Unsere Schule stellt sich vor - Stand: 1. Halbjahr 2020/21 - Städtisches Gymnasium Heißen, Gymnasium Heißen
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Städtisches Gymnasium Heißen, mit bilingualem deutsch-englischem Zweig, Mülheim an der Ruhr Unsere Schule stellt sich vor Stand: 1. Halbjahr 2020/21
Inhaltsübersicht Seite I. Ihre Ansprechpartner 4 Grußwort 5 II. Kurze Übersicht zu Besonderheiten des Gymnasiums Heißen 6 III. Abschlüsse an Gymnasien 10 IV. Elternbrief: Von der Grundschule zum Gymnasium- eine ganz andere Welt? 11 V. Erprobungsstufe 14 Besondere Angebote für die Erprobungsstufe VI. Mittel- und Oberstufe 17 VII. Pädagogische Arbeit und individuelle Förderung 19 VIII. Inklusion 22 IX. Unser bilingualer Zweig 23 Eignung für den Bi-Zweig 24 X. Das Gymnasium Heißen als MINT-EC Schule 25 Das Mint-Zertifikat 25 XI. Das Gymnasium Heißen ist Europaschule 29 XII. Das Gymnasium Heißen ist Gesunde Schule 30 XIII. Unterrichtsorganisation (u.a. Stundentafel, Unterrichtszeiten) 31 33 XIV. Übermittagbetreuung Offener Ganztag XV. Schulpflegschaft 35 Förderkreis 35 XVI. Schulprogrammentwicklung am Gymnasium Heißen 36 Das Schulprogramm – work in progress 36 Unser pädagogisches Leitbild 36 Einige Einzelprojekte als Bausteine des Schulprogramms: 38 Schüler helfen Schülern (Schulsanitätsdienst), SV Fördern und Fordern 41 Öffnung zur Welt, PAD- Preisträgerprogramm, Schulpartnerschaften , Berufsorientierung, 42 Betriebspraktikum, Kooperation Schule-Wirtschaft Suchtvorbeugung in den Jahrgangsstufen 8/9 45 Neue Medien, Medienerziehung, Medienkonzept 46 „Jugend debattiert“ 47 Schulwanderungen, Schulfahrten, Sportangebot 49 XVII. Zahlen und Fakten zum aktuellen Schuljahr und Arbeitsgemeinschaften 50 XVIII. Raumsituation 52 XIX. Wichtige Informationen auf einen Blick 53 3
I. Ihre Ansprechpartner Dr. Sigrun Leistritz, Schulleiterin Robert Dißelmeyer, stellvertr. Schulleiter (kath. Religion, Latein) (Mathematik, Musik) Sven Risken, Erprobungsstufenkoordinator Claudia Vogt, Leiterin des bilingualen Zweiges (Englisch, Geschichte) (Englisch, Erdkunde) Dr. Roland Guderley, Mittelstufenkoordinator Olaf Rehmann, Oberstufenkoordinator (Geschichte, Biologie, kath. Religion, Mathematik) (Sport, Philosophie) Unsere Sekretärin Fr. Lübking 4
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, eine wichtige Entscheidung steht Ihnen bevor: In absehbarer Zeit werden Ihre Kinder die Grundschule verlassen, um eine weiterführende Schule zu besuchen. Nun gilt es, die richtige Schulwahl zu treffen. Individuelle Beratungsgespräche und Empfehlungen der Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer, die Ihre Kinder über einen längeren Zeitraum unterrichtet haben, bieten fundierte Entscheidungshilfen. Mittels dieser Broschüre möchten wir Sie über das besondere Profil, die Angebote und die pädagogischen Ziele des städtischen Gymnasiums Heißen informieren. Vor 45 Jahren wurde unsere Schule als Teil des Schulzentrums Kleiststraße gegründet. Nach der Auflösung der Hauptschule im Jahre 2007 verblieb das Gymnasium Heißen als einzige Schule an diesem Standort. Gegenwärtig unterrichten hier ca. 80 Lehre- rinnen und Lehrer 970 Schülerinnen und Schüler. Unser noch gültiges Schullogo, das anlässlich des 25. Schuljubiläums entworfen wurde, soll durch ein neues Logo, das im Rahmen eines Schülerwettbewerbs des letz- ten Schuljahres von Tim Liesegang und Julian Stief kreiert wurde, ersetzt werden. Auch wenn die endgültige Gestaltung noch in Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal erarbeitet wird, reflektiert die inhaltliche Aussage des Logos das päda- gogische Leitbild unserer Schule: Das aufgeschlagene Buch offeriert ein vielseitiges Angebot aus den Bereichen der bilingualen MINT-EC Europaschule. Als Symbol der Bildung trägt es unsere Schule, deren stufenförmiger Aufbau den ansteigenden Schwierigkeitsgrad des Lernens verdeutlicht. Die Geborgenheit, in der die Schülerin- nen und Schüler lernen, wird durch einen durchbrochenen Halbkreis symbolisiert, der einerseits das Eingebundensein der Schule in den Stadtteil, andererseits die Innovati- onsorientierung und Weltoffenheit unserer Schule darstellt. Das architektonisch sehr ungewöhnliche Schulgebäude besteht aus drei „Türmen“, in denen sich die Klassenräume befinden. Als verbindendes Element zwischen dem A- und dem C-Turm fungieren die naturwissenschaftlichen Fachräume. Der „Markt“, das Zentrum unserer Schule, dient der Kommunikation, der Orientierung und der Er- holung. Eine Cafeteria sorgt für das leibliche Wohl der Schülerinnen und Schüler. Die Stadtteilbibliothek bietet ihnen Literatur und Arbeitsplätze. Streitschlichter und SV-Schüler treffen sich in den Pausen in der 2. Etage. Der Sanitätsraum, die Schü- lerbibliothek und das Elternsprechzimmer sind weitere Einrichtungen des Marktes. Als Ort der Gemeinsamkeit symbolisiert er ein zentrales Anliegen unserer Schule: soziales Lernen in Vielfalt und Dynamik, eingebunden und verwurzelt in den Stadt- teil zugleich offen für Europa und die Welt. Diese Broschüre soll Ihnen Informationen über wichtige Elemente unseres Schulle- bens bieten. Eine Darstellung der unterrichtlichen Angebote wird ergänzt durch eine Beschreibung der den Fachunterricht erweiternden Aktivitäten, welche das Interesse und die Motivation der Schülerrinnen und Schüler immer wieder wecken. Im Mittelpunkt dieser Informationsschrift steht die Gestaltung der Jahrgänge 5 und 6 (Erprobungsstufe). Doch natürlich bietet sie auch Wissenswertes über die Mittel- und 5
Oberstufe, über Schwerpunkte unseres Schulprogramms, Klassenfahrten, Sportange- bote, die Schulpflegschaft und den Förderverein. Aktuelle Informationen offeriert unser Schulmagazin „Neues vom Gymnasium Hei- ßen“, das alle Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern drei bis vier Mal im Jahr kostenlos erhalten. Die Beiträge der Lehrerinnen und Lehrer, der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern erlauben eine indirekte Teilnahme am Schulgeschehen. Als ebenso informativ erweist sich ein Besuch unserer Homepage im Internet ( www.gymnasium-heissen.de ). Der Tag der Offenen Tür des Gymnasiums Heißen am 18.01.2020 soll Ihnen und Ihren Kindern von 9.30 Uhr bis 12.30 Uhr einen lebendigen Einblick in das Leben unserer Schule gewähren. Selbstverständlich stehen Eltern, Schüler und Lehrer zu Ihrer Information und Beratung bereit. Eine spezielle Informationsveranstaltung zum bilingualen Angebot unserer Schule sowie zum Schulprogramm findet am 12.11.2019 um 19.30 Uhr in unserer Bibliothek statt. Für individuelle Beratung vereinbaren Sie bitte einen Termin mit unserem Erpro- bungsstufenkoordinator