Startpunkt: Elektrifizierung der GKB - Ausgabe 90 | Juni 2020
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Magazin der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH Ausgabe 90 | Juni 2020 Startpunkt: Elektrifizierung der GKB Die Zukunft der öffentlichen Mobilität in der Weststeiermark
INHALT | EDITORIAL | IMPRESSUM Inhalt Editorial Inhalt / Editorial / Impressum 2 Die Juni-Ausgabe des belieb- ring-Basistunnel. Danach widmen Geschäftsführung 3 ten GKB-Magazins Drehschei- wir uns im Jubiläumsjahr erneut der Startpunkt: Elektrifizierung der GKB 4 be erscheint wieder in der ge- Geschichte der GKB, auch wenn Coronavirus-Krise: wohnten und gedruckten Form. die geplanten Feierlichkeiten auf GKB stellt Versorgung mit Mobilität 2021 verschoben werden muss- für die Weststeiermark sicher 6 Die Geschäftsführung wirft in der ten. Im Personalteil stellen wir eine Spannendes Interview mit der neuen neuen Ausgabe einen Blick zurück neue Prokuristin, neue Projektver- Klimaschutz- und Mobilitätsministerin und erläutert die Plä- antwortliche und viele Leonore Gewessler, BA 8 ne für die Zukunft. Die neue Mitarbeiterinnen Koralmbahnreport: Leitartikel beschäftigen bzw. Mitarbeiter vor. In Elektrifizierungsarbeiten beim Bahnhof sich mit den Elektrifizie- der Rubrik „News and Weststeiermark und Halbzeit beim SBT 10 rungsplänen der GKB Facts“ informieren wir Historische Betrachtungen - und der Coronavirus- über die Fahrgast-Char- Die Geschichte der GKB - Teil 2/4 12 Krise. Im Anschluss ta 2020, die Pläne der Mittelposter: GTW in Blumenwiese 14 führen wir ein Interview LTE, den Kommando- Personal / Diversity 16 mit der neuen Mobili- wechsel im VR1 u.a.m. Ganz Kurze Berichte 20 tätsministerin Leonore von Der Reisebericht führt Reiseimpressionen aus Bratislava 24 Gewessler. Der Koralm- Mag. Ernst Suppan uns ins schöne Bratis- Technisches Eisenbahnmuseum (TEML) bahnreport berichtet Chefredakteur lava und der Nostalgie- & Steirische Eisenbahnfreunde (StEF) 27 über Elektrifizierungs- teil beschäftigt sich mit Promotion 28 arbeiten beim Bahnhof Weststeier- dem krisenbedingt, verspäteten mark und die Halbzeit im Semme- Saisonstart im Liebocher TEML. Impressum Die „Drehscheibe“ ist das PR- und Mitarbeiter/ Ihre Vorsorge innenmagazin der GKB. Sie ist eine nach Bedarf erscheinende Informationsschrift. Alle erschien- Das GKB Vorsorgepaket auf Schiene enen Ausgaben und weitere aktuelle Informationen Kennen Sie Ihre Lebensrisiken? finden Sie im Internet unter: www.gkb.at Die ÖBV Versicherungen sind sehr komplexe Produkte, dennoch sollte das Ver- Risiko- sicherungsportfolio kein Zufallsprodukt sein. Um die richtige Auswahl zu treffen, ist es essenziell, zuerst die persönlichen Risiken zu bestimmen. analyse Medieninhaber: Graz-Köflacher Bahn Mit der kostenlosen Risikoanalyse der ÖBV erhalten Sie eine objektive Standortbestimmung, die mögliche existenzgefährdende Risiken auf- und Busbetrieb GmbH zeigt. Herausgeber: Mag. Ernst Suppan Bausteine für Ihre Sicherheit in Beruf und Freizeit Rund 75 % aller Unfälle passieren in der Freizeit, der Großteil davon in den Redaktion: Mag. Carmen Loibnegger eigenen vier Wänden. Unfälle schränken nicht nur unsere Bewegungsfrei- Der ÖBV heit ein, sie können auch große finanzielle Einschnitte mit sich bringen. Mag. Ernst Suppan Unfallschutz Der ÖBV Unfallschutz begleitet Sie 365 Tage im Jahr - rund um Jasmin Motschnik die Uhr und weltweit. Ihre wichtigsten Vorteile Anschrift: Graz-Köflacher Bahn und > Tarife und Bausteine für jede Lebensphase Busbetrieb GmbH > keine Zuschläge für Ihre Berufsrisiken Direktion / Abteilung G-PR > Triebfahrzeugführer-Klausel Köflacher Gasse 35 – 41, 8020 Graz 0316 / 5987 – 311 oder 315 Für die Pension vorsorgen und mehrfach Steuern sparen drehscheibe@gkb.at Vorsorgen Die ÖBV Zukunftsvorsorge wird staatlich gefördert. Außerdem zahlen Sie keine Versicherungssteuer und bei der Pensionszahlung fallen weder und Steuern Druck: Koralpendruckerei Ges.m.b.H. KESt noch Einkommenssteuer an. sparen 8530 Deutschlandsberg Mit der ÖBV ZukunftSicherung können Sie ab sofort monatlich Lohn- steuer sparen. Durch den Rahmenvertrag der GKB mit der ÖBV können Sie 25,– Euro direkt von Ihrem Gehalt in eine klassische Lebensversicherung bei der ÖBV ein- Auflage: 5.000 Stück im Quartal zahlen. Durch den Abzug verringert sich die Lohnsteuer und damit der tatsächliche Nettoaufwand für Sie. Fotos: Cover: J. Motschnik, Poster: K. Ferk Ihre Ansprechpartnerin: Ansonsten: GKB-Archiv, K. H. Ferk, Andrea Manokyan ÖBV Beraterin Abtl. G-PR, Dipl.-Kom. Clemens Tel: 0664 / 456 36 68 andrea.manokyan@oebv.com Rant, Mag. C. Loibnegger, *Stand: 02/2020 | Österreichische Beamtenversicherung, VVaG (ÖBV), Grillparzerstraße 11, 1016 Wien | Offenlegung nach § 14 UGB: registriert beim Handelsgericht Wien unter FN 86811p oder Mag. E. Suppan bzw. Die ÖBV Selekt Versicherungsagentur GesmbH, mit Sitz in 1016 Wien, Grillparzerstraße 11, FN 266278k HG Wien, GISA-Zahl: 25136678. Sie ist eine 100%-ige Tochtergesellschaft der Österreichischen Beamtenversicherung, VVaG. Agenturverhältnisse: Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group, D.A.S Rechtsschutz AG, Niederösterreichische Versicherung AG, Helvetia Versicherun- lt. jeweiliger Textanmerkung; gen AG, UNIQA Österreich Versicherungen AG und WWK Lebensversicherung a.G. Mit der ÖBV durchs Leben. www.oebv.com 2 | Ausgabe 90 - Juni 2020
Elektrifizierung der GKB | GESCHÄFTSFÜHRUNG Vergangenheit und Zukunft der GKB – 160 Jahre Mobilität und Innovation Im Jahr 2020 wollten wir das Jubilä- Schritt nach Europa getan. Die GKB ist um 160 Jahre Graz-Köflacher Bahn mit Joint Ventures erfolgreich im internati- feiern, müssen uns aber stattdessen onalen Schienengüterverkehr unterwegs, mit den Auswirkungen der Corona- auch erste Schritte im Personenfernver- virus-Pandemie auseinandersetzen. kehr wurden bereits unternommen. Der Großteil der Jubiläumsaktivitäten musste leider auf 2021 verschoben werden, zeitgleich setzen wir aber Elektrifizierung voll auf die Weiterentwicklung der modernen GKB zum umweltfreund- trotz Krise lichen Mobilitätsdienstleister. Natürlich leidet auch die GKB unten den Als am 3. April 1860 der erste Zug in Auswirkungen der aktuellen Krise. Aber Richtung Köflach fuhr, begann für die nur durch Innovation bleibt ein Unterneh- Weststeiermark das Zeitalter der moder- men zukunftsfit und die Zukunft der GKB nen Mobilität und eine nachhaltige Er- liegt in der umweltfreundlichen Mobilität. folgsgeschichte nahm ihren Anfang. Die Die GKB hält trotz oder