Tätigkeitsbericht 2019 - Türkische Gemeinde in Baden ...

 
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Tätigkeitsbericht 2019 - Türkische Gemeinde in Baden ...
Tätigkeitsbericht 2019
1999-2019 – 20 Jahre tgbw!
2019 war ein ganz besonderes Jahr für die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg e.V.,
tgbw: wir feierten unser 20-jähriges Bestehen! Dabei blickten wir zum einen zurück auf viele
Jahre Einsatz für Pluralität, Gleichberechtigung und Partizipation aller in Baden-Württemberg
lebenden Bevölkerungsteile. Wir schauten aber auch ambitioniert in die Zukunft, in der wir
weiterhin mit themenbezogenen Aktionen, Veranstaltungen, Projekten und Lobbyarbeit als
Stimme, Stütze und Stärkung marginalisierter Gruppen wirken und für unsere
Mitarbeiter*innen, Ehrenamtlichen, Kooperationspartner_innen und Förder_innen als
glaubwürdige und zuverlässige Institution agieren möchten.
Die Schwerpunkte der Arbeit der tgbw lagen 2019 auf den Bereichen der
Demokratieförderung, der Gewaltprävention, der Inklusion von Menschen mit Behinderung,
dem Bereich „Stark im Beruf“, der Unterstützung von geflüchteten Menschen und den
Themenbereichen „Jugendpartizipation“ und "LSBTTIQ".
Als Teil der Zivilgesellschaft beteiligte sich die tgbw 2019 an wichtigen Demonstrationen und
öffentlichen Kundgebungen für eine vielfältige demokratische Gesellschaft und gegen Gewalt
und Rassismus in unserem Land.
Insgesamt
     waren wir 2019 in der Lage, zahlreiche Jugendliche, Haupt- und Ehrenamtliche mit
         unseren Fortbildungen zu schulen und zu qualifizieren,
     konnten wir in direktem Kontakt Menschen mit Ausgrenzungs- , Diskriminierungs- und
         Gewalterfahrung stützen und beraten,

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   gelang es vielfach, auch Menschen aus besonders vulnerablen Gruppen zu
    empowern und zu unterstützen,
   bestärkten wir eine Vielzahl von Menschen für neue Schritte in Ausbildung und ein
    neues Berufsleben,
   engagierten wir uns vernehmbar für vielfältige Initiativen und Projekte der
    Gewaltprävention
   setzten wir uns konsequent gegen Hass und Menschenfeindlichkeit und für
    Gewaltfreiheit ein,
   und erhoben auch 2019 entschieden unsere Stimme gegen demokratiefeindliche
    Kräfte aller Art.

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Die Arbeitsbereiche im Einzelnen:
Mitgliederversammlung 2019
Neuwahlen
Am 10. Mai 2019 fand die turnusmäßige Mitgliederversammlung der tgbw in den Räumen
der Geschäftsstelle statt. Auf der Tagesordnung standen für die 34 Delegierten neben den
Berichten und Abstimmungen über ausstehende Entlastungen auch wieder reguläre
Neuwahlen. Nachdem der Vorstand bei einer Enthaltung entlastet wurde, gab es auch bei
der Wahl zum Vorsitzenden erwartungsgemäß ein sehr klares Ergebnis: Gökay Sofuoğlu
wurde als Vorsitzender für zwei weitere Jahre in seinem Amt bestätigt.
Als weitere Vorstandsmitglieder wurden gewählt:
     Frau Oya Poyraz
     Herr Halil Ibrahim Karacoban
     Herr Taha Ağaçdoğrayan
     Frau Helin Brenner
     Frau Aysel Özdemir
     Herr Hakan Arslan

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   Herr Ahmet N. Isik
      Frau Zeynep Stegemann
      Frau Rabiye Sönmez
      Herr Tarkan Söhret
      Herr Menderes Selcuk
      Frau Ayse Karaaslan

Als Rechnungsprüfer*Innen wurden gewählt:
     Frau Seçkin Sakarya
     Herr Kubilay Say
     Herr İhsan Mallı

Demokratieförderung
"Kein Hass im Ländle!" - Aktives Bündnis der Zivilgesellschaft
Das durch das tgbw-Projekt "kNOw HATE CRIME!" gegründete Bündnis der Zivilgesellschaft
"Kein Hass im Ländle!" konnte 2019 zu konkreten Veranstaltungen aufrufen und sich aktiv
beteiligen. Dadurch konnte sich die Idee des Bündnisses weiter verbreiten.

Das Bündnis beteiligte sich an der Vorbereitung und Durchführung des Aktionstages zur
Europawahl "Ein Europa für alle!" am 19.05. 2019, an dem in Stuttgart rund 15 000
Menschen teilnahmen.

Das Bündnis beteiligte sich am 23.05. am Aktionstag zum 70jährigen Jubiläum des
Grundgesetzes unter dem Motto "Farbe bekennen" auf dem Stuttgarter Schlossplatz.

Das Bündnis rief gemeinsam mit der Stuttgarter Initiative "Lernort Geschichte" am 13.10.
2019 zu einer Solidaritätskundgebung für die Opfer des antisemitischen Anschlags auf die
Synagoge und die ermordeten Menschen in Halle auf. Dazu verfasste Projektleiter Werner
Schulz eine Solidaritätserklärung. Diese "Stuttgarter Erklärung" wurde von mehr als 50
Organisationen und mehr als 250 Einzelpersonen unterzeichnet und an die jüdische
Gemeinde in Halle gesandt.

Bas Bündnis konnte somit in konkreten Fällen die bürgerschaftliche Courage und das
zivilgesellschaftlichen Engagement deutlich befördern.

