Vergewerblichung durch Smile Zahn-Shops - Zahnärztekammer Nordrhein
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RHEINISCHES ZAHNÄRZTEBLATT 10 | 02.10.2019 Vergewerblichung durch Smile Zahn-Shops NEUE SERIE NEUERUNGEN NGEN IIM STRA STRAHL ST T RAH HLENSCHUTZ HL H L KZV-AbrechnungsTIPP: KZV V-Ab V-A Abrere h IPP IP Notwendige wendige e Ums U Umsetzung m mss Verfristung Verfr ristu ristu istu un und Termine zum 1. 1 Januar J 2020 2
KARL-HÄUPL-INSTITUT FORTBILDUNGSZENTRUM DER ZAHNÄRZTEKAMMER NORDRHEIN JAHRESENDSPURT 2019 NEUE KURSTHEMEN & REFERENTEN FÜR ZAHNÄRZTE/INNEN Highlight für Ihre ZFA mit anschließendem Get-together Freitag 15. November 2019 „be different“ Zwei ZFA für die Gebühr von einer! Bis zum 13. Oktober 2019 10% bei Onlineanmeldung: www.khi-direkt.de
Editorial 513 Zahnheilkunde darf nicht zum Gewerbe verkommen Nachdem seit 2015 eine Vielzahl von Kapitalinvestoren Medizinische Versorgungszentren (MVZ) in Deutschland via Krankenhaus ge- gründet haben, müssen wir seit Ende des Jahres 2017 eine Welle gewerblicher Anbieter kieferorthopädischer Behandlungen mittels Alignern registrieren. Hintergrund ist, dass mit Ablauf eines großen Patents die Behandlung von Zahnfehlstellungen mit Alignern für viele Startups nun als lu- kratives Geschäft erscheint. Insgesamt 40 Verfahren liegen allein der Zahnärztekammer Nordrhein gegen solche gewerblichen Anbieter sowie die dort tätigen und kooperierenden Zahnärzte vor und werden einer rechtlichen Prüfung unterzogen. Bei in diesen „Smile-Shops“ angebotenen Leistungen handelt es sich um die Ausübung von Zahnheilkunde im Sinne des Zahnheilkunde- gesetzes (Diagnostik, Therapieplanung und auch die Überlassung der Therapiegeräte) – in der Gesamtbewertung also eine einheitliche zahnärztliche Behandlung durch gewerbliche Anbieter. Nicht von ungefähr heißt es Zahnheilkunde beziehungsweise Heilkunde! Der Pa- tient hat Anspruch darauf, dass eben nur ein Kundiger, ein approbierter Arzt, behandelt, die Anamnese erstellt, die Befunde erhebt, die Diagnose stellt und die Therapie durchführt. Man muss kein großer Prophet sein, dass weitere Bereiche der Zahnheilkunde folgen werden. „Bei in diesen „Smile-Shops“ ange- botenen Leistungen handelt es sich um die Ausübung von Zahnheilkunde im Sinne des Zahnheilkundegesetzes.“ © ZÄK NR Es ist Gesetz und Patientenschutz, wenn Berufsrecht, Zahnheilkundegesetz und auch das Heilberufsgesetz NRW strenge Kriterien festle- gen, unter denen Zahnheilkunde praktiziert werden darf. Der Patient muss sich darauf verlassen können. Doch wo sind Patientenschützer und Verbraucherverbände? Wo sind jetzt die Politiker, die den Patientenschutz so vehement einfordern? Man vertraut fahrlässig Kapitalin- vestoren und Gewerbebetrieben die Gesundheit der Patienten an. Wer glaubt, Private-Equity-Fonds-Manager im Jet auf Jersey oder am Strand von Bahrain oder BWL-Geschäftsführer als Startup-Gründer haben die Verbesserung der zahnmedizinischen Versorgung der deut- schen Bevölkerung im Fokus, der glaubt auch, „Batman“ ist der Böse und wird mit „d“ geschrieben, und „Joker“ ist die schillernde gute Figur in diesem Film. Schon bei der erfolgreichen, rechtlichen Auseinandersetzung mit dem Versteigerungsportal Groupon hatten viele der Zahnärztekammer Nordrhein gegenüber erklärt, der Zug sei schon abgefahren. So auch jetzt! Doch wenn Gewerbeaufsichtsämter für solche Gewerbe- betriebe ihre Aufsichtspflicht verneinen, Politiker und Patientenverbände durch Stillschweigen glänzen, dann ist es Aufgabe von Zahn- ärztekammern und KZVen auf Landes- und auf Bundesebene, sich dieser Dinge anzunehmen und für die Bewahrung des Approba- tionsvorbehalts und den Erhalt der Freiberuflichkeit einzutreten. Inzwischen wurden auch in Zusammenarbeit mit den übrigen Heilbe- rufskammern in NRW Vorschläge erarbeitet, um dieser insbesondere im Interesse des Patientenschutzes nicht hinzunehmenden Ent- wicklung in der Zahnheilkunde hin zum bloßen Gewerbe entschieden entgegenzutreten. Gerade haben CDU/CSU, die Bundesrechtsanwaltskammer und der Deutsche Anwaltsverein e. V. festgehalten, dass das Fremdkapital- verbot für Anwaltspraxen unbedingt aufrecht zu erhalten ist. Was den Rechtsanwälten Recht ist, sollte und muss in der Medizin und der Zahnmedizin unabdingbare Grundlage sein. Ihr Dr. Ralf Hausweiler Vizepräsident der Zahnärztekammer Nordrhein RZB 10 | 02.10.2019
514 Inhalt 516 Erfolgreiche Follow-up-Schulungen 2018/2019: Abschlussveranstaltung in Krefeld Zahnärztekammer/VZN Dentists for Dentists Follow-up-Schulungen 2018/2019 ein voller Erfolg ........... 516 Junge engagierte Zahnärzte stellen sich vor: Vergewerblichung: Sind die Dämme gebrochen? ............. 520 Maximilian Eßer und Stefan Piepiorka setzen sich für die Kollegen ein ........................................................... 532 Abschluss-Symposium zum Projekt InterKultKom ............. 522 Bekanntgaben: Herbst-Kammerversammlung ........................................... 540 Aus Nordrhein VZN vor Ort ....................................................................... 549 ZFA-Zwischenprüfung Frühjahr 2020 ................................ 551 Recht und Praxis: Bewertungsportale, Internet und mehr (Kreisstellenversammlung Düsseldorf) .............................. 534 Bezirks- und Verwaltungsstellenversammlung Kassenzahnärztliche Vereinigung Duisburg 2019 ................................................................... 538 ZE-Gutachtertagung in Aachen ......................................... 524 Auszeichnung für Univ.-Prof. Dr. Dr. S. Jepsen, Bonn ....... 540 ZahnZeit (Herbst-/Winter): Neuer Titel, alte Qualität .......... 526 Bayrischer Abend in Pulheim ............................................ 542 Alterszahnheilkunde in der Praxis (Seminarankündigung) ..528 Auszeichnung der Universität Bonn .................................. 544 Wir machen Sie fit! (KZV-Abrechnungsseminar) ............... 529 AbrechnungsTIPP: 1. Verfristung und Termine .................. 530 BZÄK/KZBV Zulassungsausschuss: Sitzungstermine 2019 ................... 537 BZÄK: GOZ Kampagne #11 Pfennig (Interview) ............... 546 Bekanntgabe: Herbst-VV ................................................... 540 KZBV: Neue Regelungen zur Konnektorpauschale ........... 548 RZB 10 | 02.10.2019
