Technikbroschüre Expertenwissen für Hörakustiker - signia-pro.de - Signia Pro

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Technikbroschüre
Expertenwissen für Hörakustiker.

                                   Hörsysteme

signia-pro.de
Technikbroschüre Expertenwissen für Hörakustiker - signia-pro.de - Signia Pro
Inhaltsverzeichnis
1. primax-Highlights              4
   SpeechMaster                   4
   EEG-Messung Höranstrengung     6
   HD Musik                       8
   TwinPhone                      9
   Wireless CROS / BiCROS        10
   EchoShield                    12

2. e2e wireless 3.0              14

3. Störgeräusch-Management       18
   Störgeräuschreduktion18
   Sprachanhebung (Wiener Filter)19
   SoundSmoothing20
   Mehrkanal-AGC-O21

4. Direktionales Störgeräusch-Management   22
   TruEar22
   Adaptives Mehrkanal-Richtmikrofonsystem 23
   Richtwirkung Plus 24
   Binaurale Mikrofonnetzwerke	            28
   OneMic-Richtmikrofonsystem 29
   SpeechFocus30
   SpeechFocus 360	                        31
   eWindScreen Monaural 32
   eWindScreen Binaural 33
   Fokus Individuell34
   Richtung Individuell	                   35

5. Feedback-Management           36

6. Frequenzkompression           40

7. Tinnitusversorgung                    46
   Noiser- oder Tinnitus-Notch-Therapie? 46
   Tinnitus-Notch-Therapie	              48
   Nützliche Hinweise für die Anpassung  49
   Studienergebnisse	                    50

8. Konnektivität                 52
   Streaming ASL                 52

9. Lithium-Ionen-Technologie     54

   Notizen                       58
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primax-Highlights                                                                                                                                                                                                                                   primax-Highlights

SpeechMaster                                                                                                                                                                                                                                                             1

Reduzierte Höranstrengung nachgewiesen.

                                 Kundenberatung:                                 len reduziert, egal aus welcher Richtung sie            1. Störgeräuschmanagement                      und aus welcher Richtung die Signale kom-
Info                             primax-Hörsysteme schaffen bildlich ge-         kommen. Bei der technischen Realisierung                Mit SpeechMaster wird der Signaltyp, den       men. So werden auch störende Sprecher re-                           Info
                                 sprochen mehr Nähe zum Gesprächspart-           dieses Effekts in primax-Hörsystemen der                die Mikrofone aufnehmen, akkurat identifi-     duziert, die sich beispielsweise hinter dem
SpeechMaster steuert die         ner und einen größeren Abstand zu stören-       Leistungsklassen 7px, 5px und 3px kommen                ziert. Während Sprachsignale unangetas-        Gesprächspartner befinden. Im Fokus eines      Eine besonders bemer-
harmonische Zusammen­            den Schall­quellen. Das macht das Hören         drei Funktionen zur Anwendung: das Störge-              tet bleiben, werden Geräusche reduziert.       Richtmikrofons hingegen würden sie ver-        kenswerte SpeechMaster-
arbeit einer Vielzahl von        sehr viel leichter.                             räuschmanagement, die adaptive Richt­                   Die adaptiven Funktionen dahinter:             stärkt. Der Zielsprecher wird hervorgehoben,   Funktion: der Zieldetektor.
Einzelfunktionen, um ein                                                         mikrofon-Technologie und eine neuentwi-                 Sprach- und Störlärm-Manager, Direktio-        während leisere Sprecher am Nebentisch re-     Für mehr akustische Nähe
Ziel zu erreichen: die Höran­-   Expertenwissen:                                 ckelte Funktion: der Zieldetektor.                      nale Sprach­anhebung, SoundSmoothing           duziert werden. Kundenbeschwerden wie          zum Gesprächspartner
strengung des Hörgeräte­         Je nachdem, wie leicht oder schwer ein                                                                  und eWindScreen Binaural.                      „Ich höre die Leute am Nachbartisch lauter     und größere Distanz zu
trägers zu reduzieren. Und       Sprecher zu verstehen ist, verändert sich                                                                                                              als meinen Gesprächspartner“ gehören da-       anderen Schallquellen.
dieses Ziel wurde nach­          auch die Höranstrengung. Eine visuelle Ana-                                                             2. Richtmikrofon-Technologie                   mit praktisch der Vergangenheit an.
weislich erreicht.*              logie, dargestellt in Abbildung 1, macht das                                                            Das binaurale Richtmikrofonsystem von
                                 klar: Je höher der Kontrast zwischen den                                                                primax arbeitet exakt in bis zu 48 Frequenz-
                                 Punkten, welche die Buchstaben bilden, und                                                              kanälen. Je nach Umgebungslautstärke steu-
                                 den Punkten der Umgebung ist, desto ein-                                                                ert es den Fokus nach vorne mit einer Prä-
                                 facher sind die Buchstaben lesbar. Das Prin-                                                            zision von bis zu 20 Grad von der Mitte
                                 zip in Signia Hörsystemen mit SpeechMaster                                                              und reduziert die Höranstrengung in lau-
                                 ist ähnlich. SpeechMaster steuert und verbin-                                                           ter Umgebung besonders effektiv. Seine
                                 det eine Vielzahl von Algorithmen und Pro-                                                              hohe Wirksamkeit erzielt es durch draht­
                                 zessen, um die Höranstrengung zu verrin-                                                                lose Übertragung und binaurale Verarbei-
                                 gern. In einer Studie, die an der University                                                            tung von Audiodaten.
                                 of Northern Colorado* durchgeführt wur-
                                 de, reduzierte SpeechMaster während ei-                                                                 3. Zieldetektor
                                 nes Sprachtests die Höranstrengung sig-                                                                 Richtmikrofone setzen erst bei lauterem
                                 nifikant. Dies konnte nicht nur subjektiv,                                                              Stör­schall ein und nehmen alle Schallquel-
                                 sondern mittels EEG-Messung auch objek­                                                                 len auf, die in ihrem kegelförmigen Fokus
                                 tiv bestätigt werden.                                                                                   liegen. Die neuentwickelte Funktion „Ziel-
                                                                                                                                         detektor“ dagegen hebt den dominanten
                                 Die technische Umsetzung                                                                                Zielsprecher auch in ruhigerer Umgebung
                                 Im Universalprogramm wird der Gesprächs-                                                                hervor und senkt alles andere ab – auch
                                 partner, der durch seine dominante Sprach-                                                              andere Sprecher vor oder hinter dem Ge-
                                 lautstärke identifiziert wird, hervorgehoben                                                            sprächspartner. Unabhängig davon, ob es
                                 und alle anderen störenden Geräuschquel-                                                                sich um Geräusche oder Sprache handelt

                                                                                                Abbildung 1: Das Funktionsprinzip          Abbildung 2: Beispiel für eine Hörsi-
                                                                                                von SpeechMaster visuell darge-            tuation mit aktiviertem Zieldetektor.
                                                                                                stellt: Die Erhöhung des Kontrasts         Auch ohne Aktivierung des Richt-
                                                                                                erleichtert das Verstehen. Die Redu-       mikrofonsystems werden der Ge­-
                                                                                                zierung der Höranstrengung mit             sprächspartner hervorgehoben und
                                                                                                SpeechMaster wurde objektiv per            andere Schallquellen reduziert –
                                                                                                EEG-Messung nachgewiesen.*                 Geräusche wie auch störende
                                                                                                                                           Sprache.
                                                                                                * Studie an der University of Northern
                                                                                                Colorado, 2015, zur Prüfung der
                                                                                                Wirksamkeit neuer Features der
                                                                                                primax-Plattform mittels fortlaufen-
                                                                                                der Sammlung und Auswertung
                                                                                                von Daten per EEG, während die
                                                                                                Studienteilnehmer Sprachtests aus-
                                                                                                führten. Für die primax-Features
                                                                                                SpeechMaster und EchoShield
                                                                                                wurde eine signifikante Reduktion
                                                                                                der Höranstrengung nachgewiesen,
                                                                                                wenn die Features aktiviert waren.