Gökay Sofuoglu beim SWR-Medienforum Migration
„Was hält uns zusammen – und wie halten wir das fest?“ Unter dieser Überschrift stand am
26.03.2019 die Podiumsdiskussion beim 16. SWR Medienforum Migration, an der Gökay
Sofuoglu als Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland und
Landesvorsitzender der tgbw teilnahm. Weitere Gesprächspartner_innen waren die
Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Ministerin Annette Widmann-Mauz, der
Konflikt- und Gewaltforscher Prof. Dr. Andreas Zick, der SPIEGEL-Korrespondent Hasnain
Kazim, die MDR- Journalistin Ine Dippmann und SWR-Chefredakteurin Dr. Gabi Biesinger.
Diskutiert wurde über aktuelle Einschätzungen und Erfahrungen zum Themenbereich
Identifikation und Anerkennung in unserer pluralen Gesellschaft. Mehr als 160
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Medienschaffende, Wissenschaftler_innen, Pädagog_innen und Politiker_innen nahmen an
der ganztägigen Veranstaltung teil.

"Mehr Zukunft wagen!" - Gökay Sofuoglu hält Rede bei der
Landeskonferenz der Naturfreunde, Göppingen
Am am 18.05. 2019 wurde Gökay Sofuoglu von den Naturfreunden Baden-Württemberg e.V.
als Vertreter der Türkischen Gemeinde in Deutschland und in Baden-Württemberg
eingeladen, um vor den Delegierten der Landeskonferenz in Göppingen zu sprechen. „Mehr
Zukunft wagen!“ lautete das Motto dieser Landeskonferenz, das Gökay Sofuoglu in seiner
vielbeachteten Rede aufnahm und zum Engagement gegen Ausgrenzung, Hass und
Rassismus aufrief.

Qualitätsmanagement
QM-Beirat gegründet
Nachdem die tgbw im Dez. 2018 ihr Qualitätsmanagementsystem erfolgreich nach "DIN EN
ISO 9001:2015" zertifizieren ließ und auch die beantragte AZAV-Trägerzulassung für die
Durchführung von Maßnahmen der Agentur für Arbeit erhielt, wurde der
Managementprozess 2019 kontinuierlich ausgebaut und optimiert. Dazu wurde im Frühjahr
2019 ein QM-Beirat gegründet, dem Vertreter_innen aus den Bereichen Vereinsvorstand,
Geschäftsführung, Verwaltung, QM-Management, Projektleitung und Öffentlichkeitsarbeit
angehören. Der QM-Beirat traf sich regelmäßi zu Arbeitssitzungen und bereitete die
Überprüfungsaudits vor. Diese fanden am 17.05. 2019 (Internes Audit) und am 26.11. 2019
(Externes Audit) statt und und legten im Ergebnis Empfehlungen für den weiteren QM-
Prozess vor.

Integration
tgbw im Beirat für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt
In Stuttgart wurden kürzlich Oya Poyraz und Heval Demirdögen als Vertreter_innen der tgbw
in den Beirat für Gleichstellungsfragen der Landeshauptstadt berufen. Beide nahmen an der
konstituierenden Sitzung im Stuttgarter Rathaus teil. Als Sachverständige aus der
Zivilgesellschaft werden sie künftig an den 6 mal jährlich stattfindenden Tagungen dieses
Gremiums beteiligt sein. Aufgabe des Beirates ist es, praxisnah und kompetent den
Oberbürgermeister und die Mitglieder des Gemeinderats in allen Fragen zu beraten, die die
Gleichstellung, Chancengleichheit von Frauen und Männern und die Frauenförderung
berühren.

„Mittendrin im (Arbeits-)Leben“ – Start des Folgeprojektes der
Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg e.V.
Die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg e.V. (tgbw) setzt – gefördert durch die
Aktion Mensch – das erfolgreiche Projekt „Mittendrin statt nur dabei“ mit einem erweiterten
Portfolio fort. Die zentralen Lebensbereiche Arbeit und Ausbildung treten zu den bisherigen
Tätigkeiten in den Bereichen Beratung und Begleitung von Menschen mit
Migrationshintergrund und geistigen und /oder körperlichen Einschränkungen hinzu.

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Aufbauend auf den in den letzten drei Jahren geschaffenen Strukturen im Raum Stuttgart,
werden Anstrengungen unternommen, um der Zielgruppe einen verbesserten Zugang beim
Eintritt in eine Ausbildung oder in eine Erwerbstätigkeit zu ermöglichen. Gleichzeitig sollen
Vorbehalte gegen die Beschäftigung von Menschen mit geistigen und /oder körperlichen
Einschränkungen in der freien Wirtschaft abgebaut werden. Zielgruppe des Projekts sind
neben den Menschen mit Migrationshintergrund und geistigen und /oder körperlichen
Einschränkungen Entscheider_innen in Migrant_innen-Communities, Fachkräfte aus
Fachdiensten und Unternehmer_innen. Hier sollen vor allem die Kontakte des tgbw-
Vorstands und der Mitgliedsvereine zur örtlichen Unternehmerschaft genutzt werden, um
Zugang zu Arbeit oder Ausbildung außerhalb von Fördereinrichtungen und Werkstätten für
Menschen mit Behinderungen zu schaffen. Das Projekt wird bis einschließlich März 2020
umgesetzt.

