Stromsparbroschüre für Senioren - Tipps und Tricks zum Stromsparen
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Stromsparbroschüre für Senioren Tipps und Tricks zum Stromsparen UMWELTMINISTERIUM MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES EnergiePartner
Impressum Herausgeber Umweltministerium Baden-Württemberg Kernerplatz 9 70182 Stuttgart Telefon: 0711/126-0 info@um.bwl.de Ministerium für Arbeit und Soziales Schellingstraße 15 70174 Stuttgart Telefon: 0711/123-0 info@sm.bwl.de Bestellungen Umweltministerium Baden-Württemberg Konzeption, Text und Redaktion CONSISTE Ursula Rath Dorfstraße 42 Helga Krahn-Wagner 72074 Tübingen Rainer Klüting © Copyright/Fotonachweis: CONSISTE www.hartmann-energietechnik.de, S. 28 Gestaltung: www.mees-zacke.de Druck: Offizin Chr. Scheufele, Stuttgart September 2008
Stromsparbroschüre für Senioren Tipps und Tricks zum Stromsparen Das Umweltministerium des Landes Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg finanzieren diese Broschüre zusammen mit den Energieagenturen Bremer Energie-Konsens und proKlima Hannover. Auch die EnergiePartner Süd GmbH (Stadtwerke Mühlacker, Schwäbisch Hall und Tü- bingen) tragen zur Finanzierung bei. Der Tübinger Kreisseniorenrat hat die Erstellung inhaltlich unterstützt. UMWELTMINISTERIUM MINISTERIUM FÜR ARBEIT UND SOZIALES Konzipiert und verfasst wurde die Broschüre von Ursula Rath Helga Krahn-Wagner Rainer Klüting
Inhaltsverzeichnis 3 Grußworte 4 Stromsparen – wozu? 6 Begriffe begreifen 8 Waschen im Schongang 10 Wäscheleine am Stromzähler 12 Eiskalt kalkuliert 14 Sparsame Spülhelfer 16 Den Deckel drauf halten 18 Helle Sparfreude 20 Stromfresser im Büroschlaf 22 Heimkino im Stromstreik 24 Dauerläufer im Keller 26 Kühle Küche, warme Stube 28 Heiße Quellen 30 Weiteres gibt es bei ...
Grußworte Im Alter wird man weitsichtig, heißt es oft. Das kann kung der Menschen ist eine wichtige Voraussetzung auch bedeuten, dass der Mensch weiter als bisher für eine erfolgreiche Klimaschutzpolitik. Wir brauchen schaut. Gerade bei älteren Menschen wächst das Be- aktive Verbündete, Partner und Mitstreiter. wusstsein ihrer Verantwortung für die Zukunft. Diese Broschüre zeigt einfache Möglichkeiten auf, im Alltag Jeder Einzelne kann in seinem Alltag eine Menge da- einen wichtigen Beitrag dafür zu leisten, dass auch die für tun, dass zwischen hoher Lebensqualität und dem Generation der Enkel in einer lebenswerten Umwelt Schutz unserer Umwelt kein unüberbrückbarer Ge- leben kann. Denn der Klimaschutz und die Zukunft gensatz entsteht. Heute nicht, aber morgen auch nicht. unserer Kinder und Enkel braucht diese Art von Weit- Wir müssen alle unser Verhalten überprüfen und – sicht. wenn nötig – auch ändern. Das positive Meinungsbild in der Bevölkerung gibt Es wird darauf ankommen, das Klimabewusstsein der einer wirksamen Klimapolitik im Augenblick kräftigen Bürgerinnen und Bürger zu stärken. Allein die Absen- Rückenwind. Dennoch dürfen wir nicht übermütig kung der Raumtemperatur während der Heizperiode werden, sondern müssen realistisch bleiben und bei um nur ein Grad verringert den gesamten Wärme- aller Notwendigkeit, möglichst kurzfristig die Treib energieverbrauch um etwa sechs Prozent. Eine kraft- hausgasemissionen zu senken, in den einzelnen Maß- stoffsparende Fahrtechnik kann den Kohlendioxidaus- nahmen eine zielorientierte, aber auch ausgewogene stoß eines Autos um etwa 20 Prozent senken. Politik machen. Bei allem, was wir tun, müssen wir die Menschen mitnehmen. Dabei müssen wir genau Die vorliegende Broschüre gibt eine Menge hilfreicher hinsehen, dass zwar gefordert, aber nicht überfordert und nützlicher Tipps für ein energiesparendes Verhal- wird. Ein Erfolg versprechender Ansatz liegt im Prinzip ten gerade auch für Senioren, die verständlicherweise des „Fördern und Fordern“ – also Verpflichtungen mit oft eine andere Betrachtungsweise und andere Bedürf- Anreizen zu verknüpfen. nisse haben, wenn es um die Bewältigung des Alltags geht. Wer clever ist, kann auf der einen Seite einen Vorrangig staatliche Aufgabe ist es, Rahmenbedingun- Beitrag zum Klimaschutz leisten, auf der anderen Seite gen für einen wirksamen Klimaschutz zu setzen. Das aber auch seinen Geldbeutel entlasten. Das zahlt sich entbindet jedoch jeden Einzelnen - ob jung oder alt - aus - für jeden Einzelnen, aber auch für die Kinder. nicht von seiner Verantwortung, sich in seinem jeweili- gen Umfeld aktiv – und nicht nur theoretisch - für den Wir danken insbesondere auch dem Kreisseniorenrat Schutz des Klimas zu engagieren. Eine breite Mitwir- Tübingen für die Unterstützung dieses Vorhabens. Tanja Gönner Dr. Monika Stolz MdL Umweltministerin des Landes Ministerin für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg des Landes Baden-Württemberg Stromsparbroschüre 3
Stromsparen – wozu? Energie- und Rohstoffverbrauch der Menschheit sind eine Belastung für Umwelt und Klima, und sie schla- gen in der Haushaltskasse zu Buche, besonders in Zeiten mit hohen Energiepreisen. Doch manchmal ist es gar nicht schwer, die Belastung zu verringern, auch und gerade im privaten Haushalt. Diese Broschüre richtet sich speziell an Seniorenhaushalte, denn oft haben gerade ältere Menschen ein besonderes Interesse am sparsamen Umgang mit Energie und die Bereitschaft zum bewussten Umgang mit Haushaltsgeräten. Wegen ihrer Erfahrun- gen und ihrer Lebenssituation bringen sie leichter Verständnis für Investitionen zur effizienteren Energienutzung auf als beispielsweise ein junger Haushalt mit kleinen Kindern, in dem ganz andere Themen im Vordergrund stehen. Es sind jedoch auch viele Informationen enthalten, die für alle Haushaltsgruppen gelten, wie etwa zu den Fragen: Wo lohnt es sich anzufangen? Was kann gleich geschehen, wo muss eine anstehende Neuanschaffung abgewartet werden, um wirksam einzugreifen? Viele Investitionen in energiesparende Geräte sind wirtschaftlich; ökonomischer und ökologischer Vorteil können sich durchaus freundlich zusammenfügen. In dieser Broschüre sind zahlreiche Hinweise zum spar maschine zusammen verbrauchen etwa gleich viel wie samen Umgang mit Energie im Haushalt zusammen ein Haushaltsgroßgerät. Dasselbe gilt für den Licht gestellt, die sich