SPEYER JOURNAL - Universität Speyer
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SPEYER JOURNAL EIN MAGAZIN DER DEUTSCHEN UNIVERSITÄT FÜR VERWALTUNGSWISSENSCHAFTEN SPEYER Nr. 36, Wintersemester 2019/2020 SEMESTER INEU IN SPEYER FORSCHUNG KÜNSTLICHE INTELLIGENZ NEU AN DER UNIVERSITÄT TRUST IN GOVERNANCE UND AUTOMATISIERUNG - UNIV.-PROF. DR. SANJA AND REGULATION IN IN DER VERWALTUNG KORAC EUROPE
EDITORIAL 04 Semester Die Verkehrswende in Deutschland- Chancen und Herausforderungen für den Verkehrsträger Scheine Liebe Leserinnen und Leser Zum Wintersemster 2019/2020 konnten wir Frau Univ.-Prof Dr. Sanja Korac als neue Inhaberin des Lehrstuhls Public Management an der Universität be- grüßen. Mit dieser Berufung konnte unser Lehr- und Forschungsprofil nachhaltig geschärft werden. 23 WITI Hochschule und Standort Der Semstereröffnungsvortrag und der Ball bildeten den würdigen Rahmen für viele Preisverleihungen, darunter den erstmalig verliehenen Willy-Blümel- Preis und den Lehrpreis der DUV sowie die Verlei- hung der Ehrenmedaille der Hochschule. Die für März und April geplanten Weiterbildungsver- anstaltungen konnten augrund der Coronapandemie nicht stattfinden. Dank des engagierten Einsatzes der Lehrenden und der Verwaltung ist es uns gelungen, das Sommerse- mester kurzfristig von Präsenz- auf Online-Lehre 24 Forschung umzustellen. Doch dazu mehr im nächsten Heft. Era Fellowships Science Management Ich wünsche Ihnen viel Spass bei der Lektüre. Ihr Holger Mühlenkamp Rektor
SPEYER JOU R N A L 3 INHALT 04 Semester 24 Forschung Die Verkehrswende in Deutschland- Era Fellowships Science Management Chancen und Herausforderungen für den Verkehrsträger Scheine Trust in Governance and Regulation in Europe Verleihung ders DAAD-Preises Politisch motivierte Kriminalität 28 Hochschulseelsorge Erstmalige Verleihung des Lehrpreises 32 Führungskolleg Speyer „One Belt - One Road“ 38 Kurzmeldungen Künstliche Intelligenz und Automatisierung 41 Personal in der Verwaltung 45 Nachrufe Speyerer Netzwerke-Forum 48 Publikationen 18 Neu in Speyer Neu an der Universität - Prof. Dr. Sanja Korac 20 WITI Kooperation mit der Stadt Speyer WITI-Teilprojekt Kooperation Vorderpfalz startet erstes Lab Event Hochschule und Standort
4 S PEYER JO URNAL SEMESTER DIE VERKEHRSWENDE IN DEUTSCHLAND – CHANCEN UND HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEN VERKEHRSTRÄGER SCHIENE Text: Redaktion Ein Vortrag des Präsidenten des Eisenbahnbundesamtes zur Verkehrswende und vier Preisverleihungen standen im Mit- telpunkt der Abendveranstaltung der Universität Speyer am 12. Dezember 2019. Am Abend des 12. Dezember 2019 sprach der Präsi- digte als Geschäftsführer der Stiftung in seiner Lau- dent des Eisenbahnbundesamtes, Gerald Hörster, datio die mit der Bestnote bewertete Dissertation in der Aula der Deutschen Universität für Ver- eingehend und stellte den neuen Preis vor. waltungswissenschaften Speyer zum Thema „Die Verkehrswende in Deutschland – Chancen und Ebenfalls ausgezeichnet wurde Frau Ayan Huseynova Herausforderungen für den Verkehrsträger Schiene“. aus Aserbaidschan, die den Preis des DAAD für her- vorragende Leistungen ausländischer Studierender Im Rahmen der Veranstaltung wurde durch Lily Blü- erhielt. mel erstmals der künftig in jedem Jahr vergebene Willy-Blümel-Preis überreicht. Preisträgerin war Frau Schließlich zeichnete der Rektor der Universität noch Dr. Franziska Hess, die diesen der Erinnerung an den den beiden georgischen Professoren Irakli Burduli Speyerer Hochschullehrer Willi Blümel gewidmeten und Giorgi Khubua für ihre langjährigen Verdienste Preis der Willi-und-Lily-Blümel-Stiftung für ihre Dis- um die Zusammenarbeit der Speyerer Universität mit sertation zum Thema „Flugverfahren im luftrechtli- der georgischen Ivane Javakhishvili Tbilisi State Uni- chen Mehrebenenensystem - Eine systematische versity im Rahmen eines gemeinsamen Masterpro- Analyse von An- und Abflugverfahren im Prozess der gramms mit der Universitätsmedaille aus. Flughafenplanung“ erhielt. Dr. Wilfried Ebling wür-
SEMESTER SPEYER JOU R N A L 5 01_ 02_ 03_ 04_ 01_ Gerald Hörster, Präsident des Eisenbahnbundesamtes 02_ Verleihung des Willi- Blümel Preises. Lily Blümel, Dr. Franziska Hess und Stiftungsgeschäftsführer Dr.Wilfried Ebling 03_ Verleihung der Hochschul- medaille an Professor Kubhua 04_ Verleihung der Hochschul- 05_ medaille an Professor Burduli 05_ Hochschulmedaille
6 S PEYER JO URNAL SEMESTER In Erinnerung an den Speyerer Hochschullehrer Willi Blümel wird die Willi-und-Lily-Blümel-Stiftung jährlich den Willy-Blümel-Preis vergeben. Stifterin Lily Blümel und Rektor Mühlenkamp bei der Unterzeichung der ent- sprechnden Vereinbarung Willi Blümel (1929 - 2015) Nach seinem rechtswissenschaftlichen Studium an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Cornell University legte Willi Blümel 1953 und 1957 seine Staatsexamina ab. Seine Promotion zum Dr. iur. erfolgte 1960 an der Universität Hei- delberg. 1960 und 1961 folgte er als Assistent des damaligen Gerichtspräsidenten Ernst Forsthoff an das Verfassungsgericht der Republik Zypern. Nach Abschluss seines Habilitationsverfahrens an der Universität Heidelberg war Blümel 1969/70 zunächst ordentlicher Professor für öffentliches Recht an der Freien Universität Berlin. 1970 wech- selte er an die Universität Bielefeld und 1974 an die damalige Hochschule für Verwaltungswissen- schaften Speyer, deren Rektor er von 1985 bis 1987 war. Blümels Forschungsschwerpunkte waren das Pla- nungsrecht, das Kommunalrecht, das Hochschul- recht und das Verwaltungsverfahrensrecht. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift ‘erwaltungsarchiv.
