UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ

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UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
» 02 | 2020
    UnternehmerBrief

                                      Akzeptanz
                                  von Beiräten steigt
                                  Aktuelle Umfrage belegt:
                  Immer professioneller, immer besser, immer wertschaffender

Frauen in der Führung                Familienunternehmen und                Genau jetzt, genau hier
Top-500-Familienunternehmen mit      E-Commerce                             Jessica Junghans von Pro-Idee
extrem niedriger Frauenquote         Wer im Onlinehandel zögert, verliert   im NextGen-Interview
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UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
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                                                                                                                                                                                                                                                                 VON CHRISTINA MÜLLER

Wort der Herausgeber
                                                                                                                                                    Akzeptanz
Eigentlich hätten wir an dieser Stelle den/die Famili-
enunternehmer des Jahres 2020 beglückwünscht und         Inhalt                                                                                     von Beiräten steigt
auf die Keynotes des Unternehmer-Erfolgsforums 2020
unter dem Motto „#Time2act“ zurückgeblickt. Es kam
leider anders. Daher freuen wir uns umso mehr auf das    Titelthema: Der Beirat im Familienunternehmen                                              Ergebnisse einer aktuellen Befragung von Familienunternehmen
Unternehmer-Erfolgsforum am 18. November 2021, für       Akzeptanz von Beiräten steigt                                                         3
                                                                                                                                                    zur Praxis von Beiräten und Aufsichtsräten
das schon herausragende Persönlichkeiten als Speaker
zugesagt haben. Seien Sie gespannt.                      Keine Oberkontrolleure, keine Reinregierer

                                                                                                                                                    D
                                                         Was macht Beiräte erfolgreich?                                                        6         ass Beiräte ein zentrales Element guter Governance in Fami-
#Time2act. Das gilt auch für den „INTES Unterneh-                                                                                                        lienunternehmen sind, ist landläufig bekannt. Wie eine ak-
                                                         Zu wenig Frauen in der Führung!
merBrief“. Wir verabschieden uns als Herausgeber mit                                                                                                tuelle Befragung der INTES Akademie für Familienunternehmen
                                                         Top-500-Familienunternehmen geben ein schlechtes Bild ab                              8
dieser Ausgabe von Ihnen. Es hat uns großen Spaß ge-                                                                                                und von PwC unter knapp 250 Familienunternehmen im deutsch-
macht, in dieser Rolle die spannendsten Themen rund      Töchter in der Nachfolge                                                                   sprachigen Raum zeigt, wollen immer mehr Familienunterneh-
um Unternehmen und Familie für Sie und mit Ihnen         Erfolgsfaktoren für eine gelingende Unternehmensnachfolge                                  men und Unternehmerfamilien – mittlerweile 83 Prozent – auf                            gerade einmal bei 10 Prozent.
zu diskutierten.                                         durch Töchter                                                                       10     die Expertise eines externen Beratungs- und/oder kontrollierend                        Damit übertrifft der Frauenanteil die
                                                                                                                                                    tätigen Gremiums in Form eines Beirats, Aufsichtsrats oder Verwal-                     seit Mai 2015 gesetzlich geregelte Quote
Jetzt manchen wir Platz für neue Köpfe und neue Ideen:   Finanzierung                                                                               tungsrats nicht mehr verzichten. Und dabei soll es nicht bleiben:                      von 30 Prozent in den Gremien börsenno-
Wir legen den „INTES UnternehmerBrief“ in die Hände      Familienunternehmen und der Kapitalmarkt                                            11     „7 Prozent planen, in absebarer Zukunft ein Gremien einzurich-                         tierter Unternehmen oder solcher, die der
der beiden INTES-Geschäftsführer Dominik von Au und                                                                                                 ten. Meiner Beobachtung nach gehen immer mehr Unternehmer                              paritätischen Mitbestimmung unterliegen.
                                                         Wer zögert, verliert
Gerold Rieder. Sie werden den „UnternehmerBrief“ mit                                                                                                schon die Einrichtung professionell an. Dadurch legen sie die                          Frauen sind in Beiräten mit 56 Prozent sogar
                                                         Familienunternehmen und E-Commerce                                                  12
frischem Wind, neuen Ideen, Layout und Querdenker-                                                                                                  Basis für gute Beiratsarbeit“, sagt Dr. Alexander Koeberle-Schmid                      häufiger vertreten als in Aufsichtsräten (50 Pro-
perspektive in die neue Normalität überführen.           Nicht ohne meine Mitarbeiter                                                               von PwC, der bei der Einrichtung und Weiterentwicklung von                             zent). Es geht auch ohne Quote.
                                                         Digital Upskilling für Familienunternehmen                                          14     Beräten berät. 2002 lag der Anteil von Familienunternehmen                           • Rolle der Familie als Kontrollorgan: In 81 Pro-
Wir leben unsere Leidenschaft für Deutschlands Fami-                                                                                                mit Beirat, Aufsichtsrat oder Verwaltungsrat1 gerade einmal bei                        zent der Beiräte vertreten Familienmitglieder die
lienunternehmen natürlich weiter. In unserer täglichen   Wissen, wer was will – und was nicht                                                       39 Prozent. Doch der Trend kennt seitdem nur eine Richtung: nach                       Interessen der Gesellschafter im Gremium. Damit
Arbeit, in unseren verschiedenen Rollen und natürlich    Das Familienunternehmen Hinderer über seine Inhaberstrategie                        16     oben.                                                                                  bilden sie ein Gegengewicht zu der zunehmend
in den Gesprächen mit Ihnen, liebe Familienunterneh-                                                                                                                                                                                       mit Fremdmanagern besetzten Geschäftsführung,
mer. Wir sehen, hören oder lesen uns sicher an anderer   Genau jetzt, genau hier                                                                    Nicht nur die Quantität der Beiräte hat sich in den vergangenen                        auf die mittlerweile 85 Prozent der Familienunter-
Stelle wieder.                                           Jessica Junghans von Pro-Idee im NextGen-Interview                                  18     Jahren stetig erhöht. Auch die Qualität der Gremien hat sich ver-                      nehmen vertrauen (2013: 74 Prozent). Gesunken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: iStock
                                                                                                                                                    bessert. Das lässt sich an vielen Stellen beobachten:                                  ist dagegen der Anteil an Rechtsanwälten, Steu-
Bleiben Sie gesund! Und behalten Sie den nötigen Weit-                                                                                              • Auswahl von Beiratsmitgliedern: Die fachliche Kompetenz steht                       erberatern, Wirtschaftsprüfern und Bankern, die
blick und die notwendige Ruhe beim Navigieren durch                                                                                                    bei der Auswahl der Beiräte an oberster Stelle. Das gilt für externe                aufgrund ihrer langjährigen Vertrauensrolle potenziellen Inter-
die Pandemie! Auf ein baldiges Wiedersehen.                                                                                                            Mitglieder (92 Prozent) wie für Gesellschafter aus der Familie                      essenkonflikten unterliegen. Der Anteil an Unternehmensbera-
                                                                                                                                                       (66 Prozent) gleichermaßen, wenngleich in etwas geringerem                          tern ist von 18 auf 22 Prozent gestiegen. So sichern sich Gesell-
                                                                                                                                                       Umfang.                                                                             schafter dauerhafte Kompetenz von Experten, die mit externem
                                                                                                                                                    • Kompetenzspektrum: Beiräte sind mit Experten aus breit ge-                          Know-how, Trends und Best Practices aus anderen Unternehmen
                                                                                                                                                       fächerten Disziplinen besetzt. Kaufmännisches und strategi-                         die Arbeit bereichern können.
                                                                                                                                                       sches Know-how sind am meisten gefragt (93 bzw. 88 Prozent),                      • Rechtliche Basis: Drei Viertel der deutschsprachigen Famili-
                                                         INTES UnternehmerBrief
                                                         ISSN: 2199-5273 | 17. Jahrgang, Dezember 2020                                                 Fachwissen, etwa zu Produktion (63 Prozent) und Marketing                            enunternehmer legen im Gesellschaftsvertrag die rechtlichen
                                                         Erscheinungsweise: zweimal jährlich                                                           (58 Prozent), steht ebenfalls hoch im Kurs. Auch Transaktions-,                      Grundlagen für die Tätigkeit des Beirats. Die innere Ordnung,
                                                         Herausgeber: Prof. Dr. Peter May und Dr. Peter Bartels
                                                         Verleger: Dr. Dominik von Au und Gerold Rieder,
                                                                                                                                                       Innovations- und Digitalisierungswissen gewinnen an Bedeu-                           die Arbeitsabläufe sowie die Rechte und Pflichten des Beirats
                                                         INTES Akademie für Familienunternehmen                                                        tung.                                                                                halten 72 Prozent in einer Beiratssatzung/-ordnung und/oder
                                                         Redaktion: Ulrike Lüdke, Dr. Christina Müller, Sabine Strick (verantw.)                    • Zusammensetzung des Beirats: 54 Prozent der Beiräte (und Auf-                        in einem Beiratsvertrag fest.
                                                         Design: Hanauer Grafik Design, Frankfurt am Main
                                                                                                                                                      sichtsräte) sind u.a. mit Frauen besetzt. 2013 lag die Frauenquote                 • Sicherstellung notwendiger Kompetenzen für aktuelle Trends:
                                                         Kontakt zur Redaktion                                                                                                                                                              Die Hälfte (49 Prozent) der Familienunternehmen holen trans-
                                                         über die INTES Akademie für Familienunternehmen • Kronprinzenstraße 31 •                   1
                                                                                                                                                        Im Folgenden wird, soweit nicht weiter ausgeführt, das Beratungs- bzw.
                                                         53173 Bonn-Bad Godesberg • Tel. 0228/854696-62 • Fax 0228/854696-69 •                           Kontrollgremium in Form eines Aufsichtsrats, Verwaltungsrats oder Beirats als
                                                                                                                                                                                                                                            formations- bzw. mit der Digitalisierung erfahrene Experten in
Peter May                         Peter Bartels          E-Mail info@intes-akademie.de • www.intes-akademie.de                                           „Beirat“ bezeichnet.                                                               den Beirat, 46 Prozent stellen mithilfe von Schulungen die
UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
4    TITELTHEMA DER BEIRAT IM FAMILIENUNTERNEHMEN – EIN BLICK IN DIE PRAXIS                                                                 UnternehmerBrief | INTES   INTES | UnternehmerBrief                                   TITELTHEMA DER BEIRAT IM FAMILIENUNTERNEHMEN – EIN BLICK IN DIE PRAXIS                                                                                                                                      5

