Grüne Energie ist für uns mehr als die Summe ihrer - Halbjahresfinanzbericht per 30.06.2018 - OAM ...
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Halbjahresfinanzbericht per 30.06.2018 Grüne Energie ist für Die Energiezukunft uns mehr ist grün, als diedigital und elektrisch. Summe ihrer Teilchen
Inhaltsverzeichnis .................................................................................................................................................. 2 Auf einen Blick ........................................................................................................................................................ 3 Bericht des Vorstandes ......................................................................................................................................... 4 Konzernzwischenlagebericht ............................................................................................................................ 9 Unternehmen und Umfeld ............................................................................................................................ 9 Geschäftsbereiche .......................................................................................................................................... 12 Allgemeine Vermögens-, Finanz- und Ertragslage ............................................................................... 18 Mitarbeiter ........................................................................................................................................................ 19 Sonstige Angaben .......................................................................................................................................... 19 Entwicklung der Chancen und Risiken .................................................................................................... 20 Nachhaltigkeit ................................................................................................................................................. 22 Ausblick ............................................................................................................................................................. 24 Konzernzwischenabschluss .............................................................................................................................. 25 Gewinn- und Verlustrechnung des KELAG-Konzerns .......................................................................... 26 Gesamtergebnisrechnung des KELAG-Konzerns .................................................................................. 27 Bilanz des KELAG-Konzerns ......................................................................................................................... 28 Entwicklung des Eigenkapitals des KELAG-Konzerns ......................................................................... 29 Geldflussrechnung des KELAG-Konzerns ................................................................................................ 30 Ausgewählte erläuternde Anhangsangaben ......................................................................................... 32 Erklärung des Vorstandes .................................................................................................................................. 53 Impressum ............................................................................................................................................................. 54
Wasserführung im 1. HJ mit rd. 125 % deutlich über dem langjährigen Durchschnitt Fortführung der wertorientierten Wachstums- und Innovationsstrategie Aktiver Vertrieb und Produktdifferenzierung Leichte Erholung der Strompreise auf den Großhandelsmärkten Positive Ergebnisentwicklung Umsatzerlöse Mio. EUR 593,1 621,6 -4,6% Operatives Ergebnis Mio. EUR 73,5 59,7 23,0% EBITDA Mio. EUR 120,4 105,2 14,4% Finanz- und Beteiligungsergebnis Mio. EUR 6,6 0,6 915,9% Konzernergebnis Mio. EUR 61,9 45,7 35,5% Cashflow aus operativer Tätigkeit Mio. EUR 104,5 68,3 53,0% Stromabsatz gesamt GWh 8.570 9.077 -5,6% Gasabsatz gesamt GWh 986 1.103 -10,6% Wärmeabsatz gesamt GWh 1.014 1.061 -4,4% Wasserführungsquote % 125,2 76,3 Bilanzsumme Mio. EUR 1.982,2 1.990,9 -0,4% Eigenkapital Mio. EUR 878,6 855,5 2,7% Eigenkapitalquote % 44,3 43,0 Nettoschulden Mio. EUR 462,5 492,0 -6,0% Nettoverschuldungsgrad* % 52,6 57,5 * Der Nettoverschuldungsgrad setzt Nettoschulden in Verhältnis zum Eigenkapital.
Das Marktumfeld der Energiewirtschaft ist geprägt von großen gesellschaftlichen Trends und technologischen Entwicklungen: Dekarbonisierung, Dezentralisierung und Digitalisierung. Hinzu kommt der Trend zur Individualisierung – das heißt, die Kundenwünsche nach Sicherheit, Lifestyle, Komfort, Energieautarkie und Klimaschutz nehmen zu. Komplexe und dynamische Rahmenbedingungen verlangen nach effizienten Strukturen, Veränderungsbereitschaft und einer hohen Innovationsfähigkeit. Unser Unternehmen war auch im ersten Halbjahr 2018 mit zunehmenden Chancen und Risiken eines dynamischen und komplexen Marktumfeldes kon- frontiert. Die unmittelbaren wirtschaftlichen Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen, sind zu- nehmende Wettbewerbsintensität, leicht steigende Großhandelspreise auf weiterhin niedrigem Niveau sowie Überregulierung. Darüber hinaus stellt die Klima- und Energiepolitik hohe Heraus- forderungen an das traditionelle Geschäftsmodell von Energieversorgern. Im Kontext der „Mis- sion 2030“ soll der nationale Gesamtstromverbrauch bis zum Jahr 2030 zu 100 % (bilanziell) aus inländischen erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden. Aufbauend auf unserer wertorien- tierten Wachstums- und Innovationsstrategie auf Basis erneuerbarer Energien haben wir zur Sicherstellung unserer Zukunftsfähigkeit das unternehmensübergreifende Entwicklungspro- gramm „kelag2025 – Wir gestalten Zukunft“ auch im ersten Halbjahr 2018 zielgerichtet fortge- führt. „Agieren statt reagieren“ lautet unsere Devise. Insbesondere aufgrund der höheren Wasserführung verzeichnete die KELAG im ersten Halbjahr 2018 ein um rd. 16 Mio. EUR verbessertes Konzernergebnis im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017, in welchem das Unternehmen mit der historisch niedrigsten Wasserführung seit Beginn der Aufzeichnungen konfrontiert war. Weitere Gründe für die positive Ergebnisentwicklung waren leicht steigende Preise auf den Energiemärkten sowie eine positive Kundenbilanz trotz eines intensiveren Wettbewerbs. Darüber hinaus trug konsequentes Kostenmanagement zur Ergebnisverbesserung bei. Im ersten Halbjahr 2018 betrug das Konzernergebnis 61,9 Mio. EUR (2017: 45,7 Mio. EUR).
