebene auch in der Romandie oder im svejedno pune, ali pune su turista. S toga jeder Führung beten wir Living Stones zu- Tessin Gruppen gründen können. Living je fra Jean-Paul odlučio da umjetnost i arhi- sammen, dass uns Gott hilft zu erkennen, Stones entwickelt sich im Moment sehr tektura crkve počnu govoriti same za sebe. was wir einer Person bei einer Führung dynamisch. Wir sind nicht viele, aber wir Njegovi studenti počeli su nuditi besplatna sagen sollen. Am Schluss beten wir auch merken, dass wir doch eine gewisse Wir- tumačenja i razgledanja crkava, koja su für die Menschen, mit denen wir die Runde kung haben. Mir gefällt, dass das Netzwerk bila istodobno i kulturnog i duhovnog gemacht haben, und für ihre Anliegen. sehr breit ist und viele Menschen, egal wie sadržaja. religiös sie leben und denken, ansprechen Što je posebno na tim razgledanjima? Was ist Ihre Aufgabe in diesem Projekt? kann. Es tut der Kirche und der Welt gut Članovi Living Stones-a osobno prilaze Ich biete nun seit gut fünf Jahren Führun- und ist nicht aufdringlich. Mein persön- ljudima po crkvama i pitaju ih jesu li zainte- gen an und bin sowohl der Koordinator für licher Wunsch wäre noch, dass Bildungs- resirani saznati više o crkvi. S toga su naša die Living Stones-Gruppe in Zürich und institutionen vermehrt den Kirchenraum razgledanja osobnog karaktera, jer tako Luzern, als auch der Koordinator für die und die sakrale Kunst in ihre Lehrprogram- ljudi imaju priliku postaviti neka pitanja. ganze Schweiz. In dieser Aufgabe unter- me aufnehmen würden. Često primjećujemo da na taj način dublje stütze und berate ich die anderen Living dopremo do njih, da čak i oni ljudi koji se Stones-Gruppen in der Schweiz, oder helfe, Text und Übersetzung: Katarina Raguž smatrajuaju ateistima budu jako zainteresi- neue Gruppen zu gründen. Weiter organi- rani. Genijalno je, da ja kao katolički Living siere ich Living Stones-Workshops bei na- Weitere Infos: www.pietre-vive.org oder Stones u protestantskoj crkvi musliman tionalen Events, wie dem Weltjugendtag marco.schmid@kathluzern.ch ma mogu objasniti crkvene vjerske sadržaje. oder dem Ranfttreffen. Auch bin ich Teil des internationalen Komitees von Living Stones Kako će se projekt dalje razvijati? und bespreche im internationalen Rat all- Ja kao koordinator Švicarskog Living Bild: zVg gemeine Fragen, oder organisiere interna- Katarina Raguž (29) ist Stones-a, te član internacionalnog vijeća tionale Summer-Camps zur Weiterbildung Lehrerin und wohnt in Living Stones-a se nadam, da će se uskoro der Mitglieder, wie zum Beispiel das Camp Schaffhausen. osnovati druge grupe po Švicarskoj i po zur Gotik in Frankreich, wo u. a. verschie- Ursprünglich stammt sie cijelome svijetu. Već sada primjećujemo da, dene bekannte Kathedralen besucht und aus Kroatien. iako nas nema puno, imamo velik učinak. studiert wurden. forumKirche | 19-2021 11
Thurgau Für und mit den Frauen News Verbandsvorstand des TKF setzt sich neu zusammen Volk darf mitbestimmen Die Neuenburger*innen wollen über die Anerkennung einer Religionsgemeinschaft Bild: zVg gemeinschaften fast in die Wiege gelegt bestimmen können. Am 26. September worden ist, das versuche ich zu leben». lehnten sie zu 56,25 Prozent das Gesetz Deshalb hegt sie auch den Wunsch, dass ab, das diese Zuständigkeit dem Grossen «die Menschen dem Glauben wieder offe- Rat übertragen wollte. Die römisch-katholi- ner gegenübertreten». Daneben hat sie sche Kirche unterstützte das neue Reli- Ziele, die sie als TKF-Präsidentin gerne um- gionsgesetz, von dem sich die Befürworter setzen möchte. «Mir liegt die