Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft - GESCHÄFTSBERICHT 2017 - SOKA-BAU
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Das Wichtigste auf einen Blick 2017 201 6 TEUR TEUR Bilanzsumme 2.217.924 2.238.638 Kapitalanlagen (Grundstücke, Wertpapiere, Bankguthaben) 1.779.574 1.779.574 Eigenkapital/Rücklagen 148.413 219.339 Erstattungsrückstellungen und -verbindlichkeiten 1.814.915 1.783.196 Hinterlegungen für die Absicherung von Wertguthaben 61.341 64.315 Beiträge 2.214.837 2.175.773 Aufwendungen der Verfahren 2.234.723 2.090.932 Erträge aus Kapitalanlagen 41.771 48.114 Bruttolohnsumme (ohne Berlin) 15.870.727 15.158.580 2017 2016 Baubetriebe Alte Bundesländer 60.209 57.994 Neue Bundesländer 16.088 15.836 Zahl der Arbeitnehmer* Alte Bundesländer** 573.493 549.085 Neue Bundesländer 147.052 120.785 Stand 31.12.2017 * Jahresdurchschnittswerte ** Einschließlich der Angestellten
Inhalt 4 L AGEBERICHT 33 ANHANG 4 Grundlagen der ULAK 33 Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss 6 Wirtschaftsbericht 33 Nachtragsbericht 10 Vermögenslage 33 Bilanzierungs- und 16 Finanzlage Bewertungsmethoden 18 Ertragslage 35 Angaben zur Bilanz 20 Vergleich zur 40 Angaben zur Gewinn- und Vorjahresprognose Verlustrechnung 21 Mitarbeiter 41 Sonstige Angaben 22 Investitionen 41 Organbezüge 23 Kennzahlen 41 Organe 24 Gesamtaussage zur 44 M I TG L I E D E R wirtschaftlichen Lage 44 Verbände des Baugewerbes 24 Prognosebericht 45 Verbände der Bauindustrie 25 Chancen- und Risikobericht 45 Industriegewerkschaft 30 B I L A N Z Z U M 31 .12. 2017 Bauen-Agrar-Umwelt 4 6 B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K DES ABSCHLUSSPRÜFERS 32 G E W I N N - U N D V E R L U S T- RECHNUNG FÜR DIE 4 6 B E R I C H T D E S Z E I T V O M 01 .01 . B I S V E R WA LT U N G S R AT E S 31 .12. 2017 I N H A LT . 3
Lagebericht Grundlagen der ULAK Die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirt- Der Tätigkeitsbereich der ULAK umfasst im Rahmen der schaft (ULAK) ist eine von den Tarifvertragsparteien der jeweils gültigen Tarifverträge: Bauwirtschaft gemäß § 4 Abs. 2 des Tarifvertragsgeset- zes geschaffene gemeinsame Einrichtung. Sie wurde >> die Sicherung der Urlaubsansprüche der Arbeit- als Verein im Jahr 1949 von nehmer des Baugewerbes. Darin einbezogen sind die Arbeitnehmer, die von Betrieben mit Sitz im >> der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Ausland für baugewerbliche Tätigkeiten nach >> dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie Deutschland entsendet werden (Entsendeverfah- e. V. und ren); für Betriebe mit Sitz in Bayern erbringt die >> dem Zentralverband des Deutschen Gemeinnützige Urlaubskasse des Bayerischen Bauge- Baugewerbes e. V werbes e. V (UKB) die Leistungen im Urlaubsverfahren >> die Förderung der Berufsausbildung in der gegründet und ist durch staatliche Verleihung rechts- Bauwirtschaft fähig. Mitglieder des Vereins können auch die Mit- >> die Sicherung von Ansprüchen der Arbeitnehmer gliedsverbände der Arbeitgeberspitzenorganisationen aus Arbeitszeitguthaben (Sicherungskonten) werden. Diese Option wird von zahlreichen Mitglieds- >> die eigenen Beiträge und diejenigen der ZVK, der verbänden wahrgenommen. UKB und der Sozialkasse des Berliner Baugewerbes (SKB) einschließlich Nebenforderungen einzuziehen. Die ULAK steht durch gemeinsame tarifliche Regelun- Gleichzeitig zieht die ULAK von den Betrieben der gen in enger Beziehung zur Zusatzversorgungskasse Bauwirtschaft die Winterbeschäftigungsumlage ein des Baugewerbes AG (ZVK). Gegenüber ihren Kunden und führt sie an die Bundesagentur für Arbeit (BA) treten ULAK und ZVK als ein einheitliches Unterneh- ab. Zu diesem Zweck besteht eine Verwaltungsver- men mit dem Dachnamen SOKA-BAU auf. einbarung zwischen ULAK und BA SOKA-BAU sieht sich als „Der Partner für Service und Ein weiterer Vereinszweck ist die Sicherung von Vorsorge in der Baubranche“. Durch die tarifvertraglich ge- Urlaubsansprüchen der Arbeitnehmer des Nassbagger- regelten von SOKA-BAU durchgeführten Verfahren wird gewerbes (Nassbaggerverfahren). Zur Förderung der auf die Besonderheiten der Bauwirtschaft reagiert. Vereinszwecke darf der Verein Dienstleistungen auch Dritten anbieten, um damit Erträge zu erwirtschaften, die zur Erfüllung der Vereinszwecke verwendet werden. 4 . LAGEBERICHT
LEISTUNGEN BEITR ÄGE Die Leistungen der ULAK betreffen im Urlaubsverfah- Die ULAK erhielt im Geschäftsjahr 2017 von dem ren die Erstattung von Urlaubsvergütungen an Betriebe Gesamtbeitrag für gewerbliche Arbeitnehmer einen sowie Abgeltungs- und Entschädigungszahlungen an Beitrag von 16,6 % (Vorjahr 16,6 %) der Bruttolohnsum- Arbeitnehmer. me; hiervon für Urlaub 14,5 % (Vorjahr 14,5 %) und für Berufsausbildung 2,1 % (Vorjahr 2,1 %). Mit der Seit 01.01.2013 werden gewerblichen Arbeitnehmern Absenkung um 0,6 Prozentpunkte zum 01.01.2016 bei unverschuldeter Arbeitsunfähigkeit infolge von für das Urlaubsverfahren wurde gleichzeitig das Krankheit oder für Ausfallstunden, für die der Arbeit- zusätzliche Urlaubsgeld von 25 % auf 20 % reduziert. nehmer Saison-Kurzarbeitergeld (Saison-KuG) bezieht, Diese Beitragsverschiebung korrespondierte mit einer Mindesturlaubsvergütungen gewährt. Bei der Ermitt- ebenso hohen Beitragssatzerhöhung bei der Zusatz- lung der Mindesturlaubsvergütungen aufgrund des versorgungskasse. Das zusätzliche Urlaubsgeld wurde Bezugs von Saison-KuG bleiben die ersten 90 Ausfall- tarifvertragsgemäß zum 01.01.2018 wieder auf 25 % stunden unberücksichtigt. Der Saison-KuG-Zeitraum angehoben. Die entsprechende tarifvertragliche Erhö- umfasst die Zeit vom 1.12. bis zum 31.3. hung des Urlaubsbeitrags auf 15,1 % ist bisher nicht erfolgt und wird, um eine Aufholung der fehlenden Im Verfahren Berufsausbildung werden Ausbildungs- Beiträge erhöht, für den 01.01.2019 erwartet. vergütungen und Sozialaufwendungen an Betriebe erstattet sowie Kostenerstattungen für überbetriebli- Zum 01.04.2015 hatten die Tarifvertragsparteien der che Ausbildungsmaßnahmen an Stelle der Arbeitgeber Bauwirtschaft einen Mindestbeitrag zum Berufsbil- an überbetriebliche Ausbildungsstätten vorgenommen. dungsverfahren in Höhe von 75 EUR pro Monat für alle Bauunternehmen eingeführt. Der bereits zuvor im In den Erstattungen sind Beträge enthalten, die im Schornsteinfegergewerbe in ähnlicher Form erhobene Spitzenausgleichsverfahren (SPA) gemäß § 19 VTV Mindestbeitrag wurde im Sommer 2017 vom Bundes- mit den Betrieben abgerechnet werden. In diesem arbeitsgericht überprüft. Das Gericht stellte dazu fest, Verfahren werden die zu leistenden Beiträge und die dass die Einbeziehung von Betrieben ohne Beschäftigte Erstattungsansprüche des Arbeitgebers für jeweils vier als Beitragszahler nicht auf tarifvertraglicher Grund- aufeinanderfolgende Abrechnungszeiträume (Spit- lage erfolgen kann. SOKA-BAU und die Tarifvertrags- zenausgleichsintervall) miteinander verrechnet. Da parteien der Bauwirtschaft haben vor diesem Hinter- aber seit 2013 auch im übrigen Verfahren eine Verrech- grund entschieden, die Erhebung des Mindestbeitrags nung der zu zahlenden Beiträge mit den zu erhal- gegenüber diesen Betrieben rückabzuwickeln und tenden Leistungen möglich ist, nimmt die praktische vereinnahmte Beiträge wieder auszuzahlen. Bedeutung des SPA kontinuierlich ab. Die Entwicklung der Beiträge und der Leistungen ist im Zu den Leistungen der ULAK gehört zudem die Aus- nachfolgenden Bericht zum Geschäftsverlauf dargestellt. zahlung von Wertguthaben aus Sicherungskonten an Arbeitnehmer nach der Insolvenz eines Arbeitgebers. Für diese Zahlungen sind keine Aufwendungen auszu- weisen, da lediglich die bei der ULAK hinterlegten und verzinsten Beträge ausgezahlt werden. LAGEBERICHT . 5