Erfolgreicher   Fachtag   „Konflikte     unter   türkeistämmigen
Jugendlichen in Deutschland“ – Studie zur Lebenswirklichkeit
türkeistämmiger Jugendlicher wird veröffentlicht
Im Rahmen des tgbw-Projektes „TRinD“ wurde über eine Forschungsarbeit die
Lebenswirklichkeit türkeistämmiger Jugendlicher in Deutschland in den Fokus genommen
und mit folgenden zentralen Fragen verbunden:
Gibt es unter den türkeistämmigen Jugendlichen religiös, politisch, kulturell oder ideologisch
begründete Konflikte? Wenn Ja: Welchen Einfluss haben die Lebenswirklichkeiten der
türkeistämmigen Jugendlichen in Deutschland (z.B. durch Diskriminierungserfahrungen), die
Vorstellungen vorheriger Generationen oder die politische Situation im „Herkunftsland“ auf
diese Konfliktkonstellationen?
Im Rahmen eines Fachtags wurden am 12.12.2019 die zentralen Ergebnisse aus der
Forschungsarbeit und die hieraus entwickelten Methoden zur pädagogischen
Konfliktbearbeitung vorgestellt.
Veranstaltet wurde der Fachtag durch das Projekt „TRinD“ der Türkischen Gemeinde in
Baden-Württemberg e.V.. Die Forschungsarbeit wurde durch das SINUS-Institut umgesetzt.
Das Projekt „TRinD“ wird im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie Leben!“ durch das
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert

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Opferschutz
„Die Todesopfer rassistischer Gewalt nicht vergessen!“
Die    Opferberatungsstelle  LEUCHTLINIE       erinnerte  mit    einer    Gedenk-     und
Diskussionsveranstaltung an den rassistischen Brandanschlag in der Stuttgarter Geißstraße
vor 25 Jahren.

Ante B. (60), Ljuba B. (55), Zuzanna M. (57), Athina S. (24), Kristina S. (2), Nebahat S. (27),
ihre Tochter Aynül S. (4) und ihr ungeborenes Kind starben in der Nacht vom 15. zum 16.
März 1994 bei einem Brandanschlag auf das Mehrfamilien- und Geschäftshaus Geißstraße 7
in der Stuttgarter Altstadt.

Zu einer Erinnerungsveranstaltung für diese Menschen ludt die baden-württembergische
Beratungsstelle für Betroffene von rechter Gewalt LEUCHTLINIE zusammen mit dem
Bundesverband der Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer
Gewalt (VBRG) am 13. März 2019 in die Stuttgarter Gedenkstätte „Hotel Silber“ ein.
 „Ein Vierteljahrhundert ist seit dem grausamen Brandanschlag vergangen. Die Todesopfer
dieser rassistischen Gewalttat dürfen nicht vergessen werden“, betonte die
Opferberatungsstelle LEUCHTLINIE. Mit der Gedenkveranstaltung, an der rund 60 Personen

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teilnahmen, wurde in einem würdigen Rahmen an die Opfer des rassistischen
Brandanschlags und an das Leid der Hinterbliebenen erinnert.

In einem Podiumsgespräch wurden die zahlreich vorhandenen Anhaltspunkte für eine
rassistische Tatmotivation in den Blick genommen und ein Bogen zu aktuellen rassistischen
Gewalttaten gespannt.

Es sprachen:
 Prof. Dr. Tanja Thomas, Medienwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Transformationen
   der Medienkultur
 Chana Dischereit, Mit-Organisatorin im bundesweiten Aktionsbündnis „NSU-Komplex
   auflösen!“
 Gökay Sofuoğlu, Landesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Baden-Württemberg
   e.V., der beim Brand als Berichterstatter vor Ort war
 Engin Şanli, Rechtsanwalt
 Heike Kleffner, Geschäftsführerin des VBRG e.V., (Moderation)

Im Anschluss an die Veranstaltung gab es eine stille Gedenkaktion am Ort des
Brandanschlags mit den hell erleuchteten Namen aller Opfer.

LEUCHTLINIE-Workshops „An der Seite der Betroffenen von
rechter Gewalt“
Mit den Workshops „An der Seite der Betroffenen von rechter Gewalt“ gab die
Beratungsstelle LEUCHTLINIE Einblick in Arbeit, Grundlagen und Kontext ihres
Handlungsfeldes. Über interaktive Auseinandersetzung mit rechter, rassistischer und
antisemitischer Gewalt wurden den Teilnehmenden die Spezifika rechter Gewalt und die
Folgen für Betroffene sowie die Auswirkungen auf das gesellschaftliche Zusammenleben
aufgezeigt. Anhand von Praxisbeispielen wurden gemeinsam Formen der Unterstützung für
und Solidarisierung mit Betroffene(n) erarbeitet und bestehende Handlungsmöglichkeiten
vorgestellt.
Folgende Termine wurden angeboten:
     12.10.2019, Stuttgart
     24.10.2019, Böblingen
     21.11.2019, Freiburg

Cem Özdemir spendete Preisgeld für Betroffene von rechter Gewalt
Im Februar 2019 hatte der Bundestagsabgeordnete Cem Özdemir den mit 10.000
Euro dotierten „Dolf-Sternberger-Preis für öffentliche Rede“ erhalten, und zwar für
seine rhetorisch brillant vorgetragene Abrechnung mit der AfD im Deutschen
Bundestag vom 22.02.2018. Die AfD hatte damals beantragt, den gerade aus der
türkischen Haft entlassenen Journalisten Deniz Yücel zu maßregeln.
Einen Teil des Preisgeldes, 3000,- Euro, spendete Cem Özdemir –anknüpfend an
den Inhalt seiner Rede – für das Engagement der tgbw für Betroffene von rechter
Gewalt. Am 06.12.2019 erfolgte nun die offizielle Spendenübergabe im Rahmen
eines Besuchs des Stuttgarter Bundestagsabgeordneten bei der tgbw und der
Beratungsstelle LEUCHTLINIE.

