SOLARSTROM UND BATTERIESPEICHER - Planung und Kauf einer Photovoltaikanlage - Verbraucherzentrale NRW

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SOLARSTROM UND BATTERIESPEICHER - Planung und Kauf einer Photovoltaikanlage - Verbraucherzentrale NRW
SOLARSTROM UND
BATTERIESPEICHER
Planung und Kauf einer Photovoltaikanlage
SOLARSTROM UND BATTERIESPEICHER - Planung und Kauf einer Photovoltaikanlage - Verbraucherzentrale NRW
2 | Inhaltsverzeichnis

  PHOTOVOL­TAIK                                                             STROM GEWINNEN
  STROM GEWINNEN                                                    2      Um Solarstrom auf Ihrem Hausdach zu erzeugen, müs-
                                                                            sen Sie nicht viel von Technik verstehen. Photovoltaikan-
  VORAUSSETZUNGEN FÜR DIE EIGENE                                            lagen benötigen im laufenden Betrieb kaum Betreuung.
  SOLARSTROMANLAGE3                                                        Die Technik ist ausgereift und vielfach erprobt – allein
                                                                            in Nordrhein-Westfalen gibt es bereits mehr als 240.000
  GRÖSSE, ERTRAG UND KOSTEN4                                               Solarstromanlagen auf Dächern.

  KOMPONENTEN EINER                                                         Bei der Planung einer solchen Anlage müssen Sie aller­
  PHOTOVOLTAIKANLAGE5                                                      dings zusammen mit Handwerksbetrieben wichtige
                                                                            Weichen stellen. Diese Broschüre erklärt deshalb eini-
  SOLARSTROM                                                                ge Grundlagen. Das soll Ihnen dabei helfen, Entschei-
  ZU HAUSE NUTZEN	                                                 8       dungen informiert vorzubereiten und im Austausch
                                                                            mit Fachleuten den Überblick zu behalten. Auch einige
  DER WEG ZUR EIGENEN                                                       rechtliche Punkte, etwa zu Versicherungen und Doku-
  PHOTOVOLTAIKANLAGE	                                             12       mentationspflichten, werden erläutert.

  RECHTLICHER RAHMEN, GARANTIESCHUTZ                                        Wenn der Solarstrom erst einmal fließt, ist vor allem
  UND VERSICHERUNGEN                                              13       der Eigenverbrauch attraktiv, also die direkte Verwen-
                                                                            dung in Ihrem eigenen Haushalt. Das liegt daran, dass
  MONTAGE, BLITZ- UND BRANDSCHUTZ,                                          sich pro Kilowattstunde mehr Geld auf der Stromrech-
  INBETRIEBNAHME14                                                         nung sparen lässt, als eine Einspeisung ins allgemei-
                                                                            ne Netz bringt.
  FÖRDERUNG, EINSPEISEVERGÜTUNG,
  STEUERN15                                                                Immer häufiger werden deshalb Batteriespeicher instal-
                                                                            liert, die den Solarstrom auch nach Sonnenuntergang
                                                                            nutzbar machen. Ein weiteres Thema ist saubere Mo-
                                                                            bilität: Wer die Anlage gleich zu Beginn richtig auslegt,
                                                                            kann auch ein künftiges E-Auto zumindest teilweise mit
                                                                            eigenem Solarstrom betanken.

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  Stand: 03/2018
  Layout: B+D Agenturgruppe
  Druck: Laserline Druckzentrum Berlin GmbH & Co. KG_10.000_EE 92
  Text: Verbraucherzentrale NRW, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz
  Grafiken: Verbraucherzentrale NRW, Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, B+D Agenturgruppe

  Fotos / Bildnachweise: Haus: 755056/turbosquid.com_Mann: HeroImages/gettyimages.de_Hintergrund: ErnstPieber/fotolia.com (Titel),
  Tobias Arhelger (S. 4), BjörnWylezich/fotolia.com (S. 5), Auto: 1208351/turbosquid.com_Ladestation: 777762/turbosquid.com_
  Haus: 755056/turbosquid.com_Hintergrund: ErnstPieber/fotolia.com (S. 7), SENEC (Seite 9), Petair/fotolia.com (S. 11)
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Voraussetzungen für die eigene Solarstromanlage |                   3

    VORAUSSETZUNGEN                                                       DACHNEIGUNG

    FÜR DIE EIGENE                                             Die optimale Dachneigung für die Installation einer Pho-

    SOLARSTROMANLAGE
                                                               tovoltaikanlage liegt bei 30 Grad. Neigungen von unter
                                                               25 oder über 60 Grad können den Ertrag um bis zu zehn
                                                               Prozent verringern. Bei östlich oder westlich ausgerich-
    Vor dem Kauf einer Photovoltaikanlage sollte jeder Haus-   teten Dächern ist eine flachere Neigung günstig. Flacher
    besitzer prüfen, ob das Dach des Eigenheimes dafür         als 10 bis 15 Grad sollten die Module aber nicht geneigt
    geeignet ist. Eine stabile, asbestfreie Dacheindeckung     sein, damit sie vom Regen noch gereinigt werden. Bei
    ist unbedingte Voraussetzung. Die Ausrichtung der in       einer senkrechten Installation an der Fassade ist mit
    Frage kommenden Dachfläche und die Sonneneinstrah-         einem Ertrag von 70 Prozent zu rechnen.
    lung entscheiden über den Ertrag und damit die Wirt-
    schaftlichkeit der Anlage.
                                                                          VERSCHATTUNG

            AUSRICHTUNG                                        Wichtiger als die richtige Ausrichtung und Neigung ist
                                                               es, dass möglichst kein Schatten auf die Solarmodule
    Für eine Solaranlage ist eine Südausrichtung optimal.      fällt. Ganzjährige Verschattungen durch nahe stehende
    Abweichende Ausrichtungen nach Süd­ost oder Süd­west       Bauten oder Bäume können den Ertrag deutlich mindern.
    sind jedoch auch noch sehr gut: Es kommt zu einem um       Auch schmale Schatten, beispielsweise von Leitungen
    maximal fünf bis zehn Prozent geringeren Ertrag als bei    oder Antennen, können die Leistung beeinträchtigen.
    einer ganz nach Süden ausgerichteten Anlage. Selbst        Wenn möglich versetzen Sie Antennen, Lüfter und an-
    nach Osten oder Westen ausgerichtete Dächer sind           dere Dachaufbauten. Halten Sie eine Modulbreite
    nutzbar, vor allem wenn sie unverschattet sind und ihre    Abstand zu Gauben und Erkern.
    Neigung eher flach als steil ist.

