UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021

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UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Ausgabe 6 | März 2021

            UMWELT
            UNTERNEHMEN                               DAS JAHRESMAGAZIN 2020

Um welt , En erg ie , W  ir ts ch aft 2 020

Netzwerk  e n in  v ir tu e lle n Z eiten
                                      hrweg gegründet
    Richtungsweisend: Bündnis für Me
                                        sbilanz
    CO²-senkend: Klimafonds mit Erfolg
                                         Netzwerkalltag
    Aussichtsreich: digitale Formate im
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Inhalt
         Grußworte                                                                                                                                3

         Highlights Umwelt Unternehmen
         Einsatz, der sich lohnt – Für Artenvielfalt auf Firmengeländen sorgen                                                                    4
         Die Zeichen stehen auf Mehrweg                                                                                                           5
         Vorreiter in Sachen Plastikvermeidung – Projekt des Jahres 2020                                                                          8
         Drei Fragen an Dr. Marc-Oliver Pahl                                                                                                      9
         Eine Erfolgsbilanz: Zehn Jahre Klimafonds                                                                                               10
         Vielfach ausgezeichnet: „Klimaschutzbetrieb CO² minus 20“                                                                               11

         Partnerschaft Umwelt Unternehmen
         Arbeitskreis Kommunikation und PR 2020                                                                                                  12
         Wissenswertes kurz notiert                                                                                                              13
         Digitales Netzwerken mit Live-Schaltung: Der Jahresempfang 2020                                                                         14
         Online-Vorträge zum Klimawandel und den wirtschaftlichen Folgen                                                                         14
         Persönliches Willkommen in kleiner Runde                                                                                                15
         Engagement in schwierigen Zeiten                                                                                                        15

             5                                          10                                              14
              Bündnis für Mehrweg                       Zehn Jahre Klimafonds                            Digitales Netzwerken

         Vorgestellt: die neuen Mitglieder 2020
         Füllerei Findorff - Unverpacktladen                                                                                                     16
         Greenbox GmbH & Co. KG                                                                                                                  17
         Dachser SE Logistikzentrum Bremen                                                                                                       18
         Saacke GmbH                                                                                                                             19
         Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG                                                                                                 20
         Umweltbetrieb Bremen                                                                                                                    21
         Zech Umwelt GmbH                                                                                                                        22

         Das Netzwerk in Zahlen
         Daten und Fakten 2020                                                                                                                   23

         Impressum
         Herausgeber:                                       Redaktion:
         Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen                 Martin Schulze (V.i.S.d.P.), RKW Bremen GmbH
         c/o RKW Bremen GmbH                                Regan Mundhenke und Lena Rott, ecolo - Agentur für Ökologie und Kommunikation
         Martinistraße 68 | 28195 Bremen                    Fotos: Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, Henry Fried, Michael Bahlo, Martin Rospek
         Telefon 0421/32 34 64-22 | info@uu-bremen.de       Gestaltung: Brandfisher Werbeagentur, Björn Tasto
         www.umwelt-unternehmen.bremen.de                   Druck: Meiners Druck oHG, Auflage 500 Stück, gedruckt auf Envirotop 100% Recyclingpapier

2   Das Jahresmagazin 2020
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Grußworte

Liebe Leserinnen und Leser,                                            Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Mitglieder der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“,               liebe Netzwerkmitglieder,

die Corona-Pandemie hat Wirtschaft, Gesellschaft und Politik mas-      sowohl privat als auch beruflich mussten wir uns im Jahr 2020 eini-
siv getroffen. Kontaktbeschränkungen und Hygienekonzepte, die          gen Herausforderungen stellen. Auch wir als Geschäftsstelle Umwelt
Umstellung auf digitale Kommunikation und mobile Arbeitsformen,        Unternehmen mussten uns neu ausrichten und alternative Formate
Kurzarbeit und Umsatzeinbußen haben das Wirtschaften im Land           als Ersatz für persönliche Treffen auf den Weg bringen. Es war schön
Bremen im Jahr 2020 geprägt. Da waren kreative Antworten und           zu sehen, dass trotz aller Schwierigkeiten das Engagement und die
schnelle Unterstützungsangebote gefragt. Viele Mitgliedsunterneh-      Beteiligung der Netzwerkmitglieder ungebremst schien. So haben wir
men sind sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgegangen,         versucht, der Situation gerecht zu werden und das vorhandene Wis-
konnten sich schnell an die neuen Erfordernisse anpassen und zum       sen und die Kompetenzen der einzelnen Mitgliedsunternehmen im
Teil auch neue Geschäftsmodelle und Vertriebswege erschließen.         Rahmen von verschiedenen Online-Formaten zu nutzen. Denn diese
Und trotz alledem ist das Thema betrieblicher Umwelt- und Klima-       sind zu Zeiten von Corona fast zur Selbstverständlichkeit für die Un-
schutz auch in diesem Jahr nicht auf der Strecke geblieben. Ganz       ternehmen geworden und bieten neben zeitlichen Vorteilen vor allem
im Gegenteil: Die Corona-Pandemie hat den Blick auf das Thema          einen flexiblen und ortsunabhängigen Austausch. Was wir jedoch im
Nachhaltigkeit nochmal geschärft, denn nachhaltige Geschäftsmo-        Jahr 2020 gelernt haben: Die Netzwerkarbeit lebt von persönlichen
delle helfen, Krisenzeiten erfolgreich zu überwinden. Mit Blick auf    Kontakten und Gesprächen, die durch digitale Treffen nicht ersetzt
die langfristigen Herausforderungen gilt es daher, die aus der Krise   werden können. In diesem Sinne hoffe ich, dass der persönliche Aus-
gewonnenen Erkenntnisse zu nutzen und entsprechende Lehren für         tausch im Netzwerk bald wieder möglich ist.
die Zukunft zu ziehen.
                                                                       Mit der sechsten Ausgabe unseres Jahresmagazins geben wir Ihnen
Auch in der Bremer Umweltpartnerschaft konnten im Jahr 2020            einen Einblick in die Netzwerkarbeit, stellen Ihnen Unternehmen und
maßgebliche Erfolge erzielt werden: So jährte sich die Gründung des    Projekte vor, die sich auch im Jahr 2020 unter erschwerten Bedin-
Klimafonds zum zehnten Mal und dank der Beiträge können erneut         gungen für Umwelt- und Klimaschutz eingesetzt haben, und präsen-
viele soziale und kulturelle Einrichtungen beim Klimaschutz unter-     tieren Ihnen darüber hinaus unsere neuen Mitglieder sowie wichtige
stützt werden. Mehrere Firmen wurden im Rahmen der Kampagne            Zahlen und Fakten.
„Orte der biologischen Vielfalt“ für ihre Umgestaltungsmaßnahmen
zugunsten von Flora und Fauna ausgezeichnet – um nur zwei Er-          Wir freuen uns auf den weiteren Austausch mit Ihnen und unseren
folgsbeispiele zu nennen. Weiterhin leisten Sie – liebe Mitglieder     Kooperationspartnerinnen und -partnern sowie auf viele spannende
der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ – mit Ihrem betrieblichen       Projekte und gemeinsame Aktionen im Jahr 2021!
Engagement einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele!

Ich wünsche dem Netzwerk und seinen Mitgliedsunternehmen, dem          Ihr
Projektteam sowie den Kooperationspartnerinnen und -partnern
viel Erfolg und Motivation für das Jahr 2021 – zunächst jedoch eine
anregende Lektüre!
                                                                       Martin Schulze
                                                                       Leiter der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen
Ihre

Dr. Maike Schaefer
Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung
und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen

                                                                                                                    Das Jahresmagazin 2020     3
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

         Einsatz, der sich lohnt
                                                              en sorgen
         Für Artenvielfalt auf Firmengeländ

         Gewerblich genutzter städtischer Raum       da möchten wir als Bremer Straßen-          Potenzial zur Verbesserung der ökologi-
         in Bremen und Bremerhaven wird immer        bahn AG voran gehen und ein Zeichen         schen Vielfalt. Durch Entsiegelung von
         grüner. Seit mehr als zwölf Jahren trägt    setzen. Unsere neu angelegten Außen-        Flächen und eine insektenfreundliche
         die Kampagne des Bremer Umweltres-          anlagen am Firmenhauptsitz sollen erst      Bepflanzung kann viel für eine intakte
         sorts „Orte der biologischen Vielfalt“      der Anfang sein. Aus diesem Pilotprojekt    Natur erreicht werden. Insbesondere ur-
         und vor allem das Engagement vieler         sammeln wir jetzt Erfahrungen, um dann      banes Grün ist notwendig und von zent-
         Unternehmen zu diesem Erfolg bei. In        künftig auch an anderen Standorten und      raler Bedeutung, wenn es um nachhalti-
         2020 setzten sich besonders Bremens         geeigneten Punkten im Straßenbahn-          ge Stadtentwicklung und den Erhalt der
         ÖPNV-Dienstleister BSAG, Motorenher-        netz weitere Maßnahmen umzusetzen.“         Artenvielfalt geht.“
         steller Rotek aus Bremerhaven sowie
         das Stiftungsdorf Rönnebeck der Bremer
         Heimstiftung für mehr Biodiversität
         ein. Gemeinsam mit der Geschäftsstelle
         Umwelt Unternehmen verlieh der
         BUND Landesverband Bremen den bei-
         den Netzwerkmitgliedern und Bremens
         größtem Altenhilfeträger hierfür das
         Signet „Orte der biologischen Vielfalt“.
         Herzlichen Glückwunsch!