4                                                                                                                                                                                                                                                                    5
Technikbroschüre Expertenwissen für Hörakustiker - signia-pro.de - Signia Pro
primax-Highlights                                                                                                                                                                                                                                    primax-Highlights

EEG-Messung Höranstrengung                                                                                                                                                                                                                                               1

                             Höranstrengung ist der mentale Aufwand,       störung, wobei keine aktive mentale Verar-                  Analyse der EEG-Kurven                          recht gleichmäßig um den Einheitskreis he­
Info                         der beispielsweise beim Verstehen von         beitung notwendig ist. Die Person muss                                                                      rum verteilt. Bei schwierigeren Aufgaben,                              Info
                             Sprache entsteht. Mittels einer objektiven    nicht wach sein, ganz im Gegenteil. Gerade                  Bei akustisch evozierten BERA-Kurven wer-       die mehr Höranstrengung erfordern wie bei
Ein neuentwickeltes EEG-     Elektroenzephalografie-Messung (EEG)          Kinder werden meist sediert, damit sie                      den Delay (Verzögerung) und Ausprägung          einer schwierigen Sprachverständnisaufga-        Mittels EEG-Messung der
Auswertungsverfahren         und einem neu entwickelten, wissenschaft-     schlafen und keine Störfaktoren in die Mes-                 der Amplitude bei verschiedenen Stimu-          be, sind die kleinen blauen Kreise ungleich-     Aktivität höherer Hirnebe-
erfasst die mentale          lichen Auswertungsverfahren konnte ge-        sung einfließen. Die BERA wird im Deut-                     luspegeln beurteilt und verglichen. Der         mäßig verteilt (Kreisdarstellung rechts). Hier   nen und der Auswertung
Verarbeitungsaktivität des   ­­zeigt werden, dass SpeechMaster-Funktio-    schen auch Hirnstammaudiometrie genannt.                    Klickstimulus ist dabei stets gleich. Da die    ist eine Anhäufung im Quadranten unten           der Gleichmäßigkeit der
Gehirns während einer        nen in primax­-Hörsystemen die Höran-                                                                     Aufgabe zur Erfassung von Höranstrengung        links zu erkennen.                               Kurvenphase während
Sprachverständnisaufgabe     strengung signifikant verringern.1 Diese      EEG-Kurven zur Erfassung von Höranstren-                    eine komplexe Sprachverständnisaufgabe                                                           einer Sprachverständ-
und visualisiert damit die   Auswertungsmethode wurde in Zusammen-         gung sind den BERA-Kurven ähnlich, geben                    ist und kein gleichbleibender Stimulus als      Mathematisch gesprochen wird mittels Ray-        lichkeitsaufgabe kann
Höranstrengung.              arbeit mit den Wissenschaftlern von Sys-      jedoch Aktivitäten von höherer Stelle des                   Auslöser eingesetzt wird, kann man keine        leigh Test der Grad der Gleichmäßigkeit          Höranstrengung auf wis-
                             tems Neuroscience und Neurotechnology         neuronalen Pfades wieder. Entgegen einer                    gleichförmigen EEG-Antwortkurven erwar-         berechnet. Die Ergebnisse verteilen sich in-     senschaftlichem Niveau
                             Unit des Universitätsklinikums des Saarlan-   BERA-Messung wurden bei der EEG-Mes-                        ten. Bei der neuentwickelten EEG-Methode        nerhalb einer Spanne von 0 (keine Höran-         objektiv erfasst werden.
                             des, dem Leibniz-Institut für Neue Materia­   sung, die an der Universität von Northern                   wird die Phasencharakteristik der Antwort-      strengung) bis 1 (extreme Höranstrengung).
                             lien sowie von Key Numerics entwickelt.       Colorado zum Einsatz kam1, keine gleich-                    kurven betrachtet.                              Mit dieser Methode ist es also möglich, Hör-
                                                                           bleibenden Klicksignale als Stimuli ver-                                                                    anstrengung während einer komplexen
                             BERA versus EEG                               wendet, sondern herausfordernde kognitive                   Phasen der neurophysiologischen Schwin-         Sprachverständlichkeitsaufgabe objektiv
                                                                           Sprachverständnisaufgaben. Es wurden so-                    gungen werden als Winkel in Grad gemes-         und auf wissenschaftlichem Niveau zu erfas-
                             BERA (brainstem evoked response audio-        mit neuronale Reaktionen auf einer höheren                  sen und in einem sogenannten Einheitskreis      sen. Somit kann auch die Wirksamkeit neuer
                             metry) ist in der Hörgeräteakustik eher ein   Ebene erhoben, die aktives Denken und                       abgebildet. Abbildung 4 zeigt die gemesse-      Hörsystem­funktionen objektiv überprüft wer-
                             Begriff als EEG (Elektroenzephalografie).     mentale Verarbeitung erfordern. Die Mess-                   nen Kurven der Gehirnaktivität (oben) und       den. Mit den primax-Features SpeechMaster
                             Beide Begriffe bedeuten Messung elektri-      ergebnisse zeigen – der Komplexität der                     die berechnete Phasenverteilung auf dem         und EchoShield konnte eine signifikante Re-
                             scher Aktivität im Gehirn. Jedoch unter-      Aufgabe entsprechend – die neurophysio-                     Einheitskreis. Abhängig davon, ob die EEG-      duktion der Höranstrengung nachgewiesen
                             scheiden sich die Methode und das Ergeb-      logischen Schwingungen des Gehirns.                         Kurven gleichmäßig über den Einheitskreis       werden, wenn die Features aktiviert waren.
                             nis grundlegend. Bei der BERA werden                                                                      verteilt sind oder nicht, ist die Höranstren-
                             akustisch evozierte (hervorgerufene) Poten­                                                               gung geringer oder größer. Ist die Verteilung
                             tiale an einer früheren Stelle des neurona-                                                               gleichmäßig, weist dies auf eine ge­ringe
                             len Pfades ermittelt, und zwar im Hirn-       1
                                                                               Studie an der University of Northern Colorado, 2015,    Höranstrengung hin, eine ungleich­mäßige
                                                                               zur Prüfung der Wirksamkeit neuer Features der
                             stamm. Die definierten akustischen Reize,         primax-Plattform mittels fortlaufender Sammlung und
                                                                                                                                       Verteilung dagegen auf eine große Höran-
                             die über Kopfhörer abgegeben werden,              Auswertung von Daten per EEG, während die Studien-      strengung. Bei einfachen Aufgaben, die nur
                             sind Klickgeräusche. Die BERA dient der           teilnehmer Sprachtests ausführten. Für die primax-      geringe Höranstrengung erfordern (Kreis-
                                                                               Features SpeechMaster und EchoShield wurde eine
                             objektiven Hörschwellenprüfung sowie              signifikante Reduktion der Höranstrengung nachge-       darstellung links), ist die Phasendarstel-
                             dem Ausschluss einer retrocochleären Hör­         wiesen, wenn die Features aktiviert waren.              lung der EEG-Wellen (kleine blaue Kreise)

                                                                                                Abbildung 3: Verteilung der Elektro-     Abbildung 4: Die Kurven oben
                                                                                                den bei der EEG-Messung von Hör-         zeigen die elektrische Aktivität im
                                                                                                anstrengung mit und ohne primax          Gehirn bei einfachen Aufgaben
                                                                                                SpeechMaster                             (rot) und bei schwierigen Auf­
                                                                                                                                         gaben (blau).

                                                                                                                                         Die Darstellung unten links zeigt
                                                                                                                                         die gleichmäßige Phasenvertei-
                                                                                                                                         lung (kleine blaue Kreise) im Ein-
                                                                                                                                         heitskreis bei einfachen Aufgaben
                                                                                                                                         mit geringer Höranstrengung.

                                                                                                                                         Die Darstellung unten rechts zeigt
                                                                                                                                         eine Anhäufung der Phasenvertei-
                                                                                                                                         lung (kleine blaue Kreise) im Qua-
                                                                                                                                         dranten unten links – bei Aufgaben
                                                                                                                                         mit mehr Höranstrengung.

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primax-Highlights                                                                                                                                                                                                                        primax-Highlights

HD Musik-Programme                                                                                                              TwinPhone                                                                                                                    1

Spezielle Programme für besonderen Genuss.                                                                                      Binaurales Telefonieren ohne Zubehör.