Mütterfür- mehr Integration erhofften. Gegen die Vor- sorge sehr am Herzen. Die Gelder, die wir lage hatten SVP und FDP das Referendum für im Kanton Thurgau lebende Frauen in ergriffen. Sie befürchteten einen unzurei- Notsituationen sprechen, sollen auch chenden Schutz vor Extremismus – und weiterhin gut eingesetzt werden». wollten den Volkswillen stärken. Sursee hat einen Hans-Küng-Platz Als Team funktionieren Am eidgenössischen Bettag ist im luzerni- Im neu zusammengesetzten Vorstand über- schen Sursee der äussere Vierherrenplatz nimmt Judith Iten-Auf der Maur nicht nur feierlich umgetauft worden. Nach einem das Präsidium, sie engagiert sich auch in ökumenischen Gottesdienst folgte die Der neue TKF-Vorstand (v.l.n.r.): der Kommission Mütterfürsorge und Vor- offizielle Einweihung auf dem nun «Hans- Susanne Umbricht, Andrea Eberle, ständeschulung. Coletta Cantieni ist zu- Küng-Platz» genannten Areal. Küng war ei- Judith Iten-Auf der Maur, Priska Künzler-Hauser ständig für die Kommission Frauenbildung ner der bekanntesten Theologen weltweit, und Coletta Cantieni. und Mütterfürsorge, Andrea Eberle für die der sich immer wieder engagiert zu kirch- Kommission Vorständeschulung und lichen Fragen äusserte. 1979 hatte Rom Der Thurgauische Katholische Frauenbund Susanne Umbricht für die Kommission ihm wegen seiner Kritik an der Unfehlbar- (TKF) hat seit April dieses Jahres mit Liturgie, Mütterfürsorge und Weltgebetstag. keit des Papstes die Lehrerlaubnis ent- Judith Iten-Auf der Maur aus Neukirch an Die Geschäftsstelle besetzt nach wie vor zogen. Er starb am 6. April dieses Jahres der Thur eine neue Präsidentin und über- Priska Künzler-Hauser, die zugleich der im Alter von 93 Jahren in Tübingen. dies einen neuen Vorstand, der – so die Kontakt für die Mütterfürsorge ist. Die Zu- TKF-Vorsitzende – schon jetzt sehr gut sammenarbeit gestalte sich sehr gut, sagt Medienkommission gibt Mandat zurück zusammenarbeiten würde. Judith Iten-Auf der Maur. «Jede von uns Die Mitglieder der Kommission für Kommu- scheint ihren Bereich gefunden zu haben, nikation und Öffentlichkeit (»Medienkom- Mittels schriftlicher Wahl wurden die bei- in dem sie sich wohl und sicher fühlt. Ich mission») der Schweizer Bischofskonferenz den Vorstandsmitglieder Susanne Umbricht kann das Präsidium nur gut machen, wenn (SBK) teilten im September mit, dass sie aus Homburg und Coletta Cantieni aus wir alle als Team funktionieren und das ihr Mandat auf den 31. Dezember 2021 Lommis, die bereits im letzten Jahr aktiv im haben wir erreicht. Zudem nimmt uns das zurückgeben. Als Grund wurde eine not- TKF mitwirkten und Vereinsaufgaben über- Sekretariat viel ab, was uns die Arbeit enorm wendige Reflexionspause genannt, um in nehmen konnten, Mitte April formell bestä- erleichtert», so die Verbandsvorsitzende. einem veränderten Medienumfeld neu auf- tigt. Andrea Eberle aus Arbon wurde als Tur- gestellt wirksam tätig sein zu können. Zu- nusmitglied mit allen Rechten und Pflichten Ausblick auf Anlässe dem gebe es in den Bistümern und kanto- für ein Jahr in den Vorstand aufgenommen. Während der Pandemie hätte Judith Iten- nalen Landeskirchen inzwischen eigene Nach dieser «Schnupperlehre» könnte sie Auf der Maur der direkte Mitgliederkontakt Kommunikationskanäle, die rasch und sich im nächsten Jahr fest in den Vorstand am meisten gefehlt. «Ich bin erst drei Jahre adäquat Medienarbeit vor Ort leisteten. wählen lassen. im Kantonalvorstand, weshalb die Ideen Mehrheit fordert Rücktritte und Inputs der anderen für mich umso In einer repräsentativen Umfrage für die Eine Feuertaufe wertvoller sind», sagt