Viel los an deutschen Herdplatten! Aktuelle Küchen- und Food-Trends
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Research Kitchen E-Journal Viel los an deutschen Herdplatten! Aktuelle Küchen- und Food-Trends Küchen, Kochen, Kerle – und kein Ende in Sicht. Ihnen gehen die unzähligen Koch-Shows im Fernsehen auf die Nerven? Sie sind angeödet vom ewigen Geschnippel, Gebrutzel, Gegockel der – meist männlichen – Starköche und der – meist pseudoahnungslosen – Moderatoren, die die Cuisiniers lobhudeln? Sie schalten ab bei LichterLaferMälzerKernerLanz? Tut uns leid, aber dann sind Sie ziemlich „out“! 22 5 : 2013 marke 41
Dr. Sigrid Schmid, Division Director Health & FMCG bei der GIM Gesellschaft für Innovative Marktforschung in Heidelberg. Sie forscht weltweit zu Gesundheits themen sowie zu Fragestellungen rund um Ernährung und Kochen. Kurt Imminger, Unit Director Services & FMCG bei der GIM Gesellschaft für Innovative Markt forschung in Heidelberg. Seinen Forschungsschwerpunkt hat er auf Ernährungsthemen sowie auf dem Finanzdienstleistungssektor. E in Ende dieser medialen Erfolgsgeschichte ist üb- Das Küchen-Paradoxon: rigens vorerst nicht in Sicht. Und wer denkt, TV Boom & Baisse in einem Topf sei das einzige Medium, in dem es heute pausen- los köchelt, irrt: Längst ist natürlich auch das Web Trend-Appetizer: Kochen mit all seinen Facetten findet dick im Geschäft bei Themen rund um die Küche sich heute in vielen zeitknappen Haushalten in einem – in Foren, Blogs, Video-Portalen oder auf Kochseiten Spannungsfeld zwischen Aufbruch und Zerfall. Und diskutieren User über Kniffe beim Zubereiten, „sharen“ das nicht selten gleichzeitig unter einem Dach. Rezepte und zeigen stolz ihren neuesten Premium-Herd Die gute Nachricht vorneweg: Es wird wieder ge- oder grillen kiloschwere Steaks. Zudem behaupten sich kocht. Frau und Mann schnippelt, raspelt, brät, backt einige Printmedien tapfer als wertvolle Ratgeber, Rezept- und zaubert (meist am Wochenende) am Herd. Wo un- sammlungen bekannter Köche verkaufen sich millionen- längst noch der Lieferservice Pizzen im Abo ablieferte, fach. Und Lifestyle-Titel wie BEEF! oder effilée flankie- lässt man inzwischen gerne die Gemüsekiste vom Biohof ren längst Klassiker wie Essen & Trinken. vorbeibringen. Nicht immer, nicht bei jedem, nicht über- Man mag zu den medialen Formaten, in denen In- all. Aber eine neue alte Lust am Zubereiten scheint in szenierung bisweilen wichtiger als Informationsver- deutsche Küchen zurückgekehrt. Diese wiederum ent- mittlung erscheint, stehen, wie man will. Aber erstens wickeln sich verbreitet wieder zu Multi-Funktionsstät- indizieren diese „success stories“, dass Küchenthemen ten und unumstrittenen Zentren des gemeinschaftlichen Konsumenten mehr denn je umtreiben. Zum anderen häuslichen Lebens. Heute wird in der Küche am Laptop Fotos: ©thinkstock, Unternehmen bietet dies wiederum Konsum- und Trendforschern wie gearbeitet, am Smartphone News gecheckt, ferngesehen, uns hochspannende Themenfelder, die es zu durch- mit Freunden diskutiert, gespielt – und Essen zelebriert. leuchten gilt. Und darum soll es im Folgenden gehen: Mit diesem sozialen Bedeutungsgewinn gehen nicht sel- Zentrale Tendenzen, die wir im Rahmen unserer Kit- ten eine erstaunliche materielle Aufwertung der Küche chen- und Food-Studien momentan in heimischen Kü- (Statussymbol!) sowie ihre designbezogene Assimilation chen beobachten. Und darum, was das für Hersteller in den übrigen Wohnraum einher. von Küchen(-Accessoires) und Lebensmitteln bedeuten Ist folglich „alles in Butter“ in Deutschlands Kü- kann. Wir hoffen, Sie haben Appetit darauf! chen? Nur bedingt. Denn zeitgleich stellen wir auch 5 : 2013 marke 41 23
