2020/2021 Bergbahnen Graubünden
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Bergbahnen Graubünden (BBGR) Marcus Gschwend Geschäftsführer Postfach 17, CH-7083 Lantsch/Lenz Tel. +41 (0)81 936 61 81 info@bbgr.ch www.bbgr.ch Copyright: Alle Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Titelbild: Geordneter und gelenkter Anstehbereich, Sesselbahn Totalp – Parsenn, © Davos Klosters Bergbahnen AG, Johannes Hüchelheim Gestaltung: Patrizia Zanola, Zürich Balsam für die Seele, © Davos Klosters Bergbahnen AG, Johannes Hüchelheim
Inhaltsverzeichnis 1. Vorwort des Präsidenten 4 4. Facts & Figures 28 2. Aus der Vereinstätigkeit 6 5. Dank 32 2.1 Vorstand 6 6. Jahresrechnung 34 2.2 Geschäftsstelle 6 Bilanz 34 2.3 Mitgliederwesen 7 Erfolgsrechnung 35 2.4 Aus- und Weiterbildung 9 7. Revisorenbericht 36 2.5 Marketing, Produkte, Verkauf 11 8. Mitglieder und Organe 37 2.6 Projekte 16 8.1 Ordentliche Mitglieder 37 2.7 Politisches 17 8.2 Befreundete Mitglieder 38 3. Beziehungen zu Dritten 24 8.3 Ehrenmitglieder 38 3.1 Seilbahnen Schweiz (SBS) 24 8.4 Verbandsorgane 38 3.2 ITG – Interessengemeinschaft 8.5 Aus- und Weiterbildungsgremien 39 Tourismus Graubünden 25 3.3 Wirtschaftskammer Tirol – Fachgruppe Seilbahnen 26
1. Vorwort des Präsidenten Im Gegensatz zum abrupten und einschneidenden Welle rollte an und zu allem Übel haben unsere Saisonende 2019/20, mit dem Shutdown im März Nachbarländer schon sehr früh entschieden, den Be- 2020, war das Geschäftsjahr 2020/21 sogar in seiner trieb der Bergbahnen im Winter 2020/21 einzu- ganzen Länge von der Corona-Pandemie geprägt. schränken bzw. sogar ganz einzustellen. Der Druck Im Nachgang zum Shutdown vom Freitag, 13. auf die Schweiz stieg damit ins beinahe Unerträg- März 2020 wurde der Druck auf touristische Ange- liche. Und es waren Tendenzen spürbar, dass auch bote im Frühsommer 2020 enorm hoch. Die erneute wir auf das Abstellgleis gestellt werden sollten. Betriebsaufnahme der Bergbahnen im Juni 2020 Es brauchte ein geeintes und gezieltes Lobbying hat dann wesentlich dazu beigetragen diesen Druck auf kantonaler und nationaler Ebene, um Gegen- zu brechen, Nachfragespitzen ausgewählter tou- steuer zu geben und im November 2020 zu errei- ristischer Hotspots zu glätten sowie die Menschen chen, dass die Kompetenz zur Öffnung/Schliessung koordiniert und gelenkt zu den Tourismus- und der Skigebiete an die Kantone übertragen wurde. Freizeitangeboten in freier Natur zu befördern und In enger und konstruktiver Zusammenarbeit wur- damit ein sicheres Naturerlebnis in den Bergen zu den Mittel und Wege gesucht, um die Bergbahnen gewährleisten. offen zu halten. Gemeinsam wurde mit der kont- Viele Schweizerinnen und Schweizer verspürten rollierten Offenhaltung eine sinnvolle Strategie ge- nach dem Corona-Blues einen regelrechten Drang funden und auch konsequent umgesetzt. Ergänzt nach einem Tapetenwechsel bzw. nach Sommerfri- wurde diese Strategie – nach dem Vorbild der Weisse sche in den Bergen. Die Beschränkungen für Reisen Arena Gruppe (WAG) – mit dem Element der regel- ins Ausland in Kombination mit den ausgezeichne- mässigen Tests auf betrieblicher Ebene. Die Bündner ten Witterungsbedingungen im Sommer 2020 haben Strategie der Skigebietsöffnungen im Winter 2020/21 dazu geführt, dass sich nach harzigem Start eine hat sich als richtig herausgestellt und wird mittler- sehr starke Sommersaison 2020 entwickelt hat. Ne- weile sogar von den umliegenden Ländern gewür- ben den positiven Zahlen (Logiernächte, Frequenzen, digt und als beispielhaft herausgehoben. Ersteintritte) war vor allem auch erfreulich, dass Die Bündner Bergbahnen haben mit ihrem Ein- sehr viele neue und vor allem auch jüngere Gäste satz einen wesentlichen Beitrag geleistet, die Pande- in Graubünden begrüsst werden durften. mie nicht nur zu erdulden bzw. zu administrieren, Die sehr gute Sommerstimmung wurde dann im sondern ihr auch aktiv mit intelligenten Massnahmen Herbst aber deutlich getrübt. Die Unsicherheit im zu trotzen. Das geeinte und koordinierte Zusam- Umgang mit der Pandemie nahm stetig zu, eine zweite menspiel zwischen den privaten Leistungsträgern, «Gemeinsam können auch gewöhnliche Menschen aussergewöhnliche Resultate erzielen.» (Becka Schoettle) 4
den Branchenverbänden, der Politik sowie der Ver- gesetzt, der im Frühsommer 2020 mit der Ankur- waltung hat sowohl in gesundheitlicher wie auch belung der Abo-Verkäufe einen wertvollen Beitrag in volkswirtschaftlicher Hinsicht Wirkung gezeigt. zur Liquiditätssicherung geleistet hat. Herzlichen Dank der kontrollierten Öffnung der Skigebiete blieb Dank an Daniel Fust, CEO GKB, sowie Michael Graubünden ein volkswirtschaftlicher Schaden in Caflisch, Leiter Tourismusentwicklung, Amt für Wirt- Höhe von rund CHF 1 Milliarde erspart. Vor allem schaft und Tourismus Graubünden. aber blieben die prophezeiten Schreckensszenarien Ein weiteres und ebenfalls sehr wichtiges Element zum Glück für uns alle aus. der Bündner Mehrsäulenstrategie war die Test- und An dieser Stelle dürfen wir aber dennoch nicht Impfstrategie auf Ebene Kanton. An dieser Stelle einfach so zur Tagesordnung übergehen. Trotz er- gilt mein Dank Markus Wolf, CEO WAG, und Martin heblichem Mehraufwand für die Umsetzung der Bühler, Leiter kantonaler Führungsstab Graubün- Schutzkonzepte können zwar die meisten Bergbahn- den. Diese beiden Macher haben massgeblich dazu unternehmen die betrieblichen Kosten mittels den beigetragen, dass das Instrument des Testens zu Transporterträgen decken. Die notwendigen Ab- einer erfolgreichen «Waffe» gegen die Pandemie schreibungen sowie die betriebsnotwendigen In- wurde. Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle vestitionen zu tätigen bleibt aber nach wie vor eine auch Seilbahnen Schweiz mit dem neuen Direktor Herausforderung. Es braucht – nicht zuletzt auch Berno Stoffel. Neben der Person von Berno war es um Wettbewerbsverzerrungen mit dem Ausland zu auch ein grosses Glück, dass sich der nationale verhindern – zusätzliche Impuls- und Anschubpro- Branchenverband gerade noch rechtzeitig reorgani- gramme durch Bund und Kanton. Nur so kann Grau- siert hat! bünden, insbesondere auch im internationalen Ohne meine Vorstandskollegen und ohne Vergleich, die Wettbewerbs- und Entwicklungs- unseren Geschäftsführer Marcus Gschwend wäre fähigkeit des Wertschöpfungsmotors Bergbahnen es mir aber nicht möglich gewesen, dem Verband erhalten. als Fels in der Brandung in den letzten, sehr heraus- An dieser Stelle ist es mir ein grosses Anlie- fordernden Monaten Stimme und Gesicht zu ver- gen der Politik und Verwaltung, der Graubündner leihen. DANKE! Kantonalbank (GKB) sowie