Inhalt 515 Abrechnungs 530 534 AbrechnungsTIPP: 1. Verfristung und Termine Bewertungsportale, Internet und mehr 532 550 Dentists for Dentists: Unterschiedliche Wege, gleiches Ziel Neuerungen beim Strahlenschutz zum 1. Januar 2020 Berufsausübung Hilfsorganisationen Strahlenschutz in der Zahnarztpraxis: Neuerungen .......... 550 Volontariat in Guadalupe, Ecuador .................................... 562 Fortbildung Feuilleton Fortbildungsangebot im Karl-Häupl-Institut ....................... 552 Buchtipp: C. Pollmer: Heut ist irgendwie ein komischer Tag ............. 565 Intensiv-Abrechnungsseminar ........................................... 555 Historisches: Älteste medizinische Zeitschrift der Welt ..... 566 Freizeittipp: Köln, MAKK, Kunst + Design im Dialog ......... 568 Informationen Humor: Schnappschuss & In den Mund gelegt ................ 572 dgpzm: Förderung von Forschung und Wissenschaft ....... 556 Rubriken Personalien Editorial ............................................................................. 513 Irene Kluge: Verabschiedung in den Ruhestand ............... 557 Impressum ........................................................................ 541 Wir gratulieren/Wir trauern ................................................. 558 Termine .............................................................................. 549 Zahnärzte-Treffs in Nordrhein ............................................ 521 RZB 10 | 02.10.2019
516 Zahnärztekammer Follow-up 2018/2019 ein voller Erfolg Letzte Schulung im Krefelder Seidenweberhaus © Paprotny (9), ZÄK/Pache (2), ZÄK/Rolfes (1) An der ersten Follow-up-Schulung 2018 am 4. September im Sportpark Leverkusen gab es mit über 2.900 Teilnehmer/-innen bereits ein riesiges Interesse an den Vorträgen aber auch an der praktischen Brandschutzhelfer-Ausbildung. Der Präsident der Zahnärztekammer Nordrhein, Dr. Johannes Szafraniak, und der Vizepräsident, Dr. Ralf Hausweiler, informierten bei vier Großver- anstaltungen zusammen mit mehreren anderen Referenten insgesamt rund 8.000 Zahnärzte/-innen und ZFA über Neues für die Praxis zu den Themen Praxisbegehungen nach MPG, Datenschutz, Notdienst, BuS- Dienst u.v.m. Mit der Großveranstaltung am 28. August 2019 im Krefelder Die Schulungsreihe 2018 war nach 2012 und 2014/2015 bereits Seidenweberhaus endete die Reihe Follow-up-Schulungen die dritte auf Basis des Vertrags mit dem Gesundheitsministeri- 2018 der Zahnärztekammer (ZÄK) Nordrhein. Insgesamt 8.000 um NRW, der eine regelmäßige Fortbildung von Zahnärztinnen, Zahnärzte/-innen und Praxismitarbeiter/-innen informierten Zahnärzten und Praxismitarbeitern/-innen nach dem Medizin- sich in Leverkusen, Oberhausen, Köln und Krefeld unter dem produktegesetz vorsieht. Erstmals angeboten wurde begleitend Titel „Neues für die Praxis – Umsetzung der Anforderungen eine theoretische und praktische Schulung zum Brandschutz- leichter gemacht“ über die Themen Praxisbegehungen nach helfer/zur Brandschutzhelferin. Aufgrund des riesigen Interes- MPG, Datenschutz (inkl. DSGVO), zahnärztlicher Notdienst ses an dieser Ausbildung wurde dieser kostenfreie Schulungs- sowie das Portal und das neue Angebot BuS-Dienst der Kam- teil in Köln und in Krefeld von der Hauptveranstaltung abge- mer. trennt und an zusätzlichen Terminen angeboten. RZB 10 | 02.10.2019
Zahnärztekammer 517 Bei der letzten Follow-up-Schulung in Krefeld verfolgten rund 800 Teilnehmer/ -innen mit großem Interesse den Informationen von Vizepräsident Dr. Ralf Haus- weiler z. B. zum Thema Bürokratieabbau. Dr. Thomas Heil, Ausbildungsberater Kammer, befasste sich mit der Fortbildung gemäß des Vertrags mit dem NRW-Gesundheitsministerium zu den Praxisbege- hungen nach MPG, z. B. der Sachkunde zur Freigabe von Medizinprodukten. Drei Stunden geballte Information Für die jeweils dreistündigen Großveranstaltungen (Leverkusen mit circa 2.900 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Oberhausen • Anforderungen an die hygienische Aufbereitung von Medi- circa 3.500, Köln circa 1.160 und Krefeld circa 840) hatten der zinprodukten in NRW, Stichwort „Restproteinbestimmung“: Kammerpräsident Dr. Johannes Szafraniak, der Vizepräsident Untersuchungsmaterialien können bestellt werden unter Dr. Ralf Hausweiler, gemeinsam mit dem Zahnärztlichen Direk- www.t1p.de/hygiene. tor, Dr. Christian Pilgrim, dem Leiter des Wissenschaftlichen Dienstes, Dr. Thomas Hennig, und den beiden Sachverstän- • mögliche Verlängerung des Revalidierungsintervalls bei digen der Kammer für die Praxisbegehungen, Dipl.-Ing. Ralf RDG Prozessen mithilfe einer Risikoanalyse (s. RZB 9/2019, Stürwold und Jan-Philipp Hefer, M.Sc., gleich ein ganzes Paket S. 252), Risikobasierter Fragenkatalog: an wichtigen Informationen zur leichteren Umsetzung der um- www.zaek-nr.de < Geschlossener Bereich | Hygiene fangreichen Anforderungen, die an die Praxen gestellt werden, geschnürt. Dabei wurden die folgenden Themenbereiche • Bürokratieabbau, Stichwort „QM-Dokumentation“: schwerpunktmäßig behandelt: www.zaek-nr.de > Geschlossener Bereich | Hygiene | Arbeitsanweisungen | Formblätter D10 und D11 • Neuerungen der Medizinproduktebetreiberverordnung (MPBetreibV), Stichwort „Dokumentierte Einweisung: • Datenschutzgrundverordnung – DSGVO (s. RZB 3/2018, www.zaek-nr.de > Geschlossener Bereich | Hygiene | S. 160 ff. und RZB 4/2018, S. 250 ff.): Arbeitsanweisungen | Formblatt D 24 www.zaek-nr.de > Geschlossener Bereich | Datenschutz Am Vortag des Karl-Häupl-Kongresses im März dieses Jahres begrüßte der Präsident Dr. Johannes Szafraniak im Kölner Gürzenich circa 1.200 zur dritten Follow-up- Schulung 2018. RZB 10 | 02.10.2019
518 Zahnärztekammer Der Zahnärztliche Direktor, Dr. Christian Pilgrim, Detaillierte Erläuterungen zur manuellen und zur ma- Jan-Philipp-Hefer, M.Sc., Sachverständiger für die widmete sich u. a. den verschiedenen Angeboten schinellen Aufbereitung von Medizinprodukten gab Praxisbegehung, stellte das neue Angebot der Kam- auf dem neuen Portal der ZÄK Nordrhein. Dr. Thomas Hennig, Leiter Wissenschaftlicher Dienst. mer, den BuS-Dienst vor. • Praxisbegehungen durch Sachverständige der ZÄK Nord- Umfangreiche Hilfestellungen der Kammer gibt es insbesondere rhein: im Geschlossenen Bereich der Webseite (www.zaek-nr.de) so- www.zaek-nr.de < Geschlossener Bereich | Praxisbegehungen wie auf dem Online-Portal (https://portal.zaek-nr.de). Hier finden sich die Angebote, z. B. kostenlos mit dem ZQMS-Tool schnell • BuS-Dienst der ZÄK Nordrhein, alternative, bedarfsorien- und anwenderfreundlich ein QM-System für die eigene Praxis tierte betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung aufzubauen und in den täglichen Praxisalltag einzubinden. Für in Betrieben: die Follow-up-Teilnehmer wird im Karl-Häupl-Institut eine ge- www.zaek-nr.de > Für die Praxis | Beruf und Wissen | bührenfreie ZQMS-Schulung angeboten. Themensuche: BuS-Dienst Eine weitere Neuerung auf der Portalseite wird sein, dass die • Portal der ZÄK Nordrhein: https://portal.zaek-nr.de Mitglieder zukünftig im Rahmen des Notdienstes Wunschtermi- ne reservieren oder Termine mit einem Kollegen online tauschen • ZQMS – QM/QS-Hilfe: https://portal.zaek-nr.de können. Im Portal kann sich jedes Mitglied nach erfolgreicher Registrierung über die ZÄK Nordrhein mit seinen Zugangsdaten • Notfalldienst (z.Zt. nur in Testregion): https://portal.zaek-nr.de anmelden. Ansprechpartner bei der Leiter Wissenschaftlicher Dienst Revalidierung Zahnärztekammer Nordrhein Dr. rer. nat. Thomas Hennig Dipl.