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Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung Carinthian network against poverty and social exclusion Koroška mreža proti revščini in socialnemu izključevanju TÄTIGKEITSBERICHT DES JAHRES 2017 www.armutsnetzwerk.at
Impressum: Eigentümer und Herausgeber: Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung Carinthian network against poverty and social exclusion Koroška mreža proti revščini in socialnemu izključevanju Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Heinz Stefan Pichler Verfasserin: Mag.a Monika Skazedonig c/o KomBüSE | Südbahngürtel 50 | 9020 Klagenfurt am Wörthersee Tel.: 0676 /34 29 448 | E-Mail: office@armutsnetzwerk.at | www.armutsnetzwerk.at Gestaltung: Agentur ilab crossmedia Fotos: K ärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung, Thomas Hude, Helga Rader, pixabay.com Druck: Hausdruckerei der Arbeiterkammer Kärnten Klagenfurt, Februar 2018 Gefördert aus Mitteln des Landes Kärnten und des AMS Kärnten
VORWORT Gefährliche Tendenzen in Österreich Bevor wir im Speziellen auf die Armutsgefähr- und Alleinerziehende in finanzielle Bedrängnis. dung in Kärnten und die Lage der Kärntner Die Steuererleichterungen für Einkommen ab Armutsbetroffenen eingehen, möchten wir aus Euro 1.780,-- brutto führen zu einer Umvertei- aktuellem Anlass auf – unserer Meinung nach – lung von unten nach oben. gefährliche, den sozialen Frieden und die sozia Besonders auffällig sind die begrifflichen und le Absicherung der Allgemeinheit gefährdende sprachlichen Schöpfungen, die auf die Diffa- Tendenzen eingehen, die wir in den letzten Mo- mierung, Pauschalisierung, Degradierung und naten zu spüren bekommen haben und höchst- Denunzierung ganzer Bevölkerungsgruppen wahrscheinlich auch in den nächsten Jahren abzielen. Scheinbar harmlos sind die Beschrei- voll zu spüren bekommen werden. bungen über „Durchschummler“, „illegale Bereits der Nationalrats-Wahlkampf 2017 hat Migranten“, die „Leistungsträger“, die „Flei- darauf schließen lassen, dass es zu schweren ßigen“ oder „die, die Steuern zahlen“. Damit Einschnitten im österreichischen Sozialsystem werden Emotionen und Bilder hervorgerufen, kommen wird. Wie die letzten Wochen zeigen, die bereits davor in den Köpfen abgespeichert ist die neue Regierung Kurz-Strache tatsächlich waren. Die Verknüpfung (negativer) Emotionen bereit, die soziale Sicherheit in Österreich aufs mit neutralen Begriffen ist ein Mittel, um die Spiel zu setzten. Übernahme ideologisch vorgeprägter Weltan- schauungen hervorzurufen. Neben dem Einstampfen von Arbeitsmarktiniti- ativen für Langzeitarbeitslose über 50 müssen Die Österreichische Armutskonferenz hat im wir auch die Existenzgefährdung arbeitsloser Kontext von Bildern und Sprache über Armuts- Menschen durch die Streichung der Notstands- betroffene einen Leitfaden für JournalistInnen hilfe befürchten. Maßnahmen wie der Familien- für eine würdevolle Armutsberichterstattung bonus Plus bringt NiedrigverdienerInnen wie erstellt. Wir sprechen eine dringende Lese prekär und atypisch Beschäftigten mit Kindern empfehlung auch für PolitikerInnen aus! Mag. Heinz Stefan Pichler Mag.a Monika Skazedonig Obmann Koordinatorin 3
anderem besondere Aufmerksamkeit gewidmet EDITORIAL werden. Dafür wird auch die verstärkte Zusam- menarbeit und der intensivere Austausch mit der Österreichischen Armutskonferenz und den regionalen Netzwerken in anderen Bundeslän- Ziele und Aufgabenbereiche des dern genützt. Kärntner Armutsnetzwerkes …und bessere Vernetzung nach innen und außen Das Kärntner Netzwerk gegen Armut und sozi- Für die Akzeptanz und die stärkere Wahr- ale Ausgrenzung wurde 1996 als gesellschafts- nehmung der Problematik von Menschen politische Plattform gegründet und befasst sich mit Armutserfahrung sowie des Kärntner Ar- seitdem mit gesellschaftlichen Problemstel- mutsnetzwerkes selbst, ist es notwendig, Mit- lungen rund um das Problemfeld „Armut und gliedsorganisationen und Mitgliedsvereine stär- soziale Ausgrenzung“. Dem Netzwerk gehören ker untereinander zu vernetzen. Das Kärntner derzeit ca. 40 Mitgliedsorganisationen sowie Armutsnetzwerk bündelt ExpertInnenwissen zahlreiche Privatpersonen an, die die Tätigkei- über die vielfältigen Lebenslagen von armuts- ten des Kärntner Netzwerks gegen Armut und gefährdeten und armutsbetroffenen Menschen. soziale Ausgrenzung unterstützen und auf un- Dieses ExpertInnenwissen soll genützt werden, terschiedlichen Ebenen ein gemeinsames Ziel um über Armutsbetroffenheit in Kärnten zu in- verfolgen: formieren sowie Sensibilisierungsmaßnahmen zum Thema „Armut und soziale Ausgrenzung“ die Zahl der armutsgefährdeten KärntnerInnen durch verschiedene Projekte anzustoßen, auf zu minimieren gesellschaftliche und sozialpolitische Missstän- de aufmerksam zu machen und diesen auf un- Dabei betrachtet sich das Kärntner Armuts- terschiedlichen Ebenen entschieden entgegen- netzwerk als soziales Regulativ, welches dar- zutreten. auf abzielt, im regionalen Bereich Strukturen, Praktiken und Gesetze, die zur Armutsgefähr- Das Kärntner Armutsnetzwerk organisiert re- dung, eklatanter Ungerechtigkeit oder zu enor- gelmäßig öffentliche Aktionen, Projekte und mer Bereicherung führen, publik zu machen, Treffen mit den Mitgliedsorganisationen, um Verbesserungsvorschläge zu unterbreiten und diese besser zu vernetzen, vom gegenseitigen gemeinsam mit den zuständigen öffentlichen ExpertInnenwissen zu profitieren und gemein- Einrichtungen Änderungen zu erarbeiten. Dabei sam an konstruktiven Lösungsvorschlägen für sollen regionale Prozesse stets im Kontext von die Verbesserung der Lage von armutsbetroffe- österreichweiten, respektive europäischen Ent- nen und armutsgefährdeten KärntnerInnen zu wicklungen betrachtet werden. arbeiten. Übergeordnetes Ziel des Kärntner Armutsnetz- VORSTAND werkes ist es, Wissen zur Lage von Armuts- betroffenen in Kärnten zu generieren, daraus Maßnahmen zu erarbeiten und an die verant- wortlichen politischen Stellen zu kommuni- zieren, um die notwendigen Schritte für ein Der ehrenamtliche Vorstand des Armutsnetzwerkes Kärnten ohne Armut zu setzen. Das Kärntner arbeitet unter Einbindung der Mitgliedsorganisatio- Armutsnetzwerk fungiert hierfür als Sprachrohr nen an Strategien zur Armutsbekämpfung. für alle Mitgliedsorganisationen. • Obmann: Mag. Heinz Stefan Pichler, Bildungsreferent, Arbeiterkammer Kärnten Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit… • 1. Obmann-Stellvertreterin: Eva Leutner, MAS, Um die gesetzten Ziele zu erreichen, ist es not- Geschäftsführerin pro mente kärnten GmbH wendig, das Kärntner Armutsnetzwerk mehr in • 2. Obmann-Stellvertreter: Gernot Schiffermayer, den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken, um Standortkoordinator Jugend am Werk Klagen- als Netzwerk in und für Kärnten wahrgenom- furt am Wörthersee (bis 21. August 2017) men zu werden. Dem Bereich der Öffentlich- • Kassier: Reinhard Reich, Geschäftsführer keitsarbeit soll in den nächsten Jahren unter SBK Soziale Betriebe Kärnten GmbH 4