         Von Bienen, Wildstaudenbeeten und
         großen Plänen                               Wurde 2019 bei Rotek noch kräftig ge-       Lebensraum für Fledermäuse und
           Vor dem Verwaltungsgebäude der BSAG       buddelt, so sind 2020 pünktlich zur Aus-    Insekten
         Bremen am Flughafendamm wurde die           zeichnung der „Orte der biologischen          Von Nistkästen für Fledermäuse und
         langweilige Rasenfläche in eine arten-      Vielfalt“ die letzten Stauden gesetzt       Insektenhotels bis hin zu Blühwie-
         reiche Wildblumenwiese verwandelt,          worden. Blumen und Gräser auf den Frei-     sen und einem Gründach – die Bremer
         die seitdem im Zusammenspiel mit den        flächen standen bereits in voller Pracht,   Heimstiftung steht den beiden Netz-
         Wildstaudenbeeten die Nahrungsbedin-        die drei Apfelbäume können der Rotek-       werkmitgliedern bei der Umsetzung
         gungen für Insekten, Bienen und Vögel       Crew künftig einen gesunden Pausen-         vielfältiger Maßnahmen zum Erhalt der
         verbessert. Senatorin Dr. Maike Schaefer    snack liefern. Für Film und Fotoaufnah-     Biodiversität in nichts nach. Sie hat
         gratulierte BSAG-Vorstand Hajo Müller       men kletterten die Gäste gemeinsam mit      das Gelände des Stiftungsdorfes Rön-
         zur gelungenen Umgestaltung: „Der           Geschäftsführer Rolf Treusch dann auf       nebeck in Bremen-Nord zu einem Ort
         Schutz von Umwelt und Natur ist an-         das Hallendach, genossen den Weitblick      der biologischen Vielfalt entwickelt.
         gesichts der Herausforderungen zur          über den Überseehafen und begutachte-       Das Gute: Die vorhandenen Strukturen
         Anpassung an die Folgen des Klima-          ten mit respektvollem Abstand die Bie-      boten großes Potenzial zur Steigerung
         wandels sehr wichtig. Hier sehen wir        nenstöcke. Christine Cramm vom BUND         des ökologischen Werts. So ließen sich
         ein gutes Beispiel, wie auch in einem       Landesverband Bremen beglückwünschte        dank der BUND-Beratung wertvolle Ef-
         gewerblichen Umfeld die städtischen         die Firma zu ihrem vorbildlichen Enga-      fekte für Tiere und Pflanzen auf den
         Ökosysteme hervorragend unterstützt         gement und lobte: „Gerade in Gewerbe-       großen Grünflächen der Wohn-, Praxis-
         werden können.“ Hajo Müller nutzte die      gebieten wie diesem gibt es ein großes      und Verwaltungsgebäude erzielen.
         Gelegenheit und bedankte sich bei dem
         BSAG-Team, das diese Aktivitäten in An-
         griff genommen hatte, und gab darüber
         hinaus einen Ausblick auf künftige Pläne
         zur Förderung von Biodiversität: „Das
         Fortbestehen der Tier- und Pflanzenwelt
         zu unterstützen ist unserer Belegschaft
         eine Herzensangelegenheit. Es liegt
         schließlich in der Verantwortung jedes
         Einzelnen, einen Beitrag dazu zu leisten,

4   Das Jahresmagazin 2020
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

Die Zeichen stehen auf Mehrweg
Bündnis zur Vermeidung von Plastikmüll gegründet
                                                                                                 BÜNDNIS FÜR
Ein gutes Jahr ist nun vergangen, seitdem das Bremer
                                                                                                 MEHRWEG
„Bündnis für Mehrweg“ im Januar 2020 von der Senatorin
für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und
Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit RENN.nord, dem BUND
Bremen, der Handwerkskammer Bremen und der Geschäfts-
stelle Umwelt Unternehmen ins Leben gerufen wurde. Ange-
fangen mit der Auftaktveranstaltung und zehn Gründungs-
mitgliedern über eine virtuelle Veranstaltungsreihe zum
Thema „Mehrweg in der Wirtschaft“ bis hin zum Jahrestref-
fen im November – trotz Corona ist viel passiert. Doch be-
ginnen wir von vorn:
Etwa 320.000 Einwegbecher werden in Deutschland stünd-
lich verbraucht und die Menge an Verpackungsmüll ist in den
letzten Jahren stetig gestiegen. Gute Gründe, dass Unter-
nehmen im Land Bremen ein Zeichen für die Reduzierung von
Einwegprodukten und Verpackungen im Betrieb setzen und
mit dem „Bündnis für Mehrweg“ für das Thema Ressourcen-
schonung und die Vermeidung von Plastikmüll werben. In der
Handwerkskammer Bremen kamen Anfang des Jahres die ers-
ten zehn Unternehmen zusammen und präsentierten Umwelt-         nehmen, die zur Reduzierung von Kunststoffen in der Umwelt
und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer ihre Maßnahmen      beitragen. Désirée Diering vom Kooperationspartner RENN.nord
und praktischen Beispiele. „Kunststoffe sind aus unserem All-   erläutert, worauf es den Initiatoren vom „Bündnis für
tag nicht mehr wegzudenken. Trotz der vielen Vorteile führt     Mehrweg“ noch ankommt: „Vor allem ist uns eine umfassende,
die günstige Verfügbarkeit oft zu einem achtlosen Konsum-       proaktive und sichtbare Information von Zulieferern, Mit-
verhalten mit negativen Auswirkungen auf Tier, Mensch und       arbeitenden und Kundschaft über die eigenen betrieblichen
Umwelt. Mit dem ‚Bündnis für Mehrweg‘ schaffen wir mit und      Maßnahmen wichtig. Denn nur so können neue Lösungen
für Bremer Unternehmen eine Plattform, um materialintensive     und die kontinuierliche Reduzierung des Plastikkonsums ge-
Verpackungen zu reduzieren, alternative Mehrweglösungen zu      währleistet werden.“
entwickeln und das freiwillige Engagement für einen nachhal-
tigen Konsum zu stärken“, erklärte Dr. Maike Schaefer bei       Herausforderung Kunststoff:
der Gründungsveranstaltung die Motivation hinter dem Bündnis.   Online-Vortragsreihe zu „Mehrweg in der Wirtschaft“
                                                                  Mehrweg hat viele Vorteile: Es trägt zum Klimaschutz bei,
In bester Gesellschaft                                          spart Ressourcen und vermeidet Abfall. Dennoch fallen bei-
  Wer mitmachen möchte, muss eine Strategie zur Redu-           spielsweise immer noch zwei Milliarden Plastiktüten pro Jahr
zierung von Einwegprodukten vorweisen, bereits Maß-             an – Auswirkungen, die aus unserem übermäßigen Kunst-
nahmen zum Verzicht auf Einwegprodukte bzw.                     stoffverbrauch resultieren und eigentlich nicht notwendig
        -produktgruppen umgesetzt haben,                        sind! Doch nicht nur bei uns in Deutschland sind die Konse-
          Mehrweglösungen aktiv unter-                          quenzen spürbar: Mikroplastik hat schon längst die Weltmee-
            stützen oder an Aktionen teil-                      re erreicht und in den Ländern des globalen Südens werden
                                                                die Inhalte aus unseren gelben Säcken gefunden. Ein Um-
                                                                     denken sollte jedoch nicht nur bei den Verbraucherin-
                                                                                     nen und Verbrauchern stattfinden, son-
                                                                                      dern auch in Industrie und Gewerbe.