Wirtschaftsbericht GESA MTWIRTSCHAFTLICHE UND GESCHÄFTSVERL AUF BR ANCHENBEZOGENE R AHMENBEDINGUNGEN Die Bruttolohnsumme aus den baugewerblichen Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Hoch- Tätigkeiten hat einen wesentlichen Einfluss auf den konjunktur. Das reale Bruttoinlandsprodukt nahm im Geschäftsverlauf der ULAK, da sie Grundlage für Jahr 2017 um 2,2 % zu, nach 1,9 % im Vorjahr. Wachs- die Berechnung der Sozialkassenbeiträge und der tumsimpulse kamen dabei schwerpunktmäßig aus Leistungen im Urlaubsverfahren ist. Demzufolge dem Inland. Die Auslastung der gesamtwirtschaft- sind die Anzahl der gewerblichen Arbeitnehmer, lichen Kapazitäten liegt mittlerweile deutlich über dem die Stundenlöhne und die geleisteten Arbeitsstun- langjährigen Durchschnitt. Das Bruttoinlandsprodukt den wichtige Größen für unser Unternehmen. nahm im vergangenen Jahr zwar etwas schwächer zu als in der gesamten Eurozone (+ 2,5 %), dies ist aber Die Zahl der bei SOKA-BAU im Jahresdurchschnitt insbesondere Aufholprozessen in den Krisenländern gemeldeten Arbeitnehmer (gewerbliche Arbeitnehmer der Eurozone geschuldet. und Angestellte) stieg im Vorjahresvergleich um 3,75 % bzw. um rund 27.035 Personen. Nach einem kräftigen Jahresbeginn verlief die Baukon- junktur in den folgenden Quartalen schwächer. Auf Die Bruttolohnsumme erhöhte sich im gesamten Jahressicht nahmen die Bauinvestitionen preisberei- Bundesgebiet um 4,75 % bzw. 0,7 Mrd. EUR auf nigt um 2,6 % zu, nach 2,7 % im Vorjahr. Die Entwick- 16,2 Mrd. EUR und stieg damit wieder stärker als im lung in den Bausparten war dabei ausgeglichener als Vorjahr, in dem die Steigerung 3,89 % betrug. Dabei in den Vorjahren. Zwar konnte der Wohnungsbau, waren die Witterungsbedingungen im Dezember 2017 begünstigt durch historisch niedrige Hypothekenzin- ähnlich mild wie im Vorjahr. sen und die positive Entwicklung der verfügbaren Einkommen, weiter zulegen (+ 3,1 %), die Investitio- Bei gleich bleibendem prozentualem Gesamtbeitrag nen im Nichtwohnungsbau expandierten allerdings (siehe vorherigen Abschnitt „Beiträge“) ergaben sich – deutlich stärker als im Vorjahr (+ 1,8 % nach 0,8 %). bezogen auf die Bruttolohnsumme für 2017 und die Angesichts der hohen Kapazitätsauslastung waren die Nachmeldungen für Vorjahre – in allen Verfahren Bei- Unternehmen bestrebt, ihre Kapazitäten auszuweiten tragsmeldungen in Höhe von insgesamt 2.209,5 Mio. und damit auch verstärkt in Wirtschaftsbauten zu EUR (Vorjahr 2.227,2 Mio. EUR). Das gesamte Beitrags- investieren (+ 1,5 % nach 0 % in 2016). volumen ist damit gegenüber dem Vorjahr um 17,7 Mio. EUR (0,8 %) gesunken. Wesentlicher Grund für die Reduktion des Beitragsvolumens ist die Stornierung der Mindestbeiträge für die Berufsbildung mit 91,7 Mio. EUR. Im Anschluss an die Beschlüsse des BAG vom 21.09.2016 zur Unwirksamkeit der Allgemeinverbind- licherklärungen des VTV hat SOKA-BAU zudem auf die Geltendmachung von Verzugszinsen in 2017 verzichtet. Im Vorjahr hatte die ULAK 34 Mio. EUR geltend gemacht. 6 . LAGEBERICHT
Die Abschreibungen und die Veränderungen der Wertberichtigungen ergaben zusammengefasst Forderungsausfälle in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 87,7 Mio. EUR). Zur Erklärung dieser Entwicklung wird auf die Erläuterungen zur Entwicklung der Beitrags- forderungen in der Ertragslage verwiesen. Unter Berücksichtigung von Eingängen aus abge- schriebenen Forderungen (sonstige Erträge) führte dies zu den Beiträgen gemäß der Gewinn- und Verlustrechnung in Höhe von 2.214,4 Mio. EUR (Vorjahr 2.175,8 Mio. EUR). Das entspricht einer Steigerung von 38,6 Mio. EUR (1,8 %). Die Aufwendungen für die Verfahren insgesamt (Erstat- tungen einschließlich Veränderungen der Rückstellungen) stiegen von 2.090,9 Mio. EUR um 143,4 Mio. EUR oder 6,9 % auf 2.234,3 Mio. EUR. Die Steigerung resultiert im Wesentlichen aus der Steigerung der Brutto- lohnsumme, den gestiegenen Auszubildendenzahlen und -vergütungen sowie einer höheren Abrufquote der Leistungen. Darin sind die Aufwendungen für Mindesturlaubsvergütungen in Höhe von 88,0 Mio. EUR (Vorjahr 80,8 Mio. EUR) enthalten. Konkret hat sich der Anteil infolge von Krankheit genauso wie im Vorjahr leicht von 54,3 Mio. EUR auf 57,0 Mio. EUR erhöht. Auch der Anteil wegen Bezugs von Saison-KuG stieg von 26,5 Mio. EUR im Vorjahr auf 31,0 Mio. EUR. Für das Jahresergebnis der ULAK und die Erfüllung ihrer tarifvertraglichen Aufgaben ist aber neben der konkreten Entwicklung der Branche und der einzelnen Verfahren auch die Dynamik im Bereich der Kapital- anlage maßgeblich. LAGEBERICHT . 7
BEITR AGS- UND LEISTUNGSRECHNUNG DER V ERFA H REN FÜR D IE ZEIT VOM 01 .01 . B I S 31 . 1 2 . 2017 URLAUB* BERUFSAUSBILDUNG** G E S A MT VERÄNDERUNG 2 017 2 01 6 2 017 2 01 6 2 017 2 01 6 Mio. EU R Mio. EU R Mio. EU R Mio. EU R Mio. EU R Mio. EU R Mio. EU R % Beiträge 1. Beitragssollstellungen 1.961,9 1.858,2 247,5 369,0 2.209,4 2.227,2 – 17,8 – 0,8 2. Verzugszinsen 0,0 29,2 0,0 4,8 0,0 34,0 – 34,0 – 100,0 3. Abschreibungen (–) – 122,9 – 61,0 – 21,7 – 11,1 – 144,6 – 72,1 – 72,5 100,6 4. Zuführung zu Wertberichtigungen (–) 79,5 11,3 64,8 – 26,9 144,3 – 15,6 159,9 – 1.025,0 5. Sonstige Erträge 5,1 2,0 0,6 0,3 5,7 2,3 3,4 147,8 1.923,6 1.839,7 291,2 336,1 2.214,8 2.175,8 39,0 1,8 Aufwendungen Verfahren 1. Erstattungen – 1.803,0 – 1.743,3 – 347,8 – 328,2 – 2.150,8 – 2.071,5 – 79,3 3,8 2. V erbrauch von Rückstellungen (–) 930,2 903,5 24,7 23,7 954,9 927,2 27,7 3,0 3. Auflösung von Rückstellungen (–) 48,8 58,7 0,3 0,8 49,1 59,5 – 10,4 – 17,5 4. Zuführung zu Rückstellungen – 1.031,3 – 981,0 – 26,0 – 22,5 – 1.057,3 – 1.003,5 – 53,8 5,4 5. Sonstige Aufwendungen – 27,1 – 2,2 – 3,5 – 0,4 – 30,6 – 2,6 – 28,0 1.076,9 – 1.882,4 – 1.764,3 – 352,3 – 326,6 – 2.234,7 – 2.090,9 – 143,8 6,9 Ergebnis der Verfahren 41,2 75,4 – 61,1 9,5 – 19,9 84,9 – 104,8 – 123,4 Betriebsergebnis – 46,1 – 23,5 – 4,9 – 3,3 – 51,0 – 26,8 – 24,2 90,3 Jahresergebnis – 4,9 51,9 – 66,0 6,2 – 70,9 58,1 – 129,0 – 222,0 * Im Verfahren Urlaub sind die Zahlen des Nassbaggerverfahrens enthalten: Beiträge 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR), Aufwendungen 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR) ** Nachtragsbuchungen aus den abgeschlossenen Verfahren (u. a. Lohnausgleich) sind in den Zahlen der Berufsausbildung enthalten 8 . LAGEBERICHT