allen befreundeten Last but not least möchte ich aus vollem Herzen Branchen- und Partnerverbänden persönlich zu unserem Regierungsrat Marcus Caduff Danke danken. Der Austausch und die Kommunikation sagen. Gemeinsam durften wir uns für die Interes- während der gesamten Krisensituation waren ge- sen der Bergbahnbranche und für die Interessen prägt von Vertrauen, Transparenz und konse- unseres Kantons einsetzen. Wir dürfen dabei stolz quentem, lösungsorientiertem Handeln. Im Rahmen auf das Erreichte sein. Grazia vitg! der Round-Table-Gespräche mit der Regierung Trotz allem wird es auch weiterhin einen kühlen hat sich für mich eindrücklich gezeigt, dass die De- Kopf und eine sichere Hand bei der Bewältigung legierten der eingeladenen Wirtschaftsverbände der anstehenden Herausforderungen benötigen. Ich sich auf der Basis einer vertrauensvollen Wertschät- bin überzeugt, dass wir gemeinsam diese für alle zung zu echten Leadern in der Krise entwickelten. schwere Prüfung bestehen werden und dann gemein- Die GKB hat gemeinsam mit dem Kanton Grau- sam gestärkt in die Zukunft gehen können. bünden sowie BBGR alle Käuferinnen und Käufer eines Jahresabonnements einer Bündner Bergbahn Martin Hug mit einer oder zwei geschenkten Tageskarten über- Präsident BBGR rascht und damit einen wichtigen Wirtschaftsimpuls 5
2. Aus der Vereinstätigkeit 2.1 Vorstand 2.2 Geschäftsstelle Der Vorstand behandelte im Geschäftsjahr 2020/21 Die Tätigkeiten der Geschäftsstelle waren im Ge- an 7 ordentlichen Vorstandssitzungen und in Zir- schäftsjahr 2020/21, nebst den ordentlichen Auf- kularbeschlüssen insgesamt 51 Traktanden (Stand- gaben wie Pool-Administration graubündenCARD, ardtraktanden Protokoll, Mitteilungen und Varia Mitgliederwesen, Rechnungswesen, Kursadmi- nicht berücksichtigt). Hinzu kamen diverse digitale nistration und Statistik, primär durch die Covid19- Meetings, dies insbesondere im Herbst/Vorwinter. Pandemie bestimmt. Im Zeitraum Oktober 2020 Schwerpunkte bildeten die folgenden Themen: bis März 2021 war die Pandemie das dominierende – Covid19-Pandemie (Corona): Thema, für welches fast sämtliche personellen Position, Schutzkonzept, Festtagspaket, Skiterras- Ressourcen eingesetzt werden mussten. Dieses senlösung und Entschädigung Thema stand, in Kombination mit der Entwicklung – graubündenCARD: der Wintersaison 2020/21 (Monitor), auch bei Kommunikation, Pandemie-AGB, Erkenntnisse/ den Medien im Fokus. Anfangs interessierte der Erfahrungen «Schweizer Weg», anschliessend dessen Umset- – Seilbahnen Schweiz (SBS): zung, dann die Lösung der Skiterrassen und letzt- Strategie 2022-2026; Umsetzung Lohngleichstel- lich die Erkenntnisse sowie Ergebnisse der Winter- lungsanalyse; saison. Diese unfreiwillige, einseitige Ausrichtung – Neuausrichtung ITG hatte zur Folge, dass einige Sachgeschäfte und Pen- – Sachgeschäfte und Vernehmlassungen auf kanto- denzen liegen blieben, die es in den nächsten Mo- naler Ebene: naten abzuarbeiten bzw. wieder aufzunehmen gilt. IKSS-Reglement; Umsetzung Verordnung über den Besonders erwähnenswert ist im Geschäftsjahr Leitungskataster (KVLK); Schätzung von Trans- 2020/21 die Neuausrichtung und die damit einher- portanlagen; Umfrage orts- und branchenübliche gehende Verselbstständigung von SBS. Der Schwung Entlöhnung; der neuen Führung ist deutlich zu spüren, was – Inputs und Lobbying zu eidgenössischen Geschäften: BBGR entlastet und dessen Arbeit erleichtert. Die CO²-Gesetz; Revision Verkehrsregelverordnung Branche hat es praktisch in letzter Minute geschafft, (VRV) zur Erhöhung der Verkehrssicherheit bei die längst notwendigen Restrukturierungen zu E-Bikes; vollziehen. Nicht vorzustellen, hätte die Pandemie- – Technische Sachgeschäfte: bewältigung unter den Voraussetzungen vor der Umsetzung Behindertengleichstellungsgesetz überfälligen Neuausrichtung angegangen werden (BehiG); IKSS-Hilfsmittel Schlepplifte. müssen. Intern beschäftigte sich der Vorstand infolge der Covid19-Pandemie erstmals in der 54-jährigen Vereinsgeschichte mit der schriftlichen Durchfüh- rung der Generalversammlung sowie den übli- chen Geschäften wie Jahresbericht, Jahresrech- nung, Budget, Mitgliedschaften etc.. 6
2.3 Mitgliederwesen Im Geschäftsjahr 2020/21 gab es erfreulicher- Die Branchenorganisation BBGR umfasst per 30. weise sowohl bei den ordentlichen wie bei den Juni 2021 somit 52 ordentliche und vier befreundete befreundeten Mitgliedern je zwei neue Mitglieder. Von den ordentlichen Mitgliedern sind Mitglieder: 25 Unternehmen in der Region Mitte, 10 in der Re- – Ordentliche Mitglieder: gion Engadin/Südbünden, 10 in der Region Surselva Skilift Flensa, Seewis; Gemeinde Flims, Flims und 7 in der Region Davos Klosters tätig (vgl. Seite 37). – Befreundete Mitglieder: Die Mitgliederbeiträge, welche in Abhängigkeit Contoura AG, Chur; Seilplan GmbH, Grüsch zum erwirtschafteten Verkehrsertrag des Vorjahres zu entrichten sind, lagen zwischen CHF 268 und CHF 50‘974. Auf die absehbaren Schwankungen der Mitgliederbeiträge infolge der Pandemie ist BBGR vorbereitet. 7 Unternehmen (Weisse Arena Bergbahnen AG, Davos Klosters Bergbahnen AG, Engadin St. Moritz Mountains AG, Lenzer- heide Bergbahnen AG, Arosa Bergbahnen AG, Samnaun Berg- bahnen AG, Corvatsch AG) erwirtschaften 72.9 % oder rund CHF 168.9 Mio. des Bündner Verkehrsertrags. 19.8 % oder rund CHF 45.7 Mio. des Verkehrsertrages werden von 11 Mit- gliedern erwirtschaftet. CHF 16.8 Mio. oder 7.2 % des Ver- kehrsertrages entfallen auf 33 Mitglieder. Die Verteilung des Verkehrsertrags zeigt die Branchenstruktur auf. Die Bergbahnen Grüsch-Danusa AG entschied sich neu für einen Sommerbetrieb. Demnach haben 54 % oder 28 Bündner Bergbahnunternehmen sowohl im Winter wie im Sommer geöffnet. Sie erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2019/20 CHF 220.6 Mio. oder 93.4 % des Bündner Verkehrsertrages (ohne Andermatt-Sedrun). Die Älplibahn Malans ist die einzige Unternehmung, die nur im Sommer geöffnet hat. Nur 6 Unter- nehmen oder 11.5 % der Mitglieder, die über bodenunab- hängige Anlagen verfügen, verzichten auf ein Sommerangebot. Die reinen Winterbahnen erwirtschafteten 2019/20 CHF 10.7 Mio. oder 4.5 % des Bündner Verkehrsertrages. 7
