Ein Leuchtturmprojekt für das Recht - Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte - Stadt Karlsruhe
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Ein Leuchtturmprojekt für das Recht Das Forum Recht und seine ungewöhnliche Entstehungsgeschichte Gefördert durch:
2 | | 3 Inhalt I. Auftakt 4 II. Grußwort des Bundestagspräsidenten 5 III. Impulse: Zur Gestaltung des FORUM RECHT 6 1. Eine außergewöhnliche Initiative 6 2. Wie aus einer Idee ein Initiativkreis entstand 6 3. Wie aus zwei Initiativen eine wurde 7 4. Wie aus der Idee ein Vorhaben wurde 9 5. Wie aus dem Vorhaben eine Bundesstiftung wurde 10 6. Wie der Förderverein Mitglied im Stiftungsbeirat wurde 12 Weitere Texte rund um das Forum Recht Machbarkeitsstudie IV. Ausblick 13 Dokumentationen zu den beiden Symposien Das Gesetzgebungsverfahren – Forum-Recht-Gesetz-ForumRG V. Entstehungsgeschichte in Bildern 14 finden Interessierte im Internet unter: www.foerderverein-forum-recht.de. VI. Die Mitglieder des Initiativkreises in Karlsruhe 16 VII. Dank 20 Impressum VIII. Der Initiativkreis in Leipzig 20 Herausgegeben vom Förderverein FORUM RECHT e. V. c/o Pirmasenser Straße 4 IX. Das Direktorium 21 76187 Karlsruhe www.foerderverein-forum-recht.de X. Pressespiegel 22 Text: Wortkultur | Dr. Ana Kugli Bildnachweise: Seite 5: Deutscher Bundestag/Achim Melde XI. Meilensteine in der Übersicht 26 Seite 14 | 15: bogner.knoll | Maurice Weiss/OSTKREUZ | ARTIS-Uli Deck | Jörg Schmalenberger | Deutscher Bundestag/Achim Melde | Reiner Habig | Roland Fränkle | Paul Gärtner | ONUK-Jochen Gerz | privat Seite 16 bis 19: Klaus Lorenz Fotodesign | Andreas Friedrich | Stefan Jehle | Dietmar Gust | Christian Protte | Fionn Große | Jörg Schmalenberger | privat Seite 21: Foto Fabry | privat Layout: Undine Zimmermann Druck: Rathausdruckerei, Stadt Karlsruhe Mit freundlicher Unterstützung des Landes Baden-Württemberg sowie der Stadt Karlsruhe Stand: Mai 2021
4 | | 5 I. Auftakt II. Grußwort des Bundestagspräsidenten In Deutschland gilt das Rechtsstaatsprinzip. Die konsequente Verwirklichung des Primats des Rechts gehört zu den wertvollsten Errungenschaften unserer Geschichte. Der Rechtsstaat setzt den Rahmen für die Entscheidungen von Politik und Verwaltung, er schützt die Menschen vor behördlicher Willkür und staatlichen Übergriffen. Daran zu erinnern, bleibt 75 Jahre nach Überwindung der nationalsozialistischen Diktatur und 30 Jahre nach dem friedlichen Ende des Unrechtsstaates DDR wichtig. Ein neuer Aufbruch für Europa Eine neue Dynamik für Deutschland So wie die Demokratie ist auch der Rechtsstaat nicht selbstverständlich. Deshalb braucht es Orte des Lernens, der Diskussion und der Erinnerung, die den Bürgerinnen und Bürgern das Ein neuer Zusammenhalt für unser Land Rechtswesen und seine Institutionen erklären. So bleibt unsere Rechtsordnung nicht abstrakt, sondern es wird transparent und deutlich, wie sie nahezu alle Aspekte unseres alltäglichen Koalitionsvertrag Zusammenlebens ganz konkret prägt. zwischen CDU, CSU und SPD Hier setzt das Forum Recht an. Es soll Zugänge zum Rechtsstaat eröffnen, Zusammenhänge vermitteln und Austausch ermöglichen: Über Rechtsgeschichte und gegenwärtige Rechtskultur 19. Legislaturperiode ebenso wie über die vielfältigen Verflechtungen des nationalen, europäischen und internationalen Rechts. Gerade auch kritische Fragen und problematische Entwicklungen sollen dabei zur Sprache kommen. Das Forum Recht ist das Ergebnis zivilgesellschaftlichen Engagements. Was 2015 mit dem gleichnamigen Initiativkreis begann, mündete im vergangenen Jahr in den Beschluss des Deutschen Bundestags, die Stiftung Forum Recht aus der Taufe zu heben. Jetzt kann die Idee Wirklichkeit werden – mit Standorten in Karlsruhe und Leipzig, wo Bundesverfassungsgericht, Bundesgerichtshof und das Bundesverwaltungsgericht ihren Sitz haben. Das Parlament wird die Umsetzung des Vorhabens mit Engagement und Sachverstand begleiten. Ich wünsche dem Forum Recht, seinen Förderern und Unterstützern viel Erfolg! Dr. Wolfgang Schäuble Präsident des Deutschen Bundestages
6 | | 7 III. Impulse: Zur Gestaltung des FORUM RECHT In regelmäßigen Treffen im privaten Umfeld gewann die Idee schnell an Gestalt. Dabei 1. Eine außergewöhnliche Initiative diskutierten die Mitglieder des Initiativkreises, wie ein lebendiges Dokumentations- und Kommunikationszentrum aussehen könnte. Die Argumente für eine „Wir leben in einer Ordnung, die nicht auf dem Recht des Stärkeren basiert, sondern auf der Verortung in Karlsruhe lagen auf der Hand: Karlsruhe stellt seit nunmehr Stärke und der Unabhängigkeit des Rechts.“ Dieses Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten 70 Jahren die „Residenz des Rechts“ in Deutschland dar, der „Gang Ein Rechtsstaat, der nicht bereit Joachim Gauck beschreibt den Kern des Rechtsstaats kurz und einprägsam. Einen Ort, der nach Karlsruhe“ ist zur feststehenden Redewendung geworden. Mit dem ist, sich ständig in der Diskussion die Errungenschaften sowie die Herausforderungen des demokratischen Rechtsstaats in Bundesverfassungsgericht (BVerfG), dem Bundesgerichtshof (BGH) und der weiterzuentwickeln, wird austrocknen. den Mittelpunkt stellt, gibt es bislang in Deutschland nicht. Aber er ist im Entstehen: in obersten Strafverfolgungsbehörde des Bundes, der Bundesanwaltschaft, ist Form des Forums Recht in Karlsruhe. Dies soll ein Ort werden, an dem sich Interessierte Karlsruhe der Sitz einer eindrucksvollen Konzentration höchster Organe der Ullrich Eidenmüller darüber informieren können, wie der Rechtsstaat entstanden ist, was deutschen Justiz in Karlsruhe. Zudem spricht auch die Nähe zu Straßburg ihn ausmacht, wie er funktioniert und warum er eine unabdingbare mit dem Sitz des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) Wo sich viele gemeinsam engagieren, entsteht etwas. Voraussetzung für all die Freiheiten darstellt, die die Menschen an einer und die Verbindung zwischen Karlsruhe und Luxemburg, dem Sitz des Gerichtshofs der Das Forum Recht ist eine demokratischen Gesellschaft schätzen. Ein Erlebnis- und Diskussionsort, der Europäischen Union (EuGH), für Karlsruhe. Es gibt keinen geeigneteren Ort, um deutsches, große Chance, den Rechtsstaat zur Demokratiebildung beiträgt und das Vertrauen in den Rechtsstaat stärkt. europäisches und internationales Recht zu reflektieren. gemeinsam zu stärken. Den ersten Anstoß zu einem Forum Recht setzte ein