Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe

Die Seite wird erstellt Malte Engel
 
WEITER LESEN
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht
                   Das Forum Recht und seine ungewöhnliche
                                     Entstehungsgeschichte

Gefördert durch:
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
2 |                                                                                                                                                                                                  | 3

                                                                                                                        Inhalt

                                                                                                                        I.      Auftakt                                                          4

                                                                                                                        II.     Grußwort des Bundestagspräsidenten                               5

                                                                                                                        III.    Impulse: Zur Gestaltung des FORUM RECHT                          6

                                                                                                                                1.     Eine außergewöhnliche Initiative                          6

                                                                                                                                2.     Wie aus einer Idee ein Initiativkreis entstand            6

                                                                                                                                3.     Wie aus zwei Initiativen eine wurde                       7

                                                                                                                                4.     Wie aus der Idee ein Vorhaben wurde                       9

                                                                                                                                5.     Wie aus dem Vorhaben eine Bundesstiftung wurde           10

                                                                                                                                6.     Wie der Förderverein Mitglied im Stiftungsbeirat wurde   12
      Weitere Texte rund um das Forum Recht

         Machbarkeitsstudie                                                                                           IV.     Ausblick                                                        13
         Dokumentationen zu den beiden Symposien
         Das Gesetzgebungsverfahren – Forum-Recht-Gesetz-ForumRG                                                      V.      Entstehungsgeschichte in Bildern                                14
      finden Interessierte im Internet unter: www.foerderverein-forum-recht.de.
                                                                                                                        VI.     Die Mitglieder des Initiativkreises in Karlsruhe                16

                                                                                                                        VII.    Dank                                                            20

      Impressum                                                                                                         VIII.   Der Initiativkreis in Leipzig                                   20
      Herausgegeben vom Förderverein FORUM RECHT e. V.
      c/o Pirmasenser Straße 4                                                                                          IX.     Das Direktorium                                                 21
      76187 Karlsruhe
      www.foerderverein-forum-recht.de
                                                                                                                        X.      Pressespiegel                                                   22
      Text: Wortkultur | Dr. Ana Kugli

      Bildnachweise:
      Seite 5: Deutscher Bundestag/Achim Melde
                                                                                                                        XI.     Meilensteine in der Übersicht                                   26
      Seite 14 | 15: bogner.knoll | Maurice Weiss/OSTKREUZ | ARTIS-Uli Deck | Jörg Schmalenberger |
      Deutscher Bundestag/Achim Melde | Reiner Habig | Roland Fränkle | Paul Gärtner | ONUK-Jochen Gerz | privat
      Seite 16 bis 19: Klaus Lorenz Fotodesign | Andreas Friedrich | Stefan Jehle | Dietmar Gust | Christian Protte |
      Fionn Große | Jörg Schmalenberger | privat
      Seite 21: Foto Fabry | privat

      Layout: Undine Zimmermann

      Druck: Rathausdruckerei, Stadt Karlsruhe

      Mit freundlicher Unterstützung des Landes Baden-Württemberg sowie der Stadt Karlsruhe

      Stand: Mai 2021
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
4 |                                                                                                                                                       | 5

      I. Auftakt                                       II. Grußwort des Bundestagspräsidenten
                                                                                      In Deutschland gilt das Rechtsstaatsprinzip. Die konsequente
                                                                                      Verwirklichung des Primats des Rechts gehört zu den wertvollsten
                                                                                      Errungenschaften unserer Geschichte. Der Rechtsstaat setzt den
                                                                                      Rahmen für die Entscheidungen von Politik und Verwaltung, er
                                                                                      schützt die Menschen vor behördlicher Willkür und staatlichen
                                                                                      Übergriffen. Daran zu erinnern, bleibt 75 Jahre nach Überwindung
                                                                                      der nationalsozialistischen Diktatur und 30 Jahre nach dem
                                                                                      friedlichen Ende des Unrechtsstaates DDR wichtig.
                    Ein neuer Aufbruch für Europa
                 Eine neue Dynamik für Deutschland     So wie die Demokratie ist auch der Rechtsstaat nicht selbstverständlich. Deshalb braucht es
                                                       Orte des Lernens, der Diskussion und der Erinnerung, die den Bürgerinnen und Bürgern das
               Ein neuer Zusammenhalt für unser Land   Rechtswesen und seine Institutionen erklären. So bleibt unsere Rechtsordnung nicht abstrakt,
                                                       sondern es wird transparent und deutlich, wie sie nahezu alle Aspekte unseres alltäglichen
                           Koalitionsvertrag           Zusammenlebens ganz konkret prägt.
                              zwischen
                          CDU, CSU und SPD             Hier setzt das Forum Recht an. Es soll Zugänge zum Rechtsstaat eröffnen, Zusammenhänge
                                                       vermitteln und Austausch ermöglichen: Über Rechtsgeschichte und gegenwärtige Rechtskultur
                         19. Legislaturperiode         ebenso wie über die vielfältigen Verflechtungen des nationalen, europäischen und internationalen
                                                       Rechts. Gerade auch kritische Fragen und problematische Entwicklungen sollen dabei zur Sprache
                                                       kommen.
                                                       Das Forum Recht ist das Ergebnis zivilgesellschaftlichen Engagements. Was 2015 mit dem
                                                       gleichnamigen Initiativkreis begann, mündete im vergangenen Jahr in den Beschluss des
                                                       Deutschen Bundestags, die Stiftung Forum Recht aus der Taufe zu heben. Jetzt kann die Idee
                                                       Wirklichkeit werden – mit Standorten in Karlsruhe und Leipzig, wo Bundesverfassungsgericht,
                                                       Bundesgerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht ihren Sitz haben. Das Parlament wird die
                                                       Umsetzung des Vorhabens mit Engagement und Sachverstand begleiten. Ich wünsche dem Forum
                                                       Recht, seinen Förderern und Unterstützern viel Erfolg!

                                                       Dr. Wolfgang Schäuble
                                                       Präsident des Deutschen Bundestages
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
6 |                                                                                                                                                                                                                                               | 7