    Grafik 1: Prozentsatz des optimalen Ertrags bei unterschiedlicher Ausrichtung und Neigung

                                                               90

                             80                                                            95
                                                                    100
                                       95

                                                                                           65                  OSTEN
                           50                                       70
                                       65

WESTEN

                                                                           SÜDEN
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4 | Größe, Ertrag und Kosten

  GRÖSSE, ERTRAG                                           Deshalb lassen sich zumeist nur bis zu 30 Prozent
                                                           des erzeugten Stroms ohne Weiteres direkt im Haus-
  UND KOSTEN                                               halt nutzen. Diesen Anteil nennt man Eigenverbrauch.­
                                                           Mit einem Energiemanagement (z. B. gesteuerter Nut-
  Die elektrische Leistung (Nennleistung) einer Pho-       zung mancher Elektrogeräte zu Sonnenzeiten) oder
  tovoltaikanlage wird in Kilowatt Peak (kWp) angege-      einem Batteriespeicher lässt sich dieser Anteil deutlich
  ben. Das ist die maximal erreichbare Leistung unter      erhöhen.
  Standard-Test-Bedingungen. Für die Installation von
  rund einem Kilowatt Peak (1    kWp) Anlagenleistung      Der Solarstrom vom Dach ist günstiger als der Strom
  werden beim Einsatz kristalliner Module etwa acht        aus dem Netz. Auch die Einspeisevergütung ist mit
  Quadratmeter Fläche benötigt.                            etwa 12 Cent pro Kilowattstunde heute deutlich nied-
                                                           riger als der Strompreis mit 26 bis 30 Cent. Deshalb
  Der Stromertrag der Anlage schwankt mit der Sonnen-      lohnt es sich, möglichst viel Solarstrom zu Hause­
  einstrahlung und den Jahreszeiten. Weiterhin beein-      direkt zu verbrauchen. In den meisten Fällen ist die
  flussen anlagenspezifische Faktoren den möglichen        Einspeisevergütung aber immer noch hoch genug,
                                                           ­
  ­Ertrag. Hierzu zählen die Wirkungsgrade der Module      dass auch das Einspeisen einen Gewinn abwirft.
   und Wechselrichter, die Anpassung der Wechsel­          ­Deshalb lohnt es sich nicht, Anlagen möglichst klein
   richterleistung und Leitungsverluste. Schließlich ist    zu ­dimensionieren. Anlagengrößen bis 10 Kilowatt
   der Stromertrag abhängig von Umwelteinflüssen wie        sind meistens sinnvoll.
   der Verschattung und dem Verschmutzungsgrad der
   ­Module. Zusammen können all diese Faktoren den         Die Preise für Solarstromanlagen sind in den vergan-
    ­Ertrag um bis zu 20 Prozent mindern.                  genen Jahren stark gesunken. Heute kosten durch-
                                                           schnittliche Anlagen etwa 1.400 Euro je Kilowatt
  Um den durchschnittlichen jährlichen Stromverbrauch      ­Modulleistung, fertig installiert (ohne Umsatzsteuer).
  eines Vier-Personen-Haushaltes von 3.500 kWh solar­       Die Kosten sind je nach Anbieter, Ausstattung und
  zu erzeugen, wäre rechnerisch betrachtet eine Photo­      Installationsaufwand unterschiedlich und hängen auch
  voltaik-Leistung von etwa 4 kWp erforderlich. Doch        von der Anlagengröße ab. Anlagen bis 10 Kilowatt­
  der Strom wird nur selten genau dann im Tagesverlauf      kosten zwischen 1.200 und 1.600 Euro je Kilowatt
  ­erzeugt, wenn er auch gebraucht wird.                    Leistung. Die Grenze von 10 Kilowatt ist deshalb von
                                                            ­Interesse, weil bei Anlagen bis zu dieser Leistung für
                                                             den selbst verbrauchten Solarstrom keine EEG-Umlage
                                                             zu zahlen ist.
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Komponenten einer Photovoltaikanlage |                  5

KOMPONENTEN EINER
PHOTOVOLTAIKANLAGE                                               t     BEWÄHRTE TECHNIK

                                                                 Wir raten Verbrauchern, Solarmodule mit lang-
Die wesentlichen Komponenten einer Photovoltaikan-               jährig bewährten kristallinen Solarzellen einzu-
lage sind die Solarmodule, das Montagesystem und                 setzen. Dünnschicht-Solarmodule werden eher
der Wechselrichter. Gegebenenfalls kommt dazu noch               bei großen Photovoltaikanlagen eingesetzt, bei
der Batteriespeicher. Die Solarmodule bilden zusam-              denen der Betreiber die Leistungsfähigkeit und
men den Solargenerator. Module, Wechselrichter und               Zuverlässigkeit durch umfangreiche Qualitätssi-
Stromnetz werden durch Kabel elektrisch verbunden.               cherungsmaßnahmen überprüfen kann.
Diese müssen im Gebäude brandschutzgerecht verlegt
werden. Zum Betrieb der Anlage gehört auch die Mög-
lichkeit, Leistung und Ertrag zu kontrollieren. Dazu die-     Weitere Eigenschaften von Modulen sind die Leistungs-
nen Wechselrichterdisplay, Zähler und im besten Fall          toleranz und der Temperaturkoeffizient.
ein Online-Überwachungssystem (Monitoring).
                                                              Die Leistungstoleranz bezeichnet die Abweichung der
                                                              gelieferten Nennleistung des Solarmoduls von der Da-
         SOLARGENERATOR/-MODULE                               tenblattangabe. Üblich sind heute nur noch positive
                                                              Abweichungen von bis zu etwa drei Prozent. Die Nenn-
Die in den Solarmodulen verbauten Solarzellen wan-            leistung in kWp ist ein Laborwert, der unter definier-
deln das Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Am             ten Bedingungen gemessen wird. In der Praxis ist die
weitesten verbreitet und bewährt sind mono- und poly-         Leistung meistens geringer.
kristalline Solarzellen.
                                                              Der Temperaturkoeffizient gibt an, wie stark die elektri­
Der Modulwirkungsgrad gibt an, wie viel Prozent der           schen Kennwerte (Spannung, Strom, Leistung) variie-
eingestrahlten Sonnenenergie das Modul in Strom um-           ren, wenn sich die Temperatur der Solarzellen ändert.
wandelt. Tabelle 1 gibt einen Überblick über Modul­           Bei steigender Temperatur sinkt die Leistung, bei sin-
typen und ihre Wirkungsgrade.                                 kender Temperatur steigt sie. Der Temperaturkoeffi-
                                                              zient der Spannung und der Leistung sollte möglichst

Tabelle 1: Verschiedene Modultypen und ihre Wirkungsgrade

                                                               Modul-
 Modultypen
                                                            wirkungsgrad
 1. Kristalline Module (Marktanteil 85 %)
 Monokristalline Siliziumzellen                              bis zu 19 %
 Polykristalline Siliziumzellen                              bis zu 18 %
 2. Dünnschichtmodule
 Amorphe und mikrokristalline Siliziumzellen                 bis zu 10 %
 Cadmiumtellurid (CdTe)-Zellen                               bis zu 18 %
 CI(G)S-Zellen mit den Elementen Kupfer,
                                                             bis zu 16 %
 Indium, Gallium, Schwefel und Selen
 3. Hybridzellen
 Kombination aus kristallinem und
                                                             bis zu 20 %
 amorphem Silizium
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6 | Komponenten einer Photovoltaikanlage

  klein sein, damit das Solarmodul auch bei starker Son-     Leistungsfähigkeit der Wechselrichter positiv. Der
  neneinstrahlung eine möglichst hohe Leistung erbringt.     Wechselrichter sollte gut zugänglich angebracht sein,
                                                             um eine regelmäßige Kontrolle zu erleichtern. Beach-
  Standardsolarmodule haben ein Format von etwa              ten Sie auch, dass bei manchen Modellen störende
  1,6 Meter mal 1 Meter und einen Aluminiumrahmen.           ­Betriebsgeräusche auftreten können.
  Sie werden häufig über dem bestehenden Dach mon-
  tiert. Besondere Bauformen sind Solardachziegel oder
  ­transparente Glasmodule zur Fassadenintegration. Mög-
   lich ist auch die Dachintegration von gerahmten oder
   rahmenlosen Solarmodulen, bei der zum Beispiel
   die Dachziegel teilweise ersetzt werden. Gerahmte
                                                                t     DISPLAYS UND SCHNITTSTELLEN