privater Initiativkreis In Ergänzung zum Haus der Geschichte in Bonn, das sich der Geschichte Deutschlands seit aus der Mitte der Karlsruher Gesellschaft. Persönlichkeiten aus Politik, Prof. Dr. Susanne Baer 1945 widmet, und der Ausstellung im Reichstag, die auf die Geschichte der Demokratie Justiz, Wirtschaft und Medien schlossen sich zusammen und arbeiteten fokussiert, sollte das Forum Recht ein Zentrum werden, das den Rechtsstaat als einen mehrere Jahre ehrenamtlich darauf hin, die Idee eines lebendigen Forums wesentlichen Faktor für das Funktionieren einer demokratischen Gesellschaft erfahrbar zum Thema Recht und Rechtsstaat Wirklichkeit werden zu lassen. Diese Publikation skizziert macht. Workshops, Tagungen und Vorträge sollte es geben, ebenso Installationen, die Geschichte dieser außergewöhnlichen Initiative. Filmvorführungen oder Diskussionsveranstaltungen, bei denen das Spannungsfeld zwischen Recht und Gerechtigkeit immer wieder neu und aktuell befragt werden könnte. Grundbegriffe und Herausforderungen des Rechtsstaats, die Geschichte des Rechts in 2. Wie aus einer Idee ein Initiativkreis entstand Deutschland, Kernfragen der Demokratie oder auch Kulturen und Köpfe des Rechts würden hier Raum finden. Je nach Interesse könnten sich die Besucherinnen und Besucher mit „Mit Recht. Karlsruhe“ lautete das Motto, mit dem sich Karlsruhe als Europäische aktuellen Themen auseinandersetzen: mit der Auswertung von Videoüberwachung etwa, Kulturhauptstadt 2010 bewarb. Ein Projektteam um Kulturbürgermeister Ullrich der Vorratsdatenspeicherung, der Abschaffung des Bargelds, der Versammlungsfreiheit, Eidenmüller, dem auch Elke Susanne Sieber und Daniel Wensauer-Sieber angehörten, Eingriffe des Staates in die Grundrechte in Zeiten von Corona oder der Kopftuchdebatte. Das entwickelte in den Jahren 2004 bis 2006 die Bewerbung rund um das Thema Recht als Forum Recht sollte schnell auf aktuelle Entwicklungen reagieren können. kulturellen Leitwert. Vordenker war Otto Jolias Steiner, Ausstellungsmacher und Inhaber Auf breiter Ebene sollte das Forum in die Bevölkerung getragen werden. Als Mit diesem ‚Leuchtturmprojekt‘ der Kreativwerkstatt Steiner Sarnen Schweiz, gemeinsam mit seinem Team. In diesem besondere Zielgruppe hatte der Initiativkreis junge Menschen vor Augen: können sowohl die Zuge entstand die Idee eines „Europäischen Hauses der Gerechtigkeit“, das als interaktives Schülerinnen und Schüler oder Studierende, aber auch Familien. Doch Informationen über das Recht Museum auf europäischer Ebene konzipiert war. Es war eines von vier Leitprojekten, die im nicht zuletzt auch Organisationen und das Fachpublikum sollten sich vom und den Rechtsstaat als auch die Rahmen der Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2010 entwickelt wurden. Nachdem Karlsruhe Angebot des Forums Recht gleichermaßen angesprochen fühlen. Wertschätzung von Karlsruhe als den Zuschlag nicht bekam, geriet die Idee zunächst in Vergessenheit. Residenz des Rechts europaweit gestärkt werden. Szenenwechsel. Gute zehn Jahre später war die Relevanz, über Demokratie Angesichts der elementaren zu sprechen, spürbar gestiegen. Die politischen Entwicklungen in Ungarn, 3. Wie aus zwei Initiativen eine wurde Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Grether Bedeutung des Rechtsstaats- Russland, Polen, in der Türkei und später auch in den USA zeigten ebenso gedankens für unser Land wie der wachsende Populismus im eigenen Land, dass das Wissen über den Unabhängig davon arbeitete die ukrainische Studentin Emiliya Mykhaylyuk mag die Frage aufkommen, Rechtsstaat und seine Errungenschaften für viele in Deutschland offenbar seit Sommer 2014 an der Architekturfakultät des KIT an einer Masterarbeit mit dem weshalb nicht bereits früher nicht mehr selbstverständlich war. Es sollte einen Ort geben, der Recht und Thema „Forum der Menschenrechte auf dem Gelände des Bundesverfassungsgerichtes der Bundesgesetzgeber eine Rechtsstaatlichkeit interaktiv erlebbar macht, dachten sich Elke Susanne in Karlsruhe“. In diesem Zuge kontaktierte sie den Leiter des Staatlichen Hochbauamts derartige Einrichtung auf den Prof. Wolfgang Grether. Dieser brachte die Idee ein, ihre Masterarbeit auf dem BGH- Weg gebracht hat. Wichtig Sieber und Daniel Wensauer-Sieber. Areal am Karlstor zu platzieren, den alten Sitzungssaal zu integrieren und ein BGH- ist aber, dass nunmehr die Umsetzung erfolgt. Dieser Ort sollte ein Museum sein – aber nicht nur. Er sollte über Besucherzentrum zu planen. Emiliya Mykhaylyuk bezog diesen Vorschlag in ihre weitere Rechtsthemen informieren, sie dokumentieren und so über sie Arbeit ein. Im Frühjahr 2015 präsentierte sie ihr Konzept bei der Präsidentin des BGH, Dr. Detlev Fischer kommunizieren, dass möglichst viele Menschen sich angesprochen fühlen, Bettina Limperg und dem Präsidenten des Bundesverfassungsgerichts, Prof. Dr. Andreas sowohl konkret als auch im virtuellen Raum. Ein Angebot, das dazu beitragen Voßkuhle. Prof. Grether zeigte diese Arbeit auch Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup. konnte, das gesellschaftliche Bewusstsein für den Rechtsstaat zu stärken. Als sich der Initiativkreis wenige Wochen später mit Oberbürgermeister Dr. Mentrup und Am 16. März 2015 luden Elke Sieber und Daniel Wensauer-Sieber erstmalig einen kleinen Otto Jolias Steiner, Kreativdenker aus der ehemaligen Kulturhauptstadt-Bewerbung, traf, Kreis ehemaliger Mitstreiter und Unterstützer aus der Kulturhauptstadtbewerbung zu sich um über das eigene Vorhaben zu berichten, erwähnte Dr. Frank Mentrup die Masterarbeit nach Hause in die Pirmasenser Straße 4 ein. Zum ersten Ideenaustausch kamen Ullrich Mykhaylyuks und deren Inspiration, den BGH zumindest in Teilen für die Bevölkerung zu Eidenmüller, ehemaliger Kulturbürgermeister, Prof. Dr. Günther Hirsch, ehemaliger BGH- öffnen. Der Initiativkreis begriff sofort die Chance, die sich auftat. Am 14. Oktober 2015 Präsident, Rechtsanwalt Prof. Dr. Christian Kirchberg sowie Karl-Dieter Möller, ehemaliger tauschten sich die beiden Initiativen erstmals im BGH aus und beschlossen, den Weg Leiter der ARD-Rechtsredaktion sowie später Rechtsanwalt beim BGH Prof. Dr. Dr. Norbert fortan gemeinsam zu beschreiten. Bis zum Ende des Jahres 2015 entstand ein erstes Gross. Der Kern des Initiativkreises zum Forum Recht hatte sich gefunden. Konzept, das das nun gemeinsame Projekt in Grundzügen skizzierte.
