Theaterpädagogisches Dossier | - Eye of the Storm von Charles Way
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Théâtre de la Grenouille Biel/Bienne Eye of the Storm von Charles Way Frei nach The Tempest von William Shakespeare Für Jugendliche und Erwachsene Theaterpädagogisches Dossier | Teil 1 Kurzinformationen zum Stück und zu den Mitwirkenden Théâtre de la Grenouille Biel/Bienne
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Für Jugendliche und Erwachsene Frei nach The Tempest von William Shakespeare Schweizer Erstaufführung Produktionsensemble Spiel Miranda Pascale Güdel Prospero Arthur Baratta Stephanie/Stephano Liza Baumann Trinculo Stefan Liebermann Ariel Isabelle Freymond Inszenierung Charlotte Huldi Ausstattung Verena Lafargue Rimann Musik Jonas Kocher Stimme Intro Meret Baratta Lichtkonzept & Technik Tom Häderli Produktionsassistenz & Tanztraining Luisa Funk Technische Support Thomas Batschelet Bühnenbau Marie Gisep Kostüme Schneiderarbeiten Barbara Krämer Übersetzung aus dem Englischen Uwe Dethier Übersetzung Französisch Pascale Güdel Produktionsleitung Charlotte Huldi PR Brigitte Andrey Administration Christine Junod Graphik Philipp Kissling Photos Guy Perrenoud, Thomas Batschelet Verlagsrechte Theaterstückverlag Korn-Wimmer, München Premiere | Mittwoch, 19. Oktober 2011 | Biel/Bienne | Gaskessel Unterstützt durch: Stadt Biel, Stadt Bern, Burgergemeinde Bern, Kanton Bern- Amt für Kultur, Kanton Bern SwissLOS, Stiftung Vinetum, Oertli Stiftung, Migros Kulturprozent, Schweizerische Interpretenstiftung, AJZ Biel, AG Chessu/Coupole Kontakt | Théâtre de la Grenouille | Gurzelenstrasse 11, 2502 Biel/Bienne 032 341 55 86, th.grenouille@bluewin.ch, www.theatredelagrenouille.ch
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Eye of the Storm von Charles Way frei nach The Tempest von William Shakespeare für Jugendliche und Erwachsene Teil 1 Kurzinformationen zum Stück und zur Umsetzung Inhalt | Geschichte Das Stück Der bekannte englische Bühnenautor Charles Way hat mit seiner sehr freien Bearbeitung des angeblich letzten Shakespeare-Stückes ‘Der Sturm’ ein intelli gentes Stück für Jugendlichen und Erwachsene geschaffen. Anders als bei Shakespeare steht nicht Prosperos Denken und Handeln im Zentrum sondern die Perspektive seiner Tochter Miranda. Ihr Heran wachsen, ihre Loslösung, ihr Verlangen, die Welt und das Leben zu entdecken und selber Verantwortung zu übernehmen. Die Geschichte Prospero, der mächtige Zauberer lebt zurückgezogen mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel. Hier hat er eine wunderschöne Scheinwelt geschaffen, in der Miranda heranwachsen kann. Doch Miranda wird älter und fordert je länger desto vehementer die Wahrheit von ihrem Vater. Wer bin ich, warum sind wir hier, wo ist meine Mutter, wie ist das Leben jenseits der Insel. Prospero schiebt eine Antwort immer wieder hinaus.
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Die Geschichte Nun wird Miranda 14 Jahre alt und erhält wieder eine schöne Muschelkette, und nochmals keine Antworten auf ihre Fragen. Diesmal rebelliert sie heftig gegen die Macht des Vaters, gegen diese trügerische Zauberwelt, die sie daran hindert, das Leben kennen zu lernen. Sie versucht sich voller Wut an Prosperos Zauberkünsten und beschwört gleich einen riesigen Sturm herauf. Dieser spült zwei junge Männer ans Ufer und die Begegnung mit dem wirklichen Leben beginnt. Eine stürmische Geschichte über das brennende Verlangen, die Welt und das Leben zu entdecken, selber Verantwortung zu übernehmen und sich vom Schutz des Vaters zu lösen. Erfahrungen selber zu machen, auch wenn sie schmerzvoll und bitter sein können.
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Kurzinformationen zum Stück und zur Umsetzung Inszenierung | Besetzung | Spiel | Bühne | Musik Vier junge SchauspielerInnen verkörpern die Jugendlichen und den Luftgeist Ariel. Sie treffen auf den ’alten‘ und gesetzten Prospero, Repräsentant der Elterngeneration. Ein körperliches, energievolles und intensives Spiel zwischen den Schauspielern ist Basis der Inszenierung. Alle SchauspielerInnen sind mehrs- prachig und beherrschen Deutsch resp. Schweizer- deutsch und Französisch als Bühnensprache. Neben Deutsch und Französisch wird auch Englisch (Prospero) und Spanisch (Trinculo) gesprochen. Zitat einer Lehrerin «Ein wunderbares Spiel, in einem Gaskessel, der den Raum zur Insel werden lässt. Wir geben uns in den Gaskessel und versuchen nach dem Spiel, wieder Fuss zu fassen. Und nehmen ein Kissen mit, als Rettungsbot: Kommt ihr Jungen, sprecht mit uns, euren Eltern.» Veronika Peyer, Gymnasiallehrerin, Seelandgymnasium Biel
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Inszenierung | | Bühne | Musik Bühne | Musik Das Bühnenbild, mit grossflächigen magischen Bildwelten auf Tüll projiziert, bietet Raum für Assoziationen. Was ist Projektion, Vorstellung, Traum, was ist Wirklichkeit. Ist die Wirklichkeit manipuliert, oder so wie wir sie sehen. Ist Schönheit nur Trug und das Leben nur hässlich und voller Lügen? Die Projektionen geben der Aussage des Stückes und dem Spiel eine zusätzliche Dimension der Tiefe, führen den Inhalt weiter ins Heute. Die Bühne wird von der bekannten Künstlerin Verena Lafargue Rimann mit verschiede- nen Methoden gestaltet: Photographien, zeichnerische und graphische Elemente werden am Computer zu betörenden Bildkompositionen zusammengefügt. Der Boden der Spielfläche ist mit bunten Kissen gestaltet, ein weicher Untergrund, eine schöne Welt, in der man sich nicht verletzen soll. Bereits zum zweiten Mal arbeitet das Théâtre de la Grenouille für die Musik mit dem Komponisten und Musiker Jonas Kocher zusammen. Die Musik schafft eine Atmosphäre, den Spannungsbogen, bricht zu Stürmen auf und löst Gefühle aus. Schwirrt fast unhörbar im Hintergrund und öffnet sich am Schluss zu einem neuen Thema, dem Aufbruch ins unbekannte Leben. Die elektronischen Klangwelten, geräuschhaft-abstrakt, wie auch bildhaft-konkret passen hervorragend in die gegenwärtige Welt der Jugendlichen. Daneben gibt es auch einfache Melodien, wunderschön und zart, die dem elektronischen Sound gegensätzlich und gleichzeitig ergänzend gegenüber stehen. Pressezitat (...) Das gelungene, verspielte Bühnenbild mit farbig-gemusterten Teppichen und Kissen unterstreicht das Märchenhafte des Stücks. Auf ein grosses Tuch, Tüll, das die Bühne in einen vorderen und hinteren Bereich unterteilt, werden laufend magische Bilder projiziert. (...) Damit wird das Spiel mit Schein und Sein, Traum und Wirklichkeit auf einer weiteren Ebene gekonnt betont. Bieler Tagblatt, 21.Oktober 2011
