Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern

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Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
Die Gewerkschaft

  Tätigkeitsbericht 2017
                      Bericht der Geschäftsleitung
an die Delegiertenversammlung vom 23. Juni 2018
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
Impressum
Herausgeberin:
Syna – die Gewerkschaft
Zentralsekretariat
Römerstrasse 7 / PF 1668, 4601 Olten
T 044 279 71 71
www.syna.ch

Redaktion, Übersetzung, Layout:
Kommunikation Syna

Druck:
Merkur Druck AG

1. Auflage Mai 2018
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
Inhalt
I    Vorwort des Präsidenten                                                         4
II   Facts & Figures                                                                 5
1    Personal                                                                        5
2    Organigramm                                                                     6

III Regionen                                                                         7
     Deutschschweiz                                                                  7
1    Alpen                                                                           7
     Graubünden/Sarganserland, Ob-/Nidwalden, Oberwallis, Uri, Zug/Innerschwyz       7
2    Mittelland                                                                      10
     Bern, Deutschfreiburg, Luzern, Olten/Solothurn                                  10
3    Nordwest                                                                        12
     Aargau, Nordwestschweiz                                                         12
4    Ost                                                                             13
     Oberer Zürichsee, Ostschweiz, Zürich/Schaffhausen                               13
     Westschweiz                                                                     15
5    Romandie                                                                        15
     Freiburg/Neuenburg, Genf, Jura, Waadt                                           15

IV Sektoren und Branchen                                                         18
1    Dienstleistung                                                                  18
2    Gewerbe                                                                         20
3    Industrie                                                                       22

V    Gewerkschaftspolitik                                                        25
1    Delegiertenversammlung                                                          25
2    Arbeitszeit                                                                     25
3    Lohnpolitik                                                                     26
4    Volksabstimmungen                                                               26
5    Vaterschaftsurlaub                                                              28
6    Stellenmeldepflicht                                                             28

V    Gesellschaftspolitik                                                        29
1    Migration                                                                       29
2    Rentnerinnen und Rentner                                                        30
3    Jugend                                                                          30
4    Gleichstellung                                                                  31

                                                                                 3
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
I         Vorwort des Präsidenten
  Zum 20. Mal konnte Syna 2017 der Delegierten-
versammlung über ihre Aktivitäten berichten.
Am 12. September 1998 hatten die vier Gewerk-
schaften «Christlicher Holz- und Bauarbeiterver-
band Schweiz (CHB)», «Christliche Gewerkschaft
für Industrie, Handel und Gewerbe (CMV)»,
«Landesverband Freier Schweizer Arbeitnehmer
(LFSA)» und «Schweizerische Grafische Gewerk-
schaft (SGG)» beschlossen, zu fusionieren und
gemeinsam die Gewerkschaft Syna zu gründen.
  Syna sollte als erste Allbranchengewerkschaft
überhaupt im Dienstleistungssektor Fuss fassen.
In diesem wichtigen Bereich arbeiten drei Viertel
aller Beschäftigten in der Schweiz. Das damals
formulierte Ziel ist erreicht: Heute sind wir an-
erkannte und erfolgreiche Sozialpartnerin in
Detailhandel, Gesundheitswesen, Gastronomie
und Reinigung. Gleichzeitig sind wir weiterhin
stark im Gewerbe und in der Industrie.
  Eine ebenfalls bei der Gründung verkündete
Absicht bleibt für Syna tägliche Aufgabe: dem
Shareholder-Value den Wert der Menschenwürde
gegenüberzustellen. Daran hat sich auch 20 Jahre
nach der Fusion nichts geändert.
  2017 erholte sich die Exportindustrie dank des
sich abschwächenden Frankens. Dennoch               Arno Kerst                                 Bild: Syna
erdreisteten sich so potente Firmen wie Roche
und General Electric, die Streichung Hunderter       In einer ersten Stellungnahme äusserte sich der
von Stellen anzukündigen. Anstatt die Arbeit-       Bundesrat negativ: Er stellte die Kosten (nur et-
nehmenden mit gezielten Weiterbildungsmass-         was mehr als mickrige 0,1 Lohnprozente) und die
nahmen fit für den durch Digitalisierung und        organisatorischen Herausforderungen für die
Automatisierung verursachten Wandel zu              Arbeitgeber als Argumente gegen die Einfüh-
machen, werden sie auf die Strasse gestellt! Die    rung einer Papizeit ins Feld. Das ist nicht nur lä-
Aktionäre freuts. Wir kämpfen dafür, dass nicht     cherlich – es zeigt auch, dass unsere Arbeit im
nur einige wenige Grossfirmen und deren             20. Jahr unseres Bestehens nötiger ist denn je!
Inhaber am Wandel der Arbeitswelt verdienen:         Ich danke all unseren Mitgliedern und Mit-
Auch die Arbeitnehmenden sollen profitieren –       arbeitenden für ihren grossen und erfolgreichen
von höheren Löhnen und gesünderen Arbeits-          Einsatz 2017. Die hier vorliegende Zusammen-
bedingungen!                                        stellung berichtet auszugsweise über unsere
  Die Verteilungsfrage forderte uns auch 2017: So   starke Arbeit zugunsten der Arbeitnehmenden.
sammelten wir mehr als 45 000 Unterschriften        Sie zeigt, dass die Gewerkschaft Syna bereit ist
für unsere Volksinitiative «für einen vernünfti-    für das Jubiläums- und Kongressjahr 2018.
gen Vaterschaftsurlaub». Vor den Sommerferien
reichten wir diese zusammen mit Travail.Suisse
und anderen Organisationen ein.                                                Arno Kerst, Präsident

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Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
II Facts & Figures
1 Personal
 Syna beschäftigt 238 Personen in 18 Regionalsekretariaten in der ganzen Schweiz und im Zentral-
sekretariat in Olten. 97 von ihnen arbeiten Teilzeit. Unsere Mitarbeitenden stammen aus insgesamt
15 verschiedenen Nationen.

Personalbestand (Anzahl)                                                                                                                          Nationalität (Anzahl)
      238
                      225

                                            202,9
                                                           197,9

                                                                                                                              2016
                                                                                                                                                      56                       Schweizer/-innen

                                                                                                                              2017
                                                                                                                                                                               Ausländer/-innen

                                                                                        40              40
                                                                                                                                                                 182

    Mitarbeitende gesamt                     in Vollzeitstellen                         Kadermitarbeitende

Durchschnittsalter (in Jahren)                                                                                                                    Geschlecht gesamt (Anzahl)
                                     49,8       50,1
                                                                                                         46,9

                                                                                                                      42,7
    40,7       40,7
                                                                                       39,1
                                                                        36,9
                                                                                                                                           2016
                                                                                                                                                                                      Frauen

                                                                                                                                           2017
                                                                                                                                                       91
                                                                                                                                                                                      Männer

                                                                                                                                                                       147

 Mitarbeitende gesamt            Kadermitarbeitende                            Frauen                           Männer

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit (in Jahren)                                                                                               Geschlecht Kader (Anzahl)
                                             11,0
                                 10,6

                                                                                                  9,3

                                                                                                                8,3
                                                                                                                                                                                       Frauen

    6,6       6,7                                                                                                                   2016                                13
                                                                                                                                                                                      Männer
                                                                                 5,4                                                2017
                                                                  4,8

                                                                                                                                                            27

 Mitarbeitende gesamt          Kadermitarbeitende                       Frauen                          Männer

Fluktuationsrate (DBA-Formel, in Prozent)
                            21,48%

                                                                               16,67%

                                                                                                                             2016

                                                                                                                             2017

                                              Fluktuationsrate

                                                                                                                                                                                     5
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
Kongress

6
    alle 4 Jahre
                                                                                                                Präsidium
    I Gewerkschaftspolitik
    I Wahl Präsidium
                                                  Kommunikation

    Delegiertenversammlung (DV)                                                                                                 Assistenz
    mindestens 1x jährlich                        Personalabteilung                                                             I Geschäftsleitung
    I Statuten, Reglemente                                                                                                      I Zentralsekretäre/-sekretärinnen
    I Tätigkeitsbericht, Jahresrechnung
    I Wahl Basisvertretung Vorstand
                                                                                                                                Fachstellen Gesellschaftspolitik
                                           Sektorleitung        Sektorleitung        Sektorleitung        Leitung               I Rentner/-innen I Migration V
                                           Gewerbe              Industrie            Dienstleistung       Projekte und          I Jugend         I Gleichstellung

    Vorstand (22)                          Vizepräsidium*       Vizepräsidium*       Vizepräsidium*       Bildung
    I 12 Basisvertreter/-innen
                                                                                                                                      Leitung Finanzen
                                                                                                                                                                                 2 Organigramm

    I 10 Gewerkschaftsmitarbeiter/-innen
                                                                                                                                      und Administration
      davon 6 GL + 4 V
                                                Zentralsekretäre/     Zentralsekretäre/     Zentralsekretäre/
                                                -sekretärinnen        -sekretärinnen        -sekretärinnen                                           Leitung Soziales
                                                Branchenleitung       Branchenleitung       Branchenleitung
    Verband
    – Branchen                                                                                                               Abteilungen                        Abteilungen
    – Kommissionen
      I Rentner/-innen I Migration                                                                                           I Administration                   FAR
      I Jugend         I Gleichstellung                                                                                      I Buchhaltung                      ALK:
                                                                                                                             I Mitgliederverwaltung             I Zahlstellen
                                                                      Rechtsdienst
                                                                                                                             I EDV                              I Rechtsdienst
                                                                                                                             I Liegenschaftenverwaltung         I Buchhaltung
    Regionen                                                                                                                 I Logistik/Empfang
    I regionale DV wählt Delegierte für
                                                                                                                             I Assistenz
      schweizerische DV und Kongress                                                                                         I Werbetrupp
    I Delegierte aus Sektionen wählen
      Regionalvorstand