8 | | 9 Noch im Dezember 2015 knüpfte Daniel Wensauer-Sieber gemeinsam mit dem 4. Wie aus der Idee ein Vorhaben wurde Oberbürgermeister für den Initiativkreis beim Bundesparteitag der CDU in Karlsruhe Kontakte, die sich als hilfreich erweisen sollten. Beim Gespräch mit MdB Rüdiger Kruse Am 20. Februar 2017 erhielt die Geschäftsstelle offiziell den Namen „Forum und Staatsministerin Prof. Monika Grütters sprach Letztere die Empfehlung aus, die Idee Recht“ und wurde bei sieber l wensauer-sieber I partner angesiedelt. Recht ist von existenzieller Anfang April konnte der Initiativkreis den finalen Förderantrag für die Bedeutung, aber es ist nicht zu Prof. Dr. Hans Walter Hütter, dem Präsidenten der Stiftung „Haus der Geschichte“ in Bonn, greifen und mitunter schwer vorzustellen. Zu Beginn des Jahres 2016 beriet der Initiativkreis dann erstmals darüber, ob Machbarkeitsstudie beim BMJV stellen. zu begreifen. Eine Plattform zu das skizzierte Projekt als Bundesorganisation zu verwirklichen sei. Noch davor, im Januar 2017 war der Startschuss für die Machbarkeitsstudie schaffen, die allen den Zugang zum Phänomen Recht eröffnet, Inzwischen wurde der Initiativkreis durch das persönliche Engagement gefallen. Sie wurde im Rahmen eines Wettbewerbs vergeben, flankiert ist faszinierend und eine Das Forum Recht soll kein aller in Karlsruhe ansässigen juristischen Bundesinstitutionen bereichert. von einer Auswahlsitzung und einem Workshop zum inhaltlichen Konzept. Notwendigkeit. Museum des Rechts sein, Vom März 2016 an zählten nunmehr auch das BVerfG in Person der Ab Mai 2017 nahm die Jury unter Vorsitz von Präsidentin Limperg und sondern ein bundesweit Verfassungsrichterin Prof. Dr. Dr. h. c. Susanne Baer, der BGH, vertreten Oberbürgermeister Dr. Mentrup ihre Arbeit auf. Auch Prof. Baer und Elke Prof. Dr. Günter Hirsch wirkendes Verstehenslabor, durch Präsidentin Limperg, die Bundesanwaltschaft in Person des Sieber, zeitweise zudem Prof. Grether sowie Prof. Dr. Eckart Köhne, Direktor mit dem der Öffentlichkeit des Badischen Landesmuseums, unterstützten die Jury. Die Entscheidung das weitgehend verschlossene stellvertretenden Behördenleiters, Bundesanwalt a. D. Rolf Hannich, und Prof. Grether zum Initiativkreis. Bald stieß auch Dr. Detlev Fischer fiel für die ausführliche Inhaltsskizze der rechtshistorischen Aspekte auf das Institut für Terrain des Rechts zwischen Politik, abstrakter Rechtsetzung vom Verein Rechtshistorisches Museum hinzu. Fortan sollte sich der Zeitgeschichte (IfZ), München. Die Konzeption zur Gestaltung und Realisierung sollten die und konkreter Rechtsanwendung Initiativkreis in dieser Zusammensetzung etwa alle vier bis sechs Wochen beiden renommierten Büros bogner/knoll, Wien, und TRIAD, Berlin, übernehmen. Architekt zugänglich gemacht wird. im Hause Sieber treffen. Prof. Wolfgang Grether trug zudem die Baustudie bei. Im Austausch mit Prof. Hütter vom Haus der Geschichte und Prof. Dr. Prof. Dr. Dr. Norbert Gross Bei einer Präsentation in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin erhielt der Eckart Köhne, Direktor des Landesmuseums Karlsruhe, entwickelte der Initiativkreis viel Zuspruch für sein Engagement. Im Juli 2017 präsentierte der Initiativkreis Initiativkreis im Juli 2016 eine Struktur für machbare Themen und die seine ersten Ergebnisse dann im BGH. Zahlreiche Begegnungen nutzten die Mitglieder des Herangehensweise. Daraufhin legte sich der Initiativkreis in seiner Projektskizze zum Initiativkreises, um Multiplikatorinnen und Multiplikatoren über das Projekt zu informieren. Forum Recht auf die Themen Grundgesetz, Rechtsstaat, Gerechtigkeit, Menschenwürde Ab Herbst 2017 wurde die Machbarkeitsstudie noch mehrfach vorgestellt, unter anderem fest. am 22. November in Berlin. Hier übergaben Dr. Mentrup, Prof. Dr. Günter Hirsch, Ullrich Im Juli 2016 fühlten Dr. Mentrup, Gerhard Strack, Elke Sieber und Daniel Wensauer- Eidenmüller und Daniel Wensauer-Sieber Exemplare der Machbarkeitsstudie offiziell an den Sieber bei einer Besprechung mit dem Bundestagsabgeordneten Axel E. Fischer vom Deutschen Bundestag. Entgegengenommen wurden sie von den Bundestagsabgeordneten Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags vor, ob ein Projekt wie das angedachte Dr. Johannes Fechner (SPD), Axel E. Fischer (CDU), Klaus-Dieter Gröhler (CDU), Carsten auf Unterstützung des Bundestags hoffen durfte. Tatsächlich bewilligte der Ausschuss Körber (CDU), Renate Künast (GRÜNE), Michael Theurer (FDP) und Ingo Wellenreuther (CDU). bereits im November 200.000 Euro für das Jahr 2017. Ein grandioser Auf Landesebene überreichte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup die Machbarkeitsstudie Erfolg, der zügig weitere Arbeitsschritte erforderte. Anfang Dezember gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Voßkuhle an Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Ich bin als ,Spätberufener‘ gerne 2016 reisten mit Prof. Dr. Susanne Baer, Bettina Limperg, Dr. Frank zum Initiativkreis Forum Recht Justizminister Guido Wolf. Die Unterstützung des Landes war für das Projekt unbedingt Mentrup, Elke Sieber, Prof. Wolfgang Grether, Gerhard Strack sowie hinzugestoßen und habe dort notwendig, weil das BGH-Gelände, auf dem das Forum Recht gebaut werden sollte, im Ullrich Eidenmüller Vertreterinnen und Vertreter des Initiativkreises zu erlebt, mit welchem Engagement Besitz des Landes ist. und mit welcher Ernsthaftigkeit Bundesjustizminister Heiko Maas nach Berlin: Dort trafen sie auch die ein Kreis zivilgesellschaftlicher MdBs Carsten Körber, Dennis Rohde sowie Klaus-Dieter Gröhler. Der Die Machbarkeitsstudie konkretisierte die Vorstellung des Forums Recht: Gleichgesinnter sich der Idee Minister sagte die in Aussicht gestellten 200.000 Euro vom BMVJ zu. Der Entstehen sollte sowohl ein physisch-realer Neubau in Karlsruhe als auch Das Thema Recht und angenommen hatte, eine Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages ermöglichte damit, ein virtueller Diskussionsraum, der ins ganze Bundesgebiet hineinwirkt. Rechtsstaatlichkeit ist in den Einrichtung zu planen und in einer Machbarkeitsstudie die ersten Ideen zu überprüfen und ein Ausstellungen, Diskussionen, simulierte Gerichtsverhandlungen und letzten Jahren immer wichtiger umzusetzen, die die Bedeutung konsistentes Konzept zu entwickeln. Gamifikation-Angebote sollten die Besucherinnen und Besucher begeistern. geworden. Eine mögliche rechtsstaatlichen Gedankenguts Antwort: Ein Forum Recht, Skizziert wurden zudem Kooperationen mit Partnerinstitutionen in ganz vermitteln möchte. Parallel dazu war es