"Unser bester Schutz sind stets wir selbst." - COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 - Lunaria at
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Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 018 COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 »Unser bester Schutz sind stets wir selbst.« Josepha Kraigher-Porges, (1857–1937), österreichische Schriftstellerin 018 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 019 Absolute 10 Sicherheit nach Jahnree-Eleven« »Ni gibt es nicht Behütet sein, geschützt leben, ohne Angst – ein Traum! Zehn Jahre nach der Katastrophe, deren Folgen noch heute weltweit zu spüren sind, fragen wir Experten aus Politik und Wirtschaft, was sie zu unserer persönlichen Sicherheit beitragen, und welche Verantwortung wir selbst für uns übernehmen müssen Text: elisabeth.stadlbauer@wellness-magazin.at D as Jahrhundert wird schön! Bei der Expo 2000 in Hannover sah die Planung der nächsten hundert Jahre recht optimistisch ter“, die neue Erkenntnisse und Bündnisse un- ter den Menschen bringen soll, neue Solidaritä- ten und das Gefühl einer globalen Menschlich- aus: humane Städte, digitale Wissensspeicher keit, von der alle profitieren können. Experten al- für alle, moderne, fair handelnde Kleinbetrie- ler wissenschaftlichen Disziplinen sehen Chan- be in der Dritten Welt. „Die Menschheit muss cen für diese Wende, die Erkenntnis und damit nur die richtigen Entscheidungen treffen“, lau- Läuterung und Linderung bringt. Endlich ein En- tete die Botschaft. Das hat sie nicht, wie wir de der Angst – die größte Geißel schlechthin, heute wissen, zehn Jahre nach 9/11! Das „Ler- denn Angst lähmt jede Vernunft und jedes pro- nen aus der Geschichte“ ist nach wie vor Pro- duktive Gefühl. gramm – eine große Aufgabe für die Zukunft. Kann man das glauben? Wir dürfen Was macht uns Hoffnung? „Sehe ich uns nicht auf alte Sicherheitssysteme verlas- eine Krise als Zeit des Wandels, geht es mir sen, die versagten, sondern wir müssen für uns schon ein bisschen besser“, sagte die heute in aktiv werden, jeder für sich und miteinander. Innsbruck lebende Prähistorikerin und (Le- Unstrittig wird es in Zukunft darum gehen, bens)künstlerin Romana Fornwagner treffend, neue Sicherheiten zu schaffen, Ängste zu kana- die einst an der Datierung des Ötzi beteiligt war lisieren, Belastungen zu konkretisieren – in kon- und heute für ihre Kunst und Aphorismen be- krete Aufgaben, damit wir besser damit umge- Foto: Thinkstock kannt ist. Ihr Wort in unser aller Ohr. Wohltuend hen können. Gemeinsam mit unseren Exper- und wohlklingend sind neben den Horrormel- ten haben wir einen Aufgabenkatalog erstellt – dungen tatsächlich jene Berichte zu einer „neu- denn, wie gesagt: „Die Menschheit muss nur en Zeitqualität“, Stichwort „Wassermannzeital- die richtigen Entscheidungen treffen.“ ➼ WELLNESS MAGAZIN 09/11 ■ 019
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 020 COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 Analyse Ground Zero – ein Nährboden für Gutes? Game over oder Karten neu mischen, das ist hier die Frage: Katastrophen mit kollektiver Schockwirkung ermöglichen auch Chancen Die Szenerie ist so lebendig, als wäre es gerade erst gesche- Das emotionale Gedächtnis täuscht sich nicht. Der hen. Im Büro läuft in Hördistanz das Radio. Ein Tag wie jeder an- Hals wird eng, plötzlicher Druck auf der Brust, der Mund offen vor dere im September, so auch die Nachrichten. Die Politiker strit- Entsetzen – so stehen wir auch da, 3.650 Tage später, wenn wir ten, das Wetter war wechselhaft, Unfälle auf den Autobahnen, sehen, wie Todgeweihte in Schutzanzügen das AKW Fukushima dann: „Flugzeug crashte in World Trade Center“. Ein Ereignis, das betreten, wenn sich Jugendliche, vor Angst und Nässe starr, hin- die ganze Welt verändern sollte. Neue Ängste schossen im Re- ter einem Felsen einer kleinen norwegischen Insel vor den Ku- kordtempo aus dem Boden, so auch neue Feindbilder, die man- geln eines Amokläufers verstecken. Wenn an den Börsen wieder chen Machthabern und Machthungrigen gerade recht kamen. astronomische Verluste gemacht werden, Staaten am Rande des Wilde Hatz auf Muslime (besonders auf die ganz gefährlichen, je- Schuldenkollapses stehen und sich die Märkte schon voll „auto- ne mit Kopftuch!) ist nur eine Folge. matisiert zu Tode fürchten“, wie ein österreichisches Nachrichten- magazin schreibt. „Weltweit haben sich die Staaten in den ver- Ein Blick auf den Bildschirm genügte. Hier wurde