Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1

 
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Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
Torso
JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH
      FRANZ SCHUBERT | GYÖRGY LIGETI
             ANTON BRUCKNER
Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
Das
            Zwei Fragmente, wie sie unterschiedlicher
               nicht sein könnten: Während Franz Schubert
               seine »Unvollendete« zu keinem Finale

Konzert
               brachte, weil er die Komposition schlicht­
              weg als Torso zur Seite legte, nahm der
            Tod Anton Bruckner die Feder aus der Hand.
               Hier der liebenswürdige, ach so tragisch

auf einen      Frühvollendete, dort der knorrige Einzel­
               gänger, beide aber auf jeweilig ganz indi­
              viduelle Art visionäre Zukunftsbereiter.

Blick
            ­Achtfaches Pianissimo zu Beginn steht wie
               ein Motto über György Ligetis Cellokonzert:
               Kein roter Teppich für den glanzvollen
             ­Auftritt wird dem Solisten hier ausgerollt,
              vielmehr bekommt er ein Skalpell in die
               Hand. Mit dem seziert er einen Bereich
              ­zwischen völliger Stille und kaum Hörbarem,
               zwischen Klang und Geräusch, zwischen
               großer Linie und Mikropolyphonie: eine Art
              »Anti-Konzert« mit geradezu hypnotischer
              Wirkung.
Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
Torso
      Franz Schubert                                               Anton Bruckner
22'   Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759                            70'   Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109
      »Die Unvollendete«                                           1887–96
      1822
                                                                   Feierlich, Misterioso
      Allegro moderato                                             Scherzo. Bewegt, lebhaft –
      Andante con moto                                             Trio. Schnell
                                                                   Adagio. Langsam, feierlich

      György Ligeti
                                                                   Jean-Guihen Queyras Violoncello
16'   Konzert für Violoncello und Orchester
                                                                   Gürzenich-Orchester Köln
      1966
                                                                   François-Xavier Roth Dirigent
      Pause
                                                                   SO 19.06.22 11 Uhr
      Für sein bisheriges Lebenswerk wurde François-               MO 20.06.22 20 Uhr
      Xavier Roth 2020 mit dem Ehrenpreis der deutschen            DI 21.06.22 20 Uhr
      Schallplattenkritik geehrt. Er ist damit der jüngste         Kölner Philharmonie
      Preisträger in der Geschichte dieser renommierten
      Auszeichnung.
                                                                   Am 21.06.22 auch im Livestream
      Im Konzert am 19.06. Preisverleihung durch
      Eleonore Büning, Vorsitzende des Preises der
      deutschen Schallplattenkritik.

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Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
Wege zum
              Sehnsucht nach Freiheit:
              Franz Schuberts »Unvollendete«
             Mitten in der »Unvollendeten« fliegt ein Spatzen­

Menschsein
             schwarm durch die geöffneten Fenster, hoch oben
              im Saal. Es ist Sonntagnachmittag, 19. Mai 1901,
             die Spatzen von Paris tschilpen unter der Kuppel des
             Cirque d’Hiver im 11. Arrondissement. Frühsommer­
             wärme, nicht gerade vorteilhaft, um einen Saal von
VON          3.900 Plätzen zu füllen, aber Le Tout-Paris ist voll­
VOLKER
             ständig erschienen. Die Berliner Philharmoniker
HAGEDORN
              unter Arthur Nikisch mit Beethoven, Wagner, Strauss
              und einer unbekannten Sinfonie von Schubert, das
             verpasst man nicht. Auch Claude Debussy ist da.
             »Vielleicht«, schreibt er danach über die Spatzen,
             »stellten sie auch nur eine unschuldige Kritik an
             ­dieser Sinfonie dar, die sich nicht ein für allemal zu
              der Erkenntnis durchringen kann, dass sie unvoll­
              endet ist.«