dem Initiativkreis wichtig, die Öffentlichkeit für das niedrigschwellig den Deutschland. In Karlsruhe sollten Module entwickelt und erprobt werden, das Projekt zu gewinnen. Im September 2016 ging die Website „Forum- Rechtsstaat erklärt, im Netz für Rolf Hannich die auch in anderen Städten oder an anderen Orten des Rechts angeboten alle erreichbar ist – und nicht Recht-Karlsruhe.de“ online, und auch die erste gedruckte Fassung der werden können. zuletzt inhaltlichen Zugang Projektskizze erschien. Eine Pressekonferenz am 22. November 2016 im zu den Institutionen wie alten Verhandlungssaal am BGH informierte zudem über das Vorhaben. Das Inhaltskonzept des Instituts für Zeitgeschichte, München, sah sieben Bundesverfassungsgericht und Mitglieder des Initiativkreises verfassten in den darauffolgenden Wochen Briefe an Themeneinheiten vor: Bundesgerichtshof in Karlsruhe politische Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung und der Bundesministerien, und Leipzig vor Ort ermöglicht. um für das Projekt zu sensibilisieren. Erste Veranstaltungen unter dem Motto „Auf dem Alles was Recht ist. Grundbegriffe und Grundprobleme Weg zum Forum Recht“ wurden vorbereitet. Daniel Wensauer-Sieber, M. A. Recht in Deutschland. Eine lange Geschichte Rechtsstaat Bundesrepublik. Kernfragen der Demokratie Der Rechtsstaat auf dem Prüfstand. Lob, Kritik, Verachtung Kulturen des Rechts. Symbole, Medien, Orte Gestalter des Rechts. Menschen und Institutionen Recht International. Europa und das Globale
10 | | 11 Die inhaltliche Studie verstand Rechtsgeschichte als moderne Sozial- Der Initiativkreis gründete im Mai 2019 einen Förderverein mit deutschlandweiter Das Forum Recht reagiert und Kulturgeschichte. Mit den sieben Themeneinheiten würde das Recht Ausrichtung. Dieser bildet seither die Plattform für Unterstützer und Unterstützerinnen, auf einen Bedarf an aktiver in seine gesellschaftlichen, kulturellen, ökonomischen und politischen die ihrem Einstehen für den Rechtsstaat Ausdruck verleihen wollen. Der Förderverein Wissensvermittlung, Kontexte eingebettet. Geplant waren zudem Originalobjekte, mediale unterstützt und begleitet die Stiftung Forum Recht aktiv bei dem Aufbau des Forums den Bundesgerichtshof, Interpretationen und interaktive Medieninstallationen. Recht und versteht sich als Anlaufstelle für alle, die einen Ort der Diskussion und auch Bundesanwaltschaft und Auseinandersetzung über den freiheitlichen Rechtsstaat als Basis für eine Demokratie Bundesverfassungsgericht bei Der bauliche Teil der Machbarkeitsstudie für das Forum Recht skizzierte unterstützen möchten. Erster Vorsitzender wurde Ullrich Eidenmüller, stellvertretende aller Öffentlichkeitsarbeit nicht die städtebaulichen, baurechtlichen und technischen Möglichkeiten, leisten können. Vorsitzende wurden Elke Sieber und Prof. Dr. Christian Kirchberg. Die Geschäftsführung die mit den Fachbehörden der Stadt Karlsruhe und den zuständigen obliegt seitdem Dr. Bärbel Maliske-Velten. Bettina Limperg Landesdienststellen abgeklärt wurden. Grundsätzlich zeigte sich, dass auf dem Areal des Bundesgerichtshofs ein repräsentatives, seiner Seit der Eröffnung des inklusiven „Café Grundrechte“ im Mai 2019 am überregionalen Bedeutung entsprechendes Gebäude mit separatem Karlsruher Schlossplatz, unterstützt von der L-Bank Baden-Württemberg Diversity, privater Rahmen, Haupteingang am Karlstor möglich war. Die Machbarkeitsstudie sah sowohl Potenzial für und betrieben von der AWO, hat der Förderverein einen Ort, an dem er wertschätzender Austausch: Das waren ein Solitärgebäude als auch für eine Blockrandbebauung mit einer Geschossfläche von die Öffentlichkeit in einer großen „Schmökerecke“ über das Forum Recht Erfolgsgaranten, damit eine ,Esstisch- Gruppe‘ das später vom Bundestag rund 12.000 Quadratmetern. Integriert werden sollte das ehemalige Sitzungssaalgebäude kontinuierlich informieren kann. Die Café-Eröffnung war eingebettet beschlossene Projekt auf den Weg mit seinem historischen Verhandlungssaal, der unter Denkmalschutz steht. An diesem in die Feierlichkeiten rund um das Verfassungsfest „70 Jahre GG“, das bringen konnte. authentischen Ort des Rechts, ursprünglich vor allem für Staatsschutz-Strafsachen das Bundesverfassungsgericht und die Stadt Karlsruhe mit einem drei bestimmt und später Ort von Verfahren gegen die RAF, könnten Gerichtsverhandlungen Tage langen Stadtfest unter Anwesenheit des designierten Präsidenten Elke Susanne Sieber, M. A. simuliert oder nachgespielt werden. des Bundesverfassungsgerichts Prof. Dr. Stephan Harbarth sowie Vertreterinnen und Vertretern des Bundestags, der Bundesregierung, des Landtags und der Landesregierung von Baden-Württemberg ausrichtete. Das große Bürgerfest thematisierte zentrale Bürgerrechte und gesellschaftliche Werte wie Vielfalt, Offenheit und Wir in Karlsruhe wissen, dass 5. Wie aus dem Vorhaben eine Bundesstiftung wurde Rechtssicherheit, die das Grundgesetz allen Bürgerinnen und Bürgern garantiert. das Recht viele ansprechende Mit der einstimmigen Verabschiedung der Resolution zum Forum Recht und aufregende Seiten hat. Nach ungewöhnlich schneller Beratung – nur zwei Monate lagen zwischen Einbringung im Karlsruher Gemeinderat am 23. Januar 2018 war von Seiten der Stadt Das zeigen die Besucherströme des Gesetzesentwurfs am 11. März 2019 und der Verkündung des Gesetzes am 16. Mai in die ,Residenz des Rechts‘, der Weg für das Projekt geebnet. Im Februar 2018 verabschiedeten 2019 – war derweil das Stiftungsgesetz in Kraft getreten, das neben dem Sitz Karlsruhe zu den Bundesgerichten, zum CDU, CSU und SPD den Koalitionsvertrag, in dem das Forum Recht einen weiteren Standort in Leipzig vorsieht. Das Gesetz war von den Parteien der Verfassungs-Bürgerfest 2019, explizit Erwähnung fand. „Darüber hinaus unterstützen wir das Regierungskoalition eingebracht und in seltener Geschlossenheit auch mit den Stimmen zu kulturellen Veranstaltungen ,Forum Recht’ als dauerhafte Einrichtung des Bundes mit Hauptsitz in der Opposition – mit Ausnahme einer Partei – verabschiedet worden. Leipzig mit dem Sitz oder in absehbarer Zeit Karlsruhe. Ziel ist, den Bürgerinnen und Bürgern den Rechtsstaat im zum Forum Recht, dessen des Reichsgerichts ist, historisch betrachtet, die Vorgängerin Karlsruhes als „Residenz Sinne einer gewachsenen Rechtskultur als unverzichtbaren Teil unseres Stiftungssitz in Karlsruhe ist, des Rechts“. Heute ist es mit dem Bundesverwaltungsgericht, zwei Strafsenaten des Zusammenlebens näherzubringen“, lautete die entsprechende Passage der Stadt des impulsgebenden Bundesgerichtshofs, einer