kein gangenen Jahren von der Droge Staatsverschuldung ernährt, und SiFi Movie vorgestellt, nein, fast zehn Jahre und unzählige Folge- mit jedem Tag kommt der Punkt näher, an dem diese Sucht ihre katastrophen und Verschwörungstheorien später fühlen wir genau hässlichen Folgen zeigt. „Ob Steuern, Inflation, Enteignungen, dasselbe: blankes Entsetzen. „Neben der persönlichen Tragik der Währungsschnitte – zahlen werden zum Schluss die Bürger“, so Betroffenen war der Einsturz der Türme ein globaler Schock, der sich die Wirtschaftsprofessoren Hanno Beck und Aloys Prinz in Ihrem via TV ‚live’ vor den Augen der Weltöffentlichkeit ins Unterbewusst- soeben erschienenen Buch „abgebrannt". Wir kennen unsere sein einer erfolgsgläubigen Generation eingegraben hat“, analysiert Gefühle im Erleben der Katastrophe, aber keine Antworten. Im- unsere Gastkommentatorin Mag. Amadea Linzer. „Seither schwebt mer wirken diese Szenen surreal, und für Momente hofft man, die Frage im Raum: Sind wir auf dieser Welt noch sicher?“ man hätte sich geirrt … ➼ ZEUGIN »Ich war vorort« Ulrike Howe, deutsche Korrespondentin des Modemagazins Textilwirtschaft/ Deutscher Fachverlag in New York »Ich war am 9.11.2001 in New York und sah von meinem Büro aus die Tür- me einstürzen. Damals war Fashion Week, keiner hatte zu dem Zeitpunkt eine Idee davon, was für ein grauenvolles Event gerade stattgefunden hatte. Für mich einer der spannendsten Aspekte: Kurz nach nine-eleven stieg in New York die Zahl der Ehe- schliessungen – die Leute wollten wohl nicht mehr gerne alleine sein.« 020 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 021 ZEUGIN »Das war der Moment, an dem ich zum ersten Mal wieder weinte« Wellness Magazin Autorin Yvonne Schröder war am 11.9.2001 in Manhatten – heute weiß sie: »Am 11. September war etwas passiert mit mir« Am Morgen des 11. September 2001 sprang Mein Chef war der erste, der mich am war etwas passiert mit mir. Zum einen hatte ich um 8.30 Uhr panisch aus dem Bett. Ich Abend am Handy anrief, um mir mitzuteilen, ich mich so unsicher wie noch nie in meinem hatte verschlafen und das Kamerateam der dass den Kollegen nichts passiert sei. Meine Leben gefühlt und zum anderen war da dieses TV-Produktion „Gotcha Kids“ wartete schon Mutter kam ein paar Stunden später erst starke Gemeinschaftsgefühl. Ich hatte mich vor dem Kaufhaus „Century 21“, vis-á-vis des durch. Ich weiß noch, dass ich versuchte, sie als New Yorkerin gefühlt und wollte die Men- World Trade Centers, auf mich. Besser ge- zu beruhigen aber sie sagte immer wieder, sie schen, die das Ereignis mit mir durchgestan- sagt, auf den Kaffee, für den ich als Produkti- hätte sich doch immer nur gewünscht, dass den hatten, nicht im Stich lassen. Vielleicht onsassistentin zuständig war. Jeder weiß ich keinen Krieg miterlebe. Ich konnte ihre würde mich zuhause keiner verstehen. Ich ganz genau, was er am 11. September vor Worte zu diesem Zeitpunkt noch nicht verste- fühlte mich verbunden mit den New Yorkern zehn Jahren gemacht hat. Meine Mutter et- hen, da ich mich – wie ich heute weiß – im und es schien als ginge es ihnen genau wie wa, die an diesem Tag in ihrer Boutique war, Schockzustand befand. mir. als sie eine Kundin um zwei Uhr fragte, ob sie das schon mit dem Flugzeug, das in das World Am Montag vor dem Anschlag hatten wir Trade Center geflogen sei, gehört hätte. Sie bei einem Dreh mit einem Kind noch Witze verbrachte daraufhin den ganzen Tag mit über den zynischen New Yorker gemacht. Das Warten. Warten auf ein Freizeichen meines Kind sollte Passanten zum Mitmachen bewe- Handys in New York. gen, damit wir ihre Reaktion mit einer ver- steckten Kamera filmen konnten. Der Kame- Es war ein sonniger, warmer Spätsom- ramann meinte: „Kein New Yorker bleibt da mertag und der Himmel strahlte hellblau über stehen und hilft dem Kind. Der New Yorker ganz Manhatten – bis um 8.46 Uhr der Ameri- steigt eher über das Kind drüber, wenn es am can-Airlines-Flug 11 in den Nordturm flog und Boden liegt.