                   III. Impulse: Zur Gestaltung des FORUM RECHT
                                                                                                                      In regelmäßigen Treffen im privaten Umfeld gewann die Idee schnell an Gestalt. Dabei
                   1. Eine außergewöhnliche Initiative                                                                diskutierten die Mitglieder des Initiativkreises, wie ein lebendiges Dokumentations- und
                                                                                                                      Kommunikationszentrum aussehen könnte. Die Argumente für eine
                   „Wir leben in einer Ordnung, die nicht auf dem Recht des Stärkeren basiert, sondern auf der        Verortung in Karlsruhe lagen auf der Hand: Karlsruhe stellt seit nunmehr
                   Stärke und der Unabhängigkeit des Rechts.“ Dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten           70 Jahren die „Residenz des Rechts“ in Deutschland dar, der „Gang
                                                                                                                                                                                                           Ein Rechtsstaat, der nicht bereit
                   Joachim Gauck beschreibt den Kern des Rechtsstaats kurz und einprägsam. Einen Ort, der             nach Karlsruhe“ ist zur feststehenden Redewendung geworden. Mit dem
                                                                                                                                                                                                         ist, sich ständig in der Diskussion
                   die Errungenschaften sowie die Herausforderungen des demokratischen Rechtsstaats in                Bundesverfassungsgericht (BVerfG), dem Bundesgerichtshof (BGH) und der
                                                                                                                                                                                                                   weiterzuentwickeln, wird
                                                                                                                                                                                                                               austrocknen.
                   den Mittelpunkt stellt, gibt es bislang in Deutschland nicht. Aber er ist im Entstehen: in         obersten Strafverfolgungsbehörde des Bundes, der Bundesanwaltschaft, ist
                   Form des Forums Recht in Karlsruhe. Dies soll ein Ort werden, an dem sich Interessierte            Karlsruhe der Sitz einer eindrucksvollen Konzentration höchster Organe der        Ullrich Eidenmüller
                                    darüber informieren können, wie der Rechtsstaat entstanden ist, was               deutschen Justiz in Karlsruhe. Zudem spricht auch die Nähe zu Straßburg
                                    ihn ausmacht, wie er funktioniert und warum er eine unabdingbare                  mit dem Sitz des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR)
 Wo sich viele gemeinsam
 engagieren, entsteht etwas.
                                    Voraussetzung für all die Freiheiten darstellt, die die Menschen an einer         und die Verbindung zwischen Karlsruhe und Luxemburg, dem Sitz des Gerichtshofs der
 Das Forum Recht ist eine           demokratischen Gesellschaft schätzen. Ein Erlebnis- und Diskussionsort, der       Europäischen Union (EuGH), für Karlsruhe. Es gibt keinen geeigneteren Ort, um deutsches,
 große Chance, den Rechtsstaat      zur Demokratiebildung beiträgt und das Vertrauen in den Rechtsstaat stärkt.       europäisches und internationales Recht zu reflektieren.
 gemeinsam zu stärken.
                                   Den ersten Anstoß zu einem Forum Recht setzte ein privater Initiativkreis          In Ergänzung zum Haus der Geschichte in Bonn, das sich der Geschichte Deutschlands seit
                                   aus der Mitte der Karlsruher Gesellschaft. Persönlichkeiten aus Politik,
               Prof. Dr. Susanne Baer
                                                                                                                      1945 widmet, und der Ausstellung im Reichstag, die auf die Geschichte der Demokratie
                                   Justiz, Wirtschaft und Medien schlossen sich zusammen und arbeiteten               fokussiert, sollte das Forum Recht ein Zentrum werden, das den Rechtsstaat als einen
                                   mehrere Jahre ehrenamtlich darauf hin, die Idee eines lebendigen Forums            wesentlichen Faktor für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft erfahrbar
                   zum Thema Recht und Rechtsstaat Wirklichkeit werden zu lassen. Diese Publikation skizziert         macht. Workshops, Tagungen und Vorträge sollte es geben, ebenso Installationen,
                   die Geschichte dieser außergewöhnlichen Initiative.                                                Filmvorführungen oder Diskussionsveranstaltungen, bei denen das Spannungsfeld
                                                                                                                      zwischen Recht und Gerechtigkeit immer wieder neu und aktuell befragt werden könnte.
                                                                                                                      Grundbegriffe und Herausforderungen des Rechtsstaats, die Geschichte des Rechts in
                   2. Wie aus einer Idee ein Initiativkreis entstand                                                  Deutschland, Kernfragen der Demokratie oder auch Kulturen und Köpfe des Rechts würden
                                                                                                                      hier Raum finden. Je nach Interesse könnten sich die Besucherinnen und Besucher mit
                   „Mit Recht. Karlsruhe“ lautete das Motto, mit dem sich Karlsruhe als Europäische                   aktuellen Themen auseinandersetzen: mit der Auswertung von Videoüberwachung etwa,
                   Kulturhauptstadt 2010 bewarb. Ein Projektteam um Kulturbürgermeister Ullrich                       der Vorratsdatenspeicherung, der Abschaffung des Bargelds, der Versammlungsfreiheit,
                   Eidenmüller, dem auch Elke Susanne Sieber und Daniel Wensauer-Sieber angehörten,                   Eingriffe des Staates in die Grundrechte in Zeiten von Corona oder der Kopftuchdebatte. Das
                   entwickelte in den Jahren 2004 bis 2006 die Bewerbung rund um das Thema Recht als                  Forum Recht sollte schnell auf aktuelle Entwicklungen reagieren können.
                   kulturellen Leitwert. Vordenker war Otto Jolias Steiner, Ausstellungsmacher und Inhaber            Auf breiter Ebene sollte das Forum in die Bevölkerung getragen werden. Als         Mit diesem ‚Leuchtturmprojekt‘
                   der Kreativwerkstatt Steiner Sarnen Schweiz, gemeinsam mit seinem Team. In diesem                  besondere Zielgruppe hatte der Initiativkreis junge Menschen vor Augen:                        können sowohl die
                   Zuge entstand die Idee eines „Europäischen Hauses der Gerechtigkeit“, das als interaktives         Schülerinnen und Schüler oder Studierende, aber auch Familien. Doch                 Informationen über das Recht
                   Museum auf europäischer Ebene konzipiert war. Es war eines von vier Leitprojekten, die im          nicht zuletzt auch Organisationen und das Fachpublikum sollten sich vom           und den Rechtsstaat als auch die
                   Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 entwickelt wurden. Nachdem Karlsruhe                Angebot des Forums Recht gleichermaßen angesprochen fühlen.                       Wertschätzung von Karlsruhe als
                   den Zuschlag nicht bekam, geriet die Idee zunächst in Vergessenheit.                                                                                                                        Residenz des Rechts europaweit
                                                                                                                                                                                                                             gestärkt werden.
                                        Szenenwechsel. Gute zehn Jahre später war die Relevanz, über Demokratie
 Angesichts der elementaren             zu sprechen, spürbar gestiegen. Die politischen Entwicklungen in Ungarn,      3. Wie aus zwei Initiativen eine wurde                                                  Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Grether
 Bedeutung des Rechtsstaats-            Russland, Polen, in der Türkei und später auch in den USA zeigten ebenso
 gedankens für unser Land               wie der wachsende Populismus im eigenen Land, dass das Wissen über den        Unabhängig davon arbeitete die ukrainische Studentin Emiliya Mykhaylyuk
 mag die Frage aufkommen,
                                        Rechtsstaat und seine Errungenschaften für viele in Deutschland offenbar      seit Sommer 2014 an der Architekturfakultät des KIT an einer Masterarbeit mit dem
 weshalb nicht bereits früher
                                        nicht mehr selbstverständlich war. Es sollte einen Ort geben, der Recht und   Thema „Forum der Menschenrechte auf dem Gelände des Bundesverfassungsgerichtes
 der Bundesgesetzgeber eine
                                        Rechtsstaatlichkeit interaktiv erlebbar macht, dachten sich Elke Susanne      in Karlsruhe“. In diesem Zuge kontaktierte sie den Leiter des Staatlichen Hochbauamts
 derartige Einrichtung auf den                                                                                        Prof. Wolfgang Grether. Dieser brachte die Idee ein, ihre Masterarbeit auf dem BGH-
 Weg gebracht hat. Wichtig              Sieber und Daniel Wensauer-Sieber.
                                                                                                                      Areal am Karlstor zu platzieren, den alten Sitzungssaal zu integrieren und ein BGH-
 ist aber, dass nunmehr die
 Umsetzung erfolgt.
                                        Dieser Ort sollte ein Museum sein – aber nicht nur. Er sollte über            Besucherzentrum zu planen. Emiliya Mykhaylyuk bezog diesen Vorschlag in ihre weitere
                                        Rechtsthemen informieren, sie dokumentieren und so über sie                   Arbeit ein. Im Frühjahr 2015 präsentierte sie ihr Konzept bei der Präsidentin des BGH,
                   Dr. Detlev Fischer   kommunizieren, dass möglichst viele Menschen sich angesprochen fühlen,        Bettina Limperg und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Andreas
                                        sowohl konkret als auch im virtuellen Raum. Ein Angebot, das dazu beitragen   Voßkuhle. Prof. Grether zeigte diese Arbeit auch Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup.
                                        konnte, das gesellschaftliche Bewusstsein für den Rechtsstaat zu stärken.
                                                                                                                      Als sich der Initiativkreis wenige Wochen später mit Oberbürgermeister Dr. Mentrup und
                   Am 16. März 2015 luden Elke Sieber und Daniel Wensauer-Sieber erstmalig einen kleinen              Otto Jolias Steiner, Kreativdenker aus der ehemaligen Kulturhauptstadt-Bewerbung, traf,
                   Kreis ehemaliger Mitstreiter und Unterstützer aus der Kulturhauptstadtbewerbung zu sich            um über das eigene Vorhaben zu berichten, erwähnte Dr. Frank Mentrup die Masterarbeit
                   nach Hause in die Pirmasenser Straße 4 ein. Zum ersten Ideenaustausch kamen Ullrich                Mykhaylyuks und deren Inspiration, den BGH zumindest in Teilen für die Bevölkerung zu
                   Eidenmüller, ehemaliger Kulturbürgermeister, Prof. Dr. Günther Hirsch, ehemaliger BGH-             öffnen. Der Initiativkreis begriff sofort die Chance, die sich auftat. Am 14. Oktober 2015
                   Präsident, Rechtsanwalt Prof. Dr. Christian Kirchberg sowie Karl-Dieter Möller, ehemaliger         tauschten sich die beiden Initiativen erstmals im BGH aus und beschlossen, den Weg
                   Leiter der ARD-Rechtsredaktion sowie später Rechtsanwalt beim BGH Prof. Dr. Dr. Norbert            fortan gemeinsam zu beschreiten. Bis zum Ende des Jahres 2015 entstand ein erstes
                   Gross. Der Kern des Initiativkreises zum Forum Recht hatte sich gefunden.                          Konzept, das das nun gemeinsame Projekt in Grundzügen skizzierte.
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
8 |                                                                                                                                                                                                                                             | 9

                   Noch im Dezember 2015 knüpfte Daniel Wensauer-Sieber gemeinsam mit dem                             4. Wie aus der Idee ein Vorhaben wurde
                   Oberbürgermeister für den Initiativkreis beim Bundesparteitag der CDU in Karlsruhe
                   Kontakte, die sich als hilfreich erweisen sollten. Beim Gespräch mit MdB Rüdiger Kruse             Am 20. Februar 2017 erhielt die Geschäftsstelle offiziell den Namen „Forum
                   und Staatsministerin Prof. Monika Grütters sprach Letztere die Empfehlung aus, die Idee            Recht“ und wurde bei sieber l wensauer-sieber I partner angesiedelt.                             Recht ist von existenzieller
                                                                                                                      Anfang April konnte der Initiativkreis den finalen Förderantrag für die                      Bedeutung, aber es ist nicht zu
                   Prof. Dr. Hans Walter Hütter, dem Präsidenten der Stiftung „Haus der Geschichte“ in Bonn,                                                                                                         greifen und mitunter schwer
                   vorzustellen. Zu Beginn des Jahres 2016 beriet der Initiativkreis dann erstmals darüber, ob        Machbarkeitsstudie beim BMJV stellen.
                                                                                                                                                                                                                   zu begreifen. Eine Plattform zu
                   das skizzierte Projekt als Bundesorganisation zu verwirklichen sei.
                                                                                                                      Noch davor, im Januar 2017 war der Startschuss für die Machbarkeitsstudie                    schaffen, die allen den Zugang
                                                                                                                                                                                                                   zum Phänomen Recht eröffnet,
                                         Inzwischen wurde der Initiativkreis durch das persönliche Engagement         gefallen. Sie wurde im Rahmen eines Wettbewerbs vergeben, flankiert
                                                                                                                                                                                                                         ist faszinierend und eine
 Das Forum Recht soll kein               aller in Karlsruhe ansässigen juristischen Bundesinstitutionen bereichert.   von einer Auswahlsitzung und einem Workshop zum inhaltlichen Konzept.
                                                                                                                                                                                                                                   Notwendigkeit.
 Museum des Rechts sein,                 Vom März 2016 an zählten nunmehr auch das BVerfG in Person der               Ab Mai 2017 nahm die Jury unter Vorsitz von Präsidentin Limperg und
 sondern ein bundesweit
                                         Verfassungsrichterin Prof. Dr. Dr. h. c. Susanne Baer, der BGH, vertreten    Oberbürgermeister Dr. Mentrup ihre Arbeit auf. Auch Prof. Baer und Elke              Prof. Dr. Günter Hirsch
 wirkendes Verstehenslabor,
                                         durch Präsidentin Limperg, die Bundesanwaltschaft in Person des              Sieber, zeitweise zudem Prof. Grether sowie Prof. Dr. Eckart Köhne, Direktor
 mit dem der Öffentlichkeit                                                                                           des Badischen Landesmuseums, unterstützten die Jury. Die Entscheidung
 das weitgehend verschlossene
                                         stellvertretenden Behördenleiters, Bundesanwalt a. D. Rolf Hannich,
                                         und Prof. Grether zum Initiativkreis. Bald stieß auch Dr. Detlev Fischer     fiel für die ausführliche Inhaltsskizze der rechtshistorischen Aspekte auf das Institut für
 Terrain des Rechts zwischen
 Politik, abstrakter Rechtsetzung        vom Verein Rechtshistorisches Museum hinzu. Fortan sollte sich der           Zeitgeschichte (IfZ), München. Die Konzeption zur Gestaltung und Realisierung sollten die
 und konkreter Rechtsanwendung           Initiativkreis in dieser Zusammensetzung etwa alle vier bis sechs Wochen     beiden renommierten Büros bogner/knoll, Wien, und TRIAD, Berlin, übernehmen. Architekt
 zugänglich gemacht wird.                im Hause Sieber treffen.                                                     Prof. Wolfgang Grether trug zudem die Baustudie bei.

