Umwelterklärung 2017 - Hier trifft moderne Tierhaltung auf systematischen Umweltschutz - EMAS
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Umwelterklärung 2017 Zoo Leipzig GmbH gemäß EMAS III - Verordnung (EG) Nr. 1221/2009, geändert durch Verordnung (EU) 2017/1505 Hier trifft moderne Tierhaltung auf systematischen Umweltschutz.
2 3 Impressum Herausgeber: Inhalt Zoo Leipzig GmbH Pfaffendorfer Straße 29 04105 Leipzig 1. Vorwort 5 www.zoo-leipzig.de Vertretungsberechtigter Geschäftsführer: 2. Portrait Zoo Leipzig GmbH 6 Prof. Dr. Jörg Junhold Gesellschafter: 3. Organisation des Umweltmanagements 10 Stadt Leipzig (100%) Martin-Luther-Ring 4-6 04109 Leipzig 4. Umweltpolitik 12 Referent Artenschutz und Umweltmanagement (UMB): 5. Umweltaspekte 14 Frank Oberwemmer E-Mail: foberwemmer@zoo-leipzig.de Telefon: 0341 5933-515 6. Zielerreichung und Umweltprogramm 24 Presseinformationen: E-Mail: presse@zoo-leipzig.de 7. Umweltbilanz 26 Telefon: 0341 5933-305, Fax: 0341 5933-303 Besucherinformationen/-service: 8. Artenschutz/Biodiversität 32 E-Mail: safaribuero@zoo-leipzig.de Telefon: 0341 5933-385, Fax: 0341 5933-388 9. Verbandstätigkeiten/Mitgliedschaften 39 Allgemeine Auskünfte (außer Besucherinfos): E-Mail: office@zoo-leipzig.de Telefon: 0341 5933-500, Fax: 0341 5933-303 10. Umweltziele und Umweltprogramm für 2018 40 Fotos: 11. Gültigkeitserklärung 42 Silvio Bürger (Titel); Martin Jehnichen (S. 32/33); Archiv Zoo Leipzig (übrige) Stand 2018
5 1. Vorwort Liebe Leserinnen und Leser, zum fünften Mal legt der Zoo Leipzig eine Umwelterklärung vor, nachdem er Ende 2014 sein Umweltmanagementsystem gemäß EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) offiziell eingeführt hat und den ersten Bericht für das Jahr 2013 herausgab. Wie schon im vergangenen Jahr erläutert, sind wir nach größeren Einsparungen im Energiebereich und nach der Umstellung auf Ökostrom jetzt an einem Punkt ange- kommen, wo viele kleine Schritte notwendig sind, um weitere Verbesserungen für eine nachhaltige Wirtschaftsweise zu erzielen. Hier möchte ich zwei Dinge besonders hervorheben: Das Thema Plastikverpackungen und Plastiktüten hat in der Öffentlichkeit der- zeit eine hohe Aufmerksamkeit erhalten. In unseren Zoo-Shops haben wir durch Erhebung einer kleinen Gebühr auf Kunststoff-Tragetaschen dafür sorgen kön- nen, dass deren verbrauchte Jahresmenge um 85% gesunken ist. Im Bereich der Neubauten von Stallgebäuden sind wir im Bauabschnitt Süd- amerika I einen neuen Weg gegangen, indem die beiden Stallgebäude bis auf einen Betonsockel aus unbehandelten, aber regengeschützten massiven Voll- holzwänden bestehen, die einen sehr guten Wärmedämmwert haben und keine zusätzliche Dämmung benötigen. Den Bereich umweltgerechte Wirtschaftsweise sehen wir in engem Zusammenhang mit unseren Aktivitäten im Artenschutz - es sind sozusagen zwei Seiten derselben Medaille. Bei den von uns geförderten Aufforstungsmaßnahmen und Maßnahmen zur Waldsicherung auf Borneo überschneiden sich die beiden Bereiche sogar, indem wir dort den Lebensraum seltener Arten sichern und gleichzeitig durch die gepflanz- ten oder erhaltenen Bäume das klimarelevante Gas CO2 binden helfen. Der seit dem 1.1.2017 eingeführte freiwillige Artenschutz-Euro auf Zootickets hat brei- te Zustimmung bei den Besuchern erfahren, etwa 61% aller Ticketkäufer unterstützen uns bei dieser Maßnahme. Auf diese Weise konnten wir unseren Etat für Artenschutz- projekte mehr als verdoppeln und haben begonnen, neue Projekte zu prüfen, um diese dauerhaft zu fördern. Prof. Dr. Jörg Junhold Zoodirektor
6 7 2. Portrait Zoo Leipzig GmbH Der Schwerpunkt der Tätigkeiten liegt in der Sicherstellung einer artgerechten Tierhal- tung zur Wahrnehmung der drei Kernaufgaben der Welt-Zoo- und Aquarium-Natur- schutzstrategie: Erziehung und Bildung, Artenschutz und Forschung. Seit dem Jahr 2000 setzt der Zoo das ambitionierte Projekt Zoo der Zukunft in die Realität um und hat seine Attraktivität für Bewohner und Besucher gleichermaßen er- Parthe Kickerlin gsbe rg höht: Die Tiere fühlen sich in ihren naturnahen Lebensräumen wohl und der Besucher erfährt auf seinem Zoospaziergang ein sinnliches und einzigartiges Naturerlebnis. Etwa 200 Mitarbeiter sorgen dafür, dass das Unternehmen Zoo Leipzig funktioniert Pfaffen Max-Planck-Institut und jährlich bis zu zwei Millionen Besucher begrüßt werden können. Das Unterneh- dorfer mensleitbild dient dabei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Orientierung bei Straße der täglichen Arbeit und auf dem Weg in die Zukunft. Es definiert die Rahmenbedin- gungen und Grundsätze, nach denen gehandelt und entschieden wird. Parkhaus Zoo Rosental N U Das Standortgelände des Zoo Leipzig befindet sich nordwestlich der Leipziger Innen- stadt am Rande des Rosentals auf einer Fläche von ca. 27 Hektar. Auf dieser befinden sich die Themenwelten Afrika, Asien, Gondwanaland, Gründer-Garten, Pongoland und Südamerika. Weiterhin zugehörig sind der Wirtschaftshof mit Futterküche, Tierklinik und Verwaltung, die Kongreßhalle sowie zwei Parkhäuser dem Zoo gegenüberliegend. Pongoland ist im Eigentum des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie und wird gemeinsam mit dem Zoo Leipzig bewirtschaftet. Es ist aufgrund dieser Konstellation nicht Bestandteil des EMAS-Verfahrens. d elt Gondwanalan Tropenerlebnisw
8 9 Leitbild des Zoo Leipzig M it ar b eite r Tier/Natur Dieses Leitbild soll allen Mitarbeiterinnen und Mit- Verantwortung arbeitern Orientierung und Vertrauen auf dem Weg Unser Handeln wird bestimmt durch die Verantwor- in die Zukunft geben. Es ist zugleich eine Vorstellung tung gegenüber dem Leben der uns anvertrauten unseres Zoos als „Zoo des 21. Jahrhunderts“ und die Tiere. Alle Besucher sollen für den Schutz und Erhalt Richtlinie für unsere Entwicklungsplanung. der natürlichen Lebensräume – auch für die kommen- den Generationen – sensibilisiert werden. Tradition und Zukunft Wir sind die führende, traditionsreiche Kultur- und Aufgaben Freizeiteinrichtung der Stadt Leipzig. Auf unsere Aktiv arbeiten wir am Arten- und Naturschutz, in überregionale Ausstrahlung sind wir stolz. Aktiv ge- der Bildung und der Wissenschaft. Unsere Besucher stalten wir einen naturnahen, erlebnisorientierten möchten wir für unsere Aufgaben begeistern. Wir Zoo, der den Besucher mit allen Sinnen die Tiere und ermöglichen unseren Besuchern eine aktive und deren Lebensräume begreifen lässt. passive Freizeitgestaltung. Unternehmen und Mitarbeiter Besucherorientierung Wir sehen in unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Unsere Besucher sind unsere Kunden und sichern die tern die wichtigste Grundlage des gemeinsamen Existenz unseres Zoos. Wir verstehen uns als „Dienst- Erfolges. Transparenz und offene Kommunikation leister“ mit dem Ziel, die Wünsche und Bedürfnisse prägen unseren Arbeitsalltag und schaffen Vertrauen. unserer Besucher zu erfüllen. Die Zufriedenheit unse- Klare Verantwortungsstrukturen ermöglichen eine rer Besucher ist uns eine Verpflichtung. effiziente Aufgabenbewältigung. Die Freude an der Arbeit motiviert uns zu Höchstleistungen und garan- tiert eine ständige Steigerung der Attraktivität und des Freizeitwertes unseres Zoos. B es u c h e r