             Wo kommt sie her, diese Sinfonie? Das Wien von
             1822 ist mit rund 290.000 Einwohnern zwar die
             Hauptstadt einer europäischen Großmacht, aber
             dennoch ein überschaubarer Ort. Man lebt dort im
             Schatten des polizeistaatlich agierenden Staats­
             kanzlers Klemens von Metternich, einer über Jahr­
             zehnte hin bestimmenden Figur, zur selben Gene­
             ration zählend wie ein anderer Wiener, der auf
             seine Art ebenfalls einen Schatten wirft – als Genie.
             Es ist der jetzt 51 Jahre alte Ludwig van Beethoven.
             Vom 25-jährigen Franz Schubert wissen in dieser
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Stadt nur wenige. Hunderte von Liedern, die er                  Und noch nie hat jemand auf eine langsame
          schon schrieb, kursierten bis vor kurzem nur in                ­Einleitung verzichtet, indem er doch eine kompo­
          Abschriften. Doch seit Februar 1821, als vier seiner            niert, acht Takte nur für die Bässe, deren Metrum
          Freunde auf ihre Kosten den Erlkönig stechen ließen,            und Tempo dann den ganzen Satz bestimmen,
          wendet sich das Blatt. Von nun an wird durchschnitt­            in dem ein zweites, ungewiss repetierendes
          lich jeden Monat ein neues Werk des Lehrersohns                Thema folgt. Danach ein drittes, singendes,
          Schubert gedruckt.                                              das nichts vom abgründigen Beginn zu ahnen
                                                                          scheint. Fast brutal wird es gestoppt und führt
             Vielleicht gibt das Franz Schuberts Selbstbewusst­           dann weiter in die Katastrophe. Von solchen
              sein einen Schubs: Ohne jemandem davon zu erzäh­            Umschwüngen handelt auch der 2. Satz. Und
              len, wagt sich der Komponist erneut ans sinfonische        wovon noch?
             Genre. Sechs Sinfonien hatte er zwischen 1813
                            und 1818 schon vollendet, und sie sind       Giuseppe Sinopoli verstand die »Unvollendete« als
FRANZ SCHUBERT
* 31.01.1797 Himmel­
                            in bescheidenem Rahmen auch auf­             Grabgesang, als »kultische Feier des verlorenen
pfortgrund (Wien)           geführt worden – erfindungsreiche             Heils [...]. Wenn das Heil niemals erfahren wurde,
+ 09.11.1828 Wieden        Ausein­ander­setzungen mit Mozart und         wenn es immer mit aller Kraft ersehnt und nie erlangt
(Wien)                      Beet­hoven, die freilich an den frühreifen   wurde, dann wird es in eine Zone des Vorbewussten
Sinfonie Nr. 7 h-Moll      ­Erlkönig von 1815 nicht heranreichen.        verlagert und dort als Traumbesitz verwahrt.«
Uraufführung                Seit aber die Publikation dieses Werks        ­Schuberts unerlangtes Heil war, ganz konkret, wohl
17.12.1865 Wien
                            ihm einen neuen Weg bahnt, sucht              ein seinerzeit verbotenes. Es besteht heute weit­
Zuletzt gespielt vom
Gürzenich-Orchester
                            Schubert den auch wieder im Orchester­        gehend Einigkeit darüber, dass er – so formuliert es
03.02.2015                  klang. Einigen Skizzen folgen im Jahr         die renommierte Website MUGI, Musik und Gender
Marek Janowski,            1822 zwei Sätze in h-Moll und E-Dur,          im Internet leicht befremdlich verklausuliert – »dem
Dirigent                    die heute weltberühmt sind, dazu als         traditionellen Rollenbild der Zeit nicht genügte und
              3. Satz ein Scherzo, notiert als Klavierparticell.          sein Leben und Schaffen durch seine [...] psychische
              Nie zuvor gab es eine Sinfonie in h-Moll, dieser             und sexuelle Konstellation bestimmt waren.« Im
             ­verhangenen Tonart, in der Johann Sebastian Bach           ­Klartext: Sehr wahrscheinlich liebte Schubert Männer.
                        ­ atthäus-Passion die Sopran-Arie »Blute
              in seiner M
              nur …« und Schubert 1818 sein Grablied auf die Mutter      Welche Rolle dabei jener Anselm Hüttenbrenner
              schrieben.                                                 spielte, der Schubert finanziell unterstützte, auf
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Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
ungeklärte Weise an das Manuskript der beiden
      orchestrierten Sätze kam und es jahrzehntelang
      ­keinem zeigte, das ist vor allem für die enorme
     ­Verzögerung bedeutsam, mit der erst 1865, 37 Jahre
       nach dem Tod des Komponisten, das nicht fertig­
      gestellte Werk in Wien uraufgeführt wurde. Schubert
       konnte vermutlich existentielle Erfahrungen in einer
       bespitzelten Welt der Verbote mit der Befreiung zum
       Sinfoniker verbinden. Aus dem Schatten rigider Moral
       kam er nicht heraus, aus dem Schatten Beethovens
       umso mehr. Vielleicht hätten ihm die Pariser Spatzen
      als Freiheitsboten über seiner Musik ganz gut
      gefallen …