praktisch sofort verwirklichen lassen. stromverbrauch, wobei hier die Spanne zwischen den Es wird jeweils beschrieben, welche Unterschiede im Haushalten sehr hoch ist, abhängig davon, wie viele Verbrauch zwischen effizienten und wenig sparsamen Leuchten in Betrieb sind, ob Energiesparlampen ein- Elektrogeräten bestehen und worauf beim Gerätekauf gesetzt werden, und ob beim Verlassen des Raums das zu achten ist. Licht abgeschaltet wird. Wodurch wird die Stromrechnung bestimmt? Jahresstromverbrauch im 2-Personen-Haus- halt für verschiedene Geräte Ein Ein-Personen-Haushalt hat in Deutschland einen durchschnittlichen Stromverbrauch von gut 1700 Ki- In Kilowattstunden Durch- sparsame lowattstunden, bei zwei Personen sind es im Mittel (gerundete Werte) schnitt Neugeräte 2900 kWh. Umgerechnet in Kilogramm Kohlendioxid Waschen 140 110 sind das bei einer Person etwa 1100 kg pro Jahr, bei Trocknen 260 130 *) zwei knapp 1900 kg. Ein ganz erheblicher Teil dieses Kühlen 250 120 Stromverbrauchs kann durch bewusst sparsamen Um- gang mit den Geräten vermieden werden, besonders Gefrieren 260 180 aber durch den Kauf eines effizienteren Gerätes, wenn Spülen 200 100 °) ein Austausch ansteht. Ein sparsamer Ein-Personen- Kochen + Backen (Elektro) 340 300 Haushalt, in dem mit Gas gekocht wird, kann dann mit Licht 250 110 weniger als 800 kWh Stromverbrauch auskommen, ein Informationstechnik 130 100 Zwei-Personen-Haushalt mit unter 1400 kWh – der Unterschied zum Durchschnitt ist bemerkenswert. Unterhaltungselektronik 140 100 Die Haushaltsgroßgeräte für Kochen, Spülen, Kühlen, Pumpen 200 50 Waschen und Trocknen benötigen im Zwei-Personen- Diverses 150 100 Haushalt jeweils zwischen gut 100 und 340 kWh pro *) Wärmepumpentrockner Jahr. Kleingeräte wie Staubsauger, Föhn und Bohr °) mit Warmwasseranschluss 4 Stromsparbroschüre
Für einige Anwendungen ist eine Ersparnis von 50 Pro- Diese Broschüre wird dort am hilfreichsten sein, wo zent möglich, wenn neue effiziente Geräte angeschafft konkrete Fragen zu beantworten sind. Am Ende des und diese bewusst sparsam genutzt werden! In Einzel- Heftes sind weiterführende Informationsquellen be- fällen wie bei den Pumpen kann sogar ein noch höhe- nannt. Denn wenn hier auch vieles angesprochen wird, rer Prozentsatz eingespart werden. bleibt doch sicher auch manches offen - oder es soll eine Frage noch umfänglicher beantwortet werden, Wann lohnt eine Neuanschaffung? dann empfiehlt es sich, aus einer dieser Quellen zu Wenn ein Haushaltsgroßgerät einen Defekt hat, stellt schöpfen. sich die Frage, ob sich eine Reparatur rentiert. Generell Besonders hingewiesen sei und Wohne gilt: Geräte, die älter als acht bis zehn Jahre sind, soll- ben ni auf die Kooperation der Le n ten nicht mehr repariert werden, es sei denn, es handelt r fü Kreisseniorenräte mit Ge sich um sehr hochwertige Fabrikate. Normalerweise Fachbetrieb nera der Handwerkerschaft 60+ ist nämlich nach dieser Zeit ein neueres Gerät so viel tionen unter dem Signet 60+. effizienter als das alte, dass sich der Neukauf trotz der Die Zahl der Land- Anschaffungskosten lohnt. kreise in Baden- Kr e ne ng i ss ni Württemberg, die sich bi or Tü e en aft Unschön dabei ist, dass Material und Werkstoffe weg rat e.V. · Kreishandwerk e rs ch dem Projekt anschließen, geworfen werden. Dieses Manko kann durch die Aus wächst ständig. Die Beteilig wahl von Geräten, deren Baustoffe gut wieder verwert ten geben Unterstützung bei vielen Fragen des Woh bar sind, wettgemacht werden. Der Blaue Engel des nens in einer seniorengerechten Wohnung und eben Umweltbundesamtes ist hierfür ein Kennzeichen. auch, wenn es um eine Reduzierung der Stromrech nung und den Klimaschutz geht. Wo findet sich was? Für alle Haushaltsgroßgeräte gibt es jeweils ein eigenes Kapitel, in dem Einige Wichtige Informationen • grundsätzliche Informationen zum Gerät, Als Abkürzungen werden im Text benutzt kWh für die • Vorschläge zur sparsamen Nutzung sowie Einheit Kilowattstunde (Strom oder Gas), W für Watt, kg CO2 für Kilogramm Kohlendioxid. • Hinweise für eine Neuanschaffung enthalten sind. Betriebskosten sind in dieser Broschüre mit 20 Cent Ebenso findet sich ein Kapitel über Unterhaltungs pro Kilowattstunde Strom, 6 Cent pro Kilowattstunde elektronik, also zu Fernseher, Video- und Audio-Gerä Gas und 4 Euro pro Kubikmeter Wasser + Abwasser ten, sowie ein Kapitel zu Informationstechnik, also PC, berechnet, entsprechend der Preissituation Ende 2007, Drucker & Co. Auch für die Beleuchtung ist ein Kapi- jeweils inklusive Umsatzsteuer. Preissteigerung und tel reserviert. Wenig im Bewusstsein ist, dass es „heim Inflationsrate werden nicht berücksichtigt, für die hier diskutierten Investitionen im Privathaushalt reicht eine liche“ Stromverbraucher gibt, nämlich die Umwälz sogenannte statische Berechnung aus. pumpen für Warmwasser und Heizung. Gerade hier sind die Einsparmöglichkeiten besonders hoch. Standzeit oder Lebensdauer der Geräte sind Erfah Wird das Wasser elektrisch erwärmt oder wird per rungswerte, die je nach Quelle differieren. Für Kühl- Nachtspeicherheizung geheizt, sind dies die mit Ab und Gefriergeräte werden oft 15 Jahre angesetzt, für stand größten Stromverbraucher. Auch hierzu gibt es Waschmaschinen hingegen nur 11 Jahre, was ange jeweils ein Kapitel mit Informationen. sichts der hohen mechanischen Belastung durch das Schleudern auch vernünftig ist. Spülmaschinen und Trockner liegen eher bei 13 Jahren. Auch von der Her Schauen Sie sich zunächst die Kapitel an, die für Sie stellerfirma hängt die Standzeit ab; die Stiftung Waren- besonders interessant sind, weil in Ihrem Haushalt viel test macht immer wieder Umfragen dazu. leicht eine Neuanschaffung oder eine Reparatur ansteht. Stromsparbroschüre 5