Herrn Risken (risken@gymnasium-heissen.de). Wir wünschen Ihnen und Ihren Kindern eine gute Entscheidung. Dr. Sigrun Leistritz II. Kurze Übersicht zu Besonderheiten des Gymnasiums Heißen Was zeichnet unsere Schule aus? Ein kurzer Überblick soll Ihnen die unterschiedlichen Schwerpunkte des Gymnasi- ums Heißen verdeutlichen. Durch ein breitgefächertes Angebot suchen wir die viel- fältigen Interessen, Fähigkeiten und Begabungen unserer Schüler individuell zu för- dern. Schülerinnen und Schüler mit großem Interesse an Fremdsprachen eröffnet der bilin- guale deutsch-englische Zweig adäquate Fördermöglichkeiten, die möglicherweise im Bestehen eines bilingualen Abiturs münden. Darüber hinaus steht den Schülerin- nen und Schülern der englischen, bzw. französischen Sprache der Erwerb des Cambridge - bzw. des DELF - Zertifikates offen, zweier Qualifikationen, welche die Leistungen der Schüler in den europäischen Referenzrahmen einordnen. Als MINT-EC-Schule (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaften und Technik- Excellence-Center) bietet das Gymnasium Heißen Schülerinnen und Schülern unter- schiedlicher Interessen im Bereich der Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissen- schaften und Technik optimale Möglichkeiten einer Entfaltung ihrer individuellen Begabungen. 6
Die Kooperation der fünf Mülheimer Gymnasien gewährt ein zuverlässiges Leis- tungskursangebot in der Sekundarstufe II u.a. in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Biologie. Die Erfüllung bestimmter Voraussetzungen erlaubt den Schülerin- nen und Schülern zusätzlich zum Abiturzeugnis ein MINT-Zertifikat zu erwerben. Der Schulträger, die Stadt Mülheim an der Ruhr, unterstützt diese Kooperation durch Übernahme der Fahrtkosten. Ein bewusstes Leben in Europa steht im Fokus der Europaschule Gymnasium Hei- ßen. Durch Schüleraustauschprogramme, Auslandspraktika und durch gemeinsame Projekte mit Schülerinnen und Schülern unserer Partnerschulen in Polen, Frankreich, Spanien und Israel lernen unsere Schüler nicht nur die Lebens-, Arbeits-und Lernbe- dingungen unserer europäischen Nachbarn kennen, sie erweitern auch ihre Kommu- nikations-, Organisations- und Kooperationskompetenzen und knüpfen europaweite Kontakte, die bisweilen auch über die Schulzeit hinaus gepflegt werden. Die Themen und Projekte einer „guten und gesunden Schule“ werden das aktualisier- te Schulprogramm prägen, da das Gymnasium Heißen am Landesprogramm „Bil- dung und Gesundheit“ partizipiert. Das soziale Miteinander unserer Schüler stellt einen weiteren Schwerpunkt unseres Programms als Schule gegen Rassismus – Schule ohne Gewalt dar. Eigenverantwor- tetes, demokratisches Handeln steht ebenso im Mittelpunkt der IFA-Stunde (Indivi- duelle Förderangebote) wie eigeninitiiertes Lernen anhand individuell erstellter Förderordner. Im Rahmen des Projektes „Schüler helfen Schülern“ kümmert sich der Schulsani- tätsdienst um leichtverletzte oder erkrankte Mitschüler. Streitschlichter vermitteln bei Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen ihrer Mitschüler und tra- gen so einerseits zur Entwicklung einer Streitkultur, andererseits zur Reduzierung von Konflikten in der Schule bei. Sporthelfer assistieren jüngeren Mitschülern bei Sportveranstaltungen. Ältere Schülerinnen und Schüler übernehmen Patenschaften für jüngere Schüler und begleiten sie hilfreich und beratend durch den Schulalltag. Neben einer Hausaufgabenbetreuung bietet das von Lehrern organisierte, von fach- lich versierten Schülern durchgeführte Förderprogramm der sogenannten „Förderin- seln“ den Schülerinnen und Schülern zusätzliche Unterstützung (je einmal in der Woche). Neben der individuellen Förderung im Unterricht findet eine Ergänzung in außerunterrichtlichen Förderstunden durch Fachlehrerinnen und –lehrer statt.Die Klassenlehrerinnen und -lehrer der SI sowie die Tutorinnen und Tutoren der SII sind stets um die ihnen anvertrauten Schülerinnen und Schüler bemüht und nehmen diese als Personen mit all ihren Problemen ernst. Den Erwerb der Schlüsselqualifikationen ermöglicht die Schule den Schülerinnen und Schülern durch unterschiedliche obligatorische Programme: - Die Einführung in die Lern- und Arbeitstechniken durch die Klassenlei- tung in der Jahrgangsstufe 5 im Rahmen des Politikunterrichtes sowie der 7
IFA-Stunde und deren Umsetzung in den anderen Fächern findet ihre Ver- tiefung durch themenorientierte Projekte der Klasse 6. - Eine informationstechnische Grundbildung findet in den Jahrgangsstufen 5 und 7 statt. Ab dem kommenden Schuljahr werden alle Kinder der Erpro- bungsstufe insgesamt zwei Wochenstunden Informatikunterricht erhal- ten. - Die Teilnahme am ZEUS-Projekt („Zeitung und Schule“) im Rahmen des Deutschunterrichts des Jahrgangs 8 weckt das Bewusstsein der Schülerin- nen und Schüler für Medien dieser Art. - Ein besonderes Anliegen ist uns die Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund sowie Schülern mit besonderem Lernverhalten. Letztere werden in jeweils einer inklusiven Klasse pro Jahrgangsstufe unterrichtet. - Die jährlich stattfindende Fahrten- und Projektwoche fördert das Mit- und Füreinander. - Projekte zur Berufs- und Studienwahlvorbereitung in der Sekundarstufe I und II dienen der Zukunftsorientierung der Schülerinnen und Schüler. - Eine Potentialanalyse sowie drei Berufsfelderkundungstage in Jahrgangs- stufe 8 bereiten das dreiwöchige Betriebspraktikum in Klasse 10 vor, das von den Schülern auch im Ausland absolviert werden kann. - Die Kooperationen mit den Universitäten bzw. Fachhochschulen Duis- burg/Essen, Ruhr-West und Bochum, dem Max-Planck-Institut in Mülheim, der Firma Siemens und der Agentur für Arbeit sollen die Studien-oder Be- rufswahl vorbereiten. Ein hohes Maß an Engagement zeichnet die Kolleginnen und Kollegen unserer Schule aus. Das zeigt sich sowohl in der Initiierung und Unterstützung unterschied- lichster Projekte als auch im persönlichen Einsatz für die Schülerinnen und Schüler in individuellen Problemfällen. Gemeinsam mit den Eltern ggf. mit Hilfe speziell aus- gebildeter Beratungslehrerinnen und –lehrer suchen sie nach Lösungen. Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche finden professionelle Förderung. Unsere Kolleginnen und Kollegen unterstützen sich gegenseitig durch Absprachen, Austausch von Arbeitsmaterialien, gemeinsame Vorbereitung von Unterrichtsreihen und schulinterne Fortbildungen. Auf sozialintegrative Veranstaltungen legen wir besonderen Wert, als Beispiele seien hier das „Alten-Projekt“ unserer Schülerinnen und Schüler sowie das Projekt „Erinnerung lebendig halten“ erwähnt. Unsere Schule darf auf eine sehr engagierte Elternschaft vertrauen. Die Eltern ar- beiten mit großem Einsatz in den verschiedenen Gremien mit, sei es bei der Erarbei- 8