     Blick in den Kosmos:
     Das Cellokonzert von György Ligeti
     Als György Ligeti 1966 sein zweisätziges Cello­
     konzert für Siegfried Palm schrieb, musste er auf
     keine Konvention Rücksicht nehmen. Das hätte von
     einem 43-Jährigen, der bereits Musikgeschichte
     geschrieben hatte, auch niemand erwartet. Es wäre
     eher befremdlich gewesen, hätte dieser Komponist
     als Konzert den traditionellen Dreisätzer vorgelegt
     und einen Solisten vorm Orchester brillieren lassen.
     Im 1. Satz knüpft Ligeti an statische Formen an,
     wie man sie auch in seinen Werken Requiem und
     Atmosphères findet. »Sie scheinen vor uns zu stehen,
     als ob sie Objekte wären und sich nicht in der Zeit
     entfalten würden«, schreibt er dazu. Doch eher
     ist es so, dass wir beim Hören in einem sich langsam     Kornelia Boje, Gitterwerk 8, 2007
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Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
entfaltenden und sich verändernden Klang stehen,             der Sound der Zeit zu schimmern. Der Klangeffekt
          ­beginnend mit einem fast unhörbaren E des                   ist nämlich dem ­verblüffend nah, den man im
           ­Solocellos in eigentlich nicht realisierbarem acht­        ­instrumentalen, per Tonband manipulierten
          fachem Pianissimo. Die weiteren Streicher kommen            ­Ab­­spann von Strawberry Fields Forever hört,
           mit dem gleichen Ton dazu, dann Flöte und Klari­            einem der »komponiertesten« Songs der Beatles –
           nette. »Unmerklich einsetzen« ist die häufigste              und ­entstanden im selben Jahr 1966 wie Ligetis
          Anweisung in der Partitur. Kein Akzent, keine Kante          Violon­cellokonzert.
          darf fürs Erste diesen Klangfluss stören.
                                                                      Wissen vom Leben:
            Unglaublich, welche Weite in wenigen Minuten              Anton Bruckners 9. Sinfonie
            ­entsteht, wie die Verschmelzung der Farben und           Am 12. Okober 1896, einem Montag, berichtet die
             das behutsam getimte Auffalten – beginnend mit           Wiener Neue Freie Presse in ihrer Abendausgabe
             einem Klarinettentriller, der zum e das f fügt – uns     vom russischen Zaren, der nach Frankreichs Repu­
             so in ihren Bann ziehen können, dass der Schritt         blik nun auch das deutsche Kaiserreich, dem die
                           von einem dissonanten Klang der Bläser     Gemahlin des Zaren entstammt, besucht. Noch
GYÖRGY LIGETI              zum leisen, körperlosen B der Streicher    kommen sie miteinander klar, die europäischen
* 28.05.1923 ­             über fünf Oktaven wie eine Sensation       Großmächte. Auf Seite 2 rechts oben lässt eine
Dicio­sânmartin
                           wirkt, wie ein unverhoffter Blick in den   knappe Überschrift die Wiener Leser aufmerken:
(Rumänien)
+ 12.06.2006 Wien          Kosmos. Dort wiederum gewinnt die          »† Anton Bruckner«. Mit 72 Jahren war am ver­
Violoncellokonzert         Stimme des Solocellos Körper und           gangenen Sonntag der berühmte Komponist im
Uraufführung               Wärme, »molto espressivo« erringt          »Kustodenstöckl« – ebenerdige Räume im Kusto­
19.04.1967 Berlin          sie den Halbton d­ arüber, und in diesem   dentrakt von Schloss Belvedere, die Kaiser Franz
                           Moment liegt so viel Menschsein, wie es    Joseph I. dem erkrankten Bruckner zur Verfügung
            andere Komponisten in wesentlich dickeren Partituren      gestellt hatte – gestorben.
              nicht erreichen. Der 2. Satz ist als Gegenstück zum
            ersten eine ­Collage voller Wechsel und Bewegungen,       Jeder kennt die Adresse, jeder kennt Bruckner – was
            wobei das Solocello die verschiedenen Instrumen­          der sich freilich nicht hätte träumen lassen, als er
            ten­kombinationen zusammenhält. Es gibt hier mehr         vor mehr als drei Jahrzehnten von Linz nach Wien
              individuelle Gesten, aber auch dichte Netze             zog. Und jeder kann der Neuen Freien Presse ent-
             ­blubbernder Zweiund­dreißigstel. In denen scheint       nehmen, dass sich im Nachlass »Skizzen zum vierten
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Torso JEAN-GUIHEN QUEYRAS | FRANÇOIS-XAVIER ROTH - takt1
Satz seiner neunten Symphonie« befinden, von der
               nur drei Sätze fertig geworden seien. Am Dienstag,
              das Sterbezimmer ist noch nicht versiegelt, kommen
              die Andenkenjäger. »Befugte und Unbefugte«
              ­stürzen sich »wie die Geier«, so Bruckners entsetzter
             Arzt, auf die Papiere. Zahlreiche Manuskripte
             ­werden gestohlen. Als sechs Tage später der Rest
                             gesichtet wird, sind vom Finale der
ANTON BRUCKNER
                            9. Sinfonie noch 75 Partiturbögen vor­
* 04.09.1824 Ansfelden
                             handen – und selbst die bleiben nicht
+ 11.10.1896 Wien
                             beieinander. Der Satz lag wohl zumin­
Sinfonie Nr. 9 d-Moll
WAB 109                      dest in einem ersten Stadium – von einer
Uraufführung                 abschließenden Fassung weit entfernt –
11.02.1903 Wien              mit Streichern in Tinte und Instrumen­
Zuletzt gespielt vom        tationshinweisen schon vollständig
Gürzenich-Orchester         vor, und bis 2012 konnten von 653
03.02.2015
                           ­Takten immerhin 557 wieder zusammen­
Marek Janowski,
                             getragen werden. So gesehen hat
Dirigent
                            ­Bruckner die Vollendung der Sinfonie
              doch knapp geschafft – obwohl er sich schon 1894
             »unheilbar« wusste und seit 1892 aufgrund einer
             Aortenklappen-Insuffizienz an Atemnot litt.