                             Kundenberatung:                                von CD. Plötzlich und stark ansteigende lau-        Kundenberatung:                                Neu in primax-Hörsystemen ist der Einsatz
Info                         Chorsänger, Musiker und Menschen, die          te Pegel sorgen für eine größere Eingangs-          Mit der TwinPhone-Funktion wird ein Anruf      dieser hochentwickelten Technologie im                             Info
                             mit Genuss Musik hören möchten, können         dynamik, die von den Hörsystemen verzer-            automatisch vom einen zum anderen Hör-         Automatikprogramm „TwinPhone“.
Die drei HD Musik-Pro­-      den Klang von Musik mit speziellen Hör-        rungsfrei verarbeitet wird. Da sich ein Kon-        system übertragen. Das ermöglicht leichte-                                                   Die Funktion TwinPhone
gramme unterscheiden         programmen weiter optimieren.                  zertbesucher zur Bühne hinwendet, kommt             res Hören am Telefon mit beiden Ohren –        Damit die Hörsysteme automatisch in das       wird möglich durch binau-
sich in der Mikrofon­­-                                                     in diesem Programm das Richtmikrofonsys-            ohne Zubehör.                                  TwinPhone-Programm umschalten, benöti-        rale Audiodatenübertra-
cha­rakteristik, dem Fre­-   Expertenwissen:                                tem zum Einsatz. Somit kann er das Konzert                                                         gen sie einen „Startschuss“. Diese Funktion   gung per e2e wireless 3.0
quenzgang und der            Trotz Situationserkennung und Automatik-       genießen, ohne von Personen hinter sich ge-         Expertenwissen:                                übernimmt ein Magnetfeld. In früheren Zei-    in Echtzeit.
ver­arbeiteten Eingangs­     programm profitieren Hörgeräteträger, die      stört zu werden. Die Störgeräuschreduktion          primax-TwinPhone ist eine hervorragende        ten waren Telefonhörer mit einer Spule ver-
pegeldynamik.                besonderen Wert auf Musik legen, von ma-       ist abgeschaltet und ein spezieller Frequenz-       Unterstützung beim Einsatz von Telefonen,      sehen, die dieses Magnetfeld zuverlässig
                             nuell zuschaltbaren Musikprogrammen. Die       gang sorgt für ein volleres Klangerlebnis.          die kein Bluetooth® empfangen können.          erzeugte. Heutzutage muss man bei Telefon-
                             folgenden spezialisierten HD Musik-Program-                                                        TwinPhone ermöglicht die Übertragung ei-       hörern und Mobiltelefonen etwas nachhel-
                             me sind in primax-Hörsystemen verfügbar:       Musiker                                             nes akustischen Telefonsignals in beide Hör-   fen und einen Magneten anbringen. Wird
                                                                            Bei der Entwicklung des Musiker-Programms           systeme einer stereophonen Versorgung.         das Telefon dann ans Ohr gehalten, bekom-
                             CD Musik                                       stand das Ziel im Vordergrund, die Lautstär-        Durch das binaurale Hören erhöht sich die      men die Hörsysteme das Signal zum Um-
                             Das Programm „CD Musik“ wird eingesetzt,       ke des eigenen Instruments beziehungswei-           wahrgenommene Lautstärke um 3 dB, was          schalten in das TwinPhone-Programm und
                             wenn Musik beispielsweise von einer Stereo-    se der eigenen Stimme besser beurteilen             wiederum die Höranstrengung erheblich          aktivieren den Wireless-Link zwischen den
                             anlage abgespielt wird. Das Richtmikrofon-     und kontrollieren zu können. Da der Musiker         reduziert.                                     Geräten. Über diesen Link wird das Telefon-
                             system bleibt deaktiviert, während TruEar      darauf angewiesen ist, Andere neben und                                                            gespräch dann drahtlos auf die Gegenseite
                             einen natürlichen Surround-Effekt gewähr­      hinter sich hören zu können, arbeiten die           Die technische Voraussetzung dafür ist         kopiert, sodass die Audioinformation zeit-
                             leistet. Die Störgeräuschreduktion ist eben­   Hörsysteme im TruEar-Surroundmodus. Die             e2e wireless 3.0. primax-Hörsysteme tau-       gleich in beiden Hörsystemen ankommt. Für
                             falls deaktiviert, der Frequenzgang ist        verarbeitete und übertragene Eingangsdy-            schen nicht nur Steuersignale im Sinne einer   diese komplexe und blitzschnelle Audioda-
                             erweitert und die Dynamik wird linearer        namik ist auch in diesem Programm erweitert.        binauralen Synchronisation aus. primax ist     tenübertragung benötigt es eine sehr hohe
                             übertragen.                                    Und auch hier wurde die Störgeräuschre-             wie bereits die Vorgänger-Chipplattform        Signalverarbeitungs- und Transfergeschwin-
                                                                            duktion deaktiviert sowie der Frequenzgang          binax in der Lage, Audiosignale in Echtzeit    digkeit, wie sie die Chipplattform primax
                             Konzert                                        für Musik optimiert.                                auf die kontralaterale Seite zu übertragen     bietet.
                             Das Programm „Konzert“ wird beim Hören                                                             und binaural zu verarbeiten – und das sogar,
                             von Livemusik empfohlen, unabhängig da-                                                            ohne den Stromverbrauch wesentlich zu er-
                             von, ob es sich um Rockmusik oder klassi-                                                          höhen. Denn dank der besonderen Chip-
                             sche Musik handelt. Typisch für ein Livekon-                                                       konzeption von Signia Hörsystemen funkti-
                             zert ist, dass die Amplitudenfluktuation des                                                       oniert die Audiodatenübertragung per
                             Schallpegels höher ist als beim Musikhören                                                         e2e wireless 3.0 besonders energieeffizient.

                                                                                           Abbildung 5: In primax-Hörsyste-       Abbildung 6: Sie finden das Auto-
                                                                                           men der Leistungsklasse 7px            matikprogramm TwinPhone in
                                                                                           stehen drei HD Musik-Programme         Connexx unter „Telefon“ im Bereich
                                                                                           zur Auswahl, während in den Leis-      „Programm-Bearbeitung“. Alle
                                                                                           tungsklassen 5px und 3px ein           primax-Hörsysteme der Leistungs-
                                                                                           etwas weniger spezialisiertes HD       klassen 7px, 5px und 3px mit
                                                                                           Musik-Programm verfügbar ist.          e2e wireless 3.0 und Audiodaten-
                                                                                           Auch in primax 5px und 3px wird        übertragung verfügen über das
                                                                                           eine breitere Eingangsdynamik          Hörprogramm „TwinPhone“.
                                                                                           verarbeitet. Diese Signalverarbei-
                                                                                           tung ähnelt dem Programm „CD
                                                                                           Musik“. Die Auswahl der Musik-
                                                                                           Programme in Connexx finden Sie
                                                                                           unter „Programmbearbeitung“.

8                                                                                                                                                                                                                                                       9
Technikbroschüre Expertenwissen für Hörakustiker - signia-pro.de - Signia Pro
primax-Highlights                                                                                                                                                                                                                                                    primax-Highlights

Wireless CROS/BiCROS                                                                                                                                                                                                                                                                     1

Drahtlose Audiodatenübertragung mit e2e wireless 3.0.

                             Kundenberatung:                                                   Das CROS Pure Mikrofongerät ist mit allen                  CROS-spezialisiertes Mikrofonsystem            Ein weiterer, besonders bei CROS-Anpas-
Info                         Wenn auf einem Ohr trotz Hörgerät kein                            primax-Hörsystemen kompatibel, die über                                                                   sungen entscheidender Aspekt ist die hohe                            Info
                             Hörvermögen mehr erzielt werden kann, ist                         binaurale Audiodatenübertragung verfügen.                  Das CROS Pure Mikrofongerät ist mit einem      Geschwindigkeit der Signalverarbeitung.
Das Besondere an primax-     die drahtlose CROS-/BiCROS-Versorgung                             e2e wireless 3.0 ist die Technologie, die den              hochwertigen adaptiven Mehrkanalricht­         Und indem das Mikrofon der normalhör­          Das Richtmikrofon des
CROS-Versorgungen:           eine ausgezeichnete Lösung für das Hören                          Transfer von Audiodaten ermöglicht. Durch                  mikrofonsystem ausgestattet, das nach audio-   enden Seite komplett abgeschaltet ist, be-     CROS Pure Mikrofon-
• Drahtlose Audiodaten­­-    aus allen Richtungen. Speziell bei Anspra-                        die in den primax-Chip integrierte Wireless-               logischen Gesichtspunkten speziell für die     wahren primax-CROS-Systeme das natürli-        gerätes bleibt auch in
  übertragung in Echtzeit    che von der nichthörenden Seite in ge-                            Komponente arbeitet das drahtlose System                   CROS-/BiCROS-Versorgung konzipiert wur-        che Hören auf dem guthörenden Ohr. Die         lauter Umgebung seitlich
• Natürlicher primax-Klang   räuschvoller Umgebung.                                            herausragend energieeffizient.                             de. Das CROS-Mikrofon ist nach vorne und       akustische Ankopplung sollte dazu vollstän-    aufnahmefähig – um die
• Herausragend geringes                                                                                                                                   zur Seite ausgerichtet, damit die seitliche    dig offen gewählt werden. Die Lautstärke       Ansprechbarkeit von der
  Eigenrauschen              Expertenwissen:                                                   CROS Pure Mikrofongerät -                                  Ansprechbarkeit gewährleistet bleibt. Eine     des CROS-Mikrofons wird von Connexx nur        nicht versorgbaren Seite
• Beeindruckend energie­-    CROS-/BiCROS-Versorgungen wurden spe-                             keine Programmierung                                       extreme Richtwirkung nach vorne würde          so laut voreingestellt, dass die Signale von   jederzeit zu gewährleisten.
  effizient                  ziell für Personen entwickelt, die auf einem                                                                                 zwar die Geräuschkulisse reduzieren, aber      der nicht versorgbaren Seite hörbar sind.
• Für CROS spezialisiertes   Ohr einen Hörverlust aufweisen, der nicht                         Das Mikrofongerät wird nicht in Connexx                    den Nutzen der CROS-Versorgung zunichte-
  Mikrofonsystem             mit einem Hörgerät versorgt werden kann.                          programmiert, sondern ausschließlich das                   machen. Denn eben das seitliche Hören ist
                             Sie können Schall nur von einer Seite wahr-                       Gerät mit Hörerfunktion. Die Wippschalter-                 das Problem des CROS-Trägers.
                             nehmen, sodass sie in geräuschvoller Umge-                        funktion des Mikrofongerätes ist auf Laut-
                             bung praktisch keine Unterhaltung führen                          stärkeeinstellung festgelegt, die monaurale                Der natürliche Klang sowie das beeindru-
                             können, wenn sich der Gesprächspartner auf                        Windgeräuschunterdrückung eWindScreen                      ckend geringe Eigenrauschen von primax-
                             ihrer schlechthörenden Seite aufhält. Durch                       ist aktiv und das Pairing mit dem Hörer-Gerät              Hörsystemen kommen nicht nur Personen
                             drahtlose Audiodatenübertragung per                               erfolgt automatisch.                                       mit leichtgradiger Hörminderung zugute,
                             e2e wireless 3.0 ist es möglich, den Schall                                                                                  sondern im Besonderen auch CROS-Ver-
                             der nicht versorgbaren Seite mit einem Mik-                                                                                  sorgten. Sie nehmen die akustischen Eigen-
                             rofongerät aufzunehmen und kabellos auf                                                                                      schaften der Hörsysteme sensibler wahr, da
                             ein Gerät mit Hörer, das sich auf der hören-                                                                                 sie durch ihr normales Hörvermögen auf ei-
                             den Seite befindet, zu übertragen. Der Ef-                                                                                   nem Ohr den direkten Vergleich von Elektro-
                             fekt: Der CROS-/BiCROS-Träger ist von bei-                                                                                   nik und Natur anstellen. Hier bestimmen
                             den Seiten ansprechbar, ohne den Kopf                                                                                        häufig das geringe Mikrofonrauschen und
                             drehen oder sich umsetzen zu müssen.                                                                                         die Natürlichkeit die Akzeptanz der CROS-
                                                                                                                                                          Versorgung.