Begriffe begreifen Bei der Beschäftigung mit dem Stromverbrauch im eigenen Haushalt tauchen die Fachbegriffe „EU-Label“, „Wirtschaftlichkeit“ und „Stand-by“ oder auch „Leerlaufverluste“ im Zusammenhang mit vielen der Geräte auf. Hier eine zusammenfassende Erklärung. Energieetikett Label enthält für jedes Gerät wichtige Seit vielen Jahren gibt es als verbind- Kenndaten dieser Art. liche Kennzeichnung für Haushaltsge- räte das Energieetikett oder EU-Label. Seit einigen Jahren gibt es auch ein EU- Hersteller und Lieferanten im EU-Raum Label für Glüh-, Halogen- oder Energie- müssen für ihre Geräte verbindliche sparlampen; und ganz neuerdings haben Daten liefern, Händler die Geräte im sich die Hersteller von Umwälzpumpen Geschäft mit dem jeweils korrekten in einer freiwilligen Vereinbarung darauf Label versehen. Für jede Gerätegruppe verständigt, auch die Pumpen mit einem werden die einzelnen Gerätetypen nach entsprechenden Label zu versehen. Die- einem vorgegebenen Messverfahren ses wird vermutlich in Kürze auch offi einer Kategorie zugeordnet. Damit wird ziellen Status auf EU-Ebene erhalten. den Endkundinnen und -kunden ein einfaches Instrument an die Hand gege- Wirtschaftlichkeit ben, die energietechnische Qualität derDer Kauf eines neuen bzw. der Er- Geräte zu vergleichen. satz eines vorhandenen Gerätes kostet zum einen einige hundert Euro für die Das EU-Label für eine Wichtig ist zu wissen, dass die Mess- Anschaffung, zum anderen entstehen effiziente Lampe mit verfahren standardisiert sind und des- durch den Verbrauch von Energie und Angabe des Lichtstroms (900 Lumen), des Leis- halb nicht unbedingt den Verbrauch zum Teil auch Wasser laufende Kosten, tungsbezugs (15 Watt) des einzelnen Geräts in der prakti die sogenannten Betriebskosten - nur und der Standzeit (1200 schen Anwendung im Privathaushalt wenige Käufer berücksichtigen diese Stunden) wiedergeben. Beispielsweise ist für beim Kauf. Das ist fatal, denn über die Spülmaschinen genau festgelegt, was gesamte Nutzungszeit der Geräte sind für Geschirr in welcher Größe und die Betriebskosten oft gleich hoch wie welcher Stückzahl verwendet werden die Anschaffungskosten oder sogar hö- muss. Diese Standardbeladung mit einer her, und die Unterschiede zwischen den festen Zahl von „Maßgedecken“ wird Geräten sind zum Teil erheblich. Für im praktischen Betrieb kaum je vor- Spülmaschinen kann der Unterschied kommen. Dennoch ist das Label wert- in den Betriebskosten zwischen sparsa- voll, denn es schafft die Möglichkeit, mem neuem Modell und ineffizientem schon beim Kauf Geräte zu vergleichen. Gerät von 400 Euro bis zum doppelten Beispielsweise ist bei Waschmaschinen Betrag an Strom- und Wasserkosten neben dem Energieverbrauch auch das reichen (über 15 Jahre gerechnet). Ähn Waschergebnis, die Schleuderqualität lich hohe Differenzen in den Kosten und der Wasserverbrauch benannt. Das treten auch bei anderen Gerätegruppen 6 Stromsparbroschüre
auf, dies wird in den einzelnen Kapiteln beschrieben. Generell werden solche Energieverluste, die keinen In diesen Vergleich ist noch nicht eingerechnet, dass spürbaren Nutzen erzeugen, unter „Leerlaufverlus- Energie und Wasser über die Jahre teurer werden. te“ zusammengefasst. Das schließt auch Pumpenstrom ein, der die Heizungspumpe betreibt, obwohl alle Wer langfristig plant, findet also gute Gründe, sich Heizkörper zugedreht sind, und Licht, das brennt, ob- für ein effizientes Gerät zu entscheiden, selbst wenn wohl niemand im Raum ist. es ein- oder zweihundert Euro mehr kostet als ein Vergleichsgerät. Das effiziente Gerät ist wirtschaftli- Bei der Auswahl neuer Geräte sollten Fragen zur cher, auch wenn es anfangs teurer ist. bedienerfreundlichen Nutzbarkeit immer im Vorder- grund stehen. Manche Geräte bieten eine Vielzahl von Stand-by, Leerlauf und Schein-Aus Funktionen, die nur selten oder nie benötigt werden, Viele Geräte wie z. B. der Fernseher haben eine sind aber dadurch in der Bedienung unübersichtlich. Stand-by-Funktion. Sie erlaubt es, einen Fernse- Manche sind zu klein beschriftet oder haben winzige her oder eine Audioanlage komfortabel vom Sofa aus Tasten, die schlecht zu bedienen sind. Hier bestehen einzuschalten, zu steuern und wieder auszuschalten. bei den Herstellern noch Optimierungsmöglichkei- Manchmal ist nur so die Hauptfunktion eines Gerätes ten. Beim Kauf ist der richtige Zeitpunkt, Einfluss zu erfüllbar, wie z. B. beim Faxgerät, das überwiegend im nehmen. Stand-by steht und erst durch das Anrufsignal „aufge- weckt“ wird. Nicht offensichtlich ist, wenn ein elektrischer Verbrau Techniker sagen ... cher im „Schein-Aus“ ist: Manche Geräte haben einen Normal-Betrieb zu einem Gerät in üblicher Funktion Ausschaltknopf, der keiner ist, der nur die Elektronik Stand-by wenn ein Gerät einen Teil der Funk vom Netz nimmt, nicht jedoch den Transformator. Ein tionen ausgeschaltet hat, jedoch solcher „Trafo“ gehört zum Netzteil und dient dazu, schnell in Normal-Betrieb zurück die übliche Netzspannung von 230 Volt in 12 oder kehren kann 24 Volt umzuwandeln, wie es viele Geräte benötigen. Ruhezustand wenn beispielsweise ein PC ein Wird er nicht vom Netz getrennt, fließt permanent (manchmal auch paar mehr Sekunden braucht, um Sleep-Mode) aus einer „Schlafstellung“ in Nor- ein kleiner Strom. Je nach Gerät können das ein, zwei malbetrieb zurückzukehren oder drei Watt, bei älteren Modellen auch einmal Schein-Aus wenn Geräte nur vermeintlich zehn Watt sein. Umgerechnet auf das Jahr können in ausgeschaltet sind letzterem Fall 80 Kilowattstunden Stromverbrauch Aus zu den elektrischen Verbrauchern, entstehen, ohne Nutzen. In „Mark und Pfennig“ ent- die tatsächlich vollständig vom Netz spricht das 16 Euro. getrennt sind. Entdecken lassen sich derartige heimliche Verbrau Energiepolitiker sagen ... cher daran, dass das Netzteil permanent warm ist, dass Kontrolllampen leuchten, obwohl das Gerät scheinbar Primärenergie zum Energiegehalt des Rohstoffs, z. B. von Rohöl oder Rohgas aus ist, oder durch Messen mit einem einfachen Watt Endenergie zum Energiegehalt des raffinierten meter, welches z. B. in Baumärkten erworben oder in Öls am Verbrauchsort, Transport Energieberatungsstellen ausgeliehen werden kann. Zu verluste sind eingerechnet Beratungsmöglichkeiten finden sich am Ende der Bro- Nutzenergie zur gewünschten Energieform, zum schüre noch Hinweise. Beispiel Raumwärme. Stromsparbroschüre 7