-Ing. Ralf Stürwold Tel. 0211 44704–209 Tel. 0211 44704–223 info@zaek-nr.de mpg-begehungen@zaek-nr.de Webseite der ZÄK Nordrhein Login Geschlossener Bereich Vorgaben nach MPG bzw. MPBetrteibV BuS-Dienst Lassad Methnani – Restproteinbestimmung Jan-Philipp Hefer, M.Sc. Christina Walther Claus Horn Tel. 0211 44704–223 Tel. 0211 44704–229 Tel. 0211 44704–209 mpg-begehungen@zaek-nr.de homepage@zaek-nr.de info@zaek-nr.de Datenschutzgrundverordnung – Portal der ZÄK Nordrhein Dokumentation (z. B. ZQMS) DSGVO Registrierung Claus Horn Ass. iur. Katharina Beckmann Bernd Meissner Tel. 0211 44704–209 Tel. 0211 44704–208 Tel. 0211 44704–221 info@zaek-nr.de beckmann@zaek-nr.de portal-support@zaek-nr.de Sachverständige für die Zahnärztlicher Notfalldienst Praxisbegehungen Anwendungen (z. B. ZQMS) Nicole Weyers Jan-Philipp Hefer, M.Sc. Claus Horn Tel. 0211 44704–215 Dipl.-Ing. Ralf Stürwold Tel. 0211 44704–209 weyers@zaek-nr.de Tel. 0211 44704–223 info@zaek-nr.de mpg-begehungen@zaek-nr.de RZB 10 | 02.10.2019
Zahnärztekammer 519 ZA Axel Plümer: Dr. Thorsten Flägel: „Ich spreche der Zahnärzte- „Ich finde insbesondere die kammer einen großen Dank Informationen zum Projekt für die tolle Arbeit und die der Praxisbegehung toll, weil ZÄ Annabelle Dalhoff-Jene und erfolgreichen Gespräche in die Sachverständigen der Dr. Michael Hohaus: Sachen Bürokratieabbau und Kammer gezielt und mit „Durch die Follow-up-Schulungen werden der damit verbundenen ab- zahnmedizinischem Sachver- den Teilnehmern quasi auf dem Silbertab- weichenden Dokumentation stand das Thema Hygiene an- lett alle wichtigen Neuerungen präsentiert, aus. Besonders erfreut bin ich packen. So kann ich mich da- sodass man sich nicht alles mühsam zusam- außerdem über die nun mög- rauf verlassen, dass mögliche mensuchen muss. Damit ist man auch z. B. liche Verlängerung der War- Beanstandungen auch wirk- für das Düsseldorfer Modell im Rahmen tungsintervalle.“ lich unter zahnmedizinischen des IfSG-Projekts bestens vorbereitet.“ Aspekten moniert werden.“ Die bei den beiden ersten Großveranstaltungen in Leverkusen Auch aufseiten der Teilnehmer gab es die einhellige Meinung: und Oberhausen begleitend durchgeführten Schulungen zur Es war sehr anstrengend, aber besonders informativ und hilf- Brandschutzhelfer-Ausbildung fanden so großen Anklang, dass reich für die Umsetzung in der eigenen Praxis. dieses Angebot an aus organisatorischen Gründen an zusätzli- chen Terminen durchgeführt wurde. Die umfangreichen Informationen (Vorträge) können die Teilneh- mer/-innen der Schulungen auf der Portalseite jederzeit einse- Mit der Veranstaltung am 28. August 2019 im Krefelder Seiden- hen und nachlesen (https://portal.zaek-nr.de > Anwendungen weberhaus endet die äußerst erfolgreiche Reihe der Follow-up- | ILIAS e-Learning). 䡲 Schulung 2018. Nicht nur die Verantwortlichen der Kammer kön- nen mit dem Verlauf der Großveranstaltungen zufrieden sein. Susanne Paprotny, ZÄK Nordrhein Der Sachverständige für die Praxisbegehungen, Dipl.-Ing. Ralf Stürwold (l.), gab Die Zusatzveranstaltung der theoretischen und praktischen Brandschutzhelfer- in einem Frage-Antwort-Gespräch mit ZFA Katja Welbers-Poincein und ihrem Ausbildung erfolgt auch zukünftig durch den Fachmann Tobias Wilkomsfeld und „Chef“ Dr. Thomas Heil einen Einblick in den Ablauf einer Praxisbegehung. seinem Team von Fit – For – Help Notfallmanagement. RZB 10 | 02.10.2019
520 Zahnärztekammer Vergewerblichung: Sind die Dämme gebrochen? Kammervorstände aus Westfalen-Lippe und Nordrhein beraten gemeinsam Die Vorstände der Zahnärztekammern Nordrhein und West- falen-Lippe tagten am 4. September 2019 erneut gemeinsam in Düsseldorf. In guter Regelmäßigkeit führten sie damit ihren Meinungs- und Erfahrungsaustausch fort. Bezogen auf ganz Nordrhein-Westfalen vertreten die beiden Zahnärztekammern die Interessen von über 17.000 Zahnärztinnen und Zahnärzten. Breiten Raum nahm das Thema „Vergewerblichung in der Zahn- heilkunde“ ein. Beide Vorstände waren sich darüber einig, dass dieser negativen Entwicklung dringend Einhalt geboten werden muss. Hierzu sind bereits Gespräche auf Landesebene mit der Politik und den Heilberufskammer NRW geführt worden, weitere werden auf Bundesebene mit den (Landes)Zahnärztekammern und der Bundeszahnärztekammer folgen. Außerdem stand das Thema der mangelnden Anpassung des GOZ-Punktwerts im Mittelpunkt des Treffens. Auch hier bestand bei beiden Vorständen der Konsens, dass die privaten kosten- erstattenden Stellen und auch die Politik gefordert sind, nach 31 Jahren Stillstand den Punktwert an die gestiegenen Praxis- und Inflationskosten sowie zusätzliche durch den Gesetzgeber z. B. durch MPG und IfSG verursachte Kosten anzupassen. Weitere Themen der gemeinsamen Sitzung waren der Büro- kratieabbau, die Unterstützung von Familien zur Verbesserung der Möglichkeiten für die Niederlassung, eine faire Regelung des Notdienstes in den Grenzregionen zu anderen Kammer- bereichen sowie die Entwicklung des ZFA-Berufs inklusive Profes- sionalisierung der Nachwuchsgewinnung. Bei all diesen Themen, so die einhellige Meinung, werde man © Paprotny weiterhin mit Nachdruck den Standpunkt der Zahnärzte vertre- ten, um eine nachhaltige, zukunftsfeste freie Berufsausübung in den Zahnarztpraxen zu sichern. 䡲 Anfang September trafen sich die Vorstände der Zahnärztekammern Nordrhein und Westfalen-Lippe zu einer gemeinsamen Sitzung im Hause der Zahnärzte- ZÄK Nordrhein, ZÄK Westfalen-Lippe kammer in Düsseldorf. RZB 10 | 02.10.2019