Insgesamt setzt sich das Jahresergebnis aus dem Verfahrens- und Betriebsergebnis zusammen. Das Betriebsergebnis der ULAK ergibt sich aus den folgenden Positionen: einerseits den Zinsen und ähnlichen Erträgen sowie Erträgen aus sonstigen Leistungen und den sonstigen betrieblichen Erträgen, andererseits den Personalaufwendungen, Abschrei- bungen, Zinsaufwendungen sowie übrigen betrieb- lichen Aufwendungen. Es liegt mit – 51,0 Mio. EUR (Vorjahr – 26,8 Mio. EUR) unter dem für 2017 geplan- ten Niveau von – 46,3 Mio. EUR. Aus der Zusammenführung des Verfahrensergebnisses von – 19,9 Mio. EUR (Vorjahr 84,9 Mio. EUR) und dem vorgenannten Betriebsergebnis ergibt sich ein Gesamt ergebnis von – 70,9 Mio. EUR (Vorjahr Jahresüber- schuss in Höhe von 58,1 Mio. EUR). Das Jahresergebnis hat sich vor allem aufgrund der Rückzahlung des Mindestbeitrags für die Berufsbil- dung, des Ausbleibens der Verzugszinsen auf Beiträge und der gestiegenen Leistungen im Berufsbildungs- verfahren deutlich verschlechtert. LAGEBERICHT . 9
VERMÖGENSL AGE Die Entwicklung der Vermögenslage ergibt sich aus der nachfolgenden Darstellung: AKTIVSEITE 31 . 1 2 . 2017 31 . 1 2 . 201 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Anlagevermögen Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen 521,8 23,5 61,5 2,7 460,3 748,5 Umlaufvermögen Beitragsforderungen 360,0 16,2 377,8 16,9 – 17,8 – 4,7 Sonstige Vermögensgegenstände 61,9 2,8 65,0 2,9 – 3,1 – 4,8 Wertpapiere 1.190,8 53,7 1.583,1 70,7 – 392,3 – 24,8 Liquide Mittel 83,4 3,8 151,2 6,8 – 67,8 – 44,8 1.696,1 76,5 2.177,1 97,3 – 481,0 – 22,1 2.217,9 100,0 2.238,6 100,0 – 20,7 – 0,9 10 . LAGEBERICHT
PA S S I V S E I T E 31 . 1 2 . 2017 31 . 1 2 . 201 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Eigenkapital Risikorücklage 20,0 0,9 20,0 0,9 0,0 0,0 Rücklage für zukünftige tarifliche Verpflichtungen 128,4 5,8 199,3 8,9 – 70,9 – 35,6 148,4 6,7 219,3 9,8 – 70,9 – 32,3 Langfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Pensionsrückstellungen 135,8 6,1 122,8 5,5 13,0 10,6 Altersteilzeit- und Jubiläumsrückstellungen 4,5 0,2 4,8 0,2 – 0,3 – 6,3 Hinterlegungen zur Sicherung von Wertguthaben 4,8 0,2 4,7 0,2 0,1 2,1 145,1 6,5 132,3 5,9 12,8 9,7 Kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen Erstattungsverpflichtungen Rückstellungen für Erstattungen 1.268,0 57,2 1.214,2 54,3 53,8 4,4 Erstattungsverbindlichkeiten 546,9 24,7 569,0 25,4 – 22,1 – 3,9 1.814,9 81,9 1.783,2 79,7 31,7 1,8 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten Hinterlegungen zur Sicherung von Wertguthaben 56,6 2,5 53,2 2,3 3,4 6,4 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten und Rückstellungen 52,9 2,4 50,6 2,3 2,3 4,5 109,5 4,9 103,8 4,6 5,7 5,5 2.217,9 100,0 2.238,6 100,0 – 20,7 – 0,9 Im Berichtsjahr hat sich die Bilanzsumme von 2.238,6 Mio. EUR um 20,7 Mio. EUR auf 2.217,9 Mio. EUR reduziert. LAGEBERICHT . 11
Das Anlagevermögen erhöhte sich um 460,3 Mio. EUR. im Bau in Höhe von 14,5 Mio. EUR. Diese ergaben Dies resultiert in erster Linie aus einer Neueinschät- sich im Wesentlichen aus der Zahlung für das Objekt zung des Anlagehorizonts eines großen Teils der Liese-Meitner-Straße, Frankfurt am Main. Die Betriebs- Anleihen und Schuldverschreibungen dahingehend, und Geschäftsausstattung mit dem IT-Equipment dass diese Titel als Vermögensanlage bis zu ihrer reduzierte sich um 1,5 Mio. EUR. Der Wert des Grund- jeweiligen Fälligkeit gehalten werden. Sie belaufen stücksbestands sowie der Software reduzierte sich um sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 450,6 Mio. rund 3,3 Mio. EUR. EUR. Dazu erhöhten sich wie im Vorjahr die Anlagen D I E B E I T R A G S F O R D E R U N G E N E N T W I C K E LT E N S I C H W I E F O L G T: 31 . 1 2 . 2017 31 . 1 2 . 201 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Beitragsforderungen Inlandsverfahren Forderungen für Beiträge am 31.12. 444,4 554,7 – 110,3 – 19,9 Forderungen für Verzugszinsen und Kosten am 31.12. 38,4 81,4 – 43,0 – 52,9 482,8 636,1 – 153,3 – 24,1 Beitragsmeldungen, die in der Zeit vom 01.01. bis 31.01. des Folgejahres eingegangen sind 184,2 186,4 – 2,2 – 1,2 667,0 822,5 – 155,5 – 18,9 Wertberichtigungen – 307,1 – 444,8 137,7 31,0 Beitragsforderungen Verfahren 359,9 377,8 – 17,8 – 4,7 12 . LAGEBERICHT
Die Beitragsforderungen sanken insgesamt im Vergleich zum Vorjahr um 17,8 Mio. EUR bzw. 4,7 %. Dabei sind die für die Wertberichtigung maßgeblichen Forderungen bis zum 31.12.2017 um 153,3 Mio. EUR gesunken. Nachfolgend eine Darstellung der sonstigen Vermögensgegenstände: 31 . 1 2 . 2017 31 . 1 2 . 201 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Forderungen aus Zinsen von Wertpapieren und Einlagen bei Kreditinstituten 13,8 14,7 – 0,9 – 6,1 Forderungen an die UKB aus Erstattungen für Urlaub 41,4 39,6 1,8 4,5 Übrige Posten 6,7 10,7 – 4,0 – 37,4 61,9 65,0 – 3,1 – 4,8 Die Reduktion bei den „übrigen Posten“ basiert auf einer erreichen. Der Aspekt hoher Liquiditätsanforderungen bei Reduzierung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten um der ULAK ist dabei zu beachten. Die Kapitalanlagestrategie der 4,4 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. ULAK ist im Abschnitt „Investitionen“ näher beschrieben. Dem Master-Fonds wurden zusätzliche Mittel in Höhe von Die Wertpapiere des Umlaufvermögens und liquiden Mittel 210,5 Mio. EUR zugeführt. sanken um 460,1 Mio. EUR (Vorjahr + 43,1 Mio. EUR) bzw. 26,5 %. Dies ergibt sich vorwiegend aus der oben erwähnten Die Erhöhung der Kapitalanlagen hing u. a. mit dem weiteren Neueinschätzung des Anlagehorizonts eines großen Teils Wachstum der Bauwirtschaft zusammen. In diesem der Anleihen und Schuldverschreibungen, die nunmehr unter wirtschaftlichen Umfeld blieben die Auszahlungen für die den Wertpapieren des Anlagevermögens ausgewiesen werden. Erstattung von Urlaubsvergütungen leicht hinter den Beitragseinnahmen zurück. Dies ist auch aus der Kapitalfluss- Die ULAK wendet bei der Anlage ihres Vermögens die Vor- rechnung ersichtlich. In der Wertpapierbestandserhöhung schriften an, die für Versicherungsunternehmen maßgeblich sind Zuschreibungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Vorjahr sind, um unter Einhaltung der Risikotragfähigkeit eine mög- 0,9 Mio. EUR) enthalten. Dem gegenüber stehen Abschrei- lichst hohe Sicherheit und Rentabilität der Kapitalanlagen bungen in Höhe von 3,8 Mio. EUR (Vorjahr 3,4 Mio. EUR) jeweils unter Wahrung angemessener Mischung und Streuung zu zum Bilanzstichtag. LAGEBERICHT . 13
