TV-Spot-Analyse Online-Befragung zur Werbewirkung von drei TV-Spots - MediaAnalyzer
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Hintergrund der Befragung Hintergrund Immer mehr Marken zeigen in Werbekampagnen ihr Engagement für soziale Themen. Die Marken wollen zum einen auf Missstände hinweisen, aber auch ihren eigenen Beitrag zu einer positiven Veränderung leisten. Purpose Marketing und Social Responsibility sind zwei Stichworte. Im Rahmen einer Online-Befragung haben wir Konsument*innen drei TV-Spots gezeigt und wollten Ihre Meinung wissen: Wie gefallen Ihnen diese Art Spots und wie glaubwürdig finden Sie das soziale Engagement der Unternehmen? Details • 3 TV-Spots der Marken: Aktion Mensch, DFB, Deutsche Telekom • Online-Befragung, N=200 Personen • Feldzeit: November 2021 Soziodemografie N=200 18 - 35 Jahre 34% 33% 36 - 49 Jahre 50% 50% 50+ Jahre 33% (Fach)-Hochschulabschluss 36% (Fach)-Abitur 21% Mittlere Reife 38% Volks- oder Hauptschule 5% Zurzeit noch Schüler:in 1%
Testspots Aktion Mensch Orte mit Behinderung (2021) https://bit.ly/3rvQTei DFB Vielfalt-Spot "FÜR ALLE“ (2020) https://bit.ly/3JdZh8t Telekom Gegen Hass im Netz (2021) https://bit.ly/3HshaQp
Detailergebnisse: Aktion Mensch B e n c h m arkve r gl e i c h Benchmark • Gegenüber dem allgemeinen TV- Spot-Benchmark erreicht der Spot Gesamtgefallen 78 % 37 % überall hervorragende Werte. Persönlich bedeutsam 73 % 24 % • Besonders hervorzuheben ist die Spricht mich emotional an 73 % 29 % Passung zur Marke mit 81%. Botschaft ist glaubwürdig 78 % 36 % • Die emotionale Ansprache der Zielgruppe gelingt sehr gut. Markenbild verbessert sich 69 % 30 % • Die Botschaft wirkt zudem Passt zur Marke 81 % 44 % glaubwürdig und sorgt so für eine Macht Marke sympathisch 66 % 41 % Verbesserung des Markenbildes. Vergleich Top2 & Low2 Gesamtgefallen 78 • Auch der Vergleich der Top und 7 80 Low Boxen zeichnet ein Botschaft gefällt 8 ausschließlich positives Bild. 78 Botschaft ist glaubwürdig • 62% würden den Spot gern öfter 7 Ist mir wichtig 73 sehen, nur 13% verneinen das. 10 Spricht mich emotional an 73 • Insgesamt ist die Zielgruppe 11 bezüglich des Kaufinteresses 62 Möchte ich öfter sehen 13 unentschlossen: 35% können sich Markenbild verbessert sich 69 vorstellen, ein Los zu kaufen, für 3 27% kommt das eher nicht in 66 Macht Marke sympathisch 10 Frage. Mit 38% haben sich die 81 meisten Teilnehmenden der Passt zur Marke 7 neutralen Mitte zugeordnet. 17 Thema gehört nicht in Werbung 70 Kaufinteresse 35 27
Detailergebnisse: Deutscher Fußball-Bund B e n c h m arkve r gl e i c h Benchmark • Die gezeigte Thematik im DFB-Spot kommt grundsätzlich sehr gut an, Gesamtgefallen 57 % 37 % und ist für die Zielgruppe Persönlich bedeutsam 59 % 24 % persönlich bedeutsam. Spricht ich emotional an 46 % 29 % • Das Gesamtgefallen des Spots liegt 20% über dem Durchschnitt anderer Botschaft ist glaubwürdig 41 % 36 % Spots. Markenbild verbessert sich 43 % 30 % • Allerdings ist die Markenpassung Passt zur Marke 31 % 44 % deutlich unter Benchmark und auch die Sympathie der Marke bleibt Macht Marke sympathisch 39 % 41 % hinter den übrigen Ergebnissen zurück. Vergleich Top2 & Low2 • Der Vergleich der Top und Low 57 Boxen zeigt, dass der Spot und die Gesamtgefallen 14 Botschaft meist gut bis sehr gut Botschaft gefällt 67 gefallen, auch werden die Inhalte als 13 41 wichtig empfunden. Botschaft ist glaubwürdig 24 59 • Mit Ablehnung über 20% erhält der Ist mir wichtig 17 Spot jedoch auch stärkere Spricht mich emotional an 46 Negativbewertungen: Die Botschaft 22 49 ist für 24% unglaubwürdig. 22% Möchte ich öfter sehen 22 fühlen sich emotional nicht Markenbild verbessert sich 43 angesprochen. 26% wird die Marke 11 39 nicht sympathischer durch den Spot. Macht Marke sympathisch 26 31 → Eine Erklärung für die teils Passt zur Marke ablehnenden Meinungen ist die 27 Thema gehört nicht in Werbung 19 schwach bewertete Markenpassung 64 des Spots.