                             CROS-Versorgung                                                   BiCROS-Versorgung                                            Abbildung 8: Das CROS Pure Mikro-
                                                                                                                                                            fongerät wird nicht mit Connexx
                                                                                                                                                            programmiert. Liest Connexx eine
                                                                                                                                                            monaurale Versorgung aus, kann
                                                                                                                                                            bei „Wireless CROS“ ein Häkchen
                                                                                                                                                            ge­setzt werden. Wenn ein Hörver­-
                                                                                                                                                            lust auf dem besseren Ohr vorliegt,
                                                                                                                                                            schlägt Connexx automatisch
                                                                                                                                                            BiCROS vor.

                                                    Normales    Nicht versorg­-                                 Versorgbare Nicht versorg­-
                                                      Gehör    ­bare Hörmin­                                        Hörmin­- ­bare Hörmin­
                                                                derung                                               derung derung
                                                                                                                                                            Abbildung 9: Der Pegel des CROS-
                                                                                                                                                            Mikrofons kann unter Mikrofon/Audio
                                                                                                                                                            eingestellt werden.

                             Abbildung 7 links: CROS Pure nimmt den Schall der nicht ver­      Abbildung 7 rechts: Das Hörsystem verarbeitet den Schall
                             sorgbaren Seite auf und überträgt ihn auf das normal­­hö­r­ende   von beiden Seiten und verstärkt ihn der Hörminderung
                             Ohr. So können Signale aus allen Richtungen gehört werden.        entsprechend.

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primax-Highlights

EchoShield
Leichteres Hören in halligen Räumen.

                              Kundenberatung:                                  Schall, der leiser und zeitverzögert beim
Info                          Das Spezial-Hörprogramm „Halliger Raum“          Hörgeräteträger ankommt. Kompressions-
                              erleichtert das Hören in Räumen mit Hall-        systeme verstärken üblicherweise leisere
EchoShield ist eine effizi-   effekten, die durch glatte Wandflächen, ho-      Schallanteile mehr als lautere Schallanteile,
ente Funktion im Hörpro-      hen Decken oder Parkett- und Fliesenböden        was in den meisten Situationen das Sprach-
gramm „Halliger Raum“,        begünstigt werden.                               verstehen unterstützt. In halligen Räumen je-
welche die leiseren reflek-                                                    doch führt dies nicht zum Erfolg, da gerade
tierten Schallanteile des     Expertenwissen                                   der leisere Nachhall besonders störend ist.
Nachhalls reduziert, um       Nachhall entsteht, wenn Schallwellen wie-        Hier zeichnet sich die Funktion EchoShield
die diffuse Vermischung       derholt von einer glatten schallharten Ober-     im Hörprogramm „Halliger Raum“ aus. Sie
mit dem erwünschten           fläche reflektiert werden. Diese Reflektionen    sorgt dafür, dass leise Schallanteile weniger
Direktschall zu mindern.      nehmen mit der Zeit ab, bis sie schließlich      verstärkt werden.
                              ganz verstummen. Die Zeit vom Abschalten
                              einer Schallquelle bis zu einer Verringerung     Nachhall ist vor allem in ruhigeren Momenten
                              ihres Pegels um 60 dB nennt man Nachhall-        wahrnehmbar. In geräuschvoller Umgebung
                              zeit. Je länger die Nachhallzeit, desto größer   werden die leisen reflektierten Schallanteile
                              der Halleffekt. Besonders in großen Räumen       meist überdeckt. Das Richtmikrofonsystem
                              mit wenig schallabsorbierenden Materialien       ist in ruhigen Hörsituationen üblicherweise
                              wie öffentlichen Gebäuden und Foyers ist         nicht aktiv. Mit EchoShield jedoch wird der
                              Nachhall wahrnehmbar, jedoch auch im             Schall bewusst mit Richtmikrofoncharakte-
                              Hausflur oder in einem größeren Wohnzim-         ristik verarbeitet, um den Direktschall be-
                              mer mit Parkettboden. Da sich Direktschall       vorzugt von vorne aufzunehmen und den
                              und zeitverzögerter Nachhall diffus überla-      Nachhall von hinten noch stärker auszu-
                              gern, wird das Sprachverstehen erschwert.        blenden.

                              EchoShield arbeitet mit dem Pegelunter-
                              schied von Direktschall und reflektiertem

                                                                                                Abbildung 10: In Fluren, Foyers
                                                                                                oder anderen Räumen mit Nach-
                                                                                                hall verstärken herkömmliche
                                                                                                Hörgeräte auch den Schall, der
                                                                                                von den Wänden reflektiert wird
                                                                                                und zeitversetzt das Ohr des Hör-
                                                                                                geräteträgers erreicht. Dadurch
                                                                                                verschlechtert sich die Klang-
                                                                                                qualität.

                                                                                                Im EchoShield-­Programm „Halli-
                                                                                                ger Raum“ reduzieren primax-
                                                                                                Hörsysteme den Nachhall, um
                                                                                                den Direktschall möglichst unge-
                                                                                                stört hören zu können und das
                                                                                                Verstehen zu erleichtern.

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e2e wireless 3.0                                                                                                                                                                                                                                                e2e wireless 3.0

e2e wireless 3.0                                                                                                                                                                                                                                                                   2

Weiterentwicklung einer prämierten Technologie.

                                          Bidirektionaler Audiodatenaustausch                                                                                    Die Übertragungsfrequenz:
Info
                                          Kundenberatung:                                                die das Hören vor allem in anspruchsvollen              Doch wie ist es den Entwicklungsingenieu-       Ein Vorteil der elektromagnetischen Nahfeld-
Erst durch binauralen                     e2e wireless ist der Name einer Techno­lo­                     Hörsituationen ganz ent­schei­dend erleich-             ren gelungen, diesen beträchtlich höheren       Induktion (Near Field Magnetic Induction,
Audiodatenaustausch                       gie, für deren Grundlagen Forscher von                         tern. Heutzutage können Audiodaten in ei-               Signalverarbeitungsaufwand derart strom-        abgekürzt NFMI) ist sein Frequenzband von 3
kann eine echte Richtwir­                 Siemens und der Universität Oldenburg                          nem Zwei-Wege-System (bidirektionaler                   sparend zu realisieren, sodass die Hörsys-      bis 15 MHz. Das Magnet­feld kann sich leicht
kung zur Seite generiert                  im Jahr 2012 den Deutschen Zukunfts-                           Datenaustausch) von den beiden Mikrofo-                 teme heute noch genauso lange Betriebs-         durch und um den mensch­lichen Körper he­
werden. Denn für Direk­                   preis erhielten. Die Hörgeräte eines Hör-                      nen der einen Seite auf die jeweils andere              zeiten erreichen wie vor 20 Jahren? Hier        rum ausbreiten. Es muss daher nur wenig
tionalität werden zwei                    ge­räte­paares kommunizieren mitei­n­an-                       übertragen und in die Signalverarbeitung                greifen unterschiedliche Maßnahmen; eine        Energie für die Kommunikation zwischen den
miteinander verbundene                    ­der, wodurch die Siemens und Signia Hör­                      einberechnet werden. Genauer gesagt:                    davon ist die Wahl der Übertragungsfre-         Hörsystemen eingesetzt werden, was auch
Mikrofone benötigt.                        sys­teme – mit e2e wireless der dritten                       Jedes Hörsys­tem nimmt nicht nur Signale                quenz.                                          dem Stromverbrauch der Hörgeräte zugute-
                                           Gener­ation – be­sonders präzise auf den                      der eigenen beiden Mikrofone des Richt­                                                                 kommt. Für die e2e 3.0-Audiodatenübertra-
                                           Gesprächspartner fokussieren und somit                        mikro­fon­sys­tems auf, sondern erhält In­­for­­        Radiofrequenzbänder (RF) wie 900 MHz            gung wird in Siemens und Signia Hörsyste-
                                           ein noch effektiv­eres Absenken von lau­­-                    mationen auch von den zwei gegenüber-                   und 2,4 GHz sind für weite Übertragungs­        men daher das Frequenzband von 3.144
                                           ten Hintergrundgeräuschen erzielen.                           liegenden Mikrofonen. In jedem Hörsystem                strecken geeignet. Für einen interauralen       bis 3.4 MHz eingesetzt. Diese Frequenzen
                                           Ganz automatisch.                                             werden somit die Eingangssignale von vier               Audiodatenaustausch dagegen gelten sie          liegen innerhalb des NFMI-Frequenzbe-
                                                                                                         Mikro­fonen verarbeitet. Betrachtet man die             als ungeeignet. Denn der menschliche Kör-       reichs und wurden von der International
                                          Expertenwissen:                                                stereophone Versorgung als Ge­samtsys­                  per besteht zu 50 bis 80 Prozent aus Was-       Telecommunication Union (ITU) für den
                                          Die Datenübertragungsrate neuester primax-                     tem, entsteht ein virtuelles Netzwerk aus               ser, das die RF-Energie stark absorbiert. Die   weltweiten Einsatz in Hörgeräten explizit
                                          Hörsysteme ist im Vergleich zur micon-Gene-                    acht Mikrofonen (Abbildung 11) – eine in-               Absorption der RF-Energie, die besonders        emp­fohlen. Da diese Empfehlungen auch
                                          ration wesentlich höher, bei e2e wireless 3.0                  novative elektronische Verbindung beider                im Frequenzbereich von 2,4 GHz auftritt, er-    in an­deren Branchen Beachtung finden, ist
                                          beispielsweise um den Faktor 1.000. Dies ist                   Seiten, die der natürlichen Verarbeitung                zeugt einen Effekt, der als die elektrische     kaum störende Kon­­kurrenz durch fremde
                                          Voraussetzung für eine Reihe ausgezeich-                       sehr nahekommt.                                         Erwärmung bezeichnet wird. Er wird in Mik-      Produkte zu erwarten.
                                          neter Signalverarbeitungs-Algorithmen,                                                                                 rowellen genutzt, ist jedoch für die Kommu-
                                                                                                                                                                 nikation eines Hörgerätepaares nicht zu
                                          e2e wireless 3.0 – Basis für herausragende Funktionen                                                                  emp­fehlen.