sie. Die nächsten Bild-Zeitung wünschen sich knapp 65 Pro- Grund für den Wechsel auf der Führungs- Veranstaltungen versucht der TKF – unter zent von insgesamt 1’002 Befragten, dass ebene des Verbands sei der Wunsch nach Einhaltung der geltenden Massnahmen – alle katholischen Bischöfe in Deutschland einer beruflichen Veränderung der bisheri- deshalb auf jeden Fall durchzuführen, damit dem Papst ihren Rücktritt anbieten. Unter gen Präsidentin Marie-Christine Gisler ge- «der Kontakt untereinander nicht verloren den katholischen Befragten sprachen sich wesen, weshalb diese im letzten Jahr ihren geht». Nicht verpassen sollte man deshalb 70 Prozent für einen solchen Schritt aus. Rücktritt bekannt gab. «Ich bin erst ad inte- diesen Dezember den Weihnachtsanlass Die Frage bezog sich ausdrücklich auf das rim eingesprungen, was eine Feuertaufe für «zwüscheHALT» mit Familien und für Fami- Beispiel Chile. Dort hatten fast alle katho- mich war. Nun möchte ich das Amt weiter- lien. Im nächsten Jahr den «Frauen-Power- lischen Bischöfe als Folge der dortigen führen», erklärt Judith Iten-Auf der Maur. Tag» am 8. März und die «Let's Talk about»- Missbrauchsskandale ihren Rücktritt an- Sie fügt hinzu: «Ich bin mit viel Herzblut da- Reihe: Auf dem Jakobsweg wandern. geboten. Der Papst hatte allerdings nur bei, weil ich gerne koordiniere und es mich Sarah Stutte einige Rücktritte angenommen. reizt, mit Frauen und für Frauen zu arbeiten. Man könnte sagen, dass mir die Idee des Weitere Infos zu den einzelnen Anlässen: kath.ch/Red. Zusammenhalts katholischer Frauen- www.tkf.ch 12 forumKirche | 19-2021
Aus dem Bistum · In eigener Sache · Inserate Suche nach Gerechtigkeit Was mich bewegt: ein Beitrag von Wieslaw Reglinski «Der Gerechtigkeit (salva iustitia) wurde Genüge getan», hören oder Für unser Pfarreisekretariat suchen wir so bald als möglich oder lesen wir manchmal. Was ist aber Gerechtigkeit? Sie wird meistens nach Vereinbarung Sie, als als eine Grundnorm des menschlichen Zusammenlebens – als das, worauf die Menschen ein Recht haben, gesehen. Zentral für das moderne Gerechtigkeitsempfinden ist die Idee der Gleichbehandlung Pfarreisekretär*in aller Menschen, egal welche Hautfarbe oder welches Geschlecht sie im Pensum 20 % haben. Jede Rechtsordnung soll gerecht und vernünftig sein, d. h. Ihre Aufgaben in Einklang mit der sittlichen Ordnung stehen, das Gemeindewohl • Allgemeine Sekretariatsarbeiten in Zusammenarbeit und fördern und somit dem Frieden unter den Menschen dienen. in Absprache mit der Pfarreileitung Die Gerechtigkeit der kirchlichen Gesetze begründet sich im Glauben. • Redaktionelle Aufgaben für den Pfarreiteil «forumKirche» Das kanonische Gesetz sowie die kirchliche Gerichtsbarkeit sind an • Redaktionelle Aufgaben für unsere Website einer Gemeinschaft orientiert. Diese wird als «societas» und «com- • Führen der Pfarramtskartei, der Pfarreibücher und Dokumente munio» gesehen. Gemäss dem Kodex des kanonischen Rechts sollen Ihr Profil alle Christgläubigen «eifrig bemüht sein», ohne Beeinträchtigung der • Kaufmännische oder gleichwertige Ausbildung Gerechtigkeit, Streitigkeiten unter sich nach Möglichkeit zu vermeiden • Erfahrung in (Pfarrei) Sekretariatsaufgaben oder baldmöglichst wieder beizulegen. Wenn das nicht gelingt, sind • Gute EDV-Kenntnisse mit einer guten Einbindung zu den sie befugt, ihre Rechte geltend zu machen und vor der zuständigen – sozialen Medien auch kirchlichen Instanz zu verteidigen. • Sehr gute Formulierungsgabe in Wort und Schrift • Persönlichkeit mit Sozialkompetenz, offen und diskret Für die Kirche ist die Rechtsprechung