VON CHRISTINA MÜLLER

Anteil von Familienunternehmen mit einem Beirat,                           Über diese Kompetenzen und Know-how verfügen                                                Aufgaben des Beirats                                                                        Vergütungsstruktur der Beiratsmitglieder
Aufsichtsrat oder Verwaltungsrat                                           Beiräte aktuell                                                                               2020    2013                                                                                Vorsitzender  Stellvertretender Vorsitzender                                                                                          Mitglied

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         27  %
                                                                                                                                                                                         Beratung in Strategie- und                                   91 %
                                                                           Kaufmännisches, Finanzen                                                     93 %
100                                                                                                                                                                                        Geschäftsmodell-Fragen                                  86 %            30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 23  %
                                                                           Strategie, Generalist                                                     88 %               Mitspracherechte/Zustimmung zur strategi-                                82 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         22  %
                                                                                                                                                                          schen Planung sowie des Jahresbudgets                           73 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         21  %
                                                                           Produktion, Technik                                         63 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 19  %
                                                                                                                                                                                                         Kontrolle der
75                                                                                                                                                                                                                                               81 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         18  %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         18  %
                                                                                                                                                                                                   Geschäftsführung                       73 %
                                                           83 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 17  %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 17  %
                                                                           Marketing, Marke, Vertrieb                                58 %                                                                                                                          20

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 15  %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         15  %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 15  %
                                                                                                                                                                                          Zustimmung zu wichtigen                            79 %
                                             74 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         14  %
                                                                                                                                                                                        Investitionsentscheidungen                        73 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                 12  %
50                                                                         Family Governance, Nachfolge                       46 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                 11  %
                                                                                                                                                                                                                                                                                         11  %
                                                                                                                                                                         Sicherstellung von Eigentümerinteressen/                          75 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        10  %
                                                                                                                                                                                                           Bindeglied                      75 %
                              52 %                                         M&A                                         34 %
                                                                                                                                                                                                   außergewöhnliche                         75 %                   10

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 6  %
                                                                                                                                                                                                                                                                          7  %
                                                                                                                                                                                    Geschäftsführungsmaßnahmen                           70 %
25              39 %                                                       Innovation, F&E                            33 %
                                                                                                                                                                             Bestellung/Abberufung/Vergütung der                          72 %
                                                                           Digitalisierung                          27 %                                                          Geschäftsführung/des Vorstands                  59 %

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                2  %
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       1  %
                                                                                                                                                                         Schnittstelle zu ext. Institutionen (Banken, 15 %
0                                                                          Restrukturierung                  17 %                                                           Behörden, Hochschulen etc.), Netzwerk 12 %                                             0
                2002          2008          2013           2020                                         0%
                                                                                                         0            25             50            75          100                                                0          25   50             75          100          < 5.000 €                5.000–                 10.000–                 20.000–                 30.000–                 50.000– > 100.000 €
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  10.000 €                20.000 €                30.000 €                50.000 €               100.000 €
Quelle: INTES, PwC                                                         Quelle: INTES, PwC                                                                          Quelle: INTES, PwC                                                                          Quelle: INTES, PwC

                   Weiterbildung ihrer Beiräte sicher. Ein Drittel nutzt   wirklich zu den ständig steigenden Anforderungen an Beiräte zu                                 zent externe Dienstleister bei der Suche ein. Sie sind aber noch                         lienunternehmen verfügen. Bei Familienmitgliedern werden mit
                Impulse von Spezialisten, die als Gäste an Sitzungen       passen scheint. Wenig überraschend werden Stellvertreter und                                   in der Minderheit. Auch dies korreliert offensichtlich nicht mit                         19 Prozent kaum häufiger standardisierte Auswahlprozesse ver-
                teilnehmen.                                                Vorsitzende höher entlohnt: mit durchschnittlich 25.000 bzw.                                   den steigenden Qualifikationsansprüchen an die Persönlich­                               wendet.
                                                                           40.000 Euro pro Jahr. Ein Viertel der Vorsitzenden erhält sogar                                keiten.
                 Mehr Aufgaben, mehr Verantwortung                         mehr als 50.000 Euro.                                                                       • Entscheidungsspielräume für die Beiratsarbeit: Nur jeder zehnte                          Viel hat sich getan in der Beiratsarbeit von Familienunternehmen.
                 Für die steigende Bedeutung und Professionalität                                                                                                         Beirat verfügt über ein eigenes Budget. Dieses kann helfen, eige-                        Jetzt ist eine gute Zeit, die Beiratsarbeit weiter voranzutreiben.
                 von Beiräten gibt es gute Gründe: Die Aufgaben            Professionalität, aber noch Luft nach oben                                                     ne Untersuchungen in Auftrag zu geben, Experten einzubinden,
                 des Beirats sind deutlich vielfältiger, umfangrei-        Der Aufwand lohnt, wie die Zufriedenheit der Familienunterneh-                                 Entwicklungen voranzutreiben und eine effektivere Kontrolle
                 cher und komplexer geworden. Neben der Beratung           men mit der Beiratsarbeit zeigt: 83 Prozent sind (sehr) zufrieden                              möglich zu machen.                                                                            Aktuelle Beiratsstudie
                     der Geschäftsführung in strategischen Frage-          und weitere 64 Prozent sind überzeugt, dass der Beirat einen posi-                          • Evaluation der Beiratsarbeit: Mehr als 50 Prozent der Famili-                                 Die INTES Akademie für Familienunternehmen und PwC haben
                       stellungen (91 Prozent) übt der Beirat Ein-         tiven Beitrag zum Unternehmenserfolg liefert.                                                  enunternehmen werten die Effektivität der Beiratsarbeit nicht                                 bereits 2013 eine empirische Erhebung zu Beiräten in Familien-
                         fluss auf die strategische Ausrichtung des                                                                                                       regelmäßig aus, erst in jedem fünften Unternehmen übernehmen                                  unternehmen veröffentlicht. Im Herbst 2020 haben wir erneut
                          Unter­nehmens aus (82 Prozent), kontrolliert     Der in vergangenen Studien beobachtbare Trend zur Professio-                                   die Gesellschafter die Beurteilung ihres Kontrollgremiums. Das                                knapp 250 Familienunternehmer hierzu befragt. Bei Interesse
                           die Geschäftsführung (81 Prozent) und ge-       nalisierung der Beiratsarbeit in deutschsprachigen Familienun-                                 überrascht, schließlich ist es in drei Viertel der Familienunterneh-                          an der Studie, die in Kürze erscheint, kontaktieren Sie:
                            nehmigt wichtige Investitionsentscheidun-      ternehmen setzt sich fort. Um die Beiratsarbeit noch effektiver                                men zentrale Aufgabe der Beiräte, die Interessen der Eigentümer                               christina.mueller@pwc.com
                                  gen (79 Prozent). Damit übernimmt        zu gestalten und für die Zukunft zu rüsten, lohnt es sich, an der                              im Gremium zu vertreten.                                                                      s.strick@intes-akademie.de
                                                                           Weiterentwicklung zu arbeiten. Spielraum gibt es insbesondere in                            • Aktualisierung der Beiratskompetenz: Gerade einmal 27 Prozent
                                                                           diesen Bereichen:                                                                           der Beiräte verfügen über ausgewiesene Kompetenzen bei der
                                                                           • Governance: In fast einem Drittel (29 Prozent) der Familien-                             Digitalisierung; in nur 15 Prozent sind Mitglieder der nachfolgen-
                                                                              unternehmen übernimmt die Familie den Vorsitz im Beirat und                              den Unternehmergeneration (NextGens) eingebunden; die aktuelle
                                                                              in der Geschäftsführung und kontrolliert sich damit selbst. „Um                          Dauer der Mandate liegt bei durchschnittlich zehn Jahren. Diese
                                                                              Spannungen in der Familie zu vermeiden, hat es sich als Good                             Zahlen zeigen, dass sich die Kompetenzen im Beirat nicht ähnlich
                                      er aufsichtsratsähnliche Aufga-         Governance erwiesen, den Vorsitz eines der beiden Organe an                              schnell verändern wie die Anforderungen des Marktes. „Eine Ver-
                            ben. Das ist nochmals eine deut­liche Stei-       einen Familienfremden zu vergeben. So lassen sich Entschei-                              jüngung wäre ebenso zielführend wie eine zeitgemäße Erweite-
                           gerung gegenüber 2002, 2008 und 2013.              dungen objektivieren und Interessenkonflikte vermeiden“, rät                             rung der Erfahrungen und Kompetenzen der Beiratsgremien. Nur
                          Damals wurden 45 Prozent (2002), knapp              Beiratsexperte Alexander Koeberle-Schmid.                                                dann können sie wichtige Impulse für neue Geschäftsmodelle,
                          60 Prozent (2008) bzw. 73 Prozent der Bei-       • Qualifikation der Familienmitglieder: Mehr als die Hälfte (54                            digitale Technologien und Nachhaltigkeitsthemen sowie einen fri-
                        räte mit Aufsichtsfunktionen betraut.                 Prozent) der familieninternen Beiratsmitglieder wird aufgrund                            schen Blick auf das Unternehmen geben“, erklärt Gerold Rieder,
                                                                              ihrer Familienzugehörigkeit in das Gremium gewählt. Aber                                 Geschäftsführer der INTES Akademie für Familienunternehmen.
                 Guter Rat ist teu(r)er                                       nur ein Drittel der Familienunternehmen erwartet von ihren                               „Know-how für die digitale Transformation können erfahrene Un-
                 Die breitere Kompetenz und Verantwortung spiegelt            familieninternen Beiräten nachgewiesene Erfahrung in der Un-                             ternehmer- und Geschäftsführerpersönlichkeiten mitbringen, die
                 sich auch in der Vergütungsstruktur wider: Ordent-           ternehmensführung und -kontrolle, bei einem Viertel müssen                               ihre eigenen Familienunternehmen bereits ein Stück weit durch
                 liche Beiratsmitglieder erhalten im Durchschnitt             Familienmitglieder keine Qualifikationskriterien erfüllen. Sinn-                         die digitale Transformation geleitet haben, oder auch Start-up-Un-
                 zwischenzeitlich immerhin zwischen 10.000 und                voll wäre es, klare Qualifikationskriterien auch für familienin-                         ternehmer, die wichtige Impulse geben können“, so Gerold Rieder.
                 20.000 Euro im Jahr. Knapp die Hälfte der Gesell-            terne Beiratsmitglieder festzulegen.                                                     Letztere finden sich allerdings bisher nur in 3 Prozent der Gremien.
                 schafter vergüten ihre Beiratsmitglieder mit mehr als     • Auswahl der Beiratsmitglieder: Um Beiräte zu gewinnen, ver-                              Optimistisch stimmt, dass fast ein Drittel der Familienunterneh-
                 20.000 Euro. Noch immer bedienen aber auch über              trauen 80 Prozent auf ihr eigenes Netzwerk. Experten für die                             mer Start-ups und andere Experten als Gäste zu Gremiensitzungen                                   Modular und flexibel
                                                                                                                                                                                                                                                                         Mobile Raumlösungen in Containerbauweise – www.container.de
                 25 Prozent der befragten Unternehmen ihre Beirä-             vielfältigen Herausforderungen am Markt finden sich jedoch                               einladen. Für die Auswahl neuer Beiratsmitglieder empfehlen sich
                 te mit weniger als 10.000 Euro im Jahr, was nicht            häufig außerhalb des Bekanntenkreises. Daher binden 37 Pro-                              standardisierte Prozesse, über die aber erst 16 Prozent der Fami-
UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
6   TITELTHEMA DER BEIRAT IM FAMILIENUNTERNEHMEN – EIN BLICK IN DIE PRAXIS                                             UnternehmerBrief | INTES                  INTES | UnternehmerBrief                       TITELTHEMA DER BEIRAT IM FAMILIENUNTERNEHMEN – EIN BLICK IN DIE PRAXIS                         7