                                 Im Austausch mit Prof. Hütter vom Haus der Geschichte und Prof. Dr.
           Prof. Dr. Dr. Norbert Gross                                                                                Bei einer Präsentation in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin erhielt der
                                 Eckart Köhne, Direktor des Landesmuseums Karlsruhe, entwickelte der                  Initiativkreis viel Zuspruch für sein Engagement. Im Juli 2017 präsentierte der Initiativkreis
                                 Initiativkreis im Juli 2016 eine Struktur für machbare Themen und die                seine ersten Ergebnisse dann im BGH. Zahlreiche Begegnungen nutzten die Mitglieder des
                   Herangehensweise. Daraufhin legte sich der Initiativkreis in seiner Projektskizze zum              Initiativkreises, um Multiplikatorinnen und Multiplikatoren über das Projekt zu informieren.
                   Forum Recht auf die Themen Grundgesetz, Rechtsstaat, Gerechtigkeit, Menschenwürde
                                                                                                                      Ab Herbst 2017 wurde die Machbarkeitsstudie noch mehrfach vorgestellt, unter anderem
                   fest.
                                                                                                                      am 22. November in Berlin. Hier übergaben Dr. Mentrup, Prof. Dr. Günter Hirsch, Ullrich
                     Im Juli 2016 fühlten Dr. Mentrup, Gerhard Strack, Elke Sieber und Daniel Wensauer-               Eidenmüller und Daniel Wensauer-Sieber Exemplare der Machbarkeitsstudie offiziell an den
                     Sieber bei einer Besprechung mit dem Bundestagsabgeordneten Axel E. Fischer vom                  Deutschen Bundestag. Entgegengenommen wurden sie von den Bundestagsabgeordneten
                     Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags vor, ob ein Projekt wie das angedachte               Dr. Johannes Fechner (SPD), Axel E. Fischer (CDU), Klaus-Dieter Gröhler (CDU), Carsten
                     auf Unterstützung des Bundestags hoffen durfte. Tatsächlich bewilligte der Ausschuss             Körber (CDU), Renate Künast (GRÜNE), Michael Theurer (FDP) und Ingo Wellenreuther (CDU).
                                     bereits im November 200.000 Euro für das Jahr 2017. Ein grandioser
                                                                                                                      Auf Landesebene überreichte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die Machbarkeitsstudie
                                     Erfolg, der zügig weitere Arbeitsschritte erforderte. Anfang Dezember
                                                                                                                      gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Voßkuhle an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und
 Ich bin als ,Spätberufener‘ gerne   2016 reisten mit Prof. Dr. Susanne Baer, Bettina Limperg, Dr. Frank
 zum Initiativkreis Forum Recht                                                                                       Justizminister Guido Wolf. Die Unterstützung des Landes war für das Projekt unbedingt
                                     Mentrup, Elke Sieber, Prof. Wolfgang Grether, Gerhard Strack sowie
 hinzugestoßen und habe dort                                                                                          notwendig, weil das BGH-Gelände, auf dem das Forum Recht gebaut werden sollte, im
                                     Ullrich Eidenmüller Vertreterinnen und Vertreter des Initiativkreises zu
 erlebt, mit welchem Engagement                                                                                       Besitz des Landes ist.
 und mit welcher Ernsthaftigkeit
                                     Bundesjustizminister Heiko Maas nach Berlin: Dort trafen sie auch die
 ein Kreis zivilgesellschaftlicher   MdBs Carsten Körber, Dennis Rohde sowie Klaus-Dieter Gröhler. Der                Die Machbarkeitsstudie konkretisierte die Vorstellung des Forums Recht:
 Gleichgesinnter sich der Idee       Minister sagte die in Aussicht gestellten 200.000 Euro vom BMVJ zu. Der          Entstehen sollte sowohl ein physisch-realer Neubau in Karlsruhe als auch                               Das Thema Recht und
 angenommen hatte, eine              Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ermöglichte damit,                  ein virtueller Diskussionsraum, der ins ganze Bundesgebiet hineinwirkt.                       Rechtsstaatlichkeit ist in den
 Einrichtung zu planen und           in einer Machbarkeitsstudie die ersten Ideen zu überprüfen und ein               Ausstellungen, Diskussionen, simulierte Gerichtsverhandlungen und                           letzten Jahren immer wichtiger
 umzusetzen, die die Bedeutung       konsistentes Konzept zu entwickeln.                                              Gamifikation-Angebote sollten die Besucherinnen und Besucher begeistern.
                                                                                                                                                                                                                         geworden. Eine mögliche
 rechtsstaatlichen Gedankenguts                                                                                                                                                                                         Antwort: Ein Forum Recht,
                                                                                                                      Skizziert wurden zudem Kooperationen mit Partnerinstitutionen in ganz
 vermitteln möchte.                 Parallel dazu war es dem Initiativkreis wichtig, die Öffentlichkeit für                                                                                                              das niedrigschwellig den
                                                                                                                      Deutschland. In Karlsruhe sollten Module entwickelt und erprobt werden,
                                    das Projekt zu gewinnen. Im September 2016 ging die Website „Forum-                                                                                                           Rechtsstaat erklärt, im Netz für
                      Rolf Hannich                                                                                    die auch in anderen Städten oder an anderen Orten des Rechts angeboten                        alle erreichbar ist – und nicht
                                    Recht-Karlsruhe.de“ online, und auch die erste gedruckte Fassung der
                                                                                                                      werden können.                                                                                   zuletzt inhaltlichen Zugang
                                    Projektskizze erschien. Eine Pressekonferenz am 22. November 2016 im
                                                                                                                                                                                                                          zu den Institutionen wie
                                   alten Verhandlungssaal am BGH informierte zudem über das Vorhaben.                 Das Inhaltskonzept des Instituts für Zeitgeschichte, München, sah sieben                     Bundesverfassungsgericht und
                   Mitglieder des Initiativkreises verfassten in den darauffolgenden Wochen Briefe an                 Themeneinheiten vor:                                                                        Bundesgerichtshof in Karlsruhe
                   politische Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung und der Bundesministerien,                                                                                                         und Leipzig vor Ort ermöglicht.
                   um für das Projekt zu sensibilisieren. Erste Veranstaltungen unter dem Motto „Auf dem               Alles was Recht ist. Grundbegriffe und Grundprobleme
                   Weg zum Forum Recht“ wurden vorbereitet.                                                                                                                                                     Daniel Wensauer-Sieber, M. A.
                                                                                                                       Recht in Deutschland. Eine lange Geschichte

                                                                                                                       Rechtsstaat Bundesrepublik. Kernfragen der Demokratie

                                                                                                                       Der Rechtsstaat auf dem Prüfstand. Lob, Kritik, Verachtung

                                                                                                                       Kulturen des Rechts. Symbole, Medien, Orte

                                                                                                                       Gestalter des Rechts. Menschen und Institutionen

                                                                                                                       Recht International. Europa und das Globale
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
10 |                                                                                                                                                                                                                                   | 11