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Cem Özdemir brachte im Gespräch seine Anerkennung für den langjährigen Einsatz
der tgbw für Minderheiten in unserer Geasellschaft zum Ausdruck und zeigte sich
überzeugt von der Notwendigkeit der Arbeit der Beratungsstelle LEUCHTLINIE

Engagement gegen Antisemitismus
und Rassismus
„Bunt statt braun“ – Auftakt mit Jilet Ayse

Auch 2019 wurde die Jugendkulturwoche „Bunt statt Braun“ im Kulturhaus Schwanen
in Waiblingen von der tgbw mit veranstaltet.

Der Auftakt fand am 18.11. mit einer Ausstellungsvernissage und der Kabarettistin
Jilet Ayse und ihrem Programm “Ghettolektuell” statt. Das gesamte Programm der
Woche bot zahlreiche interessante Workshops, Theater- und Filmvorstellungen – und
zum Abschluss das “Bunt statt braun-Festival” am 23.11. im Schwanen-Saal.
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Unter der Überschrift „Zivilcourage jetzt!”“ fand am 20.11. vormittags ein Planspiel für
Schulklassen ab Klasse 9 statt, das von der Fachstelle LEUCHTLINIE entwickelt
wurde. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten dabei im Rollenspiel ein
Bewusstsein für Ausprägungen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, für
Formen rechter Gewalt und für Mut zum Handeln

Solidaritätskundgebung für die Opfer von Halle
Nach dem menschenverachtenden Hass-Anschlag auf die jüdische Synagoge und
den Morden von Halle organisierte die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg
e.V. und die Stuttgarter Organisation „Lernort Geschichte“ gemeinsam eine
Kundgebung der Solidarität für die jüdischen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland
und die Opfer. Rund 500 Menschen nahmen am 13.10.2019 vor der Stuttgarter
Hospitalkirche daran teil - darunter Oberbürgermeister Fritz Kuhn und viele
Vertreter_inen der Stadtspitze.Der Landesvorsitzende der tgbw, Gökay Sofuoglu,
Stuttgarts OB Fritz Kuhn, der Beauftragte der Landesregierung von Baden-
Württemberg gegen Antisemitismus, Dr. Michael Blume und die Poetry Slamerin
Hannah hatten die richtigen Worte für diesen Anlass gefunden!

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Jugendpartizipation
Pizza und Politika
Durch den Austausch mit Jugendlichen wurde der Bedarf nach einem innovativeren
Diskussionsformat formuliert. Das hatte die tgbw zum Anlass genommen, um ein neues
Format bereitzustellen. Unter dem Titel „Pizza und Politika“ wurden Jugendliche eingeladen,
um in einer entspannten Atmosphäre über politische Themen zu diskutieren, die die
spezifische Lebenswirklichkeit als „türkeistämmige“ Jugendliche betreffen (können).
Folgende Termine und Themen wurden umgesetzt:
21.1.2019: Thema Jugend und Politik
25.03. 2019: Andrej ist anders und Selma liebt Sandra

Gemeinsam laut – gemeinsam stark: Young Voices

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Mit dem Projekt „Young Voices“ konnte die tgbw
2019 den Aufbau neuer Jugendverbände
unterstützen und vorantreiben. Ziel war es,
nachhaltige Strukturen in der Jugendarbeit zu
schaffen und dabei den Prozess der Etablierung
einer Jugendorganisation anzustoßen. Dabei
sollte die Vielfalt und Heterogenität der
unterschiedlichen     Jugendgruppen      erhalten
bleiben.
Das Projektziel wurde durch Vernetzung auf
lokaler Ebene verwirklicht. Örtliche Treffen
gaben den Jugendlichen dabei die Möglichkeit,
miteinander in Kontakt zu treten und in einen
Interessenaustausch zu kommen. Hierbei
sollten die Jugendlichen ihre Zielrichtungen und
Interessen selbst festlegen und diese schließlich
in    Form      von     partizipativen   Aktionen
verwirklichen. Dabei wurden sie sowohl fachlich
als auch prozessual stets von einer oder einem
festen Ansprechpartnerin oder -Partner begleitet
und unterstützt. Eine ganztägige Klausurtagung im September konnte den
Identitätsfindungsprozess der Jugendlichen schließlich vertiefen. Die Ergebnisse der Klausur
sollten dann als Grundlage für den Aufbau der emanzipativen Jugendorganisation „Young
Voices tgbw“ dienen.

#wehearyou – a Saturday for Future - Jugendbeteiligungskongress
für                                                      Vielfalt
Am 20. Juli 2019 veranstaltete die tgbw im Zentrum "Komma – Jugend und Kultur" in
Esslingen                      einen                   Jugendbeteiligungskongress.
Einen Tag lang diskutierten junge Menschen zwischen 14 und 27 Jahren ihre
Themen und Anliegen und berieten gemeinsam neue Ideen für Lösungen und Wege.
Der Kongress ermöglichte die Vernetzung und den Austausch ganz verschiedener
Jugendlicher,     die     sich   im     Alltag oftmals   gar   nicht    begegnen.
Wir wollen Vielfalt erleben und dabei…
Am Ende des Tages konnten alle Themen, Ideen und Forderungen der Jugendlichen
auch Entscheiderinnen und Entscheidern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
vorgestellt und mit ihnen diskutiert werden.

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Geflüchtetenhilfe
Welcome                              2                          Baden-Württemberg
Auch 2019 wurde das Projekt Welcome 2 Baden-Württemberg umgesetzt. Es handelte sich
um ein Teilprojekt mit zwei Jahren Laufzeit, das in Kooperation mit diakonischen
Einrichtungen aus dem badischen Raum und mit dem Flüchtlingsrat Baden-Württemberg
durchgeführt wurde. Das Projekt insgesamt richtete sich an Asylsuchende, an Geflüchtete
mit Bleiberecht, ehrenamtlich Engagierte in der Geflüchtetenhilfe, sowie an Fachkräfte. Es
hatte zum Ziel, die Wirksamkeit des Asylverfahrens für geflüchtete Menschen zu verbessern
und      den     Zugang      der     Betroffenen     zu      ihrem    Recht     zustärken.

