MERKUR Mosaik - WG Merkur
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Ausgabe März 2014 w w w. w g - m e r k u r. d e MERKUR Mosaik Investitionsprogramm Wenn Mieter Besuch empfangen – Auswertung 2014 bis 2018 was geht, was nicht? Mieterbefragung 2013 der WG MERKUR eG Seite 19 Seite 12 Seite 16 Vier Generationen – eine Familie – alle wohnen bei MERKUR
LASSEN SIE SICH von dem von uns autorisierten Vertriebspartner BERATEN Björn Dziekan Telefon 0176-22 51 99 38 b.dziekan@vertriebspartner-kd.de Digitales Fernsehen inkl. HDTV1 Für technische Fragen steht unser Service-Center unter 0800-52 66 625 Internet-Flatrate mit bis täglich rund um die Uhr zur Verfügung. zu 100 Mbit/s2 Telefonanschluss zur Internet-Flatrate – kein Telekom-Anschluss notwendig3 1) Empfang von HD nur, soweit die Sender im HD-Standard eingespeist werden. Die Freischaltung von im HD-Standard verbreiteten Programmen kann von zusätzlichen Anforderungen des Programmveranstalters abhängen. 2) Maximale Download-Geschwindigkeit. Maximale Upload-Geschwindigkeit 6 Mbit/s. Die Maximalgeschwindigkeit von 100 Mbit/s ist in immer mehr Städten und Regionen der Ausbaugebiete von Kabel Deutschland mit modernisiertem Hausnetz verfügbar. Ab einem Gesamtdatenvolumen von mehr als 10 GB pro Tag ist Kabel Deutschland berechtigt, die Übertragungsgeschwindigkeit für File-Sharing-Anwendungen bis zum Ablauf desselben Tages auf 100 Kbit/s zu begrenzen; aktuell wird eine Drosselung erst ab einem Gesamtdatenvolumen von 60 GB pro Tag durchgeführt. 3) In immer mehr Ausbaugebieten von Kabel Deutschland und mit modernisiertem Hausnetz verfügbar. Call-by-Call und Preselection nicht verfügbar. Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Stand: Januar 2014 Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH • Kundenservice • 99116 Erfurt
Balkonprogramm in der Rummelsburger Straße oder 55,9 T€ in die Herrichtung der Treppenhäuser in der Michelangelostraße, um nur einige Beispiele zu nennen. In diesem Heft halten wir für Sie wieder eine Reihe von Bei- trägen mit ganz unterschiedlicher Thematik bereit. Vorstand Jörg Neubert erläutert in einem Interview die Investitionsvorhaben der Jahre 2014 bis 2018 und Sie erhalten Informationen über die Dr. Hans-Georg Schuster, Chefredakteur Betriebskosten des Jahres 2012. Besondere Aufmerksamkeit findet das Thema „Nachbarschaft“. Wir schreiben, was Mieter darüber denken und wie Nachbarschaft Liebe Leserin, lieber Leser, gelebt wird. das Jahr 2014 beginnt mit einer spannenden Information: Die Er- Des Weiteren berichten wir über eine Lesung mit Otmar Richter gebnisse der Mieterbefragung vom Herbst 2013. Wie wir über unsere und über die Busfahrt zur Landesgartenschau nach Prenzlau. Mit Genossenschaft denken und urteilen, findet bei der Mehrheit sicher- dieser Ausgabe des MM beginnen wir unter Kieznachrichten eine lich großes Interesse. Deshalb haben wir eine repräsentative Auswer- neue Serie unter dem Titel „Straßennamen – Geschichte und Ge- tung in das aktuelle MERKUR Mosaik aufgenommen, die der Leiter schichten“. Wir starten in Johannisthal. Bummeln Sie mit uns den der Untersuchung, Dr. Oliver Gewand, für Sie zusammengestellt hat. Sterndamm hoch und runter. 2013 war für unsere Genossenschaft ein gutes Jahr. Wir haben alle Projekte planmäßig realisiert und das vorhandene Gesamt- Wir hoffen, auch diesmal Ihr Interesse zu finden und verbleiben budget von rund 2,6 Mio. € um rund 0,3 Mio. € unterschritten. mit freundlichen Grüßen Insgesamt haben wir ca. 2,3 Mio. € in den Erhalt und die Ver- Ihr besserung unseres Bestandes investiert. Davon allein 504,6 T€ in den Umbau von 148 Gasetagenheizungen, 228,2 T€ in das Kurz notiert� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 4 Informationen Auf Zukunft orientiert � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 6 WG MERKUR eG – aktuelle Betriebskostenentwicklung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 8 Auswertung Mieterbefragung 2013 � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 12 Empfangsbereich der Geschäftsstelle wird neu gestaltet � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 15 Keller und Treppenhaus richtig lüften, aber wie? � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 18 Wenn Mieter Besuch empfangen – was geht, was nicht?� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 19 Hinweise für Mieter� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 20 Interviews Investitionsprogramm 2014 bis 2018 der WG MERKUR eG � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 16 Merkur Mosaik Nachbarn für Nachbarn: Gute Nachbarschaft ist Gold wert � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 10 Mietermeinungen: Gute Kontakte oder höfliche Distanz – Wie halten Sie’s mit der Nachbarschaft? � � � � � 11 Eine Vogeltränke – einfach gebaut, aber lebensrettend � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 22 Neugeborene erhalten einen Geschenk-Gutschein � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 23 Das Stadtumbaugebiet Frankfurter Allee Nord (FAN) � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 24 Mitarbeit im Einbecker Nachbarschaftstreff � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 26 20. MERKUR-Fahrt zur 5. Landesgartenschau nach Prenzlau � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 27 Kieznachrichten – Sterndamm � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 28 Empfehlenswerte Bücher – tolle Geschenke � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 30 Merkur Intern � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 31 MERKUR Mosaik | März 2014 •3
6. MERKUR-Tierparkwanderung Die „Gemeinschaft der Förderer von Tierpark und Zoo e. V.“ und der Vorstand der WG MERKUR eG veranstalten gemeinsam für Mitglieder der WG MERKUR eG eine Führung durch den Tierpark. Der Unkostenbeitrag beträgt pro Teilnehmer 1,– Euro. Termin: 14. Mai 2014, 10.00 bis 12.00 Uhr Treffpunkt: Tierpark, Eingang Bärenschaufenster Interessenten möchten sich bitte in der Geschäftsstelle der WG MERKUR eG, Volkradstraße 9 e, unter der Telefon-Nr.: 030-51 58 87 44 anmelden. Ungeschminkt – Was die Zuschauer nie erfahren haben Lesung mit Otmar Richter im Biloba Nachbarschaftstreff Otmar Richter war zu Gast im „Nachbarschaftstreff Ein- seiner Erlebnisse gab er den Zuhörern in der Lesung preis. Er becker Straße“. Die gemeinnützige Biloba GmbH und der wusste meisterhaft über Dinge und Vorkommnisse zu berichten, Vorstand der WG MERKUR eG hatten gemeinsam zu einer die seinen Kollegen und ihm selbst in all den Jahren widerfahren Lesung am 10. Januar 2014 mit dem bekannten Schauspieler waren und die zu den jeweiligen Situationen überhaupt nicht und Autor geladen. so recht passen wollten. Was die Besucher am späten Nachmittag erlebten, war eine Ob er als Weihnachtsmann das Adlergestell zur Rennstrecke Lesung voller Humor. In seiner mehr als fünfzigjährigen machte, wie er Strittmatter entdeckte, wie längst von uns ge- Schauspielertätigkeit auf den Theaterbühnen, vor den Film- gangene Mimen durch ihre Anekdoten weiterleben und Be- und Fernsehkameras und hinter den Mikrofonen hat Otmar tonsplitter eines Müllhauses ein historisches Ereignis repräsen- Richter Geschichten und Anekdoten gesammelt und unter der tieren – das und noch mehr haben die Zuhörer nun aus erster Überschrift Ungeschminkt – was die Zuschauer nie erfahren Hand und vor allem ungeschminkt erfahren. haben aufgeschrieben. Die Besucher der humoristischen Lesung wünschen sich, Der Schauspieler und Buchautor kennt diesen Lebensbe- dass Otmar Richter bald wieder einiges aus seiner Sammlung reich genau und versteht es eindrucksvoll, Heiteres wie Nach- voller Geschichten und Anekdoten vorliest. denkliches festzuhalten und wirkungsvoll vorzutragen. Viele Otmar Richter 4 • MERKUR Mosaik | März 2014