• Kassier-Stvin: Mag.a Kathrin Lex-Michevc, • Die Kärntner Volkshochschulen Geschäftsführerin ARGE Sozial Villach • Evangelische Superintendentur • Schriftführer: Christian Eile, M.S.M., BSc., Be- • Fachhochschule Kärnten – Standort reichsleiter Menschen in Not, Caritas Kärnten Feldkirchen • Schriftführer-Stv.: FH-Prof. Dr. Helmut Arnold, • 4everyoung.at FH-Professor für Soziale Arbeit mit dem • Frauenberatung Villach Schwerpunkt Jugend und Bildung, FH Kärnten Standort Feldkirchen • Frauenhaus Klagenfurt • Frauenhaus Villach Weitere Vorstandsmitglieder: • Frauen- und Familienberatung Belladonna • Sonja Mitsche, Geschäftsführerin, • Frauengesundheitszentrum Kärnten GmbH 4everyoung.at (FGZ) • Mag.a (FH) Marina Salmhofer, • Frauenreferat des Landes Kärnten Sozialarbeiterin, Obfrau obds Kärnten • GPA – Gewerkschaft für Privatangestellte Koordinatorin: Mag.a Monika Skazedonig • IFA Unternehmensberatung Administrative Assistentin: Claudia Demori • IAM Institut für Arbeitsmigration Kärnten Claudia Demori konnte mit Hilfe einer Eingliede- • ilab crossmedia og rungsbeihilfe des AMS Kärnten und des Landes • Jugend am Werk Kärnten für ein Jahr als administrative Assistentin • JUNO – Jugendnotschlafstelle Klagenfurt für die Planung, Organisation, Durchführung sowie • Kammer für Arbeiter und Angestellte Kärnten Nachbereitung der 5. Kärntner Armutskonferenz • Katholische Aktion der Diözese Gurk angestellt werden. Wir danken Claudia Demori von ganzem Herzen für ihre Arbeit! • Katholische ArbeitnehmerInnenbewegung Kärnten Im Jahr 2017 wurden insgesamt sechs Vorstands- • Katholisches Bildungswerk sitzungen koordiniert und von den Vorstandsmit- • Kärntner Hilfswerk gliedern wahrgenommen: • Kindernest gemeinnützige GmbH – Kinder- • 11. Jänner 2017 betreuung • 07. Februar 2017 • Neue Arbeit Gemeinnützige Beschäftigungs- • 24. März 2017 (konstituierende Sitzung des modell GmbH neuen Vorstandes) • Neustart Kärnten • 23. Mai 2017 • obds – Österreichischer Berufsverband der • 26. September 2017 Sozialen Arbeit Kärnten • 21. November 2017 • ÖGB Kärnten • Österreichischer Mieterschutzverband Kärnten Danksagung • Österreichisches Rotes Kreuz, LV Kärnten Wir möchten uns herzlich für die Unterstützung • Pensionistenverband Kärnten unserer Tätigkeiten bei unseren Mitgliedsorga • PIVA – Projekt Integration von Ausländerin- nisationen und Mitgliedsvereinen bedanken: nen und Ausländern • pro mente kärnten • AfB mildtätige und gemeinnützige GmbH • SBK Soziale Betriebe Kärnten GmbH • Alpen-Adria-Universität Klagenfurt a. W. • SOMA SozialMarkt Kärnten • autArK Soziale Dienstleistungs-GmbH • Stift St. Georgen am Längsee • AVS Kärnten • Vobis – Verein für offene Begegnung und • Bischöflicher Arbeitslosenfonds Integration durch Sprache • Bündnis für eine Welt • Volkshilfe Kärnten • Büro für Frauen.Chancengleichheit.Generati- onen der Stadt Klagenfurt a. W. An dieser Stelle möchten wir uns auch herzlich bei • Caritas Kärnten allen Privatmitgliedern und UnterstützerInnen be- • Diakonie de La Tour danken. • Die Grünen Klagenfurt/Kärnten 5
ZAHLEN, DATEN, FAKTEN Kärnten ist reich an Armut Die von der EU-SILC 2016 ausgewerteten schwelle z. B. im Jahr 2009 noch 994,-- Monatsbeträge, welche die Armutsgefähr Euro und ist seitdem jährlich bis zum neuen dungsschwelle für Haushalte angeben, steigen Monatswert für 2016 auf 1.185,-- Euro gestie- stetig an. So betrug die Armutsgefährdungs- gen. Armutsgefährdungsschwelle nach Haushaltstypen Die jährlichen Erhebungen der Statistik Austria fenen KärntnerInnen ausgewiesen. Seitdem ist (EU-SILC) zeigen für das Bundesland Kärnten die Zahl der armutsgefährdeten KärntnerInnen für die letzten zehn Jahre unterschiedliche Ein- wieder gesunken, dennoch weisen die Erfahrun- schätzungen. Ein deutlicher Anstieg der Zahl der gen unserer Mitgliedsorganisationen darauf hin, armutsbetroffenen Menschen wird im Referenz- dass sich die Lage der einkommensarmen Haus- jahr 2011 mit einer Anzahl von 102.000 betrof- halte zuspitzt. Armutsgefährdung in Kärnten 2004-2016 6
Der Anteil jener, die unter der Armutsgefähr- führt. Weiter muss festgehalten werden, dass dungsschwelle lebten, wird für das Jahr 2016 von 832 befragten Personen in Kärnten auf die mit 10,7% angegeben. Damit liegt Kärnten Gesamtbevölkerung von knapp 541.000 Perso- zwar unter dem österreichischen Durchschnitt nen geschlossen wird. von 14,1%, jedoch ist die Armutsgefährdung für Kärnten um 0,3% und 5.000 Personen gestie- Die folgende Grafik zeigt die hochgerechnete gen. Für die Interpretation der EU-SILC muss Armutsgefährdung Kärntens aufgrund der An- auch die Erhebungssituation und die Stichpro- zahl der Befragungen. Der errechnete statis- bengröße herangezogen werden. Jährlich wird tische Wert beträgt 58.000 armutsbetroffene ein Viertel der Haushaltsstichproben ausge- Menschen bzw. 10,7% der Bevölkerung in Kärn- tauscht, wodurch sich derartige Schwankungen ten. Dabei ergibt sich eine Schwankungsbreite ergeben können. Das bedeutet, dass eine rela- mit 95%iger Wahrscheinlichkeit von armutsge- tiv kleine Anzahl von Stichproben mit höherem fährdeten Personen für Kärnten zwischen (im oder niederem Einkommen zu einer starken schlimmsten Fall) 77.000 und (im „besten“ Veränderung in der Armutsgefährdungsquote Fall) 39.000. Armutsgefährdungsquote und Schwankungsbreite für Österreich und die Bundesländer Zentral ist, um diese Zahlen im Verhältnis zu vor Armutslagen zu schützen. Dass dies auch sehen, dass hier bereits Pensionen und Sozial- weiterhin gewährleistet ist, muss ein zentrales leistungen eingerechnet sind. D.h. diese Zahlen Anliegen aller politischen Verantwortlichen sein. drücken jene Anzahl an Menschen aus, die trotz Die Zahlen der EU-SILC beruhen auf repräsenta- Eingreifen des Sozialstaates immer noch mit ei- tiven Umfragen für Österreich, in Kärnten werden nem Einkommen unter der Armutsgefährdungs- jährlich ca. 800 Personen befragt. Von diesen schwelle auskommen müssen. Ohne Pensionen 800 Personen wird auf die Kärntner Gesamtbe- und Sozialleistungen steigt die Zahl derer, die in völkerung geschlossen, weshalb die Befragungen Kärnten ökonomisch benachteiligt sind, rapide für Kärnten nur bedingt Auskunft über die tat- an: sächliche Situation in Kärnten geben können. Fast die Hälfte der Kärntner Bevölkerung ist ar- mutsgefährdet! 2017 konnte eine langjährige Forderung des Kärntner Netzwerkes gegen Armut und soziale Das Kärntner Netzwerk gegen Armut und soziale Ausgrenzung umgesetzt werden. Ausgrenzung warnt deshalb eindringlich vor wei- teren Kürzungen der Sozialleistungen und Pensi- Gemeinsam mit dem Land Kärnten wurde eine onen. Das soziale Netz in Österreich ist derzeit Sonderauswertung der EU-SILC Studie für Kärn- noch in der Lage, einen Großteil der Menschen ten in Auftrag gegeben. 7