tung der Hausordnung, der Aktualisierung des Schulprogramms, als Mitglied im Ent- scheidungsausschuss zur Besetzung von Lehrerstellen, als Unterstützung in Deutsch- Förderkursen, bei der Gestaltung der Schule, oder sei es, dass sie als „Experten“ am Tag der Offenen Tür, Gäste durch die Schule führen und von ihren Erfahrungen be- richten. Entscheidungen werden – sofern das möglich ist – der Schulöffentlichkeit transparent gemacht. Als Kommunikationsmittel dient die drei bis vier Mal jährlich erscheinende Informationsschrift „Neues vom Gymnasium Heißen“, in der alle be- teiligten Gruppen der Schule zu Wort kommen und die alle Schülerinnen und Schüler bzw. deren Eltern kostenlos erhalten. Detaillierte Informationen zu einzelnen Themen finden Sie auf den folgenden Seiten. Dr. Sigrun Leistritz Collage, Klasse 6 9
III. Abschlüsse an Gymnasien Das Gymnasium Heißen nimmt geeignete Schülerinnen und Schüler in seinen fünften Jahrgang auf und führt sie in der Regel nach achtjähriger Schullaufbahn zum Abitur. Die Allgemeine Hochschulreife, die in allen Bun- desländern anerkannt wird, setzt neben dem Bestehen der Abiturprüfungen u. a. das Erler- nen mindestens zweier Fremdsprachen vo- raus. Schülerinnen und Schüler, die nach der Jahrgangsstufe 10 mit Versetzung in die Klasse 11 die Schule verlassen, erwerben mit dem „Mittleren Schulabschluss“ die Fachoberschulreife. Schülerinnen und Schüler, die nach der Jahrgangsstufe 12 (Qua- lifikationsphase I) mit der Versetzung in die Jahrgangsstufe 13 das Gymnasium ver- lassen, haben unter bestimmten Voraussetzungen den schulischen Teil der Fachhoch- schulreife absolviert. Daneben können Abschlüsse, die den Hauptschulabschlüssen gleichwertig sind, zu- erkannt werden. Dr. Sigrun Leistritz Aquarell, Klasse 6 10
IV. von der Grundschule zum Gymnasium- eine ganz neue Welt? – ein Elternbrief – So schwer es uns Erwachsenen oft fällt, uns an eine neue Arbeitsstelle, die hiermit verbundenen vielen neuen Gesichter und die neue Umgebung zu gewöhnen, für Ihre Kinder wird die Umstellung nach den Sommerferien ungleich größer sein. Auch, wenn sich die allermeisten Kinder auf ihren Schulstart am Gymnasium freuen, sind manche von ihnen durch die vielen neuen Eindrücke und Veränderungen, die in den ersten Tagen und Wochen auf sie zukommen, verunsichert. Vielleicht sehnt sich der eine oder die andere anfangs gar in das behütete Umfeld der Grundschule zurück- war da doch so vieles ganz anders: Zunächst einmal war dort der Klassenverband (in der Regel) über vier Jahre hinweg stabil, die Klasse wahrscheinlich kleiner als am Gymnasium. In der Grundschule hat- ten die Kinder oft enge Freundschaften und Beziehungen aufgebaut und eine be- stimmte Position innerhalb der Klassengemeinschaft, eine besondere, eigene Rolle übernommen. Am Gymnasium werden, was das soziale Gefüge anbelangt, die „Karten neu ge- mischt“. Freundschaften müssen erst neu entstehen. Das kann dauern, insbesondere bei denjenigen SchülerInnen, die nicht mit einer größeren Gruppe zu uns kommen. In der Grundschule hatten die Kinder meist einen Klassenlehrer oder eine Lehrerin als feste Bezugsperson. Der Tagesablauf wurde oft gemeinsam gestaltet- z.B. wurde zumeist gemeinsam gefrühstückt und Probleme konnten in einer fast familiären At- mosphäre und dies häufig viel individueller thematisiert und gelöst werden. Am Gymnasium haben die Schüler oft viele neue Lehrer und Fächer. Der Tagesab- lauf ist durch einen viel starreren Stunden- und Zeitplan geregelt, was z.B. auch bedeutet, dass die Kinder, obgleich sie natürlich über ihren „eigenen“ Klassenraum verfügen, häufiger für den Fachunterricht den Raum wechseln und sich an einem Unterrichtsvormittag auf bis zu sechs verschiedene Lehrerinnen und Lehrer einstellen müssen. Es wird schon auf Grund dieser organisatorischen Gegebenheiten, aber auch vor dem Hintergrund eines generell größeren Lernpensums am Gymnasium im Ver- gleich zur Grundschule, von Ihren Kindern ein viel höherer Grad an Selbstständigkeit verlangt- das kann so manches Kind am Anfang überfordern. Da Ihre Kinder also bei uns in eine „ganz neue Welt“ kommen, versuchen wir am Gymnasium Heißen mit einem seit Jahren erprobten pädagogischen Konzept dazu beizutragen, dass sich Ihre Kinder hier trotz aller Umstellung schnell einleben und „heimisch“ werden. Zunächst einmal verbringen die neuen Fünftklässler die ersten drei bis vier Schultage ausschließlich mit ihrem neuen Klassenlehrer bzw. ihrer neuen Klassenlehrerin. In dieser Zeit werden die Kinder u.a. bei einer Schulrallye mit der neuen Umgebung nach und nach vertraut gemacht. 11
Der Stärkung der Klassengemeinschaft sollen ein Ausflug i.d.R. am dritten Schultag, die bewusst sehr frühe Kennenlern- Klassenfahrt nach Blankenheim unmittelbar vor den Herbstferien dienen. Neben den engagierten Klassenlehrerinnen und –lehrern unterstützen auch ältere Schüler und Schülerinnen die neuen Fünftklässler am Gymnasium Heißen. In Teams von bis zu vier Schülern betreuen sie die „Neuen“ und stehen ihnen gerade in der Anfangszeit als sogenannte „Paten“ mit Rat und Tat zur Seite. So führen sie u.a. die Rallye durch, begleiten die Klassen bei Ausflügen oder besuchen sie bei der Klassenfahrt in der Eifel. Das „Patensystem“ kann neben anderen Aktivitäten als gutes Beispiel für gelungene stufenübergreifende Zusammenarbeit unserer en- gagierten Schülerschaft dienen. Bei den oben beschriebenen Veränderungen müssen Sie mit einer (individuell un- terschiedlich langen) Eingewöhnungszeit Ihres Kindes rechnen. Dazu ist die Er- probungsstufe (Klassen 5 und 6) da. In dieser Zeit soll sich Ihr Kind an das schnel- lere Arbeitstempo am Gymnasium, das eigenständigere Denken und Arbeiten und die größere Lernmenge gewöhnen. Wenn Sie in der Übergangszeit - und auch später noch - Verunsicherung und Schwierigkeiten bei Ihrem Kind bemerken: Nehmen Sie sich Zeit und geben Ihrem Kind Zeit – gerade im ersten Jahr am Gymnasium. Machen Sie Ihrem Kind Mut. Nutzen Sie unsere Hilfsangebote: Gespräche mit dem Klassen- und den Fachlehrern bzw. einem Beratungslehrer oder einer Beratungslehrerin. Untersuchen Sie mit den Lehrkräften gemeinsam, wo evtl. Lücken oder Probleme aufgetaucht sind, so dass wir gemeinsam gezielt die Schwierigkei- ten angehen können. Nehmen Sie bei dauerhaften schulischen Problemen und generellen Fragen zur Schulformeignung das Beratungsangebot bei mir als Erprobungsstufen- koordinator wahr. Sprechen Sie mit anderen Eltern – meist sind Sie nicht allein. Die beschriebene Phase des Umbruchs, die vor Ihren Kindern liegt, kann mit Si- cherheit für Schüler, Lehrer und nicht zuletzt Sie als Eltern anstrengend sein, aber sie birgt gleichzeitig die Chance, die Veränderungen als ganz neue Herausforde- rung zu sehen. Und die Erfahrung zeigt, dass die große Mehrheit der Kinder mit all den beschrie- benen Umstellungen überhaupt keine Probleme haben und sich -nicht zuletzt we- gen der vielen Hilfsangebote- schnell bei uns einleben. Wir freuen uns darauf, den schulischen Neuanfang Ihres Kindes begleiten zu kön- nen und wünschen Ihnen und Ihrem Kind hierfür alles Gute! Sven Risken 12