SEMESTER SPEYER JOU R N A L 7 VERLEIHUNG DES DAAD-PREISES Text: Gabi Gerhard Die Verleihung des DAAD-Preises sei für sie, so Kirstin Grunenberg, die Leiterin des Akademischen Auslandsamtes, einer der erfreulichsten dienstlichen Termine im Jahr, besonders, wenn es sich um eine so würdige Preisträgerin wie Frau Ayan Huseynova aus Aserbaidschan handle. Kirsten Grunenberg (l.) und die Preisträgerin Ayan Huseynova Diese erhielt am Abend des 12. Dezember 2019 im der sie sich in Speyer eingelebt habe, aber auch Rahmen der feierlichen Semestereröffnungsver- durch ihre hervorragenden Deutschkenntnisse und anstaltung von Frau Grunenberg nicht nur die Ver- ihre Hilfsbereitschaft anderen internationalen Stu- leihungsurkunde des Deutschen Akademischen Aus- dierenden gegenüber. So manchem neuen „Interna- tauschdienstes, sondern, damit verbunden, ein tional“ hat sie seitdem bei der Orientierung auf dem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro. Campus Speyer geholfen und zu dessen Integration beigetragen. Im Jahr 2017 veranstaltete sie zudem Auch für die Preisträgerin war dies sicher ein Mo- gemeinsam mit dem Akademischen Auslandsamt ment großer Freude, wurde sie doch nicht nur für einen „Länderabend Aserbaidschan“, bei dem sie ihre herausragenden Studienleistungen im von Univ- einem höchst interessierten Publikum die Besonder- Prof. Dr. Dr. h.c. Karl-Peter Sommermann betreuten heiten ihres Landes vorstellte. Promotionsstudium geehrt, sondern auch für ihr in- terkulturelles und gesellschaftliches Engagement. Frau Huseynovas Engagement beschränkt sich je- doch nicht nur auf die Universität, sondern reicht In ihrer Laudatio hob Frau Grunenberg hervor, dass über die Grenzen des Campus weit hinaus. Seit vielen Frau Huseynova bereits zu Beginn ihres zunächst Jahren ist sie im Tierschutz aktiv, mit dem Fokus auf einsemestrigen Studiums an der Universität Speyer Straßentiere. Dem Tierschutz will sie auch, wie sie in mehr als positiv aufgefallen sei, zum einen durch ihrer Dankesrede verriet, einen Teil des Preisgeldes ihre schnelle Auffassungsgabe, die Leichtigkeit, mit spenden.
SEMESTER SPEYER JOUR N A L 9 WINTERSEMESTER 2019/2020 Text: Redaktion Nach der Einschreibung der Studierenden und der Semester- antrittsveranstaltung fanden zu Beginn des Wintersemesters 2019/2020 die Senatswahlen der Hörerinnen und Hörer sowie die Konstituierung der Höreschaft statt. In der Wahl der Senatsvertreterinnen und -vertreter der Hörerinnen und Hörer wurden zu Mitgliedern des Senats Marcus Schönewald und Ingrun Belzer sowie Kai Bekos und Christina Prautsch zu stellvertretenden Senatsmitgliedern gewählt. 01_ Hörerschaftsvertre- tung 2019/2020 Die Hörerschaft im Wintersemenster 2019/2020: 02_ Hörersprecher Ste- Hörersprecher: Stephan Ohlmeier (Sprecher) und Hannah Fallscheer (stellv. Sprecherin) phan Ohlmeier und Hannah Fallscheer Finanzreferat: Moritz Zimmermann (Referent) und René Tim Albrecht (stellv. Referent) 03_ Alumnireferat: Julian Gedemer (Referent) und Sophia Simon (stellv. Referentin) Semestereröffnung in der Aula Ballreferat: Valerie Datzer (Referentin) und Franzi Lang (stellv. Referentin) 04_ EDV-Referat: Ersin Bauer (Referent) und Jannik Edinger (stellv. Referent) Orientierungsphase 05_ Eventreferat: Christina Jochum (Referentin) und Birgit Seyfert (stellv. Referentin) Semesterabschlussball Integrationsreferat: Safeer Ahmad (Referent) und Adam Walczak (stellv. Referent) Kulturreferat: Leonie Schoenfelder (Referentin) und Sarah Resch (stellv. Referentin) Masterreferat: Anna Reuter (Referentin) und Felizitas Maier (stellv. Referentin) Medienreferat: Carsten Meyer (Referent) und Anne-Kathrin Hantsche (stellv. Referentin) Sportreferat: Maja Klimaschewski (Referentin) und Gunnar Schmidt (stellv. Referent)
10 S PEYER JO URNAL SEMESTER POLITISCH MOTIVIERTE KRIMINALITÄT EINE HERAUSFORDERUNG (GERADE) AUCH FÜR DIE STRAFJUSTIZ DES BUNDES Text: Patrick Laurency Im Rahmen des von Dr. Patrick Laurency veranstalteten Kolloquiums „Öffentliche Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung - Steuerungsalternativen aus sozial- wissenschaftlicher und kriminologischer Sicht" hielt Marc Wenske, der als Richter des Bundesgerichtshofs tätig und dort mit den Aufgaben des Ermittlungsrichters dem 2. Strafsenat zugewiesen ist, am 23. Januar 2020 einen Gastvortrag zum Thema „Politisch motivierte Kriminalität - Eine Herausforderung (gerade) auch für die Strafjustiz des Bundes". Aus richterlicher Sicht gab Herr Wenske zunächst einen Überblick über aktuelle Entwicklungen im Bereich politisch und religiös motivierter Kriminalität. Er ging dabei insbesondere auf die Aufgaben des Bundesgerichtshofs und des General- bundesanwalts beim Bundesgerichtshof im Gesamtgefüge der Sicherheitsarchi- tektur der Bundesrepublik Deutschland ein. Dabei verdeutlichte er auch die besondere Rechtsschutzfunktion eines Ermittlungsrichters im Zusammenhang mit den hergebrachten richterlichen Vorbehalten für Grundrechte einschränken- den polizeilichen Maßnahmen im demokratischen Rechtsstaat. Zu denken ist hier etwa an Maßnahmen der Telekommunikationsüberwachung, die nicht nur im Rahmen der Strafverfolgung, sondern mitunter auch als Maßnahme der Präven- tion schwerer und vor allem staatsgefährdender Straftaten zum Einsatz kommen können. Vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse ging es hierbei nicht zuletzt auch um entsprechende Probleme bei der Bewältigung von Gefahren des Rechts- extremismus und dessen Erscheinungsformen in Deutschland. Im Anschluss daran erörterte Herr Wenske wesentliche Herausforderungen der Bundesjustiz im Zusammenhang mit Maßnahmen, die im Grunde genommen nicht mehr der klassischen Gefahrenabwehr zugeordnet werden können, sondern
SEMESTER SPEYER JOU R N A L 11 Die gemeinsame Veranstaltung mit Marc Wenske, Richter des Bundesgerichtshofs, war für das Kolloquium insge- samt ein großer Gewinn vielmehr Ausdruck von Vorsorge und Prophylaxe ge- einer klaren Lagebeurteilung bzw. einer belastbaren genüber potenziellen Risiken sind, und die gerade in Sachverhaltsprüfung nicht selten entziehen. jüngerer Vergangenheit von politischer und polizei- licher Seite verstärkt beworben und gesetzlich ent- Hieraus ergebe sich im demokratischen Verfassungs- sprechend umgesetzt wurden. Entsprechende staat zum einen die Notwendigkeit, das Verhältnis- Probleme der Verhältnismäßigkeit entstünden hier mäßigkeitsprinzip zu bewahren und gegebenenfalls nicht zuletzt bei der Durchführung sogenannter Vor- auch mit „Behördeneifer“ rechtsstaatlich umzuge- feldermittlungen sowie aufgrund gesetzgeberischer hen. Zum anderen müsse der Staat aber auch in sol- Tätigkeiten zur Vorverlagerung der Strafbarkeit. chen Fällen, in denen Risiken nicht eindeutig Diese Tätigkeiten im Sinne der Herbeiführung einer bestimmbar sind, zur Straftatenverhütung fähig und Art von Präventionsstrafrecht zielten etwa auf entsprechend agil bleiben. Insbesondere der Bundes- Handlungen zur Vorbereitung schwerer staatsge- justiz komme hierbei eine entscheidende Steue- fährdender Straftaten oder auch auf Verhaltenswei- rungsfunktion zu. sen eher konspirativer Art, bei denen das Eintreten tatsächlicher Rechtsgutverletzungen mitunter droht, Die gemeinsame Veranstaltung mit Herrn Wenske aber im Grunde genommen doch spekulativ bleibt. war für das Kolloquium insgesamt ein großer Ge- Dies betreffe nicht zuletzt ein vergleichsweises gro- winn. So ergab sich hierdurch die Gelegenheit, mit ßes Spektrum möglicher Handlungen, die abhängig einem ausgewiesenen Experten der Bundesjustiz für von jeweiligen Gegebenheiten als Unterstützung den Bereich der politischen Kriminalität ins Gespräch oder Förderung gegenüber kriminellen bzw. terroris- zu kommen und brisante Themen der öffentlichen tischen Vereinigungen gewertet werden können, Sicherheit in Deutschland mit einer gebührenden sowie die in diesen Zusammenhängen mitunter ent- wissenschaftlichen Fundierung zu diskutieren. Hier- stehenden Graubereiche, die sich, so Richter Wenske, für gilt Herrn Richter Wenske ein besonderer Dank!