                                                                                   Mit der Online-Veranstaltungsreihe „Mehr-
                                                                                   weg in der Wirtschaft“ hat das „Bündnis
                                                                                für Mehrweg“ in Zusammenarbeit mit der
                                                                                Nachhaltigkeitsallianz Niedersachsen wich-
                                                                                 tige Informationen gebündelt und Pers-
                                                                                 pektiven aufgezeigt, so dass Unternehmen

                                                                                                            Das Jahresmagazin 2020   5
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

          Dr. Maike Schaefer und Umwelt Unternehmen-Geschäftsstellenleiter Martin Schulze im Gespräch
          mit Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke und Bernhard Timphus von der Konditorei Stecker.

         Wir sind dabei:
         Airbus | Allos Hofmanufaktur | Breminale - concept bureau | Deutsche See | Edeka Center Roter Sand | emmi - die suppenbar |
         Füllerei Findorff - Unverpacktladen | F.L. Bodes | Glückswinkel - Unverpacktladen | hanseWasser Bremen | hautquartier |
         Klimazone Bremen-Findorff | Madeira - Markthalle acht | Martha‘s Corner | Malereibetrieb Kühnast | Naturkost Kontor Bremen |
         Nora’s Deli - Markthalle Acht | Rehaklinik am Sendesaal | Robur Wind | Stecker Konditorei Café | Studierendenwerk Bremen |
         SV Werder Bremen | Unterwegs - DAV Kletterzentrum Bremen

         den alltäglichen betrieblichen Herausforderungen im Um-                      Von Takeaway-Lösungen und Plastikfluten
         gang mit Kunststoffen angemessen begegnen können. In der                       Nach zehn Monaten und mit inzwischen 23 Mitgliedern und
         siebenteiligen Veranstaltungsreihe in 2020, an der insgesamt                 interessierten Unternehmen fand das erste Bündnis-Jahres-
         152 Interessierte teilnahmen, kamen Expertinnen und Exper-                   treffen im November 2020 statt. Für eine erste Bilanz noch
         ten zu Wort und berichteten unter anderem über gesetzliche                   etwas früh, tauschten sich die Akteurinnen und Akteure in
         Rahmenbedingungen, Wege des Mikroplastiks und über das                       einer virtuellen Konferenz über materialintensive Verpackun-
         Recycling von Kunststoffabfällen – Einblicke in Forschung,                   gen, alternative Mehrweglösungen sowie laufende und ge-
         Einsatzgebiete und Potenziale von Biokunststoffen gab es                     plante Ideen, Aktionen und Projekte aus. Das gemeinsame
         inklusive. Das Thema hat aber noch mehr Facetten, deshalb                    Ziel aller: weiterhin für das Thema zu sensibilisieren und zur
         soll die Veranstaltungsreihe auch in 2021 fortgesetzt werden.                Reduzierung von Plastikmüll beizutragen.

                                                                                      Eine Initiative, die dem enormen Plastikverbrauch den Kampf
                                                                                      angesagt hat, ist zum Beispiel die Kampagne „Essen in Mehr-
                                                                                      weg“ des BUND Landesverbands Bremen. Sie zeigt auf, dass
                                                                                      der Außerhaus-Konsum auch klimafreundlich gestaltet wer-
                                                                                      den kann. Denn egal ob Pizza, Sushi, Salat oder Pommes
                                                                                      – der Trend des schnellen Essens steigt weiter an und allein
                                                                                      in Deutschland entstehen dadurch täglich 770 Tonnen Verpa-
                                                                                      ckungsmüll. In diesem Sinne berät der BUND gastronomische
                                                                                      Betriebe in Bremen und Berlin bei der Einführung passgenau-
                                                                                      er Mehrweg-Takeaway-Lösungen in Ergänzung oder als Ersatz
                                                                                      ihrer Einwegverpackung beim Essen außerhaus. Das Angebot
                                                                                      ist vielfältig: Infos gibt es zur Befüllung von persönlichen
         Alle Vorträge auch online:                                                   Mehrwegbehältern oder der Ausgabe von Behälterleihsyste-
         www.youtube.com/UmweltUnternehmen                                            men bis hin zur Aufklärung über Hygienebedingungen.

6   Das Jahresmagazin 2020
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

         Von Anfang an mit dabei: Caro Güldner und Nora Osler.

         Auch Christian Wolckenhaar und Jens Knauer setzen       Januar 2020: Gut besuchte Auftaktveranstaltung
         sich für Mehrweg ein.                                   in der Handwerkskammer.

Neben Einblicken in die alltägliche Praxis wurden im Rahmen
der Veranstaltung Eindrücke aus der Wissenschaft vermittelt:
Prof. Dr. Imke Lang stellte beispielsweise das neue Institut
EcoMaterials – Nachhaltigkeit. Rohstoffe. Prozesse an der
Hochschule Bremerhaven vor, das sich zum Ziel gesetzt hat,
mithilfe nachhaltiger Rohstoffe die Plastikflut einzudämmen
und so einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
Ein Forschungsschwerpunkt ist der Bereich der Algen – diese
eignen sich übrigens hervorragend als Ressource für Fein-
chemikalien und als biobasiertes Material. Prof. Dr. Martin
Wittmaier erläuterte zudem die Aufgaben des Instituts für
Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen,
das die Entwicklung von ökologisch und ökonomisch sinn-
vollen Lösungskonzepten für die Entsorgungswirtschaft, das
produzierende Gewerbe sowie für Dienstleistungsunterneh-         Hildegard Kamp überreicht Marie Pigors die
men fokussiert. Arbeitsschwerpunkt sind unter anderem Pro-       Mitgliedsurkunde beim Gründungstreffen im
jekte im Bereich Energie sowie zur Wiederverwendung, Ver-        Januar 2020.
wertung und Kreislaufführung von Stoffen.

Hildegard Kamp, Abteilungsleiterin Umweltwirtschaft, Klima-
und Ressourcenschutz, hat für das Umweltressort das „Bünd-
nis für Mehrweg“ mit initiiert und freute sich über den regen
Zuspruch beim ersten virtuellen Bündnis-Jahrestreffen. Sie
zog ein positives Fazit des noch jungen Bündnisses: „Wir
bringen hier Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft zusam-
men. Unsere Bündnismitglieder sind eine wichtige Schnitt-
stelle zwischen Forschung und Anwendung. Nur mit ihnen
gemeinsam können neue Lösungen gefunden und die kon-
tinuierliche Reduzierung des Plastikkonsums gewährleistet
werden. Unsere Initiative ist ein weiterer Baustein zur Un-
terstützung dieses Wandels.“

Weitere Infos:
www.umwelt-unternehmen.bremen.de/mehrweg

                                                                               Das Jahresmagazin 2020         7
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

         Vorreiter in Sachen
         Plastikvermeidung                                                               2020