Abteilung des Generalbundesanwalts, auf Seite 119 des Koalitionsvertrages. Küchentischteams. dem Sitz des Verfassungsgerichtshofs des Freistaates Sachsen, Dr. Frank Mentrup Zwei Symposien im September und Dezember 2018 boten Raum, inhaltliche vieler Fachgerichtsbarkeiten sowie einer der ältesten deutschen Die Welt wird täglich komplizierter. Fragen des Forums Recht zu vertiefen, und wurden unter anderem von den Rechtsfakultäten ein bedeutender Ort des Rechts in Deutschland. Hier gilt es – aus meiner Sicht –, Mit dieser Stadt verbindet man auch die „Friedliche Revolution“, mit dem Forum Recht den Versuch beiden Wissenschaftlerinnen Franziska Grethe und Leva Wenzel vorbereitet. zu wagen, dem Recht wieder Das erste Symposium fand im Sitzungssaal des Bundesverfassungsgerichts unter Leitung bei der die Menschen 1989 ihren Willen zur Demokratie und zur zu seinem RECHT zu verhelfen, von Prof. Dr. Susanne Baer statt. Fachwissenschaftlerinnen und Fachwissenschaftler aus der Rechtsstaatlichkeit bekräftigt haben. Im Mai 2019 gründete sich soll heißen: in unterschiedlichen historischen und zeitgeschichtlichen Forschung, der Rechtswissenschaft und der Kunst- und auch in Leipzig ein Initiativkreis Forum Recht. Ullrich Eidenmüller Ausgestaltungsmöglichkeiten den Bildgeschichte brachten sich ein und gaben zahlreiche Impulse. Außerdem waren unter und Christian Kirchberg vom Initiativkreis Karlsruhe reisten am 6. Bürgerinnen und Bürgern ihr Recht anderem die Mitglieder des Deutschen Bundestages Dr. Johannes Fechner, Carsten Körber März 2019 nach Leipzig und trafen Vertreterinnen und Vertreter zu erklären, zu vermitteln und zu und Ingo Wellenreuther, Stefan Ruppert und Danyal Bayaz, das Bundesministerium der Justiz des Initiativkreises Leipzig, unter anderem den Oberbürgermeister diskutieren. und für Verbraucherschutz, das Haus der Geschichte der Bundesrepublik, das Deutsche Burkhard Jung und den damaligen sächsischen Justizminister Karl-Dieter Möller Historische Museum und das ZKM sowie Vertreterinnen und Vertreter des Initiativkreises Sebastian Gemkow, und stimmten sich bezüglich der künftigen beteiligt. Das zweite Symposium zum gestalterischen Gesamtkonzept und seiner räumlich- Zusammenarbeit ab. funktionellen Umsetzung wurde unter anderem von Prof. Grether vorbereitet und fand unter Bettina Limperg, Prof. Dr. Susanne Baer und Prof. Dr. Christian Kirchberg vom Initiativkreis Leitung von Bettina Limperg im Sitzungssaal des Bundesgerichtshofs statt. hatten an der Ausarbeitung des Gesetzestextes mitgewirkt. Alle Fraktionen außer der AfD In dem intensiven Fachgespräch mit namhaften Vertreterinnen und Vertretern aus unterstützten das Forum Recht. Dem Initiativkreis war damit Außergewöhnliches gelungen: den Bereichen Gestaltung, Szenographie und Architektur wurde, aufbauend auf den Eine Idee aus der Mitte der Bevölkerung war zu einer Bundesstiftung gewachsen. Das denkbaren inhaltlichen „roten Fäden“ eines kuratorischen Programms – dem Thema des Gesetz zur Errichtung der Stiftung Forum Recht trat am 17. Mai 2019 in Kraft. Im Juni 2019 ersten Symposiums –, diskutiert, wie das Prinzip der Partizipation in der Raumkonzeption fand die erste Kuratoriumssitzung unter Vorsitz von Bettina Limperg statt. und in der architektonischen Gestaltung umgesetzt werden konnte. Das Symposium lieferte wichtige Anregungen für die Weiterentwicklung des Projekts, auch im Hinblick auf die Ausschreibung des Gestaltungs- und Architekturwettbewerbs.
12 | | 13 Es war eine Idee, die uns alle 6. Wie der Förderverein Mitglied im Stiftungsbeirat wurde IV. Ausblick verbunden, die uns begeistert Nachdem im Sommer 2019 das Kuratorium der Stiftung seine Arbeit und getragen hat. Engagiert Aus vielen Quellen gespeist und aus dem Initiativkreis heraus gegründet, wird die aufgenommen hatte, fand am 20. Februar 2020 die konstituierende haben wir darum gerungen, wie „Stiftung Forum Recht“, unterstützt und begleitet durch den „Förderverein Forum Recht e. V.“, wir die Entscheider in Berlin Sitzung des Stiftungsbeirats statt. Die Stiftung hat die Aufgabe, das ein interdisziplinäres Zentrum für Fragen zu Rechtsstaat und Recht aufbauen. Stiftung überzeugen können. Mit Erfolg. inhaltliche und bauliche Konzept zu erarbeiten und gemeinsam mit und Förderverein eint dabei das Ziel, die Achtung der Werte unseres Grundgesetzes als verschiedenen Partnern dessen Umsetzung in Karlsruhe und Leipzig Gerhard Strack Grundlage unserer Demokratie zu stärken. zu realisieren. Sie handelt durch drei Organe: das Kuratorium, das Direktorium und den Stiftungsbeirat. Schon der vergleichsweise kurze Zeitraum von eineinhalb Jahrzehnten Entstehungsgeschichte zeigt, wie schnell „alles fließt“. Stieß die Idee zu Beginn noch auf Das Kuratorium besteht aus 22 Mitgliedern und ist je zur Hälfte mit Abgeordneten zurückhaltendes Interesse, so hat sich das im Laufe der Jahre sehr deutlich gewandelt. des Bundestags sowie Persönlichkeiten des Rechts, etwa der hohen Gerichte, besetzt. Was im allgemeinen Urteil oft als „trockene Materie“ ohne erkannten Bezug zum Vorsitzende ist BGH-Präsidentin Bettina Limperg, Stellvertreter MdB Carsten Körber. Das gesellschaftlichen und auch persönlichen Alltag angesehen wurde, hat sich inzwischen Direktorium wird vom Kuratorium für die Dauer von jeweils fünf Jahren bestellt und führt im Bewusstsein einer Mehrheit als Fundament einer freiheitlichen und vor allem gelebten die Geschäfte der Stiftung. Erste Direktorin der Stiftung ist seit dem 15. September 2020 Demokratie herausgeschält. Henrike Claussen, die bis dahin das „Memorium Nürnberger Prozesse“ geleitet hatte. Im Oktober 2020 nahm der stellvertretende Direktor Dr. Stephan Barthelmess seine Arbeit auf. Das heißt nicht, dass diese Aufmerksamkeit gleichzusetzen wäre mit Unterstützung. Im Gegenteil – die Brüche in der Gesellschaft nehmen zu; nicht nur ein Blick über die Der Stiftungsbeirat besteht aus bis zu 30 Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Grenzen zeigt das. Die Lebenswelten der Menschen driften auseinander. Und damit auch Politik und Praxis, die ebenfalls vom Kuratorium für die Dauer von jeweils fünf Jahren das Verständnis für die übergreifende Verbindlichkeit der Regeln des Rechtsstaats für gewählt werden. Der Beirat soll die Breite der Zivilgesellschaft repräsentieren und berät alle. Immer mehr Menschen sind nicht mehr bereit, das eigene Weltbild, das persönliche das Kuratorium und das Direktorium bei deren Arbeit. Vorsitzende ist Prof. Dr. Angelika Gefühl für Gerechtigkeit einer allgemeinen Norm unterzuordnen. Der Weg von der inneren Nußberger, vormalige