10 11 3. Organisation des Umweltmanagementsystems Geschäftsführung Beratung Umweltmanagement- beauftragter (UMB) Das Umweltmanagementsystem (UMS) des Zoo Leipzig umfasst Maßnahmen und Information Regelungen, die gewährleisten, dass die gesetzlichen und behördlichen Bestimmungen Delegieren der Betreiberpflichten Unterstützung der BetriebsIeitung sowie die Anforderungen der Zooverbände eingehalten werden. Ausgehend von Wahrnehmen der Aufsichtspflicht Wahrnehmung der Aufsichtspflicht einer jährlichen Prüfung wurde festgestellt, dass mit den aktuellen Tätigkeiten und Gewährleistung der Rechtssicherheit Überwachung des Umweltmanage- Verbrauchswerten alle rechtlichen Vorgaben und Grenzwerte eingehalten werden. Planen von Mitteln mentsystems und dessen Organisation Entscheiden über umweltrelevante Pflege des Umweltmanagementsystems Die Geschäftsführung hat für den Aufbau und zur Aufrechterhaltung des UMS sowie lnvestitionsmittelfreigabe Mitwirken bei Verfahrensverbesserungen zur Sicherstellung der Anforderungen nach EMAS III einen Beauftragten benannt. Bestellen der Betriebsbeauftragten Ermittlung und Bewertung der Dieser überprüft regelmäßig die Funktionalität des Systems und leitet gegebenenfalls Beteiligung des UMB an allen umwelt- Umweltaspekte Korrekturmaßnahmen ein, deren Durchführung er überwacht. relevanten Planungen Erstellung und Vorschlag der Umwelt- erklärung Mindestens einmal jährlich wird das UMS durch interne Audits überprüft. Dabei wird untersucht, ob die vorgeschriebenen Verfahren tatsächlich in der Praxis angewendet Abteilungsleiter werden und das Umweltprogramm effektiv umgesetzt wird. Weiterhin findet eine Information Beratung & Information Bewertung des Managementsystems, eine Überprüfung auf Übereinstimmung mit Wahrnehmen der Aufsichtspflicht der Umweltpolitik und auf Einhaltung der einschlägigen Umweltvorschriften statt. Wahrnehmen der Betreiberpflichten Umweltausschuss Gegebenenfalls festgestellte Schwachstellen können so mit geeigneten Maßnahmen Planen von Mitteln beseitigt werden. 2017 wurde die neue Version ISO 14001-2015 in das UMS integriert. Behebung von Mängeln nach Die neuen Anforderungen bezüglich der Betrachtung des Kontextes der Organisation, Besprechung echung und Vorschlag von Mittelfreigabe einer Risikoanalyse, einer Stakeholderanalyse und der Lebenswegbetrachtung der weltzielen und -programmen Umweltzielen Beteiligung des UMB an allen Dienstleistungen des Zoo Leipzig wurden geprüft. Es ergaben sich keine wesentlichen Erarbeitung arbeitung von Verbesserungs- umweltrelevanten Planungen notwendigen Änderungen. vorschlägen Umweltberichte Bereichsleiter Multiplikatorfunktion Information Wahrnehmen der Aufsichtspflicht Wahrnehmen der Betreiberpflichten Meldung von Störungen/Mängeln Unterweisung von Mitarbeitern alle Mitarbeiter Information Vermeiden von Abfällen Kältemasch inen 1 und 2 Sammeln von Wertstoffen Dach Gondw – analand nik 1 – Wasser- und Energiesparen ertech a (Fische), Wass Meldung von Störungen/Mängeln ge Arapaim Filteranla Vorschläge für Verbesserungen aland Gondwan
12 4. Umweltpolitik Die Umweltpolitik stellt die zentrale Richtlinie für das grundsätzliche Umweltverhal- ten dar und beschreibt den Stellenwert des Umweltschutzes im Zoo Leipzig. Mit ihr bekennt sich der Zoo Leipzig explizit zu einem nachhaltigen Handeln. 1. Wir streben regional und branchenweit eine Vorreiterrolle auch im Umweltschutz an, wobei wir uns stets unserer eigenen Umweltauswirkungen bewusst sind und über die Einhaltung von Vorschriften und Gesetzen hinaus Beeinträchtigungen der Umwelt gezielt reduzieren. 2. Wir vermeiden Energie- und Wasserverschwendung, verringern Emissionen, Ab- fälle und Abwasser und verfolgen das übergeordnete Ziel, unsere Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. 3. Wir informieren und beraten unsere Besucher und in Fachkreisen zu den gemein- samen Anliegen in Umweltschutz, Artenschutz und bei der Erhaltung der Biodiver- sität. Wir berichten zudem nach außen und suchen den sachlichen und offenen Dialog mit unseren Besuchern, den Bürgern Leipzigs und der interessierten Öffent- lichkeit. 4. Wir fördern das Umweltbewusstsein und die Umweltverantwortung aller Mit- arbeiter durch Information, Motivation und entsprechende Aus- und Weiter- bildung. Unsere Mitarbeiter sind an der Realisierung des Umweltmanagement- systems aktiv beteiligt und wirken an dessen Umsetzung mit. 5. Wir informieren unsere Lieferanten und Dienstleister über unsere Umweltpolitik und -ziele und binden sie frühzeitig in diese mit ein. Langfristig werden bei unse- rem Einkauf von Energie bis hin zu Reinigungs- und Futtermitteln nachhaltige Gesichtspunkte herangezogen. Lernstation – Nachhaltige Forstwirtschaft – Forest Stewardship Council (FSC)
14 15 5. Umweltaspekte Produkte: Informations- und Werbematerial Wissenstransfer, Bildung, Forschung, Publikationen 5.1 Bestimmung der Umweltaspekte Veranstaltungen Die Umweltaspekte der Tätigkeiten einer Organisation haben Umweltauswirkungen zur Folge. Führt ein Umweltaspekt zu einer erheblichen Umweltauswirkung, dann ist Sonstige: dieser Aspekt wesentlich und muss in das UMS einbezogen werden. Verkehrsmittelwahl der Mitarbeiter, Besucherinnen und Besucher Auf Basis der ersten Umweltprüfung und der Umweltbetriebsprüfungen sind die folgenden direkten Umweltaspekte, die sich aus Tätigkeiten der Zoo Leipzig GmbH ergeben, analysiert worden: Direkte Umweltaspekte Luftschadstoffemissionen tschadstoffemissionen in die Atmosphäre durch Stromerzeugung durch Wärmeerzeugung durch Transporte/Verkehr Wasser/Abwasser Abfall Lärm (Schallemission) Gerüche Parkhaus Licht Stäube ntempel hermie – Elefante Natureingriffe/Flächenverbrauch on Solart Lernstati Indirekte Umweltaspekte 5.2 Bewertungsmethode Die Bewertung der Umweltaspekte erfolgt nach einem vom Umweltbundesamt (UBA) Indirekte Umweltaspekte entstehen nicht direkt am Standort und können nicht in entwickelten Verfahren anhand der folgenden drei Kriterien: vollem Umfang vom Zoo Leipzig kontrolliert werden. Sie bedingen sich aber aus dem für die Geschäftstätigkeit notwendigen Ressourceneinsatz und entstehen durch Vor- „relative quantitative Bedeutung des Umweltaspekts“ (hoch, durchschnittlich, gering) leistungen und Produkte. „prognostizierte zukünftige Entwicklung des Umweltaspekts“ (zunehmend, stagnie- rend, abnehmend) Vorleistungen: „relatives Gefährdungspotenzial des Umweltaspekts“ (hoch, durchschnittlich, gering) Beschaffung (Emissionen durch Tierunterhalt, Materialverbrauch: Büroartikel, Büro- möbel, EDV-Ausstattung) Jeder Umweltaspekt wird nach diesen drei Kriterien einer (der in Klammern stehen- Dienstleister, Auftragnehmer und Lieferanten (Bautätigkeiten, An- und Auslieferung den) Einstufung zugeteilt. Anschließend wird er einer der folgenden drei Gruppen zu- von Postsendungen, Papier, Bürobedarf, Auswahl und Zusammensetzung von Dienst- geordnet: leistungen)