Waschen im Schongang Waschmaschinen sind Großgeräte, die relativ viel Energie brauchen und lange halten. Sie laufen bis zu 18 Jahre, im Schnitt etwa elf Jahre. Neue Geräte brauchen deutlich weniger Energie und Wasser als ältere. Wie hoch Energiebedarf und Betriebskosten ausfallen, hängt gerade bei diesem Gerät wesentlich von der Nutzungs- weise ab. Energie wofür? Geräte nur bei 60 °C mit entsprechend höherem Ener- Eine Waschmaschine braucht einen kleinen Anteil der gie- und Wassereinsatz erreichen. eingesetzten Energie (je nach Waschprogramm zehn bis zwanzig Prozent), um die Wäschetrommel zu dre- Ein Warmwasseranschluss für die Waschmaschine hen; der Hauptteil dient zum Aufheizen der Wasch- spart Strom und zusätzlich das Treibhausgas Kohlen lauge. Der Energiebedarf für einen Waschgang steigt dioxid, sofern das warme Wasser nicht elektrisch mit der Wassermenge und der Waschtemperatur. geheizt wird, sondern z. B. aus Sonnenkollektoren, Wie viel Wasser ein Waschgang benötigt, hängt von einer modernen Gas- oder Ölheizung oder einem Fern der Maschine ab, aber auch von der Wahl des Wasch wärmenetz kommt. Zudem darf zu Beginn nicht zu viel programms. Früher flossen in einem 60 °C-Standard- kaltes Wasser einlaufen (Faustregel: nach zwei bis drei Programm mehr als hundert Liter Wasser durch die Litern sollte warmes Wasser kommen). Für vorhandene Maschine. Heute sind es etwas weniger als 40 bis 50 Maschinen gibt es Nachrüstgeräte, die zwischen Warm- Liter für fünf oder gar sechs Kilogramm Wäsche. Das und Kaltwasserhahn und Maschine geschraubt werden. wurde möglich, weil die Wäsche heute gewissermaßen Bezugsquellen sind im Anhang genannt. Neue Maschi „geduscht“ und nicht mehr „gebadet“ wird. Geringer nen mit Warmwasseranschlussmöglichkeit sind derzeit Wasserverbrauch ist allerdings nicht für alle gut. Wer nur vereinzelt am Markt zu finden. empfindliche Haut hat oder unter Allergien leidet, sollte besonders auf die Spülwirkung achten. Manche Bewertungssystem für Waschmaschinen Maschinen bieten wahlweise einen Zusatzspülgang an. Die Energieeffizienzklassen für Waschmaschinen basieren derzeit auf dem Energiebedarf im Standard- Niedrige Waschtem- Waschprogramm „Baumwolle 60 °C“ (Angaben zu peraturen sparen viel älteren Geräten beziehen sich auf Kochwäsche). Energie. Bei reinem Kalt- wasseranschluss braucht Energieeffizienzklasse A+ bedeutet: mindestens 10% eine 60-Grad-Buntwäsche weniger Energiebedarf als für Klasse A erlaubt. ungefähr dreimal soviel Für eine 5 kg-Maschine im 60 °C-Waschgang: Strom wie eine 30-Grad- A-Gerät: weniger als 0,95 kWh, Wäsche, bei 90-Grad ist A+-Gerät: weniger als 0,86 kWh. der Stromverbrauch sogar fünfmal so hoch. Aufgrund der technischen Entwicklung gehören heute Moderne Waschmaschi- nahezu alle Neugeräte zur ehemals besten Energie nen erzielen mit heutigen effizienzklasse A. Deshalb wird inzwischen die (in Waschmitteln in 40-Grad- offizielle) Bezeichnung „A+“ für besonders effiziente Programmen Waschergeb Geräte verwendet. B-Geräte sind heute als ineffizient nisse, die 15 Jahre alte anzusehen. Wieviel sind 5 kg Trockenwäsche? 8 Stromsparbroschüre
Bei Waschmaschinen werden auch Reinigungs- und Reduzierung hoher Feuchtigkeit sehr viel weniger Schleuderwirkung mit den Effizienzklassen A bis G Energie als ein Trockner. bewertet; ein gutes Gerät mit hoher Schleuderleis- tung hat also die Klassifizierung AAA. Die Effizienz- Wieviel sparen Effiziente Geräte ? klasse für das Schleudern wird über die Restfeuchte Angenommen wird pro Woche ein 60 °C-Buntwasch- nach dem 60 °C-Baumwoll-Waschprogramm festge- gang, ein 40 °C-Buntwaschgang und ein Pflegeleicht/ legt. Geringe Restfeuchte reduziert den Energiebedarf Kurzprogramm mit 40 °C (Strompreis: 0,20 Euro/kWh, von Wäschetrocknern; das Schleudern braucht zur Wasserpreis: 4 Euro je m3). A+-Waschmaschine B-Waschmaschine Strom Wasser Strom Wasser für eine Woche 1,92 kWh 123 l 2,55 kWh 210 l im Jahr 100 kWh 6,4 m3 133 kWh 10,9 m3 Betriebskosten im Jahr 20 Euro 26 Euro 27 Euro 44 Euro Betriebskosten in 11 Jahren 220 Euro 282 Euro 293 Euro 480 Euro Gesamt 502 Euro 773 Euro Fassungsvermögen und Beladung der Wasch haft geringer Wäschemenge kann eine Maschine mit maschine; Waschprogramme kleinerem Fassungsvermögen (3 oder 4 kg) sinnvoll Wer eine Waschmaschine nur zum Teil füllt, erhöht sein, auch wenn dann der Verbrauch pro kg Wäsche die Zahl der Waschgänge und damit Strom- und höher liegt. Spezialprogramme sehen oft nur eine Teil- Wasserverbrauch. Eine Mengenautomatik kann zwar beladung der Waschmaschine und manchmal einen den Wasser- und Stromeinsatz bei geringer Beladung höheren Wasserverbrauch vor. Trotzdem sind einige reduzieren, aber nur zum Teil angleichen. Bei dauer- wichtig, z. B. für Wolle und Seide. Auswahlgesichtspunkte bei Neukauf • Sicherheit gegen Wasseraustritt über gesamte • Waschwirkung A Lebensdauer des Gerätes; Langlebigkeit; Service • Gute Spülwirkung (Testergebnisse); ggf. zuschaltbarer qualität (siehe Berichte der Stiftung Warentest) Spülgang • Leise im Betrieb • Wasserbedarf im Standardprogramm unter 45 l • Bei Trockner-Einsatz: mindestens Schleuderwirkungs- Energiespartipps klasse B • Möglichst niedrige Waschtemperatur; bei gering ver- schmutzter Wäsche reichen oft 30 °C • Energieeffizienzklasse A+. Vergleichen Sie den Jahresenergiebedarf, eventuell auch für 30 °C- und • Fassungsvermögen der Waschmaschine möglichst 40 °C-Wäschen gut ausnützen. Zur Kontrolle einmal mit und ohne die trockene Wäsche auf die Personenwaage stellen • Ggf. Mengenautomatik, Mischprogramm; Spezial programme für Wolle und Seide, Sportkleidung und • Auf Vorwaschgang verzichten anderes, Zeitvorwahl • Möglichst wenige Schonwaschgänge wegen geringer • Für einen 1-Personen-Haushalt kann ein 3 kg-Gerät Beladung und erhöhtem Wasserstand sinnvoll sein • Geräte mit Zeitvorwahl oder mit Uhr benötigen ganz- • Toplader oder Frontlader? Gut ablesbare Anzeigen; jährig einige Watt Leistung; sie sollten vollständig Drehschalter und Tasten leicht und sicher zu bedienen abschaltbar sein Stromsparbroschüre 9
