Umwelterklärung 2013 Die Umwelt fest im Blick! - Konsolidierte Umwelterklärung 2013 Standorte: Linz, Steyrling - voestalpine
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Umwelterklärung 2013 Die Umwelt fest im Blick! Konsolidierte Umwelterklärung 2013 Standorte: Linz, Steyrling Katharina Eckmayr, Bereich Umwelt
Konsolidierte Umwelterklärung 2013 Aktiver Umweltschutz ist fest in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Dies bedeutet für uns die Aufrechterhaltung eines kontinuierlichen Verbesserungs- prozesses und die Einhaltung umweltrelevanter Bestimmungen. Informieren Sie sich über Umweltaktivitäten und neue Zielsetzungen, Umweltkennzahlen und aktuelle Umweltthemen. Mit der konsolidierten Umwelterklärung 2013, welche gemäß EMAS-III-Verordnung konzipiert ist, nehmen wir Bezug auf die im Validierungsumfang enthaltenen Stand- orte Linz und Steyrling der voestalpine Stahl GmbH, die voestalpine Grobblech GmbH, die voestalpine Giesserei Linz GmbH, die Logistik Service GmbH, die voestalpine Standortservice GmbH, die Cargo Service GmbH, die voestalpine Anarbeitung GmbH und die voestalpine Europlatinen GmbH.
INHALT Vorwort des Vorstandsvorsitzenden 02 Die voestalpine – Wir nehmen die Zukunft in die Hand! 04 Die Standorte und ihre Gesellschaften – Produkte, Märkte und Prozesse voestalpine Stahl GmbH 06 Standort Steyrling 06 Der Produktionsprozess im Überblick 08 voestalpine Giesserei Linz GmbH 12 voestalpine Anarbeitung GmbH 13 Logistik Service GmbH 14 Cargo Service GmbH 14 voestalpine Standortservice GmbH 16 voestalpine Europlatinen GmbH 17 Die Umweltpolitik der voestalpine Europlatinen GmbH 18 voestalpine Grobblech GmbH 19 Aktuelle umweltrelevante Themen Klimaschutz 20 Life Cycle Assessment (Ökobilanz) 22 Umweltmanagement am Standort Linz 25 Umweltprogramm 2013 Umweltprogramm der Gesellschaften 26 Umgesetzte Umweltaktivitäten 28 Sanierung der Altlast O76 „Kokerei Linz“ 29 Zahlen, Daten, Fakten Produktionskennzahlen und Energie 30 Kernindikatoren 32 Luftreinhaltung 34 DeNOx-Anlage 37 Energie 38 Neubau des Tiegelgas-Gasometers 39 Wasserwirtschaft 40 Abfall- und Kreislaufwirtschaft 41 Transport 42 Unternehmensgrundsätze und Sicherheit Unternehmensgrundsätze 44 Ihre Sicherheit ist uns ein Anliegen 46 Strahlung, Lärm, Geruch 51 Glossar 52 Termine, Impressum 53
Umwelterklärung Steel Division 2013 Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Beim Schutz der Umwelt zählt vor allem eines – professionell und konsequent unseren Verpflichtungen auf moralischer, gesellschaftlicher und rechtlicher Ebene nachzukommen. Wir alle sind heute gefordert, den nächsten Generationen eine Umwelt zu übergeben, die zumindest so intakt und lebenswert ist, wie wir sie übernommen haben. Daran lohnt es sich, permanent zu arbeiten – damit leben wir ein zeitgemäßes Umweltver- ständnis und verfolgen eine klare Linie, denn Konsequenz und Kontinuität sind die Basis jedes nachhaltigen Erfolges, wirtschaftlich wie ökologisch. Der voestalpine-Konzern nimmt heute – zumindest im europäischen Vergleich – eine besondere Position ein: sei es als Nummer eins in der Profitabilität, als Benchmark bei umweltrelevanten Parametern wie Emissionsfreundlichkeit und Ressourceneffizienz oder als Technologie- und Qualitätsführer in anspruchs- vollsten Produktsegmenten. Unsere konsequent umgesetzte Strategie des wertsteigernden Wachstums stellt eine maßgebliche Differenzierung gegenüber einer immer noch stark im Mengendenken verhafteten Industrie dar. Kurz gesagt: Die voestalpine-Gruppe erbringt den Beweis, dass wirtschaftlicher Erfolg nicht im Widerspruch zu anspruchsvollsten Nachhaltigkeitsstandards steht, sondern beides sich immer wieder wechselseitig bedingt. Langfristiges Denken und Handeln mit einem hohen Maß auch an Verantwortung über die Unternehmensgrenzen hinaus macht sich bezahlt. Die Außenwahrnehmung der Branche insgesamt beginnt sich jedoch nur langsam zu wandeln. Die Stahl- industrie ist aufgrund der enormen Vielseitigkeit ihres Werkstoffes wohl einer der zukunftsweisendsten Sektoren überhaupt, wird jedoch gemeinhin nicht als „grüne“ Industrie wahrgenommen – zu Unrecht. 2 / Vorwort
Zum einen ist Stahl einer der umweltfreundlichsten Werkstoffe, egal ob unter Aspekten der Produktion, der Einsatzmöglichkeiten oder der Lebensdauer – Stahl ist per se schon ein starkes Umweltargument. Zum anderen wird in den Unternehmen wie der voestalpine permanent und umfassend in den Schutz der Umwelt investiert. Unsere Projekte reichen von scheinbar einfachen Maßnahmen bis zur Erreichung von hoch komplexen Anlagen, wie der europaweit einzigartigen DeNOx Anlage bei der Sinterproduktion oder dem Neubau eines energieoptimierenden Tiegelgasgasometers, von Effizienzmaßnahmen in der Logistik bis zum Umstieg auf elektrobetriebene Hebefahrzeuge. Dabei bergen gerade die einfachsten Ideen oft die größten Potenziale für die Umwelt. Die Freude an Herausforderungen ist prägend für das Umweltverständnis unseres Konzerns. Im Bewusstsein, dass nur neue technologische Lösungen das in Europa angestrebte Low-Carbon-Ziel zumindest ansatzweise ermöglichen werden, setzt voestalpine neben dem Einsatz der besten verfüg- baren Technik auch auf aktive eigene Forschung zur Entwicklung CO2 -ärmerer Stahlerzeugungs- prozesse, einer weiter optimierten Energierückgewinnung und zusätzlicher Effizienzsteigerung mit entsprechender Emissionsverringerung. Und nicht zuletzt engagieren wir uns – wie auch die europä- ische Stahlindustrie insgesamt – permanent für eine zukunftsorientierte, d.h. innovationsgetriebene Klima- und Energiepolitik auf Basis technologisch und wirtschaftlich erreichbarer Zielvorgaben. Das ist nicht immer einfach und bislang auch nur in bescheidenem Umfang von Erfolg gekrönt; aber nur so werden dauerhafte, gleichzeitig aber auch den Grundsätzen der Vernunft entsprechende Lösungen für unsere Zukunftsprobleme entwickelt werden können. Ziel muss es dabei sein, dass sie sowohl den langfristigen ökologischen Zielsetzungen der Europäischen Union entsprechen als auch im Einklang mit der Absicht der Kommission stehen, den Industrieanteil an der europäischen Wirtschaftsleistung schon bis 2020 wieder auf 20% zu erhöhen. Begleitet werden unsere Bemühungen von einer offenen, ehrlichen und transparenten Kommunikation sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens. Denn Umweltschutz beginnt bei jedem einzel- nen Mitarbeiter und braucht aber gleichzeitig die uneingeschränkte Akzeptanz des gesellschaftlichen Umfeldes. Mit der konsolidierten Umwelterklärung 2013 möchten wir Ihnen nicht nur Daten und Fakten präsen- tieren, sondern vielmehr auch einen Gesamtüberblick über unsere vielfältigen und umfangreichen Umweltaktivitäten bieten. Wir freuen uns über Ihr Interesse und hoffen, dass wir Ihnen mit der vor- liegenden Publikation eine informative und – im Rahmen des Möglichen – auch kurzweilige Lektüre bieten können. Dr. Wolfgang Eder Vorsitzender des Vorstandes Vorwort / 3