“ die Skyline mit einem schwarzen Rauch- Gewissenhaft fuhr ich am 12. September schweif durchzog. An das Kamerateam den- in der Früh mit dem Bus ins Büro. Aussteigen Doch als ich am 13. September mit drei Kaffee kend, sprang ich ins Taxi Richtung Downtown. musste ich auch diesmal wieder auf der Höhe auf einer Treppe vor einem Hauseingang auf Das Taxi kam nur bis zum Plaza Hotel am un- des Plaza, die zweite Bombendrohung. Im Bü- das Team wartete, den Kopf leicht gesenkt, teren Ende des Central Parks, ich entschied ro angekommen, fand ich nur wenige Kolle- weil die Sonne mich blendete, hielt eine afro- ins Büro an der Ecke 30. Straße zu fahren und gen vor. amerikanische Busfahrerin auf der Straße vor ging die Stufen zur Metro-Station herab. War- mir an, schälte sich aus dem geparkten Cock- um die U-Bahn stoppte, in der ich saß, weiß Am Abend des 12. September fuhr ich bis pit ihres Vehikels und fragte mich: „Is every- ich bis heute nicht. Vermutlich wegen einer zur Sperre in der 14. Straße Downtown – am thing allrigt, honey?“ Das war der Moment, an Bombendrohung eines Trittbrettfahrers, von Tag darauf wurde der ganze Bezirk bis zur 22. dem ich zum ersten Mal weinte. Und ich hörte denen es in den nächsten Tagen noch viele in gesperrt. Ich spazierte in einer bis zum Knö- nicht mehr auf bis zum nächsten Morgen. der Stadt geben sollte. Gemeinsam mit etwa chel reichenden Staubschicht aus Papier, Ak- hundert anderen Fahrgästen ging ich die letz- tenstücken, geschmolzenem Plastik, vorbei Der U-Bahnschacht-Spaziergang holte mich ten 250 Meter durch den Tunnelschacht zu an einem ausgebrannten Taxi. Umso weiter erst drei Jahre später ein. In Form von Panik- Fuß bis zur nächsten Station. ich in Richtung Downtown lief, desto dunkler attacken, die immer dann einsetzten, wenn wurde es am Himmel und desto stärker wurde ich öffentliche Verkehrsmittel wie Busse oder Im Büro kam ich gerade rechtzeitig um der Geruch, den man am Tag danach bis zur U-Bahnen betrat. Im Februar 2002 bin ich kurz vor zehn an, um im Fernsehen mit Assi- 105ten Straße wahrnehmen sollte. Atmen war noch einmal für vier Wochen nach New York stentin Kelly und zwei anderen Kollegen mit- kaum noch möglich … geflogen, um eine Fotoreportage für meine zuerleben, wie der erste Turm einstürzte. Ich Diplomarbeit über den „amerikanischen Pa- kann mich noch an das hysterische „Oh my Zum Glück hatte ich meinen Rückflug An- triotismus“ zu machen. Danach hat es fast Fotos: © Gettyimages, privat God!“ der Moderatorin erinnern, als das fang Oktober schon lange gebucht – denn al- sieben Jahre gedauert, bis ich wieder dort Hochhaus wie in einem Roland-Emmerich- le, die weg konnten, wollten erst einmal raus war. Auch wenn ich heute wieder problemlos Kinofilm zusammenfiel. Um 10.28 Uhr plusterte aus der Stadt. Als ich dann aber wirklich ein U-Bahn fahren kann, ein Hochhaus betrete sich die Rauchwolke auf. Das war, als der paar Wochen später wegflog, fiel es mir doch ich nach wie vor nicht gern. Dieses naive Ge- Südturm des World Trade Centers, in dem ich recht schwer, New York zu verlassen. Nicht fühl der Sicherheit ist für mich am 11. Sep- zwei Tage vorher zu Abend gegessen hatte, nur, weil ich plötzlich diese Panik verspürte in tember 2001 gemeinsam mit den Säulen des vor uns einstürzte. das Flugzeug einzusteigen. Am 11. September World Trade Centers eingestürzt. WELLNESS MAGAZIN 09/11 ■ 021
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 022 COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 Gastkommentar »Die Welt wendet selbst« Amadea S. Linzer, Expertin für Zeitqualitäten, über 9/11, Einsturz und Neubeginn B ereits Tage nach dem 11. September wurden die Ereignisse mit Die astrologische Konstellation des Septembers dem Kürzel 9/11 einprägsam verschlüsselt. Seither stehen die 2001 – Saturn/Pluto-Opposition – verdeutlicht das Thema der ge- Zahlen als Code für eine fundamentale Erschütterung scheinbar waltsamen Erschütterung stabiler Elemente. Die Deutung der pla- stabiler Strukturen. Wovor sind wir noch sicher? Der Terroran- netaren Kräfte verweist auf einen Entwicklungszyklus, der bereits schlag gilt als Schlüsselereignis für eine Entwicklung, die noch im Jahr 1982 begann, dann im August/September 2001 einen nicht zu Ende ist. schicksalshaften Höhepunkt erreichte und bis 2020 noch weitere kri- tische Punkte auslösen wird. Das Thema dieses Zyklus ist „Krise Studien-Splitter und Wandel“ in Sachen Sicherheit unserer Lebensgrundlagen. Das Soziale Sicherheit schützt Zusammenwirken von Pluto und Saturn löst immer dort ge- waltsame Erschütterungen aus, wo machttragende Fundamen- vor Kriminalitätsfurcht te keine zukunftsweisende Ordnung mehr garantieren. Dann Die European Crime and Safety Survey „muss“ es am Spannungshöhepunkt krachen, damit Wand- zeigt ein düsteres Bild lungskräfte durchbrechen können. So geschah es am 11. Septem- ● Irland ist das gefährlichste Land der EU, dicht gefolgt von Groß- ber. britannien. Mehr als 20 Prozent der befragten Iren