Streifzüge - und Tierpark Goldau

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Streifzüge - und Tierpark Goldau
Streifzüge

   FRÜHLING 2 021 | INFOMAGAZIN #136
Streifzüge - und Tierpark Goldau
2 | INHALT & EDITORIAL

Schwerpunkt
Die wahre Königin der Lüfte 3
Mehr als Bienen 6
Ein Herz für die Hummel 7
                                                                       Liebe Tierpark-
Umweltbildung
                                                                       Freunde
Fleissige Käfer und solitäre Bienen? 8
Insektenwissen für Schulklassen 8
                                                                       Die Insekten sind nicht immer unsere Freunde. Manchmal
Kids                                                                   sind sie uns lästig, vor allem wenn sie uns stechen. Ein ande-
Bastelanleitung «Summ-Brumm-Biene» 9                                   res Mal bewundern wir sie, weil sie grosse Dienste leisten und
Tierisches Ferienprogramm 9                                            wir ihren Honig essen dürfen. Die Insekten sind die arten-
                                                                       reichste Gruppe der Lebewesen: Ganze 615 Wildbienen-
Persönlich                                                             arten, davon 41 Hummelarten, gibt es in der Schweiz. Diese
Die Insekten-Millionäre 10                                             sind nicht immer ganz einfach zu bestimmen; je nach Art
                                                                       nisten Hummeln auf oder über dem Boden.
Aktuell                                                                Dieses Heft werden wir vor allem der Bedrohung von Hum-
Schnappschüsse: Hör mal, wer da hämmert 11                             meln widmen. Hummeln habe ich als Kind immer mit grosser
Aktuelles aus dem Tierpark-Shop 15                                     Hingabe beobachtet. Ich war komplett fasziniert von diesen
                                                                       Tieren, habe sie verfolgt und mich dabei völlig vergessen.
Partnerschaften                                                        Auch von den Bienen war ich absolut angetan. Immer mal
Nun sind die Lernenden gefragt 12                                      wieder bin ich meinem imkernden Vater ins Bienenhaus ge-
                                                                       folgt, jedoch ohne Schutzanzug. Ich wollte ihm helfen und
Tierisches                                                             die Bienen beobachten. Es hat mir Freude bereitet, zuzu-
Kein Nachwuchs bei den Bartgeiern 13                                   schauen, was für Arbeiten im Bienenhaus anfielen, und ich
Wie die Zeit vergeht 13                                                wollte tatkräftig mithelfen. Manchmal hat dann eine Biene
Vierköpfige Rasselbande 13                                             aus lauter Verzweiflung ihren Stachel in meiner Haut hinter-
Lebensraum für den Graukranich 13                                      lassen. Obwohl ich jeweils grosse Schwellungen davontrage,
                                                                       bin ich immer noch ein grosser Fan von Bienen. Am liebs-
Events                                                                 ten würde ich den Junior-Imker-Kurs im Natur- und Tierpark
Das Tierwohl steht an erster Stelle,                                   Goldau belegen; dafür qualifiziere ich mich aber mit meinen
auch in der Tierpark-Gastronomie 14                                    grauen Haaren wohl nicht mehr.
                                                                       Die Corona-Zeit haben wir genutzt, um den Park für Sie,
Patenschaften                                                          liebe Tierparkfreunde, zu verschönern. Die Freilaufzone wurde
Eine Patenschaft – Tausende von Leben unterstützen 16                  nach hinten versetzt: Das ist ein Anliegen, das uns schon viele
Patentag 2021 16                                                       Jahre beschäftigt hat. Mit dem neuen Eingangsbereich war
                                                                       diese Pendenz nun nicht mehr länger aufschiebbar. Unsere
                                                                       menschen- und futterliebenden Sikahirsche und Mufflons
                                                                       erwarten unsere Besucherinnen und Besucher nun räumlich
                                                                       etwas später als bisher. Die WC-Container beim Panorama-
Impressum                                                              platz sowie beim Rastplatz Bär und Wolf wurden durch moder-
Das Infomagazin des Natur- und Tierparks Goldau ist                    ne und zeitgemässe Gebäude ersetzt. Der Unterstand gleich
das Publikationsorgan für die Mitglieder des Natur-                    daneben hat auch eine neue Bestimmung erhalten: Früher war
und Tierparkvereins Goldau. Erscheint vier Mal jährlich.
Redaktion: Anna Baumann, Rahel Keller, Sonja Breitler,
                                                                       er ein Eselstall, vor der Eröffnung der Gemeinschaftsanlage
Nora Kasper, Andreas Mäder, Franziska Fischer                          für Bär und Wolf haben wir ihn zu einem Picknick-Unterstand
Fotos: Natur- und Tierpark Goldau, Nora Kasper, Rahel
                                                                       umgenutzt, und zurzeit ist dort der Lebensraum für die Zwerg-
Keller, Andreas Mäder, Condi Scherrer, Geoinfra Inge-
nieure AG; Porträtfoto Seite 2: www.studhalter.org;                    geissen, bis der Grosswijer-Hof fertiggestellt ist. Zudem haben
Titelbild und Bilder Seite 3 bis 5: Entomologie/Botanik,               wir die Gastronomie auf Nachhaltigkeit getrimmt. Sie können
ETH Zürich, Fotograf: Albert Krebs
                                                                       also zubeissen, und das mit gutem Gewissen.
Verlag: Natur- und Tierparkverein Goldau,
Parkstrasse 26, Postfach, 6410 Goldau
www.tierpark.ch, info@tierpark.ch, +41 41 859 06 06                    Wir freuen uns auf Sie.
Gestaltung / Realisation: Tells Söhne GmbH, Brunnen
Druck: Druckerei Odermatt AG, Dallenwil
Auflage: 43 000 Expl.
                                                                       Herzlich

                                                                       Ihre Anna Baumann
Streifzüge - und Tierpark Goldau
SCHWERPUNKT | 3

        Die wahre
    Königin der Lüfte
Sie ist eine wahre Flugkünstlerin, ein regelrechtes Arbeitstier, kräftig, wunderschön
       anzuschauen, und sie sorgt tagtäglich für unser Überleben: die Hummel.
Streifzüge - und Tierpark Goldau
4 | SCHWERPUNKT

