10 Wald-Meister Dossier de l'animateur - Service National de la Jeunesse
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Waldmeister Dossier de l’animateur Die Publikationen der Serie “Dossier de l’animateur” Inhalt Warum wir in den Wald gehen sollten 4 Hintergrund wissen 5 01 Animateur ginn, Animateur sinn 02 Sécherheet / Sécurité Waldpädagogik - eine kurze Übersicht 5 Basics über den Wald 6 Geschichte des Waldes in Luxemburg 7 Wälder in Luxemburg 8 Interessante Fakten zum Wald 8 03 Kachen a Brachen 04 Erlebnispädagogik mit Gruppen Bäume im luxemburgischen Wald 9 Waldschutz 9 Wichtige Hinweise für waldpädagogische Aktivitäten 10 Gefahren im Wald 11 Checkliste für die Waldexpedition 12 05 Integratioun vu Kanner mat 06 Jonker stäerken, Jonker schützen enger Behënnerung Praxisteil 14 Wir betreten den Wald 14 Die Ökologie des Waldes 16 Wald, eine ganz besondere Atmosphäre - 07 Opbau vun enger 08 Spiller am Grupp die Umweltbedingungen des Waldes 21 thematescher Colonie Was den Wald trägt: der Boden 23 Sonderseite: Wald aus Stein 24 Die Stockwerke des Waldes 26 Vom bösen Wolf - Tiere im Wald, eine vernetzte Lebensgemeinschaft 27 09 Bosses et bobos 10 Wald-Meister Sonderseite: Jahreszeiten im Wald 39 Waldökonomie - Waldwirtschaft 41 Sonderseite: Wald-Mathematik 45 Hors série : Lidderhanes Der Wald als sozialer Raum – Teambuilding im Wald 49 Le dossier du formateur Sonderseite: Feuer machen und “Wilde Küche” 55 Reflexes Wald-Kultur / Kultur-Wald 56 Dossier de l’animateur A Sonderseite: Buch-Staben - Sprachen im Wald 61 Wieder aus dem Wald heraus 62 Impressum Bibliografie 64 Autoren Zeichnungen Christiane Reiffers, Michel Grevis Roger Schools Centre SNJ Hollenfels - Éducation au Wir bedanken uns bei Claude Berges, Roger développement durable Schals, Sebastian Schneider und Tania Simon für die Anregungen, fachlichen Informationen Herausgeber: und die kritische Lektüre des Textes. Service national de la jeunesse Wir bedanken uns bei den Schülern der 7. Boîte postale 707 L-2017 Luxembourg Klasse von Vinciane Triller der Waldorfschule Adresse siège Luxemburg, sowie bei den Schülern des 138, blvd de la Pétrusse L-2330 Luxembourg Lycée Technique Agricole - Ettelbrück, Modul Tél.: (+352) 247-86465 Fax: (+352) 46 41 86 Umweltpädagogik von Erhard Annen und info@snj.lu www.snj.lu Christiane Reiffers für die Fotoshootings. Layout und Gestaltung: Grafik und Fotos Nuances Archive des Centre SNJ Hollenfels Service National de laJeunesse Druck: Imprimerie REKA Erscheinungsjahr 2013 Überarbeitete Ausgabe 2018 (3. Editioun) 3000 ex. 2 3
Waldmeister Dossier de l’animateur Warum wir in den Wald gehen sollten 1. Hintergrundwissen Suchst du des Waldes heilige Ruh´? Mach die Augen auf und das Mundwerk Waldpädagogik – eine zu! kurze Übersicht Der Wald übt seit jeher eine besondere Faszination Vor allem Kindern und Jugendlichen, die in Die Waldpädagogik ist ein rezenter pädagogischer Wenn wir den Lebensraum Wald in seiner Gesamtheit auf die Menschen aus. Er stellt für viele Menschen Städten aufwachsen, bietet der Wald die Zweig der Natur- und Umweltbildung und erfassen und den Kindern und Jugendlichen näher heute sogar den Inbegriff der Natur dar (Küster, Möglichkeit zu sinnlichen Naturerfahrungen und der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Die bringen wollen, so sollten die verschiedenen 1998), sei es als lebendige Schatzkammer der zur entdeckenden Auseinandersetzung mit der Waldpädagogik hat zum Ziel, Menschen den Dimensionen des Waldes erkundet werden: Biodiversität oder als riesiger Abenteuer-Spielplatz, Natur. Biologische Fachinhalte lassen sich hier Lebensraum Wald näher zu bringen, indem alle der Kinder und Jugendliche zu immer neuen anschaulich und handlungsorientiert vermitteln. Lernebenen (Herz-Hand-Kopf) und alle Sinne Entdeckungs- und Erlebnisreisen anspornt. angesprochen werden. Ökologische Dimension des Vor unserem inneren Auge sehen wir einen Wälder sind in unseren Gegenden die letzten Waldes verwunschenen, wilden Märchenwald mit Moosen, Lebensräume von grossen wildlebenden Wichtige Etappen auf diesem ‚waldpädagogischen’ Farnen und Pilzen… Tieren, die man mit etwas Geschick und Geduld Weg waren: ‚live’ oder in Form von Spuren beobachten Unsere kollektiven Erzähl-Erinnerungen sind kann – der Wald ist somit ein ganz besonderes • die Entwicklung der ‚New Games’ (kooperative geprägt von dem Limonaden zaubernden Baum Klassenzimmer. Schlussendlich ist der Wald ganz und nicht kompetitive Spiele) in den 1960er der Pippi Langstrumpf, der unendlich langsamen einfach ein Lebensraum von beeindruckender Jahren Wald Kraft des Volkes der Ents, den Baumhütern aus der Schönheit. aus der Perspektive ‚Herr der Ringe’-Trilogie , vom verbotenen Wald • der Beginn der Umweltbildung (in Ablösung der der Bildung für nach- auf den Ländereien des Schlosses Hogwarts, vom Die Autoren Naturerziehung) Anfang der 1970er Jahre haltige Entwicklung Ort des Erwachsenwerdens der Räubertochter Ronia und vom Knusperhexenhaus aus Hänsel und • die Veröffentlichung von Joseph B. Cornells Soziale Ökonomische Gretel. Standartwerk ‚Sharing Nature with Children’ Dimension Dimension (1979) (deutscher Titel: Mit Kindern die Natur des Waldes des Waldes Kulturgeschichtlich ist der Wald ein Ort böser erleben) Vorahnungen und verborgener Ängste, die uns mit den Märchen und Erzählungen der Kindheit • die Aufmerksamkeit für den Wald durch das Kultur-historischer tausendfach erzählt wurden. Waldsterben in den 1980er Jahren Kontext des Waldes • die Gründung der ersten Waldkindergärten in den 1990er Jahren • die Debatten um Klimawandel und die gewaltigen Waldsturmschäden Anfang der 2000er Jahre • das internationale UNO-Jahr des Waldes 2011 4 5