Die voestalpine – Wir nehmen die Zukunft in die Hand! Die voestalpine ist ein erfolgreicher internationaler Konzern mit einer Vielzahl von spezialisierten und flexiblen Unternehmen, welche hochwertige Stahlprodukte fertigen, verarbeiten und weiterentwickeln. Die weltweit tätige voestalpine-Gruppe ist ein stahlbasierter Technologie- und Industriegüterkonzern. Die Unternehmensgruppe ist mit rund 500 Konzerngesellschaften und -standorten in mehr als 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten vertreten, sie notiert seit 1995 an der Wiener Börse. Der Konzern ist mit seinen qualitativ höchstwertigen Produkten einer der führenden Partner der euro- päischen Automobil- und Hausgeräteindustrie sowie weltweit der Öl- und Gasindustrie. Die voestalpine ist darüber hinaus Weltmarktführer in der Weichentechnologie und im Spezialschienenbereich sowie bei Werkzeugstahl und Spezialprofilen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2012/13 bei einem Umsatz von 11,5 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,45 Milliarden Euro und beschäftigt weltweit rund 46.400 Mitarbeiter. Kennzahlen im Überblick in Mio. EUR GJ 2011/12 GJ 2012/13 Umsatz 12.058,2 11.524,4 Ergebnis der betrieblichen Tätigkeiten vor Abschreibungen (EBITDA) 1.301,9 1.441,8 EBITDA-Marge 10,8% 12,5% Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT) 704,2 853,6 EBIT-Marge 5,8% 7,4% Gewinn je Aktie (EUR) 1,98 2,61 Beschäftigte Ende Geschäftsjahr 46.473 46.351 4 / Konzernstruktur Das QSU-Management
Steel Division voestalpine Stahl GmbH voestalpine Grobblech GmbH voestalpine Giesserei Linz GmbH voestalpine Anarbeitung GmbH voestalpine Stahl Service Center GmbH voestalpine Eurostahl GmbH Logistik Service GmbH Special Steel voestalpine Edelstahl GmbH Division Böhler Edelstahl GmbH & Co. KG Buderus Edelstahl GmbH Villares Metals S.A. BÖHLER-UDDEHOLM Deutschland GmbH Uddeholms AB ASSAB Pacific Pte. Ltd Eschmann Stahl GmbH & Co. KG BÖHLER Bleche GmbH & Co. KG Böhler-Uddeholm Italia S.p.A. BÖHLER Schmiedetechnik GmbH & Co KG Buderus Edelstahl Schmiedetechnik GmbH Böhler-Ybbstal PROFIL GmbH Metal Engineering Division voestalpine Metal Engineering GmbH & Co KG voestalpine Schienen GmbH TSTG Schienen Technik GmbH & Co KG voestalpine Rail Center Duisburg GmbH voestalpine VAE voestalpine Railpro B.V. (70%) voestalpine Klöckner Bahntechnik GmbH voestalpine Tubulars GmbH & Co KG (50%) voestalpine Stahl Donawitz GmbH voestalpine Austria Draht GmbH Böhler Welding Holding GmbH voestalpine Metal Forming GmbH Metal Forming voestalpine Krems GmbH Division voestalpine Straßensicherheit GmbH voestalpine Krems Finaltechnik GmbH Nedcon Groep N.V. Sadef N.V. Metsec plc Roll Forming Corporation voestalpine Präzisionsprofil GmbH voestalpine Profilform s.r.o. ZAO voestalpine Arkada Profil Société Profilafroid Société Automatique de Profilage (SAP) Meincol Distribuidora de Aços S.A. BÖHLER-UDDEHOLM Precision Strip GmbH voestalpine Polynorm B.V. voestalpine Europlatinen GmbH voestalpine Rotec GmbH voestalpine Stamptec GmbH Die auf dieser Seite angeführten Gesellschaften sind wesentliche Beteiligungen des voestalpine-Konzerns. Unternehmensgruppen sind durch die jeweilige Leitgesellschaft dargestellt. Das QSU-Management Konzernstruktur / 5
Die Standorte und ihre Gesellschaften – Produkte, Märkte und Prozesse voestalpine Stahl GmbH Die voestalpine Stahl GmbH ist die Leitgesellschaft der Steel Division, der größten der vier voestalpine-Divisionen. Sie ist das internationale Stahlkompetenzzentrum des voestalpine- Konzerns. Die Steel Division beschäftigte im Geschäftsjahr 2012/13 10.676 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 3.921,7 Mio. Euro. Die voestalpine Stahl GmbH ist einer der führenden Stahlproduzenten Europas. Seit Jahrzehnten werden Kunden in der Automobil-, Bau-, Maschinenbau-, Hausgeräte-, Rohr-, Profil- und Energie- industrie beraten und beliefert. In Linz betreibt die voestalpine Stahl GmbH ein voll integriertes Hüttenwerk – mit sämtlichen Pro- zessstufen an einem Standort: Kokerei, Sinteranlage, Hochofen, Stahlwerk, Warm- und Kaltwalz- werk sowie Verzinkung und organische Beschichtung. Zu den Produkten zählt hochwertiges warm- und kaltgewalztes sowie elektrolytisch verzinktes, feuerverzinktes und organisch beschichtetes Stahlband, welches die Basis für vielfältige Weiterverarbeitungsschritte bildet. Die Anbindung an die wichtigsten Verkehrswege auf Straßen und Schienen sowie der eigene Donauhafen wirken sich positiv auf die logistischen Prozesse aus und sind ein weiterer Vorteil des Standortes Linz. Standort Steyrling Um aus dem Roheisen Silizium, Schwefel und Phosphor zu trennen, benötigt man in den Stahl- werken gebrannten Kalk. Dieser wird im oberösterreichischen Steyrling hergestellt: In 20 m hohen Etagen wird im Wandabbau Kalkstein durch Sprengung gewonnen. Rund 60% des Gestein wird in Schachtöfen zu Branntkalk veredelt. Zusätzlich werden die Produkte Splitt, Wasserbausteine, Feinkalk und Kalkhydrat am Markt abgesetzt. Mehrere 100.000 Tonnen Kalk werden jährlich mit eigenen Eisenbahnzügen nach Linz transpor- tiert. Branntkalk muss aufgrund der chemischen Zusammensetzung innerhalb von 24 Stunden von Steyrling in geschlossenen Waggons zu den Schmelztiegeln nach Linz, Donawitz und Kapfenberg transportiert werden. Die verkehrsgünstige Lage des Kalk- und Schotterwerkes (70 km von Linz an der Pyhrnpassbundesstraße B138) zwischen den Hauptabnehmern bedeutet eine erhebliche Entlas- tung für die Umwelt. Die Kalksteingewinnung erfolgt ausschließlich durch Geräte der neuesten Generation und in Sachen Emissionsreduktion gilt das Kalkwerk Steyrling als Vorzeigebetrieb. Derzeit wird die Förderung auf Schachtstollentransport umgesetzt, welcher eine Reduktion der diffusen Staub- emissionen um ca. 300 t PM10/Jahr erzielen wird. 6 / Standorte
