Sommer 2021 Residio informiert.
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Hauszeitung | Sommer 2021 2 3 Hauszeitung | Sommer 2021 Aufzählung: Einführung Einzelabrechnung der Pflegematerialien und der elektronischen Inhalt Patientendossiers, Erheben von Qualitätsindika- toren, Einführung Energie-Reporting und Mass- Spendenfonds Editorial nahmenplan als Grossverbraucher, Lohngleich- Seite 3 heitsanalyse. Pflegedokumentation Gutes tun Eine Vollkosten-Pflegestunde kostete in der Zen- Zeitverschwendung oder sinnvoll? tralschweiz im Jahr 2020 CHF 79.00. Trotz dieses Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie den Bewoh- kostengünstigen Tarifs steigt der Druck auf die Seiten 4 – 5 nenden der beiden Häuser Rosenhügel und Pflege- und Aufenthaltstaxen stetig. Dies, obwohl Sonnmatt einen besonderen Anlass oder Aus- Wohnen mit Dienstleistungen flug. Bei finanzieller Benachteiligung können bei den Krankheitsbildern Demenz, Psychogeri- Ergänzendes Angebot aber auch persönliche Anschaffungen wie Klei- atrie und palliative Pflege die erbrachten Pflege- Seiten 6 – 7 der oder Hilfsmittel getätigt werden. leistungen nicht abgerechnet werden können. Hingegen wird im Kanton Luzern diskutiert, ob Erfolgreiche Aus- und Weiterbildungen Kontoverbindung die Demenz-Betreuungszuschläge abgeschafft Wir sind stolz auf euch! IBAN CH45 0900 0000 6042 0477 0 Editorial werden sollen. Lehrstellenangebot PostFinance AG Interview mit Janina Moos Fazit: Die Anforderungen an die Pflegeheime Seiten 8 – 9 Zugunsten Liebe Leserinnen und Leser steigen stetig, ebenso der Druck auf die Pflege- Residio AG und Aufenthaltstaxen. Ich frage mich, wie die Bike to Work Hohenrainstrasse 2 Die COVID-19-Pandemie hat die Pflege- Pflegeheime künftig als «ausgepresste Zitrone» Das war Spass pur! 6280 Hochdorf den Bewohnenden eine gute Lebensqualität heime in der Schweiz enorm gefordert. Seiten 10 – 11 am Lebensende ermöglichen sollen. Was mich Das heute vorhandene Wissen sowie der Herzlichen Dank für Ihre Spende. Schutz durch Impfung und die wirkungs- besonders ärgert: Die neuen Vorgaben haben Sport, Fitness und Spass im Rosenhügel vollen Schutzmassnahmen helfen, in den keinen primären Nutzen für die Kundinnen und Fitte und mobile Bewohnende Pflegeheimen dem Virus professionell Kunden zur Folge. Seiten 12 – 13 begegnen zu können. Im ersten Pandemie- jahr war eine grosse Solidarität zu spüren. Die Residio steht trotz Pandemie finanziell solide Garten – das Aktivierungsangebot Auf den Balkonen wurde für das Pflege- da und gute Fachkräfte sind in der Lage, den Bericht über die Hobbygärtnerinnen fachpersonal applaudiert und es wurden Anforderungen gerecht zu werden. Auch spüren und -gärtner der Residio AG Sunset Feeling politische Commitments zur Attraktivitäts- wir die Unterstützung unserer Aktionärsgemein- Seite 14 Anlässe auf der Dachterrasse Sonnmatt steigerung der Pflegeberufe getätigt. den und aller Stakeholder. Seite 15 Sommerzeit ist auch Auszeit Die Massnahmen zur Bekämpfung der Es ist dringend an der Zeit, dass Politik und Ge- Geschichten aus vergangenen Zeiten Pandemie wirken sich auf die finanzielle sellschaft erkennen, dass es als wichtiger Pfeiler Seite 16 Situation der Pflegeheime vorwiegend in der Gesundheitsversorgung professionelle im Jahr 2021 aus. Die Betriebe sind mit Pflegeheime braucht und dementsprechend Mehrkosten und/oder Mindereinnahmen faire Rahmenbedingungen geschaffen werden konfrontiert. Da die Restfinanzierung im müssen. Ich sehe in unseren Häusern täglich Be- Kanton Luzern über die Gemeinden ge- wohnende, die nur dank dem Rund-um-die-Uhr- regelt ist, erhalten die Pflegeheime keine umsorgt-Sein eine hohe Lebensqualität haben generelle Unterstützung wie zum Beispiel können. Impressum die Spitäler. Anstelle von Entlastungen nimmt der Herzlichst Herausgeberin Residio AG | Hohenrainstrasse 2 | 6280 Hochdorf | Telefon 041 914 22 22 | info@residio.ch | www.residio.ch organisatorische und finanzielle Druck auf Redaktionsteam Redaktionsleitung Marlis Schriber Mitglieder Dorothe Bart | Ruth Blättler | Rahel Müller | Fabienne Strüby | die Pflegeheime stetig zu. Neue gesetzliche Erika Stutz | Sr. Karin Zurbriggen Nächste Ausgabe Winter 2021 Auflage 1100 Zeitungen Druck GB Druck AG | 6280 Hochdorf Ombudsstelle Marcus Nauer | Sozialarbeiter HF, Integrativer Coach, Mediator | OS_Residio@gmx.ch | Telefon 041 485 75 05 | Vorgaben erzeugen administrativen Mehr- Erika Stutz Digitale Ausgabe www.residio.ch|aktuelles aufwand. Hier eine nicht abschliessende Geschäftsleiterin