WG MERKUR eG – gemeinnützige Biloba GmbH Schwerpunkte der weiteren Zusammenarbeit vereinbart Am 18. Februar 2014 trafen sich Vorstand und Mitglieder des und Betreuungsleistungen zur Verfügung zu stellen. Dank dieser Aufsichtsrates der WG MERKUR eG mit den Geschäftsführungen Kooperation und der guten Vernetzung der Genossenschaft in der ProCurand und der gemeinnützigen Biloba GmbH zu einem Lichtenberg ist es uns mittlerweile auch möglich, unsere Leis- Gespräch über die weitere Zusammenarbeit. Dr. Jörg Lehmann, tungen über die Genossenschaft hinaus zu erbringen.“ Vorstandsvorsitzender der WG MERKUR eG, bilanzierte: „Nach Im Ergebnis des Gesprächs wurde vereinbart, die Zusammen- fast vier Jahren der Zusammenarbeit hat die gemeinnützige arbeit zu verlängern und durch neue Angebote auszubauen. Der Biloba GmbH einen festen Platz im Leben unserer Genossen- Biloba-Stützpunkt Rosenfelder Ring bleibt für die Mitglieder der schaft. Fast 60 % unserer Mitglieder kennen die Biloba GmbH. WG MERKUR eG bestehen. Die bewährten Formen der Versor- Rund 52 % der Mitglieder haben Kenntniss vom Sozial- und gung und Betreuung von älteren, pflege- und hilfebedürftigen Pflegestützpunkt der Biloba im Rosenfelder Ring.“ Menschen werden fortgesetzt. Die Gesprächsteilnehmer kamen Alexander Schucany, Geschäftsführer der Biloba GmbH, be- überein, zukünftig in solchen Bereichen wie die Durchführung tonte: „Durch die Kooperation zwischen der WG MERKUR eG von Veranstaltungen für Mieter, Nachbarschaftstreffs, Engagement und uns ist es gelungen, den Mitgliedern der WG MERKUR eG im Territorium etc. noch enger zusammenzuarbeiten. und deren Angehörigen ein vielfältiges Angebot an Beratungs- Vorstand der WG MERKUR eG und Geschäftsführung der Biloba GmbH LIBEZEM – WG MERKUR eG – gemeinnützige Biloba GmbH Freizeitangebote für Anwohner im Rosenfelder Ring Mit den ersten Sonnenstrahlen öffnet der Mieter- Des Weiteren ist in Trägerschaft des Beschäftigungs- garten im Rosenfelder Ring auch in diesem Jahr seine werks – Arbeit für Berlin GmbH – im Rosenfelder Türen für Mitglieder unserer Genossenschaft und Ring ein Projekt unter dem Namen „Barrierefreier Anwohner im Kiez. Monika Litwin, Leiterin des Bürger- Generationengarten – Junges Gemüse trifft altes Begegnungs-Zentrums LIBEZEM in der Rhinstraße Eisen“ geschaffen worden. Ziel ist es, den Mieter- sagt: „Gemeinsam mit der WG MERKUR eG und der garten der WG MERKUR eG zu einem Generationen- gemeinnützigen Biloba GmbH führen wir 14-tägig garten als Ort der Begegnung von Jung und Alt zu und zu besonderen Anlässen Kaffeenachmittage im gestalten. Garten der WG MERKUR eG durch und laden dazu recht herzlich Anwohner aus dem Kiez ein. MERKUR Mosaik | März 2014 •5
Auf Zukunft orientiert Vertreter-Informationsveranstaltung am 21. November 2013 durchgeführt Die Vertreter-Informationsveranstaltung am 21. November 2013 fand bei den Zuhörern großes Interesse. Das verwundert nicht. Denn mit den Informationen über die Ergebnisse der Bewohnerprognose 2025, der Mietenentwicklung und Investitionsplanung in der WG stand eine Reihe Zukunftsorientierungen zur Diskussion. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Aufsichtsrates (Zu- und Fortzüge) sowie von Umzügen innerhalb der Ge- Dr. Klaus Buttker stellte Dr. Oliver Gewand, Geschäftsführer nossenschaft getroffen wurden. der g i w e s Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche For- schung und Strategieberatung mbH, die Ergebnisse der Be- Sterbefälle höher als Zahl der Geburten wohnerprognose 2025 vor. Hinsichtlich der natürlichen Bevölkerungsentwicklung ist da- Seine Kernaussage lautet: „Wir werden wieder jünger!“ Das sei von auszugehen, dass in den kommenden Jahren die Anzahl das wesentliche Ergebnis der aktuellen Bewohnerprognose 2025, der Sterbefälle deutlich über der Anzahl der Geburten liegt. die die g i w e s im Auftrag der Genossenschaft durchgeführt hat. Daher ist damit zu rechnen, dass jährlich etwa 55 bis 70 Be- wohner versterben. Allerdings führt nicht jeder Sterbefall auch Drei Entwicklungsszenarien bis 2025 zu einer Wohnungskündigung, da etwa zwei Drittel der Älteren Auf der Grundlage der aktuellen Bewohnerstruktur der Ge- zu zweit in der Wohnung leben und oftmals die Partner der nossenschaft, die aus der MERKUR-Mitgliederdatenbank ge- Verstorbenen dann die Wohnung weiter nutzen. neriert wurde, sowie aus weiteren internen Auswertungen der Genossenschaft und von öffentlichen Statistiken hat g i w e s Demographisch gemischtere Genossenschaft insgesamt drei Szenarien der künftigen demographischen Ent- Die Genossenschaft wird sich in den kommenden Jahren von wicklung der WG MERKUR eG bis zum Jahr 2025 berechnet. einer seniorenorientierten hin zu einer demographisch ge- Die Szenarien basieren auf wissenschaftlich fundierten An- mischteren Genossenschaft entwickeln. So wird der Anteil der nahmen, die hinsichtlich der natürlichen Bevölkerungsent- Älteren (65+) von aktuell 59 % auf 39 % im Jahr 2025 sinken. wicklung (Geburten und Sterbefälle), der Wanderungen Ursache dieser Entwicklung ist vor allem die Tatsache, dass das Durchschnittsalter der Zuziehenden (ca. 40 Jahre) deutlich geringer ist als das derjenigen, die eine Wohnung kündigen Ältere (65+) und Durchschnittsalter bis 2025 (ca. 54 Jahre). Im Ergebnis reduziert sich das Durchschnittsalter der Bewohner Anteil der Älteren (65+) in % Durchschnittsalter in Jahren von aktuell 63 Jahre auf 55 Jahre. Dabei 70 70 spielt auch eine Rolle, dass die Anzahl von Kindern in der Genossenschaft – wenn auch in begrenztem Umfang – 60 65 künftig zunimmt. 50 60 Gute Planungsgrundlage Mit der Bewohnerprognose 2025 verfügt die Genossenschaft nunmehr über eine 40 55 fundierte, aktualisierte Grundlage, um mehr Sicherheit hinsichtlich der mittel- 30 50 und langfristigen Planungen, z. B. hin- 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 sichtlich des künftigen Instandsetzungs- Anteil der Älteren (65+) Durchschnittsalter und Sanierungsbedarfs von Leerwoh- Quelle: Bewohnerprognose 2025, Wohnungsgenossenschaft MERKUR nungen, zu erhalten und die dafür notwendigen finanziellen Mittel in aus- giwes Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung mbH reichendem Umfang bereitzustellen. 6 • MERKUR Mosaik | März 2014