12 SPEYER JO URNAL SEMESTER ERSTMALIGE VERLEIHUNG DES LEHRPREISES DER DUV SPEYER Text: Constanze Janda Der „Preis für gute Lehre“ für das Wintersemester 2019/2020 ging an Dr. Torsten Gerhard. Im feierlichen Rahmen des Semesterabschlussballes wurde erstmals der Lehrpreis überreicht [Foto: Datzer] Die Evaluation der Lehrveranstaltungen ist ein fester Lediglich die Landesübungen sind ausgenommen, da Bestandteil der Qualitätssicherung an der Deutschen ihre Struktur sich so stark unterscheidet, dass die Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer; Vergleichbarkeit der Qualität der Lehre nicht ge- die Ergebnisse werden jedes Semester im Fachaus- währleistet ist. Berücksichtigt werden Veranstaltun- schuss für Studium und Lehre besprochen. Dabei gen, die durch mindestens fünf Studierende evaluiert haben die Studierenden den Wunsch geäußert, regel- worden sind, die wiederum mindestens ein Drittel mäßig einen „Preis für gute Lehre“ an die Person zu der Teilnehmerinnen und Teilnehmer repräsentieren verleihen, deren Engagement in der Lehre sich in müssen. In die Bewertung fließen die Evaluationser- einem herausragenden Evaluationsergebnis nieder- gebnisse der Kategorien Vorbereitung, Lerninhalte, schlägt. Kaum geboren, wurde die Idee in die Tat um- Engagement, Betreuung, Lerneffekt, Themenfelder gesetzt: Kai Bekos, Katrin Bolsinger, Annika Hartmann und Diskussion ein. Auch das Ballreferat hat die Idee und Marcus Schönewald - die Vertreterinnen und sogleich unterstützt und dafür gesorgt, dass der Vertreter der Hörerschaft im Ausschuss - erarbeiteten Preis beim Semesterabschlussball Ende Januar 2020 ein Konzept für die Vergabe der Auszeichnung. in einem besonders schönen und feierlichen Rahmen verliehen werden konnte. Der Preis wird übergreifend für alle Lehrveranstal- tungen vergeben, d.h. für Seminare, Arbeitsgemein- Der Preisträger für das Winterersemester 2019/2020 schaften, Übungen, Kolloquien oder Vorlesungen. ist Dr. Torsten Gerhard. Er wurde für die Arbeitsge-
SEMESTER SPEYER JOU R N A L 13 meinschaft A 514 „Kommunale Satzungen und Ver- neue Preisträgerin oder einen neuen Preisträger fin- träge - Satzungs- und Vertragsgestaltung im öffent- det. Auf diese Weise möge er zu einer weiteren Ver- lichen Recht“ mit einem Wanderpokal ausgezeichnet. besserung des Lehrangebots beitragen und sich als eines der Highlights des Semesterabschlussballs Der Preis soll nicht nur die ausgezeichneten Perso- etablieren. Als Vorsitzende des Ausschusses für Stu- nen würdigen, sondern allen anderen Lehrenden zur dium und Lehre danke ich den Studierenden für ihre Motivation dienen und zugleich die Aufmerksamkeit Initiative und die überaus gute und unkomplizierte für die Lehrevaluation erhöhen. Daher freuen wir uns Zusammenarbeit, ohne die die Preisverleihung nicht sehr, wenn der Wanderpokal in jedem Semester eine so schnell hätte verwirklicht werden können. „ONE BELT–ONE ROAD“ VORTRAG DES GASTFORSCHERS HU CHEN Text: Kirstin Grunenberg Herr Dr. Hu Chen, Dozent am Shanghai Adminis- wissenschaftlichen MitarbeiterInnen der Universität tration Institute und in den Monaten Sep- tember, Oktober und November 2019 Gast- forscher an der Universität Speyer, hielt am Freitag, dem 15. November 2019, einen Vor- trag zum Thema „The system of China's opening to the outside world", in dem er Hintergrundwissen und Erkenntnisse seiner langjährigen Forschung zu Chinas „Belt- and-Road-Initiative“ („Neue Seidenstraße“) vorstellte. Er begann mit einem sehr kurzen historischen Abriss, der den Hintergrund zur Darstellung oben genannter Initiative lieferte, mit der China seit 2013 neue Han- delswege und Infrastrukturprojekte über mehrere Kontinente hinweg auf- und aus- bauen möchte. Ein weiterer Schwerpunkt seines Vor- Speyer, welche im Nachgang noch zahlreiche Fragen trags war die Schaffung von Freihandelszonen. Nach zu seinem Vortrag hatten. Unter anderem ging es um einigen Pilotprojekten soll die Zahl der chinesischen ausländische Investments in China, chinesische In- Freihandelszonen sukzessive auf 18 gesteigert wer- vestments in Afrika und auf anderen Kontinenten den. Herr Dr. Chen freute sich über die Begegnung sowie den Einfluss der aktuellen US-amerikanischen und den Austausch mit Studierenden, Lehrenden und Politik auf „One Belt-One Road“.