Der Produktionsprozess im Überblick Standort Steyrling Erzmischung Schrott Kalk Zuschlagstoffe Sinteranlage Stahlwerk Sinter Roheisen Hochofen Rohstahl Bramme Koks Kokerei Walzen Stückerz Erzpellets Reduktionsmittel Coils Kohle Veredelung KR EIS LA UF ST OF FE Kokerei Zur Herstellung von Koks wird eine spezielle schwefelarme Kohlenmischung in Kokskammern unter Luftabschluss bei über 1.260 °C erhitzt. Durch diese sogenannte Verkokung wird der Kohlen- stoffgehalt der eingesetzten Steinkohle erhöht und es entsteht Koks. Dieser hilft, das Eisen aus dem Erzgestein zu schmelzen (Reduktionsprozess im Hochofen). Anfallende Nebenprodukte wie Kokereigas, Rohbenzol, Schwefelsäure und Teer finden innerhalb der voestalpine oder in weiteren Industriezweigen Verwendung. Standort Steyrling Am Standort Steyrling wird kalkhaltiges Gestein im Wandabbau mittels konventioneller Spren- gung abgebaut. Nach der Zerkleinerung des Gesteins in Brechanlagen erfolgt die Sortierung nach Kornklassen. Große Kornklassen werden in Doppelschachtöfen zu Branntkalk weiterverarbeitet, während die kleinen Kornklassen in der Sinteranlage eingesetzt werden. Sinteranlage Die Hauptaufgabe der Sinteranlage besteht in der Feinerzaufbereitung. In den Mischbetten werden verschiedenste Feinerze mit Hüttenkreislaufstoffen und Zuschlägen homogenisiert und mit Brenn- stoff versetzt. Auf dem sogenannten Sinterband schmelzen die Erzkörner bei 1.300 °C zu einem porigen Sinterkuchen zusammen. Nach dem Abkühlen und Brechen des Sinterkuchens transportie- ren Förderbänder den fertigen Sinter direkt zum Hochofen. 8 / Prozessbeschreibung
Um die beim Sintern entstehenden Emissionen zu reduzieren, wurde in den letzten Jahren er- heblich investiert. Zu Beginn der 90er-Jahre wurde beispielsweise eine hocheffiziente Nassreini- gungsanlage (AIRFINE) für das Sinterabgas installiert, im Jahr 2007 erfolgte die Umstellung auf eine Trockenfilteranlage (MEROS). Damit konnten unter anderem die Staubemissionen um mehr als den Faktor zehn gesenkt werden. Die neue DeNOx-Anlage zur Entstickung des Sinterabgases setzt einen wesentlicher Beitrag um eine umweltverträgliche Emissionssituation am Standort Linz langfristig zu sichern (Seite 37 DeNOx-Anlage). Hochofen Am oberen Teil des Hochofens, der Gicht, wird schichtweise Koks und Eisenträger aufgegeben. Die Mischung wandert von oben nach unten durch den Schacht, während die Gasphase in entgegengesetzter Richtung strömt. Nach Einblasung von 1.200 °C heißer Luft in den Schacht reagiert der Sauerstoff mit dem Kohlen- stoff des Kokses, wobei es zum Schmelzreduktionsprozess kommt. Eisen trennt sich vom Stein und flüssiges Roheisen und Schlacke bleiben übrig. In regelmäßigen Abständen wird durch Öffnen des Abstichloches das flüssige Roheisen abgestochen, in Rohrpfannen befüllt und zur Weiterverarbei- tung ins Stahlwerk transportiert. Stahlwerk Im Stahlwerk wandelt man mittels LD-Verfahren das flüssige Roheisen aus dem Hochofen in hoch- wertigen Stahl um. Der Tiegel wird zuerst mit Schrott und anschließend mit dem flüssigen Roheisen befüllt. Durch das Aufblasen von Sauerstoff mittels einer wassergekühlten Lanze werden Kohlen- stoff und unerwünschte Begleitelemente aus dem Stahlbad entfernt. In der Sekundärmetallurgie erfolgt die Veredelung des Stahls zur gewünschten Zusammensetzung. Stranggießanlagen Im Stahlwerk sind die Stranggießanlagen integriert. Nach dem Einfüllen des flüssigen Stahls in den Verteiler kann in die Kokille mit einem definierten Querschnitt abgegossen und sofort mit der Wasser- kühlung begonnen werden. Der Strang erstarrt immer mehr, während er durch den Gießbogen wan- dert. Am Ende trennen die Brennschneidemaschinen den Strang auf das festgelegte Brammenmaß. Warmwalzwerk In den Stoßöfen und im Hubbalkenofen erwärmen sich die Brammen auf ca. 1.200 °C. Zuerst ent- fernt der Zunderwäscher die anhaftende Zunderschicht, um anschließend die Bramme, auf der so- genannten Breitbandstraße, zu walzen. Die flach gewalzte Bramme wird noch im warmen Zustand zu Stahlbunde (Coils) aufgewickelt. Prozessbeschreibung / 9
Kaltwalzwerk Im Kaltwalzwerk erfolgt eine weitere Verdünnung des Stahlbandes in zwei Prozessschritten – dem Beizen und dem Walzen. Nach dem Beizen der Stahlbänder erfolgt die Walzung mit einer Dicken- genauigkeit bis zu einem hundertstel Millimeter. Dabei bleibt das Material extrem druck- und zugfest. Veredelung Unterschiedliche Veredelungsschritte verbessern die Oberflächenqualität. Es besteht die Mög- lichkeit einer Beschichtung durch Feuerverzinkung, elektrolytische Verzinkung oder organische Bandbeschichtung. Feuerverzinkung In den Feuerverzinkungsanlagen wird kaltgewalztes, ungeglühtes Kaltband in einem kontinuierlichen Prozess gereinigt, geglüht und in einem Zinkbad mit einer Zinkschicht überzogen. Diese Zinkschicht schützt das Kaltband vor Korrosion und liegt oft im Tausend- stelmillimeterbereich. Den Abschluss des Feuerverzinkungsprozesses bildet die Oberflä- chenbehandlung und -konservierung (Passivierung). Die Vorwärm- und Glühöfen sind mit Low-NOx-Brennern ausgestattet, um Emissionen zu minimieren. Elektrolytische Verzinkung Anders als bei der Feuerverzinkung erzielt man bei dieser Technik die Zinkschicht durch das Anlegen hoher Ströme aus einer Elektrolytlösung. Diese Methode ermöglicht beidseitig sehr geringe Schichtdicken des Überzugs. Nachdem das Band die Qualitätsprüfung bestan- den hat, kann es verpackt und an den Kunden geliefert oder in der organischen Beschich- tungsanlage weiterbehandelt werden. 10 / Prozessbeschreibung
Organische Beschichtung In der organischen Beschichtung besteht die Möglichkeit, ein umfassendes Spektrum an beschichteten Stahlbändern zu erzeugen, welche sich durch dauerhaften Korrosions- schutz bei unveränderter Schichtdicke und durch eine hohe Verformbarkeit auszeichnen. In den Bandbeschichtungsanlagen erfolgt die Beschichtung des Bandes mittels einer „Pick-up“-Rolle, welche den Lack aus der Lackwanne aufnimmt und das Band in ver- schiedenen Farben und Schichtdicken beschichtet. Wertstoff-Zentrum Das Wertstoff-Zentrum ist das Kompetenzzentrum für die Aufbereitung und Vermarktung von Hüttennebenprodukten, wie z.B. Eisenoxid und Eisensulfat. Durch die Aufbereitung von Kreislauf- stoffen im Wertstoffzentrum können diese wieder im Produktionsprozess im Sinne der Ressourcen- schonung rückgeführt werden. Kraftwerk/Stromversorgung Während des Produktionsprozesses entstehen Prozess- oder Kuppelgase (Gichtgas, Kokereigas, Tiegelgas), welche einerseits als Energie für diverse Wärmebehandlungsöfen am Werksgelände dienen und andererseits die Basis für die Stromerzeugung im integrierten Hüttenwerk bilden. Das Kraftwerk versorgt das Werksgelände mit Dampf, Nutz-, Kühl- und Speisewasser. Der Energiebe- darf am Standort Linz wird damit größtenteils selbst abgedeckt und stellt damit die ökonomische und ökologische Verwertung der Prozessgase und -wärme sicher. Prozessbeschreibung / 11
voestalpine Giesserei Linz GmbH Die voestalpine Giesserei Linz GmbH ist als Leitgesellschaft der voestalpine Giesserei-Gruppe eine 100%ige Tochter der voestalpine Stahl GmbH und beschäftigt am Standort Linz ca. 450 Mitarbei- ter. Sie betreibt Standorte in Österreich (Linz und Traisen) und Joint Ventures in China (Yinchuan und Shanghai). Mit der Produktion von Stahlguss, Sphäroguss sowie Nichteisenmetallguss hat die Gesellschaft ein weltweites Kundennetz. Die Stahlgießerei ist weltweit führend in der Produktion von hochwertigen Gussstücken von 10 bis 200 t Stückgewicht. Die Gussteile kommen vor allem im Energiebereich und im Maschinenbau zum Einsatz und werden sowohl unbearbeitet als auch bearbeitet geliefert. Die Nichteisenmetallgießerei liefert hochwertige wartungsfreie Gleitelemente (aus Messing, Kupfer, Aluminium) und Kompakt- schieber für die Automobilindustrie. 12 / Gesellschaften