Waldmeister Dossier de l’animateur Basics über den Wald Geschichte des Waldes Weißt du was ein Wald ist? in Luxemburg Ist Wald etwa nur zehntausend Klafter Holz? Oder ist er eine grüne Menschenfreude? Am Ende der Eiszeiten, vor etwa 15.000 Jahren, entwickelte sich die damalige Tundrasteppe im Berthold Brecht Laufe der Jahrtausende zu einem laubholzreichen Wald. Bis vor 2000 Jahren war unser Land fast Wald Wald weltweit völlig mit großflächigen, zusammenhängenden Buchen-, Eichen- und Erlenwäldern bedeckt, in den Ein Wald wird definiert als eine Fläche von mehr als Der Wald ist die stärkste und langlebigste natürliche größeren Flusstälern entlang der Mosel, Mittelsauer 50 ar mit einer Baumbedeckung von mehr als 10%, Vegetationsform der Erde. Nach Angaben der und der Alzette, sowie dem Tal der Attert fanden in welcher die Bäume eine Höhe von mindestens FAO (Food and Agriculture Organisation) beträgt sich Auwaldgebiete. Waldfrei waren nur Standorte, 5 m erreichen. die globale Waldfläche 3,9 Mrd. ha (30% der an denen sich ein Wald nicht ansiedeln konnte, wie Landfläche der Erde). Im Gegensatz zu Schwellen- zum Beispiel in extrem trockenen oder feuchten Unter Wald versteht man jedoch nicht nur eine und Entwicklungsländern hat die Waldfläche in Gebieten. Ansammlung von Bäumen, sondern auch das Europa zugenommen und liegt heute bei 44%. Die komplexe Beziehungsgefüge zwischen den größten Waldmassive der Erde sind die tropischen Ab dem Mittelalter wurde das Waldbild hier lendenden Pflanzen und Tieren und der Regenwälder sowie die borealen Nadelwälder Luxemburgs entscheidend und großflächig vom unbelebten Umwelt. Die Lebensgemeinschaft (Taiga). Menschen verändert, sei es durch Rodungen oder (Biozönose) und der Lebensraum (Biotop) bilden durch die Nutzung als Waldweide für das Vieh. das Ökosystem Wald (Hofmeister, 1997). Generell haben die Bevölkerungszunahme und die Industriealisierung im Laufe des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zu einem erhöhten Holzbedarf beigetragen. Früher wurde Holz für viele Zwecke genutzt: als Brennholz, zur Holzkohleherstellung, als Bauholz, als Möbel und für sonstige Gegenstände im Haushalt. Zeitweise kam es zu größeren Rodungen, besonders während oder nach Kriegen war der Holzbedarf enorm hoch. Bei der Eisenverhüttung des Rasenerzes wurde sehr viel Holz in Form von Holzkohle zum Befeuern der Hochöfen verwendet. So sank im ehemaligen ‚département des forêts’ im 17. und 18.Jahrhundert der Bewaldungsanteil von 40% auf nur 29%! Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts konnte sich unser Wald wieder erholen und sich zu einem mehr oder weniger naturnahen Wald entwickeln. Michael Pidwirny rot: Tropischer Regenwald orange: Grasland (Prärie) gelb: Tropische Savanne dunkelgrün: Sommergrüne Laubwälder pink: Wüsten hellgrün: Boreale Nadelwälder (Taiga) braun: Zone mediterraner Hartlaubwälder Violett: arktische und alpine Tundra 6 7
Waldmeister Dossier de l’animateur Wälder in Luxemburg Interessante Fakten zum Bäume im luxembur- Waldschutz Wald gischen Wald Interessant ist, dass der heute viel verwandte Begriff der Nachhaltigkeit ursprünglich ein 9.600 ha Wald gehören dem Staat, 29.250 ha sind forstwirtschaftlicher Begriff war. Er wurde 1713 im Besitz von Gemeinden und 49.250 ha sind vom Forstwissenschaftler Hans Carl von Carlowitz Privateigentum. in dessen Schrift ‚Sylvicultura Oeconomica’ geprägt. Ein Wald wird nachhaltig bewirtschaftet, In Luxemburg gibt es ungefähr 0,2 ha Wald pro wenn nicht mehr Holz geschlagen wird, als auf Einwohner. natürlichem Weg nachwächst. Ein alter gesunder Laubbaum kann durchschnittlich Vor etwa 150 Jahren begann nach diesem Prinzip 10 m3 Sauerstoff pro Tag produzieren. Ein Mensch der Nachhaltigkeit eine geregelte Forstwirtschaft verbraucht pro Tag zwischen 0,4 und 1,5 m3 und seit 1840 ist in Luxemburg eine nachhaltige Sauerstoff. Demnach könnte ein Laubbaum täglich Waldbewirtschaftung gesetzlich vorgeschrieben. zehn bis 20 Menschen mit Sauerstoff versorgen. Wenn wir Wälder weise und nachhaltig bewirtschaften, liefern sie uns einen endlosen Pro Tag können über die Blätter einer 100jährigen Vorrat an nachwachsenden Rohstoffen, neben den Buche bis zu 400 l Wasser verdunstet werden. ökologischen und sozialen Vorteilen für alle. Im Rahmen des nationalen Naturschutzplans Bäume können Wasser und Nährstoffe bis in eine wurden bisher 1.000 ha Wald als Schutzgebiete Höhe von 140 m transportieren. ausgewiesen (,réserves forestières intégrales’), welche nicht mehr bewirtschaftet werden. Die Die Waldfläche Luxemburgs bindet 42 Millionen Zertifizierung von Holz mit den Labeln FSC oder Tonnen CO2 pro Jahr. PEFC steht für eine nachhaltige Waldwirtschaft, Baumarten des Luxemburger Waldes 35% des luxemburgischen Waldes sind zertifiziert. Pro Minute produziert der Luxemburger Wald 1,3 Um gegen den Import illegaler und nicht Eiche 28% Douglasie 3% m3 Holz. zertifizierter Holzprodukte vorzugehen, trat 2013 ein dementsprechendes EU-Gesetz in Kraft. Edellaubhölzer 3% Lärche 1% Der gesamte Holzvorrat in den Wäldern Quelle: Letzebuerger Privatbesch Luxemburgs beträgt 23.523.000 m3 Nebenlaubbaumarten 2% Kiefer 3% 1 m3 Buchenbrennholz besitzt die gleiche Begleitlaubbaumarten 6% Andere Nadelhölze r 1% < 10% 30-39% Energiemenge wie 270 Liter Heizöl. Fichte 23% Buche 30% 10-19% 40-49% Im Alter von 180-220 Jahren werden Eichen abgeholzt, um sie wirtschaftlich zu nutzen. Begleit-Nebenlaub-Edellaubhölzer sind z.B.: Linde, 20-29% 50% Erle, Esche, Ulme, Hainbuche, Ahorn, Walnuss, Elsbeere… Lärche, Fichte, Douglasie, Walnuss wurden erst Mitte des 19. Jahrhunderts eingebürgert. 35% der Gesamtfläche Luxemburgs sind bewaldet Quellenangaben: das sind rund 90.000 ha (das entspricht etwa Steckbrief des Luxemburger Waldes, Administration 127.000 Fussballfelder). Ungefähr 1/3 davon de la Nature et des Forêts, 2005 sind Nadelwald, welcher im Ösling dominiert, Mein Taschenbuch, Administration de la Nature des in den südlichen Landesgebieten sind es eher Forêts, Ligue CTF, 2005 Laubholzwälder. Genau betrachtet besteht Merkblatt „Der Luxemburger Wald“, Lëtzebuerger der luxemburgische Laubwald aus 29,9% Privatbesch Buchenwäldern und aus 28,1% Eichenwäldern. Zu den Leistungen des Ökosystems Wald Weiterführende Literatur: zählen der Klima-, Wasser- und Bodenschutz, Die Wälder Luxemburgs, Natur an Emwelt, 2011 die Holzproduktion, die Freizeitgestaltung und Hofmeister, H., Lebensraum Wald, Parey Verl., 1997 Erholung, die Schaffung von Arbeitsplätzen Schmidt, U.E., Die Nachhaltigkeit, ein universelles oder auch der Artenschutz. Viele Menschen Prinzip - gestern und heute, Hrsg: Administration de la nutzen den Wald als Naherholungsgebiet. Der Nature et des Forêts, 2010 luxemburgische Wald ist von einem Netz von 600 Küster, H., Geschichte des Waldes, Beck Verl., 1998 km Wanderwegen durchzogen. Unterricht Biologie 334, Themenheft “Wald”, 2008 8 9