und Briten haben angegeben, binnen eines Jahres mindestens einmal Katastrophen mit kollektiver Schockwirkung er- Opfer einer „gewöhnlichen Straftat“ geworden zu sein. möglichen aber immer auch eine Chance, etwas zu begreifen und ● Besonders düster sieht es in London aus: Hier liegt der Wert längerfristig zu korrigieren. Wir erfahren solche korrektiven Ereig- sogar bei über 30 Prozent. Damit ist London gefährlicher als nisse umso schmerzhafter, je weiter wir uns von der eigentlichen New York und Istanbul. Auf der Liste der gefährlichsten Städte Bestimmung entfernt haben. Im Falle von 9/11 stürzten die bau- folgen: Amsterdam, Dublin, Belfast und Kopenhagen. Lissabon lichen Fundamente des Weltwirtschaftszentrums binnen weniger ist nach der Umfrage Europas sicherste Hauptstadt, dort waren Minuten ein. Der epochale Einsturz signalisierte der Weltöffent- nur zehn Prozent der Einwohner von gewöhnlicher Kriminalität lichkeit den Zusammenbruch einer nach außen stabilen, aber in betroffen. Wien rangiert mit zwölf Prozent auf Platz 12 von 21. sich haltlosen Struktur. Ein Trauma, das sich in den Folgejahren ● Aber: Wohlfahrtsstaatliche Politik lindert kriminalitätsbezogene auf vielen Ebenen wiederholen sollte. ➼ Unsicherheitsgefühle bei der großen Mehrheit aller Befragten zum Thema Sicherheit. VERTRAUEN IN DEN EURO Walter Pudschedl, Bank Austria »Eher Zufall denn Notwendigkeit – jedenfalls folgte dem Ereignis 9/11 in den USA ein Jahrzehnt der politischen und wirtschaftlichen Emanzipation Europas. Die Erweiterungen von 2004 und 2007 so- wie die Vertiefung durch den EU-Vertrag von Lissabon und nicht zu- letzt die Umsetzung der Euro-Einführung haben manches nicht un- bedingt einfacher gemacht, aber den Menschen auch in Österreich zu mehr Wohlstand, Stabilität und Sicherheit verholfen. Unkenrufen zum Trotz hat sich die gemeinsame Währung auf den Märkten eta- bliert und als stabil erwiesen. Am 11. September 2001 notierte der Euro übrigens bei 0,911 (nine eleven) US-Dollar. Derzeit stehen wir bei über 1,40, also fast 60 % stärker. Und die Inflation war mit weni- ger als 2 % seit dem zweiten Weltkrieg in keinem Jahrzehnt so nied- rig wie in den 00er-Jahren. Verschuldungsprobleme in einigen EU- Ländern hin, Vertrauenskrise her, die Vorteile der gemeinsamen Währung gerade für ein kleines, stark exportorientiertes Land wie Österreich sind offensichtlich: Überdurchschnittliche Wirtschafts- dynamik, Top-3 beim Wohlstand, Rekordbeschäftigung und die niedrigste Arbeitslosigkeit in der EU. Wer wollte da ernsthaft die ge- meinsame Währung eintauschen und vor allem gegen was?« 022 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 023 Unsere Bedürfnisse Sicherheit kommt gleich nach Sex! Statistik Was ist uns am wichtigsten im Leben, Weniger Gewaltverbrechen – was treibt uns voran? mehr Wirtschaftsdelikte Die Einteilung des Psychologen Abraham H. Maslow von 1962 in Defizit- und Im Juli veröffentlichte das Bundes- Wachstumsbedürfnisse wird bis heute verwendet und ist im aktuellen Zusam- kiminalamt aktuelle Kriminalitätszahlen menhang sehr sinnvoll: für Österreich 1. Körperliche Bedürfnisse Durst, Hunger, Sexualität, Schlaf, Bedürfnis nach Bewegung/Anregung/Erregung/Ruhe, Schutz vor Witterung ● Ein Vergleich der letzten 3,5 Jahre zeigt, dass sich die 2. Sicherheitsbedürfnisse Stabilität, Zuverlässigkeit, Regeln, Ordnung, Gesetze Gesamtkriminalität in Österreich kontinuierlich rück- und Grenzen, Freiheit von Angst/Bedrohung/Chaos, Schutz der Existenz, des läufig entwickelt – minus 9,5 Prozent! Arbeitsplatzes und Eigentums, Altersvorsorge, Gesundheit ● Aufklärungsquote steigt von 38,6 (2008) auf 43,2 Prozent 3. Soziale Bedürfnisse Zuneigung, Abneigung gegen Einsamkeit/Ablehnung/ im 1. Halbjahr 2011 Fehlen von Freunden, Kommunikation, Kontakt, Bedürfnis nach Akzeptanz, ● Aber: Starke Zunahme beim „Hacking” und: Im Bereich Liebe, Geborgenheit, Sorgen und Umsorgen, „Dazugehören“ der Wirtschaftskriminalität konnte in den letzten Mo- 4. Bedürfnis nach Achtung Stärke, Erfolg, Tüchtigkeit, Macht und Wissen, An- naten ein signifikanter Anstieg verzeichnet werden. So erkennung, Prestige, Status, Aufmerksamkeit, Bedeutung, Respekt, Selbst- sind die angezeigten Delikte beim Waren-Bestellbetrug bestätigung, „Differenziert-Sein von anderen” von 890 im ersten Halbjahr 2010 auf 1.092 um 22,7 Pro- WACHSTUMSBEDÜRFNISSE: Selbstverwirklichung Volle Ausschöpfung und zent angestiegen. Auch beim Subventions- und Anlage- Entfaltung des im Menschen angelegten Potenzials und das Ausleben der Ein- betrug sind die Zahlen steigend. zigartigkeit. Kreativität, Individualität, Ausschöpfung des eigenen Potenzials FAZIT: Starke Zunahme beim »Hacking« ● Die physiologischen und Sicherheitsbedürfnisse haben absolute Priorität 0 20 40 60 80 100 vor den anderen und höchste Motivationskraft, solange sie unbefriedigt bleiben. 