VON SABINE STRICK

                                                                                                                                                                 deren Tiefe.“ Es sei gut und richtig, dass auch er als Eigentümer ge-    Mandaten wirkt sie darauf hin, die Management-Informationssys-
                                                                                                                                                                 zwungen sei, seine Geschäftsentscheidungen und Investitionspläne         teme in dieser Hinsicht weiterzuentwickeln. Die für die Beiratsar-
                                                                                                                                                                 vor einem kompetent besetzten Gremium transparent erklären zu            beit relevanten Kennzahlen seien dabei je nach Branche extrem
                                                                                                                                                                 müssen. Bei Stern-Wywiol stimmt der Beirat u.a. der Budgetpla-           unterschiedlich. „Was ich mir aber überall gern anschaue, ist der
                                                                                                                                                                 nung zu und muss bei Investitionsentscheidungen einer gewissen           Plan-Ist-Vergleich. Das kann z.B. bei der Beurteilung der Frage, ob
                                                                                                                                                                 Größenordnung angehört werden.                                           das Management grundsätzlich zu konservativ plant, interessant
                                                                                                                                                                                                                                          sein“, so Hamker.
                                                                                                                                                                 Menschen kennenlernen

Keine Oberkontrolleure,                                                                                                                                          Alle vier sind sich einig, dass gute Beiratsarbeit nicht nur innerhalb   Welcher Kompetenzmix?
                                                                                                                                                                 der Sitzungsräume stattfinden sollte, sondern auch außerhalb. Tho-       Für den Erfolg entscheidend ist sicherlich auch ein guter Kom-
                                                                                                                                                                 mas Hinderer erklärt: „Beiratsmitglieder müssen in der Lage sein,        petenzmix im Gremium. Beiräte und Aufsichtsräte werden heu-

keine Reinregierer
                                                                                                                                                                 Beziehungen untereinander und vor allem auch zum Management              te weitaus professioneller besetzt als noch vor einigen Jahren.
                                                                                                                                                                 aufzubauen. Erst dann entsteht die Art von Dialog, die es braucht.“      Juristen, Bänker, Politiker oder Steuerberater machen immer öfter
                                                                                                                                                                 Diese Fähigkeit sei für die Performance genauso wichtig wie die          Unternehmern, aktiven CEOs und Digitalexperten Platz. Klar ist

                                                                                                                                                  Foto: iStock
                                                                                                                                                                 fachliche Kompetenz der einzelnen Mitglieder, findet Hinderer.           mittlerweile allen, dass die Mitglieder des Gremiums komplemen-
                                                                                                                                                                 Dazu seien auch Gespräche außerhalb der Sitzungen nötig.                 täre Kompetenzen mitbringen sollten. Der richtige Mix macht ein
Wann bringen ein Beirat oder ein Aufsichtsrat einen echten Mehrwert für das Unter-                                                                                                                                                        gutes Gremium. Welchen Kompetenzmix es genau braucht, hängt
                                                                                                                                                                 „Als Beirats- oder Aufsichtsratsvorsitzender tausche ich mich alle       natürlich immer vom jeweiligen Geschäftsmodell ab. Aber sollte im
nehmen? In der Praxis zeigt sich: Sie müssen gut konzipiert und optimal besetzt sein.                                                                            zwei Wochen mit der Geschäftsführung aus“, sagt Frank Mathias.           Jahr 2021 nicht jedes Gremium auch einen jungen Querdenker oder
Vor allem aber dürfen sie im Aufgabenmix ihren Fokus nicht verlieren.                                                                                            Wie intensiv sich Beiräte oder Aufsichtsräte außerhalb der Sitzun-       digitalen Transformator haben? Schließlich muss Digitalisierung
                                                                                                                                                                 gen mit dem Unternehmen beschäftigen, wird in der Praxis sehr            doch Chefsache sein. Im Unternehmen, also auch im Beirat? Nicht
                                                                                                                                                                 unterschiedlich gelebt. Klar ist, dass besonders am Anfang ein gu-       zwingend, findet Astrid Hamker: „In Unternehmen, die in ihrem