                                       Die inhaltliche Studie verstand Rechtsgeschichte als moderne Sozial-      Der Initiativkreis gründete im Mai 2019 einen Förderverein mit deutschlandweiter
 Das Forum Recht reagiert              und Kulturgeschichte. Mit den sieben Themeneinheiten würde das Recht      Ausrichtung. Dieser bildet seither die Plattform für Unterstützer und Unterstützerinnen,
 auf einen Bedarf an aktiver           in seine gesellschaftlichen, kulturellen, ökonomischen und politischen    die ihrem Einstehen für den Rechtsstaat Ausdruck verleihen wollen. Der Förderverein
 Wissensvermittlung,                   Kontexte eingebettet. Geplant waren zudem Originalobjekte, mediale        unterstützt und begleitet die Stiftung Forum Recht aktiv bei dem Aufbau des Forums
 den Bundesgerichtshof,
                                       Interpretationen und interaktive Medieninstallationen.                    Recht und versteht sich als Anlaufstelle für alle, die einen Ort der Diskussion und auch
 Bundesanwaltschaft und
                                                                                                                 Auseinandersetzung über den freiheitlichen Rechtsstaat als Basis für eine Demokratie
 Bundesverfassungsgericht bei        Der bauliche Teil der Machbarkeitsstudie für das Forum Recht skizzierte     unterstützen möchten. Erster Vorsitzender wurde Ullrich Eidenmüller, stellvertretende
 aller Öffentlichkeitsarbeit nicht   die städtebaulichen, baurechtlichen und technischen Möglichkeiten,
 leisten können.                                                                                                 Vorsitzende wurden Elke Sieber und Prof. Dr. Christian Kirchberg. Die Geschäftsführung
                                     die mit den Fachbehörden der Stadt Karlsruhe und den zuständigen            obliegt seitdem Dr. Bärbel Maliske-Velten.
                     Bettina Limperg Landesdienststellen abgeklärt wurden. Grundsätzlich zeigte sich, dass
                                     auf dem Areal des Bundesgerichtshofs ein repräsentatives, seiner            Seit der Eröffnung des inklusiven „Café Grundrechte“ im Mai 2019 am
                                     überregionalen Bedeutung entsprechendes Gebäude mit separatem               Karlsruher Schlossplatz, unterstützt von der L-Bank Baden-Württemberg                         Diversity, privater Rahmen,
                    Haupteingang am Karlstor möglich war. Die Machbarkeitsstudie sah sowohl Potenzial für        und betrieben von der AWO, hat der Förderverein einen Ort, an dem er             wertschätzender    Austausch: Das waren
                    ein Solitärgebäude als auch für eine Blockrandbebauung mit einer Geschossfläche von          die Öffentlichkeit in einer großen „Schmökerecke“ über das Forum Recht            Erfolgsgaranten,   damit eine ,Esstisch-
                                                                                                                                                                                                      Gruppe‘ das später vom Bundestag
                    rund 12.000 Quadratmetern. Integriert werden sollte das ehemalige Sitzungssaalgebäude        kontinuierlich informieren kann. Die Café-Eröffnung war eingebettet
                                                                                                                                                                                                       beschlossene Projekt auf den Weg
                    mit seinem historischen Verhandlungssaal, der unter Denkmalschutz steht. An diesem           in die Feierlichkeiten rund um das Verfassungsfest „70 Jahre GG“, das                                     bringen konnte.
                    authentischen Ort des Rechts, ursprünglich vor allem für Staatsschutz-Strafsachen            das Bundesverfassungsgericht und die Stadt Karlsruhe mit einem drei
                    bestimmt und später Ort von Verfahren gegen die RAF, könnten Gerichtsverhandlungen           Tage langen Stadtfest unter Anwesenheit des designierten Präsidenten           Elke Susanne Sieber, M. A.
                    simuliert oder nachgespielt werden.                                                          des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Stephan Harbarth sowie
                                                                                                                 Vertreterinnen und Vertretern des Bundestags, der Bundesregierung, des
                                                                                                                 Landtags und der Landesregierung von Baden-Württemberg ausrichtete. Das große Bürgerfest
                                                                                                                 thematisierte zentrale Bürgerrechte und gesellschaftliche Werte wie Vielfalt, Offenheit und
 Wir in Karlsruhe wissen, dass         5. Wie aus dem Vorhaben eine Bundesstiftung wurde                         Rechtssicherheit, die das Grundgesetz allen Bürgerinnen und Bürgern garantiert.
 das Recht viele ansprechende
                                       Mit der einstimmigen Verabschiedung der Resolution zum Forum Recht
 und aufregende Seiten hat.                                                                                      Nach ungewöhnlich schneller Beratung – nur zwei Monate lagen zwischen Einbringung
                                       im Karlsruher Gemeinderat am 23. Januar 2018 war von Seiten der Stadt
 Das zeigen die Besucherströme                                                                                   des Gesetzesentwurfs am 11. März 2019 und der Verkündung des Gesetzes am 16. Mai
 in die ,Residenz des Rechts‘,         der Weg für das Projekt geebnet. Im Februar 2018 verabschiedeten
                                                                                                                 2019 – war derweil das Stiftungsgesetz in Kraft getreten, das neben dem Sitz Karlsruhe
 zu den Bundesgerichten, zum           CDU, CSU und SPD den Koalitionsvertrag, in dem das Forum Recht
                                                                                                                 einen weiteren Standort in Leipzig vorsieht. Das Gesetz war von den Parteien der
 Verfassungs-Bürgerfest 2019,          explizit Erwähnung fand. „Darüber hinaus unterstützen wir das
                                                                                                                 Regierungskoalition eingebracht und in seltener Geschlossenheit auch mit den Stimmen
 zu kulturellen Veranstaltungen        ,Forum Recht’ als dauerhafte Einrichtung des Bundes mit Hauptsitz in
                                                                                                                 der Opposition – mit Ausnahme einer Partei – verabschiedet worden. Leipzig mit dem Sitz
 oder in absehbarer Zeit               Karlsruhe. Ziel ist, den Bürgerinnen und Bürgern den Rechtsstaat im
 zum Forum Recht, dessen                                                                                         des Reichsgerichts ist, historisch betrachtet, die Vorgängerin Karlsruhes als „Residenz
                                       Sinne einer gewachsenen Rechtskultur als unverzichtbaren Teil unseres
 Stiftungssitz in Karlsruhe ist,                                                                                 des Rechts“. Heute ist es mit dem Bundesverwaltungsgericht, zwei Strafsenaten des
                                       Zusammenlebens näherzubringen“, lautete die entsprechende Passage
 der Stadt des impulsgebenden                                                                                    Bundesgerichtshofs, einer Abteilung des Generalbundesanwalts,
                                       auf Seite 119 des Koalitionsvertrages.
 Küchentischteams.                                                                                               dem Sitz des Verfassungsgerichtshofs des Freistaates Sachsen,
                   Dr. Frank Mentrup Zwei Symposien im September und Dezember 2018 boten Raum, inhaltliche       vieler Fachgerichtsbarkeiten sowie einer der ältesten deutschen                   Die Welt wird täglich komplizierter.
                                     Fragen des Forums Recht zu vertiefen, und wurden unter anderem von den      Rechtsfakultäten ein bedeutender Ort des Rechts in Deutschland.                       Hier gilt es – aus meiner Sicht –,
                                                                                                                 Mit dieser Stadt verbindet man auch die „Friedliche Revolution“,                   mit  dem Forum Recht den Versuch
                                     beiden Wissenschaftlerinnen Franziska Grethe und Leva Wenzel vorbereitet.                                                                                             zu wagen, dem Recht wieder
                    Das erste Symposium fand im Sitzungssaal des Bundesverfassungsgerichts unter Leitung         bei der die Menschen 1989 ihren Willen zur Demokratie und zur
                                                                                                                                                                                                         zu seinem RECHT zu verhelfen,
                    von Prof. Dr. Susanne Baer statt. Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler aus der   Rechtsstaatlichkeit bekräftigt haben. Im Mai 2019 gründete sich
                                                                                                                                                                                                       soll heißen: in unterschiedlichen
                    historischen und zeitgeschichtlichen Forschung, der Rechtswissenschaft und der Kunst- und    auch in Leipzig ein Initiativkreis Forum Recht. Ullrich Eidenmüller                 Ausgestaltungsmöglichkeiten den
                    Bildgeschichte brachten sich ein und gaben zahlreiche Impulse. Außerdem waren unter          und Christian Kirchberg vom Initiativkreis Karlsruhe reisten am 6.                Bürgerinnen und Bürgern ihr Recht
                    anderem die Mitglieder des Deutschen Bundestages Dr. Johannes Fechner, Carsten Körber        März 2019 nach Leipzig und trafen Vertreterinnen und Vertreter                       zu erklären, zu vermitteln und zu
                    und Ingo Wellenreuther, Stefan Ruppert und Danyal Bayaz, das Bundesministerium der Justiz    des Initiativkreises Leipzig, unter anderem den Oberbürgermeister                                           diskutieren.
                    und für Verbraucherschutz, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik, das Deutsche          Burkhard Jung und den damaligen sächsischen Justizminister
                                                                                                                                                                                             Karl-Dieter Möller
                    Historische Museum und das ZKM sowie Vertreterinnen und Vertreter des Initiativkreises       Sebastian Gemkow, und stimmten sich bezüglich der künftigen
                    beteiligt. Das zweite Symposium zum gestalterischen Gesamtkonzept und seiner räumlich-       Zusammenarbeit ab.
                    funktionellen Umsetzung wurde unter anderem von Prof. Grether vorbereitet und fand unter
                                                                                                                 Bettina Limperg, Prof. Dr. Susanne Baer und Prof. Dr. Christian Kirchberg vom Initiativkreis
                    Leitung von Bettina Limperg im Sitzungssaal des Bundesgerichtshofs statt.
                                                                                                                 hatten an der Ausarbeitung des Gesetzestextes mitgewirkt. Alle Fraktionen außer der AfD
                    In dem intensiven Fachgespräch mit namhaften Vertreterinnen und Vertretern aus               unterstützten das Forum Recht. Dem Initiativkreis war damit Außergewöhnliches gelungen:
                    den Bereichen Gestaltung, Szenographie und Architektur wurde, aufbauend auf den              Eine Idee aus der Mitte der Bevölkerung war zu einer Bundesstiftung gewachsen. Das
                    denkbaren inhaltlichen „roten Fäden“ eines kuratorischen Programms – dem Thema des           Gesetz zur Errichtung der Stiftung Forum Recht trat am 17. Mai 2019 in Kraft. Im Juni 2019
                    ersten Symposiums –, diskutiert, wie das Prinzip der Partizipation in der Raumkonzeption     fand die erste Kuratoriumssitzung unter Vorsitz von Bettina Limperg statt.
                    und in der architektonischen Gestaltung umgesetzt werden konnte. Das Symposium
                    lieferte wichtige Anregungen für die Weiterentwicklung des Projekts, auch im Hinblick auf
                    die Ausschreibung des Gestaltungs- und Architekturwettbewerbs.
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
12 |                                                                                                                                                                                                                                  | 13

 Es war eine Idee, die uns alle      6. Wie der Förderverein Mitglied im Stiftungsbeirat wurde                IV. Ausblick
 verbunden, die uns begeistert
                                     Nachdem im Sommer 2019 das Kuratorium der Stiftung seine Arbeit
 und getragen hat. Engagiert                                                                                  Aus vielen Quellen gespeist und aus dem Initiativkreis heraus gegründet, wird die
                                     aufgenommen hatte, fand am 20. Februar 2020 die konstituierende
 haben wir darum gerungen, wie                                                                                „Stiftung Forum Recht“, unterstützt und begleitet durch den „Förderverein Forum Recht e. V.“,
 wir die Entscheider in Berlin       Sitzung des Stiftungsbeirats statt. Die Stiftung hat die Aufgabe, das
                                                                                                              ein interdisziplinäres Zentrum für Fragen zu Rechtsstaat und Recht aufbauen. Stiftung
 überzeugen können. Mit Erfolg.      inhaltliche und bauliche Konzept zu erarbeiten und gemeinsam mit
                                                                                                              und Förderverein eint dabei das Ziel, die Achtung der Werte unseres Grundgesetzes als
                                     verschiedenen Partnern dessen Umsetzung in Karlsruhe und Leipzig
                    Gerhard Strack                                                                            Grundlage unserer Demokratie zu stärken.
                                     zu realisieren. Sie handelt durch drei Organe: das Kuratorium, das
                                     Direktorium und den Stiftungsbeirat.                                     Schon der vergleichsweise kurze Zeitraum von eineinhalb Jahrzehnten
                                                                                                              Entstehungsgeschichte zeigt, wie schnell „alles fließt“. Stieß die Idee zu Beginn noch auf
                  Das Kuratorium besteht aus 22 Mitgliedern und ist je zur Hälfte mit Abgeordneten
                                                                                                              zurückhaltendes Interesse, so hat sich das im Laufe der Jahre sehr deutlich gewandelt.
                  des Bundestags sowie Persönlichkeiten des Rechts, etwa der hohen Gerichte, besetzt.
                                                                                                              Was im allgemeinen Urteil oft als „trockene Materie“ ohne erkannten Bezug zum
                  Vorsitzende ist BGH-Präsidentin Bettina Limperg, Stellvertreter MdB Carsten Körber. Das
                                                                                                              gesellschaftlichen und auch persönlichen Alltag angesehen wurde, hat sich inzwischen
                  Direktorium wird vom Kuratorium für die Dauer von jeweils fünf Jahren bestellt und führt
                                                                                                              im Bewusstsein einer Mehrheit als Fundament einer freiheitlichen und vor allem gelebten
                  die Geschäfte der Stiftung. Erste Direktorin der Stiftung ist seit dem 15. September 2020
                                                                                                              Demokratie herausgeschält.
                  Henrike Claussen, die bis dahin das „Memorium Nürnberger Prozesse“ geleitet hatte. Im
                  Oktober 2020 nahm der stellvertretende Direktor Dr. Stephan Barthelmess seine Arbeit auf.   Das heißt nicht, dass diese Aufmerksamkeit gleichzusetzen wäre mit Unterstützung.
                                                                                                              Im Gegenteil – die Brüche in der Gesellschaft nehmen zu; nicht nur ein Blick über die
                  Der Stiftungsbeirat besteht aus bis zu 30 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft,
                                                                                                              Grenzen zeigt das. Die Lebenswelten der Menschen driften auseinander. Und damit auch
                  Politik und Praxis, die ebenfalls vom Kuratorium für die Dauer von jeweils fünf Jahren
                                                                                                              das Verständnis für die übergreifende Verbindlichkeit der Regeln des Rechtsstaats für
                  gewählt werden. Der Beirat soll die Breite der Zivilgesellschaft repräsentieren und berät
                                                                                                              alle. Immer mehr Menschen sind nicht mehr bereit, das eigene Weltbild, das persönliche
                  das Kuratorium und das Direktorium bei deren Arbeit. Vorsitzende ist Prof. Dr. Angelika
                                                                                                              Gefühl für Gerechtigkeit einer allgemeinen Norm unterzuordnen. Der Weg von der inneren
                  Nußberger, vormalige Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
                                                                                                              Distanzierung zum offenen Widerstand wird kürzer.
                  Stellvertretender Vorsitzender ist Prof. Dr. Matthias Bruhn. Der Förderverein Forum Recht
                  entsendet ein Mitglied in den Stiftungsbeirat und wird so auch in Zukunft den Weg zum       Es wird die Aufgabe der Stiftung Forum Recht sein, an dieser Bruchstelle anzusetzen, der
                  Forum aktiv begleiten.                                                                      Förderverein begleitet sie dabei. Mit Beharrlichkeit, ohne Eifer und Illusionen – zwar muss
                                                                                                              man den Rechtsstaat nicht lieben, aber akzeptieren und fördern sollte man ihn. Das Forum
                                                                                                              Recht hat die Chance, in diversen Diskussionen den Weg über Aufklärung zu Verständnis
                                                                                                              und gelebter Toleranz zu zeigen und zu entwickeln; Toleranz gegenüber abweichenden
                                                                                                              Meinungen anderer und Toleranz gegenüber den Regeln einer Gesellschaft, die die
                                                                                                              divergierenden Meinungen zusammenfassen muss.
                                                                                                              Stiftung und Förderverein sollten dabei standfest und flexibel                               Es bedarf einer Institution, die
                                                                                                              zugleich sein. Standfest gegenüber den offenen Gegnern des                               sich umfassend und grundsätzlich
                                                                                                              freiheitlichen Rechtsstaats, flexibel in der Begegnung mit den                               der besonderen Wertigkeit der
                                                                                                              Zweiflern. Mit bloßer Information und Aufklärung über den                                   Kulturleistung ,Recht‘ und ihrer
                                                                                                              Rechtsstaat ist es nicht getan. Es gilt, die Welt der Zweifler zu                         Bedeutung für das Funktionieren
                                                                                                              verstehen und deren akzeptierte Diskussionspartner zu werden,                           einer freiheitlich und demokratisch
                                                                                                              bevor sie zu offenen Gegnern werden.                                                                verfassten Ordnung des
                                                                                                                                                                                                                 Gemeinwesens annimmt.
                                                                                                              Der Förderverein Forum Recht e. V. wird den begonnenen Weg
                                                                                                                                                                                          Prof. Dr. Christian Kirchberg
                                                                                                              mit Engagement fortsetzen. Auf dieser Basis freut er sich
                                                                                                              besonders darauf, die Stiftung Forum Recht nach besten Kräften
                                                                                                              bei der Entwicklung und Schärfung ihres Profils zu unterstützen,
                                                                                                              insbesondere während des Aufbaus der beiden physischen Standorte und des virtuellen
                                                                                                              Standorts. Seine Arbeit wird der Förderverein orientieren an den alltäglichen Diskussionen
                                                                                                              rund um Themen des Rechtsstaats, die die Bevölkerung jeweils aktuell bewegen.
                                                                                                              Bei Veranstaltungen und Diskussionsrunden zu verschiedensten Themen werden alle
                                                                                                              Menschen eingeladen, sich einzubringen, Mitglied zu werden und sich zu engagieren für
                                                                                                              die Demokratie und den Rechtsstaat – und das weit über Karlsruhe und Leipzig hinaus.
                                                                                                              Der begonnene Weg macht Mut.
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
14 |                                         | 15