1. Halbjahr 2011 105 ● Die Bedürfnisse 3, 4 können nicht motivieren, solange Bedürfnisse der 1. Halbjahr 2010 49 unteren Schichten nicht angemessen befriedigt sind. 1. Halbjahr 2009 11 ● Die Nichterfüllung von Defizit-Bedürfnissen ruft Krankheit hervor, ihre Erfüllung vermeidet Krankheit! Eine Schweizer Studie aus dem Vorjahr bestätigt: Am wichtigsten sind uns Gesundheit, Familienleben und persönliche Sicherheit – vor allem finanzielle. Werte gewinnen an Bedeutung, die unser engeres Lebensumfeld betreffen. Das Bedürfnis jedes Einzelnen nach Kontrolle, Überschaubarkeit und Ver- bundenheit kann im persönlichen Umfeld besser befriedigt werden. INTERNATIONALE ANTI-TERRORPAKETE Innenministerin Johanna Mikl-Leitner »Der 11. September 2001 und die verheerenden Anschläge in den Folgejah- ren haben uns vor Augen geführt, dass wir dem global vernetzten Terro- rismus nur durch eine enge internationale Zusammenarbeit begegnen können. Neue gesetzliche Maßnahmen, neue Strategien der Sicher- heitsbehörden auf EU-Ebene und international waren notwendig. Österreich hat in den vergangenen zehn Jahren sowohl im legisla- tiven als auch im operativen Bereich, etwa durch den Auf- und Fotos: © Bank Austria, BM.I Ausbau des Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terroris- musbekämpfung, auf die Gegebenheiten reagiert. Durch das neue Anti-Terror-Paket sollen die Behörden insbesondere gegen die Gefahr, die von möglichen Einzeltätern ausgeht, gewappnet sein. Weiters sollen die Anleitung zur Begehung eines Terrorakts, die Aufforderung dazu oder das Gutheißen eines Terrorakts künftig strafbar werden.« WELLNESS MAGAZIN 09/11 ■ 023
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 024 COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 Quo vadis, Mensch?Tatsächlich sind in den letzten zehn Vor dem Hintergrund des Wertewandels breitete sich Jahren fundamentale Konstanten der modernen Welt zuneh- in den letzten Jahren ein neues Bewusstsein aus. Es umfasst mend eingebrochen: der Glaube an politisch Verantwortliche, die nicht nur das Verständnis für kosmopolitische Zusammen- Sicherheit der Stromversorgung, die Glaubwürdigkeit der Religio- hänge und schließt neue Heilmethoden mit ein, sondern ver- nen, die Haltbarkeit des Arbeitsplatzes, die Sicherung der Pensi- weist im persönlichen Bereich auf die großen Fragen über Le- ons- und Gesundheitssystems bis hin zur Kaufkraft des Geldes. ben und Tod. Auch hier sind in den nächsten Jahren funda- Tief im Inneren wissen wir: Es ist kein Verlass mehr auf beste- mentale Veränderungen zu erwarten, denn im Laufe dieses hende Systeme. Sie bieten keine Garantie mehr für längerfristi- globalen Zyklus kommen wir dem Wesen der menschlichen gen Halt, denn sie sind selbst einem Wandel unterworfen. Seit Existenz immer näher. den zunehmenden Tsunamis und großen Erbeben der letzten Jahre wissen wir auch, dass an manchen Teilen der Erde nicht ein- Dabei ist die „Neue Energie“ nicht nur ein spiritu- mal mehr Grund und Boden eine stabile Basis garantieren. Mas- elles Schlagwort. Spätestens seit dem Erdbeben in Japan mu- sive geologische und klimatologische Veränderungen stehen in tierte die Forderung nach neuen Lösungen der Energieversor- Zusammenhang mit einer Veränderung des Erdmagnetfeldes. In gung zur Kernfrage, in der wir in den nächsten Monaten Quan- einem sind sich Ökologen, Geologen, Politologen, Astrologen tensprünge erleben werden. Mit der Stromerzeugung aus freien und Wissende einig: der Wandel wird im nächsten Jahrzehnt wei- Energien mag die Ölkrise der 80er-Jahre und der Konflikt der tergehen. Weltmächte noch nicht ganz gelöst, aber ein zukunftswei- Unmittelbar vor uns liegt das sagenumwobene sendes Fundament für kom- 2012 – jenes Datum, das „Ende und Wende“ bereits mytholo- mende Generationen gelegt gisch tradiert und schon alleine deshalb eine kollektive Erwartung sein. ➼ des Umbruchs mit sich bringt. Rein astrologisch betrachtet wer- den die wirtschaftlichen Veränderungen aber erst in den Jahren Unsere Expertin: Mag. phil. Amadea S. Linzer (geb. 1969), 2013, 2015, 2016 kulminieren. Je enger der Gürtel geschnallt lebt und wirkt