   1

Es ist noch früh im Jahr und die Temperaturen erst ein paar          sich dazu auf die Brut. Um den Brutbereich herum hat sie Gras,
Grad über null – und doch fliegt bereits ein pelziges, rund-         Moos und Haare zu einer mit Wachs und Honig verklebten iso-
liches Insekt nach Nektar suchend im Garten herum. Durch             lierenden Hülle verarbeitet. Das Nest erreicht so eine konstante
die starke Behaarung ist die Hummel gut vor Kälte geschützt          Temperatur. Sie füttert die Larven mit Honig, bis sie sich verpup-
und kann ihrer Arbeit viel früher als andere Fluginsekten nach-      pen und nach einer Metamorphose als Hummeln schlüpfen.
gehen. Sie findet ein paar Schneeglöckchen und Krokusse und          Sobald die neu geschlüpften Hummeln das Nest für die Nah-
verschwindet gekonnt in einer der Blüten. Mit ihrem rund             rungssuche verlassen, stellt die Hummelkönigin ihre Nahrungs-
zehn Millimeter langen Rüssel saugt sie den Nektar auf, um           flüge ein und bleibt bis zum Ende ihres Lebens im Hummel-
sich zu stärken. Sie klebt Nektar und Pollen an ihre Hinterbeine     nest, wo sie sich von den Arbeiterinnen mit Nahrung versor-
und fliegt zur nächsten Blüte. Voll bepackt mit klebriger, gelb-     gen lässt. Im Juli und August wird die Königin dafür sorgen,
brauner Masse – was nun aussieht, als trage sie Höschen –            dass junge Königinnen und Drohnen schlüpfen, damit das
macht sie sich auf in ihr Nest in einem verlassenen Mausloch.        Fortbestehen der Hummel auch im nächsten Jahr gesichert ist.
Darin verarbeitet sie ihren gesammelten Nektar und die Pol-          Sie selbst wird keinen zweiten Winter überleben. Nur die Jung-
len zu einem sogenannten Bienenbrot und formt aus Wachs              königinnen sind es, die im nächsten Frühjahr neue Hummel-
Zellen, in die sie ihre Eier ablegt. Sie ist die im letzten Jahr     nester bauen und dafür sorgen, dass Hunderte Hummelarbeite-
geschlüpfte Königin. Auf ihrem Hochzeitsflug wurde sie von           rinnen fleissig Blüten bestäuben.
Drohnen, den männlichen Hummeln, begattet.
Die Königin war den ganzen Winter durch in einem sicheren            Eines der wichtigsten Bestäubungsinsekten
Winterquartier unter Moos auf sich allein gestellt. Nur sie über-    Die Hummeln können dank ihrer Temperaturunempfindlich-
wintert. Das Volk, aus dem sie entstanden ist, gibt es nicht mehr.   keit täglich bis zu 18 Stunden arbeiten und somit bis zu 1000
Sie will nun möglichst schnell ihre ersten Eier ausbrüten und legt   Blüten täglich anfliegen und bestäuben. Sie fliegen im Gegen-
Streifzüge - und Tierpark Goldau
SCHWERPUNKT | 5

                                                                1 Dank ihrem langen Rüssel kann die
                                                                  Hummel auch Nektar aus Blüten
                                                                  saugen, an die andere Wildbienen-
                                                                  arten nicht rankommen.
                                                                2 Das Nest (im Bild Ackerhummeln)
                                                                  wird mit Moos, Haaren und Gras
                                                                  isoliert.
                                                                3 In der Schweiz leben rund 40 verschie-
                                                                  dene Hummelarten. Die dunkle Erd-
                                                                  hummel ist eine der bekanntesten
   2                                                              Wildbienenarten.

                                                                                          Hätten Sie es gewusst?
                                                                                          Aufgrund ihrer kleinen Flügel und
                                                                                          ihres muskulösen, runden Körpers
                                                                                          sollte es den Hummeln aus Sicht
                                                                                          des aerodynamischen Gesetzes,
                                                                                          zum Zeitpunkt der Entstehung
                                                                                          dieser Anekdote, gar nicht mög-
                                                                                          lich sein, zu fliegen.
                                                                                          Die Hummel schien das nicht zu
                                                                                          wissen und tat es einfach. Mittler-
                                                                                          weile ist das Rätsel gelöst: Durch
                                                                                          ihre biegsamen und gelenkigen
                                                                                          Flügel entstehen beim Schlagen
                                                                                          Wirbel an der Flügelspitze, wel-
                                                                                          che für den notwendigen Auf-
   3                                                                                      trieb sorgen.

satz zu den Bienen auch bei schlechtem Wetter. Dies macht sie   arten wie Amphibien, Fischen, Eidechsen, kleinen Reptilien
insbesondere in regnerischen Sommern zu wichtigen Helfern       und insbesondere Vögeln und Igeln als Nahrung.
für viele Obst- und Gemüsearten sowie weitere Pflanzenarten.
                                                                Retten wir unsere Insekten, um unser eigenes Überleben
Ihr Überleben ist in Gefahr                                     zu sichern
Durch die intensive landwirtschaftliche Nutzung und die zu-     Weltweit gibt es schätzungsweise über eine Million Insekten-
nehmende Bebauung von Grünflächen schwindet der Lebens-         arten. Viele Fluginsekten, insbesondere Wildbienenarten wie
raum der Hummel und anderer Insektenarten. Die Nahrungs-        unsere Hummeln und Schmetterlinge, sind bereits stark be-
suche wird immer aufwendiger, und der steigende Einsatz von     droht. Wie wir alle rund um unser Haus oder auf unserem
Düngemitteln und Pestiziden setzt ihnen stark zu. Kultur- und   Balkon Hummel und Co. behilflich sein können, erfahren Sie
Nutzpflanzen sind aber auf die Bestäubung angewiesen. Das       anschaulich auf dem Insektenpfad im Natur- und Tierpark Gol-
zunehmende Insektensterben verursacht einen nur schwer          dau. Mehr darüber erfahren Sie auf Seite 8 dieses Magazins.
einschätzbaren wirtschaftlichen Schaden, gerade im Obst- und    Mit einem Naturgarten, in dem verschiedene heimische Pflanzen
Gemüsebau. Aber auch ohne die im Boden lebenden Insek-          zu verschiedenen Jahreszeiten Blüte tragen, ist bereits der ers-
ten wie Käfer und Mikroorganismen würden enorme Kosten          te Schritt getan. Ein Wildblumenbeet auf einem Balkon sieht
entstehen: Abgestorbenes Pflanzenmaterial würde nicht mehr      dazu noch wunderschön aus. Bieten Sie den Insekten eine
umgesetzt und dem Nährstoffkreislauf neu zur Verfügung          Überwinterungsunterkunft – ein Insektenhotel mit den richti-
gestellt werden. Dies erfordert immer mehr Düngereinsatz,       gen Materialien zu bauen, macht sogar richtig Spass! Es muss
der wiederum Kosten verursacht. Wälder würden ohne den          aber nicht zwingend ein Fünf-Sterne-Hotel sein: Sie können
Abbau ihrer abgestorbenen Pflanzen durch Insekten an ihrem      Insekten ganz einfach mit aufgehäuften Steinen, Holzstapeln
eigenen Abfall ersticken. Zudem dienen Insekten vielen Tier-    oder mit liegengelassenem Laub Unterschlupf bieten.
Streifzüge - und Tierpark Goldau
6 | PROJEKT

Mehr als Bienen
Ein Projekt rund um die kleinen Insekten und darüber hinaus. Der
Name ist Programm: Das Projekt «Mehr als Bienen» hat das Ziel, die
extensive Imkerei, die Wildbienenforschung, die Naturförderung und
den Wissenstransfer über Bienen und Insekten in der Zentralschweiz
zu fördern und in Goldau eine Informationsstelle für Bienenhaltung
aufzubauen.