       V. Entstehungsgeschichte in Bildern
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
16 |                                                                                                                                                                                                         | 17

       VI. Die Mitglieder des Initiativkreises in Karlsruhe                                                            „Das Forum Recht soll kein Museum des Rechts sein, sondern ein bundesweit
                                                                                                                       wirkendes Verstehenslabor, mit dem der Öffentlichkeit das weitgehend
       in alphabetischer Reihenfolge                                                                                   verschlossene Terrain des Rechts zwischen Politik, abstrakter Rechtsetzung und
                                                                                                                       konkreter Rechtsanwendung zugänglich gemacht wird. Das Leben bietet hierzu
                                                                                                                       tagtäglich neues Anschauungsmaterial. Nach Jahren gemeinsamen Suchens kann
                                  „Karlsruhe – das ist für mich in erster Linie das Bundesverfassungsgericht, an dem   der aus einem privaten ,Denkkreis‘ hervorgegangene ehemalige Initiativkreis
                                  ich als Richterin wirken darf. Aber dass Karlsruhe ein besonderer Ort des Rechts     und heutige Förderverein Forum Recht stolz darauf sein, die politischen
                                  ist, wurde montagabends besonders deutlich – in der Pirmasenser Straße, am           Entscheidungsträger in Berlin durch hochprofessionelle Machbarkeitsstudien und
                                  Küchentisch. Der Initiativkreis warb dafür, dem Rechtsstaat mehr Aufmerksamkeit      der Entwicklung konkreter Organisations- und Rechtsträgerstudien von Sinn und
                                  zukommen zu lassen. Gemeinsam ist es gelungen, auch ,Berlin‘ zu überzeugen,          Zweck des Vorhabens überzeugt zu haben.“
                                  dass Recht für Menschen erfahrbar werden kann und muss. Es zeigt sich immer
                                  wieder: Wo sich viele gemeinsam engagieren, entsteht etwas. Das Forum Recht ist      Prof. Dr. Dr. Norbert Gross
                                  eine große Chance, den Rechtsstaat gemeinsam zu stärken.“                            Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof a. D. und ehemaliger Präsident der
                                                                                                                       Rechtsanwaltskammer am BGH, Honorarprofessor am KIT.
                                  Prof. Dr. Susanne Baer, LL. M.
                                  Richterin des Bundesverfassungsgerichts, Professur für Öffentliches Recht und
                                  Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin.
                                                                                                                       „Nach der deutschen Wiedervereinigung hat mich die Kritik der
                                                                                                                       Bürgerrechtsbewegung, dass man ,Gerechtigkeit gewollt, aber den Rechtsstaat
                                                                                                                       bekommen habe‘, nachdenklich gestimmt. Die Überzeugung, dass der Rechtsstaat
                                  „I have a dream: Das Forum Recht wird überflüssig, weil der Rechtsstaat bei seinen   nichts Selbstverständliches ist, haben mir die Entwicklungen in einer Reihe
                                  Entscheidungen glaubwürdig und dauerhaft die Balance findet zwischen dem             von Staaten in Europa vor Augen geführt. Ich bin als ,Spätberufener‘ gerne zum
                                  Schutz der Grundwerte einer freiheitlichen Gesellschaft und dem Rechtsempfinden      Initiativkreis Forum Recht hinzugestoßen und habe dort erlebt, mit welchem
                                  seiner Bürgerinnen und Bürger. Beim Ringen um diesen Idealzustand ist das Forum      Engagement und mit welcher Ernsthaftigkeit ein Kreis zivilgesellschaftlicher
                                  Recht Partner für alle. Dabei müssen wir nicht nur bereit sein zuzuhören, sondern    Gleichgesinnter sich der Idee angenommen hatte, eine Einrichtung zu planen
                                  auch zu lernen, Verstand und Herz offen zu halten für notwendige Veränderungen.      und umzusetzen, die die Bedeutung rechtsstaatlichen Gedankenguts vermitteln
                                  Denn ein Rechtsstaat, der nicht bereit ist, sich ständig in der Diskussion           möchte.“
                                  weiterzuentwickeln, wird austrocknen.“
                                                                                                                       Rolf Hannich
                                  Ullrich Eidenmüller                                                                  Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof a. D., zuletzt Abteilungsleiter und ständiger
                                  Rechtsanwalt und Bürgermeister a. D., Leiter der Bewerbung Karlsruhes als            Vertreter des Generalbundesanwalts.
                                  „Kulturhauptstadt Europa 2010“ mit „Recht“ als kulturellem Leitwert.

                                                                                                                       „Recht will Gerechtigkeit verwirklichen, es wird vom Parlament gesetzt, ist im
                                  „Die in der Werkstatt des Initiativkreises Forum Recht in Karlsruhe                  Gesetzblatt geschrieben, kann aus Gewohnheit entstehen, wird von Richtern
                                  entwickelte Vision einer bundesweiten Institution, die als Begegnungs- und           ,gesprochen‘, es ist abstrakt, dynamisch, es ist nicht identisch mit dem Gesetz,
                                  Dokumentationszentrum das Leitbild des demokratischen Rechtsstaats in                es soll Schutz, Sicherheit und Ordnung bieten, kann missbraucht werden, ist
                                  Deutschland in seinen vielseitigen Facetten für alle Bevölkerungsgruppen             eine Wissenschaft, Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei ... Recht ist
                                  anschaulich vergegenwärtigt, wird erfreulicherweise bald verwirklicht. Angesichts    von existenzieller Bedeutung, aber es ist nicht zu greifen und mitunter schwer zu
                                  der elementaren Bedeutung des Rechtsstaatsgedankens für unser Land mag               begreifen. Eine Plattform zu schaffen, die allen den Zugang zum Phänomen Recht
                                  die Frage aufkommen, weshalb nicht bereits früher der Bundesgesetzgeber eine         eröffnet, ist faszinierend und eine Notwendigkeit. Das Forum Recht will sich dieser
                                  derartige Einrichtung auf den Weg gebracht hat. Wichtig ist aber, dass nunmehr die   Herausforderung stellen.“
                                  Umsetzung erfolgt.“
                                                                                                                       Prof. Dr. Günter Hirsch
                                  Dr. Detlev Fischer                                                                   Präsident des Bundesgerichtshofs a. D., zuvor Präsident des Sächsischen
                                  Richter am Bundesgerichtshof a. D., Vorsitzender des Vereins „Rechtshistorisches     Verfassungsgerichtshofs sowie Richter am Europäischen Gerichtshof.
                                  Museum e. V.“, Karlsruhe.