Armutsgefährdung vor und nach sozialen Transfers Sonderauswertung EU-SILC für Kärnten 2012-2016 Die vorliegende Sonderauswertung wurde von 17% (2013), 13% (2014), 10% (2015) und der Statistik Austria auf Basis von Datenerhe- 11% (2016) ausgewiesen. Es kann somit fest- bungen von EU-SILC1 der Jahre 2012-2016 für gestellt werden, dass die Armutsgefährdung in das Bundesland Kärnten erstellt. Somit liegen Kärnten, im Vergleich zu den Vorjahren, rück- erstmals für das Bundesland Kärnten aussage läufig ist. Die dafür maßgeblichen Einflüsse kräftige Zahlen sowie umfassende Auswertun bzw. politischen Interventionen, die zu dieser gen für die Themenbereiche Einkommen, Kon- Trendumkehr führten, werden im Rahmen der sum, Wohnen, Gesundheit, Armutsgefährdung 7. Kärntner Sozialen Dialog Konferenz am 18. inkl. Sozialzielgruppe der Europa 2020-Stra- April 2018 weiter vertieft. tegie, Zufriedenheit mit verschiedenen Lebens- Besonders hervorgehoben werden muss, wel- bereichen, Lebensbedingungen von Kindern, chen essentiellen Einfluss die sozialen Transf Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Er- erleistungen haben, dass breite Bevölkerungs- werbstätigkeit und Working Poor sowie Risiko- schichten in Kärnten vor Armut und sozialer gruppen vor, und werden anhand verschiedener Ausgrenzung geschützt werden können. Indikatoren wie Alter, Geschlecht, Schulbildung, Erwerbsstatus usw. dargestellt. Beispielhaft zeigt sich dies an den Zahlen für 2016: die Armutsgefährdung in Kärnten nach I. Allgemeine Anmerkungen zur vorliegenden sozialen Transfers beträgt 10,7%, ohne soziale Sonderauswertung Transfers wären bereits 140.000 KärntnerIn nen (26%) armutsgefährdet. Viel gravierender Im vorliegenden Datensample wird die Armuts wäre auch ein Wegfall der Pensionen, denn gefährdungsquote für Kärnten mit 15% (2012), dadurch wären 46% (247.000) der Kärntner 1 SILC ist eine Erhebung, durch die jährlich Informa- Bevölkerung armutsgefährdet. (EU-SILC 2016, tionen über die Lebensbedingungen der Privathaus- S. 74) halte in der Europäischen Union gesammelt werden. Auch die Republik Österreich nimmt, vertreten durch Für die Armutsgefährdung wird in der EU-SILC die Bundesanstalt Statistik Österreich, seit 2003 an das verfügbare Äquivalenzeinkommen eines diesem Projekt teil. SILC ist die Abkürzung für „Com- Haushaltes herangezogen. Deshalb wird in Ver- munity Statistics on Income and Living Conditions“, bindung mit dem Haushaltseinkommens auch das bedeutet „Gemeinschaftsstatistiken über Ein- kommen und Lebensbedingungen“. von Einkommensarmut gesprochen. Als ar- 8
mutsgefährdet gilt lt. EU-SILC, wer weniger als bzw. 4.086 Personen, während die bisherigen, 60% des Median-Äquivalenzeinkommens (Ar jährlichen Stichproben der EU-SILC für Kärnten mutsgefährdungsschwelle) zur Verfügung hat. durchschnittlich 390 Haushalte bzw. 820 Per- sonen umfassten.2 Die Armutsgefährdungslücke zeigt den Wert des Medianeinkommens von Armutsbetroffe- Die Daten 2012-2016 umfassen zwei vollständi nen. Im vorliegenden Sonderbericht wird die ge 4-Jahres Panels, nämlich 2012-2015 sowie Armutsgefährdungslücke mit 21% ausgewie- 2013-2016 und Haushalte bzw. Personen, die sen. Das bedeutet, dass die Hälfte der Armuts- zwischen 2012 und 2016 mind. einmal befragt gefährdeten weniger als 21%, gemessen an der wurden. In Kärnten haben 2016 immerhin 83% Armutsgefährdungsschwelle, zur Verfügung der Folgebefragten neuerlich an der Erhebung hat. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, 36f.) teilgenommen. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 7ff.) Zur Veranschaulichung dienen die Zahlen für 2016: II. Einschätzungen und beispielhafte Erläute Die Armutsgefährdungsschwelle wurde für rungen zu einzelnen Erhebungsbereichen das Jahr 2016 für einen Ein-Personen-Haus- halt mit Euro 1.185,-- ermittelt. Die daraus Wie bereits erwähnt, wurde für die vorliegende resultierende Armutsgefährdungslücke von Sonderauswertung eine Zusammenfassung der 19,8% beträgt Euro 235,--. Datenbestände der letzten fünf Jahre verwen- Daraus ergibt sich, dass 50% der Armutsge- det, um damit repräsentative und aussagekräf- fährdeten weniger als Euro 950,-- monatlich tige Erkenntnisse für das Bundesland Kärnten als Haushaltseinkommen zur Verfügung steht. zu erhalten. Der Fokus richtet sich daher aus- (Vgl. EU-SILC 2016, S. 11f.) schließlich auf Einschätzungen zur Situation in Kärnten – Vergleiche mit anderen Bundeslän- Für die vorliegende Sonderauswertung für dern oder österreichweiten Ergebnissen werden Kärnten wurden die Stichproben der Jahre nicht einbezogen. Ein diesbezüglicher Vergleich 2012-2016 zusammengefasst und ein 5-Jah- wäre nur auf Basis der vorliegenden EU-SILC res-Durchschnitt ermittelt. Damit kann eine Jahresdaten möglich, ist allerdings aufgrund realistischere Einschätzung (gegenüber bisheri- der gegebenen Schwankungsbreiten wenig aus- gen Auswertungen) über die Lebensbedingun- sagekräftig. gen der Kärntner Bevölkerung gemacht werden. Nachfolgend wurden die zentralen Ergebnisse Der vorliegende Bericht stützt sich auf eine der einzelnen Auswertungskapitel zusammen- Datenbasis von insgesamt 1.944 Haushalten gefasst. Stichprobengröße 2012-2016 2 Seit 2004 wird EU-SILC im Quer- und Längsschnittdesign durchgeführt, wobei die Stichprobe in vier Rotations- gruppen unterteilt wird. Jährlich wird ein Viertel der Adressen ausgetauscht, wobei jede Adresse viermal für eine Befragung vorgesehen ist. 9