                                                                                              Regionalverantwortliche
    Sektionen                                                                                                                        (Vertretung D-CH, W-CH, Migration)
    I Mitglieder wählen Sektionsvorstand                                                  Regionalsekretäre/-sekretärinnen
    I mehrere Sektionen = Region                                                            und administratives Personal                                            V

                         LEGENDE

                                 Organe                     Organisationsstufen                       Geschäftsleitung                 Profistruktur

                                 Wahl                       entscheidet mit                  * von Amtes wegen                   V = Vorstand
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
III Regionen
Deutschschweiz                                          Die Zusammenarbeit von Gewerkschaft,
                                                      Arbeitslosenkasse und paritätischer Kommission
1 Alpen                                               funktioniert in unserer Region sehr gut, wir ha-
                                                      ben einen tollen Teamgeist. Herzlichen Dank al-
                                                      len Kolleginnen und Kollegen für ihr Engagement.
Graubünden/Sarganserland
                                                        Im Mai eröffneten wir ein zusätzliches Sekreta-
Unsere Arbeit wird geschätzt                          riat in St. Moriz. Es ist zwei Tage in der Woche
  Wir dürfen auf ein lebhaftes Jahr zurückschauen.    geöffnet und wird von unseren Kollegen der
In Rechtsfällen wurden Mitgliedern dank unserer       Organisation Inas unter der Leitung von Ivan
Unterstützung total rund 240 000 Franken zuge-        Cameroni (Präsident Syna-Sektion Südbünden)
sprochen. Vielfach handelte es sich um Ansprüche      betreut. Das neue Angebot wird rege genutzt. Wir
gegenüber Sozialversicherungen. Doch auch bei         sind zuversichtlich, dass wir das Potenzial im
der Auszahlung von Familienzulagen brauchten          Engadin so noch mehr ausschöpfen können.
Mitglieder immer wieder Hilfe. Es waren oft aus-        Insgesamt gesehen war das ganze Jahr ein
ländische Staatsbürgerinnen und -bürger, denen        Highlight für uns. Wir hoffen, dass es 2018 in
Dokumente aus dem Heimatland fehlten.                 ähnlichem Stil weitergeht.
  Insgesamt stellen wir fest, dass unsere Arbeit
sehr geschätzt wird. Es tut gut zu wissen, dass             Markus Roner, Regionalverantwortlicher
wir den Menschen helfen können und unsere Tä-
tigkeit sinnvoll ist.
                                                      Ob-/Nidwalden
Verhandlungen
 Die Kollektivarbeitsverträge mit dem Fashion         Aus dem Regionalsekretariat
Outlet Landquart und der Ems-Chemie sind für           Auch 2017 waren wir im Regionalsekretariat
unsere Region wichtig. Die Zusammenarbeit mit         wieder gefordert: In Rechtsfällen erkämpften wir
den jeweiligen Sozialpartnern klappt sehr gut,        für Mitglieder mithilfe des Rechtsdienstes ins-
und die Lohnverhandlungen verliefen 2017 er-          gesamt 25 000 Franken.
folgreich.                                             Die Dienstleistungen im Arbeitsumfeld wur-
                                                      den rege genutzt. Wir stellten fest, dass die
Mitgliederzahl steigt                                 Arbeitsämter der Kantone Ob- und Nidwalden
 Ebenfalls erfreulich ist die Steigerung unserer      auffällig viele Menschen mit Problemen bei der
Mitgliederzahl um gut 3 Prozent. Anfang 2018          Arbeit an uns verwiesen. Das bedeutet einen
zählen wir 1883 Mitglieder in unserer Region –        grossen Mehraufwand für uns. Wir werden dies
vor zwei Jahren lag die Mitgliederzahl noch unter     bei den zuständigen Behörden ansprechen.
1800. Wir arbeiten daran, dass sich dieser positi-
ve Trend fortsetzt.                                   Mitglieder
                                                       Unseren Mitgliederbestand steigerten wir 2017
Neue Angebote                                         um rund 1 Prozent auf 1218 Mitglieder. Dank des
 Sehr wichtig ist auch unser neues Büro für die       grossen Engagements unserer Mitarbeiterin Isa-
Geschäftsstellen der lokalen paritätischen Kom-       belle Walker lag dagegen die Fluktuationsrate mit
missionen. Wir sind stolz, dass wir nun die           7 Prozent sehr tief.
Geschäftsstelle für sechs Kommissionen führen
dürfen. Als deren Leiter stiess Gion Perito neu zum   Aktionen
Team. Frisch dabei ist auch Cindy Danuser, Sachbe-     Mit unserem Vertragspartner Glasi Hergiswil
arbeiterin in den paritätischen Kommissionen.         verbinden uns gute Kontakte. Wir durften Syna

                                                                                                  7
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
zweimal persönlich vorstellen und gewannen          Arbeitsplätze werden abgebaut. Der Industrie
dabei neue Mitglieder.                              geht es hingegen wieder besser. Nach dem Stel-
  Im vergangenen Jahr führten wir wieder ver-       lenabbau in der Vergangenheit entstehen hier
schiedene Aktionen auf Baustellen, in Unterneh-     wieder neue Arbeitsplätze.
men und in der Öffentlichkeit durch. Diese An-
lässe sind wichtig, um unsere Bekanntheit in der    Firmenvertrag DSM Werk Lalden
Region zu steigern.                                  Mit dem internationalen Unternehmen DSM
                                                    Nutritional Products handelten wir gemeinsam
Aufgedeckt                                          mit Unia einen neuen Firmenvertrag für das
 Gemeinsam mit Mitgliedern deckten wir einen        Werk in Lalden aus. Dieser ist zeitgemäss, zu-
Missstand bei der Vergabe von Aufträgen beim        kunftsorientiert und sozial fair. Wesentliche
Kehrichtverband Nidwalden auf: Dabei mussten        Elemente sind ein moderneres Funktionsstufen-
Mitarbeitende erhebliche Lohneinbussen in Kauf      system, auf 40 Stunden verkürzte Wochenarbeits-
nehmen. Syna bleibt dran und wird den Druck         zeiten, eine verbesserte Ferienregelung sowie
auf die Verantwortlichen aufrechterhalten.          erhöhte und pauschale Schichtvergütungen.

Personelles                                         Kantonale Gesamtarbeitsverträge (GAV)
  Mario Sampaio, Betreuer Immigrati, verliess        Die GAV der Branchen Elektro- und Telekom-
Syna Ende August. Wir bedanken uns für seine        Installationen, Metallbau und Autogewerbe
geleistete Arbeit und wünschen ihm für die          Wallis wurden mit wesentlichen Verbesserungen
Zukunft alles Gute. Katja Blust aus dem Regional-   erneuert. Bezüglich des von Syna geforderten
sekretariat Luzern schloss die entstandene Lücke.   Vaterschaftsurlaubs erzielten wir bei allen Ver-
Sie leistet mit ihrer ruhigen und kompetenten       trägen Fortschritte.
Art einen wertvollen Beitrag zur Unterstützung
unserer Mitglieder.                                 Gesundheitswesen: Syna ist dialogbereit
  Der Regionalvorstand, geleitet von Thomas Wal-      Nach der Erneuerung des GAV mit dem Spital
limann, organisierte erneut ein interessantes       Wallis ist es unser Ziel, dieselben guten Arbeits-
Jahresprogramm. Neben den gesellschaftlichen        bedingungen für alle Arbeitnehmenden im Wal-
Events fanden auch Anlässe mit gewerkschaft-        liser Gesundheitswesen auszuhandeln. Es wird
lichen Themen statt wie eine Infoveranstaltung      jedoch ein schwieriger Weg sein, dieses Ziel zu
für Mitarbeitende in der Pflege oder ein Referat    erreichen.
zum Thema Steuern.
  Mit Jose Santos übernahm ein motivierter             Johann Tscherrig, Regionalverantwortlicher
Gewerkschafter das Präsidium der Sektion
Immigrati. Er löste Michele Santarella als Vor-
sitzenden ab.                                       Uri
  Die Vorstände der Region und der Sektionen
unterstützen unser Team und zeigen grosses          Vier Wochen Vaterschaftsurlaub
Interesse an der Gewerkschaftsarbeit.                Seit 2004 verfügt die Auto AG Uri über einen
                                                    GAV. Dieser war letztmals 2012 angepasst wor-
                  Urs Gander, Regionalsekretär      den. Zusammen mit der Personalkommission und
                                                    der Geschäftsleitung der Auto AG Uri überarbeite-
                                                    ten wir den bestehenden GAV während eines hal-
Oberwallis                                          ben Jahres komplett. Wichtigste Neuerungen sind
                                                    vier Wochen Vaterschaftsurlaub und die Erhö-
Wirtschaftslage                                     hung des Mutterschaftsurlaubs auf 16 Wochen bei
 Die wirtschaftliche Situation im Oberwallis        100 Prozent Lohn. Die Auto AG Uri ist die erste Fir-
verändert sich: Vor allem im Baugewerbe werden      ma, die den vierwöchigen Vaterschaftsurlaub ein-
die Zeiten härter. Es fehlt an Aufträgen und        führt und in einem GAV festhält.