                                          Die e2e wireless 3.0-Technologie schafft die                   • Richtwirkung Plus
                                          technischen Voraussetzungen für binaurale                      • Binaurales OneMic-Richtmikrofonsystem
                                          Features, die präzises Hören aus verschiede-                      in IdOs
                                          nen Richtungen und somit ein noch effekti-                     • SpeechFocus 360
                                          veres Absenken lauter Hintergrundgeräu-                        • eWindScreen Binaural
                                          sche ermöglichen.                                              • Fokus Individuell
                                                                                                         • Richtung Individuell per App

                                                                                                                         Abbildung 11: e2e wireless 3.0            Abbildung 12: Gegenüberstellung
                                                                                                                         schafft ein virtuelles Acht-Mikrofon-     von elektromagnetischer Nahfeld-
                                                      Acht-Mikrofon-Netzwerk                                             Netzwerk aus den beiden Mikrofo-          Induktion (NFMI) und Radiofre-
                                                      für Hören in HD-Qualität.                                          nen des jewei­ligen Hörsystems und        quenzübertragung (RF) für den
                                                                                                                         den transferierten Audiodaten der         Transfer hoher e2e-Da­ten­raten.
                                                                                                                         jeweils gegenüberliegenden Mikro-         NFMI ist ideal ge­­eignet, da es auf-
                                                                                                                         fone. Jedes der beiden Hörgeräte          grund geringer Körperabsorption
                                                                                                                         erhält Informationen von vier Mikro-      mit wenig Energie auskommt.
                                                                                                                         fonen – eine innovative elektroni-
                                                                                                                         sche Verbindung beider Seiten, die
                                                                                                                         der natürlichen Verarbeitung sehr
                                                                                                                         nahekommt.

                   Audiodatentransfer in innovativer Qualität ermöglicht die herausragende Feinauflösung von Signalen.
                   Ergebnis: Heraushören von Wichtigem gelingt leichter, der Höreindruck wird ruhiger und angenehmer.

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Technikbroschüre Expertenwissen für Hörakustiker - signia-pro.de - Signia Pro
e2e wireless 3.0                                                                                                                                                                                                                             e2e wireless 3.0

                                                                                                                                                                                                                                                                2

                   Technische Umsetzung eines virtuellen Mikrofonnetzwerks:                                              Effiziente Systemintegration der Wireless-Komponente
                                                                                                                                                                                                                                                     Info
                   Ein virtuelles Mikrofonnetzwerk bedeutet,         Der Datentransfer findet durch ein schwa-           In modernen Hörgeräten mit einer Vielzahl         Radio Communication-IC anzukoppeln –
                   dass jedes Hörsystem mit der kompletten           ches induktives Magnetfeld statt, weshalb           an Funktionalitäten arbeiten verschiedene         „Outsourcing“ der drahtlosen Datenübertra-        Abbildung 15:
                   Audioinformation der jeweils anderen Seite        in Hörsystemen mit e2e wireless eine Spule          Hardware-Komponenten mit unterschiedli-           gung sozusagen. Dadurch wird jedoch die           Die Hardware-Komponen-
                   versorgt wird. Dafür benötigt man eine hohe       eingebaut ist.                                      chen Auf­gaben – beispielsweise für die Wire­     Grundlast (ohne Verstärkung der akus­tischen      ten für die drahtlose bidirek-
                   Datenrate, damit die Qualität der versende-                                                           less-Kommunikation und die klassische             Umgebung) erhöht, da bereits zur Inbetrieb-       tionale Audiodatenübertra-
                   ten Informationen optimal ist. Die transferier-   Auch das Design der Hörsysteme spielt für           Signalverarbeitung. Die Integration ver­schie­­   nahme eines separaten ICs und der Inter-          gung sind bei e2e wireless
                   ten Signale müssen mit dem Eingangssignal         die Energieeffizienz eine wichtige Rolle.           dener Systemkomponenten hat einen maß-            faces zwischen den verschiede­nen Chips zu-       3.0 direkt in den bestehen-
                   der reellen Mikrofone vergleichbar sein, sol-     Störungen können auch im digitalen elektro-         geblichen Ein­fluss auf Stromverbrauch und        sätzlich Strom benötigt wird. Ein wesentlich      den Hörgeräte-Chip inte­
                   len sie gemeinsam zu einem Gesamtsignal           nischen Kreislauf des Hörsystems selbst ent-        Gerä­tegrö­ße. Jeder digitale Hörgeräte-Chip      effizienterer Ansatz dagegen ist die direkte      griert und nicht in einem zu-
                   verarbeitet werden.                               stehen. Fehlerkorrekturen bedeuten Ener­            besteht aus einem analogen IC für die Ver­        Integra­tion der Wireless-Funktionen in den       sätzlichen Wireless-Chip
                                                                     gieverbrauch, sodass es nicht zuletzt deshalb       arbeitung der Mi­krofon- und anderer Ein­         bestehenden Hörgeräte-Chip, wie es bei            untergebracht (siehe Kenn-
                   Abbildung 13 zeigt in einem Blockschaltbild,      sinnvoll ist, denkbare Störquellen schon im         gangs­signale sowie aus einem digitalen IC        e2e wireless 3.0 der Fall ist (Abbildung 15).     zeichnung). Dieser Ansatz
                   wie das virtuelle Mikrofonnetzwerk e2e 3.0        Vorfeld durch kluges Hörgerätedesign und            für die Signalverarbeitung (z.B. Verstärkung      Die großen technischen Fortschritte der           der Systemintegration ist
                   technisch realisiert wird. Die Reihe an der       optimale Positionierung kritischer Bauteile         der Eingangssignale, adaptive Kompressi-          Chip-Technologie der letzten Jahre machten        besonders energieeffizient.
                   Oberseite der Grafik stellt den Weg der           zu vermeiden.                                       on). Eine Möglichkeit für die Integration der     diese Innovation erst möglich.
                   übersendeten Audiodaten dar. Die Daten,                                                               Wireless-Komponente ist, einen separaten
                   die vom gegenüberliegenden Hörsystem              Eine Quelle für magnetisches Rauschen stel-
                   ankommen, werden vom Trägersignal ge-             len beispielsweise integrierte Schaltkreise         Stromverbrauch verschiedener Wireless-Systeme
                   trennt, mit einer Fehlerkorrektur bearbeitet      (integrated circuits, IC) in Hörgeräten dar.
                   und dann in ein virtuelles Mikrofonsig­nal        Wie in Abbildung 14 dargestellt, werden sie         In einer Studie vom August 2014 wurde der         durch einen zusätzlichen IC für die NFMI-Kon­
                   (links oben) dekodiert.                           idealerweise mit größtmöglichem Abstand             Stromverbrauch von Hörgeräten mit Wireless-       nek­tivität. Der leichte Unterschied des Strom-
                                                                     zur NFMI-Antenne positioniert.                      Systemen von sieben Herstellern untersucht.       verbrauchs von Hörgerät 1 und 3 ist auf die
                   In der Mitte der Grafik sieht man, dass die                                                           In Abbildung 16 ist der wesentlich höhere         verschiedenen Wireless-Funktio­nen zu­rück­
                   echten Mikrofonsignale (links unten) zusam-                                         Hörsystem-IC      Stromverbrauch der Hörgerä­te mit RF-Über-        zuführen. Doch grundsätzlich kann man sa-
                   men mit den virtuellen Mikrofonsignalen zu                                                            tragungsfrequenzen zwischen 900 MHz und           gen, dass RF-Kommu­nika­tions­syste­me unge-
                   einem Gesamtsignal verarbeitet werden.                                                                2,4 GHz klar ersicht­lich. Die Wireless-Systeme   fähr zehnmal so viel Strom benötigen wie
                   Dieses Gesamtsignal wird verstärkt und an                                                             mit NFMI-Übertragung zwischen 3 und 12            NFMI-Systeme. Oder anders betrach­tet: RF er-
                   den Hörer abgegeben. Da es sich um ein                                                                MHz benötigten nur 0,2 bis 0,3 mA (zusätzli-      höht den ansonsten üblichen Stromverbrauch
                   Zwei-Wege-System handelt, treten die ech-                                                             cher Stromverbrauch für die drahtlose Über-       der Geräte (typischerweise ungefähr 1 mA
                   ten Mikrofonsignale dieser Seite ihrerseits                                                           tragung), mit Ausnahme von Gerät Nummer 2.        ohne Konnektivität) um den Faktor drei bis
                   einen ähnlichen Weg zum gegenüberliegen-                                                              Der Stromverbrauch war hier deutlich höher        fünf, wobei keines der RF-Hörgeräte über in-
                   den Hörsystem an.                                            NFMI-Antenne          Abbildung 14       aufgrund der gesteigerten Grundlast               terauralen Audiodatenaustausch verfügte.