Das Projekt setzt vier Schwerpunkte rund um Bienen:

                                       Wir haben eine eigene extensive Imkerei mit mehreren Bienenvölkern aufgebaut. Diese
                                       dient einerseits dazu, die verschiedenen Imkereipraktiken aufzuzeigen, und anderer-
                                       seits wird angewandte Forschung betrieben, welche die neuesten Ergebnisse im Kampf
                                       gegen die Varroamilbe miteinbezieht. Ein schönes Nebenprodukt ist der Tierpark-
                                       Honig, welcher in unserem Shop gekauft werden kann.

                                       Die Förderung und der Erhalt der Artenvielfalt sind zwei der grossen Herausforderun-
                                       gen unserer Gegenwart. Bienen sind als Bindeglieder zur Ökologie perfekt geeignet,
                                       um komplexe Themen anschaulich aufzuzeigen. Sie ermöglichen einen spielerischen
                                       Einblick in die Welt der Biodiversität und der Lebensräume. Wir bieten unter anderem
                                       Führungen zum Thema an, haben eine Themenkiste für Schulklassen erstellt und die
                                       Junior Imker ins Leben gerufen.

                                       Wildbienen und Insekten spielen eine zentrale Rolle in Ökosystemen: Sie sind wichtige
                                       Bestäuber für Wild- und Kulturpflanzen. Im Rahmen von «Mehr als Bienen» werden
                                       folgende drei Forschungsprojekte mit Wildbienen durchgeführt:
                                       – Blütenpräferenzen von Maskenbienen
                                       – Markhaltige Pflanzenstängel als Nistplätze für Wildbienen und Solitärwespen
                                       – Ermittlung Nistplatzansprüche und Pollenquellen von zwei stark gefährdeten Hum-
                                          melarten

                                       Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sind artenreiche Blumenwiesen als
                                       Naturwiesland verschwunden. Durch das Verschwinden dieser Flächen und ihrer
                                       Bewirtschaftungsart sind ein wichtiger Lebensraum und die Nahrungsgrundlage für
                                       viele Insekten verloren gegangen. Wir engagieren uns für eine nektarreiche und bie-
                                       nenfreundliche Umwelt. Die biologische Artenvielfalt soll erhöht, Strukturen verbessert
                                       und gleichzeitig die Landschaft verschönert werden.

Das Projekt «Mehr als Bienen» ist bereits im Jahr 2019 ge-      Auf www.tierpark.ch/bienen finden Sie den Projektbeschrieb
startet. Über sechs Jahre wird das Projekt von einer Stiftung   sowie die Factsheets zu den einzelnen Schwerpunktbereichen
finanziert, danach soll das Projekt vom Natur- und Tierpark     Imkerei, Bildung, Forschung und Naturförderung. Die Infor-
Goldau getragen werden.                                         mationen werden laufend ergänzt und publiziert.
Streifzüge - und Tierpark Goldau
SCHWERPUNKT | 7

Ein Herz für die Hummel
Hummel ist nicht gleich Hummel – insgesamt 41 Arten sind in der
Schweiz nachgewiesen. Sie bestäuben Tomaten im Gewächshaus
und leben in einem Staat, der nur eine Saison lang existiert. Ein fas-
zinierender Blick ins Leben der pelzigen Insekten mit dem Forscher
Andreas Müller.

Andreas Müller, du bist Spezialist für         Die Dunkle Erdhummel ist eine Hummel-           Andreas Müller studierte Zoologie
Wildbienen. Wie bist du in diesen For-         art, die für die Bestäubung von Kultur-       und Botanik an der Universität Zürich.
schungsbereich gelangt?                        pflanzen gezüchtet wird. Da die Honig-         Seine berufliche Laufbahn führte ihn
Ich interessiere mich schon seit meiner Pri-   biene die Blüten von Tomaten nicht be-         über mehrere Stationen an die ETH
marschulzeit für Tiere und Pflanzen und        stäuben kann, werden die Erdhummeln           Zürich, wo er fünfzehn Jahre lang als
wollte schon früh Biologe werden. Ob-          bei uns häufig für die Tomatenzucht in         Dozent, Forscher und Kurator einer
wohl mein Herz erst den Vögeln gehör-          Gewächshäusern eingesetzt. Eine der           wissenschaftlichen Insektensammlung
te, faszinierte mich ein Vortrag über die      seltensten Hummelarten bei uns ist die         arbeitete. Seit 2014 ist er Mitinhaber
Lebensweise einer in leeren Schnecken-         Mooshummel, die in den vergangenen           und Co-Geschäftsführer der Firma Natur
gehäusen nistenden Mauerbiene so               Jahrzehnten sehr stark zurückgegangen          Umwelt Wissen GmbH und arbeitet
stark, dass ich mich mit den Wildbienen        ist und nur noch in wenigen Feuchtge-         selbstständig im Naturschutz und auf
zu beschäftigen begann. Seither hat mich       bieten vorkommt.                                dem Gebiet der Wildbienenkunde.
diese Gruppe nicht mehr losgelassen.