          Atemnot ist das Gegenteil dessen, was wir in
          ­Bruckners Neunter erleben können. Der Komponist
           soll gesagt haben, er traue sich nicht an eine
          9. Sinfonie, da eine solche Beethovens letztes                Partiturfragment des unvollendeten Finales, 1896
          Werk gewesen sei. Und doch wählte Bruckner nicht
           nur dieselbe Tonart d-Moll, sondern auch den
           myste­riösen Beginn aus dem Nichts, d im Pianissimo.
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Auch das erste Thema lässt auf sich warten. Aber             1894 wusste er, dass seine Herzkrankheit unheilbar
       nicht wie bei Beethoven 16 Takte lang, sondern 62.         war. Zugleich war er fasziniert von der umstrittenen
       Und spätestens der Takt 19 hätte Beethoven entsetzt,       Frage des Anatomen Josef Hyrtl, ob die Seele nur
       denn da brechen die Hörner von d-Moll in den               eine Funktion des Gehirns sei oder das Gehirn
      ­Es-Dur-Bereich aus. Von diesem Moment an führt             ­lediglich eine Bedingung für den »Verkehr eines
       die harmonische Spaltung »die Regie im ganzen              immateriellen Seelenwesens mit der Welt im
     Werk« (Hans Joachim Hinrichsen), und Beethovens              Raume«. In seinem Bruckner-Essay Angst vor der
       Neunte erweist sich allenfalls als »Folie der Selbst­      Unermeßlichkeit hat Klaus-Heinrich Kohrs diese
       profilierung«. Ein durchaus selbstbewusster                Umstände erkundet.
     62-Jähriger hatte diesen Satz im August 1887 zu
       skizzieren begonnen. Ein Komponist, der nach dem           Bruckner war zutiefst gläubig, aber keineswegs im
     Triumph seiner Siebten mit der Achten viel gewagt            Glauben geborgen. In seiner Kunst, gerade in der
       hatte und deren Uraufführung durch Hermann Levi            9. Sinfonie, wo es auch um eine Summe seines
       entgegensah. Dessen unerwartete Ablehnung                   ­Schaffens ging, kämpfte er um sein Leben. Natürlich
     ­verunsicherte Anton Bruckner zutiefst. Vier Jahre            nicht programmatisch, nicht in »Episoden aus dem
       lang überarbeitete er seine Sinfonien 1, 3, 4 und 8,       Leben eines Künstlers« – erzählerische Verläufe
       erst im Februar 1891 wagte er sich wieder an den           sind Bruckner völlig fremd –, sondern im Einander-
      Kopfsatz der Neunten.                                       Durch­dringen von Energien, die nicht einmal im
                                                                  ­großen Format ausbalanciert, aber doch freigesetzt
     Doch die hat von dieser Verzögerung, vom Neu­                werden können. Der früh geöffnete Spalt zwischen
     bedenken sinfonischer Konzepte profitiert. Jeder             D und Es führt im 1. Satz am Ende zu einer »Lösung
     ihrer drei fertigen Sätze ist ein existentielles Erlebnis,    am Rande des Abgrunds«, wie Hinrichsen schreibt:
     mit Spannungsbögen, die nicht daran denken ­lassen,          Weil in den Schlusston D die Trompeten die aus der
     unter welchen zunehmenden Strapazen die Kompo­               Tonspaltung entstandene Es-Dur-Fanfare hinein­
     sition sich schließlich über neun Jahre erstreckte.           schmettern, ist das nur noch in der leeren Quinte
     Man darf aber doch daran denken, denn das Thema               auflösbar.
     Tod rückte Bruckner noch näher, als es ohnehin
     schon war (ab 1860 hing bei ihm hinter einem grünen          In der Ungewissheit danach, attacca, tickt im
     Vorhang ein Foto, das er von seiner Mutter auf deren         raschen Dreier und im Piano ein Vierklang, der selbst
     Sterbebett hatte anfertigen lassen). Seit September          ein Emblem des Vagen ist, tonal nicht festzumachen:
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E, Gis, B, Cis. Es ist eine Zeitbombe. Nach 41 Takten   lichste Weise, und so sorgsam das Material auch
       Ungewissheit bei bedrohlich sich verdichtenden          disponiert ist, so unberechenbar wirkt es zugleich.
     ­Zeichen ist der d-Moll-Einsatz im Forte ein Akt von so   Ein Fortissimo kann da so massiv hochstoßen, halb
       bestürzender Brutalität, dass danach nichts mehr        Felswand und halb Drachenhaupt, dass man den
       ungefährdet erscheinen kann. Heitere Holzbläsersoli     Kopf in den Nacken legen muss, um noch Licht zu
      ­wirken wie sommerliche Kinderspiele, von denen          sehen. Und ehe erstmals das Anfangsthema wieder­
       man, rückblickend, weiß, dass es die letzten vor        kehrt, scheint dem Organisten Bruckner die Hand
       einem Krieg sind. Die verzweifelte Sehnsucht, die       auf dem Manual liegen­zubleiben: Vier Tuben lassen
       ein solcher Rückblick mit sich bringen kann, leuchtet   vier endlose Takte lang die Dissonanz C, Eis, Fis,
       im Trio. Natürlich ist das eine Projektion. Aber es     Ais erklingen, die ebenso gut in Schönbergs Streich­
       gehört zu den Eigenschaften großer Kunst, dass sie      quartett von 1908 stehen könnte. Gleichsam nichts­
       unsere eigenen Erfahrungen, Ängste, Gedanken,           ahnend spielt darüber eine Flöte einen schönen
      Gefühle wachrufen und aushalten kann. Zudem ist          Bogen in reinem C-Dur.
       das Scherzo (nie hat diese Satzbezeichnung so
       schlecht gepasst) so explizit katastrophisch, dass      So könnte man die Stellensuche noch lange fort­
       seine Brisanz und Gefährlichkeit nicht abnutzbar        setzen. Man läuft dabei aber Gefahr, dieses Adagio
       sind, nicht zu relativieren.                            auf seine Extreme zu reduzieren. Besonders die
                                                               Musikwissenschaftler treten gern in einen Wettstreit
      So ist es auch mit der Abgründigkeit des Adagio,         der Superlative und Singularitäten, der sich mit einer
      in dessen Harmonik Bruckner seinen Abgott Richard        stattlichen Kollektion raunender Deutungen rund
     Wagner mit dem zu verbinden scheint, was sein             um Tod und Sterben und letzte Worte verbindet.
      Bewunderer Gustav Mahler noch gar nicht geschrie­        All das verblasst sofort, wenn hundert Musikerinnen
      ben hat. Das beginnt, auf der G-Saite der Violinen,      und Musiker gemeinsam spielen, was Bruckner ein­
      mit der schmerzvollen kleinen None aufwärts. Sie         sam schrieb. Es geht um das Leben. Darüber wusste
      führt über Tristan-Harmonik hinaus und nahe heran        er auf seine Art eine ganze Menge.
      an Mahlers Chorus mysticus in dessen 8. Sinfonie
      von 1906, dann wird das »Dresdner Amen« aus
     ­Wagners Parsifal aufgerufen. All das entfaltet sich
      organisch, man kann es auch wie die Erkundung
      eines Körpers hören. Alles lebt, auf unterschied-
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Jean-Guihen Queyras
In seiner Rolle als Gastgeber   Als Solist ist Jean-Guihen
für den Residenzkünstler Jean- Queyras regelmäßig zu Gast
Guihen Queyras reiht sich das bei renommierten internatio­
Gürzenich-Orchester Köln in       nalen Orchestern wie dem
eine prominente Riege von        ­Philadelphia Orchestra, dem
Konzerthäusern, Festivals         Symphonieorchester des
und Orchestern ein, mit denen ­Bayerischen Rundfunks, dem
der Cellist bereits als Artist    London Symphony Orchestra
in ­Residence zusammen­           sowie dem Gewandhaus­
gearbeitet hat. In den vergan­ orchester Leipzig oder dem
genen Saisons waren das die    ­ onhalle-Orchester Zürich.
                               T
Londoner Wigmore Hall und        Dabei arbeitet er mit Dirigenten
Radio France, zuvor u. a. das   wie Iván Fischer, Philippe
Festival d’Aix-en-Provence und ­Herreweghe, Yannick Nézet-
das Concertgebouw Amster­         Séguin und Sir John Eliot
dam. Seine Residenz in Köln     ­Gardiner zusammen.
eröffnete Queyras im Januar
mit der Uraufführung der revi­ Beeindruckend und hoch­
dierten Fassung des für ihn       gelobt ist die Diskografie von
geschriebenen Cellokonzertes Jean-Guihen Queyras: Auch
von Vito Žuraj sowie Richard      da präsentiert er sich als
Strauss’ Don Quixote. Nun         experimentierfreudiger Grenz­
stellt er sich den enormen        gänger zwischen den Meilen­
Anforderungen des Cello­          steinen des Cello-Repertoires
konzerts von György Ligeti.       und ungewöhnlichen Projekten.