Research Kitchen Küchen, Kochen, Kerle – In der Küche muss es schnell gehen, soll aber gesund sein. Der britische TV-Koch Jamie Oliver ist bekannt für die Einfachheit der Zutaten und Zubereitung seiner Rezepte. Dabei versucht er, den Zuschauern das Kochen mit frischen Zutaten und gesunde Ernährung nahezubringen. den Verfall bestimmter Kochtraditionen fest. Und das zur schnelleren Erhitzung; Induktionskochfelder) betrifft nicht allein (meist übertrieben stereotypisierte) unterstützen dabei, Speisen „convenient“ zuzube- „Kochfaule“ und „Fast-Food-Junkies“. Sondern auch reiten, ohne Konsumenten zu vermitteln, man es- „bewusste Esser“ und „family carer“. Alltägliches Ko- se „Fast Food“. chen, wie man es von früher kennt sowie der Drei- • P remium-Positionierungen haben Chancen (Pa- Mahlzeiten-Rhythmus, sind heute selten geworden. ckaging, Markenaufbau, Kommunikation), auch Ein eng getakteter Alltag zwischen Beruf, Partner- und gerade im Convenience-Bereich. schaft, Kinderbetreuung, Familie, Freunden, Hobbies hat dazu ebenso beigetragen, wie der Zerfall der häus- lichen Tischgemeinschaft, der zeitknappe Haushalte Kochen als soziales Event: heute prägt. Nahrungszubereitung und -aufnahme Gemeinsam isst schöner erfolgen so (insbesondere an hektischen Wochentagen) immer häufiger im Schnelldurchlauf, nach dem Motto: Trend-Appetizer: Flankiert von zeitgemäßer Archi- wenige Arbeitsschritte, kurze Wartezeiten, geringer tektur und hochwertigen Küchen und Koch-Utensi- Vorbereitungsaufwand. Nie wurden mehr Schnellge- lien, ist Kochen als gemeinschaftliches, emotional richte in Deutschland gegessen als gegenwärtig. Und aufgeladenes (Wochenend-)Happening nach wie vor nie hatte man deshalb ein schlechteres Gewissen. attraktiv und emotional entlastend. Die Eventisierung des Ko- Trend-Ableitungen: chens in geselliger Gemein- • Convenience-Zielgruppen schaft behauptet sich als er- haben sich verändert. Es wird wieder gekocht. staunlich konstante Facette Einschlägige Produkte Frau und Mann des „Homing“-Trends. Indivi- müssen heute auch „ge- schnippelt, raspelt, brät, dualisierte Lebensstile, beruf- sund“ sein. Und ermögli- backt und zaubert liche Mobilität und beschleu- chen, das Basis-Gericht – meist am Wochenende – nigte Alltagsgestaltungen in- mit eigenen Zutaten noch tensivieren den Wunsch nach am Herd. (...) Eine neue selbst zu verfeinern. sozialer Einbindung und da- • Effizienzsteigernde Tech- alte Lust am Zubereiten nach, wertvolle gemeinsame nologien (Backöfen mit scheint in deutsche Momente mit nahe stehenden „Power-Boost“-Funktion Küchen zurückgekehrt. Menschen zu erleben. Ein 24 5 : 2013 marke 41
