Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft - GESCHÄFTSBERICHT 2017 - SOKA-BAU

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Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft - GESCHÄFTSBERICHT 2017 - SOKA-BAU
Urlaubs- und
Lohnausgleichskasse
der Bauwirtschaft

GESCHÄFTSBERICHT 2017
Das Wichtigste auf einen Blick

                                                                      2017         201 6

                                                                      TEUR         TEUR

Bilanzsumme                                                       2.217.924    2.238.638

Kapitalanlagen (Grundstücke, Wertpapiere, Bankguthaben)           1.779.574    1.779.574

Eigenkapital/Rücklagen                                             148.413      219.339

Erstattungsrückstellungen und -verbindlichkeiten                  1.814.915    1.783.196

Hinterlegungen für die Absicherung von Wertguthaben                 61.341       64.315

Beiträge                                                          2.214.837    2.175.773

Aufwendungen der Verfahren                                       2.234.723     2.090.932

Erträge aus Kapitalanlagen                                          41.771       48.114

Bruttolohnsumme (ohne Berlin)                                    15.870.727   15.158.580

                                                                      2017         2016

Baubetriebe                                Alte Bundesländer        60.209        57.994

                                           Neue Bundesländer        16.088       15.836

Zahl der Arbeitnehmer*                     Alte Bundesländer**     573.493      549.085

                                           Neue Bundesländer       147.052      120.785

     Stand 31.12.2017
*    Jahresdurchschnittswerte
**   Einschließlich der Angestellten
Inhalt

  4    L AGEBERICHT                         33        ANHANG

       4   Grundlagen der ULAK                   33	Allgemeine Angaben zum
                                                      Jahresabschluss
       6   Wirtschaftsbericht
                                                 33 Nachtragsbericht
       10 Vermögenslage
                                                 33	Bilanzierungs- und
       16 Finanzlage                                  Bewertungsmethoden

       18 Ertragslage                            35 Angaben zur Bilanz

       20	Vergleich zur                         40	Angaben zur Gewinn- und
           Vorjahresprognose                          Verlustrechnung

       21 Mitarbeiter                            41 Sonstige Angaben

       22 Investitionen                          41 Organbezüge

       23 Kennzahlen                             41 Organe

       24	Gesamtaussage zur                44        M I TG L I E D E R
           wirtschaftlichen Lage
                                                 44 Verbände des Baugewerbes
       24 Prognosebericht
                                                 45 Verbände der Bauindustrie
       25 Chancen- und Risikobericht
                                                 45	Industriegewerkschaft
  30       B I L A N Z Z U M 31 .12. 2017             Bauen-Agrar-Umwelt

                                            4 6 	 B E S TÄT I G U N G S V E R M E R K
                                                      DES ABSCHLUSSPRÜFERS
  32	G E W I N N - U N D V E R L U S T-
           RECHNUNG FÜR DIE                 4 6 	 B E R I C H T D E S
           Z E I T V O M 01 .01 . B I S               V E R WA LT U N G S R AT E S
           31 .12. 2017

                                                                                         I N H A LT . 3
Lagebericht

             Grundlagen der ULAK

             Die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirt-             Der Tätigkeitsbereich der ULAK umfasst im Rahmen der
             schaft (ULAK) ist eine von den Tarifvertragsparteien der      jeweils gültigen Tarifverträge:
             Bauwirtschaft gemäß § 4 Abs. 2 des Tarifvertragsgeset-
             zes geschaffene gemeinsame Einrichtung. Sie wurde             >>   die Sicherung der Urlaubsansprüche der Arbeit-
             als Verein im Jahr 1949 von                                        nehmer des Baugewerbes. Darin einbezogen sind
                                                                                die Arbeitnehmer, die von Betrieben mit Sitz im
             >> der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt,                   Ausland für baugewerbliche Tätigkeiten nach
             >> dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie                     Deutschland entsendet werden (Entsendeverfah-
                  e. V. und                                                     ren); für Betriebe mit Sitz in Bayern erbringt die
             >> dem Zentralverband des Deutschen                                Gemeinnützige Urlaubskasse des Bayerischen Bauge-
                  Baugewerbes e. V                                              werbes e. V (UKB) die Leistungen im Urlaubsverfahren
                                                                           >> die Förderung der Berufsausbildung in der
             gegründet und ist durch staatliche Verleihung rechts-              Bauwirtschaft
             fähig. Mitglieder des Vereins können auch die Mit-            >> die Sicherung von Ansprüchen der Arbeitnehmer
             gliedsverbände der Arbeitgeberspitzenorganisationen                aus Arbeitszeitguthaben (Sicherungskonten)
             werden. Diese Option wird von zahlreichen Mitglieds-          >> die eigenen Beiträge und diejenigen der ZVK, der
             verbänden wahrgenommen.                                            UKB und der Sozialkasse des Berliner Baugewerbes
                                                                                (SKB) einschließlich Nebenforderungen einzuziehen.
             Die ULAK steht durch gemeinsame tarifliche Regelun-                Gleichzeitig zieht die ULAK von den Betrieben der
             gen in enger Beziehung zur Zusatzversorgungskasse                  Bauwirtschaft die Winterbeschäftigungsumlage ein
             des Baugewerbes AG (ZVK). Gegenüber ihren Kunden                   und führt sie an die Bundesagentur für Arbeit (BA)
             treten ULAK und ZVK als ein einheitliches Unterneh-                ab. Zu diesem Zweck besteht eine Verwaltungsver-
             men mit dem Dachnamen SOKA-BAU auf.                                einbarung zwischen ULAK und BA

             SOKA-BAU sieht sich als „Der Partner für Service und          Ein weiterer Vereinszweck ist die Sicherung von
             Vorsorge in der Baubranche“. Durch die tarifvertraglich ge-   Urlaubsansprüchen der Arbeitnehmer des Nassbagger-
             regelten von SOKA-BAU durchgeführten Verfahren wird           gewerbes (Nassbaggerverfahren). Zur Förderung der
             auf die Besonderheiten der Bauwirtschaft reagiert.            Vereinszwecke darf der Verein Dienstleistungen auch
                                                                           Dritten anbieten, um damit Erträge zu erwirtschaften,
                                                                           die zur Erfüllung der Vereinszwecke verwendet werden.

4 . LAGEBERICHT
LEISTUNGEN                                               BEITR ÄGE

Die Leistungen der ULAK betreffen im Urlaubsverfah-      Die ULAK erhielt im Geschäftsjahr 2017 von dem
ren die Erstattung von Urlaubsvergütungen an Betriebe    Gesamtbeitrag für gewerbliche Arbeitnehmer einen
sowie Abgeltungs- und Entschädigungszahlungen an         Beitrag von 16,6 % (Vorjahr 16,6 %) der Bruttolohnsum-
Arbeitnehmer.                                            me; hiervon für Urlaub 14,5 % (Vorjahr 14,5 %) und
                                                         für Berufsausbildung 2,1 % (Vorjahr 2,1 %). Mit der
Seit 01.01.2013 werden gewerblichen Arbeitnehmern        Absenkung um 0,6 Prozentpunkte zum 01.01.2016
bei unverschuldeter Arbeitsunfähigkeit infolge von       für das Urlaubsverfahren wurde gleichzeitig das
Krankheit oder für Ausfallstunden, für die der Arbeit-   zusätzliche Urlaubsgeld von 25 % auf 20 % reduziert.
nehmer Saison-Kurzarbeitergeld (Saison-KuG) bezieht,     Diese Beitragsverschiebung korrespondierte mit einer
Mindesturlaubsvergütungen gewährt. Bei der Ermitt-       ebenso hohen Beitragssatzerhöhung bei der Zusatz-
lung der Mindesturlaubsvergütungen aufgrund des          versorgungskasse. Das zusätzliche Urlaubsgeld wurde
Bezugs von Saison-KuG bleiben die ersten 90 Ausfall-     tarifvertragsgemäß zum 01.01.2018 wieder auf 25 %
stunden unberücksichtigt. Der Saison-KuG-Zeitraum        angehoben. Die entsprechende tarifvertragliche Erhö-
umfasst die Zeit vom 1.12. bis zum 31.3.                 hung des Urlaubsbeitrags auf 15,1 % ist bisher nicht
                                                         erfolgt und wird, um eine Aufholung der fehlenden
Im Verfahren Berufsausbildung werden Ausbildungs-        Beiträge erhöht, für den 01.01.2019 erwartet.
vergütungen und Sozialaufwendungen an Betriebe
erstattet sowie Kostenerstattungen für überbetriebli-    Zum 01.04.2015 hatten die Tarifvertragsparteien der
che Ausbildungsmaßnahmen an Stelle der Arbeitgeber       Bauwirtschaft einen Mindestbeitrag zum Berufsbil-
an überbetriebliche Ausbildungsstätten vorgenommen.      dungsverfahren in Höhe von 75 EUR pro Monat für
                                                         alle Bauunternehmen eingeführt. Der bereits zuvor im
In den Erstattungen sind Beträge enthalten, die im       Schornsteinfegergewerbe in ähnlicher Form erhobene
Spitzenausgleichsverfahren (SPA) gemäß § 19 VTV          Mindestbeitrag wurde im Sommer 2017 vom Bundes-
mit den Betrieben abgerechnet werden. In diesem          arbeitsgericht überprüft. Das Gericht stellte dazu fest,
Verfahren werden die zu leistenden Beiträge und die      dass die Einbeziehung von Betrieben ohne Beschäftigte
Erstattungsansprüche des Arbeitgebers für jeweils vier   als Beitragszahler nicht auf tarifvertraglicher Grund-
aufeinanderfolgende Abrechnungszeiträume (Spit-          lage erfolgen kann. SOKA-BAU und die Tarifvertrags-
zenausgleichsintervall) miteinander verrechnet. Da       parteien der Bauwirtschaft haben vor diesem Hinter-
aber seit 2013 auch im übrigen Verfahren eine Verrech-   grund entschieden, die Erhebung des Mindestbeitrags
nung der zu zahlenden Beiträge mit den zu erhal-         gegenüber diesen Betrieben rückabzuwickeln und
tenden Leistungen möglich ist, nimmt die praktische      vereinnahmte Beiträge wieder auszuzahlen.
Bedeutung des SPA kontinuierlich ab.
                                                         Die Entwicklung der Beiträge und der Leistungen ist im
Zu den Leistungen der ULAK gehört zudem die Aus-         nachfolgenden Bericht zum Geschäftsverlauf dargestellt.
zahlung von Wertguthaben aus Sicherungskonten an
Arbeitnehmer nach der Insolvenz eines Arbeitgebers.
Für diese Zahlungen sind keine Aufwendungen auszu-
weisen, da lediglich die bei der ULAK hinterlegten und
verzinsten Beträge ausgezahlt werden.