20
François-Xavier Roth
 François-Xavier Roth, seit 2015   Orchestra oder dem Sympho­
 Gürzenich-Kapellmeister und        nieorchester des Bayerischen
 Generalmusikdirektor der          Rundfunks. 2003 gründete
 Stadt Köln, ist einer der auf­    Roth das Orchester Les Siècles,
 regendsten und gefragtesten       mit dem er so innovative wie
 Dirigenten der Gegenwart.         kontrastreiche Programme
 Seine Konzertprogramme            ­konzipiert und diese – je nach
 bestechen durch Fantasie und      Repertoire – auf modernen und
 die Leidenschaft für Neuent­       historischen Instrumenten
 deckungen. Zusammen mit            umsetzt.
 dem Gürzenich-Orchester
 pflegt François-Xavier Roth       Eine mit renommierten Preisen
 dessen große Tradition, schlägt   ausgezeichnete Diskografie
 dabei aber mit untrüglichem       dokumentiert François-Xavier
 Qualitätsbewusstsein Brücken      Roths Kreativität. So ist er der
 zur Musik unserer Tage:           jüngste Träger des Ehrenpreises
Zahlreiche Werke bedeutender       der Deutschen Schallplatten­
 Komponisten der Jetztzeit         kritik. Mit dem Gürzenich-
­wurden vom Gürzenich-             Orchester hat François-Xavier
 Orchester unter Roths Leitung     Roth Gustav Mahlers 3. und
 uraufgeführt. François-Xavier     5. Sinfonie und die Sinfonien
 Roth arbeitet mit international   Nr. 1 und Nr. 4 von Robert
 prominenten Orchestern wie        ­Schumann auf CD vorgelegt.
 den Berliner Philharmonikern,     Vor kurzem erschienen ist eine
 dem Concertgebouworkest           Aufnahme mit Sinfonischen
Amsterdam, dem Cleveland           Dichtungen von Richard Strauss.

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Gürzenich-Orchester Köln
Das Gürzenich-Orchester,         100.000 Besucher. Außerdem         Johannes Brahms, Richard        sowie Angebote wie die
fest verwurzelt in Köln, aber    tritt es als Orchester der Oper    Strauss und Gustav Mahler       Familienkarte begeistern
offen für die Welt, steht für    Köln in jeder Spielzeit bei etwa   erfuhren mit dem Gürzenich-     unterschiedlichste Ziel­
wegweisende Interpre­ta­         160 Vorstellungen auf.             Orchester ihre Uraufführung.    gruppen für Musik. Initiativen
tionen, innovative Programme                                        Dieses Erbe ist heute für die   wie das Kölner Bürger­
und seine vielfältigen Ange­     Seit der Saison 2015/16            etwa 130 Musikerinnen und       orchester laden zum aktiven
bote über den Konzertsaal        ist François-Xavier Roth           Musiker des Orchesters und      Mitmachen ein.
hinaus. Es zählt sowohl im       Gürzenich-Kapellmeister und        seine Dirigenten Ansporn,
Konzert- wie auch im Opern­      Generalmusikdirektor der           Brücken zur Musik unserer       Mit seinen Livestreams GO
bereich zu den führenden         Stadt Köln. In dieser Position     Tage zu schlagen: Auch hier     Plus sowie mit Podcasts und
Orchestern Deutschlands –        reiht er sich in eine ruhm­        kann das Gürzenich-Orchester    Videos ist das Gürzenich-
und verfügt wie kaum ein         reiche Riege von Vorgängern        auf eine beeindruckende Liste   Orchester auch im digitalen
anderes über eine Tradition,     ein: Ferdinand Hiller (1850–       bedeutender Uraufführungen      Raum unterwegs. Vielfach
die Musikgeschichte schrieb.     1884) oder Franz Wüllner           verweisen.                      preisgekrönte CDs machen
                                 (1884–1902), Ehrendirigent                                         es in seiner Einzigartigkeit als
Gegründet wurde das              Günter Wand (1946–1974)            Das Gürzenich-Orchester ist     Kulturbotschafter der Stadt
Orchester 1827 durch die         sowie seit 1986 die Chef­          ein Orchester für alle, das     Köln für die Welt erlebbar.
Concert-Gesellschaft Köln,       dirigenten Marek Janowski,         voller Freude und ohne
seine Vorgeschichte lässt sich   James Conlon und Markus            Berührungsängste den klassi­
aber bis zur mittelalterlichen   Stenz. Weiterer Ehrendirigent      schen Konzertsaal verlässt,
Musikpflege in Köln zurück­      ist Dmitrij Kitajenko.             um mitten in der Gesellschaft
verfolgen. Seit 1888 ist das                                        Menschen schöpferisch zu
Gürzenich-Orchester das          Mit Stolz blickt das Gürzenich-    inspirieren. Auch das gehört
Orchester der Stadt Köln.        Orchester auf seine große          zu seinem Selbstverständnis.
Es begeistert in etwa 50         Vergangenheit zurück.              Auftritte in Seniorenein­
Konzerten pro Saison in der      Herausragende Werke des            richtungen und Kindergärten,
Kölner Philharmonie mehr als     romantischen Repertoires von       Workshops, Schülerkonzerte