gerade wegen der Region erfuhr zwar bereits davor einen Coronavirus-Krise, an ihren Infrastruktur- wirtschaftlichen Aufschwung, wodurch ausbauplänen fest. Denn Investitionen der Bau der Eisenbahn überhaupt erst in Mobilität und Klimaschutz stärken die realisiert werden konnte. Aber die Eisen- Konjunktur nachhaltig und schaffen da- bahn brachte einen ungeahnten Innova- durch Arbeitsplätze. Bereits Mitte Jänner von tionsschub für die gesamte (Süd-)West- 2020 konnten wir gemeinsam mit dem KR Mag. Franz Weintögl steiermark, schuf neue Arbeitsplätze Mobilitätsministerium und dem Land Generaldirektor der GKB und veränderte das Mobilitätsverhalten Steiermark die Umsetzung der Elektrifi- der Menschen nachhaltig. Im Jahr 1873 zierung der GKB anstoßen. Der Ausbau wurde dann auch die Wieserbahn in Be- des Mobilitätsangebotes im Großraum trieb genommen. Damit wurde die Graz- Graz und in der Weststeiermark ist, aus Köflacher Bahn endgültig zum Rückgrat ökologischen und ökonomischen Grün- der Güter- und Personenbeförderung in den, notwendig und zukunftsweisend. der Region. Unzählige Kohlezüge fuhren Nach den erfolgten Fahrplanausweitun- von der Weststeiermark ganz Europa und gen, kann die GKB mehr Mobilität für die brachten Wohlstand zurück in die Region. Region nur mehr im Rahmen einer Elektri- Recht bald nahm auch die Bedeutung fizierung des Streckennetzes, bei gleich- des Personenverkehrs zu. 1935 schließ- zeitigem Ausbau der Infrastruktur umset- lich wurde der Busbetrieb gegründet, wo- zen. Durch eine Ergänzung des laufenden durch das Liniennetz komplettiert wurde. Investitionsübereinkommens zwischen Unser Unternehmen ist ein untrennbarer Bund, Land und GKB, stehen nun vor- Teil der Region. Die Graz-Köflacher Bahn erst acht Mio. Euro für erste Maßnahmen erlebte gute und schlechte Zeiten, über- zur Elektrifizierung der GKB-Strecken lebte durch eine erfolgreiche Restrukturie- zur Verfügung. Wir freuen uns sehr über rung den Niedergang des Bergbaus und diesen ersten Umsetzungsschritt bei der ist nun ein modernes Bahnunternehmen. Weiterentwicklung der GKB. Unser Ziel Möglich wurde dieser Erfolg durch Diver- ist und bleibt es, ein umfassendes Mo- sifizierung, denn trotz der tiefen Verwur- bilitätsangebot für die Menschen und die zelung in der Region haben wir früh den Wirtschaft in der Region bereit zu stellen. Ausgabe 90 - Juni 2020 | 3
INFRASTRUKTUR | Startpunkt: Elektrifizierung der GKB Verkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang (l.) und GKB-Generaldirektor Mag. Franz Weintögl (r.) mit der Vereinbarung GKB-Generaldirektor Mag. Franz Startpunkt: Elektrifizierung der GKB Bereits zu Jahresbeginn wurden die bereits erfolgten Fahrplanausweitungen, stadt. Generaldirektor Mag. Franz Wein- ersten Planungen für die Elektrifizie- kann die GKB mehr Mobilität für die Re- tögl freut sich sehr über diesen ersten rung und den Ausbau der GKB-Bah- gion nur mehr im Rahmen einer Elektri- Schritt in der Umsetzung der Ausbau- ninfrastruktur im Großraum Graz und fizierung des Streckennetzes, bei gleich- pläne und hält fest: „Die Elektrifizierung in der Weststeiermark präsentiert. zeitigem Ausbau der Bahninfrastruktur und der Ausbau der Schieneninfrastruk- umsetzen. Durch eine Ergänzung des tur der GKB eröffnen, in Kombination mit Der Bund, das Land Steiermark und die laufenden Investitionsübereinkommens der mehrfachen Anbindung an die Hoch- GKB gestalten die Zukunft der öffentli- zwischen Bund, Land und GKB, werden leistungsstrecke der Koralmbahn, neue chen Mobilität in der Weststeiermark neu nun allein 2020 mehr als 28 Mio. Euro Möglichkeiten für den Personen- und und setzen dabei auf die Elektrifizierung investiert, darin sind 8 Millionen Euro für Güterverkehr unseres Unternehmens im des Schienenverkehrs. Landesverkehrs- erste Maßnahmen zur Elektrifizierung der Zentralraum Graz und in der Weststeier- referent LH-Stv. Anton Lang und Gene- GKB-Strecken reserviert. Zum Vergleich: mark“! raldirektor KR Mag. Franz Weintögl in- In den Jahren 2015 bis 2019 wurden ins- formierten am 13. Jänner 2020 in einer gesamt 22 Millionen Euro eingesetzt! Au- Pressekonferenz über den Start der ßerdem bekennen sich die drei Partner Die Planungen Elektrifizierung. Aufgrund der Coronavi- in dieser Übereinkunft zur „vollständigen rus-Krise berichten wir erst jetzt darüber. und ehestmöglichen“ Elektrifizierung der Ab 2020 soll das Elektrifizierungsprojekt GKB. Parallel dazu wird der Ausbau der der GKB, trotz Coronavirus-Krise, volle Stellwerks- und Sicherungstechnik fort- Fahrt aufnehmen. „Grundlage für das Mehr Mobilität gesetzt. Gemeinsam mit dem Land Stei- zukünftige Mobilitätskonzept der GKB, ermark und der Stadt Graz arbeitet die dass den öffentlichen Verkehr in der Der Ausbau des Mobilitätsangebotes im GKB zudem, an einer umfassenden und Steiermark nachhaltig verändern wird, Großraum Graz und in der Weststeier- sicheren Gesamtlösung für alle Eisen- ist die Elektrifizierung des 91 Kilometer mark ist zukunftsweisend. Nach den bahnkreuzungen in der Landeshaupt- langen Streckennetzes der GKB“, er- 4 | Ausgabe 90 - Juni 2020
Startpunkt: Elektrifizierung der GKB | INFRASTRUKTUR Weintögl (r.) freut sich über den Start der Planungen Prok. Mag. Gerald Klug beantwortet im ORF-Interview Detailfragen zur Elektrifizierung läutert Prokurist Mag. Gerald Klug, der Bahnhof Weststeiermark geplant. Die In- errichtende Nahverkehrsdrehscheiben Bereichsleiter für Infrastruktur bei der betriebnahme soll nach jetzigem Stand, als Verknüpfungen zum städtischen Ver- GKB, ein zentrales Element der Planun- trotz Coronavirus-Krise, voraussicht- kehr eingebettet werden sollen. Hinzu gen. „Insgesamt sollen mehr als 133 Ki- lich bis 2025 oder 2026 bzw. bei der 2. kommen Umstiegsmöglichkeiten auf den lometer Strecken- und Bahnhofsgleise Phase bis 2028 erfolgen. Neben der Er- Fernverkehr direkt in der Region, was mit einer elektrischen Oberleitung über- richtung von Oberleitungen und anderen eine massive Qualitätsverbesserung be- spannt werden. Außerdem die Errichtung elektrischen Anlagen bzw. dem Ausbau deutet. Die GKB erwartet eine annähern- eines etwa 1,2 km langen, zweigleisigen der Sicherungstechnik, müssen außer- de Verdoppelung der aktuellen Fahrgast- Abschnitts zwischen der Wetzelsdorf- dem die beiden Tunnels und einige Brü- zahlen. Durch die Elektrifizierung kommt erstraße und der Grottenhofstraße in cken im Netz der GKB adaptiert werden. es auch zu einer massiven Reduktion Graz vorgesehen“, umreißt Klug die Di- Parallel dazu erfolgt zeitgerecht die Neu- der