Hauszeitung | Sommer 2021 4 5 Hauszeitung | Sommer 2021 Dokumentiert wird dieser Pflegeprozess in Pflegedokumentation: der Residio AG seit 2016 vollumfänglich in der sogenannten elektronischen Pflegedokumenta- tion «CareCoach» (kurz: E-Dok), die gegenüber Zeitverschwendung oder sinnvoll? der Papierdokumentation viele Vorteile bietet. Dazu zählen folgende: Diese Frage stelle ich den wurden übernommen und es wurde nicht hinterfragt, ob sie • Bessere Lesbarkeit mir als Pflegefachfrau in der Lage wären, diese selbst auszuführen. In all den Jahren, in • Eindeutige Begriffe durch Textbausteine mit langer Berufserfah- denen ich nun in der Pflege tätig bin, hat sich also auch pflege- (NANDA) zur Erstellung der Pflegediag- risch ein Paradigmenwechsel vollzogen. In der heutigen akti- nosen und daraus die Formulierung der rung immer wieder vierenden Pflege geht es um den Erhalt und die Förderung der entsprechenden Pflegeziele einmal. Selbstständigkeit und Unabhängigkeit der einzelnen Bewohnen- Christoph Lenz, Fachmann Gesundheit EFZ • Die Zusammenarbeit mit Ärztinnen und den. Als Hilfe zur Selbsthilfe stärkt sie zudem das Selbstbewusst- Ärzten wird optimiert, da alle Beteiligten sein der zu betreuenden Bewohnenden und zeigt Wege auf, wie Zugang zu dieser E-Dok haben. einer Bewohnerin oder einem Bewohner zusätz- sich der Alltag entweder allein oder mit Unterstützung gestalten • Eine Wundbeurteilung kann gezielt erfasst liche Pflegeinterventionen notwendig werden. lässt. All das erfordert auch eine andere Planung und Dokumen- und fotografisch festgehalten werden. Die Pflegeleistungen sind aktuell tation. • Alle Dokumente können per Mausklick Das bedeutet für uns auch, dass die Pflegepla- nach Wunsch ausgedruckt und bei einem nung immer aktualisiert werden muss. Dies Planung der aktivierenden Pflege Notfall direkt den Ambulanzbegleitenden verlangt von den Abteilungsleiterinnen und den Es ist nicht zielführend, die aktivierende Pflege ohne vorherige mitgegeben oder per HIN (verschlüsseltes Pflegenden eine hohe Aufmerksamkeit, denn es Planung umzusetzen. Schliesslich sollte sie an den Bedürfnissen E-Mail) direkt an die Hausarztpraxis, das muss garantiert werden, dass die Veränderungen der pflegebedürftigen Bewohnerin oder des Bewohners ausge- Spital usw. gesendet werden. wahrgenommen werden. richtet sein, sodass es immer erst einige Fragen zu klären gilt: • Änderungen in der Pflegeplanung sind auf Lebensqualität – nicht nur Nachweis der Sr. Karin Zurbriggen • Welche Aufgaben kann die Bewohnerin oder der Bewohner dem PC oder Handy sofort ersichtlich und Pflegebedürftigkeit Pflegefachfrau HF selbst ausführen? die Mitarbeitenden sehen, was aktuell zu Unsere E-Dok umfasst neben den Pflegeleistun- • Wo sind Beaufsichtigung oder auch aktive Unterstützung er- tun ist. gen auch die Biografien sowie Anregungen und Zuerst einmal stelle ich einen forderlich? Wünsche aus den regelmässigen Angehörigen- sprachlichen Paradigmen- • Welche Vorbereitungen sind für einen optimalen Ablauf not- In diesen vergangenen fünf Jahren arbeiteten gesprächen. Sie haben primär den Zweck, die wechsel in der Pflege fest: Die wendig? Franziska Werder, Leiterin Betreuung und Lebensqualität unserer Bewohnenden möglichst Krankenschwester wird nicht Pflege, und ihre Mitarbeitenden ständig daran, gut zu fördern. Trotzdem ist es auch unsere mehr mit dem Wort «krank» Pflegedokumentation dieses Planungs- und Dokumentationssystem Pflicht, aufgrund der Pflegedokumentation die in Verbindung gebracht. Und Die Planung der Pflege geschieht in einem sogenannten Pflege- anzupassen und weiterzuentwickeln. Folgende erbrachten Pflegeleistungen im sogenannten mit «Schwester» werde ich prozess. Grundsätze werden dabei verfolgt: BESA-System abzurechnen. Doch dies ist per als Ordensschwester als Ein- Mausklick in ein paar Sekunden erledigt. zige so angesprochen. Heute Die Pflegedokumentation als Grundlage spricht man von Fachange- Der interdisziplinäre Austausch und der Mein persönliches Fazit als Pflegefachfrau stellte Gesundheit, Fachange- Kontakt zu den Bewohnenden und deren An- Die Pflegedokumentation ist keine Zeitver- stellte Betreuung und Pflege gehörigen sind ebenso Inhalte unserer Doku- schwendung, sondern eine sinnvolle Arbeit zur oder von Pflegefachfrau/ mentation wie unsere täglichen Einträge im Verbesserung der Pflege- und Betreuungsquali- -mann. Und ich frage mich, Pflegeverlauf und damit unverzichtbar für tät. Früher wurde weniger auf die Bedürfnisse ob sich dieser Wechsel in den eine umfassende Pflege. der einzelnen