                                                                                             plastik, das ab Juli 2021 in Kraft treten
                                                                                             soll. Die Recherche begann und es wur-
                                                                                             den verschiedene Möglichkeiten aus-
                                                                                             gelotet, wie Kunststoffmüll vermieden
                                                                                             werden kann. Ein erster Schritt war die
                                                                                             Einführung von Gläsern, in denen Des-
                                                                                             serts und Salat angeboten wurde. Und
                                                                                             dann kam Corona und das Vorhaben
                                                                                             kam schneller ins Rollen als anfänglich
                                                                                             gedacht: Aufgrund des Lockdowns mit
                                                                                             Schließung der Gastronomie wurde das
                                                                                             To-go-Angebot des Studierendenwerks
                                                                                             so stark nachgefragt, dass die Müllbe-
                                                                                             hälter auf dem Campus überquollen.
                                                                                             Innerhalb kürzester Zeit wurden Mehr-
                                                                                             wegschalen für den Verzehr außer Haus
         Was wäre eine Uni ohne Mensa und Ca-                                                angeschafft sowie ein Pfandsystem eta-
         feteria?! Nur zu gut können wir uns an                                              bliert. Und das mit vollem Erfolg wie
         die verlässliche Verpflegung in Studen-                                             Nils Graulich, Sachgebietsleiter Ein-
         tenzeiten erinnern, an den beliebten                                                kauf Hochschulgastronomie, berichtet:
         Treffpunkt, wo man immer ein bekann-                                                „Auf einmal waren unsere Behältnisse
         tes Gesicht getroffen hat. Und wenn der                                             auf dem gesamten Unigelände zu se-
         Tag in der Bibliothek mal wieder länger                                             hen. Wir mussten sogar die Anzahl der
         dauerte, war auch für den kleinen Hun-                                              Mehrwegschalen erhöhen, um der gro-
         ger zwischendurch immer etwas dabei.                                                ßen Nachfrage gerecht zu werden. Das
                                                                                             zeigt uns, dass wir auf dem richtigen
         Mitten auf dem Campus der Universität     Selbstverständlich sind daher der fair    Weg sind. Zukünftig wollen wir das To-
         Bremen befindet sich das Studieren-       gehandelte Biokaffee und -tee oder die    go-Angebot komplett einwegplastikfrei
         denwerk Bremen. Als Dienstleister für     Verwendung von Biomilch aus regio-        anbieten“. Aus gutem Grund ist das
         Studierende ist es neben dem studenti-    naler Erzeugung. Doch das Studieren-      Studierendenwerk Bremen deshalb Mit-
         schen Wohnen, dem BAföG, Beratungs-       denwerk Bremen hat sich noch einiges      glied im „Bündnis für Mehrweg“.
         angeboten und der Förderung von Kin-      mehr einfallen lassen und der enormen
         derbetreuung für die Verpflegung der      Plastikflut, die im Alltagsgeschäft der   „Das Studierendenwerk hat in der Co-
         rund 30.000 Bremer Studentinnen und       Mensen und Cafeterien anfällt, den        rona-Pandemie vorbildlich reagiert und
         Studenten zuständig. Doch dabei han-      Kampf angesagt.                           neue Mehrwegsysteme ausprobiert und
         delt es sich nicht um irgendeine Ver-                                               etabliert. Mit seinem außerordentlichen
         pflegung. Ganz im Gegenteil: Lebens-      Neben der täglichen Lieferung von fri-    Engagement und seinem ganzheitlichen
         mittelsicherheit, Nachhaltigkeit und      schem Obst, Gemüse und Milchproduk-       Ansatz im Bereich Plastikvermeidung
                     Regionalbezug stehen ganz     ten in Mehrwegkisten und dem Bezug        nimmt es nicht nur eine Vorreiterrolle
                      weit oben auf der Agenda,    von Flaschengetränken im Mehrwegsys-      ein, sondern hat auch Signalwirkung
                      wenn es um den Einkauf       tem konnte der Verbrauch von Einweg-      für andere Unternehmen und Betreiber
                      und den Umgang mit Le-       kaffeebechern durch gezielte Maßnah-      von Mensen und Kantinen. Umso mehr
                                   bensmitteln     men wie einem Preisaufschlag zwischen     freuen wir uns, das Studierendenwerk
                                         ge ht .   2017 und 2019 um ganze 80 Prozent         Bremen als ‚Umwelt Unternehmen‘-
                                                   gesenkt werden. Doch das reichte dem      Projekt des Jahres 2020 zu küren“, so
                                                   Studierendenwerk Bremen noch lange        Martin Schulze, Leiter der Geschäfts-
                                                   nicht. Schon seit einiger Zeit setzte     stelle Umwelt Unternehmen.
                                                   sich der Dienstleister bereits mit dem
                                                   Thema Plastik auseinander. Immer im       Weitere Infos:
                                                   Blick: das neue EU-Verbot für Einweg-     www.stw-bremen.de/de/nachhaltigkeit

8   Das Jahresmagazin 2020
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

Warum Nachhaltigkeitsziele für
Unternehmen wichtig sind
Drei Fragen an ...
Dr. Marc-Oliver Pahl, Generalsekretär des Rates für
Nachhaltige Entwicklung (RNE). Er übernahm im
März 2020 die Leitung der RNE-Geschäftsstelle. Das
von der Bundesregierung eingesetzte Gremium be-
rät diese hinsichtlich der Umsetzung der Deutschen
Nachhaltigkeitsstrategie und macht das Thema
Nachhaltigkeit zu einem wichtigen öffentlichen
Anliegen. Im Interview verrät er uns, welchen An-
teil Unternehmen an der gesamtgesellschaftlichen
Zukunftsgestaltung haben.

Um die Pariser Klimaziele und die von der UN
beschlossenen 17 Ziele der Agenda 2030 zu er-
reichen, muss Nachhaltigkeit in der Wirtschaft
fest verankert und zum Standard werden. Herr
Dr. Pahl, was können Unternehmen aus diesen
politischen Zielen überhaupt ableiten?
  Unternehmen können auf Grundlage der globalen Nachhal-         im Ressourcenschutz, aber in vielen Bereichen auch in der
tigkeitsziele einen Abgleich der großen gesellschaftlichen He-   Fachkräftesicherung. Die Digitalisierung kann bei einer Groß-
rausforderungen mit den eigenen Unternehmensaktivitäten          zahl dieser Themen helfen – ein verantwortungsvoller Einsatz
durchführen. So können sie erkennen, wo sie den größten          ist hierfür Voraussetzung.
Impact in Bezug auf eine nachhaltige Entwicklung unserer
Gesellschaft haben. Letztendlich geht es darum, die Zukunfts-    Inzwischen hat die Umweltpartnerschaft Bremen über 200
fähigkeit eines Unternehmens zu gewährleisten. Denn nur          Mitglieder. Welchen Mehrwert sehen Sie in solchen Netz-
ein Unternehmen, das einen relevanten Beitrag zur Lösung         werken in Bezug auf die SDGs und welche Empfehlungen
von gesellschaftlichen Herausforderungen leisten kann, wird      würden Sie den Mitgliedern der Umweltpartnerschaft mit
langfristig auch wirtschaftlich erfolgreich sein. Ganz konkret   auf den Weg geben?
ermöglicht ein Abgleich der Unternehmenstätigkeit mit den          Alle Unternehmen müssen individuelle Ansätze entwickeln,
globalen Nachhaltigkeitszielen oder den Pariser Klimazielen      um mit der anstehenden Transformation, u. a. in Bezug auf
negative Impacts des eigenen unternehmerischen Handelns zu       Klimaschutzziele, zurecht zu kommen. Das heißt jedoch nicht,
erkennen und zu reduzieren, z. B. im Klimaschutz. Insofern       dass alles neu erfunden werden muss. Es gibt bereits viele gute
können die Nachhaltigkeitsziele auch als Instrument des Risi-    Beispiele, die als Startpunkt für eigene Überlegungen dienen
komanagements genutzt werden.                                    können. Zudem entstehen geschäftliche Möglichkeiten mitun-
                                                                 ter ja erst durch Kooperation, z. B. die gemeinsame Weiterent-
In Deutschland machen kleine und mittelständische                wicklung von Wertstoffketten, die abgestimmte Optimierung
Unternehmen über 99 Prozent aller Unternehmen aus.               von Gewerbegebieten etc. Sich einem Netzwerk aus starken
Viele Handwerks- und Industrieunternehmen sind                   Partner*innen anzuschließen, kann ich daher nur jedem Un-
inhaber*innengeführt, die Entscheidungswege sind kurz.           ternehmen empfehlen. In einem Netzwerk wie der Umwelt-
Wo sehen Sie den größten Handlungsbedarf neben dem               partnerschaft Bremen kann Raum zum gemeinsamen Lernen
Erreichen der Klimaziele?                                        entstehen und Innovationen können systematisch gefördert
  Große wie auch kleine und mittelständische Unternehmen         werden, die sonst im „stillen Kämmerlein“ verkümmern. Es
stehen grundsätzlich vor ähnlichen Herausforderungen: Sie        geht darum Kräfte zu bündeln und gemeinsam die Zukunft zu
müssen sich immer wieder hinterfragen, um unter sich ver-        gestalten.
ändernden Rahmenbedingungen erfolgreich zu sein. Bei
inhaber*innengeführten KMUs können neue Erkenntnisse
schneller in der Unternehmenswirklichkeit umgesetzt werden.
Mitunter haben KMUs jedoch weniger die Möglichkeit, durch
den neutralen Blick von außen Änderungsbedarf zu erkennen.
Großen Handlungsdruck, jenseits des Klimaschutzes, sehe ich
unter anderem in der Sicherung internationaler Lieferketten,

                                                                                                                Das Jahresmagazin 2020   9
UMWELT UNTERNEHMEN - Ausgabe 6/März 2021
Highlights Umwelt Unternehmen

                                                                           DER
          Eine Erfolgsbilanz                                               KLIMAFONDS
                                                              thday!
          Zehn Jahre Klimafonds – Happy Bir