Vizepräsidentin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Distanzierung zum offenen Widerstand wird kürzer. Stellvertretender Vorsitzender ist Prof. Dr. Matthias Bruhn. Der Förderverein Forum Recht entsendet ein Mitglied in den Stiftungsbeirat und wird so auch in Zukunft den Weg zum Es wird die Aufgabe der Stiftung Forum Recht sein, an dieser Bruchstelle anzusetzen, der Forum aktiv begleiten. Förderverein begleitet sie dabei. Mit Beharrlichkeit, ohne Eifer und Illusionen – zwar muss man den Rechtsstaat nicht lieben, aber akzeptieren und fördern sollte man ihn. Das Forum Recht hat die Chance, in diversen Diskussionen den Weg über Aufklärung zu Verständnis und gelebter Toleranz zu zeigen und zu entwickeln; Toleranz gegenüber abweichenden Meinungen anderer und Toleranz gegenüber den Regeln einer Gesellschaft, die die divergierenden Meinungen zusammenfassen muss. Stiftung und Förderverein sollten dabei standfest und flexibel Es bedarf einer Institution, die zugleich sein. Standfest gegenüber den offenen Gegnern des sich umfassend und grundsätzlich freiheitlichen Rechtsstaats, flexibel in der Begegnung mit den der besonderen Wertigkeit der Zweiflern. Mit bloßer Information und Aufklärung über den Kulturleistung ,Recht‘ und ihrer Rechtsstaat ist es nicht getan. Es gilt, die Welt der Zweifler zu Bedeutung für das Funktionieren verstehen und deren akzeptierte Diskussionspartner zu werden, einer freiheitlich und demokratisch bevor sie zu offenen Gegnern werden. verfassten Ordnung des Gemeinwesens annimmt. Der Förderverein Forum Recht e. V. wird den begonnenen Weg Prof. Dr. Christian Kirchberg mit Engagement fortsetzen. Auf dieser Basis freut er sich besonders darauf, die Stiftung Forum Recht nach besten Kräften bei der Entwicklung und Schärfung ihres Profils zu unterstützen, insbesondere während des Aufbaus der beiden physischen Standorte und des virtuellen Standorts. Seine Arbeit wird der Förderverein orientieren an den alltäglichen Diskussionen rund um Themen des Rechtsstaats, die die Bevölkerung jeweils aktuell bewegen. Bei Veranstaltungen und Diskussionsrunden zu verschiedensten Themen werden alle Menschen eingeladen, sich einzubringen, Mitglied zu werden und sich zu engagieren für die Demokratie und den Rechtsstaat – und das weit über Karlsruhe und Leipzig hinaus. Der begonnene Weg macht Mut.
16 | | 17 VI. Die Mitglieder des Initiativkreises in Karlsruhe „Das Forum Recht soll kein Museum des Rechts sein, sondern ein bundesweit wirkendes Verstehenslabor, mit dem der Öffentlichkeit das weitgehend in alphabetischer Reihenfolge verschlossene Terrain des Rechts zwischen Politik, abstrakter Rechtsetzung und konkreter Rechtsanwendung zugänglich gemacht wird. Das Leben bietet hierzu tagtäglich neues Anschauungsmaterial. Nach Jahren gemeinsamen Suchens kann „Karlsruhe – das ist für mich in erster Linie das Bundesverfassungsgericht, an dem der aus einem privaten ,Denkkreis‘ hervorgegangene ehemalige Initiativkreis ich als Richterin wirken darf. Aber dass Karlsruhe ein besonderer Ort des Rechts und heutige Förderverein Forum Recht stolz darauf sein, die politischen ist, wurde montagabends besonders deutlich – in der Pirmasenser Straße, am Entscheidungsträger in Berlin durch hochprofessionelle Machbarkeitsstudien und Küchentisch. Der Initiativkreis warb dafür, dem Rechtsstaat mehr Aufmerksamkeit der Entwicklung konkreter Organisations- und Rechtsträgerstudien von Sinn und zukommen zu lassen. Gemeinsam ist es gelungen, auch ,Berlin‘ zu überzeugen, Zweck des Vorhabens überzeugt zu haben.“ dass Recht für Menschen erfahrbar werden kann und muss. Es zeigt sich immer wieder: Wo sich viele gemeinsam engagieren, entsteht etwas. Das Forum Recht ist Prof. Dr. Dr. Norbert Gross eine große Chance, den Rechtsstaat gemeinsam zu stärken.“ Rechtsanwalt beim Bundesgerichtshof a. D. und ehemaliger Präsident der Rechtsanwaltskammer am BGH, Honorarprofessor am KIT. Prof. Dr. Susanne Baer, LL. M. Richterin des Bundesverfassungsgerichts, Professur für Öffentliches Recht und Geschlechterstudien an der Humboldt-Universität zu Berlin. „Nach der deutschen Wiedervereinigung hat mich die Kritik der Bürgerrechtsbewegung, dass man ,Gerechtigkeit gewollt, aber den Rechtsstaat bekommen habe‘, nachdenklich gestimmt. Die Überzeugung, dass der Rechtsstaat „I have a dream: Das Forum Recht wird überflüssig, weil der Rechtsstaat bei seinen nichts Selbstverständliches ist, haben mir die Entwicklungen in einer Reihe Entscheidungen glaubwürdig und dauerhaft die Balance findet zwischen dem von Staaten in Europa vor Augen geführt. Ich bin als ,Spätberufener‘ gerne zum Schutz der Grundwerte einer freiheitlichen Gesellschaft und dem Rechtsempfinden Initiativkreis Forum Recht hinzugestoßen und habe dort erlebt, mit welchem seiner Bürgerinnen und Bürger. Beim Ringen um diesen Idealzustand ist das Forum Engagement und mit welcher Ernsthaftigkeit ein Kreis zivilgesellschaftlicher Recht Partner für alle. Dabei müssen wir nicht nur bereit sein zuzuhören, sondern Gleichgesinnter sich der Idee angenommen hatte, eine Einrichtung zu planen auch zu lernen, Verstand und Herz offen zu halten für notwendige Veränderungen. und umzusetzen, die die Bedeutung rechtsstaatlichen Gedankenguts vermitteln Denn ein Rechtsstaat, der nicht bereit ist, sich ständig in der Diskussion möchte.“ weiterzuentwickeln, wird austrocknen.“ Rolf Hannich Ullrich Eidenmüller Bundesanwalt beim Bundesgerichtshof a. D., zuletzt Abteilungsleiter und ständiger Rechtsanwalt und Bürgermeister a. D., Leiter der Bewerbung Karlsruhes als Vertreter des Generalbundesanwalts. „Kulturhauptstadt Europa 2010“ mit „Recht“ als kulturellem Leitwert. „Recht will Gerechtigkeit verwirklichen, es wird vom Parlament gesetzt, ist im „Die in der Werkstatt des Initiativkreises Forum Recht in Karlsruhe Gesetzblatt geschrieben, kann aus Gewohnheit entstehen, wird von Richtern entwickelte Vision einer bundesweiten Institution, die als Begegnungs- und ,gesprochen‘, es ist abstrakt, dynamisch, es ist nicht identisch mit dem Gesetz, Dokumentationszentrum das Leitbild des demokratischen Rechtsstaats in es soll Schutz, Sicherheit und Ordnung bieten, kann missbraucht werden, ist Deutschland in seinen vielseitigen Facetten für alle Bevölkerungsgruppen eine Wissenschaft, Recht haben und Recht bekommen ist zweierlei ... Recht ist anschaulich vergegenwärtigt, wird erfreulicherweise bald verwirklicht. Angesichts von existenzieller Bedeutung, aber es ist nicht zu greifen und mitunter schwer zu der elementaren Bedeutung des Rechtsstaatsgedankens für unser Land mag begreifen. Eine Plattform zu schaffen, die allen den Zugang zum Phänomen Recht die Frage aufkommen, weshalb nicht bereits früher der Bundesgesetzgeber eine eröffnet, ist faszinierend und eine Notwendigkeit. Das Forum Recht will sich dieser derartige Einrichtung auf den Weg gebracht hat. Wichtig ist aber, dass nunmehr die Herausforderung stellen.