Studentisches Wohnen - Nachfrage und Angebot - Düsseldorf, November 2018 - NRW.Bank

Die Seite wird erstellt Karina Reuter
 
WEITER LESEN
Studentisches Wohnen - Nachfrage und Angebot - Düsseldorf, November 2018 - NRW.Bank
Studentisches Wohnen –
Nachfrage und Angebot
Düsseldorf, November 2018
Studentisches Wohnen - Nachfrage und Angebot - Düsseldorf, November 2018 - NRW.Bank
Fragestellungen
    Der Hochschulstandort Nordrhein-Westfalen hat in den letzten Jahren ein starkes
    Wachstum bei den Studierendenzahlen erfahren. Die daraus folgende erhöhte
    studentische Wohnungsnachfrage übt zusätzlichen Druck auf die bereits
    angespannten Wohnungsmärkte aus.

    Die nachfolgende Analyse beschäftigt sich mit folgenden Fragestellungen:
      Wo und wie wohnen die Studierenden?
      Bieten die Hochschulstädte ausreichend bezahlbaren Wohnraum für die
      Studierenden?
      Welche Faktoren beeinflussen die Studierenden bei der Wohnungssuche?
      Wie verhält sich das Angebot an studentischem Wohnraum zur studentischen
      Wohnungsnachfrage?

    Die Präsentation gliedert sich entsprechend wie folgt:

2     November 2018 | Studentisches Wohnen
Gliederung
    1. Nachfrage nach studentischem Wohnraum
           Entwicklung der Studierendenzahlen
           Anteil der Studierenden an der Gesamtbevölkerung
           Wohnsituation und Wohnwünsche der Studierenden
    2. Angebot studentischen Wohnraums
           Verhältnis von kleinen Haushalten zu kleinen Wohnungen
           Angebotene 1-Zimmer-Wohnungen
           Preisentwicklung von 1-Zimmer-Wohnungen und WG-Zimmern
           Wohnheimplätze in Studierendenwohnheimen
    3. Fazit

3     November 2018 | Studentisches Wohnen
Nachfrage nach studentischem Wohnraum
    Entwicklung der Studierendenzahlen

    Studierende                                                 Studienanfänger        An 55 Standorten in Nordrhein-
    900.000                                                                  140.000   Westfalen studieren insgesamt
                     Aussetzen der
    800.000          allgemeinen
                                                                                       rund 764.000 Studierende (Stand
                     Wehrpflicht
                                                                             120.000   WS 2017/18)
    700.000
                                                                             100.000
    600.000                                       Doppelter                            Die Studierendenzahlen sind
    500.000
                                                  Abiturjahrgang             80.000    kontinuierlich gestiegen: Die
                                                                                       durchschnittliche jährliche
    400.000                                                                  60.000    Wachstumsquote der letzten 10
    300.000                                                                            Jahre liegt bei 5,1% p.a.
                                                                             40.000
    200.000
                                                                             20.000    Die Zahl der Studienanfänger ist
    100.000
                                                                                       von 2010 bis 2013 deutlich
            0                                                                0         gestiegen und seitdem auf einem
                    2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017
                           Jeweils zum Wintersemester (WS)
                                                                                       konstanten Niveau
    Daten: IT.NRW

4         November 2018 | Studentisches Wohnen
Nachfrage nach studentischem Wohnraum
    Vielfältige Hochschullandschaft
          Anzahl der Studierenden im WS 2016/17

                                                  Jeder zweite Studierende in Nordrhein-
                                                  Westfalen studiert in einer der 6 größten
                                                  Hochschulstädte in Nordrhein-Westfalen

                                                  Neben den Universitätsstädten Aachen und
                                                  Münster konzentrieren sich die größten
                                                  Hochschulstädte auf die Rheinschiene sowie
                                                  das Ruhrgebiet

                                                  Die Zahlen zur Entwicklung der
                                                  Studierendenzahlen von 2010 bis 2016
                                                  machen deutlich: Von den großen
                                                  Hochschulstädten sind Essen (+18,8%),
                                                  Düsseldorf (+10,6%) und Dortmund
                                                  (+6,4%) am stärksten gewachsen
    Daten: IT.NRW