B    eiräte, Aufsichtsräte oder Verwaltungsräte in Familienunter-      Leadership und Teamgeist                                                                  tes Onboarding entscheidend ist. „Ein neues Beiratsmitglied sollte       Geschäftsmodell bedroht sind und sich neu erfinden müssen, um
     nehmen gibt es in allen Formen und Farben. Von freiwillig ein-    Das bestätigt auch Thomas Hinderer. Entscheidend für eine effekti-                        relativ schnell die wichtigsten Unternehmensstandorte und die            zu überleben, mag das sinnvoll sein. In allen anderen Unternehmen
gerichtet und rein beratend bis zu gesetzlich verpflichtend und kon-   ve Beiratsarbeit sei aber vor allem, dass der persönliche und kultu-                      führenden Mitarbeiter kennenlernen“, erklärt Torsten Wywiol.             sind andere Kompetenzen womöglich wichtiger.“ Frank Mathias
trollierend. Von familiendominiert bis zu komplett extern besetzt.     relle Fit der Beirats-/Aufsichtsratsmitglieder untereinander stimme.                                                                                               erklärt: „Der notwendige Kompetenzmix im Gremium sollte sich
Vom Modell „teurer Zeitfresser“ und „zahnloser Tiger“ bis hin zu       Eine gewisse Homogenität sei dazu notwendig: „Natürlich müssen                            Astrid Hamker betont: „Mir ist es in meinen Mandaten extrem              immer aus der Unternehmensstrategie ergeben.“ Wenn die sich
„wertvoller Sparringspartner“ und „professioneller Impulsgeber“.       die Beiratsmitglieder nicht einer Meinung sein, aber sie müssen eine                      wichtig, auch die zweite Führungsebene kennenzulernen.“ Einige           ändere, könne das durchaus zur Folge haben, dass sich auch die
                                                                       gute Beziehung zueinander aufbauen und das gleiche Verständnis                            Beiräte/Aufsichtsräte würden sich lediglich mit der Geschäftsfüh-        Zusammensetzung des Beirats ändern müsse. Für ihn gehören des-
Beratend oder entscheidend?                                            eines offenen und konstruktiven Umgangs miteinander haben“,                               rung auseinandersetzen, dabei seien genau diese wenigen Personen         halb regelmäßige Evaluationen der Beiratsarbeit im Zweijahres­
Aber was macht hier den Unterschied aus? Welche Faktoren be-           erläutert Hinderer. Empathie, soziale Kompetenz, Teamgeist – all                          oft der Flaschenhals im Unternehmen. Im Falle unvorhergesehener          rhythmus zu einer professionellen Gremienarbeit dazu.
stimmen, ob der Beirat einen echten Mehrwert bringt? Eine Ver-         das brauche es auch zwingend in einem guten Beirat. Thomas                                Ereignisse komme es ja gerade dem Beirat zu, schnell die richtigen
mutung könnte sein: Je bindender ein Beirat ist, je weitreichender     Hinderer, der bis Mitte 2020 CEO bei Eckes-Granini war, ist aktuell                       Personalentscheidungen mitzutreffen bzw. mitzutragen. „Dazu              Nicht ins Operative eingreifen
die Kontrollrechte, desto ernster wird er genommen, desto profes-      u.a. Aufsichtsratsvorsitzender bei Apetito, Beiratsvorsitzender bei                       muss ich aber wissen, welche guten Leute auf welchen Positionen          Wichtiger als digitales Detailwissen seien ein möglichst breiter
sioneller wirkt er. Die Praktiker sagen: Nein. Nach Meinung der        Erco, Verwaltungsratsmitglied bei Bellfood und Aufsichtsratsmit-                          im Unternehmen arbeiten“, erklärt Astrid Hamker.                         Erfahrungshintergrund und vor allem eine nachgewiesene Füh-
beiden Multi-Aufsichtsräte Astrid Hamker und Thomas Hinderer,          glied bei der Hochland SE. „Um gute Arbeit zu leisten, muss sich                                                                                                   rungskompetenz, findet Thomas Hinderer. „Wer schon in vorheri-
die vom vollumfänglich kontrollierenden Aufsichtsrat einer AG bis      der Beirat als Team verstehen und abgestimmt agieren,“ so die                             Reporting ist das A und O                                                gen Positionen bewiesen hat, dass er Unternehmen einer bestimm-
hin zum informellen Beratungsgremium schon in vielen verschie-         Erfahrung von Uwe Rittmann, Leiter Familienunternehmen und                                Ob Beirat und Geschäftsführung eine gemeinsame Sprache ent-              ten Größenordnung erfolgreich führen kann, Menschen begeistern
denen Gremien in Familienunternehmen gearbeitet haben, gibt es         Mittelstand bei PwC und selbst Beirat im Familienunternehmen                              wickeln, hängt wesentlich von einem transparenten Reporting ab.          und hinter sich bringen kann, begegnet der Geschäftsführung eher
keine Korrelation zwischen Art und Umfang der Kontrollrechte auf       Stahlwille.                                                                               „Sie brauchen zwingend ein gemeinsames Verständnis dessen, wie           auf Augenhöhe.“ Dabei ist ihm wichtig, dass nicht der Eindruck
der einen und der Performance auf der anderen Seite.                                                                                                             Performance gemessen und bewertet wird und welche die strate-            entstehen darf, der Beirat wisse alles besser und wolle perma-
                                                                       „Ein Beirat sollte ein konstruktiver Sparringspartner für die Ge-                         gischen Leistungskennzahlen sind, die sich idealerweise aus der          nent in operative Themen hineinregieren. „Das ist oft nur eine
„Beide Arten von Gremien können sehr professionell sein und ei-        schäftsführung sein. Oft passiert aber genau das Gegenteil,“ be-                          Familienverfassung oder den Gesellschafterleitlinien ableiten“,          Frage der Flughöhe und wie Sie etwas formulieren. Sprache und
nen hohen Mehrwert für das Unternehmen schaffen“, sagt Astrid          obachtet Dr. Frank Mathias, CEO beim Familienunternehmen                                  erklärt Thomas Hinderer. Das helfe beiden Seiten. Dann habe der          Respekt machen einen wesentlichen Unterschied zwischen guter
Hamker. Entscheidend sei aber, dass sich das Gremium nicht im          Rentschler Biopharma. Neben seiner CEO-Tätigkeit hält er aktuell                          Vorstand nicht den Eindruck, dass er vom Beirat willkürlich be-          und schlechter Beiratsarbeit“, betont Hinderer. Frank Mathias
Klein-Klein verliere. „Sie müssen besonders als Beirats- oder Auf-     mehrere Aufsichtsrats-/Beiratsmandate, u.a. als Vorsitzender des                          urteilt werde, und der Beirat habe eine Grundlage für objektive          bestätigt: „Nichts ist schädlicher als ein Beirat, der sich detailliert
sichtsratsvorsitzender dafür sorgen, dass neben der Erfüllung der      Beirats der August Faller Gruppe und als Mitglied des Aufsichtsrats                       Bewertungen.                                                             mit operativen Fragen beschäftigt. Da kommt es immer zu Disso-
Kontrollaufgabe genug Zeit in den Sitzungen bleibt, um vor allem       der Medigene AG und der Leukocare AG.                                                                                                                              nanzen.“
zukunftsgerichtete Strategiethemen zu erörtern“, erklärt sie. As-                                                                                                „Der Beirat braucht unter Umständen andere KPIs, als sie die Ge-
trid Hamker ist Gesellschafterin und Beirätin im eigenen Famili-       Torsten Wywiol, geschäftsführender Gesellschafter der Hamburger                           schäftsführung anfangs zur Verfügung stellt“, hat Frank Mathias in       Blick nach vorn statt nach hinten
enunternehmen, der Piepenbrock-Gruppe, aber auch in anderen            Stern-Wywiol-Gruppe, findet es gut, einen kontrollierenden Beirat                         der Praxis erlebt. Sich auf die wesentlichen Leistungskennzahlen zu      Unisono sind die für diesen Artikel befragten Unternehmer und
Familienunternehmen (z.B. Drägerwerk, Schmitz Cargobull, Sei-          zu haben. Die Gesellschafterfamilie hat vor 16 Jahren einen Beirat                        verständigen und ein Reporting zu entwickeln, das für den Beirat         Beiräte/Aufsichtsräte der Meinung, dass das Gremium vor allem
er, Felix Schoeller Gruppe, Tengelmann ab 2021). Als praktikabel       eingerichtet und diesen später vom rein beratenden Gremium zum                            die richtige Balance zwischen Detailtiefe und Überblick enthält, sei     dann einen Mehrwert bringt, wenn es stärker um die Zukunftsper-
habe sich für sie erwiesen, die Sitzungsagenda so zu gestalten, dass   kontrollierenden Gremium ausgebaut. „Der Beirat hat in jedem Fall                         meist ein iterativer Prozess.                                            spektiven als um eine Rückschau geht. Bei aller Bedeutung, die z.B.
bspw. vergangenheitsbezogene Analysen am Vormittag stattfinden         unsere Professionalität erhöht“, erläutert Torsten Wywiol einen der                                                                                                auch der Blick des Beirats auf den Jahresabschluss hat, sollte die
und zukunftsbezogene Themen, wie z.B. die Weiterentwicklung            Vorteile. Vor allem das Bereitstellen eines aussagekräftigen Repor-                       Beim Reporting sei es wichtig, die richtige Flughöhe zu haben, fin-      Strategiearbeit im Fokus stehen – oder um es mit den Worten von
der Organisation oder Personalentscheidungen, in der zweiten Ta-       tings für den Beirat würde ihn als Geschäftsführer im positiven Sinn                      det Astrid Hamker. Beiräte seien schließlich keine Co-Geschäftsfüh-      Torsten Wywiol zu sagen: „Bei uns geht es im Beirat vor allem um
geshälfte terminiert werden.                                           fordern: „Man hinterfragt die eigenen Entscheidungen in einer an-                         rer und bräuchten somit auch nicht die gleiche Detailtiefe. In ihren     eins: Zukunft! Zukunft! Zukunft!“
UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
8   FRAUEN IN DER FÜHRUNG                                                                                              UnternehmerBrief | INTES                  INTES | UnternehmerBrief                                                                                     FRAUEN IN DER FÜHRUNG                9