Luftemissionen. Allein in den ersten mensionen. Die reine Bauzeit für die beschaffung von elektrischen Schienen- 30 Jahren würde dies eine Ersparnis von verschiedenen Infrastrukturmaßnahmen fahrzeugen und die Errichtung der dafür 480.000 Tonnen CO2 (16.000 Tonnen wird etwa 4 Jahre betragen, dieser Zeit- notwendigen Infrastruktur. pro Jahr) bedeuten. Verkehrsreferent LH- raum verlängert sich noch um die Dauer Stv. Anton Lang zusammenfassend: „Be- von Behörden- und Vergabeverfahren. In queme Anschlüsse zum Fernverkehr und der 1. Phase soll der Bereich vom ÖBB- Angebots- zum - auch innerstädtischen - Nahver- Bahnhof in Wettmannstätten bis zum kehr, bringen eine nachhaltige Verbesse- GKB-Bahnhof Wies-Eibiswald und der ausweitung und rung der öffentlichen Mobilität im Groß- Graz Köflacherbahnhof in der Landes- raum Graz und in der Weststeiermark. hauptstadt elektrifiziert werden, danach Klimaschutz Die Elektrifizierung der GKB wird die S- in einer 2. Ausbauphasen der Rest des Bahn Steiermark und den öffentlichen GKB-Streckennetzes in der Weststeier- Diese Infrastrukturinvestitionen würden Verkehr in unserem Bundesland noch mark und in Graz Umgebung bzw. Graz einen durchgängigen 30-Minuten-Takt attraktiver machen, außerdem leistet die- folgen. Bauliche Anbindungen an das zwischen der Weststeiermark und Graz ses Projekt einen großen Beitrag zur Um- Netz der ÖBB sind am Grazer Haupt- ermöglichen. Außerdem wäre eine dich- setzung der Klima- und Energiestrategie bahnhof und am Bahnhof Wettmannstät- tere Haltestelleninfrastruktur zwischen des Landes Steiermark.“ ten bereits vorhanden bzw. am neuen Graz und Lieboch möglich, in die neu zu Text: ES / Fotos: GKB_Motschnik Ausgabe 90 - Juni 2020 | 5
CORONAVIRUS-KRISE | GKB garantiert Mobilität für die Region GKB garantiert Mobilität trotz Krise Die Entwicklungen im Zusammen- kümmern. Bei allen Covid-19-Maßnah- Fahrplanangebot wurde u. a. zur Sicher- hang mit der aktuellen Coronavirus- men der GKB steht selbstverständlich stellung der Einsatzfähigkeit der GKB Krise haben natürlich auch auf die die Sicherheit von Fahrgästen und Per- reduziert. Dadurch sanken die Fahr- Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb sonal an erster Stelle. Alle personellen gastzahlen sehr stark, viele Güterkun- GmbH sehr massive Auswirkungen. Maßnahmen im Zusammenhang mit der den schlossen wegen unterbrochener Coronavirus-Krise erfolgen in enger Ab- Lieferketten ihre Werke oder sie wurden Die Mobilitätsleistung der GKB gehört stimmung mit der Belegschaftsvertre- auf Kurzarbeit umgestellt, wodurch die zur sogenannten „Kritischen Infrastruk- tung des Unternehmens. Frachtaufträge für die GKB-Güterver- tur“. Daher hat unser Unternehmen eine kehrstöchter nachließen. Ebenso muss- besondere Verantwortung gegenüber ten alle Bau- und Infrastrukturprojekte der Bevölkerung und der Republik. Die Covid-19: Große der GKB eingestellt und aufgeschoben GKB setzte im Rahmen der Möglich- werden. Nur dringend für die Betriebs- keiten und in Abstimmung mit den Auf- Herausforderungen fähigkeit nötige Erhaltungsarbeiten wur- traggebern alles daran, die Aufrecht- den noch durchgeführt. Im Sinne der erhaltung des Bahn- und Busverkehrs Bereits in den ersten Tagen der Krise Verordnungen der Regierung wurden in der Weststeiermark zu gewährleisten. mussten weitreichende Änderungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - dort Zu diesem Zweck wurden ein Krisenstab und Umstrukturierungen innerhalb des wo es möglich war - auf Teleworking und ein Einsatzstab gebildet, die sich um Unternehmens vorgenommen werden, umgestellt und arbeiteten von zuhause strukturelle und strategische bzw. um or- um die Sicherheit der Belegschaft und aus, die Abläufe funktionierten trotz- ganisatorische Problemstellungen im Zu- die Minimierung des wirtschaftlichen dem gut. Im Ausbildungszentrum der sammenhang mit der Coronavirus-Krise Schadens gewährleisten zu können. Das GKB wurde auf E-Learning umgestellt. Schutzmaterialien und -maßnahmen gehören mittlerweile zum Alltag - Eigeninitiative am Beginn der Krise: Ein selbstgenähter MN-Schutz! 6 | Ausgabe 90 - Juni 2020
GKB garantiert Mobilität für die Region | CORONAVIRUS-KRISE Viel neue Hardware bei der GKB Digitalisierungsschub: Videokonferenzen und Teleworking wurden zur Normalität Es wurden Schutzmaterialien, wie Des- werden sich kurz- bis mittelfristig negativ aber auch vor erneute Herausforderun- infektionsmittel, Masken, Handschuhe auf das Ergebnis der Unternehmens- gen, was die Einhaltung von Abstands- und Fieberthermometer, organisiert und gruppe auswirken. Die Geschäftsführung und Hygienevorgaben betrifft. Alle Be- bereitgestellt. Zudem dienen verschie- hofft ohne einschneidende Maßnahmen reiche der GKB haben Vorkehrungen dene organisatorische Maßnahmen dem durch die Krise zu kommen. Vorerst geht getroffen, um den reibungslosen Betrieb Schutz von Fahrgästen und Belegschaft, es noch immer darum, die Mitarbeiter- unter höchstmöglichen Sicherheitsvor- wie z. B. Dienstplananpassungen, Kon- innen und Mitarbeiter vor Krankheit zu kehrungen für Fahrgäste und Personal taktminimierung und die Führung von schützen und sicher durch die Krise zu langfristig gewährleisten zu können. internen Kontaktprotokollen u.a.m. Alle bringen. Die GKB hält den öffentlichen Text: Redaktion / Fotos: GKB_Archiv Mitarbeiter/innen der GKB tragen die Verkehr in der Weststeiermark aufrecht Maßnahmen mit und leisten auch in Zei- und versorgt ihre Güterkunden mit Logis- ten der Krise hervorragende Arbeit. tikdienstleistungen. Wirtschaftliche Neue Realität Auswirkungen bei der GKB Kein Unternehmen ist wirtschaftlich oder Die Situation im Zusammenhang mit der finanziell auf eine derartige Situation vor- Coronavirus-Krise entspannt sich seit bereitet. Die Maßnahmen im Zuge der Mitte Mai und zunehmende Lockerungen Covid-19-Pandemie stellten nicht nur die sorgen für Erleichterung. Die Fahrgast- GKB selbst vor massive Herausforde- zahlen der GKB steigen wieder kontinu- rungen, sondern es ergab sich eine wirt- ierlich. Der eingeschränkte Schulbetrieb schaftlich schwierige Situation für die ge- in der Weststeiermark wurde flächen- samte Unternehmensgruppe. Vor allem deckend wieder aufgenommen. Diese die Ausfälle bei den Tochterunterneh- schrittweise Rückkehr zum angepassten men, die privatwirtschaftlich tätig sind, Normalbetrieb stellte das Unternehmen Neue Normalität: Maskenpflicht in Öffis Ausgabe 90 - Juni 2020 | 7