voestalpine Anarbeitung GmbH Die voestalpine Anarbeitung GmbH ist eine 100%ige Tochter der voestalpine Stahl GmbH mit Fir- mensitz in Linz und ist das Kompetenzzentrum für angearbeitete Warmwalzprodukte. Die rund 300 Mitarbeiter fertigen individuelle Stahlprodukte ganz nach den Anforderungen und Wünschen der Kunden an. Die hochwertigen Produkte werden in den Produktionsbereichen Scherschnitt- bzw. Formzuschnitt sowie Bauteile & Komponenten erstellt. Abgerundet wird das Gesamtangebot durch Servicepakete und Dienstleistungen wie Richten, Sandstrahlen oder Roboterschweißen. Ein Hauptaugenmerk liegt zudem auf dem Vertrieb von hoch- und ultrahochfestem Warmband so- wie auf der neuen Umformtechnologie alphas® forming, mit der hochqualitative Bauteile und Kom- ponenten erzeugt werden können. Hergestellt werden sämtliche Produkte auf modernsten Anlagen in Kompetenzzentren wie beispielsweise dem Formzuschnittzentrum oder dem Tafelblechzentrum. Beliefert werden Kunden aus den Segmenten Automobil, Anarbeitung und Distribution, Bau- und Maschinenbauindustrie, Energie sowie Rohr- und Profilindustrie. Gesellschaften / 13
Logistik Service GmbH Die Logistik Service GmbH (LogServ) wurde 2001 als Tochter der voestalpine Stahl GmbH gegrün- det. Das Unternehmen ist Full-Service-Anbieter für industrielle Logistik und bietet innovative sowie auf die speziellen Bedürfnisse und Prozesse zugeschnittene Logistiklösungen. Die Kunden sind vor allem in der Metallerzeugung und -verarbeitung, Baustoff- und Prozessindustrie, im Maschinen- und Anlagenbau und auch in der Automobil- und Automobilzulieferindustrie zu Hause. Auf dem Eisenbahnsektor betreut die Logistik Service GmbH Werks- und Anschlussbahnen, private Eisenbahnverkehrsunternehmen und Privatgüterwagenvermieter. Das Dienstleistungsspektrum umfasst dabei: � Kontraktlogistik � Zolldienstleistungen � Speditionslogistik � PKW-Werkstätte/Tankstelle � Fuhrparkmanagement � Schwer- und Sonderfahrzeug-Werkstätte � Werkstätte Rolling Stock � Eisenbahn-Infrastruktur � Werksinterne Transporte � private Eisenbahnverkehre � LogServ-Bahnakademie Cargo Service GmbH Die Cargo Service GmbH wurde 2001 gegründet, ist 100%ige Tochter der Logistik Service GmbH und bietet als privates Eisenbahnverkehrsunternehmen durchdachte Gesamtkonzepte für den Bahn-Güterverkehr. Als ein etabliertes Eisenbahnverkehrsunternehmen auf dem europäischen Streckennetz stehen nachhaltige Transportkosteneinsparung und Qualitätsverbesserung beim Verkehrsträger Bahn im Vordergrund. Dabei werden für Kunden auch außerhalb des Konzerns Eisenbahnverkehrs- und Dienstleistungen im Güterverkehr durchgeführt. Darüber hinaus entwickelt das Unternehmen neue prozessoptimierte Transportkonzepte für den internationalen Verkehr unter Nutzung eines um- fassenden Netzwerkes. Die Cargo Service GmbH bietet ein umfassendes Dienstleistungsangebot bei der Konzeption und Durchführung von Eisenbahntransporten im Güterverkehr wie z.B. Traktionsleistungen mit E-Trak- tion, Personalbereitstellung von z.B. Lokführer- bzw. Lotsen-Stellung, Wagenmeisterleistungen und Betriebsleitung und -führung für Anschluss- und Nebenbahnen. 14 / Gesellschaften
Gesellschaften / 15
voestalpine Standortservice GmbH Die voestalpine Standortservice GmbH, eine 100%ige Tochter der voestalpine Stahl GmbH, ist seit 2011 als Infrastrukturdienstleister für die Steel Division und Drittfirmen am Standort Linz tätig. Die Aufgabenbereiche reichen von Gebäudemanagement, Liegenschafts- und Verkehrsmanagement, Unternehmenssicherheit, Betriebsmedizin, Post-Servicecenter bis hin zu kaufmännischen Prozessen und Systemen. Betriebsfeuerwehr Die Betriebsfeuerwehr ist verantwortlich für den Betriebsbrandschutz am Standort Linz. Zusätzlich zur Brandbekämpfung und zur aktiven Gefahrenabwehr (technische Einsätze) ist die Betriebsfeu- erwehr im Sinne des gesamtheitlichen Brandschutzes auch ein kompetenter Ansprechpartner für den vorbeugenden Brandschutz. Neben den laufenden Überprüfungen und Kontrollen von Brand- schutzeinrichtungen wird auch großes Augenmerk darauf gelegt, dass die Mitarbeiter regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen absolvieren. Werkssicherung Das Leistungsspektrum der Werkssicherung der voestalpine Standortservice GmbH erstreckt sich von der Sicherheitsberatung über Planung und Aufschaltung von Alarmanlagen bzw. erstellen von Sicherheitskonzepten bis hin zur täglichen Arbeit eines modernen Sicherheitsdienstleisters. Hohe fachliche Qualifikation, persönlicher Einsatz und ständige Weiterbildung der Mitarbeiter einerseits sowie hervorragende Werkskenntnisse und die gute Zusammenarbeit mit internen und externen Blaulichtorganisationen andererseits gewährleisten eine optimale Sicherheitsdienstleistung nach letztem Stand der Technik. 16 / Gesellschaften
voestalpine Europlatinen GmbH Lasergeschweißte Platinen ermöglichen kreative Lösungen für mehr Sicherheit und weniger Gewicht im Automobil. Seit 1997 liefert voestalpine Europlatinen GmbH als 100%iges Tochterunter- nehmen der Metal Forming Division innovative Produkte in Großserie an namhafte Automobilprodu- zenten. Das Leistungsangebot der voestalpine Europlatinen GmbH umfasst die Entwicklung, Optimierung und qualitätsgesicherte Produktion von lasergeschweißten Platinen mit linearen, semi-linearen und nicht-linearen Schweißnähten sowie Stanzpressteilen für die Anwendung in der Automobilindustrie. Das Hauptprodukt ist die lasergeschweißte Platine. Diese entsteht durch das Fügen von zwei oder mehreren Blechen unterschiedlicher Dicke, unterschiedlicher Festigkeit und/oder unterschiedlicher Beschichtung mittels Laserstrahl und ist ein Vorprodukt für Pressteile für den Karosseriebau. Dieses maßgeschneiderte Produktangebot – im internationalen Sprachgebrauch als „Tailor Welded Blank“ bezeichnet – leistet neben der Verbesserung der Kosteneffizienz einen Beitrag zur Gewichts- reduzierung und damit zur Umweltrelevanz von Kraftfahrzeugen sowie zur Funktionsoptimierung der Karosseriebauteile. Gesellschaften / 17