Zielgruppen- gerichtet! Online-Dienstleister, der sich an kochinteressierte Singles mit dem Service „blind-date-cooking“ wendet, wirbt in diesem Sinne treffend mit dem Slogan „Ge- meinsam isst schöner“. Der Event-Charakter des Ko- chens wird besonders deutlich, wenn mehrere Perso- nen am Kochvorgang beteiligt sind – egal, ob im Rah- men familiärer Rituale oder dem gemeinsamen Ko- chen mit Freunden am Wochenende (Arbeitsteilung, Teamspirit). Eine offene Architektur, die die Küche mit dem Wohnraum (lange waren das überall getrennte Räume!) räumlich und ästhetisch verschmilzt, perfektioniert das gemeinschaftliche Kocherlebnis. Denn Speisenzu- bereitung und -aufnahme bleiben in einem homogenen kommunikativen Fluss, der alle Beteiligten integriert – und der auch gerne wieder ein paar Stunden dauern darf (Gegengewicht zum „Schnell-Schnell“ wochen- Welches ist Ihre tags)! Kochen für Gäste besteht aus mehr Einzelschrit- ten, die Gerichte setzen sich häufiger aus frischen Zu- Zielgruppe? taten zusammen. Kochutensilien wie Töpfe, Pfannen, Media-Extra: Anzeigensplitting Bräter, Schneebesen, Reiben etc. kommen deutlich Um Ihre Anzeigenschaltung noch effektiver zu ge- häufiger bzw. in größerem Umfang zum Einsatz, wenn stalten bieten wir Ihnen die Anzeigenteilbelegung. Gäste eingeladen sind. Je nach Haushalts-Ausstattung Wählen Sie die Platzierung nach Nielsen oder sind hier auch edle Exemplare im Einsatz, die nicht Bundesländern, nach den beiden Altersgruppen allein funktional sind, sondern auch Status und Con- 25 bis 59 Jahre oder 60 Jahre und älter. naisseurship nachweisen. In den vergangenen Jahren haben in diesem Kontext vor allem Männer erstaunli- Gerne beraten wir Sie auch persönlich! che Ambitionen (und vereinzelt auch verblüffendes Talent!) bewiesen. Doch dazu gleich mehr. Trend-Ableitungen: • Designs von Wohn- und Esszimmer, Küche aufei- nander abstimmen: Ästhetische Erwartungen von Konsumenten, im offenen Wohnbereich keinen „Design-Bruch“ zu haben, steigen. • „Subtiles“ Küchendesign wie eingelassene, un- sichtbare Dunstabzugshauben, die leistungsstark und leise zugleich sind (Gerüche und Geräusche vermeiden). • Bestimmte Küchen-Brands sollten dauerhafte Ko- Walter Krey • 069 981 904-890 • w.krey@wdv.de operationen mit Möbelherstellern überlegen. Ra- Claudia Mecky • 069 981 904-894 • c.mecky@wdv.de dikalstrategie: Portfolio-Extension (Küchen & Mö- bel aus einer Hand). • Einkommensstarke „Connaisseurs“ sind erstaun- Aktuelle Informationen zum Verlag und zu den führenden Print- lich preistolerant (z.B. Damast-Messer bis zu 1500 Werbeträgern des wdv finden Sie auch unter www.wdv.de
Research Kitchen Euro). Konsequente und glaubwürdige Qualitäts- keller, frei nach dem Hornbach-Motto: „Mach es zu und Luxuspositionierungen sind erfolgreich. Kom- Deinem (Koch-)Projekt!“ Profi-Equipment ist unerläss- munikation: Details zu Material, Hersteller und lich, die Gastroküchen-Ausstattung gerade gut genug! Produktionsprozess. Diese Maskulinisierung ist eine Facette dieses Trends – eine andere bezeichnen wir als „Expertentum“: Koch- und backaffine Konsumenten besetzen bewusst Ni- Kochen als Selbstinszenierung: schen, in denen sie im Umfeld als Experten bewundert Show-off, Experten, echte Männer und geschätzt werden (z.B. die Cup-Cake-Expertin, der Steak-Crack, die Kürbiscremesuppen-Meisterin). Trend-Appetizer: Die Küche fungiert zusehends als Der hohe Identifikationsgrad mit Kochen als sinn- Ort, an dem man als Experte zeigt, was man drauf hat stiftendem Hobby und Forum des individuellen – und dafür bewundert werden möchte. Immer häufi- Show-offs zeigt sich vielfältig. Etwa an der stetig ger drängen dabei Männer an den Herd, um aller Welt wachsenden Zahl an privaten Kochblogs, massenhaf- zu zeigen, wer die wahren Macher in der Küche sind. ten YouTube-Koch-Videos, in denen (männliche wie Als Plattform der Selbstinszenierung findet sich die weibliche) Laien bisweilen mediale Role Models Küche heute in bester Gesellschaft mit anderen Orten, nachempfinden – und schließlich den riesigen Re- wo man arbeitsfreie Zeit ausfüllt, sich selbst erfüllt – zeptportalen, in denen sich die Hobbyköche gerne der und dabei auch noch andere beeindrucken kann (z.B. Öffentlichkeit präsentieren. Motivatorisch verbinden Fitness-Studios). Ganz vorne dabei ist ausgerechnet je- sich hier unterschiedliche Stränge: Man will lernen, ne Bevölkerungsgruppe, die Küchen lange Zeit scheute ausprobieren, Spaß haben, Wissen und Ideen teilen, wie der Teufel das Weihwasser: Männer! Sie interpre- sich selbst verwirklichen, Teil einer (vielleicht sogar tieren die Küche als erweiterten Hobby- oder Werkzeug- globalen) Genuss-Community sein, womöglich ent- Beim sogenannten „window- social kitchen Heute wird in der farming“ werden etwa Küche am Laptop gearbeitet, am mithilfe ausgeklügelter Smartphone news Konstruktionen Fensterbänke gecheckt, fern- gesehen, mit und Balkons in Minigärten Freunden diskutiert umfunktioniert, um dort – und Essen zelebriert. Gemüse und Kräuter aller Art aufzuziehen – natürlich ohne chemische Zusätze. 26 5 : 2013 marke 41
Top-Splitting für ihre Beilagenwerbung! deckt werden als potenzieller Nachfolger von Lafer, Lichter & Co., bewundert werden für das, was man(n) drauf hat. Und: angeben. Trend-Ableitungen: • Social Media bieten Einblicke in ästhetische Prä- ferenzen der Zielgruppen. Professionelle Sichtung von Blogs & Co. hat Potenzial für Hersteller bzgl. Design-Entwicklungen. • Social Media als Kosmos begreifen, in dem Trends gesetzt werden. Hier kann man Nischen bedienen und Trends initiieren. • „Expertentum“ hat als Thema in der Kommunika- tion von Herstellern von Geräten und Lebensmit- teln noch Luft nach oben. • Marketing für explizit an Männer gerichtete Gerä- te sollte Frauen als potenzielle Käuferinnen ernst nehmen und ansprechen (Geschenkkauf!). • Hochwertige Produkt-Linien, die gezielt Männer adressieren, sind eine Überlegung wert (überzeich- net, aber eindrucksvoll: Combat Kitchenware). Kochen & Gesundheit: „Bio“ ist das neue „Wellness“ Wen möchten Sie Trend-Appetizer: Im Zuge des allgegenwärtigen Bio- erreichen? und Nachhaltigkeitstrends ist „gesund“ heute eine Art In Deutschland kennen wir jeden 4. ab 15 Jahren! Hygienefaktor beim Kochen, der sogar die Conveni- Extrem attraktive Beilagenpreise durch personali- ence-Sparte durchdringt. Doch trägt das nicht unbe- sierte Distribution. Unser Adressbestand von über dingt zur Beruhigung aller Konsumenten bei. 18 Millionen Empfängern ermöglicht Ihnen eine Die ungebrochene Kraft des „Megatrends Ge- sehr