                                                                Zur Überwachung der Leistungsfähigkeit sollte
   Module sollten nicht zu flach montiert werden, damit         der Wechselrichter mit einer Anzeige ausgestat-
   sich in der Kante wenig Schmutz ansammelt, der               tet sein, an der man die Betriebsdaten ablesen
   ­Solarzellen teilweise verschattet.                          kann. Gegen Aufpreis gibt es digitale Schnittstel-
                                                                len zur ausführlichen Auswertung und Einrichtun-
  Dicke und Qualität des Glases, die Stabilität des Rah-        gen zur Fernabfrage.
  mens und die Ausführung der Rückseite beeinflussen
  die Belastbarkeit des Solarmoduls. Glas statt Folie auf
  der Modulrückseite erhöht den Schutz der Solarzellen
  und kann die Lebensdauer positiv beeinflussen.                     EINSPEISEMANAGEMENT

  Die Entscheidung für einen bestimmten Modultyp soll-       Grundsätzlich muss der Netzbetreiber technisch die
  te vom Preis-Leistungs-Verhältnis abhängen. Zu den         Möglichkeit bekommen, Photovoltaikanlagen abzu­
  Produkteigenschaften zählen dabei vor allem auch           regeln, um sein Netz bei drohender Überlastung zu
  die Leistungs- und Garantieversprechen der Hersteller      ­stabilisieren. Betreiber von Anlagen bis 30 Kilowatt
  (siehe S. 13).                                              können aber auch eine andere Option wählen: Sie
                                                              ­
                                                              können die Anlage selbst so einstellen lassen, dass
                                                              maximal 70 Prozent der Modulleistung vom Haus-
                                                              ­
          WECHSELRICHTER                                      halt ins Netz eingespeist werden. Dazu gibt es zwei
                                                              Möglichkeiten: Entweder beträgt die AC-Leistung des
  Der Wechselrichter wandelt den vom Solargenerator           Wechselrichters nicht mehr als 70 Prozent der Modul-
  erzeugten Gleichstrom (DC: Direct Current) in Wechsel-      leistung. Oder der Wechselrichter hat eine dynamische
  strom (AC: Alternating Current) um, der im Haushalt ge-     Abregelung. Dabei kann der Wechselrichter auch mehr
  nutzt oder ins Netz eingespeist werden kann. Weiterhin      Leistung als 70 Prozent umwandeln. Er steuert die Aus-
  erfüllt der Wechselrichter Funktionen, die für die Über-    gangsleistung aber so, dass abzüglich des momenta-
  wachung und Sicherheit der Anlage wichtig sind. Die         nen Verbrauchs im Haushalt ebenfalls höchstens 70
  Leistung von Solargenerator und Wechselrichter muss         Prozent der Modulleistung ins Netz eingespeist werden.
  aufeinander abgestimmt sein, damit die Anlage optimal
  arbeitet. In der Praxis ist die dauerhafte Ausgangsleis-   Immer häufiger werden Photovoltaikanlagen auch auf
  tung (AC) des Wechselrichters in der Regel etwas klei-     West- oder Ostdächern installiert. Hierbei müssen die
  ner als die Modulleistung (DC).                            elektrische Verschaltung der Solarmodule und die
                                                             ­Dimensionierung des Wechselrichters besonders sorg-
  Die Nennleistung AC gibt an, wie viel Leistung der          fältig an die Einstrahlungsbedingungen angepasst
  Wechselrichter permanent abgeben kann. Die Um-
  ­                                                           werden, damit die Anlage optimale Leistung und
  wandlung in Wechselstrom geschieht – wie bei allen          Erträge liefert.
  Energieumwandlungen – nicht ohne Verluste.

  Niedrige Tempe­raturen und eine staubfreie Umge-
  bung mit geringer Luftfeuchtigkeit beeinflussen die
SOLARSTROM UND BATTERIESPEICHER - Planung und Kauf einer Photovoltaikanlage - Verbraucherzentrale NRW
Komponenten einer Photovoltaikanlage |                  7

                                                     1                            2

                                          4

                                                            3                              5
                                                                                                           6

1      Solargenerator                                4    Ladestation für das E-Auto

2      Wechselrichter                                5    Stromzähler für Bezug und Einspeisung

3      Batteriespeicher                              6    Anschluss an das öffentliche Netz

         SOLARANLAGE PACHTEN                              zwischen 50 und rund 120 Euro zu Buche. Die Höhe
         ODER MIETEN                                      hängt nicht nur davon ab, wie viel Leistung die
                                                          Anlage bringt, sondern auch davon, wie viel pro
Wer Solarstrom erzeugen möchte, ohne in eine eigene       kWp Leistung berechnet wird. Hier gibt es erheb­
Anlage zu investieren, kann auf Pacht- und Mietange-­     liche Unterschiede. Weil über die Zeit in jedem Fall­
bote zurückgreifen. Viele Stadtwerke und mehrere          hohe Summen zusammenkommen, ist vor Vertrags-
­überörtliche Anbieter sind in dem Markt vertreten. Sie   abschluss genaues Nachrechnen, Prüfen und Ver-
 montieren Anlagen auf den Dächern ihrer Mieter oder      gleichen angesagt. M  ­ anche Angebote sind wirklich
 Pächter, die den Strom dann als ihren eigenen nutzen     gut, teils günstiger als ein Kauf – und andere führen
 und einspeisen können.                                   unterm Strich zu einem dicken Minus.

                                                          Die Unterschiede liegen nicht nur im Preis, sondern auch

    i    AUCH MIETER SIND BETREIBER                       im Leistungsumfang. So sind Wartung und Versicherung
                                                          manchmal inbegriffen, bei anderen Angeboten muss
    Wichtig: Auch wenn Sie eine Solaranlage nur           dafür mit Zusatzkosten kalkuliert werden. Mit kritischem
    mieten ­ oder pachten, werden Sie selbst zum          Blick sollten Sie auch die Ergebnisversprechen der
    Anlagenbetreiber – mit allen damit verbundenen        Unternehmen würdigen. Nicht immer sind zum Beispiel
    Pflichten.                                            die angenommenen Eigenverbrauchsanteile realistisch.
                                                          Sind sie zu hoch angesetzt, wirkt das Angebot wirt­
                                                          schaftlich attraktiver, als es ist. Auch eine kurze Recher-
Die Verträge laufen meist über 18 oder 20 Jahre und       che zur Kundenzufriedenheit bei in Frage kommenden
schlagen in der Regel mit monatlichen Zahlungen­
­                                                         Anbietern ist in diesem speziellen Bereich zu empfehlen.
8 | Solarstrom zu Hause nutzen