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Inszenierung | Bühne | Musik | Sprache Mehrsprachige Theaterarbeit Mehrsprachige Theaterstücke in unserer zweisprachigen Heimatstadt Biel/Bienne zu erar- beiten und anzubieten ist für das Théâtre de la Grenouille Grundpfeiler der Arbeit und jedes Mal eine neue Herausforderung, die Sprache(n) auf der Bühne zu hinterfragen und genau herauszuarbeiten. Das Spiel mit der Sprache, die verschiedenen Sprachrhythmen, Sprach- melodien sind Grundkonzept. Schauspieler mit deutscher, französischer, englischer und spanischer Mutter/Vatersprache arbeiten in dieser Produktion zusammen, versuchen sich zu verstehen, reden aneinander vorbei, entdecken die Welt des anderen. Da Shakespeare die Ausgangsbasis für das Stück ist, wird im Stück auch Englisch gesprochen. Der Schauspieler des Prospero ist ein in der Schweiz lebender Australier. Daraus entsteht ein neuer, ganz eigener Text. Die verschiedenen Sprachen werden dabei ganz natürlich verwendet. So wie zweisprachige Partnerschaften oder Arbeitsverhältnisse fliessend von einer in die andere Sprache wechseln. In die künstlerisch-visuelle Gestaltung der Projektionen wird auch die inhaltliche Ebene der sprachlichen Aussage punktuell verarbeitet. Es wird eine Art Übertitel, als Teil des Bildes gestaltet. Pressezitat (...)…Das meiste Lob aber gebührt nebst den Schauspielern(…) der mehrsprachigen Umsetzung des Stückes. Dies ist sicher die grösste Stärke des Bieler Théâtre de la Grenoille. Spielend switchen Miranda und Co. Zwischen Deutsch, Schweizerdeutsch, Französisch, Englisch und Spanisch hin und her, verleihen der Inszenierung Dynamik und eine Besonderheit, die so im T heater selten zu erlben ist. Bieler Tagblatt, 21.Oktober 2011 Sprache Deutsch, Dialekt, Französisch, Englisch, Spanisch Drei Sprachversionen auf Tournee | Mehrsprachige Fassung – für öffentliche Vorstellungen, für Gymnasien und Mittelschulen | Deutsche Fassung, mit reduziertem Fremdsprachenanteil – für Oberstufe, 7. bis 9.Klasse | Französische Fassung, mit weniger Deutschanteil – für Oberstufe, 7. bis 9.Klasse Der Charme der Mehrsprachigkeit wird auch in den Tournee-Fassungen erhalten bleiben, soll aber für alle ZuschauerInnen verständlich sein. Alter ab 13 Jahren | 7. - 9. Klasse (deutsche resp. französische Fassung) | Mittelschulen, Gymnasien und Erwachsene (mehrsprachige Fassung) Dauer 90 Min. ohne Pause Förderpreis Die Produktion Eye of the Storm wird mit dem CHF 15’000.– dotierten Förder- preis der Oertli-Stiftung ausgezeichnet. Die Stiftung will damit das Engagement des Theaters für binnensprachlichen Brückenschlag und innovative Projekte anerkennen. Wir freuen uns sehr.
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Portrait der Truppe Das Théâtre de la Grenouille ist ein professionelles Theater für junges Publikum. Seit der Gründung 1985 sind 24 Produktionen entstanden. Das Grenouille inszeniert vorwiegend zeitgenössische Stücke für Kinder und Jugendliche, entwickelt eigene Stoffe oder bringt mit intelligenten Adaptationen frischen Wind in Molière- oder Shakespeare stücke. Themen und Lebenssituationen von jungen Menschen ernst zu nehmen und aktuelle Geschichten auf die Bühne zu bringen ist ein zentrales Anliegen in der Arbeit für ein junges Publikum, so sind Produktionen entstanden über Krieg und Macht, über Einsamkeit und Freundschaft, über Feindbilder und ungewöhnliche Freundschaften, über Fragen zum Tod, über Armut und Strassenkinder, über die Identität und Anpassung, Aussenseiter und die Kraft der Phantasie. Neben Vorstellungen in Biel und der Region führen Gastspiele, nationale und internationale Festivaleinladungen das Ensemble durch die ganze Schweiz und ins Ausland, was die grosse Ausstrahlung und Anerkennung der Theaterarbeit zeigt. Schwerpunkte der Arbeit liegen im Erproben und Erforschen mehrsprachiger Theater formen, sowie in der Verbindung von Theater und Musik. Konsequent werden in allen Produktionen MusikerInnen und Komponisten hinzugezogen. Auch die visuelle Gestaltung ist von grosser Wichtigkeit, oft wird mit bildenden KünstlerInnen zusammengearbeitet. Kinder und Jugendliche sollen an neue Sehformen herangeführt werden, sollen ihre Augen und Ohren für Neues öffnen, fremden Sprachen neugierig begegnen und abstrakte Bilder und Formen kennen lernen. Für die Produktionen arbeitet das Grenouille mit verschiedenen professionellen GastschauspielerInnen zusammen, denen die Neugierde an der Arbeit an der Sprachgrenze und mit der Musik gemeinsam ist. Die Arbeit wird von der Stadt Biel mit einem Leistungsvertrag 2010 – 2012 subventioniert und punktuell durch Werkbeiträge von Kanton, Stiftungen und Privaten ergänzt. Im Jahre 2000 wurde das Théâtre de la Grenouille mit dem Kulturpreis der Stadt Biel ausgezeichnet. 2011 erhält es den Förderpreis der Oertli-Stiftung, der für innovative Brückenschlagsprojekte vergeben wird. Künstlerische und administrative Leitung haben Charlotte Huldi, Arthur Baratta und Brigitte Andrey. Die Administration wird von Christine Junod geführt. Das Théâtre de la Grenouille ist Mitglied der astej (Schweizerischer Verband für Kinder und Jugendtheater) | th.grenouille@bluewin.ch | www.theatredelagrenouille.ch