16 17 A Relativ besonders bedeutender Umweltaspekt von hoher Handlungsrelevanz 5.3 Bewertung B Umweltaspekt mit relativ durchschnittlicher Bedeutung C Umweltaspekt von relativ geringer Bedeutung Bei der Bewertung der Umweltaspekte gab es gegenüber 2014 keine Veränderungen. Die Zuordnung der Umweltaspekte zu den Gruppen erfolgt dabei nach dem folgenden 5.3.1 Elektrische Energie (Strom) Schlüssel, wobei als Maßgabe gilt: Die Zoo Leipzig GmbH bezieht ihre elektrische Energie über die Stadtwerke Leipzig. Seit Anfang 2015 wird der Bedarf zu 100% mit Ökostrom gedeckt. Dessen Erzeugung A Umweltaspekte, die bei mindestens zwei Kriterien in die höchste Kategorie und bei erfolgt in nachhaltigen Wasserkraftanlagen, mit entsprechender Entwertung von keinem Kriterium in die niedrigste Kategorie einzuordnen sind. Herkunftsnachweisen gemäß dem Kriterienkatalog Ökostrom Plus der KlimaINVEST B Umweltaspekte, die bei einem Kriterium in die höchste Kategorie oder bei zwei Green Concepts GmbH. Kriterien in die höchste Kategorie und bei dem dritten Kriterium in die niedrigste Kategorie einzuordnen sind. Relative quantitative Bedeutung: hoch C Umweltaspekte, die bei keinem Kriterium in die höchste Kategorie einzuordnen Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend sind. Relatives Gefährdungspotenzial: gering Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig relative quantitative prognostizierte relatives Gefährdungspotenzial Bedeutung künftige Entwicklung Gesamtbewertung: B II hoch durchschnittlich gering Zunehmend A A B hoch Stagnierend – A B B 5.3.2 Wärme Abnehmend B B B Zunehmend A B B durchschnittlich Stagnierend – B C C Abnehmend B C C Zunehmend B B B gering Stagnierend – B C C Abnehmend B C C itung erbere , Wa r mwass n d la zentrale dwana Wärmespeiche Technik mpen – Gon Zusätzlich werden die Umweltaspekte – entsprechend der Möglichkeiten, steuernd r in Gondwan aland Wärm e p u Einfluss zu nehmen – in die Unterkategorien I, II und III eingeteilt. Dabei gelten fol- gende Kriterien: Die Versorgung mit Wärmeenergie resultiert aus einem Gas- und Dampfkraftwerk der Stadtwerke Leipzig über das Fernwärmenetz. Dabei erfolgt eine sehr effiziente I Auch kurzfristig ist ein relativ großes Steuerungspotenzial vorhanden. Energiegewinnung durch den Einsatz von Kraft-Wärme-Kopplung. Zudem ist die II Der Umweltaspekt ist nachhaltig zu steuern, jedoch erst mittel- bis langfristig. räumliche Entfernung vom Wärmeenergieerzeuger sehr gering, sodass der Transport- III Steuerungsmöglichkeiten sind für diesen Umweltaspekt nicht, nur sehr langfristig verlust minimiert ist. Da die Stadtwerke jedoch nur geprüfte Emissionsfaktoren für oder nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben. ihren gesamten Kraftwerkspark ausweisen, wird das relative Gefährdungspotenzial als durchschnittlich eingestuft. In wenigen Fällen, wo witterungs- und infrastruktur- bedingt die Wärmeversorgung in den rückwärtigen Anlagen nicht ausreichend ist, wird elektrisch zugeheizt.
18 19 Relative quantitative Bedeutung: hoch Für Beckenwasser, das mit tierischen Rückständen behaftet ist, bestehen aufgrund Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend bis zunehmend deren Unbedenklichkeit Einleitgenehmigungen und es wird ebenfalls der Parthe zu- Relatives Gefährdungspotenzial: durchschnittlich geführt. Zur Bewässerung eingesetztes Brauchwasser versickert. Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig, teils nur in Abhängigkeit Es erfolgen regelmäßige Kontrollen durch die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL). von Entscheidungen Dritter gegeben Brauchwasser, das zur Reinigung der Gehege und solches, das zur Spülung von Sani- Gesamtbewertung: A II - III täranlagen eingesetzt wird, wird regulär über die Schmutzwasserkanalisation der KWL entsorgt. Trinkwasser 5.3.3 Transporte/Verkehr Das Trinkwasser des kommunalen Trinkwassernetzes wird ergänzend zum Brauchwas- Der Umweltaspekt Transporte/Verkehr beinhaltet: ser eingesetzt und somit je nach Einsatzzweck ebenfalls der Parthe bzw. der Schmutz- den direkten Umweltaspekt Luftschadstoffemissionen in die Atmosphäre durch wasserkanalisation zugeführt. Im Bereich Gondwanaland wird zur Versorgung der Dienstreisen sowie Transport- oder Dienstfahrzeuge abzugeben und Wassereindüsung (Luftbefeuchtung) und zum Betrieb der Wasserfälle und Wasserlein- den indirekten Umweltaspekt Luftschadstoffemissionen durch Verkehr von Mitar- wände (Bootsfahrt) aus hygieneschutzrechtlichem Grund nur Trinkwasser eingesetzt. beitern, Besuchern und der Anlieferung von Waren und Dienstleistungen. Die Belastung des Abwassers durch Reinigungsmittel und die organischen Belastun- gen sind ist als gering einzustufen. Daher ist von einer nennenswerten Belastung des Aufgrund eines notwendigen internationalen Fach- und Tieraustausches resultiert aus Abwassers mit Schadstoffen nicht auszugehen. den Dienstreisen ein relativ hohes Maß an CO2-Emissionen. Hinzu kommt der sonstige betriebliche Verkehr. Die CO2- Emissionen, die durch den indirekten Aspekt entstehen, Relative quantitative Bedeutung: hoch besonders durch die Anreise von Besuchern, sind sehr hoch. Hinzu kommen noch die Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Emissionen aus den Dienstreisen. Relatives Gefährdungspotenzial: gering Relative quantitative Bedeutung: hoch Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig Prognostizierte künftige Entwicklung: zunehmend Gesamtbewertung: B II Relatives Gefährdungspotenzial: durchschnittlich Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben 5.3.5 Abfall Gesamtbewertung: A III Für den Zoo Leipzig besteht ein Abfallkonzept, welches vorsieht, dass biogene Abfälle aus den Tiergehegen dezentral gesammelt und täglich abgefahren werden. Für die Abfälle aus dem Betriebsunterhalt (Schrott, Bauabfälle etc.) stehen zentral platziert entspre- chende Container bereit und werden regelmäßig abgeholt. Für die Beschäftigten wird 5.3.4 Wasser/Abwasser die Möglichkeit geboten Altpapier, Kartonagen, Leichtverpackungen, Bioabfall, Elek- Brauchwasser tronikschrott, Tonerkartuschen, Druckerpatronen, Batterien sowie CDs getrennt vom Der Zoo Leipzig verfügt über mehrere Bezugsquellen für Brauchwasser. Zum einen Restmüll zu entsorgen. Die Trennung geschieht eigenverantwortlich. Zudem ist die über vier Brunnen im Rosental, deren Wasser durch das betriebseigene Wasserwerk getrennte Erfassung und sichere Entsorgung von Sonderabfall organisiert. Die Entsor- aufbereitet wird. Des Weiteren durch die Entnahme von Wasser aus dem Fluss Parthe, gung aller Abfälle erfolgt durch zugelassene Entsorgungsfachbetriebe. sowie durch betriebsinterne Brunnen und durch die Sammlung anfallenden Regen- wassers. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Zum Betrieb der Wassergräben und Teiche eingesetztes Brauchwasser wird stofflich Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend unverändert wieder in die Parthe eingeleitet, ebenso nicht aufgefangenes Regenwasser. Relatives Gefährdungspotenzial: gering Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig Gesamtbewertung: B II
20 21 5.3.6 Lärm Relative quantitative Bedeutung: gering Der Betrieb am Standort kann insgesamt als ruhig bezeichnet werden. Wesentliche Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Lärmemissionen, die zu Klagen der Nachbarschaft geführt haben, entstehen im nörd- Relatives Gefährdungspotenzial: gering lichen Bereich beim Elefantentempel/Tor E zur Straße Kickerlingsberg durch den Ein- Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von satz eines kleinen Radladers sowie durch die Abfuhr von Abfällen. Entscheidungen Dritter gegeben Gesamtbewertung: C III Relative quantitative Bedeutung: gering Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Relatives Gefährdungspotenzial: gering 5.3.9 Licht Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von Der Betrieb am Standort verursacht sehr geringe Lichtemissionen. Eine Beleuchtung Entscheidungen Dritter gegeben der Anlagen in den Abendstunden ist nur bei Hallen (Gondwanaland, Pongoland) und Gesamtbewertung: C III nur zu besonderen Anlässen gegeben. Im Allgemeinen sind diese nicht beleuchtet, um den Schlafrhythmus der Tiere nicht zu beeinflussen. Eine Wegebeleuchtung ist vor- handen, aber nicht von Anwohnern einzusehen. 5.3.7 Stäube Relative quantitative Bedeutung: gering Staubemissionen werden im Zoo Leipzig, wenn überhaupt, in sehr geringem Umfang Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend verursacht, da die Anlagen durch Bepflanzungen weitestgehend vor Erosion geschützt Relatives Gefährdungspotenzial: gering sind. Lediglich auf den Besucherwegen und punktuell bei Baustellenbetrieb kommt es Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von während Hitzeperioden zu Staubentwicklungen, denen nach Möglichkeit durch mor- Entscheidungen Dritter gegeben gendliche Befeuchtung mit Wasser entgegengewirkt wird. Gesamtbewertung: C III Relative quantitative Bedeutung: gering Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Relatives Gefährdungspotenzial: gering 5.3.10 Natureingriffe Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von Der Zoo Leipzig befindet sich auf einem Gelände, das über weitestgehend unversiegelte Entscheidungen Dritter gegeben Flächen und einen alten bzw. über Ersatzpflanzungen stabil gehaltenen Baumbestand Gesamtbewertung: C III verfügt. Bauvorhaben ersetzen zumeist existierende Anlagen, wobei aufgrund natur- naher Gestaltung nur ein geringer Teil auf feste Bebauung entfällt. Eine Verringerung der Versiegelungsrate ist aber nicht zu erwarten. Eine konzentrierte Kontamination des Bodens durch Schadstoffe entsteht nicht. Es 5.3.8 Gerüche wird nach Möglichkeit auf mineralische Dünger und Pestizide verzichtet. Das Befahren Der Zoo Leipzig verursacht an einigen Stellen zootypische Gerüche, die sich bei ent- der unversiegelten Flächen erfolgt nur auf den Wegen mit wassergebundener Decke, sprechender Windstärke auch in die angrenzende Bebauung verteilen. Beschwerden eine weitere Bodenverdichtung findet somit nicht statt. Die Bodeneigenschaften wer- hierzu gab es bisher keine. Lediglich bezüglich des Lagercontainers für die tierischen den durch Bepflanzung und Mulchen der Bodenoberflächen verbessert, da so einer Abfälle am Dickhäuterhaus gab es 2007 eine Anwohnerbeschwerde. Hiernach wurde Erosion entgegengewirkt wird. die Position des Containers entsprechend geändert.
22 23 Relative quantitative Bedeutung: gering 5.3.13 Informations- und Werbematerial Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Die Menge an Papierverbrauch für Informations- und Werbematerial ist im Vergleich Relatives Gefährdungspotenzial: gering zum Papierverbrauch durch den Betrieb in der Verwaltung sowie Forschung und Ar- Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: langfristig, nur in Abhängigkeit von tenschutz als durchschnittlich einzustufen. Alle Flyer der Zoo Leipzig GmbH werden Entscheidungen Dritter gegeben auf Recyclingpapier gedruckt. Zudem werden alle Informationen über das Internet Gesamtbewertung: C III bzw. per E-Mail verbreitet. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Prognostizierte künftige Entwicklung: abnehmend 5.3.11 Beschaffung Relatives Gefährdungspotenzial: gering Dieser Umweltaspekt behandelt die Beschaffungspraxis und die bei der Herstellung Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig, teils nur in Abhängigkeit der Materialien entstehenden Emissionen. Aufgrund des teils exklusiven Charakters von Entscheidungen Dritter gegeben einzelner Mittel zum Tierunterhalt und bestimmter zu verwendender Materialien, be- Gesamtbewertung: C II-III steht bei diesen, wenn überhaupt, nur eine langfristig mögliche Einflussnahme. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend 5.3.14 Wissenstransfer, Bildung, Forschung und Publikationen Relatives Gefährdungspotenzial: gering Über seine Funktionen als Botschafter für die bedrohte Tierwelt und als Freizeitein- Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig richtung hinaus, leistet der Zoo Leipzig einen maßgeblich positiven Beitrag zum di- Gesamtbewertung: C II rekten Arten- und Naturschutz. Neben der Information der Besucher zu Artenschutz- themen wird in nationalen wie internationalen Forschungs- und Artenschutzgremien der Erhalt bedrohter Arten abgestimmt und gefördert. Außerdem wird über den Be- trieb der Zooschule ein großes Maß Bildungsarbeit geleistet und Umweltbewusstsein 5.3.12 Pächter, Dienstleister, Auftragnehmer und Lieferanten mitgestaltet. Die Umweltleistung und das Umweltverhalten von Pächtern, Dienstleistern, Auftrag- nehmern und Lieferanten stellen ebenfalls einen Umweltaspekt dar. Der Zoo Leipzig Eine Bewertung nach obiger Methode ist schwierig. muss als Einrichtung des öffentlichen Rechts Vergaben öffentlich national bzw. international ausschreiben. Es fließen Umweltaspekte, wenn möglich, bei öffentlichen fsratgeber Ausschreibungen ein. Die Größenordnung dieser Aufträge ist durchschnittlich einzu- Lernstation – Einkau enwaldes stufen. Die Pächter des Zoo Leipzig werden im Rahmen jährlicher Audits auf ihr Be- zum Schutz des Reg streben hin zu einem koordinierten Umweltschutz befragt und in Maßnahmen sowie Aktionen nach Möglichkeit eingebunden. Relative quantitative Bedeutung: durchschnittlich Prognostizierte künftige Entwicklung: stagnierend Relatives Gefährdungspotenzial: gering Möglichkeiten, steuernd Einfluss zu nehmen: mittel- bis langfristig, teils nur in Abhängigkeit von Entscheidungen Dritter gegeben Gesamtbewertung: C II-III Unterrich tsraum Z ooschule
24 25 6. Zielerreichung und Umweltprogramm 6.1 Zielerreichung bei Umweltaspekten Aspekt/Bereich Umweltziele Umweltprogramm Status Ersatz einer veralteten Kühlzelle (Bereich Erledigt Umweltaspekt Umweltziel Erfüllungsgrad Pongoland) gegen neue im Koala-Haus Abfall Verbesserte Abfalltrennung/ Erfüllt Ressourcen Nachhaltiger Erhöhung des Anteils an fair gehandelten Fortlaufend fachgerechte Verwertung oder Entsorgung Einsatz von und regionalen Produkten im Zoo-Shop Ressourcen Energie Reduzierung des Verbrauchs an Elektroenergie/ Nicht erfüllt effizienter Umgang - 1% (60 MWh) + 2,5% (+152,08 MWh) Nachhaltiger Verkauf von Plastiktüten („15 Cent für den Erledigt; Einsatz von Artenschutz“) statt kostenloser Abgabe über 85% Einspa- Reduzierung von Luftschademissionen Nicht erfüllt Ressourcen in den Zooshops rung (jetzt 7.000 + 0,8% (+13,8 t CO2eq) (Plastiktüten) Tüten/Jahr) Ressourcen Nachhaltiger Einsatz von Ressourcen: - 50% (= 25.000 · Erhöhung Transfair-Artikel Begonnen (und fortlaufend) Stück weniger · Einsparung Batterien Erfüllt pro Jahr) · Einsparung Holz/Zellstoff Erfüllt Nachhaltiger Ein- Umstellung restliche Headsets für Erledigt · Einsparung Plastiktüten Erfüllt satz von Ressour- Kommentierungen auf Akkuladestation · Einsparung (Trink-)Wasser Erfüllt cen (Ersatz von statt Batterie Artenschutz/ Förderung des heimischen Artenschutzes Erfüllt (und fortlaufend) Batterien): Biodiversität Gesamt 11 Head- sets umzustellen Kommunikation · Schulung Mitarbeiter Erfüllt · Sensibilisierung Öffentlichkeit Separate Maßnahme nicht Nachhaltiger Ein- Umstellung aller Besuchertoiletten auf Erledigt umgesetzt satz von Ressour- Recyclingtoilettenpapier cen (Zellstoff) Sicherheit Stabilisierung Erst-Helfer-Quote 20% Erfüllt >27% Nachhaltiger Wassersparventil bei Osmoseanlage in Erledigt Ausbildung Brandschutzhelfer In Vorbereitung (ab 2019 Kurse Einsatz von der Mäusezucht (Futtertrakt) für alle Mitarbeiter durch das Ressourcen MIA) (Trinkwasser) Artenschutz/ Förderung Pflanzung Hecken als Nist- und Nah- Erledigt; 6.2 Projektübersicht der umgesetzten Umweltprogrammpunkte 2017 Biodiversität des heimischen Artenschutzes rungsgehölze für Vögel; ggf. weitere Nist- kästen fortlaufend Aspekt/Bereich Umweltziele Umweltprogramm Status Schulung (interne Sensibilisierung Nach Bedarf Schulung neuer Mitarbeiter Nach Bedarf Abfall Fachgerechte Aufstellen einer Sammeltonne für Elektro- Erledigt Kommunikation) der Mitarbeiter Verwertung oder kleingeräte der Firma binee im Safari-Büro für betriebliche Entsorgung (als Test ob sinnvoll) Umweltaspekte Energie Reduzierung des Weitere Umstellung von HQi Strahlern Fortlaufend Kommunikation Sensibilisierung Sonderschilder mit Umwelttipps für Zoo- Verschoben Verbrauchs auf LED im Aquarium/Terrarium der Öffentlich- besucher an Elektroenergie keit für Umwelt- Verbesserung Steuerung der beiden Kälte- Fortlaufend belange - 1% (60 MWh) maschinen GWL Sicherheit Erhöhung Schulung Ersthelfer/Nothelfer Fortlaufend Ersatz veralteter Pumpen- und Filtertech- Planung läuft der Sicherheit bei nik im Aquarium (Planung 2017, außergewöhn- Umsetzung ab 2018) lichen Ereignissen
26 27 Schlüsselbereich Input bzw. Auswirkungen 2016 Änderung ggü. 2015 Energieeffizienz Jährlicher Gesamtenergieverbrauch 7. Umweltbilanz (Strom + Wärme) in MWh: Strom: 6.182,16 MWh + + 152,08 MWh (+ 2,5%) Wärme: 10.302,17 MWh + 252,31 MWh (+ 2,5%) 7.1 Kernindikatoren nach EMAS III = 16.484,33 MWh / 185,85 MA = + 401,39 MWh (+ 2,5%) Die Verbesserung der Umweltleistung ist bei EMAS das Hauptanliegen, auf welches KIEn = 88,70 ∆ KIEn = + 5,88 das Umweltmanagementsystem stets ausgerichtet ist. Mittels standardisierter Kenn- Jährlicher Verbrauch an erneuerbaren zahlen soll die Umweltleistung übersichtlich und einheitlich darstellbar sein. Für Energien in MWh: 39,03 MWh Solarwärme / - 2,15 MWh (- 5,2%) diese Leistungskennzahlen ist daher eine gemeinsame Bezugsgröße vorgesehen, um 185,85 MA Verbesserungen oder Tendenzen über mehrere Zeitperioden sinnvoll vergleichen zu KIEn-ren = 0,210 ∆ KIEn -ren = - 0,002 können – auch bei der Änderung äußerer Umstände. Für die Zoo Leipzig GmbH wurde die Mitarbeiterzahl in umgerechnete Vollzeitstellen (MA) gewählt, da diese einer Materialeffizienz Jährliche Menge der Einsatzmaterialien (Druck-/Kopierpapier) in kg: geringen Schwankung unterworfen ist. 21.239 kg / 185,85 MA + 891 kg (+ 4,4%) KIMat = 114,28 ∆ KIMat = + 9,47 Wasser Jährlicher Wasserverbrauch (TW + BW) in m³: 467.985 m³ / 185,85 MA + 44.875 m³ (+ 10,6%) KIH2O = 2.518,10 ∆ KIH2O = + 338,81 Abfall Jährliches Abfallaufkommen nach Abfallart in Tonnen: 1.243,54 t / 185,85 MA + 16,31 t (+ 1,3%) KIAbf = 6,69 ∆ KIAbf = + 0,37 Emissionen Jährliche Emissionen von Treibhausgasen in Tonnen CO2-Äquivalent: Direkte Emissionen durch Treibstoffe und Flugreisen 89,92 t CO2eq / 185,85 MA - 25,06 t CO2eq (- 21,8%) KIEM-d = 0,48 ∆ KIEM-d = - 0,11 Indirekte Emissionen durch: Strom: 0,0 t CO2eq 0 t CO2eq (0%) Wärme: 1.586,53 t CO2eq + 38,85 t CO2eq (+ 2,5%) Gesamt: 1.586,53 t CO2eq / 185,85 MA + 38,85 t CO2eq (+ 2,5%) KIEM-id = 8,54 ∆ KIEM-id = + 0,57 Biologische Vielfalt Artenschutzprogramme: 91 Zuchtprogramme / 185,85 MA +/- 0 KIBD = 0,490 ∆ KIBD = + 0,02 Versiegelte/bebaute Fläche: Flächen nur Zoo (ohne Pongoland) 236.203 m² davon bebaut ca. 47.069 m² zusätzlich 2 Parkhäuser 10.332 m² davon bebaut ca. 9.074 m² Gesamtsumme: 246.535 m² davon bebaut ca. 56.143 m² (22,77%) Mit den oben genannten Daten und Zahlen werden alle für die Zoo Leipzig GmbH geltenden Rechts Rechts- vorschriften eingehalten.