Die unter dem Begriff Kapitalanlagen zusammengefassten Positionen Grundstücke, Anlagen im Bau, Finanzanlagen, Wertpapiere und flüssige Mittel veränderten sich im Berichtsjahr wie folgt: 31 . 1 2 . 2017 31 . 1 2 . 201 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR % Mio. EUR % Mio. EUR % Grundstücke, Anlagen im Bau 58,4 3,3 45,2 2,5 13,2 29,2 Finanzanlagen 450,6 25,3 0,0 0,0 450,6 Anlagevermögen 509,0 28,5 45,2 2,5 463,8 1.026,1 Aktien, Investmentanteile und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 584,3 32,8 373,8 21,0 210,5 56,3 Inhaberschuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere 350,6 19,7 942,2 53,0 – 591,6 – 62,8 Namensschuldverschreibungen 100,5 5,6 110,5 6,2 – 10,0 – 9,0 Schuldscheinforderungen und Darlehen 155,5 8,7 156,6 8,8 – 1,1 – 0,7 Wertpapiere im UV 1.190,9 66,8 1.583,1 89,0 – 392,2 – 24,8 Einlagen bei Kreditinstituten 10,0 0,6 30,0 1,7 – 20,0 – 66,7 Sonstige Bankguthaben und Kassenbestand 73,3 4,1 121,3 6,8 – 48,0 – 39,6 Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 83,3 4,7 151,3 8,5 – 68,0 – 44,9 Wertpapiere und flüssige Mittel 1.274,2 71,5 1.734,4 97,5 – 460,2 – 26,5 Kapitalanlagen 1.783,2 100,0 1.779,6 100,0 3,6 0,2 Das Eigenkapital hat sich um den Jahresfehlbetrag in Höhe Anteil mit Laufzeiten bis zu einem Jahr um 3,4 Mio. EUR auf von 70,9 Mio. EUR (Vorjahr Jahresüberschuss 58,1 Mio. EUR) 56,6 Mio. EUR zunahm. Der Rückgang der Verpflichtungen für reduziert. Der Betrag wurde satzungsgemäß der Rücklage für SIKOplan ist mit dem Auslaufen der Altersteilzeitvereinba- zukünftige tarifliche Verpflichtungen entnommen. rungen in der Bauwirtschaft zu begründen. Zum 31.12.2017 bestanden Wertguthaben aus der Altersteilzeit (SIKOplan) in Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich um 13,0 Mio. EUR Höhe von 3,9 Mio. EUR (Vorjahr 5,3 Mio. EUR). Die Guthaben auf 135,8 Mio. EUR. Davon betrugen die Zinsaufwendungen für SIKOplan sind über die Folgejahre verteilt bis zum Jahr 12,3 Mio. EUR, die Anpassung aufgrund des Bilanzrechtsmo- 2020 zurückzuzahlen. Die Wertguthaben für SIKOflex belaufen dernisierungsgesetzes (BilMoG) 0,3 Mio. EUR und ein Über- sich zum Stichtag auf 52,9 Mio. EUR (Vorjahr 48,2 Mio. EUR). trag durch Mitarbeiterwechsel von der ZVK 0,2 Mio. EUR. Der Dienstzeitaufwand verringerte sich um 0,2 Mio. EUR. Die Erstattungsverpflichtungen haben insgesamt um 31,7 Mio. EUR (1,8 %) zugenommen. Dabei stiegen die Rück- Die Verpflichtungen aus der Absicherung von Wertguthaben stellungen für Erstattungen, also für noch nicht genommenen aus der Arbeitszeitflexibilisierung (SIKOflex) und Altersteilzeit Urlaub, um 53,8 Mio. EUR. Im Gegenzug sanken die Erstat- (SIKOplan) erhöhten sich um 3,5 Mio. EUR auf 61,4 Mio. EUR, tungsverbindlichkeiten, also aus genommenem, aber noch wobei der langfristige Anteil mit Laufzeiten über einem Jahr nicht beglichenem Urlaub, um 22,1 Mio. EUR. um 0,1 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR stieg und der kurzfristige 14 . LAGEBERICHT
Die Erstattungsverbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt: 31 . 1 2 . 2017 31 . 1 2 . 201 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Verbindlichkeiten an inländische Arbeitgeber für Urlaub und Ausbildungsvergütungen am 31.12. 282,1 267,6 14,5 5,4 Erstattungsmeldungen, die in der Zeit 01.01. – 31.01. des Folgejahres eingegangen sind 256,6 294,1 – 37,5 – 12,8 538,7 561,7 – 23,0 – 4,1 (Davon im SPA-Verfahren) 135,5 137,0 – 1,6 – 1,2 Kostenerstattungsverpflichtungen an überbetriebliche Ausbildungsstätten 8,1 7,2 0,9 12,8 Übrige Erstattungsverpflichtungen 0,1 0,1 0,0 36,9 546,9 569,0 – 22,0 – 3,9 Die gebuchten Erstattungsanträge werden im laufenden aber im Dezember, zusammen. Dabei ist zu berücksichtigen, Betrieb sofort an die Betriebe ausgezahlt. Die relativ große dass mit den tariflichen Lohnerhöhungen die Urlaubsvergütun- Höhe der Erstattungsverbindlichkeiten zum jeweiligen Stichtag gen und damit die Erstattungsverbindlichkeiten anwachsen, aber entsteht aus Zahlungsverpflichtungen der bis Ende Januar durch den reduzierten Beitragssatz und die damit einherge- des Folgejahres eingehenden Meldungen für das zurückliegende hende Reduktion des zusätzlichen Urlaubsgelds die Ansprüche Geschäftsjahr sowie aus den im Spitzenausgleichsverfahren auch wiederum sinken. (SPA-Verfahren) gebuchten Erstattungsverbindlichkeiten, die erst am Ende des jeweiligen SPA-Intervalls, also im folgenden Geschäftsjahr, mit Beitragsforderungen verrechnet werden. Des Weiteren sind Erstattungen enthalten, die aufgrund von tariflichen Regelungen noch nicht ausgezahlt werden konnten. Diese sind von rund 75,3 Mio. EUR im Vorjahr auf rund 75,9 Mio. EUR zum 31.12.2017 leicht gestiegen. Die Abnahme bei den Erstattungsverbindlichkeiten hängt demzufolge im Wesentlichen mit einem geringeren Abrechnungsvolumen im Spitzenausgleichsverfahren und dem Urlaubsverhalten der gewerblichen Arbeitnehmer im Verlauf des Jahres, besonders LAGEBERICHT . 15
FINANZL AGE Einen Überblick über die Herkunft und Verwendung finanzieller Mittel gibt die folgende Kapitalflussrechnung, die die Zahlungsmittelflüsse nach der indirekten Methode darstellt. 2 017 2 01 6 Mio. EUR Mio. EUR 1. Periodenergebnis – 70,9 58,1 2. Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) auf Gegenstände des 7,6 8,0 Anlagevermögens 3. Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) auf Wertpapiere 3,0 2,4 4. Zunahme (+)/Abnahme (–) der langfristigen Rückstellungen und 11,9 – 3,0 Verpflichtungen 5. Gewinn (–)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des – 6,9 – 5,9 Anlagevermögens und Wertpapieren 6. Zunahme (–)/Abnahme (+) der Beitragsforderungen sowie anderer 20,9 4,5 Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 7. Zunahme (+)/Abnahme (–) der Erstattungsverpflichtungen sowie 38,3 – 7,8 anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind 8. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe aus 1. bis 7.) 3,9 56,3 9. Einzahlungen aus dem Abgang von Wertpapieren 311,3 222,5 10. Auszahlungen aus dem Erwerb von Wertpapieren – 365,7 – 340,0 11. Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen 0,0 0,0 12. Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen – 17,3 – 16,7 Vermögensgegenständen und Sachanlagen 13. Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 9. bis 12.) – 71,7 – 134,2 14. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds – 67,8 – 77,9 (Summe der Zeilen 8. und 13.) 15. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 151,1 229,0 16. Finanzmittelfonds am Ende der Periode 83,3 151,1 Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode Zahlungsmittel 73,3 121,1 Zahlungsmitteläquivalente (kurzfristige Bankeinlagen) 10,0 30,0 83,3 151,1 16 . LAGEBERICHT