zielgerichtete Beilagensteuerung. sundheit“ steigert auch das Verlangen der Konsu- menten nach einer möglichst gesunden Ernährung. Sprechen Sie uns an! Doch sind sie angesichts immer neuer Lebensmit- telskandale, industrieller Herstellung und intrans- parenter Lieferketten skeptisch, ob „gesunde Ernäh- rung“ heute überhaupt noch möglich ist. Nach un- seren Beobachtungen sind viele Konsumenten ver- unsicherter (und auch verdrossener) denn je. Und Walter Krey • 069 981 904-890 • w.krey@wdv.de das trotz oder gerade wegen „Bio“. Niedrigstpreise Claudia Mecky • 069 981 904-894 • c.mecky@wdv.de beim Discounter für etwas, das doch angeblich so hochwertig und „gesund“ sein soll? Das hat ebenso dazu beigetragen wie der inflationäre Gebrauch des Aktuelle Informationen zum Verlag und zu den führenden Print- Bio-Siegels – und des Bio-Begriffs als solchem. Bio Werbeträgern des wdv finden Sie auch unter www.wdv.de
Research Kitchen schlägt hier aus Verbrauchersicht in die gleiche werden. Den Begriff „gesund“ bewusst einsetzen Glaubwürdigkeitskerbe wie „Wellness“: Die Über- – echte (!) USPs kommunizieren, die vom übrigen dehnung des Begriffs höhlt Produktbenefits aus – „gesunden Wettbewerb“ differenzieren. und führt schließlich zum „wear out“. • A nsonsten: Trotz betriebswirtschaftlicher Zwän- Wie also rauskommen aus dem Bio-Dilemma? ge: Auf Qualität setzen, Skandale vermeiden! Speisen selbst zuzubereiten und weniger Fertignah- • E inblicke in Prozesse: Lebensmittelhersteller rung zu sich zu nehmen, ist hier häufig ein erster schaffen Transparenz durch Aktionen wie „Tag Schritt (und nebenbei eine Aufwertung des Essens). der offenen Tür“, Leuchtturmprojekte oder Koope- Konsumenten, die ihre Produkte dabei selbst produ- rationen mit öffentlichen Institutionen. zieren (soweit das möglich ist) gelten hier als Vorreiter. • Gesundheit und Nachhaltigkeit spielen als Design- Der eigene Garten liefert saisonales Gemüse, frei von aspekte noch keine Rolle bei der Küchen- und Ge- Pestiziden und Kunstdünger. Sich in urbanen Regio- rätegestaltung. Das wird sich ändern. Hier wird nen derart selbst zu versorgen, ist natürlich schwierig Kreativität seitens der Hersteller gefordert sein. – weshalb kreative Lösungen gefragt sind. Beim soge- • Geräte: Konsequenter Qualitätsanspruch bedeutet nannten „window-farming“ werden etwa mithilfe Langlebigkeit – und liefert damit per se einen Bei- ausgeklügelter Konstruktionen Fensterbänke und Bal- trag zu Nachhaltigkeit. kons in Minigärten umfunktioniert, um dort Gemüse und Kräuter aller Art aufzuziehen – natürlich ohne chemische Zusätze. In Großstädten ist „urban garde- Back to the Roots: die neue Lust auf ning“ auf dem Vormarsch. „Prosumieren statt konsu- authentisch, sinnlich, einfach, echt mieren“ lautet die Devise. Das Web katalysiert hier Prozesse und Informationen – sei es über Blogs, Do-it- Trend-Appetizer: Die Suche nach „wahren Küchener- Yourself-Foren oder Social Networks. lebnissen“ evoziert Wünsche nach basalen, authenti- schen, ehrlichen Zutaten und Rezepten sowie erfahr- Trend-Ableitungen: barem Kochen ohne allzu viel Automation. • Glaubwürdigkeit als Weg aus der „Bio-Falle“. Le- Eng verklammert mit dem Wunsch, sich mög- bensmittelhersteller müssen prüfen, welche Sie- lichst gesund zu ernähren, ist eine letzte span- gel bei Verbrauchern „credibility“ haben – und nende Kon-sumströmung, die wir im sich dann testieren lassen. Rahmen unserer Studien identifi- • Kommunikation: Analog zu „greenwashing“ zieren konnten. Sie kommt aus sollte „sanewashing“ unbedingt vermieden unterschiedlichen Rich- 28 5 : 2013 marke 41