Zahnärzte-Treffs in Nordrhein Überall in Nordrhein treffen sich Zahnärzte vor Ort. Nicht für alle Treffs gibt es regelmäßige Termine. Im Zweifel bitte lieber noch einmal telefonisch unter der angegebenen Nummer nachfragen! Bezirks-/Verwaltungsstelle Aachen Düren | Fortbildungsstammtisch, 02421 38224 (Dr. Adels) Bezirks-/Verwaltungsstelle Düsseldorf Düsseldorf | DZT, Termin, Referent/-in, Vortragsthema und Aktuelle Termine der nordrheinischen Regionalinitiativen Veranstaltungsort werden rechtzeitig bekannt gegeben, und Stammtische mit ggf. zusätzlichen Informationen so- 0211 224228 (Dr. Blazejak), 0211 371134 (ZA Plümer) wie Hinweise auf weitere Veranstaltungen finden Sie unter Düsseldorf/Oberkassel, zweiter Dienstag im ungeraden Monat, www.kzvnr.de/service/termine 0211 7377710, R.SVOBODA@ZA-GO.DE (Dr. Svoboda) Erkrath, Haan, Mettmann, Wülfrath | ZaN – Zahnärzte am – ZIKÖ – Zahnärztliche Initiative Köln (rechtsrheinisch), Neandertal, zweiter Dienstag im ungeraden Monat, 19.30 Uhr, 0221 634243, DRBERNDHAFELS@NETCOLOGNE.DE Mettmanner Tennis- und Hockeyclub, Hasseler Str. 97, Mett- (Dr. Hafels) mann, 02104 33033, INFO@DRSCHMINKE.DE (Dr. Schminke) Oberbergischer Kreis | Gummersbach: letzter Donnerstag im Monat, 20 Uhr, „Holsteiner Fährhaus“, Hohensteinstr. 7, Bezirks-/Verwaltungsstelle Duisburg 02261 23718 (Dr. Sievers) Duisburg | Zahnärzte-Initiative Duisburg (ZID), zweiter Montag Erftkreis im Quartal, Duisburger Yachtclub DUYC, Strohweg 4, 02066 Pulheim | ZIP – Zahnärztliche Initiative Pulheim, 02238 2240, 1496, KLAUS@RUEBENSTAHL.DE(Dr. Rübenstahl) DRS.ROELLINGER@NETCOLOGNE.DE (Dr. Röllinger) Mülheim | zweiter Montag im Monat, 20 Uhr, „Wasserbahnhof“, Rheinisch-Bergischer Kreis Mülheim an der Ruhr Leverkusen | Quettinger Stammtisch, 02171 52698 Oberhausen | erster Donnerstag im Monat, 20 Uhr, „Haus (ZÄ Taghavi und Dr. Timmermann) Union“, Schenkendorfstr. 13 (gegenüber Arbeitsamt) Bensberg und Refrath | 0172 9746021 (Dr. Holzer) Wesel | Zahnärzte am Niederrhein (ZaN), erster Dienstag im Bergisch Gladbach | AZGL Arbeitsgemeinschaft Zahnheilkun- Quartal, 19.30 Uhr, „Café Extrablatt“, Brückstraße 42, Wesel de Bergisch Gladbach, 02202 56050 (Dr. Hüttebräucker) Overath und Rösrath | 02205 5019 (ZÄ Koch), 02205 4711 Bezirks-/Verwaltungsstelle Essen (ZÄ Schumacher) Essen | EINZ-Stammtisch, erster Mittwoch im Quartal, 19 Uhr, Rhein-Sieg-Kreis „Im Kabü“, Annastr. 51, 0201 3104700 (Dr. Zuralski) oder – Treff für Kollegen aus Lohmar, Seelscheid, Much, Hennef, 0201 6154630 (ZA Passin) Neunkirchen, 02247 74343 (Dr. Wolfgang Matscheck) Essen-Bredeney | erster Dienstag im Monat, 19 Uhr, „Islacker“, – Kollegentreff Niederkassel Rüttenscheider Str. 286, 0201 786815 (ZÄ Heker-Stenkhoff) 02208 1516 (ZA Remmer) – Bad Honnef: Stammtisch Siebengebirge, erster Dienstag im Bezirks-/Verwaltungsstelle Köln Monat, 20 Uhr, „Flames N‘Apes“, Hauptstr. 35, Bad Honnef, Bonn 02224 919080 (Dr. Hilger-Rometsch) – Godesberger Stammtisch, 0228 355315 (Dr. Engels) – Bonner Südstadt-Stammtisch, 0228 230702 (ZA Klausmann) Bezirks-/Verwaltungsstelle Krefeld Euskirchen | Zahnärzteverein Euskirchen e. V., Treffpunkt Bad Viersen, Schwalmtal, Niederkrüchten, Brüggen und Nettetal Münstereifel, 02253 6663 (Dr. Harris) Zahnärzteinitiative Kreis Viersen (ZIKV): zweiter Dienstag Köln jedes zweiten Monats (i. d. R. ungerade Monate), 19.30 Uhr, – Zahnärztliche Initiative Köln-Nord, 0221 5992110 „La Tavola“, Eligiusplatz 10, Viersen-Dülken, 02163 80305 (Dr. Langhans) (Dr. Fink) – Zahnärztliche Initiative Köln-West, jeden zweiten Dienstag im Quartal um 19.30 Uhr, Haus Tutt, Fridolinstr. 72, Köln, Bezirks-/Verwaltungsstelle Bergisch Land 0221 9553111, DR@ZAHN.COM (ZA Danne-Rasche) Remscheid | erster Donnerstag im Monat, 20 Uhr (abweichend – Stammtisch Höhenberg, nach Absprache dienstags 19 Uhr, an Feiertagen und in Schulferien), „Schützenhaus“, Schützen- 0221 850818 (Dr. Dr. May) platz 1, Remscheid, 02191 343729 (Dr. Kremer) RZB 10 | 02.10.2019
522 Zahnärztekammer Kultursensible und interprofessionelle Gesundheitsversorgung Abschluss-Symposium zum Projekt InterKultKom © Siggi Müller, Böllinghaus/IQN Stephanie Theiß, Leiterin der Kooperationsberatung für Selbsthilfegruppen, Ärzte und Psychotherapeuten (KOSA), Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo), Miguel Tamayo, KVNo, Andreas Scheid, Hausarzt in Aachen und Schulungsteilnehmer, Prof. Dr. med. Susanne Schwalen, Geschäftsführende Ärztin der Ärztekam- mer Nordrhein (ÄKNo), Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung, Universität Duisburg-Essen, Dr. med. dent. Thomas Heil, Schulungsteilnehmer und Vorstandsreferent Ausbildung ZFA der Zahnärztekammer Nordrhein (ZÄK Nordrhein), Rudolf Henke, Präsident der ÄKNo, Jochen Brink, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), Hannelore König, Verband medizinischer Fachberufe, Birge von Borstel, Pflegerat NRW, Dr. med. Martina Levartz, Geschäftsführerin des IQN, Prof. Dr. med. Anne Barzel, Universität Witten/Herdecke, Lothar Kratz, KGNW, Susanne Kiepke- Ziemes, Caritasverband Kempen Viersen und Dr. med. Vasiliki Böllinghaus-Nikolaou, Referentin des IQN, Nicht im Bild: Dr. med. dent. Christian Pilgrim, Zahnärzt- licher Direktor der ZÄK Nordrhein, und Dr. phil. Martina Hoffschulte, ZÄK Nordrhein Welche Fähigkeiten und Kompetenzen benötigen Zahnärztin- ärztekammer Nordrhein die Ärztekammer Nordrhein, die Kassen- nen und Zahnärzte, Zahnmedizinische und Medizinische ärztliche Vereinigung Nordrhein und das von ihnen gemeinsam Fachangestellte (ZFA/MFA), Ärztinnen und Ärzte, Pflegende getragene Institut für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein sowie andere Gesundheitsprofessionen im Umgang mit Pa- (IQN), der Verband medizinischer Fachberufe, der Pflegerat NRW tienten aus anderen Kulturen? Um diese Frage ging es beim und die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen. Das Pro- Abschluss-Symposium zum Modellprojekt „InterKultKom“ am jekt wurde von der Robert Bosch Stiftung gefördert und die Eva- 29. August 2019 im Düsseldorfer Haus der Ärzteschaft. luation erfolgte durch die Universität Witten-Herdecke. Partner des zweijährigen (01.10.2017 bis 31.10.2019) Modellpro- Rudolf Henke, Präsident der Ärztekammer Nordrhein, zeigte jekts InterKultKom (Entwicklung und Evaluation eines interprofes- sich in seiner Begrüßung der Symposiums-Teilnehmer davon sionellen und intersektoralen Fortbildungskonzepts zur Förde- überzeugt, dass interkulturelles Arbeiten die Qualität der Ver- rung der Kommunikation und kultursensibler Handlungskompe- sorgung verbessere. Dabei gehe es über das sprachliche Ver- tenzen in der Gesundheitsversorgung) waren neben der Zahn- ständnis hinaus darum, die unterschiedlichen Bedürfnisse zu RZB 10 | 02.10.2019