28 7.2 Zahlen, Daten, Fakten 2017 Wärme-Energie Zoo gesamt 11.525,37 MWh abzüglich Pächterverbräuche verbleiben 10.302,17 MWh davon Gondwanaland alleine 5.277,70 MWh Elektro-Energie Zoo gesamt 7.719,99 MWh abzüglich Pächterverbräuche verbleiben 6.182,16 MWh davon Gondwanaland alleine 3.019,46 MWh Transport Diesel für Fuhrpark 8.575 l Betriebsstoffe Heizöl/Diesel/Benzin für Geräte und Maschinen 1.652 l Wasser Trinkwasser 134.008 m³ abzüglich Pächterverbräuche verbleiben 121.423 m³ Brauchwasser Wasserwerk 283.719 m³ Brauchwasser Brunnen 62.843 m³ Gesamt 467.985 m³ Abwasser Städtisches Abwasser 69.691 m³ Abwasser Vorfluter 351.828 m³ Materialien Kopierpapier und Druckerzeugnisse 21,2 t Futter Wiesenheu 148,6 t Luzerneheu 32,9 t Stroh 63,0 t Pellets 27,0 t Getreideprodukte 11,0 t Mineral- & Wirkstoffgemische 2,6 t Vogelfutter 33,4 t Grünfutter 328,0 t Eier 24.120 Stk. Mischbrote 4.920 Stk. Toastbrote 1.272 Stk. Milch 2.250 l Milchprodukte 0,6 t Fleisch 15,1 t Fisch 25,4 t Äpfel/Birnen 52,4 t Möhren 35,0 t Rüben 22,3 t Diverses Obst & Gemüse 180,0 t (2/3 des Futters stammt aus bis 150 km Umkreis)
30 31 Abfallmengen 2017 aufgeschlüsselt nach Abfallarten: Abfallschlüssel Abfallbezeichnung Gesamtmenge 020106 / Gülle tierische Ausscheidungen, Gülle/Jauche und Stallmist 693,09 t laut Verordnung (EG) 1069/2009 150203 Filtermaterialien, Wischtücher 0,24 t 170101 Beton 9,82 t 170107 Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen… 2,56 t 170201 Holz 50,52 t 170202 Glas 1,38 t 170203 Kunststoff 0,32 t 170405 Eisen und Stahl 3,17 t 170504 Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen unter 7,08 t 170503 170904 Gemischte Bau- und Abbruchabfälle 13,68 t Transporte und Betriebsstoffe 2017 190502 Nicht kompostierbare Abfälle 19,82 t Betriebsstoff Wodurch Menge l t CO2eq 200101 Papier und Pappe 100,87 t Heizöl Geräte 0,00 200201 Biologisch abbaubare Abfälle / Grünschnitt 175,39 t Diesel Notstrom/Lader, … 1.652,00 5,17 020202 Abfälle aus tierischem Gewebe 5,72 t Diesel Bus, Pritsche, Kastenwagen, E-Klasse 8.575,00 26,86 200301 Gemischte Siedlungsabfälle 77,07 t Benzin Kleine Notstromer etc. 0,00 200303 Straßenkehricht 82,80 t Flugreisen 152.340 km 380 g/Flug-km 57,89 Sonderstoffe Gesamt 89,92 Datenträger 0,03 t Summe: 1.243,56 t
32 33 Folgende Artenschutzprojekte werden durch den 8. Artenschutz/Biodiversität Zoo Leipzig unterstützt: Der Zoo Leipzig hielt Ende 2012 319 landlebende Wirbeltier- A. Affenauffangstation EPRC in Cuc Phuong, Vietnam arten, von denen 26,2% in eine der drei Gefährdungskate- (WAZA Projekt Nr. 04008) gorien der Roten Liste der IUCN („Vulnerable, Endangered, Das seit 2002 unterstützte und seit 2013 in Trägerschaft Critically Endangered“) oder in die Kategorie „In der Na- des Zoo Leipzig übernommene Endangered Primate tur ausgestorben“ fielen. Insbesondere diese Arten stehen Rescue Center wurde weiter professionell betrieben. für laufende oder neue Erhaltungszuchtprogramme als Um die hohe Zahl an beschlagnahmten Primaten un un- Bootsfahrt in Genpool zur Verfügung. Diese Analyse wurde 2017 nicht Gondwanalan d terbringen zu können, wurden mehrere neue Gehege erneut durchgeführt, da nur geringe Schwankungen zu errichtet. Die schweren Überschwemmungen in Teilen erwarten sind. Vietnams trafen auch die Station, wo u. a. ein Zaun am Semi-Wild-Gehege umgerissen wurde. An drei besonders schwierigen Tagen kamen Erhaltungszucht: einige der lokalen Tierpfleger sogar per Boot aus dem Dorf zur Arbeit. Im November war das EPRC dann aber Gastgeber der jährlichen Wildlife Animal Rescue Network Der Zoo Leipzig beteiligt sich mit den im Zoo gehaltenen Tierarten an folgenden Zucht- Konferenz. Weitergeführt wurde auch die Auswilderung von Nachzuchttieren der programmen und Zuchtbüchern auf europäischer Ebene: Hatinhlanguren im Nationalpark Ke Go mit einer vierköpfigen Gruppe. Während zweier European Studbooks (ESB) für 33 Tierarten Projektbesuche im Januar und November führte der Zoo Leipzig erste Gespräche mit Europäische Erhaltungszuchtprogramme (EEP) für 50 Tierarten der Nationalparkverwaltung in Cuc Phuong und dem Ministerium in Hanoi über die Zuchtprogramme der European Studbook Foundation (ESF) für 8 Tierarten Inhalte der kommenden fünfjährigen Vertragsperiode 2019–2023. Folgende Zuchtbücher/ -programme werden durch den Zoo Leipzig geführt B. Wild Chimpanzee Foundation (WCF) in Westafrika (WAZA Projekt Nr. 04020) Der Zoo Leipzig ist seit 2001 Partner der Stiftung für wildlebende Schimpansen. Neben bzw. koordiniert: der Elfenbeinküste ist die Organisation seit Jahren auch in den benachbarten westafri- Müller, P.: Internationales Tiger-Zuchtbuch (ISB) kanischen Ländern Liberia und Guinea tätig und führt dort diverse Maßnahmen durch, Nötzold, G.: Internationales Anoa-Zuchtbuch (ISB) u. a. ein in den Dörfern rund um Schutzgebiete aufgeführtes interaktives Theater- Holland, R.: Internationales Mähnenwolf-Zuchtbuch (ISB) stück. In Liberia treibt die WCF die Schaffung des neuen 970 km2 großen Nationalparks Oberwemmer, F.: Internationales Sumatra-Nashorn-Zuchtbuch (ISB) Grebo-Krahn voran, der bedrohten Schimpansengruppen Schutz bieten soll. In Guinea Nötzold, G.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Anoas (EEP) wurde die Schaffung des 6.400 km2 große Moyen-Bafing Nationalparks wesentlich Holland, R.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Mähnenwölfe (EEP) unterstützt, in dem zwischen 4.000 bis 5.000 Schimpansen leben. Die Stiftung wird Holland, R.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Weißnackenkraniche (EEP) sich auch um das Management des Parks kümmern. Zum Jahresende fand ein erstes Schmidt, F.: Europäisches Erhaltungszuchtprogramm für Eulenkopfmeerkatzen (EEP) Gespräch dazu statt, wie eine noch intensivere Unterstützung der WCF durch den Zoo Schmidt, F.: Europäisches Zuchtbuch für Stumpfkrokodile (ESB) Leipzig erfolgen könnte. Schmidt, F.: Überwachtes Programm für Tüpfelbeutelmarder (EAZA) C. Nasenfrosch in Chile (WAZA Projekt Nr. 10003) Im Jahr 2009 errichtete der Zoo Leipzig zusammen mit der Universität Concepción (Chile) auf ihrem Campusgelände eine Forschungs- und Zuchtstation für den nur in Chile und Argentinien vorkommenden Nasenfrosch (Rhinoderma darwinii). Betreut von Masterstudenten der Veterinärmedizin verlief die Haltung der Tiere über die Jahre sehr erfolgreich, aber Ende 2016 brach eine immer noch unbekannte Erkrankung aus, die im Verlauf einiger Monate die meisten Jungtiere tötete und einen geplan- ten Transport von 56 Tieren nach Europa zum Aufbau eines Zuchtbuches verhinderte.