14 S PEYER JO URNAL SEMESTER „KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND AUTOMATISIERUNG IN DER VERWALTUNG“ Text: Derya Catakli Wichtige Bausteine für die Zukunftsfähigkeit der Verwal- tung sind Souveränität und Weitblick im Umgang mit digita- len Technologien. Insbesondere der Einsatz von künstlicher Intelligenz bzw. maschinenlernender Komponenten und auto- matisierten Entscheidungssystemen sind nicht länger Zu- kunftsmusik, sondern greifbare Schlüsseltechnologien für den öffentlichen Sektor. Sowohl in Verwaltungspraxis, als auch Wissenschaft und automatisierbar zu gestalten. Voraussetzungen befassen sich Nachwuchskräfte aller Disziplinen mit hierfür sind etwa die Eindeutigkeit der angewandten den Implikationen, Potenzialen und Risiken neuer Entscheidungsregeln, Standardisierung von Rechts- Technologien. Zum Zwecke der Vernetzung und Aus- begriffen und eine Erweiterung der Methoden und tausch luden Basanta Thapa (Kompetenzzentrum Kompetenzen im Gesetzgebungsprozess. Öffentliche IT) und Derya Catakli (Universität Speyer) am 7. und 8. Februar 2020 gemeinsam zur Nach- Jan Etscheid (Zeppelin Universität Friedrichshafen) wuchstagung des N3GZ (Nachwuchsnetzwerk des stellte sodann das Gutachten „Künstliche Intelligenz Nationalen E-Government-Kompetenzzentrums) in der öffentlichen Verwaltung“ des Open Govern- an der Deutschen Universität für Verwaltungswis- ment Institute der Zeppelin Universität im Auftrag der senschaften Speyer ein. Digitalakademie@bw dar. Abhängig vom Anwen- dungsfeld sieht das Gutachten viele Erwartungen von Über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz und Verwaltungsmitarbeitern bestätigt, auf der anderen Unterschieden zu herkömmlichen Algorithmen lei- Seite wird Technik, die nur Hilfsmittel im Vollzug sein tete Michael Kolain (Deutsches Forschungsinstitut kann, aber auch vielfach über- oder unterschätzt. für öffentliche Verwaltung) mit ersten Erkenntnissen Grundlegenden Fragen rund um Dateneigentum und aus dem Forschungsprojekt „Künstliche Intelligenz Datenzugang widmete sich der Beitrag von Michael als Regulierungsaufgabe“ des Programmbereichs Di- B. Strecker (Bundesministerium der Justiz und für gitalisierung die Vorträge ein. Simon Sebastian Hunt Verbraucherschutz), der darauf hinwies, dass zwi- (Kompetenzzentrum Öffentliche IT) skizzierte mögli- schen Daten, aus Daten gewonnenen Informationen che Mechanismen für die digitale Vollzugstauglich- und darauf aufbauend gewonnenem Wissen unter- keit von Gesetzen, um diese maschinenverständlich schieden werden muss, sowohl in tatsächlicher, als
SEMESTER SPEYER JOU R N A L 15 auch rechtlicher Hinsicht. Neben der vollständigen einer vorherigen Folgenabschätzung nach einheitli- Automatisierung von Entscheidungen untersuchte chen Kriterien. Maßstab für die Bewertung sei dabei Hortense Fricker (Freie Universität Berlin) den unter- stets das menschliche Handeln. Viktoria Herold (Uni- stützenden Einsatz von KI bei der Entscheidungsfin- versität Heidelberg) untersuchte die demokratische dung in „augmented decision-making processes“, die Kontrolle und Verantwortung beim Einsatz algorith- eigene Kontrollmethoden erfordern. mischer Entscheidungssysteme in der öffentlichen Verwaltung. Die rechtliche Zulässigkeit, technische Wie sich der Stellenwert des Einsatzes von KI für den Machbarkeit und Kontrollmöglichkeit seien bei klas- öffentlichen Sektor konkret bemisst, zeigte Henry sischen EDV-Systemen eingeschränkt gegeben. Die Wittke (Helmut-Schmidt-Universität) in einem wei- demokratische Legitimation findet jedoch dort ihre teren Vortrag auf. Der Umgang mit KI durch die Ver- Grenzen, wo legitimierte Entscheidungsträger nicht waltung bietet zahlreiche Chancen, wird aber auch in den Programmierprozess eingebunden sind, was die gesamtgesellschaftliche Debatte richtungswei- sich etwa durch antizipierte Legitimation des Pro- send prägen. Basanta Thapa (Kompetenzzentrum gramms regeln ließe. Eine interdisziplinäre Vorge- Öffentliche IT) stellte anhand seiner Expertise „Pre- hensweise, die technische und rechtliche Aspekte dictive Analytics and AI in Governance: Data-driven umfasst, sei auch in der Verwaltung unabdingbar. government in a free society“ kritische Aspekte der automatisierten Verwaltung aus Perspektive des po- Aline Franzke (Universität Duisburg-Essen) stellte das litischen Liberalismus dar. Daten, die die rationale „Data Ethics Decision Aid“ vor, ein gemeinsam mit Diskussionsgrundlage zu bilden im Stande sind, wer- der Utrecht Data School und der Gemeinde Utrecht den etwa als schlagendes politisches Argument ge- entwickeltes Entscheidungstool, das bei ethischen braucht, der einzelne Bürger aus dem Diskurs Entscheidungen in datengetriebenen Projekten un- ausgeschlossen. Problematische Begleiterscheinun- terstützend eingesetzt werden kann und von der gen wie unerkannte Diskriminierung, die Möglichkeit Dachorganisation niederländischer Gemeinden be- zur Totalüberwachung und Entmündigung des Bür- reits verwendet wird. Grundannahme dessen ist, dass gers sind auch ohne böse Absicht nicht immer ver- Ethik umso wichtiger ist, je gewichtiger die Entschei- meidbar. dung für den Einzelnen ist. Für eine ex ante-Evaluation von automatisierten An- Neben angeregten Diskussionen und gegenseitigen wendungen sprach sich Björn Mohr (Freie Universität Denkanstößen nehmen alle Beteiligten vor allem eines Berlin) aus. Hierzu müsse die konkrete Anwendung mit: die auch über die Tagung hinausgehende Vernet- in ihrem jeweiligen Kontext betrachtet werden, mit zung im Bereich der Verwaltungsdigitalisierung.
16 S PEYER JO URNAL SEMESTER SPEYERER NETZWERKE-FORUM Text: Derya Catakli Ein wesentlicher Aspekt des digitalen Verwaltung des Nationalen E-Government-Zen- trums) vor. Dabei handelt es sich um ein intersekto- Wandels ist die zunehmende Vernet- rales und interdisziplinäres, selbstorganisiertes zung. Durch Austausch und Zusammen- Netzwerk, das Nachwuchskräfte aus Wissenschaft, arbeit entstehen innovative Lösungen. Wirtschaft, Politik und Verwaltung verbindet. Das N3GZ veranstaltet verschiedene Aktivitäten im ge- Verschiedene Organisationen haben samten Bundesgebiet wie Satellitenveranstaltungen dies erkannt und Netzwerke im Rahmen zu Fachtagungen, regionale Meetups und eine of- der Digitalisierung gegründet. fene Mailingliste, über die sich die Mitglieder auch überregional dauerhaft vernetzen. Weitere Informationen: www.n3gz.org. Bei einer weiteren Veranstaltung im Rahmen des Die Universität Speyer, die über ein interdisziplinäres Netzwerkforums brachte Dr. Benjamin Werthmann Cluster der Expertise zur Digitalisierung verfügt, den Teilnehmenden die Organisation und Aktivitäten möchte einen Knoten in diesen Netzwerken bilden des RAILS e.V. (Robotics & AI Law Society / Rechts- und bietet ein Forum zum Austausch und Treffen der wissenschaftliche Gesellschaft für Künstliche Intel- verschiedenen Netzwerke. ligenz und Robotik e.V.) näher. Der RAILS e.V. befasst sich mit der verantwortungsvollen Gestaltung intel- Im Wintersemester 2019/20 lud die Universität im ligenter Systeme, die frei von Diskriminierung, trans- Rahmen der Lehrveranstaltungen S 205 (Seminar parent und barrierefrei gestaltet sein soll und „Innovationen durch