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Orchesterbesetzung
1. Violine                   Viola                         Harfe                    Trompete
Natalie Chee                 Öykü Canpolat                 Antonia Schreiber        Simon de Klein
Jordan Ofiesh                Gueli Kim                                              Gábor Jànosi
Alvaro Palmen                Martina Horejsi-Kiefer        Flöte                    Matthias Kiefer
Dylan Naylor                 Vincent Royer                 Alja Velkaverh-Roskams
Adelheid Neumayer-Goosses    Annegret Klingel              Paolo Ferraris           Posaune
Demetrius Polyzoides         Antje Kaufmann                Yi-Ju Lin                Aaron Außenhofer-Stilz
Elisabeth Polyzoides         Ina Bichescu                                           Christoph Schwarz
Judith Ruthenberg            Eva-Maria Wilms               Oboe                     Jan Böhme
Juta Õunapuu-Mocanita        Maria Scheid                  Horst Eppendorf          Jan Hormann**
Daniel Dangendorf            Felix Weischedel              Ikuko Homma
Nikolai Amann                Bea Aramu*                    Marion Michel*           Tuba
Valentin Ungureanu           Teresa Westermann*                                     Frederik Bauersfeld
Amelie Gehweiler                                           Klarinette
Marina Rodríguez**           Violoncello                   Oliver Schwarz           Pauke
Jacob Ormaza Vera*           Ulrike Schäfer                Tino Plener              Robert Schäfer
Emanuel Coman*               Jee-Hye Bae                   Nikolai Gast**
                             Klaus-Christoph Kellner
2. Violine                   Franziska Leube               Fagott
Susanne Hohorst*             Georg Heimbach                Thomas Jedamzik
Andreas Heinrich             Sylvia Borg-Bujanowski        Paulo Ferreira
Will Grigg                   Maialen Eguiazabal**          Diana Rohnfelder
Sigrid Hegers-Schwamm        Jonghyun Lim*
Joanna Becker                Yuko Noda*                    Horn
Susanne Lang                 Leonhard Straumer*            Egon Hellrung
Nathalie Streichardt                                       Markus Wittgens
Guglielmo Dandolo Marchesi   Kontrabass                    Johannes Schuster
Anna van der Merwe           Christian Geldsetzer          Willy Bessems
Tamila Kharambura            Konstantin Krell              Gerhard Reuber
Pierre Chamot*               Greta Bruns                   Andreas Jakobs
Alexandra Samedova*          Otmar Berger                  Jens Kreuter
Kirsten Toussaint*           Jason Witjas-Evans            Jörn Köster
Nicole Zinner*               Jon Mikel Martínez Valgañón   David Neuhoff
                             Axel Ruge*                    Ku-Hsin Chen**           * Gast
                                                                                    ** Orchesterakademie des
                             Solvejg Friedrich*                                        Gürzenich-Orchesters
                                                                                       Stand 10.06.2022

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VOR     FESTKONZERT                      DOMKONZERT                      ABO 1
SCHAU   FEUERTRUNKEN                     KRÖNUNG                         WELTGIER

AUG –   SO 28.08.22 11 Uhr | 20 Uhr
        Kölner Philharmonie
                                         FR 02.09.22 20 Uhr
                                         Kölner Dom
                                                                         SO 11.09.22 11 Uhr
                                                                         MO 12.09.22 20 Uhr
SEPT    Ludwig van Beethoven             Wolfgang Amadeus Mozart
                                                                         DI 13.09.22 20 Uhr
                                                                         Kölner Philharmonie
        Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125    Messe C-Dur KV 317
        1821–24                          »Krönungsmesse«                 Miroslav Srnka
                                         1779                            Standstill
                                                                         für Cembalo und Orchester
        Asmik Grigorian Sopran           Außerdem Werke von              2021
        Anaïk Morel Mezzosopran          Marc-Antoine Charpentier,       Uraufführung
        Sebastian Kohlhepp Tenor         Jean-Baptiste Lully,
        Matthew Rose Bass                André Danican Philidor,         Anton Bruckner
        Bürgerchor                       Olivier Messiaen und            Sinfonie Nr. 3 d-Moll WAB 103
        Michael Ostrzyga Einstudierung   Anton Bruckner                  1. Fassung
        Gürzenich-Orchester Köln                                         1872–73
        François-Xavier Roth Dirigent    Sophie Karthäuser Sopran
                                         Isabelle Druet Alt
        Karten ab sofort im Vorverkauf   Julien Behr Tenor               Mahan Esfahani Cembalo
        erhältlich.                      Matthew Rose Bass               Gürzenich-Orchester Köln
                                         Domkantorei Köln                François-Xavier Roth Dirigent
                                         Winfried Krane Einstudierung
                                         Gürzenich-Orchester Köln        Ab 13.06. im Vorverkauf
                                         François-Xavier Roth Dirigent   für Abonnenten.
                                                                         Ab 20.06. im öffentlichen
                                         Eintritt frei                   Vorverkauf.