Detailergebnisse: Deutsche Telekom B e n c h m arkve r gl e i c h Benchmark • Dem Spot gelingt es, die Zielgruppe emotional zu erreichen. Gesamtgefallen 60 % 37 % • Die gezeigten Inhalte werden zudem Persönlich bedeutsam 58 % 24 % als persönlich bedeutsam empfunden. Spricht ich emotional an 60 % 29 % • Obwohl die Botschaft auf die Botschaft ist glaubwürdig 58 % 36 % Zielgruppe glaubwürdig wirkt, wird die Markenpassung unterdurch- Markenbild verbessert sich 49 % 30 % schnittlich bewertet. Passt zur Marke 32 % 44 % → die positive Bewertung des Spots Macht Marke sympathisch 38 % 41 % wird kaum mit der Marke verknüpft. Vergleich Top2 & Low2 Gesamtgefallen 60 • Auch der Blick auf die Top 2 und Low 2 14 65 – Ergebnisse zeigen: Der emotionale Botschaft gefällt 13 Spot gefällt und wird dabei als Botschaft ist glaubwürdig 58 glaubwürdig empfunden. 15 Ist mir wichtig 58 • Hinsichtlich Markenpassung teilen sich 17 60 die Meinungen: 32 % finden, dass er zur Spricht mich emotional an 18 Telekom passt, 27 % stimmen dem Möchte ich öfter sehen 48 nicht zu. Die Mehrheit (41 %) ist 23 49 diesbezüglich unentschlossen. Markenbild verbessert sich 7 • Für 21 % der Befragten wird die Marke Macht Marke sympathisch 38 21 Telekom nicht sympathischer durch Passt zur Marke 32 diesen Spot, für 38 % aber schon. 27 Thema gehört nicht in Werbung 22 58
Summary und Fazit Auf emotionaler Ebene sind die Ergebnisse für die drei von uns gewählten Spots hervorragend. Die angesprochenen Themen – Cybermobbing, Alltagsbarrieren für Menschen mit Behinderungen, Toleranz und Gleichberechtigung im Fußball – berühren und sind relevant und bedeutsam für die Mehrheit der befragten Personen. Der Gewinner: Aktion Mensch Mit einem Perspektivwechsel wird im Spot von Aktion Mensch darauf hingewiesen, dass es vor allem ungeeignete Orte und Umstände sind, die zur Behinderung von Menschen führen. Ein kleiner Mensch kann nicht an das oberste Regal im Supermarkt kommen. Ein gehörloser Mensch kann die Durchsagen am Bahnsteig nicht hören. Ein Mensch im Rollstuhl wird durch eine Treppe behindert. Der Spot von Aktion Mensch berührt: 78% der befragten Personen gefällt der Spot gut oder sehr gut. Mit deutlichem Abstand dahinter, aber immer noch auf hervorragendem Niveau liegen die Spots der Telekom (60%) und des Deutschen Fußballbundes (57%). Deutliche Unterschiede zwischen den Spots zeigen sich in punkto Markenpassung und Glaubwürdigkeit. Der Spot von Aktion Mensch passt nicht nur perfekt zur Marke, sondern er schafft es auch, die Marke sympathischer zu machen und das Markenbild deutlich zu verbessern. Mit 78% Zustimmung ist die Botschaft zudem überaus glaubwürdig. Wenig Markenpassung bei Telekom und DFB Zum Vergleich: Der Telekom-Spot wird von 58% als glaubwürdig empfunden, ein niedrigerer Wert, der aber dennoch deutlich über dem Durchschnitt anderer Spots liegt. Jedoch wird die Kampagne als wenig passend zur Marke Telekom bewertet. Im Spot von 2020 wird das Schicksal von Jay erzählt, der Opfer von Beleidigung und Gewaltandrohung im Internet wurde. Bei einer Marke, deren Markenauftritt man v.a. mit emotionalen Familienbildern oder auch mit bekannten Testimonials, wie Fahri Yardim und Frederick Lau oder Christoph Maria Herbst, verbindet, wirkt der Spot zunächst wenig passend. Nichtsdestotrotz: Als einer der führenden Netzanbieter macht die Telekom mit dieser Kampagne doch nachdrücklich und glaubwürdig auf das Problem Hass im Netz aufmerksam, was bei den befragten Personen gut ankommt. Deutlich hinter den beiden Spots liegt der Clip des DFB: „Vielfalt für Alle“. Insgesamt gefallen Spot und Botschaft auf hohem Niveau. Mit den Themen Gleichberechtigung, Chancengleichheit, Toleranz und Offenheit im Fußball thematisiert er Punkte, die für die Konsument*innen wichtig sind. Doch die Markenpassung liegt mit 31% recht niedrig, ein ähnliches Ergebnis wie bei der Telekom. Es sagen sogar 27%, dass der Spot nicht zum DFB passt. Und beim Thema Glaubwürdigkeit liegt der DFB-Spot noch einmal deutlich hinter dem Telekom-Spot: 24% empfinden die Botschaft des Spots als unglaubwürdig. Unser Erklärungsversuch für die niedrigen Werte: Die nach wie vor männlich geprägte Fußballbranche tut sich in der Öffentlichkeit mit echter Toleranz und Offenheit weiterhin schwer. Denkt man z.B. an die Diskussion um Regenbogenflaggen beim Uefa-Spiel Deutschland gegen Ungarn im Juni 2021. Oder an Angst und Druck, den homosexuelle Spieler spüren, und ein Outing, wenn überhaupt, erst nach beendeter Karriere in Frage kommt. Fazit Marken können und sollten Themen aufgreifen, die Ihre Zielgruppe auch persönlich bewegt. Sie sollen Ihren Beitrag leisten, und sich so positiv hervorheben. Doch muss die Botschaft auch zur Marke passen, glaubwürdig sein und sie muss auch über die Werbung hinaus gelebt werden.
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