                                                                                                                    LAGEBERICHT . 5
Wirtschaftsbericht

              GESA MTWIRTSCHAFTLICHE UND                               GESCHÄFTSVERL AUF
              BR ANCHENBEZOGENE R AHMENBEDINGUNGEN
                                                                       Die Bruttolohnsumme aus den baugewerblichen
             Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer Hoch-      Tätigkeiten hat einen wesentlichen Einfluss auf den
             konjunktur. Das reale Bruttoinlandsprodukt nahm im        Geschäftsverlauf der ULAK, da sie Grundlage für
             Jahr 2017 um 2,2 % zu, nach 1,9 % im Vorjahr. Wachs-      die Berechnung der Sozialkassenbeiträge und der
             tumsimpulse kamen dabei schwerpunktmäßig aus              Leistungen im Urlaubsverfahren ist. Demzufolge
             dem Inland. Die Auslastung der gesamtwirtschaft-          sind die Anzahl der gewerblichen Arbeitnehmer,
             lichen Kapazitäten liegt mittlerweile deutlich über dem   die Stundenlöhne und die geleisteten Arbeitsstun-
             langjährigen Durchschnitt. Das Bruttoinlandsprodukt       den wichtige Größen für unser Unternehmen.
             nahm im vergangenen Jahr zwar etwas schwächer zu
             als in der gesamten Eurozone (+ 2,5 %), dies ist aber     Die Zahl der bei SOKA-BAU im Jahresdurchschnitt
             insbesondere Aufholprozessen in den Krisenländern         gemeldeten Arbeitnehmer (gewerbliche Arbeitnehmer
             der Eurozone geschuldet.                                  und Angestellte) stieg im Vorjahresvergleich um 3,75 %
                                                                       bzw. um rund 27.035 Personen.
             Nach einem kräftigen Jahresbeginn verlief die Baukon-
             junktur in den folgenden Quartalen schwächer. Auf         Die Bruttolohnsumme erhöhte sich im gesamten
             Jahressicht nahmen die Bauinvestitionen preisberei-       Bundesgebiet um 4,75 % bzw. 0,7 Mrd. EUR auf
             nigt um 2,6 % zu, nach 2,7 % im Vorjahr. Die Entwick-     16,2 Mrd. EUR und stieg damit wieder stärker als im
             lung in den Bausparten war dabei ausgeglichener als       Vorjahr, in dem die Steigerung 3,89 % betrug. Dabei
             in den Vorjahren. Zwar konnte der Wohnungsbau,            waren die Witterungsbedingungen im Dezember 2017
             begünstigt durch historisch niedrige Hypothekenzin-       ähnlich mild wie im Vorjahr.
             sen und die positive Entwicklung der verfügbaren
             Einkommen, weiter zulegen (+ 3,1 %), die Investitio-      Bei gleich bleibendem prozentualem Gesamtbeitrag
             nen im Nichtwohnungsbau expandierten allerdings           (siehe vorherigen Abschnitt „Beiträge“) ergaben sich –
             deutlich stärker als im Vorjahr (+ 1,8 % nach 0,8 %).     bezogen auf die Bruttolohnsumme für 2017 und die
             Angesichts der hohen Kapazitätsauslastung waren die       Nachmeldungen für Vorjahre – in allen Verfahren Bei-
             Unternehmen bestrebt, ihre Kapazitäten auszuweiten        tragsmeldungen in Höhe von insgesamt 2.209,5 Mio.
             und damit auch verstärkt in Wirtschaftsbauten zu          EUR (Vorjahr 2.227,2 Mio. EUR). Das gesamte Beitrags-
             investieren (+ 1,5 % nach 0 % in 2016).                   volumen ist damit gegenüber dem Vorjahr um 17,7
                                                                       Mio. EUR (0,8 %) gesunken. Wesentlicher Grund für die
                                                                       Reduktion des Beitragsvolumens ist die Stornierung der
                                                                       Mindestbeiträge für die Berufsbildung mit 91,7 Mio. EUR.

                                                                       Im Anschluss an die Beschlüsse des BAG vom
                                                                       21.09.2016 zur Unwirksamkeit der Allgemeinverbind-
                                                                       licherklärungen des VTV hat SOKA-BAU zudem auf die
                                                                       Geltendmachung von Verzugszinsen in 2017
                                                                       verzichtet. Im Vorjahr hatte die ULAK 34 Mio. EUR
                                                                       geltend gemacht.

6 . LAGEBERICHT
Die Abschreibungen und die Veränderungen der
Wertberichtigungen ergaben zusammengefasst
Forderungsausfälle in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr
87,7 Mio. EUR). Zur Erklärung dieser Entwicklung wird
auf die Erläuterungen zur Entwicklung der Beitrags-
forderungen in der Ertragslage verwiesen.

Unter Berücksichtigung von Eingängen aus abge-
schriebenen Forderungen (sonstige Erträge) führte
dies zu den Beiträgen gemäß der Gewinn- und
Verlustrechnung in Höhe von 2.214,4 Mio. EUR (Vorjahr
2.175,8 Mio. EUR). Das entspricht einer Steigerung
von 38,6 Mio. EUR (1,8 %).

Die Aufwendungen für die Verfahren insgesamt (Erstat-
tungen einschließlich Veränderungen der Rückstellungen)
stiegen von 2.090,9 Mio. EUR um 143,4 Mio. EUR oder
6,9 % auf 2.234,3 Mio. EUR. Die Steigerung resultiert
im Wesentlichen aus der Steigerung der Brutto-
lohnsumme, den gestiegenen Auszubildendenzahlen
und -vergütungen sowie einer höheren Abrufquote
der Leistungen. Darin sind die Aufwendungen für
Mindesturlaubsvergütungen in Höhe von 88,0 Mio. EUR
(Vorjahr 80,8 Mio. EUR) enthalten. Konkret hat sich der
Anteil infolge von Krankheit genauso wie im Vorjahr
leicht von 54,3 Mio. EUR auf 57,0 Mio. EUR erhöht.
Auch der Anteil wegen Bezugs von Saison-KuG stieg
von 26,5 Mio. EUR im Vorjahr auf 31,0 Mio. EUR.

Für das Jahresergebnis der ULAK und die Erfüllung
ihrer tarifvertraglichen Aufgaben ist aber neben der
konkreten Entwicklung der Branche und der einzelnen
Verfahren auch die Dynamik im Bereich der Kapital-
anlage maßgeblich.

                                                          LAGEBERICHT . 7
BEITR AGS- UND LEISTUNGSRECHNUNG
                                                                                                                      DER V ERFA H REN FÜR D IE ZEIT VOM
                                                                                                                      01 .01 . B I S 31 . 1 2 . 2017

                                                          URLAUB*                  BERUFSAUSBILDUNG**                       G E S A MT                    VERÄNDERUNG

                                                        2 017           2 01 6           2 017           2 01 6           2 017            2 01 6

                                                  Mio. EU R       Mio. EU R        Mio. EU R        Mio. EU R       Mio. EU R        Mio. EU R         Mio. EU R                 %

Beiträge
1. Beitragssollstellungen                           1.961,9          1.858,2            247,5            369,0         2.209,4           2.227,2          – 17,8              – 0,8
2. Verzugszinsen                                          0,0            29,2              0,0              4,8             0,0            34,0           – 34,0            – 100,0
3. Abschreibungen (–)                                – 122,9           – 61,0          – 21,7           – 11,1         – 144,6            – 72,1          – 72,5             100,6
4. Zuführung zu
    Wertberichtigungen (–)                              79,5             11,3            64,8           – 26,9           144,3            – 15,6           159,9       – 1.025,0
5. Sonstige Erträge                                       5,1              2,0             0,6              0,3             5,7              2,3              3,4            147,8
                                                    1.923,6          1.839,7            291,2           336,1         2.214,8            2.175,8            39,0               1,8
Aufwendungen Verfahren
1. Erstattungen                                   – 1.803,0        – 1.743,3          – 347,8         – 328,2        – 2.150,8       – 2.071,5            – 79,3                3,8
2. V
    erbrauch von
   Rückstellungen (–)                                  930,2           903,5              24,7            23,7           954,9             927,2            27,7                3,0
3. Auflösung von
    Rückstellungen (–)                                  48,8             58,7              0,3              0,8            49,1             59,5          – 10,4             – 17,5
4. Zuführung zu Rückstellungen                    – 1.031,3          – 981,0           – 26,0           – 22,5       – 1.057,3       – 1.003,5            – 53,8                5,4
5. Sonstige Aufwendungen                               – 27,1           – 2,2            – 3,5            – 0,4          – 30,6            – 2,6          – 28,0            1.076,9
                                                  – 1.882,4       – 1.764,3           – 352,3         – 326,6       – 2.234,7        – 2.090,9          – 143,8                6,9