Einkommen (Kapitel 1: S. 13-16) ter, liegt das Einkommen des obersten Ein (äquivalisiertes Nettohaushaltseinkommen) kommensviertel sogar mehr als 100% über dem des untersten Einkommensviertel (Euro Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass die Ein- 13.320,-- gegenüber Euro 28.146,--). kommensschere in Kärnten weit auseinander- klafft. 25% der Kärntner Bevölkerung verfügen Vergleicht man die äquivalisierten Einkommen im Jahr über weniger als Euro 16.783,--, wäh- wird deutlich, dass Mehrpersonenhaushalte rend das reichste Viertel in Kärnten beinahe (MPH) mit Kindern finanzielle Einbußen hin- doppelt so viel Einkommen zur Verfügung hat nehmen müssen. Trotz Sozialleistungen liegt (Euro 30.253,--). das Einkommen von MPH mit Kindern deutlich Vergleicht man die Einkommenssituation von unter jenem von MPH ohne Kinder. (Vgl. EU- alleinstehenden Erwachsenen im Erwerbsal- SILC 2012-2016, S. 15) EU-SILC 2012-2016, S. 15 Betrachtet man die Haushalte mit hoher Er sität weniger als Euro 22.473,-- zur Verfügung werbsintensität (mehr als 85% Erwerbsbeteili- hat, während das reichste Viertel der Kärntner gung im Haushalt), zeigt sich, dass das unterste Bevölkerung mindestens Euro 35.187,-- ver- Einkommensquartil trotz hoher Erwerbsinten- dient. EU-SILC 2012-2016, S. 16 Bemerkenswert ist die Gegenüberstellung des (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 16) Äquivalenzeinkommens bei Vollzeit- und Teil- Jedoch muss darauf hingewiesen werden, dass zeitbeschäftigung. Das unterste Einkommens- dieser Punkt die Selbsteinschätzung der Be- viertel beträgt bei Vollzeitbeschäftigten Euro fragten umfasst und unter Teilzeitbeschäftigung 19.617,-- und bei Teilzeitarbeit liegt das Ein- ein Erwerbsausmaß von weniger als 36 Stunden kommen bei Euro 18.286,--. verstanden wird (vgl. EU-SILC 2016, S. 22). 10
Konsum Die angespannte finanzielle Lage vieler Kärnt- (Kapitel 2: S. 17-21) ner Haushalte zeigt sich auch daran, dass ein Fünftel (110.000 Personen) nicht in der Lage Das Vorhandensein von Konsumgütern in Haus- ist, unerwartete Ausgaben bis zu Euro 1.160,-- halten stellt ein direktes Maß des Lebensstan- (Wert 2016) zu leisten. dards dar, während das Einkommen als indirek- Bei den Alleinlebenden und Haushalten mit tes Maß für den Lebensstandard herangezogen weiblicher Hauptverdienerin trifft dies sogar wird (Stichwort: Einkommensarmut). auf ein Drittel zu. Für die Kärntner Gesamtbevölkerung kann fest- Alarmierend ist die Tatsache, dass 12.000 Men- gestellt werden, dass 80% über einen Inter- schen in Kärnten aus finanziellen Gründen nicht netanschluss verfügen oder 90% der Kärntner in der Lage sind, ihre Wohnungen angemessen Haushalte einen PKW besitzen. warm zu halten. Betrachtet man jedoch die Haushalte nach so Fehlende finanzielle Ressourcen führen zu so- ziodemographischen Merkmalen und danach, zialer Exklusion. Aufgrund ihres geringen Ein- ob die Haushalte aus finanziellen Gründen auf kommens ist es 51.000 KärntnerInnen nicht bestimmte Konsumgüter verzichten müssen, möglich, einmal im Monat FreundInnen oder zeigt sich ein differenzierteres Bild. Verwandte zu sich einzuladen. (Vgl. EU-SILC Ein Fünftel der Kärntner PensionistInnen hat 2012-2016, S. 21) kein Auto, 3.000 KärntnerInnen mit Pensions- bezug können sich kein Auto leisten. (Vgl. EU- SILC 2012-2016, S. 17) EU-SILC 2012-2016, S. 21 Wohnen Der Großteil der Kärntner Bevölkerung (67%) (Kapitel 3 S. 22-29) lebt im Eigenheim (60% Hauseigentum, 7% Wohnungseigentum). Daraus lässt sich auch die große Zufriedenheit mit der Wohnsituation Für das Wohnen wenden die Kärntner Haus- im Gesamten ableiten. (vgl. EU-SILC S. 23ff.) halte einen relativ großen Anteil des zur Verfü- gung stehenden Haushaltseinkommens auf. In Dass Immobilienvermögen großteils in Männer- die Wohnkosten fließen Kosten für die Nutzung hand ist, zeigen die Zahlen hinsichtlich Haus- bzw. den Erhalt, Energie- und Instandhaltungs- bzw. Wohnungseigentum. Während 70% der kosten sowie ein Zinsanteil der Kreditrückzah- Männer ein Eigenheim besitzen, sind dies nur lungen für die Beschaffung von Wohnraum (Ei- 64% der Frauen. Bei den Haushalten mit weib- gentum bzw. Genossenschaft) ein. (vgl. EU-SILC licher Hauptverdienerin sind es nur 53%. Der 2012-2016, S. 27) Gender Gap setzt sich auch beim Eigentum fort. 11
Ein genaueres Bild über die finanzielle Lage Für 59.000 Personen in Kärnten stellen die der Kärntner Bevölkerung lässt sich anhand der Wohnkosten eine große Belastung dar. Die subjektiven Wohnkostenbelastung ableiten. größte Gruppe stellen die Alleinlebenden dar 90.000 KärntnerInnen geben mehr als ein Vier- (ein Drittel). Sie müssen für die Wohnkosten tel ihres Haushaltseinkommens für Wohnkosten 30% ihres verfügbaren Einkommens aufwen- aus. den. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 28) EU-SILC 2012-2016, S. 28 Gesundheit Armutsgefährdung (Kapitel 4: S. 30-33) (Kapitel 5: S. 34-41) Bezüglich des Gesundheitszustandes der Kärnt- Die Armutsgefährdungsquote beträgt für die ner Bevölkerung lässt sich feststellen: Jahre 2012-2016 im Durchschnitt 13%. Zu den Personengruppen mit einem hohen Armutsrisi- Je höher das Ausbildungsniveau sowie die ko zählen: Frauen, Frauen im Pensionsalter, Per- berufliche Stellung, desto besser ist der sonen ohne österreichische Staatsbürgerschaft, subjektive Gesundheitszustand. Personen mit niedrigen Bildungsabschlüssen, Personen im Erwerbsalter (20-64 Jahre), die PensionistInnen, Alleinlebende (vor allem im er- jedoch nur eine geringe Erwerbsintensität auf- werbsfähigen Alter), Ein-Eltern-Haushalte sowie weisen bzw. bereits Pension beziehen, bewer- Familien mit drei und mehr Kindern. (Vgl. EU- ten ihren Gesundheitszustand häufig als nicht SILC 2012-2016, S. 35) sehr gut. Auch unter den Hilfsarbeitern wird der Die Gruppe der Armutsgefährdeten (Einkom- Gesundheitszustand von einem Drittel als nicht men unter 60% des Median) in Kärnten setzt sehr gut bewertet. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. sich zusammen aus: 29% Vollzeiterwerbstä- 30f.) tigen, 9% Teilzeiterwerbstätigen, 21% Pensio- Daraus lassen sich zwei Schlüsse ziehen: nistInnen und 14% Haushaltführende (vgl. EU- • Prekäre Lebensverhältnisse (Arbeitslosig- SILC 2012-2016, S. 54). keit, niedrige berufliche Stellung) können In diesem Zusammenhang sei nochmals darauf demnach als gesundheitsgefährdend beur- verwiesen, dass soziale Transferleistungen ei teilt werden. nen immens wichtigen Anteil für die Verbes • Ein schlechter Gesundheitszustand führt serung und Stabilisierung der Lebenslagen über kurz oder lang – aufgrund von Arbeits- leisten und damit die Verhinderung von Ar platzverlust, vorzeitige Pensionierung, mutsgefährdung erfüllen. Reduktion der Arbeitszeit und ähnlichem – in prekäre Einkommenssituationen. 12