INTERVIEW | Mobilitätsministerin Leonore Gewessler, BA Elektrifizierung: „Damit machen wir einen Schritt in Richtung klimafreund- liches Mobilitätssystem der Zukunft!“ Die Redaktion der GKB-Drehscheibe sprach mit der neuen Klimaschutz- und Mobilitätsministerin Leonore Gewessler, BA über ihre Agenda in Zeiten der Coronavirus-Krise, aber auch über die Elektrifizierung der GKB und die Bedeutung großer steirischer Infrastrukturprojekte. Drehscheibe: Frau Bundesministerin, Drehscheibe: Die neue Bundesre- Sie sind nun seit fast 6 Monaten im Amt. gierung hat sich in ihrem Programm Der Beginn der Legislaturperiode wurde einem gesamtheitlichen Zugang zu bzw. wird massiv von der Coronavirus- den Themen Klimaschutz, Umwelt, Leonore Gewessler ist in Graz gebo- ren und aufgewachsen. Nach der Ma- Krise überschattet. Wie haben Sie, die Energie, Mobilität und (Schienen-)Infra- tura in Graz, studierte die überzeugte ersten Monate im Amt erlebt? struktur verpflichtet. Welche Chancen Umweltaktivistin Politikwissenschaf- ten. Leonore Gewessler war im Wie- und Möglichkeiten werden sich da- ner Gemeindebezirk Neubau als BMin Gewessler: Der Kampf gegen durch für die Steiermark ergeben bzw. Büroleiterin der Bezirksvorstehung die Corona-Krise und gegen die Klima- was kann davon aktuell umgesetzt tätig. Von 2008 bis 2014 war sie Grün- dungsdirektorin der Green European krise haben eine zentrale Gemeinsam- werden? Foundation (GEF) in Brüssel und 2014 keit. Es braucht ambitionierte und mutige Geschäftsführerin der Umweltschutz- Taten. Deswegen müssen wir jetzt die BMin Gewessler: Beim Verkehr un- organisation Global 2000 in Wien. Seit Jänner 2020 bekleidet die gebürtige Weichen in Richtung Klimaschutz stellen. serem Klimasorgenkind, wollen wir für Steirerin das Amt der Bundesministe- Im Regierungsprogramm haben wir uns die Steiermark und ganz Österreich die rin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. dafür ein klares Ziel gesetzt: Klimaneutra- notwendige Trendwende schaffen: Da- lität in Österreich bis 2040. Die Klimakri- bei geht es um drei ganz große Punkte: se ist die große Frage unserer Zeit – und Verkehr vermeiden, Verkehr verlagern sie wird für uns alle bereits immer deut- und Verkehr verbessern. Und wir müs- licher spürbar. Die ersten Monate meiner sen den Anteil des umweltfreundlichen Amtszeit waren sicher ganz anders, als Verkehrs – Fuß- und Radverkehr, öf- ich das erwartet habe – aber ich nehme fentliche Verkehrsmittel – deutlich stei- diese Aufgabe gerne und mit großem En- gern. Schlussendlich brauchen wir eine gagement an. umweltfreundliche und leistbare Mobi- lität für alle, egal ob in der Stadt und am Land. Daran arbeiten wir – auch gemeinsam mit allen Partnerinnen und Partnern in der Steiermark. Drehscheibe: Stichwort: CO2-Re- duktion! Die GKB arbeitet, mit Unter- stützung des Bundes und des Landes, an der Elektrifizierung und am Aus-bau der Stunde. Daher freuen mich diese ihres Streckennetzes. Wie beurteilen Projekte, nämlich der Elektrifizierung und Sie, als Bundesministerin für Klima- Stellwerkserneuerung, ganz besonders. schutz und Mobilität, diese Bestrebun- Damit machen wir einen Schritt in Rich- gen? tung klimafreundliches Mobilitätssystem der Zukunft! BMin Gewessler: Der Ausstieg aus BMin Leonore Gewessler im Interview fossilen Energieträgern ist das Gebot Drehscheibe: Die Coronavirus-Pan- 8 | Ausgabe 90 - Juni 2020
Mobilitätsministerin Leonore Gewessler, BA | INTERVIEW demie wirkt sich auch sehr negativ auf ein Investitionspaket in den Öffentli- die österreichische Wirtschaft aus. Sie chen Verkehr geschnürt, das zusätzlich wollen die notwendigen Konjunkturpake- zu bestehenden Erhöhungen im aktu- te mit dem Klimaschutz in Einklang brin- ellen Budget weitere 300 Millionen für gen und dadurch Arbeitsplätze schaffen. bessere Infrastruktur und mehr Ange- Mit welchen Maßnahmen soll dieses Ziel bot beinhaltet. Rund die Hälfte davon erreicht werden? soll Regionalbahnen zu Gute kommen. Damit das schnell Konjunktur- und kli- mawirksam sein kann, wird das Geld vor allem in solche Projekte fließen, die in der Planung schon sehr weit sind. Durch den Ausbau und die Erhaltung von Bahninfrastruktur sichern wir Ar- beitsplätze, gerade für die KMUs und regionalen Unternehmen vor Ort. Mit diesen Investitionen in den Klimaschutz schaffen und sichern wir Arbeitsplätze in heimischen Regionen, Städten und Gemeinden. Drehscheibe: Durch den Bau der Koralmbahn und des Semmering-Ba- sistunnels profitiert die Steiermark be- reits von den Vorteilen europäischer Verkehrspolitik. Wie wichtig sind, aus Ihrer Sicht, solche großen Infrastruktur- projekte für unser Land? BMin Gewessler: Gerade ange- sichts der Corona-Krise sind Investi- BMin Leonore Gewessler aus d. Steiermark tionen in klimafreundliche Infrastruk- turprojekte ein zentraler Bestandteil den Verbindungen für Fahrgäste müs- der kommenden Konjunkturpakete. Im sen wir europaweit dringend auch mehr europäischen Zusammenhang haben Güter von der Straße weg auf die Schiene wir dabei eine Vorreiterrolle. Neben bringen. Und auch der Ausbau der diesen langfristigen Großprojekten sind Nachtzüge bringt enorme Chancen mit aber auch weitere laufende Investitio- sich. Darauf werden wir sicher einen Fo- nen wichtig, darum sanieren wir auch kus legen. in den nächsten zwei Jahren öster- reichweit viele Bahnhöfe und bauen sie Drehscheibe: Am Ende noch eine per- weiter barrierefrei um. Hier investieren sönliche Frage: Mit welchen Verkehrsmit- wir 250 Millionen Euro. teln ist die Mobilitätsministerin normaler- weise unterwegs? Drehscheibe: Wo sehen Sie, als Expertin für europäische Politik, in der BMin Gewessler: Ich fahre im Alltag Zukunft weitere Chancen und Möglich- gerne mit dem Fahrrad und mit den Öffis. keiten durch europäische Verkehrs- Und für längere Distanzen nehme ich lei- BMin Gewessler: Für den Klima- lösungen für Österreich bzw. für die denschaftlich gerne den Nachtzug. Das schutz sind wir mit insgesamt 4,981 Steiermark? ist bequem und einfach – und vor allem Milliarden Euro Budget in einem ersten auch gut fürs Klima. Schritt gut ausgestattet. Dabei investie- BMin Gewessler: Das Bahnsystem ren wir in Mobilität, Ausbau erneuerbarer muss in ganz Europa besser zusammen- Drehscheibe: Frau Bundesministerin, Energien, klimafreundliches Heizen und wachsen und zwar schneller als bisher. wir wünschen alles Gute für die Zukunft viele weitere Dinge. Wir haben außerdem Neben weiteren grenzüberschreiten- und danken für das Interview! Ausgabe 90 - Juni 2020 | 9