                                                                                                leben kämpfen. Unter solch angespann-
                                                                                                ten Rahmenbedingungen stellt der Kli-
                                                                                                mafonds eine wichtige Stütze dar, um
                                                                                                trotz alledem die Themen Klimaschutz
                                                                                                und Nachhaltigkeit nicht aus dem Blick
                                                                                                zu verlieren.“ Sie rief nochmal alle so-
                                                                                                zialen und kulturellen Einrichtungen in
                                                                                                Bremen und Bremerhaven auf, sich auf
                                                                                                die bereitstehenden Fördergelder zu be-
                                                                                                werben.
                                                                                                Netzwerkmitglied abat schätzt am Kli-
                                                                                                mafonds besonders, dass die eingezahl-
                                                                                                ten Mittel lokalen Bremer Einrichtun-
                                                                                                gen zur Verfügung stehen. „Über den
                                                                                                Bremer Klimafonds haben wir mit 1.600
                                                                                                Tonnen CO² die gesamten klimaschädli-
                                                                                                chen Emissionen unserer Dienstreisen,
                                                                                                den Energieverbrauch des Hauptsitzes
                                                                                                sowie der verwendeten externen Re-
          Der 25. November ist ein besonderes       Klima als auch den Menschen vor Ort         chenzentren aus dem Jahr 2018 kom-
          Datum – zumindest in der Geschichte       zugute. Das bleibt auch nach zehn Jah-      pensiert“, berichtet abat-Vorstand
          der Bremer Umweltpartnerschaft! Denn      ren so, mit einer kleinen Neuerung: So      Hinrich Meisterknecht. „Damit können
          an diesem Tag vor zehn Jahren wurde       können sich Unternehmen seit 2019 mit       wir sowohl unserer gesellschaftlichen
          „Der Klimafonds“ von Mitgliedsunter-      der Einzahlung in den Klimafonds auch       Verantwortung als auch unserer regio-
          nehmen der „Partnerschaft Umwelt          klimaneutral stellen. Hierfür besteht       nalen Verbundenheit Rechnung tragen.“
          Unternehmen“ ins Leben gerufen. Das       eine Zusammenarbeit mit KlimaInvest         Das zeigte sich insbesondere auch daran,
          Ziel damals wie heute: soziale und kul-   aus Hamburg, deren Klimazertifikate         dass die abat-Belegschaft voll und ganz
          turelle Einrichtungen in Bremen und       nach dem TÜV Nord Climate Change            hinter der Maßnahme steht und sich
          Bremerhaven beim Klimaschutz zu un-       ausgezeichnet sind.                         aktiv auf die Suche nach Einrichtungen
          terstützen und auf diese Weise CO²-                                                   begab, die sich auf die Fördermittel be-
          Emissionen im Land zu senken. An 40       Global Player jetzt klimaneutral            werben können.
          gemeinnützige Einrichtungen wurden          Von der Neuerung machte die abat AG
          bis Ende 2019 mehr als 144.000 Euro       in 2020 prompt Gebrauch. Mit dem Kli-       Weiter geht‘s
          ausgeschüttet. Zum einen setzen diese     mafonds kompensierte der SAP-Dienst-          Gemeinsam mit der Klimaschutz-
          damit Energieeffizienzmaßnahmen um,       leister nicht nur seine unvermeidbaren      agentur energiekonsens konnten wir
          so dass die damit angestoßene CO²-        CO²-Emissionen, er arbeitet hierdurch       in den vergangenen Jahren eine Menge
          Reduktion sich mittlerweile auf stolze    seitdem klimaneutral. Die Klimaschutz-      Einsparpotenziale in den geförderten
          270 Tonnen CO² pro Jahr beläuft. Zum      und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer      Kinder- und Jugendeinrichtungen, Sport-
          anderen wurde ein Teil des Geldes für     ließ es sich nicht nehmen, das Klima-       vereinen, Kulturhäusern und Museen
          die Wiedervernässung von Mooren in        neutral-Zertifikat selbst an die abat-      aufdecken und hinsichtlich geeigne-
          der Region verwendet, die nun 928         Vorstände Gyde Wortmann und Hinrich         ter Klimaschutz- und Energieeffizienz-
          Tonnen Kohlenstoffdioxid dauerhaft        Meisterknecht zu überreichen, denn          maßnahmen beraten. Das wollen wir
          binden. Wir sagen herzlichen Glück-       „Der Klimafonds“ ist ihr eine Herzens-      auch in Zukunft tun – uns selbst und
          wunsch zu dieser großartigen Bilanz!      angelegenheit. So erklärte sie, dass sich   dem Klima zuliebe. In diesem Sinne:
                                                    der Klimafonds gerade in schwierigen        Auf die nächsten zehn Jahre!
          Der Dank geht vor allem an die ein-       Zeiten bewähre und sich Einzahlungen
          zahlenden Firmen und Institutionen!       in jeglicher Hinsicht lohnen: „Ange-        Sie haben Interesse an einer CO² -
          Denn ihr finanzieller Beitrag kommt als   sichts des Corona-Virus ist eine große      Kompensation? Kontakt und Infos:
          Ausgleich für ihre unvermeidbaren be-     Unsicherheit spürbar, da viele Vereine,     Martin Schulze, Tel. 0421/32 34 64-17,
          trieblichen CO²-Emissionen sowohl dem     Verbände und Institutionen ums Über-        info@uu-bremen.de

10   Das Jahresmagazin 2020
Highlights Umwelt Unternehmen

Der Klimafonds in Zahlen
     10   Jahre Klimafonds
     40   gemeinnützige Einrichtungen wurden gefördert.
    270   Tonnen CO² pro Jahr werden dadurch vermieden.
    928   Tonnen CO² werden durch Wiedervernässung von Mooren gebunden.
  3.990   Tonnen CO² werden durch weltweite Klimaschutzprojekte kompensiert.
144.747   Euro wurden bis 2019 aus dem Klimafonds ausgezahlt.
247.900   Euro sind von Unternehmen und Institutionen in den Klimafonds geflossen.

                                                                        CO2 MINUS 20
Vielfach ausgezeichnet                                                  KLIMASCHUTZBETRIEB
Bereits zum 4. Mal hat es ein Stand-
ort von Werkstatt Bremen zum „Klima-
schutzbetrieb CO² minus 20“ geschafft:
Diesmal wurden an der Produktions-
stätte in der Ludwig-Roselius-Allee
alle Hebel in Bewegung gesetzt, um
klimaschädliche Emissionen zu sen-
ken. Wie das ging? Mit der Installation
von LED-Beleuchtung, dem Einbau von
Schnelllauftoren und neuen Fenstern
sowie dem Einsatz neuer Heizungs-
technik. Das senkte nicht nur den
Strom- und Brennstoffbedarf, sondern
auch gleich die Energiekosten sowie
die CO²-Emissionen. Dafür wurden sie
vom Bremer Umweltressort als „Klima-
schutzbetrieb CO² minus 20“ 2020 aus-
gezeichnet. „Der Betrieb gehört damit     als 20 Prozent ihres CO²-Ausstoßes       leiter Martin Schulze dem neuen Werk-
zu den 72 herausragenden Betriebs-        innerhalb von fünf Jahren reduzieren     statt Bremen Geschäftsführer Hans Horn
standorten im Land Bremen, die mehr       konnten“, gratuliert Geschäftsstellen-   bei der Urkundenübergabe.

Umwelt entlasten durch Innovation:                            Unterstützung, Marktforschung, Technologietransfer, Quali-
Förderung für Beratungs- und Dienstleistungen jetzt           fizierung, Nutzung von Laboratorien, Zertifizierung oder
beantragen                                                    Marketingmaßnahme oder die Einführung eines Manage-
  Wer ein neues Produkt, Verfahren oder eine Dienstleistung   mentsystems handeln, die direkt oder indirekt zu einer Um-
zur Entlastung der Umwelt entwickeln möchte, der kann mit     weltentlastung beiträgt.
Förderung rechnen. Im sogenannten PFAU-Programm des
Bremer Umweltressorts können kleine und mittelständische      Kontakt und Infos für die Stadt Bremen bei der BAB – Die
Unternehmen sowie Existenzgründerinnen und -gründer           Förderbank unter Innovation + Digitalisierung:
im Land Bremen Zuschüsse von bis zu 50 Prozent der dazu       www.bab-bremen.de/wachsen, für Bremerhaven bei der BIS
benötigten externen Dienstleistungen beantragen. Dabei        Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und
kann es sich um eine Betriebsführungsberatung, technische     Stadtentwicklung mbH: www.bis-bremerhaven.de

                                                                                                          Das Jahresmagazin 2020   11
Partnerschaft Umwelt Unternehmen

                                         PR 20                                                                        20
          Arbeitskreis Kommunikation und
                                            ch                     kommuniziert
          Umwelt- und Klimaschutz erfolgrei