Digitalisierung“, Universitäts- vernetzt Wissenschaftler und Praxisvertreter in ins- professor Dr. Hermann Hill) und C 210 (Kolloquium gesamt fünf Fachsektionen. „Innovationen durch Digitalisierung“, Lehrbeauf- Weitere Informationen: www.ai-laws.org. tragte Derya Catakli) verschiedene Netzwerke zur Präsentation ihrer Zielsetzungen und Erfahrungen Die Arbeit der Organisation 4Germany stellte deren nach Speyer ein. Bei den Treffen erfolgte ein Aus- Geschäftsführerin Christina Lang vor. 4Germany hat tausch der Konzepte mit dem Ziel stärkerer Zusam- mehrere Programme etabliert, die sich zum Ziel ge- menarbeit. Zugleich wurde den Studierenden und setzt haben, über Vernetzung von Verwaltung und dem akademischen „Mittelbau“ die Möglichkeit ge- Spezialisten in ausgewählten Projekten Innovationen boten, sich an diesen Netzwerken zu beteiligen. im öffentlichen Sektor zu fördern. Unter der Schirm- herrschaft des Bundeskanzleramts vergibt Tech4Ger- Den Anfang bildete Basanta Thapa vom Kompetenz- many Fellowships für technisch versierte Digital- zentrum Öffentliche IT / Fraunhofer FOKUS, Berlin. talente, die für einen Zeitraum von insgesamt drei Er stellte das N3GZ (Nachwuchsnetzwerk Digitale Monaten in einer öffentlichen Organisation damit
SEMESTER SPEYER JOU R N A L 17 betraut werden, mit agilen Methoden innovative Seinen Abschluss fand das Netzwerk-Forum mit Softwarelösungen zu entwickeln. Ein weiteres einem Vortrag von David Küster, Bundesministerium Fellowship-Programm bietet Work4Germany: Dort des Innern, für Bau und Heimat zu der Projektgruppe werden Nachwuchskräfte aus dem Privat- oder Non- Digital Innovation Teams (PG DIT) des BMI und In- profit-Bereich in einem sechsmonatigen Programm novationen in der Bundesverwaltung. Die PG DIT ar- gemeinsam mit Innovatoren aus den Bundesminis- beitet darauf hin, eine E-Government-Agentur zu terien zu interdisziplinären „Innovations-Tandems“ bilden und hat zu diesem Zweck eine Feststellung zusammengebracht, die an bereichsübergreifenden der konkreten Bedarfe der Bundesverwaltung unter Herausforderungen arbeiten. Ziel ist in jedem Fall, so dem Motto „Neue Verwaltung für eine neue Welt!“ Lang, die Förderung der Zukunftsfähigkeit des Staats. eingeleitet. Die Projektgruppe unterstützt die Bun- Weitere Informationen: tech4germany.org, work4- desverwaltung dabei, ihre Potenziale für Digitalisie- germany.org. rungsprojekte zu identifizieren und arbeitet in diesen konkreten Projekten mit an der Umsetzung digitaler Produkte. Hierfür bietet PG DIT verschiedene Tools Vincent Patermann, Bundesamt für Migration und an, führt Vorträge und Workshops durch sowie Flüchtlinge (BAMF), präsentierte das Netzwerk NExT Schulungen zu agilen Methoden. e.V., das unter der Schirmherrschaft des Staatssekre- Weitere Informationen: http://dit.bund.de. tärs und CIO der Bundesregierung Klaus Vitt steht. Der NExT e.V. hat es sich „von der Verwaltung, für Insgesamt boten die Gastreferentinnen und Gastre- die Verwaltung“ zur Aufgabe gemacht, Beschäftigte ferenten vielseitige und motivierende Einblicke in die aller Behörden auf Bundes-, Landes- und Kommu- facettenreiche Digitalisierungslandschaft des öffent- nalebene zusammen zu bringen, um voneinander zu lichen Sektors und die an Sicherheit grenzende lernen und den digitalen Wandel der Verwaltung ge- Wahrscheinlichkeit: Die Zukunft lebt von Netzwerk- meinsam voran zu bringen. Hierfür werden Tools zur erInnen, die den digitalen Wandel gemeinsam ge- Verfügung gestellt und in digitalen Werkstätten, die stalten. unter verschiedenen Themen wie „Neue Technolo- gien“ oder „Kommunikation und Marketing“ stehen, innovative Lösungen erarbeitet. Über den Newsletter der Organisation erhalten Interessenten Hinweise zu Veranstaltungen wie Barcamps oder Community- treffen. In Kürze wird eine neue Internetplattform zur Verfügung gestellt, die z.B. ein „Behörden-Face- book“ enthalten soll, das sämtlichen Bediensteten des öffentlichen Sektors zur Verfügung steht. Weitere Informationen: www.next-netz.de.
18 S PEYER JO URNAL NEU IN SPEYER NEU AN DER UNIVERSITÄT Text: Redaktion Am 1. Oktober 2020 nahm die satz der Beschreibung, Erklärung und Gestaltung des Managements von und in Organisationen des öf- neuernannte Inhaberin des fentlichen Sektors. Ihr Erkenntnisinteresse umfasst Lehrstuhls für Öffent- aber auch die Anknüpfungspunkte der öffentlichen liches Management Sanja Verwaltung und öffentlichen Unternehmen mit Nonprofit Organisationen und privaten, gewinn- Korac ihre Tätigkeit an der orientierten Unternehmen, die öffentliche Aufgaben Deutschen Universität für erfüllen, beispielsweise in Netzwerken und Partner- Verwaltungswissenschaften schaften. Speyer auf. Sanja Korac setzt ihre Schwerpunkte der Forschung und Lehre in folgenden Feldern: • Performance Management, Rechenschafts- legung und öffentliches Rechnungswesen Zuvor war sie als Assoziierte Professorin an der Uni- • Personalmanagement im öffentlichen Sektor, versität Klagenfurt am Institut für Öffentliche Public Service Motivation Betriebswirtschaftslehre tätig. Sie ist ehemalige Aus- • Innovation im öffentlichen Sektor trian Marshall Plan Foundation Fellow der Johns • Öffentliche Unternehmen, öffentliche Wirtschaft Hopkins University School of Advanced International • Nonprofit-Organisationen als Erfüllungsträ- Studies, Washington, DC (2014/2015). ger/innen öffentlicher Aufgaben und Partner/innen der öffentlichen Hand Sanja Korac versteht Public Management als Diszi- plin im Schnittpunkt insbesondere der Rechts-, Po- Sanja Korac möchte ihren Lehrstuhl auf Verschrän- litik- und Wirtschaftswissenschaften, die Wissen kung von Theorie und Praxis und für eine starke Ver- über die Implementierung politischer Entscheidun- netzung mit der internationalen wissenschaftlichen gen und Programme und über die zielorientierte Ge- Community im Public Management hin ausrichten. staltung öffentlicher Aufgabenerbringung schafft. So fließen aktuelle Erkenntnisse der Grundlagen- forschung als auch anwendungsorientierten, praxis- Sie verfolgt hierbei den betriebswirtschaftlichen An- nahen Forschung aus unterschiedlichen Länder-
NEU IN SPEYER SPEYER JOUR N A L 19 kontexten in ihre Aktivitäten der Lehre und Weiter- bildung des Lehrstuhls ein. Am 12. November 2019 wurde Sanja Korac in Ab- wesenheit mit dem WiWi Award for Excellence in Publishing der Fakultät für Wirtschaftswissenschaf- ten der Universität Klagenfurt, Österreich, ausge- zeichnet. Ihr gemeinsam mit Iris Saliterer und Univ.-Prof. Dr. Sanja Korac Benedikt Weigand verfasster Beitrag „Factors af- fecting the preference for public sector employment at the pre-entry level: A systematic review" (erschie- nen 2018 in International Journal of Public Sector nal de Recherches et d'Information sur l'Economie Management) wurde von der Jury der Fakultät für Publique, Sociale et Coopérative/International Center Wirtschaftswissenschaften als eine herausragende of Research and Information on the Public, Social Publikation mit bedeutenden Erkenntnissen für das and Cooperative Economy, aktives Mitglied in unter- Fach des Public Management und die Disziplin der schiedlichen wissenschaftlichen Verbänden und Betriebswirtschaftslehre gewürdigt. Gruppen (u.a. International Research Society for Public Management - IRSPM, European Group for Sanja Korac ist Mitglied des Executive Committee der Public Administration - EGPA, Comparative Interna- Special Interest Group on Accounting and Accoun- tional Governmental Accounting Research Network tability der International Research Society on Public - CIGAR, Verband der Hochschullehrer für Betriebs- Management (IRSPM) und ist in Zusammenarbeit wirtschaft e. V. - VHB), und ist Ad-hoc Reviewer für mit den Kolleginnen und Kollegen im Executive international wissenschaftliche Zeitschriften wie Committee für die Planung und Gestaltung der Public Management Review; International Public Panels bei der Annual IRSPM Conference und den Management Journal; Public Performance & Ma- Annual Workshops der Special Interest Group zu- nagement Review; Business Research; und Interna- ständig. Sie ist ebenfalls Mitglied der Internationalen tional Journal of Public Sector Management. Wissenschaftlichen Kommission „Public Enterpri- ses/Public Services" von CIRIEC - Centre Internatio-