  8
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
Paritätische Berufskommission Zentralschweiz            Zug/Innerschwyz
  Um die Arbeit verschiedener paritätischer Kom-
missionen zu professionalisieren, entschieden           Lohnverhandlungen
die Regionen Uri, Schwyz und Ob-/Nidwalden,              Im November 2017 fanden die GAV-Lohnver-
die bestehenden Geschäftsstellen zu vereinen.           handlungen mit dem Autogewerbe-Verband des
Die neue Geschäftsstelle wird von Marco D’Onof-         Kantons Zugs statt. Diese verliefen sehr positiv:
rio geleitet. Von seinem Arbeitsplatz im Regional-      Wir erreichten die Erhöhung der Mindestlöhne
sekretariat Luzern aus führt er die paritätischen       um 100 Franken, 0,5 Prozent mehr für Saläre bis
Kommissionen des Urner Schreiner- sowie Maler-          5000 Franken sowie 0,5 Prozent Zuschlag auf in-
und Gipsergewerbes.                                     dividuelle Löhne.

Baustellenaktionen und Filialbesuche                    Personelles
  Dass wir die Sorgen und Nöte der Arbeitneh-            Carmen Schlegel trat am 2. November die Nach-
menden auf Baustellen und im Detailhandel im            folge von Freddy Gisler an. Sie ist 32 Jahre alt und
Kanton Uri ernst nehmen, beweisen wir mit               in Mels, Kanton St. Gallen, aufgewachsen. Die
unserer täglichen Beratung im Regionalsekreta-          Regionalsekretärin nimmt Einsitz in paritäti-
riat. Doch wir tun noch mehr! Gemeinsam mit             schen und tripartiten Kommissionen in den Kan-
dem Werbeteam von Syna gingen wir 2017 dort-            tonen Schwyz und Zug. Sie hat sich bereits sehr
hin, wo die Arbeitnehmenden sind: drinnen in            gut in ihr Amt eingearbeitet.
Verkaufsfilialen in Altdorf, Erstfeld und Schatt-
dorf. Aber wir waren auch draussen, bei Wind            Bildungsabend
und Wetter: auf Baustellen in Andermatt und in           Der Bildungsabend im Oktober unter dem Titel
der Schöllenen. Dass wir bei den Aktionen neue          «Wettervorhersage mit Moutathaler Wetter-
Mitglieder gewannen, war eine erfreuliche               schmöcker Peter Suter» in Goldau war ein voller
Nebenerscheinung.                                       Erfolg. Mehr als 40 Personen nahmen daran teil
                                                        und waren restlos begeistert. Suter ist mit 90 Jah-
            Thomas Huwyler, Regionalsekretär            ren der Älteste «Wetterschmöcker».

Verteter von Syna und Auto AG Uri unterzeichnen den GAV mit vier Wochen Vaterschaftsurlaub.        Bild: zVg

                                                                                                       9
Tätigkeitsbericht 2017 - Die Gewerkschaft - Syna Luzern
Er gilt als seriöser und humorvoller Prognosti-     wir neue Werbeartikel beschaffen. Die Umhänge-
ker unter den Wetterpropheten. Seine Vorher-         taschen werden nicht nur von den Mitgliedern
sagen basieren auf langjähriger Erfahrung, auf       geschätzt und getragen: Sie dienen auch Syna-Mit-
den Bauernregeln und auf Zeichen der Natur.          arbeitenden als nützliches Arbeitsaccessoire.
Bevorzugt deutet er Zeichen von Wind und              An der Delegiertenversammlung im März wur-
Pflanzen. Aber auch das Verhalten von Amei-          de beschlossen, ehrenamtlichen Werberinnen
sen, Mäusen, Murmeltieren, Schnecken und             und Werbern pro Mitglied zusätzlich 30 Franken
Vögeln hilft bei seiner Wettervorhersage. Suter      Prämie aus der Regionalkasse zu bezahlen.
machte die Anwesenden mit einigen Zeichen             Wir möchten an dieser Stelle allen, die uns im
vertraut, die auch Laien ein Beurteilen des Wet-     vergangenen Jahr bei unserer Arbeit unterstützt
ters ermöglichen.                                    haben, herzlich danken.

          Carmen Schlegel, Regionalsekretärin                    Walter Wüthrich, Regionalsekretär

2 Mittelland                                         Deutschfreiburg

Bern                                                 Gerechtigkeit für Mitglieder
                                                      2017 setzten wir uns in einem besonders gra-
Stetiger Einsatz für die Mitglieder                  vierenden Fall von Gesetzesmissachtung für
  Im Team des Regionalsekretariats Bern ergänzen     unsere Mitglieder ein: Ein Arbeitgeber hatte
sich Marina Raimann und Walter Wüthrich sehr         unter anderem Mindestlöhne unterschritten
gut. Marina Raimann trug im Aussendienst zu-         und Überstunden ohne Auszahlung gestrichen.
sammen mit dem Werbeteam – vor allem mit Ar-         Wir erreichten für alle Mitglieder Rückzahlun-
dita Kastrati – mit grossem Einsatz zum Erfolg der   gen von bis zu 8000 Franken. Zusätzlich wurde
Mitgliederwerbung in der Region bei.                 der besagte Arbeitgeber von einer Kontrollstelle
  Dreimal begleiteten wir Mitglieder zur Schlich-    durchleuchtet und musste die Arbeitsbedingun-
tungsstelle. In allen Fällen sahen die Arbeitgeber   gen in seinem Betrieb per sofort an die gesetzli-
ihr Unrecht ein. Mit besseren Arbeitszeugnissen,     chen Vorschriften anpassen.
der Rückzahlung von ungerechtfertigten Lohn-
abzügen und der Zahlung eines Monatslohnes           Altersvorsorge 2020
kamen sie unseren Mitgliedern entgegen.               Der Plaffeienmarkt hat nicht nur für Sen-
  Am Schalter standen wir vielen Kunden der          se-Oberländer einen besonderen Reiz: Die Vielfalt
Arbeitslosenkasse mit Rat und Tat zur Seite. Durch   des Angebots zieht zahlreiche Leute aus weiteren
die lückenlose Präsenz von Walter Wüthrich im        Regionen an, darunter auch viele französisch-
Sekretariat konnten all die zahlreichen telefoni-    sprachige Gäste. Mit ein Grund, weshalb das
schen und persönlichen Anfragen beantwortet          Team von Syna mithilfe von weiteren Freiwilli-
werden.                                              gen am Markt präsent war und sich für die
                                                     Vorlage «Altersvorsorge 2020» stark machte.
Aktionen                                             Ausserdem warben wir gemeinsam mit dem Re-
 An verschiedenen Standaktionen sammelten            gionalvorstand mit Flyer-Aktionen in Düdingen
wir Unterschriften. Neu durften wir in zwei Be-      und Murten für die Vorlage.
rufsschulen Standaktionen durchführen und so
den Lernenden die Vorteile einer Mitgliedschaft      Personelles
in der Gewerkschaft aufzeigen.                        Im Regionalsekretariat vollzog sich der angekün-
                                                     digte Personalwechsel im Februar 2017: Kathrin
Unterstützung                                        Ackermann verliess die Region nach 14-jähriger
 Dank der grosszügigen finanziellen Unterstüt-       Tätigkeit aufgrund einer Beförderung zur Zentral-
zung der Sektionen und der Region Bern konnten       sekretärin. Ihre Nachfolge wurde von Fabienne

  10
Aliko übernommen. Doris Stauffacher kehrte aus            Regionalsekretariat erfolgreich: Wir konnten
dem Mutterschaftsurlaub zurück und nahm ihre              unsere Dienstleistungen stets gewährleisten
Tätigkeit im Februar wieder auf. Yves Gygax ver-          und unsere Mitglieder gut betreuen.
liess die Arbeitslosenkasse im November.                   Auch in der regionalen Geschäftsleitung ver-
  Im Regionalvorstand gaben Chantal Makiol, Da-           buchten wir 2017 einen Erfolg: Neu besetzen
niel Kilchör und Hildegard Hiltbrunner nach jah-          Moritz Blum und Josef Fecker das Regionalpräsi-
relangem Engagement ihren Austritt bekannt. Wir           dium gemeinsam. Die Zusammenarbeit ist sehr
danken allen von Herzen für ihre wertvolle Arbeit         gut angelaufen, und wir freuen uns auf das
und wünschen ihnen für die Zukunft alles Gute.            Kommende.