Für die richtige Zukunft entscheiden! tungen und kann als die Suche nach „wahren“ Koch- bzw. Küchenerlebnissen begriffen werden. Dort, wo der Trend virulent ist, heißt es etwa häufiger mal „Rheinischer Sauerbraten anstatt Sushi“ oder auch „Oma’s Rezept mit dem Essig aus der Pfalz statt Mole- kularküche“. Authentisch soll gekocht werden, ohne Chichi am Herd, mit basalen Zutaten aus der Region. Fertiggerichte, Konserven und das große, rote „M“ ste- hen dann ebenso auf dem Index wie allzu angestreng- tes, kompliziertes oder exotisch daherkommendes Zubereiten. Aber: Es muss natürlich schmecken! „Wahre“ Küchenerlebnisse sollen demnach nicht zuletzt Genuss und Sinnlichkeit als zwei zentrale Consumer Needs adressieren. Mit Sinnen kochen, be- deutet aber auf der Geräte-Ebene auch, die Zubereitung Moderne und zielgruppengerichtete wieder erfahrbar zu machen. Die Black-Box-Designs der 1990er-Jahre (verspiegelte Glastüren am Ofen, geschlos- Jugendkommunikation! sene Küchenmöbel etc.) weichen hier zunehmend pro- Mit unserem Dachmarken-Konzept berücksichtigen fessionell anmutenden Gerätschaften und offenen Kü- wir die speziellen Bedürfnisse der Schüler, chenmöbeln, die eher Großküchendesigns ähneln. Und Studenten und Berufseinsteiger. Unterstützt durch ist es nicht in der Tat so, dass „wahre Köche“ ein Coq die on-Internetplattform finden Jugendliche und au vin nicht lieber ohne den vermeintlichen Luxus ei- junge Erwachsene nicht nur Informationen zu ner automatischen Temperaturanpassung auf Knopf- Freizeit und Gesundheit, auch Hilfestellung zur druck zubereiten? Er oder sie möchten das manuell Berufsentscheidung stehen hier zur Verfügung! steuern, kontrollieren, beherrschen und dabei Hitze, Dampf und Gerüche spüren. Eine echte Küche ist schließlich kein steriler OP! Die perfekten Umfelder für Ihre Recruiting-Anzeige! Trend-Ableitungen: • Generell: Auf Produktebene Assets wie Schlicht- heit und unmittelbares Erleben einlösen und in der Kommunikation glaubwürdig untermauern (Ein- fachheit, Reduktion aufs Wesentliche). • I n Produktkategorien wie Herd müssen Hersteller Automatisierung (Erleichterung) und die Möglich- keit der Kontrolle und des Selbst-Erlebens ausba- lancieren. Unter Umständen sind Doppel-Range- Strategien angebracht. • I m Einzelfall ist (gut gemachtes) Retro-Design eine Möglichkeit, über die Gestaltung neben Qualität Walter Krey • 069 981 904-890 • w.krey@wdv.de auch den Manufaktur-Gedanken und Werte (Au- Claudia Mecky • 069 981 904-894 • c.mecky@wdv.de thentizität) zu transportieren. • Holzherde (wie die von z.B. Wamsler) oder Wolf- Küchen zeigen anschaulich, in welche Richtung Aktuelle Informationen zum Verlag und zu den führenden Print- es gehen kann. von Dr. Sigrid Schmid und Kurt Imminger Werbeträgern des wdv finden Sie auch unter www.wdv.de
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