5        November 2018 | Studentisches Wohnen
Nachfrage nach studentischem Wohnraum
    Anteil der Studierenden an der Gesamtbevölkerung
        Zur Einordnung und zum Vergleich wird hier zunächst angenommen, dass alle
        Studierenden am Hochschulstandort wohnen
        Bezogen auf die 12 größten Hochschulstandorte: Je größer die Stadt, desto niedriger
        der Anteil der Studierenden
        Die höchsten Studierendenanteile werden in Aachen (22,9%), Münster (18,7%),
        Bochum (15,6%) und Paderborn (14,8%) erreicht
    1.200.000                                                                                                                       25%
                                Bevölkerungszahlen aus 2016
    1.000.000
                                   Studierendenanteil                                                                               20%

     800.000
                                                                                                                                    15%
     600.000
                                                                                                                                    10%
     400.000

                                                                                                                                    5%
     200.000

           0                                                                                                                        0%
                 Köln   Düsseldorf Dortmund    Essen   Duisburg   Bochum Wuppertal Bielefeld   Bonn   Münster   Aachen Paderborn
                                                                                                                          Quelle: IT.NRW

6       November 2018 | Studentisches Wohnen
Nachfrage nach studentischem Wohnraum
    Wohnsituation der Studierenden
      Die 21. Sozialerhebung des Deutschen              Wohnformen der Studierenden
      Studierendenwerks gibt Aufschluss über die
                                                                             Wohnung mit Partn./Kind
      wirtschaftliche und soziale Lage der
                                                       23,6%      23,1%      Wohnung allein
      Studierenden in Nordrhein-Westfalen
                                                                             Untermiete
      Die häufigsten Wohnformen der Studierenden
      sind jeweils zu einem Viertel das Wohnen bei                  18,1%    Studentenwohnheim
                                                       24,5%
      den Eltern/Verwandten, die Wohngemeinschaft                            Wohngemeinschaft
      sowie die Wohnung mit dem Partner und/oder              10,2%
                                                                       0,5%  Eltern, Verwandte
      Kind
      Die Studierenden wohnen nicht ausschließlich am Hochschulstandort: 38% der
      Studierenden pendeln zur Hochschule
      Studierende geben durchschnittlich 333€ und damit ein Drittel ihres Einkommens für das
      Wohnen aus
     Studierende, die alleine, in einer Wohngemeinschaft oder mit einem Partner zusammen
      leben, sind mit ihrer Wohnsituation am zufriedensten
     Knapp jeder zweite Studierende, der mit seinen Eltern zusammenwohnt, ist mit dieser
      Wohnform unzufrieden
                                                   Daten: 21. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks, hier Daten für Nordrhein-Westfalen

7     November 2018 | Studentisches Wohnen
Nachfrage nach studentischem Wohnraum
    Anforderungen bei der Wohnungssuche
    Folgende Kriterien sind für Studierende bei der Wohnungssuche wesentlich:
      1. Eine angemessene Wohnraumgröße (68%)
      2. Eine gute Verkehrsanbindung (67%)
      3. Die Nähe zur Hochschule (62%)
      4. Günstige Mietpreise (62%)                         Daten: 21. Sozialerhebung des Deutschen Studierendenwerks

     Wunschbezirke der Studierenden in Düsseldorf
                                                                 Gemäß einer Umfrage von CBRE
                                                                 liegen die Wunschbezirke der
                                                                 Studierenden in den 6 größten
                                                                 Hochschulstädten im Stadtzentrum.