Zahnärztekammer 523 verstehen, um Patienten mit Migrationshintergrund in der am- bulanten und stationären Versorgung kultursensibel behandeln zu können. Henke betonte, interkulturelle Kompetenz könne man erlernen. Prof. Dr. Hacı-Halil Uslucan, Professor für Moderne Türkeistu- dien und Integrationsforschung an der Universität Duisburg-Es- sen, ging in seinem Vortrag auf Wertedivergenzen aus kultur- psychologischer Sicht ein und gab Beispiele für Missverständ- nisse in der Arzt-Patienten-Interaktion bei Zuwanderern. So gä- be es bei Migranten häufig eine besonders bilderreiche Pro- blemschilderung und das Verständnis von Krankheit als Schick- sal. Er unterstrich die Bedeutung einer weiteren kulturellen Öff- nung der Gesundheitsversorgung. Dr. Volker Adels, Düren, Dr. Thorsten Flägel, Würselen, und Dr. Thomas Heil, Jülich, sowie Zahnmedizinische Fachangestellte aus ihren Praxisteams haben die Zahnheilkunde im InterKultKom-Projekt vertreten. Dr. med. Martina Levartz und Dr. med. Vasiliki Böllinghaus-Niko- laou vom IQN stellten das Projekt „InterKultKom“ vor. Das didak- tische Schulungskonzept für den interprofessionellen Teilnehmer- kreis, das mit den beteiligten Projektpartnern entwickelt wurde, Dr. Thomas Heil wies bei der Podiumsdiskussion des Symposi- besteht aus fünf Modulen zu den folgenden Themenbereichen: ums darauf hin, dass er in dem Projekt menschlich viel gelernt habe und sich nun noch (kultur)sensibler auf die unterschied- • Haltung zu Patientinnen und Patienten aus unterschiedlichen lichen Belange seiner Patienten einstellen könne. Das gelte Kulturen und ihren Bedürfnissen im deutschen Gesundheits- besonders in akuten Schmerz- und Notfallsituationen. Die Be- system, deutung von interkultureller Kompetenz für eine kultursensible Patientenversorgung in diesen Situationen hat auch Dr. Ralf • Kommunikation und Beziehungsgestaltung mit fremdspra- Hausweiler, Vizepräsident der ZÄK Nordrhein, in seinem Vorwort chigen Patienten, Umgang mit Dolmetschern/Kulturmittlern: des Abschlussberichts betont. Sensibilisierung für die Problematik des Dolmetschens durch Zugehörige, Dr. Thomas Heil hob hervor, dass ihm das interprofessionelle Networking in der Region sowie der Austausch mit Hausärzten • Krankheitsverarbeitung: Umgang mit Krankheit aus der Sicht und anderen Fachrichtungen besonders gut gefallen haben. unterschiedlicher Kulturen und unterschiedlicher religiöser Aspekte, Prof. Dr. Schwalen, geschäftsführende Ärztin der Ärztekammer Nordrhein, sagte in ihrem Schlusswort u. a., dass die kultursen- • Gender und Familie: Stellenwert der Familie in unterschiedli- sible Patientenversorgung ein Wettbewerbsvorteil sein könne. chen Gesellschaften, Umgang mit Gesundheitsförderung und Prävention, Mit dem gelungenen Symposium hat das erfolgreiche Projekt „InterKultKom“ einen passenden Abschluss gefunden. Die Zu- • Gewalt, Trauma, Tod und Trauer: Umgang mit traumabelaste- friedenheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit dem Schu- ten Patienten (z. B. traumabedingter „Zahnschmerz“ beim lungsangebot war groß. Die Projektziele, die interprofessionelle Zahnarzt), Sterbebegleitung, Trauer, Abschied in unter- Zusammenarbeit durch gemeinsame Schulungen zu fördern schiedlichen Kulturen. wie auch die Kommunikation mit Patienten anderer kultureller Prägung, wurden im Modellprojekt voll erfüllt. Die Sensibilisie- Erprobt wurden diese Module in der Städteregion Aachen. Wie rung für den Umgang mit Patienten und Kollegen unterschiedli- aus dem vorliegenden Abschlussbericht zum Projekt hervor- cher Kulturen wurde erreicht und durch die regionale Ausrich- geht, nahmen Sicherheit wie auch Offenheit im Umgang mit Pa- tung der Fortbildung und die Einbeziehung von ambulantem tientinnen und Patienten aus anderen Kulturen bei den Teilneh- und stationärem Bereich wurde die regionale und sektorüber- mern zu. Und das gilt auch für den interdisziplinären Austausch greifende Vernetzung gefördert. der am Projekt beteiligten Zahnärzte und Ärzte, Zahnmedizini- schen und Medizinischen Fachangestellten und Pflegenden. Informationen über das Projekt und die erprobten Fortbildungs- module stehen auch anderen interessierten Einrichtungen der Die Zahnärzte Dr. Thomas Heil, Dr. Thorsten Flägel und Dr. Vol- Gesundheitsversorgung zur Verfügung. 䡲 ker Adels wie auch Zahnmedizinische Fachangestellte aus ihren Teams haben die Zahnheilkunde im InterKultKom-Projekt Dr. phil. Martina Hoffschulte/ZÄK Nordrhein vertreten. RZB 10 | 02.10.2019
524 Kassenzahnärztliche Vereinigung Hohes Niveau bis ins Detail Tagung der ZE-Gutachter in Aachen © Neddermeyer Die ehemalige Wasserburg Schloss Rahe dient derzeit als niveauvolles Business Center im Aachener Stadtteil Laurensberg. Am 28. August 2019 fand in Aachen in Schloss Rahe die erste Zunächst arbeitete sie die grundlegenden Unterschiede von von vier ZE-Gutachtertagungen statt, die die KZV Nordrhein in Wach- und Schlafbruxismus heraus. Anschließend erläuterte sie diesem Herbst durchführt. Den wissenschaftlichen Teil bestritt jeweils systematisch Ursachen, im Körper bzw. Nervensystem Oberärztin Priv.-Doz. Dr. Sabine Linsen vom Zentrum für ablaufende Prozesse, Diagnostik und Therapie der beiden Ma- Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde des Universitätsklinikums nifestationen des Bruxismus. In einem dritten Teil gab sie den Bonn mit einem Vortrag zum Thema Bruxismus. Teilnehmern praxisnahe Hinweise, wie eine Schienentherapie während des Zahnwachstums zu bewerten ist. Das idyllisch gelegene Schloss Rahe am Rande der Kaiserstadt bietet seit einigen Jahren einen niveauvollen Rahmen für die Ta- Wichtig waren ihr folgende Botschaften: gung der Aachener ZE-Gutachter, zu denen in diesem Jahr auch 1. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist eine morphologi- einige Kollegen aus dem Kölner Raum stießen. Zum erfolgrei- sche Störung im Bereich der Okklusion eindeutig nicht Auslö- chen Start der diesjährigen Reihe von Gutachtertagungen trug ser oder unterhaltender Faktor des Bruxismus. Oberärztin Dr. Sabine Linsen von der Universität Bonn den zahn- medizinischen Teil bei. Für den umfangreichen Verwaltungsteil 2. Die Schienentherapie dient nicht der Verhinderung des Bru- war KZV-Vorstandsmitglied Andreas Kruschwitz zuständig. Er xismus, sondern dem Schutz der Zähne und sollte intermittie- wurde durch Ass. jur. Anne Schwarz und Nicole Kirsten-Danz aus rend durchgeführt werden. der Vertragsabteilung der KZV Nordrhein tatkräftig unterstützt. 3. Während der primäre Schlafbruxismus nicht kausal therapier- Leitlinie mit klaren Botschaften bar ist, kann der sekundäre Schlafbruxismus durch eine Den Anfang machte die Wissenschaft. Dr. Linsen war nicht anzu- schlafbezogene Atmungsstörung, z.B. die obstruktive Schlaf- merken, dass sie auf dem Hinweg durch einen unverschuldeten apnoe, oder eine Refluxerkrankung verursacht werden und Unfall – zum Glück nur ein Blechschaden – aufgehalten worden dabei eine protektive Wirkung haben. (Durch die vermehrte war. Es gelang ihr, in einem lebendigen Vortrag in gut einer Stunde Kieferbewegung wird die Atmung erleichtert. Die vom Bruxis- Kernpunkte der neuen, 141 Seiten langen S3-Leitlinie „Diagnostik mus geförderte Speichelbildung kann die Symptome einer und Behandlung des Bruxismus“ vom Juni 2019 vorzustellen. Refluxerkrankung mildern.) RZB 10 | 02.10.2019