Waldmeister Dossier de l’animateur Wichtige Hinweise für Gefahren im Wald waldpädagogische Im Wald lauern, wie überall, einige Gefahren, die es Zeckenbisse vermeidet man durch : zu vermeiden gilt. Aktivitäten • gutes Schuhwerk • Keine Pflanzen, Pilze, Früchte oder Samen essen, • lange Hosen Der Wald wird von unterschiedlichen Bei Waldführungen die man nicht sicher kennt (es gibt im Wald einige • gründliches Absuchen des Körpers und der Interessengruppen genutzt: Waldbesitzer, Giftpflanzen) Kleidung nach einem Waldbesuch Förster, Waldarbeiter, Wanderer, Naturschützer, • sollte prinzipiell der Revierförster und/oder der Tierbeobachter, Reiter, Mountainbiker, Sammler, Waldbesitzer benachrichtigt werden. • Sich Tieren (besonders wenn Sie von Jungtieren Auf heller Kleidung lassen sich Zecken leichter Jäger, … Zwischen diesen Gruppen und aufgrund begleitet werden) nicht nähern aufspüren als auf dunkler. Sollte sich dennoch eine ihrer unterschiedlichen Tätigkeiten kommt es Kontaktadressen der Revierförster finden sich im Zecke im Körper festgebissen haben, diese mit zwangsläufig zu Interessenkonflikten. Jeder sollte Internet unter www.environnement.public.lu (> • Nicht auf Holzpolter (gelagerte Baumstämme und speziellen Zeckenzangen entfernen. Kontrollieren ob jedoch versuchen mit Toleranz, Respekt und home > A propos du site > Administration de la “Kouerten”) steigen - diese können in Bewegung die ganze Zecke entfernt wurde, Bissstelle mit einem Rücksichtnahme die legitimen Ansprüche des Nature et des Forêts > download “organigramme”) geraten und Menschen dabei zu Tode drücken tiefenwirksamen Desinfektionsmittel behandeln. Die anderen zu verstehen und zu berücksichtigen. Stelle über die nächsten Tage beobachten. Sollte • sollte Lärm möglichst vermieden werden • Nicht bei Sturm oder nach heftigem Schneefall sich eine kreisförmige Röte der Haut zeigen (oft erst in den Wald zu gehen (Gefahr von Stamm- und nach einigen Tagen erkennbar), sollte man einen Arzt Respekt vor dem Wald zeigt man, • sollte die Gruppe auf den Wegen oder nahe der Astbrüchen) aufsuchen. Die kreisförmige Rötung könnte auf die Wege bleiben durch Zecken verbreitete Borreliose (Lymekrankheit) • indem Bäume und andere Pflanzen nicht • Sich nicht in Waldgebiete begeben, in denen viele hindeuten. Die FSME (Frühsommer Meningo- mutwillig beschädigt oder zerstört werden • sollten Material- und Essensposten am besten Bäume von Krankheiten befallen sind. Hier können Enzephalitis) kommt in Luxemburg bis jetzt nicht vor, am Waldrand auf Park- oder Picknickplätzen Bäume und Äste auch ohne Wind abbrechen. Der jedoch in anderen europäischen Ländern. • indem Tierbauten unberührt bleiben eingerichtet werden Förster kann über solche Orte Auskunft geben. • indem Tiere, hauptsächlich während der • sollte kein Müll im Wald hinterlassen werden • Kein Feuer in einem Nadelwald entfachen Fuchsbandwurmerkrankungen vermeidet man Reproduktions- und Aufzuchtsphase und während der Ruhephase im Winter oder bei der • sollten Spezialwege (etwa für Reiter oder • Sich nicht über Warnschildern, die vor einer Jagd - indem man in Bodennähe wachsende Migration, nicht gestört werden Mountainbiker) nicht von Fußgängern benutzt oder vor Waldarbeiten warnen, hinwegsetzen Waldfrüchte und Pilze nicht ungekocht isst werden • indem man andere Waldbenutzer freundlich • Nicht in Waldgebiete gehen, wo Holzarbeiten Insgesamt ist die Übertragung des grüsst • sollten Beschränkungen in Naturschutzgebieten ausgeführt werden. Kreuzt ein Weg eine solche Fuchsbandwurmes auf den Menschen selten und ganz besonders befolgt werden (die Stelle, sollten die Waldarbeiter laut angerufen geschieht in der Regel nicht durch das Essen von Beschränkungen sind in der Regel am Eingang des werden. Den Weg erst dann fortsetzen, wenn die infizierten Pflanzen, Beeren und Pilzen, sondern Verboten ist es, Naturschutzgebietes gekennzeichnet) Waldarbeiter die Erlaubnis hierzu geben meistens durch den Kot infizierter Haustiere (Hund, Katze). • auf Waldwegen, ohne Erlaubnis des Försters • Nicht auf Felsen, steilen Waldstellen oder auf Auto zu fahren kranken, respektiv abgestorbenen Bäumen herumklettern Insektenstiche • schneller als 30 Stundenkilometer im Wald zu fahren Wespen- und Bienenallergien können zu akuten Notfällen führen. Der Gruppenleiter sollte daher • wild im Wald zu campieren (hierzu ist die Allergien abklären und dafür sorgen, dass Erlaubnis des Waldbesitzers nötig) betroffene Kinder oder Jugendliche (respektiv die Lehrperson) entsprechende Gegenmittel mit sich • ein Feuer im Wald bei Feuerverbot während führen. trockenen Perioden zu machen. Dann ist es sogar verboten, im Wald eine Zigarette anzuzünden • zum Feuermachen gestapeltes Brennholz zu benutzen • über Zäune und Begrenzungen zu klettern • Pflanzen und Tiere mit nach Hause zu nehmen 10 11
Waldmeister Dossier de l’animateur Checkliste für die Waldexpedition Nützlich sind • feste, wasserdichte Schuhe • lange Hosen • wetterangepasste Kleidung • Mütze, Sonnenhut • reichlich Getränke und leichtes Essen (etwa Obst) • eine Notfallapotheke • ein Taschenmesser • Taschentücher • ein Mobiltelefon für die Notfallbenachrichtigung • eine Liste der Kinder/Jugendlichen mit Kranken- kasse-Matrikel und Telefonnummern der Eltern 12 13
Waldmeister Dossier de l’animateur 2. Praxisteil Wir betreten den Wald Visitenkarte (eine Eintrittskarte für Waldentdeckungen) Wald-Faden Wald-Rahmen Pirschpfad Kennenlernen, Kontaktaufnahme. Die Aufmerksamkeit auf Besonderheiten Die Aufmerksamkeit auf Details richten. Die Aufmerksamkeit wecken. Einzeln, Vorstellen in der ganzen Gruppe im Wald richten. Einzeln Einzeln Einzeln Auf einer Karte mit doppelseitigem Klebeband stellt Jeder erhält einen Bilderrahmen und mithilfe Fremdkörper werden an einem markierten Ort im jeder mit Hilfe von Naturmaterialien aus dem Wald Die Spieler folgen einzeln einem Faden, der durch eines Stöckchens (und gegebenenfalls einer Wald versteckt. Einzeln gehen die Spieler durch das seine persönliche Visitenkarte her und stellt sie den Wald gespannt wurde. Klammern auf dem Wäscheklammer) setzt er einen besonderen abgegrenzte Gebiet und versuchen, so viele Objekte danach den anderen vor. Faden zeigen an: Hier gibt es etwas Besonderes zu Bildausschnitt in Szene. Am Ende sehen sich alle die wie möglich zu entdecken. Variante: sehen. Bildausschnitte der Anderen an. Die Objekte entlang eines gespannten Fadens verstecken. 14 15
Waldmeister Dossier de l’animateur Die Ökologie des Waldes Vor lauter Wald den Baum nicht sehen – der einzelne Baum Kronenraumspiegel Baumtasten Baumsteckbrief Perspektivwechsel, den Blick gezielt auf Einen Baum durch Tasten wahrnehmen. Heranführen an naturwissenschaftliche den Kronenraum richten. In Zweiergruppen Beschreibung, Informationen über die In Zweiergruppen Kulturgeschichte der Bäume vermitteln. Ein ‚blinder’ Spieler wird von einem sehenden Einzeln oder in Kleingruppen Die Spieler nehmen einen Spiegel in die Hand und Spieler zu einem Baum geführt. Der ‚blinde’ Spieler halten ihn dicht am Kopf, etwa auf Kinnhöhe. Sie erfasst seinen Baum durch Tasten. Der ‚blinde’ Der Spieler erhält eine Beschreibung einer Baumart. richten den Spiegel auf den Kronenraum. Sie werden Spieler wird danach an den Ausgangspunkt Er muss den Baum anhand der Beschreibung von einem zweiten Spieler durch den Wald geführt zurückgeführt. Er nimmt die Augenbinde ab und identifizieren undt ein Exemplar im Wald finden. und betrachten hierbei den Kronenraum im Spiegel. muss nun ‚seinen’ Baum wiederfinden. Danach Nicht mit Kleinkindern spielen! tauschen die beiden Spieler. Variante: Der Spielleiter liest den Text vor, die Spieler müssen so schnell wie möglich zu einem passenden Baum laufen. 16 17