Ergebnis der Verfahren                                  41,2             75,4          – 61,1               9,5          – 19,9            84,9         – 104,8             – 123,4
Betriebsergebnis                                      – 46,1           – 23,5            – 4,9            – 3,3          – 51,0           – 26,8          – 24,2              90,3
Jahresergebnis                                          – 4,9            51,9          – 66,0              6,2          – 70,9             58,1         – 129,0             – 222,0

*	Im Verfahren Urlaub sind die Zahlen des Nassbaggerverfahrens enthalten: Beiträge 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR), Aufwendungen 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR)
** Nachtragsbuchungen aus den abgeschlossenen Verfahren (u. a. Lohnausgleich) sind in den Zahlen der Berufsausbildung enthalten

8 . LAGEBERICHT
Insgesamt setzt sich das Jahresergebnis aus dem
Verfahrens- und Betriebsergebnis zusammen.
Das Betriebsergebnis der ULAK ergibt sich aus den
folgenden Positionen: einerseits den Zinsen und
ähnlichen Erträgen sowie Erträgen aus sonstigen
Leistungen und den sonstigen betrieblichen Erträgen,
andererseits den Personalaufwendungen, Abschrei-
bungen, Zinsaufwendungen sowie übrigen betrieb-
lichen Aufwendungen. Es liegt mit – 51,0 Mio. EUR
(Vorjahr – 26,8 Mio. EUR) unter dem für 2017 geplan-
ten Niveau von – 46,3 Mio. EUR.

Aus der Zusammenführung des Verfahrensergebnisses
von – 19,9 Mio. EUR (Vorjahr 84,9 Mio. EUR) und dem
vorgenannten Betriebsergebnis ergibt sich ein Gesamt­
ergebnis von – 70,9 Mio. EUR (Vorjahr Jahresüber-
schuss in Höhe von 58,1 Mio. EUR).

Das Jahresergebnis hat sich vor allem aufgrund der
Rückzahlung des Mindestbeitrags für die Berufsbil-
dung, des Ausbleibens der Verzugszinsen auf Beiträge
und der gestiegenen Leistungen im Berufsbildungs-
verfahren deutlich verschlechtert.

                                                        LAGEBERICHT . 9
VERMÖGENSL AGE

Die Entwicklung der Vermögenslage ergibt sich aus der nachfolgenden Darstellung:

               AKTIVSEITE                      31 . 1 2 . 2017              31 . 1 2 . 201 6           VER ÄNDERUNG

                                             Mio. EUR               %     Mio. EUR                %    Mio. EUR           %

Anlagevermögen
	Immaterielle Vermögensgegenstände
  und Sachanlagen                                521,8            23,5         61,5              2,7     460,3        748,5
Umlaufvermögen
 Beitragsforderungen                             360,0            16,2        377,8             16,9      – 17,8       – 4,7
 Sonstige Vermögensgegenstände                     61,9            2,8          65,0             2,9       – 3,1       – 4,8
 Wertpapiere                                   1.190,8            53,7      1.583,1             70,7    – 392,3       – 24,8

 Liquide Mittel                                   83,4             3,8        151,2              6,8     – 67,8       – 44,8
                                               1.696,1            76,5      2.177,1             97,3    – 481,0       – 22,1
                                               2.217,9           100,0      2.238,6            100,0     – 20,7        – 0,9

10 . LAGEBERICHT
PA S S I V S E I T E              31 . 1 2 . 2017            31 . 1 2 . 201 6           VER ÄNDERUNG

                                                Mio. EUR               %   Mio. EUR               %    Mio. EUR            %

Eigenkapital
  Risikorücklage                                   20,0              0,9        20,0             0,9       0,0          0,0
	Rücklage für zukünftige tarifliche
  Verpflichtungen                                 128,4              5,8      199,3              8,9    – 70,9        – 35,6
                                                  148,4              6,7      219,3              9,8    – 70,9        – 32,3
Langfristige Verbindlichkeiten und
Rückstellungen
  Pensionsrückstellungen                          135,8              6,1      122,8              5,5      13,0         10,6
	Altersteilzeit- und
  Jubiläumsrückstellungen                            4,5             0,2         4,8             0,2     – 0,3         – 6,3
	Hinterlegungen zur Sicherung von
  Wertguthaben                                       4,8             0,2          4,7            0,2       0,1          2,1
                                                  145,1              6,5      132,3              5,9      12,8           9,7
Kurzfristige Verbindlichkeiten und
Rückstellungen
Erstattungsverpflichtungen
  Rückstellungen für Erstattungen               1.268,0             57,2    1.214,2             54,3      53,8          4,4
  Erstattungsverbindlichkeiten                    546,9             24,7      569,0             25,4    – 22,1         – 3,9
                                                1.814,9             81,9    1.783,2             79,7      31,7          1,8
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten
	Hinterlegungen zur Sicherung von
  Wertguthaben                                     56,6              2,5        53,2             2,3       3,4          6,4
	Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten
  und Rückstellungen                               52,9              2,4        50,6             2,3       2,3          4,5
                                                  109,5              4,9      103,8              4,6       5,7          5,5
                                                2.217,9            100,0    2.238,6            100,0    – 20,7         – 0,9

Im Berichtsjahr hat sich die Bilanzsumme von 2.238,6 Mio. EUR um
20,7 Mio. EUR auf 2.217,9 Mio. EUR reduziert.

                                                                                                           LAGEBERICHT . 11
Das Anlagevermögen erhöhte sich um 460,3 Mio. EUR.                                 im Bau in Höhe von 14,5 Mio. EUR. Diese ergaben
                   Dies resultiert in erster Linie aus einer Neueinschät-                             sich im Wesentlichen aus der Zahlung für das Objekt
                   zung des Anlagehorizonts eines großen Teils der                                    Liese-Meitner-Straße, Frankfurt am Main. Die Betriebs-
                   Anleihen und Schuldverschreibungen dahingehend,                                    und Geschäftsausstattung mit dem IT-Equipment
                   dass diese Titel als Vermögensanlage bis zu ihrer                                  reduzierte sich um 1,5 Mio. EUR. Der Wert des Grund-
                   jeweiligen Fälligkeit gehalten werden. Sie belaufen                                stücksbestands sowie der Software reduzierte sich um
                   sich zum Bilanzstichtag auf insgesamt 450,6 Mio.                                   rund 3,3 Mio. EUR.
                   EUR. Dazu erhöhten sich wie im Vorjahr die Anlagen

D I E B E I T R A G S F O R D E R U N G E N E N T W I C K E LT E N S I C H W I E F O L G T:

                                                                                        31 . 1 2 . 2017      31 . 1 2 . 201 6      VER ÄNDERUNG

                                                                                              Mio. EUR             Mio. EUR        Mio. EUR           %

Beitragsforderungen Inlandsverfahren
Forderungen für Beiträge am 31.12.                                                                444,4                 554,7        – 110,3      – 19,9
Forderungen für Verzugszinsen und Kosten am 31.12.                                                  38,4                  81,4        – 43,0      – 52,9

                                                                                                   482,8                636,1        – 153,3      – 24,1
Beitragsmeldungen, die in der Zeit vom 01.01. bis 31.01. des
Folgejahres eingegangen sind                                                                      184,2                 186,4          – 2,2       – 1,2

                                                                                                   667,0                822,5        – 155,5      – 18,9

Wertberichtigungen                                                                               – 307,1              – 444,8          137,7        31,0

Beitragsforderungen Verfahren                                                                      359,9                377,8         – 17,8       – 4,7

12 . LAGEBERICHT
Die Beitragsforderungen sanken insgesamt im
Vergleich zum Vorjahr um 17,8 Mio. EUR bzw. 4,7 %.
Dabei sind die für die Wertberichtigung maßgeblichen
Forderungen bis zum 31.12.2017 um 153,3 Mio. EUR
gesunken. Nachfolgend eine Darstellung der sonstigen
Vermögensgegenstände:

                                                                31 . 1 2 . 2017     31 . 1 2 . 201 6     VER ÄNDERUNG

                                                                      Mio. EUR            Mio. EUR       Mio. EUR              %

Forderungen aus Zinsen von Wertpapieren und Einlagen bei
Kreditinstituten                                                            13,8                 14,7        – 0,9          – 6,1
Forderungen an die UKB aus Erstattungen für Urlaub                          41,4                 39,6          1,8            4,5
Übrige Posten                                                                 6,7                10,7        – 4,0       – 37,4
                                                                            61,9                 65,0        – 3,1          – 4,8

Die Reduktion bei den „übrigen Posten“ basiert auf einer      erreichen. Der Aspekt hoher Liquiditätsanforderungen bei
Reduzierung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten um         der ULAK ist dabei zu beachten. Die Kapitalanlagestrategie der
4,4 Mio. EUR auf 1,5 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr.          ULAK ist im Abschnitt „Investitionen“ näher beschrieben.
                                                              Dem Master-Fonds wurden zusätzliche Mittel in Höhe von
Die Wertpapiere des Umlaufvermögens und liquiden Mittel       210,5 Mio. EUR zugeführt.
sanken um 460,1 Mio. EUR (Vorjahr + 43,1 Mio. EUR) bzw.
26,5 %. Dies ergibt sich vorwiegend aus der oben erwähnten    Die Erhöhung der Kapitalanlagen hing u. a. mit dem weiteren
Neueinschätzung des Anlagehorizonts eines großen Teils        Wachstum der Bauwirtschaft zusammen. In diesem
der Anleihen und Schuldverschreibungen, die nunmehr unter     wirtschaftlichen Umfeld blieben die Auszahlungen für die
den Wertpapieren des Anlagevermögens ausgewiesen werden.      Erstattung von Urlaubsvergütungen leicht hinter den
                                                              Beitragseinnahmen zurück. Dies ist auch aus der Kapitalfluss-
Die ULAK wendet bei der Anlage ihres Vermögens die Vor-       rechnung ersichtlich. In der Wertpapierbestandserhöhung
schriften an, die für Versicherungsunternehmen maßgeblich     sind Zuschreibungen in Höhe von 0,8 Mio. EUR (Vorjahr
sind, um unter Einhaltung der Risikotragfähigkeit eine mög-   0,9 Mio. EUR) enthalten. Dem gegenüber stehen Abschrei-
lichst hohe Sicherheit und Rentabilität der Kapitalanlagen    bungen in Höhe von 3,8 Mio. EUR (Vorjahr 3,4 Mio. EUR) jeweils
unter Wahrung angemessener Mischung und Streuung zu           zum Bilanzstichtag.

