UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
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Ausgabe 6 | März 2021 UMWELT UNTERNEHMEN DAS JAHRESMAGAZIN 2020 Um welt , En erg ie , W ir ts ch aft 2 020 Netzwerk e n in v ir tu e lle n Z eiten hrweg gegründet Richtungsweisend: Bündnis für Me sbilanz CO²-senkend: Klimafonds mit Erfolg Netzwerkalltag Aussichtsreich: digitale Formate im
Inhalt Grußworte 3 Highlights Umwelt Unternehmen Einsatz, der sich lohnt – Für Artenvielfalt auf Firmengeländen sorgen 4 Die Zeichen stehen auf Mehrweg 5 Vorreiter in Sachen Plastikvermeidung – Projekt des Jahres 2020 8 Drei Fragen an Dr. Marc-Oliver Pahl 9 Eine Erfolgsbilanz: Zehn Jahre Klimafonds 10 Vielfach ausgezeichnet: „Klimaschutzbetrieb CO² minus 20“ 11 Partnerschaft Umwelt Unternehmen Arbeitskreis Kommunikation und PR 2020 12 Wissenswertes kurz notiert 13 Digitales Netzwerken mit Live-Schaltung: Der Jahresempfang 2020 14 Online-Vorträge zum Klimawandel und den wirtschaftlichen Folgen 14 Persönliches Willkommen in kleiner Runde 15 Engagement in schwierigen Zeiten 15 5 10 14 Bündnis für Mehrweg Zehn Jahre Klimafonds Digitales Netzwerken Vorgestellt: die neuen Mitglieder 2020 Füllerei Findorff - Unverpacktladen 16 Greenbox GmbH & Co. KG 17 Dachser SE Logistikzentrum Bremen 18 Saacke GmbH 19 Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG 20 Umweltbetrieb Bremen 21 Zech Umwelt GmbH 22 Das Netzwerk in Zahlen Daten und Fakten 2020 23 Impressum Herausgeber: Redaktion: Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen Martin Schulze (V.i.S.d.P.), RKW Bremen GmbH c/o RKW Bremen GmbH Regan Mundhenke und Lena Rott, ecolo - Agentur für Ökologie und Kommunikation Martinistraße 68 | 28195 Bremen Fotos: Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, Henry Fried, Michael Bahlo, Martin Rospek Telefon 0421/32 34 64-22 | info@uu-bremen.de Gestaltung: Brandfisher Werbeagentur, Björn Tasto www.umwelt-unternehmen.bremen.de Druck: Meiners Druck oHG, Auflage 500 Stück, gedruckt auf Envirotop 100% Recyclingpapier 2 Das Jahresmagazin 2020
Grußworte Liebe Leserinnen und Leser, Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“, liebe Netzwerkmitglieder, die Corona-Pandemie hat Wirtschaft, Gesellschaft und Politik mas- sowohl privat als auch beruflich mussten wir uns im Jahr 2020 eini- siv getroffen. Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte, die gen Herausforderungen stellen. Auch wir als Geschäftsstelle Umwelt Umstellung auf digitale Kommunikation und mobile Arbeitsformen, Unternehmen mussten uns neu ausrichten und alternative Formate Kurzarbeit und Umsatzeinbußen haben das Wirtschaften im Land als Ersatz für persönliche Treffen auf den Weg bringen. Es war schön Bremen im Jahr 2020 geprägt. Da waren kreative Antworten und zu sehen, dass trotz aller Schwierigkeiten das Engagement und die schnelle Unterstützungsangebote gefragt. Viele Mitgliedsunterneh- Beteiligung der Netzwerkmitglieder ungebremst schien. So haben wir men sind sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgegangen, versucht, der Situation gerecht zu werden und das vorhandene Wis- konnten sich schnell an die neuen Erfordernisse anpassen und zum sen und die Kompetenzen der einzelnen Mitgliedsunternehmen im Teil auch neue Geschäftsmodelle und Vertriebswege erschließen. Rahmen von verschiedenen Online-Formaten zu nutzen. Denn diese Und trotz alledem ist das Thema betrieblicher Umwelt- und Klima- sind zu Zeiten von Corona fast zur Selbstverständlichkeit für die Un- schutz auch in diesem Jahr nicht auf der Strecke geblieben. Ganz ternehmen geworden und bieten neben zeitlichen Vorteilen vor allem im Gegenteil: Die Corona-Pandemie hat den Blick auf das Thema einen flexiblen und ortsunabhängigen Austausch. Was wir jedoch im Nachhaltigkeit nochmal geschärft, denn nachhaltige Geschäftsmo- Jahr 2020 gelernt haben: Die Netzwerkarbeit lebt von persönlichen delle helfen, Krisenzeiten erfolgreich zu überwinden. Mit Blick auf Kontakten und Gesprächen, die durch digitale Treffen nicht ersetzt die langfristigen Herausforderungen gilt es daher, die aus der Krise werden können. In diesem Sinne hoffe ich, dass der persönliche Aus- gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen und entsprechende Lehren für tausch im Netzwerk bald wieder möglich ist. die Zukunft zu ziehen. Mit der sechsten Ausgabe unseres Jahresmagazins geben wir Ihnen Auch in der Bremer Umweltpartnerschaft konnten im Jahr 2020 einen Einblick in die Netzwerkarbeit, stellen Ihnen Unternehmen und maßgebliche Erfolge erzielt werden: So jährte sich die Gründung des Projekte vor, die sich auch im Jahr 2020 unter erschwerten Bedin- Klimafonds zum zehnten Mal und dank der Beiträge können erneut gungen für Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt haben, und präsen- viele soziale und kulturelle Einrichtungen beim Klimaschutz unter- tieren Ihnen darüber hinaus unsere neuen Mitglieder sowie wichtige stützt werden. Mehrere Firmen wurden im Rahmen der Kampagne Zahlen und Fakten. „Orte der biologischen Vielfalt“ für ihre Umgestaltungsmaßnahmen zugunsten von Flora und Fauna ausgezeichnet – um nur zwei Er- Wir freuen uns auf den weiteren Austausch mit Ihnen und unseren folgsbeispiele zu nennen. Weiterhin leisten Sie – liebe Mitglieder Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie auf viele spannende der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ – mit Ihrem betrieblichen Projekte und gemeinsame Aktionen im Jahr 2021! Engagement einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele! Ich wünsche dem Netzwerk und seinen Mitgliedsunternehmen, dem Ihr Projektteam sowie den Kooperationspartnerinnen und -partnern viel Erfolg und Motivation für das Jahr 2021 – zunächst jedoch eine anregende Lektüre! Martin Schulze Leiter der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen Ihre Dr. Maike Schaefer Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen Das Jahresmagazin 2020 3