                                                    Tipps aus der Praxis                          ressourcenschonenden Maßnahmen, die
                                                      Nach einer Einführung von Lena Rott         in der Regel eng am eigentlichen Be-
                                                    und Regan Mundhenke, Agentur ecolo,           triebsgeschehen angedockt sind und
                                                    zu aktuellen Erkenntnissen aus der Kom-       vom Umweltmanagement bzw. der Ge-
                                                    munikationsforschung und wertvollen           schäftsleitung initiiert werden, ist es
                                                    Tipps aus der PR-Praxis stellte Karin Lang,   beispielsweise wichtig, die Belegschaft
                                                    Geschäftsführerin von Sonnentracht,           auf ganzer Strecke mitzunehmen und
                                                    das Unternehmen und dessen Umwelt-            von Beginn an einzubeziehen. Auf die-
                                                    und Nachhaltigkeitsaktivitäten vor.           se Weise ist die Einführung von betrieb-
                                                    Danach ging es im Workshop-Charakter          lichen Umwelt- und Klimaschutzmaß-
                                                    weiter und es hieß: austauschen und           nahmen am erfolgversprechendsten.
                                                    vernetzen. So unterhielten sich die 40        Zur Sensibilisierung für mehr umwelt-
                                                    Teilnehmenden angeregt über bereits er-       und klimafreundliches Handeln eignen
                                                    folgte Aktionen und neue Ideen für mehr       sich vor allem interaktive Formate und
                                                    Nachhaltigkeit im Betrieb. Sie diskutier-     Aktionen, die die Kolleginnen und Kol-
                                                    ten, vor welchen Herausforderungen sie        legen motivieren sollen. Das kann von
                                                    stehen und was für Treiber bei der Kli-       Aktionstagen über so genannte Green-
          Eigentlich wissen wir alle, dass großer   makommunikation im Betrieb existieren.        Meetings bis hin zu Umwelt-Talks alles
          und vor allem schneller Handlungsbe-      Neben technischen Maßnahmen wie dem           Mögliche sein – der Kreativität sind hier
          darf in Sachen Klima- und Umweltschutz    Energiecontrolling, der Einführung eines      keine Grenzen gesetzt. Eins ist jedoch
          besteht. Denn Themen wie Klimaschutz      Umweltmanagementsystems oder der              klar: Dialogische Kommunikationsfor-
          und Klimawandel im Allgemeinen sind       Umstellung auf LED-Technik, beschäftig-       men wie Workshops, Infoveranstaltun-
          spätestens seit Greta Thunberg und der    ten sich Netzwerkmitglieder und interes-      gen und Beratungen wirken oftmals
          Fridays for Future-Bewegung in allen      sierte Unternehmen mit der Frage, wie         besser als eine sogenannte einseitige
          Teilen der Gesellschaft angekommen.       man die Belegschaft oder auch Kollegin-       Kommunikation in Form von Flyern
          Dennoch führt dieses Wissen um die        nen und Kollegen mit ins Boot holen und       oder Broschüren. Die Vorteile sind eine
          Dringlichkeit bei vielen Menschen nicht   vor allem überzeugen kann.                    persönliche Ansprache und ein direkter
          zum Umdenken und Handeln. Warum                                                         Austausch – so kann auf Bedenken und
          ist das so? Und was bedeutet es für       Von Umweltmanagementsystemen und              Fragen sofort eingegangen werden. Be-
          die Kommunikation in Betrieben, die       Green-Meetings                                sonders Spaß machte die abschließen-
          Klima- und Umweltschutzmaßnahmen            Die Ergebnisse der Gruppenarbeit            de Abstimmung per Mentimeter: Neben
          einführen und umsetzen wollen? Diese      sind so vielfältig wie die Teilnehmen-        einer nicht ganz ernst gemeinten Frage,
          und weitere spannende Fragen standen      den selbst. Denn diese kommen aus             die vor allem die Fußballfans unter den
          im Mittelpunkt des Arbeitskreistreffens   ganz unterschiedlichen Bereichen: Mar-        Teilnehmenden angesprochen haben
          Kommunikation und PR im Januar 2020,      keting und Kommunikation, Umwelt-             sollte, konnten die Teilnehmenden ihr
          das wir bei unserem Netzwerkmitglied      management und Geschäftsführung –             Feedback zur Veranstaltung geben und
          Sonnentracht in der Sonnenlounge und      dementsprechend vielseitig ist die He-        loswerden, was sie vom Workshop mit
          mit leckeren und gesunden Bio-Snacks      rangehensweise an die Thematik. Bei           nach Hause nehmen:
          durchführen durften.                      der Umsetzung von technischen und

                                                                                        Gute Ideen für
          Wir brauchen                        Noch mehr Bewusstsein für
                                              das Thema Nachhaltigkeit.              Kommunikationsanlässe
          mehr positive                      Es muss nicht immer wehtun
                                               und kann Spaß machen.
           Visionen.
                                                                                  Bestätigung, dass
                                                                                wir auf dem richtigen                     Honig
                                                                                      Weg sind.
12   Das Jahresmagazin 2020
Partnerschaft Umwelt Unternehmen

Die Arbeitskreisgäste im Workshop-Modus und ihr Fazit:
            Es gibt Gleichgesinnte im Netzwerk für Umwelt- und Klimaschutz, mit denen
                               wir gemeinsam an einem Strang ziehen.

Wissenswertes kurz notiert                                                                                  Dietz Kältetechnik und Backstube Bremen
                                                                                                            gewinnen Preis „Innovatives Handwerk 2020“
                                                                                                              Einmal im Jahr wird der Preis „Innovatives
Austausch nach Bremer Vorbild
                                                                                                           Handwerk“ von Handelskammer und Sparkasse
  Wie funktioniert Umweltschutz in anderen Unternehmen?
                                                                                                           Bremen vergeben. Dieses Jahr mit dabei: Netz-
Diese Frage stellten sich auch thyssenkrupp, Hansa-Flex,
                                                                                                           werkmitglieder Dietz Kältetechnik und Backstube
Atlas Elektronik und Deutsche See im Rahmen des Angebots
                                                                                                           Bremen, die die Jury mit ihrem Engagement in
„Umweltperspektiven“. Denn hier konnte man tiefe Einblicke
                                                                                                           den Kategorien „Technologie und Nachhaltigkeit/
in die Organisation des Umwelt- und Klimaschutzes ande-
                                                                                                           Umweltschutz“ und „Gesellschaftliche Verantwor-
rer Mitgliedsunternehmen erhalten und sich austauschen.
                                                                                                           tung“ überzeugen konnten und im Rahmen einer
Christian Herm von Hansa-Flex gefiel das Format so gut, dass er
                                                                                                           virtuellen Preisverleihung gewürdigt wurden:
nach dem Bremer Vorbild auch in der Umweltallianz Sachsen-
                                                                                                           Umwelt- und Klimaschutz sind für Geschäftsin-
Anhalt für den dortigen Firmenstandort einen Arbeits-
                                                                                                           haberin Helga Dietz eine Herzensangelegenheit,
kreis initiierte. Übrigens: Die Vier aus der Umweltpartner-
                                                                                                          für die sie bereits viele Hebel in Bewegung ge-
 schaft machten aus dem ersten „Umweltperspektiven“-
                                                                                                          setzt hat. Das Ergebnis: Der Betrieb arbeitet seit
 Kontakt einen kontinuierlichen Austausch und sitzen nun
                                                                     Fotos: © Die Sparkasse Brem          kurzem klimaneutral. Für Lene Siemer, Geschäfts-
 regelmäßig zusammen, um klima- und umweltrelevante                                             en   AG
                                                                                                          führerin der Backstube Bremen steht verantwort-
 Inhalte zu diskutieren.
                                                                                                          liches Handeln für Mensch, Natur und Umwelt
                                                                                                          im Vordergrund – sei es bei der Verwendung von
                     Auf die Plätze, fertig, los! SDG-Challenge 2020
                                                                                                          biologisch erzeugten Rohstoffen oder beim acht-
                       Handy-Recycling, gendergerechte Sprache, Müll sammeln,
                                                                                                          samen Umgang mit den Mitarbeitenden.
                     Tauschwoche – im Rahmen der SDG-Challenge hatten sich die
                     teilnehmenden Betriebe wieder einiges einfallen lassen, um mehr
                     Nachhaltigkeit in ihren Unternehmen umzusetzen. Und das hat
                     sich nicht nur für’s Klima gelohnt: Unterwegs - DAV Kletterzentrum,
                     Kleintierklinik Bremen und Gottwald gewannen jeweils einen Fair-
                     Trade-Präsentkorb für ihr Büro. Die Aktion fand im Rahmen der
                     Deutschen Aktionstage Nachhaltigkeit statt und ist eine Koopera-
                     tion der „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“ und den Regionalen
                     Netzstellen Nachhaltigkeitsstrategien RENN.nord.
                                                                                                                               Das Jahresmagazin 2020   13
Partnerschaft Umwelt Unternehmen

                  es N et zwer ke n m it Li ve -S ch al tu ng
          Digital
              res em pfa ng der „Pa rtn ers cha ft Umwelt Unternehmen“ 2020
          Jah