                                                                                    Abbildung 13: Blockschaltbild der      Abbildung 16: Vergleich unter-
                                                                                    e2e wireless 3.0-Audio­daten­über­     schiedlicher Hörsysteme mit NFMI-
                                                                                    tragung. Die Ein­gangssignale der      bzw. RF-Übertragungsfrequenzen.
                                                                                    beiden reellen Mikrofone eines         Die blauen Balken zeigen den
                                                                                    Hör­systems werden mit den trans­      Stromverbrauch von Hörsystemen
                                                                                    fer­ierten Audiodaten der gegen-       bei interauraler Datenübertragung,
                                                                                    überliegenden Seite zu einem           die orange­farbenen Balken zeigen
                                                                                    Ausgangssignal verarbeitet. So­-       den Stromverbrauch während des
                                                                                    mit erhält jedes Hörsystem Infor-      Streamings von Geräten, die nicht
                                                                                    mationen von vier Mikrofonen.          über die Fähigkeit eines interaura-
                                                                                                                           len Datenaustauschs verfügen. Die
                                                                                                                           Königsklasse ist der bidirektionale
                                                                                                                           Audiodatenaustausch, der aus-
                                                                                                                           schließlich von zwei Herstellern
                                                                                                                           angeboten wurde (die beiden ers-
                                                                                                                           ten Balken von links).

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Technikbroschüre Expertenwissen für Hörakustiker - signia-pro.de - Signia Pro
Störgeräusch-Management                                                                                                                                                                                                                           Störgeräusch-Management

Störgeräuschreduktion                                                                                                                                Sprachanhebung (Wiener Filter)                                                                                         3

Lösung gegen gleichmäßige Nebengeräusche.                                                                                                            Geräuschabsenkung zwischen den Silben.

                                       Kundenberatung:                                      len verringert, in denen Nebengeräusche                  Kundenberatung:                              Im Ohr Ihres Kunden entsteht der Effekt
Info                                   Ob rauschende Klimaanlage, laute Busfahrt            dominant sind. Das sind üblicherweise Kanä-              Die Sprachanhebung „bereinigt“ Sprache       eines um Störgeräusche „bereinigten“
                                       oder das Surren des Staubsaugers – die               le mit tie­feren Frequenzen. In den übrigen              in den Sprechpausen um störende Hinter-      Sprachsignals. Oft kann zudem ein verbes-
Das Störgeräusch-Manage-               auto­matische Reduzierung störender Ge­              Kanälen hingegen, in denen Sprache vor­                  grundgeräusche. Gemeinsam mit der Stör­      sertes Störschall-Nutzschall-Verhältnis er-
­ment kombiniert zwei unter­           räusche, die gleichmäßig im Hintergrund              her­rscht, bleibt die programmierte Ver­stär­­           geräuschreduktion bietet diese Technologie   reicht werden.
 schiedliche Algo­r ithmen:            zu hören sind, schenkt ein natürliches und           kung unangetastet.                                       eine hörbare Erleichterung im Sprach­ver­
 die Störgeräusch­reduktion            leichteres Hörgefühl.                                                                                         stehen.                                      Die effektive Sprachanhebung, die nach dem
 und den Wiener Filter.                                                                     Auch wenn dadurch kein verbessertes Stör­                                                             erfolgreichen Prinzip der spektralen Subtrak-
                                       Expertenwissen:                                      schall-Nutzschall-Verhältnis in einzelnen Ka-            Expertenwissen:                              tion entwickelt wurde, bereits als „Wiener
                                       Für die Störgeräuschreduktion ist eine präzi-        nälen erreicht wird, verringern sich die beläs-          Die Sprachanhebung des Sprach- und Stör­­­   Filter“ vorgestellt, arbeitet Hand in Hand
                                       se und unabhängige Analyse des Eingangs­-            tigenden tieffrequenten Störgeräusche.                   lärm-Managers analysiert Sprache und         mit der modulationsbasierten Stör­geräusch­­
                                       signals in mehreren Frequenzkanälen grund-           Da­durch nimmt der Hörsystemträger eine                  Ge­räusche unabhängig voneinander und        re­du­ktion. Gemeinsam reduzieren sie reine
                                       legend. Sprache kann als solche erkannt              Verbesserung des Hörkomforts wahr. Er-                   reduziert Hintergrundgeräusche auf ein       Störgeräusche sowie Störgeräusche zwi-
                                       werden, da sie eine charakteristische Modu-          kenntnisse aus der Praxis zeigen, dass es                angenehmes Minimum, sobald es Lücken         schen Sprachsilben. Das Sprach- und Stör-
                                       lation von vier bis sechs Schwin­gungen pro          auch für normal hörende Menschen in Situ-                im Sprachsignal zwischen Silben und Wör-     lärm-Management in Siemens und Signia
                                       Sekunde (Hz) aufweist. Die Modulationsfre-           ationen mit ­negativem Nutzschall-Störschall-            tern entdeckt. Um der Sprechgeschwindig-     Hörsystemen, bestehend aus Störgeräusch-
                                       quenz von Störgeräuschen hingegen liegt              Verhältnis am besten ist, wenn die Verstär-              keit gerecht werden zu können, also keine    reduktion und Sprachan­hebung, erleichtert
                                       mit 30 bis 50 Hz deutlich höher. Das System          kung verringert wird. Denn dann wirken                   wichtigen Sprachanteile zu „verschlucken“,   das Verstehen von Sprache bei Störgeräu­
                                       kann also anhand der Modulationsfrequenz             laute Ge­räusch­signale zumindest nicht mehr             benötigt es einen schnellen Algorithmus      schen, indem es die Höranstrengung erheb-
                                       aktiv entscheiden, ob Sprache vorliegt. Sig-         störend und ermüdend.                                    (Abbildung 18).                              lich verringert.
                                       nale, die nicht als Sprache erkannt wurden,
                                       werden als Störgeräusche ein­gestuft und             Wenn Hörsystemträger die Möglichkeit ha-
                                       von der Störgeräuschreduktion automatisch            ben, Sprache im Störgeräusch mit oder ohne
                                       abgeschwä­cht. Am effektivsten funktioniert          Störgeräuschreduktion zu hören, entschei-
                                       dies, wenn ausschließlich Geräusche zu hö-           det sich die große Mehrheit für die Störge­
                                       ren sind.                                            räuschreduktion. Mit zunehmendem Ge­
                                                                                            räuschpegel wächst diese Gruppe. Gut zu
                                       Wird Sprachaktivität in einem Kanal erkannt,         wissen: Die modulationsbasierte Störge-
                                       wird die programmierte Verstärkung beibe-            räuschreduktion hat keinen negativen Effekt
                                       halten. Ist das dominante Signal hingegen            auf Sprache, da bei dominanter Sprache kei-
                                       Störgeräusch, wird die Ver­stärkung reduziert        ne Veränderung des Signals vorgenommen
                                       (Abbildung 17). Die Verstärkung wird durch           wird.
                                       die Störgeräuschreduktion nur in den Kanä-

                                                                                                            Abbildung 17: In beiden Grafiken           Abbildung 18: Der Effekt der Sprach­­
                                                                                                            tre­ten das reine Stör­geräusch, Spra-     anhebung: In der Grafik links sind
                                                                                                            che mit Störge­r äusch und aus-            Sprache und Stör­ge­räusch (rot)
                                                                                                            schließlich Sprache in zeit­licher         ohne die Wirkung der Sprachanhe-
                                                                                                            Abfolge auf. Nach dem Einschwin-           bung abgebildet. Rechts wird die
                                                                                                            gen ist das reine, gleichbleibende         Wirkung der Sprach­anhebung
                                                                                                            Geräusch eliminiert. Sind Sprache          ge­zeigt. Das Störgeräusch wird
                                                                                                            und Störgeräusch gleichzeitig vor-         mithilfe eines schnellen Algorith-
                                                                                                            handen, wird ein anderer, schnel­          mus zwischen den Silben eliminiert.
                                                                                                            lerer Algorithmus benötigt. Wich-
                                                                                                            tig: Ist ausschließlich Sprache
                                                                                                            vorhanden, greift generell keiner
                                                                                                            der verschiedenen Algorithmen
                                                                                                            des Sprach- und Störlärm-Ma­na­ge­
Ausgeschaltete Störgeräuschreduktion                   Langsames Einschwingen der Störgeräuschreduktion     ments ein.