Schlangenbild, Klasse 5 13
V. Erprobungsstufe Die Eingangsklassen 5 und 6 bilden eine pädagogische Einheit: die Erprobungs- stufe. Der Übergang von der Grundschule zum Gymnasium wird- wie oben be- schrieben- mit besonderer Fürsorge gestaltet. Die Schülerinnen und Schüler sollen allmählich die Arbeitsweisen und Fachinhalte dieser Schulform kennen lernen. Es wird Wert darauf gelegt, sie angemessen in gymnasialtypische Lern- und Arbeits- formen einzuführen und diese einzuüben. Die Lernentwicklung aller Schülerinnen und Schüler wird beobachtet, in vier Erprobungsstufenkonferenzen pro Schuljahr beraten und die Erfahrungen werden mit den Klassenlehrerinnen aus den Grund- schulen ausgetauscht. Auch die gemeinsame Beratung mit den Eltern ist uns sehr wichtig. Das übergeordnete Ziel der Erprobungsstufe ist, bei allen Schülerinnen und Schü- lern die Schulformeignung festzustellen. Um diese wichtige Entscheidung in Ruhe durchzuführen und um den Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium mög- lichst stressfrei zu gestalten, gehen alle Schülerinnen und Schüler ohne Verset- zungsentscheidung von der Klasse 5 in die Klasse 6 über. Erst am Ende der Klasse 6 wird entschieden, ob die Schülerinnen und Schüler bei uns bleiben, oder ob eine andere Schulform für die individuelle Entwicklung geeigneter ist. Diese Empfeh- lung wird an unserer Schule nur bei wenigen SchülerInnen ausgesprochen und geht stets mit rechtzeitiger und ausführlicher Beratung der Schüler und Eltern ein- her. Sven Risken Besondere Angebote für die Erprobungsstufe Vor Beginn der Sommerferien begrüßen wir die neu in die Klasse 5 aufgenommenen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren Eltern zu einem Kennenlernnach- mittag. 2020 haben wir aufgrund der Corona- Pandemie diese Veranstaltung 15 Mal durch- geführt! Die Kinder lernen ihre Klassenlei- ter/innen und Mitschüler/innen und ihre neue Lernumgebung kennen. Wir setzen in der Regel die Klassen so zusammen, dass Kinder, die sich von der Grundschule her kennen, auch bei uns in eine Klasse kommen, soweit sie nicht den bilin- gualen Zweig besuchen und die Gruppen nicht zu groß werden. Nach Möglichkeit berücksichtigen wir individuelle Wünsche. Die Eltern erhalten am Kennenlernnachmittag durch die Schulleitung und den Erprobungsstufenkoordinator wichtige organisatori- sche Informationen und haben im Anschluss die Gelegenheit zu Gesprächen mit den neuen Klassenlehrern/-lehrerinnen und anderen Eltern der Klasse. 14
Den ersten Schultag nach den Sommerferien in der neuen Schule beginnen wir mit einem gemeinsamen ökumenischen Gottesdienst. Anschließend ist in der Schule für die Eltern eine kurze Informationsveranstaltung vorgesehen, während die Schülerin- nen und Schüler ihren ersten Schultag absolvieren. Beratungsangebot Unser Beratungsangebot für einzelne Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen umfassen folgende Schwerpunkte: - Beratung bei besonderen Lernschwierigkeiten, - Beratung bei Konzentrations- und Verhaltensproblemen, - Erarbeitung präventiver und fördernder Maßnahmen, - Vermittlung diagnostischer und therapeutischer Hilfen. Zum Beratungsteam unserer Schule gehören Frau Schlosser, Frau Hölzel und Herr Leyer. Diese LehrerInnen bieten Ihren Kindern bei Problemen in den oben ge- nannten Bereichen u.a. eine individuelle Lernberatung in Einzelgesprächen, i.d.R. einmal in der Woche, an. Förderung in Klassen 5 und 6 (siehe auch: Kapitel „Fördern und Fordern“) Im ersten Schulhalbjahr der Klasse 5 erhalten die Schülerinnen und Schüler im Rah- men des Politikunterrichts und einer Klassenlehrerstunde Förderung in allgemeinen Lern- und Arbeitstechniken sowie in sozialem Lernen. Schüler wie Lehrer wussten immer schon, dass man die notwendig erlahmende Kon- zentrationsfähigkeit während eines langen Schulvormittages jeweils neu aktivieren muss. Auch die Pausen dienen ja diesem Zweck. Wenn solche Konzentrationsübun- gen einmal selbst in den Mittelpunkt einer Unterrichtsstunde gebracht werden, lernen die Schüler selbst, ihre Aufmerksamkeit zu aktivieren und ihre Konzentration zu steuern. Um solcher Effekte willen haben wir uns überlegt, das Projekt „LERNEN lernen“ zu starten. Natürlich gehört zum LERNEN lernen auch alles, was sonst in den ersten Tagen an einer neuen Schule zu bewältigen ist: Kennenlernen der Mitschüler, des im Vergleich zur Grundschule zunächst undurchschaubaren und riesigen Schulgebäudes, neuer Re- geln und das Sammeln vieler, vieler neuer Erfahrungen. Da in diesen ersten Tagen die Kinder überwiegend mit ihren Klassenlehrern zusammen sind, haben diese die Chance, alle Schülerinnen und Schüler schnell kennen zu lernen und den Prozess der Bildung der neuen Klassengemeinschaft unmittelbar zu begleiten und für ihre Arbeit zu nutzen. 15
In den Regelklassen der Sekundarstufe I. erhalten die Schüler/innen eine IFA-Stunde (Individuelle Förderangebote) mit dem Klassenlehrer/der Klassenlehrerin, in der ne- ben sozialem Lernen und Organisatorischem die SchülerInnen auch individuell mit unterschiedlichen Materialien gefördert werden. Das Medienkonzept unserer Schule sieht für das zweite Schulhalbjahr in Klasse 5 außerdem eine verpflichtende Unterrichtsveranstaltung vor, die der Einführung in die Nutzung des Computers dient. Diese Stunde ist in den normalen Stundenplan inte- griert. Sven Risken Aquarell, Klasse 6 16