                                  Fabienne Aliko,         Unterstützung der Mitglieder
                               Regionalsekretärin           Zur Mitgliederbetreuung finden oft Gespräche
                                                          ausserhalb des Büros statt: Wenn immer mög-
                                                          lich, besuchen wir unsere Mitglieder in den Fir-
Luzern                                                    men, auf den Baustellen oder im Personalhaus.
                                                          Dies wird sehr geschätzt und hilft uns, in direk-
Wechsel im Regionalsekretariat                            tem Kontakt zu bleiben.
  Im Regionalsekretariat Luzern sind mittlerwei-            Im Frühling besuchten wir unter anderem
le zehn Personen tätig. Sie beraten und unterstüt-        verschiedene Lidl-Filialen im Kanton Luzern.
zen unsere Mitglieder bei ihren Anliegen, Fragen          Die Arbeitnehmenden konnten so in persönli-
und Sorgen. Im letzten Jahr verliess uns Britta           chen Gesprächen ihre Anliegen und Fragen
Strasser nach einjähriger Tätigkeit in der Admi-          vorbringen.
nistration. Die Stelle konnte im Herbst durch               Bis zum Ende des Jahres unterstützten wir
René Alvarez besetzt werden. Nach dem Weg-                unsere Mitglieder bei Ringier Print in Adligens-
gang von Mario Rocha Sampaio stellten wir unse-           wil: Nachdem wir im Herbst erfahren hatten,
ren Juniorsekretär Agron Gjuraj – zuvor fünf              dass die Druckerei in Adligenswil geschlossen
Jahre als Werber für Syna tätig – als Regional-           wird, starteten wir Ende Jahr mit einem Konsul-
sekretär an. Die Anlaufstelle der Arbeitslosenkasse       tationsverfahren. Wir hoffen, so viel wie möglich
wird neu von Beatrice Zimmermann betreut.                 retten zu können.
Nebst diesen Wechseln konnten wir die neu-                  Das Jahr 2017 hat wieder gezeigt, dass es uns
geschaffene Stelle des Geschäftsstellenleiters der        braucht. Deshalb werden wir auch 2018 unser
paritätischen Kommission Zentralschweiz mit               Bestes geben.
Marco D’Onofrio besetzen.
  Die Neubesetzung diverser Stellen brauchte                                               Jasmine Progin,
Energie. Doch wir meisterten die Situation im                                      Regionalverantwortliche

Das Team Luzern hält nichts ab vom Unterschriften-Sammeln für die Vaterschaftsurlaub-Initiative.   Bild: Syna

                                                                                                      11
Olten/Solothurn
Politisch aktiv
  Die Vaterschaftsurlaub-Initiative hatte poli-
tisch für Syna national wie auch für unsere
Region Priorität. Unser Team sammelte mit
Unterstützung von Mitarbeitenden der Zentrale
sowie zahlreichen Kolleginnen und Kollegen der
Sektionsvorstände an verschiedenen Standorten
Unterschriften. Damit erreichten wir unser Ziel
von rund 2000 Unterschriften.

Mitgliederwerbung
 Obwohl wir uns stark für die Werbung neuer
Mitglieder einsetzten, schafften wir es leider
knapp nicht, die bestehende Mitgliederzahl zu
halten. Besonders lobenswert ist das grosse Enga-
gement von Bojan Trajkov, Mentor Ademi, Ardita      Thomas Amsler †                           Bild: zVg
Kelmendi und Gjergj Ukaj, die zahlreiche neue
Mitglieder für unsere Region gewannen.
 Die Mitgliederwerbung bleibt neben der Ge-         3 Nordwest
werkschaftsarbeit auch in Zukunft Schwer-
punkt. Nur mit mehr Mitgliedern können wir          Aargau
auch zukünftig eine erfolgreiche Gewerkschafts-     Ein schwieriges Jahr
bewegung bleiben und uns wirkungsvoll für             Thomas Amsler, unser langjähriger Regional-
eine gerechte und menschenwürdige Arbeits-          verantwortliche, erlag Anfang November seiner
welt einsetzen.                                     schweren Krankheit. Thomas war seit 2002 Ver-
                                                    antwortlicher unserer Region und erfüllte diese
Regionales Engagement                               Aufgabe mit viel Einsatz bis zu seiner Erkran-
  In unseren regionalen Aktivitäten konzen-         kung im Frühsommer. Als gelernter Eisenbeton-
trierten wir uns neu auf bestimmte Branchen.        zeichner und Maurer wurde Thomas schon früh
So besuchten wir beispielsweise mehrmals            Mitglied des damaligen Christlichen Holz- und
Tankstellenshops und Lidl-Filialen. Dabei konn-     Bauarbeiterverbands CHB. Mit 30 wurde er Re-
ten wir einige Neumitglieder für unsere Ge-         gionalsekretär in Basel und später Zentralsekre-
werkschaft gewinnen.                                tär und Mitglied der CHB-Geschäftsleitung. Er
  Als Regionsverantwortlicher danke ich allen       engagierte sich immer sehr für die jungen Ge-
Mitgliedern für ihr Vertrauen und die langjäh-      werkschaftsmitglieder. Sein besonderer Einsatz
rige Mitgliedschaft bei der Gewerkschaft Syna.      galt bis zuletzt der Arbeitssicherheit, für die er
Ein aufrichtiger Dank für ihren engagierten         sein ganzes Wissen in diversen Kommissionen
Einsatz und die gute Zusammenarbeit gebührt         einbrachte. Der Tod von Thomas macht uns be-
auch all meinen Kolleginnen und Kollegen von        troffen, wir schauen dankbar auf die mit ihm
der Zentrale sowie den Mitarbeitenden vom           erlebte Zeit zurück. Machs gut, Thomas!
Team Bojan Trajkov, Denise Paradelo und Fabio         Es war ein schwieriges Jahr für unser Sekreta-
Iseini.                                             riat – auch, weil Nadja Pfister mit dem Tod ihrer
  Ein weiteres Dankeschön geht an die Mitglie-      Tochter einen schweren Schicksalsschlag ver-
der des Regionalvorstands und der Sektionsvor-      kraften musste. Auch ihr und ihrer Familie gilt
stände für die wertvolle Zusammenarbeit.            unser ganzes Mitgefühl.
                                                      Das Team reagierte mit Verständnis und gros-
       Zabedin Iseini, Regionalverantwortlicher     sem Einsatz auf die personelle Situation, sodass

  12
wir wie gewohnt in der Region präsent sein           In den Lohnverhandlungen im Gesundheits-
konnten. Sichtbar waren wir zum Beispiel bei der    wesen war vor allem die Einführung von Leis-
Unterschriftensammlung zur Vaterschafts-            tungslohnkomponenten stark umstritten. Wir
urlaub-Initiative, die zu unserer grossen Freude    sind gegen diese Praxis und setzen uns für Lohn-
eingereicht werden konnte. Auch für einen zu-       gleichheit ein: In Spitälern, die mit Lohnbändern
künftigen Abstimmungskampf sind wir bereit.         arbeiten, sollen Mitarbeitende mit gleicher Ver-
                                                    antwortung, gleicher Erfahrung und gleichem
Stellenabbau in der Industrie                       Alter auch möglichst denselben Lohn erhalten.
  Weniger Freude machten einmal mehr die An-
kündigungen von Entlassungen bei GE in Baden,       Personelles
Rockwell in Aarau und Roche in Kaiseraugst.          Das zum grossen Teil neu besetzte Team im
Unser Team engagiert sich bei der Lösungsfin-       Sekretariat hat sich gut eingearbeitet. Dadurch,
dung für die Betroffenen in Zusammenarbeit mit      dass ein Regionalsekretär nun 50 Prozent seines
der Kantonsregierung, den Sektorverantwortli-       Pensums für Mitgliederwerbung einsetzt, legten
chen von Syna und den Arbeitnehmendenver-           wir in der zweiten Jahreshälfte bei den Neuauf-
tretungen vor Ort.                                  nahmen zu. Wir hoffen, dass sich dieser Trend
                                                    2018 fortsetzen wird.
                           Marco Piovanelli,
          Regionalverantwortlicher ad interim               Astrid Beigel, Regionalverantwortliche

Nordwestschweiz                                     4 Ost
Temporärarbeit nimmt zu                             Oberer Zürichsee
  Im Sektor Gewerbe liefen die regionalen GAV-
und Lohn-Verhandlungen sehr harzig. Immer           Lange Hosen im Strassenbau
wieder wurde auf die grosse Konkurrenzsitua-          Die vom Bundesrat übernommene EU-Norm
tion in der Region verwiesen. Parallel dazu         SN 640 710 regelt die Bekleidung der Strassen-
verzeichnen wir weiter zunehmende Beschäfti-        bauer. So dürfen seit 2017 keine kurzen Hosen
gungszahlen bei der Temporärarbeit. Viele Unter-    mehr getragen werden. An heissen Sommertagen
nehmen kalkulieren ihren Personalbedarf heute       mit mehr als 30 Grad sind die Strassenarbeiter
fix mit temporären Angestellten, was nicht der      einer Hitzeeinwirkung von bis zu 155 Grad vom
ursprünglichen Funktion von temporären Ein-         Boden her ausgesetzt! Da wird das Tragen von
satzkräften entspricht.                             langen Hosen zur Qual. Hitzestau, wunde Ober-
  Aber auch in der Industrie wird häufig auf        schenkel und Konzentrationsverlust sind nur ei-
temporäre Arbeitskräfte zurückgegriffen. Diese      nige Symptome dieser Arbeitsbedingungen.
werden dann bei Restrukturierungen zuerst ent-        Anhand einer breiten Umfrage bei den Mitglie-
lassen und können so nicht von ausgehandelten       dern im Strassenbau stellten wir fest, dass der
Sozialplänen profitieren. Dies erlebten wir vor     grösste Teil der Arbeitenden unter den Umstän-
allem im Pharmabereich.                             den leidet. Zentralsekretär Guido Schluep und
                                                    Regionalsekretär Andreas Stocker versuchen
Gesundheitswesen                                    nun, mit Vertretern des Bundesamtes für Stras-
 Die Bruderholzinitiative ging 2017 in die heisse   sen (Astra) eine erträgliche Lösung zu finden.
Phase – leider wurde sie im Mai von den Stimm-
berechtigten in Baselland abgelehnt.                Vorbildliches Engagement
 Die Spitalgruppe von Kantonsspital Baselland        Ganz unerwartet verstarb unser Regionalpräsi-
und Universitätsspital Basel bleibt somit weiter-   dent Otto Mächler am 15. März 2017, kurz nach
hin in Planung. Wie befürchtet ist inzwischen       seinem 65. Geburtstag. 2004 war er zum Regional-
der erste Stellenabbau angekündigt worden.          präsidenten Oberer Zürichsee gewählt worden