Dr. Jörg Lehmann, Vorstandsvorsitzender, referierte über Die Grundkappung beträgt 5,15 €/m2 Wohnfläche. Bei den das Thema „Umsetzung des Mietspiegels 2013 in der WG Objekten Rosenfelder Ring, Rummelsburger Straße, Möllen- MERKUR eG“. Einleitend verwies er darauf, dass die Mieten dorffstraße und Treskowallee liegt sie noch darunter. praktisch die einzige Grundlage darstellen, damit die Genossen- Das bedeutet: Liegt im Falle eines Mieterhöhungsverlangens schaft ihr umfangreiches Bauprogramm zur Instandhaltung, der bisherige Mietzins höher als die genannte Kappungsgrenze, Sanierung und Modernisierung des Wohnungsbestandes finan- wird die Miete jeweils auf 5,15 €/m2 Wohnfläche gekappt. zieren kann. Deshalb – und auch bedingt durch die deutliche Beispiel: Betrug die Miete 5,20 €/m2 Wohnfläche, dann gilt für Erhöhung der Baupreise – kann die Genossenschaft derzeit die Berechnung die genossenschaftliche Kappung mit 5,15 €/m2 nicht auf Mieterhöhungen im Bestand verzichten. Wohnfläche. Zweitens: Bei der Festsetzung der Höhe der Mietforderung Mietspiegel 2013 beinhaltet enormes Potenzial für werden zusätzliche Beträge zur Grundkappung addiert, wenn Mietsteigerungen die Genossenschaft in den letzten Jahren individuellen Mieter- Dann nahm Dr. Lehmann Bezug auf den Mietspiegel 2013 und wünschen durch zusätzliche Investitionen nachgekommen ist. verwies auf Veränderungen gegenüber dem Mietspiegel 2011. Folgende Zuschläge kommen zur Anwendung: So haben sich die ortsüblichen Vergleichsmieten stark nach • modernes Bad 0,20 € oben entwickelt. Des Weiteren seien der Abzugsbetrag für mie- • moderne Türen 0,05 € tereigene Heizungen von 0,73 € auf aktuell 0,40 € gesunken Wer über ein modernes Bad und/oder moderne Türen ver- und der Zuschlag für ein modernisiertes Bad von 0,11 € auf fügt, muss also zu den 5,15 €/m2 Wohnfläche den jeweiligen 0,23 € bis 0,26 € gestiegen. Wert hinzurechnen. Für den Wohnungsbestand der WG MERKUR eG, betonte Beispiel: 5,15 € (Grundkappung) + 0,20 € (Bad) + 0,05 € Dr. Lehmann, würde sich damit bei voller Anwendung des (Türen) = 5,40 € (gesamt) Mietspiegels 2013 eine durchschnittliche Mieterhöhung um Damit kommt in der WG MERKUR eG im Höchstfall eine 5,45 % ergeben. Mieterhöhung auf 5,40 €/m2 Wohnfläche zur Anwendung. Drittens: Alle Mieter, deren Miete bereits über 5,40 €/m2 Wohn- Freiwillige Beschränkung der Mieterhöhungen für fläche liegt, sind demzufolge von einer Mietenanpassung nicht Mitglieder der WG MERKUR betroffen. Um die finanziellen Belastungen von Mietern einzugrenzen, Viertens: Gesonderte Festlegungen des Vorstandes gelten für hat sich der Vorstand unserer Genossenschaft für einen eigen- die Objekte Volkradstraße 9e und Wildensteiner Straße 11, die ständigen Weg der Umsetzung des Mietspiegels 2013 entschie- in den Jahren 2000 bzw. 2012 neu gebaut wurden. den. Damit werden die Mieterhöhungen auf 1,25 %, d. h. auf Im Anschluss informierte Jörg Neubert, Technischer Vor- weniger als ein Viertel des Mieterhöhungspotenzials begrenzt. stand, über die Investitionsvorhaben 2014. (siehe in diesem Dazu hat der Vorstand in Übereinstimmung mit dem Auf- Heft S. 16–17, Investitionsprogramm 2014 – 2018, Interview sichtsrat folgende vier Kriterien beschlossen: mit Jörg Neubert) Erstens: Der Vorstand bringt für Mitglieder der WG MERKUR eG Zum Abschluss dankte Dr. Buttker den Referenten sowie eine freiwillige Beschränkung der Mieterhöhung oder genossen- den Teilnehmern für die konstruktive Mitarbeit. schaftliche Kappungsgrenze zur Anwendung. MERKUR Mosaik | März 2014 •7
WG MERKUR eG – aktuelle Betriebskostenentwicklung von Mathias Rother, verantwortlicher Mitarbeiter für Betriebskosten Im Abrechnungsjahr 2012 sind die Betriebskosten gegenüber dem Vorjahr gestiegen und betragen durchschnittlich 2,25 €/m² Wohnfläche monatlich. Während sich die kalten Betriebskosten um 0,7 % verringerten, stiegen die warmen Betriebskosten deutlich um 9,8 %. Im Vergleich zu den vom Verband Berlin Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) veröffentlichten Ergebnissen liegen die Be- triebskosten unserer Wohnungsgenossenschaft weiter unter den Durchschnittszahlen; ungeachtet der auffallenden Steigerung erreichen die warmen Betriebskosten weiterhin einen hervorragenden Wert. Kalte Betriebskosten 2012 leicht gesunken Die kalten Betriebskosten sanken im Vergleich zum Abrechnungsjahr 2011 um 0,01 €/m2 Wfl. auf durchschnittlich 1,48 €/m2 Wfl. monatlich. Aufgrund einer Preissenkungsverfügung des Bundeskartellamtes haben die Berliner Wasser- betriebe allen Kunden eine Gutschrift von 14 % der Trinkwasserkosten für das Jahr 2012 – zu- nächst allerdings nur unter Vorbehalt – erteilt. Weitere Preissenkungen gab es bei den Kosten für Schornsteinfeger sowie bei der Wartung von Gasetagenheizungen infolge der Umstel- lung von Gas etagenheizungen auf zentrale Heizungsanlagen. Zu geringfügigen Preiserhöhungen kam es bei den Kosten für Hausstrom und für Schnee- beräumung. Da sich weiterhin immer mehr Mieter der zentralen Hausreinigung anschlie- ßen, stiegen auch diese Kosten entsprechend. Warme Betriebskosten 2012 um durchschnittlich 0,07 €/m² monatlich gestiegen Für das Abrechnungsjahr 2013 Die warmen Betriebskosten haben sich im erwarten wir bei den warmen Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich um als auch bei den kalten 9,8 % von 0,70 €/m2 auf 0,77 €/m2 monatlich Mathias Rother Betriebskosten keine wesent erhöht. In den mit Fernwärme beheizten Ob- lichen Preisveränderungen. jekten gab es aufgrund von Tariferhöhungen den Kosten deutlich sinken und über die Be- der Energieversorger einen Kostenanstieg um triebskostenrechnung abgerechnet. durchschnittlich 0,08 €/m2 auf 0,77 €/m2 monatlich. In unseren mit einer Erdgaszent- Voraussichtliche Entwicklung ralheizung betriebenen Objekten blieben die der Betriebskosten 2013 Kosten mit 0,86 €/m2 monatlich hingegen Für das Abrechnungsjahr 2013 erwarten wir konstant. bei den warmen als auch bei den kalten Be- Im Zuge der sukzessiven Umstellung aller triebskosten keine wesentlichen Preisverände- Gasetagenheizungen auf moderne umwelt- rungen. Bei den kalten Betriebskosten gab es freundliche Zentralanlagen bis 2019 werden lediglich geringe Tarifanpassungen bei der Ber- auch die bisher direkt vom Mieter zu tragen- liner Stadtreinigung sowie bei Kabel Deutsch- 8 • MERKUR Mosaik | März 2014