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist von von Versicherungsunternehmen dem Cashflow aus 56,3 Mio. EUR auf 3,9 Mio. EUR gesunken. Wesentliche laufender Geschäftstätigkeit und nicht der Investitions- Veränderungen waren ein niedrigeres Perioden- tätigkeit zugeordnet. Die Reduktion des Cashflows aus ergebnis, sowie erhöhte langfristige Verpflichtungen der Investitionstätigkeit um 63 Mio. EUR von sowie gesunkene Beitragsforderungen. Entsprechend – 134,2 Mio. EUR im Vorjahr auf – 71,7 Mio. EUR in unserer Ergebnisaufteilung in Verfahrens- und 2017 zeigt eine nach wie vor aktive Reinvestitionspolitik Betriebsergebnis setzt sich auch der Cashflow aus im Bereich der Wertpapiere. Darüber hinaus wurden laufender Geschäftstätigkeit aus einem Anteil Verfahren wie im Vorjahr rund 17 Mio. EUR in Sachanlagen und (48,9 Mio. EUR, Vorjahr 77,4 Mio. EUR) und einem Software investiert. Der Finanzmittelfonds veränderte Anteil Betrieb (– 45,5 Mio. EUR, Vorjahr – 21,1 Mio. EUR) sich dadurch von 151,1 Mio. EUR um – 67,8 Mio. EUR zusammen. auf 83,3 Mio. EUR. Weiterhin ist anzumerken, dass die Einzahlungen Die ULAK verfügt zum Bilanzstichtag über ausrei- von Gewinnen aus Wertpapierverkäufen in Höhe chende Liquiditätsreserven, um ihre tarifvertraglichen von 7,0 Mio. EUR (Vorjahr 5,9 Mio. EUR) in dieser Leistungen erfüllen zu können. Kapitalflussrechnung methodisch bedingt im Cash- flow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen werden. Die Zahlungen zu den laufenden Erträgen und Aufwendungen aus den Kapitalanlagen sind bei der ULAK in Anlehnung an die Kapitalflussrechnung LAGEBERICHT . 17
ERTR AGSL AGE 2 017 2 01 6 VER ÄNDERUNG Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Bruttolohnsumme (ohne Berlin) 15.870,7 15.158,6 712,1 4,7 Bruttolohnsumme (ohne Berlin und Bayern) 12.591,0 12.045,6 545,4 4,5 AUSWIRKUNG DER VER ÄNDERUNG AUF DAS JAHRESERGEBNIS Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Beiträge Urlaub* 1.923,6 1.839,7 83,9 4,6 Beiträge Berufsausbildung 291,3 336,1 – 44,8 – 13,3 Beiträge gesamt 2.214,9 2.175,8 39,1 1,8 Aufwendungen Urlaub* – 1.882,5 – 1.764,3 – 118,2 – 6,7 Aufwendungen Berufsausbildung – 352,3 – 326,6 – 25,7 – 7,9 Aufwendungen Verfahren gesamt – 2.234,8 – 2.090,9 – 143,9 – 6,9 Ergebnis der Verfahren – 19,9 84,9 – 104,8 – 123,4 Zinsen und ähnliche Erträge 38,5 44,9 – 6,4 – 14,3 Abschreibungen auf Wertpapiere – 3,8 – 3,3 – 0,5 – 15,2 Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 13,0 – 3,0 – 10,0 – 333,3 Erträge aus dem Immobilienbereich 3,2 3,2 0,0 0,0 Übrige betriebliche Erträge 14,0 15,6 – 1,6 – 10,3 Personalaufwand – 53,4 – 49,0 – 4,4 – 9,0 Abschreibungen auf Anlagevermögen – 7,6 – 8,1 0,5 6,2 Sonstige betriebliche Aufwendungen** – 29,0 – 27,1 – 1,9 – 7,0 Betriebsergebnis – 51,1 – 26,8 – 24,3 – 90,7 Jahresüberschuss/-fehlbetrag – 71,0 58,1 – 129,1 – 222,2 Einstellung in (–)/Entnahme aus Gewinnrücklagen 71,0 – 58,1 Bilanzergebnis 0 0 * Im Verfahren Urlaub sind die Zahlen des Nassbaggerverfahrens enthalten: Beiträge 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR), Aufwendungen 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR) ** Einschließlich außerordentlicher Posten in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) sowie Steuern in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR) 18 . LAGEBERICHT
Die Bruttolohnsumme (ohne Berlin) hat sich aufgrund Das Verfahrensergebnis betrug somit insgesamt der weiterhin guten Baukonjunktur um 712,1 Mio. EUR – 19,9 Mio. EUR (Vorjahr 84,9 Mio. EUR). bzw. 4,7 % erhöht und stieg stärker als prognostiziert. Innerhalb des Finanzergebnisses mit 21,7 Mio. EUR Die Veränderung der Beiträge in Höhe von 38,6 Mio. EUR (Vorjahr 38,6 Mio. EUR) gab es nachfolgend (1,8 %) resultiert aus stark gesunkenen Wertberichti- beschriebene Veränderungen. gungen. Hier wirken sich einerseits die Rückabwicklung des Mindestbeitrags Berufsbildung und damit ein Die Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von deutlich gesunkener Forderungsbestand, aber 38,5 Mio. EUR (Vorjahr 44,9 Mio. EUR) reduzierten auch die Anpassung des Ansatzes für die pauschale sich um 6,4 Mio. EUR. Wertberichtigung aus. Dies überkompensiert sowohl die gesunkenen Beitragssollstellungen als Die Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren auch die gesunkenen Erträge aus Verzugszinsen und betrugen 7,0 Mio. EUR gegenüber 5,9 Mio. EUR im die gestiegenen Abschreibungen. Vorjahr. Die Zuschreibungen betrugen 0,7 Mio. EUR (Vorjahr 0,9 Mio. EUR). Die Abschreibungen Gleichzeitig steigen die Aufwendungen für die Verfahren auf Wertpapiere betrugen 3,8 Mio. EUR (Vorjahr um 143,3 Mio. EUR (6,9 %). Dies ergibt sich aus der 3,3 Mio. EUR). Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen gesteigerten Bruttolohnsumme und den gestiegenen beinhalten die Aufgelder beim Kauf von Namens- Leistungen für die Berufsbildung. Die Aufwendungen papieren in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR), für die Mindesturlaubsvergütung bewegten sich mit Zinszuführungen zu Rückstellungen in Höhe von 88,0 Mio. EUR gegenüber 80,8 Mio. EUR in 2016 auf 12,4 Mio. EUR (Vorjahr 2,4 Mio. EUR und im Jahr 2015 höherem Niveau. Die Ansprüche erhöhten sich 17,7 Mio. EUR) und Zinsgutschriften auf Sicherungs- gegenüber 2016 für beide Auslöser, Krankheit und konten in Höhe von 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR). Saison-Kurzarbeit. Die Rückstellung für Ansprüche aus Mindestbeitragsklagen steigt mit den höheren Die Zinszuführungen zu Rückstellungen stiegen dieses Ansprüchen auf 45 Mio. EUR. Jahr deutlich über das Niveau des Vorjahres. Dies war die Folge der Verlängerung des Zeitraums für die Im Urlaubsverfahren ergab sich ein Beitragsüberhang Durchschnittsbildung der Abzinsungssätze von sieben in Höhe von 41,2 Mio. EUR. Im Vorjahr wurde ein Bei- auf zehn Jahre, die bei der Bilanzierung seit 2016 tragsüberhang in Höhe von 75,4 Mio. EUR festgestellt. anzuwenden ist. Dieser Effekt war aber einmalig und die Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes führten ab 2017 Die Erhöhung der Aufwendungen im Verfahren Berufs- wieder zu höheren Zinszuführungen. Die Verzinsung ausbildung im Berichtsjahr um 19,6 Mio. EUR (6,0 %) der Sicherungskonten ist insgesamt konstant geblieben, wurde im Wesentlichen durch tarifliche Erhöhungen wobei – aufgrund zurückgehender Hinterlegungs- der Leistungen sowie die deutlich gestiegene Anzahl an beträge – bei SIKOplan weniger Zinsen, bei SIKOflex Auszubildenden im Baugewerbe verursacht. Auszu- aber für größere Hinterlegungsbestände mehr Zinsen bildende werden seit dem 01.01.2016 in die Tarifrente gutzuschreiben waren. Bau einbezogen. Der tarifvertraglich festgelegte Beitrag für die Auszubildenden wird durch die Berufsbildungs- Statt des klassisch betriebswirtschaftlich geprägten abgabe finanziert. In 2017 erreichte dieser eine Gesamt- Finanzergebnisses, das aus den Positionen der höhe von rund 9 Mio. EUR gegenüber 7 Mio. EUR im Gewinn- und Verlustrechnung der ULAK nach dem Vorjahr. Wegen der Rückzahlung der Mindestbeiträge Gesamtkostenverfahren ermittelt werden kann, ist das und der fehlenden Erträge aus Verzugszinsen Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen, das die sanken im laufenden Jahr die Beiträge von 336,1 Mio. EUR Finanzanlagen und die Immobilienbestände beinhaltet, auf 291,3 Mio. EUR. Insgesamt ergibt sich eine eine wichtige Kennzahl für das Unternehmen. Unterdeckung im Berufsbildungsverfahren von 61,1 Mio. EUR gegenüber einem Überschuss von 9,5 Mio. EUR im Vorjahr. LAGEBERICHT . 19