VI. Mittel- und Oberstufe Die Mittelstufe umfasst die Jahrgänge 7-10. Den Fächerkanon der Erprobungsstufe, der in der Klasse 7 dann um die zweite Fremdsprache (Französisch/Latein) erweitert wird, ergänzt im Jahrgang 7 das Fach Chemie. Das Differenzierungsangebot des 9. Jahrgangs erlaubt den Schülerinnen und Schülern die Wahl einer dritten Fremdsprache (Latein /Französisch/Spanisch). Genauere In- formationen finden Sie in den Kapiteln „Sprachenfolge“ und „Differenzierung im 9. Jahrgang“. Die gymnasiale Oberstufe besteht im Bildungsgang „G9“ aus der Einführungspha- se (Jg. 11) und der Qualifikationsphase (Jg.12 u. 13). In die Einführungsphase kön- nen neben den versetzten Schülerinnen und Schülern unserer Schule auch die ent- sprechend qualifizierten Absolventinnen und Absolventen der Hauptschulen, Real- schulen und Sekundarschulen aufgenommen werden. Der Unterricht wird nicht mehr im Klassenverband erteilt, ein in Kursen organisierter Unterricht soll den Schülerin- nen und Schülern der jeweiligen Jahrgangsstufen eine möglichst individuelle Qualifi- zierung und Entfaltung ihrer Selbstständigkeit erlauben. Respektive der vorgegebe- nen Pflicht- und Mindestbedingungen wählen die Schülerinnen und Schüler ihre Kur- se sowie ihre Abiturfächer. Die Kooperation der fünf Mülheimer Gymnasien erweitert das Kursangebot, so dass den Leistungskurswünschen fast aller Schülerinnen und Schüler entsprochen werden kann. (Kooperation bedeutet, dass bei entsprechender Wahl, eine Schülerin oder ein Schüler die Grundkurse und einen Leistungskurs an der Stammschule, den zweiten Leistungskurs an einem der anderen Mülheimer Gymnasien belegt.) Sprachenfolge Englisch ist die erste für alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Heißen verbindliche Fremdsprache. Bereits in der Grundschule begonnen wird das Erlernen dieser Sprache in Klasse 5 mit fünf Wochenstunden, im bilingualen Zweig mit sechs Wochenstunden fortgeführt. Genaueres Lesen Sie bitte im Artikel „Unser bilingualer Zweig“. Die Schülerinnen und Schüler wählen vor Beginn der Klasse 7 die zweite Pflicht- fremdsprache: Lateinisch oder Französisch (Wahlpflichtbereich). Die gewählte zweite Fremdsprache kann in der Oberstufe im Rahmen des jeweiligen Kursangebo- tes weitergeführt werden. Erlernt Ihr Kind ab Klasse 7 Latein, so erwirbt es am Ende der Jahrgangsstufe 11 - mindestens ausreichende Leistungen vorausgesetzt – das La- tinum, eine bundesweit anerkannte und für zahlreiche Studiengänge vorausgesetzte Qualifikation. Im Rahmen des Differenzierungsbereichs wird zu Beginn des Jahrgangs 9, sofern es genügend Interesse gibt, die Wahl von Lateinisch bzw. Französisch oder Spanisch als dritter Fremdsprache angeboten. Das Erlernen der ab Klasse 9 gewählten dritten 17
Fremdsprache ist bis zum Ende der 10. Klasse verbindlich und kann in der Oberstufe fortgeführt werden. Nach den zurzeit geltenden Oberstufenregelungen gilt: Wer keine zwei Fremdspra- chen bis zum Abitur belegt, muss zwei Naturwissenschaften wählen. Zu Beginn der Oberstufe kann an unserer Schule Spanisch als neu einsetzende Fremdsprache gewählt werden. Dieses Fach wird von einigen Schülerinnen und Schülern als dritte oder vierte Fremdsprache belegt, während es anderen (Seitenein- steigern von anderen Schulformen in Klasse 11) zur Erfüllung der Fremdsprachenbe- dingungen für die allgemeine Hochschulreife dient. Differenzierungsbereich ab Klasse 9 Die Wahlmöglichkeit des Differenzierungsbereichs ab Klasse 9 dient sowohl der Schwerpunktsetzung entsprechend den Neigungen und Interessen der Schülerinnen und Schüler als auch ihrer individuellen Förderung. Sie hatten im letzten Schuljahr die Auswahl zwischen: einer dritten Fremdsprache: Französisch, Lateinisch oder Spanisch (dreistündig) dem Fach Technik/Informatik (zweistündig) dem Fach Kunst (zweistündig) dem Fach Politik/Wirtschaft (zweistündig) sowie der Kombination Biologie/Chemie (ebenfalls zweistündig). Die Entscheidung über das jeweilige Angebot trifft die Schulkonferenz. Eine Informati- onsveranstaltung und Beratungsgespräche mit Klassen- oder Fachlehrern sollen Ihnen und Ihren Kindern die Wahl eines Faches des Ergänzungsstundenbereiches erleichtern. Dr. Sigrun Leistritz 18
VII. Pädagogische Arbeit und individuelle Förderung IFA-Stunde / Förderstunde für alle Regelklassen der SI Schon vor vielen Jahren hat die Schulkonferenz die Einführung einer Klassenlehrer- stunde bzw. Förderstunde für die gesamte Sekundarstufe I beschlossen, und mit Be- ginn des Schuljahres 2014/15 ist dieser Beschluss in die Tat umgesetzt worden. Seit dem Schuljahr 2016/17 heißt diese Stunde IFA bzw. IFA-Stunde (Individuelle- Förder-Angebote) Diese Stunde beinhaltet drei Aspekte: Abwicklung der organisatorischen Aufgaben der Klassenleitung (in geringem Umfang), Förderung des sozialen Miteinanders in der Klasse und individuelle Förderung. Das Ziel ist klar: Wir wollen gut funktionierende Klassengemeinschaften, die sich auf der Grundlage eines guten Miteinanders voll auf den Unterricht konzentrieren kön- nen, und eine Förderung, die jedem Einzelnen gerecht wird. Dafür ist es notwendig, dass diese Gemeinschaft auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse beson- ders gefördert wird. Dies erfolgt bei uns an der Schule unter anderem dadurch, dass mit dem Programm „Lions-Quest –Erwachsen werden“ gearbeitet wird, welches spe- ziell für den Schulbereich unter der Schirmherrschaft der Lions-Clubs in Deutschland entwickelt wurde (die Ursprünge liegen in den USA). Seit einigen Jahren ermöglicht uns der Lions-Club Mülheim/Ruhr dankenswerterweise, dass Lehrerinnen und Lehrer in einer dreitägigen Fortbildung in das Programm eingeführt werden. So konnten schon nahezu alle Klassenlehrerin- nen und -lehrer in den Genuss dieser Ausbildung kommen und ihre gewonnenen Kenntnisse in gemeinsamen Aktionen mit den Klassen anwen- den. Auch in Zukunft werden weitere Kollegin- nen und Kollegen aufgrund des Sponsorings des Lions-Clubs in den Genuss der Ausbildung kommen. Insbesondere in den Klassen 5- 7 kommen viele Aspekte des Programms in der Klassenlehrerstunde zur Anwendung. Um auch den Klassen 8 und 9 die Vorzüge des Programms zu ermöglichen, wurden im Schuljahr 2016/17 die Inhalte der Fortbildung auf diese zugeschnitten. Das ent- sprechende Programm heißt „Erwachsen handeln“. Neben dieser Förderung des sozialen Miteinanders wird in der IFA-Stunde ein be- sonderes Augenmerk auf die individuelle Förderung gelegt. So wurde zu Beginn des Schuljahres 2014/15 erstmalig in jeder Klasse die Mathematik-Online-Diagnose durchgeführt, in der sich die Schülerinnen und Schüler mit jahrgangsspezifischen ma- 19