Bewohnenden eingegangen und Bezeichnungen auch in der Kürzere Rapportzeiten damit auch weniger dokumentiert. Auch konnte Pflege zeigt. In unserer Aufgabe bei der Betreuung und die Qualität der Pflege nicht evaluiert werden. Pflege der Bewohnenden hilft uns die Die heutige Pflegedokumentation hingegen er- Paradigmenwechsel in der E-Dok, die Rapportzeiten zu verkürzen. möglicht eine zielgerichtetere und individuellere Pflege Reduktion aufs Minimum Pflege und die Pflegeleistungen können gegen- Lange überwog in der Pflege Die E-Dok ist so umfassend wie nötig und so über Dritten (Krankenkassen, Behörden usw.) das Paradigma schlank wie möglich. Im Pflegeverlauf be- sichtbar gemacht werden. «warm – satt – sauber». schreiben wir «nur» die Abweichungen der Alltägliche Aktivitäten der definierten Leistungen. Somit wird für jeden Sr. Karin Zurbriggen, Pflegefachfrau HF pflegebedürftigen Bewohnen- schnell, kurz und knapp ersichtlich, wo bei
Hauszeitung | Sommer 2021 6 7 Hauszeitung | Sommer 2021 «Wohnen mit Dienstleistungen» Drehscheibe Concierge-Dienst Mieterkontakte pflegen, Beratungsgespräche zu Dienstleistungen und Gesundheitsfragen führen, als ergänzendes Angebot Notrufgeräte installieren und stets mit einem offenen Ohr und Herzen da sein – das sind die wich- tigsten Aufgaben des Concierge-Dienstes. Neben der Langzeitpflege in den Häusern Rosenhügel und Sonnmatt werden Emma Stadler und Peter Schwander sind zu- durch die Residio AG «Wohnungen mit Dienstleistungen» betrieben. Dieses frieden mit der jetzigen Wohnsituation. Wohnangebot eignet sich für Seniorinnen und Senioren, die im hohen Alter das «Wir schätzen die grosse Sicherheit, welche Leben selber organisieren und gestalten wollen und können. Dienstleistungen uns der Notruf 24 Std. / 365 Tage gibt. In kur- werden nach Gesundheitszustand individuell bezogen. zer Zeit haben wir ein gutes Verhältnis zur Nachbarschaft aufgebaut und fühlen uns zu Hause. Hier bleiben wir und fühlen uns gut Selbstbestimmung im hohen Alter als Dienstleistungsangebot betreut rund um die Uhr.» zentraler Wert Für viele Seniorinnen und Senioren, insbesonde- Grundangebot re auch der Babyboomer-Generation, sind Auto- • Concierge-Dienst für kleine Handrei- Spitex-Pflegeleistungen nomie, Selbstbestimmung und ein individuelles chungen und Unterstützung bei der Vertrauen gewinnen, Diskretion wahren und Menschen beim Älterwerden mit ihren gesundheit- Wohnumfeld ein zentrales Anliegen. Auch in den Organisation von Dienstleistungen lichen Einschränkungen begleiten – dafür steht das Residio Spitex-Team ein. Dabei gilt es, die Indi- Residio-Häusern Rosenhügel und Sonnmatt ist • Notrufdienst 24 Std. / 365 Tage vidualität zu respektieren. Dies bedeutet, dass die ältere Person entscheidet, was sie will und die Selbstbestimmung ein wichtiger Bestandteil. • Teilnahme an Anlässen und Veranstal- braucht – als «Sicht von aussen» stehen die Spitex-Mitarbeiterinnen beratend zur Seite. Erfreulich Bewohnende haben Privatheit im Einzelzimmer tungen der Residio AG ist, dass bei den Mieterinnen und Mietern der «Wohnungen mit Dienstleistungen» mehrheitlich die mit eigener Nasszelle. Bewohnende und ihre • Aufnahmepriorität in den Residio-Häu- Residio Spitex beauftragt wird. Angehörige treffen die wichtigen Entscheidun- sern bei einer gesundheitlichen Krise gen. Der Alltag kann individuell mit Aktivitäten Unterstützung anzufordern, bevor die Residio Spitex eigenen Ressourcen aufgebraucht sind, Margrit Trüeb gestaltet werden. Um das selbstbestimmte Leben Leiterin Residio Spitex • Ambulante Pflege in den Residio-Häusern geniessen zu können, kann mithelfen, eine Lebenssituation zu stehen den Bewohnenden nach dem Grundsatz Hauswirtschaft stabilisieren und so lange wie möglich «all inklusive» rund um die Uhr Unterstützungs- • Verpflegung zu Hause zu leben oder Zeit zu gewin- dienstleistungen zur Verfügung. • Wohnungsreinigung nen, den nächsten erforderlichen Schritt • Wäscheservice sorgfältig zu planen. Familienangehörige • Handwerkliche Dienstleistungen werden entlastet. Das Leben selbst organisiert Aufgrund der demografischen Entwicklung wird die Anzahl auf Hilfe angewiesener Menschen bis Marianne und Franz Müller sind seit 64 Angebot wird ausgebaut Jahren verheiratet und ein gut eingespieltes 2030 um 45 Prozent zunehmen. Um den Senio- Im Sonnenpark und im MedZentrum Hoch- rinnen und Senioren im Seetal die notwendige Ehepaar. Als Altersbeschwerden auftraten, dorf stehen bereits heute 50 «Wohnungen Unterstützung bieten zu können, hat die die sie nicht mehr alleine bewältigen konn- mit Dienstleistungen» zur Verfügung. Die Residio AG entschieden, ergänzend zur Lang- ten, entlasteten Spitex-Pflegeeinsätze die Nachfrage ist gross. 