VON DOMINIK VON AU

                                                                                                                                                                 Aufsichtsgremien sind Frauen in einer guten Position, maßgeblich       genauso wie auf den vielfältigen Veranstaltungen. Anders als in der
                                                                                                                                                                 mitzubestimmen, fallen doch in diesen Gremien oft die obersten         Start-up-Szene gibt es bei den arrivierten Familienunternehmen
                                                                                                                                                                 Personal- und grundsätzlichen Strategieentscheidungen.                 nämlich immer noch sehr wenige bühnenaffine Frontfrauen. Sie
                                                                                                                                                                                                                                        werden gesucht, vor allem auch NextGen-Familienunternehmerin-
                                                                                                                                                                 Bei allem Optimismus, ein paar Sorgenfalten bleiben auch bei mir:      nen, die neben ihrer fachlichen Expertise lautstärker für die mehr
                                                                                                                                                                 Denn einige NextGen-Frauen trauen sich die Chef-Aufgabe tatsäch-       als angezeigte Diversität eintreten. Die sich auf die Podien setzen,
                                                                                                                                                                 lich immer noch weniger zu. So haben sie deutlich häufiger als die     Interviews geben, in der Öffentlichkeit präsent sind.
                                                                                                                                                                 Männer das Gefühl, sich erst beweisen zu müssen, bevor sie sich
                                                                                                                                                                 verstärkt einbringen dürfen: „Ich muss die Betriebsabläufe besser  Vom Umdenken zum Umhandeln
                                                                                                                                                                 verstehen, bevor ich Änderungen vorschlagen kann“, ist eine Aus-   Was wir jetzt brauchen: mehr Selbstbewusstsein, mehr Rollen-Vor-
                                                                                                                                                                 sage, der 25 Prozent der Frauen, aber nur 6 Prozent der Männer in  bilder, mehr Netzwerke. Und vor allem eine andere Wahrnehmung.
                                                                                                                                                                 der Erhebung für Deutschland zustimmen. Ähnliches gilt für die     Die derzeitige Frauenquote in der Führung bei Familienunterneh-
                                                                                                                                                                 Aussage: „Ich muss mich erst noch beweisen, bevor ich meine Ide-   men ist kein Versehen, sondern hat System! Dabei sollten natürlich
                                                                                                                                                                 en für Veränderungen platziere.“ Dem stimmen in Deutschland 38     nicht allein die Frauen ihre Einstellungen überprüfen, sondern be-
                                                                                                                                                                 Prozent der Frauen, aber nur 12 Prozent der Männer zu. Indizien    sonders die Männer, und zwar diejenigen, die in Führungspositi-

    Definitiv zu wenig!
                                                                                                                                                                 dafür, dass Frauen mitunter
                                                                                                                                                                 ihr Fachwissen geringer ein-
                                                                                                                                                                 schätzen. So sind sie auch Gefordert sind die Väter und Brüder, die ihre Töchter und Schwestern

                                                                                                                                                  Foto: iStock
                                                                                                                                                                 weniger offensiv beim Ein- nicht nur zur Übernahme von Verantwortung ermutigen,
                                                                                                                                                                 bringen von Vorschlägen.
                                                                                                                                                                                                 sondern diese auch teilen!
Auch heute noch: Nur 13,6 Prozent der 500 größten Familienunternehmen in Deutschland haben eine                                                                  Ich frage mich, weshalb das
                                                                                                                                                                 immer noch so ist. Besonders die weib­lichen NextGens bringen          onen sind, genauso wie die, die über deren Besetzung mitbestim-
Frau in der Geschäftsführung. Jetzt ist die Next Generation gefragt: Sie muss die Unternehmen auch in
                                                                                                                                                                 schon heute dermaßen viele Eigenschaften mit, die schlichtweg          men. Gefordert sind die Väter und Brüder, die ihre Töchter und
diesem Punkt in die Neuzeit holen und fit für die Zukunft machen.                                                                                                Voraussetzung sind für eine neue zeitgemäße Art der Führung: Als       Schwestern nicht nur zur Übernahme von Verantwortung ermu-
                                                                                                                                                                 Generation-Z-Vertreterinnen sind sie mit dem „Permanent Change“        tigen, sondern diese auch teilen. Und die Strukturen so anlegen,

D     ie Einführung einer Frauenquote für die Vorstände von Unter-
      nehmen an der Börse und solchen, die der Mitbestimmung un-
terliegen, ist beschlossene Sache. Ein wichtiges und richtiges Signal.
                                                                      Jedoch: Es gibt die begründete Aussicht darauf, dass sich an die-
                                                                      sem Ungleichgewicht in den kommenden Jahren etwas ändert.
                                                                      Ausschlaggebend dafür ist der Blick auf die NextGens: Jetzt zieht
                                                                                                                                                                 groß geworden. Und sie haben keine Angst vor Veränderungen. Im
                                                                                                                                                                 Gegenteil, sie stehen drauf! Sie sind technologieaffin und netzwerk-
                                                                                                                                                                 stark. Sie sind Teamplayer und wollen agile Organisationsformen.
                                                                                                                                                                                                                                        dass Diversität zugelassen und aktiv gefördert wird. Lasst uns das
                                                                                                                                                                                                                                        überkommene „Es kann nur den einen geben“-Denken der Eltern-
                                                                                                                                                                                                                                        generation bewusst und hörbar ablegen.
Denn Frauen sind Denkerinnen, Lenkerinnen, Entscheidungsträge-        es die weiblichen Nachfolger in Familienunternehmen immer stär-                            Denn so sind sie geprägt.
rinnen und Gesprächspartnerinnen auf Augenhöhe! Wieso sollten         ker in die Verantwortung. Das ergab die globale NextGen-Studie                                                                                                    Und bitte keine Patriarchen mehr, die behaupten, Unternehmens-
wir einen Unterschied in Sachen Einfluss, Sichtbarkeit und Gerech-    2019 von PwC, an der nahezu 1.000 NextGens (darunter ein Drittel                           Zahlreiche Studien zeigen bereits jetzt, dass vor allem die ge-        führung und Familiengründung passten nicht zusammen! Insbe-
tigkeit machen? Dass wir im Jahr 2020 noch die Frage stellen, wa-     Frauen) teilnahmen. Ob Frau oder Mann, rund 81 Prozent von ihnen                           schlechterspezifische Diversität den Unternehmenserfolg positiv        sondere die operativ tätigen Inhaberinnen können bis auf Weiteres
rum es mehr Frauen in Führungspositionen braucht, darf wirklich       streben grundsätzlich eine – wie auch immer ausgekleidete – füh-                           beeinflusst und ein kommunikativer, kooperativer Führungsstil,         beides viel leichter kombinieren als die weiblichen Angestellten in
nicht sein. Hoffentlich rüttelt dieses Signal auch die Familienun-    rende Rolle im Familienunternehmen an. Das gilt für die globale                            wie ich ihn bei Nachfolgerinnen vielfach erlebe, das Unternehmen       klassischen Managementjobs. „Durch ihre machtvolle Position ist
                                                                                                    Auswertung, aber auch für die Befra-                         spürbar vorantreibt. Frauen bringen nun einmal andere Problem-         es für die Familien ein Leichtes, ihre Unternehmen hier schnell als
                                                                                                    gung unter deutschen NextGens. Die                           lösungsstrategien und andere Arten von Kollaboration als Männer        Vorbilder an die Spitze zu bringen – sie müssen nur die strategischen
70 Prozent der männlichen NextGens streben eine CEO-Position jüngsten Untersuchungen der Stiftung                                                                mit an den Tisch. Oftmals decken sie genau die Aspekte ab, die in      Vorteile erkennen“, analysieren die Autoren der AllBright-Unter-
an, aber nur rund 30 Prozent der weiblichen NextGens.                                               Familienunternehmen und des Wit-                             der digitalen Transformation konkret gefordert sind. Hier werden       suchung.
                                                                                                    tener Instituts für Familienunterneh-                        besonders die weiblich geprägten Umgangsformen mit Agilität und
                                                                                                    men zur weiblichen Nachfolge weisen                          Innovationsfähigkeit zur spielentscheidenden Größe. Ganz abge-         Ja, die Frauen sollten öfter „einfach mal machen“. Können tun sie
ternehmer wach, denn auf dem Vormarsch sind hier die Chefin-          ebenfalls in diese Richtung. Allerdings fanden die Autoren auch                            sehen davon, dass Frauen den anderen Blick auf die „Drivers of         es allemal. Nur hinterfragen sie bisweilen immer noch zu stark, ob
nen ebenso wenig, wie unlängst der Bericht der Allbright-Stiftung     heraus, dass Frauen vor allem in kleineren und jüngeren Unter-                             Change“ haben: Laut der PwC-NextGen-Umfrage sehen 88 Prozent           sie auch „dürfen“. Ja, mehr als das: „Ihr solltet, ihr müsst sogar!“,
belegt: Danach haben nur 29 der Top-100 Familienunternehmen           nehmen in die Führung rücken. Was muss also passieren, damit                               der Männer neue Technologien als den wesentlichen Treiber für          ist meine Antwort. Ich würde mir wünschen, dass die Familien-
mindestens eine Frau in der Geschäftsführung. Das sitzt.              einerseits diese Bewegung größer wird und andererseits auch große                          Veränderungen, aber nur 50 Prozent der Frauen. Dagegen halten          unternehmer nun auch hier vorangehen und Farbe bekennen. Die
                                                                      Familienunternehmen auf die Frauenpower setzen?                                            50 Prozent der Frauen soziale und umweltbezogene Trends für aus-       NextGen kann der treibende Faktor sein und den Prozess der Ver-
Ich wollte es genauer wissen und habe mit der Unterstützung von                                                                                                  schlaggebend, aber nur 29 Prozent der Männer (bezogen auf die          änderung aktiv mitgestalten. Die Nachfolgerinnen und Nachfolger
PwC und INTES die Top-500-Familienunternehmen in Deutschland          Spannende Frage, auch vor dem Hintergrund eines anderen Er-                                Erhebung für Deutschland). Auch in diesem Sinne: Let’s team up!        besitzen die Fähigkeit zur schonungslosen Selbsterkenntnis und den
analysiert, vermutend, dass bei abnehmender Unternehmensgröße         gebnisses unserer Befragung: Mit Blick auf die kommenden sieben                                                                                                   Mut, in der Vergangenheit Bewährtes in Frage zu stellen und die
die Quote besser wird. Dem war nicht so. Zwar kenne ich einige        Jahre wollen nach unserer PwC/INTES-Untersuchung über 70 Pro-                              Die Bewegung braucht Bühnen und Sichtbarkeit                           notwendigen Veränderungen gegen Widerstände durchzusetzen.
frauengeführte Unternehmen – und viele weibliche NextGens, die        zent der männlichen NextGens ganz konkret in eine CEO-Position,                            Es muss noch viel passieren, damit der zaghafte Trend zu mehr          Sie hat in meinen Augen längst verstanden, dass es ohne Diversität
in den Startlöchern stehen, sehr gut. Aber sie sind wohl leider nicht aber nur rund 30 Prozent der weiblichen. Will heißen: Die Frauen                           Frauen in der Führung von Familienunternehmen zur regelrechten         keine Zukunft gibt.
repräsentativ. Die Ergebnisse unserer Untersuchung sind eindeutig,    sehen sich tendenziell eher in der Rolle der aktiven Gesellschafterin                      Bewegung wird. Vor allem sollte er nicht dadurch gebremst wer-
und leider vernichtend: Lediglich 13,6 Prozent der Top-500 -Fami-     mit einer Rolle im Aufsichtsgremium. Bleibt die Frage, ob sie in der                       den, dass sich zu wenige Frauen die Rolle echt zutrauen, in der sie
lienunternehmen haben mindestens eine Frau in der operativen          Position einer Beirätin oder Aufsichtsrätin auf mehr Frauen in der                         sich im Grunde sehen. Hier ist das vorbildhafte Vorangehen derer,              Dr. Dominik von Au ist Geschäftsführer der INTES Akademie für
Führung. Anders gesagt: 9 von 10 der 500 größten Familienunter-       Geschäftsführung hinwirken werden. Ich bin da sehr zuversicht-                             die sich schon getraut haben, hilfreich. Unterstützt werden sollte             Familienunternehmen und verantwortlicher Partner bei PwC für den
                                                                                                                                                                                                                                                Bereich Family Governance Consulting
nehmen in unserem Land haben keine einzige Frau in der Führung.       lich. Denn es gibt eben mehrere Wege, Verantwortung im Famili-                             ihre Sichtbarkeit auch dadurch, dass sich viel mehr weibliche CEOs             dominik.von.au@pwc.com; www.instagram.com/dominikvonau/
Das ist kein „Schönheitsfleck“! Mittelstand im Mittelalter?           enunternehmen zu übernehmen. Das ist einer davon. Auch in den                              raus ins Rampenlicht wagen; klar und deutlich und in den Medien
UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
10 FRAUEN IN DER FÜHRUNG                                                                                                UnternehmerBrief | INTES   INTES | UnternehmerBrief                                                                                                      FINANZIERUNG 11