Waldmeister Dossier de l’animateur Baumpantomime Wald-Memory Die verschiedenen Schichten eines Baumes Artenvielfalt kennen lernen. und ihre Aufgaben kennen lernen, den Einzeln oder in Kleingruppen Baum als lebendigen Organismus verstehen. Einzelne Teile (etwa Zweige, Knospen, Blätter, …) Alle zusammen eines Baumes oder verschiedener Bäume werden auf ein weisses Tuch gelegt und zugedeckt. Die Teile werden für einige Sekunden aufgedeckt, alle Spieler Beschreibung: Der Spielleiter animiert Spieler dazu, müssen sich so viele Teile wie möglich merken und die einzelnen Schichten des Baumes pantomimisch diese in der Umgebung suchen. und mit Geräuschen darzustellen. • Wachstumsschicht (Kambium, Dickenwachstum): • Kernholz, Mark (harter Kern, Standfestigkeit): 2 mehrere Spieler bilden einen Kreis um die Spieler stehen Rücken an Rücken und haken die Holzschicht und fassen sich dabei an den Händen. Arme unter. Bei Aufforderung durch den Spielleiter, rufen sie „der Baum wächst“ und rücken leicht auseinander. • Wurzel (Verankerung des Baumes im Boden): 2 oder mehr Spieler setzen sich mit angezogenen • Bastschicht (Zuckerschicht, Phloem, transportiert Beinen zu Füssen des Kernholzes. den bei der Photosynthese entstandenen Zucker von den Blättern nach unten): mehrere Spieler • Haarwurzel (Wasser und Nährstoffaufnahme): bilden den nächsten Kreis, strecken die Arme hoch, einige Spieler, möglichst mit langem Haar, legen bei Aufforderung durch den Spielleiter ‚leiten sie sich auf den Boden, wobei die Füße am Kernholz Zucker nach unten’, indem sie ‚Zucker runter’ oder liegen, bei Aufforderung durch den Spielleiter „hiuuu“ rufen. schlürfen sie laut Wasser. • Rinde, Borke (Schutz der inneren Baumschichten): • Holzschicht (Splintholz, Xylem, Transport von alle restlichen Spieler bilden die äußere Schicht, Wasser und Nährstoffen von den Wurzeln zur indem sie sich besonders fest an den Händen Krone): mehrere Spieler bilden einen Kreis um das halten. Sie schützen den Baum z.B. vor dem Kernholz und fassen sich dabei an den Händen, Borkenkäfer, der vom Spielleiter dargestellt werden bei Aufforderung durch den Spielleiter‚ pumpen kann und der versucht unter die Rinde des Baumen sie Wasser hoch’, indem sie die Arme nach oben zu schlüpfen. recken und „Wasser hoch“ (oder ein anderes Geräusch, etwa „huiii“) rufen. 18 19
Waldmeister Dossier de l’animateur Wald, eine ganz besondere Atmosphäre - Wald-Domino die Umweltbedingungen Konzentration, Merkmale der Baum-, respektiv Waldpflanzenarten erkennen. des Waldes Alle zusammen Barfusskarawane Jeder Spieler nimmt mehrere natürliche Objekte aus Wald ertasten, den Waldboden barfuss dem Wald. Der Spielleiter legt ein erstes Objekt, nun erleben, Kälte und Feuchtigkeit am kann ein Spieler, wie beim Domino-Spiel, ein Teil Waldboden fühlen. anlegen, das zu dem ersten passt (Eichel, Eichenblatt, Alle zusammen Buchenblatt, Buchecker, …). Der Spieler erläutert, warum er dieses Teil anlegen kann. Es werden so Alle Spieler stellen sich hintereinander und setzen die lange wie möglich Teile aneinander gelegt. Augenbinden auf. Die ‚blinden’ Spieler ziehen nun Schuhe und Strümpfe aus und stellen diese rechts Variante: Jeder Spieler ‚baut’ einen ‚Dominostein’ aus von sich ab. Die Spieler halten sich an den Schultern zwei Blättern, die aneinandergeheftet werden. Dann oder Händen und der Spielleiter führt die Karawane wird wie Domino gespielt. durch den Wald. Hierbei geht er eine Schleife, bis alle Spieler wieder am Ausgangspunkt neben ihren Schuhen stehen. Variante: Als Partneraktivität zu zweit durchführen. 20 21
Waldmeister Dossier de l’animateur Was den Wald trägt: der Boden Solarspeicher Handrückenblasen Wurzelraum Bodenleiter Wärmespeicherfähigkeit von verschiedenen Abkühlung durch Verdunstung spüren, Rolle des Erkennen, dass der Wurzelraum eines Baumes in Laubstreu untersuchen. Zersetzung und Materialen fühlen. Waldes als ‚Klimamaschine’ verstehen. etwa dem Kronenraum entspricht. die Rolle der Zersetzer kennen lernen. Einzeln Einzeln Alle zusammen In Kleingruppen Unterschiedliche Materialien (Holz, Steine, Erde) Jeder Spieler leckt sich mit der Zunge über den Die Spieler stellen sich so um einen Baum, Aus Ästen werden 4 Quadrate von etwa 50 cm werden in die Sonne gelegt. Nach einigen Minuten Handrücken und bläst dann auf den feuchten dass sie am Rande seines Kronenraumes des Seitenlänge nebeneinander auf dem Waldboden wird ertastet, wie die Materialien die Sonnenwärme Handrücken , so dass die Feuchtigkeit verdunstet. Baumes stehen. Sie breiten die Arme aus, um den markiert (Waldfenster). gespeichert haben. entsprechenden Wurzelraum anzudeuten. Quadrat 1: bleibt unberührt. (Laubfall des letzten Herbst) Quadrat 2: alle ganzen Blätter werden entfernt. (Laubfall des vorigen Jahres) Quadrat 3: alle Blattteile werden entfernt. (Laubfall der Jahre davor) Quadrat 4: die dunkle Humusschicht wird abgetragen. (Überreste der Blätter) Danach wird die Rolle der Zersetzer bei der Bodenbildung erläutert. 22 23
Sonderseite: Wald aus Stein Sonderseite: Wald aus Stein Sonderseite: Wald aus Stein Der Kamin ist mit einem stilisiertenWaldes, die in der mittelalterlichen Eichenbaum dekoriert, der von Literatur und Kunst vorkommt: Baumelemente in der Architektur des Mittelalters am der Mitte aus vielästig in beide dem ‚Wilden Mann’. Obwohl Richtungen wächst. vorchristlicher Natur tauchen die Beispiel der Burg Hollenfels ‚grünen Männer’ des Öfteren Viele der hier in Stein gemeißelten auch in Kirchen auf, so auch in der Köpfe stellen sogenannte “green Kapelle der Burg Hollenfels. Die Architektur hat zu allen Zeiten man” dar: Köpfe denen Blätter natürliche Elemente (Pflanzen aus allen Gesichtsöffnungen und Tiere) als Stilelemente sprießen. Es handelt sich übernommen. Höhepunkte hierbei wahrscheinlich um hierbei stellen das späte eine heidnische, vorchristliche Mittelalter, die Neogotik und das Darstellungen der Fruchtbarkeit Art déco dar. oder der Kraft der Natur. Somit ähneln sie einer anderen In der Burg Hollenfels, dem mythologischen Gestalt des Sitz des Centre SNJ Hollenfels - Bildung für nachhaltige Entwicklung, findet man steinerne Elemente des Waldes an vielen Stellen der Burg. Die zentrale Säule im gotischen Rittersall wirkt mit ihren aufstrebenden Rundbögen, wie ein steinerner Baum, der die Decke (den Himmel) trägt. Der Baum war groß und stark, und sein Wipfel reichte bis an den Himmel, und er wurde gesehen bis ans Ende der ganzen Erde. (Buch Daniel 4:11) 24 25