20 S PEYER JO URNAL W I TI KOOPERATION MIT DER STADT SPEYER BÜRGERWORKSHOP UND ONLINE-UMFRAGE ZU BÜRGERBETEILIGUNG DURCHGEFÜHRT Text: Simon Sterbenk, Rubina Zern-Breuer und Editha Marquardt Immer mehr Bürgerinnen und Bürgern ist es wichtig, ihre Stadt gemeinsam zu gestalten und bei Entscheidungsfindungen mitzuwirken, die sie unmittelbar betreffen – so auch in Speyer. Ankunft der Oberbürgermeisterin der Stadt Speyer, Stefanie Seiler (Bildmitte) Um diese Entwicklung aufzugreifen, vereinbarten die Bürgerbeteiligung, wer denkt was GmbH), Ricarda Stadt Speyer und das WITI-Projekt die Kooperation Bodenseh (Bürgerbeteiligungsbeauftragte der Stadt „We and the City (WAY) – Erstellung eines Partizipa- Landau in der Pfalz) und Dr. Editha Marquardt (Wis- tionsleitfadens für die Stadt Speyer“, die durch den senschaftliche Mitarbeiterin im WITI-Teilprojekt Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V. „Town & Gown“) wurden die Bürgerinnen und Bür- gefördert wird. ger ins Thema eingeführt. Zentraler Teil des Work- shops war ein World Café, in dem die rund 50 Am 27. November 2019 fand ein erster Bürgerwork- anwesenden Bürgerinnen und Bürger an verschie- shop in der Aula der Deutschen Universität für denen Thementischen sechs Wünsche („Claims“) an Verwaltungswissenschaften Speyer statt. Mit Im- die Stadtverwaltung formulierten. In der von Dr. Ru- pulsvorträgen von Theresa Lotichius (Expertin für bina Zern-Breuer (WITI-Projetkoordinatorin) mode-
WITI SPEYER JOU R N A L 21 Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer formulierten auf dem Workshop Wünsche an die Stadtverwaltung rierten Fishbowl-Diskussion wurden die erarbeiteten teilnahmen, lieferte weitere wichtige Erkenntnisse Claims vorgestellt und mit Univ.-Prof. Dr. Michael für die geplante Erstellung der Bürgerbeteiligungs- Hölscher (Universität Speyer), Theresa Lotichius und leitlinien. Als nächste Schritte sind die Vorstellung Jennifer Braun (Stadt Speyer) diskutiert. So erwarten der Ergebnisse im Stadtrat der Stadt Speyer und ein die Speyerer Bürgerinnen und Bürger eine nachhal- interner Workshop für die Mitarbeiterinnen und Mit- tige und transparente Einbindung in die Verände- arbeiter der Stadtverwaltung geplant. Nach einer rungsprozesse der Stadt und umfassende Informa- sich anschließenden zweiten Veranstaltung mit den tionen zu wichtigen Themen in Speyer. Sie wünschen Bürgerinnen und Bürgern sollen die Bürgerbeteili- sich zudem, dass „Bürgerbeteiligung als offener Pro- gungsleitlinien als Handlungsrahmen für die zukünf- zess“ gestaltet wird sowie eine Verbesserung des On- tige Bürgerbeteiligung in Speyer vorliegen. line-Angebots der Stadtverwaltung insgesamt. Die Dokumentation des Bürgerworkshops und die Eine auf den Workshop folgende Online-Umfrage, Ergebnisse der Online-Umfrage finden Sie auf an der über 400 Bürgerinnen und Bürger aus Speyer www.speyer.de und www.witi-innovation.de.
22 S PEYER JO URNAL W I TI WITI-TEILPROJEKT „KOOPERATION VORDERPFALZ“ VERANSTALTET ERSTES LAB EVENT Text: Karin Glashauser Das erste Lab Event des WITI-Teilprojekts „Kooperation Vor- derpfalz“ fand am 4. Dezember 2019 gemeinsam mit Mit- arbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Speyer, der Ortsgemeinde Otterstadt, der Verbandsgemeinde Rheinauen und des Rhein-Pfalz-Kreises statt. Gewerbegebiet der Stadt Speyer und der Ortsge- meinde Otterstadt, be- richtete Reinhard Müller, Geschäftsführer des Zweckverbandes Indus- triepark Region Trier, von der Umsetzung eines sol- chen Vorhabens in Trier und den damit verbun- denen Herausforderungen und Chancen. Teilnehmer und Teilnehmerinnen des ersten Lab Events Aufbauend darauf wur- den am Beispiel des ge- Die Veranstaltung gab allen Beteiligten die Gelegen- planten interkommunalen Gewerbegebiets der Stadt heit, sich einen umfassenden Einblick in die Umset- Speyer und der Ortsgemeinde Otterstadt Lösungs- zung eines interkommunalen Gewerbegebiets zu ansätze für verschiedene Themenbereiche, wie bei- verschaffen und konkrete rechtliche und finanzwis- spielsweise die Verteilung der Aufgabenkompe- senschaftliche Fragen zu einem solchen Gewerbege- tenzen und die zukünftige `Governance` erarbeitet biet unter Einbezug der Praxis zu beantworten. Nach oder Themen wie Klima und Flächenverbrauch be- einer kurzen Vorstellung des bisherigen Prozesses reits mitgedacht. und der weiteren Pläne für ein interkommunales
WITI SPEYER JOU R N A L 23 HOCHSCHULE UND STANDORT Text: Editha Marquardt Rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Stadtverwaltung, Hochschule, Universität und regionaler Wirtschaft nahmen am Workshop im Projekt „Hochschule und Standort“ teil Wie kann es gelingen, den dritte Standort, an dem Impulse für die Zusammen- arbeit von Hochschulen und Hochschulstandort ge- Standort Trier besser nach setzt werden, um gemeinsame Strategien für die außen sichtbar zu machen Bearbeitung aktueller Themen zu entwickeln. und seine Stärken herauszu- Dazu wurde im Workshop parallel an den zwei The- men „Alleinstellungsmerkmal für Trier“ und „Ent- stellen? Wie lassen sich wicklung des ‘Digital Hub Region Trier‘“ gearbeitet. junge Leute und Unterneh- Um das Ziel „Kommen, um zu bleiben“ zu verfolgen, men an die Region binden? bedarf es einer gemeinsamen Strategie von Stadt, Hochschule und Universität sowie regionaler Wirt- schaft. Dafür gilt es, die Stärken und Potentiale des Standorts Trier und seiner Akteure herauszuarbeiten, Diesen Fragen gingen rund 30 Teilnehmerinnen und um das eigene Profil zu stärken und so eine zu- Teilnehmer aus Stadtverwaltung, Hochschule, Uni- kunftsfähige „Marke“ Trier zu entwickeln. versität und regionaler Wirtschaft beim Workshop im Einen wichtigen Baustein hierfür kann der noch Projekt „Hochschule und Standort“ am 10. Januar junge „Digital Hub Region Trier“ bilden. Dieser durch 2020 in Trier nach. Getragen wird das Projekt seit die Landesregierung von Rheinland-Pfalz im Jahr 2018 gemeinsam von Zukunftsinitiative Rheinland- 2020 mit 60.000 Euro geförderte Hub soll zum Kno- Pfalz (ZIRP) e.V. und dem WITI-Teilprojekt „Town & tenpunkt für Digitales in der Region werden und Im- Gown“. Nach Pirmasens und Koblenz ist Trier der pulse für die Entwicklung der Stadt geben.