Die durchschnittliche Bruttoverzinsung aus den laufen- Mit den vorgenannten Veränderungen im Finanzergebnis den Erträgen sämtlicher Kapitalanlagen (Finanzanlagen und in den betrieblichen Erträgen und Aufwendungen und Immobilien) betrug 2,05 % (Vorjahr 2,54 %). war das Betriebsergebnis mit – 51,0 Mio. EUR um 24,2 Mio. EUR deutlich geringer als im Vorjahr. Die Nettoverzinsung nach Zuschreibungen, Abschrei- bungen, Kursgewinnen, Gewinnen aus Anlagen- Aus der Zusammenführung des Ergebnisses aus den abgängen und anteiligen Verwaltungskosten ohne Verfahren in Höhe von – 19,9 Mio. EUR und des Be- die Einbeziehung der Zinsaufwendungen für die triebsergebnisses in Höhe von – 51,0 Mio. EUR resultierte Sicherungskonten und verwaltungstechnischen Rück- ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 70,9 Mio. EUR (Vorjahr stellungen, bezogen auf den durchschnittlichen Jahresüberschuss 58,1 Mio. EUR), der der Rücklage für Kapitalanlagebestand, betrug bei einem Nettoergebnis zukünftige tarifliche Verpflichtungen entnommen wurde. von rund 36 Mio. EUR (Vorjahr 42 Mio. EUR) 2,15 % (Vorjahr 2,57 %). VERGLEICH ZUR VOR JAHRESPROGNOSE Die übrigen betrieblichen Erträge setzten sich im Die Annahme zur Bruttolohnsummensteigerung von Wesentlichen aus Kostenerstattungen der ZVK, der 3 % wurde für das gesamte Bundesgebiet mit 4,75 % UKB und der Sozialkasse des Berliner Baugewerbes übertroffen. Die Prognoseannahmen zur Mindestur- in Höhe von 10,8 Mio. EUR (Vorjahr 9,8 Mio. EUR), laubsvergütung haben die realen Werte leicht unter- Erträgen aus IT-Leistungen in Höhe von 1,5 Mio. EUR schätzt. Beim Betriebsergebnis ergab sich eine leichte (Vorjahr 1,6 Mio. EUR), Entgelten für die Führung von Reduktion gegenüber der Erwartung durch die Sicherungskonten und sonstigen Erträgen in Höhe von Verschiebungen von Personal von der ZVK zur ULAK 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR) zusammen. Perioden- im Zuge eines Reorganisationsprogramms. Der fremde Erträge aus dem Abgang von Betriebs- und Verzicht auf die Verzugszinsen beeinflusste das Geschäftsausstattung oder der Auflösung von anderen Ergebnis gegenüber der Erwartung weiter negativ. sonstigen Rückstellungen entstanden in Höhe von 0,7 Mio. EUR. Damit ergibt sich für das Urlaubsverfahren ein leicht geringeres Gesamtergebnis als prognostiziert. Für das Die Personalaufwendungen sind mit 53,4 Mio. EUR Berufsbildungsverfahren erwies sich als maßgebliche gestiegen (Vorjahr 49,0 Mio. EUR). Die in Vollzeitkapazitä- Abweichung zur Planung die Rückzahlung des verein- ten (VZK) umgerechneten aktiven Arbeitsverhältnisse nahmten und der Wegfall des in 2017 fälligen Min- der Angestellten, die der ULAK kostenrechnerisch aus destbeitrages. Hiermit realisiert sich das Ergebnis im den anteiligen Mehrfacharbeitsverhältnissen bei Verfahren Berufsbildung deutlich geringer als erwartet. SOKA-BAU zugeordnet waren, betrugen im Dezember 2017 rund 644 VZK (Vorjahr rund 644 VZK). Im laufen- den Jahr wurden 1,6 Mio. EUR weniger als im Vorjahr für Abfindungen gezahlt. Dem entgegen gab es zusätzliche Aufwände für die Bildung von Rückstellungen, 1,5 Mio. EUR für Pensionsverpflichtungen und 0,9 Mio. EUR für Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen. Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen haben sich leicht auf 8,1 Mio. EUR erhöht. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen befinden sich mit 28,8 Mio. EUR auf dem Niveau der Vorjahre, 2014 bis 2016 zwischen 26,9 Mio. EUR und 29,2 Mio. EUR. Hiervon entfallen über 75 % auf die Bereiche Beratungs- leistungen, Geschäftsräume, Ausstattung sowie Porto und Versand. 20 . LAGEBERICHT
MITARBEITER mit pflegebedürftigen Angehörigen. Ergänzt wird dies um ein systematisches, auf Nachhaltigkeit ausgerichte- Im Jahresdurchschnitt waren bei der ULAK 729 Ange- tes betriebliches Gesundheitsmanagement. stellte und Aushilfen (Vorjahr 720) sowie 13 (Vorjahr 12) Auszubildende beschäftigt. Dies spiegelt sich auch in verschiedenen Zertifikaten wider, die SOKA-BAU zuletzt verliehen wurden. So Diese Zahlen repräsentieren die Stammarbeitsverhält- gehört das Unternehmen seit dem 31.08.2014 zu den nisse bei der ULAK. Mit Mitarbeitern, die für die ULAK und Zertifikatsträgern der berufundfamilie Service GmbH die ZVK in zentralen Bereichen, wie z. B. Kundenservice I und wurde am 31.08.2017 für eine familienbewusste und II, Informationstechnologie, Personal und Rech- Personalpolitik reauditiert. nungswesen, tätig sind, haben beide Unternehmen Mehrfacharbeitsverträge abgeschlossen. Die Bezüge der Mitarbeiter werden entsprechend ihrem jeweiligen Tätigkeitsanteil von der ULAK und der ZVK getragen. Von den in Vollzeitkapazitäten (VZK) umgerechneten aktiven Arbeitsverhältnissen der Angestellten bei der ULAK und der ZVK von 1.020 VZK im Dezember 2017 (Vorjahr 1024 VZK) waren der ULAK 63,1 %, also 644 VZK (Vorjahr 62,9 %, 644 VZK), zugeordnet. Von den Beschäftigten waren unverändert rund 57 % weiblich und 43 % männlich. Die Nachwuchsförderung hat für SOKA-BAU einen hohen Stellenwert. Im Berichtsjahr bildete SOKA-BAU Kaufleute für Büromanagement, Immobilienkaufleute, Rechtsanwaltsfachangestellte, Fachinformatiker, Service- fachkräfte für Dialogmarketing sowie Kaufleute für Versicherungen und Finanzen (Letztere im Rahmen des ausbildungsintegrierten Studiums Bachelor of Science Versicherungs- und Finanzwirtschaft) aus. Neben dem breiten Berufsausbildungsangebot, dem Angebot berufsintegrierter Studiengänge und verschiedener Praktika existiert ein Nachwuchsförderungsprogramm, das internen Talenten die Möglichkeit bietet, die eigenen Kompetenzen im Hinblick auf die angestrebte Karriere auf- und auszubauen. SOKA-BAU begegnet damit dem demografischen Wandel durch die Sicherung von Know-how aus den eigenen Reihen. Die Mitarbeiter werden mit verschiedenen Angeboten unterstützt, Beruf und Privatleben zu vereinbaren sowie sich gesund zu erhalten und damit die eigene Arbeitskraft zu bewahren. Hierzu zählen u. a. flexible Arbeitszeitregelungen, das Angebot einer Betriebs- kindertagesstätte und eines Eltern-Kind-Raums auf dem Firmengelände sowie verschiedenste Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten für Mitarbeiter LAGEBERICHT . 21