                                                     men-Videoschalte. Das digitale Treffen       also per Live-Schaltung in die Umwelt-
                                                             war gleichzeitig der Start einer     partnerschaft aufgenommen. Zwar wur-
                                                             Reihe weiterer Online-Formate.       den sie nicht – wie sonst üblich – per
                                                                                                  Handschlag begrüßt, doch der Empfang
                                                               Dass Martin Schulze die Ver-       war dadurch nicht weniger herzlich. Se-
                                                               netzung der Betriebe unterein-     natorin Schaefer wandte sich dann an-
                                                              ander auch zu Zeiten von Coro-      gesichts der dramatischen Lage mit den
                                                              na am Herzen liegt, machte er       richtigen Worten an alle Unternehmen:
                                                              gleich zu Beginn deutlich: „Uns     „Die Corona-Pandemie stellt uns alle,
                                                              ist es gerade jetzt ein wichtiges   aber in besonderem Maße auch die Wirt-
                                                             Anliegen, vorhandenes Wissen         schaft auf eine harte Probe. Umso wich-
                                                             und Erfahrungen im Netzwerk zu       tiger ist es, bereits jetzt die Weichen für
                                                             teilen, auch über den betriebli-     einen Exit und für die Zeit nach Corona
                                                           chen Umwelt- und Klimaschutz           nachhaltig und zukunftsorientiert zu
                                                     hinaus. Dazu gehört, dass wir bekannte       stellen. Wir benötigen einen starken Ak-
          Was sonst als Veranstaltung in lockerem    Formate wie den Jahresempfang jetzt          zent im Bereich Klimaschutz, die Digi-
          Rahmen zum Jahresauftakt durchgeführt      als Online-Veranstaltung anbieten und        talisierung muss vorangetrieben werden.
          wurde, fand zum ersten Mal im virtuel-     neue digitale Angebote etablieren, bei       Und die Verkehrswende ist ein sehr wich-
          len Raum statt: der Jahresempfang der      denen sich die Betriebe in Zeiten von        tiger Baustein, um uns in Zukunft gemäß
          „Partnerschaft Umwelt Unternehmen“.        Corona zu relevanten Inhalten und ak-        des Pariser Klimaabkommens aufzustel-
          Nach Beginn des ersten Corona-Lock-        tuellen Herausforderungen austauschen        len und so einen Beitrag gegen eine wei-
          downs machte die Geschäftsstelle kur-      können. Die Unternehmen setzen die           tere Ressourcenvernichtung und damit
          zerhand aus der Not eine Tugend und be-    Themen und Impulse, wir schaffen den         einen Vorschub für weitere Pandemien
          grüßte die rund 70 Netzwerkmitglieder      entsprechenden Rahmen.“                      zu leisten. Dabei spielt dieses Netzwerk
          sowie die vier „Neuen“ Dachser SE Logis-                                                ‚Partnerschaft Umwelt Unternehmen‘
          tikzentrum Bremen, Saacke GmbH, Um-        Die vier neuen Mitgliedsunternehmen          eine große Rolle, weil Sie alle schon vor
          weltbetrieb Bremen - Eigenbetrieb der      wurden von Dr. Maike Schaefer, Senatorin     der Corona-Krise unter Beweis gestellt
          Stadtgemeinde Bremen und Zech Um-          für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität,          haben, dass Sie sich und Ihre Betriebe
          welt GmbH zur ersten Umwelt Unterneh-      Stadtentwicklung und Wohnungsbau,            zukunftsfähig aufgestellt haben.“

          Online-Vorträge zum Klimawandel ...
          ... und den wirtschaftlichen Folgen.       vorhaben an die Bremer Klimaanpas-           Apropos Klima: Eisig kalt konnte es ei-
            Klimaanpassung wird zunehmend auch       sungsstrategie anknüpft. Im Rahmen           nem beim anschließenden Vortrag von
          bei Unternehmen ein Thema. Denn ex-        der von Martin Schulze und Projekt-          Prof. Dr. Eberhard Sauter vom Alfred-
          treme Wetterereignisse haben direkte       leiterin Dr. Lucia Herbeck moderierten       Wegener-Institut in Bremerhaven wer-
          Auswirkungen auf die Wirtschaft. Auch      Online-Veranstaltung erläuterten Prof.       den. Er gewährte exklusive Einblicke in
          im Land Bremen ist dies deutlich spür-     Dr. Frank Ahrendt vom Institut für See-      die Mosaic-Expedition und berichtete
          bar. So kam es beispielsweise im Jahr      verkehrswirtschaft und Logistik (ISL)        von den Forschungsaktivitäten im ewi-
          2017 durch Sturm Herwart zum voll-         und Dr. Esther Hoffmann vom Institut         gen Eis. Ziel war es, den Einfluss der
          ständigen Erliegen des Zugverkehrs.        für ökologische Wirtschaftsforschung         Arktis auf das globale Klima besser zu
          Die Nahrungsmittelwirtschaft ist zudem     (IÖW) gemeinsam erste Projektergeb-          verstehen – hierfür driftete der For-
          von globalen Veränderungen betroffen.      nisse. Sie erklärten den teilnehmenden       schungseisbrecher Polarstern samt Wis-
          Den Folgen des Klimawandels sollte         Mitgliedsbetrieben, welche Auswirkun-        senschaftlerinnen und Wissenschaftlern
          frühzeitig und vor allem gemeinsam         gen der Klimawandel auf das Wirtschaf-       aus 20 Nationen eingefroren durch das
          vorgebeugt werden, wie im Projekt          ten in Bremen schon jetzt und künftig        Polarmeer – mit dabei: neugierige Eisbä-
          „BREsilient“ des Bremer Umweltressorts     haben werde und was angemessene              ren, die das Equipment der Forschungs-
          deutlich wurde, das als Forschungs-        Anpassungsmaßnahmen sein könnten.            truppe genauer unter die Lupe nahmen.

14   Das Jahresmagazin 2020
Partnerschaft Umwelt Unternehmen

Persönliches Willkommen in kleiner Runde
Bremer Umweltpartnerschaft nun mit 202 Mitgliedern

                                                            Sie freuen sich auf den Austausch mit anderen umweltengagierten Unternehmen:
                                                            Bernd Leibenath von Transgourmet, Greenbox-Geschäftsführer Jörg Ziegler und
                                                            Nora Osler von der Füllerei Findorff.

Ressourcenschonende Baumaterialien,         Transgourmet Deutschland, Greenbox              und treiben die Bestrebungen gemein-
ein unverpacktes Einkaufserlebnis und       und Füllerei Findorff - Unverpacktladen in      schaftlich voran. Denn umweltorientier-
nachhaltige Food-Service-Verpackungen –     einer kleinen persönlichen Videokonfe-          tes und sozialverantwortliches Handeln
die drei im Dezember neu hinzu gekom-       renz-Runde aufzunehmen und zu begrü-            wird zunehmend öffentlich wahrge-
menen Mitglieder tun einiges, um ihre       ßen: „Firmen im Land Bremen haben Kli-          nommen und gewinnt tagtäglich an
CO²-Bilanz zu verbessern und Vorreiter in   maschutz als eines der zentralen Themen         Bedeutung. Mit der Bremer Umweltpart-
Sachen Umwelt- und Klimaschutz zu wer-      unserer Zeit erkannt und sich die Senkung       nerschaft und ihren nunmehr 202 Mit-
den. Bürgermeisterin sowie Klimaschutz-     von CO²-Emissionen auf ihre Fahne ge-           gliedern leisten wir einen guten Beitrag
und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer      schrieben. Viele von ihnen netzwerken in        auf dem Weg Richtung Erreichung unse-
ließ es sich daher nicht nehmen,            der ‚Partnerschaft Umwelt Unternehmen‘          rer Klimaschutzziele.“

Engagement in schwierigen Zeiten
Schnelle Lösungen und flexible Ansätze waren in der Corona-        verteilte AB InBev an Apotheken und Menschen in ganz Eu-
Krise und insbesondere während des ersten Lockdowns ge-            ropa. Auch die Bremer Beck’s-Brauerei beteiligte sich an der
fragt. Flexibel zeigten sich hierbei die Netzwerkmitglieder AB     Produktion von Desinfektionsmitteln und gab diese weiter an
InBev und Kloska Group, die sich spontan dazu entschlossen         lokale Unternehmen und Dienstleister, wie Händler auf dem
haben, im Kampf gegen das Coronavirus zu helfen:                   Wochenmarkt oder Zusteller bei der Post.