ERA FELLOWSHIPS – SCIENCE MANAGEMENT Text: Nora Regös Am 10. Februar 2020 konnten wir ganz herzlich Frau Jankovics begrüßen, die ihren 8-wöchigen Aufenthalt im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und For- schung (BMBF) geförderten „ERA Fellow- ships – Science Management” Programmes an der DUV Speyer verbringt. Das Programm der „ERA Fellowships – Science Management" ist Teil der natio- nalen Strategie zum Europäischen Forschungsraum und bringt Wissenschafts- manager aus den EU13-Partnerländern mit deutschen Wissenschafts- einrichtungen zusammen. Das Vorhaben an unserer Universität ist eines von ins- gesamt 18 bewilligten Projekten. Das Programm startete mit einer Campuswoche in Bonn mit einem sehr vielfäl- tigen Angebot. Die ersten Tage waren v.a. forschungspolitischen Vorträgen wie der Einordnung des Programms in den Europäischen Forschungsraum und der Internationalisierungsstrategie gewidmet. Diskussionen innerhalb von Gruppen- arbeiten sowie High-Panel-Diskussionen ergänzten die Campuswoche. Auch die Vorstellung verschiedener Förderprogramme in Deutschland und Europa kam nicht zu kurz. So konnte ein guter Überblick über die Forschungs- und Förder- landschaft gegeben und auf das Profil und die Anforderungen des relativ jungen Berufsbildes des „Science Managers" eingegangen werden. Hierfür präsentierte Univ-Prof. Dr. Michael Hölscher und Frau Regös den Studiengang M.P.A. Wis- senschaftsmanagement und diskutierte Professor Hölscher in einer Podiumsdis- kussion zusammen mit Univ.-Prof. Michael Hoch (Rektor, Universität Bonn und Hochschulmanager des Jahres 2019), Cort-Denis Hachmeister (CHE Centre for Higher Education), und Dr. Valerie Lukassen (Universität Köln und Science Management Network) die Rolle von Science Managern als Unterstützer der Wissenschaft.
FORSCHUNG SPEYER JOUR N A L 25 Abendempfang im Rahmen des Programms „ERA Fellowschips - Science Management“ rung in internationalen Projekten (v.a. H2020, Eras- mus+) gefördert. Ziel des Austausches ist es, vonei- nander zu lernen, die Zusammenarbeit zwischen der Universität Pécs und der Universität Speyer zu in- tensivieren und jene Netzwerke zu stärken, die den Europäischen Forschungsraum voranbringen. Eine zweite Campuswoche im Mai 2020 rundet den Aufenthalt von Frau Jankovics ab, wo sie und ihre Betreuerin an unserer Universität, Frau Regös, die Gelegen- heit bekommen, an viel- fältigen Vorträgen zu Frau Jankovics ist Ab- Themen der europäi- teilungsleiterin des International Project schen Forschungsförde- Office der Universität Nora Regös (l.) und Frau Jankovics (r.) rung, des Europäischen Pécs (PTE) in Ungarn mit einem Fokus auf Forschungsraums und internationale Pro- zum Wissenschaftsma- jekte wie H2020 und Erasmus+. Nach einer ereignisreichen Campuswoche in Bonn nagement teilzunehmen startete Frau Jankovics ihren Gastaufenthalt in und miteinander in Er- Speyer. Während ihres Gastaufenthaltes werden ge- fahrungsaustausch zu meinsame Anträge geschrieben sowie der Austausch kommen. zwischen Frau Jankovics und Lehrstühlen mit Erfah-
26 S PEYER JO URNAL FORSCHUNG TRUST IN GOVERNANCE AND REGULATION IN EUROPE (TIGRE) PROJECT Text: Redaktion als auch sozio-ökonomische Auswirkungen abzu- Das EU-finanzierte Projekt schätzen, ist die Berücksichtigung einer weiten TiGRE vereint international Spanne von Vertrauensbeziehungen in Regulie- renommierte Institutionen zur rungssystemen unerlässlich geworden. Erforschung von Vertrauens- Das durch das Forschungsprogramm „Horizont2020“ beziehungen in Governance der Europäischen Kommission finanzierte TiGRE- und Regulierung in Europa. Projekt legt besonderes Augenmerk auf die Befor- schung von Vertrauensbeziehungen in drei relevanten Sektoren: Die Themenfelder Datenschutz, die Stabilität von Fi- • Finanzwesen nanzmärkten, Produktsicherheit und Rückverfolg- • Nahrungssicherheit barkeit von Informationen sowie – ganz allgemein – • Kommunikation und Datensicherheit die Zuverlässigkeit von Information gewinnen für Bürger wie Verwaltung zunehmend an Bedeutung. TiGRE untersucht Vertrauensbeziehungen und Inter- Gerade in diesen sensiblen Feldern müssen alle Ak- aktionen zwischen den an Regulierung beteiligten teure darauf vertrauen können, dass ihre Interessen Akteuren, wie Behörden, Politiker, Gerichte, Un- von den Regulierungsbehörden durchgesetzt und ternehmen, Verbände, Verbrauchergruppen sowie gewahrt werden. Dabei ist das richtige Maß an Ver- Bürgern. In diesem Kontext werden die unterschied- trauen sowohl Voraussetzung für als auch Folge von lichen Regulierungsregime auf spezifische Bedin- gut funktionierender Regulierung in komplexen und gungen untersucht, unter welchen sie auf den mehrschichtigen Systemen wie der Europäischen verschiedenen Ebenen (regional, national, europä- Union. Dies zeigt sich insbesondere in Fällen von isch) mehr oder weniger Vertrauen genießen. Vertrauensverlusten - jüngste Skandale, wie bspw. Datenlecks und der fahrlässige Umgang mit persön- Um ein möglichst umfassendes Verständnis von lichen Daten von Unternehmen wie Facebook oder Vertrauensbeziehungen in europäischen Regulie- Google gefährden das Vertrauen der Bürger in Re- rungsregimen zu erarbeiten, bedient sich das multi- gulierungssysteme sowie der Akteure ineinander. Um disziplinäre Konsortium einer Vielfalt von Methoden. also systemische Aspekte von Vertrauen besser zu Durch die Durchführung unter anderem von groß- verstehen, Treiber zu erkennen und sowohl politische flächig angelegten Umfragen, quantitativen Ana-
FORSCHUNG SPEYER JOUR N A L 27 lysen, detaillierten Fallstudien, Fokusgruppen, Expe- • Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaf- rimenten, und einer Analyse des Mediendiskurses ten Speyer (Deutschland) wird Vertrauen aus verschiedenen Perspektiven be- • Kozminski-Universität (Polen) leuchtet. • Institut Barcelona d’Estudis Internacionals (Spa- nien) Die TiGRE-Partneruniversitäten befinden sich im re- • Universität Oslo (Norwegen). gelmäßigen Austausch mit nationalen und europäi- • Universität Utrecht (Niederlande) schen Stakeholdern, die ein breites Spektrum von Regulierungsakteuren abdecken. Für eine sinnvolle Jede der Partneruniversitäten trägt mit dem eigenen Verbindung von Forschung und Praxis erarbeitet das Profil und spezifischen Kernkompetenzen in Politik- TiGRE-Projekt darüber hinaus konkrete Empfehlun- wissenschaften, Sozialpsychologie, Recht, Ökonomie, gen für Politik und Verwaltung, u.a Indikatoren zur Verwaltungswissenschaften und Kommunikations- Erkennung von abnehmendem Vertrauen und ent- wissenschaften zur interdisziplinären Natur von wickelt verschiedene Szenarien zu den Folgen von TiGRE bei. Vertrauensverlust. Das TiGRE-Projekt ist Teil des EU-Programms „Hori- Hochrangige akademische Expertise zont 2020“, Sektion „Governance for the Future“ und adressiert „Europa in einer sich verän- Das TiGRE-Projekt wird über den Zeitraum der dernden Welt – inklusive, nächsten 3,5 Jahre von der Universität Lausanne innovative und reflektierte Das TiGRE-Projekt (UNIL) und SCIPROM koordiniert. Neben dem stark Gesellschaften“. Horizont wurde im Rahmen ausgeprägten Profil der UNIL in Multi-Level Gover- 2020 ist das Finanzinstru- der Zuschussverein- barung Nr. 870722 nance und Regulierungspolitik profitiert TiGRE vom ment zur Umsetzung der (TiGRE) aus dem interdisziplinären Hintergrund der neun Partneruni- Innovationsunion; eine Forschungs- und In- novationsprogramm versitäten und Forschungszentren aus neun ver- Europa 2020-Flaggschiff- Horizont 2020 der schiedenen Ländern. Initiative, welche die glo- Europäischen Union finanziert. bale Wettbewerbsfähigkeit • Universität Lausanne (Schweiz) Europas sichern soll. • Universität Antwerpen (Belgien) • Universität Aarhus (Dänemark) Weitere Informationen zu TiGRE finden Sie unter: • Hebräische Universität Jerusalem (Israel) https://www.tigre-project.eu.