174 oder 43.7 % der insgesamt 398 Anlagen der Bündner Bergbahnen sind bundeskonzessioniert und unterstehen der Aufsicht des Bundesamtes für Verkehr. Die restlichen 56.3 % oder 224 Anlagen sind kantonal konzessioniert und unterliegen der Aufsicht des Amtes für Landwirtschaft und Geoinformation Graubünden bzw. den Richtlinien des interkantonalen Konkor- dates über die nicht eidgenössisch konzessionierten Seilbahnen und Skilifte (IKSS). Ein Mitglied, die Luftseilbahn Rhäzüns- Feldis AG, hat öffentliche Erschliessunagsfunktion und verfügt deshalb über einen abgeltungsberechtigten Leistungsauftrag der öffentlichen Hand. Die Entwicklung der Schienentrassebahnen und der Pendel- bahnen verlief in den letzten 38 Jahren nahezu konstant. Die Anzahl der Skilifte hat hingegen abgenommen und die Anzahl Umlaufbahnen (Gondel- und Sesselbahnen) deutlich zuge- nommen. Die Kategorie Skilifte umfasst auch Kinder- respektive Ponylifte (2021: 112 Skilifte; 53 Kinderskilifte). Die Bündner Bergbahnen präparieren ihre Schneesportgebiete (Pisten, Winterwanderwege, Funparks) zurzeit mit insgesamt 276 Pistenmaschinen. Hiervon sind 72 Maschinen mit einem Dieselpartikelfilter ausgerüstet, die sich aus 7 Maschinen mit dieselelektrischem Antrieb (Treibstoffverbrauch -20 %), 22 Ma- schinen der neusten Generation mit Abgasrückgewinnungssys- tem SCR und Partikelfilter sowie 43 herkömmlichen Maschinen mit Partikelfilter zusammensetzen. Im Weiteren werden 85 Ma- schinen mit Abgasrückgewinnungssystem SCR eingesetzt und nur noch 119 Maschinen ohne SCR oder Partikelfilter. Waren es im Geschäftsjahr 2009/10 (Basiserhebung) rund 12.2 % der Pistenmaschinen, die mit umweltfreundlichen Technologien aus- gestatten waren, so sind es heute 56.9 %. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass sich der Maschinenpark fortlaufend er- neuert und dem Stand der Technik anpasst. Der Weg, auf einen staatlichen Zwang zur Auf-/Umrüstung mit umweltfreundlichen Technologien zu verzichten, war richtig. 8
2.4 Aus- und Weiterbildung Die Covid19-Pandemie hatte nicht nur Auswirkun- Patrouilleur WK, Ergänzende Schulung gen auf den Betrieb der Bündner Bergbahnen, Sprengberechtigte sondern auch auf die Veranstaltungen im Bereich Der verschobene 48. Wiederholungskurs (WK) der der Aus- und Weiterbildung. So wurden im Ge- Patrouilleure fand am 14./15. April 2021 mit 30 schäftsjahr 2020/21 die Pistenmaschinenführer- Teilnehmern unter der Leitung von Romano Meier, kurse und die KV-Projekttage abgesagt, der Patrou- Lenzerheide Bergbahnen AG (Kursleiter), und Corsin illeur-WK, die Ergänzende Schulung für Spreng- Clopath, Weisse Arena Bergbahnen AG (Kursleiter- berechtigte und die Berufsausstellung Fiutscher Stellvertreter), in Laax statt. Die Länge des WK verschoben sowie der Block «Einführung in die wurde um einen halben Tag gekürzt, so dass die Bergbahnbranche» für die Studierenden der Höhe- Teilnehmenden nur dann einen zusätzlichen Tag ren Fachschule für Tourismus an der Academia investieren müssen, wenn sie im Anschluss die Er- Engiadina digital durchgeführt. gänzende Schulung für Sprengberechtigte besu- chen. Insgesamt konnte der WK ein weiteres Mal erfolgreich und zur Zufriedenheit der Teilnehmer durchgeführt werden. Die ergänzende Schulung für Sprengberechtigte (ES) fand am 16. April 2021 mit 35 Teilnehmenden unter der Leitung von Curdin Vincenti statt. Der Ausbildungsstand der Bündner Patrouilleure ist gut. Alle Teilnehmer bestanden die Schlussprüfungen mit entsprechenden Noten. Die Kurse fanden gemäss Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit und ohne Covid19-Zwischenfall statt. Die Verschiebung der Kurse wurde dazu genutzt, die schon seit längerem im Raum stehende Idee, den Patrouilleur-WK und die ES im Frühling durchzu- führen, zu testen und zu diskutieren. Fazit: Sowohl Teilnehmende wie auch Klassenlehrer und Kurslei- tung, möchten am Herbsttermin festhalten. Der Mehrwert der Kurse ist vor der Wintersaison be- deutend grösser als nach der Saison. Zurzeit wird die Durchführung eines zweisprachigen Kurses (D, I) ab 2022 geprüft. 9
Seilbahnberufe Seilbahnfachleute sind für die Betriebssicherheit und Instandhaltung von Seilbahnanlagen verant- wortlich und verfügen über technische Kenntnisse und Erfahrungen. Sie prüfen, ob die Anlagen ein- wandfrei funktionieren und sind im Rahmen der Sorgfaltspflicht für die Betriebssicherheit und Wirt- schaftlichkeit verantwortlich. In den letzten Jahren bekunden die Bündner Bergbahnunternehmen, ins- besondere die kleineren und mittleren Unterneh- men, zunehmend Mühe, die entsprechenden Seil- bahnfachleute zu rekrutieren. Woran dies liegen könnte, wird zurzeit von SBS evaluiert. Über die Gründe wird viel spekuliert und debattiert. Hoffen In den vergangenen 10 Jahren bildeten die Bündner Bergbah- wir, dass es SBS gelingt, die tatsächlichen Gründe nen 37 Seilbahn-MechatronikerInnen EFZ (4 Lehrjahre) und 4 auszumachen, so dass möglichst zeitnah entspre- SeilbahnerInnen EBA (2 Lehrjahre) aus. Im Weiteren schlossen chende Massnahmen eingeleitet werden können. 45 Mitarbeitende aus Graubünden die Weiterbildung zum Seilbahnfachmann/-frau ab. Pistensicherung – Lavinensprengung, Laax, © Thomas Hablützel 10
2.5 Marketing, Produkte, Verkauf graubündenCARD Diese Herausforderungen führten dazu, dass der Per 1. Februar 2020 wurde die von vielen Gästen Kartenverkauf 2020/21 im Vergleich zum SnowPass angeregte Erweiterung des SnowPasses zum Ganz- (2019/20) um 22.8 % und der Umsatz um 21.2 % jahres-Abonnement «graubündenCARD» umge- zurückgingen. Im Wissen, dass die Einführung eines setzt. Ausnahme bilden die Spezialabonnemente neuen Produkts eine gewisse Zeit braucht und die für Skilehrer und den Bündner Skiverband, welche Covid19-Pandemie einen nicht zu unterschätzenden als Wintersaisonabonnemente bestehen bleiben. Einfluss gehabt haben könnte, gab es für den BBGR- Die Umsetzung war primär von 3 Herausforderun- Vorstand keinen Bedarf an Sofortmassnahmen. Im gen begleitet, welche die Verkaufszahlen im ersten Sinne der Kontinuität und Konsequenz entschied er Jahr (2020/21) stark beeinflussten. Dies sind: sich, die mit Graubünden Ferien lancierte Kampagne – der veränderte Vorverkaufszeitpunkt: Verschiebung «Bisch agfressa? Denn biss zua!» auf den Vorver- vom Herbst (September-November) in den Früh- kauf 2021/22 hin nochmals zu lancieren. Hierfür ling (Februar-April) und die damit verbundene wendeten BBGR und Graubünden Ferien insgesamt Kommunikation; CHF 30‘000 auf. Die Kommunikationsmassnahmen – der Ausbruch der Covid19-Pandemie bzw. der konzentrierten sich, wie bereits im Vorjahr, primär Lockdown vom 13. März 2020 mitten im Vorver- auf die Online-Kanäle. kauf und die damit einhergehende Verunsicherung Ein Blick auf die Verkäufe und den Umsatz der der Gäste. Diesem Aspekt wurde mit einer Ver- graubündenCARD per 15. Juli 2021, nach Abschluss längerung des Vorverkaufs bis zum 31. Juli 2020 des Vorverkaufs und bereits 2 ½-Monaten Norm- sowie mit Corona-AGBs begegnet; verkauf, zeigt ein positives Bild. Der Kartenverkauf – die Zurückhaltung von bestehenden Gästen, konnte im Vergleich zum Vorjahr um 22.3 % und welche primär im Winter in den Bündner Berg- der Umsatz um 21.4 % gesteigert werden. Das sportgebieten aktiv sind. Niveau des SnowPasses des Winters 2019/20 ist noch nicht erreicht, aber Zuversicht ist durchaus angebracht. Das Total der verkauften Karten (1‘885) ist im Geschäftsjahr 2021/22 (Stand 15. Juli 2021) im Vergleich zum Vorjahr um 22.3 % oder 344 Karten gestiegen. Die bedeutendsten Zunah- men sind bei den Kategorien Familien (27.6 % oder 47 Kar- ten) und Familien+ (26.2 % oder 21 Karten) zu verzeichnen. Diese positive Entwicklung ist jedoch umgehend zu relativieren, wurden doch im Jahr 2020/21 grössere Rückgänge verzeich- net, die noch nicht aufgeholt sind. 11