AB InBev stellte gleich ein ganzes Unterstützungspaket für         Netzwerkmitglied Kloska Group zeigt sich ebenfalls engagiert
europäische Gesundheitsdienste vor. Denn neben der Bereit-         und stellte der Bremer Gesundheitsbehörde für die Versorgung
stellung von Werbeflächen in Belgien und den Niederlanden          von Patientinnen und Patienten Atemschutzmasken zur Ver-
produzierte das Brauunternehmen 50.000 Liter gebrauchsfer-         fügung. Diese Hilfe kam gut an, denn europaweit herrschten
tigen Desinfektionsalkohol für europäische Krankenhäuser –         Lieferengpässe bei der Beschaffung von persönlicher Schutz-
mit überschüssigem Alkohol aus der Entalkoholisierung der          ausrüstung, zu der auch die Masken gehören. Uwe Kloska,
alkoholfreien Biere. Die erste Serie von Desinfektionsalkohol      Geschäftsführer der Kloska Group erklärte: „In der aktuellen
wurde an Krisenkoordinationsteams und Regierungen in ganz          Situation freuen wir uns sehr, einen Beitrag zur Bekämpfung
Europa geliefert, um sie anschließend an Krankenhäuser zu          des Coronavirus leisten zu können. Wir sehen es als unsere
verteilen. Weitere 26.000 Flaschen Handdesinfektionsmittel         Pflicht einzuspringen, wo immer wir können.“

                                                                                                                         Das Jahresmagazin 2020   15
Vorgestellt: die neuen Mitglieder 2020

        FÜLLEREI Findorff - Unverpacktladen

        Unverpackt den Alltag
        neu denken

        Mit der Eröffnung der Füllerei ist es seit Februar 2020 möglich, auch im Bremer Stadt-       „Nachhaltigkeit darf kein leerer Begriff sein, sie muss
        teil Findorff nachhaltig und unverpackt einzukaufen: Kundinnen und Kunden können             die unabdingbare Grundlage unseres Handelns werden.
        hier nicht nur Lebensmittel einwegplastikfrei bekommen, sondern auch ökologisch              Nur wenn wir sorgsam mit den Ressourcen unserer
        produzierte Hygieneprodukte, Reinigungsmittel und viele Waren des täglichen Be-              Erde umgehen, haben wir langfristig die Chance,
        darfs. Bei der Auswahl und der Beschaffung der Waren wird neben einem kurzen                 sie zu erhalten. Und dabei können alle ganz klein
        Transportweg und der Lieferung in möglichst großen Gebinden auf soziale Nachhal-             anfangen und schon beim Einkauf ihre Entscheidung
        tigkeit geachtet. Produkte in Mehrweg- und Pfandbehältnissen werden bevorzugt.               treffen. So wird es möglich, über die steigende Nach-
        Nicht die Profitmaximierung, sondern die Förderung von bewussterem Konsum ist                frage nach umweltfreundlichen Produkten den Druck
        das gesetzte Ziel der Inhaberin und ihres Teams. So erklärt sich auch die ausführ-           auf Produzenten und Händler bei der Suche nach
        liche, individuelle Beratung und eine freundliche Atmosphäre, die zum Verweilen              ökologisch verträglichen Lösungen zu erhöhen.“
        einlädt.                                                                                     Nora Osler, Inhaberin

                                                                                                     Umweltleistungen
         Ökologisches Bewusstsein                                                                      Reduzierung Abfall/Schadstoffgehalt
                                                                                                       Klimaschutzmaßnahmen
         als Grundvoraussetzung
                                                                                                     Füllerei Findorff - Unverpacktladen
                                                                                                     Borgfelder Straße 17
        Für die Füllerei Findorff ist Nachhaltigkeit und Ökologie kein Beiwerk, sondern Vorausset-   28215 Bremen
        zung der eigenen Existenz. Die Stromversorgung erfolgt ausschließlich aus regenerativen
        Quellen, der Bezug von Waren aus kontrolliert biologischer Erzeugung, einer Fairtrade-       Kontakt
        Produktion oder aus kleinen, möglichst regionalen Manufakturen. Der aktive Dialog            Nora Osler
        zur Müll- und Plastikproblematik mit Kundschaft, Lieferunternehmen und Produktions-          moin@fuellerei.de
        betrieben sorgt vielerorts für ein höheres Bewusstsein. Mit einer bienenfreundlichen            www.fuellerei.de
        Baumscheibe im Außenbereich des Ladens wird zudem ein Zeichen für mehr Biodiversität
        in der Stadt gesetzt. Bei der Einrichtung wurde bewusst auf Secondhand-Mobiliar und
        regional gefertigte Einbauten geachtet. Zudem setzt sich das Unternehmen auch bei
        öffentlichen Umwelt-Aktionen ein und unterstützt aktiv Initiativen wie die Klimazone
        Findorff und die Klimawerkstadt. Schon fast selbstverständlich gehört die Füllerei
        Findorff zu den Gründungsmitgliedern des „Bündnis für Mehrweg“ im Land Bremen.

16   Das Jahresmagazin 2020
Vorgestellt: die neuen Mitglieder 2020

GREENBOX GmbH & Co. KG

Wenn Verpackung, dann richtig
und nachhaltig

Verpackungsmüll und Einweggeschirr werden beim Genuss außer Haus immer mehr zum            „Wir werden unserer Verantwortung gegenüber unserer
Problem. Bereits seit über zehn Jahren vertreibt das Bremer Unternehmen Greenbox           Gesellschaft und unseren Mitarbeitern gerecht, indem
mit seinen 55 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher nachhaltige Food-Service-            wir uns dieser Verantwortung stellen und das tun, was
Verpackungen aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen und bietet der Gas-             wir tun können, um die Folgen unseres Wirtschaftens
tronomie damit die Möglichkeit, auf umweltfreundliche und klimaneutrale Alterna-           und Konsums abzumildern. Wir halten dies für
tiven zurückzugreifen. Vom Take-away Burgerkarton über Papiertragetaschen bis              selbstverständlich und hoffen, dass viele weitere
hin zur Serviette sind die Materialien meist nicht nur erneuerbar, sondern auch            Unternehmen sich dieser Verantwortung ebenfalls
biologisch abbaubar. Mit seinen Produkten möchte der Großhandel für Einweg-                bewusst werden.“
verpackungen alltägliche Prozesse vereinfachen und zudem die Umweltbelastung               Robert Czichos, Gründer
durch herkömmliche Kunststoffverpackungen verringern.
                                                                                           Umweltleistungen
                                                                                             Abfall/Schadstoffgehalt
                                                                                             Umweltfreundliche Mobilität
Hohe Standards in                                                                            Klimaschutzmaßnahmen

jeglicher Hinsicht                                                                         Greenbox GmbH & Co. KG
                                                                                           Löwenhof 9
                                                                                           28217 Bremen
Neben der Überzeugung, nachwachsende Rohstoffe endlichen Ressourcen vorzuziehen,
kompensiert der Betrieb unvermeidbare CO²-Emissionen, die bei der Herstellung der Ver-     Kontakt
packungen anfallen und unterstützt im Zuge dessen ein Klimaschutzprojekt in Indien –       Olaf Regener
das gesamte Sortiment kann daher klimaneutral angeboten werden. Ergänzt wird dieses        o.regener@greenbox.bio
Engagement durch die Verpflichtung, dass die Produkte ausschließlich unter sicheren und        www.greenbox.bio
sozialen Arbeitsbedingungen zu fairen Löhnen und mit geregelten Arbeitszeiten herge-
stellt werden. Die Lieferanten werden unter anderem von unabhängigen Prüfern nach der
Business Social Compliance Initiative (BSCI) auditiert. Der eigene Betrieb bezieht seine
Energie aus Ökostrom und der Fuhrpark soll nach und nach gänzlich auf E-Mobilität um-
gestellt werden. Auch die umweltfreundliche Mobilität der eigenen Mitarbeitenden wird
gefördert. Abgerundet werden die Umweltleistungen des Unternehmens durch die
EcoStep-Zertifizierung – ein integriertes System bestehend aus Umwelt-, Qualitäts-
und Arbeitsschutzmanagement.

                                                                                                                       Das Jahresmagazin 2020      17
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