thematischen Aufgaben beschäftigen. Die Lehrenden erhalten eine individuelle Aus- wertung der Ergebnisse, und die Schülerinnen und Schüler erhalten eine Fördermap- pe, in der auf den einzelnen Schüler bezogene Übungsaufgaben aufgrund der Tester- gebnisse zusammengestellt sind. Zum Ende des Schuljahres erfolgen Nachtests, die nach der Bearbeitung der Fördermappen die Lernerfolge überprüfen. Bei den durch- geführten Nachtests sind deutliche Verbesserungen feststellbar gewesen. Diese Online-Diagnose wird in dieser Form auch im Fach Deutsch durchgeführt. Hier werden die Tests nach den Herbstferien bearbeitet und in den letzten Schultagen die Nachtests durchgeführt. Für das Fach Latein steht Übungsmaterial für jede Klasse zur Verfügung, aus dem die Schülerinnen und Schüler sich individuell diejenigen Themen auswählen können, an denen sie arbeiten möchten oder sollten. Diese Ordner beinhalten neben Übungsmate- rial zu allen grammatikalischen Phänomenen und Textaufgaben samt Vokabeltrainer auch Selbsttests, mit denen sich die Schülerinnen und Schüler in ihren Fähigkeiten einschätzen lernen. Seit dem Schuljahr 2015/16 liegen ebenso Übungsmaterialien für Englisch und Fran- zösisch und auch besondere Aufgaben für Geschichte und Biologie vor. Im Laufe der kommenden Jahre sollen die Materialien dann noch verfeinert werden und weitere Fächer mit aufgenommen werden. Ziel ist es, dass die IFA-Stunden neben dem sozialen Lernen und dem Erledigen organisatorischer Notwen- digkeiten zum individuellen Arbeiten genutzt werden. Dadurch erhält der Klassenlehrer als Hauptansprech- partner der Klassengemeinschaft seiner Klasse Zeit, um mit einzelnen Schülerinnen und Schülern über ihre Lernstrategien ins Gespräch zu kommen und anstehende Probleme zu klären. Die Materialien stehen der Klasse in den Klassen- schränken zur Verfügung, sodass sie auch in den Vertretungsstunden genutzt werden können. Roland Guderley und Swenja Stoffels 20
Collage, Klasse 6 21
VIII. Inklusion am Gymnasium Heißen Seit dem Schuljahr 2016/17 ist das Gymna- sium Heißen Inklusive Schule. Das heißt, in einer Klasse des jetzigen 9. Schuljahres werden SchülerInnen mit son- derpädagogischem Unterstützungsbedarf gemeinsam mit den „RegelschülerInnen“ in einer Klasse unterrichtet. Bei SchülerInnen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf unterscheidet man zwischen zielgleicher und zieldifferenter Förderung. Zielgleich meint, dass diese SchülerInnen trotz ihres sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs genauso wie die „RegelschülerInnen“ nach den Richtlinien und Lehrplänen des Gymnasiums unter- richtet werden und die allgemeinen Lernziele dieser Schulform erreichen können. Darüber hinaus bekommen diese SchülerInnen eine Förderung bezüglich ihres För- derschwerpunktes und gegebenenfalls besondere Hilfsmittel. Dies kann die Förder- schwerpunkte Sehen, Hören, Körperliche und Motorische Entwicklung sowie den Förderschwerpunkt „Emotionale und Soziale Entwicklung“ betreffen. Eine zieldifferente Förderung umfasst die Förderschwerpunkte Lernen und Geistige Entwicklung. SchülerInnen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in einem dieser Förderschwerpunkte werden nach den Richtlinien und Lehrplänen der ent- sprechenden Förderschulform unterrichtet und gefördert. Für den Unterricht bedeutet dies, dass diese SchülerInnen entsprechend ihrer individuellen Stärken und Schwä- chen gefördert werden, Unterrichtsinhalte für diese SchülerInnen sowohl vom Inhalt als auch vom Umfang her reduziert werden. Für die Planung und Durchführung des Unterrichts sind die jeweiligen Fachlehrer verantwortlich und werden dabei von einer Sonderschullehrerin unterstützt. Diese berät die Fachlehrer, ist verantwortlich für die Erstellung der Förderpläne, übernimmt die Förderung in Kleingruppen und Einzelförderung oder ist als Doppelbesetzung mit im Unterricht. Am Gymnasium Heißen werden die SchülerInnen mit sonderpädagogischem Unter- stützungsbedarf in der Regel im Klassenverband unterrichtet. Für Einzel- und Klein- gruppenarbeit steht uns in diesem Schuljahr ein separater Raum zur Verfügung, der auch für Gruppenarbeiten etc. von der gesamten Klasse genutzt werden kann. Zur Zeit werden am Gymnasium Heißen fünf SchülerInnen mit sonderpädagogi- schem Unterstützungsbedarf in der Jahrgangsstufe 6 unterrichtet, die erfolgreich in die Klassengemeinschaft integriert sind. Kerstin Schubutz & Sven Risken 22
IX. Unser bilingualer Zweig Mit Beginn des Schuljahres 1995/96 wurde am Gym- nasium Heißen ein bilingualer Unterrichtszweig Eng- lisch eingerichtet. Im Jahre 2004 haben zum ersten Mal Schülerinnen und Schüler des bilingualen Zweiges un- serer Schule ihre Abiturprüfung abgelegt. Für die bilingualen Klassen der Unterstufe wird die Wochenstundenzahl im Fach Englisch erhöht. Ziel des erweiterten Englischunterrichts ist es, in möglichst spielerischen, interak- tiven Unterrichtsformen die Sprachkompetenz der Schüler/innen so zu fördern, dass ab Klasse 7 die bilingualen Sachfächer in der englischen Sprache unterrichtet werden können. Das Gymnasium Heißen bietet bisher die folgenden bilingualen Sachfächer an: Erdkunde (ab Kl. 7), Biologie (ab Kl. 8) und Geschichte (ab Kl. 8) Für die neu einsetzenden bilingualen Sachfächer Biologie und Erdkunde wird die Wochenstundenzahl jeweils um eine Unterrichtsstunde erhöht. Was leistet der bilinguale Unterricht? Förderung der Kommunikationsfähigkeit und Verbesserung der Sprach- kompetenz, Förderung der Teamfähigkeit, Intensivierung der landeskundlichen Kenntnisse, Verstärkung des Verständnisses für die Kultur und Mentalität der englisch- sprachigen Länder, Erleichterung eines Studiums oder einer Berufsausbildung im Ausland, Vorbereitung auf eine Welt zunehmender kultureller, politischer, technolo- gischer und wirtschaftlicher Kooperation. Der bilinguale Unterricht vermittelt fachliche und fachsprachliche Kenntnisse. Er wird in der Oberstufe weitergeführt. Die zusätzliche bilinguale Qualifikation wird auf den Zeugnissen ausgewiesen. Schülerinnen und Schüler, die den bilingualen Bildungsgang im Abitur erfolgreich abschließen, erhalten eine zusätzliche offiziel- le Bescheinigung sowie einen entsprechenden Vermerk im Abiturzeugnis. Bei Fragen zum bilingualen Zweig wenden Sie sich bitte per Email an Fr. Vogt, die Koordinatorin dieses Zweiges (vogt@gymnasium-heissen.de). Claudia Vogt 23
Eignung für den Bi-Zweig Die häufig gestellte Frage, wann ein Kind über die allgemeine gymnasiale Eignung hinaus für den bilingualen Zweig angemeldet werden kann, lässt sich in Grenzen klären, wenn Sie sich selbst und vielleicht gemeinsam mit der Grundschullehre- rin/dem Grundschullehrer die folgenden Fragen beant- worten: Hat Ihr Kind Freude am Lernen und insbesonde- re am Umgang mit Sprache? Liest Ihr Kind gern? Ist es in der Lage, Gehörtes und Gelesenes richtig zu verste- hen und mündlich bzw. schriftlich wiederzugeben? Hat es Freude daran, Geschichten durch eigene Ideen mit Fantasie weiterzudenken? Formuliert es gern eigene kleine Geschichten? Hat es Freude an Spielszenen, Rollenspiel oder Theater? Schreibt Ihr Kind geübte Diktate im Wesentlichen fehlerfrei? Bemüht sich Ihr Kind darum, eigene Texte möglichst richtig zu schreiben? Arbeitet es gerne selbstständig und regelt es seine Arbeitsaufgaben eigenverantwortlich? Die positive Beantwortung dieser Fragen hat sich als ziemlich verlässliche Entschei- dungsgrundlage für den bilingualen Zweig bewährt, wie die Erfahrungen auch ande- rer Schulen zeigen. Die Entscheidung über die Aufnahme in den bilingualen Zweig trifft die Schule nach Abschluss des Anmeldeverfahrens. Claudia Vogt 24