Was fasziniert dich an Wildbienen?              Eine der seltensten Hummel-
Wildbienen sind mit über 2 000 Arten            arten bei uns ist die Moos-
in Europa und über 600 Arten in der             hummel.                                    Welche Bedeutung haben Hummeln für
Schweiz ausgesprochen vielfältig. Diese                                                    das Ökosystem und für die Bestäubung
grosse Vielfalt widerspiegelt sich aber                                                    im Besonderen?
nicht nur in der Artenzahl, sondern auch       Im Rahmen des Projekts «Mehr als            Viele der einheimischen Hummelarten
in der Grösse, im Aussehen, im Spektrum        Bienen» findet auch Forschung zu den        haben lange Rüssel für die Nektaraufnah-
der besuchten Blüten und im Nestbau.           Hummeln statt. Worum geht es dabei?         me. Entsprechend sind sie in der Lage, Blü-
Eine Vielzahl von Arten sammelt den            Das Hummelprojekt beschäftigt sich          ten mit besonders langen Blütenröhren
Pollen nur von einer einzigen Pflanzen-        mit den beiden stark gefährdeten Arten      erfolgreich zu bestäuben. Es gibt sogar
gattung oder Pflanzenfamilie, während          Mooshummel und Sandhummel. Für die          einheimische Pflanzen, die fast ausschlies-
andere ein grosses Spektrum unter-             Erhaltung dieser beiden Arten sind gute     slich von Hummeln bestäubt werden,
schiedlicher Blüten ausbeuten.                 Kenntnisse ihrer Ansprüche an den Nist-     zum Beispiel Läusekraut oder Eisenhut.
                                               platz und ihre Nahrungspflanzen not-
Wie unterscheidet sich die Lebensweise         wendig, über die wir leider noch sehr       Wie kann man Hummeln fördern?
von Hummeln von derjenigen von ande-           wenig wissen.                               Für die Hummeln ganz zentral ist ein gros-
ren Wildbienenarten?                                                                       ses, vielfältiges und kontinuierliches Blü-
Die grosse Mehrheit der Wildbienen lebt        Gibt es schon erste Resultate?              tenangebot, das sich vom frühen Früh-
solitär – ein Weibchen baut allein ein         Eine Forschungsgruppe an der Universi-      ling bis in den Spätsommer und Herbst
Nest und zieht ohne Mithilfe von Art-          tät Neuchâtel untersuchte die Blütenprä-    erstreckt. Sehr wichtig sind auch geeig-
genossen Nachkommen auf. Hummeln               ferenzen der beiden Arten. Die ersten       nete Nistplätze. Während die häufigeren
dagegen gehören zu den wenigen sozi-           Ergebnisse zeigen eine deutliche Vor-       Arten gerne in unterirdischen Mäuse-
alen Wildbienen und bilden einjährige          liebe der Mooshummel für den Pollen         gängen nisten, sind mehrere seltene Arten
Staaten.                                       von Schmetterlingsblütlern, zum Beispiel    auf ungemähte oder brachgefallene Flä-
                                               Klee, während die Sandhummel zu einem       chen an sonniger Lage angewiesen, da
Kannst du zwei spezielle Hummelarten           beträchtlichen Teil auf Lippenblütler wie   sie ihre Nester an der Erdoberfläche in der
etwas näher vorstellen?                        den Ziest angewiesen ist.                   Bodenstreu verstecken.
Streifzüge - und Tierpark Goldau
8 | UMWELTBILDUNG

Fleissige Käfer und
solitäre Bienen?
Nicht nur Honigbienen sind fleissig – und nicht alle Bienen leben
in einem Schwarm: Dies und viele Gartentipps erfuhr ich auf einem
beflügelnden Spaziergang auf dem Insektenpfad.

Der Frühling ist da! Auf dem Insektenpfad im Natur- und Tier-     dabei, wie sie Nektar aus einer Blüte saugt. Da läuft mir
park Goldau lässt sich das Erwachen der Natur bestens beob-       gerade das Wasser im Mund zusammen. Ich packe meinen
achten. Ich begebe mich deshalb zum Schmetterlingsgarten,         mitgebrachten Apfel aus und beisse genüsslich hinein. Da-
wo Pflanzen ihre duftenden Blüten öffnen und damit Schmet-        bei geht mir durch den Kopf, dass dieser Apfel nur gewach-
terlinge anlocken. Auch Raupen finden dort viele Pflanzen-        sen ist, weil eine (Wild-)Biene seine Apfelblüte bestäubt hat.
blätter als Nahrung. Nach einiger Beobachtungszeit führe ich      Nach der kurzen Pause sehe ich mir die Station Wildbienen
meinen Spaziergang fort zur nächsten Station, den Käfern.         genauer an. Die über 600 verschiedenen Wildbienenarten der
Haben Sie gewusst, dass viele Käferarten und deren Larven         Schweiz bevorzugen unterschiedliche Lebensraumstrukturen.
wichtig für die Holzzersetzung sind und damit für einen frucht-   Davon gibt es hier eine ganze Auswahl, ergänzt mit einigen
baren Waldboden sorgen? An der Käferstation lerne ich auch,       Gartentipps, um Wildbienen vor der eigenen Haustüre zu för-
wie ich meinen Garten käferfreundlicher gestalten kann und er     dern. Dies ist nicht nur für die Bestäubung wichtig, sondern
dabei gepflegt aussieht.                                          auch, weil Insekten die Nahrungsgrundlage von zahlreichen
                                                                  Vogelarten und Amphibien sind. In meinem Kopf beginne
Insekten als Nahrungsgrundlage                                    ich bereits, meinen Garten umzubauen und mit ökologischen
Weiter geht der Weg zum Wildbienengarten, wo es hörbar            Strukturelementen zu ergänzen. Ich kann es kaum erwarten,
summt und schwirrt. Staunend beobachte ich eine Hummel            dies auch umzusetzen.

                                                                     Insektenwissen für Schulklassen
                                                                     Machen Sie in einem Workshop oder auf einer Füh-
                                                                     rung mit Ihrer Klasse einen spielerischen Ausflug in
                                                                     die faszinierende Welt der Insekten.

                                                                     Führung Insekten
   1
                                                                     Krabbeln, Summen und Fliegen
                                                                     Empfohlene Dauer: 11/2 Stunden; ab 3. Klasse

                                                                     Führung Honigbiene
                                                                     Was summt denn da?
                                                                     Empfohlene Dauer: 11/2 Stunden; ab 3. Klasse
                                                                     Buchbar von Mitte April bis Mitte September

                                                                     Workshop Insekten
                                                                     Biene, Hummel und Co. – unverzichtbare Insekten
   2                                                                 Empfohlene Dauer: 21/2 Stunden; ab 3. Klasse

                                                                     Weitere Informationen und Buchung:
1 Wildbienen spielen eine grosse Rolle bei der Bestäubung.           tierpark-schule@tierpark.ch oder +41 41 859 06 24
2 Käfer sind wertvolle Arbeiter beim Abbau von Holz zu Humus.
Streifzüge - und Tierpark Goldau
KIDS | 9

                                                                             Benötig
                                                                                     tes Mat
                                                                                                 erial:
                                                                                    Papier
                                                                             1 Meter
                                                                        2 Wäsch       Wollfad
                                                                                eklamm           en
                                                                                         er n aus
                                                                               1 Luftba             Holz
                                                                                         llon
Bastelanleitung                                                              2 Korks
                                                                                     cheiben
                                                                               Guter L
                                                                                       eim
«Summ-Brumm-Biene»                                                        Farb- od
                                                                                   er Filzst
                                                                                             ifte

Möchtest du deine eigene Biene summen lassen?