Kassenzahnärztliche Vereinigung 525 Für den umfangreichen Verwaltungsteil Nicole Kirsten-Danz und Ass. jur. Anne Schwarz aus der Vertragsabtei- Oberärztin Dr. Sabine Linsen, Universität war KZV-Vorstandsmitglied Andreas Kru- lung der KZV Nordrhein hatten gute Laune und weitere Informationen aus Bonn, stellte die neue S3-Leitlinie „Diagnos- schwitz zuständig. der Verwaltung mitgebracht. tik und Behandlung des Bruxismus“ vor. 4. Störungen des neurochemischen Transmittersystems bei Die anschließend diskutierten Fallbeispiele machten deutlich, Erkrankungen wie Parkinson, Medikamente wie trizyklische dass die Gutachter sich immer größeren und komplexeren Auf- Antidepressiva und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, gaben stellen müssen. Wenn auch die aktualisierte Leitlinie zur Methylphenidat (Ritalin) und Psychostimulanzien können operativen Entfernung von Weisheitszähnen auf dem Programm Bruxismus auslösen und unterhalten. stand, ist das nur eines von vielen Beispielen. Anamnestisch sollten daher immer die sekundären Ursachen Die bürokratischen Anforderungen etwa beim Datenschutz, die des Bruxismus ausgeschlossen werden und der Patient sollte Ansprüche der Krankenkassen und last but not least die medizi- bei entsprechendem Verdacht an einen Facharzt überwiesen nischen Möglichkeiten innerhalb, aber auch außerhalb der GKV- werden. Bei primärem Bruxismus dagegen sind Maßnahmen Versorgung sind gewachsen. Die große Herausforderung für die wie Okklusionsschienen, Aufklärung (Verhaltenstherapie) und Gutachter bleibt, den Kollegen eine möglichst große Therapie- ggf. Medikamente das Therapiekonzept der Wahl. freiheit zu gewähren, zugleich aber die Richtlinien, das Wirt- schaftlichkeitsgebot sowie medizinische Standards zu beach- Anforderungen steigen ten. Was hier „geht“, was nicht, darum drehte sich dann auch Der zweite Teil der Tagung wurde von der KZV-Verwaltung ge- mehrfach eine rege Diskussion der Teilnehmer mit den Referen- staltet. Zunächst informierte Kruschwitz die Kollegen über den ten und untereinander. aktuellen Stand der Vertragsverhandlungen der KZV Nordrhein mit den Primärkassen. Gemeinsam mit Anne Schwarz sprach er Anknüpfend an die Publikumsbeiträge, gelang es den Vertre- dann eine breite Mischung wichtiger Themen von der Recht- tern der KZV Nordrhein auch in diesem Jahr wieder, den not- sprechung und der aktuellen Gesetzgebung über den Daten- wendigen Konsens und damit eine einheitliche regelhafte schutz und organisatorische Fragen bis hin zur Statistik an. Begutachtung zu fördern. Insofern war die Aachener Tagung ein voller Erfolg aus Sicht der Verwaltung, aber auch im Sinne So hat sich die Zahl der Gutachten und der Gutachter seit dem von Zahnärzten und Patienten sowie zugleich ein guter Start in letzten Jahr wieder nur wenig geändert. Die weiterhin wenigen die Reihe der Gutachtertagungen, die im Oktober fortgesetzt Obergutachten belegen eindrucksvoll, dass das qualitativ wird. 䡲 hochwertige einvernehmliche Gutachtersystem in Nordrhein rei- bungslos funktioniert. Anders sieht es leider bei Gutachten aus, Dr. Uwe Neddermeyer, KZV Nordrhein mit denen der MDK beauftragt wurde. Im Saal saßen neben den Aachenern auch einige Kölner ZE-Gutachter. RZB 10 | 02.10.2019
526 Kassenzahnärztliche Vereinigung Neuer Titel, alte Qualität Die Herbst-/Winterausgabe 2019 der ZahnZeit ist da In den letzten September- tagen ist die Herbst-/Win- terausgabe des „Maga- zins für Patienten“ der KZV Nordrhein erschie- nen – zum zweiten Mal unter dem neuen Titel ZahnZeit. Die „kleine Re- novierung“ mit Unterstützung einer großen Agentur hat der Patientenzeitschrift des Öffentlichkeitsaus- schusses gut getan. Die Zahnpiraten des siebenjährigen Nils Kesper segeln mit Obst und Gemüse an Bord. Das Betreten der Pirateninsel mit Lutscher Die zahlreichen Einsendungen zu den Preisausschreiben und oder Bonbon ist verboten! die vielen tollen Bilder, mit denen unsere jungen Leser beim Mal- wettbewerb in der vergangenen Ausgabe teilgenommen haben, beweisen, wie gut das modernisierte Magazin der KZV Nord- rhein bei den Lesern angekommen ist. Und das bei starker Kon- kurrenz, denn die ZahnZeit liegt in Arztpraxen, beim Friseur, in Cafés und in Fitnessstudios zwischen der bunten Palette der Le- sezirkelzeitschriften, als deren Beilage oder Beihefter die Hefte in Nordrhein ein Millionenpublikum erreichen. Herbst-/Winterausgabe mit aktuellen Themen Die Herbst-/Winterausgabe greift mit den neuen Früherken- nungsuntersuchungen (FU) für Kinder ab sechs Monate ein ak- tuelles Thema auf. Passend zu „Von Anfang an zweimal jährlich zum Zahnarzt“ folgt ein Artikel zur gesunden Schulverpflegung Wer genau hinschaut, hinschaut kann auf dem Bild der dreijährigen Amelie nicht nur die Sonne, einen Löwen und eine Palme, sondern auch mit der Botschaft: Wenig Zucker ist die beste Vorsorge! Titelthe- einen Zahn entdecken. ma der neuen Ausgabe ist unter der positiven Überschrift „Mit frischem Atem punkten!“ der unangenehme Mundgeruch, von dem alle Altersgruppen betroffen sein können. Jugendliche werden in der Fotostory von der 19-jährigen Zoe über Nutzen und Ablauf einer Professionellen Zahnreinigung in- formiert. Für noch jüngere Leser haben sich Dr. Harald Holzer und Dr. Susanne Schorr einen Comic mit ganz neuen Hauptfigu- ren ausgedacht: Jule und Tom sind coole Kinder, Jule ist in der ersten Geschichte allerdings etwas „zu cool“ und stürzt mit dem Skateboard. Zum Glück kann Onkel Albrecht als Zahnarzt den beschädigten Schneidezahn reparieren. Aus standespolitischer Sicht stellt KZV-Vorstandsmitglied Andre- Könnte fast von einer Werbeagentur stammen: Das „PlakatPlakat“ von Emily Sieger (6), mit der Botschaft: Äpfel statt Lutscher. as Kruschwitz den erfolgreichen Einsatz der Zahnärzte für eine gute Versorgung aller Patienten vor, vom Kleinkind bis zu den al- ten, pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit einer Behin- Wünschen Sie noch weitere Exemplare? Bitte bestellen Sie wei- derung. Außerdem gibt es in der neuen ZahnZeit kleine unterhalt- tere Exemplare der Herbst-/Winterausgabe bei der same Berichte sowie ein Preisausschreiben, einen Malwettbe- werb und ein Kreuzworträtsel, die zum Mitmachen animieren. 䡲 Redaktion ZahnZeit, KZV Nordrhein, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Lindemannstraße 34–42, 40237 Düsseldorf Dr. Uwe Neddermeyer, KZV Nordrhein Tel./Fax 0211 9684 279/332 RZB 10 | 02.10.2019