   SOLARSTROM                                                       zung des Solarstroms zu erhöhen. Noch weiter steigt
                                                                    der Eigenverbrauch bei Nutzung eines Batterie-
   ZU HAUSE NUTZEN                                                  speichers, da dadurch auch dann Solarstrom zur
                                                                    Verfügung steht, wenn die Sonne nicht (mehr)
                                                                    scheint. Dennoch wird der Solarstrom in den sel-
                    EIGENVERBRAUCH                                  tensten Fällen ausreichen, um den Strombedarf im
                                                                    Haushalt komplett zu decken. Der Beispielhaushalt
   Der erzeugte Solarstrom kann nur zum Teil direkt im              der Grafik 2 – ohne Speicher – deckt etwa 37 Prozent
   Haus genutzt werden. Der Überschuss an Solarstrom                seines Strombedarfs vom eigenen Hausdach, nämlich
   fließt ins Netz (Überschusseinspeisung). Da die Ein-             1.300 von 3.500 kWh. Den Effekt eines Batterie-­
   speisevergütung deutlich unter den aktuellen Strom-              speichers beschreibt das Kapitel „Speichersysteme“.
   preisen von 26 bis 30 Cent pro Kilowattstunde liegt,
   lohnt es sich, einen möglichst großen Teil des Solar-                     ZÄHLER
   stroms selbst zu nutzen. Um einen möglichst hohen
   Eigenverbrauchsanteil zu erreichen, orientiert man­              Wenn der Solarstrom im Haushalt verbraucht und nur
   sich bei der Planung der Photovoltaikanlage immer                der Überschuss ins Netz eingespeist wird, muss zu-
   stärker am Stromverbrauch des Haushalts und dessen               sätzlich zum Strombezug auch die Einspeisung gemes-
   zeitlicher Verteilung (Lastgang).                                sen werden. Der Messstellenbetreiber, der übrigens
                                                                    seit 2017 nicht mehr identisch mit dem Netzbetreiber
   Ein Rechenbeispiel: Ein Vier-Personen-Haushalt nutzt             sein muss, wird dazu den vorhandenen Bezugszähler­
   bei einer 5 kWp-Anlage etwa 20 bis 30 Prozent des So-            durch einen digitalen Zweirichtungszähler ersetzen.
   larstroms selbst. Die Grafik 2 zeigt die Erträge für einen       Bei größeren Photovoltaikanlagen und der Kombina­
   solchen typischen Fall. Es wird von einem spezifischen           tion mehrerer Anlagen kann unter Umständen ein­
   Ertrag der Photovoltaikanlage in Höhe von 900 kWh/               separater Erzeugungszähler notwendig sein. Bei klei-
   kWp und einem jährlichen Stromverbrauch von etwa                 nen Anlagen reicht zur Kontrolle die Messung und
   3.500 kWh ausgegangen (drei Wochen Urlaub im Som-                Anzeige des Wechselrichters aus.
   mer).
                                                                    In den nächsten Jahren werden nach und nach die her-
   Der Eigenverbrauchsanteil lässt sich durch Anpassung             kömmlichen Zähler durch moderne Messeinrichtungen
   des Nutzerverhaltens meist noch steigern: Elektrische            (digitale Zähler) ersetzt, in bestimmten Fällen zusätzlich
   Geräte wie Wasch- oder Spülmaschine sollten bewusst              ausgestattet mit einem Kommunikationsmodul – beides
   zu Sonnenzeiten betrieben werden, um die direkte Nut-            zusammen bildet dann ein „Intelligentes Messsystem“.

                       Beispiel für Stromerzeugung und Eigenverbrauch
   Grafik 2: Beispielhafter Anteil des Eigenverbrauchs des selbst erzeugten Solarstroms

                 800
                                                                                                     Solarstrom gesamt
                                                                                                     4500 kWh
                 700
                                                                                                     Netzeinspeisung
                 600                                                                                 3200 kWh

                                                                                                     Selbst genutzt
                 500
  kWh je Monat

                                                                                                     1300 kWh

                 400

                 300

                 200

                 100

                   0
                    Jan   Feb   März April Mai   Juni   Juli   Aug Sept   Okt   Nov   Dez
Solarstrom zu Hause nutzen |               9

Welche Variante eingebaut wird, hängt im Einzelfall        die Leistung der Photo­voltaikanlage sowie den Haus-
von der Anlagenleistung und den Vorgaben des Mess-         haltsstrombedarf abgestimmt ist. Die Wirtschaftlich-
stellenbetreibers ab und ist mit diesem abzustimmen.       keit ist im Einzelfall zu prüfen. Hilfestellung bietet hier
Für ­Anlagen größer als 7 kWp ist laut Gesetz immer ein    die Energieberatung der Verbraucherzentrale NRW.
­„Intelligentes Messsystem“ vorgesehen.
                                                           Folgende Richtwerte bilden eine gute Ausgangsbasis
                                                           für die individuelle Auslegung Ihrer Anlage samt
        SPEICHERSYSTEME                                    Speicher: Pro 1.000 kWh Stromverbrauch mindes­
                                                           ­                                                   -
                                                           tens 1 kWp Anlagenleistung und höchstens 1 kWh
Mit Hilfe von Batteriespeichern kann man den Eigen­        Speicherkapazität. Wird genau diese 1.000/1/1-Formel
verbrauch von selbst erzeugtem Strom erhöhen. Sie          umgesetzt, so ergeben sich typischerweise ein Eigen-
­machen den Strom auch in den Morgen- und Abend-           verbrauchsanteil von ca. 60 Prozent und ein Unab-
 stunden nutzbar, wenn die Photovoltaikanlage nur          hängigkeitsgrad von etwa 55 Prozent. Der Unabhän-
 wenig oder keinen Strom erzeugt. Die Batterienutzung      gigkeitsgrad gibt an, welcher Anteil des Strombedarfs
 kann auch zu einer Entlastung der Netze beitragen und     durch den selbst erzeugten Solarstrom gedeckt werden­
 dabei helfen, die Leistungs­  spitzen der Photo­
                                                voltaik­   kann, zu welchem Grad also Unabhängigkeit vom
 anlagen am Mittag abzufangen. Manche Speicher­            ­Netzstrom besteht.
 systeme stellen zudem die Versorgung bei Stromausfall
 für eine gewisse Zeit sicher.

Die Speichertechnologien und der Markt für solche
Systeme haben sich in den vergangenen Jahren stark            i     INTERAKTIVER SOLARRECHNER

entwickelt, wodurch Speichersysteme zunehmend                 Unter www.verbraucherzentrale.nrw/solarrechner
wirtschaftlicher werden. Die Auswahl und Installation         können Sie ausprobieren, wie sich Anlagen- und
eines Speicher­systems erfordert eine sorgfältige Pla-        Speichergröße auf Unabhängigkeitsgrad und
nung und Vorbereitung. Ein hoher Eigenverbrauch mit           Eigen­verbrauch auswirken. Auch das Betanken
gutem Verhältnis von Aufwand zu Nutzen ist möglich,           eines Elektroautos mit dem eigenen Solarstrom
wenn die Stromspeicherkapazität der Batterien gut auf         können Sie dabei einrechnen.