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Das Gürzenich-     KURATOREN                                     FIRMEN                        MITGLIEDER                  Jutta & Bolko Hoffmann
                                                                                                                           Ulrike Höller
                                                                                                                                                          Dr. Hans-Michael
                                                                                                                                                          & Elisabeth Pott
Orchester Köln und                                               VERBÄNDE                                                  Dr. Sebastian Hölscher         Julia Priemer-Bleisteiner
                   Bechtle GmbH                                  VEREINE                       Konrad & Petra Adenauer     Gerd &                         Dr. Maximilian Freiherr
François-Xavier    IT-Systemhaus                                                               Claudia & Joachim           Ursula Hörstensmeyer           von Proff
                   Waldemar Zgrzebski                                                          von Arnim                   Brigitte Hollenstein-          Ute Proschmann
Roth danken                                                      August Hülden
                                                                                               Erika Baunach               Miebach                        Jacqueline Ritter
                   Commerzbank AG                                GmbH & Co. KG
                                                                                               Helge & Thekla Bauwens      Dr. Roland & Inge Hueber       Ulrich & Heide Rochels
den Kuratoren      Stephan Plein                                                               Dr. Axel Berger             Prof. Dr. Dr. Rolf             Andreas Röhling
                                                                 Freie Volksbühne Köln e. V.
und Mitgliedern    Deloitte
                                                                 Freytag & Petersen
                                                                                               Ingrid van Biesen           Huschke-Rhein                  Dr. Dirk Sagemühl
                   Consulting GmbH                                                             Wolfgang & Ellen Böttcher   & Dr. Irmela Rhein             Dr. Bernd Schäfer &
der Concert-       Dirk Guttzeit                                 Henze & Partner
                                                                                               Birgit Boisserée            Prof. Dr. Rainer Jacobs        Ulrike Schäfer-Trüb
                                                                                               Otto Brandenburg &          Klaus & Dagmar Jaster          Ralph Schicher & Petra Rotthoff
Gesellschaft Köln  Ebner Stolz                                   ifp Will und Partner          Barbara Böttcher            Beate Genz-Jülicher &          Sonja Schlögel
                   Partnerschaft mbB                                                           Andreas Braun               Wilhelm Jülicher               Frank Scholz
für die großzügige Dr. Werner Holzmayer
                                                                 GmbH & Co. KG
                                                                                               Prof. Dr. Gerhard &         Prof. Dr. Hans-Friedrich       Prof. Dr. Ulrich Schröder
Unterstützung.     Ernst & Young GmbH
                                                                 Kreissparkasse Köln eG        Anke Brunn
                                                                                               Prof. Dr. Tilman Brusis
                                                                                                                           Kienzle & Dr. Sabine           Bernd & Marianne Schubert
                                                                                                                           Staemmler-Kienzle              Kathrin Kayser &
                           Dr. Dominik Müller                    m.i.r. media
                                                                                               Beatrice Bülter             Hildegard Kilsbach             Dr. Alexander Schwarz
                           Excelsior Hotel Ernst AG              Philharmonischer Chor e. V.   Dr. Michael &               Dirk Klameth                   Gerd-Kurt &
                           Georg Plesser                                                       Marita Cramer               Hans-Josef Klein               Marianne Schwieren
                                                                 Richard-Wagner-               Klaus Dufft                 Dr. Wilhelm & Claudia Kemper   Edith & Dieter Schwitallik
                                                                 Verband Köln                  Dieter Eimermacher          Dieter & Gaby Kleinjohann      Siegfried Seidel
                           ifp Personalberatung &
                                                                                               Brigitte Eldering           Dr. Jobst Jürgen &             Dr. Christoph &
VORSTAND                   Managementdiagnostik
                           Jörg Will
                                                                 Sparkasse KölnBonn
                                                                                               Dr. Ben & Sigrun Elsner     Dr. Marlies Knief              Barbara Siemons
CONCERT-                                                         Theatergemeinde Köln          Heinz Christian Esser       Hermann & Ute Kögler           Rolf Stapmanns
GESELLSCHAFT               Koelnmesse GmbH
                                                                 Volksbank Köln Bonn eG
                                                                                               Renate & Wilfridus Esser    Dr. Klaus Konner               Bernd Stöcker
                           Gerald Böse                                                         Brigitte Feierabend         Dr. Peter Konner               Gabriele Stroß
KÖLN                                                                                           Ines Friederichs            Dr. Hanns &                    Peter & Monika Tonger
                           Sybil und Kaspar                                                    & Alexander Wierichs        Monika Kreckwitz               Dr.-Ing. Reiner &
                           Kraemer                                                             Christoph Gallhöfer         Dr. Arnd Kumerloeve            Anita Tredopp
Dr. Christoph Siemons
Vorstandsvorsitzender      Kreissparkasse Köln                                                 & Katrin Preuß-Neudorf      Prof. Dr. Helmut Lamm          Hans-Ulrich Trippen
                           Christian Brand                                                     Hubertus von Gallwitz       Dr. Hans-Erich Lilienthal      Dr. Detlef Trüb
                                                                                               Hans & Dr. Helga Gennen     Dr. Heiko Lippold & Marianne   Markus & Nicole Ulrich
                           Hedwig Neven DuMont                                                 Jutta Geyr                  Krupp-Lippold                  Claus Verhoeven &
EHREN-                     Privatbrauerei Gaffel
                                                                                               Erwin & Heidi Graebner      Susanne Lührig                 Birgid Theusner
                                                                                               Gregor Grimm                Gerd & Sabine Lützeler         Heinz-Peter &
KURATOREN                  Becker & Co. OHG                                                    Dr. Dieter Groll &          Dr. Andreas &                  Andrea Verspay
                           Heinrich Philipp Becker                                             Ellen Siebel                Dr. Henriette Madaus           Peter Egon Wagner
Henriette Reker            Sparkasse KölnBonn                                                  Bernd & Gisela              Johanna von Mirbach-Reich      Sebastian & Anna Warweg
Oberbürgermeisterin        Ulrich Voigt                                                        Grützmacher                 Prof. Dr. Hanns-Ferdinand      Olaf Wegner
der Stadt Köln                                                                                 Ursula Gülke                Müller                         Bruno Wenn & Ilse Bischof
                           TÜV Rheinland AG                                                    Christa Hackenbruch         Hermann-Reiner Müller          Helmut Wexler
Jürgen Roters              Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h.                                 Erich Hahn                  Georg Müller-Klement           Michael Wienand &
Oberbürgermeister          Dr. h. c. Dieter Spath                                              Dr. Rolf-D. Halswick        Dr. Wolfram & Stefanie Nolte   Dr. Andrea
der Stadt Köln a. D.                                                                           Prof. Henrik Hanstein       Renate Ocker                   Firmenich-Wienand
                           Volksbank Köln Bonn eG                                              Hermann Hauke               Freifrau Jeane von             Gabriele
Dr. h. c. Fritz Schramma   Jürgen Neutgens                                                     Dr. Alfred Heiliger &       Oppenheim                      Wienhenkel-Pfeiffer
Oberbürgermeister
                           Bruno Wenn und                                                      Renate Heiliger-Tüffers     Dr. Jürgen Pelka               Rafaela & Dieter Wilde
der Stadt Köln a. D.
                           Ilse Bischof                                                        Doris & Dieter Heithecker   Dr. Carlo Pelzer               Hans-Peter Wolle &
                                                                                               Bärbel & Josef Hergarten    Dr. Joachim Pfeffer            Brigitte Bauer
                                                                                               Claudia Hessel              Manfred & Christine Pfeifer
                                                                                               Hans-Dieter Hessler &       Klaus & Kit Piehler            und weitere
                                                                                               Roswitha Barbara            Dr. Wolfgang & Doris Postelt   anonyme Förderer