Highlights Umwelt Unternehmen Einsatz, der sich lohnt en sorgen Für Artenvielfalt auf Firmengeländ Gewerblich genutzter städtischer Raum da möchten wir als Bremer Straßen- Potenzial zur Verbesserung der ökologi- in Bremen und Bremerhaven wird immer bahn AG voran gehen und ein Zeichen schen Vielfalt. Durch Entsiegelung von grüner. Seit mehr als zwölf Jahren trägt setzen. Unsere neu angelegten Außen- Flächen und eine insektenfreundliche die Kampagne des Bremer Umweltres- anlagen am Firmenhauptsitz sollen erst Bepflanzung kann viel für eine intakte sorts „Orte der biologischen Vielfalt“ der Anfang sein. Aus diesem Pilotprojekt Natur erreicht werden. Insbesondere ur- und vor allem das Engagement vieler sammeln wir jetzt Erfahrungen, um dann banes Grün ist notwendig und von zent- Unternehmen zu diesem Erfolg bei. In künftig auch an anderen Standorten und raler Bedeutung, wenn es um nachhalti- 2020 setzten sich besonders Bremens geeigneten Punkten im Straßenbahn- ge Stadtentwicklung und den Erhalt der ÖPNV-Dienstleister BSAG, Motorenher- netz weitere Maßnahmen umzusetzen.“ Artenvielfalt geht.“ steller Rotek aus Bremerhaven sowie das Stiftungsdorf Rönnebeck der Bremer Heimstiftung für mehr Biodiversität ein. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen verlieh der BUND Landesverband Bremen den bei- den Netzwerkmitgliedern und Bremens größtem Altenhilfeträger hierfür das Signet „Orte der biologischen Vielfalt“. Herzlichen Glückwunsch! Von Bienen, Wildstaudenbeeten und großen Plänen Wurde 2019 bei Rotek noch kräftig ge- Lebensraum für Fledermäuse und Vor dem Verwaltungsgebäude der BSAG buddelt, so sind 2020 pünktlich zur Aus- Insekten Bremen am Flughafendamm wurde die zeichnung der „Orte der biologischen Von Nistkästen für Fledermäuse und langweilige Rasenfläche in eine arten- Vielfalt“ die letzten Stauden gesetzt Insektenhotels bis hin zu Blühwie- reiche Wildblumenwiese verwandelt, worden. Blumen und Gräser auf den Frei- sen und einem Gründach – die Bremer die seitdem im Zusammenspiel mit den flächen standen bereits in voller Pracht, Heimstiftung steht den beiden Netz- Wildstaudenbeeten die Nahrungsbedin- die drei Apfelbäume können der Rotek- werkmitgliedern bei der Umsetzung gungen für Insekten, Bienen und Vögel Crew künftig einen gesunden Pausen- vielfältiger Maßnahmen zum Erhalt der verbessert. Senatorin Dr. Maike Schaefer snack liefern. Für Film und Fotoaufnah- Biodiversität in nichts nach. Sie hat gratulierte BSAG-Vorstand Hajo Müller men kletterten die Gäste gemeinsam mit das Gelände des Stiftungsdorfes Rön- zur gelungenen Umgestaltung: „Der Geschäftsführer Rolf Treusch dann auf nebeck in Bremen-Nord zu einem Ort Schutz von Umwelt und Natur ist an- das Hallendach, genossen den Weitblick der biologischen Vielfalt entwickelt. gesichts der Herausforderungen zur über den Überseehafen und begutachte- Das Gute: Die vorhandenen Strukturen Anpassung an die Folgen des Klima- ten mit respektvollem Abstand die Bie- boten großes Potenzial zur Steigerung wandels sehr wichtig. Hier sehen wir nenstöcke. Christine Cramm vom BUND des ökologischen Werts. So ließen sich ein gutes Beispiel, wie auch in einem Landesverband Bremen beglückwünschte dank der BUND-Beratung wertvolle Ef- gewerblichen Umfeld die städtischen die Firma zu ihrem vorbildlichen Enga- fekte für Tiere und Pflanzen auf den Ökosysteme hervorragend unterstützt gement und lobte: „Gerade in Gewerbe- großen Grünflächen der Wohn-, Praxis- werden können.“ Hajo Müller nutzte die gebieten wie diesem gibt es ein großes und Verwaltungsgebäude erzielen. Gelegenheit und bedankte sich bei dem BSAG-Team, das diese Aktivitäten in An- griff genommen hatte, und gab darüber hinaus einen Ausblick auf künftige Pläne zur Förderung von Biodiversität: „Das Fortbestehen der Tier- und Pflanzenwelt zu unterstützen ist unserer Belegschaft eine Herzensangelegenheit. Es liegt schließlich in der Verantwortung jedes Einzelnen, einen Beitrag dazu zu leisten, 4 Das Jahresmagazin 2020
Highlights Umwelt Unternehmen Die Zeichen stehen auf Mehrweg Bündnis zur Vermeidung von Plastikmüll gegründet BÜNDNIS FÜR Ein gutes Jahr ist nun vergangen, seitdem das Bremer MEHRWEG „Bündnis für Mehrweg“ im Januar 2020 von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit RENN.nord, dem BUND Bremen, der Handwerkskammer Bremen und der Geschäfts- stelle Umwelt Unternehmen ins Leben gerufen wurde. Ange- fangen mit der Auftaktveranstaltung und zehn Gründungs- mitgliedern über eine virtuelle Veranstaltungsreihe zum Thema „Mehrweg in der Wirtschaft“ bis hin zum Jahrestref- fen im November – trotz Corona ist viel passiert. Doch be- ginnen wir von vorn: Etwa 320.000 Einwegbecher werden in Deutschland stünd- lich verbraucht und die Menge an Verpackungsmüll ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Gute Gründe, dass Unter- nehmen im Land Bremen ein Zeichen für die Reduzierung von Einwegprodukten und Verpackungen im Betrieb setzen und mit dem „Bündnis für Mehrweg“ für das Thema Ressourcen- schonung und die Vermeidung von Plastikmüll werben. In der Handwerkskammer Bremen kamen Anfang des Jahres die ers- ten zehn Unternehmen zusammen und präsentierten Umwelt- nehmen, die zur Reduzierung von Kunststoffen in der Umwelt und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer ihre Maßnahmen beitragen. Désirée Diering vom Kooperationspartner RENN.nord und praktischen Beispiele. „Kunststoffe sind aus unserem All- erläutert, worauf es den Initiatoren vom „Bündnis für tag nicht mehr wegzudenken. Trotz der vielen Vorteile führt Mehrweg“ noch ankommt: „Vor allem ist uns eine umfassende, die günstige Verfügbarkeit oft zu einem achtlosen Konsum- proaktive und sichtbare Information von Zulieferern, Mit- verhalten mit negativen Auswirkungen auf Tier, Mensch und arbeitenden und Kundschaft über die eigenen betrieblichen Umwelt. Mit dem ‚Bündnis für Mehrweg‘ schaffen wir mit und Maßnahmen wichtig. Denn nur so können neue Lösungen für Bremer Unternehmen eine Plattform, um materialintensive und die kontinuierliche Reduzierung des Plastikkonsums ge- Verpackungen zu reduzieren, alternative Mehrweglösungen zu währleistet werden.“ entwickeln und das freiwillige Engagement für einen nachhal- tigen Konsum zu stärken“, erklärte Dr. Maike Schaefer bei Herausforderung Kunststoff: der Gründungsveranstaltung die Motivation hinter dem Bündnis. Online-Vortragsreihe zu „Mehrweg in der Wirtschaft“ Mehrweg hat viele Vorteile: Es trägt zum Klimaschutz bei, In bester Gesellschaft spart Ressourcen und vermeidet Abfall. Dennoch fallen bei- Wer mitmachen möchte, muss eine Strategie zur Redu- spielsweise immer noch zwei Milliarden Plastiktüten pro Jahr zierung von Einwegprodukten vorweisen, bereits Maß- an – Auswirkungen, die aus unserem übermäßigen Kunst- nahmen zum Verzicht auf Einwegprodukte bzw. stoffverbrauch resultieren und eigentlich nicht notwendig -produktgruppen umgesetzt haben, sind! Doch nicht nur bei uns in Deutschland sind die Konse- Mehrweglösungen aktiv unter- quenzen spürbar: Mikroplastik hat schon längst die Weltmee- stützen oder an Aktionen teil- re erreicht und in den Ländern des globalen Südens werden die Inhalte aus unseren gelben Säcken gefunden. Ein Um- denken sollte jedoch nicht nur bei den Verbraucherin- nen und Verbrauchern stattfinden, son- dern auch in Industrie und Gewerbe. Mit der Online-Veranstaltungsreihe „Mehr- weg in der Wirtschaft“ hat das „Bündnis für Mehrweg“ in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsallianz Niedersachsen wich- tige Informationen gebündelt und Pers- pektiven aufgezeigt, so dass Unternehmen Das Jahresmagazin 2020 5