                                                                    TECHNISCHE ANLAGENKONZEPTE

                                                           Neben dem Batteriespeicher ist auch ein Batterielade-
                                                           regler erforderlich, der die Be- und Entladung der Bat-
                                                           terie steuert. Die Speicherbatterie kann prinzipiell vor
                                                           dem Solarwechselrichter auf der Gleichstromseite der
                                                           Photovoltaikanlage (DC-Kopplung) oder dahinter auf
                                                           der Wechselstromseite (AC-Kopplung) angeschlossen
                                                           werden. Eine AC-Kopplung hat, aufgrund eines benö-
                                                           tigten Batteriewechselrichters, größere Umwandlungs-
                                                           verluste. Sie ist aber besonders für die Nachrüstung
                                                           bestehender Photovoltaikanlagen geeignet, da sie sehr
                                                           flexibel auf die vorhandene Wechsel­r ichterleistung
                                                           ausgelegt werden kann.
10 | Solarstrom zu Hause nutzen

    Batteriespeicher können entweder einphasig oder           10 bis 15 Jahren ausgehen. Da Batterien durch Hitze
    dreiphasig in das Hausnetz eingebunden werden.
    ­                                                         schneller altern, sollte es am Aufstellort nicht wärmer
    Mehrphasig angeschlossene Speicher können zwar            als 25 Grad Celsius werden.
    mehr Leistung abgeben und somit mehrere bezie­
    hungsweise größere Verbraucher ohne ergänzen­                      KOSTEN UND FÖRDERMITTEL
    den Netzbezug versorgen. Gleichzeitig verbraucht                   FÜR SOLARSPEICHER
    ein dreiphasig betriebener Speicher aber mehr
    Strom, der nur teilweise von der Solaranlage selbst       In Abhängigkeit vom Nutzerprofil, von der Photovoltaik­
    produziert werden kann. Hierzu ist eine Beratung          anlagen-Leistung und vom Stromverbrauch sind Spei-­
    durch einen Elektro-Fachbetrieb sinnvoll.                 chergrößen von zwei bis zehn Kilowattstunden zu
                                                              empfehlen. Batteriespeicher für Photovoltaikanlagen
    Ein weiteres Merkmal, in dem sich Speicher unterschei-    kosten je Kilowattstunde Speicherkapazität etwa zwi-
    den, ist das Lademanagement. Intelligente Systeme         schen 800 und 1.400 Euro, einschließlich Umsatzsteu-
    steuern den Ladevorgang auf der Basis von Wetter­         er und Installation. In Zukunft sind kontinuierlich weiter
    prognosen. Sie sind entweder selbstlernend oder arbei-    sinkende Preise zu erwarten. Einfache wirtschaftliche
    ten mit fest programmierten Ladestrategien. So kann       Abschätzungen geben für jede gespeicherte Kilowatt-
    zum Beispiel das Füllen des Speichers über den Tag        stunde Solarstrom Kosten von 20 bis 50 Cent an. Damit
    verteilt geschehen, ohne dass Bewölkung einen Strich      befindet sich die Batteriespeicher­technologie an der
    durch die Rechnung macht. Das wiederum entlastet das      Schwelle zur Wirtschaftlichkeit. Bei geringen Rendi-
    Stromnetz, weil auch die Einspeisung des Überschuss-      teerwartungen kann sie heute bereits sinnvoll einge-
    stroms so gleichmäßiger geschieht: Für die Netzstabili-   setzt werden, besonders, wenn ein Speicher zusammen
    tät abträgliche Einspeisespitzen zur Mittagszeit werden   mit einer Photovoltaikanlage neu angeschafft wird und
    abgemildert.                                              bei Anlagen, die ab dem Jahr 2021 keine EEG-Vergütung
                                                              mehr für eingespeisten Strom bekommen.

             LEBENSDAUER DER BATTERIEN                        Der Bund fördert die Anschaffung von Batteriespei-
                                                              chern im Rahmen eines Förderprogramms der KfW noch
    Der Markt bietet für Privathaushalte überwiegend          bis Ende 2018. Die KfW-Bankengruppe informiert auf
    ­Speichersysteme mit Lithium-Ionen-Batterien an. Blei­-   ihrer Internetseite über alle Konditionen: www.kfw.de.
     batterien spielen hingegen kaum noch eine Rolle. Sie     Eine zusätzliche Förderung gibt es vom Land Nordrhein-
     werden zwar noch angeboten, sind aber den ­Lithium-      Westfalen im Rahmen des Progres-Förderprogramms.
     Speichern in diesem Anwendungsfeld tech­     no­
                                                    logisch
     unterlegen. Zudem kann Blei als Nervengift ­erhebliche    Wer sich für eine Förderung entscheidet, sollte einen
     Umwelt- und Gesundheitsprobleme hervorrufen.              Speicher mit dynamischem, prognose­basiertem Lade­
                                                               management wählen. Sonst kann die in den Förder­
    Wichtige Herstellerangaben für die Auslegung der           bedingungen vorgeschriebene, dauerhafte Kappung­
    Batterie­speichergröße sind die maximale Endlade­          der Anlagenleistung die Stromerträge spürbar ver-
    tiefe sowie die nutzbare Batteriekapazität. Außerdem       mindern. Die Verluste können im zweistelligen
    wird eine Zyklenzahl (Anzahl der Be- und Ent­ladungen)    ­P rozentbereich liegen.
    angegeben, nach welcher die Kapazität der Batterie
    auf 80 Prozent der Gesamtkapazität gesunken ist. Ein                ORAUF SOLLTE MAN BEIM
                                                                       W
    Durchschnittshaushalt erreicht im Jahr rund 250 Lade-              SPEICHERKAUF ACHTEN?
    Entlade-Zyklen.
                                                              Achten Sie vor dem Kauf auf die Hersteller­angaben
    Bei Lithiumbatterien wird in aller Regel die kalendari-   zu Nenn- und Nutzungskapazität (Entladetiefe),
    sche Alterung das Ende der Lebensdauer bestimmen,         Zyklen­zahl, kalendarischer Lebensdauer und Entlade­
    bevor die mögliche Zyklenzahl von 4.000 bis 15.000­       leistung. Die Entladeleistung begrenzt den maximal
    Be- und Entladungen erreicht wurde. So kann man bei       möglichen Eigenstromverbrauch. Wenn die Batterie
    Heimspeichern heute von einer Betriebsdauer von­          den gespeicherten Strom nur langsam abgeben kann,
Solarstrom zu Hause nutzen |           11

muss frühzeitig Strom aus dem öffentlichen Netz­
die „Versorgungslücke“ schließen. Hier haben drei-­
phasige Speicher meist Vorteile, gleichzeitig ver-
brauchen diese aber auch mehr Strom.

 Weiterhin sind die Angaben zum Sicherheitskon-
 zept und zu den erforderlichen Wartungsintervallen
 zu beachten. Hersteller geben Intervalle von ein bis
 zwei Jahren vor. Bei Lithium-Speichern sollten Sie
 ­zudem darauf achten, dass sie dem „Sicherheitsleit-
  faden Li-Ionen-Hausspeicher“ des Karlsruher Instituts­
  für Technologie entsprechen. Dieser enthält wich-
  tige Vorgaben für die Hersteller, die die Sicherheit
  und Lebensdauer von Lithiumsystemen verbessern
­sollen.                                                            E-AUTO LADEN