                                                                                                             LAGEBERICHT . 13
Die unter dem Begriff Kapitalanlagen zusammengefassten Positionen Grundstücke, Anlagen im
Bau, Finanzanlagen, Wertpapiere und flüssige Mittel veränderten sich im Berichtsjahr wie folgt:

                                                      31 . 1 2 . 2017                  31 . 1 2 . 201 6             VER ÄNDERUNG

                                                     Mio. EUR              %         Mio. EUR                %       Mio. EUR               %

Grundstücke, Anlagen im Bau                               58,4            3,3              45,2             2,5          13,2            29,2
Finanzanlagen                                           450,6            25,3               0,0             0,0         450,6
Anlagevermögen                                          509,0            28,5             45,2              2,5         463,8      1.026,1
Aktien, Investmentanteile und andere
nicht festverzinsliche Wertpapiere                      584,3            32,8            373,8             21,0         210,5            56,3
Inhaberschuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere                     350,6            19,7            942,2             53,0        – 591,6          – 62,8
Namensschuldverschreibungen                             100,5             5,6            110,5              6,2         – 10,0           – 9,0
Schuldscheinforderungen und Darlehen                    155,5             8,7            156,6              8,8          – 1,1           – 0,7
Wertpapiere im UV                                     1.190,9            66,8          1.583,1             89,0       – 392,2           – 24,8

Einlagen bei Kreditinstituten                             10,0            0,6              30,0             1,7         – 20,0          – 66,7
Sonstige Bankguthaben und
Kassenbestand                                             73,3            4,1            121,3              6,8         – 48,0          – 39,6
Kassenbestand und Guthaben bei
Kreditinstituten                                          83,3            4,7            151,3              8,5         – 68,0          – 44,9

Wertpapiere und flüssige Mittel                       1.274,2            71,5          1.734,4             97,5       – 460,2           – 26,5

Kapitalanlagen                                        1.783,2           100,0          1.779,6            100,0            3,6            0,2

Das Eigenkapital hat sich um den Jahresfehlbetrag in Höhe                 Anteil mit Laufzeiten bis zu einem Jahr um 3,4 Mio. EUR auf
von 70,9 Mio. EUR (Vorjahr Jahresüberschuss 58,1 Mio. EUR)                56,6 Mio. EUR zunahm. Der Rückgang der Verpflichtungen für
reduziert. Der Betrag wurde satzungsgemäß der Rücklage für                SIKOplan ist mit dem Auslaufen der Altersteilzeitvereinba-
zukünftige tarifliche Verpflichtungen entnommen.                          rungen in der Bauwirtschaft zu begründen. Zum 31.12.2017
                                                                          bestanden Wertguthaben aus der Altersteilzeit (SIKOplan) in
Die Pensionsrückstellungen erhöhten sich um 13,0 Mio. EUR                 Höhe von 3,9 Mio. EUR (Vorjahr 5,3 Mio. EUR). Die Guthaben
auf 135,8 Mio. EUR. Davon betrugen die Zinsaufwendungen                   für SIKOplan sind über die Folgejahre verteilt bis zum Jahr
12,3 Mio. EUR, die Anpassung aufgrund des Bilanzrechtsmo-                 2020 zurückzuzahlen. Die Wertguthaben für SIKOflex belaufen
dernisierungsgesetzes (BilMoG) 0,3 Mio. EUR und ein Über-                 sich zum Stichtag auf 52,9 Mio. EUR (Vorjahr 48,2 Mio. EUR).
trag durch Mitarbeiterwechsel von der ZVK 0,2 Mio. EUR. Der
Dienstzeitaufwand verringerte sich um 0,2 Mio. EUR.                       Die Erstattungsverpflichtungen haben insgesamt um
                                                                          31,7 Mio. EUR (1,8 %) zugenommen. Dabei stiegen die Rück-
Die Verpflichtungen aus der Absicherung von Wertguthaben                  stellungen für Erstattungen, also für noch nicht genommenen
aus der Arbeitszeitflexibilisierung (SIKOflex) und Altersteilzeit         Urlaub, um 53,8 Mio. EUR. Im Gegenzug sanken die Erstat-
(SIKOplan) erhöhten sich um 3,5 Mio. EUR auf 61,4 Mio. EUR,               tungsverbindlichkeiten, also aus genommenem, aber noch
wobei der langfristige Anteil mit Laufzeiten über einem Jahr              nicht beglichenem Urlaub, um 22,1 Mio. EUR.
um 0,1 Mio. EUR auf 4,8 Mio. EUR stieg und der kurzfristige

14 . LAGEBERICHT
Die Erstattungsverbindlichkeiten entwickelten sich wie folgt:

                                                                31 . 1 2 . 2017     31 . 1 2 . 201 6     VER ÄNDERUNG

                                                                      Mio. EUR            Mio. EUR       Mio. EUR            %

Verbindlichkeiten an inländische Arbeitgeber für Urlaub und
Ausbildungsvergütungen am 31.12.                                           282,1                267,6        14,5           5,4
Erstattungsmeldungen, die in der Zeit 01.01. – 31.01. des
Folgejahres eingegangen sind                                               256,6               294,1        – 37,5       – 12,8
                                                                           538,7               561,7       – 23,0         – 4,1

(Davon im SPA-Verfahren)                                                   135,5                137,0        – 1,6        – 1,2
Kostenerstattungsverpflichtungen an überbetriebliche
Ausbildungsstätten                                                            8,1                  7,2        0,9         12,8

Übrige Erstattungsverpflichtungen                                             0,1                  0,1        0,0         36,9

                                                                          546,9                569,0       – 22,0         – 3,9

Die gebuchten Erstattungsanträge werden im laufenden                  aber im Dezember, zusammen. Dabei ist zu berücksichtigen,
Betrieb sofort an die Betriebe ausgezahlt. Die relativ große          dass mit den tariflichen Lohnerhöhungen die Urlaubsvergütun-
Höhe der Erstattungsverbindlichkeiten zum jeweiligen Stichtag         gen und damit die Erstattungsverbindlichkeiten anwachsen, aber
entsteht aus Zahlungsverpflichtungen der bis Ende Januar              durch den reduzierten Beitragssatz und die damit einherge-
des Folgejahres eingehenden Meldungen für das zurückliegende          hende Reduktion des zusätzlichen Urlaubsgelds die Ansprüche
Geschäftsjahr sowie aus den im Spitzenausgleichsverfahren             auch wiederum sinken.
(SPA-Verfahren) gebuchten Erstattungsverbindlichkeiten, die
erst am Ende des jeweiligen SPA-Intervalls, also im folgenden
Geschäftsjahr, mit Beitragsforderungen verrechnet werden.
Des Weiteren sind Erstattungen enthalten, die aufgrund von
tariflichen Regelungen noch nicht ausgezahlt werden konnten.
Diese sind von rund 75,3 Mio. EUR im Vorjahr auf rund
75,9 Mio. EUR zum 31.12.2017 leicht gestiegen. Die Abnahme
bei den Erstattungsverbindlichkeiten hängt demzufolge im
Wesentlichen mit einem geringeren Abrechnungsvolumen im
Spitzenausgleichsverfahren und dem Urlaubsverhalten der
gewerblichen Arbeitnehmer im Verlauf des Jahres, besonders

                                                                                                                     LAGEBERICHT . 15
FINANZL AGE

                Einen Überblick über die Herkunft und Verwendung finanzieller Mittel gibt die
                folgende Kapitalflussrechnung, die die Zahlungsmittelflüsse nach der indirekten
                Methode darstellt.