                                                                                                                       „Es bedarf einer Institution, die sich umfassend und grundsätzlich der besonderen
                                  „Als Mitstreiter der ersten Stunde und Verfasser des baulichen Teils der             Wertigkeit der Kulturleistung ,Recht‘ und ihrer Bedeutung für das Funktionieren
                                  Machbarkeitsstudie engagiere ich mich vor allem für das Ziel, für das Forum          einer freiheitlich und demokratisch verfassten Ordnung des Gemeinwesens
                                  Recht ein städtebaulich, gestalterisch und funktional herausragendes Gebäude         annimmt. Dass die Stiftung Forum Recht tatsächlich aus der Taufe gehoben
                                  in Karlsruhe zu bauen. Das kann am besten durch einen großen internationalen         werden konnte, erfüllt mich mit großer Befriedigung. Gleichzeitig steht der aus
                                  Architektenwettbewerb erfolgen, dessen Ergebnis dann zeitnah umgesetzt wird. Mit     dem Initiativkreis hervorgegangene Förderverein Forum Recht in besonderer
                                  diesem ‚Leuchtturmprojekt‘ können sowohl die Informationen über das Recht und        Weise in der Pflicht, das Entstehen des Forums Recht zu begleiten und alles dazu
                                  den Rechtsstaat als auch die Wertschätzung von Karlsruhe als Residenz des Rechts     beizutragen, dass es im Bewusstsein sowohl der Zivilgesellschaft als auch der
                                  europaweit gestärkt werden.“                                                         Verantwortlichen auf allen staatlichen Ebenen verankert bleibt.“

                                  Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Grether                                                    Prof. Dr. Christian Kirchberg
                                  Architekt und Leitender Baudirektor a. D., zuletzt Leiter des Staatlichen            Rechtsanwalt in Karlsruhe, Vorsitzender des Verfassungs- und des
                                  Hochbauamtes Karlsruhe, Honorarprofessor am KIT.                                     Menschenrechtsausschusses der BRAK, Honorarprofessor am KIT.
Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
18 |                                                                                                                                                                                   | 19

       „Das Forum Recht reagiert auf einen Bedarf an aktiver Wissensvermittlung, den          „Eines hat die Arbeit im Initiativkreis ,Haus des Rechts‘ von vielen Projektteams, in
       Bundesgerichtshof, Bundesanwaltschaft und Bundesverfassungsgericht bei                 denen ich in meiner Funktion mitwirken konnte, ganz wesentlich unterschieden:
       aller Öffentlichkeitsarbeit nicht leisten können. Der Bedarf nach Information,         Meist traten deren Mitglieder in ihren fachlichen Rollen auf. Beim Initiativkreis trat
       nach Verstehen und Erleben unseres Rechtssystems ist in allen Alters- und              Fachlichkeit eher in den Hintergrund. Es war eine Idee, die uns alle verbunden, die
       Bevölkerungsschichten vorhanden. Hierfür ein Angebot zu entwickeln und dieses          uns begeistert und getragen hat. Engagiert haben wir darum gerungen, wie wir die
       an der Seite eines der Obersten Gerichtshöfe des Bundes unter Einbeziehung eines       Entscheider in Berlin überzeugen können. Mit Erfolg.“
       denkmalgeschützten Verhandlungssaals als authentischen Ort mit einem offenen
       und partizipativen Konzept zu realisieren, war einer der Grundgedanken des Forums      Gerhard Strack
       Recht.“                                                                                Stadtdirektor, Persönlicher Referent des Oberbürgermeisters und Leiter des
                                                                                              OB-Büros.
       Bettina Limperg
       Präsidentin des Bundesgerichtshofs, zuvor als Ministerialdirektorin Amtschefin des
       Justizministeriums Baden-Württemberg.
                                                                                              „Gute Ideen überdauern auch verlorene Bewerbungen! Zwar scheiterte die
                                                                                              Kulturhauptstadt-Bewerbung der Stadt Karlsruhe 2010, doch die Idee eines
                                                                                              ,Europäischen Hauses des Rechts und der Gerechtigkeit‘ lebte weiter. Bei einigen
       „,Wir müssen mehr denn je über den Rechtsstaat reden‘, war Leitgedanke zweier          Flaschen Wein wurde schnell klar: Das Thema Recht und Rechtsstaatlichkeit
       Initiativen in Karlsruhe, die gemeinsam mit großem Sachverstand und ebensolchem        ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Eine mögliche Antwort:
       Netzwerk in Justiz, Politik und Zivilgesellschaft hinein das Forum Recht auf den       Ein Forum Recht, das niedrigschwellig den Rechtsstaat erklärt, im Netz für alle
       Weg gebracht haben. Wir in Karlsruhe wissen, dass das Recht viele ansprechende         erreichbar ist – und nicht zuletzt inhaltlichen Zugang zu den Institutionen wie
       und aufregende Seiten hat, was die Besucherströme in die ,Residenz des Rechts‘         Bundesverfassungsgericht und Bundesgerichtshof in Karlsruhe und Leipzig vor Ort
       zeigen, zu den Bundesgerichten, zum Verfassungs-Bürgerfest 2019, zu kulturellen        ermöglicht.“
       Veranstaltungen oder in absehbarer Zeit zum Forum Recht, dessen Stiftungssitz
       in Karlsruhe ist, der Stadt des impulsgebenden Küchentischteams. Bleiben wir in        Daniel Wensauer-Sieber
       guter Verfassung!“                                                                     M. A., Historiker und Partner der Unternehmensberatung sieber | wensauer-sieber |
                                                                                              partner
       Dr. Frank Mentrup
       Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, zuvor Mitglied des Landtags von Baden-
       Württemberg und Staatssekretär im dortigen Kultusministerium.

       „Die Welt wird täglich komplizierter. Die Welt des Rechts und des Unrechts sowieso.
       Zu allen Zeiten wuchs und wächst der Berg von Verordnungen, Gesetzen, Urteilen,
       Vorurteilen und Fehlurteilen. Hier gilt es – aus meiner Sicht –, mit dem Forum
       Recht den Versuch zu wagen, dem Recht wieder zu seinem RECHT zu verhelfen, soll
       heißen: in unterschiedlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten den Bürgerinnen und
       Bürgern ihr Recht zu erklären, zu vermitteln und zu diskutieren. Genug Motivation,
       mich im Initiativkreis und Förderverein zu engagieren.“

       Karl-Dieter Möller
       Fernsehjournalist, ehemaliger ARD-Rechtsexperte und Leiter der ARD-
       Fernsehredaktion „Recht und Justiz“, Karlsruhe.

       „Diversity, privater Rahmen, wertschätzender Austausch: Das waren
       Erfolgsgaranten, damit eine ,Esstisch-Gruppe‘ das später vom Bundestag
       beschlossene Projekt auf den Weg bringen konnte. Alle haben sich persönlich
       eingebracht. Der private Rahmen bot die Chance des Diskurses an der Sache – so
       konnte das Projekt reifen, bevor es das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Und auch
       ein wenig Gandhi-Geist schwebte darüber: ,Sei du selbst die Veränderung, die Du
       Dir wünschst in der Welt.‘ Das Forum Recht als Plattform für Austausch zu Recht
       und Demokratie kann zur Veränderung beitragen und Menschen zusammenbringen.
       Ich freue mich auf den weiteren gemeinsamen Weg!“

       Elke Susanne Sieber
       M. A., Kunsthistorikerin und Partnerin der Unternehmensberatung sieber |
       wensauer-sieber | partner.
20 |                                                                                                                                                                                                        | 21

       VII. Dank                                                                                         IX. Das Direktorium
       Wir freuen uns, dass es in allen Phasen so viele unterstützende Kräfte, Akteurinnen und
                                                                                                                       Henrike Claussen
       Akteure, Mitdiskutierende und Mitdenkende gegeben hat, die immer an das Projekt geglaubt                        Direktorin der Stiftung Forum Recht
       haben und sich für Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Der Förderverein Forum
       Recht wächst und bekommt immer mehr Freunde und Mitglieder.                                                     Henrike Claussen ist Historikerin mit dem Schwerpunkt auf Rechtsgeschichte und
       Einen besonderen Platz in der Entwicklung des Forums Recht haben Nina Löffler (Mitarbeiterin                    Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Seit dem 15. September 2020 ist sie
                                                                                                                       Direktorin der Stiftung Forum Recht.
       bei sieber | wensauer-sieber | partner), Dr. Eckehard Fulda (ehemaliger Geschäftsführer des
       Karlsruher Forums für Kultur, Recht und Technik), Dr. Dorothee Schlegel (Geschäftsführerin                      Zuvor leitete sie das „Memorium Nürnberger Prozesse“ in Nürnberg, an dessen
       des Karlsruher Forums für Kultur, Recht und Technik) und Dr. Bärbel Maliske-Velten                              Gründung und Aufbau sie seit 2007 in verschiedenen Funktionen beteiligt war.
       (Geschäftsführerin unseres Fördervereins Forum Recht), die mit Kraft, Engagement und                            Sie studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Kunstgeschichte und Klassische
                                                                                                                       Archäologie an der Universität zu Köln und war anschließend unter anderem am
       Überzeugung insbesondere den wirtschaftlichen und organisatorischen Teil betreut haben.                         Dokumentationszentrum Reichsparteitage Nürnberg, bei der Weiße Rose Stiftung
                                                                                                                       e. V. in München sowie freiberuflich tätig. Sie verfügt über langjährige Erfahrung
                                                                                                                       im Bereich der Ausstellungsarbeit sowie der inhaltlich-strategischen Ausrichtung
                                                                                                                       von museal geprägten Institutionen der Geschichts- und Politikvermittlung. Einen
       VIII. Der Initiativkreis in Leipzig                                                                             besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die konzeptionelle Entwicklung von
                                                                                                                       Vermittlungsstrategien in der historisch-politischen Bildungsarbeit mit einem
       Als im Jahr 2017 das Forum Recht in Berlin breite Unterstützung in Politik, Justiz, Kultur                      besonderen Fokus auf juristischen und rechtshistorischen Inhalten.
       und Wissenschaft fand, entstand bald auch die Idee, neben dem Hauptstandort in Karlsruhe
       einen zweiten Standort in Ostdeutschland zu etablieren. Die vierzigjährige deutsche Teilung
       erfordert eine gesonderte Betrachtung – gerade auch beim Thema Rechtsstaatlichkeit.                             Dr. Stephan Nikolaus Barthelmess
                                                                                                                       Stellvertretender Direktor der Stiftung Forum Recht
       Leipzig als Stadt des Rechts und der „Friedlichen Revolution“ wurde als zweiter Standort
       favorisiert. Mit dem Sitz des Reichsgerichts war die Stadt Leipzig, historisch betrachtet,                      Dr. Stephan Nikolaus Barthelmess ist ein international erfahrener Kulturmanager
                                                                                                                       mit einem Schwerpunkt auf der künstlerischen Leitung von Festivals sowie der
       Karlsruhes Vorgängerin als „Residenz des Rechts“. Auch heute ist Leipzig – mit dem
                                                                                                                       Geschäfts- und Unternehmensführung von Kultur- und Museumsbauten. Seit dem
       Bundesverwaltungsgericht, zwei Strafsenaten des Bundesgerichtshofs, einer Abteilung                             1. Oktober 2020 ist er stellvertretender Direktor der Stiftung Forum Recht.
       des Generalbundesanwalts, dem Sitz des Verfassungsgerichtshofs des Freistaates
       Sachsen, vieler Fachgerichtsbarkeiten sowie einer der größten und ältesten deutschen                            Nach einem Studium am Musikkonservatorium in Athen und in der Meisterklasse
       Rechtsfakultäten – ein Zentrum des Rechts in Deutschland.                                                       des Cellisten Csaba Onczay an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest studierte er
                                                                                                                       in München und Paris Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie.
                                                                                                                       Seine Promotionsarbeit, als Fellow der J. Paul Getty Stiftung in Los Angeles und
       Im Mai 2019 hat sich auch in Leipzig ein Initiativkreis Forum Recht gegründet, der den Standort
                                                                                                                       als Stipendiat der Französischen Regierung, konzentrierte sich auf das Thema der
       Leipzig des Forums Recht voranbringen will. Seither haben in diesem Initiativkreis mitgewirkt:                  Urbanisierung von Architektur am Beispiel der Bauaufgabe des Museums. Seine
        Prof. Dr. Ulrich Brieler, Stadt Leipzig, Leiter Referat Wissenspolitik                                        Ausbildung zum Kulturmanager geht zurück auf Studienaufenthalte in Philadelphia
        Prof. Dr. Tim Drygala, Juristische Fakultät, Dekan                                                            und am Managementzentrum Sankt Gallen. Nach verschiedenen Stationen in
        Sabine Fuhrmann, Rechtsanwaltskammer Sachsen, Präsidentin                                                     leitenden Managementpositionen war er zuletzt Kaufmännischer Geschäftsführer
                                                                                                                       der Kunsthalle Mannheim.
        Sebastian Gemkow, Staatsministerium der Justiz, Justizminister a. D.
        Dr. Annika Gröger, Stadt Leipzig, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Referat
         Grundsatz und Koordination
        Roland Gross, Rechtsanwaltskammer Sachsen, Vizepräsident a. D.
        Dr. Detlef Haselbach, Rechtsanwaltskammer Sachsen, Präsident a. D.
        Jörg Herold, Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung,
         Pressesprecher
        Ulrich Hörning, Stadt Leipzig, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung
        Burkhard Jung, Stadt Leipzig, Oberbürgermeister
        Carsten Körber, Mitglied des Bundestages
        Tilo Kolb, Leipziger Anwaltsverein e. V., Vorsitzender
        Daniela Kolbe, Mitglied des Bundestages
        Prof. Dr. Andreas Korbmacher, Bundesverwaltungsgericht, Vizepräsident
        Monika Lazar, Mitglied des Bundestages
        Katja Meier, Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung,
         Justizministerin
        Birgit Munz, Sächsischer Verfassungsgerichtshof, Präsidentin a. D.
        Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Rennert, Bundesverwaltungsgericht, Präsident
        Friedbert Striewe, Leipziger Anwaltsverein e. V., Vorsitzender a. D.
       Zu den Aufgaben des dortigen Initiativkreises zählen, Konzeptideen zu erstellen, eine
       Machbarkeitsstudie für Leipzig zu beauftragen, Flächen- und Baufragen zu klären sowie die
       Öffentlichkeitsarbeit in Leipzig und in Sachsen. Anfang 2021 schloss sich der Initiativkreis
       Leipzig dem Förderverein Forum Recht e. V. an.
22 |                                                                                                                                                                 | 23