                                                                                               13
und hatte dieses Amt bis zuletzt inne. Mit viel      Fusion St. Gallen und Appenzell
Engagement und Herzblut widmete er unzählige           Leider wird das durchschnittliche Alter in den
Stunden der Gewerkschaftsarbeit. Er wurde sehr       Sektionsvorständen immer höher, und es ist
geschätzt als vorbildlicher, freundschaftlicher      schwierig, jüngere Mitglieder für die Ämter zu ge-
und treuer Kollege. Otto hinterlässt in der Region   winnen. So war es auch in der Sektion Appenzell.
eine schmerzliche Lücke. Wir werden ihn stets in     Gut zwei Jahre hatte man einen neuen Präsiden-
dankbarer Erinnerung behalten.                       ten gesucht. Leider erfolglos – obwohl der Vorstand
                                                     inzwischen aus jüngeren Mitgliedern bestand.
Dienstjubiläum im Doppelpack                         Deshalb wurde entschieden, mit der Sektion
  Am 1. Juli feierte Andreas Stocker sein 10-Jahr-   St.Gallen zu fusionieren: Seit 1. Januar 2018 exis-
Jubiläum, und am 1. September konnte Francesco       tiert nun die neue Sektion St. Gallen/Appenzell.
Cosentino sogar auf respektable 15 Dienstjahre
zurückblicken.                                       Personelles
  Für Andreas sind die zehn Jahre überaus schnell     Aufgrund von Baumassnahmen mussten wir
vorbeigezogen. Dies nicht zuletzt deshalb, weil er   das Büro an der Kornhausstrasse 3 in St. Gallen
seine Arbeit als interessant und abwechslungs-       nach mehr als 15 Jahren verlassen. Unser neues
reich erlebt.                                        Domizil an der Langgasse 11 bezogen wir im Juli.
  Francesco ist auch nach 15 Jahren Gewerk-          Beim Umzug leistete Ivan Tosti als neuer Regio-
schaftsarbeit weiterhin hochmotiviert und setzt      nalsekretär gleich vollen Einsatz. Irene Hauser
sich mit viel Herzblut für die Anliegen der Mit-     stiess im September 2017 neu zur Administration.
glieder ein.                                         Beide Mitarbeitenden bereichern das Team.

       Beatrix Kuchen, Regionalverantwortliche           Danilo Ronzani, Regionalverantwortlicher

Ostschweiz                                           Zürich/Schaffhausen
Impulstag                                            National und regional engagiert
 Das Jahr 2017 wurde mit dem Impulstag zum            National stand das letzte Jahr ganz im Zeichen
Thema «4. industrielle Revolution – Chance oder      des Vaterschaftsurlaubs. Mit enormem Einsatz
Elend für Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-           sammelten wir genug Stimmen, um die Initiati-
mer?» begonnen. Die Referenten fesselten die an-     ve im Parlament einzureichen. Leider waren wir
wesenden Sektionsvorstände und Mitglieder mit        im Abstimmungskampf für die Altersvorsor-
ihren Vorträgen. Man erfuhr viel Neues; es wur-      ge 2020 weniger erfolgreich. Die Reform hätte
den aber auch viele Fragen aufgeworfen. Das Fa-      mehr soziale Gerechtigkeit geschaffen.
zit des Tages: Aus- und Weiterbildung wird zu-        Im Einsatz für bessere Arbeitsbedingungen und
künftig immer wichtiger.                             höhere Löhne haben wir nicht ausschliesslich
                                                     verhandelt, sondern gingen auch auf die Strasse.
Unterstützung bei Betriebsübergabe                   Die Demonstrationen der Bauarbeitenden in Ol-
  Der Verkauf an die Koster AG verunsicherte die     ten und Lausanne im Oktober erhielten grosse
Mitarbeitenden der Türen- und Fensterbau-Fir-        Aufmerksamkeit.
ma Lehmann Arnegg AG. Deshalb führten wir
eine Betriebsversammlung durch. Bei der              Personelles
Firmenübergabe stellten wir Unregelmässigkei-         Wegen personeller Unterbesetzung war die
ten fest, die aber im direkten Gespräch mit dem      Belastung im Team des Regionalsekretariats
Geschäftsführer von Lehmann Arnegg AG besei-         während des ganzen Jahres sehr hoch. Trotz-
tigt werden konnten. Durch unsere Unterstüt-         dem behandelten wir viele Rechtsfälle und
zung der Mitarbeitenden gewannen wir auch            konnten allen Mitgliedern helfen, auch wenn
neue Mitglieder.                                     sie teilweise etwas länger warten mussten.

  14
Westschweiz
                                                       5 Romandie
                                                       Freiburg/Neuenburg
                                                         Die Tätigkeit in einem Gewerkschaftssekreta-
                                                       riat ist immer reichhaltig und abwechslungs-
                                                       reich. Für unser Team in Neuenburg war das
                                                       Highlight 2017 zweifellos der erfolgreiche Erhalt
                                                       eines GAV für das gesamte Personal des Neuen-
                                                       burger Gesundheitswesens. Dies zeigte einmal
                                                       mehr, dass die Kraft in der gemeinsamen Solida-
                                                       rität steckt!

                                                       Verhandlungen
                                                        Chemie: Die Brenntag Schweizerhall AG kün-
                                                       digte im September 2017 die Verlagerung von
                                                       rund 20 Arbeitsplätzen von Avenches in die Re-
                                                       gion Basel an. Alle betroffenen Mitarbeitenden
                                                       unter unseren Mitgliedern lehnten das Stellen-
                                                       angebot am Standort Basel ab.
                                                        Grafische Industrie: Die Saint-Paul-Gruppe in
                                                       Freiburg, deren Druckabteilung rund 100 Mit-
Petra Fembek am neuen Arbeitsplatz im Regionalsekre-   arbeitende beschäftigt und die dem GAV der In-
tariat Zürich/Schaffhausen      Bild: Barbara André    dustrie unterstellt ist, entliess 28 Angestellte
                                                       und stufte zwei Mitarbeitende in ihrer Lohn-
  Wir freuen uns, dass das Regionalsekretariat         klasse herab. Vom Sozialplan, den wir aushan-
heute ein grossartiges Team hat: Es nimmt die          delten, profitierten immerhin 25 Betroffene.
Herausforderungen an und setzt sich mit voller          Energie: Der neue GAV mit Gruyère Energie SA
Kraft für die Mitglieder ein. Maria Estalote ver-      trat am 1. Januar 2017 in Kraft. In der Elektro-
stärkt das Team im Bereich Administration. Mit         installationsbranche gewannen wir zudem im
Silvia Herranz ist wieder eine Juristin im Team.       vergangenen Jahr rund 50 neue Mitglieder.
Und mit Petra Fembek hat die Region seit                Öffentliches Gesundheitswesen: Trotz Streik,
Juni 2017 auch wieder eine Verantwortliche. Sie        Personalversammlungen und gewerkschaftli-
setzt sich zusammen mit dem Team voll und              chen Vorstössen wird die Wäscherei des Freibur-
ganz für Syna ein.                                     ger Spitals privatisiert. Für Syna ist dies ein
  Getragen wird die Arbeit ausserdem von der           Zeichen, achtsam zu bleiben und zu verhindern,
Erfahrung und vom Engagement der beiden Re-            dass weitere Privatisierungen ins Auge gefasst
gionalsekretäre Daniel Zoricic und Michele             werden.
Aversa.                                                 Ungeachtet des heiklen Umfelds scheint die
  Das Team bedankt sich für das besondere              Sozialpartnerschaft im Spital wiedererwacht:
Engagement der ehemaligen Mitarbeitenden               Wir durften an konstruktiven Sitzungen teil-
Micaela Marques, Barbara André, Cidem Kisa,            nehmen, und der Direktion scheint bewusst
Jürg Stadelmann und Peter Schmidt, die im              geworden zu sein, wie wichtig der Einbezug des
letzten Jahr austraten.                                Personals in ihre Planung ist.
                                                        Staatsangestellte: 2017 war auch ein starkes
                                  Petra Fembek,        Jahr für die Mobilisierung der Angestellten des
                        Regionalverantwortliche        öffentlichen Dienstes. Dies zeigte sich speziell in

