Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
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Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
PRÄSENTATION: Bedrohungen für den Wald • Beispiele an Buche, Eiche, Kiefer, Fichte • Invasive Schadorganismen Gesamteinschätzung Zwischenbilanz und Handlungsoptionen Veränderte Rahmenbedingungen DISKUSSION
Gesundheitsgefährdung
Eichenprozessionsspinner Eichenprozessionsspinner Entwicklung 1995 bis 2007 2006 2006 2005 1995 Stand: 15.10.2007 Bearbeitung: L.Henke Im Auftrag der Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg
Phänologie: Synchronisation zwischen früh - Schlupfzeitpunkt / Austrieb - spät Schlupf und Austrieb: Koinzidenz beim Eichenprozessionsspinner Eiche Eichen- ? prozessions- Jahr spinner * Visser & Holleman (2001): Frostspanner; experimentell * Meurisse et al. (2012): Eichenprozessionsspinner; experimentell
Kleiner und Großer Frostspanner (Operopthera brumata, Erannis defoliana), Eichenwickler (Tortrix viridana)
Tenow, O., Nilssen, A. C., Bylund, H., Battisti, A., †Bohn, U., Caroulle, F., Ciornei, C., Csoka, G., Delb, H., De Prins, W., Glavendekic, M.0, Gninenko, Yu. I., Hrašovec, B., Matošević, D., Meshkova, V., Moraal, L., Netoiu, C., Pajares, A., Pettersson, R., Rubtsov, V., Tomescu, R. & Utkina, I. (2011): Geometrid waves travel across Europe. Journal of Animal Ecology, submitted
Frostspanner/Eichenwickler- Meldungen 1959-2010 jährliche Befallsfläche in ha Fläche in ha 30000 Quelle: Jährliche Schädlingsmeldungen der Forstämter 25000 Gesamt Rheinland-Pfalz 20000 15000 10000 5000 0 `59 `61 `63 `65 `67 `69 `71 `73 `75 `77 `79 `81 `83 `85 `87 `89 `91 `93 `95 `97 `99 `01 `03 `05 `07 `09 Schadgrad 2 Schadgrad 3 Fläche in ha 600 1966 1973 1980 1988 1996 2005 500 Forstamt Hinterweidenthal, Pfälzerwald 400 300 200 100 0 `59 `61 `63 `65 `67 `69 `71 `73 `75 `77 `79 `81 `83 `85 `87 `89 `91 `93 `95 `97 `99 `01 `03 `05 `07 `09 Schadgrad 2 Schadgrad 3
Zweifleckiger Eichenprachtkäfer (Agrilus biguttatus F.)
Schmetterlingsraupen und Eichenprachtkäfer Eichenprachtkäfer Schadfläche in Tsd ha Frostspanner/ Eichenwickler Schwammspinner Quelle: Schädlingsmeldungen der Forstämter Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
www.waldwissen.n et Kieferspinner, Kiefernspanner und Forleule
Waldmaikäfer (Melolontha hippocastani F.)
Bienwald, Kehrweg 2009
www.waldwissen.net
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www.forestryimages.org 26
Abweichung der Wärmesummen vom langjährigen Mittel Wärmeangebot Hunsrück, Rheinland-Pfalz Abweichung der Wärmesummen von April-Oktober vom langjährigen Mittel 1971-2000, Vergangenheit 1955-2011 Deuselbach a) oben: 1955-2011, DWD- Station, Höhenlage 478 m ü. Abweichung der Wärmesummen vom langjährigen Mittel N.N. b) unten: WETTREG Interpola- tionen des Zukunftsszenarios „normal“ A1B im 1x1 km Raster, 415-475 m ü. N.N. - b.1) 2021 bis 2050 Zukunft 2021-2050 - ... 27 Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz
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Foto: T. Schröder, JKI31
Projection: Mercator Thematic Dataset: FVA Background: ESRI
In Pappelholz verpackte Granitlieferungen aus Südostasien im Hafengelände von Weil am Rhein im Sommer 2012
Foto: J. Schumacher, FVA-WS
Einige asiatische Vertreter der Bockkäfer
Einschleppung 2006 Source: wikipedia Source: biomedcentral.com
Beispiel einer Anpassung Kiefer Douglasie Source: wikipedia Quelle: A. Roque 2010
Gesamteinschätzung Bedrohungen des Waldes durch Insekten und Pilze sind mit wechselnder Intensität „natürlich“. Das Ausmaß wird wesentlich beeinflusst durch: Von innen wirkende Zyklen: Massenwechsel Von außen wirkend: o Klima: Groß- und Kleinklima o Extremes Wetter: Stürme, Dürre usw. o Konstellation der Bäume: Alter, Standort, (...) o Einschleppungen invasiver Arten
Quelle: www. lautab.wordpress.com Globalisierung
Quelle: www.welt.de Klimawandel
Anteil der von Schadorganismen betroffenen Waldflächen
UBA (2011): Wie warm war das Jahr 2010? http://www.giss.nasa.gov/research/news/20110113/
Anteile der Baumartengruppen an den durch Insekten verursachten Schadhölzern in Rheinland-Pfalz von 1996 bis 2011 Quelle: DELB, H. (2013): Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald in Rheinland-Pfalz. Teilbericht Waldschutz und Klimawandel – RHEINLAND-PFALZ KOMPETENZZENTRUM FÜR KLIMAWAN- DELFOLGEN [HRSG.]: Schlussberichte des Landesprojekts Klima- und Landschaftswandel in Rheinland-Pfalz (KlimLandRP), Teil 4, Modul Wald: 59 S. (http://www.wald-rlp.de/veroeffentlichungen/klimland- rp.html, abgerufen am 24.10.2013)
Zwischenbilanz Seit den 80-iger Jahren ändert sich das Klima Seit den 90-iger Jahren nehmen die Probleme mit Schadorganismen deutlich zu Häufigere Wetterextreme haben dies besonders befördert Einschleppungen von invasiven Schadorganismen werden häufiger Wälder sind zunehmend bedroht – ... aber aus heutiger Sicht in der Summe nicht hoffnungslos!