Die Umweltpolitik der voestalpine Europlatinen GmbH Die voestalpine Europlatinen GmbH bekennt sich zur Charta für eine langfristig tragfähige Ent- wicklung (sustainable development) der Internationalen Handelskammer (ICC) sowie nach den Umweltleitlinien des voestalpine-Konzerns. Mit den im Folgenden festgeschriebenen Absichten und Zielsetzungen hinsichtlich Umwelt, ver- pflichtet sich die voestalpine Europlatinen GmbH zur ständigen Verbesserung der betrieblichen Leistungen zum Schutz der Umwelt am Standort. Zur Verringerung der Umweltauswirkungen bringen wir die beste verfügbare und wirtschaftlich vertretbare Technik zur Anwendung. Die Einhaltung der relevanten gesetzlichen Umweltschutzbestimmungen ist uns dabei eine Selbstver- ständlichkeit. � Wir betrachten Umweltschutz als wichtige Aufgabe der Unternehmensführung. � Wir betreiben ein Umweltmanagementsystem zur Umsetzung unserer umweltpolitischen Leitlinien in konkretes Handeln. � Der Aufbau des Umweltmanagementsystems erfolgt in Übereinstimmung mit ISO 14001 und EMAS. � Wir fördern Wissen und Verantwortungsbewusstsein unserer Mitarbeiter und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen. � Wir verwenden Rohmaterialien und Energien so sparsam wie möglich. � Wir vermeiden und reduzieren die von unseren Produktionsprozessen und Tätigkeiten ausgehenden Umweltauswirkungen so weit als möglich. � Wir führen einen offenen und sachlichen Dialog mit Kunden, Behörden, Anrainern und der interessierten Öffentlichkeit. � Der stofflichen und thermischen Verwertung wird der Vorzug gegeben. � Wir tragen durch unsere Produktentwicklung zu einer Verringerung der Umweltauswirkung während der Produktionsphase bei (Gewichtsersparnis, geringerer Treibstoffverbrauch, verbesserter Materialeinsatz). Die Geschäftsführung der voestalpine Europlatinen GmbH bekennt sich ausdrücklich zu den angeführten Grundsätzen. 18 / Sonderthema
voestalpine Grobblech GmbH Die voestalpine Grobblech GmbH ist eine 100%ige Tochter der voestalpine Stahl GmbH mit Sitz in Linz/Österreich und steht für Produkte und Lösungen, die in hochqualitativen und anspruchsvollen Nischen zum Einsatz kommen. Weltweit ist das Unternehmen Lieferant für die Energieindustrie von thermomechanisch gewalzten Konstruktionsstählen für Offshore-Plattformen und sauergasbeständige Röhrenbleche sowie hoch- feste Tiefseebleche für den Pipelinebau. Als größter Hersteller für walzplattierte Bleche und Böden in Europa bietet die Gesellschaft Mantelbleche und Böden für den anspruchsvollen Kesselbau aus einer Hand. Zudem agiert die voestalpine Grobblech GmbH als innovativer Problemlöser für den Stahl- und Brückenbau und ist Premiumlieferant für hochfeste und verschleißfeste Stähle im Bereich der Fahrzeug-, Kran- und Bergbauindustrie. Die Produkte der voestalpine Grobblech GmbH kommen dort zum Einsatz, wo extreme Bedin- gungen herrschen. Außergewöhnliche Festigkeit und Zähigkeit, hoher Verschleißwiderstand und Langlebigkeit stehen im Fokus der Produktpalette. Sonderthema / 19
Klimaschutz Wir behalten beim Thema Klimaschutz die Details im Auge Stahl kommt eine Schlüsselrolle zu, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Aus tech- nischen und ökonomischen Gründen kann man Stahl an vielen Stellen nicht durch alternative Werkstoffe ersetzen. Für Kraftwerksbauten oder die Nutzung der Windenergie ist er praktisch unverzichtbar. Der Großteil der Minderungspotenziale ist ausschließlich durch die Anwendung von Stahl und nicht durch andere Werkstoffe zu realisieren. Eine leistungsfähige Stahlindustrie, welche die erforderlichen innovativen Stahlprodukte liefern kann, ist ein wichtiger Beitrag zu einer erfolg- reichen Klimapolitik. Nichtsdestotrotz ist die voestalpine auch darum bemüht, bereits bei der Her- stellung von Stahlprodukten laufend Energieeffizienzpotenziale auszuloten und zu lukrieren sowie Technologieentwicklungen mitzubegleiten um damit verbunden wiederum einen entsprechenden CO2-Reduktionseffekt zu erzielen. Unsere Prämissen: � Strengstes Emissions-Monitoring für einen nachhaltigen Produktionsprozess � Aktive Forschung an Umwelttechnologien für die Entwicklung CO2-ärmerer Stahlerzeugungsprozesse � Entwicklungen zur Energierückgewinnung und höchsten Effizienz für entsprechende CO2-Reduktionseffekte � Wir wenden die besten verfügbaren Techniken an, denn als Schnittstelle zu den natürlichen Ressourcen, stehen wir am Anfang aller Wertschöpfungsketten. � Wir setzen uns dafür ein, dass die Werkstoff erzeugende Industrie zentraler Bestandteil der Strategie der EU ist, denn die Effekte über Wertschöpfungsketten, Recyclierbarkeit, Nebenprodukte und Lebenszyklen müssen berücksichtigt werden. � Wir lehnen Eingriffe in das Emissionshandelssystem, die zu einer zusätzlichen Belastung der Werkstoff erzeugenden Industrie führen, ab, denn sie beeinträchtigen die ohnehin schwierige wirtschaftliche Situation Europas. Statt dessen befürworten wir eine zukunftsorientierte und innovationsgetriebene Klimapolitik auf Basis technologisch und wirtschaftlich erreichbarer Zielvorgaben. 20 / Klimaschutz
Umweltpolitische Herausforderungen Fahrpläne 2050 – Die Vision der EU-Kommission Über unsere aktive Arbeit am Klimaschutz hinaus müssen wir uns als wirtschaftlicher Verantwor- tungsträger auch den Herausforderungen der Politik stellen, wenn wir heute zukunftsweisende Entscheidungen treffen. Im Mittelpunkt der EU-Fahrpläne 2050 stehen radikale Einschränkungen des Ressourcenver- brauchs, die Verringerung von CO2-Emissionen und der Umstieg auf erneuerbare Energien. Durch- aus sinnvolle Forderungen, die aber auch entscheidende Hindernisse für zukünftiges Wachstum sein können. 2050 Fahrpläne – Die Vision der EU-Kommission Abbildung: Vision der europäischen Kommission für eine nahezu CO2-freie Entwicklung in Europa bis 2050. Klimaschutz / 21
Life Cycle Assessment (Ökobilanz) Auf die ganzheitliche Betrachtung kommt es an! Unter Ökobilanz versteht man die systematische Analyse eines Produktes von der Wiege bis zur Bahre. Dazu gehören sämtliche Umweltauswirkungen während der Produktion, der Nutzungsphase und der Entsorgung des Produktes sowie vor- und nachgeschaltete Prozesse (z.B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe). Systematisch analysieren wir unter Einbeziehung sozialer, wirtschaftlicher und technischer Aspekte die Umweltauswirkungen unserer Produkte auf dem gesamten Lebensweg. Als wichtiges Werkzeug setzen wir die Ökobilanz zur zielorientierten Entwicklung und Verbesserung von Produkten und Prozessen ein. So optimieren wir Stoffflüsse in der Produktion und sorgen für den schonenden Einsatz von Rohstoffen. Notwendigkeit von LCA in der Stahlindustrie � Ökobilanz als wichtiges Werkzeug zur zielorientierten Entwicklung und Verbesserung von Produkten und Prozessen während der gesamten Wertschöpfungskette. � LCA dient zur Optimierung von Stoffflüssen und damit zur Schonung von Rohstoffeinsätzen, sowie zur Forcierung des Recyclinggedankens. Ein Team der voestalpine ist aktiv in Arbeitsgruppen und Interessenvertretungen wie z.B. der EUROFER und der World Steel Association eingebunden. 22 / Life Cycle Assessment