Wäscheleine am Stromzähler Elektrische Wäschetrockner sind Strom-Großverbraucher. Gut dran ist, wer seine Wäsche kostenlos drau- ßen oder im ungeheizten Trockenraum auf der Leine trocknen lassen kann. Wer einen Wäschetrockner braucht, hat die Wahl zwischen mehreren Typen mit deutlich unterschiedlichem Energiebedarf. Wäschetrockner sind separate Geräte zum Trocknen geschlossenen Kreislauf der feuchtwarmen Trockner- der Wäsche, während Waschtrockner Waschmaschine luft Wärme und heizt mit dieser Wärme die gekühlte und Trockner platzsparend in einem Gerät vereinen. und getrocknete Geräteluft wieder auf – und nicht Sehr verbreitet sind elektrisch beheizte Trommel- die Umgebung. Dieses „Wärme-Recycling“ senkt den Wäschetrockner; es gibt aber auch gasbeheizte Geräte. Strombedarf um 40 bis 50 Prozent. Trockenschränke, in denen die Wäsche im Kaltluft strom hängend trocknet, sind in Deutschland kaum Energiebedarf und Energieeffizienzklassen für bekannt. Unter Trommel-Wäschetrocknern gibt es Wäschetrockner zwei Grundtypen: Damit man Geräte vergleichen kann, wird auf dem EU-Label einheitlich der Energiebedarf für das Ablufttrockner saugen Umgebungsluft an und führen Standardprogramm „Baumwolle schranktrocken“ bei sie erwärmt durch die Wäsche, wo sie Feuchtigkeit voller Beladung des Geräts mit normierten Wäsche- aufnimmt; anschließend pusten sie die feuchte Warm- stücken bestimmter Feuchte angegeben. Zu beachten luft nach außen. Sie benötigen einen gut durchlüfte- ist, dass für die Messung für das EU-Label ein Schleu- ten Raum und eine Abluftleitung nach draußen, damit dern der Wäsche mit 800 Umdrehungen pro Minute nicht feuchte, sondern einigermaßen trockene Luft festgelegt ist und heutige Herstellerangaben sich häu- angesaugt wird und keine Feuchteschäden an der Bau- fig auf 1000 U/min oder mehr beziehen! substanz entstehen. Gasbeheizte Ablufttrockner Gründlich schleudern hilft sehr beim Sparen: Es haben einen um etwa die Hälfte niedrigeren Primär braucht 100 Mal so viel Energie, Feuchtigkeit durch energieverbrauch als elektrisch beheizte. Wärme zu entziehen als durch Schleudern! Kondensationstrockner benötigen nur einen Strom Schleuderwirkung von Waschmaschinen anschluss. Feuchte warme Luft wird hier in einem Teil Schleuderwirkungs- A B C ... G des Geräts abgekühlt, wobei die Feuchtigkeit konden klasse siert und in einem Behälter gesammelt oder gleich ins Restfeuchte in % < 45 45 - 54 54 - 63 > 90 Abwasser geleitet wird. Die so getrocknete und ge erreichbar mit meist 1200 1000 kühlte Geräteluft wird erneut erwärmt und durch die Schleudertouren ab bis bis Wäsche geleitet. Zum Kühlen verwenden sie meist [U/min] 1500 1450 1200 Raumluft, die in einer Leitung durch die Trockner- Nur Kondensationstrockner mit Wärmepumpe erfül- warmluft gepumpt und erwärmt wieder in den Raum len die Bedingungen für Klasse A, außerdem mit Kalt- abgegeben wird. Das heizt die Trocknerumgebung. luft arbeitende Trockenschränke. Gastrockner fallen Alternativ gibt es auch Wasserkühlungen. Bauartbe- nicht unter die EU-Richtlinie und tragen darum kein dingt benötigen diese Geräte für die gleiche Wirkung Energieetikett. Ihre Energieeffizienz wäre ebenfalls ca. 10 Prozent mehr Energie als Ablufttrockner. mit „A“ zu bewerten. Bei Abluft- und Kondensations trocknern ohne Wärmepumpe gibt es einige B-Geräte Im Kondensationstrockner mit integrierter und viele C-Geräte sowie noch ineffizientere. Wasch- Wärmepumpe entzieht ein Kältemittel in einem trockner sind weniger effizient; außerdem können sie 10 Stromsparbroschüre
in einem Trockengang stets nur mit der halben maxi- malen Wäschemenge befüllt werden. Betriebskosten Für die Stromkostenberechnung werden zwei Trocknerläufe pro Woche angenommen. Das ergibt in 15 Jahren 1560 Durchläufe und entspricht etwa der von der Stiftung Warentest geforderten Lebensdauer von 1600 Trocknungsdurchläufen. Beim nachfolgen- den Vergleich ist zu beachten, dass für Geräte mit 5 und mit 6 kg Fassungsvermögen gerechnet wurde. Ein preiswerter Wäschetrockner Energiebedarf und Stromkosten von gesichtspunkten von Vorteil sein, ein etwas größeres Wäschetrocknern effizienteres Gerät (6 kg) einem kleineren ineffiziente- Energieeffizienz Energiebedarf Stromkosten ren (5 kg) vorzuziehen. klasse und Art des je Trockengang pro Jahr bei Wäschetrockners nach Schleudern 2 Trocken (1) mit gängen je Auswahlgesichtspunkte bei Neukauf 800 I 1000 Woche (3) • Bevorzugt Gerät mit Wärmepumpe oder Gasbetrieb Umdreh./Minute (2) wählen kWh Euro • Kondensationstrockner für Wohnung besser geeignet als Abluftgerät A-Gerät 6 kg (K, WP) 2,4 2,1 44 • Feuchtesteuerung hat mehrere Vorteile gegenüber B-Gerät 6 kg (K) 3,8 3,3 69 Zeitsteuerung C-Gerät 5 kg (K) 3,6 3,1 64 • Fassungsvermögen passend zur Waschmaschine C-Gerät 6 kg (K) 4,3 3,7 77 • Aufstellmöglichkeiten (unten/oben) für das Gerät, Bedienelemente, Ablesbarkeit; Lautstärke C-Gerät 6 kg (A) 4,0 3,0 62 • Flusensieb leicht zu reinigen? Bei Kondensations Gastrockner 5 kg (A) gesamt 23 Gas 2,5 16 trocknern: Kondensat einfach zu entfernen? Strom 0,35 7 • Spezialprogramme entsprechend Ihren Bedürfnissen (1) Angaben in Klammern: K: Kondensationstrockner, (Wolle etc.) WP: Wärmepumpe, A: Ablufttrockner; (2) für Baumwollwäsche; (3) berechnet nach Schleudern Energiespartipps mit 1000 Umdreh./Minute; Strom 20 ct/kWh, Gas: 6 ct/kWh • Wenn möglich, Wäsche im Freien oder einem un beheizten Trockenraum aufhängen (wegen der Feuch- tigkeitsabgabe lieber nicht in der beheizten Wohnung) Eine Wärmepumpe verteuert den Kondensationstrock ner. Durch die Stromeinsparung während der Nut • „Trocknerwäsche“ möglichst mit 1200 bis 1400 Um drehungen pro Minute schleudern zungsdauer lässt sich diese Mehrausgabe ausgleichen. Das Fassungsvermögen eines Wäschetrockners soll- • Immer möglichst gleichartige Gewebe zusammen trocknen te möglichst gut ausgenutzt werden. Das gilt auch für Trockner mit Feuchtesteuerung, obwohl diese Geräte • Gerät voll beladen, ohne zu überladen, sonst knittert Wäsche vermehrt besonders effizient arbeiten. Sie schalten automatisch ab, wenn die Wäsche trocken ist, statt pauschal eine • Wäsche nicht „übertrocknen“ (Geräte mit Feuchtefüh- ler vermeiden das automatisch) voreingestellte Zeit zu trocknen. Solch einen Trock- ner kann man gelegentlich auch laufen lassen, wenn er • Das Gerät sollte komplett ausgeschaltet werden kön- nen (kein Stand-by) nicht ganz voll ist. Daher kann es unter Energiespar- Stromsparbroschüre 11