in Wien als Spiri- wird, umso näher rückt man in die eigene Mitte. Die Erfahrungen tual-Coach, Autorin, Texterin, auf der persönlichen Ebene führen nicht nur in spirituellen Krei- Expertin für Zeitqualitäten, Gründerin des Labels „LUNA- sen zu tieferliegenden Fragen. Aus den ehemals Süchtigen der RIA“, einer Plattform für Neues 80er-Jahre wurden die Suchenden eines neuen Weltbildes. Wo- Bewusstsein; veröffentlicht her komme ich? Wohin gehe ich? Wer bin ich? Erst die Beantwor- täglich aktuelle Gedanken zur Zeitqualität (Tagesqualitäten). tung dieser Fragen ermöglicht eine Bewältigung der Schicksals- Web: www.lunaria.at, schläge. Kontakt: amadea@lunaria.at PRÄVENTION ZUR BETRUGSBEKÄMPFUNG Selbstmotivation zur Angstbewältigung Von der Angst zur Aktion Peter Neubauer, Unsicherheitsfaktoren erfragen, Vorsitzender der Geschäftsführung, PayLife erkennen & umbenennen »Betrugsbekämpfung ist gut mit Schachspielen Selbst-on ● Notieren Sie jedes Angstgefühl. Z. B.: vor motiva ti vergleichbar – wichtig ist es, möglichst viele dem Verlust der Jugend, vor Misserfolg und Züge im voraus zu denken und den Tätern Verlieren, davor, für abnormal gehalten zu wer- immer einen Schritt voraus zu sein. Bei den, vor dem Verlassenwerden, vor dem Verlust des Ver- PayLife als Marktführer und Nummer 1 für mögens bzw. der finanziellen Sicherheit, vor dem Tod/Krankheit, vor Demütigung durch andere, davor, bargeldloses Bezahlen in Österreich hat dass andere besser sind, vor Gewalt, vor Krieg. die Sicherheit unserer Kunden oberste ● Wie Sie darauf reagieren und mögliche Erklärung dafür, Priorität. Durch eine Vielzahl an warum Sie diese Ängste haben: Erziehung, angeboren, Sicherheits- und Präventivmaßnahmen typisch für unsere Kultur, überlebensnotwendig, Resultat und das PayLife-Früherkennungs- von schmerzlichen Erfahrungen, Teil meiner Persönlich- system können wir Schäden, keit, … ● Haben Sie schon einmal mit anderen Menschen über bevor sie eintreten, bereits Ihre Ängste gesprochen? Wenn nicht, überlegen Sie, mit oft vermeiden. Außerdem wem Sie darüber reden können, um so eine ehrliche gilt: Bei Betrugsfällen Rückmeldung zu bekommen. nach einem Datendieb- ● Haben Sie schon etwas gegen Ihre Ängste unternom- stahl hält PayLife ihre men? Egal, ob ja oder nein: Welche Konsequenzen hat Kunden selbstverständ- das gehabt? Notieren Sie zu Ihren Ängste konkrete Maßnahmen, nach der Politik der kleinen Schritte. lich schadlos.« 024 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 025 Selbstmotivation zur Einbruchsverhinderung Aufklärungsquote in Österreich Mein Eigentum in Sicherheit steigt weiter: 1. Halbjahr 2008 Empfehlungen der Spezialisten der Selbst-on ti 44 43,0% 43,2% motiva 43 bis 1. Halbjahr 2011 Kriminalprävention 42 41 40 39,8% 39,9% 39,6% Ein Einbruch in die eigenen vier Wände bedeutet für viele Menschen 38,6% einen großen Schock. Für die Betroffenen wiegen die Verletzung der 39 38,1% 38 Privatsphäre und damit der Verlust des Sicherheitsgefühles oft 37 schwerer als der materielle Schaden. Zum Schutz ist das richtige Ver- 36 halten genauso wichtig wie sinnvolle technische Einbruchsicherun- 35 gen am Haus. Allgemeine Maßnahmen: 08 08 09 09 10 10 11 20 20 20 20 20 20 20 ● Legen Sie ein Eigentums- bzw. Inventarverzeichnis an, Schmuck- HJ HJ HJ HJ HJ HJ HJ 1. 2. 1. 2. 1. 2. 1. und Kunstgegenstände fotografieren, auch Gerätenummern notie- ren und fotografieren. FINANZHISTORIE ● Hausschlüssel vor einer längeren Abwesenheit in ein Schlüssel- depot geben oder einer Vertrauensperson übergeben. Hanno Beck & Aloys Prinz in „Abgebrannt“: ● Mieten Sie bei längerer Abwesenheit Bankschließfächer. »Bankrotte Staaten, Bankenkrisen, geplatzte ● Sparbuch und Losungswort getrennt aufbewahren. Währungsunionen, Hyperinflationen – das alles ● Terrassentüren durch einbruchshemmende Rollbalken oder Sche- rengitter sichern. gibt es seit Jahrhunderten. Was die Zahl der ● Lassen Sie eine möglichst lückenlose Außenbeleuchtung installie- Bankrotte seit 1800 angeht, so liegt Spanien mit ren, Bewegungsmelder anbringen und Kellerabgänge beleuchten. acht Pleiten in Führung, dicht gefolgt von ● Außensteckdosen sollten von innen abschaltbar sein, um Einbre- Deutschland mit sieben Bankrotten sowie chern nicht die Möglichkeit zur Stromabnahme (Anschluss einer Österreich und Ungarn (beide einschließlich Bohrmaschine) zu geben. Österreich-Ungarns) ebenfalls mit je sieben ● Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen. ● Vermeiden Sie Zeichen der Abwesenheit. Während des Urlaubes Staatspleiten. Kurzum: Zu allen Zeiten haben sollten die Briefkästen geleert und Werbematerial beseitigt werden. Staaten über ihre Verhältnisse gelebt und ihren Das Haus sollte keinen unbewohnten Eindruck machen. Nachbar- Gläubigern genommen, was ihnen gehörte. Wer schaftshilfe ist hier besonders wichtig. glaubt, dass Staaten nicht pleitegehen können, ● Vergessen Sie nicht, Fenster, Terrassentüre und Balkontüre zu hat den Geschichtsunterricht geschwänzt.