Im Rahmen dieses Projekts bot die tgbw ein Qualifizierungsangebot für Hauptamtliche zum
Thema "besonders schutzbedürftige Geflüchtete mit Behinderung" an, das aus drei Teilen
bestand: Einem Einführungs-Webseminar, bei dem Basiswissen vermittelt wurde, einem
Workshop, bei dem das Thema vertieft wurde und konkrete Handlungsmöglichkeiten
vorgestellt wurden, sowie einer Nachbereitung.

1. Einführungs-Webinar
Das Webseminar gab einen ersten Einblick in die Situation und Bedarfe von Geflüchteten mit
Behinderungen oder gesundheitlichen Einschränkungen. Es vermittelte Basisinformationen
zu den Themen Behinderungsarten und zum Umgang mit Behinderung bzw. mit
Entwicklungsverzögerung in verschiedenen Kulturkreisen, Schwerpunkt Islam.
2. Workshop
Der Workshop bot den Teilnehmer_innen Vertiefungen in die Themen: spezifische
Leistungen (Pflegeversicherung, u.a.), Inklusion, interkulturelle Aspekte zur Pflege,
Behinderung und Asyl.

3. Austausch zur Umsetzung:
Eine Nachbesprechung bot die Möglichkeit, Umsetzungserfolge, Schwierigkeiten und neu
aufgekommene Fragen zu klären.

Das Projekt wird aus Mitteln des Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen
Union kofinanziert.

#DYP – DEEP Young Parliament startete durch
Unser EU-Projekt #DYP, das als Zielsetzung die politische Partizipation von jungen
Drittstaatler_innen fördert, führte 2019 ein reichhaltiges Schulungs- und Freizeitangebot
durch. Wir setzten den Schwerpunkt darauf, Jugendliche mit Flucht- und
Migrationshintergrund in ihrer Selbstbestimmung und Artikulationsfähigkeit zu stärken. Dafür
organisierten wir Ideenworkshops, Barcamps und einen Jugendkongress. Bei diesen
Veranstaltungen ermöglichten wir den Teilnehmenden, reflektierte Diskussionen zu
jugendpolitischen Themen zu führen und eigene Ideen für zukünftige Veranstaltungen zu
sammeln.
Basierend auf diesen Ergebnissen Mit 20 Teilnehmer*innen begann am 03. Mai die JuLeiCa
Ausbildung für Jugendliche mit Fluchterfahrung. Die Teilnehmer*innen nahmen
hochengagiert an den Diskussionen teil, stellten kritische Fragen und zeigten ein
außergewöhnliches Maß an Interesse und Reflexionsfähigkeit. Nach Abschluss aller sechs
Pflichtmodule und optionaler Vertiefungsmodule erhielten die Teilnehmer*innen eine
Jugendleiter*innen-Card und waren damit zertifiziert, Freizeiten mit Jugendlichen zu
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organisieren. Das klassische JuLeiCa Konzept hatte das #DYP Team für die Zielgruppe
junge Geflüchtete überarbeitet und setzte den Schwerpunkt auf Partizipation, nachhaltiges
gesellschaftliches Engagement und Stärkung von Eigenverantwortung. Die Module deckten
Themen ab wie „Gruppendynamik und Teambuilding“, „Erste-Hilfe-Kurs“, „Rechtliche
Grundlagen der Aufsichtspflicht“, „Interkulturelles Lernen“ und „Partizipation und Strukturen
der Jugendarbeit in BW“. Nach der Grundausbildung half die tgbw den Teilnehmer*innen
dabei, sich in bestehende Strukturen der Jugendarbeit einzugliedern.
#DYP wurde von der tgbw in Kooperation mit dem Jugendwerk der AWO Württemberg, der
Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit BW und Pyramidea durchgeführt und von dem
Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert.

Arbeitsleben
Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein –
tgbw in Stuttgart macht „stark im Beruf“
Das Bundesprogramm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“
unterstützt Frauen mit Kindern und Berufswunsch erfolgreich auf ihrem Weg in die
Berufstätigkeit. Seit 2014 fördert das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit dem
Europäischen Sozialfonds rund 90 Kontaktstellen, die Mütter „Stark im Beruf“ machen.
Bundesweit erreichte das Programm seit dem Programmstart 2015 über 8.800 Mütter. Der
Erfolg zahlte sich aus: 2019 ging die Förderung in die zweite Runde und läuft bis 2022.
Als Kontaktstelle für die Region Stuttgart ist die Türkische Gemeinde in Baden-Württemberg
e.V. (tgbw) eine von 90 Organisationen, die am Programm „Stark im Beruf – Mütter mit
Migrationshintergrund steigen ein“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend teilnehmen.
Einen entscheidenden Erfolgsfaktor des Programms stellte die Zusammenarbeit mit
Kooperationspartnern vor Ort dar. Gemeinsam mit Berufsschulen und Pflegeheimen machte
sich die tgbw für Mütter mit Migrationshintergrund stark.
Um Teilnehmerinnen für das Programm zu gewinnen, arbeitete die tgbw als Kontaktstelle
eng mit Kooperationspartnern aus dem Bereich des Arbeitsmarkts zusammen.