Der Gesamtertrag (graubündenCARD, SnowPass-Skilehrer, BSV-SnowPass) ging im Jahr 2020/21 im Vergleich zum Vorjahr um rund CHF 567‘000 oder 18.8 % deutlich zurück. Dieser Rückgang ist primär auf die Rückgänge bei der grau- bündenCARD (-21.2 % oder CHF 511‘000) zurückzuführen. Der kontinuierliche Ertragsrückgang beim Skilehrer-SnowPass ist strategisch bedingt. Wie die Verkäufe der graubünden- CARD per 15. Juli 2021 zeigen, ist jedoch eine Erholung in Sicht. Im 10-Jahres-Durchschnitt erwirtschafteten die Regionen die folgenden Anteile am Gesamtertrag: Region Mitte 33.4 %; Region Engadin/Südbünden 22.3 %; Region Surselva 21 %; Region Davos 23.2 %. Im Jahr 2020/21 kam es unter den Regionen zu erkennbaren Verschiebungen gegenüber den Vor- jahren. Dies ist primär auf die Covid19-Pandemie und die damit verordneten Massnahmen zurückzuführen. Diese trafen die Regionen aufgrund ihrer Marktausrichtung unterschiedlich. Inwiefern die graubündenCARD als Jahreskarte zu Verschie- bungen führt, kann zurzeit noch nicht beurteilt werden. Verteilung der Einnahmen grCARD, SnowPass- Skilehrer und -BSV 2020/21 in Tsd. CHF Kleine Unternehmen Die Einnahmen der Kartenverkäufe (Gesamtertrag CHF 2.43 Mio. 148; 6% netto) werden in 4 Pools (graubündenCARD Sommer und Winter, Skilehrer, BSV) nach Ersteintritten, gewichtet mit den höchsten Fahr-/Tageskartenpreisen, an die Unternehmen ver- Mittlere Grosse teilt. 71 % oder CHF 1.7 Mio. flossen an die 8 grossen Unter- Unternehmen Unternehmen nehmen. 23 % oder CHF 556‘000 erhielten die 11 mittleren 556; 23% 1‘724; 71% Unternehmen und CHF 148‘000 die kleinen Unternehmen. Gegenüber dem Vorjahr erhielten die mittleren Unternehmen zu Lasten der Grossen 2 % mehr aus den Pools. Dieser Effekt ist wahrscheinlich der Covid19-Pandemie geschuldet. Einige Gäste bevorzugten die mittleren Schneesportgebiete. 12
#gkb2020 Jubiläumsaktion Tageskarten-Gutscheine Insgesamt wurden von den Bündner Bergbahn- Die Verunsicherung bei den Kunden infolge der unternehmen 28‘536 Gutscheine an Käuferinnen Covid19-Pandemie führte im Frühjahr/Sommer 2020 und Käufer von Jahreskarten abgegeben, wovon zur Zurückhaltung beim Kauf von Jahresabonne- 15‘576 Gutscheine eingelöst wurden. Dies entspricht menten. In Anbetracht der Bedeutung des Jahres- einer Quote von 55 %. Auf der Grundlage des kartenverkaufs (rund 20 % des Bündner Verkehrs- grosszügigen Beitrags der Graubündner Kantonal- ertrags) und im Wissen der Auswirkungen auf die bank, der Förderung des Kantons und durch die Regionen und andere Leistungsträger, wenn treue Eigenleistungen der Branche (BBGR und Mitglieder) Gäste und vor allem Zweitheimische auf den Kauf konnten CHF 700‘000 an die Unternehmen aus- ihres Abonnements verzichten, suchte die Branche geschüttet werden. Die Verteilung der Einnahmen nach Lösungen zur Ankurbelung des Vorverkaufs. erfolgte auf der Basis des Winter-Verteilschlüssels Im Rahmen des 150-jährigen Jubliäums der Grau- der graubündenCARD, pro eingelöstem Gutschein. bündner Kantonalbank (#gbk2020) und mit Unter- Dies ergab einen Durchschnittsertrag von CHF stützung des Kantons Graubünden konnte ein in- 36.44 pro Gutschein. novativer Ansatz gefunden werden. Käuferinnen Die Tageskarten-Gutschein-Aktion im Rahmen und Käufer eines preislich nicht durch Einheimisch- des #gkb2020-Jubiläums kam im Markt sehr gut Tarif reduzierten Jahresabonnements erhielten im an, weil sie unerwartet war und das «Herz» der Vorverkauf, abhängig vom Abonnementspreis, ein Kunden ansprach. Es gelang aber auch, den ange- bis zwei Tageskartengutscheine, die bis Ende strebten Impuls zur Aufrechterhaltung der Abon- Wintersaison 2020/21 bei einer beliebigen Bündner nementskäufe und damit der Wertschöpfung in Bergbahn einlösbar waren. Parallel hierzu führten den Regionen zu setzen. die Bergbahnunternehmen Pandemie-AGBs ein. Herzlichen Dank cordial engraziament Grazie mille Gutschein für eine Tageskarte Einlösbar bis zum 30. April 2021 in einem Bündner Bergsportgebiet Ihrer Wahl Gutschein Nummer: 13
#gkb2020 Jubiläumsaktion – Cornell Club Kleine und mittlere Skigebiete Graubündens Im Rahmen des #gkb2020-Jubiläums schenkte die (KMS GR) Graubündner Kantonalbank allen Mitgliedern ihres Mit dem Slogan «Solidarische Pandemieabsiche- Cornell-Clubs eine Gratis-Tageskarte für ein Kind rung & 360 Pistenkilometer: das ist KMS GR!» bei den Bündner Bergbahnen. Von dieser grosszü- traten am 15. Oktober 2020 die 17 Skigebiete der gigen Geste machten 236 Kinder oder Familien Region Mitte vor die Medien. Sie verkündeten Gebrauch und genossen einen Skitag. ihren Weg der Pandemieabsicherung. Den Saison- karteninhabern ihrer Gebiete sicherten sie bei BBGR bedankt sich an dieser Stelle ganz herzlich bei einem lokalen Lockdown automatisch den Zutritt der Graubündner Kantonalbank, insbesondere bei zu den übrigen Skigebieten der Region Mitte zu. Daniel Fust, CEO, und Martin Rust, Projektleiter Damit stellten sie sicher, dass der Schneesport auch #gkb2020, und ihren Teams. Die Zusammenarbeit bei lokalen Gebietsschliessungen ausgeübt werden war nicht nur erfolgreich, sondern hat auch grosse kann. Im Weiteren verkündeten die 17 kleineren Freude bereitet – grazia fitg. und mittleren Skigebiete Graubündens, dass sie künftig unter der Dach-Marke KMS GR (www.kms-gr.ch) auftreten werden. Die KMS-Gebiete profitierten indirekt von der Tageskarten-Gutschein-Aktion im Rahmen des #gkb2020-Jubiläums, da sie mehrheitlich Saison- karten verkaufen und somit ausschliesslich als Einlöse-Regionen in Frage kommen. Aus diesem Grund sprach sich der BBGR-Vorstand für einen Beitrag zugunsten aller KMS-Gebiete aus, sofern sie einheitliche Pandemie-AGBs einführen. Dies wurde umgesetzt und war ganz im Sinne der Gäste und der Branche. BBGR wendete für die beiden #gkb2020-Jubi- läumsaktionen sowie die KMS-Kooperation ins- Die Erträge aus den beiden #gkb2020-Jubiläumsaktionen (Tages- gesamt rund CHF 106‘000 auf. Die Aufwendungen karten-Gutscheine für Jahreskarten im Vorverkauf; Cornell- setzen sich aus Kosten für die Projektleitung, die Club-Aktion), welche zum Teil durch Fördermittel des Kantons Kommunikation, recht- Graubünden ergänzt wurden, kamen wie folgt den Bergbahn- unternehmen zugute: 23 % in der Region Mitte; 26 % in der liche Abklärungen und Region Engadin/Südbünden; 36 % in der Region Surselva und Vorsteuerkürzungen bei 15 % in der Region Davos. der MwSt. zusammen. GR Die 17 kleineren Aufwendungen, die und mittleren Schneesportgebiete in Graubünden unter dem Strich zielfüh- rend waren und sich unseres Erachtens ge- MITGLIED lohnt haben. 14