28 S PEYER JO URNAL HOCHSCHULSEELSORGE NEUES AUS DER HOCHSCHULSEELSORGE Text: Luise Gruender Das Wintersemesterpro- gramm 2019/2020 der KHG/ESG (Katholische und Evangelische Hochschulge- meinde Speyer) an der Universität startete mit dem Semestereröffnungs- Morgenimpuls. 01_ Wie immer bildeten diese Frühschichten – das ganze machen. Schade, aber logistisch ist einfach nicht Semester über – unsere christliche Grundlage. Jede mehr möglich. Aber: Im nächsten Semester gibt es Woche, immer am Mittwoch morgens um 7.30 Uhr, wieder eine Weinprobe – fest versprochen! fand das Treffen im Clubraum 3 statt, mit – ganz wichtig – einem anschließenden gemeinsamen Früh- Am ersten Semesterwochenende führte unsere stück. Der Clubraum 3 war wie immer gut gefüllt. Stadtrallye viele neue (und zum Teil auch alte) Hö- Spirituelles und viele verschiedene aktuelle Themen rerinnen und Hörer durch Speyer. In verschiedenen kamen hier zur Sprache... kleineren Gruppen liefen alle durch die Gegend und versuchten diverse Fragen über die Stadt, ihre Ge- Selbstverständlich darf im Semester die traditionelle schichte, Kultur und Religion zu beantworten. Die Pfälzer Weinprobe der Hochschulseelsorge nicht Auswertung erfolgte im „Wirtshaus am Dom“. Fast fehlen. Sie fand im Priesterseminar Speyer statt. Re- alles wurde richtig beantwortet und die Gruppe der gens Markus Magin führte alle in die hohe Kunst des Teilnehmenden war so groß, dass wirklich alle auf Weines ein. Auch die „Pfälzer Platte“ mit Saumagen, uns aufmerksam wurden... Bratwürstchen und Leberknödeln schmeckte (fast) allen. Auf jeden Fall wissen jetzt die Teilnehmenden, Natürlich gab es in diesem Semester auch wieder wie man von der Pfälzer Weintraube zu einem guten zwei große Domführungen mit Domkapitular Dr. Glas Wein kommt. Es war ein gelungener Abend. Lei- Christoph Kohl und Hochschulseelsorgerin Luise der konnten trotz 90 (!) Anwesenden nicht alle mit- Gruender.
HOCHSCHULSEELSORGE SPEYER JOU R N A L 29 02_ Nach vielen Informationen rund um und im Welt- kulturerbe beeindruckte noch ein kleines „Privat- Konzert“ des Domdekans und eines Hörers durch Gesang und Orgelspiel. Mit den wunderschönen Orgelklängen im Ohr ging es anschließend in den „Domnapf“, um den Abend gemütlich ausklingen zu 03 lassen. Bei der zweiten großen Dom-Besichtigungs-Tour richteten alle ihre Blicke auf die Schraudolph-Fres- dieses Jahr nicht so gut mit uns, denn es war weit ken im Kaisersaal. Vom Domturm aus sah man im- und breit keine Schneeflocke zu sehen, also keine merhin noch die Hand vor dem Gesicht, aber von der Winterwanderung, sondern nur eine Wanderung, Stadt leider nicht so viel, so neblig war es an dem aber es war trotzdem schön! Abend. Dafür konnten aber alle von der Dom-Empore aus den weihnachtlich geschmückten Dom und den Und zum Advent gehören natürlich auch Plätzchen Spieltisch der Orgel bewundern. und Glühwein. Inzwischen ist es eine eingeschwun- gene Tradition: In der Woche des Nikolaus-Festes Natürlich wurde in diesem Semester auch gewan- wird in der Pause der großen Vorlesung von Prof. dert: Rund um Deidesheim. Leider meinte es Petrus Kintz Glühwein ausgeschenkt und der Erlös für einen
30 S PEYER JO URNAL HOCHSCHULSEELSORGE 04_ guten Zweck gespendet. Die diesjährige Spende Rheinebene. Die anstehende Führung erfolgte in geht an das Frauenhaus in Speyer. Auch zu die- zwei Gruppen, wozu auch zwei Workshops zur Aus- sem Anlass sang wieder der Semesterchor ad- wahl standen: ‚Das politische Lied im 19. Jahrhun- ventliche Stücke und zauberte im Audimax eine dert‘ oder ‚Die Karikatur. Ein politisches Medium vorweihnachtliche Stimmung. damals wie heute‘. Auch hier begleitete Prof. Fisch durch sein historisches Wissen die Gruppe. Etwas Besonderes war in diesem Semester die 01_ KHG-Demokratietagung. Drei Tage, also ein Nächste Station war der ‚Weincampus‘ der Hoch- Morgenimpuls Wochenende lang, beschäftigten sich fast drei- schule in Neustadt. Die Begrüßung dort übernahm 02_ ßig Studierende aus ganz Deutschland zusam- Prof. Dr. Durner, der nicht nur eine sehr informative Weinprobe 03_ men mit fast zwanzig Studierenden aus Speyer Einführung zum Weincampus und dem modernen Stadtrallye mit dem Thema „(Un)bequeme Demokratie?!“ Weinbau gab, sondern auch Wissenswertes zum 04_ Die Gäste übernachteten in der Jugendher- Wein bei einer ausführlichen Weinprobe in der Pro- Demokratietagung berge. Die Veranstaltungen fanden in der Uni- bierstube des angeschlossenen Staatsweingutes bot. [alle Fotos: Gruender] versität statt. Hier gab Univ.-Prof. Stefan Fisch einen profunden Einblick in die Entstehung und Am Sonntag fand dann im Speyerer Priesterseminar ideengeschichtliche (Nach)Wirkung des Ham- eine Diskussions- und Gesprächsrunde mit Bischof bacher Festes von 1832. Nach einer Führung Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum Thema „Demokratie durch die Universität unter der Leitfrage „De- und Kirche“ statt, bevor anschließend gemeinsam mokratie als Ausbildungsziel?“ fuhren alle im mit dem Bischof ein abschließender Gottesdienst ge- Bus nach Neustadt zu einem Besuch des Ham- feiert wurde. Es war ein sehr anregendes und inspi- bacher Schlosses. Dort angekommen, begeis- rierendes Wochenende. terte als erstes die grandiose Aussicht über die
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