KORALMBAHNBERICHT | Bauarbeiten gehen weiter Arbeiten an der Koralmbahn und am Semmering-Basistunnel gehen weiter Im Fröschnitzgraben u. an d. Baustelle Grautschenhof kommt bei den Arbeiten die Neue Österreichische Tunnelbaumethode zur Anwendung Trotz Coronavirus-Krise gehen die und dem Bahnhof Weststeiermark. Dabei mit Maskenpflicht und Sicherheitsabstän- Arbeiten an Koralmbahn und Sem- wurden Rückleitungen und Versorgungs- de nicht zum Erliegen gekommen. Ganz mering-Basistunnel beständig weiter. leitungen der eigentlichen Oberleitung im Gegenteil - nach 8 Jahren Bauarbeiten für den Stromabnehmer gespannt, da- ist nun die Halbzeit erreicht. Konkret sind Im Bereich des zukünftigen Bahnhofs bei kamen spezielle Kleinwagen (KL) und die Hälfte des 27 Kilometer langen Tun- Weststeiermark wurden Anfang Jän- Schwerkleinwagen (SKL) der ÖBB zum nels und der mehr als 30 Kilometer Ver- ner bei der Einbindung der GKB-Stre- Einsatz. bindungstunnel, Zugänge und Schächte cke umfangreiche Schotterungsarbeiten gegraben. Auf der Baustelle Fröschnitz- durchgeführt. Die Trassenschotterung graben in der Mitte des Tunnels fressen erfolgte vom Bahnhof Weststeiermark in Halbzeit beim sich die beiden Tunnelbohrmaschinen Richtung Frauental bzw. Groß St. Flo- Carl und Ghega durch das Gebirge in rian. Der Schotter wurde mittels Güter- Semmering- Richtung Gloggnitz. Im Fröschnitzgraben wagen zur Baustelle transportiert und vor hat nun auch Tunnelbohrer „Ghega“ mehr Ort aufgebracht. Der nächste Schritt ist Basistunnel als 3 Kilometer in den Streckenröhren dann die Verlegung der Schwellen und Richtung Gloggnitz hinter sich gebracht. Schienen. Im Mai 2020 erfolgten zudem Nach acht Jahren Bauzeit ist die Hälfte der Auch in Richtung Mürzzuschlag sind vom weitere Arbeiten an der Oberleitung der 62 km des Semmeringtunnels gegraben. Fröschnitzgraben ausgehend rund drei Koralmbahn zwischen Wettmannstätten Die Arbeiten sind trotz Coronavirus-Krise Kilometer geschafft – sie werden mit der 10 | Ausgabe 90 - Juni 2020
Bauarbeiten gehen weiter | KORALMBAHNBERICHT Schotteraufbringung mit LKW am zukünftigen Bf. Weststeiermark Transportwagen f. Bahnschotter am zukünftigen Bf. Weststeiermark Rück- und Versorgungsleitungen werden gespannt Neuen Österreichischen Tunnelbaume- thode (NÖT) errichtet. Auf der Tunnelbau- stelle Grautschenhof bei Mürzzuschlag setzt man auf dieselbe Methode. Dort sind die beiden Tunnelröhren rund 1,5 Ki- lometer in beiden Richtungen gegraben. „Es ist auch ganz klar, dass Investitionen in die Bahninfrastruktur sowohl jetzt aber speziell auch nach der Krise ein großer und wichtiger Jobmotor sind. Mit mehr als 90 Prozent heimischer Wertschöp- fung setzen wir starke Impulse und wir- ken direkt auf die regionale Wirtschaft", erläuterte ÖBB-CEO Mag. (FH) Andreas Matthä. Leider wurden die Halbzeitfeier- lichkeiten von zwei schweren Arbeitsun- fällen im Tunnel überschattet. Text: ES / Fotos: GKB_Ferk & ÖBB Bei den Arbeiten an der Oberleitung kamen hochmoderne Spezialfahrzeuge zum Einsatz Ausgabe 90 - Juni 2020 | 11
HISTORISCHE BETRACHTUNGEN | 160 Jahre GKB / Teil 2 Im Jahr 1908 wurden von der GKB bereits eine Million Tonnen Güter transportiert, hauptsächlich Braunkohle aus der Weststeiermark! Die GKB in stürmischen Zeiten - Von der Jahrhundertwende bis 1945 Zu Beginn des 20. Jhdt. knüpfte die Graz-Köflacher Bahn nahtlos an die Erfolge der Vergangenheit an. So stieg die Zahl der beförderten Passa- giere stetig. 1909 nutzten erstmals mehr als 800.000 Personen das Bahnangebot des Unternehmens. Nach Überwindung von Schwierigkeiten, die im Zusammen- hang mit sinkenden Kohlenfördermen- gen standen, konnte schließlich auch im Frachtverkehrsbereich eine positive Entwicklung verzeichnet werden. 1908 überstieg die Güterverkehrsleistung der Solche Züge prägten bis in die 1950iger Jahre den Personenverkehr in der Weststeiermark GKB erstmals eine Million Tonnen. In den darauffolgenden Jahren blieben die des großen Konfliktes. Da Güterwägen tierten Personen massiv an. Hauptaus- Zahlen stabil. Der Ausbruch des Ers- hauptsächlich für Heerestransporte ver- schlaggebend dafür war die immer grö- ten Weltkrieges änderte die Situation wendet wurden, sank die Frachtver- ßere Zahl an Soldaten, die nach Graz und jedoch schlagartig. Alle Aktivitäten des kehrsleistung der GKB kontinuierlich. von dort aus an die verschiedenen Fron- Unternehmens standen nun im Zeichen Hingegen stieg die Zahl der transpor- ten gebracht wurden. 1918 erreichte das 12 | Ausgabe 90 - Juni 2020
160 Jahre GKB / Teil 2 | HISTORISCHE BETRACHTUNGEN Personenverkehrsaufkommen schließlich dazu, dass die GKB eine Güterwagen- einen Rekordwert. Die 2.193.903 beför- gemeinschaft mit der Deutschen Reichs- derten Passagiere bedeuten im Vergleich bahn eingehen musste. Diese sollte zum letzten Vorkriegsjahr beinahe eine sich nach dem Krieg als problematisch Verdreifachung. Letztlich endete der I. herausstellen, da Teile des Fuhrparks in Weltkrieg mit einer Niederlage, der Zerfall ganz Europa verteilt waren. Gleichzeitig des Vielvölkerstaates war die Folge. sorgten Truppentransporte dafür, dass es im Personenbeförderungsbereich zu massiven Zuwächsen kam. 1944 wurden Zwischen Kraftwagen in Stainz Ende der 1930er Jahre schließlich 5,1 Millionen Menschen be- fördert. Da einheimische Männer in gro- den Kriegen ein. Die Zahlen des Jahres 1921 konnten ßer Zahl Kriegsdienst leisten mussten, jedoch nicht erreicht werden. Dies hin- kamen mit Fortdauer des Krieges im- Die nun kleine Nachfolgerepublik Öster- derte die GKB jedoch nicht daran im Jahr mer öfter ausländische Arbeiter/innen im reich hatte von Anfang an mit massiven 1930 mit Unterstützung ihres mächtigen Unternehmen zum Einsatz. Diese waren Problemen zu kämpfen. Da die Kohlen- Mehrheitseigentümers die Sulmtalbahn, den Schikanen des Rassenwahns aus- nachfrage groß war, konnte sich die GKB welche Leibnitz mit Pölfing-Brunn ver- gesetzt. Einheimische Arbeitskräfte wur- jedoch schnell von den Kriegsfolgen er- band, zu übernehmen. Die Verschärfung den ebenfalls unterdrückt. Dies gilt vor holen. Dabei half ihr auch die Tatsache, der wirtschaftlichen und politischen Lage allem für den Bergbaubereich. Bei einer dass viele Konkurrenzunternehmen im nach dem großen Börsencrash des Jah- großen Verhaftungswelle wurden alleine Bergbausektor aus der Zeit der Monar- res 1929 ging jedoch auch an der GKB 1941 mehrere hundert Personen, die im chie sich nun auf dem Territorium ande- nicht spurlos vorbei. Rückläufige Passa- Rahmen einer kommunistischen Wider- rer Staaten befanden. Bis zum Beginn gierzahlen machten dem Unternehmen standsorganisation gegen den National- der 