SABINE STRICK IM GESPRÄCH MIT KATHARINA DÜRBAUM UND CHRISTINA HOON                                                                                                                                                                                       VON FABIAN KOPF UND ANDRÉ KNÖLL

Töchter als Nachfolgerinnen                                                                                                                        Wann bin ich kapitalmarktfähig?
Wann gelingt die Übergabe an die Töchter in den Familienunternehmen? Ein Gespräch mit Katharina                                                    Viele Familienunternehmen scheuen sich immer noch, am Kapitalmarkt Geld
Dürbaum, Associate Partner bei Rochus Mummert Executive Consultants, und Professor Christina Hoon,                                                 aufzunehmen. Dabei kann eine Kapitalmarktfinanzierung gerade in Zeiten wie diesen
Inhaberin des Stiftungslehrstuhls für Führung von Familienunternehmen an der Universität Bielefeld                                                 ein wichtiger Finanzierungsbaustein sein.

Frau Hoon, wie sehen Sie grundsätzlich die Chancen für
Töchter, wenn es in Familienunternehmen um die Frage der
Nachfolge geht?
                                                                       und Durchsetzungskraft der Tochter als neue Hauptperson im
                                                                       Unternehmen ist auch, dass der übergebende Elternteil danach
                                                                       wirklich loslässt.
                                                                                                                                                   S   tellen Sie sich folgenden Fall vor: Adrea und Jürgen S. führen ihr
                                                                                                                                                       erfolgreiches Familienunternehmen in der vierten Generation.
                                                                                                                                                   Sie haben in den vergangenen Jahren den Bereich Medizintechnik
                                                                                                                                                                                                                            Darüber hinaus gilt es natürlich auch, den Erwartungen der In-
                                                                                                                                                                                                                            vestoren zu entsprechen. Hierfür sollte das Unternehmen ein
                                                                                                                                                                                                                            überdurchschnittliches Umsatz- und Ertragswachstum aufzeigen
CHRISTINA HOON: Generell ist es nicht mehr selbstverständlich,         DÜRBAUM: Oft geht der Wechsel der Nachfolge zwischen den Ge-                deutlich ausgebaut und konnten Umsatz und Ertrag signifikant             können, Corporate-Governance-Strukturen einhalten sowie über
dass die Söhne Familienunternehmen übernehmen. Immer öfter             nerationen auch mit einem Wechsel des Führungsstils einher. Dabei           verbessern. Ihre Finanzierung basiert auf einer soliden Eigenmit-        eine transparente Unternehmensstruktur und ein qualifiziertes
sieht die Elterngeneration auch Töchter als potenzielle Nachfolge-     ist es für Töchter eine besondere Herausforderung, einen eigenen            telbasis. Zudem besteht seit Jahren eine vertrauensvolle Beziehung       Management verfügen. Weitere wesentliche Voraussetzungen sind:
rinnen. Zu Recht: Oft sind diese hochqualifiziert und kompetent.       Führungsstil zu entwickeln, auch in Abgrenzung zu dem des Va-               zu den Hausbanken, die das starke Wachstum mit günstigen Kredi-          •	überzeugendes, nachhaltiges Geschäftsmodell (Produkt, Markt-
Und sie identifizieren sich meist sehr mit den Werten, die Famili-     ters oder der Mutter. Die Basis bildet dabei meist ein kooperativer         ten mitgetragen haben. Den beiden Inhabern ist bewusst, dass der            stellung, Wachstum)
enunternehmen auszeichnen, z.B. langfristiges Denken, Nachhal-         Führungsstil, bei dem Führungsteams und Mitarbeiter gestärkt und            künftige Kapitalbedarf für die weitere Internationalisierung sowie       •	transparente Unternehmensstrukturen, insbesondere im Hin-
tigkeit, Verbundenheit mit der Region und hohes Verantwortungs-        aufgebaut werden. Diese Entwicklung eines eigenen Führungsstils             den Prozess der digitalen Transformation enorm ist. Ob dies mit den         blick auf Kommunikation und Reporting
gefühl gegenüber den Mitarbeitern.                                     und dessen Akzeptanz ist wesentlich für den Erfolg.                         bisherigen Methoden und Instrumenten abgedeckt werden kann?              •	interne Organisation (strukturelle, finanzielle und personelle
                                                                                                                                                   Die Eigenmittel sind knapp, der wesentliche Teil des Vermögens ist          Ressourcen)
Frau Dürbaum, der Weg zur erfolgreichen Familienunterneh-              Was kann man tun, wenn es mehrere potenzielle Nachfolgerin-                 im eigenen Unternehmen investiert. Und trotz des derzeit guten           •	Größe im Hinblick auf ein gewisses Mindest-Emissionsvolumen
merin ist herausfordernd. Worauf kommt es hier an?                     nen und Nachfolger im Familienkreis gibt?                                   Verhältnisses zu den Banken möchte die Inhaberfamilie auch nach             (Richtwert ab 10 Mio. Euro)
KATHARINA DÜRBAUM: Zunächst ist eine klare Positionierung der          HOON: Neben der Definition der Rollen im Familienunternehmen                den Erfahrungen aus der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise in         •	gesetzliche Anforderungen (Rechtsform, Wertpapierprospekt)
Tochter gegenüber dem übergebenden Elternteil entscheidend –            sollten in diesem Fall die Eigentumsverhältnisse klar definiert wer-       keine Abhängigkeit von Bankkrediten geraten.                             •	Rating nicht für alle Produkte notwendig
im Sinne von: „Ich will Verantwortung für das Familienunterneh-         den. Gleiches gilt für Haftungsfragen sowie für die Abgrenzung                                                                                      •	Finanzkennzahlen, plausible Finanzplanung, stabiler Cashflow
men übernehmen, ich traue es mir zu.“ Davor steht eine intensive        zwischen operativen und strategischen Aufgaben. Wichtig ist auch,          Noch ist unklar, welche Konsequenzen die gegenwärtige Coro-                 (Bonitätsaspekt einer Transaktion)
Selbstreflexion: Wo stehe ich und wo will ich hin? Welche Kompe-        dass das Verhältnis der Familienmitglieder untereinander erkannt           na-Krise mittelfristig für die Finanzierungsbereitschaft von Banken      •	professionelle Organisation von Rechnungswesen/Control­ling
tenzen habe ich? Von wel-                                                                                      wird – und dass hier vor            hat. Daher kommt der Auswahl geeigneter Finanzierungsprodukte            • effektives Risikomanagement und gute Corporate Governance
chen Überzeugungen und                                                                                         allem das Unbewusste                und -quellen eine wichtige Rolle bei der Diversifikation der Finan-
Werten bin ich geprägt?            „In der Vorbereitung haben sich oft Tandems                                 bewusst gemacht wird.               zierung zu. Eine von Familienunternehmen bislang wenig genutzte          Vor allem die organisatorischen Faktoren sind entscheidend für die
Welche Lebenspläne habe           zwischen dem übergebenden Elternteil und der                                 Das betrifft z.B. Themen            Quelle ist immer noch der Kapitalmarkt.                                  Kapitalmarktfähigkeit von Unternehmen. In Bezug auf das Emissi-