Highlights Umwelt Unternehmen Dr. Maike Schaefer und Umwelt Unternehmen-Geschäftsstellenleiter Martin Schulze im Gespräch mit Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke und Bernhard Timphus von der Konditorei Stecker. Wir sind dabei: Airbus | Allos Hofmanufaktur | Breminale - concept bureau | Deutsche See | Edeka Center Roter Sand | emmi - die suppenbar | Füllerei Findorff - Unverpacktladen | F.L. Bodes | Glückswinkel - Unverpacktladen | hanseWasser Bremen | hautquartier | Klimazone Bremen-Findorff | Madeira - Markthalle acht | Martha‘s Corner | Malereibetrieb Kühnast | Naturkost Kontor Bremen | Nora’s Deli - Markthalle Acht | Rehaklinik am Sendesaal | Robur Wind | Stecker Konditorei Café | Studierendenwerk Bremen | SV Werder Bremen | Unterwegs - DAV Kletterzentrum Bremen den alltäglichen betrieblichen Herausforderungen im Um- Von Takeaway-Lösungen und Plastikfluten gang mit Kunststoffen angemessen begegnen können. In der Nach zehn Monaten und mit inzwischen 23 Mitgliedern und siebenteiligen Veranstaltungsreihe in 2020, an der insgesamt interessierten Unternehmen fand das erste Bündnis-Jahres- 152 Interessierte teilnahmen, kamen Expertinnen und Exper- treffen im November 2020 statt. Für eine erste Bilanz noch ten zu Wort und berichteten unter anderem über gesetzliche etwas früh, tauschten sich die Akteurinnen und Akteure in Rahmenbedingungen, Wege des Mikroplastiks und über das einer virtuellen Konferenz über materialintensive Verpackun- Recycling von Kunststoffabfällen – Einblicke in Forschung, gen, alternative Mehrweglösungen sowie laufende und ge- Einsatzgebiete und Potenziale von Biokunststoffen gab es plante Ideen, Aktionen und Projekte aus. Das gemeinsame inklusive. Das Thema hat aber noch mehr Facetten, deshalb Ziel aller: weiterhin für das Thema zu sensibilisieren und zur soll die Veranstaltungsreihe auch in 2021 fortgesetzt werden. Reduzierung von Plastikmüll beizutragen. Eine Initiative, die dem enormen Plastikverbrauch den Kampf angesagt hat, ist zum Beispiel die Kampagne „Essen in Mehr- weg“ des BUND Landesverbands Bremen. Sie zeigt auf, dass der Außerhaus-Konsum auch klimafreundlich gestaltet wer- den kann. Denn egal ob Pizza, Sushi, Salat oder Pommes – der Trend des schnellen Essens steigt weiter an und allein in Deutschland entstehen dadurch täglich 770 Tonnen Verpa- ckungsmüll. In diesem Sinne berät der BUND gastronomische Betriebe in Bremen und Berlin bei der Einführung passgenau- er Mehrweg-Takeaway-Lösungen in Ergänzung oder als Ersatz ihrer Einwegverpackung beim Essen außerhaus. Das Angebot ist vielfältig: Infos gibt es zur Befüllung von persönlichen Alle Vorträge auch online: Mehrwegbehältern oder der Ausgabe von Behälterleihsyste- www.youtube.com/UmweltUnternehmen men bis hin zur Aufklärung über Hygienebedingungen. 6 Das Jahresmagazin 2020
Highlights Umwelt Unternehmen Von Anfang an mit dabei: Caro Güldner und Nora Osler. Auch Christian Wolckenhaar und Jens Knauer setzen Januar 2020: Gut besuchte Auftaktveranstaltung sich für Mehrweg ein. in der Handwerkskammer. Neben Einblicken in die alltägliche Praxis wurden im Rahmen der Veranstaltung Eindrücke aus der Wissenschaft vermittelt: Prof. Dr. Imke Lang stellte beispielsweise das neue Institut EcoMaterials – Nachhaltigkeit. Rohstoffe. Prozesse an der Hochschule Bremerhaven vor, das sich zum Ziel gesetzt hat, mithilfe nachhaltiger Rohstoffe die Plastikflut einzudämmen und so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Ein Forschungsschwerpunkt ist der Bereich der Algen – diese eignen sich übrigens hervorragend als Ressource für Fein- chemikalien und als biobasiertes Material. Prof. Dr. Martin Wittmaier erläuterte zudem die Aufgaben des Instituts für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen, das die Entwicklung von ökologisch und ökonomisch sinn- vollen Lösungskonzepten für die Entsorgungswirtschaft, das produzierende Gewerbe sowie für Dienstleistungsunterneh- Hildegard Kamp überreicht Marie Pigors die men fokussiert. Arbeitsschwerpunkt sind unter anderem Pro- Mitgliedsurkunde beim Gründungstreffen im jekte im Bereich Energie sowie zur Wiederverwendung, Ver- Januar 2020. wertung und Kreislaufführung von Stoffen. Hildegard Kamp, Abteilungsleiterin Umweltwirtschaft, Klima- und Ressourcenschutz, hat für das Umweltressort das „Bünd- nis für Mehrweg“ mit initiiert und freute sich über den regen Zuspruch beim ersten virtuellen Bündnis-Jahrestreffen. Sie zog ein positives Fazit des noch jungen Bündnisses: „Wir bringen hier Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft zusam- men. Unsere Bündnismitglieder sind eine wichtige Schnitt- stelle zwischen Forschung und Anwendung. Nur mit ihnen gemeinsam können neue Lösungen gefunden und die kon- tinuierliche Reduzierung des Plastikkonsums gewährleistet werden. Unsere Initiative ist ein weiterer Baustein zur Un- terstützung dieses Wandels.“ Weitere Infos: www.umwelt-unternehmen.bremen.de/mehrweg Das Jahresmagazin 2020 7
Highlights Umwelt Unternehmen Vorreiter in Sachen Plastikvermeidung 2020 plastik, das ab Juli 2021 in Kraft treten soll. Die Recherche begann und es wur- den verschiedene Möglichkeiten aus- gelotet, wie Kunststoffmüll vermieden werden kann. Ein erster Schritt war die Einführung von Gläsern, in denen Des- serts und Salat angeboten wurde. Und dann kam Corona und das Vorhaben kam schneller ins Rollen als anfänglich gedacht: Aufgrund des Lockdowns mit Schließung der Gastronomie wurde das To-go-Angebot des Studierendenwerks so stark nachgefragt, dass die Müllbe- hälter auf dem Campus überquollen. Innerhalb kürzester Zeit wurden Mehr- wegschalen für den Verzehr außer Haus Was wäre eine Uni ohne Mensa und Ca- angeschafft sowie ein Pfandsystem eta- feteria?! Nur zu gut können wir uns an bliert. Und das mit vollem Erfolg wie die verlässliche Verpflegung in Studen- Nils Graulich, Sachgebietsleiter Ein- tenzeiten erinnern, an den beliebten kauf Hochschulgastronomie, berichtet: Treffpunkt, wo man immer ein bekann- „Auf einmal waren unsere Behältnisse tes Gesicht getroffen hat. Und wenn der auf dem gesamten Unigelände zu se- Tag in der Bibliothek mal wieder länger hen. Wir mussten sogar die Anzahl der dauerte, war auch für den kleinen Hun- Mehrwegschalen erhöhen, um der gro- ger zwischendurch immer etwas dabei. ßen Nachfrage gerecht zu werden. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Mitten auf dem Campus der Universität Selbstverständlich sind daher der fair Weg sind. Zukünftig wollen wir das To- Bremen befindet sich das Studieren- gehandelte Biokaffee und -tee oder die go-Angebot komplett einwegplastikfrei denwerk Bremen. Als Dienstleister für Verwendung von Biomilch aus regio- anbieten“. Aus gutem Grund ist das Studierende ist es neben dem studenti- naler Erzeugung. Doch das Studieren- Studierendenwerk Bremen deshalb Mit- schen Wohnen, dem BAföG, Beratungs- denwerk Bremen hat sich noch einiges glied im „Bündnis für Mehrweg“. angeboten und der Förderung von Kin- mehr einfallen lassen und der enormen derbetreuung für die Verpflegung der Plastikflut, die im Alltagsgeschäft der „Das Studierendenwerk hat in der Co- rund 30.000 Bremer Studentinnen und Mensen und Cafeterien anfällt, den rona-Pandemie vorbildlich reagiert und Studenten zuständig. Doch dabei han- Kampf angesagt. neue Mehrwegsysteme ausprobiert und delt es sich nicht um irgendeine Ver- etabliert. Mit seinem außerordentlichen pflegung. Ganz im Gegenteil: Lebens- Neben der täglichen Lieferung von fri- Engagement und seinem ganzheitlichen mittelsicherheit, Nachhaltigkeit und schem Obst, Gemüse und Milchproduk- Ansatz im Bereich Plastikvermeidung Regionalbezug stehen ganz ten in Mehrwegkisten und dem Bezug nimmt es nicht nur eine Vorreiterrolle weit oben auf der Agenda, von Flaschengetränken im Mehrwegsys- ein, sondern hat auch Signalwirkung wenn es um den Einkauf tem konnte der Verbrauch von Einweg- für andere Unternehmen und Betreiber und den Umgang mit Le- kaffeebechern durch gezielte Maßnah- von Mensen und Kantinen. Umso mehr bensmitteln men wie einem Preisaufschlag zwischen freuen wir uns, das Studierendenwerk ge ht . 2017 und 2019 um ganze 80 Prozent Bremen als ‚Umwelt Unternehmen‘- gesenkt werden. Doch das reichte dem Projekt des Jahres 2020 zu küren“, so Studierendenwerk Bremen noch lange Martin Schulze, Leiter der Geschäfts- nicht. Schon seit einiger Zeit setzte stelle Umwelt Unternehmen. sich der Dienstleister bereits mit dem Thema Plastik auseinander. Immer im Weitere Infos: Blick: das neue EU-Verbot für Einweg- www.stw-bremen.de/de/nachhaltigkeit 8 Das Jahresmagazin 2020
Highlights Umwelt Unternehmen Warum Nachhaltigkeitsziele für Unternehmen wichtig sind Drei Fragen an ... Dr. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE). Er übernahm im März 2020 die Leitung der RNE-Geschäftsstelle. Das von der Bundesregierung eingesetzte Gremium be- rät diese hinsichtlich der Umsetzung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie und macht das Thema Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen Anliegen. Im Interview verrät er uns, welchen An- teil Unternehmen an der gesamtgesellschaftlichen Zukunftsgestaltung haben. Um die Pariser Klimaziele und die von der UN beschlossenen 17 Ziele der Agenda 2030 zu er- reichen, muss Nachhaltigkeit in der Wirtschaft fest verankert und zum Standard werden. Herr Dr. Pahl, was können Unternehmen aus diesen politischen Zielen überhaupt ableiten? Unternehmen können auf Grundlage der globalen Nachhal- im Ressourcenschutz, aber in vielen Bereichen auch in der tigkeitsziele einen Abgleich der großen gesellschaftlichen He- Fachkräftesicherung. Die Digitalisierung kann bei einer Groß- rausforderungen mit den eigenen Unternehmensaktivitäten zahl dieser Themen helfen – ein verantwortungsvoller Einsatz durchführen. So können sie erkennen, wo sie den größten ist hierfür Voraussetzung. Impact in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft haben. Letztendlich geht es darum, die Zukunfts- Inzwischen hat die Umweltpartnerschaft Bremen über 200 fähigkeit eines Unternehmens zu gewährleisten. Denn nur Mitglieder. Welchen Mehrwert sehen Sie in solchen Netz- ein Unternehmen, das einen relevanten Beitrag zur Lösung werken in Bezug auf die SDGs und welche Empfehlungen von gesellschaftlichen Herausforderungen leisten kann, wird würden Sie den Mitgliedern der Umweltpartnerschaft mit langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Ganz konkret auf den Weg geben? ermöglicht ein Abgleich der Unternehmenstätigkeit mit den Alle Unternehmen müssen individuelle Ansätze entwickeln, globalen Nachhaltigkeitszielen oder den Pariser Klimazielen um mit der anstehenden Transformation, u. a. in Bezug auf negative Impacts des eigenen unternehmerischen Handelns zu Klimaschutzziele, zurecht zu kommen. Das heißt jedoch nicht, erkennen und zu reduzieren, z. B. im Klimaschutz. Insofern dass alles neu erfunden werden muss. Es gibt bereits viele gute können die Nachhaltigkeitsziele auch als Instrument des Risi- Beispiele, die als Startpunkt für eigene Überlegungen dienen komanagements genutzt werden. können. Zudem entstehen geschäftliche Möglichkeiten mitun- ter ja erst durch Kooperation, z. B. die gemeinsame Weiterent- In Deutschland machen kleine und mittelständische wicklung von Wertstoffketten, die abgestimmte Optimierung Unternehmen über 99 Prozent aller Unternehmen aus. von Gewerbegebieten etc. Sich einem Netzwerk aus starken Viele Handwerks- und Industrieunternehmen sind Partner*innen anzuschließen, kann ich daher nur jedem Un- inhaber*innengeführt, die Entscheidungswege sind kurz. ternehmen empfehlen. In einem Netzwerk wie der Umwelt- Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf neben dem partnerschaft Bremen kann Raum zum gemeinsamen Lernen Erreichen der Klimaziele? entstehen und Innovationen können systematisch gefördert Große wie auch kleine und mittelständische Unternehmen werden, die sonst im „stillen Kämmerlein“ verkümmern. Es stehen grundsätzlich vor ähnlichen Herausforderungen: Sie geht darum Kräfte zu bündeln und gemeinsam die Zukunft zu müssen sich immer wieder hinterfragen, um unter sich ver- gestalten. ändernden Rahmenbedingungen erfolgreich zu sein. Bei inhaber*innengeführten KMUs können neue Erkenntnisse schneller in der Unternehmenswirklichkeit umgesetzt werden. Mitunter haben KMUs jedoch weniger die Möglichkeit, durch den neutralen Blick von außen Änderungsbedarf zu erkennen. Großen Handlungsdruck, jenseits des Klimaschutzes, sehe ich unter anderem in der Sicherung internationaler Lieferketten, Das Jahresmagazin 2020 9