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Charles Way | Autor Charles Way wurde 1955 in Tiverton geboren. Seit 1978, damals noch als Hausautor am Leeds Playhouse schreibt er Stücke für das professionelle Theater (sowohl für Erwachsene als auch für Kinder). Er arbeitet immer wieder intensiv mit verschiedenen Theatergruppen in England und Wales zusammen, die sich neuen Themen und Ideen aufgeschlossen zeigen. Charles Way hat inzwischen über vierzig Stücke geschrieben, die weltweit gespielt werden und hat mit seinen Stücken zahlreiche Preise gewonnen. Er lebt seit vielen Jahren in Wales. Im Jahr 2010 ist er Gewinner des deutschen Kindertheaterpreises 2010 mit «verschwunden/Looking for Gretel». Charles Way widmete sich neben seinen Arbeiten für professionelle Schauspieler auch Stücken, die speziell für Kinder, als Schauspieler auf der Bühne agieren. Immer wieder greift er in seinen Stücken bekannte Motive oder Geschichten auf, und bearbeitet sie in vollständig neuer Perspektive. (u.a. Aschenbrödel, Hänsel & Gretel, Shakespeares Sturm, Alice in Wunderland, Odysseus) Dabei werden Armut, Balkankrieg und Kriegstrauma, Adoleszenz, mangelnde Liebe, eine taubstumme Musikerin und vieles mehr vielschichtig und humorvoll verarbeitet. Seine Stücke lassen Raum für Bilder, für das Spiel der Schauspieler und werden sehr häufig gespielt. http://www.charles-way.co.uk/ Folgende Stücke von Charles Way sind auf Deutsch übersetzt worden (Theaterstückverlag, München) The Long Way Home - Weit ist der Weg | Playing from the Heart | The Flood - Die Flut | Dead Man’s Hat | Eye of the Storm | Red Red Shoes - Blutrote Schuhe | Cinderella | Still Life - Endstation Leben | The Search for Odysseus - Auf der Suche nach Odysseus | A Spell of Cold Weather - Schneeluft | Missing (Looking for Gretel) - Verschwunden Wo ist Gretel | Pirates |
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Kurzbiographien der Mitwirkenden Arthur Baratta | Schauspieler (Prospero) | Künstlerische Gesamtleitung Arthur Baratta wuchs in Sydney, Australien auf. Diplom an der l’École Internationale de Théâtre Jacques Lecoq/Paris. Erste Erfahrungen als Schauspieler am Newtown Theatre, Australien. Er spielte in zahlreichen Spielfilmen und Fernsehserien. Mitbegründer des Théâtre de la Grenouille, als Schaus- pieler ist er in fast jeder Produktion des zweisprachigen Theaters zu sehen. Weitere Engagements: 2000 Zirkus Monti; 2002, Expo.02: Arbeiten mit Sir Good Year & Professeur Boncarré; als Schauspie- ler für La Lanterne Magique in Biel und in der Schweiz, Arbeiten für Firmenevents, Kinderfeste Biel und Umgebung, 2010, Dreharbeiten Kurzfilm U-Turn von Sébastien Kühne & Ueli Locher. Mit dem Théâtre de la Grenouille Kulturpreis 2000 der Stadt Biel und 2011 Förderpreis der Oertli-Stiftung. Pascale Güdel | Schauspielerin (Miranda) Ausbildung zur Schauspielerin an der ERAD – Ecole Romande d’Art Dramatique Lausanne. Auszeich- nung für besondere Studien- Leistungen 03-04. Spielte in ‘Le grand cahier’ de Agotha Kristof, Les caprices de Marianne - transhelvetia/Théâtre de Vidy-J.Liermier; Cie FRAKT’ Fliegenfängerinnen und ‘Zum Mond’, Visage de Feu-Cie NiMesis; Dieu est en DJ de Falk Richter Cie Insanë, Tintenfisch pocket opéra’. Saison 11-12 Hänsel & Gretel im petit théâtre de Lausanne. Mit dem Théâtre de la Grenouille auch in ‘Hodder rettet die Welt’ in der Titelrolle seit 2008 unterwegs. 2010 erhält sie den Anerken- nungspreis der Commission Interjurassienne des Arts de la Scène. Pascale Güdel lebt in Biel. Stefan Liebermann | Schauspieler (Trinculo) Zweisprachig aufgewachsen in Barcelona und Deutschland lebt Stefan Liebermann heute in Ber- lin. Ausbildung zum Schauspieler am Europäischen Theaterinstitut Berlin und an der Universität der Künste Berlin. 2007 – 2010 Ensemblemitglied an der Landesbühne Sachsen-Anhalt/Eisleben spielt er zahlreiche grosse Rollen, Mortimer in Maria Stuart, Jack in Bunbury, August in Norway.Today, Karl in Woyzeck und viele mehr. Seither Engagements für verschiedene Bühnen, Film und TV: Glaube Liebe Hoffnung/Horvath- Schupo, Irgendwie beleuchtet nach Einsame Menschen/Sophiensäle Berlin, Wachsfigurenkabinett-fünf kleine Opern – Komische Oper Berlin in ZA mit der Universität der Künste Berlin. Liza Baumann | Schauspielerin (Stephanie/Stephano) Ausbildung zur Schauspielerin an der Manufacture, Haute École Romande de Théâtre, promotion C und am Cours Florent in Paris. Spielte in zahlreichen Produktionen: Le baladin du monde occiden- tal mes Pierre Bauer/Théâtre Benno Besson et tournée; Moi éternel enfant – Lausanne/Sevelin 36, l’Orestie mes Ludovic Chazaud Théâtre 2.21 Lausanne, Eugène Onéguine mes Jean Yves Ruf/Manu- facture & Centre culturel Suisse in Paris. Dreharbeiten von Serien und Kinofilmen, u.a.: 2011 Pigalle la nuit, Serie von Hervé Hadmar. Liza Baumann lebt in Lausanne. Isabelle Freymond | Schauspielerin (Ariel) Primarlehrerin. Ausbildung zur Schauspielerin an der Ecole de Théâtre Lassaad/Bruxelles. 2010 und 2011 Gewinnerin des Migros Kulturprozent Ausbildungsstipendiums für Bewegungstheater. Spielte in ‘Don Quichotte – the making of’ am See, ‘Dreamings’ und projekt.parzival mit dem Theaterprojekt OFF SzoEN. Eye of the Storm ist ihr erstes Engagement nach der Ausbildung. Charlotte Huldi | Regie | Künstlerische Gesamtleitung Matur Typ B. Ausbildung an der Ecole Internationale de Théâtre Jacques Lecoq/Paris und an der Ecole Philippe Gaulier / Monika Pagneux/Paris. Regieassistentin am Theater Biel Solothurn und an den Büh- nen der Stadt Kiel/D. Gründungsmitglied des Théâtre de la Grenouille, Regisseurin zahlreicher Haus- produktionen; Gastregisseurin am Theater im Werftpark/Kiel, am Theater Biel Solothurn, an Théâtre de Colombier. Sie inszenierte mehrere Musiktheater-Grossproduktionen mit Laien u.a. Linie 1 am Parktheater Grenchen mit der reg. Musikschule & Volksschule Lengnau. Regisseurin am Gymnasium Alpenstrasse, Dozentin an der Hochschule der Künste Bern/ Studienbereich Rhythmik. Zahlreiche Inszenierungen wurden bereits an nationale und internationale Theaterfestivals eingeladen. Mit dem Théâtre de la Grenouille Kulturpreis 2000 der Stadt Biel und 2011 Förderpreis der Oertli-Stiftung.
