Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb

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Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Waldschutz unter
   veränderten
Rahmenbedingungen
FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee,
           08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
PRÄSENTATION:
  Bedrohungen für den Wald
  • Beispiele an Buche, Eiche, Kiefer, Fichte
  • Invasive Schadorganismen
  Gesamteinschätzung
  Zwischenbilanz und Handlungsoptionen
  Veränderte Rahmenbedingungen

DISKUSSION
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Buchenrinden-
sterben
Buchenwollschildlaus
- Schleimfluss

Pilzbefall
Nectria coccinea
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Schwammspinner (Lymantria dispar L.)
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Massenvermehrungen im Bienwald

                   Niederschlag

80           3                    3.000
ha           ha                    ha
                    Temperatur

1888        1929                  1994
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Schwammspinner-Folgeschäden
Waldschutz unter veränderten Rahmenbedingungen - FVA Vor Ort, Schwäbische Bauernschule Bad Waldsee, 08. Juli 2014, Vortrag: H. Delb
Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea
            processionea L.)
Gesundheitsgefährdung
Eichenprozessionsspinner
Eichenprozessionsspinner
Entwicklung          1995 bis
  2007
2006
 2006

 2005

 1995

                                                 Stand: 15.10.2007
                                                 Bearbeitung: L.Henke

                                Im Auftrag der
                                                 Forstliche Versuchs-
                                                 und Forschungsanstalt
                                                 Baden-Württemberg
Phänologie:
                                                 Synchronisation zwischen
     früh - Schlupfzeitpunkt / Austrieb - spät

                                                       Schlupf und Austrieb:
                                                               Koinzidenz beim
                                                                    Eichenprozessionsspinner

                                                                                  Eiche

                                                                                 Eichen-
                                                                                          ?
                                                                                 prozessions-
                                                              Jahr               spinner
* Visser & Holleman (2001): Frostspanner; experimentell
* Meurisse et al. (2012): Eichenprozessionsspinner; experimentell
Kleiner und Großer Frostspanner (Operopthera brumata,
    Erannis defoliana), Eichenwickler (Tortrix viridana)
Tenow, O., Nilssen, A. C., Bylund,
H., Battisti, A., †Bohn, U., Caroulle,
F., Ciornei, C., Csoka, G., Delb, H.,
De Prins, W., Glavendekic, M.0,
Gninenko, Yu. I., Hrašovec, B.,
Matošević, D., Meshkova, V., Moraal,
L., Netoiu, C., Pajares, A.,
Pettersson, R., Rubtsov, V.,
Tomescu, R. & Utkina, I. (2011):
Geometrid waves travel across
Europe.
Journal of Animal Ecology, submitted
Frostspanner/Eichenwickler- Meldungen 1959-2010
                                                       jährliche Befallsfläche in ha
          Fläche in ha
30000

          Quelle: Jährliche Schädlingsmeldungen der Forstämter
25000

          Gesamt Rheinland-Pfalz
20000

15000

10000

5000

    0
        `59     `61      `63   `65   `67   `69   `71   `73     `75   `77     `79   `81   `83   `85   `87   `89   `91   `93     `95   `97   `99   `01   `03   `05   `07   `09

                                                             Schadgrad 2                                                               Schadgrad 3

 Fläche in ha
 600                           1966                1973                     1980                     1988                     1996                       2005
 500

          Forstamt Hinterweidenthal, Pfälzerwald
 400

 300

 200

 100

    0
        `59     `61      `63   `65   `67   `69   `71   `73     `75   `77     `79   `81   `83   `85   `87   `89   `91   `93     `95   `97   `99   `01   `03   `05   `07   `09

                                                                           Schadgrad 2                                       Schadgrad 3
Zweifleckiger Eichenprachtkäfer
     (Agrilus biguttatus F.)
Schmetterlingsraupen und Eichenprachtkäfer

                                                                   Eichenprachtkäfer

                                           Schadfläche in Tsd ha

                                                                   Frostspanner/ Eichenwickler

                                                                   Schwammspinner

Quelle:
Schädlingsmeldungen der Forstämter Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz
www.waldwissen.n
                             et