18                                                                                                                                                                                                                                                                     19
Störgeräusch-Management                                                                                                                                                                                                                                                                   Störgeräusch-Management

SoundSmoothing                                                                                                                     Mehrkanal-AGC-O                                                                                                                                                                     3

Impulsartigen Geräuschen die Spitze nehmen.                                                                                        Zielgenau dosiert – Dynamik voll ausgeschöpft.

                             Kundenberatung:                                 sienter Geräusche proportional zur Stär­ke            Kundenberatung:                                                           falls mehrkanalig einstellbar sein. Einen
Info                         Geschirrklappern oder Papierrascheln sind       des Impulses: Je stärker dieser ausfällt,             Die Mehrkanal-AGC-O schützt den Hörsys-                                   weiteren Vorteil der mehrkanaligen Ein­                                                        Info
                             Beispiele für All­tagsgeräusche, die für Hör-   desto stärker schwächt SoundSmoothing                 temträger zuverlässig vor lauten Geräu-                                   stell­­barkeit verdeutlicht der Lautheitssum­
SoundSmoothing besitzt       systemträger sehr unangenehm sein kön-          die Spitze des Signals ab (Abbildung 19).             schen. Stellen Sie sich vor, Sie fah­ren im                               mationseffekt: Er führt dazu, dass breit­­-                             Breitbandige Signale
gegenüber allen anderen      nen, vor allem wenn die Schwerhörigkeit         Technisch ausgedrückt kann man auch sa-               Stadtverkehr Auto und müssen leicht ab-                                   ban­dige Signale lauter wahrgenommen                                    werden schneller unange­
Störgeräuschautomatiken      schon länger besteht. Dazu müssen sie nicht     gen: Die Modifikation wird bestimmt durch             bremsen. Ein klarer Nachteil, wenn Ihr Auto                               werden als schmalbandige.                                               nehm laut wahrgenommen
eine extrem kurze Reak­ti­   einmal laut sein.                               das Verhältnis der Am­plitudenhöhe zum                immer gleich stark abbremst, egal wie                                                                                                             als schmal­bandige.
onszeit.                     SoundSmoothing nimmt diesen Geräuschen          mittleren Langzeit-Schallpegel (RMS). Die             schnell Sie fahren. Das Beispiel mit dem                                  Um die Restdynamik des Hörsystemträgers
                             die Prägnanz, macht sie weicher und damit       maximale Höhe der Verstärkungsreduktion               Auto lässt sich auch auf Hörsysteme über-                                 maximal auszunutzen, bietet die mehrkanali-
                             angenehmer. Besonders für unerfahrene           ist indirekt, gemeinsam mit dem Einsatz-              tragen. Als „Schutzschild“ gegen Lärm wird                                ge und bandbreitenkontrollierte AGC-O die
                             Träger von Hörsystemen ist dies eine große      punkt in Connexx einstellbar (min / med / max).       auch die Mehrkanal-AGC-O ganz fein und                                    effizienteste Lösung. Sie sorgt dafür, dass
                             Erleichterung und hilft ihnen aktiv dabei,      Transiente Geräusche, die un­terhalb dieser           individuell auf das persönliche Hörempfin-                                laute breitbandige Umgebungsgeräusche
                             sich an das neue Hörgefühl zu gewöhnen.         Schwelle liegen, werden nicht verändert. Die          den Ihres Kunden abgestimmt –­und sorgt                                   ähnlich laut wahrgenommen werden wie
                                                                             Besonderheit: Das Sprach­verstehen bleibt             so für einen vollen und natürlicheren Klang.                              laute schmalbandige Klänge (Abbildung 20).
                             Expertenwissen:                                 dabei völlig un­angetastet.                                                                                                     Durch die Nut­zung von Informationen be-
                             SoundSmoothing ist ein hochentwickelter                                                               Expertenwissen:                                                           nachbarter Kanäle gewährleistet ein moder-
                             Algorithmus, der auf Geräusche reagiert, de-                                                          Auch Hörsysteme müssen bei hohen Schall-                                  nes Bandbreitenkontrollsystem die automati-
                             ren Amplitude extrem schnell ansteigt und                                                             pegeln fein dosiert „abbremsen“ können.                                   sche Festlegung der Regelschwelle in den
                             wieder abfällt, wie z. B. Geschirr­klappern.                                                          Der Vorteil: Dank der zielgenauen Dosie-                                  Kanälen. Zusätzlich arbeitet eine weitere
                             Aber auch ein eher leises impulshaftes Ge-                                                            rung kann die Restdynamik Ihres Kunden bis                                Breitband-AGC-O im Hintergrund.
                             räusch wie z. B. Zeitungsrascheln kann für                                                            auf das letzte dB genutzt werden. Hörkom-
                             Menschen mit Hör­­ent­wöhnung sehr unange-                                                            fort ist eine Frage der Detail­einstellungen.
                             nehm sein. SoundSmoothing wurde speziell                                                              Selbst wenn der Hörsystemträger die Laut-
                             für die Dämpfung transienter (d. h. impuls­                                                           stärke erhöht, muss gewährleistet sein, dass
                             haf­ter) Störgeräusche entwickelt. Innerhalb                                                          Alltagsgeräusche nicht als unangenehm laut
                             von weniger als einer Millisekunde erkennt                                                            empfunden werden. Hierzu wird neben der
                             das System, ob es sich beim eingehenden                                                               mehrkanaligen eingangsabhängigen Kom-
                             Signal um Sprache oder um ein Stör­geräusch                                                           pression (AGC-I) zusätzlich noch eine intelli-
                             handelt. Für diese Analyse werden die Hüll-                                                           gente ausgangspegelabhängige Begren-
                             kurven-Eigenschaften des Signals mit einem                                                            zung (AGC-O) eingesetzt. Da die Unbe-
                             Sprachmodell verglichen. Die extrem hohe                                                              ­haglichkeitsschwelle jedes Kunden bei un-
                             Abtast- und Reaktionsgeschwindigkeit von                                                               terschiedlichen Frequenzen verschieden
                             SoundSmoothing reduziert die Spitzen tran-                                                             ausfällt, sollte eine effektive AGC-O eben-

                                                                                             Abbildung 19: Die linke Grafik           Abbildung 20: Die beiden Ein-
                                                                                             zeigt den über die Zeit wechseln-       gangs-/Ausgangspegel-Dia-                                                                       US für Töne                                                   US für Töne

                                                                                                                                                                                    Ausgangspegel / dB SPL

                                                                                                                                                                                                                                                     Ausgangspegel / dB SPL
                                                                                             den Schall­pegel (Amplituden)           gramme zeigen den Unterschied
                                                                                             eines Sprachsignals und von Ge-         zwischen einer konventionellen
                                                                                             schirrge­klapper, ohne dass             AGC-O (links) und einer AGC-O
                                                                                             SoundSmoothing aktiviert wurde.         mit Bandbreitenkontrolle (rechts).                                                    US für Breitbandsignal                                        US für Breitbandsignal
                                                                                             Rechts sind die Spitzen des impuls-     Bei der konventionellen AGC-O
                                                                                             haften Störgeräusches durch             werden Sinustöne und Breitband-
                                                                                             SoundSmoothing komprimiert.             geräusche auf den gleichen Schall-
                                                                                             SoundSmoothing sorgt somit für          pegel begrenzt. Die AGC-O mit
                                                                                             eine hohe Sprachverständlichkeit        Bandbreitenkontrolle hingegen
                                                                                             und gesteigerten Hörkomfort in          begrenzt Breitbandgeräusche bei
                                                                                             All­tags­­situationen.                  geringerem Schallpegel als Sinus­                                            Eingangspegel / dB SPL                                       Eingangspegel / dB SPL
                                                                                                                                     töne. So stellt sie sicher, dass die
                                                                                                                                     Unbehaglichkeitsschwelle für den
                                                                                                                                     Hörsystemträger bei keinem Ge-                                                                                                           Töne
                                                                                                                                     ­räusch überschritten wird.                                                                                                              Breitbandsignale
                                                                                                                                                                                                                                                                              Lautheitssummationseffekt

20                                                                                                                                                                                                                                                                                                                21
Direktionales Störgeräusch-Management                                                                                                                                                                                                                Direktionales Störgeräusch-Management

TruEar                                                                                                                                           Adaptives Mehrkanal-                                                                                                                         4

Wie ein natürliches Ohr – von vorne besser hören.                                                                                                Richtmikrofonsystem
                                                                                                                                                 Störer entdecken, Richtung erkennen.