« schließen. Vergewissern Sie sich beim Weggehen vielleicht noch ein zweites Mal, ob Ihr Schloss versperrt ist. ● Vermeiden Sie unübersichtliche Bepflanzung direkt am Haus. Räu- men Sie weg, was Einbrechern nützen könnte (Leitern, Kisten usw.). ● Im Winter für Schneeräumung sorgen. Info-Telefon: 059133 Hanno Beck, Aloys Prinz: Abgebrannt. Unsere Zukunft nach dem Schulden-Kollaps, Hanser Verlag, 19,90 €, soeben erschienen! VORSORGE ALS GARANTIE Mag. Klaus Wallner, Vorstandsvorsitzender der BAWAG P.S.K. Versicherung AG »Privat vorsorgen – Sicherheit schaffen. Die Zeiten sind alles andere als stabil und sicher, die Menschen sorgen sich um ihre finanzielle Zukunft. Einen Fels in der Brandung bietet dabei die Sicherheit einer Fotos: © Paylife, Steve Haider, Hanser Verlag Lebensversicherung. Mit einer klassischen Lebensversicherung der BAWAG PSK Versicherung veranlagen Kunden/-innen mit einem garantierten Rechnungszins in eine gesetzlich geregelte Veranla- gung. Das Kapital wird im gesetzlich kontrollierten Deckungsstock veranlagt und bildet ein „Sicherheitsvermögen“. Nur eine Le- bensversicherung kann eine lebenslange Pension bieten! Das Bedürfnis nach sicherer finanzieller Vorsorge zeigt auch die steigende Nachfrage unserer Kunden/-innen nach klassischen Lebensversicherungen und Produk- ten mit Garantie und regelmäßigen Einzahlungen.« WELLNESS MAGAZIN 09/11 ■ 025
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 026 COVERTHEMA 10 Jahre nach 9/11 Die Lehren aus 9/11 Die Zukunft fordert Menschlichkeit statt ideologischem Schubladendenken, Maßhalten statt Fortschritt um jeden Preis Neues Biedermeier, Cocooning – davon sprach man schon vor sphäre des Respekts befinden wir uns auf sicherem Terrain. Das 2002. Diese Trends ortete Faith Popcorn 1996 in ihrem Zukunfts- gilt auch für die Arbeit. Es geht nicht um das Ego im Epizentrum report: „Die Suche nach Halt und Sinn, gegen die Großen, kleine aller Betrachtungen – soviel Eigensinn ist unverträglich und uner- Genüsse, Clanning, Leben im Kokon. Gesund und lange leben träglich – Sympathie und Empathie hingegen sind jene Kräfte, die …“ Liest sich wie ein Wellness Magazin, oder? Auch schon vor Interesse, Zuwendung, Nähe und Sicherheit schaffen. Gemein- 15 Jahren wussten wir es, bloß populär war es noch nicht: Altmo- schaft muss wieder als wohltuend erlebt werden, so auch ver- dische Werte wie Herzensbildung wiegen mehr als ein aufregen- lässliche Unterstützung durch einen Partner, die Verbundenheit in des Leben. Der „neue Fortschritt“ liegt im Leiser-Treten und im einer Gruppe. Gemeinsames Handeln hält Gesellschaften im In- Hinhören, was die Welt wirklich braucht. Die LOHAs, Anhänger neren zusammen, eine gemeinsame Vorgehensweise stärkt ge- des „Lifestyle of Health and Sustainability“, tragen es um die genüber der Konkurrenz. Wir müssen handeln, denn sonst wird Welt, der „grüne” Lebensstil wird in wenigen Jahren weltweit die durch/mit/für uns gehandelt. Konsummärkte dominieren. Aber: „Solange es nicht gelingt, Nachhaltigkeit mit sinnlichen und glückverheißenden Bildern zu Gelassenheit und Weitblick. Ein genussvolles, be- untermalen, solange kann diese Idee nicht zur Grundlage eines wusstes und erfülltes Leben fordert bestimmte Rahmenbedin- von der Mehrheit getragenen Wandels werden,“ formulierte vor gungen, wie Achtsamkeit, Stille, Gelassenheit. Es macht Schluss Jahren der preisgekrönte Naturschützer Dr. Reinhard Piechocki. mit der Unkultur der Extreme. Begriffe wie Demut und Beschei- Heute kann man sagen: Es ist gelungen, teilweise zumindest. denheit tauchen plötzlich wieder auf, und das im Rahmen eines Unsere Zukunft liegt im Kooperieren! In einer Atmo- Werteverständnisses wie es außerhalb eines religiösen Umfel- des vor gut zehn Jahren noch undenkbar war. „Der höhere Mensch hat Seelenruhe und Gelassenheit, der gewöhnliche ist Energiereport stets voller Unruhe und Aufregung“, sagte Konfuzius, und er hat Weitblick, ergänzen wir. Er kann über seine Angst Wie wir im Jahr 2050 leben vor den Minaretten, den