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 1 Kurzbiographien der Mitwirkenden Verena Lafargue Rimann | Ausstattung Wirtschaftsmatur, Lehrerpatent. Atelieraufenthalt Geiger-Woerner Ligerz, Aufbau eines eigenen Ate- liers in Südwestfrankreich und später Toulouse 1973-1986, Rückkehr in die Schweiz. Weiterbildung an den Schulen für Gestaltung Basel (textile Weiterbildungsklasse) und Zürich (plastisches Gestalten, Malen), int. Seminar of Fibre Arts, Alden Biesen, Belqique. 2007-2010 Masterausbildung in Kunstver- mittlung, HFS 2009 Werkbeitrag Stadt Biel, 2008 Werkbuch ‘venushochzwei’ 1993 Werkbeitrag Kan- ton Bern Kommission für angewandte Kunst, 1988 Anderfuhren Stipendium. Zahlreiche Einzel und Doppelausstellungen unter anderem: ein Steinwurf lang - le long d’un souffle’ Rauminstallation x-mas+2009 Salle Poma Centre PasquArt Biel, Zentrum Paul Klee/Creaviva, Perfor- mance luftruum, Paris Jardin de Luxembourg, 2007 Gewinnerin Wettbe-werb ‘venushochzwei’ Raif- feisenbank Bielersee. Zahlreiche Bühnenbilder und Ausstattungen für: Katharina Vogel, Théâtre de la Grenouille, Theater Gymnasium Alpenstrasse. Jonas Kocher | Musik Ausbildung an der Hochschule der Künste Bern bei Teodoro Anzellotti (Akkordeon), Pierre Sublet und Georges Aperghis (Musiktheater). Mitwirkung als Musiker und Darsteller in verschiedenen szenische Projekte von Daniel Ott, Ruedi Häusermann, Anna Sophie Mahler. Auftritte in zahlreichen Ensembles für improvisierte Musik im In- und Ausland als Akkordeonspieler. Konzerte und Zusammenarbeit u.a. mit Urs Leimgruber, Hans Koch, Michel Doneda, Thomas Lehn, Christian Weber, Christian Wolfarth, Bertrand Gauguet, Olivier Toulemonde, Peter Evans, duo Blank Disc, Julian Sartorius, Ensemble Rue du Nord, Gaudenz Badrutt, Christian Müller ... Autodidakt im Bereich Komposition. Eigene Werke wurden u.a. im Schlachthaus Bern, im Theater Basel, im Zentrum Paul Klee sowie beim Festival Encuentros Buenos Aires, der KlangKunstBühne Berlin, Biennale Zagreb, aufgeführt. Regelmässige Tätigkeit als Hörspielmusik-komponist für das Schweizer Radio DRS2 und für das Theater (Vidy, Neu- markt Theater, ...). Jonas Kocher wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, 2005 mit dem Kulturpreis der Stadt Nyon, 2010 mit dem Anerkennungspreis der Musikkommission Kanton Bern. www.jonaskocher.net Brigitte Andrey PR | Künstlerische Gesamtleitung Ausbildung KV, Studium der Slavistik und Philosophie an der Universität Bern. Mitinhaberin und Ges- chäftsführerin der Übersetzungsagentur proverb. Beim Théâtre de la Grenouille verantwortlich für die Publikationen, PR und Pressarbeit sowie grundsätzliche Spielplanentscheide. Kuratorin des Gastspiel- programms für junges Publikum à propos Biel. Gründungs- und Vorstandsmitglied des Rennweg 26. Vorstandsmitglied astej 1998-2006. Präsidentin des Vereins TheaterLink. Mit dem Théâtre de la Grenouille Kulturpreis 2000 der Stadt Biel und 2011 Förderpreis der Oertli-Stiftung. Seit 2010 Bewe- gungspädagogin der Franklin-Methode® Tom Häderli | Licht und Technik Nach seiner Ausbildung als dipl. ing Chemie an der FH Winterthur arbeitet Tom Häderli mehrere Jahre Bühnentechniker und Lichtgestalter für das Theater für den Kanton Zürich sowie für das Theater Biel Solothurn sowie für Lynx, und Monique Schnyder und anderen. Projektleiter und Techniker bei Eclipse Technique de Spectacles, Biel. Seit einigen Jahren freischaffend u.a. fester Mitarbeiter des Rennweg 26, Lukas Weiss, Theater Schöneswetter, Théâtre de la Grenouille. Kontakt Théâtre de la Grenouille Gurzelenstrasse 11 | 2502 Biel/Bienne 032 341 55 86 th.grenouille@bluewin.ch www.theatredelagrenouille.ch
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Inhaltsverzeichnis Theaterpädagogisches Dossier für Lehrpersonen Teil 2 Anregungen | Materialien | Hintergrundinfos 1. Einleitung, Handlung, Hauptthemen | Seite 4 - 10 Mögliche Einstiegsebenen, genaues Erinnern und Wahrnehmen Die Handlung, die Themen Die Figuren 2. Sprache, Vokabular, zweisprachig - mehrsprachig | Seite 11 - 20 Sprachgebrauch in Eye of the Storm Sprachbiographien Spielvorschläge und Aufgaben mit Sprachen Vokabular und Ausdrücke d - f - e Sprachklänge: Originalzitate aus The Tempest 3. frei nach The Tempest von William Shakespeare | Seite 21 - 23 William ShakespearexThe Tempest, Shakespeares letztes Drama, Quellen, Filmtipps und Links zu Shakespeare 4. Insel - Meer - Sturm | Seite 24 - 28 Insel - Sinnbild der idyllischen Kindheit Meer - Ort der Gefahr, der Weite, des Bodenlosen Sturm - Stürme im Stück - Stürme im Leben - in Sprache und Musik 5. Sich lösen - selber Verantwortung übernehmen | Seite 29 - 31 «Ich bin reif genug, die Wahrheit zu hören» Sicht der Eltern - Sicht des Jugendlichen Weggehen - Abhauen - das Elternhaus verlassen «Ich hatte eine solche Sehnsucht nach grossen Städten in mir» 6. Sein oder Schein | Seite 32 Ist man das, was man vorgibt zu sein? Spiele, Rollenspiele 7. Typisch Mädchen, typisch Junge - Geschlechterrollen | Seite 33 - 34 Stephanie/o: ein Mädchen verkleidet als Junge Rollenwechsel, Verkleidungen Gruppendruck Anhang: Kontaktadressen | Seite 35 Hier finden Sie die Kontaktadressen aller SchauspielerInnen und des Theaters Teil 2 können Sie auch herunterladen auf www.theatredelagrenouille.ch
Théâtre de la Grenouille Biel/Bienne Eye of the Storm von Charles Way Frei nach The Tempest von William Shakespeare Für Jugendliche und Erwachsene Theaterpädagogisches Dossier | Teil 2 Anregungen | Materialien | Hintergrundinfos | Vermittlung
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Inhaltsverzeichnis Theaterpädagogisches Dossier für Lehrpersonen Teil 2 Anregungen | Materialien | Hintergrundinfos 1. Einleitung, Handlung, Hauptthemen | Seite 4 - 10 Mögliche Einstiegsebenen, genaues Erinnern und Wahrnehmen Die Handlung, die Themen Die Figuren 2. Sprache, Vokabular, zweisprachig - mehrsprachig | Seite 11 - 20 Sprachgebrauch in Eye of the Storm Sprachbiographien Spielvorschläge und Aufgaben mit Sprachen Vokabular und Ausdrücke d - f - e Sprachklänge: Originalzitate aus The Tempest 3. frei nach The Tempest von William Shakespeare | Seite 21 - 23 William ShakespearexThe Tempest, Shakespeares letztes Drama, Quellen, Filmtipps und Links zu Shakespeare 4. Insel - Meer - Sturm | Seite 24 - 28 Insel - Sinnbild der idyllischen Kindheit Meer - Ort der Gefahr, der Weite, des Bodenlosen Sturm - Stürme im Stück - Stürme im Leben - in Sprache und Musik 5. Sich lösen - selber Verantwortung übernehmen | Seite 29 - 31 «Ich bin reif genug, die Wahrheit zu hören» Sicht der Eltern - Sicht des Jugendlichen Weggehen - Abhauen - das Elternhaus verlassen «Ich hatte eine solche Sehnsucht nach grossen Städten in mir» 6. Sein oder Schein | Seite 32 Ist man das, was man vorgibt zu sein? Spiele, Rollenspiele 7. Typisch Mädchen, typisch Junge - Geschlechterrollen | Seite 33 - 34 Stephanie/o: ein Mädchen verkleidet als Junge Rollenwechsel, Verkleidungen Gruppendruck Anhang: Kontaktadressen | Seite 35 Hier finden Sie die Kontaktadressen aller SchauspielerInnen und des Theaters 2