Kassenzahnärztliche Vereinigung 529 © AdobeStock/ileezhun, © AdobeStock/Object Studio Wir machen Sie fit! Von der erfolgreichen Veranstaltungsreihe zum festen Kurs im KHI Dieses Seminar vermittelt Ihnen die notwendigen und aktuellen PROGRAMM Informationen, um KZV-Abrechnungen aller Leistungsarten • Grundsätzliches (Termine, Art der Einreichung, Verfristung) (KCH, KFO, ZE, PAR, KG/KB) vollständig und zeitsparend zu er- • Wichtiges Informationsmaterial stellen. Eine zentrale Rolle spielen dabei die gesetzlichen und (BMV-Z mit BEMA/BEL, Ratgeber, Informationsdienste) vertraglichen Vorschriften, aber auch Informationen zu den For- • Technische Voraussetzungen malitäten rund um die Behandlung von GKV-Patienten. Wir ge- (BEMA-Modul, BKZ, myKZV, Anbindung an die TI) • Der richtige Umgang mit der eGK (Ersatzverfahren, andere Anspruchsnachweise) „Dieser Kurs eignet sich • Besondere Personengruppen/Sonstige Kostenträger (z. B. Asyl, Auslandsabkommen) besonders für ZFA, ZMP, • Punktwerte, Abformpauschalen, Versandkosten • Zusammenstellung der KZV-Abrechnungen anhand von ZMF und ZMV. Checklisten • Aufbewahrungsfristen Bitte Ratgeber-Band 3 der • Besuche und Wegegeld/Kooperationsverträge KZV Nordrhein mitbringen!“ • Verfahren bei Überweisungen, Krankenhauseinweisungen, Krankentransporten, AU Andreas Kruschwitz • Formulare rund um die Abrechnung WIR MACHEN SIE FIT! ben Ihnen Tipps, die den Praxisalltag erleichtern sollen und ver- DIE ERSTELLUNG EINER PROFESSIONELLEN mitteln Ihnen, was unbedingt beachtet werden muss und worauf KZV-ABRECHNUNG verzichtet werden kann. Dieser Kurs richtet sich insbesondere Seminar für Zahnärzte/innen und Praxismitarbeiter/innen an die Personen, die in der Praxis mit der Erstellung der KZV- ZA Andreas Kruschwitz Abrechnung betraut sind. 䡲 Elke Vogt, KZV Nordrhein Mittwoch, 11. Dezember 2019, 14 Uhr und KZV Nordrhein Mittwoch, 11. Dezember 2019, 18 Uhr KHI Karl-Häupl-Institut der Zahnärztekammer Nordrhein Emanuel-Leutze-Str. 8, 40547 Düsseldorf Fortbildungspunkte: 4 Teilnehmergebühr: 30 Euro RZB 10 | 02.10.2019
530 Kassenzahnärztliche Vereinigung 1. Fristen und Termine Termingerechte Einreichung von Honorarabrechnungen Der Einreichungstermin für die Quartalsabrechnungen KCH und KFO ist bei der KZV Nordrhein immer am 5. des folgenden Mo- nats des abzurechnenden Quartals (Beispiel: KCH III/2019 am 5.10.2019). Fällt der 5. auf einen Samstag, Sonntag oder Feiertag, so ver- schiebt sich der Einreichungstermin in der Regel auf den nächstfolgenden Werktag. © AdobeStock/Rawpixel.com Für die Monatsabrechnungen ZE, PAR und KG/KB liegen die Termine in der Regel jeweils am oder um den 15. eines Monats. Auch hier gilt die Regelung des nächstfolgenden Werktages, wenn der 15. auf einen Samstag, Sonntag oder Feiertag fällt. Ausnahmen bilden die Feiertage zu Ostern und Weihnachten – in diesen Zeiten werden die Einreichungstermine meistens vor den 15. terminiert. Die nachstehenden Ausführungen beschäftigen sich mit den Die Einreichungstermine werden sowohl in einer Jahresüber- Einreichungsfristen von Honorarabrechnungen. Wir erläutern sicht, die am Ende eines Jahres für das Folgejahr per Informati- Ihnen die Fristen, die rechtlichen Grundlagen und wie wichtig onsdienst verschickt wird, als auch zusätzlich in einer gesonder- es ist, die Abgabetermine für Ihre Honorarabrechnungen ein- ten Anlage zu den aktuellen Informationsdiensten der KZV Nord- zuhalten. rhein veröffentlicht. Die Honorarabrechnungen für die Leistungsarten KCH und KFO Versäumt der Vertragszahnarzt den Abrechnungstermin für (Bema-Teile 1 und 3) hat der Vertragszahnarzt vierteljährlich ab- Leistungen nach den Bema-Teilen 1 bis 5, so kann die KZV die zurechnen. Dies ergibt sich aus den Bestimmungen des Bun- Abrechnung bis zum nächsten Abrechnungstermin zurückstel- desmantelvertrags-Zahnärzte (§ 23 Abs. 1 BMV-Z). len (vgl. § 23 Abs. 6 BMV-Z). Sollten Sie also im Ausnahmefall den Einreichungstermin nicht IN DER NEUEN RZB-SERIE „ABRECHNUNGSTIPP“ STEHEN einhalten können, bitten wir rechtzeitig um eine entsprechende VORGÄNGE IM MITTELPUNKT, BEI DENEN DIE KZV NORD- Information, damit ein Ausschluss von der laufenden Abrech- RHEIN BEI VIELEN PRAXEN INFORMATIONSBEDARF FEST- nung möglichst vermieden werden kann. Die KZV Nordrhein ist GESTELLT HAT. in diesen Ausnahmefällen bemüht, die Honorarabrechnungen In weiteren Ausgaben geht es etwa um die elektronische Gesund- noch bis zum Zahlungstermin zu verarbeiten. Dies bedeutet je- heitskarte, Kassennummern, Kooperationsverträge sowie Über- doch einen erheblichen Arbeitsmehraufwand in der KZV, da die weisungen und Verordnungen von Krankentransporten. Verarbeitung und Prüfung der eingereichten Honorarabrech- nungen einer terminlich eng getakteten Prozesskette folgt. RZB 10 | 02.10.2019
Kassenzahnärztliche Vereinigung 531 Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Zahnarzt keinen Anspruch auf die Berücksichtigung der aktuell einge- reichten Honorarabrechnung hat, wenn er den Einreichungster- min versäumt. Abschlagszahlungen Die von den Praxen einzureichenden Quartalsabrechnungen für die Leistungsarten KCH und KFO werden als Basis für die lau- fenden Abschlagszahlungen der zuvor genannten Leistungsar- ten herangezogen. Die pünktliche Überweisung einer Ab- schlagszahlung durch die KZV Nordrhein setzt die Einhaltung des Einreichungstermins für die Quartalsabrechnung voraus. © Ebner Eine verspätete Einreichung dieser Abrechnungen kann zur Ein- stellung der Abschlagszahlungen führen. Dies hat ggf. zur Fol- ge, dass die jeweilige Abrechnung bis zum nächsten Abrech- Elke Vogt, Leiterin der KZV-Abteilung Abrechnung, stellt in der neuen RZB-Serie „AbrechnungsTIPP“ Vorgänge in den Mittelpunkt, bei denen die KZV Nordrhein nungstermin zurückgestellt wird. Des Weiteren werden im lau- bei vielen Praxen Informationsbedarf festgestellt hat. Die KCH- und KFO-Abrechnungen für das III. Quartal 2019 (Leistungen wurden zwischen dem 1.7.2019 und 30.9.2019 er- bracht) müssen z. B. spätestens bis zum 7.10.2019 bei der KZV „Rufen Sie uns bei Fragen Nordrhein eingegangen sein. Beinhalten diese Abrechnungen sogenannte Vorquartalsfälle mit Leistungen, die zwischen dem einfach an. Das Team der 1.10.2018 und dem 30.6.2019 erbracht wurden, können diese ebenfalls bis zu diesem Termin bei der KZV Nordrhein einge- Abrechnung erreichen Sie reicht werden. unter 0211 / 96 84 – 190.