Eiskalt kalkuliert Kühl- und Gefriergeräte müssen rund um die Uhr arbeiten; die Kühlaggregate laufen mehrere Stunden täglich. In den letzten Jahren wurde die Energieeffizienz neuer Kältegeräte ganz erheblich verbessert: die bes- ten Energiesparer benötigen heute nur noch halb so viel Strom wie die besten Geräte vor zehn Jahren. Jahresenergiebedarf und Energieeffizienzklassen Was bedeutet Stromeffizienz für den Geldbeutel? Auf dem EU-Etikett für Kühl- und Gefriergeräte wird Haushaltsübliche A++-Kühl- und -Gefriergeräte brau der unter normierten Bedingungen ermittelte Jahres chen jährlich rund 100 kWh Strom weniger als ähnlich energiebedarf in kWh angegeben. Wie hoch der Wert große A-Geräte (s. Tabelle) und sparen damit 20 Euro für ein Gerät ist, verrät die Energieeffizienzklasse von pro Jahr an Stromkosten. Höhere Anschaffungskos- A++ (sehr gering) über A+ und A bis hin zu G (sehr ten von A++-Geräten gegenüber A-Geräten kommen hoch). durch die gesparten Stromkosten herein. A++ < 30 % Tisch-Kühlschränke mit */***-Fach mit ca. 116 l Volumen Kühlraum und 16 l Gefrierfach A+ < 42 % A < 55 % A++- A+- A- B < 75 % Gerät Gerät Gerät C < 90 % Strombedarf pro Jahr [kWh] 124 157 220 D < 100 % Strombedarf in 15 Jahren [kWh] 1860 2355 3300 Maximaler Energiebedarf in den Energieeffizienzklas- Stromkosten in 15 Jahren [Euro] 372 471 660 sen in Prozent des Bezugswertes Einsparung A++-Gerät gegen 99 288 andere Geräte in 15 Jahren [Euro] Ein A++-Gerät benötigt nur etwas mehr als halb so Ende 2007 gibt es bereits zahlreiche A++-Geräte; wei viel Energie wie ein vergleichbares Gerät, das gerade tere werden hinzukommen. Dabei ist die Auswahl un- noch zur Klasse A gehört. A-Geräte gehören mittler- ter Tisch- und Standgeräten größer als unter Einbauge- weile zu den energetisch schlechteren, B-Geräte sind räten; letztere sind bauartbedingt erheblich teurer. Die so gut wie nicht mehr am Markt vorhanden. Anschaffungskosten hängen mehr von anderen Ausstat tungsmerkmalen ab als von der Energieeffizienz. Auswahlgesichtspunkte bei Neukauf wollen, sollten Sie ein Gerät mit Gefrierfach kaufen. • Für einen Ein- Personen-Haushalt reicht ein Kühl Sonst reicht ein Kühlschrank ohne Gefrierfach zusam- schrank mit ca. 100 – 140 l Volumen aus men mit einem Gefriergerät • Ein großer Kühlschrank ist energetisch günstiger als • Wünschenswert sind: getrennter Regler für Kühl- und zwei kleine Gefrierteil, Temperaturskala für die Einstellung, außen • Fragen Sie nach A++- oder mindestens A+-Geräten. ablesbare Temperaturskala, Warnsignale bei offen Vergleichen Sie den Jahresenergiebedarf stehender Tür oder Überschreiten der vorgesehe- nen Temperatur im Innenraum, Türschließautomatik, • Wenn Sie selten etwas einfrieren und nur wenig Urlaubsschaltung Tiefkühlkost lagern, ist ein A++-Kühlschrank mit Ge- frierfach (*/***) zu empfehlen, für großes Tiefkühlvo- • Eine Abtauautomatik verursacht etwas mehr Energie- lumen eine Truhe möglichst mit Aufstellort Keller verbrauch, ist aber komfortabel. Eine No-Frost-Funkti- on hilft gegen Vereisen des Gefrierfachs bei häufigem • Nur wenn Sie vorhandene Gefriergeräte aufgeben Öffnen, erhöht aber ebenfalls den Strombedarf 12 Stromsparbroschüre
Energiebedarf für verschiedene Kühl- und Gefriergeräte (Daten im Handel befindlicher Geräte) Gerätetyp Nutzvolumen in Liter für Jahresstromverbrauch in kWh Kühlen Gefrieren A++-Geräte A-Geräte Kühlschrank ohne *-Fach 140 – 155 – 85 – 90 150 (B-Gerät: 208) 185 – 224 – 91 – 95 Kühlschrank mit */***-Fach 100 – 116 16 – 18 110 – 140 204 – 245 (Gefrierfach) ca. 190 17 150 – 180 263 Kühl-Gefrierkombination 176 – 265 82 – 89 181 – 215 303 – 339 Gefriertruhe – ca. 160 ca. 142 – 205 – 245 157 – 172 226 Gefrierschrank – 97 – 104 128 – 135 204 – 215 – 164 – 170 ca. 164 241 – 254 – 185 – 200 172 – 174 263 – 288 – 200 – 225 180 – 200 297 – 321 – 252 – 262 198 – 223 ca. 330 Auch wenn der Stromverbrauch im praktischen Alltag maklasse SN für 10 - 32 °C, N für 16 - 32 °C (normal etwas anders aussehen kann als der in der Tabelle in Deutschland), ST für 18 - 38 °C. Außerhalb ihres angegebene Jahresenergieverbrauch, erlaubt dieser Bereichs arbeiten die Geräte nicht optimal. einige Vergleiche. Die Luft sollte am äußeren Wärmetauscher gut zirkulieren können. Einbaugeräte brauchen Lüftungs- Ein großer Kühlschrank spart Strom im Vergleich zu schlitze; Standkühlschränke Abstand zur Wand. Bei zwei kleinen mit dem gleichen Fassungsvermögen. Gefriertruhen ist der Wärmetauscher oft in die Au- Trotzdem benötigt ein zu großes Gerät mit leerstehen ßenwände integriert; deshalb sollten sie frei stehen. dem Kühl- oder Gefrierraum unnötig Energie. Gefriertruhen sind bei gleichem Nutzvolumen spar samer als Gefrierschränke. Energiespartipps A++-Kühl-Gefrierkombinationen schneiden unter • Herstellerhinweise zur Aufstellung beachten Normbedingungen energetisch teilweise besser ab als • Bei Standgeräten alle zwei Jahre das Kühlgitter auf der eine Kombination aus A++-Kühlschrank ohne *-Fach Rückseite entstauben und kleinem A++-Gefrierschrank. Bei einer Neu • Warme Speisen abkühlen, ehe sie in den Kühlschrank anschaffung sollte man aber immer die Werte der kon kommen kreten Geräte vergleichen. • Türen von Kühl- oder Gefrierschrank immer nur kurz und möglichst selten öffnen. Ab und zu kontrollieren, Standorteinfluss, Nutzerverhalten ob die Dichtung der Tür sauber und in Ordnung ist Kühlschränke und Kühl-Gefrierkombinationen soll- • Innenraumtemperatur des Kühlschranks mit Thermo- ten kühl stehen, also nicht neben der Heizung oder meter kontrollieren. 7 °C reichen aus und benötigen weniger Strom als 5 °C. Im Gefrierfach sind minus dem Herd oder in der Sonne, sondern am besten 18 °C optimal in einem wenig beheizten Raum. Ein Grad weniger • Geräte ohne Abtauautomatik abtauen, sobald deutli- Umgebungstemperatur spart bei Kühlschränken etwa che Eisschicht entstanden ist sechs Prozent und bei Gefriergeräten drei Prozent an • Bei längerer Abwesenheit Kühlschrank vom Netz tren- Strom. Allerdings ist zu beachten, dass die Geräte für nen (abtauen, Tür offen lassen) bestimmte Umgebungstemperaturen gebaut sind: Kli- Stromsparbroschüre 13