               X. Pressespiegel

                                             Politik

                 22. November 2016, 18:54 Karlsruhe

                 Gesetz als Markenzeichen

                                                       ¼8‰j ÆÏjÏ ”?™ a?Æ 0†j”? -jW†Ï ”žajÙ a?ù½
                                                      =ßj‰ ~j™ÏØÃj™ ؙa j‰™ ™ÆωÏØÏ ÏÛwÏj™ ?™ ajj™ wÛà aj™ ?Ø ajÆ ~j®?™Ïj™ ¼žÃؔƽ ‰™ ?ÐÆÃ؆j

         ¼ ™ÏÆW†j‰aؙ~j™ jÃw?†ÃM?à ”?W†j™½
Þjà ™aÃ?™~ Mj‰ ajà +ÃCÆj™Ï?ωž™ ajà +C™j wÛà j‰™ ¼žÃؔ -jW†Ï½ ‰” ؙajÆ~jÉW†ÏƆžw

                                                                                                                                ¼žÃؔ -jW†Ï½ ?Øw
                                                                                                                                ˆÃj? ”?W†M?Ã
                                                                                                                             7žÃ~jÆ®ÃCW†j ”‰Ï ?W†C”ÏjÙ ؙa j†¡Ãaj™
24 |                                                                                                                                                                                                                                  | 25

                                                                                                                                                                                ‰™Æω””‰~ wÛÃ
                                                                                                                                                                               ¼žÃؔ -jW†Ï½
                                                                                                                                                                            Ïß³ jà j”j‰™ajÃ?Ï ajà .Ï?aÏ ?Ðƈ
                                                                                                                                                                          Ã؆j †?Ï ‰™ j‰™jà j‰™Æω””‰~ ÞjÃ?MÆW†‰jˆ
                                                                                                                                                                          ajÏj™ -jƞØωž™ a‰j ™‰Ï‰?ωÞj ajÆ
                                                                                                                                                                          ?ØƆ?ÏÆ?ØÆÆW†ØÆÆjÆ ajÆ        jØÏÆW†j™
                                                                                                                                                                            ؙajÆÏ?~jÆ wÛà j‰™ ¼žÃؔ -jW†Ï½ ‰™
                                                                                                                                                                          ?ÐÆÃ؆j Mj~ÃÛϳ à ƮÉW†Ï ƉW† wÛÃ
                                                                                                                                                                          a‰j 2”ÆjÏåؙ~ a‰jÆjà ž™åj®Ï‰ž™ wÛÃ
                                                                                                                                                                          j‰™j ¼ßj‰ÏjÃj ߉W†Ï‰~j ™ÆωÏØωž™ ajÆ
                                                                                                                                                                          -jW†ÏÆÆÏ??ÏÆ Ø™ajÆÃj®ØM‰ jØÏÆW†ˆ
                                                                                                                                                                          ?™a ‰™ ?ÐÆÃ؆j½ ?ØƳ ™ ajà -jƞØωˆ
                                                                                                                                                                          ž™ ߉Ãa ajà ؙajÆÏ?~ ~jMjÏj™^ ¼a‰jÆj
                                                                                                                                                                          ajj ßj‰ÏjƉ™ j™~?~‰jÃÏ åØ ÞjÃwž~j™
                                                                                                                                                                          ؙa a‰j ™žÏßj™a‰~j™ ‰ÏÏj wÛà a‰j 2”ˆ
                                                                                                                                                                          ÆjÏåؙ~ ajà ‰™ ajà ?W†M?Ïj‰ÏÆÆÏØa‰j
                                                                                                                                                                          ?Øw~jåj‰~Ïj™ .W†Ã‰ÏÏj MjÃj‰ÏåØÆÏjj™½³
                                                                                                                                                                              ‰j ajj^ a‰j ‰™ ‰†Ãj™ ™wC™~j™ ™žW†
                                                                                                                                                                          ?ØÆ ajà °~jÆW†j‰ÏjÃÏj™±        jßjÃMؙ~
                                                                                                                                                                          ?ÐÆÃ؆jÆ ?Æ       ØÞ®C‰ÆW†j ؐÏØÈ
                                                                                                                                                                          †?Ø®ÏÆÏ?aÏ ÆÏ?””Ï^ ߉Ãa Æj‰Ï ÛMjà j‰ˆ
                                                                                                                                                                          ™j” ?†Ã ”?ÆÆ‰Þ Þž™ j‰™j” ™‰Ï‰?ωވ
                                                                                                                                                                          Ãj‰Æ ؙÏjà ajà ۆÃؙ~ ޞ™ ˆ+ÃCˆ
                                                                                                                                                                          Ɖaj™Ï‰™ jÏω™? ‰”®jÃ~ ؙa 7jÃw?ƈ
                                                                                                                                                                          Æؙ~ÆÉW†Ïjə .ØÆ?™™j ?jà ÞjÃwž~ϳ
                                                                                                                                                                          ” ¼žÃؔ -jW†Ï½ ƞ ‰™ j‰™j” !jØM?Ø
                                                                                                                                                                          ?Øw aj” Ãj? ajÆ Ø™ajÆ~jÉW†ÏƆžwÆ
                                                                                                                                                                          ajà -jW†ÏÆÆÏ??Ï ‰™ ?j™ ?WjÏÏj™ jÐjMˆ
                                                                                                                                                                          M?à ßjÃaj™³ !jØj á™?”‰ ‰™ ajà .?W†j
                                                                                   ung Karlsru                                                                            ~‰MÏ jÆ aØÃW† a‰j ?ØÆaÃÛW‰W†j ÃßC†ˆ
                                                                                               he     | StadtZeit
                                                                                                                  un  g | 25.11.20                                        ™Ø™~ ajÆ ¼žÃؔ -jW†Ïƽ ‰” .ž™a‰jˆ
                                                                                                                                   16
                                                                                                                                                                    Seite Ãؙ~Æ?Mž””j™ ޞ™ .+ ؙa
                                                                                                                                                                           2
                                                                                                                                                                                                             2³

                                                | 03.06.2
                                      | POLITIK
                        | Karlsruhe
       este Nachrichten

                                                                                                           „Wir nehmen die Errungenschaften
                                                                                                                allzu selbstverständlich“
                                                                                                            Bundesjustizministerin Katarina Barley über das in Karlsruhe geplante „Forum Recht“