Inklusion
Experte für Inklusion aus der Türkei
Im Rahmen des Projekts „Mittendrin statt nur dabei“ führte die tgbw am 17. Februar 2019 in
den Räumlichkeiten der DITIB-Moschee Ostfildern eine informative Vortragveranstaltung
durch, die den Teilnehmer_innen neue Perspektiven eröffnen konnte. Der Referent, Adem
Kuyumcu (Istanbul/Türkei), ist Spezialist für die Kommunikation mit Menschen mit
Beeinträchtigungen und gesundheitlichen Einschränkungen sowie für Inklusion. Er stellte
Mittel und Wege vor, die mithelfen können, Menschen mit körperlichen und geistigen
Einschränkungen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen und ihnen
Chancengleichheit und Gleichberechtigung zu gewährleisten. Ein wichtiger Schwerpunkt war
die Stärkung des Bewusstseins für die Bedürfnisse dieser Menschen. Außerdem wurden die
kulturellen Spezifika im Umgang mit Behinderung und deren gesellschaftliche Akzeptanz in

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der türkischen Community in Deutschland thematisiert. Adem Kuyumcu unterstrich dabei
insbesondere die Bedeutung der ständigen Aufklärung und Sensibilisierung der Gesellschaft,
um die Inklusion voran zu bringen.
Der Vortrag wurde von den über 50 Besucher_innen mit großem Interesse aufgenommen
und im Anschluss rege diskutiert. Es schlossen sich individuelle Beratungsgespräche mit
dem Referenten und Projektmitarbeiter_innen an.

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LSBTTIQ
CSD-Aktivitäten der tgbw 2019

2019 war die tgbw bei mehreren Veranstaltungen im Rahmen des Christopher-Steet-Day-
Programms in Stuttgart aktiv:

21. Juli, Herrengedeck: Wann ist ein Mann ein Mann?
Podiumsdiskussion der Friedrich-Ebert-Stiftung, mit Olcay Miyanyedi von unserem Projekt
„Andrej ist anders und Selma liebt Sandra"
16:30-18:30 Uhr in der Weissenburg (Weissenburgstraße 28a)

 24. Juli, Mut zur freien Entfaltung im Bildungsbereich
Wie kann Schule ihrem Auftrag gerecht werden, alle Schüler*innen entsprechend ihrer
Persönlichkeit zu fördern? Eine Kooperationsveranstaltung von GEW (Arbeitskreis
Lesbenpolitik), des fetz und der tgbw.
19-21 Uhr in der GEW Landesgeschäftsstelle (Silcherstraße 7, Hinterhaus, Großer
Sitzungssaal)

25. Juli, Film- und Game-Abend: Kurzfilme zum Projekt "Andrej ist anders und Selma
liebt Sandra“ und das Computerspiel "Selma’s Story"
Wir haben zu den Lebensgeschichten von jungen LSBTTIQ Menschen mit
Migrationshintergrund aus der Region Stuttgart Kurzfilme produziert und die Geschichte

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einer jungen lesbischen muslimischen Frau in ein Computerspiel gepackt. Wer miterleben
mag, wie es ihr im Coming-out ging: die App kann im Google Play Store und iOS-Store
heruntergeladen werden (suchen nach „Selmas Story“). Bei der Veranstaltung stellen wir
Filme und Spiel vor und kommen mit den Macher*innen ins Gespräch.
18-20 Uhr in unseren Räumen in der Reinsburgstraße 82

tgbw zum vierten Mal Teil der CSD-Politparade
Die tgbw nahm auch 2019 Jahr an der CSD-Politparade in Stuttgart teil, um für
Gleichberechtigung, Menschenrechte und Partizipation einzustehen.
Mitreißende Musik von der unüberhörbaren Soundanlage „Black Pearl“, bunte T-Shirts mit
dem Motto "Sevmeyelim de taa mı dönelim? Sollen wir lieben oder versteinern?", ein
Oldtimer-Traktor als Zugmaschine, Transparente für Vielfalt, für Menschenrechte, für die
Freiheit der Liebe und gegen Homophobie und Rassismus, geschwungene Tücher in
Regenbogenfarben, und überall strahlende und lachende Gesichter – so zogen insgesamt
rund 200 Teilnehmer_innen der tgbw- Fußgruppe tanzend durch die Stuttgarter Innenstadt.
Immer wieder schlossen sich Menschen der Gruppe an, die mit ihrer Feierlaune schnell die
Zuschauerreihen ansteckte und oft spontan bejubelt wurde.
Die inzwischen vierte Teilnahme der tgbw an der CSD-Politparade war ein tolles Ereignis mit
einer wunderbaren Stimmung und unterstrich auf lebendige Weise das diesjährige
Stuttgarter CSD-Motto: „Mut zur Freiheit!“.
Einer der Teilnehmer drückte in einem Post seine Freude über die Aktion so aus:
„Danke an alle so wunderbaren Menschen! Jeder einzelne von euch macht das Leben
lebenswert und gibt einem den Mut und das Gefühl, so wie man ist, richtig und überragend
zu sein!“

LSBTTIQ*-Jugendliche stärken!
Vom 11.09. - 12.09.2019 veranstaltete die tgbw im KVJS-Tagungszentrum in
Gültstein die Transferveranstaltung des KVJS-Modellprojekts „Andrej ist anders und
Selma liebt Sandra“. Die Fortbildung hatte zum Ziel, für die Lebenslagen von jungen
Menschen, die sich nicht den normativen Erwartungen der geschlechtlichen Identität
oder sexuellen Orientierung zuordnen, zu sensibilisieren und dazu beizutragen, dass
diese in der Kinder- und Jugendhilfe einen sicheren Raum finden können.

Gewaltprävention
Unsere Stimme gegen Hass im Ländle
Mit der Aktion „Unsere Stimme gegen Hass im Ländle“ wollte das tgbw-Projekt
"kNOw HATE CRIME!" für Demokratie und Menschenrechte Stellung beziehen. Es
sollte eine landesweit wahrnehmbare und starke Stimme der Zivilgesellschaft
entstehen, die sich kritisch, entschlossen und gewaltfrei zu antidemokratischen,
rassistischen und menschenfeindlichen Aktivitäten äußert und dazu verhält.