                                                                                                    15
der Abstimmung gegen das neue Gesetz für die              Gewerkschaftspolitik
Kantonale Gebäudeversicherung (Ecalex). Ob-                Wir verbrachten viele Stunden mit politischer
schon wir diese verloren haben, und das Personal          Arbeit auf der Strasse: So warben wir für unsere
der kantonalen Gebäudeversicherung Freiburg               Vaterschaftsurlaub-Initiative und für das Referen-
(ECAB) nicht mehr dem Staatspersonal-Gesetz               dum gegen die Unternehmenssteuerreform III,
des Kantons Freiburg (StPG) untersteht, hat der           aber auch für andere Projekte, in denen wir mit
knappe Entscheid etwas Positives: Er zeigte den           der Dachorganisation CGAS aktiv sind.
Willen des Volkes, gegen einen Abbau des Service           Einig wurden wir uns mit der Regierung bei der
public zu kämpfen.                                        Begrenzung von Temporärarbeit. Wenn auch das
                                                          Limit noch immer zu hoch ist, so ist es doch zu-
  Véronique Rebetez, Regionalverantwortliche,             mindest ein Anfang.
        und Xavier Hemmer, Regionalsekretär                Mit dem Regierungsrat führten wir Gespräche
                                                          zur Neugestaltung der Anstellungsbedingungen
                                                          für Reinigungskräfte im öffentlichen Dienst. Der
Genf                                                      erste wichtige Schritt ist damit getan. Nun hof-
                                                          fen wir, zukünftig mehr zu erreichen.
 Das vergangene Jahr widerspiegelte die aktuelle
Lage der Wirtschaft: Wir kämpften an vielen               Vertragsverhandlungen
Fronten, erreichten allerdings das Ziel nicht im-           Parkanlagen und Gärten: 2017 trat die Verlän-
mer wie gewünscht.                                        gerung des bestehenden GAV um drei Jahre in
 Im Januar stellten wir zwei neue Sekretäre ein,          Kraft. Bei den Lohnverhandlungen erreichten wir
die wir jedoch bereits im ersten Quartal wieder           eine Erhöhung der totalen Lohnsumme um
ersetzen mussten. Zudem trat im Herbst unser              1,5 Prozent innerhalb von drei Jahren.
Jurist aus. Die Wechsel kosteten uns Energie und            Reinigung Westschweiz: In den GAV-Verhand-
Zeit, um das Team neu zu bilden.                          lungen spielte die Region Genf eine tragende Rol-
                                                          le. Der neue GAV wurde erfolgreich abgeschlossen
                                                          und gilt bis 2021. Mehr als 80 Prozent der Mit-
                                                          arbeitenden erhalten dabei eine Lohnerhöhung.

                                                          Mitgliederwerbung
                                                           Wir bemühten uns, die Mitgliederzahl 2017 zu
                                                          halten oder gar zu erhöhen. Leider entsprach das
                                                          Resultat nicht unseren Erwartungen: Die vielen
                                                          Austritte heimkehrender Portugiesinnen und
                                                          Portugiesen sowie diverse Insolvenzfälle mach-
                                                          ten einen Fortschritt unmöglich.

                                                                   Joël Mugny, Regionalverantwortlicher

                                                          Jura
                                                           Das Jahr 2017 war geprägt von der Erneuerung
                                                          diverser Gesamtarbeitsverträge. Allen voran ist
                                                          der regionale GAV mit der Institution Addiction
                                                          Jura zu nennen. Die Verhandlungen verliefen aus-
Syna unterstützt das Personal des Hôpital intercan-       geglichen. Zwar konnten wir nicht alle unsere For-
tonale de la Broye (HIB) beim Protest gegen verschlech-   derungen durchbringen, doch wir erreichten eine
terte Arbeitsbedingungen.          Bild: Juan Barahona    Erhöhung der Freitage beim Vaterschaftsurlaub.

   16
Industrie                                            Arbeitsplatz mit schwierigen Arbeitsbedingun-
  Auch bei den Verhandlungen in der Uhren-           gen und Kündigungen überall zu spüren. Da die
industrie ging es um den Vaterschaftsurlaub: Im      Lebenshaltungskosten im Vergleich zu früheren
neuen GAV ist dieser nun offiziell festgehalten.     Jahren nicht gestiegen waren, verliefen die
Im industriellen Sektor sind die Vorbereitungen      Lohnverhandlungen 2017 entsprechend nicht
zur Erneuerung des GAV MEM-Industrie in vol-         erfolgreich.
lem Gang.
                                                     Verhandlungen
Alterseinrichtungen und häusliche Pflege               Gesundheitswesen: Wir engagierten uns stark
(AJIPA/FAS)                                          in dieser wichtigen Branche, da dem GAV für die
 Die Verhandlungen für die Überarbeitung des         halböffentlichen Unternehmen im kantonalen
GAV wurden 2017 aufgenommen. Abgesehen               Gesundheitswesen mehr als 20 0000 Personen
von einem zehntägigen Vaterschaftsurlaub sind        unterstehen. Und die Branche ist weiter am
keine nennenswerten Fortschritte abzusehen.          Wachsen, was die Zahl der Arbeitsplätze im Kan-
Im Gegenteil: wir mussten sogar kämpfen, um          ton anbelangt.
Verschlechterungen abzuwenden. Die Unter-              Grosse Probleme bezüglich der Einhaltung des
zeichnung des GAV ist im Frühling 2018 geplant.      GAV gab es leider mit den privaten Organisatio-
                                                     nen für die häusliche Pflege (OSAD).
Kampf gegen Lohndumping                                Die Einführung der Frühpensionierung für das
 Das jurassische Parlament hat ein Gesetz zum        Personal des Hôpital Riviera-Chablais wurde
Mindestlohn verabschiedet. Dieses garantiert         sehr geschätzt. Wir denken, dass diese Wert-
angemessene Löhne und kämpft gegen Lohn-             schätzung allen Arbeitnehmenden der Branche
dumping an – ein bedeutender Erfolg für alle         im Kanton zugutekommen sollte.
Arbeitnehmenden.                                       Industrie: Dieser Sektor ist im Kanton am
                                                     stärksten vom wirtschaftlichen Wandel betrof-
Unterstützung der Mitglieder                         fen: Wir verzeichneten viele Auslagerungen und
  Das Regionalsekretariat hatte mit diversen Fäl-    Massenentlassungen. Leider weist nichts auf
len aus verschiedenen Bereichen zu tun: So foch-     eine Verbesserung der Lage in Zukunft hin.
ten wir Entlassungen oder Abmahnungen an               Hoch- und Tiefbau: Mit dem GAV ist die Situa-
und leiteten Beschwerden gegen AHV/IV-Ent-           tion im Baugewerbe stabil. Doch trotz Verbesse-
scheide ein. Leider mussten wir feststellen, dass    rungen bleiben die Probleme bei der Vergabe von
die Verzögerung der Dossierbearbeitung bei der       Unteraufträgen. Gemeinsam mit dem Baune-
Ausgleichskasse Personen, die krank sind oder        bengewerbe ist es die Branche, die am empfäng-
sich bereits in prekären Verhältnissen befinden,     lichsten ist für Missbrauch und Schwarzarbeit.
oft in ausweglose Situationen bringt.                Die Kontrollen müssen deshalb zukünftig noch
                                                     verstärkt werden.
Werbung                                                Waldwirtschaft: Hier bahnt sich ein Projekt
 Syna Jura lancierte verschiedene Kampagnen in       für einen GAV der Waadtländer Forstarbeiten-
Radio, Internet und Printmedien. Mit unseren be-     den an.
grenzten Mitteln ist es aber schwierig, den Erfolg
solcher Aktionen zu messen.                          Mitglieder
                                                      Um die Mitgliederwerbung anzukurbeln, lan-
         Loïc Dobler, Regionalverantwortlicher       cierte der Regionalvorstand im vergangenen Jahr
                                                     erneut die Aktion «Mitglieder werben Mitglie-
                                                     der». Zudem trug unser Kollege Paul Gutierrez
Waadt                                                wesentlich zum Erfolg der Rekrutierung von Mit-
                                                     gliedern in unserer Region bei.
 Die wirtschaftliche Situation im Kanton Waadt
blieb 2017 stabil. Dennoch war der Druck am            Thierry Lambelet, Regionalverantwortlicher