18 weitere 2,5-Zimmer- zeitpflege «Wohnungen mit Dienstleistungen» Situation. Die erwachsenen Kinder schätzten Wohnungen werden im April 2022 an der zu betreiben. Dieses spannende Angebot wird in das kleine, sehr flexible Spitex-Team. In Ge- Rathausstrasse an Seniorinnen und Senioren Kooperation mit der Baugenossenschaft Bellevue sprächen konnte Vertrauen aufgebaut wer- vermietet und durch die Residio betrieben. Hochdorf ermöglicht. Die Baugenossenschaft ist den. Mittlerweile sind Franz und Marianne für den Bau und den Unterhalt der Wohnungen Müller im Rosenhügel zu Hause und fühlen Mietinteressenten wenden sich an verantwortlich, die Vermietung erfolgt über die sich da gut aufgehoben. Der Weg dahin war Kiener Immobilien AG, Hochdorf Kiener Immobilien AG, und die Residio AG er- aber nicht immer einfach. Für die Angehö- Franz und Marianne Müller sind vom Son- Website: www.kienerag.ch bringt für die Mieterinnen und Mieter sämtliche rigen waren die täglichen Spitex-Einsätze nenpark in den Rosenhügel gezügelt. Franz Telefon: 041 914 25 25 Dienstleistungen aus einer Hand. Im Gegensatz eine grosse Entlastung. Auch nahmen sie die Müller meint: «Wir wollten möglichst wenig E-Mail: info@kienerag.ch zum «all inklusive»-Angebot in den Residio-Häus- fachliche Beratung zu verschiedenen Gesund- Spitex-Einsätze, doch zurückschauend war es ern leben in den «Wohnungen mit Dienstleistun- heitsthemen sehr gern an. Sie fühlten sich be- gut so.» Marianne Müller ergänzt: «Mier händ gen» die Mieterinnen und Mieter grösstenteils gleitet und schätzten die Nähe und spontanen s’Bescht druus gemacht», und strahlt über das selbstständig und beziehen selbstorganisiert Erika Stutz Kontakte im Concierge-Büro. ganze Gesicht. Geschäftsleiterin nach Bedarf Unterstützung. Margrit Trüeb, Leiterin Residio Spitex
Hauszeitung | Sommer 2021 8 9 Hauszeitung | Sommer 2021 Wir sind stolz auf euch! Vier Lehrabgängerinnen Als bedeutende Arbeitgeberin im Seetal setzt die Residio AG auf eine starke Aus- und Weiterbildung. Zwölf Mitarbeiterinnen haben erfolgreich den Ab- bleiben der Residio treu schluss geschafft. Die letzten anderthalb Jahre waren für alle Ab- erfolgreichen Abschluss. Zusätzlichen Applaus Wir freuen uns, dass vier von fünf Lehrabgängerinnen weiterhin bei der solventinnen einer Aus- oder Weiterbildung alles verdient Chiara Helfenstein, Assistentin Ge- Residio tätig sind. Mit Janina Moos, Fachfrau Gesundheit EFZ, hat Rahel Müller, andere als einfach. Sowohl der Unterricht als sundheit und Soziales EBA: Sie wurde mit der Lernende Kauffrau EFZ, ein Interview geführt. auch die Vorbereitung inkl. Abschlussprüfung Ehrenmeldung ausgezeichnet und startete am fanden coronabedingt unter immer wieder sich 1. August 2021 mit der Zweitausbildung «Fach- Eine Ausbildung bei ändernden Bedingungen statt. Umso grösser ist frau Gesundheit EFZ». Wir wünschen allen mit Für die Bewohnenden der Residio AG die Freude, dass trotz der schwierigen Vorausset- dem neu erworbenen Abschluss für die weite- zungen alle mit Bravour bestanden haben. Das re berufliche Laufbahn das Allerbeste. gebe ich alles! Zurzeit befinden sich 35 Per- ganze Team der Residio AG gratuliert allen zum sonen in der Ausbildung. Sie Es war eine Erfahrung wert, werden durch die Ausbildungs- doch bemerkte ich schnell, verantwortlichen und Berufs- dass ich den Präsenzunterricht bildner professionell und bevorzuge. Wir waren sehr praxisnah begleitet. viel uns selbst überlassen. Fra- Janina, wieso hattest du gen konnten oft nicht zeitnah dich seinerzeit für die Aus- geklärt werden. Da es auch zu erfolgreichen Abschluss er- bildung Fachfrau Gesund- technischen Problemen kam, heit entschieden? reicht zu haben. gestaltete sich der Fernunter- Du hast dich entschieden, Ich habe schon immer ge- richt teilweise schwierig. Ich weiterhin für die Residio wusst, dass ich einen körper- tätig zu sein. Was sind dei- habe jedoch immer versucht, lich aktiven Beruf ausüben ne Beweggründe? das Beste aus der Situation zu möchte. Schon früh habe ich Ich fühle mich hier in der machen. festgestellt, dass ich mich sehr Wie hast du deinen Lehrab- Residio sehr wohl. Es ist wie gerne mit älteren Menschen schluss gefeiert? in einer grossen Familie. Der beschäftige und mich der Wenn man das Wort Lehrab- respektvolle Umgang mitein- menschliche Körper fasziniert. schluss hört, denkt man sofort ander und auch die bereichs- Gerne