Bei der Aufstellung des Speichersystems empfiehlt es       Immer mehr Verbraucher denken inzwischen über die
sich, einen sogenannten Speicherpass vom Installateur      Anschaffung eines Elektroautos nach und die Verkaufs-
ausfüllen zu lassen. Dieser enthält wertvolle Informa­     zahlen der Fahrzeuge steigen. Auch die Batterie des
tionen zur Leistungsfähigkeit und Anschlussart.            E-Autos kann mit Solarstrom geladen werden. Beson-
                                                           ders effizient geht das, wenn das Auto tagsüber gela-
Batterien speichern den Solarstrom nicht verlustfrei. Je   den werden kann. Ohne Zwischenspeicherung ist das
nach Effizienz gehen beim Speichern um die 20 Prozent      Stromtanken zu Hause immer am günstigsten. Aber
verloren. Heimspeicher haben auch einen relevanten         auch der im Heimspeicher gepufferte Solarstrom kann
Stand-by-Verbrauch, der je nach Modell durchaus über       zum Laden des Autos genutzt werden.
100 kWh jährlich liegen kann.
                                                           Damit Sonnenstrom für den Tank zur Verfügung steht,
                                                           sollten Sie den zusätzlichen Energiebedarf bei der
                                                           Planung einer Solaranlage möglichst schon einbe-
                                                           ­

  i      MEHR INFORMATIONEN ZU SPEICHERN

  Wer sich im Detail mit Effizienz und Strom­
                                                           ziehen. Das Auto benötigt eine Mindestleistung, um
                                                           überhaupt laden zu können. Wird die von einer zu klein
                                                           dimensionierten Anlage nicht geliefert, muss immer
  verbrauch des Speichers beschäftigen möchte,             Strom aus dem Netz „zugetankt“ werden. Auch die­
  findet hier nützliche Informationen:                     Wahl eines dreiphasigen Speicheranschlusses kann
                                                           sinnvoll sein, wenn ein E-Auto mitversorgt werden soll.
       emeinsamer Effizienzleitfaden des Bundes-
      G                                                    Selbst bei größeren Anlagen wird es je nach Sonnen-
       verbands Energiespeicher (BVES) und des             einstrahlung allerdings Phasen geben, in denen die
      Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW)                 ­Solarleistung ­allein nicht reicht, um das Auto zu laden.
      Performance-Index der Hochschule für Technik
       und Wirtschaft Berlin                               In jedem Fall ist eine gute Abstimmung zwischen
                                                           ­Solarstromanlage, Heimspeicher und dem Ladesystem
  Eine regelmäßig aktualisierte Marktübersicht der          des Autos erforderlich. Nähere Informationen zu Aus-­
  angebotenen Systeme veröffentlicht die Fachzeit-          legung, Ladekonzepten und Förderung gibt es u
                                                                                                        ­ nter
  schrift „PV Magazine“ unter www.pv-magazine.de            www.verbraucherzentrale.nrw/e-auto und
                                                            www.elektromobilitaet.nrw.de
12 | Der Weg zur eigenen Photovoltaikanlage

                         DER WEG ZUR EIGENEN                                        Das Angebot sollte detailliert sein (Tabelle 2) und alle
                                                                                    zu erwartenden Kosten enthalten. Sämtliche Teile, von
                         PHOTOVOLTAIKANLAGE                                         Modulen bis zum Montagezubehör, sollten mit genau-
                                                                                    er Typenbezeichnung und Herstellerangaben benannt
                                                                                    sein. Auch die ausführliche technische Dokumentation
                         Vor dem Kauf einer Photovoltaikanlage hilft Ihnen          der Anlage sollte in Aussicht gestellt sein. Sie ist wich-
                         eine unabhängige Beratung vor Ort, realistische            tig für Gewährleistung und Garantie sowie Wartung.
                         Erwartungen für Stromertrag und Eigenverbrauch
                         ­
                         zu entwickeln. Danach sollten Sie mindestens drei          Achtung bei Fördermitteln: Diese müssen oft beantragt
                         ­Angebote einholen und in Preis und Leistungsumfang        und bewilligt werden, bevor Sie einen Auftrag verge-
                          vergleichen. Idealerweise basieren die Angebote auf       ben! Bei Auftragsvergabe sollten Sie feste Termine für
                          Vor-Ort-Terminen, denn Montageaufwand und die             Installation, Zählertausch und Inbetriebnahme ver-
                                                                                    ­
                          ­Voraussetzungen der Elektroinstallation lassen sich so   einbaren. Fragen zur Versicherung und steuerlichen
                           am besten einschätzen.                                   ­Einordnung der Solaranlage sollten ebenfalls geklärt
                                                                                     sein, bevor der erste Strom daraus fließt.

                         Tabelle 2: Empfehlenswerte Angaben im Angebot

                                               Empfehlenswerte Angaben im Angebot

                                               Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Stückpreis, Nennleistung, Zelltyp, Schutzklasse,
                          Module
                                               CE-Richtlinien, Produktgarantie, Datenblatt
                                               Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Stückpreis, Nennleistung und maximale
                                               Leistung AC/DC, Netzüberwachung (VDE 0126), Europäischer Wirkungsgrad, Produkt-
                          Wechselrichter
                                               garantie, Gehäuseschutzart, Datenblatt – hier beachten, ob dreiphasige Einspeisung
                                               möglich ist (bei Leistung ab etwa 5 kWp empfehlenswert)
                                               Hersteller, exakte Typenbezeichnung, Gesamtpreis, Ausführung: einlagig oder Kreuz-
                          Montagesystem        verbund, Dacheindeckung (z. B. Pfanneneindeckung), Dachhaken: Anzahl, Material,
                                               Materialstärke, Korrosionsbeständigkeit, Gestell- und Bauwerksstatik
                          Kabel und
                                               Hersteller, Typenbezeichnung, Querschnitt, Gesamtpreis
                          Steckverbinder
                                               Ertragsüberwachungssystem falls gewünscht, Blitzschutz, Zählerschrank und
                          Sonstiges
                                               Einspeisezähler falls gewünscht
                                               Befestigung und Verkabelung der Module, Aufbau Unterkonstruktion, Montage
                          Montage/             Wechselrichter, Verlegung der Kabel, Verschaltung der Komponenten, gegebenenfalls
                          Installation         Einbauten in vorhandenen Zählerschrank, Wand- oder Deckendurchführungen von
                                               Kabeln, Sicherung
                                               Funktionsnachweis, Anlagendokumentation, Abnahme und Erstellung eines
 Quelle: Photon 8/2011

                          Service              Abnahmeprotokolls, Einweisung des Kunden, Ertragsprognose, Montageversicherung,
                                               Haftpflichtversicherung, Betreiberversicherung falls gewünscht
                          Preis,               Gesamtpreis netto/brutto, Zahlungsbedingungen, Liefertermin, Dauer der Installation,
                          Konditionen,         Termin der Betriebsbereitschaft, Verbindlichkeitsfrist, Sondervereinbarungen,
                          Formalien            Einschränkungen, Angebotsnummer, vollständige Adresse von Anbieter und Kunde
Rechtlicher Rahmen, Garantieschutz und Versicherungen |                         13

RECHTLICHER RAHMEN,                                                  RECHT UND VERTRÄGE

GARANTIESCHUTZ UND                                             	
                                                                Baugenehmigung: Laut § 65 der Landesbau­ord­

VERSICHERUNGEN
                                                                nung NRW sind Solaranlagen genehmigungsfrei,
                                                                es sei denn, sie sollen auf oder in der Nähe von
                                                                Natur- oder Kulturdenkmälern installiert werden.

