Shopping von morgen - Trendforum Retail
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FACHJOURNAL FÜR DEN GRÜNEN ERLEBNISEINKAUF NOVEMBER 2019 My Zeil in Frankfurt bietet mit Foodtopia das angesagte Shoptainment Seite 2+3, 6 Shopping von morgen „Gartencenter des Jahres“: Tropica Das Tropica der Familie May nimmt den TASPO Award zum zweiten Mal nach 2006 als Trophäe mit nach Hause. Was macht das „Grüne Wunder von Kriftel“ so erfolgreich? Wir forschten nach Seite 4 Energiebewusste Erlebniswelten Ob Neubau, Erweiterung oder Umbau – durch besondere Konstruktionen oder optische Highlights erregen Verkaufsanlagen heute schon von weitem Aufmerksamkeit. Angesagt ist Wohlgefühl Seite 8-10 Wintermessen der Baumschulen Spannende Neuheiten, trendige Konzepte und aktuelle Sortimente bei Gehölzen – so präsentiert sich zum siebten Mal die Oldenburger Wintermesse. Grüne Betriebe im Am- Foto: ECE merland öffnen ihre Türen für Besucher Seite 12-15
22 | TASPO GartenMarkt trendthema 15. November 2019 | Nr. 46 Trendforum Retail – Digital auf der Fläche Einzelhandel, Ladenbau, Warenpräsentation: Die wichtigsten Trends, die neuesten Techniken und beeindruckende Praxisbeispiele zeigte das Trendforum Retail am 9. und 10. Oktober in Frankfurt und Schwalbach. Und zwar erst praktisch und dann theoretisch – denn das Einzelhandels-Symposium startete am 9. Oktober mit einer Tour durch fünf Ladenbau-Flagschiffe und -Neueröffnungen in der Mainmetropole. Von Heike Hoppe Z um zweiten Mal lud Daniel und Journalisten, wohin die tech- Schnödt von TeamScio, nische und digitale Reise am POS Coach und Consulter für geht. Einzelhandel und Gastronomie, Auch wenn der Gartenfach- zum „Trendforum Retail“ ein. handel nicht unbedingt an vor- Die Kombination aus einer derster Front in Sachen digitaler Storetour durch Frankfurt und Storekonzepte steht – für ihn ist Fachvorträgen im Samsung es gut zu wissen, was auf der Ver- Showroom in Schwalbach zeigte kaufsfläche heute Innovation den teilnehmenden Ladenbau- und in Zukunft (vielleicht) Stan- ern, Beratern, Einzelhändlern dard ist. Tag Eins: Die Storetour Station 1: BestSecret In der nagelneuen Frankfurter BestSecret-Filiale in Flugha- fennähe mit bisher vier stationä- ren Läden, Tendenz steigend, star- tete die Trendforum- Fashion-Storetour. Frank Beeck vom Shop-Betreiber Schuster- mann & Borenstein erklärte das Konzept einer geschlossenen Shopping-Community. BestSecret hat sich auf den Ver- kauf von Restposten von Premi- um– und Luxusmodemarken spe- zialisiert. Einkaufen können nur Mitglieder, die in Besitz einer Mit- Eventbühne im Shoppingcenter My Zeil in Frankfurt: Unterhaltung, Einkaufen und Gastronomie wachsen zusammen. Foto: Witefield GmbH gliedskarte sind – die gibt es ab Sil- ber-Status in der BestSecret-App. Das Smartphone ist unbedingt da- dem Gartenfachhandel der Zu- de. Mit knapp 15 Artikeln pro erzählte: „Es ist seit der Eröffnung bei beim Kauf und hilft, die Gren- kunft ans Herz legen: online und Quadratmeter sprengt die Filiale noch kein Tag vergangen, an dem zen zwischen online und offline offline nicht mehr als zwei Shop- die herrschende Obergrenze, auch wir nicht die Polizei wegen Laden- aufzulösen. In Frankfurt stehen Welten zu begreifen, sondern kon- weil sie den Spagat zwischen ihren diebstahl im Haus hatten.