begleite ich Menschen an eine schöne Feier. Leider übergreifende Zusammen- auf ihrem Lebensweg. war das dieses Jahr aufgrund arbeit gefallen mir sehr gut. Wie hast du die Ausbildung der Pandemie nicht möglich – In meiner ganzen Lehrzeit Hintere Reihe Dominika Hasulova (Fachfrau Ausbildungsangebot 2022 erlebt? Gesundheit EFZ), Linda Furrer (Fachperson für die Feier wurde via Videokon- stand das Miteinander immer Anfangs wurde ich stets be- Aktivierung & Alltagsgestaltung in der Geriatrie ferenz durchgeführt. Glück- im Mittelpunkt und ich habe Fachfrau/-mann Gesundheit EFZ gleitet. Nach und nach durfte und Psychogeriatrie), Agnesa Hazeraj (dipl. Pfle- licherweise hatte sich unsere die Unterstützung persönlich Assistent/-in Gesundheit und Soziales EBA ich immer mehr Verantwor- gefachfrau HF), Janina Moos (Fachfrau Gesund- Klasse zuvor schon darüber erfahren. Fachmann/-frau Betriebsunterhalt EFZ tung übernehmen. Ein sehr Hast du weitere Ausbil- heit EFZ) Gedanken gemacht. Zusam- Fachfrau/-mann Hauswirtschaft EFZ tolles Erlebnis hatte ich in dungsziele? Mittlere Reihe Nadja Arnold (dipl. Pflegefach- men mit der Lehrerin haben Hauswirtschaftspraktiker/-in EBA der Mitte des zweiten Lehr- Während meiner Ausbildung frau HF), Livia Seeholzer (Fachfrau Gesundheit wir uns in der Stadt getroffen, Koch/Köchin EFZ jahrs: Ich durfte selbstständig bin ich auf ein weiteres Be- EFZ), Karin Furrer (Fachverantwortliche in All- während andere teilweise zu Küchenangestellte/-r EBA die Medikamentenkontrolle rufsbild aufmerksam gewor- tagsgestaltung und Aktivierung FAA) Hause alleine vor dem Laptop durchführen und Verbän- den: Nebst anderen Träumen Vordere Reihe Chiara Helfenstein (Assistentin sassen. Nach der Konferenz as- Vorstellung der einzelnen Ausbildungs- de anlegen. Auch durfte ich und Zielen möchte ich gerne Gesundheit und Soziales EBA) mit Ehrenmel- sen wir gemeinsam zu Mittag. berufe und weitere Details unter mehr und mehr die tagesver- Aktivierungsfachfrau HF dung, Angela Bienz (Fachfrau Gesundheit EFZ), Das Fähigkeitszeugnis wurde antwortliche Person unter- werden. Falls möglich, würde Ruth Parola (Fachfrau Langzeitpflege und -be- mir nach Hause geschickt. treuung) www.residio.ch stützen. Dies gab mir ein sehr Erfreulicherweise konnte aber ich die Weiterbildung gerne gutes Gefühl. bei der Residio absolvieren. Nicht abgebildet Sonja Tschopp (CAS Grundla- das Abschlussessen in der Wie hast du den Fern- gen der Mediation), Edith Birrer (Peer Tutoring unterricht aufgrund Corona Residio durchgeführt werden. Rahel Müller Marlis Schriber Kinaesthetics) Assistentin der Geschäftsleitung erlebt? Dies gab mir das Gefühl, einen Lernende Kauffrau EFZ
Hauszeitung | Sommer 2021 10 11 Hauszeitung | Sommer 2021 Das war Spass pur Bike to Work Im Monat Juni legte die Crew der Residio insge- samt 3558 km zurück – wir dürfen stolz darauf sein, waren doch viele Regentage darunter. Der Ehrgeiz bei allen Teilnehmenden war richtig spürbar. Gegenseitig spornte man sich an. Es Eine schweizweite Aktion zur Förde- wurden Fahrteams gebildet, die gemeinsam zur rung von Gesundheit und Teamgeist 7 Gründe für Bike to Work Arbeit radelten. Die ganze Challenge war von von «Pro Velo Schweiz», gesponsert vielen Erlebnissen und Eindrücken geprägt. 1. Glück erfahren Die Natur wurde intensiver wahrgenommen. von verschiedenen Firmen – das ist Der Körper schüttet nach 20 Minuten Bewegung «Bike to Work». Jedes Jahr treten im die Botenstoffe Serotonin und Dopamin aus. Mai und Juni über 70’000 Pendelnde Diese verhelfen einem ganz natürlich zu neuen in die Pedale und setzen das Velo auf Glücksgefühl. Die Velofahrt am Morgen erhöht ihrem Arbeitsweg ein. Erstmals in die Aufnahme und Konzentrationsfähigkeit. diesem Jahr mit dabei: 15 Mitarbei- 2. Fitness verbessern Mit dem Bike zur Arbeit 30 Minuten Bewegung pro Tag haben einen be- tende der Residio AG. bei Sonnenschein deutsam positiven Einfluss auf die Fitness und Gesundheit. Die regelmässige Bewegung führt zu erfrischt den Geist und stärkt Ziel war es, mindestens die Hälfte der Arbeits- tage mit dem Velo zurückzulegen. Bei Errei- einem tieferen Ruhepuls und Sauerstoffwert im das Bein. Blutbild. chung nahm man automatisch an einer Verlo- Regnet es ab und zu, 3. Stress abbauen sung mit tollen Preisen teil. Es wurden Teams Die Faktoren Stress, Hektik und Termindruck so sinkt die Motivation im Nu. mit maximal vier Personen gebildet. Jedes Team durfte sich einen frei wählbaren Grup- kennen wir alle. Die Bewegung und frische Luft Regenbekleidung kann helfen, die Stresshormone abzubauen und dem pennamen geben. Die Kilometer der einzelnen Körper und Geist die notwendige Ruhe zu geben. etwas richten Teilnehmenden wurden in einem Online-Ka- und die Stimmung ein Man findet beim «Bike to Work» die Balance zwi- lender eingetragen, und in einer App konnten die Velofahrten, Frei- oder Krankheitstage schen Alltagsstress und Entspannung. wenig lichten. 