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Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Einleitung | Einstiegsebenen | wahrnehmen | erinnern Ins Theater gehen - Theater sehen, hören, erleben Viele Jugendliche haben oft kaum Erfahrungen mit Theaterstücken. Sie kennen vielleicht das Dorftheater, Schultheater aus eigener Erfahrung, doch wenig bis kein professionelles, zeitgenössisches Theater. Deshalb sind sie es nicht gewohnt, mit den Mitteln des heutigen Theaters umzugehen, diese zu lesen. Als Lehrperson sind Sie aktiver Vermittler, Vermittlerin und helfen Ihren SchülerInnen auf die verschiedenen Ebenen des Geschehens einzusteigen, dieses zu reflektieren und zu vertiefen. Ihr Anteil an der kulturellen Bildung, sei es in der Musik, der bildenden Kunst oder eben im Theater ist von grosser Wichtigkeit. Mit diesem Dossier bieten wir Ihnen verschiedene Angebote, welche Sie nutzen können wenn Sie wollen. Das Ziel ist es, eine verdichtete Wahrnehmung zu ermöglichen, so dass die Jugendlichen nicht einfach bei den einfachsten Schemen verstanden-nicht verstanden (bi nid druus cho), spannend- nicht spannend, bekannt- unbekannt bleiben. Die SchülerInnen besuchen eine künstlerische Darbietung, Menschen mit einer künstle- rischen Berufsausbildung. Man muss nicht immer alles verstehen, man ‘erlebt’ Theater! Mögliche Einstiegsebenen im Stück Eye of the Storm Es gibt immer mehrere Ebenen, die sich als Einstieg vor oder nach dem Theaterbesuch anbieten. | Einen Teil der Handlung, der Figuren kennenlernen, den Inhalt, die Themen | Über die Gefühle, des Erleben, das Erlebnis | Die Sprachen, mehrsprachige Welt, Wortschatz (siehe Kapitel Sprache, Vokabular) | Kunst, Schauspiel, künstlerische Gestaltung: Bühnenbild, Musik, Kunstberufe, Ausdrucksformen | Theater, Unterschiede Theater - Film: was ist gleich, was ist anders | Bildebene, das Plakat betrachten, was erzählt es? Einer Serie Inselbilder: was evozieren sie? 4
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Einleitung | Einstiegsebenen | wahrnehmen | erinnern Nach dem Theaterbesuch: Genau sehen, erinnern, differenziert wahrnehmen Als erster Schritt schlagen wir Ihnen vor, die Wahrnehmung zu schärfen. Sich genau zu erinnern, möglichst viele Details zusammen zu tragen. Auch möglichst viele Eindrücke, auch Fragen zu sammeln. Wichtig ist es, nicht zu werten sondern wie ein Forscher, eine Forscherin, zu sammeln. Erinnern Genau beobachten, sammeln, schnell, Details, flashartig, Stichworte, auch ‘unwichtige’ Details, Farben, Formen, Situationen, Klänge Visuelle Erinnerung Welche gestalterischen Elemente haben die SchülerInnen wahrgenommen? An welche Bilder erinnert man sich nachher genau. Details in den Bildern. Warum bleiben diese haften und andere nicht? Versuchen ein Bild ganz genau wiedergeben. Erinnerung an Situationen, Beziehungen, Gefühle Welche Situationen, welche emotionalen Momente waren besonders markant? Diese in einem ersten Schritt einfach sammeln ohne zu diskutieren. Verbale Erinnerung Gibt es sprachliche Ausdrücke, die man wiedergeben kann? Musikalische Erinnerung An welche Musik kann ich mich erinnern. Geräusche, Atmosphären. Wie wurde die Musik eingesetzt? Besonders markante Momente Drei bis fünf Momente sammeln, die besonders markant waren, an die man sich beson- ders gut erinnert. Warum ist dies so? Was macht das Besondere an diesem Moment aus? Dieser Sammel-Einstieg eignet sich auch als Gruppenarbeit In kleinen Gruppen (3-max 4) stichwortartig auf grossen Blättern sammeln. Jede Gruppe behandelt einen oder zwei Punkte. Anschliessend sammeln Sie im Plenum die Puzzleteile. Meistens staunt man, an wie viele Details sich die ganze Klasse zusammen erinnert und wie unterschiedlich die Wahrnehmung und Erinnerung ist. 5
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Shakespeares ursprüngliche Geschichte wird in Eye of the Storm aus der Perspektive der Tochter, Miranda, die auf der Prosperos Insel heranwächst und versucht ihr eigenes Leben in Angriff zu nehmen, erzählt. Hier zu ihrer Information die gesamte Geschichte des Stücks Prospero, der mächtige Zauberer und vertriebene Herzog von Valencia, lebt mit seiner Tochter Miranda auf einer Insel. Der eigentliche Herr der Insel, der Luftgeist Ariel, steht ebenfalls in seiner Macht. Hier hat Prospero für sich und seine Tochter eine eigene Welt geschaffen, in der es nur Schönes und Gutes gibt, kein Verrat, keine Intrigen, keine Enttäuschungen. Seine ganze Energie widmet er seinen Experimenten mit der Natur. Bücher, schöne Musik, blühende Bäume, wunderbare ewig-frühlingshafte Natur zaubert er für sie hin – noch so gerne möchte er sie in der Kinderwelt zurückbehalten. Doch Miranda wird älter und fordert je länger desto vehementer die Wahrheit von ihrem Vater. Wer bin ich, warum sind wir hier, wo ist meine Mutter, wie ist das Leben? Immer wieder schiebt Prospero dies hinaus. Nun wird Miranda 14 Jahre alt und erhält wieder eine wunderschöne Muschelkette statt der Wahrheit. Ein grosser Streit entbrennt. Doch dies- mal rebelliert sie gegen die Macht des Vaters, die sie daran hindert das Leben kennen zu lernen. Sie versucht sich voller Wut an Prosperos Zauberkünsten und beschwört einen rie- sigen Sturm hinauf. Dieser spült zwei Seeleute ans Ufer der Insel: Trinculo und Stephano. Stephano ist eigentlich ein Mädchen, eine junge Frau namens Stephanie. Sie wollte abhauen, verkleidet sich als Mann und will auf See anheuern. Sie will ein neues Leben, weg von enttäuschter Liebe und von der einengenden Familie. Stephanie bezahlt einen Bootsmann dafür, sie in der Nacht wegzubringen. Nur ist dieser Bootsmann ausgerechnet Trinculo, ihr ehemaliger Liebster, von dem sie sich in grosser Wut getrennt hat, den sie aber immer noch heftig liebt. Nun darf sie sich erst recht nicht zu erkennen geben, ihre Gefühle preisgeben. Trinculo lebt von Gelegenheitsjobs meist mit seinem Boot und auf See. Bei Shakespeare der Spassmacher und Narr, ist er hier eher jener, der das direkte und pure Leben mit all seinen Facetten auf diese künstlich schöne Insel bringt: Verführung, Verliebtheit, die grosse Liebe, Lügen, Eifersucht, sich rausreden, nicht zu seinen Gefühlen stehen, Vergangenem ausweichen, anstatt sich ihm zu stellen. Miranda verliebt sich natürlich über beide Ohren in den attraktiven Seemann, der sich sofort als Edelmann Fernando ausgibt. Stephano – die verkleidete Stephanie – darf ihre Gefühle und ihre Eifersucht nicht zeigen, denn Trinculo weiss ja nicht, dass sie es ist. Sofort sind alle drei in einem Strudel der Gefühle, der ‘Sturm’ ist ausgebrochen und Mirandas unbändige Lebenslust noch mehr geweckt. Miranda sehnt sich nach der Freiheit, will weg vom Vater und von dieser Insel. Auch der Luftgeist Ariel bittet und bettelt um seine Freiheit. Am Ende siegt nicht der Konflikt sondern die Einsicht. Prospero erzählt Miranda die Ges- chichte ihrer Mutter. Er lässt seine Tochter mit den anderen ziehen und gibt auch Ariel seine Freiheit wieder. Er legt seinen Zauberstab nieder und konfrontiert sich selber zum ersten Mal mit der Wahrheit und seiner Lebenssituation. Ein offener Schluss, indem viel Versöhnung mitschwingt. Jeder versucht, auch die Position des anderen zu verstehen. 6