                                                                                  2 017              2 01 6

                                                                               Mio. EUR           Mio. EUR

 1. Periodenergebnis                                                             – 70,9               58,1
 2. Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) auf Gegenstände des                       7,6                 8,0
    Anlagevermögens
 3. Abschreibungen (+)/Zuschreibungen (–) auf Wertpapiere                           3,0                 2,4
 4. Zunahme (+)/Abnahme (–) der langfristigen Rückstellungen und                   11,9               – 3,0
    Verpflichtungen
 5. Gewinn (–)/Verlust (+) aus dem Abgang von Gegenständen des                     – 6,9              – 5,9
    Anlagevermögens und Wertpapieren
 6. Zunahme (–)/Abnahme (+) der Beitragsforderungen sowie anderer                  20,9                 4,5
    Aktiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
    zuzuordnen sind
 7. Zunahme (+)/Abnahme (–) der Erstattungsverpflichtungen sowie                   38,3               – 7,8
    anderer Passiva, die nicht der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit
    zuzuordnen sind
 8. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (Summe aus 1. bis 7.)                 3,9               56,3
 9. Einzahlungen aus dem Abgang von Wertpapieren                                  311,3              222,5
10. Auszahlungen aus dem Erwerb von Wertpapieren                                – 365,7            – 340,0
11. Einzahlungen aus dem Verkauf von Sachanlagen                                    0,0                 0,0
12. Auszahlungen aus dem Erwerb von immateriellen                                 – 17,3            – 16,7
    Vermögensgegenständen und Sachanlagen
13. Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 9. bis 12.)                – 71,7            – 134,2
14. Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds                           – 67,8             – 77,9
    (Summe der Zeilen 8. und 13.)
15. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode                                       151,1              229,0
16. Finanzmittelfonds am Ende der Periode                                          83,3              151,1
Zusammensetzung des Finanzmittelfonds am Ende der Periode
    Zahlungsmittel                                                                 73,3              121,1
    Zahlungsmitteläquivalente (kurzfristige Bankeinlagen)                          10,0               30,0
                                                                                   83,3              151,1

16 . LAGEBERICHT
Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit ist von       von Versicherungsunternehmen dem Cashflow aus
56,3 Mio. EUR auf 3,9 Mio. EUR gesunken. Wesentliche        laufender Geschäftstätigkeit und nicht der Investitions-
Veränderungen waren ein niedrigeres Perioden-               tätigkeit zugeordnet. Die Reduktion des Cashflows aus
ergebnis, sowie erhöhte langfristige Verpflichtungen        der Investitionstätigkeit um 63 Mio. EUR von
sowie gesunkene Beitragsforderungen. Entsprechend           – 134,2 Mio. EUR im Vorjahr auf – 71,7 Mio. EUR in
unserer Ergebnisaufteilung in Verfahrens- und               2017 zeigt eine nach wie vor aktive Reinvestitionspolitik
Betriebsergebnis setzt sich auch der Cashflow aus           im Bereich der Wertpapiere. Darüber hinaus wurden
laufender Geschäftstätigkeit aus einem Anteil Verfahren     wie im Vorjahr rund 17 Mio. EUR in Sachanlagen und
(48,9 Mio. EUR, Vorjahr 77,4 Mio. EUR) und einem            Software investiert. Der Finanzmittelfonds veränderte
Anteil Betrieb (– 45,5 Mio. EUR, Vorjahr – 21,1 Mio. EUR)   sich dadurch von 151,1 Mio. EUR um – 67,8 Mio. EUR
zusammen.                                                   auf 83,3 Mio. EUR.

Weiterhin ist anzumerken, dass die Einzahlungen             Die ULAK verfügt zum Bilanzstichtag über ausrei-
von Gewinnen aus Wertpapierverkäufen in Höhe                chende Liquiditätsreserven, um ihre tarifvertraglichen
von 7,0 Mio. EUR (Vorjahr 5,9 Mio. EUR) in dieser           Leistungen erfüllen zu können.
Kapitalflussrechnung methodisch bedingt im Cash-
flow aus der Investitionstätigkeit ausgewiesen werden.
Die Zahlungen zu den laufenden Erträgen und
Aufwendungen aus den Kapitalanlagen sind bei
der ULAK in Anlehnung an die Kapitalflussrechnung

                                                                                                                    LAGEBERICHT . 17
ERTR AGSL AGE

                                                                                                                  2 017                     2 01 6             VER ÄNDERUNG
                                                                                                             Mio. EUR                   Mio. EUR                Mio. EUR           %

Bruttolohnsumme (ohne Berlin)                                                                                 15.870,7                  15.158,6                   712,1         4,7
Bruttolohnsumme (ohne Berlin und Bayern)                                                                      12.591,0                  12.045,6                   545,4         4,5

                                                                                                                                                              AUSWIRKUNG DER
                                                                                                                                                            VER ÄNDERUNG AUF DAS
                                                                                                                                                               JAHRESERGEBNIS

                                                                                                             Mio. EUR                   Mio. EUR                Mio. EUR           %

Beiträge Urlaub*                                                                                                1.923,6                   1.839,7                   83,9         4,6

Beiträge Berufsausbildung                                                                                         291,3                      336,1                – 44,8       – 13,3

Beiträge gesamt                                                                                                2.214,9                    2.175,8                   39,1         1,8

Aufwendungen Urlaub*                                                                                         – 1.882,5                  – 1.764,3                – 118,2        – 6,7

Aufwendungen Berufsausbildung                                                                                   – 352,3                   – 326,6                 – 25,7        – 7,9

Aufwendungen Verfahren gesamt                                                                                – 2.234,8                 – 2.090,9                 – 143,9        – 6,9

Ergebnis der Verfahren                                                                                           – 19,9                       84,9               – 104,8    – 123,4

Zinsen und ähnliche Erträge                                                                                         38,5                      44,9                 – 6,4       – 14,3

Abschreibungen auf Wertpapiere                                                                                     – 3,8                      – 3,3                – 0,5       – 15,2

Zinsen und ähnliche Aufwendungen                                                                                 – 13,0                       – 3,0               – 10,0      – 333,3

Erträge aus dem Immobilienbereich                                                                                     3,2                       3,2                  0,0         0,0

Übrige betriebliche Erträge                                                                                         14,0                      15,6                 – 1,6       – 10,3

Personalaufwand                                                                                                   – 53,4                    – 49,0                 – 4,4        – 9,0

Abschreibungen auf Anlagevermögen                                                                                   – 7,6                     – 8,1                  0,5         6,2

Sonstige betriebliche Aufwendungen**                                                                              – 29,0                    – 27,1                 – 1,9        – 7,0

Betriebsergebnis                                                                                                 – 51,1                     – 26,8                – 24,3      – 90,7

Jahresüberschuss/-fehlbetrag                                                                                     – 71,0                       58,1               – 129,1   – 222,2

Einstellung in (–)/Entnahme aus Gewinnrücklagen                                                                     71,0                    – 58,1

Bilanzergebnis                                                                                                          0                          0

*	Im Verfahren Urlaub sind die Zahlen des Nassbaggerverfahrens enthalten:
   Beiträge 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR), Aufwendungen 0,4 Mio. EUR (Vorjahr 0,4 Mio. EUR)
**	Einschließlich außerordentlicher Posten in Höhe von 0,3 Mio. EUR (Vorjahr 0,3 Mio. EUR) sowie Steuern in Höhe von 0,2 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR)

18 . LAGEBERICHT
Die Bruttolohnsumme (ohne Berlin) hat sich aufgrund        Das Verfahrensergebnis betrug somit insgesamt
der weiterhin guten Baukonjunktur um 712,1 Mio. EUR        – 19,9 Mio. EUR (Vorjahr 84,9 Mio. EUR).
bzw. 4,7 % erhöht und stieg stärker als prognostiziert.
                                                           Innerhalb des Finanzergebnisses mit 21,7 Mio. EUR
Die Veränderung der Beiträge in Höhe von 38,6 Mio. EUR     (Vorjahr 38,6 Mio. EUR) gab es nachfolgend
(1,8 %) resultiert aus stark gesunkenen Wertberichti-      beschriebene Veränderungen.
gungen. Hier wirken sich einerseits die Rückabwicklung
des Mindestbeitrags Berufsbildung und damit ein            Die Zinsen und ähnlichen Erträge in Höhe von
deutlich gesunkener Forderungsbestand, aber                38,5 Mio. EUR (Vorjahr 44,9 Mio. EUR) reduzierten
auch die Anpassung des Ansatzes für die pauschale          sich um 6,4 Mio. EUR.
Wertberichtigung aus. Dies überkompensiert
sowohl die gesunkenen Beitragssollstellungen als           Die Erträge aus dem Abgang von Wertpapieren
auch die gesunkenen Erträge aus Verzugszinsen und          betrugen 7,0 Mio. EUR gegenüber 5,9 Mio. EUR im
die gestiegenen Abschreibungen.                            Vorjahr. Die Zuschreibungen betrugen 0,7 Mio. EUR
                                                           (Vorjahr 0,9 Mio. EUR). Die Abschreibungen
Gleichzeitig steigen die Aufwendungen für die Verfahren    auf Wertpapiere betrugen 3,8 Mio. EUR (Vorjahr
um 143,3 Mio. EUR (6,9 %). Dies ergibt sich aus der        3,3 Mio. EUR). Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen
gesteigerten Bruttolohnsumme und den gestiegenen           beinhalten die Aufgelder beim Kauf von Namens-
Leistungen für die Berufsbildung. Die Aufwendungen         papieren in Höhe von 0,1 Mio. EUR (Vorjahr 0,1 Mio. EUR),
für die Mindesturlaubsvergütung bewegten sich mit          Zinszuführungen zu Rückstellungen in Höhe von
88,0 Mio. EUR gegenüber 80,8 Mio. EUR in 2016 auf          12,4 Mio. EUR (Vorjahr 2,4 Mio. EUR und im Jahr 2015
höherem Niveau. Die Ansprüche erhöhten sich                17,7 Mio. EUR) und Zinsgutschriften auf Sicherungs-
gegenüber 2016 für beide Auslöser, Krankheit und           konten in Höhe von 0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,5 Mio. EUR).
Saison-Kurzarbeit. Die Rückstellung für Ansprüche
aus Mindestbeitragsklagen steigt mit den höheren           Die Zinszuführungen zu Rückstellungen stiegen dieses
Ansprüchen auf 45 Mio. EUR.                                Jahr deutlich über das Niveau des Vorjahres. Dies
                                                           war die Folge der Verlängerung des Zeitraums für die
Im Urlaubsverfahren ergab sich ein Beitragsüberhang        Durchschnittsbildung der Abzinsungssätze von sieben
in Höhe von 41,2 Mio. EUR. Im Vorjahr wurde ein Bei-       auf zehn Jahre, die bei der Bilanzierung seit 2016
tragsüberhang in Höhe von 75,4 Mio. EUR festgestellt.      anzuwenden ist. Dieser Effekt war aber einmalig und die
                                                           Auswirkungen des Niedrigzinsumfeldes führten ab 2017
Die Erhöhung der Aufwendungen im Verfahren Berufs-         wieder zu höheren Zinszuführungen. Die Verzinsung
ausbildung im Berichtsjahr um 19,6 Mio. EUR (6,0 %)        der Sicherungskonten ist insgesamt konstant geblieben,
wurde im Wesentlichen durch tarifliche Erhöhungen          wobei – aufgrund zurückgehender Hinterlegungs-
der Leistungen sowie die deutlich gestiegene Anzahl an     beträge – bei SIKOplan weniger Zinsen, bei SIKOflex
Auszubildenden im Baugewerbe verursacht. Auszu-            aber für größere Hinterlegungsbestände mehr Zinsen
bildende werden seit dem 01.01.2016 in die Tarifrente      gutzuschreiben waren.
Bau einbezogen. Der tarifvertraglich festgelegte Beitrag
für die Auszubildenden wird durch die Berufsbildungs-      Statt des klassisch betriebswirtschaftlich geprägten
abgabe finanziert. In 2017 erreichte dieser eine Gesamt-   Finanzergebnisses, das aus den Positionen der
höhe von rund 9 Mio. EUR gegenüber 7 Mio. EUR im           Gewinn- und Verlustrechnung der ULAK nach dem
Vorjahr. Wegen der Rückzahlung der Mindestbeiträge         Gesamtkostenverfahren ermittelt werden kann, ist das
und der fehlenden Erträge aus Verzugszinsen                Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen, das die
sanken im laufenden Jahr die Beiträge von 336,1 Mio. EUR   Finanzanlagen und die Immobilienbestände beinhaltet,
auf 291,3 Mio. EUR. Insgesamt ergibt sich eine             eine wichtige Kennzahl für das Unternehmen.
Unterdeckung im Berufsbildungsverfahren von
61,1 Mio. EUR gegenüber einem Überschuss von
9,5 Mio. EUR im Vorjahr.