“ auf 4.000 Quadratmetern über sequent miteinander zu vernetzen. 3.000 Designerlabes mit bis zu Ob das Prinzip der limitierten Inspirationen für den Garten- 80 Prozent Preisnachlass bereit. Zugänglichkeit via Mitgliedskarte „Schicksal der meisten technologischen Neuheiten fachhandel? Im teegut Super- oder anderen künstlichen Schwel- ist es, vom Gipfel überzogener Erwartungen markt lagen die möglichen Inspi- Inspirationen für den Garten- len etwas ist, was der Gartenfach- ins Tal der Enttäuschung abzurutschen.“ rationen für den Gartenfachhan- fachhandel? Das BestSecret- handel adaptieren sollte? Eher del in den Details. So wäre etwa ei- Prof. Dr. Stephan Rüschen, Professor für Food Retail, Campus Heilbronn Konzept ist ein Best-Practice- nein. Für die sehr gesättigten ne Kaffeestation, die den Kaffee in Beispiel für die konsequente Ver- Märkte der Textilbranche mag die- mitgebrachten Bechern günstiger schmelzung zwischen online- und se Art von künstlicher Teuerung sehr heterogenen Zielgruppen verkauft als in Wegwerfbechern, offline-Einkauf. Der BestSecret- sinnvoll sein. Für den Garten- schaffen muss. Marktleiter Chris- eine gute Idee im Gartencenter, Die Autorin Kunde kann online und/oder sta- tionär aussuchen, einkaufen, zah- markt eher nicht. tian Händel führte die Trendfo- rum-Gäste durch den Markt und um das Thema Nachhaltigkeit an dieser Stelle zu besetzen. Heike Hoppe, len, zurückgeben, abholen, Ver- Station 2: teegut erläuterte die Überlegungen zu Redakteurin, Ex- fügbarkeiten abfragen (mit dem Die teegut Filiale in der Kaiser- Sortimentsgestaltung, Aktionswa- Station 3: Dr. Babor pertin für Marke- Smartphone über QR-Codes) – straße in unmittelbarer Nähe des ren und Kundenlaufrichtungen. Wenige Gehminuten von der tee- ting u. Kommu- praktisch jeder Touchpoint ist so- Frankfurter Bahnhofs bedient mit Eine besondere Herausforde- gut-Filiale entfernt, lädt am Ross- nikation für die wohl digital als auch analog abge- über 15.000 Artikeln auf 1.200 rung speziell für die Filiale in der markt der neue Brandstore der grüne Branche, bildet. Damit setzen die Shopbe- Quadratmetern sowohl Anwoh- Kaiserstraße sind die hohen Si- Kosmetiklinie Dr. Babor auf Germanistin (MA) treiber das um, was auch Experten ner als auch Touristen und Reisen- cherheitsanforderungen. Händel 250 Quadratmetern zum ▶ The Wall im Samsung Showroom in Schwalbach. Im BestSecret gibt es auch Wohnaccessoires. Maggi Kochstudio: gemeinsames Erleben, digital unterstützt. Fotos: H. Hoppe
15. November 2019 | Nr. 46 trendthema TASPO GartenMarkt | 23 ▶ Kauf und zur Anwendung tronomie- und Eventkonzept Station 5: Maggi Kochstudio der Luxuspflege ein. Wasser und Foodtopia im Zusammenspiel Das Maggi Kochstudio hat sich Öl – diese Schlüsselelemente sind in verschiedenen Bereichen und mit der Astor Filmlounge setzt, so war sich Schwartz sicher, neue komplett neu erfunden. Es bringt Gleichgesinnte beim ge- Seasonal Decoration at its best Materialien des Shops immer Maßstäbe in der Branche. meinsamem Kochen zusam- wieder zitiert. Ailene Käfer, Neben den ungewöhnlichen men. Als virtuelle Person dabei Creative Director Liganova, und Patrick Schlüter von Babor erläu- terten das Ladenkonzept. und trendorientierten Foodein- richtungen und einem exklusiven und hochpreisigen Kinokonzept ist ein Chatbot: Er macht auf ei- nem Bildschirm Rezeptvor- schläge. 