Schneesportlerin mit Mund-Nasen-Schutz, © Klosters-Madrisa Bergbahnen AG, Matthias Paintner 15
2.6 Projekte Amtliche Schätzung von Transportanlagen ist. Das AIB berücksichtigt heute bei alten Transport- Das Amt für Immobilienbewertung Graubünden anlagen, welche die angenommene Lebensdauer (AIB) und BBGR vereinbarten im Dezember 2019, überschritten haben, bei der Ertragswertberechnung die Punkte «Höhe des angewendeten Kapitalisie- keine Abschreibungen mehr. Damit wird die Kompo- rungssatzes (Art. 15 VAIB)» und «Methodik zur Be- nente der Instandsetzungskosten bei alten Anlagen rechnung des Ertragswerts (Art. 31 VAIB)» bei der systematisch unterschätzt und es resultiert ein zu Schätzung von Transportanlagen anzugehen und hoher Ertragswert. Zur Anpassung der bestehenden das Vorgehen diesbezüglich miteinander abzustim- Praxis ist es nun an BBGR dem AIB einen Vorschlag men. Durch die Covid19-Pandemie verschoben sich zu unterbreiten. Konkret ist durch BBGR die folgen- bei BBGR die Prioritäten und es fehlten die Ressour- de Frage zu beantworten: «Wie lange dauert es cen, so dass sich das Projekt verzögerte. Im No- bei welchem Typ von Transportanlagen, bis dieser vember 2020 gelangten die Parteien zum Schluss, nach Erfüllung der theoretischen Lebensdauer er- dass sie für den Punkt «Höhe des angewendeten setzt werden muss?» BBGR hat hierzu eine Umfra- Kapitalisierungssatzes» zwei Gutachten in Auftrag ge bei seinen Mitgliedern in Auftrag gegeben. geben, die als Basis für die weitere Diskussion dienen sollen. BBGR beauftragte das Institut für Orts- und branchenübliche Entlöhnung Finanzdienstleistungen Zug (IFZ), Prof. Dr. Philipp Im Jahr 2015 hat sich die Bündner Bergbahnbranche Lütolf, und das AIB die Fahrländer Partner Raum- für eine Kooperation mit dem Kantonalen Amt für entwicklung AG, Stefan Fahrländer. Die beiden Industrie, Gewerbe und Arbeit Graubünden (KIGA) Gutachter stimmten sich betreffend Ausgangslage entschieden. Die Zusammenarbeit sieht vor, dass untereinander ab, zogen dann aber ihr Fazit unab- die Bergbahnunternehmen alle 5 Jahre eine flächen- hängig voneinander. Wie zu erwarten war, kamen deckende Lohnerhebung durchführen. Diese Er- die Gutachter zu sehr unterschiedlichen Schluss- hebung dient dem KIGA als Grundlage für Kontrollen folgerungen. Diese gilt es nun zu reflektieren und im Bereich des Vollzugs der flankierenden Mass- dann aufbauend auf den Erkenntnissen das weitere nahmen. Den Bergbahnen dient sie zum Nachweis, Vorgehen zu definieren. BBGR hofft, dass das AIB dass die arbeitsrechtlichen Vorschriften und Arbeits- erkennt, dass es sich bei Transportanlagen nicht bedingungen gemäss Art. 9 lit. c) PBG gewährleistet um klassische Immobilien handelt, welche im Kon- sind. Die Erhebung wurde gemeinsam konzipiert kursfall ohne weiteres verkauft oder umgenutzt und sieht 39 Berufsgattungen bzw. Tätigkeiten vor. werden können (ausserhalb der Bauzone, spezielle Das definierte untere Quartil dient als Schwelle der Zonierung, notwendiges Umnutzungsgesuch). Die- Missbräuchlichkeit. Es ist von den Unternehmen ses Risiko wäre mit dem entsprechenden Zuschlag zur Sicherstellung der orts- und branchenüblichen zum Kapitalisierungssatz einer gewöhnlichen Ge- Entlöhnung einzuhalten. Im Herbst/Winter 2020/21 werbeimmobilie abzubilden. Aus Sicht von BBGR hat das KIGA in Zusammenarbeit mit der Branche hätte dies zwingend eine Erhöhung des heutigen die zweite Erhebung durchgeführt. Die Ergebnisse Zuschlags zur Folge. Die nächste Besprechung im wurden mit BBGR, in neutraler Form, an der Vor- Laufe des Herbsts 2021 wird zeigen, ob die Par- standssitzung vom 3. Juni 2021 reflektiert. In einigen teien sich finden. wenigen Punkten wurde Klärungs- bzw. Hand- Beim zweiten Punkt der «Methodik zur Berech- lungsbedarf festgestellt. BBGR und das KIGA wer- nung des Ertragswerts» konnte dem AIB aufgezeigt den das Konzept entsprechend justieren. Die be- werden, dass die heutige Praxis revisionsbedürftig troffenen Unternehmen wurden direkt vom KIGA kontaktiert. 16
2.7 Politisches Lohngleichstellungsanalyse Covid19-Pandemie Die Revision des Bundesgesetzes über die Gleich- Das Geschäftsjahr 2020/21 wurde von der Covid19- stellung von Frau und Mann (GlG) verpflichtet alle Pandemie dominiert und bestimmt. Bis im März Arbeitgeber mit 100 und mehr Mitarbeitenden, alle 2021 war BBGR vorwiegend mit Themen rund um vier Jahre eine Lohngleichheitsanalyse durchzufüh- die Pandemie beschäftigt. Es galt sich mit den ren und diese von einer unabhängigen Stelle über- Mitgliedern, den Regionalverbänden, SBS und den prüfen zu lassen. Als «unabhängige Stellen» gelten anderen Branchenorganisationen abzustimmen, Revisionsunternehmen mit einer Zulassung nach Fragestellungen vorwegzunehmen, die Fühler für dem Revisionsaufsichtsgesetz, Organisationen, die nächste Entwicklungen auszustrecken, Behörden- nach ihren Statuten die Gleichstellung von Frau entscheide zu adaptieren, die öffentliche Hand und Mann fördern oder die Interessen der Arbeit- frühzeitig auf Herausforderungen aufmerksam zu nehmenden wahren, sowie Arbeitnehmervertre- machen, sich für Entschädigungen einzusetzen, in- tungen gemäss Mitwirkungsgesetz. Im Laufe des tern stetig über neuste Entwicklungen und Erkennt- Winters 2021 wendeten sich mehrere Mitglieder nisse zu informieren sowie die Ansprüche und Er- an BBGR und fragten nach Erfahrungen bei der Um- wartungen der Medien zu erfüllen. Dies war nicht setzung des GlG. BBGR half zum einen mit einer immer einfach, war die Situation doch sehr ressour- Umfrage bei den betroffenen Mitgliedern und teilte cenintensiv und für alle Beteiligten neu. Rückbli- deren Erfahrungen und zum anderen regte es bei ckend darf festgehalten werden, dass die Branche SBS ein Merkblatt betreffend Vorgehen an, was (Unternehmen und Verbände) insgesamt gute Ar- postwendend erledigte wurde. Grundsätzlich kann beit leistete. Wir traten zielorientiert, geeint, über- festgehalten werden, dass die meisten Bündner zeugend und vertrauenswürdig auf. Zudem haben Bergbahnen den gesetzlichen Vorgaben mittels wir gut mit unseren Partnern kooperiert. Standard-Analyse-Tool Logib des Bundes und über Die Geschehnisse kompakt zusammengefasst: ihre Revisionsstellen nachkommen. Die Inzidenzwerte lagen in Graubünden und Tirol trotz Öffnung der Skigebiete unter denjenigen des Südtirols. 17