Highlights Umwelt Unternehmen DER Eine Erfolgsbilanz KLIMAFONDS thday! Zehn Jahre Klimafonds – Happy Bir leben kämpfen. Unter solch angespann- ten Rahmenbedingungen stellt der Kli- mafonds eine wichtige Stütze dar, um trotz alledem die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit nicht aus dem Blick zu verlieren.“ Sie rief nochmal alle so- zialen und kulturellen Einrichtungen in Bremen und Bremerhaven auf, sich auf die bereitstehenden Fördergelder zu be- werben. Netzwerkmitglied abat schätzt am Kli- mafonds besonders, dass die eingezahl- ten Mittel lokalen Bremer Einrichtun- gen zur Verfügung stehen. „Über den Bremer Klimafonds haben wir mit 1.600 Tonnen CO² die gesamten klimaschädli- chen Emissionen unserer Dienstreisen, den Energieverbrauch des Hauptsitzes sowie der verwendeten externen Re- Der 25. November ist ein besonderes Klima als auch den Menschen vor Ort chenzentren aus dem Jahr 2018 kom- Datum – zumindest in der Geschichte zugute. Das bleibt auch nach zehn Jah- pensiert“, berichtet abat-Vorstand der Bremer Umweltpartnerschaft! Denn ren so, mit einer kleinen Neuerung: So Hinrich Meisterknecht. „Damit können an diesem Tag vor zehn Jahren wurde können sich Unternehmen seit 2019 mit wir sowohl unserer gesellschaftlichen „Der Klimafonds“ von Mitgliedsunter- der Einzahlung in den Klimafonds auch Verantwortung als auch unserer regio- nehmen der „Partnerschaft Umwelt klimaneutral stellen. Hierfür besteht nalen Verbundenheit Rechnung tragen.“ Unternehmen“ ins Leben gerufen. Das eine Zusammenarbeit mit KlimaInvest Das zeigte sich insbesondere auch daran, Ziel damals wie heute: soziale und kul- aus Hamburg, deren Klimazertifikate dass die abat-Belegschaft voll und ganz turelle Einrichtungen in Bremen und nach dem TÜV Nord Climate Change hinter der Maßnahme steht und sich Bremerhaven beim Klimaschutz zu un- ausgezeichnet sind. aktiv auf die Suche nach Einrichtungen terstützen und auf diese Weise CO²- begab, die sich auf die Fördermittel be- Emissionen im Land zu senken. An 40 Global Player jetzt klimaneutral werben können. gemeinnützige Einrichtungen wurden Von der Neuerung machte die abat AG bis Ende 2019 mehr als 144.000 Euro in 2020 prompt Gebrauch. Mit dem Kli- Weiter geht‘s ausgeschüttet. Zum einen setzen diese mafonds kompensierte der SAP-Dienst- Gemeinsam mit der Klimaschutz- damit Energieeffizienzmaßnahmen um, leister nicht nur seine unvermeidbaren agentur energiekonsens konnten wir so dass die damit angestoßene CO²- CO²-Emissionen, er arbeitet hierdurch in den vergangenen Jahren eine Menge Reduktion sich mittlerweile auf stolze seitdem klimaneutral. Die Klimaschutz- Einsparpotenziale in den geförderten 270 Tonnen CO² pro Jahr beläuft. Zum und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sport- anderen wurde ein Teil des Geldes für ließ es sich nicht nehmen, das Klima- vereinen, Kulturhäusern und Museen die Wiedervernässung von Mooren in neutral-Zertifikat selbst an die abat- aufdecken und hinsichtlich geeigne- der Region verwendet, die nun 928 Vorstände Gyde Wortmann und Hinrich ter Klimaschutz- und Energieeffizienz- Tonnen Kohlenstoffdioxid dauerhaft Meisterknecht zu überreichen, denn maßnahmen beraten. Das wollen wir binden. Wir sagen herzlichen Glück- „Der Klimafonds“ ist ihr eine Herzens- auch in Zukunft tun – uns selbst und wunsch zu dieser großartigen Bilanz! angelegenheit. So erklärte sie, dass sich dem Klima zuliebe. In diesem Sinne: der Klimafonds gerade in schwierigen Auf die nächsten zehn Jahre! Der Dank geht vor allem an die ein- Zeiten bewähre und sich Einzahlungen zahlenden Firmen und Institutionen! in jeglicher Hinsicht lohnen: „Ange- Sie haben Interesse an einer CO² - Denn ihr finanzieller Beitrag kommt als sichts des Corona-Virus ist eine große Kompensation? Kontakt und Infos: Ausgleich für ihre unvermeidbaren be- Unsicherheit spürbar, da viele Vereine, Martin Schulze, Tel. 0421/32 34 64-17, trieblichen CO²-Emissionen sowohl dem Verbände und Institutionen ums Über- info@uu-bremen.de 10 Das Jahresmagazin 2020
Highlights Umwelt Unternehmen Der Klimafonds in Zahlen 10 Jahre Klimafonds 40 gemeinnützige Einrichtungen wurden gefördert. 270 Tonnen CO² pro Jahr werden dadurch vermieden. 928 Tonnen CO² werden durch Wiedervernässung von Mooren gebunden. 3.990 Tonnen CO² werden durch weltweite Klimaschutzprojekte kompensiert. 144.747 Euro wurden bis 2019 aus dem Klimafonds ausgezahlt. 247.900 Euro sind von Unternehmen und Institutionen in den Klimafonds geflossen. CO2 MINUS 20 Vielfach ausgezeichnet KLIMASCHUTZBETRIEB Bereits zum 4. Mal hat es ein Stand- ort von Werkstatt Bremen zum „Klima- schutzbetrieb CO² minus 20“ geschafft: Diesmal wurden an der Produktions- stätte in der Ludwig-Roselius-Allee alle Hebel in Bewegung gesetzt, um klimaschädliche Emissionen zu sen- ken. Wie das ging? Mit der Installation von LED-Beleuchtung, dem Einbau von Schnelllauftoren und neuen Fenstern sowie dem Einsatz neuer Heizungs- technik. Das senkte nicht nur den Strom- und Brennstoffbedarf, sondern auch gleich die Energiekosten sowie die CO²-Emissionen. Dafür wurden sie vom Bremer Umweltressort als „Klima- schutzbetrieb CO² minus 20“ 2020 aus- gezeichnet. „Der Betrieb gehört damit als 20 Prozent ihres CO²-Ausstoßes leiter Martin Schulze dem neuen Werk- zu den 72 herausragenden Betriebs- innerhalb von fünf Jahren reduzieren statt Bremen Geschäftsführer Hans Horn standorten im Land Bremen, die mehr konnten“, gratuliert Geschäftsstellen- bei der Urkundenübergabe. Umwelt entlasten durch Innovation: Unterstützung, Marktforschung, Technologietransfer, Quali- Förderung für Beratungs- und Dienstleistungen jetzt fizierung, Nutzung von Laboratorien, Zertifizierung oder beantragen Marketingmaßnahme oder die Einführung eines Manage- Wer ein neues Produkt, Verfahren oder eine Dienstleistung mentsystems handeln, die direkt oder indirekt zu einer Um- zur Entlastung der Umwelt entwickeln möchte, der kann mit weltentlastung beiträgt. Förderung rechnen. Im sogenannten PFAU-Programm des Bremer Umweltressorts können kleine und mittelständische Kontakt und Infos für die Stadt Bremen bei der BAB – Die Unternehmen sowie Existenzgründerinnen und -gründer Förderbank unter Innovation + Digitalisierung: im Land Bremen Zuschüsse von bis zu 50 Prozent der dazu www.bab-bremen.de/wachsen, für Bremerhaven bei der BIS benötigten externen Dienstleistungen beantragen. Dabei Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und kann es sich um eine Betriebsführungsberatung, technische Stadtentwicklung mbH: www.bis-bremerhaven.de Das Jahresmagazin 2020 11