Sparsame Spülhelfer Der Abwasch von Hand ist für viele eine lästige Pflicht und wird gerne abgegeben. Wer sich die An schaffung einer Geschirrspülmaschine überlegt, findet seit einiger Zeit in Testberichten ökologische Argumen- te dafür: Demnach verwenden moderne elektrische Geschirrspüler Energie und Wasser sparsamer, als das im Handabwasch möglich ist. Arbeitsweise und Energiebedarf Viele Spülmaschinen, auch ältere Modelle, können Die Reinigungswirkung von Geschirrspülmaschinen direkt an die Warmwasserleitung angeschlossen wer- beruht auf einer Kombination von Einweichen mit den. Sinnvoll ist dies dann, wenn das warme Wasser Wasser, chemischer Einwirkung des Geschirrspülmit- mit Sonnenkollektoren, einer modernen Gas-, Öl- oder tels und etwas mechanischer Reinigung durch das Holzheizung oder per Fernwärme bereitet wird und Besprühen. Energie wird vor allem zum Aufheizen des an der Anschlussstelle ohne langen kalten Vorlauf aus Wassers und zum Trocknen benötigt. Deshalb brau- der Leitung kommt (Faustregel: maximal 2 Liter). Es chen Geschirrspüler mit Warmwasseranschluss deutlich gibt auch Spülmaschinen mit einem Abwasser-Wärme weniger elektrischen Strom als Geräte mit Kaltwasser tauscher, die mit Wärme aus dem Abwasser der Ma anschluss; das Wasser wird dann überwiegend durch schine neu zulaufendes Kaltwasser aufheizen. Bei ihnen einen anderen Energieträger erwärmt. Ansonsten hängt ist ein Warmwasseranschluss nicht sinnvoll. der Strombedarf für einen Spülvorgang davon ab, wie viel Wasser verwendet wird und bis zu welcher Tempe- Gerätegrössen ratur dieses aufgeheizt wird. Der überwiegende Teil der Geräte ist ca. 60 cm breit Technische Verbesserungen haben den Wasserbedarf und für 10 bis 14 Maßgedecke vorgesehen; unter Maß neuer Spülmaschinen auf 12 bis 14 Liter pro Spülgang gedeck verstehen Fachleute eine bestimmte Sortierung (Gerät mit 12 Maßgedecken) reduziert und auch deren von Suppen-, Speise- und Frühstückstellern, dazu Tassen Strombedarf auf etwa eine Kilowattstunde pro Spül- mit Untertassen und Dessertschälchen. Die kleineren gang erheblich verringert. Die Sparprogramme der ca. 45 cm breiten Geräte haben Fassungsvermögen von Geräte nutzen aus, dass durch längere Reinigungsdauer 7 bis 9 Maßgedecken. bei niedrigerer Temperatur mit weniger Energieeinsatz gleich gute Ergebnisse erreicht werden können wie bei kürzerer Programmdauer mit höherer Temperatur. Meist gibt es eine Vielzahl von Programmen für ver schiedene Verschmutzungsgrade, die sich durch Tempe ratur (40 – 70 °C) und Laufzeit (ca. 30 – 120 Minuten) und auch Energiebedarf unterscheiden. Eine Automatik, die den Verschmutzungsgrad des Ge- schirrs am Spülwasser erkennt, sorgt bei vielen neuen Geräten für einen optimierten Programmablauf. Erstaunlich hohes Fassungsvermögen Gerätetypen Fast alle Geschirrspüler sind Frontlader; nur einige Angaben auf dem EU-Label Kleinstgeräte werden von oben befüllt. Einige Geräte Geschirrspülmaschinen werden auf dem EU-Etikett lassen sich in höher liegende Schrankfächer einbauen, hinsichtlich Energieeffizienz, Reinigungswirkung und so dass das Ein- und Ausräumen leichter fällt. Trocknungswirkung bewertet. Ein in jeder Hinsicht gu- 14 Stromsparbroschüre
tes Gerät hat also die Bezeichnung AAA, was für viele Strom- und Wasserbedarf für einen Spülgang neue Geräte zutrifft. Geräte mit EU-Label AAA (Kaltwasseranschluß) Für die Energieeffizienzklassen ist festgelegt, wie viele Maß- Breite Strom Wasser Strom je Gedeck Kilowattstunden ein Gerät für einen Durchlauf (bei gedecke [cm] [kWh] [Liter] [kWh] Kaltwasseranschluss) in einem Spar- oder Ecopro- 6 59 0,64 8 0,11 gramm maximal brauchen darf. Die Einteilung hängt von der Gerätegröße ab; kleinere Geräte werden dabei 9 45 0,80 11 bis 16 0,09 „begünstigt“, was bedeutet, dass sie bei gleicher Effizi- 10 45 1,01 13 0,10 enzklasse mehr Energie pro Maßgedeck benötigen dür- 12 60 1,05 10 bis 18 0,09 fen als große Maschinen. Es gibt aber auch Geräte für 14 60 1,08 10 bis 15 0,08 9 Gedecke, deren Energiebedarf pro Maßgedeck dem von Maschinen für 12 Gedecke nahezu gleicht. Der Wasserbedarf je Maßgedeck ist bei kleinen Geräten Zu den Energiekosten kommen noch die Wasserkos- allerdings höher. Auf dem Energieetikett sind auch der ten hinzu, bei einem Neugerät mit 14 l pro Spülgang Energie- und der Wasserbedarf für einen – vom Her sind das rund 130 Euro in 15 Jahren (4 Euro/m3), bei steller wählbaren – Spülgang angegeben. einem älteren Gerät gut doppelt so viel. Mit Warmwasseranschluss brauchen gute neue Spül maschinen ca. 40 Prozent weniger Strom als ohne. Strombedarf und -Kosten für Spülmaschinen verschiedener Energieeffizienzklassen Neugerät Neugerät Neugerät Altgerät Klasse A Klasse A Klasse B Klasse D mit WWA ohne WWA ohne WWA ohne WWA Strombedarf je Spülgang [kWh] 0,63 1,05 1,25 1,64 Strombedarf jährlich [kWh] 98 164 195 256 Strombedarf in 15 Jahren [kWh] 1470 2460 2925 3840 Stromkosten in 15 Jahren 294 Euro 492 Euro 585 Euro 768 Euro Annahme: 3 Spülgänge pro Woche, Gerät für 12 Gedecke; Berechnung mit Sparprogramm WWA = Warmwasseranschluss Auswahlgesichtspunkte bei Neukauf und gegebenenfalls Klarspüler • Aufstellungs- und Einbautyp; eventuell höheren • Geringer Bedarf an Spültabs (auch im Intensiv Einbauort berücksichtigen programm nur einer) • Warmwasseranschluss wählen, sofern zentrale • Geringe Lautstärke (möglichst unter 45 dB) Wassererwärmung nicht elektrisch erfolgt • Niedrige Leistung nach Programmende • Fassungsvermögen und Größe entsprechend der Haushaltsgröße auswählen Energiespartipps • Effizienzklassenkombination AAA wählen, Wasserbe- • Falls noch nicht geschehen: Vom Kalt- auf den Warm- darf max. 14 l bei 60 cm breiten bzw. 13 l bei 45 cm wasseranschluss umlegen lassen (außer bei Geräten breiten Geräten mit Wärmetauscher) • Sparprogramm(e) • Gerät möglichst voll beladen • Garantie der Sicherheit gegen auslaufendes Wasser • Programme mit möglichst niedriger Temperatur wählen für gesamte Nutzungsdauer • Sparprogramme verwenden • Gute Ablesbarkeit und Handhabung der Bedien • Nicht von Hand vorspülen. Grobe Reste mit Papier elemente; leichtes Einfüllen von Regeneriersalz entfernen (Biomüll) Stromsparbroschüre 15