                                                                                              17
IV Sektoren und Branchen
1 Dienstleistung                                     allerdings: Im Kanton Tessin gelten keine Min-
                                                     destlöhne.
Einfluss vergrössern
                                                     Die Mitglieder bestimmen
 Die Gesamtarbeitsverträge (GAV) im Dienstleis-       Um die Interessen der Basis zu kennen, führen
tungssektor gelten mittlerweile für eine stolze      wir vor Aufnahme von Vertragsverhandlungen
Zahl von 1,2 Millionen Arbeitnehmenden! Ange-        Umfragen durch oder halten eine Branchenkon-
sichts der rund vier Millionen Beschäftigten in      ferenz ab. Zur Bewilligung der Verhandlungsre-
Dienstleistungsberufen (natürlich längst nicht       sultate führen wir eine interne Vernehmlassung
alle in Tieflohnbranchen) bleibt aber noch viel zu   durch und stimmen an der Branchenkonferenz
tun.                                                 darüber ab.
 Auch 2017 war es deshalb unsere oberste Priori-
tät, den Organisationsgrad in den einzelnen          Ausbau
Branchen weiter auszubauen. Die schwierigen            GAV weiterzuentwickeln bedeutet auch, deren
Arbeitsbedingungen und das tiefe Lohnniveau,         Geltungsbereich auszubauen: Es sollen möglichst
vor allem in Verkauf, Gastronomie und typi-          viele Arbeitnehmende davon profitieren. Wir
schen Frauenberufen, gaben uns einen klaren          freuen uns deshalb, dass es uns gelungen ist, den
gewerkschaftlichen Auftrag: Es galt, bestehende      beiden GAV für das Bäcker-, Konditor- und Confi-
GAV weiterzuentwickeln, klug und weitsichtig         seurgewerbe und für das Coiffeurgewerbe auch
zu verhandeln und konkrete Verbesserungen            Ungelernte zu unterstellen und in den Branchen
anzustreben. Beim laufenden Vollzug der GAV          einen Mindestlohn einzuführen.
und in den entsprechenden paritätischen
Gremien bleibt es Ziel, den Einfluss von Syna        Weitere Erfolge
kontinuierlich zu vergrössern.                        In der Reinigungsbranche der Deutschschweiz
                                                     werden die Deutsch- und Fachkurse, welche die
                                                     paritätischen Kommissionen bereits seit Jahren
Rückblick                                            anbieten, in eine Bildungssystematik überführt.
                                                     Neu werden sie zudem lohnwirksam sein.
Neu verhandelt                                        Im GAV für die Reinigungsbranche der West-
 Mehrere bedeutende nationale und überregio-         schweiz werden die Mindestlöhne der tiefsten
nale GAV sowie ein Firmenvertrag wurden 2017         Lohnkategorien bis 2021 um 6,3 Prozent erhöht.
neu verhandelt. Es waren dies: GAV Bäcker-,          Davon können 80 Prozent der rund 20 000 Arbeit-
Konditor- und Confiseurgewerbe, GAV Coiffeur-        nehmenden profitieren.
gewerbe, GAV Reinigung Westschweiz, GAV
Reinigung Deutschschweiz, Firmenvertrag Coop.        Gebündelte Kräfte
                                                      Im Gesundheitswesen ist Syna in ausgewählten
Meilenstein                                          Regionen aktiv, um die Mitgliederzahl mit geziel-
 Besonders hervorzuheben ist der GAV für die         ten Aktionen zu erhöhen. In Neuchâtel gewan-
Tankstellenshops: Es ist der erste nationale GAV     nen wir eine wichtige Referendumsabstimmung:
im Detailhandel! Erst nach fast einem Jahr konn-     76 Prozent der Bevölkerung sprach sich im No-
ten die zahlreichen Einsprachen gegen die Allge-     vember für den Erhalt des kantonalen GAV in der
meinverbindlicherklärung ausgeräumt werden.          heutigen Form aus. Das schützt Tausende Mit-
Nun gelten die ausgehandelten Bestimmungen           arbeitende, denen ein Stellenabbau gedroht hätte.
für alle Angestellten von Tankstellenshops in        Mit dem Spital Broye (Kantone Waadt und Frei-
der Schweiz. Ein grosser Wermutstropfen bleibt       burg) konnten wir die Vereinbarung treffen, das

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Der Gesamtarbeitsvertrag für die Tankstellenshops ist ein Meilenstein.                      Bild: Pascal Kemper

gesamte Personal dem kantonalen GAV zu unter-               Das geht nicht! Es darf nicht sein, dass Angestell-
stellen – ein wichtiger Schritt.                            te spontan nach Hause geschickt werden, wenn
                                                            gerade wenig läuft, und kurzfristig auf Abruf er-
Personelle Veränderungen                                    scheinen müssen, wenn viel los ist.
 Im Team des Sektors Dienstleistung kam es zu
Veränderungen: Sektorleiter Carlo Mathieu                   Teilzeitarbeit
wechselte im September in eine neue Funktion                 Genauso wenig akzeptabel ist, dass viele Mit-
innerhalb der Gewerkschaft. Er übergab den Stab             arbeitende ohne ein garantiertes Pensum ange-
an Irene Darwich, bisherige Zentralsekretärin im            stellt werden; ohne zu wissen, wie viel Lohn sie
Sektor.                                                     Ende Monat erhalten werden. Anstellungen in
                                                            Teilzeitpensen oder im Stundenlohn müssen
                                                            gleich behandelt werden wie Anstellungen im
Forderungen                                                 Monatslohn. Dazu gehören wichtige Punkte wie
                                                            der Anspruch auf Ferien und Feiertage oder die
Lohngleichheit                                              Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
 Die Gleichstellung der Frauen- und Männerlöh-
ne ist ein längst fälliger Schritt und muss konse-          Keine Aufweichung des Arbeitsgesetzes
quent eingefordert werden.                                    Gewisse politische Kreise wollen gezielt gesetz-
                                                            liche Regelungen aufweichen und so Arbeitsbe-
Flexible Arbeitszeiten                                      dingungen verschärfen. Dagegen müssen wir
 Die Arbeitgeber wollen die Arbeitszeit immer               uns gemeinsam mit den Arbeitnehmenden zur
mehr flexibilisieren. Dabei wälzen sie ihr be-              Wehr setzen: Wir wollen keine einseitige Flexibi-
triebliches Risiko auf die Arbeitnehmenden ab.              lisierung, sondern sozialpartnerschaftlich aus-

                                                                                                         19
gehandelte Lohn- und Arbeitsbedingungen. Wir          Obwohl wir in einigen wenigen Branchen leich-
fordern von der Wirtschaft und den KMU, in den       te Lohnanpassungen erreichten, verliefen die
ausgewiesenen Tieflohnbranchen gerechte Löh-         Lohnverhandlungen insgesamt enttäuschend.
ne zu bezahlen.                                       In der Umsetzung der flankierenden Massnah-
                                                     men erschwert das Staatssekretariat für Wirt-
                                                     schaft (Seco) unsere Arbeit mit immer mehr
Ausblick 2018                                        Auflagen. Wir sind jedoch gut aufgestellt und
                                                     können deshalb alle Anforderungen erfüllen.
  Das kommende Jahr wird geprägt sein vom
Kongress, an dem wir unsere prinzipiellen Leit-
linien in der Gewerkschaftsarbeit festlegen –        Rückblick
auch im Sektor Dienstleistung.
  Innerhalb der Sozialpartnerschaften führen         Im Fokus
wir unsere Arbeit weiter: Jede Branche hat eigene     Mit der Konzentration auf bestimmte Fokus-
Problemstellungen und Umstände, die es gezielt       branchen erzielten wir 2017 einen erfreulichen
zum Nutzen der Arbeitnehmenden zu verbessern         Mitgliederzuwachs von 1,3 Prozent! Dies ist si-
gilt. Dabei spielt eine gute Zusammenarbeit mit      cher auch der noch engeren Zusammenarbeit
unseren Regionen eine wichtige Rolle. Das            von Regionen und Zentrale zu verdanken.
Potenzial an Mitgliedern in unserem gewerk-
schaftlich noch jungen Sektor ist hoch: In Dienst-   Bauhauptgewerbe
leistungsberufen arbeiten sehr viele Angestellte,      Im Bauhauptgewerbe war das Jahr geprägt
die für die Gewerkschaft zu gewinnen sind. Hin-      von intensiven Verhandlungen des Landesman-
sichtlich der Wahrnehmung der Öffentlichkeit         telvertrags (LMV), der ab 2019 gilt. Dabei er-
für individuell schwierige Arbeitsbedingungen        reichten wir in wenigen Teilbereichen kleine
in manchen Dienstleistungsberufen bleibt eben-       Fortschritte.
falls noch viel zu tun.                                Der Lohnherbst wurde mit Grosskundgebun-
                                                     gen in Olten und Lausanne eingeleitet. Nach
                                  Irene Darwich,     etlichen Verhandlungsrunden konnten wir uns
                  Leiterin Sektor Dienstleistung     jedoch nicht einigen. Die Arbeitgeber erklärten
                                                     die Lohnverhandlungen für gescheitert.

2 Gewerbe                                            Ausbaugewerbe
                                                       Aus einzelnen Branchen gibt es Positives zu
                                                     vermelden: So wurden zum Beispiel im Maler-
Steigender Druck
                                                     und Gipsergewerbe alle Voraussetzungen für
  Das vergangene Jahr hat uns vor mannigfaltige      das Vorruhestandsmodell geschaffen. Die recht-
Herausforderungen gestellt. Wir spürten deut-        lichen Grundlagen sind erfüllt, die Finanzierung
lich den Druck von politischer Seite mit dem Ziel,   ist gesichert. Bereits ab dem 1. Januar 2018 dür-
das Arbeitsgesetz auszuhöhlen. «Flexibilisie-        fen die ersten Maler/Gipser von diesem Modell
rung» lautet das neue Zauberwort in den Ver-         profitieren und früher in den wohlverdienten
tragsverhandlungen: Die Arbeitszeiten sollen         Ruhestand treten.
heraufgesetzt und die Erreichbarkeit soll noch         2016 waren die GAV-Verhandlungen im Ausbau-
verstärkt werden. Die Vereinbarkeit von Familie      gewerbe der Westschweiz (Second-œuvre)
und Beruf ist bei den Arbeitgebern meistens gar      gescheitert. 2017 erreichten wir einen Kompro-
kein Thema.                                          miss mit einer Verlängerung der Allgemeinver-
  Arbeitsbedingungen und Löhne in den Gesamt-        bindlicherklärung (AVE) bis Ende 2018 und der
arbeitsverträgen weiter zu verbessern, wird im-      Wiederaufnahme der Verhandlungen. Diese
mer schwieriger. Bereits heute müssen wir für den    schlossen wir Ende Jahr mit leichten Verbesserun-
Erhalt der bisherigen Vereinbarungen kämpfen.        gen bei Lohn und Zulagen ab. Der neue GAV mit