land. Die Berliner Wasserbetriebe haben auch kostenabrechnung 2013 im Jahre 2014 ver- für das Jahr 2013 eine Gutschrift von 13,7 % rechnet wird. Bei den warmen Betriebskosten der Trinkwasserkosten erteilt. Das ist insge- sind die Tarife für Fernwärme und Erdgas samt ein Betrag von 27.280 Euro, der für alle konstant geblieben bzw. sogar leicht gesunken. Mieterinnen und Mieter mit der Betriebs- Betriebskosten der WG MERKUR im Vergleich 2008 bis 2012 2,40 2,20 2,25 2,20 2,19 2,14 2,00 2,06 1,80 1,60 1,49 1,48 1,40 1,46 1,43 1,41 1,20 EURO /m² Wohnfläche 1,00 0,80 0,74 0,77 0,71 0,60 0,70 0,65 0,40 0,20 0,00 2008 2009 2010 2011 2012 warme Betriebskosten kalte Betriebskosten Betriebskosten gesamt Positive Zwischenbilanz der Heizungsumstellung Seit 2010 stellt die WG MERKUR eG alle mit Gasetagenhei- MERKUR-Durchschnitt von 0,77 €/m2 monatlich; aber zung ausgestatteten Wohnobjekte auf eine moderne, energetisch deutlich unter den alternativ ohne Heizungsumstellung zu effiziente und ökologische zentrale Heizungs- und Warmwas- zahlenden Beiträgen in Höhe von ca. 0,95 €/m2 Wohnfläche serversorgung um. Erklärtes Ziel ist es dabei v. a., mit moder- monatlich. Die neu anfallenden Kosten für die Wartung der nen umweltfreundlichen Anlagen Betriebskosten zu sparen. Heizungszentrale sind in den warmen Betriebskosten zudem Bis Ende 2013 konnten bereits 13 Wohnobjekte mit 422 Wohn- bereits enthalten. einheiten erfolgreich umgerüstet werden. Nicht zuletzt dank der Nicht unerheblich sind auch die spürbaren Einsparungen soliden Finanzlage unserer Genossenschaft werden bis 2019 auch bei den kalten Betriebskosten. Im Zuge der Heizungsumstel- alle weiteren 21 Wohnobjekte mit ihren 751 Wohneinheiten auf lung reduzierten sich die Schornsteinfegerkosten um 60 %. kostengünstigere zentrale Heizungsanlagen umgestellt. Komplett entfallen die Kosten für die Wartung der Gaseta- Am Beispiel des Wohnobjektes Volkradstraße 9a–9d lassen genheizungen. Interessanterweise hat sich auch der Wasser- sich bereits heute sehr erfreuliche Kostenentwicklungen resü- verbrauch um 15 %–20 % reduziert. Ein wichtiger Grund ist, mieren. Der Ausbau der dortigen Gasetagenetagenheizungen dass das warme Wasser im Zuge der Heizungsumstellung und der damit verbundene Anschluss an die Fernwärmever- ohne lange Vorlaufzeit zur Entnahme bereit steht. sorgung im Juli 2010 war seinerzeit das Pilotprojekt unserer Im Ergebnis lässt sich also feststellen, dass die Betriebskosten Wohnungsgenossenschaft bei der Heizungsumstellung. im Zuge der Heizungsumstellung eindeutig sinken und suk- Aktuelle Auswertungen belegen nun, dass der Energiever- zessive alle in die Baumaßnahmen der Heizungsumstellung brauch im Zuge der Heizungsumstellung um ca. 20.000 kWh eingebundenen Wohnobjekte von diesen positiven Ergebnissen jährlich gesunken ist. Die warmen Betriebskosten liegen mit profitieren. 0,80 €/m2 Wohnfläche monatlich nur geringfügig über dem MERKUR Mosaik | März 2014 •9
Nachbarn für Nachbarn: Gute Nachbarschaft ist Gold wert Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Friedrich Schiller, Wilhelm Tell Friedrich Schiller wusste schon vor über 200 Jahren zu berichten, schaftlicher Alltag. Viele Mitbewohner leisten jedoch noch was manch einer auch heute noch mit dem Nachbarn an Er- weit mehr. Wenn erforderlich, übernehmen sie für Bedürftige fahrungen macht. Doch Schiller kannte nicht nur den „bösen den Einkauf, begleiten zu Arztbesuchen oder übernehmen Be- Nachbar“. Bereits er erlebte die anderen Seiten der Nachbar- hördengänge. schaft: Mitmenschliche Solidarität, gegenseitige Unterstützung Der Vorstand unserer Genossenschaft hatte am 09. Dezem- und Hilfsbereitschaft. ber 2013 Mieterinnen und Mieter eingeladen, um sie für ihre Ein gutes nachbarschaftliches Miteinander, das wünschen aktive Nachbarschaftshilfe zu ehren. So auch Evelin Heinrich sich wohl die meisten Menschen. Denn die Mieterinnen und und Hans-Jürgen Meyer aus der Lincolnstraße. „In unserem Mieter neben, über oder unter uns gehören zu unserem sozialen Haus existieren gute Beziehungen zwischen den Bewohnern, Umfeld, ob man es will oder nicht. Man begegnet sich auf der auch zwischen Jung und Alt“, sagte Evelin Heinrich. Fährt Treppe, grüßt sich und findet gelegentlich noch Zeit für ein jemand in den Urlaub, betreuen Nachbarn die Wohnung, Schwätzchen. Wohnungsschlüssel werden ebenso untereinander ausgetauscht Wie steht’s nun in unserer Genossenschaft mit der Nachbar- wie die Telefonnummern der Kinder. Weiter betonte sie: „Wir schaft? Dr. Jörg Lehmann, Vorstandsvorsitzender, sagt: „In pflegen aber auch persönliche Begegnungen, wie zu runden vielen Häusern der WG MERKUR eG existiert zwischen den Geburtstagen. Dann schmücken wir die Wohnungseingangs- Mieterinnen und Mietern gelebte gute Nachbarschaft. Hilfs- tür und bringen dem Jubilar ein Ständchen.“ bereitschaft, Rücksichtnahme und Toleranz beweisen das. Sie Ebenso ist Hans-Jürgen Meyer bemüht zu helfen, wenn Not sind Ausdruck des genossenschaftlichen Miteinanders und der am Mann ist. „ Unser Nachbar braucht aufgrund seiner Behin- Solidarität. Diese Werte haben die Wohnungsgenossenschaf- derung dringend Unterstützung“, sagte er. „Meine Frau und ten seit jeher ausgezeichnet und sind in der WG MERKUR eG ich kaufen für ihn ein, holen am Morgen die Zeitung und die nach wie vor Garant für gemeinschaftliches Wohnen.“ Post aus dem Briefkasten oder entsorgen den Müll.“ Und wenn in der Wohnung etwas repariert werden muss, kann sich der Vorstand ehrt Mitglieder für Nachbar auf Hans-Jürgen Meyer verlassen. aktive Nachbarschaftshilfe Fazit der Veranstaltung war: Hilfen, wie die Wohnung hüten, Blumen gießen oder die Post Gute Nachbarschaft ist Gold wert. entgegennehmen, sind in unserer Genossenschaft nachbar- 10 • MERKUR Mosaik | März 2014