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Themen Viele grosse Lebensthemen der Jugend stehen im Zentrum der Geschichte Abnabelung/Loslösung vom elterlichen Schutz (Inseldasein als Bild für die Kinderwelt), Suche nach der Wahrheit, die eigene Herkunft (wo komm ich her, wer sind meine Eltern) Gefühle/Gefühlsstürme, Beziehungen/Einordnung der Gefühle, Schein - Sein (ist man das was man vorgibt zu sein/ist die Welt das, was sie scheint), Rollen, Geschlechterrollen (wie beeinflussen sie unser Verhalten) Aufgabe - freie Assoziation zu den Themen Zu allen Themen (fett) soll zunächst ein Brainstorming gemacht werden. Was fällt den SchülerInnen zu den jeweiligen Begriffen ein? (freie Assoziation) Bereiten Sie für jedes Thema ein grosses Blatt vor. Diese Liste kann auch als Themenpool für weitere Aufgaben gebraucht werden. Abnabelung Schutz Welten Wahrheit Herkunft Gefühle Schein oder Sein Rollen, Geschlechterrollen Spielaufgabe - Themen Es werden Kleingruppen gebildet (4-5 Personen). Zusammen soll die Gruppe eine Geschichte erfinden, zu welcher jede Person in der Gruppe einen 30 Sekunden-Beitrag leistet. Während dieser 30 Sekunden müssen mindestens 3 der oben genannten Begriffe verwendet werden. Das Ergebnis kann in einer kleinen Vorführung/Vortrag den anderen gezeigt werden. Aufgabe - Vermutungen zur Geschichte von Eye of the Storm anstellen Nehmen Sie zu den Themen noch die Figuren: Eine 14 jährige Tochter, die alleine mit dem Vater aufwächst, ein Vater der Forscher und Zauberer ist, ein Seemann, ein Mädchen, das sich als Junge ausgibt und ein Luftgeist und lassen Sie die SchülerInnen nun anhand der Themenblätter und dem Figurenpersonal rätseln, was wohl alles im Stück vorkommen könnte. Diese Sammlung an möglichen Inhalten kann mit der Stichwortsammlung aus dem Vokabular kombiniert werden. 7
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Die Figuren im Stück besser kennenlernen Sammelt zu jeder Figur im Stück alles was ihr in Erfahrung bringen könnt. Alles, an was ihr euch erinnert. Wie ist die Figur? Wie schätzt ihr sie ein? Was sagt die Figur über sich selber? Was sagen andere über diese Person? Was sagt das Kostüm über die Figur aus? Könnt ihr euch an Sätze, Worte, Dialogstellen erinnern, die typisch sind für diese Person? Gibt es typische Gesten oder typische Bewegungen, Körperhaltungen dieser Figur? Miranda | Prospero | Trinculo | Stephano/Stephanie | Ariel 8
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 1. Handlung | Themen | Figuren Stichwortblatt für Lehrperson Miranda, 14 jährig Behütet, rebellisch, will morgens ausschlafen, provoziert, ‘Vaters kleine Prinzessin’, wild, in der Natur aufgewachsen, neugierig, lebenshungrig, lebensdurstig, gelangweilt, will alles wissen, probiert alles aus, will spüren, Wind, Schmerz, Gefühle. Lotet ihre Grenzen aus. Will ihre Vergangenheit kennen lernen. Da sie nie etwas von der Welt erfahren hat, ist sie naiv und glaubt alles was die anderen ihr erzählen. «Aber du hast mich nicht beschützt, du hast mich eingesperrt, Vater. Diese ganze Insel hier ist eine einzige Lüge, alles ist ‘fake’.» Miranda, 10. Szene Prosporo, der Vater Lebt von der Welt zurückgezogen. Will die Natur beherrschen, selber gestalten. Er ist Wissenschaftler, Forscher, Zauberer, Illusionist und Vater. Früher Erbe eines grossen Reiches. Hat ein pessimistisches Weltbild, da er selber von den Menschen enttäuscht wurde. Nervt sich über seine Tochter. Stellt sich den Konflikten nicht. Jähzornig, will die Macht, flippt schnell aus. Seine Autorität darf nicht in Frage gestellt werden. Verlangt Gehorsam, Dankbarkeit. Nutzt die Kräfte Ariels aus für seine Zauberei. Will seine Tochter von den Ge- fahren der Welt und allem Bösen schützen. Kann gut reden. Liebt schöne Sachen (Blumen, seltene Muscheln, Meer, Bücher...). «Die Welt da draussen ist voller Ungerechtigkeit. Hungersnot, Krieg und Armut. Die Menschen geben immer etwas anderes vor als sie in Wirklichkeit sind, sind gierig, selbstsüchtig, oft siegt er Hass über die Liebe - sagt mein Vater» Miranda 8. Szene. Trinculo, ca. 19 jährig Seemann. Spanier (oder Halbspanier). Clique ist wichtig. Schlägt sich durch. Passt sich an. Immer pleite. Weicht seinen Gefühlen aus, fragt das Publikum immer ob des jetzt gut sei oder nicht. Redet gerne. Singt. Spie- lernatur, fröhlich, charmant, liebenswert. Gibt sich als einen anderen aus. Hat keine eigene Meinung, deshalb sehr beeinflussbar. Nimmt das Leben so wie es ist. Unbeschwert. In gewissen Situationen totaler Angsthase, in anderen totaler Bluffer. Gibt sich cool um seine Sensibilität zu verstecken. Stephanie über Trinculo: «Immer derselbe, stolz wie ein Hahn und den Mund voller Versprechungen.» 2. Szene Stephano/Stephanie, ca. 17 jährig Piercings, Lederjacke, Punk-Outfit, Mütze, Kapuze: schützt sich mit provoka- tiver Kleidung. Ist abgehauen, will sich als Junge durchschlagen, fühlte sich zu Hause wie erstickt. Einziges Mädchen mit mehreren Brüdern. Mutter Italienerin. Wütend: auf Mutter, auf Trinculo, auf Gesellschaft. Eckt an. Mutter hat sehr konventionelle Rollenvorstellungen: Jungs brechen zu Abenteuern auf, Mädchen bleiben zu Hause. Hatte Beziehung zu Trinculo. War echt verliebt. Hat Trinculo in ihrer Wut geschlagen. Temperamentvoll. 9
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Weiss nicht wohin mit ihrem Leben. Gibt sich rau um ihre Zerbrechlichkeit zu verstecken. «Die Angst steigt in mir hoch. Was habe ich nur getan? Was habe ich nur getan!» Stephanie/o 2. Szene Ariel, Luftgeist auf der Insel Unsichtbar. Nur Prospero kann Ariel sehen, alle anderen können nur ihre Stimme hören. Lebte schon immer auf dieser Insel. Ist eins mit der Natur. War lange in einem Baumstrunk blockiert. Prospero befreite ihn. Ariel ist von ihm abhängig, muss ihm gehorchen. Ariel hat ebenfalls Zauberkräfte. Halb Mann, halb Frau. Naturwesen, kann fliegen. Jung und zugleich uralt. Kümmerte sich um Miranda fast wie eine Mutter. Will für Miranda Freundin sein. Verrät Mirandas Versteck an Prospero um seine Freiheit zu bekom- men. Ein wenig freakig, Dreadlocks. «Ihr wisst doch genau, dass ich der wahre König dieser Insel bin» Ariel 7. Szene 10