X. Das Gymnasium Heißen als MINT-EC Schule Jedes Kind ist von Natur aus neugierig. Es möchte die Welt entdecken und verstehen, wie sie funktioniert. Diese Neugier möchte der MINT-Unterricht aufgreifen, um auf spielerische entdeckende und experimentelle Art diese Fragen zu beantworten. MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Die im MINT-Unterricht angeeignete naturwissenschaftliche Grundbildung soll Schüler dazu befähigen, naturwissenschaftliche Fragen in ihrem eigenen Lebensum- feld oder global zu erkennen, aus Belegen Schlussfolgerungen zu ziehen und natur- wissenschaftliches Wissen anzuwenden. Eine solide Grundbildung in diesem Bereich ist deshalb Voraussetzung für die Nutzung der gesellschaftlichen Potenziale in na- turwissenschaftlicher Forschung und technischer Weiterentwicklung. Besonderheiten des Gymnasiums Heißen Die Besonderheiten des Gymnasiums Heißen sind ein bilingualer deutsch-englischer Zweig, ein Schwerpunkt als Europaschule und seit dem Jahr 2005 ist das Gymnasium Heißen Mitglied im Verein MINT-EC. Durch ein breit gefächertes Angebot werden so die vielfältigen/verschiedenen Fähigkeiten und Begabungen unserer Schülerinnen und Schüler bestmöglich gefordert und gefördert. Der Verein MINT-EC unterhält ein Excellence-Netzwerk von über 300 Gymnasien in ganz Deutschland mit einem ma- thematisch-naturwissenschaftlichen Schwerpunkt. Sein Ziel ist es, Schulen mit herausragenden MINT-Angeboten für Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte bei ihrer Entwicklung zu MINT- Talentschmieden für Wirtschaft und Wissenschaft zu fördern. Mehr Informationen zum Netzwerk MINT-EC findet man unter www.mint-ec.de Das MINT-EC-Zertifikat Für Schülerinnen und Schüler, die in den MINT- Fachgebieten, sowohl im Laufe ihrer Schullaufbahn als auch außerunterrichtlich und außerschulisch besondere Leistungen erbracht haben, stellt unser Gymnasium am Ende der Sekundarstufen II ein MINT-EC- 25
Zertifikat über diese Zusatzqualifikationen aus. Dieses Zertifikat ist ein leistungsgebundener Nachweis und stellt daher eine besondere Aufwertung einer Bewerbungsmappe dar. Desweiteren soll dieses Zertifikat die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schullaufbahn für zahlreiche MINT-Aktivitäten motivieren und ihnen nach ihrer Schullaufbahn eine konstruktive und richtungsweisende Rückmeldung sowie eine Grundlage für deren weitere Karriere bilden. Das mit dem Abiturzeugnis verliehene MINT-EC-Zertifikat wird in drei Stufen ver- geben: mit Erfolg, mit besonderem Erfolg und mit Auszeichnung. Dabei ist es in sei- ner Dreistufigkeit für die engagierten und überdurchschnittlich begabten Schülerin- nen und Schüler erreichbar, verlangt aber auch von den herausragenden Schülerinnen und Schüler zur Erlangung der höchsten Zertifikatsstufe mit Auszeichnung eine aus- dauernde und hochwertige Leistung. Für die einzelnen Stufen sind unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Dabei müssen Mindestleistungen in den drei Anforde- rungsbereichen „Fachliche Kompetenz (I)“, „Fachwissenschaftliches Arbeiten (II)“ und „Zusätzliche MINT-Aktivitäten (III)“ erbracht werden. Schülerinnen und Schüler, die ein solches Zertifikat erwerben möchten, sammeln alle schriftlichen Nachweise über die erbrachten Leistungen (Urkunden, Bestätigungen, Praktikumsbescheinigungen, etc.) in einem MINT-Portfolio. Weitere Informationen und Erklärungen zum MINT-EC-Zertifikat stehen im Internet auf unserer Homepage (www.gymnasium-heissen.de) zur Verfügung. Das MINT-Profil in der Sekundarstufe I Am Gymnasium Heißen findet die Aktivierung und Gewinnung der Schülerinnen und Schüler für den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich durch die folgenden Angebote statt: Alle mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächer werden bei uns in der Sekundar- stufe I vollständig erteilt. Im Rahmen unseres naturwissenschaftlichen Schwerpunk- tes wird der Unterricht in den naturwissenschaftlichen Fächern (Physik, Biologie, Chemie) ungekürzt und durchgängig angeboten. Darüber hinaus beginnt an unserer Schule die Förderung der Naturwissenschaften bereits in der fünften Jahrgangsstufe durch das verpflichtende Angebot des Faches Informatik. Im zweiten Halbjahr wird dieses einstündig unterrichtet. Damit werden alle Schülerinnen und Schüler frühzeitig an die neuen Medien herangeführt. In der Jahrgangsstufe 7 werden in jeweils einem Halbjahr zwei zusätzliche Stunden Physik und eine Stunde Informatik unterrichtet. Im weiteren Verlauf ihrer Schullaufbahn haben die Schülerinnen und Schüler in den Jahrgangsstufen 9 und 10 eine weitere Gelegenheit, ihre naturwissenschaftlichen Fä- higkeiten zu forcieren. Im Wahlpflichtbereich der differenzierten Mittelstufe haben sie die Möglichkeit, aus den gesellschaftlichen und sprachlichen Fächern oder aus den Fächern des erweiterten MINT-Profils die Kurse Biologie-Chemie oder Informa- tik-Technik zu wählen. In diesen beiden Kursen wird das interdisziplinäre Arbeiten und Denken vertieft, so dass mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Sach- verhalte in komplexen Zusammenhängen betrachtet werden. 26
Das MINT-Profil in der Sekundarstufe II In den Jahrgangsstufen der Sekundarstufe I und auch der Sekundarstufe II liegt der besondere Schwerpunkte auf einer nachhaltigen Förderung des MINT-Nachwuchses, um zunächst Interesse für die Leistungskurse in Mathematik und den Naturwissen- schaften und später für einen naturwissenschaftlichen Beruf oder ein naturwissen- schaftliches Studium zu wecken. In der Sekundarstufe II findet pro Jahrgang in allen MINT-Fächern (außer Technik) mindestens ein Grundkurs statt. Auch das Leistungskursangebot in den Fächern Ma- thematik, Biologie, Chemie und Physik ist durch die Kooperation mit den anderen Mülheimer Gymnasien gesichert. In den drei Schuljahren der gymnasialen Oberstufe erhalten die Schüler die Möglichkeit, durch ihre Fächerwahl mit verstärkter Stunden- zahl in den MINT-Fächern vertreten zu sein. Projektkurse ermöglichen eine Erweite- rung und Vertiefung spezieller Fachthemen sowie eine individuelle Förderung und Forderung. Insbesondere sollen die Schüler die experimentelle Methode als Mittel zum Erkenntnisgewinn über naturwissenschaftliche Phänomene verstärkt nutzen. Um einen alltagsnahen