Mietermeinungen Gute Kontakte oder höfliche Distanz – Wie halten Sie’s mit der Nachbarschaft? Bärbel Graßmann, Wildensteiner Straße Nachbarschaft hat im Zusammenleben der Mieter unseres Hauses einen festen Platz. Sei es für die alteingesessenen Mieter oder jene, die neu zu uns gezogen sind. Der Umgang untereinander ist freundlich und rücksichtsvoll. Man spricht gelegentlich auch über ganz persönliche Dinge. Auf alle Fälle ist da weit mehr als nur ein förmliches „wie geht’s, wie steht’s?“ Doch bei uns ist es wie in jeder anderen Gemeinschaft, mit dem einen ist der Kontakt enger, mit dem anderen weniger intensiv. Dennoch ist jeder be- reit, erbetene Hilfeleistung zu geben. Da gilt es, bei Abwesenheit die Wohnung zu betreuen, die Blumen zu gießen oder den Briefkasten zu leeren. Nachbar- schaft bedeutet für mich aber auch, dass im Haus mit mir Menschen wohnen, die ich ins Vertrauen ziehen kann und die mir unter Umständen – wie z. B. Krankheit – zur Seite stehen würden. Petra Matz, Brehmstraße Nachbarschaft, die zwischen den Bewohnern unseres Hauses gelebt wird, hat ganz verschiedene Facetten. Zum einen gibt mir Nachbarschaft eine gewisse Geborgenheit, vor allem durch die Anwesenheit der mir vertrauten Menschen um mich herum. Ich weiß, dass ich im Fall aller Fälle auf die Mitbewohner des Hauses zählen kann. Zum anderen ist zwischen uns Nachbarschaftshilfe eine Selbstverständlichkeit. Man leiht sich kurzfristig etwas aus, betreut – wenn nötig – die Wohnung des Nachbarn oder behält das Haus zum Schutz vor Einbrechern im Blick. Wir pflegen aber noch eine weitere Form der Nachbarschaft. Seit ich einen Mietergarten habe, organisiere ich alljährlich einen Grill-Nachmittag. Jeder Hausbewohner beteiligt sich auf seine Weise mit Würstchen, Salaten oder Getränken. Die Grill-Nachmittage sind für uns jedoch weit mehr als gesellige Stunden. Die Gespräche führen uns näher zusammen, stärken das gegenseitige Vertrauen und wecken ein größeres Verständnis für die Lebensumstände der Nachbarn. Wer bei uns Hilfe braucht, weiß, an wen er sich wenden kann. Torsten Dittmer, Volkradstraße In unserem Haus wohnen drei Generationen in einer harmonischen Atmo- sphäre unter einem Dach. Obwohl die Lebensabläufe und Gewohnheiten der Bewohner, das heißt der Berufstätigen, der Mieter mit Kleinkind oder Rentner sehr unterschiedlich sind, besteht zwischen allen ein gutes nachbarschaftliches Miteinander, ohne sich gegenseitig zu belästigen. Dennoch: In Notsituationen kann jeder auf den anderen zählen. Die Nachbarn leeren bei Abwesenheit den Briefkasten, nehmen Pakete entgegen oder achten auf die Sicherheit im Haus. Wie selbstverständlich wird älteren Mitbewohnern geholfen, wenn die Ein- kaufstasche und der Getränkekasten etwas schwer sind. Das gute nachbarschaftliche Klima erleben meine Frau und ich tagtäglich im Umgang der Mitbewohner mit unserer kleinen Tochter. Sie erfährt im Haus große Aufmerksamkeit und wird zum Geburtstag oder zu Weihnachten gelegentlich sogar beschenkt. MERKUR Mosaik | März 2014 • 11
Mitgliederbefragung 2013 von Dr. Oliver Gewand, Geschäftsführer der g i w e s Eine Mieterbefragung gibt dem Vorstand der Genossenschaft aufschlussreiche Informationen zur Zufriedenheit der Mitglieder mit ihren Wohn- und Lebensbedingungen. Die Erkenntnisse daraus bilden für die Geschäftsführung eine wichtige Grundlage, um auch weiterhin ihre Geschäftspolitik mieterorientiert und nachhaltig auszurichten. Deshalb hat der Vorstand der WG MERKUR eG die g i w e s – Gesellschaft für immobilienwirt- schaftliche Forschung und Strategieberatung mbH, im Herbst 2013 mit der Mieterbefragung beauf- tragt. Dr. Oliver Gewand, Geschäftsführer, präsentiert nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse aus der Umfrage. höher als bei der letzten Erhebung im Jahr 2004 (44 %). Die Ergebnisse der Befragung sind damit als sehr repräsentativ anzusehen. Daher gilt unser besonderer Dank allen Mitglie- dern, die durch ihre engagierte Teilnahme an der Erhebung wesentlich zum Erfolg der Untersuchung beigetragen haben. Einkommensverhältnisse der Bewohner Im Rahmen der Befragung wurden verschiedene Merkmale der Mitglieder wie Alter, Haushaltstyp und Einkommen er- hoben. Ein heikles Thema ist dabei naturgemäß die Frage nach dem Einkommen. Verteilung des verfügbaren Einkommens Anteil in Prozent Durchschnitt = 1.836 € 40 Dr. Oliver Gewand, 2013 Geschäftsführer ( g i w e s ) 30,1 30 27 Die Wohnungsgenossenschaft WERKUR eG hat im Okto- 21,4 20 ber 2013 mit Unterstützung der g i w e s – Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung 10 7,5 9,1 4,9 mbH nach zehn Jahren bereits zum zweiten Mal eine um- fassende Mitgliederbefragung unter allen Haushalten der 0 unter 1.000 1.000-1.499 1.500-1.999 2.000-2.499 2.500-2.999 3.000 und Genossenschaft durchgeführt. Einkommen in Euro mehr Die Befragung enthielt eine Vielzahl von Themen, die für Mitgliederbefragung 2013, WG MERKUR eG die künftige strategische Ausrichtung der Genossenschaft giwes Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung mbH von hoher Bedeutung sind, wie zum Beispiel die demogra- phische und soziale Struktur der Bewohner sowie die Zufrie- denheit mit der Wohnung und dem Wohnumfeld. Darüber Nicht so bei der Genossenschaft. Auf diese „sensible“ Frage hinaus wurden aber auch Umzugsabsichten erfasst sowie die haben immerhin 81 % der Befragten geantwortet. Besonders Arbeit der Genossenschaft bewertet. interessant war dabei festzustellen, wie hoch eigentlich das Alle Haushalte der WG MERKUR eG waren eingeladen, sich verfügbare Einkommen unter den Mitgliedern ist. an der Befragung zu beteiligen. Insgesamt haben 851 Haushalte einen Fragebogen zurückgesandt. Das entspricht einer Rück- laufquote von 54 %. Damit lag der Rücklauf sogar noch 12 • MERKUR Mosaik | März 2014
Das Haushaltsnettoeinkommen liegt innerhalb der Genossen sation der Genossenschaft, die Mitarbeiter, die Hausbetreu- schaft bei durchschnittlich 1.836 €. Das ist nicht wenig und er und die beauftragten Firmen, sondern auch die konkreten liegt deutlich über dem Berliner Durchschnitt von 1.650 €. Leistungen der MERKUR, die für die Mitglieder erbracht Ein wesentlicher Grund dürfte dafür sein, dass bei fast jedem werden, benotet. zweiten Haushalt in der Genossenschaft zwei Einkommen (z. B. in Form von Renten, Gehältern oder sonstigen Bezügen) zur Verfügung stehen. Zufriedenheit mit Leistungen der Genossenschaft Bewertung der Wohnzufriedenheit 3,0 Bewertung (1=sehr zufrieden bis 5= sehr unzufrieden) Durchschnitt 1,97 (2004: 1,95) Neben der sozio-demographischen Struktur der Haushalte 2004 2013 2,5 bildete die Einschätzung der Mitglieder zu ihrer Wohnsituation 2,30 2,29 einen zweiten wichtigen Schwerpunkt der Befragung. 2,0 2,212,21 1,97 2,08 1,88 1,93 1,87 1,87 Die Genossenschaft hat in den vergangenen Jahren die In- 1,5 1,81 1,81 1,82 1,75 1,82 1,72 vestitionspolitik gezielt darauf ausgerichtet, die Wohnsituation 1,0 der Mitglieder zu verbessern. it g ng ng ge t n en be en un de uu gu le ng ar em hn er pf re ni ts tu hw ec en ag ei et ei ar /-r br ch rb sc hk an /W na ge de lä Be lic m nf te fle lie en ie nt it rü os ar ffe sp itg ur m Wohnsituation hat sich verbessert G av sk at au M Ö ng H ar eb H ga ep tri m R Be U Um die Zufriedenheit der Bewohner mit ihrer Wohnsituation Mitgliederbefragung 2013, WG MERKUR eG zu bewerten, wurden Fragen zur Wohnung, zum Wohnge- giwes Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung mbH bäude und zum Wohn- umfeld gestellt. Dabei konnten die Mitglieder auf Basis des Schulnotensystems (1 bis 5) ihre Bewertungen abgegeben. Dazu gehören solche Leistungen wie z. B. Hausreinigung, Auf dieser Grundlage konnte für die Genossenschaft unter Grünflächenpflege, Reparaturen, Wartungen, Betriebskosten abrechnungen, aber auch das Beschwerdemanagement, die Öffentlichkeitsarbeit und die Mitgliederbetreuung. Wohnzufriedenheit In der Gesamtschau der Ergebnisse zeigt sich, dass das gute Bewertung (1=sehr zufrieden bis 5= sehr unzufrieden) Durchschnitt 2,20 (2004: 2,30) Niveau, welches die Genossenschaft bereits in 2004 zeigte 3,0 2004 2013 (Note 1,95), bis heute gehalten werden konnte (Note 1,97). 