24. – 28. 1. 2020 mit Gastro-Bedienung am super- Inspirationen für den Garten- bequemen Ledersessel begeistern Inspirationen für den Garten- fachhandel? Was ein Gartencen- viele Eventflächen und diverse fachhandel? Auf der Ladenfläche ter vom Dr. Babor Shop lernen Außenterrassen die Besucher. Event-Erlebnisse bieten? Das kann, ist die sehr konsequente kann auch der Gartenfachhan- Umsetzung des Corporate Design Inspirationen für den Garten- del. Und setzt schon heute viele in Farben, Formen, Licht, Gerü- fachhandel? Der gärtnerische verschiedene Konzepte und Ide- chen, kurz in ein zu 100 Prozent Einzelhandel ist bereits auf dem en um. Vom Blumenstecken für stimmiges Storekonzept. Weg, seinen Kunden mit Events, Junggesellinnen-Abschiede über Gastronomie und Naturerleben Adventskranz-Kurse bis zum Station 4: MyZeil einen hohen Erlebniswert beim Balkonkasten-Wettbewerb – dass Über das Refreshment des Shop- Einkauf zu bieten. Das Gartencen- Gartenmarkt und Eventkonzepte pingcenters MyZeil auf der Zeil ter braucht dabei keine Duftmar- zusammen gehören, praktizieren sprach Marcus Schwartz, Center- keting-Zerstäuber. Lavendel riecht schon heute viele Händler und manager MyZeil ECE. Das Gas- auch so nach Lavendel. Floristen. Tag Zwei: Die Fachvorträge Der 2017 in Schwalbach eröffne- Lutz Schneppendahl vom La- umweltfreundliches Bodenkissen te Showroom, in dem Samsung deneinrichter HarresKind wies für alle Hundegrößen zu entwi- Electronics sein LED-Portfolio auf die herausragende und in Zu- ckeln. zeigt, bot dem Vortragspro- kunft immer wichtiger wer- gramm des Trendforums Retail dende Bedeutung des Oliver Waitz stellte das perfekte Ambiente. Die Teil- Smartphones im Handel mit dem Startup nehmer erlebten staunend, was hin. Der „Smart Consu- „Hello Mirrors“ heutzutage State of the Art ist bei mer“ erwarte integrier- ein Display- der digitalen Gestaltung von Ver- te, richtig dosierte Lö- System vor, das kaufsflächen, Konferenzräumen sungen auch vom LEH. Spiegel und Touch- oder Info-Points. Dabei verwies Schneppen- screens miteinander dahl darauf, dass Blumen und kombiniert. Prof. Dr. Stephan Rüschen, Pro- Pflanzen nach Lebensmitteln zu fessor für Food Retail am Cam- den Produktgruppen gehören, Thomas Zumnorde führt das fa- pus Heilbronn, führte durch das bei denen die Verbraucher mit miliengeführte Schuhhaus Zum- Programm und übernahm auch großer Mehrheit den stationären norde in der fünften Generation. den Einführungsvortrag „Digita- Handel vorziehen. Weil er sie an- Mit ihm haben die Digitalisie- lisierung in aller Munde“. Rü- fassen, riechen und mit allen Sin- rung und das Online-Business schen war sich sicher, dass nen erfahren wolle, weil er nur Einzug in die Schuhgeschäfte ge- ◾ Web- und App-Nutzung zu zum stationären Handel genug halten. Als einer von drei Ge- höherer Kundenzufriedenheit Vertrauen habe und hier indivi- schäftsführern verantwortet er und mehr Wettbewerbsvortei- duelle Beratung wolle. diese Bereiche und ist Motor für len führt und die digitale Entwicklung des Fa- ◾ Künstliche Intelligenz zu Das Startup Special milienunternehmens. einem