Europa 2020-Strategie Die Ausgrenzungsgefährdung für Kärnten liegt 2016 bei 14,5%, das sind 79.000 Men- schen. Für die Europa 2020-Strategie3 wird die Ar- muts- und Ausgrenzungsgefährdung herange- Da sich die Merkmale armutsgefährdet, erheb- zogen. Diese wird folgendermaßen definiert: lich materiell depriviert sowie keine oder nied- Als armuts- und ausgrenzungsgefährdet rige Erwerbsintensität überschneiden können, werden Personen bezeichnet, die entweder kann davon ausgegangen werden, dass 18% armutsgefährdet oder erheblich materi der Kärntner Bevölkerung von zumindest einer ell depriviert sind oder in einem Haushalt Gefährdungslage betroffen sind und somit als ohne oder mit sehr niedriger Erwerbsin armuts- oder ausgrenzungsgefährdet gelten. tensität leben. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 39) EU-SILC 2012-2016, S. 40 3 Im Jahr 2010 haben sich die europäischen Regierungen im Rahmen der „Europa 2020-Strategie“ darauf geeinigt, innerhalb von zehn Jahren die Zahl der von Armut und sozialer Ausgrenzung betroffenen oder bedrohten Menschen um mindestens 20 Millionen zu senken. Laut nationalem Aktionsplan für Österreich soll die Gruppe der Armuts- und Ausgrenzungsgefährdeten um 235.000 Personen reduziert werden. Insgesamt ist die Zahl der Betroffenen in Österreich seit 2008 um 157.000 Personen gesunken. Die Europäische Kommission überprüft die jährlichen Fort- schritte anhand der Europa 2020-Indikatoren. 13
Eine erhöhte Gefährdung liegt für Alleinlebende Nicht-Erwerbstätigen beträgt für PensionistIn- mit Pension (30%) sowie ohne Pension (36%), nen 23% und für Arbeitslose 53%. Alleinverdienerinnen (27%) und vor allem Men- Besonders bedenkenswert ist die Tatsache, schen ohne österreichische Staatsbürgerschaft dass laut Sonderauswertung ein Fünftel der (44%) vor. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 40f.) Selbstständigen in Kärnten armuts- und aus- Es zeigt sich, dass qualifizierte Erwerbstätig- grenzungsgefährdet ist! (Vgl. EU-SILC 2012- keit vor Armuts- und Ausgrenzungsgefährdung 2016, S. 41) schützen kann, denn das Risiko unter den EU-SILC 2012-2016, S. 41 Zufriedenheit Bildung (Kapitel 6 S. 42-43) (Kapitel 7 S. 44-45) Die Zufriedenheit wurde für folgende Bereiche Bildung kann als zentrale Determinante von abgefragt: Zufriedenheit mit dem Leben insge- Einkommen und Lebensbedingungen ange- samt, mit der finanziellen Situation des Haus- sehen werden. Denn die Chancen am Arbeits- haltes (bei Mehrpersonenhaushalten mit dem markt hängen von formalen Qualifikationen persönlichen Einkommen), mit der Wohnsituati- und Bildungsabschlüssen ab. Bildung und die on und der Hauptbeschäftigung. Die Bewertung sozioökonomische Lage des Elternhauses be- erfolgt auf einer Skala von 0 bis 10. Die Mit- einflussen auch maßgeblich die Bildungsbio- telwerte zeigen, dass das persönliche Einkom- graphie der Kinder. men nur durchschnittlich (6,6) bewertet wird, Die Sonderauswertung für das Land Kärnten die finanzielle Situation des Haushaltes mit 7 hat folgende Erkenntnisse gebracht: bewertet wird. Die Zufriedenheit mit der Wohn- Mehr als die Hälfte der Kärntner Bevölkerung situation wird am höchsten mit 8,6 bewertet. verfügt über einen Lehrabschluss oder Ab- (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 43) 14
schluss einer mittleren Schule. Ein Viertel der Unterstufe mit der Hauptschule abgeschlossen, KärntnerInnen hat Matura oder einen universi- wobei mehr als die Hälfte keinen Kindergarten tären Abschluss. Ein Fünftel der Kärntner Be- besucht hat. völkerung kann als höchsten Bildungsabschluss Betrachtet man die Einkommensgruppen, lediglich einen Hauptschulabschluss nachwei- zeigt sich, dass bei den Einkommen unter der sen. Armutsgefährdungsschwelle 27% über einen Zieht man den Kindergartenbesuch sowie die Hauptschulabschluss verfügen, 57% zumindest Schulform bei Abschluss der Unterstufe als eine Lehre oder mittlere Schule abgeschlossen mögliche Determinante für die Bildungsbiogra- haben und auch 16% über Matura oder einen phie heran, zeigt sich, dass der Großteil jener Universitätsabschluss verfügen. mit hohen Bildungsabschlüssen auch einen Kin- Da die Gruppe derjenigen mit Lehrabschluss dergarten besucht hat. Bei max. Pflichtschulab- fast 50% der Gesamtbevölkerung stellt, ist sie schluss hat wiederum mehr als die Hälfte kei- auch in allen anderen Bereichen zahlenmäßig nen Kindergarten besucht. die größte Gruppe. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, 70% der Armuts- und Ausgrenzungsgefährde- S. 44f.) ten (Sozialzielgruppe Europa 2020) haben die EU-SILC 2012-2016, S. 44 15
Wie hoch ist nun der Anteil der Armutsbetrof- len auch die Lebenssituation der Kinder und fenen innerhalb der Gruppe des höchsten Bil- schreibt sich in ihnen fort. dungsabschlusses? Dafür war es notwendig 10.000 Kinder leben in Haushalten mit einem eigene Berechnungen auf Grundlage der vor- Einkommen unter der Armutsgefährdungs handenen Daten in der EU-SILC 2012-2016 vor- schwelle. Weitere 18.000 Kinder leben in Haus- zunehmen. halten knapp über der Armutsgefährdungs- Deshalb wurde errechnet, wie viele Menschen schwelle. Diese Haushalte sind häufig dadurch mit max. Pflichtschulabschluss, Lehre/mittlere gekennzeichnet, dass eine hohe Erwerbsintensi- Schule und Matura/Universität zur Sozialziel- tät vorliegt und sie dementsprechend über der gruppe 2020 gehören. Armutsgefährdungsschwelle liegen, aber sie Ein Viertel jener, die über einen Hauptschulab- über wenig Zeit verfügen, die sie mit ihren Kin- schluss verfügen sind ausgrenzungsgefährdet. dern verbringen können4. Mit Lehrabschluss trifft es noch 18% und selbst mit Matura oder Universitätsabschluss sind In Kärnten leben 19.000 Kinder und Jugendliche noch 12% ausgrenzungsgefährdet. Einkom- in Haushalten, die sich keinen notwendigen Arzt mensarm sind 18% der Menschen mit Haupt- besuch leisten können. 11.000 Kinder und Ju- schulabschluss, 13% mit Lehre und 9% mit gendliche leben in Haushalten, deren hauptsäch Matura bzw. Universitätsabschluss. liches Einkommen aus Sozialleistungen (ohne Langzeitarbeitslose) kommt. 14.000 Kinder und Jugendliche sind armuts- und ausgrenzungsge Lebensbedingungen von Kindern, fährdet. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 47) Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kapitel 8 S. 46-52) 44% der Kärntner Kinder von 0-10 Jahren sind in Betreuung und werden durchschnittlich 22 Armut und Bildung werden vererbt. Die finan- Stunden pro Woche betreut. Bei den unter zielle Lage und Bildungssituation des elterli- 3-Jährigen beträgt die Betreuungsquote 27% chen Haushaltes bestimmt in den meisten Fäl- und durchschnittlich 25 Wochenstunden. EU-SILC 2012-2016, S. 47 4 Im Rahmen des Symposiums „Kinderarmut“ der Volkshilfe Österreich am 24. Oktober 2017 wurde im Vortrag von Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani (FH Münster) auf die Zeitarmut von NiedrigverdienerInnen hingewiesen, deren Einkom- men über der Armutsgefährdungsschwelle liegen. 16