Waldmeister Dossier de l’animateur Vom bösen Wolf - Tiere Die Stockwerke des im Wald, eine vernetzte Waldes Lebensgemeinschaft Biotopbeobachtung Wald-Wäscheleine Pflanzen-Bar Klangkarte Konzentration und genaues Beobachten. Die verschiedenen Stockwerke des Waldes Essbare Waldprodukte kennen lernen und Den Geräuschen des Waldes aufmerksam In zwei Gruppen darstellen (Streu-/Moos-/Kraut-/Strauch-/ kosten. zuhören. Baumschicht). Alle zusammen Einzeln Jede Gruppe steckt mit Hilfe des Messbandes Alle zusammen ein etwa 10x10 m großes Spielfeld ab. Während Essbare Waldprodukte aus dem Lebensmittelladen Die Spieler kartografieren auf einem Karton alle einigen Minuten beobachten die zwei Gruppen ihr Zwischen zwei Bäumen werden übereinander werden ausgestellt und können gekostet werden. Geräusche, die sie wahrnehmen. Die Mitte des Spielfeld ganz genau. Nun dürfen sie im Spielfeld Wäscheleinen gespannt. Vertreter der einzelnen Kartons stellt ihren Standpunkt dar. der anderen Gruppe (ohne dass diese zusieht) Schichten werden auf die entsprechende Variante: 10 Dinge verändern. Jede Gruppe kehrt zu ihrem Wäscheleine geklammert. Als Pausen-Picknick vorsehen. Spielfeld zurück und versucht, die Veränderungen zu entdecken. Variante: Das gleiche Spiel, aber als Legebild. Achtung: Keine geschützten Pflanzen benutzen! 26 27
Waldmeister Dossier de l’animateur Tierspuren-Sammelliste Wald-Identität Den Lebensraum Wald aufmerksam Tiere und Pflanzen des Ökosystems Wald kennen untersuchen. lernen. Einzeln oder in Kleingruppen Alle zusammen Konkrete oder abstrakte, auf einer Suchliste Jeder Spieler bekommt einen Steckbrief hinten an aufgeführte Gegenstände im Wald suchen (hier z.B. den Kragen geheftet. Er muss versuchen, heraus Tierspuren). Anmerkung: Suchlisten aller Art eignen zu finden, wer er ist, indem er Fragen stellt, die sein sich immer zur Aufmerksamkeitsförderung, sie Gegenüber mit Ja oder Nein beantworten kann. sind auch nützliche Aktivitäten für unterwegs bei Antwortet sein Gegenüber mit Ja, darf der Spieler Wanderungen oder beim Wechseln von einer Station weiter fragen. Antwortet sein Gegenüber mit Nein, zur anderen. muss der Spieler zu einer anderen Person gehen, um weiter zu fragen. Findet der Spieler heraus, wer es ist, heftet er seinen Steckbrief vorne an seine Kleidung. Am Ende des Spiels stellt jeder seine Rolle im Ökosystem vor. Variante: Vor dem Spiel werden die Fragen systematisiert, indem man den Spielern die Grundlagen der systematischen Klassifizierung in der Biologie erläutert (z.B. Wirbeltier -> Säugetier -> Pflanzenfresser -> Paarhufer -> Reh). 28 29
Waldmeister Dossier de l’animateur Vernetzung Nahrungspyramide Die Verbindungen und die Vernetzung eines Veranschaulichung der Nahrungspyramide Ökosystems aufzeigen; die Abhängigkeit aller Teile und der Anreicherung von Schadstoffen in den des Ökosystems veranschaulichen. Nahrungsketten. Alle zusammen Alle zusammen Alle Spieler erhalten einen Platz im Ökosystem durch Die Spieler werden in Pflanzen, Pflanzenfresser, einen Steckbrief (siehe voriges Spiel). Sie stellen Fleischfresser ersten und Fleischfresser zweiten sich in einen Kreis. Ein Spieler erhält den Anfang der Grades eingeteilt (Beispiel bei 20 Spielern : 1 Schnur und sucht sich einen anderen Spieler aus, Fleischfresser zweiten Grades, 3 Fleischfresser des mit dem er im Ökosystem verbunden ist (Beispiel: ersten Grades, 6 Pflanzenfresser, 10 Pflanzen). Die Ich bin ein Baum und stehe mit dem Eichhörnchen Spieler stellen sich in Form der Nahrungspyramide in Verbindung, weil dieses auf mir wohnt). Der auf. Der Spielleiter erzählt nun dass die Pflanzen angesprochene Spieler erhält den Faden und mit Schadstoffen belastet werden (z.B. Pestizide, stellt ebenso eine Verbindung her. So werden die Schwermetalle,...). Alle Pflanzen setzen einen Hut Vernetzungen im Ökosystem veranschaulicht. auf oder binden ein Tuch um. Die Pflanzenfresser fressen die Pflanzen (setzt deren Hüte auf, einige Variante: Pflanzenfresser haben nun schon zwei Hüte auf). Der Spielleiter entfernt einige Elemente aus dem Nun fressen die Fleischfresser ersten Grades die Ökosystem. Die entfernten Spieler lassen den Faden Pflanzenfresser (setzen wieder deren Hüte auf). los. Das Netz wird lose. Alle Spieler müssen so lange Am Ende landen alle Hüte auf dem Kopf des nach hinten gehen, bis das Netz wieder gespannt ist. Fleischfressers zweiten Grades (Anreicherung Dies veranschaulicht, dass die Veränderung einiger der Schadstoffe in der Nahrungspyramide und weniger Teile des Systems direkte und indirekte Konzentration im Endverbraucher, Mensch oder Auswirkungen auf alle hat. Tier). 30 31
Waldmeister Dossier de l’animateur Bodentiere-Zoo Eichhörnchen Bodentiere anatomisch korrekt Die Überlebensstrategie der Eichhörnchen wiedergeben oder als spielerische durch Futterlager den Winter zu überstehen, Wiederholung des Bodenfensters. nachspielen und verstehen. Einzeln oder in Kleingruppen Alle zusammen Mit Naturmaterialien und eventuell Schnüren werden Die Spieler (Eichhörnchen) erhalten 5 Essensrationen Varianten: die unterschiedlichen Bodentiere nachgebaut. (in Form von 5 Bohnen oder Haselnüssen oder - Die Hälfte der Spieler versteckt alle Essensrationen Kastanien - die Nahrungsrationen dürfen im an einem einzigen Ort. Die andere Hälfte verteilt die ausgesuchten Waldstück nicht natürlich vorkommen), Essensrationen auf verschiedene Verstecke. Welches die sie verstecken müssen. Danach fallen alle sind die Vor- und Nachteile der Strategie? Eichhörnchen in die Winterruhe. Sie erwachen ein erstes Mal aus der Winterruhe und müssen 1 - Die Zeiten, die für das Finden der Essrationen zur Essensration zum Ausgangspunkt zurückbringen. Verfügung stehen, werden beschränkt (je kälter es Wer dies nicht schafft, scheidet aus dem Spiel aus. draußen ist, desto schneller müssen die Eichhörnchen Danach fallen alle Eichhörnchen ein zweites Mal in wieder zurück sein, um nicht zu viel Energie zu die Winterruhe. Sie erwachen ein zweites Mal aus verlieren) der Winterruhe und müssen nun 2 Essensrationen zum Ausgangspunkt zurückbringen. Wer dies nicht - Neben den Eichhörnchen, gibt es drei Mäuse. schafft, scheidet aus dem Spiel aus. Danach fallen Sie erhalten keine Essenrationen, dürfen aber den alle Eichhörnchen ein drittes Mal in die Winterruhe. Eichhörnchen beim Verstecken zusehen, um deren Sie erwachen ein drittes Mal aus der Winterruhe Verstecke ‚auszuräubern’. und müssen 2 Essensrationen zum Ausgangspunkt zurückbringen. Wer dies nicht schafft, scheidet aus dem Spiel aus. 32 33