INVESTITIONEN Die im Bau befindliche Projektentwicklung in Frankfurt am Main, welche die Errichtung von 135 Wohneinheiten Die Investmententscheidungen bei der ULAK folgen zum Ziel hat, wird voraussichtlich bis Anfang 2018 einer Kapitalanlagestrategie, wobei Teilstrategien fertiggestellt sein. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die Kapitalanlagen und die Immobilien bestehen. beträgt 52,1 Mio. EUR. Die ULAK wendet bei der Anlage ihres Vermögens die Vorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG) Zur Diversifizierung des Immobilienportfolios sowie sowie die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleis- zur Stabilisierung der laufenden Rendite während der tungsaufsicht (BaFin) erlassene Verordnung zur Anlage schrittweisen Neuausrichtung des Immobilienportfo- des gebundenen Vermögens von Versicherungsun- lios und zur Wahrnehmung von anderen Renditechancen ternehmen einschließlich der Hinweise, soweit es ihr wurden beginnend 2014 auch indirekte Immobilienin- Charakter als Sicherungskasse erlaubt, entsprechend vestments mandatiert. Derzeit umfassen die indirek- an. Die Vorschriften dienen als verbindlicher aufsichts- ten Investments in Immobilien vier Fonds mit einer rechtlicher Rahmen für die internen Anlagerichtlinien Gesamtinvestitionszusage von 40 Mio. EUR. Die 2015 der ULAK, die zum Ziel haben, unter Einhaltung der begonnene Implementierung von Unternehmensbe- Risikotragfähigkeit eine möglichst hohe Sicherheit und teiligungen in der Gesamtkapitalanlage wurde 2017 Rentabilität bei angemessener Mischung und Streuung fortgesetzt. Diese Investitionen verfolgen neben einer zu erreichen. Dabei ist der Aspekt hoher Liquiditätsan- assetklassenspezifischen Diversifikation im Gesamt- forderungen bei der ULAK zu beachten. Die Entwick- portfolio das Ziel, den Gesamtertrag zu stabilisieren. lung und die Zusammensetzung der Kapitalanlagen sind in den Aufstellungen zur Vermögenslage und im Anhang dargestellt. Die im Jahr 2012 beschlossene Immobilienstrategie beinhaltet eine Neuausrichtung des Immobilienport- folios der ULAK innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren. Die Immobilien leisten im Rahmen der Kapital- anlagestrategie der ULAK einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Ziele dieser Strategie. Die Bewirtschaf- tung des Immobilienvermögens erfolgt zukunfts- orientiert und gewährleistet mit einem Immobilien- management, das grundsätzlich auf Bestandserhal- tung und eine nachhaltige Nutzung durch kontinu- ierliche Aufrechterhaltung oder Verbesserung des baulichen Zustands ausgerichtet ist, langfristige und nachhaltige Renditen. Unter Berücksichtigung der Lauf- zeitstruktur der Passivseite der ULAK soll innerhalb des vorgenannten Zeitraums ein Investitionsvolumen von bis zu 115 Mio. EUR auf das Immobilienportfolio verteilt werden. Schwerpunkt der Neuinvestitionen in einer Größen- ordnung von 75 Mio. EUR ist vorzugsweise der Neubau von Wohnimmobilien ausschließlich an ausgewählten attraktiven Standorten im Inland. Dabei wird bei der Ausschreibung und anschließenden Errichtung von Neubauten konsequent darauf geachtet, dass Bau- beteiligte die tarifvertraglichen Vorschriften der Bauwirtschaft einhalten. 22 . LAGEBERICHT
KENNZAHLEN Nachfolgend werden wichtige Kennzahlen in einer Mehrjahresübersicht tabellarisch dargestellt. Soweit die Kennzahlen nicht aus der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ersichtlich sind, werden sie unterhalb der Tabelle erläutert. 2 017 2 01 6 2 015 2 01 4 2 01 3 VERMÖGENSL AGE Beitragsforderungen in Mio. EUR 360,0 377,8 389,7 352,1 356,3 Intensität der Beitragsforderungen1) in % 16,2 16,9 17,8 17,0 17,9 Wertpapiere und liquide Mittel in Mio. EUR 1.274 1.734 1.691 1.621 1.545 Intensität der Finanzanlagen 1) in % 57,5 77,5 77,2 78,2 77,6 Bilanzsumme in Mio. EUR 2.218 2.239 2.191 2.074 1.990 FINANZL AGE Eigenkapitalquote1) in % 6,7 9,8 7,4 5,7 5,5 Fremdkapitalquote1) in % 93,3 90,2 92,6 94,3 94,5 Erstattungsverpflichtungen in Mio. EUR 1.815 1.783 1.800 1.734 1.655 Sicherungskonten in Mio. EUR 61 58 57 65 76 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit in Mio. EUR 4 56 78 76 24 Darin: Cashflow aus den Verfahren 2) in Mio. EUR 49 – 118 103 107 35 ERTR AGSL AGE Beiträge in Mio. EUR 2.214 2.176 2.193 2.091 1.926 Verfahrensergebnis in Mio. EUR – 19,9 84,9 79,6 32,5 – 38,9 Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen 3) in Mio. EUR 36 42 46 55 51 Verzinsung der Kapitalanlagen Durchschnittsverzinsung brutto3) in % 2,1 2,5 2,5 2,7 3,1 Durchschnittsverzinsung netto3) in % 2,2 2,6 3,0 3,7 3,5 Betriebsergebnis in Mio. EUR – 51,1 – 26,8 – 36,2 – 23,7 – 17,3 Jahresüberschuss (-fehlbetrag) in Mio. EUR – 71,0 58,1 43,4 8,8 – 56,2 SONSTIGE KENNZAHLEN Personalaufwand (bereinigt um einmalige Effekte) in Mio. EUR 53 49 47 47 43 Personalkostenquote 4) in % 2,4 2,3 2,1 2,2 2,2 Vollzeitkapazitäten (VZK) am Jahresende 5) VZK SOKA-BAU Anzahl 1.034 1.024 997 1.002 947 VZK Angestellte SOKA-BAU6) Anzahl 966 954 932 932 882 VZK Angestellte ULAK7) Anzahl 623 599 603 598 562 VZK Angestellte ULAK in % 64,5 62,8 64,7 64,1 63,7 Bruttolohnsummen Inlandsverfahren (ohne Berlin) in Mio. EUR 15.871 15.159 14.594 14.311 13.494 Veränderung zum Vorjahr in % 4,7 3,9 2,0 6,1 2,4 Entsendeverfahren in Mio. EUR 701 641 600 610 520 Veränderung zum Vorjahr in % 9,4 6,8 – 1,6 17,3 6,3 1) In Prozent von der Bilanzsumme 2) Der Cashflow aus den Verfahren wird direkt aus den täglichen Kapitalflüssen ermittelt und ist Teil des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, der nach der indirekten Methode ermittelt wird 3) Siehe Erläuterungen zur Ertragslage 4) In Prozent von den Beiträgen 5) Aktive Arbeitsverhältnisse, umgerechnet in Vollzeitkapazitäten 6) VZK ohne Hausmeister, ohne Auszubildende 7) VZK-Anteile der ULAK nach Auswertung der Mehrfacharbeitsverhältnisse LAGEBERICHT . 23
G E S A M TA U S S A G E Z U R W I R T S C H A F T L I C H E N L A G E tert: Die Zinsen am Rentenmarkt haben sich seit Jah- resbeginn für lange Laufzeiten bereits deutlich erhöht, Das fortgesetzte Wachstum der Bauwirtschaft und womit ein Anstieg der Zinsen für Hypothekenkredite die daraus folgende Bruttolohnsummensteigerung bereits vorgezeichnet ist. Die Industrieunternehmen stärken weiter die Grundlage der ULAK. Die Rückzah- dürften dagegen vorerst weiter bestrebt sein, ihre lung der Mindestbeiträge für die Berufsbildung sowie Kapazitäten auszuweiten, und damit auch verstärkt in die Ausfälle bei den Verzugszinsen haben als einmalige Wirtschaftsbauten investieren. Die öffentlichen Inves- Sondereffekte das Ergebnis im laufenden Jahr stark titionen profitieren nach wie vor vom Investitionshoch- belastet. Weiterhin sind die bruttolohnsummenunab- lauf des Bundes. Es wird insgesamt mit einem weiteren hängigen Leistungen für die Berufsbildung aufgrund leichten Anstieg der Beschäftigung gerechnet. der tariflichen Vergütungsanpassung und deutlich gestiegener Auszubildendenzahlen spürbar gestiegen. Die ULAK rechnet deshalb mit einer leicht steigenden Ebenfalls sind die bruttolohnsummenunabhängigen Bruttolohnsumme und verwendet in den Prognose- Leistungen der Mindesturlaubsvergütung gestiegen. rechnungen einen Steigerungssatz von 3 %. Gleichwohl verfügt die ULAK zum Bilanzstichtag über ausreichende Liquiditätsreserven, um