42% der Kinder von 0-10 Jahren aus Haushal niger als 60% des Median-Einkommens be- ten mit Armutsgefährdung sind in Betreuung, trägt. bei jenen aus Haushalten mit Armuts- und Aus- In Kärnten sind ca. 8% der Erwerbstätigen grenzungsgefährdung sind es 33%. Der Durch- Working Poor, das entspricht 14.000 Per schnitt der Stundenanzahl beträgt 22 Wochen- sonen. (Vgl. EU-SILC 212-2016, S. 53) stunden. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 51) Die durchschnittlichen Kinderbetreuungskosten belaufen sich für ein Kind auf Euro 131,-- und Erwerbstätigkeit von Männern und Frauen für zwei Kinder auf 182,--. (vgl. EU-SILC 2012- Betrachtet man die aktuelle Haupttätigkeit der 2016, S. 52) KärntnerInnen zeigt sich folgendes Bild: 69% der Männer arbeiten Vollzeit, während nur 30 % der Frauen einer Vollzeit-Erwerbstätigkeit nach- Erwerbstätigkeit und Working Poor gehen. Jeweils ein Drittel der Frauen im Alter (Kapitel 9 S. 53-62) von 20-39 Jahren arbeitet Voll- bzw. Teilzeit, während bei den Männern über 70% Vollzeit be- schäftigt ist. Die Teilzeitquote bei den Männern Erwerbstätigkeit kann einen Schutz vor Armut liegt über alle Altersgruppen hinweg gerade ein- darstellen. Dennoch gibt es armutsgefährdete mal bei 3%. Haushalte, die trotz Erwerbstätigkeit unter der Die Vollzeit-Erwerbstätigkeit nimmt mit steigen- Armutsgefährdungsschwelle liegen. Mit dem dem Bildungsabschluss zu. Trotz Universitäts- vorliegenden Bericht kann zum ersten Mal eine abschluss arbeiten dennoch nur 52% der Frau- valide Aussage darüber getroffen werden, wie en Vollzeit, bei den Männern sind es 72% mit viele Personen in Kärnten Working Poor sind. Universitätsabschluss. Als Working Poor werden Personen definiert, die im erwerbsfähigen Alter sind, im Refe- In den Familien mit männlichem Alleinverdiener renzjahr (in diesem Fall die Jahre 2011-2015) beträgt der Anteil der teilzeitarbeitenden Män- mindestens sechs Monate Vollzeit oder Teilzeit ner 17% und bei den weiblichen Alleinverdiene- erwerbstätig waren und deren Einkommen we rinnen 14%. EU-SILC 2012-2016, S. 54 17
Es zeigt sich, dass mit höherer Bildungsschicht 9.000 Personen davon sind über 34 Stunden bei den Frauen auch die Vollzeiterwerbsquote beschäftigt (vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 62). steigt. Frauen mit Hauptschulabschluss haben Unter den Working Poor sind die Hilfsarbeiter die geringste Teilzeitquote, jedoch auch die ge- die größte Gruppe, gefolgt von den Selbststän- ringste Vollzeitquote. (Vgl. EU-SILC 2012-2016, digen. 35% der Hilfsarbeiter und 23% aller S. 54) Selbstständigen zählen zur untersten Einkom- Working Poor - Niedriglohnbeschäftigung mensgruppe (Medien < 60%) und sind dem- 14.000 Menschen in Kärnten gehen einer Nied- nach einkommensarm. (Vgl. EU-SILC 2012- riglohnbeschäftigung nach (Working Poor), und 2016, S. 56) EU-SILC 2012-2016, S. 62 EU-SILC 2012-2016, S. 56 Risikogruppen Zwei Drittel der armutsgefährdeten Personen (Kapitel 10: S. 63-64) haben die österreichische Staatsbürgerschaft. Jedoch haben Menschen ohne österreichische Anhand des vorliegenden Berichts kann zum Staatsbürgerschaft ein dreimal so hohes Ar- ersten Mal für Kärnten eine Einschätzung vorge- mutsrisiko. nommen werden, wie sich die Personengruppe Auch das Ausbildungsniveau schlägt sich in der der Armutsgefährdeten zusammensetzt. Armutsgefährdung nieder. 18% derer, die über In Kärnten waren 2012-2016 durchschnitt- einen Pflichtschulabschluss verfügen, sind ar- lich 70.000 Personen armutsgefährdet, davon mutsgefährdet. 31.000 Männer und 39.000 Frauen. 18
Ein höheres Risiko in Armut zu geraten haben Auch Haushalte mit einer weiblichen Hauptver- besonders Alleinlebende. Bei den PensionistIn- dienerin sind mit 19% einem fast doppelt so nen beträgt die Quote 22%, bei den Erwerbsfä- hohen Armutsrisiko ausgesetzt wie Haushalte higen sogar 25%. mit einem männlichen Hauptverdiener. Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 63 Durch die Sonderauswertung EU-SILC 2012- 2016 können erstmals auch Aussagen zu den Lebensbedingungen, dem Erwerbsstatus, De- privation, Rechtsverhältnis an der Wohnung oder dem Gesundheitszustand von Menschen unter der Armutsgefährdungsschwelle getroffen werden. Ein Drittel der einkommensarmen KärntnerIn- nen ist erwerbstätig (24% unselbstständig, 7% selbstständig), ein weiteres Drittel bezieht eine Pension (28%) und ein Drittel ist hauptsächlich auf Sozialleistungen (31%) angewiesen. 11% beziehen ein privates Einkommen. 19
Um materielle und finanzielle Deprivation fest- Müllabfuhr und Kanal, sonstige Rückzah- zustellen, werden verschiedene Merkmale ab- lungsverpflichtungen) gefragt, wie z.B. ob es sich ein Haushalt leis- • Notwendige Arzt- oder Zahnarztbesuche in ten kann Urlaub zu machen, jeden zweiten Tag Anspruch zu nehmen Fleisch zu essen, die Wohnung angemessen zu • Unerwartete Ausgabe bis Euro 1.160,-- zu heizen oder unerwartete Ausgaben zu tätigen. finanzieren (z.B. für Reparaturen) Treffen drei der folgenden Merkmale zu, spricht • Neue Kleidung zu kaufen man von materieller Deprivation, bei vier Merk- • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch (oder ent- malen von erheblich materieller Deprivation. sprechende vegetarische Speisen) zu essen • Regelmäßige Zahlungen in den letzten 12 • Freunde oder Verwandte einmal im Monat Monaten rechtzeitig zu begleichen (Mie- zum Essen einzuladen te, Betriebskosten, Kreditrückzahlungen, Die Auswertungen ergeben, dass 40% der Men- Wohnnebenkosten, Gebühren für Wasser-, schen mit geringem Einkommen sich keinen Ur- Müllabfuhr und Kanal, sonstige Rückzah- laub leisten können sowie Probleme haben un- lungsverpflichtungen) erwartete Ausgaben zu tätigen. Ein Viertel der • Unerwartete Ausgaben bis Euro 1.160,-- zu armutsgefährdeten KärtnerInnen können sich finanzieren (z.B. für Reparaturen) nicht leisten, jeden zweiten Tag Fleisch oder • Die Wohnung angemessen warm zu halten Fisch zu essen. • Jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch (oder ent- sprechende vegetarische Speisen) zu essen Wie oben erwähnt, trifft materielle bzw. finanzi- elle Deprivation zu, wenn man als einkommens- • Einmal im Jahr auf Urlaub zu fahren arm gilt und mehrere dieser Merkmale zutref- • Einen PKW fen. • Eine Waschmaschine • Ein Fernsehgerät Interessant ist jedoch auch die Nennung der Merkmale von jenen, die nicht als armutsge- • Ein Telefon oder Handy fährdet gelten. Finanzielle Deprivation liegt dann vor, wenn 2 82.000 KärnternInnen ist es nicht möglich der folgenden 7 Merkmale auftreten: unerwartete Ausgaben in der Höhe von Euro • Die Wohnung angemessen warm zu halten 1.160,-- zu tätigen, 77.000 Menschen können • Regelmäßige Zahlungen in den letzten 12 sich keinen Urlaub leisten. 13.000 KärntnerIn- Monaten rechtzeitig zu begleichen (Mie- nen über der Armutsgefährdungsschwelle sind te, Betriebskosten, Kreditrückzahlungen, mit ihren Zahlungen im Rückstand. Wohnnebenkosten, Gebühren für Wasser-, Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 63 20