Kieferspinner, Kiefernspanner und Forleule
Waldmaikäfer
(Melolontha hippocastani F.)
Bienwald, Kehrweg
2009
www.waldwissen.net
25
www.forestryimages.org

                         26
Abweichung der Wärmesummen vom langjährigen Mittel
                                                            Wärmeangebot
                                                            Hunsrück,
                                                            Rheinland-Pfalz
                                                            Abweichung der Wärmesummen
                                                            von April-Oktober vom
                                                            langjährigen Mittel 1971-2000,
         Vergangenheit 1955-2011                            Deuselbach
                                                            a) oben: 1955-2011, DWD-
                                                            Station, Höhenlage 478 m ü.
Abweichung der Wärmesummen vom langjährigen Mittel
                                                            N.N.
                                                            b) unten: WETTREG Interpola-
                                                            tionen des Zukunftsszenarios
                                                            „normal“ A1B im 1x1 km Raster,
                                                            415-475 m ü. N.N.
                                                            - b.1) 2021 bis 2050
            Zukunft 2021-2050                               - ...
                                                                                          27
   Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft
   Rheinland-Pfalz
28
Foto: T. Schröder, JKI31
Projection: Mercator
Thematic Dataset: FVA
Background: ESRI
In Pappelholz verpackte Granitlieferungen aus
Südostasien im Hafengelände von Weil am Rhein im
                  Sommer 2012
Foto: J. Schumacher, FVA-WS
Einige asiatische Vertreter der Bockkäfer
Einschleppung
                            2006

                                        Source: wikipedia
Source: biomedcentral.com
Beispiel einer Anpassung
 Kiefer    Douglasie

                                   Source:
                                  wikipedia

          Quelle: A. Roque 2010
Gesamteinschätzung
Bedrohungen des Waldes durch Insekten und Pilze sind
mit wechselnder Intensität „natürlich“.
Das Ausmaß wird wesentlich beeinflusst durch:
    Von innen wirkende Zyklen: Massenwechsel
    Von außen wirkend:
    o Klima: Groß- und Kleinklima
    o Extremes Wetter: Stürme, Dürre usw.
    o Konstellation der Bäume: Alter, Standort, (...)
    o Einschleppungen invasiver Arten
Quelle: www. lautab.wordpress.com
         Globalisierung
Quelle: www.welt.de
          Klimawandel
Anteil der von Schadorganismen betroffenen
                Waldflächen
UBA (2011): Wie warm war das Jahr 2010?
http://www.giss.nasa.gov/research/news/20110113/
Anteile der Baumartengruppen an den durch Insekten verursachten Schadhölzern in
                           Rheinland-Pfalz von 1996 bis 2011

Quelle: DELB, H. (2013): Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald in Rheinland-Pfalz. Teilbericht Waldschutz und Klimawandel – RHEINLAND-PFALZ KOMPETENZZENTRUM FÜR KLIMAWAN-
DELFOLGEN [HRSG.]: Schlussberichte des Landesprojekts Klima- und Landschaftswandel in Rheinland-Pfalz (KlimLandRP), Teil 4, Modul Wald: 59 S. (http://www.wald-rlp.de/veroeffentlichungen/klimland-
rp.html, abgerufen am 24.10.2013)
Zwischenbilanz
Seit den 80-iger Jahren ändert sich das Klima
Seit den 90-iger Jahren nehmen die Probleme mit
Schadorganismen deutlich zu
Häufigere Wetterextreme haben dies besonders
befördert
Einschleppungen von invasiven Schadorganismen
werden häufiger