2,58 2,5 2,40 2,34 2,38 2,34 2,35 2,18 2,28 2,17 2,12 2,34 Mitwirkung in Arbeitsgruppen 2,16 2,08 2,0 1,94 Die Genossenschaft lebt natürlich auch von der aktiven Mitwir- kung der Mitglieder. Aktuell gibt es drei aktive Arbeitsgruppen, 1,5 an denen sich die Mitglieder beteiligen können und die wesent- liche Impulse für die genossenschaftliche Arbeit unter direkter k. A. Beteiligung der Mitglieder geben. k. A. 1,0 Infra- Sicher- Sauberkeit / Image / Zustand Zustand Nachbarschaft Zustand struktur heit Lärm Nachbar- schaft Wohnung Wohngebäude Wohnumfeld Mitgliederbefragung 2013, WG MERKUR eG giwes Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung mbH Mitarbeit in Arbeitsgruppen Anteil in % 100 2013 Berücksichtigung der oben genannten Merkmale eine Ge- 90 80 samtnote von 2,20 (2004: 2,30) ermittelt werden. 70 62,4 Blickt man dabei auf die Ergebnisse im Einzelnen, so kann 60 man feststellen, dass sich aus der Sicht der Bewohner sowohl 50 45,2 40 der Zustand der Wohnungen, der Wohngebäude, als auch 30 33,3 des Wohnumfeldes in den letzten Jahren spürbar verbessert 20 haben (siehe Abbildung). 10 0 Seniorenbeirat Schlichtungskommission Naturschutz Genossenschaftliche Arbeit Mitgliederbefragung 2013, WG MERKUR eG Die Mitglieder hatten auch Gelegenheit, die Arbeit der Ge- giwes Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung mbH nossenschaft zu bewerten. So wurden nicht nur die Organi- MERKUR Mosaik | März 2014 • 13
Dazu gehören der Seniorenbeirat, die Schlichtungskom- Auf der Homepage der WG MERKUR eG wird eine Viel- mission und die AG Naturschutz. Alle drei Arbeitsgruppen zahl von Informationen für die Mitglieder zur Verfügung sind bereits seit Jahren aktiv. Daher wurden die Mitglieder gestellt. Dazu wurde die Homepage auch neu gestaltet. auch gefragt, ob sie sich vorstellen können, sich an einer der Inzwischen haben bereits 44 % der Mitglieder die Home- drei genannten Arbeitsgruppen zu beteiligen. page besucht. Falls Sie noch nicht darunter sind. „Schauen Das Ergebnis zeigt, dass unter den Mitgliedern eine große Sie doch einfach mal rein, es lohnt sich!“. Bereitschaft besteht (12 %), aktiv in der Genossenschaft mit- So nutzen schon jetzt ca. 60 % der Mitglieder die Home- zuwirken. page, um sich über Wohnungsangebote, Ansprechpartner Das größte Interesse besteht offenbar an einer Mitarbeit in oder Öffnungszeiten zu informieren. der AG Naturschutz. Unter den an einer Mitarbeit interessier- Nach wie vor werden auch die traditionellen Medien, wie ten Mitgliedern würden sich allein 62 % in der AG Natur- Printmedien, genutzt. Dabei spielt das MERKUR Mosaik schutz, 45 % in der Schlichtungskommission und 33 % im eine gewichtige Rolle. Es erhielt die Gesamtnote 1,76 Seniorenbeirat engagieren. Da kann man nur empfehlen, (2004: 1,84). „Melden Sie sich doch gleich morgen einmal in der Genossen- schaft!“. Fazit Die Wohnungsgenossenschaft MERKUR eG nutzt das Nutzung neuer Medien Instrument der Mitgliederbefragung aktiv, um aus den Im Rahmen der aktiven Öffentlichkeitsarbeit und Kommu- Meinungen und Einschätzungen der Mitglieder eine ziel- nikationsstrategie der Genossenschaft spielt das Internet eine gerichtete Entwicklung im Sinne der Mitglieder zu betrei- zunehmende Rolle. ben. Dazu gehören gezielte Investitionen in den Bestand Inzwischen nutzen bereits 60 % der Mitglieder das Internet. aber auch die Organisation des genossenschaftlichen Lebens. Vor zehn Jahren waren es nur ein Drittel der Mitglieder. Durch den erstmaligen Vergleich der Befragungen aus Bedenkt man, dass in der Genossenschaft der Anteil der dem Jahr 2004 und 2013 kann sowohl eine Bewertung der Älteren (65+) bei 59 % liegt, darf man unterstellen, dass Arbeit der Genossenschaft als auch der Wirksamkeit der es eine Vielzahl aktiver Rentner in der Genossenschaft durchgeführten Maßnahmen im Bestand aus der Sicht der gibt, die mit dem PC und dem Surfen im Internet bestens Mitglieder erfolgen. vertraut sind. Die rege Teilnahme der Mitglieder an den Befragungen Viele Mitglieder (24 %) nutzen auch die Möglichkeit des unterstützt somit die Genossenschaft, die langfristigen Verfassens von E-Mails, um mit der Genossenschaft in Planungen auf einer umfangreichen und fundierten Arbeits- Kontakt zu treten. Das spart nicht nur Zeit und Geld, son- grundlage im Interesse der Mitglieder auszurichten. dern schont auch die Umwelt. Die Befragung hat zudem bestätigt, dass die Genossen- schaft als ein leistungsstarkes und kundenorientiertes Unternehmen angesehen wird und als Wohnungsanbieter Mitarbeit in Arbeitsgruppen weiterempfohlen werden kann. Die Mitglieder jedenfalls würden laut Befragungsergebnis zu 99 % eine Weiter- 100 Anteil in % empfehlung aussprechen. 2013 90 80 70 62,4 60 50 45,2 40 33,3 30 20 10 0 Seniorenbeirat Schlichtungskommission Naturschutz Mitgliederbefragung 2013, WG MERKUR eG giwes Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung und Strategieberatung mbH 14 • MERKUR Mosaik | März 2014
Empfangsbereich der Geschäftsstelle wird neu gestaltet Im April 2000, fast auf den Tag genau vor 14 Jahren, ist das neue Verwaltungs- und Wohnhaus in der Volkradstraße 9e bezogen worden. Modern eingerichtete Arbeitsplätze und alle Geschäftsbereiche unter einem Dach waren ein Fortschritt für die Mitarbeiter der Geschäftsstelle und die Mieter zugleich. Doch mit der Zeit wurde das Entree des Geschäfts- hauses zum „Sorgenkind“. Jörg Neubert, Technischer Vorstand der WG MERKUR eG, sagt: „Der Eingangs bereich mit Schleuse, das Sekretariat und der Vorraum waren nicht sonderlich kunden- freundlich angelegt. Sie bedurften dringend einer zeitgemäßen Neuordnung.“ Was wird mit dem Umbau verändert? Wartebereich. Durch den Umbau des Sekretariats und die Veränderung des Jörg Neubert: Der Eingangsbereich wird mit dem Tresens finden die Besucher immer einen unmittelbaren Ansprechpartner. Umbau und den veränderten Raum-, Ordnungs- Eine Neuheit ist der Einsatz von Multimediatechnik im Empfangsbereich. und Ausstattungsqualitäten ein neues, zeitge- Damit ist eine Voraussetzung gegeben, mit modernen Mitteln den Besuchern mäßes und kundenorientiertes Outfit erhalten. vielfältige Informationsangebote zu unterbreiten. So unter anderem Übersichten So kann man zum Beispiel zukünftig unge- über die Anordnung der einzelnen Funktionsbereiche in der Geschäftsstelle hindert den Empfangsbereich betreten. Klingel oder über die Wohngebiete unserer Genossenschaft mit Hinweisen zu deren und Briefkastenanlage sind vor dem Eingangs- Lage im Berliner Stadtgebiet. bereich angebracht und durch ein Vordach vor Die Farbgestaltung entspricht dem Corporate Design der Genossenschaft. Nässe geschützt. Das Logo der Genossenschaft prägt das Foyer entscheidend mit. Weiße Wand- Im Foyer befindet sich der Empfangs- und flächen bilden hierzu einen wirkungsvollen Kontrast. MERKUR Mosaik | März 2014 • 15