         GEWÄHRLEISTUNG UND GARANTIEN                        	
                                                              Meldung bei der Bundesnetzagentur: Photo-­­
                                                              voltaikanlagen, die neu in Betrieb genommen
Die Gewährleistungsfrist ist gesetzlich geregelt; Sie be-     ­werden, sind der Bundesnetzagentur zu melden.
trägt bei Auf- und In-Dachanlagen zwei bis fünf Jahre.         Dies regelt das EEG. Danach sind Netzbetreiber­
Während dieser Fristen haftet der Verkäufer für Mängel         nur g ­egenüber gemeldeten Anlagenbetreibern
der Anlage.                                                    ­verpflichtet, die Einspeisevergütung­ in vollem
                                                                ­Umfang zu zahlen. Die Meldung sollte frühestens
Garantien werden – im Gegensatz zu gesetzlichen                  zwei Wochen vor und spätes­tens mit Inbetrieb­
­Gewährleistungsrechten – von Herstellern freiwillig und      nahme erfolgen und ist nur online auf der Seite
 zusätzlich eingeräumt. Deren genaue Bedingungen              www.bundesnetzagentur.de möglich.
 können die Unter­  nehmen weitestgehend selbst fest-       	Auch technische Änderungen der Anlage und ein
legen. Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet             Wechsel des Anlagenbetreibers sind zu melden.
werden, dass eine schriftliche Garantieurkunde ausge-
händigt wird, in der die exakten Garantiebedingungen           	
                                                                Einspeisevertrag: Nach dem EEG ist der Strom-
zu finden sind, wie etwa Angaben zum Garantiegeber­             netzbetreiber verpflichtet, den Strom von Photo-
(wer ist der Ansprechpartner und wo kann ich ihn                voltaikanlagen ab­zu­nehmen. Die meisten Netz­
 erreichen?) sowie zur Dauer und zum Inhalt der Garantie.       betreiber schlagen den Abschluss eines Ein-­
                                                                speisevertrags vor. Dieser ist nach dem EEG
Nahezu alle Hersteller geben eine Leistungsgarantie.­           nicht erforderlich und kann für Anlagenbetreiber
Diese sichert eine festgelegte Leistung für Laufzeiten          nachteilige Regelungen enthalten. Dies muss im
von 10 bis 30 Jahren zu. Da die Module herstellungsbe-          Einzelfall genau geprüft werden.
dingt Leistungstoleranzen aufweisen, ist es wichtig zu
prüfen, welche Leistung für jeweils welchen Zeitraum
garantiert wird.                                                     VERSICHERUNG

Hersteller von Solarstrom-Modulen geben immer               Der Einbau einer Photovoltaikanlage und eines Spei-
häu­figer Produktgarantien, die über die zweijäh­r ige      chers sollte der Gebäudeversicherung gemeldet wer-
gesetzliche Gewährleistung hinausgehen.                     den. Die Anlagen selbst können über eine bestehen-
                                                            de Wohngebäudeversicherung mitversichert werden,
Neben dem Solargenerator stellt der Wechselrichter die      sofern dies in den Versicherungsbedingungen aus-
am meisten beanspruchte Anlagenkomponente dar,              drücklich genannt ist oder vom Versicherer schriftlich
die eine in der Regel kürzere Lebensdauer aufweist.         bestätigt wird. Je nach Versicherer ist optio­nal eine Mit-
Daher sollten Garantieleistung und Service (Wartung,        versicherung bei kleineren Anlagen gegen Mehrbeitrag
Austausch defekter Teile) unbedingt vor dem Kauf ge-        möglich. Der Versicherer e­ rsetzt in der Regel Schäden
klärt sein. Standardgarantien liegen meist bei fünf         durch Brand, Blitzschlag, Explosion, Feuer, Leitungs-
­Jahren, Garantieverlängerungen bis zu zehn Jahren sind     wasser, Sturm und Hagel. Sofern zusätzlich eine Ele-
 oft gegen einen Aufpreis zu haben.                         mentarschadenversicherung als Ergänzung zur Wohn-
                                                            gebäudeversicherung abgeschlossen wurde, ist die
Voraussetzung für die KfW-Förderung zu Batteriespei-        Anlage auch gegen Schäden durch Überschwemmung,
chern ist, dass der Hersteller eine Zeitwertersatzgaran-    Schneedruck, Lawinen, Erdbeben, Erdsenkung und Erd-
tie von zehn Jahren zusichert. Ansonsten gelten auch für    rutsch versichert.
­Batteriespeicher die üblichen gesetzlichen Regelungen.
14 | Montage, Blitz- und Brandschutz, Inbetriebnahme

    Sofern es sich um eine größere Anlage handelt und             verbundene Schäden, sollte der Blitz in der Umgebung
    dementsprechend umfassenderer Schutz gewünscht                Ihres Gebäudes einschlagen. Hierbei hilft ein Elektro-
    ist, sollte eine spezielle Photovoltaikversicherung           fachbetrieb.
    abgeschlossen werden. Diese schützt auch bei
    ­
    Schäden beispielsweise durch Diebstahl, Vandalis-
    mus, Konstruktions- und Bedienungsfehler sowie
    bei weiteren technischen Schäden.                               i      KEINE ZUSÄTZLICHE BRANDGEFAHR
                                                                    Wenn ein Installateur die Photovoltaikanlage
    Weiterhin kann auch der durch einen Schaden bedingte­           fachgerecht montiert und anschließt, geht von
    Ertragsausfall mitversichert werden. Der Versicherer­           ihr keine besondere Brandgefahr aus. Die Lei-
    ersetzt im Schadensfall etwa entgangene Strom­                  tungen sind außerdem so zu verlegen, dass bei
    verkaufserlöse für einen begrenzten Zeitraum.                   einem Brand des Gebäudes für die Feuerwehr
                                                                    keine Gefahr von den Solarmodulen ausgeht. ­
    Um sich gegen theoretische Risiken abzusichern, die             Der Fachbetrieb muss dies in der Anlagendoku-
    von der Anlage ausgehen könnten (z. B. Herabfallen              mentation nachweisen. Sicherheit und Leistung
    von Teilen), sollte der Betreiber die Photo­voltaik auch in     der Anlage sollten Sie alle 3 bis 5 Jahre von Fach-
    ­seine Privathaftpflichtversicherung aufnehmen lassen.          leuten c­ hecken lassen.

    MONTAGE, BLITZ-                                               Die Inbetriebnahme einer Photovoltaikanlage darf
    UND BRANDSCHUTZ,                                              nur von einer Elektrofachkraft vorgenommen werden.
                                                                  Eine Einweisung in alle wichtigen Funktionen der
    INBETRIEBNAHME                                                Anlage muss in jedem Fall durch den Installateur
                                                                  erfolgen. Unbedingt erforderlich ist ein Protokoll über
                                                                  die Inbetriebnahmeprüfung durch den Fachbetrieb,
    Vom TÜV geprüfte Montagesysteme gewährleisten die             denn es dokumentiert die Funktionstüchtigkeit der
    Qualität bei fachgerechter Montage. Gegebenenfalls            Anlage und hat haftungsrechtliche Bedeutung. Neben
    muss diese überprüft werden, besonders bei einer              der Einweisung muss der Fachbetrieb eine vollstän-
    selbst durch­geführten Installation. Wichtig ist vor al-      dige schriftliche Anlagendokumentation übergeben.
    lem die Begutachtung des Dachstuhls und der Einde-            ­Diese muss insbesondere alle bautechnischen Nach-
    ckung. Statik und Stabilität des Solargenerators und           weise über die Standsicherheit der Photovoltaikanlage,
    des Daches müssen auch für die zusätzlichen Wind-              ­Hinweise für den Betrieb und die Wartung der Anlage
    und Schneelasten sowie für das Zusatzgewicht der So-            sowie Angaben über die brandschutzgerechte Installa-
    larmodule ausgelegt sein. Anzahl und Ort der Befesti-           tion und Kennzeichnung der Anlage enthalten.
    gungspunkte müssen angemessen gewählt werden.
                                                                  Als Nachweis für die fachgerechte Planung, Montage und
    Ein besonderer Blitzschutz ist für Photovoltaikanlagen        Installation der Photovoltaikanlage dient ein ausführ­
    nicht notwendig. Bei vorhandener Blitzschutzanlage            liches Protokoll wie der Photovoltaik-Anlagenpass von
    sollten die Module jedoch mit einem Mindestabstand            BSW und ZVEH (www.photovoltaik-anlagenpass.de).­
    von 50 cm zum Blitzableiter und zu anderen Metall­            Damit dokumentiert der Lieferant und Installateur die
    gegenständen montiert oder an den Blitzableiter ange-         Einhaltung der notwendigen technischen Regeln und­
    schlossen werden. Welche Variante richtig ist, müssen         der geltenden Qualitätsstandards.
    Fachleute entscheiden.