ich? Wenn ich eine Fami-                                                                                       wie Familienloyalität, den                                                                                   onsvolumen galt in der Vergangenheit bei Unternehmensanleihen
lie gründen möchte oder
                                                        Tochter bewährt.“                                      Wunsch nach elterlicher             Breites Angebot                                                          ein gewisser Richtwert von 25 Mio. Euro, zuletzt fanden aber auch
bereits eine eigene Familie                                Prof. Christina Hoon                                Anerkennung sowie ge-               Hier ist die Palette möglicher Instrumente breit: von börsenno-          Platzierungen mit einem Volumen von 3 Mio. bis 5 Mio. Euro statt.
habe: Wie kann ich diese                                                                                       schwisterliche Rollenzu-            tiertem Eigenkapital (Börsengang, Kapitalerhöhung) bis hin zu
mit der Verantwortung als Unternehmerin in Einklang bringen?            schreibungen. Bei einer gemeinsamen Führung des Unternehmens               börsennotiertem Fremdkapital (Anleihen, Schuldscheine, Private           Können, aber nicht müssen
Wichtig ist zudem, Klarheit über die eigenen persönlichen Motive        sollte diese immer auf Augenhöhe erfolgen. Ebenso gehört dazu,             Placement). Wer ein solches Instrument nutzt, kann seine Finan-          Mit Blick auf das Eingangsbeispiel von Andrea und Jürgen S. wird
zu gewinnen. Je klarer die Erkenntnis aus all diesen Überlegungen,      dass Eltern bewusst keine „Sicherheitspolster“ einbauen, z.B. durch        zierungsstruktur stabiler aufstellen, weil er z.B. die Anzahl der        klar, dass gerade für ihr Ziel der Kapitalmarkt attraktiv ist, denn
desto größer ist das eigene Zutrauen. Dadurch steigt wiederum die       aufwendige Stiftungen.                                                     Gläubiger oder das Fälligkeitenprofil breiter streut.                    sie streben die richtige Balance zwischen niedrigen Finanzierungs-
Möglichkeit einer klärenden Kommunikation mit der Elterngene-                                                                                                                                                               kosten, flexiblem Zugang zu Finanzierungsmitteln und unterneh-
ration, die damit umso stärker das nötige Zutrauen in die Tochter       Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Chance für Töch-                   Zentrale Voraussetzung für Unternehmen hierfür ist die sog. Kapi-        merischer Unabhängigkeit an. Um die notwendige Kapitalmarkt-
als Unternehmensnachfolgerin haben wird.                                ter, ein Familienunternehmen zu übernehmen, und der Größe                  talmarktfähigkeit, um den Anforderungen des Kapitalmarktes zu            fähigkeit zu erreichen, müssen sie allerdings ihr Unternehmen
                                                                       des jeweiligen Unternehmens?                                                entsprechen. Zu den rechtlichen Kriterien zählen z.B. die Vorlage        organisatorisch, finanzwirtschaftlich und strukturell neu ausrich-
Was sind weitere Erfolgsfaktoren für eine gelingende Unter-            DÜRBAUM: Tatsächlich nimmt die Zahl der Töchter als Nachfol-                eines Wertpapierprospekts mit aussagekräftigen Finanzkennzahlen          ten. Kapitalmarktfähigkeit ist der Ausdruck einer professionellen
nehmensnachfolge durch Töchter?                                        gerinnen mit der Größe des Familienunternehmens ab. Das hängt               des Unternehmens. Für die Emission von Aktien ist die Rechtsform         und proaktiven Haltung hinsichtlich einer unabhängigeren Finan-
HOON: Als Vorbereitung auf die Übernahme haben sich oft Tandems        zum einen damit zusammen, dass in größeren Unternehmen die                  der AG vorgeschrieben, die Ausgabe einer Anleihe kann auch in            zierung. Einmal erlangt, eröffnet sie die Freiheit, sich am Kapital-
zwischen dem übergebenden Elternteil und der Tochter bewährt.          sogenannten gläsernen Decken samt den zugehörigen Mentalitäts-              der Rechtsform der GmbH oder der KG ausgeführt werden. Auch              markt finanzieren zu können, ohne es zu müssen.
Das heißt konkret, die Töchter und ihre Väter bzw. Mütter arbeiten     mustern, die den Aufstieg von Frauen erschweren, oft ausgeprägter           die Vorgaben der Börsen stellen je nach Segment unterschiedliche
in der ersten Zeit in klar definierten Aufgabengebieten, die eindeu-   sind. Zum anderen haben Töchter in kleineren Unternehmen eher               Anforderungen und Transparenzgrade an den Emittenten, bspw.
                                                                                                                                                                                                                                    André Knöll und Fabian Kopf sind Inhaber bzw. Mitarbeiter der Knöll
tig voneinander abgrenzt sind. Darüber hinaus braucht es einen         die Möglichkeit, ihren Führungsstil zu verwirklichen sowie das              bezüglich der Mindest-Ratingnote oder des Mindest-Emissionsvo-
                                                                                                                                                                                                                                    Finanzierungsberatung für Familienunternehmen GmbH und langjährige
festen Fahrplan für die vollständige Übergabe des Unternehmens,        Unternehmen im Einklang mit der eigenen familiären und persön-              lumens.                                                                          Netzwerkpartner der INTES Akademie für Familienunternehmen GmbH.
der verlässlich umgesetzt wird. Extrem wichtig für die Akzeptanz       lichen Situation zu gestalten und zu führen.
UNTERNEHMERBRIEF - AKZEPTANZ VON BEIRÄTEN STEIGT - BEI PWC SCHWEIZ
12 FAMILIENUNTERNEHMEN UND E-COMMERCE                                                                                UnternehmerBrief | INTES   INTES | UnternehmerBrief                                                            FAMILIENUNTERNEHMEN UND E-COMMERCE 13

VON ULRIKE LÜDKE

                                                                                                                                                40 Prozent des Gesamtumsatzes. Durch die Covid-19-Pandemie              ist profitabel. Treiber des Wachstums ist der E-Commerce.
                                                                                                                                                dürften die Erlöse aus dem Onlinehandelsgeschäft in diesem Jahr
                                                                                                                                                noch einmal deutlich gestiegen sein. Gut für die Unternehmen, die       Alte Strukturen überwinden
                                                                                                                                                rechtzeitig das Potenzial des Multi- und Omnichannel-Handels er-        Die größte Herausforderung für Roppel ist derzeit, Marketing, Ein-
                                                                                                                                                kannt haben, und schlecht für diejenigen, die zu lange gezögert         kauf und Vertrieb für den stationären Handel und das Onlinege-
                                                                                                                                                oder die Digitalisierung ihrer Vertriebskanäle nur halbherzig vo-       schäft in ein ineinandergreifendes System zu integrieren. Dabei ge-
                                                                                                                                                rangetrieben haben.                                                     hören heute soziale Medien und Influencer ebenso zum Konzept wie