unver- Bild: zVg • Organisatorisches Flair und Teamfähigkeit zichtbar, da sie sich der Suche nach Wahrheit • Mitgliedschaft in der Kirche und Beheimatung im Glauben und Gerechtigkeit verpflichtet weiss. Dies mit dem biblischen Zuspruch: Er lässt deine Wir bieten Gerechtigkeit aufgehen wie das Licht, dein • Interessante, vielseitige und begeisternde Tätigkeit Recht wie die Helle des Mittags (Ps 37, 6). • Einführung in die Aufgabenbereiche • Zeitgemässe Infrastruktur Wieslaw Reglinski, Offizial • Anstellungsbedingungen gemäss Besoldungsverordnung der Kath. Landeskirche. Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: Personalwechsel Kath. Kirchenvorsteherschaft, Storenberg 4, 8555 Müllheim oder per E-Mail an: kathpfarrei.muellheim@bluewin.ch. Abschied und neues Gesicht bei forumKirche Auskunft erteilt Ihnen gerne das Pfarreisekretariat, Eine Reorganisation im T 052 763 18 79 (jeweils Dienstag- und Donnerstagmorgen) Bilder: zVg Generalsekretariat der kath. Landeskirche Thur- gau führt im Herbst zu ei- nem Personalwechsel in der Fachstelle Kommunika- tion und beim Pfarreiblatt Die Katholische Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen sucht per sofort oder nach Vereinbarung eine/n forumKirche. Als neue links: Michaela Berger-Bühler stellvertretende General- rechts: Danica Möckli-Cavallo sekretärin hat der Kir- Aushilfe-Organist*in chenrat Michaela Berger-Bühler gewählt. Die neu geschaffene Stelle Korrepetition|Begleitung 10 % ermöglicht es, den Generalsekretär Urs Brosi nicht nur stellvertreten Sie unterstützen unseren Kirchenmusiker und helfen ihm bei der Vor- bereitung und Durchführung der Choreinsätze in der Pfarrei St. Stefan. zu können, sondern gewisse Aufgabenbereiche ganzheitlich von ihm zu übernehmen. Michaela Berger-Bühler war seit 1. April 2020 im Wir bieten Ihnen • eine Neidhardt & Lhôte Orgel (1975) mit 32 Registern und 32' Sekretariat der Fachstelle Kommunikation beschäftigt, zu der auch • einen einsatzfreudigen und aktiven Kirchenchor forumKirche gehört. Weiter war sie bei der Landeskirche als Assis- • eine kirchenmusikalisch interessierte Gemeinde tentin der Geschäftsleitung tätig. Wir danken Michaela Berger für ihre • Möglichkeiten zur Durchführung von Konzerten mit dem Projektchor, wertvolle Arbeit, die sie für die Fachstelle und in der Redaktion ge- dem Kantatenkollegium und solistischen Ensembles. leistet hat und wünschen ihr für ihre neue Tätigkeit innerhalb der Sie passen zu uns, wenn Sie Landeskirche alles Gute. Als Nachfolgerin wird Danica Möckli-Cavallo • ein abgeschlossenes Orgelstudium (mind. Lehrdiplom oder adäquate Ausbildung) besitzen aus Märstetten per 21. Oktober die Stelle als Mitarbeiterin Kommuni- • teamfähig und aufgeschlossen sind kation für das Pfarreiblatt forumKirche übernehmen. Danica Möckli- • einen Bezug zur katholischen Kirche haben Cavallo hat bislang als Sekundarschullehrerin gearbeitet und hat • die Bereitschaft mitbringen, aktiv am Pfarreileben teilzunehmen während ihres Studiums der deutschen Sprache ein besonderes • gute Umgangsformen und eine hohe Zuverlässigkeit besitzen. Augenmerk geschenkt. Die Mitarbeitenden der Fachstelle Kommuni- Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre schrift- liche Bewerbung mit Lebenslauf bis am 17. Oktober 2021 an folgende kation heissen sie herzlich willkommen und wünschen ihr viel Freude Adresse: Katholische Kirchgemeinde, Kirchenpflege, Gaissbergstr. 1, an ihrem neuen Arbeitsort. 8280 Kreuzlingen oder per E-Mail an pflege@kath-kreuzlingen.ch Sarah Stutte forumKirche | 19-2021 13
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