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachbiographien | Sprachspiele | Vokabular bilingue, trilingue, multilingue ! Zweisprachiges Theater? Théâtre plurilingue! Blasphemie, ein Ding der Unmöglichkeit? Für das Théâtre de la Grenouille ist es eine Reflektion auf unsere mehrsprachige Realität, Lebendigkeit und Farbigkeit. Seit vielen Jahren arbeiten wird deshalb konsequent mit SchauspielerInnen verschiedener Sprachher kunft zusammen. Inspirationsquelle bei der Realisierung mehrsprachiger Theaterproduk- tionen ist auch das Leben in der zweisprachigen Stadt Biel, zweisprachige Partnerschaften in unserem Umfeld und unserem Leben, eine Vielsprachigkeit, welche überall in unserer Gesellschaft und den Medien präsent ist. Allein in Biel werden über 70 Sprachen gespro- chen, die grosse Mehrheit der Bevölkerung ist bereits zwei- und mehrsprachig. Verwendung der Sprachen durch die Figuren Schweizerdeutsch und Hochdeutsch werden in Eye of the Storm nebeneinander verwendet. Miranda, der heranwachsende Teenager spricht Dialekt, unmittelbarer und musikalischer für unsere Ohren, aber auch französisch. Trinculo als Seemann spricht hochdeutsch und spanisch, seiner ‘Bauchsprache’. Prospero ist kultiviert, er würde niemals Dialekt sprechen, er spricht ein sehr gepflegtes englisch mit reichem Vokabular, fliessend französisch und deutsch, und unterstreicht mit seiner Eloquenz den gebildeten Mann. Ariel, der Luftgeist jongliert ebenfalls agil mit den Sprachen, wechselt schnell und überraschend, spielt mit den Klängen. Stephanie spricht fast nur französisch, Deutsch ist für sie eine Fremdsprache, ihre Mutter spricht italienisch. Bei der Erarbeitung der verschiedenen Spielversionen haben wir darauf geachtet, dass das Publikum dem Geschehen immer mühelos folgen kann. Bei einzelnen anspruchsvollen Stellen wird eine Übersetzung projiziert. Aufgabe Sprachbiographie Sprachhintergrund der Klasse - Sprachhintergrund der SchauspielerInnen in Eye of the Storm | Wählt zwei der folgenden Texte aus, lest sie zusammen und diskutiert sie kurz. (GR) | Schreibt eine eigene Sprachbiographie oder erzählt sie einander. Vergleicht die Erfahrungen. (GR) | Teilt die Klasse in einsprachige und mehrsprachige Gruppen auf. Welche Gruppe ist grösser. Wie viele Sprachen sind vertreten? (KL) | Die mehrsprachigen SchülerInnen präsentieren, wie sie mit Sprache umgehen, wann wechseln sie von der einen Sprache in die andere. Wie sprechen sie mit den Eltern, den Geschwistern, Grosseltern. Wann denkt man in welcher Sprache. | Dann die einsprachigen SchülerInnen. Wie erleben sie das Erlernen der Fremdspra- chen. Wie erleben sie die mehrsprachigen KollegInnen. | Gibt es eine Sprach-Hierarchie (Sprachen werden als cool erlebt, andere sind fremd) | Sprachen verstehen: mit welchen Mitteln verstehe ich eine Sprache, einen Dialog | Sprache NICHT verstehen: auf was achte ich im Gespräch, wie orientiere ich mich, wie ‘lerne’ ich (GR od KL) GR = Gruppen, KL = ganze Klasse 11
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachbiographien | Vokabular Sprachbiographie 1 | Pascale Güdel, Schauspielerin | Miranda | Französisch - Deutsch Ich bin in einem kleinen Dorf im Jura aufgewachsen. Die ersten 6 Lebens jahre lebte ich in Basel. Beide Grosseltern sprechen Schweizerdeutsch, auch beide Eltern sind zweisprachig (d/f). Je länger wir aber im Jura wohn- ten desto mehr sprachen wir nur noch französisch. Das Gymnasium und die Schauspielausbildung habe ich auf Französisch absolviert. In der Theaterausbildung habe ich dann auch SchauspielerInnen der Schauspielschule Bern kennengelernt. So begann ich zweisprachige Stücke zu machen. Um besser Deutsch zu können besuchte ich nach der Ausbildung einen Intensiv-Sprachkurs in Berlin. Mein Freund ist aus Basel. Wir sprechen zusammen eine Mischung aus schweizerdeutsch und französisch. Sprachbiographie 2 | Stefan Liebermann, Schauspieler | Trinculo | Spanisch - Deutsch - Französisch Mein Vater ist Spanier, meine Mutter Deutsche. Geboren bin ich in Tuttlin- gen, Baden-Wüttemberg/D. Ich bin als kleines Kind mit meinen Eltern nach Barcelona gezogen, mein Vater hat immer mit mir spanisch gesprochen, meine Mutter deutsch. Als Kind fand ich es herrlich mehrere Sprachen zu können. Ich bin in Barcelona in einen deutschen Kindergarten gegangen, wo es verboten war, spanisch zu sprechen. Dort habe ich mich immer mit den Kindern, die lieber spanisch sprechen wollte in eine Ecke verzogen und heimlich spanisch geredet. Als ich mit sechs Jahren mit meinen Eltern zurück nach Tuttlingen gezogen bin, hat mein Vater versucht weiterhin mit mir spanisch zu sprechen, aber für mich wurde das irgend- wann schwierig. Sprache bedeutet ja auch Zugehörigkeit zu einem Ort, einer Kultur. In Tuttlingen wurden mein Vater und ich auf der Strasse angeschaut, wenn wir spanisch gesprochen haben. Ich habe irgendwann begonnen, mich zu schämen und habe immer auf Deutsch geantwortet. Irgendwann hat mein Vater es aufgegeben. Bald darauf habe ich aber Spanisch nochmal richtig als Unterrichtsfach an der Schule gehabt und spreche es deshalb immer noch gut. Die Zweisprachigkeit hat mir den Kontakt zu Sprachen sehr erleichtert, relativ mühelos habe ich französisch gelernt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist, denke ich, dass man flexibel wird, wenn man an zwei Sprachen gewöhnt ist, nicht nur in der Sprache, auch im Denken. Sprachbiographie 3 | Arthur Baratta, Schauspieler | Prospero | Englisch - Französisch - Deutsch Ich bin in Sydney, Australien aufgewachsen, meine Muttersprache ist Englisch. Mein Vater stammte von italienischen Migranten ab, konnte perfekt italienisch, er sprach mit uns Kindern aber immer nur englisch. In der Schule lernte ich französisch. Als Kind einer englischsprechenden Familie in Australien braucht man seine Sprachkenntnisse aber nicht. Mein erster wirklicher Kontakt mit Fremdsprachen war auf meiner Europareise, ich reiste 9 Monate lang u.a. durch Frankreich. Meine Theaterausbildung absolvierte ich auf Franzö- sisch in Paris, ich erinnerte mich aber kaum mehr an mein Schulfranzösisch, so musste ich mich auf das Gefühl, die Intuition verlassen um zu ‘verstehen’. Seit 27 Jahren lebe ich in der Schweiz, meine Partnerin spricht deutsch, zusammen sprechen wir englisch oder 12