Onlinehandel: Wer zögert, verliert                                                                                                              Nicht kleckern, sondern klotzen
                                                                                                                                                Warum sind einige Familienunternehmen im Auf- und Ausbau ihres
                                                                                                                                                                                                                        die Online-Einkaufsberatung und Click & Collect. Fast alles muss
                                                                                                                                                                                                                        kanalübergreifend vernetzt und konsistent gesteuert werden. Das
                                                                                                                                                                                                                        geht nicht nebenbei. „Das Geschäftsmodell eines Händlers muss
                                                                                                                                                E-Commerce erfolgreich und andere kommen einfach nicht voran?           heute konsequent aus dem E-Commerce-Ansatz heraus gedacht und
                                                                                                                                                „Unternehmen müssen flexibel, agil und mutig agieren, um in den         entwickelt werden“, erklärt Roppel. Das bedürfe allerdings eines
An E-Commerce kommt heute kein Händler mehr vorbei. Voraussetzung für den Erfolg
                                                                                                                                                sich schnell verändernden Märkten bestehen zu können“, sagt Di-         gewissen Maßes an Schonungslosigkeit im Denken und Handeln.
im digitalen Geschäft ist die Bereitschaft, sich schnell und radikal zu wandeln. Vielen                                                         gital-Experte Diekmann. Das stehe allerdings im Widerspruch zur         Alte Vertriebsstrukturen und die damit einhergehenden Budget-
Familienunternehmen fällt das schwer.                                                                                                           Unternehmenskultur von Familienunternehmen, die auf ihre Er-            und Provisionsverteilungskonflikte müssten überwunden werden.
                                                                                                                                                fahrung setzen und langfristig planen würden. Das Bestreben nach        Zudem benötige ein Unternehmen die entsprechende Kompetenz
                                                                                                                                                Veränderung werde von der Inhaberfamilie häufig als Kritik verstan-     und Technik. Im Falle von Baby-Walz holte sich der Finanzinvestor

E    in veraltetes Geschäftsmodell bleibt veraltet, auch wenn man
     es digitalisiert“, sagt Marcus Diekmann, Handelsexperte und
einer von vier Geschäftsführern des Omnichannel-Fahrradspezia-
                                                                      Seit Anfang 2019 ist Diekmann bei Rose Bikes. Neben dem Senior
                                                                      Erwin Rose sowie dessen Tochter Stefanie Rose und deren Ehe-
                                                                      mann Thorsten Heckrath-Rose hält Diekmann Anteile als Gesell-
                                                                                                                                                den. Dies führe aber dazu, „dass man so weitermacht wie bisher“,
                                                                                                                                                erklärt Diekmann. Bei der Familie Rose sei das anders. „Rose Bikes
                                                                                                                                                war schon immer ein transformationsfreudiges Unternehmen“, so
                                                                                                                                                                                                                        mit Roppel das Know-how ins Haus, weitere 40 Mitarbeiter küm-
                                                                                                                                                                                                                        mern sich um die Weiterentwicklung des Webshops, das Marketing
                                                                                                                                                                                                                        und die technische Integration der verschiedenen Vertriebskanäle.
listen Rose Bikes. Rose Bikes ist ein Familienunternehmen aus dem     schafter – eine wichtige Voraussetzung für den 41-jährigen, um mit        Diekmann. Wandel werde hier als Notwendigkeit gesehen, um auch          E-Commerce ist bei Baby-Walz Chefsache.
nordrhein-westfälischen Bocholt. Das Unternehmen entwickelt und       den anderen Geschäftsführern auf Augenhöhe zu sein. Gemeinsam             in der Zukunft erfolgreich zu sein.
baut Fahrräder, zudem vertreibt es – online und stationär – Fahr-     treiben die vier den Ausbau des Fahrradhändlers zur digitalen Han-                                                                                Doch was ist, wenn es im Unternehmen Widerstände gegen den
radteile, -bekleidung und -zubehör unter der eigenen Marke sowie      delsplattform voran. Und das kann für Diekmann gar nicht schnell          „Um als E-Commerce-Player erfolgreich zu sein, benötigen die Un-        Kultur- und Strukturwandel gibt? Dass Veränderungsprozesse im
für 500 Fremdmarken. 80 Prozent des Gesamtumsatzes 2019/2020          genug gehen: Innerhalb eines Jahres wurde der Onlineshop radi-            ternehmen smarte digitale Talente mit disruptiven Ansätzen und          Unternehmen z.T. auf Widerstand unter den Mitarbeitern stießen,
in Höhe von rund 137 Mio. Euro wurden im Onlinegeschäft erzielt.      kal umgebaut, das Sortiment um 40 Prozent verkleinert und das             jeder Menge Neugier. Die Visionen sind abstrakt und es darf keine       sei normal, sagt Rose-Geschäftsführer Diekmann. Wichtig sei, die
Ungewöhnlich für einen mittelständischen Händler, der auf über        Marketingbudget um 50 Prozent erhöht. Zudem übernahm Rose                 Angst vor dem Scheitern geben. Das ist eine völlig andere Unterneh-     Mitarbeiter zu motivieren, zu coachen und zu erklären, warum
110 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken kann.                  die Digitalagentur Kommerz mit 30 Mitarbeitern. Für seine enge            menskultur“, bestätigt ein anderer Kenner der E-Commerce-Bran-          der Wandel notwendig sei. Die Führung müsse jedoch von Anfang
                                                                                                         Verknüpfung von On- und Off-           che, der den Onlinehandel für ein großes Familienunternehmen            an klar machen, dass es keine Alternativen gebe. „In einem Chan-
                                                                                                         linekanälen wurde das Famili-          aufgebaut hat und lieber anonym bleiben möchte. In seinem Fall          ge-Prozess gibt es keine Kompromisse“, sagt Diekmann. „Jetzt ist
                                                                                                         enunternehmen in diesem Jahr           ließ ihm die Familie freie Hand, solange er sich nicht in die Angele-   die Zeit für den radikalen Umbruch.“
                                                                                                         mit dem „Internet World Busi-          genheiten des restlichen Unternehmens einmischte. Das Ergebnis:
                                                                                                         ness Shop“-Award ausgezeich-           Im Laufe der Zeit ist mit dem E-Commerce ein eigenes „Ökosystem“
                                                                                                         net, zudem erhielt es gerade           entstanden, das getrennt vom Rest des Unternehmens agiert. „Das
                                                                                                         den „Shop-Usability Award“             ist nichts, was ich einem anderen Unternehmen zur Nachahmung
                                                                                                         als „Bester Markenshop“. Für           empfehlen würde“, sagt der E-Commerce-Experte.
                                                                                                         das laufende Jahr erwartet Rose
                                                                                                         Bikes eine Umsatzsteigerung            Chefsache
                                                                                                         von über 34 Prozent, trotz der
                                                                                                         Schließung der Läden im Co-
                                                                                                                                                Längst lassen sich das Online- und das Offlinegeschäft nicht mehr
                                                                                                                                                trennen. Kunden möchten zwischen beiden Einkaufswelten hin und
                                                                                                                                                                                                                          Kompetenz
                                                                                                         rona-Lockdown. Der Fahrrad-
                                                                                                         händler gehört damit zu den
                                                                                                                                                her wechseln und erwarten von ihren Händlern ein entsprechen-
                                                                                                                                                des Angebot. Das Omnichannel-Vertriebsmodell verbindet meh-
                                                                                                                                                                                                                          in Sachen Beirat
                                                                                                         Unternehmen, die vom stetig            rere Vertriebs- und Kommunikationskanäle nahtlos miteinander
                                                                                                         wachsenden Onlinehandel pro-           und verspricht damit eine höhere Reichweite, Kundenbindung und
                                                                                                         fitieren.                              Wettbewerbsvorteile. Die Umsetzung erfordert allerdings einen tief-
                                                                                                                                                greifenden Wandel der gesamten Unternehmensorganisation – ein
                                                                                                        E-Commerce wächst                       Eingriff in die Autonomie des alten Kerngeschäfts, mit dem sich
                                                                                                        und wächst                              viele Unternehmer schwertun.
                                                                                                        Der Gesamtumsatz der 1.000
                                                                                                        umsatzstärksten Onlineshops             Stephan Roppel ist seit vielen Jahren im Onlinebusiness tätig. Neben
                                                                                                        in Deutschland hat nach Be-             Amazon zählten die Holtzbrinck-Gruppe, Hugendubel und Tchibo
                                                                                                        rechnungen des EHI Retail In-           zu seinen Arbeitgebern. Seit gut zwei Jahren ist er Geschäftsführer
                                                                                                        stitute und von Statista bereits        bei Baby-Walz, einem Anbieter für Babyartikel, der sich seit 2015         Wir beraten bei der Einrichtung oder Neuausrichtung Ihres Beirates.
                                                                                                        2019 dank eines zweistelligen           im Besitz der Private-Equity-Gesellschaft Alteri Investors befindet.      Wir vermitteln geeignete Persönlichkeiten für Ihren Beirat.
                                                                                                        Umsatzwachstums erstmals die            Baby-Walz ist bereits vor 20 Jahren in den E-Commerce eingestiegen        Wir schulen (designierte) Beiratsmitglieder und -vorsitzende.
                                                                                                        Marke von 50 Mrd. Euro er-              und erwirtschaftet heute zwei Drittel seines Umsatzes mit Online-
Markus Diekmann drückt gemeinsam mit der Gesellschafterfamilie beim Ausbau des E-Commerce-Geschäfts     reicht. Dabei verbuchten die            kunden. Nach einer Restrukturierungsphase vor allem im stationä-          www.intes-akademie.de/Beirat
des Münsteraner Fahrradhändlers Rose ganz schön auf die Tube.                                           Top-10-Onlineshops zusammen             ren Handel wächst das Unternehmen heute wieder zweistellig und
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