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Dazu sammelten wir ganz konkret formulierte Statements, die mit dem Halbsatz „Wir
wollen keinen Hass im Ländle...“ beginnen. Die beteiligten Organisationen
vervollständigten den Satz mit ihrer eigenen Position oder Motivation. Ein Satz – eine
klare Haltung!
Die Statements wurden auf der Homepage www.kein-hass-im-laendle.de
veröffentlicht.
Angesprochen      wurden    lokale     Bündnisse,    Vereine,    Verbände,     NGOs,
Gewerkschaften und viele mehr aus ganz Baden-Württemberg.

„kNOw HATE CRIME!“ – Weiterbildung erfolgreich 2019 in
Karlsruhe umgesetzt
Die zweite Staffel der Weiterbildungsreihe für Beratungs- und Handlungskompetenz im
komplexen Problemfeld der Hasskriminalität setzte das tgbw-Projekt „kNOw HATE CRIME!“
von März bis Juli 2019 erfolgreich in Karlsruhe um.
Die Grundausbildung, die bereits 2018 mit sehr guter Resonanz in Stuttgart durchgeführt
wurde, bestand aus 8 Modulen, jeweils 4 Zeitstunden pro Modul. Es nahmen insgesamt 156
Personen an der Weiterbildung teil:
    1. Konzept der Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit (GMF) in Theorie in Praxis
    2. Konzept Hate Crime und Anwendung im Bereich der Polizeiarbeit
    3. Aktuelle Formen von Antiziganismus
    4. Extremismustheorie
    5. Aktuelle Formen von Homo- und Transfeindlichkeit
    6. Aktuelle Formen von Antisemitismus
    7. Hilfen zur Bewältigung von Opfererfahrungen
    8. Empowerment von potenziellen Betroffenengruppen
Es wurden zusätzlich vier Vertiefungsmodule durchgeführt:
 1. und 2.: je ganztägig, 17. u. 18.11. 2018, ("Gewaltfreie Kommunikation"), 15 TN
3.: 10.05. 2019, (Religiös begründeter Extremismus") 20 TN
4.: 25.10.2019, ("Trauma und Rassismus") 14 TN
Das Projekt „kNOw HATE CRIME!“ wird aus Mitteln des Fonds für die Innere Sicherheit der
Europäischen Union kofinanziert.

Expert*innengremium: Aktionsnetz gegen Hate Crime
Das von der tgbw im Rahmen de Präventionsprojektes "kNOw HATE CRIME!" etablierte
"Aktionsnetzwerk kNOw HATE" hatte 2019 eine Interessensabfrage durchgeführt und sich
auf einen kontinuierlichen Arbeitsmodus geeinigt. Es hat sich als aktives Arbeitsgremium
etabliert, das neben dem fachlichen Austausch die fachliche Kooperationen fördern möchte.
Dazu wurden und werden für jede Sitzung Fachleute aus dem Themenbereich
Hasskriminalität und Prävention für Vorträge und Inputs eingeladen. Das Aktionsnetz konnte
auf diese Weise ein hohes fachliches Niveau erreichen und Mitglieder hinzugewinnen.

Das "Aktionsnetz kNOw HATE!" traf sich 2019 an folgenden Terminen zu folgenden
Schwerpunktthemen:

          11.03.2019, "Wohin können sich Betroffene von Hate Speech und Hate Crime
           wenden?". Referenten: Stefan Kluger, LKA BW und Stephan Ruhmannseder,
           "Meldestelle Respect"
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    08.07. 2019: „Beispiel Hessen: Hatespeech im Koalitionsvertrag", Referentin:
             Anna-Lena v. Hodenberg, HateAid

            14.10. 2019: "Angriffe auf Amts- und Mandatsträger", Referent: Marc Elxnat,
             Deutscher Städte- und Gemeindebund

Stuttgarter Präventionspreis 2019
Das Projekt "kNOw HATE CRIME!" beteiligte sich beim Stuttgarter Präventionspreis und
konnte dort am 09.10. eine Anerkennung durch die Stadt Stuttgart und die Stabsstelle
Sicherheitspartnerschaft in der Kommunalen Kriminalprävention entgegen nehmen.

tgbw war Mitveranstalter des 10. Karlsruher Präventionstags 2019
Unter dem Motto „Medien. Demokratie. Kompetenz.“ fand am 22. Oktober von 9 Uhr bis 16 Uhr der 10. Karlsruher
Präventionstag in der Stadthalle Ettlingen statt. Zum ersten Mal war die tgbw in diesem Jahr Mitveranstalter, und
zwar mit dem Präventionsprojekt „kNOw HATE CRIME!“, das vom Fonds für die Innere Sicherheit der
Europäischen Union kofinanziert wird.

Der Karlsruher Präventionstag war erneut eine Veranstaltung, die von einem Netzwerk unterschiedlichster
Organisationen getragen wurde.

Die Zielgruppe waren Lehrer*innen, Sozialpädagog_innen, Verwaltungsleute, Polizist_innen und Ehrenamtliche.
Seit dem Jahr 2010 beschäftigt sich der Präventionstag aktuellen gesellschaftspolitischen Themen, in deren
Zentrum das Thema PRÄVENTION steht. 2019 standen Bedeutung und Rolle der Medien für unsere freiheitliche
Demokratie und die Wirkungen der Mediennutzung auf junge Menschen im Mittelpunkt. Es gab zwei
Hauptvorträge und 11 Workshops, die alle doppelt angeboten wurden und mit rund 400 Teilnehmenden sehr gut
besucht waren.