Wie wohnen die KärntnerInnen mit geringem Ein- In der Armutsforschung wird immer wieder auf kommen? den Zusammenhang von Armut und Gesundheit hingewiesen: Krankheit macht arm. Und: Armut Der Großteil der KärntnerInnen verfügt über macht krank. Jedenfalls zeigt sich auch in Kärn- Hauseigentum. So besitzen auch 35% der ten, dass ein relativ hoher Anteil der armuts- KärntnerInnen in finanziellen Schwierigkeiten gefährdeten KärntnerInnen eine chronische Hauseigentum. 25% leben in Miete in privaten Erkrankung hat (35%). 10% sind stark beein- Mietverhältnissen, 14% in Genossenschafts- trächtigt und 9% geben an, in schlechtem oder wohnungen und 7% in Gemeindewohnungen. sehr schlechtem Gesundheitszustand zu sein. 16% leben mietfrei. Der relativ geringe Anteil Berechnet man die Quote der Armutsbetroffe- im sozialen Wohnbau (zusammengenommen nen innerhalb der Gruppe der Erkrankten, stellt knapp ein Fünftel der armutsgefährdeten Per- sich heraus, dass ca. 20% der Menschen in sonen) lässt darauf schließen, dass es dort, wo schlechtem Gesundheitszustand, mit chroni- sie benötigt werden, zu wenig Sozialwohnungen scher Erkrankung, Beeinträchtigung durch Be- gibt. hinderung bzw. Bezug einer Invaliditätspension Die häufigsten Wohnprobleme sind Feuchtig- armutsbetroffen ist. keit, Schimmel, Lärm, Überbelegung, dunkle Räume sowie Vandalismus/Kriminalität. Vgl. EU-SILC 2012-2016, S. 63 Mindestsicherung in Kärnten5 bezieherInnen unter dieser Schwelle liegen und somit als armuts- und ausgrenzungsgefährdet Wenn über Armutsbetroffenheit und Armutsge- betrachtet werden müssen. fährdung gesprochen wird, dann kommt man nicht hinweg, auch über die Bedarfsorientierte In Kärnten wurde die Mindestsicherung im Jahr Mindestsicherung zu sprechen. Die Bedarfs- 2016 von 6.209 Personen bezogen. Davon wa- orientierte Mindestsicherung betrug im Jahr ren 2.502 Männer, 2.297 Frauen sowie 1.403 2016 in Österreich für Einpersonenhaushalte Kinder. Neben Alleinstehenden (2.353) sind Euro 838,46. Vergleicht man diese Zahl mit der Paare mit Kindern (1.581) sowie Alleinerzie- in der EU-SILC ausgewiesenen Zahl von Euro hende (845) die größte Gruppe der Beziehe- 1.185,-- als Armutsgefährdungsschwelle, ist rInnen. Diese Personen haben zumindest ein- augenscheinlich, dass alle Mindestsicherungs- mal eine Leistung aus der Bedarfsorientierten 5 Die Daten beziehen sich auf den jährlichen Bericht der Statistik Austria über die Bedarfsorientierte Mindestsiche- rung in Österreich. Dieser ist unter http://bit.ly/2IrdXm7 abrufbar. 21
indestsicherung bezogen. Unter diese Zahl M Trotz allem sehen wir es als unsere Pflicht, wie- fallen sowohl Menschen, die einmalig Leistun- derholt auf die dringend notwendigen Verbes- gen aus der Mindestsicherung bezogen haben serungen im Kärntner Mindestsicherungsge- als auch jene, die über mehrere Monate hin- setz hinzuweisen: weg auf Mindestsicherung angewiesen waren. • Vereinheitlichung der Durchführung auf Die durchschnittliche Bezugsdauer in Kärnten Ämtern und bei Behörden liegt bei 6,5 Monaten. Die kleinste Gruppe stel- • Keine Anrechnung der erhöhten Familienbei- len hierbei die BezieherInnen dar, die zwischen hilfe 4 und 6 Monate hinweg die Mindestsicherung gewährt bekommen haben. Die Statistik zeigt, • Keine Anrechnung der Wohnbeihilfe auf den dass der Großteil der Menschen in Kärnten, die Wohnbedarf Mindestsicherung ansuchen, diese zwischen 7 • Erhöhung der Mindeststandards für Kinder und 12 Monate beziehen. • Menschen mit psychischen Behinderungen dem K-ChG unterstellen Seit dem letzten Jahr hat es einen Zuwachs an BezieherInnen gegeben. Mehr Frauen, mehr Kinder und mehr Männer beziehen 2016 län- ger Mindestsicherung als dies noch 2015 der Fall war. Das ist ein Zeichen dafür, dass die fi- nanzielle Lage vieler Menschen in Kärnten sehr angespannt ist und es Mindestsicherungsbezie- herInnen schwerer fällt, wieder in den Arbeits- markt einzusteigen. Die Ausgaben für Mindestsicherung in Kärnten betrugen im Jahr 2016 Euro 14,4 Mio. Die mo- natliche Bezugshöhe beträgt durchschnittlich Euro 499,--. Dass nicht einmal annähernd die volle Höhe der Mindestsicherung als Durch- schnitt ausgewiesen ist, lässt darauf schließen, dass die überwiegende Mehrheit der Mindest- sicherungsbezieherInnen bereits über ein sehr niedriges Erwerbseinkommen verfügt, zu dem die Mindestsicherung zusätzlich benötigt wird, um das Haushaltseinkommen aufzustocken und über die Runden zu kommen. Die drohende Streichung der Notstandshilfe der ÖVP-FPÖ Regierung kommt einer Einfüh- rung von Hartz IV in Österreich gleich. Somit bleibt langzeitarbeitslosen Menschen als letz- tes Sicherungsnetz die Bedarfsorientierte Min- destsicherung. Vor allem ältere Menschen, die arbeitslos geworden sind und keine Anstellung innerhalb eines Jahres finden, droht der Zugriff auf ihr Erspartes und das mühsam erarbeite- te Eigenheim. Denn in der Bedarfsorientierten Mindestsicherung muss das Ersparte bis zu einem Betrag von derzeit ca. 4.200 Euro ver- wertet werden. Die Behörden haben bei einem Mindestsicherungsbezug von 6 Monaten die Handhabe, eine grundbücherliche Sicherstel- lung vorzunehmen. Der Verlust des Eigenheims für die Nachkommen droht! 22
PROJEKTE UND INHALTE 2017 Mittwoch, 1. Februar 2017 Podiumsdiskussion „ArbeitsmigrantInnen: Ihre Leistungen – unsere gesellschaftliche Anerkennung. Unter fremdem Himmel Unter fremdem Himmel MM VERMITTLUNGSPROGRAMM - Idee, Projektleitung: Ali Özbaş - Idee, Projektleitung: Ali Özbaş - KuratorInnen: Joachim Hainzl, Handan Özbaş - KuratorInnen: Joachim Hainzl, Handan Özbaş GE Dialogische Sanja - MitarbeiterInnen: AUSSTELLUNGSRUNDGÄNGE Banjeglav, Senita Družanović, - MitarbeiterInnen: Sanja Banjeglav, Senita Družanović, für Schulklassen Katharina Nelböck-Hochstetter, Esmeralda Softić Katharina Nelböck-Hochstetter, Esmeralda Softić - Druckgrafik: Andreas Kultur heißt Brandstätter eigentlich Kontakt - Druckgrafik: Andreas Brandstätter - Ausstellungsgrafik: Laetitia Korte, Veronika Ablinger, - Ausstellungsgrafik: Laetitia Korte, Veronika Ablinger, Arbeits- MarieDie Ausstellung Stoiser, Dominik beleuchtet das Leben Pfeifer, Andreas der Arbeits- Brandstätter Marie Stoiser, Dominik Pfeifer, Andreas Brandstätter Fördernde Fördernde ken sie auf ihr migrantInnen von - Ausstellungsdesign: vielenKorte, Laetitia Seiten. Wie blicken Veronika sie auf