                                                                                                ¼0žj !?W†Ã‰W†Ïj™ wÛà ?ÐÆÃ؆j½
                                                                                   ” ž?‰Ï‰ž™ÆÞjÃÏÃ?~ Æ®ÃjW†j™ ƉW† 2™‰ž™ ؙa .+ wÛà aj™ ?Ø ajÆ žÃؔ -jW†Ï ?ØÆ
                                                                           Æ Æ‰™a ™Øà ßj™‰~j =j‰j™^ ?Mjà a‰j     a?Æ 2™‰ž™ ؙa .+ ?” ‰ÏÏߞW† Mjˆ            Ïjà ?™ajÃj™ ˆ+ÃCƉaj™Ï‰™ jÏω™?            ؙajÆÏ?~jÆ †?ÏÏj a?wÛà Öçç ççç
                                                                       †?Mj™ wÛà ?ÐÆÃ؆j ~Þj jajØÏؙ~³        ÆW†žÆÆj™ †?Mj™³                           ‰”®jÃ~ ؙa 7jÃw?ÆÆؙ~ÆÉW†Ïjə .؈         ØÞ Mj߉‰~ϳ ™ÏÆÏj†j™ ƞ a?Æ
                                                                       ¼8‰Ã ؙÏjÃÆÏÛÏåj™ a?Æ žÃؔ -jW†Ï ?Æ          ?Æ žÃؔ -jW†Ï Æj‰ a?”‰Ï Æj‰™jà 2”ˆ    Æ?™™j ?jà †?ÏÏj™ ƉW† a?wÛà ÆÏ?Ï ~jˆ      žÃؔ -jW†Ï ?Øw aj” ˆjC™aj
                                                                       a?ØjÆ?wÏj ‰™Ã‰W†Ïؙ~ ajÆ Ø™ajÆ ”‰Ï        ÆjÏåؙ~ ¼j‰™ ~?™å j™ÏÆW†j‰aj™ajÆ .ÏÛW     ”?W†Ï³ ?ÆÆ a?Æ +ގjÏ ™Ø™ 0j‰ ajÆ        ?™ ajà Wj ?” ?ÐÆϞÃ^ ߞ a‰j jÈ
                                                                       ?Ø®ÏƉÏå ‰™ ?ÐÆÃ؆j½^ †j‰Ï jÆ ‰”       ™C†jà ~jž””j™½^ wÃjØÏj ƉW† ?Ðƈ        ž?‰Ï‰ž™ÆÞjÃÏÃ?~jÆ ~jߞÃaj™ ‰ÆÏ^ Æj‰      Ãj™ÆÏÃ?j ?Øw a‰j Éj~ÆÆÏÃ?j ÏÉwwϳ
                                                                         ™ÏßØÃw ajÆ ž?‰Ï‰ž™ÆÞjÃÏÃ?~Æ ?Øw        Ã؆jÆ #MjÃMÛÃ~jÔj‰ÆÏjà Ã?™          j™ˆ a?Æ Ã~jM™‰Æ ¼j‰™jà ~Þ?Ãω~j™ ?™™ˆ        =Øaj” ‰ÆÏ ?™~ja?W†Ï^ a?Æ MjÆÏj†j™aj
                                                                       .j‰Ïj ¦¦›³ Æ ‰ÆÏ ajà ØÃW†MÃØW† wÛà j‰™     ÏÃØ® ÛMjà a‰j !?W†Ã‰W†Ï ?ØÆ jЉ™³ ¼ Æ     ÆW†?wÏƐj‰ÆÏؙ~½^ †žM ?™‰j 8j™Æ?ØjÈ      †‰ÆϞÉÆW†j .??~jMCØaj ‰” Ãßj‰Ïjˆ
                                                                       +ގjÏ^ a?Æ ‰™ ?ÐÆÃ؆j ÆW†ž™ ?™~j      Mjj~Ï aj™ †ž†j™ .Ïjj™ßjÃÏ^ aj™ a‰j      .‰jMjà †jÃޞÃ^ j‰™jà ajà Ãۙaؙ~Ɣ‰Ïˆ     Ãؙ~ÆÏÃ?Ï ajÆ ˆ8jÆÏwÛ~jÆ ‰™
                                                                       ؙa ”‰Ï މj ?™ ޞÃ?™~jÏÉjMj™ ߉Ãa³      ž?‰Ï‰ž™CÃj aj” žÃؔ -jW†Ï Mj‰ ajà       ~‰jajà ajÆ ™‰Ï‰?ωޏÃj‰ÆjƳ ‰Ï aj” žˆ   a?Æ žÃؔ -jW†Ï åØ ‰™Ïj~ÉjÃj™³ ™
                                                                          ‰Ï aj” žÃؔ -jW†Ï ƞ ?Øw aj” jˆ     .ÏCÏؙ~ ޞ™ jˆ                                                  Ãؔ -jW†Ï ¡™™j      ajà ?W†M?Ïj‰ÏÆÆÏØa‰j ‰ÆÏ Þž™ jˆ
                                                                       C™aj ajÆ Ø™ajÆ~jÉW†ÏƆžwÆ ° ± j‰™      ”žÃ?ωj         ؙa                                             ™Ø™ j‰™ +ގjÏ      Æ?”ÏM?؏žÆÏj™ ‰™ ¡†j ޞ™ Êy ‰ˆ
                                                                       ?ØÆ ajÆ -jW†ÏÆÆÏ??ÏÆ j™ÏÆÏj†j™^ j‰™       -jW†ÏƏؐÏØà Mj‰ˆ                Æ 7žÃM‰a a‰j™Ï               ÞjÃ߉ϐ‰W†Ï ßjÈ    ‰ž™j™ ØÞ a‰j -jaj^ ÖçÖÑ ßØÃaj a?ˆ
                                                                       #ÃÏ^ ?™ aj” ÛÃ~jə™j™ ؙa ÛÃ~jà           ”jÆÆj™³½ ØW† ajà           a?Æ ?ØÆ ajà jÆW†‰W†Ïj              aj™^ a?Æ Æj‰™j ™ˆ   Mj‰ ?Æ ”¡~‰W†jÆ ?†Ã ajà áww™Ø™~
                                                                       aj™ -jW†ÏÆÆÏ??Ï jÐjMj™ ¡™™j™³ †™ˆ       ?ÐÆÃ؆jà        2ˆ                                             wC™~j ÆW†ž™ ‰™ ajà   ~j™?™™Ï³
                                                                       ‰W† ߉j a?Æ ?ØÆ ajà jÆW†‰W†Ïj ‰™          ؙajÆÏ?~Æ?M~jˆ                                                   jßjÃMؙ~ ?Ðƈ       ‰j ™CW†ÆÏj™ .W†Ã‰ÏÏj Ɖ™a ™Ø™^ a?Æ
                                                                         ž™™ ޞ™ ajà ajØÏÆW†j™ !?W†Ã‰j~ƈ        žÃa™jÏj ™~ž 8jj™ÃjØφjà åj‰~Ïj ƉW†     Ã؆jÆ ?Æ ؐÏØÆ?Ø®ÏÆÏ?aÏ ÞžÃ åj†™        +ގjÏ ?Øw wjÆÏj j‰™j åØ ÆÏjj™ ؙa
                                                                       ~jÆW†‰W†Ïj jÃåC†Ï^ ƞ a?Æ žÃؔ -jW†Ï   jÃwÃjØÏ] ¼ ?Æ Æ‰™a Ϟj !?W†Ã‰W†Ïj™ wÛà   ?†Ãj™ ~j™ž””j™ †?ÏÏj³ ?ÆÆ ?Ðƈ          j‰™j 0ÃC~jÃÆW†?wÏ åØ w‰™aj™³ j™M?Ã
                                                                       ‰™ ?ÐÆÃ؆j j‰™ ™wžÃ”?ωž™Æˆ ؙa         ?ÐÆÃ؆j½^ jϐCÃÏj jà ؙa MjϞ™Ïj]       Ã؆j ?Æ -jƉaj™å ajÆ -jW†ÏÆ aj™ =؈       jÏß? ‰ÆÏ^ a?Æ žÃؔ -jW†Ï ?Æ 0j‰ ajÃ
                                                                         žØ”j™Ï?ωž™Æåj™ÏÃؔ ßjÃaj™^ ‰ˆ         ¼jÏåÏ ~‰Ï jÆ^ a?Æ +ގjÏ ‰” ؙajÆÏ?~    ÆW†?~ wÛà a?Æ +ގjÏ Mjž””Ï^ ß?à M‰Æ    .ωwÏؙ~ ajÆ ?ØÆjÆ ajà jÆW†‰W†Ïj
                                                                       aؙ~ÆÆÏCÏÏj ؙa ÐjM™‰ÆžÃϳ ¼=‰j ‰ÆÏ^     ž™ÃjÏ ?Øw aj™ 8j~ åØ Mə~j™³½           åؐjÏåÏ ™‰W†Ï ƉW†jó ØW† j‰®å‰~ †?ÏÏj   ‰™ ž™™ åØ ‰™Ïj~ÉjÃj™³ =Øaj” ”ØÆÆ
                                                                       aj™     ÛÃ~jə™j™ ؙa       ÛÃ~jÙ aj™      ™ ?ÐÆÃ؆j †?ÏÏj ƉW† j‰™ ®Ãž”‰™j™Ï    ™ÏjÃjÆÆj ?™~j”jajϳ                      ~jCÃÏ ßjÃaj™^ ?ØÆ ßjW†j” ؙˆ
                                                                       -jW†ÏÆÆÏ??Ï ‰” .‰™™j j‰™jà ~jß?W†Æj™j™     MjÆjÏåÏjà ™‰Ï‰?ωޏÃj‰Æ ”‰Ï +jÃÆ¡™‰W†ˆ      ™ÏÆÏ?™aj™ ‰ÆÏ MjÃj‰ÏÆ j‰™j ?W†M?È      ajÆjÏ?Ï ‰ÏÏj w‰jj™³ ‰™j™ ?j™
                                                                       -jW†ÏƏؐÏØà ?Æ ؙÞjÃå‰W†ÏM?Ãj™ 0j‰      j‰Ïj™ ?ØÆ +ž‰Ï‰^ ØÆωå^ 8‰ÃÏÆW†?wÏ Ø™a j‰ÏÆÆÏØa‰j^ a‰j j‰™ ‰™†?Ï‰W†jÆ ž™ˆ     wÃj‰‰W† ~‰MÏ jÆ ™žW†] ‰j .+ ˆ ‰Ïˆ
                                       0 $/4! / 2 ŽÓÝ 2‹nA Ž     ؙÆjÃjÆ =ØÆ?””j™jMj™Æ ™C†jÃå؈            jÆjÆW†?wÏ ~jM‰ajÏ^ ajà a‰j +?™Ø™~j™   åj®Ï^ j‰™j ?؈ ؙa jÆÏ?Ïؙ~ÆÆÏØa‰j       ~‰jajà †?Mj™ Mj‰” ž?‰Ï‰ž™ÆÞjÃÏÃ?~
                                      §A—ŽÝŽ§¢ÓínÏÝÏA‚½    §Ý§a ·Ï   Mə~j™½^ †j‰Ï jÆ ‰” ž?‰Ï‰ž™Æ®?®‰jÃ^    wÛà a‰jÆjÆ žÃؔ -jW†Ï ޞÃ?™ÏÃj‰Mϳ 2™ˆ    ؔw?ÆÆϳ    jà ?ØƆ?ÏÆ?ØÆÆW†ØÆÆ ajÆ      a?Æ jÏåÏj 8žÃϳ          0žM‰?Æ -žÏ†
Sie können auch lesen