wichtigen Thema im Gastgeber Daniel Schnödt über- Im jüngst vollständig umge- Handel geworden ist und als ließ die Bühne anschließend vier bauten Stammhaus in Münster wichtiger technologischer jungen Startups, die sich und ihre werden Touchscreens und digita- Trend zu identifizieren ist. Geschäftsideen im Rahmen des le Gadgets eingesetzt – darunter Allerdings zeigte er auch mit ei- Trendforums präsentieren durf- ein Screen im Außenbereich, der nem Blick auf die sogenannten ten. Passanten auch außerhalb der „Hype Zyklen“, dass es Schicksal Geschäftszeiten als eine Art in- der allermeisten technologischen Christian Händel teraktiver Schuhberater zur Ver- Neuheiten sei, vom Gipfel hat das Wein- fügung steht. Aber auch die ana- überzogener Erwartungen netzwerk Vi- loge Welt erlebt im Schuhhaus ins Tal der Enttäuschung ab- nou gegründet Zumnorde, so zeigte der junge zurutschen, bis sich heraus- und bringt Unternehmer, ein außergewöhn- stellt, ob die jeweilige Tech- mit seiner di- liches Comeback. Hier erwartet Sie die größte nologie von Dauer ist. gitalen Wein- In einem „Geheimzimmer“, Vielfalt an saisonalem Festschmuck, vermarktung das nur ausgewählten Kunden Jürgen Hanke, Partner bei der Winzer und Händler zugänglich ist, warten lauter voll- Floristenbedarf, Frischblumen Agentur für Dialogmarketing zusammen. kommen analoge Sinneseindrü- Benner & Partner Consulting, cke auf die exklusive Kundschaft: und Gartendekoration. zeigte am Beispiel der Plattform Christian handgefertigte Schuhe, echtes Schuhe24, wie beide Welten, sta- Müller von Leder, edler Whiskey und ein Wir freuen uns auf Sie! tionärer und Onlinehandel, zu- Müller Le- prasselndes Kaminfeuer ganz oh- christmasworld.messefrankfurt.com sammengefügt werden kön- bensraum ne Digitaltechnik. nen. Denn, so Hankes Progno- Garten hat se, nur wenn beide Vertriebswe- mit Florja Alexander Berger vom Osna- ge auf die richtige strategische einen Sensor brücker Traditionskaufhaus L&T Weise bespielt würden, habe der entwickelt, der thematisierte erneut „das Erleb- Händler Erfolg. Jeder Händler, so dem Pflanzenbesitzer via nis“. Als erstes stationäres Ge- sein Postulat, müsse zum Omni- Smartphone schnellstens mitteilt, schäft hat das Osnabrücker Tra- channel-Anbieter werden. wenn seine Pflanzen seine Auf- ditions-Kaufhaus eine stehende merksamkeit brauchen. Der Sen- Surfwelle in seinen Verkaufs- Carsten Schemberg, Geschäfts- sor Florja misst die Umgebungs- raum eingebaut. Damit unter- führer Theodor Schemberg Ein- daten aus dem Boden und infor- streicht das Kaufhaus seinen richtungen, ist gelernter Tischler miert in Echtzeit über den Zu- Wandel vom „Warenversorger“ und Ingenieur und begann schon stand der Pflanzen. zum „Freizeitgestalter“ für sei- Ende der 90er Jahre, seine Laden- ne Kunden. Digitalisie- bau-Projekte in 3D zu planen. Vanessa Frank rungsthemen, so forder- Seine Botschaft an das Trendfo- gründete „Darling te Berger, müssten rum-Plenum: Digitalisierung ist Little Place“ und heutzutage vom Händ- nie Selbstzweck, sondern muss hat es sich zur Auf- ler ganz anders gedacht immer einen Nutzen für den gabe gemacht, ein werden als man es übli- Kunden bringen. ergonomisches und cherweise erwartet. ■
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