Investitionsprogramm 2014 bis 2018 der WG MERKUR eG Interview mit Jörg Neubert, Technischer Vorstand Das Investitionsprogramm für die Jahre 2014 bis 2018 ist aufgestellt und für das Jahr 2014 beschlossen. Damit sind die Zielstellungen formuliert und für den genannten Planungszeitraum die konkreten Maßnahmen bzw. Aufgaben festgelegt. Jörg Neubert spricht über das Investitionsmanagement 2014 bis 2018 und das Zusammenspiel von Investition und Finanzierung. MM: Herr Neubert, in der Politik bekommen neue Amtsinhaber eine 100-Tage-Frist. Diese Zeit haben die Arbeitsaufgaben Ihnen sicherlich nicht gelassen. Wie fühlen Sie sich bei uns? Jörg Neubert: Mit einem Wort: Ich fühle mich sehr wohl. Doch aller Anfang ist schwer, sagt ein Sprichwort. Für mich war der Ein- stieg keinesfalls anders. Jetzt habe ich mich aber weitgehend eingearbeitet und mir ein Bild von unseren Wohngebäuden gemacht. Ich kenne die laufenden Aufgaben sowie ihre planmäßige Weiterführung. Dass ich es so weit schaffen konnte, habe ich vor allem den Kolle- ginnen und Kollegen der Geschäftsstelle, den Die Werterhaltung und Ver Mitgliedern des Aufsichtsrates, den Haus besserung unserer Häuser und betreuern und vielen anderen zu verdanken. Grundstücke sowie die Dafür gilt allen mein herzlicher Dank. Erhöhung der Wohnqualität unserer Bewohner sind MM: Wenn über die Zukunft gesprochen wird, die wichtigsten Ziele sollte man die Ausgangslage kennen. Wie bewerten bei der Entscheidung, welche Sie das Jahr 2013? Investitionen wann und wo Jörg Neubert: 2013 war für uns ein erfolgreiches vorgenommen werden. Jahr. Wir haben alle Projekte planmäßig rea- Jörg Neubert lisiert und das vorhandene Gesamtbudget von ca. 2,6 Mio. € um rund 0,3 Mio. € unter- schritten. häuser in der Michelangelostraße für 55,9 T€. Insgesamt wurden rund 2,3 Mio. € in die Für Wohnumfeldmaßnahmen wurden 61,4 T€, Erhaltung und Verbesserung unseres Woh- für Balkonsanierungen 39,6 T€, für die Sanie- nungsbestandes investiert. rung feuchter Keller 65,0 T€ sowie für die Die Ausgaben betrafen u. a. 504,6 T€ für Wiederherrichtung der Wohnungen nach Aus- den Umbau von 148 Gasetagenheizungen, zug 487,5 T€ aufgewendet. 68,2 T€ für den Fassadenanstrich der Objekte Wildensteiner-/Ehrlichstraße sowie der Treskow MM: Investitionsprogramme sind keine Zufalls- allee. Zu nennen sind aber auch die Nach- produkte. Worauf basieren die Investitionsent- rüstung von 4 fehlenden Balkonen sowie die scheidungen der nächsten Jahre? Instandsetzung und Verglasung der restlichen Jörg Neubert: Die Werterhaltung und Ver- 28 Balkone in der Rummelsburger Straße mit besserung unserer Häuser und Grundstücke einem Finanzvolumen von 228,2 T€, die sowie die Erhöhung der Wohnqualität unserer Ertüchtigung zum Weiterbetrieb der Müll- Bewohner sind die wichtigsten Ziele bei abwurfanlage im Rosenfelder Ring in Höhe der Entscheidung, welche Investitionen wann von 48,8 T€ oder die Herrichtung der Treppen- und wo vorgenommen werden. 16 • MERKUR Mosaik | März 2014
Die Umstellung der Gasetagenheizungen hilfsbedürftige Mieterinnen und Mieter wie auf eine zentrale Wärme- und Warmwasser- unter anderem das Badprogramm oder die versorgung rangiert dabei an vorderster Stelle. Aufstellung von Garagenboxen für Rollatoren Von 2014 bis 2018 werden 687 Wohnungen oder Rollstühle bleiben selbstverständlich an dieses moderne System angeschlossen. Die fester Bestandteil unserer Investitionstätigkeit. dafür notwendigen Finanzaufwendungen be- Das betrifft auch das Türenprogramm. laufen sich pro Jahr auf rund 550.000 €. Wir wollen aber noch mehr tun und richten erhöhte Aufmerksamkeit auf verschiedene MM: Zum Investitionsprogramm selbst. Was Verkehrssicherungsmaßnahmen einschließlich beinhaltet es im Detail? Fahrbahn und Gehwegsanierung. Dazu ge- Jörg Neubert: Was wir als ständige Posten auf hören aber auch scheinbare „Kleinigkeiten“, wie der Agenda haben, sind die laufenden In- das Aufstellen einer Bank oder einer Laterne. standhaltungen/Reparaturleistungen und die Wiederherstellung der Leerwohnungen. Im MM: In diesen Zeiten drängt sich die Frage auf, Segment Instandhaltung/Reparaturleistungen ob die Finanzierung dieser Investitionsvorhaben sind für das Jahr 2014 insgesamt 450.000 € gesichert ist? eingestellt. Für die Wiederherstellung der Jörg Neubert: Vorab möchte ich feststellen: Leerwohnungen beläuft sich der Investitions- Die Finanzierung aller Vorhaben ist gesichert. rahmen des Jahres 2014 auf 629.000 €. Der Vorstand und Aufsichtsrat haben im Zu- Es gibt aber auch eine Reihe dringender sammenhang mit der Finanz- und Investiti- Wir wollen aber noch mehr Sanierungsaufgaben. So hat unsere Zustands- onsplanung der Jahre 2014–2018 Einnahmen tun und richten erhöhte Auf- Analyse der Wohnhäuser ergeben, dass akute und Ausgaben bilanziert und die Planungen merksamkeit auf verschiedene Feuchtigkeitsprobleme bei einigen Kellern aufgestellt. Danach beträgt die veranschlagte Verkehrssicherungsmaßnahmen bestehen, die deshalb dringend zu sanieren Investitionssumme für den genannten Zeit- einschließlich Fahrbahn und sind. raum rund 13,3 Mio. Euro. Wichtig ist zu ver- Gehwegsanierung. Dazu Darüber hinaus sind erhebliche technische merken, dass wir die Investitionen ausschließ- gehören aber auch scheinbare Mängel bei Dächern in der Hartriegel- und lich mit Eigenmitteln finanzieren und keine „Kleinigkeiten“, wie das Roßmäßlerstraße aufgetreten, die behoben Fremdmittel in Anspruch nehmen werden. Aufstellen einer Bank oder werden müssen. Ebenso sind in den nächsten einer Laterne. Jahren schrittweise Reparaturen an Bestands- MM: Die Mieterinnen und Mieter interessiert balkonen der Q3A- und Mauerwerksbauten die Frage: Welche Investitionsvorhaben werden notwendig. im Jahre 2014 realisiert? Jörg Neubert: Auf Basis einer gesicherten MM: Sind solche Maßnahmen wie das Bad- und Finanzlage unserer Genossenschaft können Türenprogramm, Installation von Rollatoren- wir im Jahr 2014 wieder umfangreiche Inves- und Rollstuhlgaragen noch im Programm? titionen umsetzen. Dafür ist eine Gesamtsumme Jörg Neubert: Die Programme für ältere und von rd. 2,5 Mio. € geplant. Investitionsvorhaben 2014: ProjekteAusführungszeit ProjekteAusführungszeit Bad- und Türenprogramm laufend Sanierung Dächer Hartriegelstraße 108–114 April 2014 Rollatoren- und Rollstuhlgaragen laufend Roßmäßlerstraße 1–7 Mai 2014 Umbau Gasetagenheizungen Sanierung feuchter Keller Kriemhildstraße 7–13 Mai bis Juni 2014 Kriemhildstraße 15–21 Juli 2014 Rüdigerstraße 67–70 Juni bis Juli 2014 Weitere Keller nach Dringlichkeit. Die betroffenen Gernotstraße 4-7 Juli bis August 2014 Mieter werden rechtzeitig informiert. Volkerstraße 33–36 August bis September 2014 Fassadenanstrich Rummelsburger Straße 64–70 August 2014 Wohnumfeldgestaltung Rosenfelder Ring 70–76 Oktober 2014 Volkerstraße 33-36 Oktober 2014 MERKUR Mosaik | März 2014 • 17