Lobbying 11.2020 Lockdown Pilotprojekte zu 2. Welle 04.12.2020 Flächentests Innländer Ausländer 3. Welle Covid19-Verordnung: 10.2020 Skibetrieb kantonale Bewilligung Sommer Schutzkonzept Schutzkonzept Sommerschutzkonzept: Bergbahntransport Wintersportorte Mund-Nasen-Schutz in geschlossen Fahrmitteln 01.07.2020 ≠ Veranstaltung – integrierte Unternehmen – Branchenschutzkonzepte – keine Überlastung 18
– WC-Anlagen – Terrassenöffnung: – Aufwärmräume gelenkte, geordnete Verhältnisse am Berg – Take Away am Berg: – Flächendeckende Tests: Menschenansammlungen, Betriebe & Schulen mit Kostenübernahme Ordnung, Littering – Verpflegung Skischulen Festtagspaket: 22.12.2020 bis Freiwillige Beschränkung 03.01.2021 Tageskartenverkauf – im Ø auf ¹/³ eines Spitzentages geöffnete Skiterrassen 29.12.2020 (Konzept Take Away am Berg) Bund verordnet 01.03.2021 Schliessung Skiterrassen Ende Winter- saison Die Gäste haben das Engagement der Bergbahnen geschätzt: Sie haben mit ihrem Kommen einen wesentlichen Beitrag geleistet. – Härtefallverordnung – Art. 28a PBG Die Wintersaison 2020/21 hat in GR mit – Festtagspaket Auflagen stattgefunden. Die Skigebiete – Impulsprogramm waren, ohne einen einzigen Schliessungs- tag, durchgängig geöffnet. Durch den Betrieb der Skigebiete konnte ein voraus- sichtlicher volkswirtschaftlicher Schaden von rund CHF 1 Mrd. verhindert werden. @ by: Arosa Bergbahnen AG; Bergbahnen Scuol AG; Davos Klosters Bergbahnen AG, Johannes Hüchelheim; Thomas Hablützel; Lenzerheide Marketing & Support AG; Savognin Bergbahnen AG; Die Kantone – www.ch.ch; www.blick.ch 19
Im Weiteren befasste sich BBGR im Berichtsjahr mit CO²-Gesetz folgenden, erwähnenswerten Sachgeschäften auf Wie SBS hat sich auch BBGR im Rahmen der eidgenössischer Ebene: Volksabstimmung vom 13. Juni 2021 für eine An- nahme des CO2-Gesetzes engagiert. Dies, obwohl Revision Verkehrsregelverordnung (VRV) und der Bergbahnbranche dadurch Mehrkosten ent- Verordnung über die technischen Anforderungen standen wären. Das Engagement erfolgte primär an Strassenfahrzeuge (VTS) über eine klare Position und den Beitritt zu be- Im Herbst 2020 eröffnete das ASTRA die Vernehm- stehenden Allianzen mit Quotes. BBGR war und ist lassung zur Teilrevision des Strassenverkehrsgesetzes der Überzeugung, dass Massnahmen zur Reduk- und von acht Verordnungen. Die Revisionen der tion des CO2-Ausstosses aufgrund der Bedeutung VRV und der VTS beabsichtigen die Erhöhung der des Wintergeschäfts im ureigensten Interesse der Sicherheit von E-Bike-Lenkenden, da die Unfallzah- Branche sind. Über die Strategie und die am besten len seit 2018 kontinuierlich angestiegen sind. Als geeigneten Massnahmen lässt sich diskutieren, Massnahmen wurden das Fahren mit Licht auch nicht aber über den Handlungsbedarf. tagsüber, die Helmtragpflicht und die Aus-/Nachrüs- tungspflicht mit Geschwindigkeitsmessern (schnelle Revision des Bundesgesetzes über den Natur- und E-Bikes) vorgeschlagen. Die Vorschläge betreffen Heimatschutz (NHG) als indirekter Gegenvor- nicht nur E-Bike-Lenkende auf den Strassen, sondern schlag zur Biodiversitätsinitiative auch diejenigen, welche sich im Gelände bzw. in Anfangs Juli 2021 reichte SBS die Stellungnahme der den Bergsportgebieten bewegen. Eine Differenzie- Branche zum Sachgeschäft NHG-Revision als indi- rung zwischen Strasse und Gelände ist kaum mög- rekter Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Für die lich, da E-Biker in den Bergsportgebieten immer Zukunft unserer Natur und Landschaft» ein. BBGR wieder auch offizielle Strassen befahren. BBGR hat seine Position über SBS eingebracht und diente sprach sich deshalb gegen das obligatorische Fahren anderen Stellen als Sparringspartner. Mit dem indi- mit Licht am Tag aus. Betreffend Helmtragpflicht rekten Gegenvorschlag zur Biodiversitätsinitiative verwies BBGR auf die positiven Erfahrungen im beabsichtigt der Bund einen besseren Schutz und die Schneesport und die aktuelle Situation. Präventions- stärkere Vernetzung von Lebensräumen für Wild- kampagnen und Anreizsysteme sind einem Obliga- tiere, ein Ankurbeln des ökologischen Ausgleichs im torium vorzuziehen, da heute ein beachtlicher Teil Siedlungsraum, das Festhalten eines gesetzlichen der Bevölkerung schon freiwillig einen Helm trägt. Flächenziels (17 %) und angepasste Regeln für die In Bezug auf die Ausrüstung der schnellen E-Bikes Zusammenarbeit zwischen Bund und Kantonen. mit Geschwindigkeitsmessern lehnte BBGR die Die Branche befürwortet, in Anbetracht der Bedeu- obligatorische Nachrüstung ab. Einer Ausrüstung tung einer intakten Natur für den Tourismus, die von neuen E-Bikes mit Geschwindigkeitsmessern Stossrichtung des Gegenvorschlags, lehnt die kon- steht BBGR offen gegenüber. kreten Forderungen jedoch klar ab. Im Wesentli- chen wurde die schon längst fällige strategische Diskussion zu Schutz- und Nutzungsinteressen, der Verzicht auf ein konkretes Flächenziel und einen Sachplan für Vernetzungsgebiete sowie das Beibe- halten der heutigen Kompetenzen von Bund und Kanton gefordert. Insbesondere mit dem Flächen- ziel läuft das Berggebiet Gefahr ein weiteres Mal 20
zu den «Verlierern» zu zählen. BBGR schätzt die administrative Teil aktualisiert und geringfügig ver- Möglichkeit als hoch ein, dass zur Erreichung des ändert. Der technische Bereich wurde angepasst, Flächenziels, letztlich dort Flächen ausgeschieden da die Normen nicht vollständig waren und sich die werden, wo diese umsetzbar, aber nicht notwendig SN-EN-Normen für die Anwendung auf Kleinseil- sind, was primär im ländlichen Raum und im Berg- bahnen nicht in allen Punkten eigneten. BBGR gebiet sein dürfte. stimmt sich bei der Vernehmlassung mit SBS sowie den anderen Regionalverbänden ab und reichte Auf kantonaler Ebene sind im Berichtsjahr 2020/21 ein umfassendes Schreiben mit 55 Anträgen ein. die folgenden Sachgeschäfte erwähnenswert: Grundsätzlich begrüsst BBGR die Stossrichtung des dualen Wegs, wies aber auch darauf hin, dass eine Revision IKSS-Reglement verhältnismässige Anwendung des Reglements ge- Ende November 2020 eröffnete die Geschäftslei- nauso wichtig ist. BBGR würde es begrüssen, wenn tung des Interkantonalen Konkordats für Seilbahnen die Konkordatskonferenz künftig ein Rahmendoku- und Skilifte (IKSS) eine zweistufige Vernehmlassung ment mit den wichtigen Anforderungen verab- zum neuen Reglement. In der ersten Phase bis Mitte schiedet und detaillierte Regelungen, insbesondere Dezember konnten Fragen gestellt werden, deren technische Bestimmungen, in Ausführungsbestim- Beantwortung allen Teilnehmern zugänglich war. In mungen festhält, die durch eine technische Kom- der Phase 2, bis 15. Februar 2021, fand die eigent- mission oder die Geschäftsleitung des IKSS zu ge- liche Vernehmlassung statt. Inhaltlich wurde der nehmigen wären. Im Weiteren sollte aus Sicht von Geordnetes, gelenktes Take Away am Berg, © Davos Klosters Bergbahnen AG, Johannes Hüchelheim 21