                                                1 Schneide eine Bienen-
                                                  Form nach deinen
                                                  Wünschen aus. Auf
                                                                                              Tierisches
                                                  www.tierpark.ch/der-
                                                  tierpark-zu-hause findest
                                                                                              Ferienprogramm
                                                  du unter den Bastelanlei-
                                                  tungen eine Vorlage zur                     Auch diesen Sommer bieten wir Kindern und
   1
                                                  Hilfe. Bemale die Figur,                    jungen Teenagern ein abwechslungs- und
                                                  wie es dir gefällt.                         lehrreiches Ferienprogramm. Während drei
                                                                                              Tagen dürfen die Teilnehmenden mit Tierpark-
                                                2 Entferne die Feder von                      Rangern unterwegs sein, hinter die Kulissen
                                                  den Wäscheklammern.
                                                                                              blicken und Tiere ganz nah erleben.
                                                  Klebe jeweils eine Klam-
                                                  merhälfte auf jede Seite
                                                                                              Tierisches Ferienprogramm 2021
                                                  des «Bienen-Fusses». Un-
                                                                                              Dienstag bis Donnerstag, 6. – 8. Juli 2021,
                                                  bedingt auf einer Seite
                                                                                              jeweils von 10.30 bis 16.00 Uhr
                                                  den Faden vor dem Kle-
   2
                                                  ben dazwischen legen,
                                                                                              Programm
                                                  sodass am Hinterteil der
                                                                                              6. Juli: Als Forschende unterwegs
                                                  Biene das lange Faden-
                                                                                                       im Goldauer Urwald
                                                  ende herausschaut.
                                                                                              7. Juli: Schädel, Knochen und Skelette
                                                3 Wenn die Klammern gut                                erforschen
                                                  halten, ans vordere Ende                    8. Juli: Auf den Spuren der Grossraubtiere
                                                  des «Bienen-Fusses» die
                                                  zweiten Klammerhälften                      Kosten
   3                                              kleben.                                     1 Tag: CHF 60.–
                                                4 Klebe die beiden Kork-                      3 Tage: CHF 160.–
                                                  scheiben seitlich auf                               inklusive Eintritt und Mittagessen
                                                  die vorderen Klammer-                               mit Getränk
                                                  hälften. Schneide aus
                                                  dem Luftballon einen                        Teilnehmeralter
                                                  5 mm breiten Gummi-                         8 –12 Jahre
                                                  ring, den du dann über
                                                  die Holzklammern und                        Informationen und Anmeldung unter
   4                                              die Korken ziehst (ohne                     www.tierpark.ch/veranstaltungen
                                                  Falten).

Und jetzt kann es losgehen! Suche dir genügend Platz. Halte den Faden am
Ende fest und schwinge die Biene kreisförmig in der Luft. Hörst du den Bie-
nenschwarm?

Wieso hörst du ein Summen?
Beim Herumschleudern deiner Summ-Brumm-Biene wird der Gummi-
ring durch die vorbeistreichende Luft zum Schwingen gebracht. Dies
hörst du als lautes Summen. Eine echte Biene lässt keinen Gummi
schwingen, sondern ihre Flügel: 250 Mal pro Sekunde!
Streifzüge - und Tierpark Goldau
10 | PERSÖNLICH

Die Insekten-Millionäre
Julia Sonderegger und Michele Bühler betreuen fast eine Million Tiere –
sie sind Imker im Natur- und Tierpark Goldau und dabei für mehrere
Bienenvölker verantwortlich.

Julia und Michele, was fasziniert euch an den Honigbienen?
Michele: Mich faszinieren die Bienen als Ganzes. Dass sie im
Kollektiv leben, wie sie zusammen einen Superorganismus bil-
den und die grosse Bedeutung, welche diese kleinen Lebewe-
sen für uns Menschen haben.
Julia: Ich finde die Aufgabenteilung im Bienenstaat erstaunlich.
Königin, Arbeiterin und Drohne (Männchen) haben ihre klar
definierten Rollen und Funktionen.

 Ich finde die Aufgabenteilung im Bienenstaat
 erstaunlich.

Wie seid ihr zur Imkerei gelangt?
Michele: Die Faszination war bei mir schon länger da, also
habe ich mich zum Imkerkurs angemeldet. Danach kümmerte
ich mich über die Jahre um drei bis maximal 40 Bienenvölker.       Neben den Honigbienen gibt es rund 600 Wildbienenarten in
Die Imkerei ist für mich eine Leidenschaft.                        der Schweiz. Weshalb sind sie für uns so wichtig?
Julia: Ich besuchte während des Biologiestudiums ein Aus-          Michele: Sie übernehmen eine Bestäubungsfunktion. Je nach
landsemester in Slowenien. Die Imkerei hat dort einen gros-        Art können Wildbienen auch bei kälteren Temperaturen flie-
sen Stellenwert, und so belegte ich einen Kurs an der Universi-    gen. Die beste Bestäubungsleistung entsteht bei einer Kombi-
tät. Der Kurs wurde durchgehend in Slowenisch gehalten –           nation von Wild- und Honigbienen.
ich habe mit «Google Translate» übersetzt. Später sammelte         Julia: Es gibt viele Wildbienenarten, die auf ganz klar definier-
ich bei Wabe 3, einer Stadtimkerei in Zürich, praktische Erfah-    te Pflanzenfamilien spezialisiert sind. Pflanzen und Bienen sind
rung mit den Bienen.                                               direkt voneinander abhängig.