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einer Laufzeit von vier Jahren (2019 bis 2022) muss      zent sowie die Verlängerung des Vaterschafts-
nun seitens der Arbeitgeber bewilligt werden.            urlaubs auf vier Tage.
 Das Westschweizer Vorruhestandsmodell (RE-
SOR) wurde ebenfalls verhandelt und leicht an-           Schreinergewerbe
gepasst. Der Vertrag wurde um weitere zehn                Im Schreinergewerbe konnten sich die Sozial-
Jahre verlängert.                                        partner auf keine Lohnerhöhung einigen. Dafür
                                                         wurde vereinbart, im Rahmen der anstehenden
Plattenlegergewerbe                                      Erneuerung des GAV ein Vorruhestandsmodell
 Nach langjährigen und teilweise schwierigen             auszuarbeiten.
Verhandlungen ist es uns gelungen, mit den
beiden Verbänden feusuisse und dem Schwei-               Elektro- und Telekommunikationsgewerbe,
zerischen Plattenlegerverband SPV den «Lan-              Metallbaugewerbe
desgesamtarbeitsvertrag für das Plattenleger-             In beiden Branchen erzielten wir erfreuliche,
und Ofenbaugewerbe», einen neuen und allge-              generelle Lohnabschlüsse.
meinverbindlichen GAV, abzuschliessen. Darin
konnten die Arbeits- und Lohnbedingungen
merklich verbessert werden. Dieser GAV tritt             Ausblick, Forderungen
Mitte 2018 in Kraft.                                     und Ziele
Holzbau                                                  Bauhauptgewerbe
 Die Vertragsparteien des GAV Holzbau haben               Es gilt alles daran zu setzen, die Verhandlungen
die Vollverhandlungen über einen revidierten             für den neuen LMV ab 2019 abzuschliessen. Wir
GAV-Text abgeschlossen. Die Neuerungen stellen           müssen mit sehr schwierigen Verhandlungen
weitgehend eine Festschreibung der bisherigen            rechnen. Neben der Lohnfrage, der Flexibilisie-
Vollzugspraxis dar. Ebenfalls verabschiedet wur-         rung der Arbeitszeiten und dem generellen Leis-
den eine Erhöhung der Mindestlöhne um 1 Pro-             tungsabbau geht es vor allem auch darum, die

Tausende Bauleute demonstrieren in Olten und Lausanne für bessere Löhne.                Bild: Pascal Kemper

                                                                                                     21
Finanzierung des Flexiblen Altersrücktritts (FAR)      Mitgliederzahl
für die nächsten Jahre sicherzustellen. Dabei           Mit einer konsequenten Umsetzung unserer
kommen aber weder ein Angriff auf das Ren-             Arbeit in den definierten Fokusbranchen wollen
tenalter 60 noch ein Leistungsabbau infrage!           wir auch 2018 wieder einen merklichen Mitglie-
                                                       derzuwachs erreichen.
Schreinergewerbe
 Im Schreinergewerbe sind die GAV-Verhand-                                   Beiträge von Daniel Arm,
lungen am Laufen. Hauptthema ist die Einfüh-                            Gregor Deflorin, Hans Maissen,
rung eines Vorruhestandmodells.                                     Tibor Menyhárt und Guido Schluep

Elektro- und Telekommunikationsinstallation,
Metallbaugewerbe
 Die GAV-Verhandlungen sind in beiden Bran-
                                                       3 Industrie
chen angelaufen. Vor allem in ersterer werden
                                                       Im Zeichen der Erholung
die Verhandlungen schwierig. Gilt es doch, einen
massiven Leistungsabbau zu verhindern.                   Das Jahr 2017 stand wieder ganz im Bann der
                                                       Eurokrise. Doch diesmal wurden wir nicht nur
Personalverleih                                        mit Massenentlassungen und Erhöhungen der
  Ebenfalls auf Hochtouren laufen die Gespräche        Arbeitszeit, sondern auch mit positiveren Um-
und Verhandlungen für den neuen GAV im Perso-          ständen konfrontiert: Der Franken schwächte
nalverleih. Die letztjährige Blockade seitens der      sich gegenüber dem Euro langsam aber stetig ab,
Arbeitgeber konnte aufgehoben werden. Wir sind         was die Exporte ankurbelte. Zudem entwickelte
jetzt in einem zügigen Verhandlungsmodus. Auch         sich die Konjunktur weltweit und in der Schweiz
hier müssen wir eine allzu grosse Flexibilisierung     sehr gut, sodass die heimische Industrie immer
und einen drohenden Leistungsabbau bekämpfen.          besser in die Gänge kam.

Ende 2017 wurden aus der MEM-Industrie rekordhohe Auftragseingänge gemeldet.                Bild: Fotolia

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Ende 2017 wurden aus der Maschinen-, Elektro-          Vor Beginn der Verhandlungen des neuen MEM-
und Metallindustrie (MEM) sogar rekordhohe             GAV 2018 galt es aber im vergangenen Jahr, die
Auftragseingänge gemeldet!                             verfahrene Situation in der MEM-Sozialpartner-
 Gute Umstände also, die Syna in den 2018 star-        schaft aufzulösen. Nicht zuletzt dank Syna konn-
tenden GAV-Verhandlungen den Rücken stärken            te ein Ausweg gefunden werden: So kam die
werden.                                                Klage von Unia gegen «Angestellte Schweiz»,
                                                       welche die Sozialpartnerschaft blockiert hatte,
Stellenabbau                                           endlich vom Tisch. Der Weg für die MEM-GAV-Ver-
 Doch leider gab es aus der MEM-Branche nicht          handlungen ist nun geebnet.
nur gute Nachrichten zu vermelden: So schockte
uns General Electric (GE) Ende 2017 mit der Ankün-     Grafische Industrie
digung, bis zu 1400 Stellen in der Schweiz zu strei-     Auch in anderen Branchen war viel los. Un-
chen. Diese Massnahme ist rein finanzgetrieben         rühmlich ging es in der grafischen Industrie zu
und sieht keinerlei Strategie für die Zukunft vor!     und her. Die Arbeitgeber zeigten sich dort von
Syna reagierte umgehend und verurteilte das Vor-       ihrer garstigsten Seite. Im Mai versetzte der
haben aufs Schärfste. Es kann nicht sein, dass Tau-    Branchenverband viscom der Forderung nach
sende Arbeitnehmende für die Verbesserung der          Allgemeinverbindlicherklärung des GAV den
Aktionärsprofite ihre Stellen verlieren sollen! Syna   Todesstoss. Dies trotz der Empfehlung des Staats-
arbeitet nun in einer Taskforce eng mit der Aar-       sekretariats für Wirtschaft (Seco) und Absichts-
gauer Kantonsregierung und der GE-Arbeitneh-           erklärungen in früheren GAV-Verhandlungen.
mervertretung zusammen. Gemeinsam wollen               Damit respektiert der Verband nicht, was seine
wir 2018 gegen die GE-Pläne vorgehen und so viele      Mitglieder akzeptiert und unterschrieben haben.
Arbeitsplätze wie möglich retten.                      Anstatt die eigenen Mitglieder zu unterstützen,
                                                       öffnet er mit seiner Politik Tür und Tor für un-
                                                       lauteren Wettbewerb und Lohndumping durch
Branchen                                               Unternehmen, die nicht im Verband sind.
                                                         Nach dieser Entscheidung stellen wir die Zu-
MEM-Industrie                                          kunft der Sozialpartnerschaft infrage: für den
 Bei den 2018 anstehenden GAV-Verhandlungen            GAV, für die ganze Branche mit all ihren Arbeit-
werden zwei Herausforderungen dominieren: Wir          nehmenden und nicht zuletzt für die Jungen, die
müssen dem Druck der Arbeitgeberseite                  zukünftig einen Beruf in der grafischen Industrie
bezüglich der Erhöhung der Arbeitszeit standhal-       ergreifen.
ten und Verbesserungen für die Arbeitnehmenden
erzielen. Wir stellen mehr Aus- und Weiterbildung      Die wahren Gründe
als Antwort auf die Digitalisierung in den Vorder-      Im November entschieden die Delegierten von
grund. Damit einhergehend wollen wir aber auch         viscom, eine neue Verbandsstruktur einzufüh-
Verbesserungen bei der Gestaltung der Arbeitszeit      ren. Damit wollen sie sich anderen Akteuren aus
erreichen. Dies wird zunehmend wichtiger, da die       der grafischen Industrie, der visuellen Kommu-
digitalisierte Arbeitswelt eine klare Trennung von     nikation und dem Verpackungsdruck annähern.
Arbeit und Privatleben immer schwieriger macht.        Die Gewerkschaften befürchten allerdings, dass
Syna stützte ihre Forderungen bereits 2017 mittels     viscom die Einführung einer «Light-Mitglied-
Umfragen und Branchenkonferenz breit ab.               schaft» plant, die es erlaubt, dem Verband beizu-
 Angelehnt an das Kongressthema 2014 haben             treten, ohne sich an den GAV zu halten. Dies
wir unsere zehn Hauptforderungen in drei The-          untergräbt die etablierte Sozialpartnerschaft
menbereichen entwickelt:                               und schafft Unsicherheiten in einer Branche, die
                                                       wirtschaftlich bereits angeschlagen ist.
 •   Meine Arbeit – meine Zeit                          Viscom hat den GAV per Ende 2018 gekündigt.
 •   Meine Arbeit – mein Lohn                          Verhandlungen für eine Erneuerung könnten
 •   Unsere Sozialpartnerschaft                        schwierig werden. Wir werden vehement gegen

                                                                                                  23
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