4. Geld sparen usw. eingetragen werden. Wenn man mit dem Velo zur Arbeit fährt, spart man viele Franken: Abos, Steuern, Parkplatz, Benzin und vieles mehr fallen weg. Edgar Schmidli, Leiter Finanzen und Personal 5. Teamgeist fördern Einer für alle, alle für einen! Man fährt gemein- sam im Vierer-Team. Die Erlebnisse werden Auf dem Weg hatte man sich zum Teil gegen- untereinander ausgetauscht. Man motiviert sich seitig überholt. «Ich habe mitgemacht, um den gegenseitig oder schaut, wie es bei den anderen Gruppengeist zu fördern und meiner Gesund- Fazit: Egal in welchem Haus die Mitarbeitenden Teams läuft. Natürlich dürfen die kleinen Rivali- heit etwas Gutes zu tun», äussert sich Brigitte über dieses Thema sprachen, die Augen funkel- täten nicht fehlen. Sies, Ausbildungsverantwortliche Betreuung ten und ein Lächeln huschte über die Gesichter. 6. Flinker pendeln und Pflege, dazu. Gute Gründe genug, um künftig das Velo ver- Zugausfälle, überfüllte Busse, Verspätung im öV, mehrt einzusetzen für den Arbeitsweg und im Baustellen sowie überfüllte Strassen und Staus In den Pausen wurde oft über diese Challenge nächsten Jahr wieder dabei zu sein! gehören zum Verkehrsalltag. Mit dem Bike um- gesprochen. Man tauschte sich darüber aus, Von links: Ramona Aregger, Leiterin Reinigung und fährt man flink und gelassen Stauzonen und welche Strecke wohl die beste sei, was für eine Dankesworte Hotellerie-Service (Initiantin und Organisatorin dieser Challenge), und Fabienne Strüby, Ausbildungsverantwort- trifft entspannt und ruhig am Arbeitsplatz ein. wundervolle Fahrt man zur Arbeit hatte, ob Ein herzliches Dankeschön an Ramona Aregger, liche Hauswirtschaft 7. Das Erlebnis geniessen die Sonne aufging hinter den Bergen oder der Leiterin Reinigung und Hotellerie-Service. Sie Mit dem Bike fährt man Wege, die einem viel- Nebel noch die Wiesen verdeckt hatte. Es gab war die Initiantin und Organisatorin dieser Chal- Es hat so viel Freude leicht noch gar nicht bekannt waren. Oder man auch Tage, da lachte man darüber, dass man lenge. Aber auch besten Dank der Residio für die gemacht, dass wir hat von Teamkollegen einen Weg erfahren und klitschnass zur Arbeit kam oder von oben bis Übernahme der Teilnahmegebühr und selbstver- möchte diesen abfahren. Man erlebt, wie die unten mit Matsch versehrt war, weil es am künftig vermehrt den ständlich allen Mitarbeitenden, die mitgeradelt Natur und der Tag erwachen. Oder man riecht Abend vorher geregnet hatte. sind. Es hat so richtig Spass gemacht! Arbeitsweg mit dem an einem Sommerabend den süssen Duft der Velo zurücklegen. blühenden Felder oder Bäume. Fabienne Strüby Ausbildungsverantwortliche Hauswirtschaft
Hauszeitung | Sommer 2021 12 13 Hauszeitung | Sommer 2021 Sport, Fitness und Spass im Rosenhügel Sportlich unterwegs auch im hohen Alter Ich bin ein Sportfan und will fit bleiben Franz Müller absolviert seit Beginn seiner wohlverdienten Pen- Alfred Fleischli trainiert täglich eineinhalb Stunden mit dem sion jeden Tag ein sportliches Training mit dem Elektrovelo. Mit Home-Velo, mit Pausen dazwischen zum Verschnaufen. Während Veloweste, Velohelm und einer Trinkflasche ist er gut ausgerüstet. des Lockdowns machte er täglich Treppentraining, da er nicht Die Fahrt führt zum Baldeggersee, nach Ermensee, mit einer Zu- nach draussen zum Spazieren gehen konnte. Schon in jungen satzschlaufe nach Hitzkirch und retour. Es sind täglich 24 Kilome- Jahren hat er sehr viele verschiedene Sportarten ausgeübt. Auch ter Fahrt von einer Zeitdauer von fünf Viertelstunden. Bei Regen war er als Trainer mit Jugendlichen tätig. Dabei hat er sehr viele geht er lieber eine Stunde zu Fuss Richtung Wald. Spitzenresultate erreicht. Er war bei den Pistolenschützen, bei den Schwingern, er kegelte und erreichte dabei auch mehrere «Für mich ist es Sport, Fitness und Spass zugleich. Ich fahre sehr Meistertitel. Aber auch bei Skilanglauf-Wettkämpfen war er vor- gerne Velo.» ne mit dabei. Seine Freizeit war mit Sport ausgefüllt. «Ich war jedes Wochenende mit Sport beschäftigt und hatte keine Mein Ziel ist es, fit zu bleiben Zeit zum Heiraten.» Hans Berwert nimmt an allen Aktivitäten, die möglich