Letztes Jahr wurde zum ersten Mal Tierpark-Honig produziert        Was wünscht ihr euch für die Honig- und Wildbienen
und verkauft. Welche Massnahmen habt ihr getroffen, um             in Zukunft?
möglichst nachhaltigen Honig zu ernten?                            Julia: Ich wünsche mir mehr naturnahe Lebensräume mit ei-
Michele: Wir betreiben im Natur- und Tierpark Goldau eine          nem vielfältigen Blütenangebot und Nistplatzmöglichkeiten für
extensive Imkerei nach Bio-Richtlinien. Dabei stammen alle         Wildbienen. Speziell in privaten Gärten ist noch viel Potenzial
Rohstoffe wie Futter und Wachs aus biologischer Produktion.        vorhanden.
Das Bienenvolk erhält auch genügend Ruhezeiten und lebt im         Michele: Ich hoffe, dass man den Einsatz von Pestiziden in der
Umfeld einer naturnahen Landschaft.                                Landwirtschaft kritisch überdenkt und diese nur bei absoluter
                                                                   Notwendigkeit sachgerecht ausbringt.
Welche Faktoren bestimmen, ob es in einem Jahr viel oder
wenig Honig gibt?
Julia: Das Wetter. Je besser das Wetter ist, desto mehr Zeit          Auf www.tierpark.ch/der-tierpark-zu-hause finden Sie
verbringen die Bienen draussen. Bei Regenperioden brauchen            spannende Videos über unsere Tiere – unter anderem
die Bienen einen grossen Teil der eingelagerten Vorräte selbst –      auch über unsere Bienen.
der Honigertrag schwindet.
SCHNAPPSCHÜSSE | 11

Hör mal, wer da hämmert
Machen Sie sich ein Bild davon, was während der zweiten Park-
schliessung im Winter 20/21 baulich alles gelaufen ist. Mit ihrer ganzen
Muskelkraft werkten unsere Mitarbeitenden an zahlreichen Projekten.

   1                                                               2

   3                                                               4

                                                                                     1 Erneuerung der WC-Anlagen beim
                                                                                        Panoramaplatz sowie beim Rastplatz
                                                                                        Bär und Wolf
   5                                                                                 2 Ersetzen der Dacheindeckung
                                                                                        der Expo Bär und Wolf
                                                                                     3 Rückbau im Bereich der Haustiere für
                                                                                        den Baustart des Grosswijer-Projekts
                                                                                     4 Platzschaffen für das neue Eingangstor
                                                                                        der Freilaufzone bei den Wisenten
                                                                                     5 Abbau eines besonders hartnäckigen
                                                                                        Steins
                                                                                     6 Erneuerung des Fischottereinblicks
   6                                          7                                      7 Hohe Konzentration bei der Arbeit

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12 | PARTNERSCHAFTEN

Nun sind die
Lernenden gefragt
Gemeinsam mit Lernenden des Berufsbildungszentrums Goldau
(BBZG) wird das «Gruobi» beim Rastplatz Hirschweid neu gebaut.
Dies ermöglicht den angehenden Fachkräften, ihr neu erworbenes
Wissen in die Praxis umzusetzen.

Wer im Natur- und Tierpark schon einmal «gebrätelt» hat,             lungen Zimmermann/Zimmerin und Maurer/in. Am Aufrichte-
dem ist die Grillstelle Hirschweid bestimmt ein Begriff. Sie liegt   fest im Herbst werden Lernende der Fachrichtung Bäcker-Kon-
etwas versteckt hinter dem Tierpark-Turm und ist von zahl-           ditor-Confiseur/in ihr Können zeigen und den Apéro organi-
reichen Bäumen umgeben. Das schattige Plätzchen eignet sich          sieren.
deshalb wunderbar für entspannte Essenspausen.                       Wir wünschen viel Spass und freuen uns auf die Zusammen-
Gleich neben der Grillstelle Hirschweid befindet sich seit rund      arbeit mit allen Beteiligten.
zwei Jahren der neue Waldspielplatz. Beim Balancieren auf
den hölzernen Spielelementen werden Koordination, Gleich-
gewicht und die motorischen Fähigkeiten von Gross und Klein
gefördert.
Nun ist das «Gruobi» an der Reihe. Der Innerschweizer Aus-
druck beschreibt einen wetterfesten Unterstand mit mindes-
tens einer offenen Seite. Die Lernenden der Abteilung Zeich-
ner/in Architektur haben verschiedene Modelle entworfen,
von denen das beste ausgewählt wurde.
Die Lernenden haben die Baueingabe und die Werkplanung
bereits vorgenommen, sodass die Bauarbeiten am neuen
«Gruobi» im Sommer starten können. Dann erfolgt der
gesamte praktische Aufbau durch die Lernenden der Abtei-

                                                                        Um ihr Projekt korrekt entwerfen zu können, galt es zuerst
                                                                         für die Lernenden Zeichner/innen Architektur das Gebiet
                                                                                        Hirschweid auszumessen.

   Ein Projekt im Rahmen der
   Nachwuchsförderung
   Das Berufsbildungszentrum Goldau wird von 1 300
   Lernenden in 19 Berufen besucht und fördert die Lernenden
   durch praxisbezogene Projekte wie den Bau des «Hide» im
   Natur- und Tierpark Goldau. Die Beobachtungshütte, ein
   sogenannter Hide, bietet einen raffinierten Einblick in ein
   einzigartiges Naturschutzgebiet.

                                                                         Das «Fenster zur Natur» wurde 2018 von Lernenden des
                                                                                  Berufsbildungszentrums Goldau erstellt.
TIERISCHES | 13

Kein Nachwuchs
bei den Bartgeiern
Das Küken von Mascha und Hans ist leider auch dieses Jahr
kurz nach dem Schlupf gestorben. Die beiden Greifvögel sind
erfahren und haben schon viele Jungtiere ausgebrütet und
grossgezogen. Doch wie immer ist ein Bruterfolg nie garan-
tiert.

Wie die Zeit vergeht
Tjala, das Wisentkalb, ist in den letzten Monaten prächtig her-
angewachsen. Und schon bald feiert sie ihren ersten Geburts-
tag! Tjala kam am 5. Juni 2020 zur Welt, einen Tag vor der
ersten Park-Wiedereröffung.

Vierköpfige Rasselbande
Bei den Wildschweinen ist was los: Hier flitzen vier Frischlinge
umher. Die Jungtiere geniessen das immer wärmer werdende
Wetter mit ausgedehnten Schläfchen in der Sonne oder einem
gemeinsamen Spiel.

   Lebensraum
   für den Graukranich
   Die Kraniche ernähren sich hauptsächlich von kleinen
   Nagetieren, Fischen und Amphibien. So kommen für
   den Kranich als Brut- und Nahrungsrevier insbesondere
   Feuchtgebiete aller Art in Frage – so wie sie beim Projekt
   Grosswijer entstehen. Mehr dazu auf unserer Website unter
   www.tierpark.ch/grosswijer.