Partnerschaft Umwelt Unternehmen PR 20 20 Arbeitskreis Kommunikation und ch kommuniziert Umwelt- und Klimaschutz erfolgrei Tipps aus der Praxis ressourcenschonenden Maßnahmen, die Nach einer Einführung von Lena Rott in der Regel eng am eigentlichen Be- und Regan Mundhenke, Agentur ecolo, triebsgeschehen angedockt sind und zu aktuellen Erkenntnissen aus der Kom- vom Umweltmanagement bzw. der Ge- munikationsforschung und wertvollen schäftsleitung initiiert werden, ist es Tipps aus der PR-Praxis stellte Karin Lang, beispielsweise wichtig, die Belegschaft Geschäftsführerin von Sonnentracht, auf ganzer Strecke mitzunehmen und das Unternehmen und dessen Umwelt- von Beginn an einzubeziehen. Auf die- und Nachhaltigkeitsaktivitäten vor. se Weise ist die Einführung von betrieb- Danach ging es im Workshop-Charakter lichen Umwelt- und Klimaschutzmaß- weiter und es hieß: austauschen und nahmen am erfolgversprechendsten. vernetzen. So unterhielten sich die 40 Zur Sensibilisierung für mehr umwelt- Teilnehmenden angeregt über bereits er- und klimafreundliches Handeln eignen folgte Aktionen und neue Ideen für mehr sich vor allem interaktive Formate und Nachhaltigkeit im Betrieb. Sie diskutier- Aktionen, die die Kolleginnen und Kol- ten, vor welchen Herausforderungen sie legen motivieren sollen. Das kann von stehen und was für Treiber bei der Kli- Aktionstagen über so genannte Green- Eigentlich wissen wir alle, dass großer makommunikation im Betrieb existieren. Meetings bis hin zu Umwelt-Talks alles und vor allem schneller Handlungsbe- Neben technischen Maßnahmen wie dem Mögliche sein – der Kreativität sind hier darf in Sachen Klima- und Umweltschutz Energiecontrolling, der Einführung eines keine Grenzen gesetzt. Eins ist jedoch besteht. Denn Themen wie Klimaschutz Umweltmanagementsystems oder der klar: Dialogische Kommunikationsfor- und Klimawandel im Allgemeinen sind Umstellung auf LED-Technik, beschäftig- men wie Workshops, Infoveranstaltun- spätestens seit Greta Thunberg und der ten sich Netzwerkmitglieder und interes- gen und Beratungen wirken oftmals Fridays for Future-Bewegung in allen sierte Unternehmen mit der Frage, wie besser als eine sogenannte einseitige Teilen der Gesellschaft angekommen. man die Belegschaft oder auch Kollegin- Kommunikation in Form von Flyern Dennoch führt dieses Wissen um die nen und Kollegen mit ins Boot holen und oder Broschüren. Die Vorteile sind eine Dringlichkeit bei vielen Menschen nicht vor allem überzeugen kann. persönliche Ansprache und ein direkter zum Umdenken und Handeln. Warum Austausch – so kann auf Bedenken und ist das so? Und was bedeutet es für Von Umweltmanagementsystemen und Fragen sofort eingegangen werden. Be- die Kommunikation in Betrieben, die Green-Meetings sonders Spaß machte die abschließen- Klima- und Umweltschutzmaßnahmen Die Ergebnisse der Gruppenarbeit de Abstimmung per Mentimeter: Neben einführen und umsetzen wollen? Diese sind so vielfältig wie die Teilnehmen- einer nicht ganz ernst gemeinten Frage, und weitere spannende Fragen standen den selbst. Denn diese kommen aus die vor allem die Fußballfans unter den im Mittelpunkt des Arbeitskreistreffens ganz unterschiedlichen Bereichen: Mar- Teilnehmenden angesprochen haben Kommunikation und PR im Januar 2020, keting und Kommunikation, Umwelt- sollte, konnten die Teilnehmenden ihr das wir bei unserem Netzwerkmitglied management und Geschäftsführung – Feedback zur Veranstaltung geben und Sonnentracht in der Sonnenlounge und dementsprechend vielseitig ist die He- loswerden, was sie vom Workshop mit mit leckeren und gesunden Bio-Snacks rangehensweise an die Thematik. Bei nach Hause nehmen: durchführen durften. der Umsetzung von technischen und Gute Ideen für Wir brauchen Noch mehr Bewusstsein für das Thema Nachhaltigkeit. Kommunikationsanlässe mehr positive Es muss nicht immer wehtun und kann Spaß machen. Visionen. Bestätigung, dass wir auf dem richtigen Honig Weg sind. 12 Das Jahresmagazin 2020
Partnerschaft Umwelt Unternehmen Die Arbeitskreisgäste im Workshop-Modus und ihr Fazit: Es gibt Gleichgesinnte im Netzwerk für Umwelt- und Klimaschutz, mit denen wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Wissenswertes kurz notiert Dietz Kältetechnik und Backstube Bremen gewinnen Preis „Innovatives Handwerk 2020“ Einmal im Jahr wird der Preis „Innovatives Austausch nach Bremer Vorbild Handwerk“ von Handelskammer und Sparkasse Wie funktioniert Umweltschutz in anderen Unternehmen? Bremen vergeben. Dieses Jahr mit dabei: Netz- Diese Frage stellten sich auch thyssenkrupp, Hansa-Flex, werkmitglieder Dietz Kältetechnik und Backstube Atlas Elektronik und Deutsche See im Rahmen des Angebots Bremen, die die Jury mit ihrem Engagement in „Umweltperspektiven“. Denn hier konnte man tiefe Einblicke den Kategorien „Technologie und Nachhaltigkeit/ in die Organisation des Umwelt- und Klimaschutzes ande- Umweltschutz“ und „Gesellschaftliche Verantwor- rer Mitgliedsunternehmen erhalten und sich austauschen. tung“ überzeugen konnten und im Rahmen einer Christian Herm von Hansa-Flex gefiel das Format so gut, dass er virtuellen Preisverleihung gewürdigt wurden: nach dem Bremer Vorbild auch in der Umweltallianz Sachsen- Umwelt- und Klimaschutz sind für Geschäftsin- Anhalt für den dortigen Firmenstandort einen Arbeits- haberin Helga Dietz eine Herzensangelegenheit, kreis initiierte. Übrigens: Die Vier aus der Umweltpartner- für die sie bereits viele Hebel in Bewegung ge- schaft machten aus dem ersten „Umweltperspektiven“- setzt hat. Das Ergebnis: Der Betrieb arbeitet seit Kontakt einen kontinuierlichen Austausch und sitzen nun Fotos: © Die Sparkasse Brem kurzem klimaneutral. Für Lene Siemer, Geschäfts- regelmäßig zusammen, um klima- und umweltrelevante en AG führerin der Backstube Bremen steht verantwort- Inhalte zu diskutieren. liches Handeln für Mensch, Natur und Umwelt im Vordergrund – sei es bei der Verwendung von Auf die Plätze, fertig, los! SDG-Challenge 2020 biologisch erzeugten Rohstoffen oder beim acht- Handy-Recycling, gendergerechte Sprache, Müll sammeln, samen Umgang mit den Mitarbeitenden. Tauschwoche – im Rahmen der SDG-Challenge hatten sich die teilnehmenden Betriebe wieder einiges einfallen lassen, um mehr Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen umzusetzen. Und das hat sich nicht nur für’s Klima gelohnt: Unterwegs - DAV Kletterzentrum, Kleintierklinik Bremen und Gottwald gewannen jeweils einen Fair- Trade-Präsentkorb für ihr Büro. Die Aktion fand im Rahmen der Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit statt und ist eine Koopera- tion der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ und den Regionalen Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien RENN.nord. Das Jahresmagazin 2020 13