Keller und Treppenhaus richtig lüften, aber wie? Monika S. aus dem Nibelungenviertel schreibt: „Mein Keller hat einen feuchten, muffigen Geruch, den ich unbedingt austreiben möchte. Wenn ich im Sommer die Fenster lange offen lasse, müsste doch der Geruch verschwinden. Ist das richtig?“ So einfach ist das leider nicht, denn Keller und Treppenhäuser zu lassen, ist nicht erforderlich, auch nicht in Kippstellung. lüften hat durchaus einige Tücken. Die Annahme, man könne Im Winter hätte es sogar unweigerlich zur Folge, dass den mit der warmen Sommerluft die Feuchtigkeit oder den muffigen anliegenden Wohnungen Wärme entzogen wird. Geruch aus dem Keller vertreiben, ist ein Trugschluss. Dennoch: Keller und Treppenhaus lüften ist unerlässlich – Der Grund dafür ist: Die warme Außenluft hat mehr Feuch- doch: Immer richtig! Deshalb sollten Sie die nachfolgenden tigkeit gespeichert als die kalte Kellerluft. Tipps beachten. Wenn nun die warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft durch das offene Fenster in den kühlen Keller dringt, schlägt Einfache Tipps für richtiges Lüften sich die Feuchtigkeit an den Innenwänden nieder. Anders ge- • Der günstigste Zeitpunkt für eine Lüftung des Kellers und sagt: die Feuchtigkeit kondensiert an den Wänden. Schlimms- des Treppenhauses sind kühlere Tage. Der größte Lüftungs- tenfalls kann sich sogar Schimmelpilz bilden. Dieses Phänomen erfolg ist im Winter zu erreichen. In der kalten Jahreszeit ist wird von Fachleuten „Sommerkondensation“ genannt. Viele Ge- regelmäßiges Lüften sehr wichtig. Am besten ist es, bei weit genstände, die man gern in den Keller räumt, wie Kartons, geöffneten Fenstern und Türen immer kurz und kräftig Koffer o. ä., werden feucht und modrig. durchlüften. Darum darf der Keller im Sommer ausschließlich in den • Im Treppenhaus sollten die Fenster zu keiner Jahreszeit dauer- kühlen Stunden gelüftet werden. Am besten sollte man das haft offen stehen. Kurzes Stoßlüften ist ausreichend und Kellerfenster morgens und abends für wenige Minuten offen bringt genügend Frischluft ins Haus. stehen lassen. • Müssen der Keller und das Treppenhaus dennoch im Sommer Im Winter ist das Lüften des Kellers generell unproblematisch. gelüftet werden, dann an kühlen Tagen oder zu Zeiten, Hier wird beim Stoßlüften, also Fenster ganz öffnen, die feuchte wenn die Luft angenehm temperiert ist. Also in den frühen und warme Kellerluft nach draußen transportiert und kühle, Morgenstunden, am Abend oder in der Nacht. trockene Winterluft hereingelassen. • Im Keller Möbel nicht zu dicht an die Kellerwand rücken, Für die Lüftung des Treppenhauses gilt genau das gleiche damit die Luft auch dahinter zirkulieren kann. Prinzip. Die Fenster des Treppenhauses den ganzen Tag offen Ist Feuchtigkeit Dauergast im Ke oder zeigt sich so ller gar Schimmelbe dann wenden Si fall, e sich bitte an di Kollegen der Ges e chäftsstelle der WG MERKUR, um die Ursachen zu ergründen und Abhilfe zu scha ffen. 18 • MERKUR Mosaik | März 2014
Wenn Mieter Besuch empfangen – was geht, was nicht? Von Sabine Degen, Rechtsanwältin im Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) Üblicherweise muss der Vermieter dul- den, wenn der Mieter Besuch emp- fängt. Auch wen der Mieter empfängt, ist irrelevant soweit dadurch die Be- lange des Vermieters und der Nach- barn nicht beeinträchtigt werden. Nur wenn durch die Besucher Gefahren für das Haus oder den Hausfrieden beste- hen, gilt etwas anderes. Sofern der Besuch des Mieters den Hausfrieden stört, bleibt für den Ver- mieter die Möglichkeit, den Mieter ab- zumahnen und bei einem weiteren Vor- fall ein Hausverbot gegenüber diesem Besuch, der die Störung verursacht hat, auszusprechen (AG Wetzlar, 21. Fe- bruar 2008, Az. 38 C 1281/07). Umfang des Besuchsrechts Das Besuchsrecht beinhaltet auch das Über- Sabine Degen nachten. Auch längere Besuchszeiten von 8 bis 10 Wochen sind zulässig. Solange sich der Be- der Mieter einer ausreichend großen Wohnung such innerhalb dieser Zeitschiene in der Woh- auch dann berechtigt ist, sein eigenes Kind in nung aufhält, liegt ein normaler vertragsgemäßer die Wohnung aufzunehmen, wenn dieses be- Gebrauch vor und der Mieter bedarf dazu nicht reits volljährig ist und vor seinem Einzug einen der Zustimmung des Vermieters. Sofern aber eigenen Hausstand geführt hat. Eine Erlaubnis bspw. ein eigenes Klingelschild für diese Person des Vermieters zur Aufnahme des Kindes in die Das Besuchsrecht be- angebracht wird, spricht einiges für eine erlaub- Wohnung (Untermieterlaubnis) bedarf der inhaltet auch das Über- nispflichtige Untervermietung. Wenn dem Be- Mieter nicht. nachten� Auch längere such für die Dauer des Aufenthalts von bis zu Das Gericht hat ausgeführt, dass die Aufnahme Besuchszeiten von 8 Wochen durch den Mieter der Haustür- eigener leiblicher Kinder in die eigene Miet- 8 bis 10 Wochen sind schlüssel überlassen wird, reicht dies nicht aus, wohnung Teil eines auch durch vertragliche zulässig� um eine Erlaubnispflicht zu begründen. Abreden nicht beschränkbaren Kerns des ver- Des Weiteren bedarf die Aufnahme von Ehe- tragsgemäßen Gebrauchs ist. Für diese Ent- gatten oder nahen Angehörigen des Mieters, scheidung ist auch die Erziehungsbedürftigkeit sofern die Wohnung durch den Zuzug weiterer oder wirtschaftliche Unselbstständigkeit der Personen nicht überbelegt ist, keiner Erlaubnis ggf. aufzunehmenden Kinder ohne Belang. durch den Vermieter. In diesem Fall muss der Die Vorinstanz hatte noch die Auffassung ver- Mieter die Aufnahme nur dem Vermieter melden. treten, dass leibliche Kinder eines Mieters nur Fazit: Der Mieter ist berechtigt, über einen bis zur erstmaligen Begründung eines eigenen Zeitraum von 8 bis 10 Wochen Besuch zu emp- Hausstandes ohne Erlaubnis beim Mieter auf- fangen, ohne dass er dies dem Vermieter melden genommen werden dürfen. und um Erlaubnis fragen muss. Dies ist auch Im zu entscheidenden Fall hatte die aufge- mehrmals im Jahr möglich. nommene Tochter noch eine andere zusätzliche Meldeadresse. Da auch eine Überbelegung Aufnahme erwachsener Kinder durch den Zuzug der Tochter in der 3-Zimmer- Das LG Potsdam hat mit Urteil vom 4. Sep- wohnung nicht gegeben war, war die Aufnah- tember 2012 (Az. 4 S 96/12) entschieden, dass me der Tochter vertragsgemäß. MERKUR Mosaik | März 2014 • 19
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