ihr Ablinger, - Ausstellungsdesign: Laetitia Korte, Veronika Ablinger, siert, wo fanden MarieLeben (zurück), Stoiser, Dominik wiePfeifer haben sie sich organisiert, wo fanden Marie Stoiser, Dominik Pfeifer eschäftigen wir sie Unterstützung? - Videoschnitt: Bariş Koç, InConstantin Lederer beschäftigen wir diesem Rundgang - Videoschnitt: Bariş Koç, Constantin Lederer Kindern erging. - Kommunikation, uns vor allem Presse: mit derHandan wie şes ihren Kindern erging. Frage,Özba - Kommunikation, Presse: Handan Özbaş Inklusion, was - Kulturvermittlung: Was geschah damalsMaria Mucke zu ihrer Integration/Inklusion, was - Kulturvermittlung: Maria Mucke ass diese sehr aber auch nicht? So merken wir schnell, dass diese sehr ie viele vielleicht - Dankaktuellen an folgende Archive Fragen und Sammlungen: gar nicht so neu sind, wie viele vielleicht - Dank an folgende Archive und Sammlungen: zu sprechen, AK-Archiv denken. Wien, UndArchiv findender sozialen viele Bewegungen Anlässe, darüber zu– sprechen, Bestand AK-Archiv Wien, KooperationspartnerInnen Archiv der sozialen Bewegungen – Bestand KooperationspartnerInnen heute sind. Spajićwie (St. Pölten/Wien), wichtig Akzeptanz Bildarchiv – Österreichische und Annahme bis heute sind. Spajić (St. Pölten/Wien), Bildarchiv – Österreichische UNTER UNTER Nationalbibliothek, Kreisky-Archiv Wien, ORF-Archiv Wien, Nationalbibliothek, Kreisky-Archiv Wien, ORF-Archiv Wien, VGA-Archiv Wien,27. — Freitag, WKO-Archiv Jänner 2017,Wien,10:00 Archiv Uhr„Klub Jedinstvo“ VGA-Archiv Wien, WKO-Archiv Wien, Archiv „Klub Jedinstvo“ Wien,—Dachverband Dienstag, 7.für Serbische Februar Vereine 2017, 10:00inUhrWien, Foto- Wien, Dachverband für Serbische Vereine in Wien, Foto- ärnten sammlung Jovan Ritopečki, / Treffpunkt: Bildungszentrum, Dauer: 90 Minuten Eingang, Steiermärkisches Architektur HausLandesarchiv, Kärnten Stadtarchiv Leoben, Landesbibliothek Graz, KPÖ sammlung Jovan Ritopečki, Steiermärkisches Landesarchiv, KPÖ Bildungszentrum, Stadtarchiv Leoben, Landesbibliothek Graz, FREMDEM FREMDE leitpersonen Fotoarchiv Kosten: Diözese Kleine pro Graz-Seckau, Mission Zeitung, 3 € pro Graz, AK-Archiv Anmeldung AMS Steiermark, SchülerIn, Caritas Archiv, max. zwei Begleitpersonen Klasse frei. Diözesanarchiv Graz-Seckau, Kroatische & Info:Steiermark, WKO-Archiv Steiermark, Fotoarchiv Kleine Zeitung, AMS Steiermark, Caritas Archiv, Diözese Graz-Seckau, Diözesanarchiv Graz-Seckau, Kroatische Mission Graz, AK-Archiv Steiermark, WKO-Archiv Steiermark, HIMMEL HIMMEL Landesarchiv T +43 650 Kärnten, 9860513 E handan@jukus.at Alpen-Adria oder Universität Klagenfurt Landesarchiv Kärnten, Alpen-Adria Universität Klagenfurt Sponsor Aus dem LebenSponsor der Aus dem Leben dem - DankAnmeldung an InterviewpartnerInnen bitte spätestensund privatevor 1 Woche LeihgeberInnen: dem - Dank an InterviewpartnerInnen und private LeihgeberInnen: GastarbeiterInnen des GastarbeiterIn Juro gewünschten Bilobrk, LjubeTermin. Bilobrk, Fabian Budimir, Ivo Derek, Štefka Juro Bilobrk, Ljube Bilobrk, Fabian Budimir, Ivo Derek, Štefka Dolinar, Ilija Termine Weitere Dražić, Novak Gavrić,möglich. auf Anfrage Ružica Gavrić, Božidar Dolinar, Ilija Dražić, Novak Gavrić, Ružica Gavrić, Božidar www.kspk.at ehemaligen Jugoslawien www.kspk.at ehemaligen Ju Grabovac, Matilda Grabovac, Daniela Grabovac, Mirko Grbić, Grabovac, Matilda Grabovac, Daniela Grabovac, Mirko Grbić, Ludwig Gruber, Friedrich Hager, Elvisa Imširović, Niki Ivković, Ludwig Gruber, Friedrich Hager, Elvisa Imširović, Niki Ivković, Dragana Jakovljević, Milena Jovanović, Slobodan Jovanović, Dragana Jakovljević, Milena Jovanović, Slobodan Jovanović, Nedeljko Kokanović, Nina Krasnić, Vida Krasnić, Claudia Kummer, Ivo Martić, Sandra Micić, Niko Mijatović, Zorica Die Nedeljko Kokanović, Nina Krasnić, Vida Krasnić, Claudia Perspektive Kummer, Ivo Martić, Sandra Micić, Niko Mijatović, Zorica Die Perspektive IMPRESSUM Mijatović, Sonja Mijatović-Loncar, Zvonimir Mikulić, Lala verändert uns: Mijatović, Sonja Mijatović-Loncar, Zvonimir Mikulić, Lala verändert uns:in Klagenfurt Ausstellung Ausstellung in Kl d, Kultur und Sport Novaković, JUKUS Anton Oprešnik, – Verein Blaško Papić, zur Förderung Mato Papić, von Jugend, Ljubica Kultur und Sport JetztNovaković, kostenloser Anton Oprešnik, Blaško Papić, Mato Papić, Ljubica Jetzt 20.kostenloser Jänner – 10. Februar 2017 20. Jänner – 10. Pavlić, Annenstraße Drago Pijunović, Milenka 39, 8020 GrazPijunović, Andreas Pokrivka, Finanz-Check in Milenka Pijunović, Andreas Pokrivka, Pavlić, Drago Pijunović, Finanz-Check in Milica Pokrivka, Vinka Popadić, Milan Popović, Ranko office@jukus.at Praštalo, – www. jukus.at Cvija Railić, Meho Ansprechperson: Sažić, Handan Ružica Sažić, Dušanka Özbas der Milica Pokrivka, Vinka Popadić, Milan Popović, Ranko Kärntner Praštalo, Cvija Railić, Meho Sažić, Ružica Sažić, Dušanka der Kärntner Schöf, TMuhamed +43 650Selimagić, 9860513 Davor Sertic, Zdravko Spajić, Sparkasse! Schöf, Muhamed Selimagić, Davor Sertic, Zdravko Spajić, Sparkasse! architektur architektur E handan@jukus.at Divna Stanković, Ljubiša Stevanović, Mira Stoimenov Divna Stanković, Ljubiša Stevanović, Mira Stoimenov k a e r n t e n k a e r n t e n Bei Wertpapieren gut beraten. Bei Wertpapieren gut beraten. Im Rahmen der Ausstellung „Unter fremdem LWC_KA RNTNER SPARKASSE_Wertpapierschwerpunkt_100x72_4C_STUFE 2_2016_UNTERFREIEMHIMMEL.indd LWC_KA 12.12.16 RNTNER 114:36 SPARKASSE_Wertpapierschwerpunkt_100x72_4C_STUFE 2_2016_UNTERFREIEMHIMMEL.indd Joachim Hainzel, Viktorija Ratkovic und Peter 12.12.16 114:36 Himmel“ anlässlich 50 Jahre jugoslawische Gstettner beleuchteten das Thema aus ver- Gastarbeit in Österreich, wurde Mag.a Monika schiedenen Perspektiven. Skazedonig eingeladen, die Diskussion zum Thema zu moderieren. Viktorija Ratkovic streicht besonders die Rolle der Migrantinnen hervor, die das Frauenbild Als DiskutantInnen waren eingeladen: Mag.a der ÖsterreicherInnen in den 1960er und Viktorija Ratkovic, Univ.-Prof. Dr. Peter Gstettner 1970er-Jahren durcheinander brachten. „Wäh- und Mag. Joachim Hainzel, Kurator der Ausstel- rend die Österreicherinnen noch die Einwilligung lung. der Ehemänner benötigten, um einer Lohnar- Im Anschluss an die Kuratorenführung am 1. Fe- beit nachzugehen, waren jugoslawische Frau- bruar 2017 fand die Gesprächsrunde zum The- en in verschiedenen Branchen selbstbestimmt ma “Die “GastarbeiterInnen” – Ihre Leistungen und emanzipiert berufstätig.“ Sie verweist auf – Unsere gesellschaftliche Anerkennung” statt. zahlreiche Inserate von Unternehmen, die den 23
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