34 35 Glücklicherweise endete der Ausbruch im Sommer 2017, auch wenn trotz intensiver (IKI) der Bundesregierung ein, um ein langjähriges modellhaftes Vorhaben zur Um- Bemühungen verschiedener Labore kein spezifischer Krankheitserreger identifiziert wandlung von Palmölplantagen in Naturwald in diesem Korridor und an anderen Stel- werden konnte. len zu beginnen. Die Erfolgsaussichten des Antrags werden sich erst 2018 entscheiden. Ein Nebeneffekt des ganzen Projektes ist eine gesteigerte öffentliche Wahrnehmung E. Löwen Zoo Addis Abeba des einheimischen Nasenfrosches, die durch Medienberichte und Arbeiten an ver- Seit 2007 unterstützt der Zoo Leipzig im Rahmen der Städtepartnerschaft Leipzig– schiedenen Universitäten im Land befeuert wird. Dies führte nun dazu, dass unter Lei- Addis Abeba den dortigen Löwen-Zoo der Hauptstadt Äthiopiens auf praktischer und tung eines Professors der privaten Universität Andres Bello in Santiago ein mehrtägi- fachlicher Ebene. Mehrere veterinärmedizinische Einsätze fanden statt, um den Ge- ger Workshop zur Erarbeitung einer nationalen Schutzstrategie durchgeführt wurde. sundheitszustand der seinerzeit 15 Löwen zu überwachen und die Zucht für eine Weile Der Zoo Leipzig konnte dank seines gesteigerten Artenschutzbudgets durch den 2017 aus Platzgründen zu unterbinden. Die historische Anlage aus der Zeit des Kaisers Haile neu eingeführten Artenschutz-Euro zum Zooticket einen größeren Anteil der Finan- Selassie I. ist aber nicht mehr zeitgemäß für eine artgemäße Tierhaltung und soll er- zierung dafür bereitstellen. Moderiert und durchgeführt wurde das Arbeitstreffen von setzt werden. Seit Ende 2012 ist ein Löwengehege nach modernem Standard in einem der Amphibiengruppe der Weltnaturschutzunion (IUCN). Ein eintägiges Symposium in neuen Parkgelände im Bau, für das die Planung in mehreren Workshops in Leipzig und der Universität in Santiago sorgte am 8. September 2017 für den öffentlich sichtbaren Addis Abeba mit Hilfe des Zoo Leipzig vorangetrieben wurde. Wichtig ist diese neue Teil der Veranstaltung, während die etwa 25 Teilnehmer dann in das private Schutzge- Unterbringung auch für die Wiederaufnahme der Zucht der genetisch interessanten biet Huilo-Huilo in Zentralchile fuhren, um vor Ort im Lebensraum der Art am 11. und Tiere in zwei neu zu bildenden Rudeln. Technische und Beschaffungsprobleme behin- 12.09.2017 die eigentliche Strategie zu entwerfen. Untergebracht wurde die Gruppe derten die Arbeiten lange Zeit, aber in 2017 ging es wieder voran. Im Februar waren der auf Einladung der Umweltstiftung Huilo-Huilo in einem der Hotels der Eigentümer frühere Zootierarzt Prof. Dr. Klaus Eulenberger und Afrika-Bereichsleiter Jens Hirmer des 100.00 ha großen Gebietes, die dort mit Ansätzen des Ökotourismus neue Einkom- als Berater vor Ort. Während eines Projektbesuchs im Rahmen einer offiziellen Dele- mensquellen für die Bevölkerung schaffen. Neben Amphibienexperten verschiedener gationsreise der Stadt Leipzig im April wurden die weiteren Fortschritte dann von Ar- Universitäten und anderer Organisationen waren auch Mitarbeiter der betroffenen tenschutzreferent Frank Oberwemmer eingeschätzt und weitere Maßnahmen bespro- staatlichen Stellen aus Chile und Argentinien vor Ort. Zwei Tage lang wurden nach ei- chen. Vor allem die Kunstfelsarbeiten, die vom Zoodirektor in Addis, Dr. Musie Kiflom, ner Bestandsaufnahme der Lage vor allem Maßnahmen diskutiert, um einen Aktions- nach Leipziger Vorbild mit einheimischen Künstlern geschaffen wurden, waren beein- plan für die kommenden Jahre aufzustellen. Der Zoo Leipzig hat sich dazu entschlos- druckend. Auch die Frage der Beschaffung von Sicherheitsglas für die Einblicksfenster sen, die Umsetzung dieser Maßnahmen in Chile durch die Universität Andres Bello in scheint gelöst worden zu sein. Trotzdem ziehen sich die Arbeiten weit länger hin als den kommenden Jahren finanziell zu unterstützen, neben der weiterhin fortlaufenden geplant. Ende Juni schließlich besuchte Direktor Musie Kiflom auf Einladung aus Leip- Finanzierung der Zuchtstation in Concepción. zig den Zoo dann für ein intensives zweiwöchiges „Zoo-Managementtraining“. Neben D. Sabah-Nashorn auf Borneo (WAZA Projekt 11019) der praktischen Mitarbeit in der Tierhaltung, vor allem bei den Löwen und Tigern, führ- Der Zoo Leipzig unterstützt die Zuchtstation im Malaysischen Bundesstaat Sabah seit te er Gespräche mit den Bereichen Marketing, Besucherservice, Finanzverwaltung und 2009 in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin anderen Abteilungen. Zudem besuchte er die Zoos in Halle, Dresden und Berlin sowie (IZW). Im Juni 2017 musste das im Dezember 2011 aus der Wildbahn umgesiedelte Weib- den auch in Leipzig tätigen Architekten Peter Rasbach in seinem Büro in Oberhausen. chen Puntung aufgrund einer nicht behandelbaren Krebsgeschwulst im Gesicht eutha- Letzterer hat an den Planungsworkshops für die neue Löwenanlage in Addis teilge- nasiert werden. Die Zucht der verbleibenden zwei Sumatranashörner in der Station im nommen und die Grundidee entworfen. So kamen ungemein viele Anregungen und Tabin Wildlife Reservat konnte auch im ganzen restlichen Jahr nicht erreicht werden. praktische Erfahrungen zusammen und Musies Notizbuch wurde jeden Abend Seite Im Bereich der Aufforstung und Flächensicherung gab es bessere Nachrichten. Etwa für Seite mit Einträgen und Zeichnungen gefüllt. Seine Erwartungen wurden weit 2.300 ha noch naturnahe Flächen konnten in einem Korridor zwischen Tabin und Ku- übertroffen, wie er Zoodirektor Jörg Junhold am Ende berichtete. Am Jahresende ent- lamba Wildlife Reservat insgesamt schon auf Anregung des Projekts durch staatliche stand aus den Erfahrungen seines Besuchs heraus im Zoo Leipzig noch die Idee, durch Stellen gesichert werden. Zusammen mit dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) den Senior Experten Service (SES) der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internatio- reichten Zoo und IZW einen Finanzantrag bei der Internationalen Klimaschutzinitiative nale Zusammenarbeit GmbH einen Zoo-Experten zu entsenden, der vor Ort in Addis