Stahl ist Teil der Lösung! Der Stahlkreislauf Stahl ist nahezu 100% recyclierbar und findet sich heute in praktisch allen Lebensbereichen wie- der. Er macht unser Leben komfortabler, umweltfreundlicher, mobiler und sicherer. Mit Liebe zum Detail optimieren wir bei der Herstellung von Stahl die Nutzung kostbarer Ressourcen. Mit unserer Kraft für Innovationen schaffen wir die Grundlage moderner Energie- und Mobilitäts- konzepte und damit eine verbesserte Klimasituation. 1 2 9 4 8 3 5 6 7 1 Stahlwerk: Stahl. Zur Produktion von einer Tonne 6 Heckklappe. Eine Heckklappe besteht aus Rohstahl werden etwa 250 kg Schrott verwendet. zehn verschiedenen Pressteilen. 2 Stahlwerk: Edelstahl. Ein Abstich im 7 Ersatzteil: Heckklappe. Wir fertigen Stahlwerk enthält 60 Tonnen Werkzeugstahl. Komponenten für die neuesten Automodelle und Ersatzteile für die nächsten 10 bis 15 Jahre. 3 Coils/Stahlband 8 Recycling/Zerkleinerung: Werkzeugstahl. 4 Edelstahlblock: Werkzeugstahl. Zur Diese Maschinen sind je nach Produkt mit Fertigung eines neuen Automodells werden 50 bis 100 Messern aus Edelstahl ausgestattet. 1.500 verschiedene Werkzeuge eingesetzt. 9 Schrottwürfel 5 Presswerk. Für eine Heckklappe werden etwa 30 kg Flachstahl benötigt. Life Cycle Assessment / 23
24 / Umweltmanagement
Umweltmanagement am Standort Linz Effizienter, zentraler, zielgerichteter: So zeigt sich das Umweltmanagement nach der Neuausrichtung vor ca. zwei Jahren. Ein wichtiger Bestandteil des Umweltmanagements ist die Umweltprüfung, die durch die EMAS- Validierung bzw. die ISO-14001-Zertifizierung der Division Stahl jährlich vorgeschrieben ist. Diese Prüfung wurde einheitlicher und damit effizienter gestaltet. Die Tätigkeiten wurden gebündelt, um Doppelgleisigkeiten zu vermeiden. Auch die Betriebe vor Ort profitieren vom neu gestalteten Umweltmanagement – insbesondere von der Darstellung der Kernindikatoren und Umweltrisiken hin bis zum Umweltprogramm. Ein anspruchsvolles Emissions- und Stoffstrom-Monitoring bildet die Basis für einen detaillierten Kenntnisstand der Umweltrelevanz unserer Produktionsprozesse. Damit sind die Voraussetzungen zum Erkennen und Umsetzen von Optimierungspotenzialen Richtung Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz geschaffen. Durch die Konzentration auf die wesentlichen Umweltkennzahlen können Handlungsfelder rascher ausgemacht und Veränderungen gezielter eingeleitet werden. Das Monitoring ist unter anderem die Basis für das Erkennen und Festlegen ökologisch sinnvoller und ökonomisch wertvoller Umweltmaßnahmen. Durch die Kommunikation und das Aufzeigen von Veränderungen in einem Betrachtungszeitraum geht man fachspezifisch der Ursache auf den Grund und kann rechtzeitig negativen Entwicklungen entgegenwirken. Mit der Realisierung zahlreicher Maßnahmen im Bereich Luftreinhaltung, Wasserwirtschaft, Energiemanagement sowie Abfall- und Kreislaufwirtschaft konnten die Emissionen der Produk- tionsanlagen wesentlich gesenkt werden. Dabei wird einerseits versucht, über Prozessopti- mierungen Emissionen möglichst zu vermeiden und andererseits verbleibende Emissionen mit- tels Nachsorgeeinrichtungen (End-of-Pipe-Maßnahmen) nach dem letzten Stand der Technik zu vermindern. Umweltmanagement betrifft jeden Mitarbeiter. Auch die Mitarbeiter werden nun aktiver und zielgerichteter in die Umweltaktivitäten einge- bunden und informiert – beispielsweise über die neuen Methoden der Umweltprüfung und über den kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Dadurch erfolgt unter anderem eine bessere Sensibilisierung für das Thema Umwelt. Umweltmanagement / 25
Umweltprogramm der Gesellschaften Umweltprogramm 2013 In der nachfolgenden Tabelle werden die wesentlichsten Umweltmaßnahmen, der jeweils im Um- weltscope inkludierten Gesellschaften, aufgelistet, welche zur Verbesserung der Umweltleistung beitragen. Zusätzlich zum Umweltprogramm werden eine Reihe von Umweltmaßnahmen in den einzelnen Gesellschaften entwickelt und umgesetzt. Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin Status voestalpine Kokerei-Areal: Funnel Sanierung Altlast Reduktion von PAK F&G: 31.12.2013 in Umsetzung Stahl GmbH and Gate (F&G): Ver- 076 „Kokerei Linz“ – im Grundwasser bzw. BLA: 31.12.2022 hindern der Ausbrei- Teilabschnitt 1: BTEX in der Bodenluft tung umweltrelevanter Sicherung der ge- Schadstoffe im Grund- sättigten Bodenzone wasser verbunden mit mittels „Funnel & einer internen Grund- Gate-System“ (F&G) wassernutzung. und Absaugung von BLA: Reduktion des BTEX-kontaminierter BTEX-Gehaltes im Bodenluft aus der zukünftigen Aushub- ungesättigten Boden- material zone (Bodenabluftab- saugung BLA) Standort Steyrling Rohkalkerzeugung: Errichtung einer neuen Reduktion diffuser 31.12.2014 in Umsetzung Reduktion der diffusen Aufbereitungsanlage (Um- Staubemissionen um Staubemissionen stellung der Förderung auf ca. 300 t PM10/Jahr Schachtstollentransport) voestalpine TFS4/Adjustage: Anschaffung einer Reduktion diffuser 30.08.2014 in Umsetzung Giesserei Erweiterung der neuen Filteranlage mit Staubemissionen Investmentabwicklung Linz GmbH Entstaubungsanlage für Einhausungen und um ca. 20 t/Jahr nur in Sommerstillstand die Arbeitsplätze Absaughauben für alle möglich, Zeitplan ArcAir Fugen bestehenden Arbeits- für 2013 konnte nicht plätze realisiert werden voestalpine Reduktion des Pilotprojekt: Einführung Einsparung 31.03.2014 in Umsetzung Cargo Service GmbH Stromverbrauchs umweltschonende ca. 250 MWh/Jahr, Terminverschiebung Fahrweise bei Eisen- das sind ca. 2,5% Verzögerung bahntransporten Schulungsablauf voestalpine Einsparung von CO2- Nutzung von Erhöhung des Versand- 31.3.2014 in Umsetzung Logistik Service GmbH Emissionen kombinierten Transport- anteils per Bahn um Wegen beim Versand von möglichkeiten: ca. 10% derzeitiger Stahlprodukten Verlagerung des Trans- Marktsituation ports von Stahlpro- verschoben. dukten von LKW auf Bahntransport voestalpine Technische Medien/ Verstärkung der Einsparung ca. 14.000 31.03.2014 neue Maßnahme Stahl GmbH Hochofen: Reduktion Elektrofilter und An- MWh/Jahr Fackelverluste passung der Gicht- gasdruckerhöhung an die erhöhte Druck- spitzenbelastung zur optimierten Ver- wertung von Gichtgas im Hüttennetz voestalpine Hochöfen 8 m: Benetzung von Koks mit Vermeidung von 31.10.2013 neue Maßnahme Stahl GmbH Reduktion diffuser Benetzungsmittel (ca. diffusen Emissionen, Staubemissionen bei 1% Staubbindemittel, Reduktion der diffusen den Kokstransport- 99% Wasser) Emissionen um 85% bändern voestalpine Optimierung der Installation eines Doku- Durchgängige 30.04.2013 neue Maßnahme Grobblech GmbH Auslesung für die mentationsgerätes auf Dokumentation der Abwasserbeprobung dem Probenahmegerät Probenziehung zur automatisierten Dokumentation über die mengenproportionale Abwasserbeprobung voestalpine Betriebsfeuerwehr: Festlegung zur einheit- Optimierte Entsorgung 30.11.2013 neue Maßnahme Standortservice GmbH Einheitliche Vorgehens- lichen Regelung bei Ent- von Löschpulver weise bei Entsorgung sorgung von Löschpulver von Löschpulver (Vorgabedokument) und Schulung der Mitarbeiter 26 / Umweltprogramm
Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin Status voestalpine Medienmessung Einbau einer Mengen- Reduzierung Misch- 30.04.2013 neue Maßnahme Anarbeitung GmbH Längsteilzentrum messung (Schreiber) in dampf von 825 t/Jahr (Heizung): Optimierung der Sauerstoffleitung zur und 66.000 m3/Jahr des Dampf- und optimierten Aufzeich- Sauerstoff Sauerstoffverbrauches nung tatsächlicher Verbräuche zur Redu- zierung übermäßiger Dampfverbräuche und Verluste voestalpine Einsparung von Kauf von zwei neuen Kraftstoffersparnis von 31.03.2014 neue Maßnahme Logistik Service GmbH Dieselkraftstoff bei der Diesellokomotiven mit ca. 15% = 2 L/h Diesel internen Werksbahn Start/Stop-Technik weniger Verbrauch, d.h. (Investitionssumme 16.000 L Diesel Kraft- € 3 Mio.) stoffersparnis pro Lok und Jahr voestalpine Lasertausch Austausch der beste- Reduzierung Strom- 30.08.2013 neue Maßnahme Europlatinen GmbH Schweißanlagen henden gemeinsamen verbrauch um ca. 580 Optimierung 6-kW-CO2-Lasers auf MWh pro Jahr bzw. Energieeffizienz einen 6 kW direkt Reduzierung der CO2- diodengepumpten Emissionen um Festkörperlaser ca. 200 Tonnen/Jahr Die voestalpine Anarbeitung GmbH ist seit 2013 zusätzlich zu den anderen Gesellschaften im Umweltprogramm vertreten. Umweltprogramm / 27
Umgesetzte Umweltaktivitäten Auszug der umgesetzten Umweltaktivitäten im Kalenderjahr 2012 am Standort Linz. Gesellschaft Ziel Maßnahme Kennzahl Termin voestalpine TG1: 4,2 m Quarto: Optimierung der Verringerung der 31.12.2012 Grobblech GmbH Reduktion der NOx- Prozessführung für NOx-Emissionen Emissionen beim Sonderfahrweisen auf max. 500 mg/Nm³ Stoßofen 1 beim Stoßofen 1 voestalpine Sinteranlage: Errichtung einer NOx-Einsparungspotenzial 31.12.2012 Stahl GmbH Reduktion der DeNOx-Anlage ca. 400 t/Jahr NOx-Emissionen voestalpine Sinteranlage: Umstellung des Reduktion des gefährlichen 31.07.2012 Stahl GmbH Reduktion von Adsorptionsmittels Abfalls ca. 2.000 Tonnen gefährlichen von Kalkhydrat (Genaue Spezifikation Abfällen aus der auf Natrium- der reduzierten Menge erst Meros-Anlage hydrogencarbonat nach einjährigem Betrieb der DeNox-Anlage möglich, da der SO2-Grenzwert erst danach festgelegt werden kann und die eingesetzte Menge des Natriumhydrogen- carbonats davon abhängig ist.) voestalpine Reduktion des Errichtung einer Einsparung: 31.12.2012 Standortservice GmbH Streusalzverbrauchs Feuchtsalzaufbe- Streusalz auf Verkehrsflächen reitungsanlage ca. 200 t/Jahr voestalpine Luftkompressor: Implementierung Reduzierung 30.04.2012 Europlatinen GmbH Optimierung eines neuen Luftkom- Stromverbrauch Energieeffizienz pressors und einer neuen um 30 MWh/Jahr Steuerung für die älteren Kompressoren 28 / Umgesetzte Umweltaktivitäten
Sanierung der Altlast O76 „Kokerei Linz“ In den nächsten mindestens zehn Jahren wird die Altlast O76 „Kokerei Linz“ auf dem Gelände der voestalpine gesichert bzw. saniert. Durch die weitgehende Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde der Untergrund stark kontaminiert. Das zeigt auch das Ergebnis umfangreicher Untersuchungen. Im Oktober 2012 erfolgte für die Sanierung der Altlast O76 „Kokerei Linz“ mit einer Gesamtfläche von 351.000 Quadratmetern der offizielle Startschuss. Die Kosten des Gesamtprojektes belaufen sich auf rund 154 Mio. EUR. Das Kokereiareal wurde 1942 errichtet und nach den weitgehenden Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut und in Betrieb genommen. Durch diese Zerstörungen liegen im Untergrund des Altstandortes massive Kontaminationen vor. Ausgehend von diesen Untergrund- verunreinigungen findet ein erheblicher Schadstoffeintrag in das Grundwasser statt. Dabei hat sich im Grundwasser eine Schadstofffahne von mehreren hundert Metern Länge ausgebildet. In den Jahren 2003 bis 2008 wurden vom Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und dem Landeshauptmann von Oberösterreich ergänzende Untersuchungen an der Verdachtsfläche „Kokerei Linz“ veranlasst. Darauf aufbauend wurde seitens des Umwelt- bundesamtes eine Gefährdungsabschätzung für die damalige Verdachtsfläche durchgeführt. Dies führte zu einer Ausweisung des Areals als Altlast mit der Einstufung in die höchste Pri- oritätenklasse 1. Für das Sanierungsprojekt kann deshalb eine Förderung von bis zu 95 Prozent ausgeschöpft werden. In der Sanierungsvariantenstudie von 2009 wird folgende Maßnahmenkombination zur Sicherung und Sanierung der Altlast O76 „Kokerei Linz“ vorgeschlagen. � Funnel & Gate-System zur Grundwasserabstromsicherung � Teilräumung der ungesättigten Bodenzone, Bodenwäsche und Wiederverfüllung � Bodenluftabsaugung in der ungesättigten Bodenzone � Schadstoffphasenabschöpfung in der gesättigten Bodenzone Die jetzt in Angriff genommene Sanierung erfolgt in Teilschritten und wird sich aufgrund der räumlichen Dimensionen über mindestens zehn Jahre erstrecken. Für die voestalpine ist es entscheidend, dass auch die letzten Altlasten jetzt umfassend gesichert und saniert werden, gleichzeitig aber der laufende Anlagenbetrieb am Standort Linz nicht behindert wird. Das sanierte Kokereiareal soll daraus für betriebliche Zwecke wieder nutzbar sein und auch das gereinigte Grundwasser soll wieder als teilweiser Ersatz des Donauwassers zur Verfügung stehen. Der voestalpine-Konzern wird sich mit rund sieben Millionen Euro an der Sanierung der Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg beteiligen und damit auch seinen Beitrag leisten. Altlast-Sanierung Kokerei / 29
Produktionskennzahlen und Energie Die nachfolgend dargestellten Produktionskennzahlen stellen die wesentlichen umweltrelevanten Zahlen für die von dieser Umwelterklärung umfassten Gesellschaften dar. Standort Linz Produktionsmenge Einheit KJ 2011 KJ 2012 Rohstahl (RSt) Mio t 5,24 5,33 Produkte Einheit KJ 2011 KJ 2012 Warmband ungeteilt Mio t 1,0 1,1 Kaltband und Elektroband Mio t 0,9 0,9 verzinktes Band Mio t 1,8 1,8 organisch beschichtetes Band Mio t 0,3 0,3 Grobblech Mio t 0,7 0,6 HO-Schlacke und LD-Schlacke Mio t 1,5 1,8 Gussstücke t 7.479 7.309,8 lasergeschweißte Platinen t 120.638 90.595 Form- und Scherenzuschnitte t 51.608 57.057 Energie Einheit KJ 2011 KJ 2012 Erdgas TWh 4,4 4,4 Schweröl 1) Mio t 0,13 0,11 elektrischer Strom (Fremdbezug) TWh 0,37 0,49 Standort Steyrling Produkte Einheit KJ 2011 KJ 2012 Branntkalk (BK) Mio t 0,35 0,31 Wasserbausteine Mio t 0,016 0,013 Splitt (ungebrannt) Mio t 0,49 0,46 Energie Einheit KJ 2011 KJ 2012 Erdgas GWh 332 301 elektrischer Strom GWh 14 14 1) Einsatz als Reduktionsmittel im Hochofen 30 / Produktionskennzahlen