30
Player
     Piano
     Künstliche Intelligenz in der Kölner Philharmonie

     Vor dem heutigen Konzert und in der Pause können
     Sie im Foyer eine interaktive Klanginstallation
     erleben. ­Mitarbeitende der KölnMusik haben eine
     spezialisierte künstliche Intelligenz entwickelt,
     die einen Flügel spielt. Mit Ihrem Smartphone ­können
     Sie über eine ­graphische Oberfläche ­spielerisch
     mit der Installation interagieren und die Klang­
     erzeugung aktiv beeinflussen. Musi­kalische Fähig­
     keiten oder Notenkenntnisse sind nicht nötig.
     Nähere Erläuterungen, wie Sie die Klanginstallation
     mit­gestalten können, finden Sie auf der Empore
     im Foyer. Viel Spaß beim Experimentieren!

     Der Flügel DC5XENPRO wird kostenfrei bereit­
     gestellt von

     Die Programmierung der Applikation und künstlichen
     Intelligenz erfolgte durch Robert Eisinger.

32
Impressum

                                        Volker Hagedorn, geboren           Herausgeber
                                        1961, lebt als Autor und Musiker   Gürzenich­Orchester Köln
                                                                           Bischofsgartenstraße 1
                                        in Norddeutschland. Kürzlich       50667 Köln
                                        erschien bei Rowohlt sein          Stefan Englert
                                        neues Buch Flammen – Eine          ( Geschäftsführender Direktor )

                                        europäische Musikerzählung         Redaktion
                                        1900–1918. Im selben Verlag        Dr. Volker Sellmann

                                        kam 2019 Der Klang von             Textnachweis
                                        Paris heraus, ein fulminantes      Alle Texte sind Originalbeiträge
                                                                           für dieses Heft.
                                        Porträt der musikalischen
                                        Hauptstadt des 19. Jahrhun­        Bildnachweis
                                                                           S. 1, 21, 34 Julia Sellmann
                                        derts, das von den Kritikern       S. 11, 15 akg
                                        der Opernwelt zum Buch             S. 19 Jean­Guihen Queyras
                                        des Jahres gewählt wurde.          S. 32 Guido Erbring
                                                                           S. 36 Holger Talinski
                                        Für den Bestseller Bachs Welt
                                        (2016) erhielt Hagedorn            Gestaltung
                                                                           Grey Düsseldorf
                                        den Gleim­Literaturpreis.
                                        Er ist u. a. Autor für DIE ZEIT,   Druck
                                                                           rewi druckhaus
     AUG 28 | 2022 | 11 & 20 UHR        Deutschlandradio Kultur und        Reiner Winters GmbH
                                        VAN, außerdem gestaltete er        Wiesenstraße 11
FESTKONZERT ZUR SAISONERÖFFNUNG         etliche Musik­Text­Projekte        57537 Wissen

     FEUER
                                        für Orchester, Opernhäuser         Wir bitten um Ihr Verständnis,
                                        und Festivals. Als Barock­         dass Bild­ und Tonaufnahmen
                                        bratscher spielt er vor allem      aus urheberrechtlichen Gründen
                                                                           nicht gestattet sind.

    TRUNKEN
                                        bei Cantus Cölln.

LUDWIG VAN BEETHOVEN | SINFONIE NR. 9
   ASMIK GRIGORIAN | ANAÏK MOREL
 SEBASTIAN KOHLHEPP | MATTHEW ROSE
 BÜRGERCHOR | FRANÇOIS-XAVIER ROTH
SAISON
                        21/22
                       ABO 12

   Wir sind
    Köln!

                                     SAISON
                                      22/23
                                       JETZT
                                      IM ABO!

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           GUERZENICH-ORCHESTER.DE
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