                                                                                                   LAGEBERICHT . 19
Die durchschnittliche Bruttoverzinsung aus den laufen-        Mit den vorgenannten Veränderungen im Finanzergebnis
             den Erträgen sämtlicher Kapitalanlagen (Finanzanlagen         und in den betrieblichen Erträgen und Aufwendungen
             und Immobilien) betrug 2,05 % (Vorjahr 2,54 %).               war das Betriebsergebnis mit – 51,0 Mio. EUR um
                                                                           24,2 Mio. EUR deutlich geringer als im Vorjahr.
             Die Nettoverzinsung nach Zuschreibungen, Abschrei-
             bungen, Kursgewinnen, Gewinnen aus Anlagen-                   Aus der Zusammenführung des Ergebnisses aus den
             abgängen und anteiligen Verwaltungskosten ohne                Verfahren in Höhe von – 19,9 Mio. EUR und des Be-
             die Einbeziehung der Zinsaufwendungen für die                 triebsergebnisses in Höhe von – 51,0 Mio. EUR resultierte
             Sicherungskonten und verwaltungstechnischen Rück-             ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 70,9 Mio. EUR (Vorjahr
             stellungen, bezogen auf den durchschnittlichen                Jahresüberschuss 58,1 Mio. EUR), der der Rücklage für
             Kapitalanlagebestand, betrug bei einem Nettoergebnis          zukünftige tarifliche Verpflichtungen entnommen wurde.
             von rund 36 Mio. EUR (Vorjahr 42 Mio. EUR) 2,15 %
             (Vorjahr 2,57 %).                                             VERGLEICH ZUR VOR JAHRESPROGNOSE

             Die übrigen betrieblichen Erträge setzten sich im             Die Annahme zur Bruttolohnsummensteigerung von
             Wesentlichen aus Kostenerstattungen der ZVK, der              3 % wurde für das gesamte Bundesgebiet mit 4,75 %
             UKB und der Sozialkasse des Berliner Baugewerbes              übertroffen. Die Prognoseannahmen zur Mindestur-
             in Höhe von 10,8 Mio. EUR (Vorjahr 9,8 Mio. EUR),             laubsvergütung haben die realen Werte leicht unter-
             Erträgen aus IT-Leistungen in Höhe von 1,5 Mio. EUR           schätzt. Beim Betriebsergebnis ergab sich eine leichte
             (Vorjahr 1,6 Mio. EUR), Entgelten für die Führung von         Reduktion gegenüber der Erwartung durch die
             Sicherungskonten und sonstigen Erträgen in Höhe von           Verschiebungen von Personal von der ZVK zur ULAK
             0,5 Mio. EUR (Vorjahr 0,6 Mio. EUR) zusammen. Perioden-       im Zuge eines Reorganisationsprogramms. Der
             fremde Erträge aus dem Abgang von Betriebs- und               Verzicht auf die Verzugszinsen beeinflusste das
             Geschäftsausstattung oder der Auflösung von anderen           Ergebnis gegenüber der Erwartung weiter negativ.
             sonstigen Rückstellungen entstanden in Höhe von
             0,7 Mio. EUR.                                                 Damit ergibt sich für das Urlaubsverfahren ein leicht
                                                                           geringeres Gesamtergebnis als prognostiziert. Für das
             Die Personalaufwendungen sind mit 53,4 Mio. EUR               Berufsbildungsverfahren erwies sich als maßgebliche
             gestiegen (Vorjahr 49,0 Mio. EUR). Die in Vollzeitkapazitä-   Abweichung zur Planung die Rückzahlung des verein-
             ten (VZK) umgerechneten aktiven Arbeitsverhältnisse           nahmten und der Wegfall des in 2017 fälligen Min-
             der Angestellten, die der ULAK kostenrechnerisch aus          destbeitrages. Hiermit realisiert sich das Ergebnis im
             den anteiligen Mehrfacharbeitsverhältnissen bei               Verfahren Berufsbildung deutlich geringer als erwartet.
             SOKA-BAU zugeordnet waren, betrugen im Dezember
             2017 rund 644 VZK (Vorjahr rund 644 VZK). Im laufen-
             den Jahr wurden 1,6 Mio. EUR weniger als im Vorjahr für
             Abfindungen gezahlt. Dem entgegen gab es zusätzliche
             Aufwände für die Bildung von Rückstellungen, 1,5 Mio.
             EUR für Pensionsverpflichtungen und 0,9 Mio. EUR für
             Verpflichtungen aus Altersteilzeitverträgen.

             Die Abschreibungen auf das Anlagevermögen haben
             sich leicht auf 8,1 Mio. EUR erhöht.

             Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen befinden
             sich mit 28,8 Mio. EUR auf dem Niveau der Vorjahre,
             2014 bis 2016 zwischen 26,9 Mio. EUR und 29,2 Mio. EUR.
             Hiervon entfallen über 75 % auf die Bereiche Beratungs-
             leistungen, Geschäftsräume, Ausstattung sowie Porto
             und Versand.

20 . LAGEBERICHT
MITARBEITER                                                  mit pflegebedürftigen Angehörigen. Ergänzt wird dies
                                                             um ein systematisches, auf Nachhaltigkeit ausgerichte-
Im Jahresdurchschnitt waren bei der ULAK 729 Ange-           tes betriebliches Gesundheitsmanagement.
stellte und Aushilfen (Vorjahr 720) sowie 13 (Vorjahr 12)
Auszubildende beschäftigt.                                   Dies spiegelt sich auch in verschiedenen Zertifikaten
                                                             wider, die SOKA-BAU zuletzt verliehen wurden. So
Diese Zahlen repräsentieren die Stammarbeitsverhält-         gehört das Unternehmen seit dem 31.08.2014 zu den
nisse bei der ULAK. Mit Mitarbeitern, die für die ULAK und   Zertifikatsträgern der berufundfamilie Service GmbH
die ZVK in zentralen Bereichen, wie z. B. Kundenservice I    und wurde am 31.08.2017 für eine familienbewusste
und II, Informationstechnologie, Personal und Rech-          Personalpolitik reauditiert.
nungswesen, tätig sind, haben beide Unternehmen
Mehrfacharbeitsverträge abgeschlossen. Die Bezüge
der Mitarbeiter werden entsprechend ihrem jeweiligen
Tätigkeitsanteil von der ULAK und der ZVK getragen.

Von den in Vollzeitkapazitäten (VZK) umgerechneten
aktiven Arbeitsverhältnissen der Angestellten bei der
ULAK und der ZVK von 1.020 VZK im Dezember 2017
(Vorjahr 1024 VZK) waren der ULAK 63,1 %, also 644 VZK
(Vorjahr 62,9 %, 644 VZK), zugeordnet.

Von den Beschäftigten waren unverändert rund 57 %
weiblich und 43 % männlich.

Die Nachwuchsförderung hat für SOKA-BAU einen
hohen Stellenwert. Im Berichtsjahr bildete SOKA-BAU
Kaufleute für Büromanagement, Immobilienkaufleute,
Rechtsanwaltsfachangestellte, Fachinformatiker, Service-
fachkräfte für Dialogmarketing sowie Kaufleute für
Versicherungen und Finanzen (Letztere im Rahmen des
ausbildungsintegrierten Studiums Bachelor of Science
Versicherungs- und Finanzwirtschaft) aus. Neben dem
breiten Berufsausbildungsangebot, dem Angebot
berufsintegrierter Studiengänge und verschiedener
Praktika existiert ein Nachwuchsförderungsprogramm,
das internen Talenten die Möglichkeit bietet, die eigenen
Kompetenzen im Hinblick auf die angestrebte Karriere
auf- und auszubauen. SOKA-BAU begegnet damit dem
demografischen Wandel durch die Sicherung von
Know-how aus den eigenen Reihen.