    Zum Schutz der vorhandenen Hauselektrik ist der Ein-
    bau eines sogenannten Überspannungsableiters im
    zentralen Anschlusskasten (Sicherungskasten) sinn-
    voll. Dieser verhindert Spannungsspitzen und damit
Förderung, Einspeisevergütung, Steuern |               15

FÖRDERUNG,                                                    	
                                                               Definition „Inbetriebnahme“: Eine Anlage gilt als
                                                               in Betrieb genommen, wenn sie ortsfest installiert
EINSPEISEVERGÜTUNG,                                            sowie technisch betriebsbereit ist und erstmalig

STEUERN
                                                               Strom erzeugt hat.

                                                                    STEUERN
         FÖRDERUNG
                                                            Eine Anmeldung als Gewerbetreibender beim Ord-­
Die KfW-Bankengruppe vergibt über die Hausbanken            nungsamt ist nicht zwingend erforderlich und sollte­
zinsgünstige Darlehen im Rahmen des KfW-Programms           im Einzelfall geprüft werden.
„Erneuerbare Energien“. In manchen Städten gibt es
daneben kommunale Förderprogramme.                          Private Anlagenbetreiber werden steuerrechtlich als
                                                            Unternehmer behandelt. Es gibt zwei grundsätzli-
Jede ins öffentliche Netz eingespeiste Kilowattstunde       che Möglichkeiten: Die Regelbesteuerung oder die
wird nach dem EEG vergütet. Der zum Zeitpunkt der In-       Kleinunternehmerregelung. Wird die sogenannte
betriebnahme aktuelle Vergütungssatz gilt für 21 Kalen-     Regelbesteuerung gewählt, erhält man den Mehr-
derjahre (20 Jahre plus Rest des I­ nbetriebnahmejahres).   wertsteueranteil des Anlagenkaufpreises und aller
                                                            Rechnungen für Leistungen zum Betrieb der Anlage
Die Höhe der Vergütung richtet sich nach der Anlagen-­      erstattet. Für jede Kilowattstunde selbstge­ nutzten
größe und dem Datum der Inbetriebnahme. Die                 Stroms muss dann aber Umsatzsteuer abgeführt wer-
­Vergütungssätze werden quartalsweise an die aktu-­         den. Bemessungsgrundlage für die 19-prozentige
 elle Marktentwicklung angepasst. Die aktuellen             Besteuerung dieser sogenannten Privatentnahme aus
 Vergütungssätze können auf der Internetseite der           dem Betrieb sind allerdings nicht die tatsächlichen
 Bundesnetzagentur eingesehen werden                        Gestehungskosten des eigenen Stroms, sondern es
                                                            ­
 (www.bundesnetzagentur.de/photovoltaikanlagen).            wird der deutlich höhere Netto-Bezugspreis für Strom
 Derzeit beträgt die Vergütung 12,2 Cent pro Kilowatt-      aus dem Netz angesetzt. Es muss zunächst monatlich
 stunde (Stand März 2018).                                  eine ­Umsatz­steuervoranmeldung erfolgen.

                                                            Bei der sogenannten Kleinunternehmerregelung (wenn
         WEITERE WICHTIGE REGELUNGEN IM EEG                 kein jährlicher Ertrag von mehr als 17.500 Euro zu er-
                                                            warten ist) erfolgt keine Erstattung der Mehrwertsteuer
  	
   Die insgesamt in einem Jahr erzeugte und die selbst      auf den Kaufpreis und andere Rechnungen. Dafür muss
   verbrauchte Strommenge sind dem Netzbetreiber            auch keine Umsatzsteuer auf selbst genutzten Strom
   bis zum 28. Februar des folgenden Jahres nachzu-         abgeführt werden. Die monatliche Umsatzsteuervor­
   weisen. Je nach Betriebsweise der Photovoltaikan-        anmeldung entfällt.
   lagen gibt es noch weitere Meldepflichten.
                                                            Welches Modell das günstigere ist, muss im Einzelfall
   	
    Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, den Strom        durchgerechnet werden, da auch die Einkommensteuer
    an Dritte zu veräußern. Hierbei müssen jedoch           betroffen sein kann. Ein Gespräch mit einem Steuer­
    sehr v­iele technische und rechtliche Vorausset-        berater vor Anlagenkauf ist zu empfehlen.
    zungen geklärt und erfüllt werden. Geeignete An-
    sprechpartner hierzu sind Fachunternehmen,
    Rechtsanwälte und Steuerberater.
t           RATGEBER ZUM THEMA:
                                                                                                                                                 ENERGIEBERATUNG
                                                                                                                                                 unabhängig . kompetent . individuell

                                                                                                                                                 Unsere Energieberaterinnen und Energieberater
                                                                                                                                                 prüfen direkt vor Ort die Solarstrom-Chancen
                                                                                                                                                 auf Ihrem Eigenheim und helfen bei den ersten
                                                                                                                                                 Schritten zur optimalen Anlagenplanung.

                                                                                                                                                 Ausführliche Informationen zu unseren
                                                                                                                                                 Beratungsangeboten sowie die Möglichkeit
                                                                                                                                                 zur Terminvereinbarung gibt es unter

                                                                                      Ratgeber Heizung –                Strom und Wärme
                                                                                      Wärme und Warmwasser              Wege zum energie-
                                                                                      für mein Haus                     autarken Haus.
                                                                                      Hilfe bei der Planung der opti-   Dieser Ratgeber zeigt,        (0211) 33 996 555
                                                                                      malen neuen Heizung für Ihr       wie Eigenversorgung
                                                                                      Haus – im Neubau oder im          funktioniert und wirt-
                                                                                      Zuge einer Modernisierung.        schaftlich betrieben          www.verbraucherzentrale.nrw/
                                                                                      Auch hier kann Solarstrom         werden kann.                  energieberatung
                                                                                      zum Einsatz kommen.
                                                                                                                        1. Auflage 2016,
                                                                                      1. Auflage 2018                   208 Seiten,
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                                                                                      Verbraucherzentrale NRW
                                                                                      Mintropstr. 27
                                                                                      40215 Düsseldorf
                                                                                      www.energie2020.nrw

                                                                                           /vznrw.energie      /vznrw_energie
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