                                         Kundenberatung:                                 Daher fällt es HdO-Trägern häufig schwerer              Expertenwissen:                                   Störgeräusche kommen. Das System leistet
 Info                                    Jeder kennt den Effekt selbst: Wenn man         als Trägern von IdO-Hörsystemen, Geräusch-              Bereits im monauralen Betrieb verarbeitet         hervorragende Dienste beim Absenken von
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Info
                                         etwas nicht genau verstanden hat, legt          quellen richtig zu orten. Die natürliche Richt-         das Richtmikrofonsystem räumliche Infor-          Hintergrundgeräuschen. Störer, die jedoch
 TruEar simuliert die Schall­                                                                                                                                                                                                                              Die Besonderheit des bi­-
                                         man die Hand hinter die Ohrmuschel, um          wirkung kann jedoch durch eine ent­spre­                mation. Es arbeitet adaptiv, das heißt, es ver-   von schräg vorne, zum Beispiel aus 30 Grad
 trichterfunktion der Ohr-                                                                                                                                                                                                                                 nauralen Richtmikrofon-
                                         das Gesagte besser zu verstehen. Dabei          chende Verarbeitung des Eingangssignals                 folgt bewegten Störschall. Ein Notch-Filter       von der Mitte kommen, erfasst das Standard-
 muschel.                                                                                                                                                                                                                                                  systems in Siemens und
                                         wird der Schall, der von vorne kommt, ge-       nachgebildet werden. Diese Technologie                  reduziert den Geräuschpegel gezielt aus der       Richtmikrofonsystem nicht mehr. Dies gelingt
                                                                                                                                                                                                                                                           Signia Hörsystemen:
                                         bündelt. Die Ohrmuschel selbst ist so ge-       heißt TruEar.                                           Richtung, aus welcher die Störung kommt –         erst durch die Verbindung der beiden binaural
                                                                                                                                                                                                                                                           Nicht nur das monaurale
                                         baut, dass sie die­sen Effekt von Natur aus                                                             in Abbildung 22 aus 180 Grad von hinten.          angepassten Hörsysteme mit e2e wireless 3.0
                                                                                                                                                                                                                                                           Mikrofonsystem arbeitet
                                         begüns­tigt. TruEar simuliert diese Funktion    Abbildung 21 zeigt, wie TruEar den O       ­ hr­-       Dies geschieht blitzschnell, sodass sich be-      und der Funktion Richtwirkung Plus (siehe
                                                                                                                                                                                                                                                           adaptiv, sondern auch das
                                         der Ohrmuschel, indem es dafür sorgt,           muschel-Effekt nachbildet. Durch Reflexionen            reits monaural arbeitende Hörsysteme ad-          auch nächstes Kapitel).
                                                                                                                                                                                                                                                           binaurale Mikrofonsystem.
                                         dass die akustischen Signale von vorne be-      und Resonanzcharakteristiken der Ohrmu-                 aptiv an eine ständig wechselnde akustische
                                                                                                                                                                                                                                                           Doppelte Adaptivität –
                                         sonders gut aufgenommen werden und              schel werden hohe Frequenzen über 1,5 kHz               Umgebung anpassen. Verändert ein Störge-          Doppelte, binaurale Adaptivität: Reduk­tion
                                                                                                                                                                                                                                                           doppelt adaptive Präzision
                                         so die Vorne-Hinten-Differenzierung un-         mehr verstärkt, wenn das Signal von vorne               räusch seine Richtung, reagiert das Hörsys-       der Umgebungsgeräusche – bis zu 20 Grad
                                                                                                                                                                                                                                                           in HDSR*.
                                         terstützt wird.                                 kommt. Durch die entsprechende Verarbei-                tem auf die Veränderung. Das kann bei ei-         von der Mitte
                                                                                         tung des Gehirns entsteht für diese Frequen-            nem vorbeifahrenden Auto der Fall sein
                                         Expertenwissen:                                 zen ein positiver Directivity Index (DI). Vergli-       oder auch indirekt, indem der Hörgeräteträ-       Stellt man sich eine Messung beispielswei-
                                         Neben binauralen Hörinformationen ver-          chen mit dem unversorgten Ohr, reduziert                ger an einer Baustelle vorbeiläuft. Das mo­       se des linken Hörsystems vor, erkennt man
                                         rechnet das Gehirn in hohem Maße Informa­       ein konventionelles HdO-Hörsystem die Di-               naurale adaptive Richtmikrofon spielt auch        in geräuschvoller Umgebung im Polar­dia­
                                         tionen, die es durch die schalltrichterartige   rektionalität bei hohen Frequenzen, da der              im weiterentwickelten binauralen Richtmikro-      gramm einen Kopfschatteneffekt rechts
                                         Form der Ohrmuschel erhält. Hohe Frequen-       Schall über der Ohrmuschel aufgenommen                  fonsystem eine wichtige Rolle. Der entschei-      vorne. Der Störschall im Bereich des Kopf-
                                         zen werden von vorne besonders gut aufge-       wird. TruEar bildet die frequenzspezifische             dende Vorteil der binauralen Audiodaten-          schattens ist dort sichtlich geringer.
                                         nommen, während sie abgedämpft werden,          Richtwirkung der Ohrmuschel nach, indem                 übertragung ist nicht nur die gemeinsame          Die Hörsysteme nutzen diesen posi­tiven Ef-
                                         wenn sie von hinten kommen. Somit ver-          das Richtmikrofonsystem des Hörsystems so               Verarbeitung rechter und linker Informatio-       fekt, indem die beiden binaural angepassten
                                         schafft die natürliche Form der Ohrmuschel      angepasst wird, dass es der realen Richtcha-            nen. Es ist die doppelte Adaptivität.             Hörsysteme per Audiodatenübertragung
                                         dem Gehirn monaurale Informationen, die         rakteristik möglichst nahe kommt. Wie in                                                                  verbunden sind. Gemeinsam generieren sie,
                                         zur Vorne-Hinten-Lokalisation eingesetzt        Abbildung 21 zu sehen ist, erreichen Hörsys-            Monaurale Adaptivität: Reduktion der Um-          angepasst an die Störschallverhältnisse, das
                                         werden. Findet die Schall­aufnahme eines        teme mit TruEar die Direktivität eines unver-           gebungsgeräusche – seitlich und von hinten        bestmögliche Reaktionsmuster, um Störge­-
                                         Hörsystems außerhalb der Ohrmuschel statt,      sorgten Ohres sehr gut, sodass auch HdO-                                                                  räusche ab 20 Grad von der Mitte zu redu-
                                         wie dies bei HdO-Systemen der Fall ist, sind    Hörsystemträger den Schall lokalisieren                 Wie bereits beschrieben, reagiert das Richt­      zieren – doppelt adaptive Präzision in HDSR*.
                                         diese Informationen nicht mehr vorhanden.       können.                                                 mikrofonsystem adaptiv mit Verschiebung
                                                                                                                                                 der Notch-Filter in 48 Kanälen (Abbildung
                                                                                                                                                 23), je nachdem aus welcher Richtung die          *High Definition Sound Resolution

                                                                                                         Abbildung 21: Verglichen mit den          Abbildung 22: Notch-Filter –
                                                                                                         Fähigkeiten von Normalhörenden ist        Re­duzierung des Geräusch­pegels
                                                                                                         das Richtungshören mit konventio-         aus einer bestimmten Richtung
                                                                                                         nellen HdO-Hörsystemen bei Fre-           oder anders gesagt: Ausbildung
                                                                                                         quenzen über 1,5 kHz reduziert.           einer räumlichen Kerbe.
Richtungsindex /dB

                                                                                                         TruEar ahmt die Charakteristika der
                                                                                                         menschlichen Ohr­muschel nach.            Abbildung 23: Siemens und Signia
                                                                                                         Dadurch wird die Fähigkeit des            Hörsysteme verfügen über eine bis
                                                                                                         Ohres zum Richtungshören „wieder­­        zu 48-kanalige Signalverarbeitung.
                                                                                                         her­gestellt“, die Vorne-Hinten-Loka-     Das Richtmikrofonsystem arbeitet
                                                                                                         lisation wird optimiert.                  ebenfalls separat in bis zu 48 Fre­-
                                                                                                                                                   quenz­kanälen.

                                                                                                                                                                                                   Abbildung 22

                              Frequenz / Hz                                                                                                                                                                                            Abbildung 23

 22                                                                                                                                                                                                                                                                                     23
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