Antidiskriminierungsarbeit
Elele – Hand in Hand gegen Diskriminierung Geflüchteter

Das Projekt ElEle gegen Diskriminierung konnte 2019 eine Vielzahl von Menschen dabei
unterstützen, einen für sie angemessenen Umgang mit erlebter Diskriminierung und auch mit
vorhandener Angst vor Diskriminierung zu finden. Besonders hilfreich war dabei der Einsatz
der durch die Projektleitung erstellten Arbeitshilfe "Hand in Hand" (s. Publikationen).
Die Arbeitshilfe kam bei zahlreichen Veranstaltungen mit Geflüchteten im Rems-Murr-Kreis
zum Einsatz. Dabei arbeitete die ElEle-Projektleitung mit einer Reihe von
Partnerorganisationen zusammen, die im Themenfeld aktiv sind und bereits vertrauensvolle
Beziehungen zu Geflüchteten aufgebaut hatten.
Das VwV-Integration geförderte Projekt „ElEle - Hand in Hand gegen Diskriminierung“
beteiligte sich außerdem 2019 aktiv an der Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft
Antidiskriminierung.

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Salafismusprävention
tgbw beteiligte sich am Fachtag „Tschetschenisch-salafistische
Szene in Deutschland“

Gemeinsam mit der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem Demokratiezentrum
Baden-Württemberg und dem Landeskriminalamt richtete die tgbw am 26. März 2019 den
Fachtag in Hohenheim aus, welcher die Relevanz der salafistischen Szene
tschetschenischer Ausprägung unter Beteiligung von Expert*innen, Akteuren aus der
Strafverfolgung und Zivilgesellschaft diskutierte.
Bereits im letzten Jahr war die tgbw Projektpartner und veranstaltete den Fachtag
„Salafismus in Deutschland“ in Weingarten.

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
DSGVO-konform
Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der tgbw wurde 2019 aktiv und professionell betrieben.
Es wurden insgesamt 18 Pressemitteilungen für deutschsprachige Medien und 4 für
türkischsprachige Medien veröffentlicht. Die Pressemitteilungen wurden jeweils auch auf der
tgbw-homepage veröffentllicht.
Der tgbw-Newsletter wurde in fünf Ausgaben an die Abonnent_innen versandt.
Entsprechend den Vorschriften der DSGVO wurde der Anbieter des Newsletter-Betreibers
auf ein datenschutzkonformes, europäisches Portal umgestellt.
Die Homepages der tgbw und einzelner Projekte wurden auf aktuellem Stand gehalten.
Verstärkt wurde Öffentlichkeitsarbeit auch auf den Social Media-Kanälen der tgbw betrieben,
auf facebook, twitter, Youtube.
Es gab darüber hinaus zahlreiche Medienanfragen, auf die wir reagieren und somit unsere
Arbeit einem breiten Publikum bekannt machen konnten.

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Publikationen
Gesellschaftsreport Baden-Württemberg
Die tgbw engagiert sich seit 2015 in der Beratung lesbischer, schwuler, bisexueller,
transgender, trans-, intersexueller und queerer Menschen (LSBTTIQ). Unser Schwerpunkt
dabei sind Menschen, die außerdem einen migrantischen oder religiösen familiären
Hintergund haben. Die Beratung findet im Rahmen des landesweiten Beratungsnetzwerks
für LSBTTIQ statt (https://www.netzwerk-lsbttiq.net/beratung-selbsthilfe/beratung). Zur Arbeit
dieses Beratungsnetzwerks hat das Sozialministerium nun einen Gesellschaftsreport
herausgegeben (Gesellschaftsreport BW 1-2019: Beratung zur Anerkennung ausländischer
Berufsqualifikationen in Baden-Württemberg (PDF)). Der Report gibt einen Überblick über
die Personen, die wir gemeinsam im Beratungsnetzwerk bis Ende 2018 unterstützt haben,
ihre Beratungsanliegen und die Arbeitsweise im Netzwerk.

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ElEle - Arbeitshilfe               „Hand          in   Hand“    zum   Themenfeld
Diskriminierung

Die Arbeitshilfe "Hand in Hand" zum Themenfeld Diskriminierung und Hate Speech
ist in zwei Teilen aufgebaut. In Teil 1 werden die internationalen und nationalen
Bestimmungen zum rechtlichen Schutz der Individuen vor unmittelbarer und
mittelbarer Diskriminierung vorgestellt. Vielen Menschen sind die rechtlichen
Schutzregelungen nicht oder nur unzureichend bekannt. In der Konsequenz kam und
kommt es bei Fällen von Diskriminierung nur selten zur Anzeige und Verfolgung.

Teil 2 der Arbeitshilfe widmet sich dem Umgang mit Hate Speech und
Stammtischparolen. Erkenntnisse aus den Arbeitsprozessen während der
Projektlaufzeit konnten in die abschließende Formulierung der Arbeitshilfe
einbezogen werden. Aktuellen Entwicklungen konnte so Rechnung getragen werden.

Alle Projekte 2019 im Überblick:
LSBTTIQ
Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein
Leuchtlinie
Mittendrin statt nur dabei
Patenschaften für Geflüchtete
Bufdi - tgd
Botschaft für Flüchtlinge
DEMO - Zusammenhalt durch Teilhabe
Ran ans Leben
Gekommen um zu bleiben
Parti-Klick
Armut? - We Are Mut!
Elele
TRinD – Türkei in Deutschland
Jugend bewegt
kNOw hatecrime
Da-gegen.Rede
#Deep-Young Parliament
Welcome2BW
LSBTTIQ* Muslim*innen
Stark im Beruf
uWM plus
Struktur - LJR

11/2020 WS                              Quellennachweis: Bilder von pixabay.com

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