Partnerschaft Umwelt Unternehmen es N et zwer ke n m it Li ve -S ch al tu ng Digital res em pfa ng der „Pa rtn ers cha ft Umwelt Unternehmen“ 2020 Jah men-Videoschalte. Das digitale Treffen also per Live-Schaltung in die Umwelt- war gleichzeitig der Start einer partnerschaft aufgenommen. Zwar wur- Reihe weiterer Online-Formate. den sie nicht – wie sonst üblich – per Handschlag begrüßt, doch der Empfang Dass Martin Schulze die Ver- war dadurch nicht weniger herzlich. Se- netzung der Betriebe unterein- natorin Schaefer wandte sich dann an- ander auch zu Zeiten von Coro- gesichts der dramatischen Lage mit den na am Herzen liegt, machte er richtigen Worten an alle Unternehmen: gleich zu Beginn deutlich: „Uns „Die Corona-Pandemie stellt uns alle, ist es gerade jetzt ein wichtiges aber in besonderem Maße auch die Wirt- Anliegen, vorhandenes Wissen schaft auf eine harte Probe. Umso wich- und Erfahrungen im Netzwerk zu tiger ist es, bereits jetzt die Weichen für teilen, auch über den betriebli- einen Exit und für die Zeit nach Corona chen Umwelt- und Klimaschutz nachhaltig und zukunftsorientiert zu hinaus. Dazu gehört, dass wir bekannte stellen. Wir benötigen einen starken Ak- Was sonst als Veranstaltung in lockerem Formate wie den Jahresempfang jetzt zent im Bereich Klimaschutz, die Digi- Rahmen zum Jahresauftakt durchgeführt als Online-Veranstaltung anbieten und talisierung muss vorangetrieben werden. wurde, fand zum ersten Mal im virtuel- neue digitale Angebote etablieren, bei Und die Verkehrswende ist ein sehr wich- len Raum statt: der Jahresempfang der denen sich die Betriebe in Zeiten von tiger Baustein, um uns in Zukunft gemäß „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“. Corona zu relevanten Inhalten und ak- des Pariser Klimaabkommens aufzustel- Nach Beginn des ersten Corona-Lock- tuellen Herausforderungen austauschen len und so einen Beitrag gegen eine wei- downs machte die Geschäftsstelle kur- können. Die Unternehmen setzen die tere Ressourcenvernichtung und damit zerhand aus der Not eine Tugend und be- Themen und Impulse, wir schaffen den einen Vorschub für weitere Pandemien grüßte die rund 70 Netzwerkmitglieder entsprechenden Rahmen.“ zu leisten. Dabei spielt dieses Netzwerk sowie die vier „Neuen“ Dachser SE Logis- ‚Partnerschaft Umwelt Unternehmen‘ tikzentrum Bremen, Saacke GmbH, Um- Die vier neuen Mitgliedsunternehmen eine große Rolle, weil Sie alle schon vor weltbetrieb Bremen - Eigenbetrieb der wurden von Dr. Maike Schaefer, Senatorin der Corona-Krise unter Beweis gestellt Stadtgemeinde Bremen und Zech Um- für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, haben, dass Sie sich und Ihre Betriebe welt GmbH zur ersten Umwelt Unterneh- Stadtentwicklung und Wohnungsbau, zukunftsfähig aufgestellt haben.“ Online-Vorträge zum Klimawandel ... ... und den wirtschaftlichen Folgen. vorhaben an die Bremer Klimaanpas- Apropos Klima: Eisig kalt konnte es ei- Klimaanpassung wird zunehmend auch sungsstrategie anknüpft. Im Rahmen nem beim anschließenden Vortrag von bei Unternehmen ein Thema. Denn ex- der von Martin Schulze und Projekt- Prof. Dr. Eberhard Sauter vom Alfred- treme Wetterereignisse haben direkte leiterin Dr. Lucia Herbeck moderierten Wegener-Institut in Bremerhaven wer- Auswirkungen auf die Wirtschaft. Auch Online-Veranstaltung erläuterten Prof. den. Er gewährte exklusive Einblicke in im Land Bremen ist dies deutlich spür- Dr. Frank Ahrendt vom Institut für See- die Mosaic-Expedition und berichtete bar. So kam es beispielsweise im Jahr verkehrswirtschaft und Logistik (ISL) von den Forschungsaktivitäten im ewi- 2017 durch Sturm Herwart zum voll- und Dr. Esther Hoffmann vom Institut gen Eis. Ziel war es, den Einfluss der ständigen Erliegen des Zugverkehrs. für ökologische Wirtschaftsforschung Arktis auf das globale Klima besser zu Die Nahrungsmittelwirtschaft ist zudem (IÖW) gemeinsam erste Projektergeb- verstehen – hierfür driftete der For- von globalen Veränderungen betroffen. nisse. Sie erklärten den teilnehmenden schungseisbrecher Polarstern samt Wis- Den Folgen des Klimawandels sollte Mitgliedsbetrieben, welche Auswirkun- senschaftlerinnen und Wissenschaftlern frühzeitig und vor allem gemeinsam gen der Klimawandel auf das Wirtschaf- aus 20 Nationen eingefroren durch das vorgebeugt werden, wie im Projekt ten in Bremen schon jetzt und künftig Polarmeer – mit dabei: neugierige Eisbä- „BREsilient“ des Bremer Umweltressorts haben werde und was angemessene ren, die das Equipment der Forschungs- deutlich wurde, das als Forschungs- Anpassungsmaßnahmen sein könnten. truppe genauer unter die Lupe nahmen. 14 Das Jahresmagazin 2020
Partnerschaft Umwelt Unternehmen Persönliches Willkommen in kleiner Runde Bremer Umweltpartnerschaft nun mit 202 Mitgliedern Sie freuen sich auf den Austausch mit anderen umweltengagierten Unternehmen: Bernd Leibenath von Transgourmet, Greenbox-Geschäftsführer Jörg Ziegler und Nora Osler von der Füllerei Findorff. Ressourcenschonende Baumaterialien, Transgourmet Deutschland, Greenbox und treiben die Bestrebungen gemein- ein unverpacktes Einkaufserlebnis und und Füllerei Findorff - Unverpacktladen in schaftlich voran. Denn umweltorientier- nachhaltige Food-Service-Verpackungen – einer kleinen persönlichen Videokonfe- tes und sozialverantwortliches Handeln die drei im Dezember neu hinzu gekom- renz-Runde aufzunehmen und zu begrü- wird zunehmend öffentlich wahrge- menen Mitglieder tun einiges, um ihre ßen: „Firmen im Land Bremen haben Kli- nommen und gewinnt tagtäglich an CO²-Bilanz zu verbessern und Vorreiter in maschutz als eines der zentralen Themen Bedeutung. Mit der Bremer Umweltpart- Sachen Umwelt- und Klimaschutz zu wer- unserer Zeit erkannt und sich die Senkung nerschaft und ihren nunmehr 202 Mit- den. Bürgermeisterin sowie Klimaschutz- von CO²-Emissionen auf ihre Fahne ge- gliedern leisten wir einen guten Beitrag und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer schrieben. Viele von ihnen netzwerken in auf dem Weg Richtung Erreichung unse- ließ es sich daher nicht nehmen, der ‚Partnerschaft Umwelt Unternehmen‘ rer Klimaschutzziele.