Die Mitarbeiter werden mit verschiedenen Angeboten
unterstützt, Beruf und Privatleben zu vereinbaren
sowie sich gesund zu erhalten und damit die eigene
Arbeitskraft zu bewahren. Hierzu zählen u. a. flexible
Arbeitszeitregelungen, das Angebot einer Betriebs-
kindertagesstätte und eines Eltern-Kind-Raums auf
dem Firmengelände sowie verschiedenste Beratungs-
und Unterstützungsmöglichkeiten für Mitarbeiter

                                                                                                                     LAGEBERICHT . 21
INVESTITIONEN                                             Die im Bau befindliche Projektentwicklung in Frankfurt
                                                                        am Main, welche die Errichtung von 135 Wohneinheiten
             Die Investmententscheidungen bei der ULAK folgen           zum Ziel hat, wird voraussichtlich bis Anfang 2018
             einer Kapitalanlagestrategie, wobei Teilstrategien         fertiggestellt sein. Das Gesamtinvestitionsvolumen
             für die Kapitalanlagen und die Immobilien bestehen.        beträgt 52,1 Mio. EUR.
             Die ULAK wendet bei der Anlage ihres Vermögens die
             Vorschriften des Versicherungsaufsichtsgesetzes (VAG)      Zur Diversifizierung des Immobilienportfolios sowie
             sowie die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleis-      zur Stabilisierung der laufenden Rendite während der
             tungsaufsicht (BaFin) erlassene Verordnung zur Anlage      schrittweisen Neuausrichtung des Immobilienportfo-
             des gebundenen Vermögens von Versicherungsun-              lios und zur Wahrnehmung von anderen Renditechancen
             ternehmen einschließlich der Hinweise, soweit es ihr       wurden beginnend 2014 auch indirekte Immobilienin-
             Charakter als Sicherungskasse erlaubt, entsprechend        vestments mandatiert. Derzeit umfassen die indirek-
             an. Die Vorschriften dienen als verbindlicher aufsichts-   ten Investments in Immobilien vier Fonds mit einer
             rechtlicher Rahmen für die internen Anlagerichtlinien      Gesamtinvestitionszusage von 40 Mio. EUR. Die 2015
             der ULAK, die zum Ziel haben, unter Einhaltung der         begonnene Implementierung von Unternehmensbe-
             Risikotragfähigkeit eine möglichst hohe Sicherheit und     teiligungen in der Gesamtkapitalanlage wurde 2017
             Rentabilität bei angemessener Mischung und Streuung        fortgesetzt. Diese Investitionen verfolgen neben einer
             zu erreichen. Dabei ist der Aspekt hoher Liquiditätsan-    assetklassenspezifischen Diversifikation im Gesamt-
             forderungen bei der ULAK zu beachten. Die Entwick-         portfolio das Ziel, den Gesamtertrag zu stabilisieren.
             lung und die Zusammensetzung der Kapitalanlagen
             sind in den Aufstellungen zur Vermögenslage und im
             Anhang dargestellt.

             Die im Jahr 2012 beschlossene Immobilienstrategie
             beinhaltet eine Neuausrichtung des Immobilienport-
             folios der ULAK innerhalb eines Zeitraums von zehn
             Jahren. Die Immobilien leisten im Rahmen der Kapital-
             anlagestrategie der ULAK einen wichtigen Beitrag zur
             Erreichung der Ziele dieser Strategie. Die Bewirtschaf-
             tung des Immobilienvermögens erfolgt zukunfts-
             orientiert und gewährleistet mit einem Immobilien-
             management, das grundsätzlich auf Bestandserhal-
             tung und eine nachhaltige Nutzung durch kontinu-
             ierliche Aufrechterhaltung oder Verbesserung des
             baulichen Zustands ausgerichtet ist, langfristige und
             nachhaltige Renditen. Unter Berücksichtigung der Lauf-
             zeitstruktur der Passivseite der ULAK soll innerhalb
             des vorgenannten Zeitraums ein Investitionsvolumen
             von bis zu 115 Mio. EUR auf das Immobilienportfolio
             verteilt werden.

             Schwerpunkt der Neuinvestitionen in einer Größen-
             ordnung von 75 Mio. EUR ist vorzugsweise der Neubau
             von Wohnimmobilien ausschließlich an ausgewählten
             attraktiven Standorten im Inland. Dabei wird bei der
             Ausschreibung und anschließenden Errichtung von
             Neubauten konsequent darauf geachtet, dass Bau-
             beteiligte die tarifvertraglichen Vorschriften der
             Bauwirtschaft einhalten.

22 . LAGEBERICHT
KENNZAHLEN

Nachfolgend werden wichtige Kennzahlen in einer Mehrjahresübersicht tabellarisch dargestellt. Soweit die Kennzahlen nicht aus
der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ersichtlich sind, werden sie unterhalb der Tabelle erläutert.

                                                                                                          2 017                2 01 6                2 015                2 01 4               2 01 3

VERMÖGENSL AGE

Beitragsforderungen                                                         in Mio. EUR                  360,0                 377,8                389,7                352,1                356,3

Intensität der Beitragsforderungen1)                                                  in %                 16,2                 16,9                  17,8                 17,0                 17,9

Wertpapiere und liquide Mittel                                              in Mio. EUR                  1.274                1.734                 1.691                1.621                1.545

Intensität der Finanzanlagen              1)
                                                                                      in %                 57,5                 77,5                  77,2                 78,2                 77,6
Bilanzsumme                                                                 in Mio. EUR                  2.218                2.239                 2.191                2.074                1.990
FINANZL AGE

Eigenkapitalquote1)                                                                   in %                   6,7                  9,8                  7,4                   5,7                  5,5
Fremdkapitalquote1)                                                                   in %                 93,3                 90,2                 92,6                  94,3                 94,5
Erstattungsverpflichtungen                                                  in Mio. EUR                  1.815                1.783                1.800                 1.734                1.655
Sicherungskonten                                                            in Mio. EUR                      61                    58                   57                   65                    76
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit                                   in Mio. EUR                        4                   56                   78                   76                   24
Darin: Cashflow aus den Verfahren               2)
                                                                            in Mio. EUR                      49                – 118                  103                   107                   35
ERTR AGSL AGE

Beiträge                                                                    in Mio. EUR                  2.214                 2.176                2.193                2.091                1.926
Verfahrensergebnis                                                          in Mio. EUR                  – 19,9                 84,9                 79,6                  32,5               – 38,9
Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen                  3)
                                                                            in Mio. EUR                      36                    42                   46                   55                   51
Verzinsung der Kapitalanlagen
      Durchschnittsverzinsung brutto3)                                                in %                   2,1                  2,5                  2,5                   2,7                  3,1
      Durchschnittsverzinsung netto3)                                                 in %                   2,2                  2,6                  3,0                   3,7                  3,5
Betriebsergebnis                                                            in Mio. EUR                  – 51,1               – 26,8               – 36,2               – 23,7                – 17,3
Jahresüberschuss (-fehlbetrag)                                              in Mio. EUR                 – 71,0                  58,1                 43,4                   8,8              – 56,2
SONSTIGE KENNZAHLEN

Personalaufwand
    (bereinigt um einmalige Effekte)                                        in Mio. EUR                      53                    49                   47                   47                   43
Personalkostenquote           4)
                                                                                      in %                   2,4                  2,3                  2,1                  2,2                   2,2
Vollzeitkapazitäten (VZK) am Jahresende                    5)

    VZK SOKA-BAU                                                                  Anzahl                 1.034                1.024                  997                 1.002                  947
    VZK Angestellte SOKA-BAU6)                                                    Anzahl                   966                  954                  932                   932                  882
    VZK Angestellte ULAK7)                                                        Anzahl                   623                  599                  603                   598                  562
    VZK Angestellte ULAK                                                            in %                  64,5                 62,8                  64,7                 64,1                  63,7
Bruttolohnsummen
    Inlandsverfahren (ohne Berlin)                                          in Mio. EUR                15.871                15.159               14.594               14.311               13.494
Veränderung zum Vorjahr                                                               in %                   4,7                  3,9                  2,0                  6,1                   2,4
      Entsendeverfahren                                                     in Mio. EUR                     701                  641                  600                  610                   520
Veränderung zum Vorjahr                                                               in %                   9,4                  6,8                – 1,6                 17,3                   6,3

1)	In Prozent von der Bilanzsumme

2)	Der Cashflow aus den Verfahren wird direkt aus den täglichen Kapitalflüssen ermittelt und ist Teil des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit, der nach der indirekten Methode ermittelt wird