“ Achtung! Elke Vogt Sind in der Quartalsabrechnung aber noch Fälle aus III/2018 (Leistungen wurden zwischen dem 1.7.2018 und 30.9.2018 er- bracht) dabei, müssen diese Fälle bereits bis zum 30.9.2019 bei der KZV Nordrhein eingegangen sein, weil die Abrechnung ge- mäß BMV-Z danach ausgeschlossen ist. Wie zuvor erwähnt, kann die KZV Nordrhein diese Fälle nicht mehr mit den Kranken- fenden Quartal keine Abschläge mehr zur Auszahlung gebracht kassen abrechnen. und ggf. bereits geleistete Abschlagszahlungen werden zurück- gefordert. Ähnlich verhält es sich bei den Monatsabrechnungen. Bei ZE ist das Eingliederungsdatum ausschlaggebend. Bei der Leis- Bitte achten Sie auch deshalb unbedingt auf die fristgerechte tungsart PAR ist das Behandlungsende und bei der Leistungsart Einreichung Ihrer Honorarabrechnungen. KG/KB das Datum der Leistungserbringung maßgebend. So kann z. B. der Zahnersatz, der zwischen dem 1.7.2018 und Verjährung von Honorarabrechnungen 30.9.2018 eingegliedert wurde, spätestens bis zum 30.9.2019 Nicht selten steht die Frage im Raum, bis wann Leistungen ge- bei der KZV Nordrhein zur Abrechnung eingereicht werden. genüber der KZV Nordrhein überhaupt noch abgerechnet wer- den können. Tipp Prüfen Sie regelmäßig die Vollständigkeit der zur Abrechnung an- Auch dies ist im Bundesmanteltarifvertrag durch den § 23 Abs. stehenden Honorarbelege. Reichen Sie die aktuellen Abrechnun- 7 eindeutig geregelt: Die Abrechnung von vertragszahnärztli- gen pünktlich zum Einreichungstermin bei der KZV Nordrhein ein. chen Leistungen ist nach Ablauf eines Jahres vom Ende des Ka- Die Abrechnung von Vorquartalsfällen, insbesondere aus länger lendervierteljahres angerechnet, in dem sie erbracht worden zurückliegenden Zeiträumen, sollte die Ausnahme sein. 䡲 sind, ausgeschlossen. Elke Vogt, KZV Nordrhein Diese Frist ist also zwingend einzuhalten, da nachträglich eingereichte Honorarabrechnungen auch von den Kranken- kassen nicht mehr angenommen werden können. RZB 10 | 02.10.2019
532 Dentists for Dentists Junge, engagierte Zahnärztinnen und Zahnärzte stellen sich vor Die nordrheinischen zahnärztlichen Körperschaften und Ver- und bereits lokal oder regional engagierten Kolleginnen und bände haben sich die Förderung des standespolitischen Kollegen im Interview die Möglichkeit, sich persönlich, das eigene Berufsnachwuchses auf die Fahne geschrieben. Damit sich Engagement, die angestrebten standespolitischen Ideen und junge Zahnärztinnen und Zahnärzte mit ihren Ideen, Visionen Ziele sowie die Vorstellungen einer modernen Berufspolitik vor- und ihrem persönlichen Engagement verstärkt einbringen, wur- zustellen. Wir wollen wissen: Welche Themen bewegen den den dazu mehrere Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden ein- Berufsnachwuchs? Was muss sich ändern? Und wie sieht die gerichtet. In der Rubrik dentists for dentists gibt die Redaktion Standespolitik von morgen aus? des Rheinischen Zahnärzteblattes in zehn Ausgaben jungen Auf unterschiedlichem Weg zum gleichen Ziel Maximilian Eßer und Stefan Piepiorka setzen sich für die Kollegen ein zu Beginn des Gesprächs mit den beiden wird allerdings ein ge- STEFAN PIEPIORKA meinsames Privileg deutlich, das sie wie andere Freiberufler (geb. 1981) studierte bis 2008 an der Universität Bonn. Er über- auszeichnet: die Möglichkeit, zwischen unterschiedlichen For- nahm 2011 direkt nach der Assistenzzeit die elterliche Praxis in Pul- men der Selbstständigkeit und einer Anstellung zu wählen. heim. Er ist verheiratet und Vater der sechsjährigen Magdalena und des zehn Monate alten Benjamin. Seine Praxis betreibt er als Ein- Mit der Niederlassung warten? zelpraxis und hat einen jungen Kollegen angestellt. Für Stefan Piepiorka hat sich allerdings „die Frage, ob ich zu- nächst angestellt bleiben möchte oder nicht, eigentlich gar nicht gestellt. Mein Vater wollte sich aus privaten Gründen im- mer mehr zurückziehen. Er hat mir bereits in der Assistenzzeit große Verantwortung überlassen. Dieses ‚Learning by doing‘ war natürlich für mich schon ein Sprung ins kalte Wasser. Mein Vater war froh, mir seine Patienten nach und nach anzuvertrau- en. Für den, der eine Praxis abgibt, ist es schön zu wissen, dass © Neddermeyer bei ‚seinen Patienten alles gut läuft‘.“ Der 38-Jährige Piepiorka hätte aber auf jeden Fall so rasch wie möglich niedergelassen – unter einer Bedingung: „Wer schon in Stefan Piepiorka: „Wer schon in der Assistentenzeit viel Verantwortung überneh- der Assistentenzeit viel Verantwortung übernehmen kann, sollte men kann, sollte den Schritt in die Selbstständigkeit früh wagen.“ den Schritt in die Selbstständigkeit früh wagen. Übrigens ist die Übernahme eines Patientenstamms nicht nur ein Vorteil. Man Wer an einem Workshop für Berufsstarter von KZV und Zahn- wird immer am Vorbehandler gemessen, besonders, wenn das ärztekammer Nordrhein teilgenommen hat, kennt die Zahn- der Vater ist. Wichtiger als ein sehr gutes Assistentengehalt ist ärzte Maximilian Eßer und Stefan Piepiorka bereits. Ein tolles ein Chef, der einem die Möglichkeit gibt, Praxis- und Personal- Team, auch wenn die Lebensplanung beider nach dem Studi- führung, Abrechnung und natürlich auch das zahnärztliche um erst einmal grundsätzlich anders aussah. Mit den beiden Handwerk zu trainieren. Wie lange das dauert, ist sicherlich in- Zahnärzten sprach Dr. Uwe Neddermeyer für das RZB. dividuell sehr verschieden. Wenn man sich dann aber fit fühlt, sollte man die Niederlassung anstreben.“ Maximilian Eßer und Stefan Piepiorka bilden ein hervorragen- des Team bei den Workshops für Berufsstarter, die von Zahnärz- Einzeln oder in Praxisgemeinschaft? tekammer und KZV Nordrhein mit Unterstützung vom Freien Ver- Für einen anderen Weg hat sich der 32-jährige Eßer entschie- band, DZV und Die ZA stattfinden. Gerade deshalb, weil ihre den: „Mir ging es am Ende des Studiums so wie vielen. Ich wuss- nicht immer einheitliche Sichtweise den Teilnehmern unter- te die Basics: Wie geht eine Füllung, wie präpariere ich eine Kro- schiedliche Möglichkeiten der Lebensplanung eröffnet. Gleich ne, wie mache ich eine WF? Nach dem Studium war mir wichtig, RZB 10 | 02.10.2019
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