                                                                 Hier am Beispiel Düsseldorf: Der
                                                                 Stadtbezirk 3 ist aufgrund der
                                                                 Kombination aus Stadt- und
                                                                 Hochschulnähe am beliebtesten.
                                                                                                      Daten: CBRE Marktbericht 2018

8      November 2018 | Studentisches Wohnen
Angebot studentischen Wohnraums
    Wohnformen von Studierenden

     Studierende suchen…
      eher kleine Wohnungen (allein, mit dem Partner/Kind, in einer Wohn-
        gemeinschaft)
      preiswerte Wohnungen
      Wohnungen in zentraler Lage

    Das Angebot studentischen Wohnraums ist vielfältig:
      Einzelappartments mit 1-2 Räumen (möbliert/unmöbliert)
      Wohnungen mit 2 und mehr Räumen für Wohngemeinschaften
      Wohnheimplätze in Studierendenwohnheimen

9     November 2018 | Studentisches Wohnen
Angebot studentischen Wohnraums
     Verhältnis von kleinen Haushalten zu kleinen
     Wohnungen
         Zur Einordnung und zum Vergleich wird der Gesamtwohnungsbestand mit 1-2
         Räumen mit der Anzahl der 1-Personen-Haushalte gegenübergestellt
         In allen 12 Städten ist rein rechnerisch ein Missverhältnis zwischen kleinen
         Wohnungen und kleinen Haushalten festzustellen
         In den Städten der Rheinschiene und Duisburg steht für knapp jeden zweiten 1-
         Personen-Haushalt eine kleine Wohnung zur Verfügung
     300.000

     250.000
                                                               1-Personen-Haushalte
     200.000
                                                               Anzahl an Wohnungen mit 1-2 Räumen
     150.000

     100.000

      50.000

          0
                Köln    Düsseldorf Dortmund     Essen   Duisburg   Bonn   Münster   Bochum   Aachen   Wuppertal   Bielefeld    Paderborn
                                                                                                             Daten: IT.NRW, Stadt Paderborn

10       November 2018 | Studentisches Wohnen
Angebot studentischen Wohnraums
     Angebotene 1-Zimmer-Wohnungen in den 6 größten
     Hochschulstädten
     700
                                                                                                   Die meisten kleinen Wohnungen
                                                                                                   werden zu Preisen von 9 EUR/qm
     600
                                                                                                   bis mehr als 14 EUR/qm in Köln
     500                                                                                           (2.831 WE) und Düsseldorf (2.089
     400
                                                  Düsseldorf                    Köln               WE) angeboten
     300                                Dortmund
                                                                                                   In Dortmund und Bochum sind die
            Angebots- und
                                                                  Aachen                           kleinen Wohnungen mit 6 EUR/qm
     200    Preisdaten aus 2017
                                                                                                   bis ca. 8,50 EUR/qm am günstigsten
                                                                  Münster
     100
                                                   Bochum
                                                                                                   Wohnungen werden häufig direkt
      0
Angebot studentischen Wohnraums
     Preisentwicklung von 1-Zimmer-Wohnungen
     Preise je qm
     12,00 €

     11,00 €
                                                                        Die Mietpreise für 1-Zimmer-
                                                                        Wohnungen sind in allen
                                            2017
     10,00 €                                                            Hochschulstädten kontinuierlich
                     2014                                               gestiegen
      9,00 €

      8,00 €
                     2011                                               In Städten, die auch insgesamt eine
                                                                        hohe Nachfrageentwicklung hatten,
      7,00 €
                                                                        sind die Preise innerhalb von 3
      6,00 €                                                            Jahren um bis zu 1 €/qm gestiegen

      5,00 €                                                            Die Städte des Ruhrgebiets haben
      4,00 €
                                                                        erst seit 2014 einen Preisanstieg
                                                                        erfahren

                    Daten: Empirica-Preisdatenbank (Empirica-Systeme)

13      November 2018 | Studentisches Wohnen
Angebot studentischen Wohnraums
     Preisentwicklung von WG-Zimmern
        Die mittlere Warmmiete eines unmöblierten WG-Zimmers liegt zwischen 280€
        (16 €/qm) in Paderborn und 425€ (23,70 €/qm) in Köln
        Auch die Warmmieten von WG-Zimmern weisen hohe Wachstumsraten von
        durchschnittlich 3,3% p. a. auf 450 €
        WG-Zimmer-Preise sind in den          400 €
                                                                     WG-Miete (2018)
        Städten der Rheinschiene am           350 €
                                                                     WG-Miete (2012)
        höchsten                              300 €