Bezug aufzuzeigen, werden Exkursionen zu naturwissenschaftli- chen Zielen (z. B. Betriebe wie Bayer, Siemens…) angeboten. Das MINT-Profil im außerunterrichtlichen Bereich Abgesehen von dem mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht gibt es an un- serer Schule auch zahlreiche außerunterrichtliche Aktivitäten und Angebote. So gibt es beispielsweise eine Technik-AG und weitere MINT-AGs für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I. U.a. werden die Schüle- rinnen und Schüler dort auf Wettbewerbe wie „Jugend forscht“ vorbereitet. Auch bei verschiedenen Wettbe- werben, z. B am Bundes- wettbewerb Mathematik und an der Mathematiko- lympiade auf Regionalebe- ne und auf Landesebene, bei Probestudien an der Universität (nur Sekundar- stufe II) und bei besonde- ren Praktika oder MINT- Camps ist das Gymnasium Heißen regelmäßig mit interessierten Schülerinnen und Schülern vertreten. Insbesondere die Angebote des Netzwerks MINT-EC mit den damit verbundenen Kontakten zu national herausragenden Forschungseinrichtungen und international agierenden Unternehmen eröffnen besondere Möglichkeiten. In je- dem Jahr nehmen zahlreiche Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen am europa- weiten Känguru-Wettbewerb zur Mathematik teil. Aber auch in der Chemie nahmen mehrere Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 9 am Experimentalwett- bewerb „Chemie entdecken“ teil. Des Weiteren nahmen mehrere Schülerinnen und Schüler am Wettbewerb „Jugend forscht“ teil und belegten mit einem in einem Re- 27
genrohr eingebauten Dynamo zur Gewinnung von elektrischer Energie aus Regen- wasser den zweiten Platz. Durch die Teilnahme an verschiedenen Wettbewerben er- halten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich individuell in ihren Nei- gungsschwerpunkten zu engagieren und inhaltlich weiter zu vertiefen. Ein einwöchi- ges freiwilliges Praktikum absolvierten in den Sommerferien Schülerinnen und Schü- ler des Differenzierungskurses Informatik-Technik der Jahrgangsstufe 8 in der Games Factory in Mülheim zu dem Themenschwerpunkt „grafisch-kreative Berufe“. Des Weiteren pflegen wir die Kooperation mit verschiedenen naturwissenschaftlichen Be- trieben und Instituten, wie beispielsweise dem Max-Planck-Institut für Kohlenfor- schung in Mülheim. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit werden Schülerinnen und Schüler bei der Erstellung von Facharbeiten unterstützt und können unter Anleitung experimentieren. Womit beschäftigen sich Forscherinnen und Forscher in der Nanotechnologie? Mit dieser und auch den Fortschritten sowie den Entwicklungspotenzialen in der Nano- technologie beschäftigt sich der Nanotruck, der regelmäßig bei uns zu Gast ist. Mit- arbeiter des Nanotrucks haben Phänomene der modernen Technik in Experimenten für alle Schülerinnen und Schüler vorgeführt und erklärt. Ebenso konnten die Schüler in zahlreichen Versuchen auch die Physik selber ausprobieren und erleben. Im Fokus des Nanotrucks steht die Vermittlung von Wissen über nanotechnologische Innovati- onen, die begleitende Risikoforschung sowie fachspezifische Studien- und Ausbil- dungsmöglichkeiten. Des Weiteren arbeiten wir schon seit einigen Jahren intensiv mit den Universitäten Duisburg-Essen und Dortmund im Bereich der Unterrichtsforschung zusammen. In den Fächern Mathematik, Chemie und Physik sind hier mehrere Projekte zu Unter- richtsmethoden durchgeführt worden. Übersicht über ausgewählte Aktivitäten in den MINT-Fächern Mathematik Informatik Biologie Chemie Physik Wettbewerb Känguru- Bundeswettbewerb AG Wettbewerb freestyle phy- Wettbewerb Informatik Kanu und Umwelt Chemie sics entdecken Schüler(innen)- Mathe- Biologieolympiade Chemieolympiade Projektwoche Olympiade der RUB Jugend forscht SINUS- MINT400 Transfer Projektwochen, Praktika und Probestudiengängen an Universitäten, Sommeruniversitäten,… Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen (z.B. MPI für Kohlenforschung) Dr. Katrin Eppinger und Robert Dißelmeyer 28
XI. Das Gymnasium Heißen ist Europaschule Im November 2011 wurde das Gymnasium Heißen offiziell mit dem Titel „Europa- schule in NRW“ ausgezeichnet und damit für den besonderen Einsatz im Bereich der Europabildung geehrt. Bei der Verleihung der Urkunde im Düsseldorfer Landtag er- klärte Schulministerin Silvia Löhrmann: „Europaschulen in NRW liefern durch ihr Engagement und ihre Kreativität positive Impulse für die Europabildung. Europa- schulen machen ihre Schülerinnen und Schüler fit für das Leben und Arbeiten in Eu- ropa und öffnen die Bereitschaft für persönliche Kontakte durch schulische und au- ßerschulische Aktivitäten.“ Am Gymnasium Heißen ist das Thema Europa auf vielfältige Weise in den Schulall- tag integriert. Bereits seit 1995 hat unsere Schule einen bilingualen Zweig eingerichtet, in dem der Unterricht in den Fächern Erdkunde, Geschichte und Biologie in englischer Sprache erfolgt. Zudem haben alle Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, internationale Sprachzertifikate in den Sprachen Englisch (CAE) und Französisch (DELF) zu er- werben. Im Schuljahr 2016/17 hat das Gymnasium Heißen sein Fremdsprachenangebot auch in der Sek. I mit der Einführung des Faches Spanisch im Differenzierungsbereich (ab Klasse 8) erweitert. Einen weiteren Schwerpunkt bilden internationale Austausch- und Begegnungs- programme. Es bestehen projektorientierte Austauschprogramme mit Schulen in Slupsk und Opole in Polen und Tours in Frankreich, an denen jedes Jahr zahlreiche Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8, 9 und EF (10) teilnehmen. Des Wei- teren sind jedes Jahr Jugendliche aus der ganzen Welt zu Gast, die als Stipendiaten des Pädagogischen Austauschdienstes den deutschen Schulalltag kennen lernen. Vielfältige Projekte zu europäischen Inhalten werden im Unterricht der unterschied- lichsten Fächer oder im Rahmen von Projekten veranstaltet. In der Vergangenheit haben Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe Q1 beispielsweise in einem Ge- spräch mit dem Europaabgeordneten Jens Geier aktuelle europäische Themen disku- tiert und Sozialwissenschaftskurse der Jahrgangsstufen Q1 und Q2 waren zu Besuch beim Europäischen Parlament in Brüssel. In Kooperation mit den zwei weiteren Mül- heimer Europaschulen fand nun schon ein viertes Mal ein Europaquiz statt, bei dem insgesamt 200 Schülerinnen und Schüler, darunter die Jahrgangsstufe 6 des Gymna- siums Heißen, ihr Wissen zum Thema Europa präsentierten und um den Wanderpo- kal der Mülheimer Europaschulen kämpften. Dies sind nur einige Beispiele, die zei- 29
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