36 37 Abeba für einen längeren Zeitraum als Betreuer und Berater eingesetzt werden kann. H. Wiederauswilderung: Ein geeigneter Kandidat wurde mittlerweile in der Datenbank des SES gefunden und Schon im Jahr 2016 wurde die Wildpferdstute Romy nach Prag transportiert, aber kontaktiert. Für 2018 besteht daher die Hoffnung, dass ein solcher Experteneinsatz aus gesundheitlichen Gründen nicht im gleichen Jahr ausgewildert. Im Juli 2017 zustande kommt, um die neue Löwenanlage fertigstellen und eröffnen zu können. fand der Transport in die Mongolei dann doch statt. Leider starb die Stute über- raschend noch während der Akklimatisierungsphase trotz tierärztlicher Bemühun- F. Regelmäßige Förderung als Tierhalter: gen, vermutlich an einer Kolik. Regelmäßig unterstützen zahlreiche Zoos Schutzprojekte für seltene Tierarten, die sie halten, mit kleinen Beiträgen. Durch viele kleine Spenden können dadurch größere I. Finanzierung von Artenschutzprojekten: Projekte langfristig aufrechterhalten werden. Seit dem 01.01.2017 bietet der Zoo seinen Besuchern an, freiwillig einen zusätzlichen Der Zoo Leipzig förderte in diesem Rahmen: Euro auf das Eintrittsticket zu zahlen, um die Artenschutzprojekte zu unterstützen. das Wae Wuul Schutzprojekt für Komodowarane auf der Insel Flores (Indonesien) Zudem werden wie in den Vorjahren an drei Stellen Spenden gesammelt. Die Re- das Chick Bolstering Project für Brillenpinguine in Kapstadt (Republik Südafrika) sonanz auf den „Artenschutz-Euro“ war sehr positiv, so dass der Zoo Leipzig seine die Madagascar Fauna Group (verschiedene Projekte auf Madagaskar) Projekte erweitern kann und auch neue beginnen wird. Für ein zusätzliches großes den Amphibien Fond des VdZ (verschiedene Projekte) Artenschutzprojekt in Vietnam wurden bereits erste Kontakte aufgenommen und das EEP Forest Guardians Programm für Rote Pandas in Nepal Absprachen getroffen, damit ab 2018 gefördert wird. Die Recherche nach förde- drei Zuchtstationen für Visaya-Pustelschweine auf den Inseln Negros und Panay rungswürdigen Projekten in Afrika und Südamerika wurde ebenfalls begonnen. (Philippinen) J. Heimischer Artenschutz/Biodiversität die Koala-Schutzprojekte des Zoo San Diego (USA) Es wurde die im Vorjahr begonnene Heckenpflanzung mit einheimischen Arten spe- und die Okapi-Zucht- und Forschungsstation in Epulu (Demokratische Republik Kongo). ziell als Vogelschutzgehölze weitergeführt. Die Standorte sind hinter dem Elefanten- G. Weitere Förderungen tempel am Außenzaun zum Kickerlingsberg bzw. am Wirtschaftsweg. Dies ist eine Der Zoo Leipzig unterstützt weiterhin regelmäßig internationale Artenschutzinstitutio- Maßnahme des Umweltprogramms 2017. nen und einmalig weitere Artenschutzorganisationen oder Projekte. In diesem Rahmen Zudem wurden weitere Nistkästen installiert, dies ist eine Ersatzmaßnahme für die wurden gefördert: Bauarbeiten an Südamerika I und dem Aquarium. die Amphibian Ark als Mitglied die Conservation Breeding Specialist Group (Chair Position) die IUCN als Mitglied die IUCN Species Survival Commission (Chair Position) die IUCN Cat Specialist Group die Saola Working Group der IUCN Asian Wild Cattle Specialist Group
38 39 9. Verbandstätigkeiten/Mitgliedschaften Um im komplexen Themenfeld des Artenschutzes erfolgreich handeln zu können, bedarf es einer intensiven Interaktion zwischen internationalen und fachspezifischen Verbänden sowie Stiftungen. Nachfolgend sind die umweltrelevanten Mitgliedschaf- ten des Zoo Leipzig aufgeführt: International Union for Conservation of Nature (IUCN) In der globalen Naturschutzorganisation der Vereinten Nationen ist der Zoo Leipzig als zweiter deutscher Zoo Vollmitglied. Die IUCN plant und koordiniert weltweit Artenschutzmaßnahmen und erstellt die Rote Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten. World Association of Zoos and Aquariums (WAZA) Der globale Zoo-Verband vertritt die Belange der Zoogemeinschaft auf internationaler Ebene und koordiniert entsprechende Projekte sowie die Internationalen Zuchtbücher. European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) Der europäische Zoo-Verband koordiniert die Arbeit der Zoos auf konti- nentaler Ebene, insbesondere die Zuchtprogramme EEP und ESB. Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) Der deutsche Zoo-Verband koordiniert die Arbeit der deutschen Zoos und vertritt ihre Interessen auf politischer Ebene. Species 360 Species 360 entwickelt und betreut die internationale Datenbank ZIMS, in der die Tiere von über 1000 Zoos aus 90 Ländern aufgeführt werden, um so die Erhaltungszucht zu steuern. Außerdem betreut die Organisation die Zuchtbuchsoftware und deren Weiterentwicklung. Amphibian Ark Die Amphibian Ark initiiert und koordiniert die globalen Projekte zum Schutz bedrohter Amphibienarten, vor allem die Erhaltungszucht. Madagascar Fauna Group (MFG) Die MFG initiiert und koordiniert seit 20 Jahren sehr erfolgreich Arten- schutzprojekte auf der Insel Madagaskar. Stiftung Artenschutz Die Stiftung Artenschutz wurde 2001 durch Zoos gegründet und fördert mit Hilfe von Sponsoren aus der Wirtschaft gezielt Projekte für wenig bekannte, aber bedrohte Tierarten.
40 41 10. Umweltziele und Umweltprogramm für 2018 Für das Jahr 2018 hat sich der Zoo Leipzig folgende Maßnahmen vorgenommen: Aspekt/Bereich Umweltziele Umweltprogramm Zeitraum Aspekt/Bereich Umweltziele Umweltprogramm Zeitraum Abfall Verbesserte Abfall- Biotonne Verwaltung 1. Quartal Artenschutz/ Förderung des Pflanzung von Frühblühern (möglichst 4. Quartal trennung Biodiversität heimischen Arten- Wildformen) 2018 schutzes Energie Reduzierung Verbrauch Weitere Umstellung von HQl/HQi Ganzes Jahr Elektroenergie Strahlern auf LED im Terrarium sowie Förderung des Weitere Nistkästen (Auflage Baustelle Frühjahr - 1% (60 MWh) im Elefantentempel heimischen Arten- Südamerika I, Aquarium) schutzes Generelle Umstellung kaputter Lam- Ganzes Jahr pen/Leuchtmittel auf LED Förderung des Pflegeintensität Randstreifen über- 2. Quartal heimischen Arten- prüfen und Bereiche festlegen Ersatz veralteter Pumpen- und Filter- Planung schutzes technik im Aquarium (Zwischenzeit- 2018, Fertig- lich Stilllegung) stellung Kommunikation Sensibilisierung der Sonderschilder mit Umwelttipps für Ganzes Jahr 2019/2020 Öffentlichkeit für Um- Zoobesucher weltbelange Reduzierung Verbrauch Optimierung GLT im gesamten Zoo je Ganzes Jahr Elektro- und Heiz- nach Möglichkeiten Sicherheit Erhöhung der Sicher- Schulung Ersthelfer/Nothelfer/ wieder- energie heit bei außergewöhn- Brandhelfer kehrend lichen Ereignissen Reduzierung Verbrauch Ersatz Aquarium Mittelbau durch Neu- Planung Heizenergie bau nach aktuellem Energiestandard 2018, Fertig- Gesundheitsvorsorge Einbau Rußfilter in einen Weidemann- 2. Quartal (Zwischenzeitlich Stilllegung) stellung Hoflader 2019/2020 Vorsorge Überprüfung und erhebliche 2. Quartal Ressourcen Nachhaltiger Einsatz Erhöhung des Anteils an fair gehan- Ganzes Jahr Reduktion von Gefahrenstoffen im von Ressourcen delten und regionalen Produkten im Hauptlager Mindestens 10% des Zoo-Shop Sortiments (ca. 900 Artikel) Nachhaltiger Einsatz Tierställe Südamerika I überwiegend 2. Quartal von Ressourcen aus Vollholz statt Beton/Dämmsystem und teilweise mit extensiver Dach- begrünung statt Kies. Schulung Sensibilisierung der Schulung neuer Mitarbeiter zum UMS Nach Bedarf Mitarbeiter für betrieb- liche Umweltaspekte
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