Burkas, der Überfrem- werden dung und Islamisierung hinausblicken. Viele Hundert Prozent saubere Energie ist zur „aufrechte“ Bürger können es nicht. Der nor- Jahrhundertmitte möglich wegische Massenmörder Anders Breivik ist einer von ihnen. Ein Psychopath, ein fanati- Der Energiebedarf der Menschheit kann bis 2050 aus saube- sierter Einzelgänger? Dazu nur soviel: 97 Pro- ren, sicheren und erneuerbaren Energiequellen gedeckt wer- zent der Österreicher bringen dem Wort „Is- den, trotz Wirtschaftswachstum und steigender Bevölkerungs- lam“ keinerlei Sympathie entgegen (IMAS zahl, so eine Studie des WWF und des internationalen Instituts 2010), 63 Prozent der Niederländer halten Mos- für Energieforschung Ecofys. lems für nicht fähig, sich an die moderne Welt Europas anzupassen. Viel Nährboden Atomstrom, Gentechnik und Energie aus nicht nachhaltig für die Paranoia eines Breivik. gewonnener Biomasse wären nicht mehr notwendig. Die schöne neue Energiezukunft kann mit Strom aus erneuerbaren Fazit: Wir brauchen … Energiequellen, Elektromobilität, intelligenten Netzen und ho- Wissen, Besonnen- her Energieeffizienz realisiert werden. heit, stabile soziale „Die ökologische Energiezukunft ist bis Mitte des Jahrhun- Strukturen, stabile derts möglich und die Kosten für die weltweite Umstellung Gesundheit, vor allem amortisieren sich für die Weltwirtschaft ab dem Jahr 2040. emotionale Stabilität Das Weitermachen wie bisher würde in einer globalen wirt- und eine hohe schaftlichen, politischen und ökologischen Katastrophe en- Entspannungs- den. Wir können und müssen anders und besser wirtschaften kompetenz. ■ und leben“, fordert WWF-Klimaexpertin Annabella Musel. Die Elektrifizierung des privaten und öffentlichen Verkehrs und die Umstellung im Flug- und Schiffsverkehr auf nachhaltig produ- zierte flüssige Biotreibstoffe sind kategorische Imperative für die Zukunft. Die Kosten für die Umstellung betragen ein bis 3,5 Billionen Euro jährlich in den kommenden 25 Jahren. 026 ■ WELLNESS MAGAZIN 09/11
Coverstory 09-11 f_BW1.qxd 02.09.2011 19:43 Uhr Seite 027 ZUVERLÄSSIGE ALARM-SYSTEME PAUSCHALREISEN BEVORZUGEN Mag. Harald Wiesinger, Statement von Dr. Martin Geschäftsführer Securitas Sturzlbaum, »Österreich ist im internationalen Vorstandsvorsitzender der Vergleich ohne Zweifel ein sehr Europäischen Fotos: © Wiener Staädtische Versicherung, Rohrauer, Europäische Reiseversicherung sicheres Land. Im Bereich der pri- Reiseversicherung vaten Sicherheitsvorsorge besteht »Österreich ist nach wie vor jedoch ein gewisser Nachhol- ein sehr sicheres Urlaubs- bedarf, wenngleich wir eine höhe- land. Die Destinationen, die re Sensibilität für die Notwendig- österreichische Reiseveran- keit von Präventionsmaßnahmen stalter anbieten, werden punkto Einbruchs- und Dieb- ebenfalls immer sorgfältig stahlssicherheit bemerken. ausgewählt. Positiv ist, dass Empfehlenswert ist sicherlich die Anschaffung einer Alarmanlage die Sicherheitsbestimmun- inklusive der Aufschaltung auf eine Notrufzentrale. Im Gegensatz gen im Ausland immer bes- zur Anbindung an eine Polizeidienststelle werden die Anlagen rou- ser werden. Da es hundert- tinemäßig auf Funktionstüchtigkeit überprüft, Fehlalarme können prozentige Sicherheit aber weggefiltert werden und die Sicherheitsleute sind im Falle eines nicht gibt, rate ich allen Rei- Falles schneller vor Ort. senden zum Buchen einer Mehr Informationen dazu unter: www.securitas.com/at/ Pauschalreise, denn Reise- de-at/Services/Alarmcentre/ veranstalter haften für die Erbringung der gebuchten Leistungen. Schließen Sie LANGFRISTIGE KUNDENBEZIEHUNGEN zudem eine umfassende Reiseversicherung der Eu- Robert Lasshofer, Generaldirektor ropäischen ab, mit der Wiener Städtische Versicherung Sie rund um die Uhr »Stabilität und beste Beratung für individu- weltweit Versiche- elle Lösungen – das ist es, was die Men- rungsschutz ge- schen von einem Versicherungsunterneh- nießen und einen men erwarten, ganz besonders in schwieri- kompetenten gen Zeiten. Die Wiener Städtische baut auf Partner an Ihrer langfristige, von gegenseitigem Vertrauen ge- Seite haben.« prägte Kundenbeziehungen. Mit 2.000 Bera- terInnen, umfassenden Produktlösungen und unserer fast 200-jährigen Erfah- rung bieten wir den Menschen ge- nau die Sicherheit, die sie brau- chen – sei es für die Vorbeugung oder Abwicklung möglicher Schäden oder die best- mögliche Vorsorge für die Zukunft.« WELLNESS MAGAZIN 09/11 ■ 027
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