BBGR der Überarbeitungsprozess des Reglements Nationale Biotopinventare in Graubünden und der Arbeitshilfen klar definiert sein. Hierbei Seit dem Jahr 2015 beschäftigen die nationalen wäre auch festzuhalten, wie bei Differenzen vorzu- Biotopinventare den Kanton Graubünden und BBGR. gehen ist und wer die abschliessende Verantwor- Nach einer Zurückstellung der Nachführung der tung trägt. Nachdem die Konkordatskonferenz im Bundesinventare der Flachmoore und Trockenwiesen Frühjahr 2021 aufgrund der Covid19-Pandemie ein im November 2017 sowie einer neuerlichen Über- weiteres Mal verschoben wurde, liegen BBGR zur- prüfung und Vernehmlassung durch den Kanton zeit keine Informationen zum weiteren Vorgehen vor. im Jahre 2018, hat der Bundesrat am 21. Oktober 2020 abschliessend entschieden und die Revision Umsetzung kantonale Verordnung über den der nationalen Biotope in Graubünden per 1. Januar Leitungskataster (KVLK) 2021 in Kraft gesetzt. Hierbei folgte er zu 39 % Per 1. Juni 2016 wurde in Graubünden die KVLK bei den nationalen Flachmooren und zu 76 % bei in Kraft gesetzt. Seit diesem Zeitpunkt haben alle den Trockenwiesen den Anträgen des Kantons. Werkeigentümer neue Leitungen im offenen Graben Auf Anträge, die zur Vermeidung von Nutzungs- einzumessen. Daten von bestehenden Leitungen konflikten gestellt wurden, ist der Bund nicht ein- sind der öffentlichen Hand unentgeltlich zu Verfü- getreten. Dieser Entscheid hat eine Flächenzunahme gung zu stellen. Ziel ist es einen kantonalen Leitungs- von rund 40 % bei den Flachmooren und Trocken- kataster für sämtliche unter- und oberirdischen wiesen zur Folge. Die Regierung hat den Entscheid Leitungen und die zugehörigen Anlagen zu erstellen. mit Befremden zur Kenntnis genommen und eine Bis zum 31. Dezember 2018 mussten die Gemeinden Aussprache mit Frau Bundesrätin Sommaruga ver- eine geeignete Datenverwaltungsstelle bezeich- langt. Ziel ist eine Verbesserung der Zusammen- nen. Werkeigentümer, welche nur in einer Gemein- arbeit zwischen Bund und Kanton sowie ein Antrags- de tätig sind, haben bis spätestens 1. Januar 2025 recht der Kantone zu den Anpassungen der Biotop- die erforderlichen Werkleitungsdaten der Datenver- inventare von nationaler Bedeutung. Dies auch waltungsstelle der Gemeinde zu übermitteln, über- deshalb, weil die Kantone dafür besorgt sein müssen, kommunale Werkeigentümer übermitteln ihre Daten dass die Biotopflächen über die Nutzungsplanung bis zu diesem Zeitpunkt dem ALG. Mit Schreiben der Standortgemeinden grundeigentümerverbind- vom 30. November 2020 wurden die Bergbahnen lich gesichert werden. BBGR bedankt sich für das mit überkommunalen Werken vom ALG aufgefor- Engagement und die Hartnäckigkeit des Kantons dert ihre Ausgangslage bis zum Jahresende bekannt- Graubünden bei diesem Sachgeschäft. Wenn auch zugeben. Aufgrund der Covid19-Pandemie konnte nicht vollumfänglich, so zumindest teilweise die Frist ins Frühjahr 2021 verschoben werden. Pa- konnten positive Effekte erzielt werden. rallel hierzu meldeten sich allerdings mehrere, pri- mär grosse Bergbahnunternehmen bei BBGR und baten beim ALG eine Diskussion des Sachgeschäfts zu verlangen. Beanstandet wurden vor allem das unentgeltliche zu Verfügung stellen der Daten im Wert von mehreren Tausend Franken sowie die öffentliche Zugänglichkeit. Ein Austausch mit dem ALG ist im Laufe des Herbst 2021 geplant. 22
Gästebetreuung Anstehbereich, © Arosa Bergbahnen AG 23
3. Beziehungen zu Dritten 3.1 Seilbahnen Schweiz (SBS) Die interne Reorganisation von SBS hat für BBGR In der Zusammenarbeit mit SBS spürte BBGR im vor allem Auswirkungen auf die Zusammenarbeit Berichtsjahr 2020/21 die schon seit Langem ange- im Bereich der Kommissionen. SBS strebt an die strebte Initiative und Dynamik. Die Eigenständigkeit starren Kommissionen, soweit gesetzlich möglich, von SBS und der damit einhergehende Schwung aufzulösen und im Gegenzug flexible, themenspe- sowie die Führung des neuen Direktors, Berno Stoffel, zifische Arbeitsgruppen einzusetzen. Die Arbeits- machten sich ab Herbst 2020 unmittelbar bemerk- gruppen erhalten einen klaren Auftrag und werden bar. Thematisch prägten die interne Reorganisation nach Erledigung dieses wieder aufgelöst. BBGR von SBS mit Umzug in eine eigene Geschäftsstelle unterstützt dieses Vorgehen. Wir sind überzeugt, in Bern per 1. Januar 2021, die Erarbeitung der dass damit ein wichtiger und richtiger Schritt getan Strategie 2022–2026, die Definition des künftigen wird, um die Verbandsarbeit effektiver und effizi- Datenmanagements sowie verschiedene Themen enter zu gestalten. Zudem kann auf diese Weise im Bereich Seilbahntechnik die Zusammenarbeit. das in der Branche vorhandene Know How optimal Weitere gemeinsame, erwähnenswerte Aktivitäten genutzt und zielorientiert eingesetzt werden. sind in den Kapiteln 2.6 Projekte und 2.7 Politi- sches festgehalten. Trail-Toleranz und Corona Pandemie, © Thomas Hablützel 24
Im Laufe des Frühjahrs 2021 nahm der SBS-Vor- «Expertengruppe Schlepplifte». Die Resultate der stand die Erarbeitung der Strategie 2022–2026 in beiden Projekte wurden im Laufe des Frühjahrs/ Angriff. Unter der Devise «Eure Meinung ist uns Sommers 2021 den Mitgliedern kommuniziert. Die- wichtig» wurden die grössten Mitglieder, die Regio- sen beiden Herren sei an dieser Stelle herzlich für nalverbände sowie Behörden, Verwaltung und In- ihr Engagement gedankt. Es ist eine Herausforde- dustrie angeschrieben und darum gebeten in einer rung, die teils stark divergierenden Interessen von Online-Umfrage ihre Meinung kundzutun. Die Verwaltung und Behörden sowie diejenigen der daraus resultierende Auslegeordnung diente dem Branche zu vereinen. Vorstand als Basis zur Erarbeitung der strategischen An dieser Stelle sei aber auch Philipp Holenstein Schwerpunkte. Ein erster Entwurf der Strategie für die Vertretung der Bündner Interessen im Vor- wurde den Regionalverbänden Ende Mai zur Ver- stand von SBS ganz herzlich gedankt. Nach turbu- nehmlassung zugestellt. Mit Freude durfte BBGR lenten und herausfordernden Jahren darf er nun in feststellen, dass sich das Engagement der letzten seiner letzten Amtsperiode im SBS-Vorstand die Jahre ausgezahlt hat. SBS ist auf Kurs. Es ist vor- Phase des Aufbruchs mit einer gefestigten Verbands- gesehen, die neue SBS-Strategie den Mitgliedern positionierung begleiten. und der Öffentlichkeit an der GV vom 18./19. Oktober 2021 in Verbier zu präsentieren. 