ihre tarifvertragli- Der Beitrag für die von der ULAK durchzuführenden chen Leistungen erfüllen zu können. Sozialkassenverfahren bleibt im Jahr 2018 auf 16,6 % der Bruttolohnsumme. Im Urlaubsverfahren werden Für das Jahr 2018 ist wegen der Erhöhung des zusätz- 14,5 % (Vorjahr 14,5 %) und im Berufsausbildungs- lichen Urlaubsgeldes von 20 % auf 25 % ohne parallele verfahren 2,1 % (Vorjahr 2,1 %) der Bruttolohnsumme Anhebung des Beitragssatzes für das Urlaubsverfahren eingezogen. Demgegenüber steigt der Anspruchssatz im wiederum von einem dem aktuellen Jahr vergleichba- Urlaubsverfahren auf 14,25 %. ren Ergebnis auszugehen. Die Mindesturlaubsvergütungen erschweren eine Er- gebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018, weil diese Prognosebericht Ansprüche unabhängig von der Bruttolohnsumme ent- stehen. Die Aufwendungen für Mindesturlaubsvergü- Die Stimmung der Unternehmen in der Bauwirtschaft tungen infolge von Krankheit entwickelten sich im Vor- hat sich in den vergangenen Monaten leicht einge- jahr relativ gleichmäßig und werden deshalb einfach trübt. Dies lag an einer deutlich schlechteren Beur- hochgerechnet, die Aufwendungen für die Mindestur- teilung der Geschäftsaussichten. Die Frühindikatoren laubsvergütungen wegen Bezug von Saison-Kurzarbei- zeichnen ein ähnliches Bild. Zwar befinden sich die tergeld (Saison-KuG) können sich jedoch witterungs- (volumenmäßigen) Auftragseingänge im Bauhauptge- bedingt in den Geschäftsjahren sehr unterschiedlich werbe noch auf einem hohen Niveau. Die Baugeneh- entwickeln. Der milde Verlauf des Winters 2017/2018 migungen im Hochbau gaben zuletzt allerdings erneut bis Ende Februar gibt Anlass zu der Annahme, dass die nach. Dies war allein schwächeren Genehmigungszah- erwarteten Gewährungen für Mindesturlaubsvergü- len im Wohnungsbau geschuldet, die auf das niedrigs- tungen vergleichbar denen des letzten Jahres sind. Sie te Niveau seit März 2017 gesunken sind. werden mit rund 72 Mio. EUR angesetzt. Die Bauwirtschaft erwartet, dass die Umsätze in die- Für das Betriebsergebnis ergeben die Budgetplanun- sem Jahr um 4,0 % steigen und damit etwas schwächer gen bei einem durch die langanhaltende Niedrigzins als im zurückliegenden Jahr (+ 5,0 %). Dabei soll das phase bedingten niedrigeren Nettoergebnis aus den Umsatzwachstum im Wohnungsbau erneut etwas hin- Kapitalanlagen (Finanzanlagen und Immobilien), aber ter demjenigen im Wirtschaftsbau und im öffentlichen vergleichbaren Personalaufwendungen und projekt- Bau zurückbleiben. bezogenen betrieblichen Aufwendungen sowie einem wieder starken Zuwachs an Zinsaufwendungen Die Rahmenbedingungen bleiben günstig, haben sich aufgrund deutlich geringerer Sätze für die Abzinsung in den vergangenen Monaten aber etwas verschlech- von langfristigen Rückstellungen eine unveränderte 24 . LAGEBERICHT
Unterdeckung von rund 50 Mio. EUR für das Geschäfts- und überwachen zu können. Ein sekundäres Ziel sind jahr 2018 (laufendes Jahr 51 Mio. EUR). die Erhöhung des Risikomanagementbewusstseins für den Beitrag Einzelner am zielorientierten Gesamt- Das bedeutet, dass für das Urlaubsverfahren unter Be- unternehmenserfolg und die Förderung einer dafür rücksichtigung des anteiligen Betriebsergebnisses eine notwendigen angemessenen Risikokultur. Unterdeckung von rund 69 Mio. EUR geschätzt wird. Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das Die Aufwendungen im Verfahren Berufsausbildung Risikomanagement. Der unabhängigen Risikocont- werden im Jahr 2018 bei einer gleichbleibenden Anzahl rollingfunktion wird neben der Methodenkompetenz von neuen Auszubildenden aufgrund höherer Ausbil- zur Risikobewertung und Risikoüberwachung zur dungsvergütungen weiter steigen. Dies führt insge- Wahrnehmung ihrer Aufgaben ein vollständiges und samt zu einer Unterdeckung im Berufsbildungsverfah- uneingeschränktes Informationsrecht eingeräumt. ren im Geschäftsjahr 2018 einschließlich anteiligen Die unverzügliche Berichterstattung gegenüber der negativen Betriebsergebnisses von rund 19 Mio. EUR. unabhängigen Risikocontrollingfunktion erfolgt, wenn neue wesentliche Risiken zu erkennen oder wesentli- Insgesamt wird damit eine Unterdeckung von rund che finanzielle Schäden aufgetreten sind. Die Aufgaben 88 Mio. EUR erwartet. Die Rücklage für zukünftige der unabhängigen Risikocontrollingfunktion umfassen tarifliche Verpflichtungen wird sich demzufolge auf die Identifikation, Bewertung und Analyse von Risiken rund 40 Mio. EUR reduzieren. mindestens auf aggregierter Ebene, die Validierung von Risikobewertungen, die Überwachung von Limiten Für das Jahr 2019 sind eine leistungsdeckende Anpas- und Maßnahmen einschließlich der entsprechen- sung des Beitrags und ein Ausgleich für die in 2018 den Risikoberichterstattung und die Bewertung und erwartete Unterdeckung erforderlich. Beurteilung geplanter Strategien und Produkte unter Risikogesichtspunkten. Die ULAK verfügt zum Bilanzstichtag und nach der aktuellen Kapitalertrags- und Kapitalflussplanung für Gemeinsam mit der unabhängigen Risikocontrolling- das Jahr 2018 über ausreichende Liquiditätsreserven, funktion ist das Risikomanagementkomitee verant- um die tarifvertraglichen Leistungen zu erbringen. wortlich für die Koordination des gesamten Risikoma- nagementprozesses. Die operativen Geschäftsbereiche sind für die Umsetzung der Identifikation, die Analyse Chancen- und und Steuerung aller wesentlichen Einzelrisiken ihres Bereiches verantwortlich. Die interne Revision prüft Risikobericht selbstständig und risikoorientiert alle Geschäftsberei- che, Abläufe, Verfahren und Systeme. RI SI KO M A N AG EM ENT Risiko ist definiert als die Möglichkeit des Nichterrei- chens eines explizit formulierten oder sich implizit Risikomanagement ist ein wesentliches Element zur: ergebenden Zieles. Der abstrakte Risikobegriff um- fasst damit sowohl Risiken als auch Chancen in Form >> Sicherstellung der jederzeitigen Erfüllbarkeit der sowohl einer negativen als auch positiven Abwei- eingegangenen Verpflichtungen chung von den gewählten Zielen. Risiken resultie- >> Existenz- und Ertragssicherung der ULAK ren aus der Unvorhersehbarkeit der Zukunft durch erahnbare oder auch im Extremfall zufällige Störun- Es beinhaltet die systematische Erfassung und Bewer- gen. Risiken müssen den Plan-Ziel-Bezug erfüllen tung von Risiken sowie die Steuerung der Reaktionen bezüglich der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung/ darauf. Ein Hauptziel des Risikomanagements ist die Plan-Bilanz oder der zusätzlichen stillen Reserven der Top-down-Sicht auf wesentliche Risiken in ihrer Wir- ökonomischen Bilanz. Der Effekt bestehender Risiken kung auf die Unternehmensplanung, um diese abge- wird sowohl im Einfluss auf das ökonomische stimmt auf die vorhandene Risikotragfähigkeit steuern Deckungspotenzial (marktwertig) als auch auf die LAGEBERICHT . 25
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