1920er Jahre stiegen daher sowohl ebenso zu schaffen wie der Einbruch des sozialismus agierten, festgenommen. die Güterverkehrsleistung als auch die Frachtverkehrsaufkommens. Allerdings Insgesamt bezahlten 36 Personen ihren Zahl der beförderten Personen auf neue begann am 11. Mai 1935 mit der Errich- Einsatz für die Freiheit mit dem Leben. Rekordhöhen an. Spätestens 1923 traf tung der ersten 12 Kraftfahrlinien bei der Gegen Ende des II. Weltkrieges wurden die allgemeine Wirtschaftskrise die GKB GKB, dem Vorläufer des heutigen Bus- jedoch schwer. Noch härter wurde die betriebes, ein weiteres bedeutendes Ka- Südbahn in Mitleidenschaft gezogen. pitel der Unternehmensgeschichte Streitigkeiten um die Aufteilung ihres Fuhrparks zwischen den Nachfolge- staaten der Monarchie zogen sich bis Die GKB im 1923 hin. Im Dezember dieses Jahres erfolgte schließlich die Eingliederung des Nationalsozialismus Unternehmens in die Österreichischen Bundesbahnen. Aufgrund deren wirt- Mit dem Anschluss Österreichs an das schaftlicher Schwäche übernahm die Deutsche Reich begann am 12. März Bombenschäden am Graz Köflacherbahnhof GKB ab Juli 1924 wieder die Betriebs- 1938 das dunkelste Kapitel in der Ge- führung ihrer Linien. Generell setzte das schichte des Landes. Für die GKB auch die Bahnanlagen der GKB immer Unternehmen in diesen Jahren auf rück- bedeutete die nationalsozialistische stärker von Luftangriffen in Mitleiden- sichtslose Expansion. Unterdessen ging Machtübernahme jedoch zunächst eine schaft gezogen. Vor allem der Graz Köf- jedoch aufgrund der Wirtschaftslage so- Chance. Die expansive Wirtschaftspoli- lacherbahnhof geriet oft ins Visier alliierter wohl die Zahl der beförderten Passagiere tik der neuen Herrscher führte schnell Bomber und wurde zu 90 Prozent zer- als auch die Güterverkehrsleistung deut- zu einem Anstieg der Transportleistung. stört. Als der Krieg schließlich am 8. Mai lich zurück. Dies führte in Verbindung Mit Beginn des II. Weltkrieges stiegen die 1945 zu Ende ging, stand Österreich vor mit riskanten Geschäften dazu, dass die Zahlen in bis dahin nicht da gewesene einer ungewissen Zukunft. Für die GKB GKB zunächst unter Zwangsverwaltung Höhen. 1943 erreichte die Frachtver- begann ein neues Kapitel ihrer Geschich- gestellt werden musste. 1928 erfolgte kehrsleistung einen Rekordwert. Insge- te. Sie sollte eine wichtige Rolle beim schließlich die Übernahme des Unterneh- samt wurden in diesem Jahr 1,67 Mio. Wiederaufbau des Landes einnehmen. mens durch den Industrieriesen ÖAMG. Tonnen Güter, hauptsächlich der kriegs- In den folgenden Jahren setzte eine wichtige Rohstoff Kohle, transportiert. Text: Mag. Dr. Martin Amschl & Redaktion leichte Erholung im Eisenbahnbereich Die gestiegenen Anforderungen führten Fotos: DI Dr. Franz & GKB_Archiv Ausgabe 90 - Juni 2020 | 13
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PERSONAL | Neue Führungskraft bei der GKB Neue rechtliche Expertise für das Beteiligungsmanagement der GKB Der Aufsichtsrat der Graz-Köflacher Bahn und Busbetrieb GmbH hat mit 1. Jänner 2020 eine neue Prokuris- tin bestellt. Die Juristin Prok. Mag. Dr. Claudia Holzer, LL.M. zeichnet für die wichtigen Bereiche Interna- tionales Eisenbahnrecht und Betei- ligungsmanagement verantwortlich. Im Zusammenhang mit der geplanten, strategischen Weiterentwicklung der GKB muss auch der Bereich Beteili- gungsmanagement ausgebaut werden, um den Anforderungen als wichtige Un- ternehmensaufgabe gerecht zu werden. Da der Aufgabenbereich Beteiligungs- Prok. Mag. Dr. Claudia Holzer, LL.M. kümmert sich um das Beteiligungsmanagement (o.) verwaltung durch die Holdingstruktur der Tochter LTE in den letzten Jahren bringt jahrelange Managementexpertise von zahlreichen Tochtergesellschaften stark gewachsen ist und noch weiter in internationalen Konzernen mit und ist und Beteiligungen zuständig, sondern an Bedeutung gewinnen wird, war es eine fundierte Kennerin des internatio- auch wirtschaftspolitische Beraterin für notwendig auch die GKB-Strukturen an nalen Steuerrechts. Neben der postgra- den Vizekanzler im Kabinett des BMVIT. diese Entwicklung anzupassen. Der neu Danach war sie Geschäftsführerin von zusammengefasste Bereich, soll eine Konzerngesellschaften in der Holding umfassende Schnittstelle zwischen der der C&A Mode GmbH & Co KG, wo sie GKB und den äußerst erfolgreichen Be- für rechtliche und steuerliche Agenden teiligungen LTE – Logistik und Transport in 9 Ländern verantwortlich war. Sie war GmbH bzw. Adria Transport bilden. Berufsanwärterin für die Steuerberater- prüfung bei der International Tax Service Wien und TPA Graz, zudem verfügt sie Führungskraft mit über eine Ausbildung als diplomierte umfangreicher Lohnverrechnerin. Bis 2019 war Dr. Clau- dia Holzer Vizekabinettschefin im Kabi- Expertise nett des Vizekanzlers im BMÖDS und seit 2013 ist sie Geschäftsführerin einer reinen Holdinggesellschaft im IT Bereich, Aufgewachsen in der steirischen Landes- namens Cognicy GmbH. Frau Dr. Holzer hauptstadt, verließ Claudia Holzer ihre war zudem mehrere Jahre Vertreterin Geburtsstadt nach der Matura für einen Österreichs in der US Association of cor- Studienaufenthalt in Adelaide im fernen porate counsel ist begeisterte Golferin Australien. Das Studium der Rechtswis- Claudia Holzer kommt aus Graz und Klassikmusikfan, sowie Mitglied im senschaften führt sie an die Karl-Fran- dualen Ausbildung an der WU Wien, hat Wagner Forum Graz und Förderin der zens-Universität in Graz zurück, wo sie sie mehrere Bücher über Vergaberecht Wiener Staatsoper. Sie ist Dame des St. 1991 ihre Sponsion hatte und im Jahr und einen Kommentar zum Unterneh- Georgs Ordens, sowie Mitglied im Ver- 2004 zur Doktorin promoviert wurde. Sie mensgesetzbuch publiziert. Dr. Claudia band österreichischer Akademikerinnen war zudem von 1994 - 2000 Gemein- Holzer war nicht nur bei der Siemens und des Vereins der Steirer in Wien. derätin in Graz. Die promovierte Juristin AG Österreich für das Gesellschaftsrecht Text: ES / Fotos: privat 16 | Ausgabe 90 - Juni 2020