3.2 ITG – Interessengemeinschaft Tourismus SBS zieht eine «Professionalisierung» des Daten- Graubünden managements in Zusammenarbeit mit der Uni Bern Die gute und konstruktive Zusammenarbeit mit der in Betracht. Die Regionalverbände wurden Ende ITG wurde im Geschäftsjahr 2020/21 primär durch Mai 2021 um eine erste Einschätzung zum Projekt 3 Themen geprägt: gebeten. BBGR sieht den Handlungsbedarf und – Covid-Impulsprogramm Tourismus: das Potenzial für eine zentrale Datenerhebung zur Im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Tourismus Unterstützung der politischen Arbeit in Abhängig- und zusammen mit den Branchenpartnern erarbei- keit zur Strategie. Dies muss allerdings unter Berück- tete die ITG im Frühjahr/Sommer 2020 das Covid- sichtigung des aktuellen Datenbestands und der Impulsprogramm Tourismus. Hierzu koordinierte vergangenen Datenreihen geschehen, da sonst die ITG drei Fachgruppen «Gastronomie & Hotelle- wertvolle Grundlagen vernichtet werden. BBGR ist rie», «Bergbahnen» und «Destinationen». Aus derjenige Regionalverband mit den besten Grund- 14 Projektideen der Fachgruppen wurden 5 Fokus- lagen. Einer Digitalisierung des Monitorings, mit projekte zur Sicherung der Wintersaison 2020/21 direktem Zugriff von SBS oder einer neutralen Insti- vorgeschlagen: Kombinierte Annullationsversiche- tution auf die Daten der Zutrittssysteme der Unter- rung für Hotelgast und Ausfallversicherung für nehmen, steht BBGR kritisch gegenüber. Zum einen Hotelier, Mangiar Online-Tischreservation für die wird die Notwendigkeit und zum anderen Aufwand Gastronomie, Community Winterschutzmaske für und Ertrag in Frage gestellt. Als nächster Schritt ist die Schneesportler, Auslegeordnung digitale Markt- ein Austausch zwischen SBS und der operativen plätze und Kundenbeziehungsmanagement bei Ebene der Regionalverbände vorgesehen. den Destinationen und Präventions-Road-Show mit Im Bereich Technik engagierte sich BBGR auf dem Gesundheitsamt. BBGR engagierte sich beim Ebene SBS mit Adrian Jordan, GL-Mitglied Engadin Fokusprojekte «Community Winterschutzmaske». St. Moritz Mountains AG, in der technischen Kom- Leider gelang es der Branchenorganisation nicht in mission und mit Markus Good, Vorstandsmitglied genügendem Masse, ihre Mitglieder für dieses Pro- BBGR, in den Projekten «Umsetzung BehiG» und jekt zu begeistern. Die meisten Bergbahnen setzten 25
auf einen eigenen Weg. Treiber waren dabei primär zur Folge, dass das Symposium erstmals in seiner die Konditionen und das Branding. Geschichte im Sommer stattfand – rückblickend – Weiterentwicklung der ITG: eine Bereicherung. Als Gastgeber engagierten sich Die Arbeiten zur Weiterentwicklung der ITG wurden die Bergbahnen der Destination Serfaus-Fiss-Ladis, im Frühjahr 2020 durch die Covid19-Pandemie welche den Teilnehmern einen beeindruckenden unterbrochen. Es galt auf allen Ebenen andere Prio- Einblick in ihr Sommergeschäft und dessen Entwick- ritäten zu setzen. Dies führte dazu, dass der ITG- lung gewährten. Die Anwesenden konnten sich Vorstand seinen Partnern die Vorstellungen über die ein Bild machen, was konsequente Positionierung Weiterentwicklung erst mit rund einem Jahr Ver- und Umsetzung heisst. Die Fachgespräche fokus- spätung unterbreiten konnte. Die anschliessenden sierten auf den 3 Themen «Pandemische Krisen Diskussionen BBGR intern und bilateral mit den meistern», «Der Sommer als neuer Winter» und anderen Branchenorganisationen waren intensiv und «Nachhaltigkeit». Aus Aktualität nahmen erstmals teils auch kontrovers, weshalb sich Hotelleriesuisse auch Delegationen aus Bayern und Südtirol teil, Graubünden, Gastro Graubünden und BBGR dazu mit dem Ziel eine gemeinsame Position betreffend entschieden eine gemeinsame Auslegeordnung Winter 2021/22 und Covid19-Pandemie zu finden. vorzunehmen. Die Diskussion zeigte jedoch bald, dass Ausgangs- – GRhome: lagen, politische Systeme, die Bedeutung des Tou- Die Initianten des Projekts GRhome, zu welchen rismus, die Herangehensweise der Staaten und auch BBGR zählt, haben sich vor 7 Jahren zum Ziel dadurch auch die Möglichkeiten der jeweiligen gesetzt, durch eine emotional stärkere Bindung der Branchenverbände sehr unterschiedlich sind, so dass Bündner Bevölkerung und der Zweitheimischen eine ein gemeinsamer Nenner kaum realistisch ist. So höhere Identifikation mit dem Tourismus zu errei- war die Überraschung auch nicht gross, als bereits chen. Bevor die Finanzierung des Projekts Ende 2021 während dem Symposium der Landeshauptmann ausläuft, gilt es nun Schlussfolgerungen zu ziehen, den Einsatz des «Green Passes» in den Südtiroler Erkenntnisse zusammen zu tragen und gemeinsam Schneesportgebieten für den Winter 2021/22 ver- über das weitere Vorgehen zu beraten. Die ITG hat kündete. Die Seilbahn Komperdell GmbH mit die notwendigen Diskussionsgrundlagen hierzu er- Stefan Mangott und die Fisser Bergbahnen GmbH arbeitet, einen Vorschlag für das weitere Vorgehen mit Benny Pregenzer präsentierten sich als ausge- konzipiert und die Partner zur Diskussion eingeladen. zeichnete Gastgeber und verwöhnten die Teilneh- Sie ist damit ihren Verpflichtungen als Projekt-Owner mer auf ganzer Linie. Ein herzliches Dankeschön! nachgekommen. Der Ball liegt nun bei den Part- Das 45. Symposium findet voraussichtlich vom 12. nern, die das weitere Vorgehen definieren müssen. bis 14. Januar 2022 in Scuol und Zuoz statt. BBGR wird voraussichtlich im Oktober 2021 ent- Obwohl anlässlich des Symposiums keine ge- scheiden. meinsame Position im Hinblick auf den Winter 2021/22 und die Bewältigung der Covid19-Pande- 3.3 Wirtschaftskammer Tirol – Fachgruppe mie gefunden wurde, zeigte sich in den vergange- Seilbahnen nen 18 Monaten deutlich, wie wichtig der langjäh- Das 44. Symposium der Fachgruppe Seilbahnen rige und freundschaftliche Kontakt zwischen den der Wirtschaftskammer Tirol und von BBGR musste Tiroler und Bündner Bergbahnen ist. Ein regelmäs- aufgrund der Covid19-Pandemie vom Januar in siger, offener und von Vertrauen geprägter Austausch den August 2021 verschoben werden. Dies hatte sowie der Zugang zu Informationen aus erster Hand ist hilfreich und bereichernd. 26
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