Waldmeister Dossier de l’animateur Eule-Maus Fledermaus-Falter Erläutern, wie nachtaktive Tiere in der Dunkelheit Erläutern, wie nachtaktive Tiere in der Dunkelheit ihre Beute fangen. ihre Beute fangen. Alle zusammen Alle zusammen Eine ‚blinde’ Eule wird in die Mitte eines runden Die Gruppe bildet einen Kreis (innerhalb dieses Spielfeldes gestellt und mit der gefüllten Sprühflasche Kreises wird gespielt). Die nichtaktiven Spieler ausgestattet. Um ihre Füsse werden Kärtchen als verhindern durch Berühren, dass die aktiven Spieler Essensrationen verteilt. Es ist am Besten, wenn sich auf den Spielkreis verlassen. Im Kreis befindet sich eine dem Boden viel Laub befindet. Die Mäuse müssen “blinde” Fledermaus. Im Kreis befinden sich auch eine so geräuschlos wie möglich anschleichen, um an die oder mehrere “blinde” Nachtfalter. Die Fledermaus Essensrationen zu gelangen, ohne dass die Eule sie versucht den/die Falter zu fangen, indem Sie in die besprühen (fangen) kann. Dauerspritzen ist verboten. Hand klatscht (Ultraschall - Ruf), daraufhin müssen der/die Falter durch Klatschen (Echo) antworten. Variante: Dauert das Spiel zu lange, können die nichtaktiven Mehrere Mäuse versuchen, sich gleichzeitig Spieler den Spielkreis verkleinern. anzuschleichen. Wird eine Maus dabei abgespritzt, scheidet sie aus. Varianten: - Auf einem grossen begrenzten Spielfeld sind alle Spieler Fledermäuse und Falter - Die Falter sind “sehend” 34 35
Waldmeister Dossier de l’animateur Füchse und Mäuse Fuchs und Hase Schnepfen Wechselwirkungen zwischen Beute und Darstellen der Populationsschwankungen bei Tarn-, Lock- und Warnfarben in der Natur erfassen. Räuber erfahren. Räubern und Beutetieren. Alle zusammen Alle zusammen Alle zusammen Der Spielleiter verteilt in einem markierten Gebiet Ein Spielfeld wird im Wald markiert. Im Spielfeld Auf einem etwa 10x20m grossen Spielfeld steht in etwa je 100 (mit biologisch abbaubarer Farbe) sollten etwa halb so viele Bäume wie Spieler stehen. der Mitte ein Fuchs. Links vom Feld stehen die Hasen. gefärbte Zahnstocher von mehreren Farben. Diese 2-3 Spieler erhalten eine Kappe oder ein Tuch und Auf den Zuruf “der Fuchs kommt” müssen alle Hasen symbolisieren Würmer (die Beute der Schnepfen). Die werden so zu Füchsen. Die Füchse jagen die Mäuse auf die andere Spielfeldseite laufen, ohne vom Fuchs Spieler bilden Schnepfenpaare. Die Schnepfenpaare (alle anderen Spieler). Fängt ein Fuchs eine Maus, gefangen zu werden. Gefangene Hasen werden zu suchen sich einen ‚Nistplatz’. Eine Schnepfe brütet werden die Rollen und die Kappe getauscht. Die Füchsen. Füchse, die keinen Hasen fangen können, die Eier im Nest (geht in die Hocke). Ihre Partner- Mäuse können sich in einem ‚Mauseloch’ verstecken werden wieder zu Hasen. Schnepfe besorgt das Fressen für den Partner (immer (sie berühren einen Baum). Jedoch darf sich immer nur einen Zahnstocher mitbringen!). Sobald ein nur eine Maus in einem Mauseloch verstecken. Partner einen Wurm ins Nest bringt wird gewechselt. Kommt eine Maus auf einen bereits besetzten Baum Am Ende gewinnt das Schnepfenpaar mit den zugelaufen, so muss die Maus bei diesem Baum den meisten Zahnstochern. Auszählen und diskutieren Platz für die ankommende Maus räumen. welche Zahnstocher am einfachsten, welche am schwersten zu finden waren. Stichwörter für die abschließende Diskussion: die Wichtigkeit der Distanz vom Nistplatz zur Nahrung, Auslese, Tarnung, Warntracht, Lockfarben. 36 37
Waldmeister Dossier de l’animateur Sonderseite: Jahreszeiten im Wald Bodenfenster Lebewesen der Laubstreu und des Sonderseite: Jahreszeiten im Wald Bodens beobachten. Biodiversität und Rolle der Zersetzer kennen lernen. In Kleingruppen Die Gruppe kniet um das ‚Bodenfenster’ herum und sucht mit Pinseln, Handlupen und “Insektenstaubsaugern” nach Lebewesen, zuerst in Es gibt Spiele, die sich für eine der Laubstreu, dann in der Humusschicht. Die Tiere bestimmte werden in Petrischalen gesammelt. Zum Schluss Jahreszeit besonders eignen. werden alle gesammelten Tiere in ein Terrarium gesetzt, bestimmt und erläutert. Frühling - Blütenzauber Die Blüten der Frühblüher beobachten. Einzeln oder in Zweiergruppen Die Blüten der Frühblüher werden beobachtet. Die Spieler fetten ihren Handrücken mit Vaseline ein und ‚kleben’ eine besonders anziehende Blüte aus Naturmaterialien auf ihre Hand. Variante: Die botanische Blütenarchitektur kann bei dieser Aktivität nachgebildet werden (Kelchblätter, Blütenblätter, Staubblätter, Narbe,...) Sommer - Schlammwesen am Waldbach An warmen Tagen am kühlenden Wasser spielen. Einzeln An einer schlammigen Stelle im Wald (Waldbach, Quelle, Mardelle) werden Schlammmonster gebaut. 38 39
Sonderseite: Jahreszeiten im Wald Waldökonomie - Waldwirtschaft Wald-Origami Wald-Verjüngung Die unterschiedliche Flugfähigkeit von Verjüngungsmassnahmen in einem Samen genauer betrachten. bewirtschafteten Wald verstehen. Herbst - Blätterfangen Winter - Adventskränze Einzeln Alle zusammen Die komplexen Flugbahnen der Blätter Adventsschmuck selber basteln. Die Spieler erhalten eine Sammlung mit Fotos von Die Spieler (ausser ein Förster und ein Waldarbeiter) beobachten. Einzeln Baumsamen. Sie sollen mit Hilfe von Notizzetteln stellen sich locker verteilt so auf, dass sie sich mit versuchen, die Baumsamen so genau wie möglich Alle zusammen ‚nachzufalten’. Danach werden die so gefalteten ausgestreckten Armen nicht berühren (frisch gepflanzter Wald). Die Bäume wachsen: alle Aus Naturmaterialien wird im Wald Samen auf ihre Flugfähigkeit (von einem erhöhten Ort Spieler rücken nun einen Schritt in Richtung Mitte Die Spieler versuchen herabfallende ein Adventskranz oder sonstiger aus) getestet. der Gruppe. Nun berühren sich die Bäume, wenn Blätter zu fangen, bevor diese den Weihnachstschmuck hergestellt. sie sich mit ausgestreckten Armen bewegen (10 Boden berühren. Schwieriger als man Jahre alter Wald). Wieder gehen alle Spieler einen denkt! Schritt in Richtung Mitte der Gruppe vor. Es wird immer enger (20 Jahre alter Wald, die Konkurrenz um das Licht wird größer). Nun erfolgt die erste Durchforstung. Der Förster und der Waldarbeiter ‚schlagen’ nun ein paar Bäume, indem sie die Bäume aus dem Wald entfernen, die sich gegenseitig behindern, um so Raum für neues Wachstum zu schaffen. Die verbliebenen Bäume wachsen weiter (Schritt in Richtung Mitte der Gruppe). Eine zweite Durchforstung erfolgt nach dem gleichen Prinzip. Diesmal entscheiden die ausgeschiedenen Spieler, welche Bäume entfernt werden. 40 41