Projektkoordinatoren | Covid-Schutzmaßnahmen | PERSONAL Elektrifizierung der GKB - Die Projektkoordinatoren Im zweiten Quartal 2020 wurden DI studierte an der FH Joanneum Indust- Christian Trattner und Martin Waltl riewirtschaft und International Industrial als zuständige Projektkoordinatoren Management. 2018 erfolgte der Wechsel für die Elektrifizierung des GKB-Stre- in den Bereich Innovation und Digitalisie- ckennetzes bestellt. rung. Im August dieses Jahres bot sich die Möglichkeit zur Siemens Mobility als Martin Waltl u. DI Christian Trattner (v. l.) Die Elektrifizierung der GKB stellt einen Technischer Projektleiter zu wechseln. Meilenstein in der Geschichte des Unter- Das Aufgabengebiet umfasste dort die antragsteller, Triebfahrzeugführer oder nehmens dar, auch aus diesem Grund internationale Abwicklung von Digital Servicetechniker. Vor dem Wechsel zur haben sich die beiden Kollegen entschie- Service Projekte und Life Cycle Service GKB war Martin Waltl als Umsetzungs- den, ein Teil der GKB-Familie zu werden. Projekten von Fahrwerken. Neben der verantwortlicher für Elektrotechnik tätig. Das Tätigkeitsfeld als Projektkoordinator Herausforderung als Projektkoordinator Außerdem machte er berufsbegleitend ist sehr umfangreich. Neben klassischen studiert Christian Trattner an der Uni Graz die Reifeprüfung im Fachbereich Elektro- Projektmanagementtätigkeiten fallen „Change Management“. Der Bereich be- technik. Motivation für sein Vorhaben war auch die Mitwirkung an Ausschreibun- fasst sich mit der Entwicklung von Orga- der Wunsch, das Studium „Bahntechno- gen zur Vergabe von Planungsleistungen nisation und Projekten, was der GKB bei logie und Mobilität“ zu absolvieren. Nach oder die Unterstützung bei der Erstel- den Elektrifizierungplänen zu Gute kom- der Reifeprüfung inskribierte er 2017 an lung eines umfangreichen Kommunika- men wird. der FH St. Pölten und wird im Herbst tionskonzeptes sowie die Beschaffung Martin Waltl aus Laßnitzhöhe absolvierte 2020 die Bachelorprüfung ablegen. Um von Arbeitsfahrzeugen u.a.m. in ihren bei den ÖBB in Graz eine Lehre zum Ma- seine Fachkenntnisse weiter zu vertiefen, umfangreichen Aufgabenbereich. Die schinenbautechniker. Im Anschluss an wird er den Masterstudiengang „Bahn- Tätigkeiten werden sich über die Jahre die LAP wurde er 2007 als Facharbeiter technologie und Management von Bahn- verändern und laufend eine spannende im Bereich Oberleitung tätig. Daneben systemen“ absolvieren. Wir wünschen Herausforderung darstellen. Frei nach absolvierte er diverse Aus- und Weiterbil- alles Gute für die neue Tätigkeit. dem Motto: GKB – Mit Spannung in die dungen, wie die Ausbildung zum Schalt- Text: CL / Fotos: CL Zukunft! Ausbildung Schutzmaßnahmen für und Werdegang Christian Trattner aus Maria Lankowitz die Belegschaft der GKB absolvierte bei den ÖBB eine Lehre zum Maschinenbautechniker und Dreher in Die Coronavirus-Krise stellt auch die Umstrukturierungen vorgenommen wer- Knittelfeld und wechselte im Jahr 2008 GKB vor große Herausforderungen. den, um die Sicherheit von Fahrgästen als Facharbeiter für die Instandhaltung und Belegschaft garantieren zu können. nach Graz. Mitte 2008 wurde er ins Qua- Mobilitätsdienstleistungen gehören zur litätsmanagement bestellt, um am Stand- sogenannten „Kritischen Infrastruktur“, ort die Optimierung von Instandhaltungs- dadurch trägt die GKB eine besondere Schutzmaßnahmen abläufen voranzutreiben. Neben weiteren Verantwortung gegenüber der Bevöl- Tätigkeiten absolvierte Christian Trattner kerung und der Republik. Zentrale Zie- für das Personal die betriebliche Ausbildung zum Hilfszug- le der GKB sind die Aufrechterhaltung einsatzleiter. Berufsbegleitend legte er im des Betriebes bei gleichzeitigem Schutz Durch Fahrplaneinschränkungen wurde zweiten Bildungsweg die Reifeprüfung von Fahrgästen und Belegschaft. Dafür eine Reduktion des Risikos für das einge- im Fachbereich Maschinenbau ab und mussten weitreichende Änderungen und setzte betriebliche Personal erreicht. >> Ausgabe 90 - Juni 2020 | 17
PERSONAL | Covid-Schutzmaßnahmen | Danksagung Bau-, Wartungs- und Instandhaltungs- tätigkeiten mussten ausgesetzt oder auf ein absolut notwendiges Mindestmaß re- duziert werden. Wo es möglich war, wur- den die Strukturen auf E-Working bzw. E-Learning umgestellt, um auch die Mit- arbeiter/innen im Verwaltungs- bzw. Aus- bildungsbereich zu schützen. Es wurden Schutzmaterialien - wie Desinfektions- mittel, Schutzmasken oder Face Shields, Handschuhe und Fieberthermometer - organisiert und bereitgestellt. Zudem die- nen organisatorische Maßnahmen, wie Dienstplananpassungen und Kontaktmi- nimierung, dem Schutz von Fahrgästen und Belegschaft. Eindeutige Anweisun- gen und Regelungen für den Umgang mit möglichen Covid-Verdachtsfällen und Infos zu Hygiene- und Verhaltens- vorgaben ergänzen die Vorkehrungen. Die Behörde erließ eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln erlassen, Fahrscheinverkauf und -kontrolle wur- den ausgesetzt und bestimmte Bereiche wurden gesperrt. Abstandregeln und die vermehrte Reinigung von Fahrzeugen, komplettieren die umfangreichen Covid- 19-Schutzmaßnahmen bei der GKB. Text: Red. / Fotocollage: GKB_Jessner WIR SAGEN DANKE! Die GKB bedankt sich ganz herzlich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die in dieser schwierigen Zeit mit unermüdlichem Einsatz für ihre Mitmenschen da sind! 18 | Ausgabe 90 - Juni 2020
Neuaufnahmen | DIVERSITY | PERSONAL Viele neue Mag.a Kerstin Hernler, MBA Jobs... Diversitybeauftragte der GKB Gendering - noch immer Sabrina Frießnegg Daniel Schreiner Triebfahrzeugführerin i. A. Triebfahrzeugführer i. A. Neben Corona gibt es andere Themen, die zwar in der derzeitigen Situation als unwichtig betrachtet werde, die aber trotzdem existieren. Die Diskussion um gen- dergerechte Sprache ist in Österreich so evident, wie die Debatte, ob das Schnitzel vom Schwein oder der Pute sein soll. Was aber, wenn jemand überhaupt kein Schnitzel will, sondern lieber ein Filet oder gar Fisch? Wie finden sich Transgender oder intergeschlechtliche Peter Pichler Daniel Wolf Alexander Krainer Personen in der gendergerechten Sprache wieder? Triebfahrzeugführer i. A. Triebfahrzeugführer i. A. Triebfahrzeugführer i. A. Während im englischsprachigen Kultur- und Sprach- raum das neutrale „they“ seit 2015 nicht nur für den Gebrauch von staatlicher Seite verordnet wurde, son- dern auch aktiv beim Sprechen verwendet wird, dis- kutieren wir im Deutschen nur, ob uns sprachliches Gendering passt. Das fängt bei der binären Formulie- rung an und ignoriert alles andere völlig. Scheinbar ein Zeitgeistphänomen – Hauptsache man redet darüber, das ist auch fast so ähnlich, wie wenn man etwas tun würde. Die Absicht, die mit der Einführung von neutra- Patricia Sporer Ing. Michael Hauk Doris Hahn, MSc len Bezeichnungen verfolgt wird, ist die, durch die Öff- Triebfahrzeugführerin i. A. Projektentwickler Projektentwicklerin nung der Sprache neue gesellschaftliche und kulturelle Realitäten zu schaffen. Obwohl das neutrale „they“ im Englischen nicht neu ist, wenn man genau hinsieht. Dieses Pronomen wurde im Mittelalter verwendet, ver- schwand aber ab dem 18. Jhdt. wieder. Ablehnung in der Gesellschaft hilft bei fortschreitendem Wandel und Veränderung eher wenig ist aber bezeichnend für einige Sprachräume, insbesondere den Deutschen. Spannend finde ich, dass es Kunst- oder Lehnwörter - wie „Meme“, „googeln“ oder „Handy“ - schneller und Martin Waltl DI (FH) Christian Trattner Norbert Wolf ohne große Diskussion in die deutsche Sprache schaf- Projektkoordinator Projektkoordinator Oberbaumitarbeiter fen. Alles Wörter, die es noch nicht gab oder die durch eine neue Tätigkeit entstanden sind. Bleibt die Frage, ob die betreffende Gesellschaft so schwer auf neue Gegebenheiten reagiert und sich das in der Sprache bzw. Ablehnung von Neuerungen zeigt oder die Spra- che nicht in der Lage ist, die Gesellschaft zu ändern. Sprache ist jedoch sehr wandelbar, wenn man den Sprachwissenschaftlern Glauben schenkt. So sollte es auch kein Problem sein, auf gesellschaftliche Phä- nomene oder Gegebenheiten sprachlich zu reagieren. Christian Tudor Ruzhdi Gashi Andreas Braun de Praun Sogar auf Deutsch. Facharbeiter Busfahrer / Köflach Fahrdienstleiter i. A. Ausgabe 90 - Juni 2020 | 19
GANZ KURZE BERICHTE | Fahrgast-Charta 2020 20 | Ausgabe 90 - Juni 2020
LTE Servicezentrum | GANZ KURZE BERICHTE Die LTE - Logistik und Transport GmbH ist mit den modernsten und leistungsfähigsten Lokomotiven in fast ganz Europa unterwegs LTE-Joint Venture baut hochmodernes Servicezentrum in Niederösterreich Die Bahn- und Bahnindustrieunter- mit der Wettbewerbsbehörde in Brüssel nehmen LTE Logistics & Transport benötigte, geht nun in die Zielgerade. Europe, ÖBB-Technische Services GmbH und ELL European Locomo- tive Leasing bilden, mit der ETL Zentrale Lage Lokservice GmbH ein Joint Venture zu Errichtung und zum Betrieb eines als Vorteil Servicestützpunkts für Lokomotiven. Die zentrale Lage in Gramatneusiedl ist Der neue Stützpunkt Gramatneusiedl gut gewählt und bietet viele Vorteile. Die im Großraum Wien liegt strategisch Errichtung einer Halle mit einer Fläche günstig am Schnittpunkt internationa- von ca. 1.000 m² und mit vier Arbeits- Animation des zukünftigen Servicezentrums ler Schienengüterverkehrskorridore. Ab ständen für die Instandhaltung und Re- dem Herbst 2021 sollen dort moderne paraturen von Elektrolokomotiven, wird Lokomotiven instandgehalten werden. noch ergänzt um ein Gebäude für Büros Die drei Partner bringen unterschiedli- und einen Personalstandort mit Aufent- che Kompetenzen ein: LTE und ELL ihre haltsräumen. In Zukunft sollen an diesem modernen Lokflotten, ÖBB TS ihr lang- Stützpunkt bis zu 40 neue Arbeitsplätze jähriges Know-how als etablierter und geschaffen werden. Mit State-of-the-art- professioneller Instandhalter von Schie- Equipment können in Zukunft alle inter- nenfahrzeugen. Dieses Projekt, welches essierten Unternehmen betreut werden. lange Jahre der Planung erforderte und noch ein weiteres Jahr für Verhandlungen Text: Red. / Fotos: Barus & LTE Hochmoderner Bau der LTE und ihrer Partner Ausgabe 90 - Juni 2020 | 21
GANZ KURZE BERICHTE | Photovoltaikanlage bei GKB Vorläufige Kommando- übergabe Am Donnerstag, den 30. April 2020, fand in der Hackher – Kaserne in Gratkorn die Übergabe des Kom- mandos über das Versorgungsre- giment 1 von OberstdG Mag. Jörg Stopka an Oberst MSD Franz Strobl, welcher bis zur Bestellung eines GKB-Werkstätte erhielt eine neue hochmoderne Photovoltaikanlage neuen Kommandanten mit der Füh- rung des VR1 betraut ist, statt. Neue Photovoltaikanlage COVID–19 geschuldet, wurde die- se Kommandoübergabe unter Einhal- tung aller Sicherheitsmaßnahmen im am Dach der Werkstätte kleinstmöglichen Rahmen durchgeführt. ObstdG Stopka, welcher im Rahmen seiner Truppenverwendung als General- stabsoffizier das VR1 im Zeitraum von Die Graz-Köflacher Bahn und Bus- Eggenberg wurden 92 Stück S-Dome V 17. Juni 2019 bis 30. April 2020 führ- betrieb GmbH (GKB) engagiert sich 10° Module á 340 WATT, der Firma KS te, übergab die Standarte des VR1 an sehr in Sachen Nachhaltigkeit und SYSTEMS GMBH, zur Gewinnung des den Kommandanten der Streitkräfte- Klimaschutz. Neben der geplanten Sonnenstroms angebracht. Mit dieser basis, Brigadier MMag. Siegfried Bog- Elektrifizierung des Streckennetzes Photovoltaikanlage sollen jährlich etwa nar, welcher diese an Obst MSD Franz der GKB, wird dies auch in kleineren 33.000 Kilowattstunden Strom erzeugt Strobl, mit dem Auftrag zur vorläufigen Umweltschutzprojekten sichtbar. werden. Der Strombedarf von Werkzeu- Führung des Regimentes, weitergab. In gen und Maschinen, aber auch für die einer kurzen Ansprache würdigte Bgdr Im Mai 2020 nahm die GKB auf dem Beleuchtung der Halle, kann nun mit die- Bognar die Leistungen des VR1, unter Flachdach der Triebfahrzeugwerkstatt- ser klimafreundlichen Energie gedeckt der Führung von ObstdG Stopka, als halle eine hochmoderne Photovoltaik- werden. In der Halle abgestellte Schie- „Speerspitze des KdoSKB“ vor allem im anlage in Betrieb. Der damit gewonnene nenfahrzeuge, die auf ihren Einsatz war- Rahmen der erfolgten Unterstützungs- CO2-freie Sonnenstrom wird die Ökobi- ten, werden im Sommer gekühlt und im leistungen COVID–19 und wünschte ihm lanz der GKB weiter nachhaltig verbes- Winter beheizt. Die Kosten für diese In- gleichzeitig in seiner Folgeverwendung sern und einen Teil der vom Unterneh- vestition in den Klimaschutz beliefen sich als NCC bei AUTCON/EUFOR ab Ende men benötigten Energie liefern. auf 31.000 Euro, sie werden sich ohne Mai alles Gute. ObstdG Stopka kann auf Förderung in sechs Jahren vollständig eine turbulente Zeit beim VR1 zurückbli- amortisiert haben. cken, fielen in den Zeitraum seiner Füh- Nachhaltiger Generaldirektor KR Mag. Franz Weintögl rung doch Highlights wie die SEL 1 (Self ist sehr erfreut darüber, dass „die GKB Evaluation Level 1) der KPEKp VR1, wo Öko-Strom einen weiteren Schritt in Richtung Nach- die Fähigkeiten der Kompanie auf inter- haltigkeit getan hat. Wir setzen mit die- nationale Zusammenarbeit geprüft wer- für die GKB sem Projekt erneut ein Zeichen für unser den, oder die Übung „Convoy 2019“, in Engagement in Sachen klimafreundlicher der die selbe Kompanie vom KdoSKB Auf dem Flachdach der großen Werk- Mobilität.“. beübt wurde. Vor allem aber galt es im statthalle auf dem GKB-Gelände in Graz Text: ES / Foto: GKB_ Fotoarchiv angesprochenen Führungszeitraum die 22 | Ausgabe 90 - Juni 2020
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