3)	Siehe Erläuterungen zur Ertragslage

4)	In Prozent von den Beiträgen

5)	Aktive Arbeitsverhältnisse, umgerechnet in Vollzeitkapazitäten

6)	VZK ohne Hausmeister, ohne Auszubildende

7)	VZK-Anteile der ULAK nach Auswertung der Mehrfacharbeitsverhältnisse
                                                                                                                                                                             LAGEBERICHT . 23
G E S A M TA U S S A G E Z U R W I R T S C H A F T L I C H E N L A G E   tert: Die Zinsen am Rentenmarkt haben sich seit Jah-
                                                                                       resbeginn für lange Laufzeiten bereits deutlich erhöht,
             Das fortgesetzte Wachstum der Bauwirtschaft und                           womit ein Anstieg der Zinsen für Hypothekenkredite
             die daraus folgende Bruttolohnsummensteigerung                            bereits vorgezeichnet ist. Die Industrieunternehmen
             stärken weiter die Grundlage der ULAK. Die Rückzah-                       dürften dagegen vorerst weiter bestrebt sein, ihre
             lung der Mindestbeiträge für die Berufsbildung sowie                      Kapazitäten auszuweiten, und damit auch verstärkt in
             die Ausfälle bei den Verzugszinsen haben als einmalige                    Wirtschaftsbauten investieren. Die öffentlichen Inves-
             Sondereffekte das Ergebnis im laufenden Jahr stark                        titionen profitieren nach wie vor vom Investitionshoch-
             belastet. Weiterhin sind die bruttolohnsummenunab-                        lauf des Bundes. Es wird insgesamt mit einem weiteren
             hängigen Leistungen für die Berufsbildung aufgrund                        leichten Anstieg der Beschäftigung gerechnet.
             der tariflichen Vergütungsanpassung und deutlich
             gestiegener Auszubildendenzahlen spürbar gestiegen.                       Die ULAK rechnet deshalb mit einer leicht steigenden
             Ebenfalls sind die bruttolohnsummenunabhängigen                           Bruttolohnsumme und verwendet in den Prognose-
             Leistungen der Mindesturlaubsvergütung gestiegen.                         rechnungen einen Steigerungssatz von 3 %.
             Gleichwohl verfügt die ULAK zum Bilanzstichtag über
             ausreichende Liquiditätsreserven, um ihre tarifvertragli-                 Der Beitrag für die von der ULAK durchzuführenden
             chen Leistungen erfüllen zu können.                                       Sozialkassenverfahren bleibt im Jahr 2018 auf 16,6 %
                                                                                       der Bruttolohnsumme. Im Urlaubsverfahren werden
             Für das Jahr 2018 ist wegen der Erhöhung des zusätz-                      14,5 % (Vorjahr 14,5 %) und im Berufsausbildungs-
             lichen Urlaubsgeldes von 20 % auf 25 % ohne parallele                     verfahren 2,1 % (Vorjahr 2,1 %) der Bruttolohnsumme
             Anhebung des Beitragssatzes für das Urlaubsverfahren                      eingezogen. Demgegenüber steigt der Anspruchssatz im
             wiederum von einem dem aktuellen Jahr vergleichba-                        Urlaubsverfahren auf 14,25 %.
             ren Ergebnis auszugehen.
                                                                                       Die Mindesturlaubsvergütungen erschweren eine Er-
                                                                                       gebnisprognose für das Geschäftsjahr 2018, weil diese
             Prognosebericht                                                           Ansprüche unabhängig von der Bruttolohnsumme ent-
                                                                                       stehen. Die Aufwendungen für Mindesturlaubsvergü-
             Die Stimmung der Unternehmen in der Bauwirtschaft                         tungen infolge von Krankheit entwickelten sich im Vor-
             hat sich in den vergangenen Monaten leicht einge-                         jahr relativ gleichmäßig und werden deshalb einfach
             trübt. Dies lag an einer deutlich schlechteren Beur-                      hochgerechnet, die Aufwendungen für die Mindestur-
             teilung der Geschäftsaussichten. Die Frühindikatoren                      laubsvergütungen wegen Bezug von Saison-Kurzarbei-
             zeichnen ein ähnliches Bild. Zwar befinden sich die                       tergeld (Saison-KuG) können sich jedoch witterungs-
             (volumenmäßigen) Auftragseingänge im Bauhauptge-                          bedingt in den Geschäftsjahren sehr unterschiedlich
             werbe noch auf einem hohen Niveau. Die Baugeneh-                          entwickeln. Der milde Verlauf des Winters 2017/2018
             migungen im Hochbau gaben zuletzt allerdings erneut                       bis Ende Februar gibt Anlass zu der Annahme, dass die
             nach. Dies war allein schwächeren Genehmigungszah-                        erwarteten Gewährungen für Mindesturlaubsvergü-
             len im Wohnungsbau geschuldet, die auf das niedrigs-                      tungen vergleichbar denen des letzten Jahres sind. Sie
             te Niveau seit März 2017 gesunken sind.                                   werden mit rund 72 Mio. EUR angesetzt.

             Die Bauwirtschaft erwartet, dass die Umsätze in die-                      Für das Betriebsergebnis ergeben die Budgetplanun-
             sem Jahr um 4,0 % steigen und damit etwas schwächer                       gen bei einem durch die langanhaltende Niedrigzins­
             als im zurückliegenden Jahr (+ 5,0 %). Dabei soll das                     phase bedingten niedrigeren Nettoergebnis aus den
             Umsatzwachstum im Wohnungsbau erneut etwas hin-                           Kapitalanlagen (Finanzanlagen und Immobilien), aber
             ter demjenigen im Wirtschaftsbau und im öffentlichen                      vergleichbaren Personalaufwendungen und projekt-
             Bau zurückbleiben.                                                        bezogenen betrieblichen Aufwendungen sowie
                                                                                       einem wieder starken Zuwachs an Zinsaufwendungen
             Die Rahmenbedingungen bleiben günstig, haben sich                         aufgrund deutlich geringerer Sätze für die Abzinsung
             in den vergangenen Monaten aber etwas verschlech-                         von langfristigen Rückstellungen eine unveränderte

24 . LAGEBERICHT
Unterdeckung von rund 50 Mio. EUR für das Geschäfts-     und überwachen zu können. Ein sekundäres Ziel sind
jahr 2018 (laufendes Jahr 51 Mio. EUR).                  die Erhöhung des Risikomanagementbewusstseins
                                                         für den Beitrag Einzelner am zielorientierten Gesamt-
Das bedeutet, dass für das Urlaubsverfahren unter Be-    unternehmenserfolg und die Förderung einer dafür
rücksichtigung des anteiligen Betriebsergebnisses eine   notwendigen angemessenen Risikokultur.
Unterdeckung von rund 69 Mio. EUR geschätzt wird.
                                                         Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für das
Die Aufwendungen im Verfahren Berufsausbildung           Risikomanagement. Der unabhängigen Risikocont-
werden im Jahr 2018 bei einer gleichbleibenden Anzahl    rollingfunktion wird neben der Methodenkompetenz
von neuen Auszubildenden aufgrund höherer Ausbil-        zur Risikobewertung und Risikoüberwachung zur
dungsvergütungen weiter steigen. Dies führt insge-       Wahrnehmung ihrer Aufgaben ein vollständiges und
samt zu einer Unterdeckung im Berufsbildungsverfah-      uneingeschränktes Informationsrecht eingeräumt.
ren im Geschäftsjahr 2018 einschließlich anteiligen      Die unverzügliche Berichterstattung gegenüber der
negativen Betriebsergebnisses von rund 19 Mio. EUR.      unabhängigen Risikocontrollingfunktion erfolgt, wenn
                                                         neue wesentliche Risiken zu erkennen oder wesentli-
Insgesamt wird damit eine Unterdeckung von rund          che finanzielle Schäden aufgetreten sind. Die Aufgaben
88 Mio. EUR erwartet. Die Rücklage für zukünftige        der unabhängigen Risikocontrollingfunktion umfassen
tarifliche Verpflichtungen wird sich demzufolge auf      die Identifikation, Bewertung und Analyse von Risiken
rund 40 Mio. EUR reduzieren.                             mindestens auf aggregierter Ebene, die Validierung
                                                         von Risikobewertungen, die Überwachung von Limiten
Für das Jahr 2019 sind eine leistungsdeckende Anpas-     und Maßnahmen einschließlich der entsprechen-
sung des Beitrags und ein Ausgleich für die in 2018      den Risikoberichterstattung und die Bewertung und
erwartete Unterdeckung erforderlich.                     Beurteilung geplanter Strategien und Produkte unter
                                                         Risikogesichtspunkten.
Die ULAK verfügt zum Bilanzstichtag und nach der
aktuellen Kapitalertrags- und Kapitalflussplanung für    Gemeinsam mit der unabhängigen Risikocontrolling-
das Jahr 2018 über ausreichende Liquiditätsreserven,     funktion ist das Risikomanagementkomitee verant-
um die tarifvertraglichen Leistungen zu erbringen.       wortlich für die Koordination des gesamten Risikoma-
                                                         nagementprozesses. Die operativen Geschäftsbereiche
                                                         sind für die Umsetzung der Identifikation, die Analyse
Chancen- und                                             und Steuerung aller wesentlichen Einzelrisiken ihres
                                                         Bereiches verantwortlich. Die interne Revision prüft
Risikobericht                                            selbstständig und risikoorientiert alle Geschäftsberei-
                                                         che, Abläufe, Verfahren und Systeme.

RI SI KO M A N AG EM ENT                                 Risiko ist definiert als die Möglichkeit des Nichterrei-
                                                         chens eines explizit formulierten oder sich implizit
Risikomanagement ist ein wesentliches Element zur:       ergebenden Zieles. Der abstrakte Risikobegriff um-
                                                         fasst damit sowohl Risiken als auch Chancen in Form
>> Sicherstellung der jederzeitigen Erfüllbarkeit der    sowohl einer negativen als auch positiven Abwei-
   eingegangenen Verpflichtungen                         chung von den gewählten Zielen. Risiken resultie-
>> Existenz- und Ertragssicherung der ULAK               ren aus der Unvorhersehbarkeit der Zukunft durch
                                                         erahnbare oder auch im Extremfall zufällige Störun-
Es beinhaltet die systematische Erfassung und Bewer-     gen. Risiken müssen den Plan-Ziel-Bezug erfüllen
tung von Risiken sowie die Steuerung der Reaktionen      bezüglich der Plan-Gewinn- und Verlustrechnung/
darauf. Ein Hauptziel des Risikomanagements ist die      Plan-Bilanz oder der zusätzlichen stillen Reserven der
Top-down-Sicht auf wesentliche Risiken in ihrer Wir-     ökonomischen Bilanz. Der Effekt bestehender Risiken
kung auf die Unternehmensplanung, um diese abge-         wird sowohl im Einfluss auf das ökonomische
stimmt auf die vorhandene Risikotragfähigkeit steuern    Deckungspotenzial (marktwertig) als auch auf die

                                                                                                                    LAGEBERICHT . 25
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