“ Engagement in schwierigen Zeiten Schnelle Lösungen und flexible Ansätze waren in der Corona- verteilte AB InBev an Apotheken und Menschen in ganz Eu- Krise und insbesondere während des ersten Lockdowns ge- ropa. Auch die Bremer Beck’s-Brauerei beteiligte sich an der fragt. Flexibel zeigten sich hierbei die Netzwerkmitglieder AB Produktion von Desinfektionsmitteln und gab diese weiter an InBev und Kloska Group, die sich spontan dazu entschlossen lokale Unternehmen und Dienstleister, wie Händler auf dem haben, im Kampf gegen das Coronavirus zu helfen: Wochenmarkt oder Zusteller bei der Post. AB InBev stellte gleich ein ganzes Unterstützungspaket für Netzwerkmitglied Kloska Group zeigt sich ebenfalls engagiert europäische Gesundheitsdienste vor. Denn neben der Bereit- und stellte der Bremer Gesundheitsbehörde für die Versorgung stellung von Werbeflächen in Belgien und den Niederlanden von Patientinnen und Patienten Atemschutzmasken zur Ver- produzierte das Brauunternehmen 50.000 Liter gebrauchsfer- fügung. Diese Hilfe kam gut an, denn europaweit herrschten tigen Desinfektionsalkohol für europäische Krankenhäuser – Lieferengpässe bei der Beschaffung von persönlicher Schutz- mit überschüssigem Alkohol aus der Entalkoholisierung der ausrüstung, zu der auch die Masken gehören. Uwe Kloska, alkoholfreien Biere. Die erste Serie von Desinfektionsalkohol Geschäftsführer der Kloska Group erklärte: „In der aktuellen wurde an Krisenkoordinationsteams und Regierungen in ganz Situation freuen wir uns sehr, einen Beitrag zur Bekämpfung Europa geliefert, um sie anschließend an Krankenhäuser zu des Coronavirus leisten zu können. Wir sehen es als unsere verteilen. Weitere 26.000 Flaschen Handdesinfektionsmittel Pflicht einzuspringen, wo immer wir können.“ Das Jahresmagazin 2020 15
Vorgestellt: die neuen Mitglieder 2020 FÜLLEREI Findorff - Unverpacktladen Unverpackt den Alltag neu denken Mit der Eröffnung der Füllerei ist es seit Februar 2020 möglich, auch im Bremer Stadt- „Nachhaltigkeit darf kein leerer Begriff sein, sie muss teil Findorff nachhaltig und unverpackt einzukaufen: Kundinnen und Kunden können die unabdingbare Grundlage unseres Handelns werden. hier nicht nur Lebensmittel einwegplastikfrei bekommen, sondern auch ökologisch Nur wenn wir sorgsam mit den Ressourcen unserer produzierte Hygieneprodukte, Reinigungsmittel und viele Waren des täglichen Be- Erde umgehen, haben wir langfristig die Chance, darfs. Bei der Auswahl und der Beschaffung der Waren wird neben einem kurzen sie zu erhalten. Und dabei können alle ganz klein Transportweg und der Lieferung in möglichst großen Gebinden auf soziale Nachhal- anfangen und schon beim Einkauf ihre Entscheidung tigkeit geachtet. Produkte in Mehrweg- und Pfandbehältnissen werden bevorzugt. treffen. So wird es möglich, über die steigende Nach- Nicht die Profitmaximierung, sondern die Förderung von bewussterem Konsum ist frage nach umweltfreundlichen Produkten den Druck das gesetzte Ziel der Inhaberin und ihres Teams. So erklärt sich auch die ausführ- auf Produzenten und Händler bei der Suche nach liche, individuelle Beratung und eine freundliche Atmosphäre, die zum Verweilen ökologisch verträglichen Lösungen zu erhöhen.“ einlädt. Nora Osler, Inhaberin Umweltleistungen Ökologisches Bewusstsein Reduzierung Abfall/Schadstoffgehalt Klimaschutzmaßnahmen als Grundvoraussetzung Füllerei Findorff - Unverpacktladen Borgfelder Straße 17 Für die Füllerei Findorff ist Nachhaltigkeit und Ökologie kein Beiwerk, sondern Vorausset- 28215 Bremen zung der eigenen Existenz. Die Stromversorgung erfolgt ausschließlich aus regenerativen Quellen, der Bezug von Waren aus kontrolliert biologischer Erzeugung, einer Fairtrade- Kontakt Produktion oder aus kleinen, möglichst regionalen Manufakturen. Der aktive Dialog Nora Osler zur Müll- und Plastikproblematik mit Kundschaft, Lieferunternehmen und Produktions- moin@fuellerei.de betrieben sorgt vielerorts für ein höheres Bewusstsein. Mit einer bienenfreundlichen www.fuellerei.de Baumscheibe im Außenbereich des Ladens wird zudem ein Zeichen für mehr Biodiversität in der Stadt gesetzt. Bei der Einrichtung wurde bewusst auf Secondhand-Mobiliar und regional gefertigte Einbauten geachtet. Zudem setzt sich das Unternehmen auch bei öffentlichen Umwelt-Aktionen ein und unterstützt aktiv Initiativen wie die Klimazone Findorff und die Klimawerkstadt. Schon fast selbstverständlich gehört die Füllerei Findorff zu den Gründungsmitgliedern des „Bündnis für Mehrweg“ im Land Bremen. 16 Das Jahresmagazin 2020
Vorgestellt: die neuen Mitglieder 2020 GREENBOX GmbH & Co. KG Wenn Verpackung, dann richtig und nachhaltig Verpackungsmüll und Einweggeschirr werden beim Genuss außer Haus immer mehr zum „Wir werden unserer Verantwortung gegenüber unserer Problem. Bereits seit über zehn Jahren vertreibt das Bremer Unternehmen Greenbox Gesellschaft und unseren Mitarbeitern gerecht, indem mit seinen 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher nachhaltige Food-Service- wir uns dieser Verantwortung stellen und das tun, was Verpackungen aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen und bietet der Gas- wir tun können, um die Folgen unseres Wirtschaftens tronomie damit die Möglichkeit, auf umweltfreundliche und klimaneutrale Alterna- und Konsums abzumildern. Wir halten dies für tiven zurückzugreifen. Vom Take-away Burgerkarton über Papiertragetaschen bis selbstverständlich und hoffen, dass viele weitere hin zur Serviette sind die Materialien meist nicht nur erneuerbar, sondern auch Unternehmen sich dieser Verantwortung ebenfalls biologisch abbaubar. Mit seinen Produkten möchte der Großhandel für Einweg- bewusst werden.“ verpackungen alltägliche Prozesse vereinfachen und zudem die Umweltbelastung Robert Czichos, Gründer durch herkömmliche Kunststoffverpackungen verringern. Umweltleistungen Abfall/Schadstoffgehalt Umweltfreundliche Mobilität Hohe Standards in Klimaschutzmaßnahmen jeglicher Hinsicht Greenbox GmbH & Co. KG Löwenhof 9 28217 Bremen Neben der Überzeugung, nachwachsende Rohstoffe endlichen Ressourcen vorzuziehen, kompensiert der Betrieb unvermeidbare CO²-Emissionen, die bei der Herstellung der Ver- Kontakt packungen anfallen und unterstützt im Zuge dessen ein Klimaschutzprojekt in Indien – Olaf Regener das gesamte Sortiment kann daher klimaneutral angeboten werden. Ergänzt wird dieses o.regener@greenbox.bio Engagement durch die Verpflichtung, dass die Produkte ausschließlich unter sicheren und www.greenbox.bio sozialen Arbeitsbedingungen zu fairen Löhnen und mit geregelten Arbeitszeiten herge- stellt werden. Die Lieferanten werden unter anderem von unabhängigen Prüfern nach der Business Social Compliance Initiative (BSCI) auditiert. Der eigene Betrieb bezieht seine Energie aus Ökostrom und der Fuhrpark soll nach und nach gänzlich auf E-Mobilität um- gestellt werden. Auch die umweltfreundliche Mobilität der eigenen Mitarbeitenden wird gefördert. Abgerundet werden die Umweltleistungen des Unternehmens durch die EcoStep-Zertifizierung – ein integriertes System bestehend aus Umwelt-, Qualitäts- und Arbeitsschutzmanagement. Das Jahresmagazin 2020 17
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