“ Umsetzung erfolgt.“ Prof. Dr. Günter Hirsch Dr. Detlev Fischer Präsident des Bundesgerichtshofs a. D., zuvor Präsident des Sächsischen Richter am Bundesgerichtshof a. D., Vorsitzender des Vereins „Rechtshistorisches Verfassungsgerichtshofs sowie Richter am Europäischen Gerichtshof. Museum e. V.“, Karlsruhe. „Es bedarf einer Institution, die sich umfassend und grundsätzlich der besonderen „Als Mitstreiter der ersten Stunde und Verfasser des baulichen Teils der Wertigkeit der Kulturleistung ,Recht‘ und ihrer Bedeutung für das Funktionieren Machbarkeitsstudie engagiere ich mich vor allem für das Ziel, für das Forum einer freiheitlich und demokratisch verfassten Ordnung des Gemeinwesens Recht ein städtebaulich, gestalterisch und funktional herausragendes Gebäude annimmt. Dass die Stiftung Forum Recht tatsächlich aus der Taufe gehoben in Karlsruhe zu bauen. Das kann am besten durch einen großen internationalen werden konnte, erfüllt mich mit großer Befriedigung. Gleichzeitig steht der aus Architektenwettbewerb erfolgen, dessen Ergebnis dann zeitnah umgesetzt wird. Mit dem Initiativkreis hervorgegangene Förderverein Forum Recht in besonderer diesem ‚Leuchtturmprojekt‘ können sowohl die Informationen über das Recht und Weise in der Pflicht, das Entstehen des Forums Recht zu begleiten und alles dazu den Rechtsstaat als auch die Wertschätzung von Karlsruhe als Residenz des Rechts beizutragen, dass es im Bewusstsein sowohl der Zivilgesellschaft als auch der europaweit gestärkt werden.“ Verantwortlichen auf allen staatlichen Ebenen verankert bleibt.“ Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Grether Prof. Dr. Christian Kirchberg Architekt und Leitender Baudirektor a. D., zuletzt Leiter des Staatlichen Rechtsanwalt in Karlsruhe, Vorsitzender des Verfassungs- und des Hochbauamtes Karlsruhe, Honorarprofessor am KIT. Menschenrechtsausschusses der BRAK, Honorarprofessor am KIT.
18 | | 19 „Das Forum Recht reagiert auf einen Bedarf an aktiver Wissensvermittlung, den „Eines hat die Arbeit im Initiativkreis ,Haus des Rechts‘ von vielen Projektteams, in Bundesgerichtshof, Bundesanwaltschaft und Bundesverfassungsgericht bei denen ich in meiner Funktion mitwirken konnte, ganz wesentlich unterschieden: aller Öffentlichkeitsarbeit nicht leisten können. Der Bedarf nach Information, Meist traten deren Mitglieder in ihren fachlichen Rollen auf. Beim Initiativkreis trat nach Verstehen und Erleben unseres Rechtssystems ist in allen Alters- und Fachlichkeit eher in den Hintergrund. Es war eine Idee, die uns alle verbunden, die Bevölkerungsschichten vorhanden. Hierfür ein Angebot zu entwickeln und dieses uns begeistert und getragen hat. Engagiert haben wir darum gerungen, wie wir die an der Seite eines der Obersten Gerichtshöfe des Bundes unter Einbeziehung eines Entscheider in Berlin überzeugen können. Mit Erfolg.“ denkmalgeschützten Verhandlungssaals als authentischen Ort mit einem offenen und partizipativen Konzept zu realisieren, war einer der Grundgedanken des Forums Gerhard Strack Recht.“ Stadtdirektor, Persönlicher Referent des Oberbürgermeisters und Leiter des OB-Büros. Bettina Limperg Präsidentin des Bundesgerichtshofs, zuvor als Ministerialdirektorin Amtschefin des Justizministeriums Baden-Württemberg. „Gute Ideen überdauern auch verlorene Bewerbungen! Zwar scheiterte die Kulturhauptstadt-Bewerbung der Stadt Karlsruhe 2010, doch die Idee eines ,Europäischen Hauses des Rechts und der Gerechtigkeit‘ lebte weiter. Bei einigen „,Wir müssen mehr denn je über den Rechtsstaat reden‘, war Leitgedanke zweier Flaschen Wein wurde schnell klar: Das Thema Recht und Rechtsstaatlichkeit Initiativen in Karlsruhe, die gemeinsam mit großem Sachverstand und ebensolchem ist in den letzten Jahren immer wichtiger geworden. Eine mögliche Antwort: Netzwerk in Justiz, Politik und Zivilgesellschaft hinein das Forum Recht auf den Ein Forum Recht, das niedrigschwellig den Rechtsstaat erklärt, im Netz für alle Weg gebracht haben. Wir in Karlsruhe wissen, dass das Recht viele ansprechende erreichbar ist – und nicht zuletzt inhaltlichen Zugang zu den Institutionen wie und aufregende Seiten hat, was die Besucherströme in die ,Residenz des Rechts‘ Bundesverfassungsgericht und Bundesgerichtshof in Karlsruhe und Leipzig vor Ort zeigen, zu den Bundesgerichten, zum Verfassungs-Bürgerfest 2019, zu kulturellen ermöglicht.“ Veranstaltungen oder in absehbarer Zeit zum Forum Recht, dessen Stiftungssitz in Karlsruhe ist, der Stadt des impulsgebenden Küchentischteams. Bleiben wir in Daniel Wensauer-Sieber guter Verfassung!“ M. A., Historiker und Partner der Unternehmensberatung sieber | wensauer-sieber | partner Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, zuvor Mitglied des Landtags von Baden- Württemberg und Staatssekretär im dortigen Kultusministerium. „Die Welt wird täglich komplizierter. Die Welt des Rechts und des Unrechts sowieso. Zu allen Zeiten wuchs und wächst der Berg von Verordnungen, Gesetzen, Urteilen, Vorurteilen und Fehlurteilen. Hier gilt es – aus meiner Sicht –, mit dem Forum Recht den Versuch zu wagen, dem Recht wieder zu seinem RECHT zu verhelfen, soll heißen: in unterschiedlichen Ausgestaltungsmöglichkeiten den Bürgerinnen und Bürgern ihr Recht zu erklären, zu vermitteln und zu diskutieren. Genug Motivation, mich im Initiativkreis und Förderverein zu engagieren.“ Karl-Dieter Möller Fernsehjournalist, ehemaliger ARD-Rechtsexperte und Leiter der ARD- Fernsehredaktion „Recht und Justiz“, Karlsruhe. „Diversity, privater Rahmen, wertschätzender Austausch: Das waren Erfolgsgaranten, damit eine ,Esstisch-Gruppe‘ das später vom Bundestag beschlossene Projekt auf den Weg bringen konnte. Alle haben sich persönlich eingebracht. Der private Rahmen bot die Chance des Diskurses an der Sache – so konnte das Projekt reifen, bevor es das Licht der Öffentlichkeit erblickte. Und auch ein wenig Gandhi-Geist schwebte darüber: ,Sei du selbst die Veränderung, die Du Dir wünschst in der Welt.‘ Das Forum Recht als Plattform für Austausch zu Recht und Demokratie kann zur Veränderung beitragen und Menschen zusammenbringen. Ich freue mich auf den weiteren gemeinsamen Weg!“ Elke Susanne Sieber M. A., Kunsthistorikerin und Partnerin der Unternehmensberatung sieber | wensauer-sieber | partner.