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne französisch. In angeregten deutschen Unterhaltungen passiert es mir, dass ich mich aus- klinke und nicht mehr zuhöre, meinen eigenen Gedanken nachhänge. Mit meinen Kindern spreche ich englisch, mit KollegInnen und NachbarInnen französisch, mit dem schulischen Umfeld deutsch. Das Englische ist aber klar meine Sprachheimat, ich liebe den Klang dieser Sprache. Sprachbiographie 4 | Liza Baumann, Schauspielerin | Stephano/ie | Französisch - Deutsch Meine Muttersprache ist Französisch, meine Mutter stammt aus der Bretagne. Die französische Kultur ist denn auch vorherrschend in meiner Familie, obwohl mein Vater ein Zürcher ist. Er sprach immer Dialekt mit uns, und wechselte oft vom Französisch in seine eigene Sprache. Zwischen 11 und 16 Jahren besuchte ich die Steinerschule in Biel, auf Deutsch. Zu dieser Zeit war ich ausgesprochen wohl in beiden Sprachen. Aber durch die vier Jahre in Paris und meine Schauspielausbildung in Lausanne ist diese Beweglichkeit doch ziemlich verschwunden, leider. Mit meiner Arbeit bei Eye of the Storm bin ich wieder mit viel Spass in diese beiden Sprachen eingetaucht. Hinter jeder Sprache verstecken sich auch Sitten und Umgang. Sprachbiographie 5 | Isabelle Freymond, , Schauspielerin | | Ariel | Deutsch - Französisch Ich bin in der zweisprachigen Stadt Biel geboren und aufgewachsen und habe seit meiner Kindheit Freunde in beiden Sprachen. Zu Hause sprach ich von Anfang an hochdeutsch mit meiner Mutter und schweizerdeutsch mit meinem Vater, meinem Bruder, französisch mit Freunden und Verwand- ten. Zweisprachigkeit ist für mich eine Selbstverständlichkeit, für mich ist es einfach natürlich mich in zwei Sprachen zu bewegen. Meine Theaterausbildung habe ich auf Französisch in Bruxelles gemacht und lebe jetzt auch noch dort. Mit meinem Freund spreche ich französisch. Oft verbinde ich eine Sprache mit bestimmten Menschen. Mit meiner Mutter könnte ich nie Dialekt sprechen, das würde für mich ‘falsch’ klingen. 13
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Sprachspiele | Vokabular Spiel mit Wörtern aus Eye of the Storm ➡ Blatt/Blätter mit dem Glossar verteilen (auf folgenden Seiten). Ziel: Lustvoll und spielerisch Vokabular aus dem Stück kennenlernen. Spielerisch mit Sprache umgehen. A | eigene Kurzgeschichte, Songtext, Gedicht Die Gruppe (max 5 Personen) wählt 15 Wörter aus und schreibt diese auf ein leeres Blatt. Anhand dieser Wörter werden Situationen oder mögliche Handlungen erfunden, notiert oder einander erzählt. Oder die Gruppe erfindet eine Kurzgeschichte zusammen in welcher alle Wörter vorkommen müssen. Oder ein Songtext, ein Nonsense-Text, ein Gedicht. Die Gruppen präsentieren einander ihre Arbeiten. B | Assoziieren Zu Zweit. Wieder werden 10 Wörter ausgewählt und separat notiert. Person 1 lanciert ein Wort. Person 2 sagt dazu alles, was ihr dazu in den Sinn kommt. Erinnerungen, Assoziationen, Bilder, ähnliche Worte. Es ist eine private Unterhaltung, nicht für Zuhörer gedacht. Nach genau 1 min 30 wird gewechselt. Person 2 lanciert ein Wort und Person 1 assoziiert und so weiter. Was für Bilder haben sich aus diesen Worten ergeben? C | Babylonisches Sprachenwirrwarr 4 SchülerInnen stehen in der Mitte im Kreis, die übrige Klasse sitzt rundherum. Die vier SchülerInnen sollen wenn möglich verschiedene Sprachen sprechen (oder lernen sie). Die Klasse wirft ein Wort aus dem Glossar in die Gruppe. Sofort müssen alle dazu antwor- ten, in der eigenen Sprache, in anderen Sprachen, dieselbe Wortfamilie, Dialekte. Mö- glichst schnell und aktiv wie auf dem Markt. Wir hören die verschiedenen Sprachklänge, wie klingt Sturm auf Kroatisch, stürmisch auf Schweizerdeutsch, auf Spanisch... D | Vermutungen zur Geschichte des Theaterstücks Ganze Klasse zusammen. Aus Glossar Vermutungen anstellen zur Geschichte von Eye of the Storm. Alle Glossarwörter durchlesen. Gemeinsam überlegen, was ausgehend von der Wortliste im Theaterstück wohl alles vorkommen wird. Welche Gefühle, welche Themen. Nach dem Vorstellungsbesuch kann sich die Klasse darüber austauschen, ob es so war, oder ganz anders. E | der Titel ‘Eye of the Storm’ Was heisst es genau. Was bedeutet ‘im Auge des Sturms’. Das Shakespeares Original heisst ‘The Tempest’. Was könnte der Unterschied sein. Worauf könnte der Titel hinweisen. 14
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Spiel mit Wörtern aus Eye of the Storm F | Sprachkenntnisse D- F / F - D / D - E Aus dem Glossar mit verschiedenen Farben die Worte anstreichen, die bereits auf Französisch resp. Englisch bekannt sind, dann jene, welche so halb bekannt sind. Bleibt viel übrig? Welche? Dann die Ausdrücke (4. Spalte) lesen und überlegen ohne Wort für Wort zu übersetzen, was es heissen könnte. Eignet sich gut als Partnerarbeit zu zweit oder zu dritt. G | Dialog improvisieren in einer andere Sprache Zu Zweit oder maximal zu Dritt. Wichtig: die Improvisierenden sprechen in derselben Sprache (beide sprechen kurdisch, beide englisch, beide portugiesisch ...). Die übrigen sind ZuschauerInnen. Die LP wirft der Gruppe ein Wort zu. Die Spieler improvisieren in ihrer Sprache einen kurzen Dialog mit möglichst viel Action oder Emotionen zum Startwort, es kann auch ein Witz sein. Die Klasse meldet zurück, was sie vermutet der Inhalt oder die Handlung war. Worauf achtet man beim Zuschauen? 15
Théâtre de la Grenouille | Biel/Bienne Teil 2 2. Sprache | Vokabular | Glossar Eye of the Storm Deutsch Französisch Dialekt Beispiel Ausdruck im Text meine Tochterma fille mini Tochter mein Vater mon père min Vatter die Liebe l’amour d’Liebi von zu Hause weg quitter la maison vo deheime wäg Steph: Ich musste einfach weg, das ist alles was ich weiss die Insel l’île d’Insle P: cette île enchantée der Frachter le cargo s’Frachtschiff der Matrose le matelot dr Matros Trinc: n’oublie pas le seau matelot... die Küste la côte d Küschte Steph: la côte s’éloigne à chaque coup de rame. die Marine la marine d’Marine der Junge le garçon ein Giel das Mädchen la fille es Meitschi entkommen échapper entcho Steph: Es war die einzige Lösung um meiner Mutter zu entkommen fliehen, entfliehen s’enfuir abhoue Trinc: Fliehen? Wohin? das Boot le bateau s’Boot, s’Böötli rudern ramer ruedere stolz wie ein Hahn fier comme un coq stolz wi ne Güggel der Geburtstag l’anniversaire dr Geburtstag der Frühling le printemps dr Früehlig P: Ariel, bereite einen neuen Frühling für Miranda... die Kette/ le collier/ d’Chetti P: Trägt sie die Kette? die Muschelkette le collier de coquillages dein Versprechen ta promesse dis Verspräche M: Du muesch dis Verspräche halte. reif genug suffisamment mature riif gnueg P: Dir mangelt die Reife... M: Vatter, ich bin riif gnueg! ein Sturm une tempête en Sturm der Nebel le brouillard dr Näbu M: le monde derrière le brouillard... mein Zauberstab ma baguette magique min Zauberstab der Mut le courage dr Muet deine Freundin ton amie mit dinere Fründin Trinc: tu dois toujours dire à une fille que tu l’aimes, si tu veux en tirer quelque chose das Gefühl, die Gefühle le sentiment, les sentiments d’Gfüehl verliebt sein/ être amoureux/ S: t’es amoureux! Trinc: Verliebt? sich verlieben tomber amoureux-euse sich verliebe Ich war doch noch nie verliebt. die Wut la rage d’Wuet P: Meine Tochter, elle me met en rage die Wellen les vagues Wälle der Wind le vent dr Wind der Strand la plage dr Strand der Geist l’esprit dr Geischt spuken hanter es spuukt S: Cet endroit est hanté 16
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