   Helfen Sie mit, das Gebiet Grosswijer zu erneuern               Bei Fragen stehen Ihnen Dr. med. vet. Martin Wehrle, Tierarzt
   Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung, durch die              und Kurator, und Anna Baumann, Direktorin, unter +41 41
   nebst unseren Haustieren, Störchen und Amphibien auch           859 06 06 zur Verfügung.
   die Kraniche auf dem Gebiet Grosswijer einen neuen              Konto für Spenden: Schwyzer Kantonalbank, IBAN CH04
   Lebensraum erhalten.                                            0077 7001 7282 6000 2, Vermerk: Kranich. Herzlichen Dank.
14 | EVENTS

Das Tierwohl steht an erster
Stelle, auch in der Tierpark-
Gastronomie
Hinter den Kulissen der Tierpark-Gastronomie wurde während der
Zeit, in welcher der Tierpark geschlossen war, «fleissig wie die Bienen»
gearbeitet. Das gesamte Angebot wurde hinterfragt und mit einer zu-
sätzlichen Prise Nachhaltigkeit gewürzt.

Auf den Höfen, die zur Erzeugergemeinschaft der Bio-Metz-          Das Nachhaltigkeitskonzept der Tierpark-Gastronomie un-
gerei Ueli-Hof in Ebikon gehören, leben Zuchtschweine in           ter der Leitung von Joel Honegger beinhaltet nicht nur den
grosszügigen Stallungen. Sie dürfen sich zudem draussen            Fleischkonsum. Regionale Gemüselieferanten, die Innerschwii-
in der Sonne baden, wie auch die Dexter-Rinder im Zür-             zer Frites aus Kartoffeln, die unter anderem vom Bio-Bauern
cher Oberland auf dem Hof Orflen. Dieser Bio-Hof ist eines         aus dem Nachbarsdorf stammen, oder palmölfreie Hasel-
der rund 80 Mitglieder des Vereins SwissDexters. Das Label         nuss-Nougatcreme sind nicht mehr wegzudenken. Auch vor
«Swissdexters Gourmet Beef» legt Wert auf eine besonders           Ort wird vieles berücksichtigt: Stromsparende Küchengeräte
tierfreundliche und nachhaltige Fleischproduktion.                 sind im Einsatz. Produkte, die zu unnötigem Plastikabfall füh-
Um der Nachhaltigkeit in Sachen Fleischkonsum möglichst            ren, gehören nach und nach der Vergangenheit an. Der Abfall
gerecht zu werden, bezieht die Tierpark-Gastronomie vorwie-        wird vorbildlich getrennt. So landen zum Beispiel Speise- und
gend ganze Tiere aus artgerechter und respektvoller Haltung.       Rüstabfälle in der Bio-Tonne, woraus wiederum Biogas pro-
Besonderen Wert wird dabei auf die «nose to tail»-Verarbei-        duziert wird.
tung gelegt. Das heisst: Alle tierischen Teile werden verwertet.   Die Nachhaltigkeit in der Tierpark-Gastronomie spielt seit
Diejenigen, die für den menschlichen Konsum nicht geeignet         Jahren eine grosse Rolle – und es werden laufend neue, noch
sind, können als Tierfutter verwendet werden. Durch die Um-        nachhaltigere Lösungen gesucht und umgesetzt. Aber schon
stellung auf die «nose to tail»-Verarbeitung war eine Über-        heute sucht unsere Tierpark-Gastronomie in Sachen Nach-
arbeitung des Speiseangebots unausweichlich. Die Bankett-          haltigkeit ihresgleichen. Überzeugen Sie sich selbst! Wir freu-
karte sowie das Tagesangebot in den Selbstbedienungs-              en uns auf Ihren Besuch.
restaurants locken mit neuen Kreationen – vom Dexter-Beef-
Burger bis zum veganen Linseneintopf.

                                                                                         1 Die Dexter-Rinder des Bio-Hofs Orflen
                                                                                           im Zürcher Oberland geniessen die
                                                                                           frische Luft, das satte Gras und die
                                                                                           wärmenden Sonnenstrahlen auf ihren
                                                                                           grossflächigen Weiden.
                                                                                         2 Für den Hof Mönchmatten, einer der
                                                                                           Höfe, die zur Erzeugergemeinschaft des
                                                                                           Ueli-Hofes gehören, steht der respekt-
                                                                                           volle Umgang mit den Tieren an erster
                                                                                           Stelle. Unser Gastronomie-Kader mit
                                                                                           Anna Höfling Borges, Chef de Service,
                                                                                           hat sich davon vor Ort ein Bild gemacht.
SHOP | 15

Aktuelles aus dem
Tierpark-Shop

  1                                              2                                            3

  4                                              5                                            6

1 Tierpark-Honig aus eigener Imkerei, 250 g, CHF 14.–                     Unsere Shop-Öffnungszeiten im Sommer
2 Schweizer Wildblumensamen, 10 g, CHF 4.50
3 Schmetterlings-Schreiber (Kugelschreiber und Bleistifte),               1. April bis 31. Oktober
  ab CHF 4.50                                                             täglich von 13.30 bis 16.30 Uhr
4 Tierpark-Schlüsselbänder aus recyceltem PET,
  verschiedene Sujets à CHF 7.50                                          Die Shop-Öffnungszeiten können je nach
5 Memo-Spiel «Heimische Tierwelt», 28 Kartenpaare, CHF 19.–               aktueller Situation abweichen.
6 Gutscheine für den Natur- und Tierpark Goldau:
  www.tierpark.ch/gutscheine
                                                                          10 % Rabatt für unsere Jahreskarten-Inhaberinnen
                                                                          und -Inhaber! (Ausgenommen Gutscheine, Lebens-
                                                                          mittel und Aktionspreise)
PATENSCHAFTEN | 16

Eine Patenschaft – Tausende
von Leben unterstützen
Dank dem Projekt «Mehr als Bienen» im Natur- und Tierpark Goldau
können Sie ab sofort Patin oder Pate eines Bienenvolkes werden. Ein
Bienenvolk besteht aus Tausenden von fleissigen Bienenarbeiterinnen
sowie den männlichen Bienen, den Drohnen, und natürlich einer Kö-
nigin.