Handlungsmöglichkeiten Integrierter Waldschutz Waldbauliche Maßnahmen o standortsangepasste Baumartenwahl o vorsichtiger Baumartenwechsel o Baumartenmischung und vertikale Strukturen: Risikostreuung (Diversifikation) o Mäßige Eingriffe bei Durchforstungen: “früh, oft und mäßig” und geplanten Zieldurchmessernutzungen o Verringerung der Baumalter o (...)
Maßnahmen des Waldschutzes o Monitoring Schädlingsmeldungen der Unteren Forstbehörden Schädlingsüberwachung: Pheromonfallen, Leimringe usw. Beratung und Kontrollen, besonders Vor-Ort o Saubere Waldwirtschaft und Sanitärhiebe Aufarbeitungsgrenzen, Resthölzer und Schlagabraum usw. Abfuhr und Lagerung o Einschlagszeitpunkt o Regulierung mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln o Quarantänemaßnahmen: Monitoring, Auslöschung (...) o (...)
Rachel, Bayerischer Wald, September 2009, Foto: H. Delb
Flächenbilanzierung Pflanzenschutz-Restriktionen Waldfläche: 2.252 ha mit FFH-Status: 87,2% Anzahl der abiotischen und biotischen Restriktionen pro Flächenanteil: mit 5 oder mehr: 14,5% zwischen 2 und 5: 21,6% mit 1 oder 2: 55,2% ohne: 8,6% biotische Restriktionen: abiotische Restriktionen: - Waldbiotope Abstand zu: - Alteichenbestände - Siedlungsflächen - Habitate schützens- - Hauptverkehrswegen werter Arten (ASP): - Oberflächengewässer * Marienprachtkäfer - Wasserschutzgebietszonen I+II * Spanische Flagge - sonstige Nutzung mit Gefähr- * Ziegenmelker dungsaspekt (Sportplatz usw.) * Körnerbock * Hirschkäfer * Heldbock, usw.
„Freiwillige“ Selbstbeschränkung durch festgesetzte Regeln der Zertifizierer
FSC und Checkliste „Fachliche Weisung“ Insektizid-Einsatz Borkenkäfer
Flächenbehandlung in Südwestdeutschland nach Schaderregern 10.000 9.000 0,43% der Waldfläche (BW + RP 2,13 Mio. ha) 8.000 Waldmaikäfer 7.000 6.000 Eichenschadgesellschaft ha 5.000 Eichenprozessionsspinner 4.000 Schwammspinner 3.000 2.000 1.000 0 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 Jahr
Delb, H., Block, J. & Wulf, A. (2001): Integriertes Pflanzenschutzkonzept auf Grundlage einer Risikoanalyse von Schwammspinner-Kahlfraß. Fachtagung "Innovationen im Pflanzenschutz", Tagung des Bundesmini- steriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Berlin
Anzahl der zugelassenen Insektizide 1963-2013 80 70 60 50 40 30 20 10 0 Jahr
Web-basiertes Online Melde- und Berichtssystem Implementierung von Waldschutz-Korrespondenten Evaluierung und Weiterentwicklung des Monitoring und der Methoden zur Schädlingsüberwachung Wärmesummenmodelle zur Prognose: Buchdrucker, EPS Pflanzenschutz: Mittelprüfung, Abdriftversuche usw. Risikoanalysen und Konzepte: Borkenkäfer, Waldmaikäfer, Eichenschädlinge, Eschentriebsterben (...) Waldklimafonds: APEK, WAHYKLAS Auswirkungen des Klimawandels auf Schädlinge und Wirte: Eiche Schädlingsresistente Wirte, genetische Identifizierung: Eiche und Kiefer
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