Durch den Einsatz von Kunststoffen im Hochofenprozess (z.B. aufbereitete Schredderrückstände, Gewerbe-, Produktions-, Verpackungs- und Haushaltsabfälle) werden Primärressourcen eingespart. Produktionskennzahlen / 31
Kernindikatoren Die Kernindikatoren beziehen sich auf die Gesamtrohstahlproduktion in Tonnen bzw. auf die Branntkalkproduktionsmenge in Tonnen. Standort Linz absolute Menge spezifische Menge Produktionsmenge Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Rohstahl (RSt) Mio t 5,24 5,33 Energieeffizienz Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Gesamtenergieverbrauch TWh 26,3 26,1 MWh/tRSt 5,0 4,9 Anteil erneuerbarer Energie 1) TWh 0,16 0,29 MWh/tRSt 0,03 0,05 Materialeffizienz Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Erz Mio t 7,2 7,2 t/tRSt 1,4 1,4 Schrott 2) Mio t 1,4 1,4 t/tRSt 0,3 0,3 gebrannter Kalk Mio t 0,3 0,3 t/tRSt 0,1 0,1 Kalksplitt Mio t 0,5 0,5 t/tRSt 0,1 0,1 Kohle Mio t 1,8 1,8 t/tRSt 0,3 0,3 Koks Zukauf Mio t 0,5 0,5 t/tRSt 0,1 0,1 Wasser Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Donauwasser Mio m³ 592,9 581,3 Grundwasser Mio m³ 28,0 27,4 Trinkwasser Mio m³ 0,1 0,1 Gesamt Mio m³ 621,0 608,8 m³/tRSt 118,5 114,3 Emissionen Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Staub (diffus und gefasst) t 245 234 kg/tRSt 0,05 0,04 PM10 t 202 193 kg/tRSt 0,04 0,04 NOx als NO2 t 3.188 3.122 kg/tRSt 0,61 0,59 SO2 t 3.979 4.112 kg/tRSt 0,76 0,77 CO t 60.362 61.520 kg/tRSt 11,52 11,55 CO2 3) Mio t 8,47 8,45 t/tRSt 1,63 1,59 Abfall Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 nicht gefährliche extern behandelte Abfälle t 137.167 159.795 kg/tRSt 26,2 30,0 davon hausmüllähnlicher t 1.256 1.381 kg/tRSt 0,2 0,3 Gewerbeabfall davon Altstoffe t 504 513 kg/tRSt 0,1 0,1 gefährliche extern behandelte Abfälle t 106.396 117.465 kg/tRSt 20,3 22,1 Deponie (werksintern) t 59.340 45.817 kg/tRSt 11,3 8,6 stoffliche Verwertung bei der t 595.468 509.226 kg/tRSt 113,6 95,6 Rohstahlproduktion Übernahme von externen t 101.190 74.288 kg/tRSt 19,3 13,95 Abfällen zur stofflichen Verwertung bei der Rohstahlproduktion Biologische Vielfalt Gesamtfläche des Standortes 4) m² 4.964.000 1) Erhebung des Anteils an erneuerbare Energien gemäß Stromkennzeichnung aus dem bezogenen Fremdstrom. Dabei wurden für das Kalenderjahr 2012 die Anteile aus Wasserkraft (51,85%), Biomasse fest (3,67%), Biomasse flüssig (0,02%), Biogas (1,03%), Windenergie (4,39%), Photovoltaik (0,19%), Abfall mit hohem biogenem Anteil (1,13%), Deponiegas (0,04%) und Klärgas (0,03%) berücksichtigt. 2) Schrottmenge gesamt 3) aus EZG-Monitoring 4) Der Kernindikator „Biologische Vielfalt“ bezieht sich auf die Fläche des Werksgeländes des Standortes Linz laut Kataster vom Dezember 2012. Andere Treibhausgase wie Methan und FCKW werden nur in sehr geringen Mengen emittiert (ca. 60 Tonnen Methan und ca. 90 kg FCKW). 32 / Kernindikatoren Das QSU-Management
Standort Steyrling absolute Menge spezifische Menge Produktionsmenge Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Branntkalk (BK) Mio t 0,35 0,31 Energieeffizienz Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Gesamtenergieverbrauch TWh 0,35 0,34 MWh/tBK 1,00 1,07 Anteil erneuerbarer Energien 1) TWh 0,006 0,009 MWh/tBK 0,02 0,03 Materialeffizienz Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Kalk zur Branntkalkproduktion Mio t 0,6 0,6 t/tBK 1,8 1,8 Emissionen Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 Staub 2) t 1,1 1,4 kg/tBK 0,003 0,004 Staub (berechnete diffuse Emissionen) t 1.200 1200 kg/tBK 3,41 3,81 NOx als NO2 2) t 17 20 kg/tBK 0,05 0,06 CO2 3) Mio t 0,336 0,303 t/tBK 0,96 0,96 Abfall Einheit KJ 2011 KJ 2012 Einheit KJ 2011 KJ 2012 nicht gefährliche extern behandelte Abfälle t 82,1 66,9 kg/tBK 0,23 0,21 gefährliche extern behandelte Abfälle t 5,3 6,3 kg/tBK 0,02 0,02 stoffliche Verwertung bei der Rohstahlproduktion 4) t 6,5 6,0 kg/tBK 0,02 0,02 Biologische Vielfalt Gesamtfläche des Standortes 5) m² 1.303.000 1) Erhebung des Anteils an erneuerbare Energien gemäß Stromkennzeichnung aus dem bezogenen Fremdstrom. Dabei wurden für das Kalenderjahr 2012 die Anteile aus Wasserkraft (51,85%), Biomasse fest (3,67%), Biomasse flüssig (0,02%), Biogas (1,03%), Windenergie (4,39%), Photovoltaik (0,19%), Abfall mit hohem biogenem Anteil (1,13%), Deponiegas (0,04%) und Klärgas (0,03%) berücksichtigt. 2) Emission der Kalköfen 3) aus EZG-Monitoring 4) stoffliche Verwertung am Standort Linz 5) Der Kernindikator „Biologische Vielfalt“ bezieht sich auf die Fläche des Standortes Steyrling laut Kataster vom Dezember 2012 Das QSU-Management Kernindikatoren / 33
Luftreinhaltung Die voestalpine ist bestrebt, während des Produktionsprozesses entstehende Luftschadstoffe zu vermeiden bzw. zu vermindern, um die Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten. Die Anwendung der jeweils besten verfügbaren Technologien ist dabei oberste Prämisse. Unternehmensbereich Anlage Halbstundenmittelwert (mg/mn3) gemessener Jahresmittelwert (mg/mn³) Grenzwert NOx als NO2 KJ 2011 KJ 2012 Kraftwerk Block 06 100 79 82 Block 03 100 51 50 Block 04 100 44 44 Block 05 100 43 45 Block 07 100 56 43 Gas- und Dampfturbine 33 22 24 Hochofen – Gebläsezentrale Gebläsezentrale 2 – Kessel 1 100 5 5 Gebläsezentrale 2 – Kessel 2 100 außer Betrieb 11 Warmwalzwerk Stoßofen 06 430 172 165 Stoßofen 07 430 194 198 Hubbalkenofen 1 1) 126 149 Sinteranlage Sinterband 5 350 244 221 2) Kaltwalzwerk Feuerverzinkungsanlage III 250 128 128 Feuerverzinkungsanlage IV 250 117 115 Feuerverzinkungsanlage V 250 105 107 Grobblech Stoßofen 1 500 332 348 Stoßofen 2 1) – 318 3) Grenzwert SO2 KJ 2011 KJ 2012 Kraftwerk Block 06 200 115 80 Block 03 200 123 112 Block 04 200 132 121 Block 05 200 130 123 Block 07 200 119 118 Gas- und Dampfturbine 67 41 43 Hochofen Gießhallenentstaubung HO-A 350 – 99 4) LD-Stahlwerk Sekundärentstaubung 1 101,5 5) 49 44 Warmwalzwerk Stoßofen 06 200 63 64 Stoßofen 07 200 62 59 Kokerei Schwefelsäure- und Gasreinigungsanlage 1.000 6) 432 431 Sinteranlage Sinterband 5 350 278 328 Grobblech Stoßofen 1 200 130 130 Grenzwert CO KJ 2011 KJ 2012 Kraftwerk Block 03 100 4 2 Block 04 80 5 5 Block 05 80 8 7 Block 07 80 7 2 Gas- und Dampfturbine 33 4 2 Hochofen Gebläsezentrale 2 - Kessel 1 80 0,2 0,2 Gebläsezentrale 2 - Kessel 2 80 außer Betrieb 0,1 Bandbeschichtung Bandbeschichtung 1 100 4 5 Bandbeschichtung 2 100 6 8 Die in der Tabelle angeführten Emissionskonzentrationen sind jeweils auf den gesetzlich (z.B.: Emissionsschutzgesetz für Kesselanlagen, Verordnung für Eisen und Stahl) bzw. den bescheidmäßig festgelegten Sauerstoffgehalt bezogen. 34 / Luftreinhaltung Das QSU-Management
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