sind, teil. In jungen Jahren war er regelmässig mit seiner Familie in den Bergen wandern. Vor allem die Rigi mit den wunderbaren Berg- Ich mache selber Fitness wegen hatte es ihm angetan. Wegen Gelenkproblemen, die ihn Erwin Meier macht täglich Treppentraining – fünf bis zehn Mal schon seit der Schulzeit plagen, konnte er aber nur eingeschränkt geht er die Treppe runter und wieder hoch. Das geht besser, als Sport treiben. geradeaus zu gehen. Durch die Kniearthrose links hat er massive «Heute halte ich mich fit, indem ich täglich mit dem Rollator gehe – Beeinträchtigungen, darum trainiert er auch selber. Sein Ziel ist in der Regel zweimal am Tag je eine halbe Stunde. Auch die Übung, es, mit dem Rollator ausser Haus zu gehen und im Zimmer mit an der Stange im Gang zu gehen oder zu trainieren, ist eine gute dem Gehstock mobil zu bleiben. Früher leitete er eine Walking- Sache, die ich immer wieder gerne ausprobiere.» gruppe mit 15 bis 20 Personen. Dabei war er einmal in der Woche eine Stunde unterwegs. Mit Freude und Spass ins Dorf gehen «Als ich früher eine Walkinggruppe leitete, war mein Ziel, dass Jost Kretz geht gerne ins Dorf zum Einkaufen und möchte damit fit möglichst viele ältere Teilnehmende lange gehen können und auch bleiben. Deshalb trainiert er mit dem Home-Velo und sieht dabei Freude an diesem Sport haben!» Eisenbahnfilme im TV an. Auch geht er täglich eine Stunde spazie- ren. Mit dem Elektromobil unterwegs Gottlieb Bachmann fährt seit zwei Jahren täglich mit seinem «Ich fahre gerne Home-Velo und habe Spass daran.» Elektromobil 20 bis 30 Kilometer, sowohl im Sommer als auch im Winter. Bei einer Geschwindigkeit von 12 bis 15 km/h ist er jeweils rund zwei Stunden im ganzen Freiamt unterwegs oder fährt nach Römerswil, Urswil oder nach Eschenbach. «Das Elek- tromobil ist sicherer als ein Velo, da es vier Räder hat», ist Gott- Ich war nie sportlich, aber heute sehe ich es als Sport an lieb Bachmann überzeugt. «Leider sind die Strassen in Hochdorf Maria Hägi konnte früher aus gesundheitlichen Gründen nie Sport zum Teil holprig. Das ist mit den kleinen Rädern sehr mühsam.» treiben, denn als Kind konnte sie nicht gehen. Heute braucht sie zum Gehen keine Hilfsmittel mehr und kann sich an ihren Fort- «Ein Leben ohne Elektromobil kann ich mir nicht vorstellen. Früher schritten erfreuen. Täglich geht sie spazieren und trainiert mit war ich mit Schwertransportern und Spezialfahrzeugen in der gan- dem Home-Gerät. zen Schweiz unterwegs. Mobilität bedeutet mir sehr viel.» «Wenn ich am Home-Gerät trainiere und gleichzeitig aus dem Ruth Blättler Fenster schauen kann, dann sehe ich dieses Training als Sport und Leiterin Abteilung West Spass an.»
Hauszeitung | Sommer 2021 14 15 Hauszeitung | Sommer 2021 Bühne frei für Erdbeeren, Karotten, Sunset Feeling Radieschen, Thymian & Co. Sich musikalisch unterhalten lassen und dazu einen erfrischenden Drink oder Köstlichkeiten geniessen – all das war möglich an den Sunset-Feeling-Anlässen Gemüse, Gewürze, Früchte pflanzen, hegen und pflegen und, sobald erntereif, im August 2021 auf der Dachterrasse Sonnmatt. Mit dabei waren die Ländler- wie einst früher zu Hause verarbeiten – dies war der Grundgedanke von kapelle Carlo Brunner, Branefive / Chambalabanda und Peter Wespi mit dem Patrick Freudiger, Aktivierungsfachmann HF und gelernter Landschaftsgärt- SWISS MADE pocket orchestra. ner EFZ. Seit Mai 2021 ist das Angebot «Garten» nun fester Bestandteil der Ländlerkapelle Bewohnenden-Aktivierung. Carlo Brunner Patrick Freudiger wusste genau, wie er seine «Ich habe frü- Idee umsetzen wollte. Die bereits bestehenden her viel Zeit in Gartenflächen im Haus Rosenhügel und die An- meinem grossen schaffung eines Hochbeets für die Dachterrasse Garten verbracht. im Haus Sonnmatt sollten dies ermöglichen. Da- Es hat mir immer mit auch Bewohnende im Rollstuhl teilnehmen Freude bereitet.» können, ist das Hochbeet im Haus Sonnmatt eine Spezialanfertigung, und im Rosenhügel kann Branefive / Chambalabanda der Rollstuhl so platziert werden, dass fleissiges Irma Föhn Arbeiten ebenfalls möglich ist. Bewohnerin Rosenhügel Motiviert helfen die erfahrenen Hobbygärtne- rinnen und -gärtner mit. Sie sind interessiert, ihr Reifes wird mit Freude geerntet und weiter- Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen und verarbeitet. Aus den gepflückten Beeren mit Stolz das Resultat zu präsentieren. Ange- wird beispielsweise Konfitüre gekocht, die Idee und OK der Sunset-Feeling-Anlässe pflanzt werden diverse Kräuter wie Schnittlauch, dann stolz beim