        Wälder sind zunehmend bedroht –
     ... aber aus heutiger Sicht in der Summe
               nicht hoffnungslos!
Handlungsmöglichkeiten
Integrierter Waldschutz
 Waldbauliche Maßnahmen
  o standortsangepasste Baumartenwahl
  o vorsichtiger Baumartenwechsel
  o Baumartenmischung und vertikale Strukturen:
    Risikostreuung (Diversifikation)
  o Mäßige Eingriffe bei Durchforstungen: “früh, oft und
    mäßig” und geplanten Zieldurchmessernutzungen
  o Verringerung der Baumalter
  o (...)
Maßnahmen des Waldschutzes
o Monitoring
      Schädlingsmeldungen der Unteren Forstbehörden
      Schädlingsüberwachung: Pheromonfallen, Leimringe usw.
      Beratung und Kontrollen, besonders Vor-Ort

o Saubere Waldwirtschaft und Sanitärhiebe
      Aufarbeitungsgrenzen, Resthölzer und Schlagabraum usw.
      Abfuhr und Lagerung

o Einschlagszeitpunkt
o Regulierung mit Hilfe von Pflanzenschutzmitteln
o Quarantänemaßnahmen: Monitoring, Auslöschung (...)
o (...)
Rachel, Bayerischer Wald, September 2009, Foto: H. Delb
Flächenbilanzierung Pflanzenschutz-Restriktionen
                                            Waldfläche: 2.252 ha

                                            mit FFH-Status: 87,2%
                                            Anzahl der abiotischen und
                                            biotischen Restriktionen pro
                                            Flächenanteil:
                                            mit 5 oder mehr:            14,5%
                                            zwischen 2 und 5:           21,6%
                                            mit 1 oder 2:               55,2%
                                            ohne:                      8,6%
                         biotische Restriktionen:   abiotische Restriktionen:
                         - Waldbiotope              Abstand zu:
                         - Alteichenbestände        - Siedlungsflächen
                         - Habitate schützens-      - Hauptverkehrswegen
                           werter Arten (ASP):      - Oberflächengewässer
                         * Marienprachtkäfer        - Wasserschutzgebietszonen I+II
                         * Spanische Flagge         - sonstige Nutzung mit Gefähr-
                         * Ziegenmelker               dungsaspekt (Sportplatz usw.)
                         * Körnerbock
                         * Hirschkäfer
                         * Heldbock, usw.
„Freiwillige“ Selbstbeschränkung durch festgesetzte Regeln der Zertifizierer
FSC und Checkliste
„Fachliche Weisung“
Insektizid-Einsatz
Borkenkäfer
Flächenbehandlung in Südwestdeutschland nach Schaderregern
   10.000
    9.000                 0,43% der Waldfläche (BW + RP 2,13 Mio. ha)
    8.000
                                             Waldmaikäfer
    7.000
    6.000                                    Eichenschadgesellschaft
ha 5.000                                     Eichenprozessionsspinner
    4.000                                    Schwammspinner
    3.000
    2.000
    1.000
       0
            1990   1992     1994   1996   1998   2000    2002    2004   2006   2008   2010   2012

                                                     Jahr
Delb, H., Block, J. & Wulf, A. (2001): Integriertes Pflanzenschutzkonzept auf Grundlage einer Risikoanalyse
von Schwammspinner-Kahlfraß. Fachtagung "Innovationen im Pflanzenschutz", Tagung des Bundesmini-
steriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Berlin
Anzahl der zugelassenen Insektizide 1963-2013
80

70

60

50

40

30

20

10

0

                         Jahr
Web-basiertes Online Melde- und Berichtssystem
Implementierung von Waldschutz-Korrespondenten
Evaluierung und Weiterentwicklung des Monitoring und der
Methoden zur Schädlingsüberwachung
Wärmesummenmodelle zur Prognose: Buchdrucker, EPS
Pflanzenschutz: Mittelprüfung, Abdriftversuche usw.
Risikoanalysen und Konzepte: Borkenkäfer, Waldmaikäfer,
Eichenschädlinge, Eschentriebsterben (...)
Waldklimafonds: APEK, WAHYKLAS
 Auswirkungen des Klimawandels auf Schädlinge und Wirte: Eiche
 Schädlingsresistente Wirte, genetische Identifizierung: Eiche und Kiefer
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