Den Deckel drauf halten Energie beim Kochen und Backen zu sparen bedeutet, die Energieverluste an die Umgebung so gering wie möglich zu halten und nicht mehr Material als nötig zu erhitzen - im Idealfall also nur die Nahrungsmittel. Großen Einfluss auf den Energiebedarf hat die Handhabung der Geräte. Zudem beeinflusst die Entscheidung zwischen Gas- und Elektro-System die CO2-Bilanz. Herkömmliche Elektro-Kochfelder haben Gusseisenplatten als Kochzonen. Moderne elektri sche Kochfelder sind mit einer Glaskeramikplatte (Ceranfläche) abgedeckt, darunter können Infrarot- strahler oder Halogenstrahler stecken. Induktionskochfelder, die ebenfalls mit einer Glas keramikplatte abgedeckt sind, erzeugen selbst kei- ne Wärme, sondern ein magnetisches Wechselfeld. Dieses bewirkt im Boden des Kochtopfs einen elekt- rischen Strom, der den Topfboden erhitzt. Man benö- tigt spezielles Kochgeschirr. Die Wärmezufuhr lässt sich schnell regeln. Die Kochzonen werden nicht sehr Viele mögliche Varianten heiß. Herzschrittmacher haben in einem Test nicht auf Das Kochfeld mit mehreren Kochzonen und der die verwendete Frequenz reagiert. Backofen spielen trotz vieler Spezialgeräte immer noch die größte Rolle bei der Nahrungszubereitung. Energiebedarf von Kochfeldern Für Elektro-Backöfen ist das EU-Label für elektrische Unter den elektrischen Kochfeldern benötigen Induk Haushaltsgroßgeräte mit der Energieeffizienzklassifi- tionskochfelder am wenigsten Energie, ca. 20 bis zierung vorgeschrieben, für Kochfelder und alle Gas- 30 Prozent weniger als konventionelle Glaskeramik- geräte dagegen zurzeit nicht. Kochfelder. Die Mehrkosten für die Geräte und das Gaskochfelder nutzen ca. 58 Prozent der eingesetzten Primärenergie zum Energiebedarf verschiedener Kochsysteme Datenquelle: Stiftung Warentest, TEST 8/2004 Kochen, etwa doppelt so viel wie elek- trische Kochfelder, weil die Umwand- 0,5 lungsverluste bei der Stromproduktion Strom in kWh 1,5 l Wasser von 15 °C auf 90 °C erhitzen* 600 g Eintopf auf 80 °C erwärmen entfallen. Die Wärme kommt durch 0,4 45 Min. warmhalten die Flamme direkt an den Kochtopf, * ohne Deckel (!) der Herd wird kaum miterwärmt. Ein 0,3 weiterer Vorteil ist die schnelle Regel barkeit. Brenner mit automatischer Zün 0,2 dung sorgen dafür, dass die Gaszufuhr 0,1 schließt, wenn einmal durch überko- chendes Wasser die Flamme erloschen 0 ist. Es gibt auch Gaskochfelder mit Kochplatte Glaskeramik Infrarot Glaskeramik Infrarot Glaskeramik Halogen Glaskeramik Induktion Brennern, die unter einer Glaskeramik- mit Sensor platte liegen; das verlangsamt aber die Die Abbildung vergleicht den Strombedarf für drei Regelungsmöglichkeit. verschiedene Kochtätigkeiten 16 Stromsparbroschüre
gegebenenfalls neu zu beschaffende Spezialgeschirr betragen die jährlichen Stromkosten für eine mittlere werden dadurch aber nicht ausgeglichen. Gusseiserne Backröhre beim A-Gerät ca. 16 Euro, bei B 21 Euro Kochplatten schneiden beim Energieverbrauch am und bei D 29 Euro. schlechtesten ab. Weitere Verfahren Kochfelder (und auch Backöfen) mit Uhr benötigen Mikrowellenherde erwärmen kleine Portionen ener- auch im ausgeschalteten Zustand Energie. Einzelhei- getisch günstiger als andere Geräte, bis zu ca. 250 ml ten erfährt man nur in Testberichten; nur wenige Her- Flüssigkeit oder 500 g Gemüse bzw. Beilagen. Wenn steller geben sie in der Gerätebeschreibung an. häufiger kleine Mengen erwärmt werden, lohnt sich die Neuanschaffung eines Mikrowellenherdes schon Backöfen allein aus Komfortgründen, denn es geht schnell, und Gasbacköfen nutzen Energie besser als elektrische, aus Energiegründen, denn es wird nur die Speise und allerdings empfiehlt es sich, die Verbrennungsluft über nicht der Herd und der Topf erwärmt. eine Abluftanlage abzuführen. Für sie gibt es kein EU- Label. Eine Kochkiste besteht aus einem wärmegedämm- Moderne Elektrobacköfen gehören meist der ten Behältnis und einem passenden Kochtopf. Reis, Energieeffizienzklasse A an. Auf dem Energie-Etikett Kartoffeln und anderes kann auf dem Herd angekocht ist auch der Energiebedarf für einen Normbackvorgang und in der Kochkiste ohne weitere Energiezufuhr fer- angegeben. Wenn zweimal pro Woche gebacken wird, tig gegart werden. Auswahlgesichtspunkte bei Neukauf • Automatikkochplatten sofort auf gewünschte Stufe • Ist ein Gasanschluss vorhanden, dann Gasherd kaufen einstellen (Geräteanleitung dazu beachten). Das Auf- • Halogenstrahler oder Induktionsfelder unter Ceranfel- heizen verzögert sich dadurch nicht dern benötigen weniger Strom • Abschalten vor Ende der Koch- oder Backzeit nutzt • Sinnvolle Sicherheits- und Komfortaspekte: Abschalt- Restwärme automatik; Restwärmeanzeigen; versetzt angeordnete • Warmhalten ohne Energieeinsatz mit Thermoskanne, Kochzonen; versenkbare Schalter im Aus-Zustand Kochkiste, .... • Elektro-Backofen: Gerät der Energieeffizienzklasse A • Auftauen im Kühlschrank spart zweimal Energie: erst in bedarfsgerechter Größe wählen, Umluft ist günstig kühlt das Gefriergut das Kühlschrankinnere, danach ist • Statt energieintensiver pyrolytischer Selbstreinigung es auf dem Herd schneller zu erwärmen die katalytische Methode bevorzugen • Gemüse, Kartoffeln, Eier müssen beim Garen nicht • Anschaffung eines Mikrowellengeräts überlegen von Wasser bedeckt sein. Im geschlossenen Topf gart alles mit wenig Wasser (1 – 2 cm hoch; Kontrolle!) • Testberichte heranziehen zu Stand-by-Leistung, energiesparend im Dampf. Geschmack und Vitamine Sicherheitsfunktionen etc. bleiben besser erhalten • Dampfkochtöpfe reduzieren Garzeit und Energiebedarf Energiespartipps um bis zu 60 Prozent bei lang-, 30 bis 40 Prozent bei • Gut schließende Topfdeckel sparen Energie. Glas kurzkochenden Gerichten deckel müssen seltener angehoben werden (auf • Elektrische Wasserkocher sind effizienter als der gute Griffe achten) Elektroherd - und die Geräte schalten sicher ab • Topfböden und Elektro-Kochzonen sollten sauber sein • Wärmegedämmte Kochtöpfe verhindern Ab und guten Kontakt miteinander haben. Sandwich- strahlverluste an die Luft Böden (innen Aluminium, außen Chromnickelstahl) verbessern den Wärmeübergang vom Herd zum Topf • Backofen: Vorheizen ist oft unnötig und sparen Energie (nicht bei Induktionsherden) • Für spezielle Aufgaben stromsparender als Herd • Topfgröße passend zur Größe der Kochzone (Platte) oder Backofen: Wasserkocher, Kaffeemaschine mit und zur Inhaltsmenge wählen Thermoskanne, Eierkocher; Toaster, Mikrowellengerät Stromsparbroschüre 17
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