Frühstück aufgetischt wird. Angelika Albisser und Othmar Betschart Petersilie, Thymian, Rosmarin, Maggikraut, der Stiftung Sonnmatt Zitronenmelisse und Pfefferminze. Aber auch Erdbeeren, Salat, Karotten, Radieschen, Lauch und «Trübeli» dürfen nicht fehlen. SWISS MADE pocket orchestra Peter Wespi «Konfi selber herstellen macht einfach Spass. Ich kann mit den Händen arbeiten und mache dabei etwas Sinnvolles.» Trudi Eidam und Hildegard Krummenacher, Bewohne- rinnen Sonnmatt, mit Patrick Freudiger,++ Aktivierungs- fachmann HF und gelernter Landschaftsgärtner EFZ Die Kräuter werden getrocknet und zu Kräu- tersalz verarbeitet oder geschnitten in der Suppe genossen. Aus den Radieschen wird eine Garnitur für belegte Brote geschnitzt und das Gemüse durch die Teilnehmenden der Aktivierungsgruppe «Kochen» zu lecke- ren Gerichten verarbeitet. Das Aktivierungs- angebot «Garten» wird von den teilnehmen- den Bewohnenden sehr geschätzt und ist nicht mehr aus dem Programm wegzuden- Berta Käslin, Bewohnerin Sonnmatt ken. Marlis Schriber Rahel Müller, Lernende Kauffrau EFZ Assistentin der Geschäftsleitung
Hauszeitung | Sommer 2021 16 Sommerzeit ist auch Auszeit Die vergangenen Zeiten waren nicht besser als die heutige Zeit, sie waren ein- fach anders. Nachfolgend ein paar spannende Geschichten – vielleicht erkennen Sie sich darin? Lesen unter dem Baum Meine Eltern haben immer viel gelesen, und das hat sich auf uns Kinder übertragen. Wir hatten eine grosse Bibliothek und mit den Jahren haben sich einige Schätze angesammelt. Wenn wir nicht gera- de im Haus helfen mussten, nahm ich mir ein Buch und habe mich lesend unter einen Baum gesetzt. Ich bin auch eine von denen, die immer zuerst die Schlusssätze liest. Mich faszinierten immer schon Biografien. Heute lese ich immer noch viel, dabei setze ich mich auf mein gemütliches Sofa und ich wünsche mir, dass ich noch lange gut sehen kann. «Schnöu, schnöu, s’Höi muess ine» Wir mussten schon früh auf dem Hof mithelfen. Ohne uns Kinder wäre es gar nicht gegangen. Ich habe diese Arbeit gerne gemacht, aber manchmal nervte es mich schon, wenn ich dann sah, wie mei- ne Schulgspänli in die Ferien fahren durften oder stundenlang in der Badi sein konnten. Oft denke ich noch an die Sommergewitter zurück, die heftig, kurz und stark waren. Dann musste es schnell gehen. Das Heu musste noch vorher eingefahren werden, damals noch alles von Hand mit Heugabel und Rechen. Meistens schafften wir es noch rechtzeitig und zur Belohnung gab es immer ein währ- schaftes Znacht mit Wurst, Käse und Brot. Aber mehr genoss ich das abendliche Zusammensitzen mit Onkel, Tanten und Grosseltern. Wenn sie alte Geschichten erzählten, habe ich den Zusammen- halt in der Familie immer besonders stark erfahren. Gartenarbeit tut der Seele gut Wenn ich für mich eine Auszeit brauchte, widmete ich mich der Gartenarbeit. Gerne habe ich unse- ren Garten angelegt mit Gemüsebeeten und Sträuchern. Die Arbeit mit der Erde habe ich immer als etwas sehr Elementares und Positives erfahren – als etwas, das mir innere Kraft gab. Auch das Jäten gehörte dazu, da kann man so gut seine Gedanken kommen und gehen lassen. Wenn die Arbeit fertig war, habe ich mich immer topfit und zwäg gefühlt. Hoch zu Ross unterwegs Der Jura war schon zu meiner Jugendzeit bekannt, nicht nur für die weite, schöne Landschaft, son- dern auch für die Pferde. Ich war schon immer ein Pferdenarr. Bereits damals gab es die Möglich- keit, an Säumerwochen teilzunehmen. Einmal durfte ich an einer solchen Woche mitmachen. Da lebt man mit den Tieren, schläft im Zelt oder im Freien, isst bei den Pferden. Man musste auch für die Pferde sorgen, füttern, tränken, striegeln und was weiter so anfällt. Es war harte Arbeit und oft hatte ich am Abend Muskelkater. Aber es war wunderschön, mit dem Ross in der Natur unterwegs zu sein. Man bekommt zu den Tieren eine besondere Beziehung. Für mich war das eine einmalige besondere Auszeit, an die ich oft denke. «E chli Sackgäld verdiene» Einen Teil der Sommerferien nutzte ich jeweils dazu, etwas Taschengeld zu verdienen. Ich half mei- nem Onkel in der Autowerkstatt. Diese Arbeit machte ich gerne und durfte später nach der Mecha- nikerlehre die Werkstatt übernehmen. Aber vor allem der Zahltag am Ende der Woche vermittelte ein grossartiges Gefühl, sich etwas Kleines leisten zu können. Damals brauchte ich das erste Geld für mein eigenes Töffli. Mit dem Töffli war ich viel unterwegs. Das waren noch Zeiten! Dorothe Bart Dipl. Pflegefachfrau HF
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