Im Rahmen des Projekts «Mehr als Bienen»
leben mehrere Bienenvölker im und um den                       Patentag 2021
Natur- und Tierpark Goldau. Unser Imker-
                                                               Wir sind guter Dinge, dass wir den Pa-
Team kümmert sich hingebungsvoll um
                                                               tentag 2021 durchführen können. Die-
die Völker. Es prüft, ob die Bienen genug
                                                               ser findet am Samstag, 28. August,
Futter finden, ob sie gesund sind und ob die
                                                               statt. Reservieren Sie sich bereits
Brut erfolgreich ist. Und wenn alles gut läuft,
                                                               heute das Datum. Alle Patinnen und Paten
kann Anfang Juni Frühlingshonig geschleu-
                                                               werden im Juli eine persönliche Einladung
dert werden. Einen Teil ihres Honigs erhalten
                                                               mit dem Spezialprogramm erhalten. Wir
die Bienen zur Vorbereitung auf den Winter
                                                               freuen uns, möglichst viele Patinnen und
im Herbst übrigens wieder zurück. Das rest-
                                                               Paten begrüssen zu dürfen.
liche süsse Gold bieten wir in unserem Tier-
park-Shop zum Kauf an.
Mit einer Patenschaft für ein Bienenvolk un-
terstützen Sie das wertvolle Projekt «Mehr
als Bienen» im Natur- und Tierpark Goldau.
Ab sofort können Sie eine Patenschaft für ein
Bienenvolk für CHF 500.– übernehmen; Sie
ermöglichen damit die Pflege eines Bienen-
stocks für ein Jahr.
Eine Übersicht über all unsere Patenschaften
finden Sie auf unserer Website (www.tier-
park.ch/patenschaften). Mit dem Online-
formular können Sie Ihre Wunschpatenschaft
unkompliziert bestellen. Bei Fragen gibt Ihnen
Sonja Breitler unter +41 41 859 06 25 gerne
Auskunft.
SPENDEN | 17

      Ihre Spende ist für uns und unsere Tiere wichtig

      Für jede Spende ab CHF 20.– erhalten Sie ein Dankesschreiben. Im Februar senden                                                                                Auskünfte
      wir Ihnen eine Bescheinigung mit dem Spendentotal des Vorjahres. Diese Bestäti-                                                                                Für ein persönliches Gespräch steht
      gung ist für die Steuererklärung verwendbar. Wir danken Ihnen für Ihr Wohlwollen                                                                               Ihnen Anna Baumann, Direktorin,
      und Ihre wertvolle Unterstützung, insbesondere auch während der Corona-Krise. Ihr                                                                              unter +41 41 859 06 06 gerne zur
      Engagement und Ihre Solidarität sind unglaublich – wir bedanken uns von Herzen bei                                                                             Verfügung.
      allen, die uns in dieser ungewissen Zeit unterstützen.

Bitte verwenden Sie den orangen Einzahlungsschein für eine generelle Spende.                            Bitte verwenden Sie den roten Einzahlungsschein nur für zweckbezogene Spenden.

                                                                                                                                                                                           6410 Goldau
                                                                                                                                                                                           Parkstrasse 26 / Postfach
                                                                                                                                                                                           Natur- und Tierpark Goldau
                                                                                                                                                                                           CH04 0077 7001 7282 6000 2

                                                                                                                                                                                                                        6431 Schwyz
                                                                                                                                                                                                                        Schwyzer Kantonalbank
                                                                     6410 Goldau
                                                                     Natur- und Tierpark Goldau

                                                                                                                                                                                  60-1-5
                                          01-96478-9

                                                                                                                                                                                           6410 Goldau
                                                                                                                                                                                           Parkstrasse 26 / Postfach
                                                                                                                                                                                           Natur- und Tierpark Goldau
                                                                                                                                                                                           CH04 0077 7001 7282 6000 2

                                                                                                                                                                                                                        6431 Schwyz
                                                                                                                                                                                                                        Schwyzer Kantonalbank
                                                                     6410 Goldau
                                                                     Natur- und Tierpark Goldau

                                                                                                                                                                                  60-1-5
                                          01-96478-9

                                                                                                                           000000000000000017282600020+ 070077709>

                                                                                                                                                                                                                                                      Meine Spende ist bestimmt für
                                                                                                                                                                                                                         Kranichanlage
                                                                                                                                                                                                                         CHF ......................
                                                                                                              600000015>

                                                         KY 5-2017                                                                                                                                         KY 5-2017
Veranstaltungskalender
Mai bis Oktober 2021
            Samstag, 22. Mai                                  Montag, 12., bis Samstag, 17. Juli
            Vogelführung: Ab durch die Hecke                  Montag, 19., bis Samstag, 24. Juli
                                                              Tierpark-Sommerlager
            Mittwoch, 16. Juni
            Zeichnungskurs: Tiere unterwegs                   Samstag, 14. August
            einfach skizzieren und aquarellieren              Tiere in Bewegung: Fotokurs für
                                                              Fortgeschrittene
            Donnerstag, 17. Juni
            Zeichnungskurs: Tiere unterwegs                   Sonntag, 15. August
            einfach skizzieren und aquarellieren              Tierporträts: Einsteiger-Fotokurs für
                                                              Kinder und Jugendliche

            Samstag, 26. Juni
            Bienenführung: Was summt denn da?                 Samstag, 21. August
                                                              Fledermausführung: Flugkünstler und
                                                              nächtliche Jäger
            Dienstag, 6. Juli, Mittwoch, 7. Juli,
            und Donnerstag, 8. Juli                           Samstag, 28. August
            Ferienprogramm für Kinder                         Patentag 2021
                                                              95. Generalversammlung
            Samstag, 10. Juli
            Führung: Auf sanften Pfoten                       Montag, 18., bis Samstag, 23. Oktober
                                                              Tierpark-Herbstlager

            Informationen und Anmeldung unter www.tierpark.ch

            Programmänderungen
            Wir planen unsere Veranstaltungen weiter, jedoch mit Vorsicht. Programmänderungen
            oder Absagen von Veranstaltungen sind je nach Corona-Situation möglich.

            Bitte informieren Sie sich vor der Veranstaltung auf www.tierpark.ch/veranstaltungen
            über die aktuelle Situation sowie über neue und zusätzliche Angebote.

 Das Zewo-Gütesiegel zeichnet       Mitgliedschaften zooschweiz Verein der wissenschaftlich geleiteten zoologischen Gärten der Schweiz.
 vertrauenswürdige Institutionen    Mitglieder: Basel, Bern, Goldau, Gossau, Kerzers, Knies Kinderzoo, La Garenne, Langenberg, Zürich EAZA
 aus. Es steht für einen zweckbe-   European Association of Zoos and Aquaria WAZA World Association of Zoos and Aquariums VdZ Verband
 stimmten und effizienten Einsatz   der Zoologischen Gärten EAZWV European Association of Zoo and Wildlife Veterinarians SVWZH Schwei-
 der finanziellen Mittel.           zerische Vereinigung für Wild-, Zoo- und Heimtiermedizin IZE International Zoo Educators Association
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