Waldmeister Dossier de l’animateur Sturmschaden Wald-Schatzkammer Wald-Fakten Baumklänge Sturmschäden durch unterlassene Den Wald mit Haushaltsutensilien oder sonstigen Pflegemaßnahmen verstehen lernen. Objekten aus Holz in Verbindung bringen. Sich der Leistungen eines Baumes bewusst Die Klangeigenschaften von Holz erkennen. Alle zusammen Alle zusammen werden. In Zweiergruppen Alle zusammen Ein Viertel der Spieler stellt den Wind dar. Die anderen Die Spieler suchen nach im Wald versteckten An einem gefällten Baum lauscht ein Spieler an der Spieler gehen möglichst eng nebeneinander in die Holzprodukten. Fakten zum Thema (Karten, Statistiken, ...) werden einen Seite, während der andere Spieler den Baum Hocke (junger Wald). Der Wald wächst. Da der Wald (in Puzzlestücken zerschnitten) im Wald versteckt. an verschiedenen Stellen mit einem Ast ‚anschlägt’. nicht ‚in die Breite’ gehen kann, ist nur der Weg nach Die Spieler suchen die Textstücke und setzen die oben möglich. Die Spieler strecken die Arme in die einzelnen Puzzleteile zusammen. Danach werden Varianten : Höhe. Anschliessend stellt sich jeder Spieler auf ein die Fakten besprochen. - An noch nicht gefällten Bäumen ausprobieren. Bein (durch die Bestandsdichte können sich die - Im Frühling mit einem Stethoskop den Saftaufstieg Wurzeln schlecht ausbreiten) - der Wald wird unstabil. an einem Baum abhören. Nun kommen die Spieler, die den Wind darstellen, zum Einsatz. Sie versuchen durch den Wald zu Diskussionsthema : wehen, indem sie zuerst noch vorsichtig zwischen So hören Spechte und Eichhörnchen das den Spielern hindurchgehen (schwacher Wind). Dann Herannahen des Marders. müssen sie durch den Wald durchlaufen (Sturm). Dabei fallen einige Bäume um. Der Wald stellt sich erneut auf. Diesmal wird der Wald durchforstet. Die Bäume sind kräftiger (beide Beine auf dem Boden). Der Wind richtet nun weniger Schaden an. 42 43
Waldmeister Dossier de l’animateur Sonderseite: Wald-Mathematik Baum-Preis Baumscheibenkalender Den ökonomischen Wert des Waldes erkennen. In Kleingruppen Das jährliche Wachstum eines Baumes verdeutlichen. Sonderseite: Wald-Mathematik Einzeln oder in Zweiergruppen Die Gruppen erhalten Preisschilder mit den unterschiedlichen Holzpreisen (pro m3 Holz, je Art Baumscheiben werden ausgeteilt. Mit Nadeln und Stammdurchmesser) und bringen diese im Wald werden immer 10 Jahre (Jahresringe) markiert. Das Wald-Mathematik an den betreffenden Bäumen wie Preisschilder an. Fälldatum des Baumes wird genannt. Die Spieler markieren biografische Daten auf der Baumscheibe. Wie viele Bäume gibt es im Wald? Variante: (etwa Geburtstag, Schuleintritt etc.). - Anhand der Formel 0.8 x BHD2(m) x H(m) x 0.5 Bäume (Keimlinge, Sämlinge) pro BHD = Brusthöhendurchmesser, Durchmesser Flächeneinheit (1 m2, 10 m2) zählen, eines stehenden Baumes bei 1.30 m auf die Gesamtfläche des Waldes 0.8 = TT/4 /Errechnen bei 1.3 m hochrechnen. Dabei ist zu bemerken, 0.5 = Formzahl, welche die Konusform des dass die Anzahl der Keimlinge Baumes ausgleicht) von der Jahreszeit abhängt, z.B. H = Höhe eines stehenden Baumes in m rechnen die Schüler das Holzvolumen eines stehenden Buchenkeimlinge finden sich im Frühjahr Baumes in m3. in grosser Zahl, sterben aber sehr schnell ab. Anschließende Diskussion über die unterschiedlichen Holzpreise und den materiellen Wie alt ist der Baum? sowie immateriellen Wert des Waldes. Die Jahresringe am Stammfuß geben Stamm- das Alter des Baumes an. durchmesser Preis pro (ambesten Baumarten Mitten- Festmeter Die Anzahl der Astquirle bzw. der Durchmesser (fm)* in Euro Nadeljahrgänge geben das Alter eines in cm) Nadelbaums an. Dies ist nur bei jungen Bäumen bis etwa 10 Jahren exakt. Fichte 20-39 90-100 Kiefer 20-39 70-80 Buche 50-69 110-120 Eiche 40-59 250-350 Mehr als 60 350 * Der Festmeter (fm) ist ein Raummaß für Holz. Ein Festmeter (fm) entspricht einem Kubikmeter (m3) fester Holzmasse. 44 45
Sonderseite: Wald-Mathematik Sonderseite: Wald-Mathematik Wie viel Kubikmeter Holz hat der Holzvolumen eines liegenden Baumes Baum? in m3? Wie hoch ist der Baum? Holzvolumen eines stehenden Baumes D2 x L x 0.8 in m3 a. Die Bleistiftmethode b. Das Försterdreieck Brusthöhendurchmesser (Durchmesser des Baumes auf Brusthöhe eines Ein Spieler peilt mit ausgestrecktem Arm Der Spieler sucht sich einen Stock erwachsenen Mannes - also etwa 1,30) über einen Bleistift einen Baum an. Die der ungefähr die gleiche Länge hat, messen und Volumen in m3 rechnen. Spitze des Bleistifts soll an der Spitze wie sein ausgestreckter Arm (Distanz des Baumes sein. Jetzt mit dem Daumen Faust-Schulter). Nun wird ein Baum am Bleistift den Stammfuß anzeigen. angepeilt, dabei muss der Spieler Den Bleistift um 90 Grad drehen, solange zurückgehen, bis der Stock dabei mit dem Daumen am Stammfuß genau auf den Baum “passt”, vom bleiben. Den Mitspieler durch Zurufen Stammfuß bis zur Krone. Die Entfernung genau an der Bleistiftspitze platzieren. zum Baum entspricht jetzt ungefähr Nun schreitet der Mitspieler die Distanz der Baumhöhe. Um genauer zu sein, D = Mittendurchmesser, Durchmesser in zum Baum in Meter- Schritten ab. Dies sollte die Augenhöhe des Spielers noch der Mitte eines liegenden Stammes entspricht der Höhe des Baumes. dazugerechnet werden. L = Länge eines liegenden Stammes Xu = Jahresringe am Stammfuss Xo = Jahresringe am Stammende 0.8 x BHD2 (m)xH(m) x 0.5 BHD = Brusthöhendurchmesser, Durchmesser eines stehenden Baumes bei 1.30 m 0.8 = TT/4 () 0.5 = Formzahl, welche die Konusform des Baumes ausgleicht) H = Höhe eines stehenden Baumes in m 46 47