        WG-Zimmer sind zwar vom               250 €

        Quadratmeterpreis teurer als 1-       200 €

        und 2-Zimmer-Wohnungen,               150 €

        absolut betrachtet aber aufgrund      100 €

        der geringeren Wohnfläche je           50 €

        Mieter preiswerter (Mittlere            0€

        Wohnfläche eines WG-Zimmers:
        17,3qm)
        Beispiel Paderborn: 1-Zimmer-Wohnung: ca. 350€    Ein WG-Zimmer hat eine Größe von 10 bis 30qm.

        Warmmiete, WG-Zimmer: 280€                                   Daten: Empirica-Preisdatenbank (Empirica-Systeme)

14     November 2018 | Studentisches Wohnen
Angebot studentischen Wohnraums
     Wohnheimplätze in Studierendenwohnheimen
                                                           Warmmiete von Wohnheimplätzen je nach
       In Nordrhein-Westfalen gibt es rund                  Anbietergruppe in 6 Hochschulstädten
       50.800 Wohnheimplätze für Studierende     600 €
                                                 500 €                                Private Anbieter
       Mehr als jeder 4. Wohnheimplatz wird                                           Kirchlich/gemeinnützige Anbieter
                                                                                      Studentenwerke
                                                 400 €
       von den Studierendenwerken angeboten
                                                 300 €
       Das Wohnheimplatzangebot ist relativ      200 €
       gering: Die Unterbringungsquote liegt
                                                 100 €
       mit Ausnahme von Münster (13%) unter
                                                   0€
       10%                                               Köln     Münster       Aachen     Dortmund Düsseldorf Bochum

       Ein Wohnheimplatz eines                           Anzahl der Wohnheimplätze in 6 Hochschulstädten
                                                 8.000
       Studentenwerks kostet durchschnittlich    7.000                                 Wohnheimplätze
       rund 250€                                 6.000                                 Davon Einzelappartments
                                                 5.000
       Wohnheimplätze von privaten Anbietern     4.000
                                                 3.000
       sind in Köln, Münster und Aachen bis zu   2.000
       doppelt so teuer wie die Wohnheimplätze   1.000
       der Studierendenwerke                         0
                                                         Köln      Münster      Aachen      Dortmund Düsseldorf Bochum

                                                         Daten: Deutsches Studentenwerk, CBRE Marktreport Studentisches Wohnen 2018

15     November 2018 | Studentisches Wohnen
Fazit
      Studentisches Wohnen ist vor allem Thema für die 12 größten Hochschulstandorte,
      aber auch für kleinere Städte mit hohen Studierendenanteilen
      Zwei Drittel der Studierenden leben in Wohnungen vom freien Markt
      Studierende suchen kleine preiswerte Wohnungen in zentraler und hochschulnaher
      Lage
      Große Konkurrenz mit anderen Nachfragegruppen: Versorgungsschwierigkeiten
      auch für andere kleine Haushalte mit niedrigen Einkommen
      Steigende Mietpreise zeigen, dass das Angebot nicht ausreicht
      Insbesondere in Münster und den Städten der Rheinschiene liegen die Preise
      studentischen Wohnraums oberhalb des studentischen Budgets
      Nur für jeden 10. Studierenden steht ein Wohnheimplatz zur Verfügung; dabei sind
      private Anbieter gemessen am studentischen Budget oft zu teuer
      Es besteht hoher Bedarf, mehr bezahlbaren Wohnraum mit kleinen
      Wohnungsgrößen in Hochschulnähe und mit guter Verkehrsanbindung zu schaffen
      Bei weiter steigenden Mietpreisen werden die Wartelisten der Studierendenwerke
      demnächst noch länger

16     November 2018 | Studentisches Wohnen
Sie können auch lesen