20 | | 21 VII. Dank IX. Das Direktorium Wir freuen uns, dass es in allen Phasen so viele unterstützende Kräfte, Akteurinnen und Henrike Claussen Akteure, Mitdiskutierende und Mitdenkende gegeben hat, die immer an das Projekt geglaubt Direktorin der Stiftung Forum Recht haben und sich für Demokratie und die Rechtsstaatlichkeit einsetzen. Der Förderverein Forum Recht wächst und bekommt immer mehr Freunde und Mitglieder. Henrike Claussen ist Historikerin mit dem Schwerpunkt auf Rechtsgeschichte und Einen besonderen Platz in der Entwicklung des Forums Recht haben Nina Löffler (Mitarbeiterin Deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts. Seit dem 15. September 2020 ist sie Direktorin der Stiftung Forum Recht. bei sieber | wensauer-sieber | partner), Dr. Eckehard Fulda (ehemaliger Geschäftsführer des Karlsruher Forums für Kultur, Recht und Technik), Dr. Dorothee Schlegel (Geschäftsführerin Zuvor leitete sie das „Memorium Nürnberger Prozesse“ in Nürnberg, an dessen des Karlsruher Forums für Kultur, Recht und Technik) und Dr. Bärbel Maliske-Velten Gründung und Aufbau sie seit 2007 in verschiedenen Funktionen beteiligt war. (Geschäftsführerin unseres Fördervereins Forum Recht), die mit Kraft, Engagement und Sie studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Kunstgeschichte und Klassische Archäologie an der Universität zu Köln und war anschließend unter anderem am Überzeugung insbesondere den wirtschaftlichen und organisatorischen Teil betreut haben. Dokumentationszentrum Reichsparteitage Nürnberg, bei der Weiße Rose Stiftung e. V. in München sowie freiberuflich tätig. Sie verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich der Ausstellungsarbeit sowie der inhaltlich-strategischen Ausrichtung von museal geprägten Institutionen der Geschichts- und Politikvermittlung. Einen VIII. Der Initiativkreis in Leipzig besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die konzeptionelle Entwicklung von Vermittlungsstrategien in der historisch-politischen Bildungsarbeit mit einem Als im Jahr 2017 das Forum Recht in Berlin breite Unterstützung in Politik, Justiz, Kultur besonderen Fokus auf juristischen und rechtshistorischen Inhalten. und Wissenschaft fand, entstand bald auch die Idee, neben dem Hauptstandort in Karlsruhe einen zweiten Standort in Ostdeutschland zu etablieren. Die vierzigjährige deutsche Teilung erfordert eine gesonderte Betrachtung – gerade auch beim Thema Rechtsstaatlichkeit. Dr. Stephan Nikolaus Barthelmess Stellvertretender Direktor der Stiftung Forum Recht Leipzig als Stadt des Rechts und der „Friedlichen Revolution“ wurde als zweiter Standort favorisiert. Mit dem Sitz des Reichsgerichts war die Stadt Leipzig, historisch betrachtet, Dr. Stephan Nikolaus Barthelmess ist ein international erfahrener Kulturmanager mit einem Schwerpunkt auf der künstlerischen Leitung von Festivals sowie der Karlsruhes Vorgängerin als „Residenz des Rechts“. Auch heute ist Leipzig – mit dem Geschäfts- und Unternehmensführung von Kultur- und Museumsbauten. Seit dem Bundesverwaltungsgericht, zwei Strafsenaten des Bundesgerichtshofs, einer Abteilung 1. Oktober 2020 ist er stellvertretender Direktor der Stiftung Forum Recht. des Generalbundesanwalts, dem Sitz des Verfassungsgerichtshofs des Freistaates Sachsen, vieler Fachgerichtsbarkeiten sowie einer der größten und ältesten deutschen Nach einem Studium am Musikkonservatorium in Athen und in der Meisterklasse Rechtsfakultäten – ein Zentrum des Rechts in Deutschland. des Cellisten Csaba Onczay an der Franz-Liszt-Akademie in Budapest studierte er in München und Paris Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie. Seine Promotionsarbeit, als Fellow der J. Paul Getty Stiftung in Los Angeles und Im Mai 2019 hat sich auch in Leipzig ein Initiativkreis Forum Recht gegründet, der den Standort als Stipendiat der Französischen Regierung, konzentrierte sich auf das Thema der Leipzig des Forums Recht voranbringen will. Seither haben in diesem Initiativkreis mitgewirkt: Urbanisierung von Architektur am Beispiel der Bauaufgabe des Museums. Seine Prof. Dr. Ulrich Brieler, Stadt Leipzig, Leiter Referat Wissenspolitik Ausbildung zum Kulturmanager geht zurück auf Studienaufenthalte in Philadelphia Prof. Dr. Tim Drygala, Juristische Fakultät, Dekan und am Managementzentrum Sankt Gallen. Nach verschiedenen Stationen in Sabine Fuhrmann, Rechtsanwaltskammer Sachsen, Präsidentin leitenden Managementpositionen war er zuletzt Kaufmännischer Geschäftsführer der Kunsthalle Mannheim. Sebastian Gemkow, Staatsministerium der Justiz, Justizminister a. D. Dr. Annika Gröger, Stadt Leipzig, Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters, Referat Grundsatz und Koordination Roland Gross, Rechtsanwaltskammer Sachsen, Vizepräsident a. D. Dr. Detlef Haselbach, Rechtsanwaltskammer Sachsen, Präsident a. D. Jörg Herold, Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Pressesprecher Ulrich Hörning, Stadt Leipzig, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung Burkhard Jung, Stadt Leipzig, Oberbürgermeister Carsten Körber, Mitglied des Bundestages Tilo Kolb, Leipziger Anwaltsverein e. V., Vorsitzender Daniela Kolbe, Mitglied des Bundestages Prof. Dr. Andreas Korbmacher, Bundesverwaltungsgericht, Vizepräsident Monika Lazar, Mitglied des Bundestages Katja Meier, Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Justizministerin Birgit Munz, Sächsischer Verfassungsgerichtshof, Präsidentin a. D. Prof. Dr. Dr. h. c. Klaus Rennert, Bundesverwaltungsgericht, Präsident Friedbert Striewe, Leipziger Anwaltsverein e. V., Vorsitzender a. D. Zu den Aufgaben des dortigen Initiativkreises zählen, Konzeptideen zu erstellen, eine Machbarkeitsstudie für Leipzig zu beauftragen, Flächen- und Baufragen zu klären sowie die Öffentlichkeitsarbeit in Leipzig und in Sachsen. Anfang 2021 schloss sich der Initiativkreis Leipzig dem Förderverein Forum Recht e. V. an.
22 | | 23 X. Pressespiegel Politik 22. November 2016, 18:54 Karlsruhe Gesetz als Markenzeichen ¼8j ÆÏjÏ ? a?Æ 0j? -jWÏ ajà a?ù½ =ßj ~jÏØÃj Øa j ÆÏÏØÏ ÏÛwÏj ? ajj wÛà aj ?Ø ajÆ ~j®?Ïj ¼ÃØƽ ?ÃÆÃØj ¼ ÏÆWjaØ~j jÃw?ÃM?à ?Wj½ Ãjà aÃ?~ Mj ajà +ÃCÆjÏ?Ï ajà +Cj wÛà j ¼ÃØ -jWϽ ØajÆ~jÃWÏÆw ¼ÃØ -jWϽ ?Øw Ãj? ?WM?à 7Ã~jÆ®ÃCWj Ï ?WCÏjà Øa j¡Ãaj
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