Dossier de l’animateur Sonderseite: Waldmathematik Der Wald als sozialer Raum – Teambuilding im Wald Gruppenbildung Tasten Wie viel Kubikmeter Holz sind im Wie viel und wie schnell ist der Baum Wald? gewachsen Duft und Klang Zweiergruppen bilden durch Tasten. Baumzahl des Waldes einschätzen (in cm oder m pro Jahr)? Alle zusammen (siehe Wie viele Bäume gibt es im Zweiergruppen bilden durch Hören und Riechen. Wald?) Dickenwachstum am liegenden Stamm Jeder Spieler erhält ein natürliches Objekt aus dem Alle zusammen Wald (Buchecker, Farnwedel, Fichtenzweig, ...) Jedes D (cm) geteilt durch Xu Objekt ist doppelt vorhanden. Die Spieler nehmen ihr Durchschnittliches Volumen pro Baum Der Spielleiter bereitet je ein Paar Dosen mit Element in die Hand und nehmen die Hand auf den unterschiedlichen Füllungen vor, die beim Schütteln anhand von 10 Bäumen ermitteln und Dickenwachstum an einer Baumscheibe: unterschiedlich klingen, beziehungsweise mit Rücken. Nun gehen die Spieler zu anderen Spielern, dann zusammenrechnen. Durchmesser einer Baumscheibe in cm Duftstoffen, die unterschiedlich riechen. Jeder Spieler stellen sich Rücken an Rücken und tasten ab, ob der geteilt durch Anzahl der Jahresringe Spieler das ‚Zwillingsstück’ zum eigenen Objekt in der erhält eine Dose. Wie auf einer Sommerwiese, Hand hat. Das Spiel endet, wenn alle Zwillingspaare wo sich Tiere durch Hören oder durch Riechen gebildet sind. Wie viel Kubikmeter Holz liegen im Wachstumsgeschwindigkeit (liegender wiedererkennen und -finden müssen, müssen alle Spieler ihren Partner finden ohne zu sprechen. Holzpolter? Stamm): Variante: L(m) geteilt durch J (J = Xu – Xo) Objekte werden in einer Stofftasche ertastet. Einen mittelgroßen Baumstamm im Holzpolter berechnen. Baumstämme zählen und mit dem errechneten Wert multiplizieren. Kubikmeterzahl durch 2 dividieren. So drückt man das Holzvolumen in ‚Kouerten’ (vom französischen Wort ‚corde’ abgeleitet) aus. 2 m3 Holz = 1 ‚Kouert’ = 2 ,Ster’ 48 49
Waldmeister Dossier de l’animateur Holz-Symbol Kooperative Strategien Zweiergruppen bilden. Zusammenarbeit und Symbiosen Zuerst in Zweiergruppen, dann alle zusammen Symbiosen oder Kooperationen in der Natur Je zwei Spieler suchen einen daumendicken und erkennen und ihren Vorteil verstehen. ellenlangen Stock. Der Spielleiter schneidet alle Alle zusammen Stöcke mit der Heckenschere durch und vermischt sie. Jeder Spieler nimmt ein Aststück und versucht Aronsstab-Schmetterlingsmücke: der Aronsstab Der Spielleiter verteilt Fotos von Tieren und Pflanzen, den Spieler mit dem anderen Teil wieder zu finden. täuscht den Geruch von faulenden Früchten und die im Wald symbiotisch oder kooperativ leben (je ein Paar gehört zusammen). Die Spieler müssen vergorenen Säften nach und lockt damit Mücken als ihren Symbiose- oder Kooperationspartner finden. Bestäuber an. Durch den Duft getäuscht, gelangen Erläutern der Symbiosen oder Kooperationen im die Insekten zum Blütenkolben, der vom Kreis. tütenförmigen Hochblatt des Aronsstabs umschlossenen ist. Dort bleiben sie bis zum nächsten Man unterscheidet: echte Symbiose, in der die Morgen gefangen - ohne jede Gegenleistung. beiden Partner untrennbar sind und Mutualismus, eine lockere Form des Zusammenlebens zu Weissdorn-Biene: wie alle Insektenblüter, wird auch gegenseitigem Nutzen. der Weissdorn von Bienen und Hummeln bestäubt. Das Insekt erhält “als Lohn” der Bestäubung den Echte Symbiose: Nektar und Pollen der Blüten. Pilz-Baum: Bildung einer Mykorrhiza, einer Pilzwurzel. Amsel-Brombeere: Amseln und andere Beerenfresser Die Myzelfäden des Pilzes legen sich um die nehmen Früchte auf, die Steine oder Kerne werden Haarwurzeln der Bäume, dadurch wird die mit dem Kot ausgeschieden. Dadurch wird der Wasserversorgung des Baumes verbessert. Der Pilz Samen weit von der Mutterpflanze weg getragen. erhält im Gegenzug Photosyntheseprodukte des Baumes. Klettfrucht-Fuchs: hier nutzt die Pflanze das Fell des Fuchses (oder anderer Säugetiere) als Beispiele : Steinpilz-Eichen, Krause Glucke-Kiefer, “Samentransporter”, der Fuchs hat allerdings keinen Goldröhrling-Lärche… Vorteil davon. Alge-Pilz-Flechte: in dieser engen Symbiose bietet Veilchen-Ameise: die Samen der Veilchen tragen ein der Pilz den Algen den Lebensraum und liefert ihnen fett- und nährstoffreiches Anhängsel, das von den Wasser und Nährsalze. Die Algen produzieren bei Ameisen begehrt ist. Sie füttern damit ihre Larven der Photosynthese Zuckerstoffe, welche vom Pilz im Bau, der Rest des Samens wird aus dem Bau aufgenommen werden. getragen und kann in der Nähe keimen. So tragen die Ameisen zur Samenverbreitung bei. Mutualismus: Eichhörnchen-Hasel: Durch seine Winterreserven trägt das Tier zur Samenverbreitung bei, da immer wieder Reserven nicht wiedergefunden werden. Das Eichhörnchen knackt die Schalen auf und nicht gefressene Samen können keimen. Eichelhäher-Eichel: der Vogel hackt die harte Samenschale auf, um die Samen zu fressen. Nicht verzehrte Samen können keimen. Zudem trägt der Vogel die Eicheln teilweise weit vom Ursprungsbaum weg und trägt zur Samenverbreitung bei. 50 51
Waldmeister Dossier de l’animateur Baumfällen Zapfenweitwurf Dreifache ‚blinde’ Reise Das Baumfällen wird nachgespielt. Dabei wird Die beste Handlungsstrategie für die Gruppen Verbales und nichtverbales Verhalten bei der Vertrauen in der Gruppe aufgebaut. finden. Führung von Gruppen üben. Alle zusammen In zwei Gruppen In Dreiergruppen Ein Spieler steht mit dem Rücken zu den Mitspielern Die zwei Gruppen stellen sich parallel zueinander Die Dreiergruppe besteht aus je einem ‚Blinden’, auf einem erhöhten Ort (etwa einem Baumstumpf). hintereinander auf. Die ersten Spieler bekommen einem Führer und einem Beobachter. Der Spielleiter Die anderen Spieler stehen in einer Zweierreihe so, einen Tannenzapfen. Es gilt nun für die Gruppe zeigt den Führern einen Weg durch den Wald, dem dass die den hinterrücks steif fallenden Mitspieler so schnell wie möglich einen etwa 30-50 Meter sie mit ihrem ‚Blinden’ folgen müssen. auffangen können. Der Spielleiter ruft ‚Baum fällt’ als entfernten Punkt als erster zu erreichen. Hierbei muss Fallbefehl. der Zapfen weitergegeben oder weitergeworfen In der ersten Runde darf der Führer den “Blinden” werden. Der Spieler, der die Kastanie/den Zapfen anfassen und mit ihm sprechen. Variante: in der Hand hält, darf nicht weiter gehen. Der Der fallende Baum ist ‚blind’. Zapfen kann von einem Spieler zum anderen weiter In der zweiten Runde darf der Führer den “Blinden” gegeben werden oder auch über größere Distanzen nur durch Körperkontakt führen, er darf nicht reden. zugeworfen werden. Fällt der Zapfen auf den Boden, muss die ganze Mannschaft zum Ausgangspunkt In der dritten Runde darf der Führer den “Blinden” zurück und von neuem beginnen. Alle Spieler nur durch verbale Kommunikation durch den Wald einer Mannschaft müssen mindestens einmal dran führen, ohne ihn zu berühren. gewesen sein. Nach jeder Runde gibt der Beobachter Feedback an den “Blinden” und den Führer. Danach tauschen auch “Blinde” und Führer ihre Erfahrungen aus. Jedes Mitglied der Dreiergruppe übernimmt in den drei Runden jede Rolle. 52 53
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