Auf Grundlage unserer soliden Finanz- und Ertragsstruktur haben wir auch im ersten Halbjahr 2018 unseren Kurs der wertorientieren Wachstums- und Innovationsstrategie auf Basis erneuer- barer Energien sowie mit dem Fokus auf Energieeffizienz mit Bedacht fortgeführt. Zusätzlichen Rückenwind bekommen wir durch die im Mai veröffentlichte Klima- und Energiestrategie der Bundesregierung, welche den Ausbau der erneuerbaren Energien – Wasserkraft, Wind und Pho- tovoltaik – forciert und die Sektorenkopplung und CO2-arme Mobilität, insbesondere die E- Mobilität, vorantreibt. Grundlage für die Umsetzung der strategischen Zielsetzungen ist die Weiterverfolgung des Ent- wicklungsprogrammes „kelag2025 – Wir gestalten Zukunft“. Die Verbesserung der Performance- und Innovationskultur, der verstärkte Aufbau einer Projektpipeline für erneuerbare Energie im In- und Ausland, ein aktiver Vertrieb sowie die Forcierung des Innovationsmanagements und der Digitalisierung bilden hierbei die wesentlichen Schwerpunkte. Das größte Laufkraftwerk der KELAG, das in der Marktgemeinde Arnoldstein gelegene Gail- kraftwerk Schütt, wird bis zum Jahr 2020 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rd. 25 Mio. EUR generalsaniert. Durch die geplanten Maßnahmen werden sowohl Leistung als auch Jahres- erzeugung gesteigert. Nach erfolgter Sanierung wird das Kraftwerk über eine Leistung von rd. 12,4 MW und ein Regelarbeitsvermögen von rd. 62 GWh verfügen. Zu Beginn des Jahres 2018 wurde die Generalsanierung des Maschinensatzes Oschenik 2 gestar- tet. Dabei werden der Turbinen-Kugelschieber des Maschinensatzes Oschenik 2 generalüberholt und die zweidüsige Peltonturbine generalsaniert sowie mit einem wirkungsgradoptimierten, neuen Laufrad ausgerüstet. Darüber hinaus werden im Bereich des Motorgenerators Ersatzin- vestitionen durchgeführt. Anschließend an das Kraftwerk Kremsbrücke Oberstufe wird seit Juni 2018 das Kraftwerk Kremsbrücke Unterstufe errichtet. Die Ausbauleistung beträgt rd. 5,9 MW bei einer Jahreserzeu- gung von rd. 29 GWh. Bei diesem Projekt übernimmt die KELAG – neben ihrer Funktion als Min- derheitsbeteiligte – als Dienstleister die Planung inklusive Bau- und Inbetriebsetzungsüberwa- chung. Die Inbetriebnahme ist im Frühjahr 2020 geplant. Die Aktivitäten zur selektiven Markterschließung in Südosteuropa wurden im ersten Halbjahr 2018 auf Basis erneuerbarer Energien unter klaren Rendite- und Risikokriterien fortgesetzt. In Bosnien-Herzegowina wurde im März 2018 das Kraftwerk Medna in Betrieb genommen. Am West-Balkan befindet sich aktuell ein Kleinwasserkraftwerk mit einer Leistung von rd. 6,5 MW in
Bau. Weitere Projektmöglichkeiten, wie der Bau eines Windparks in Kroatien mit einer Engpass- leistung iHv rd. 10 MW, befinden sich in Evaluierung bzw. kurz vor positivem Abschluss. Um die Versorgung der Netzkunden in Kärnten weiterhin in gewohnter Qualität zu gewährleis- ten, setzt die KNG-Kärnten Netz GmbH im Jahr 2018 wieder ein umfangreiches Investitions- und Instandhaltungsprogramm im Mittel- sowie im Niederspannungsnetz um. Die Wiederaufnahme der seit Oktober 2015 unterbrochenen Bauarbeiten des 220/110-kV-Umspannwerkes Villach Süd und der dazugehörigen 110-kV-Leitungsverbindung ist nach Erlangen von endgültiger Rechts- sicherheit in Bezug auf die erforderlichen Genehmigungen für den September 2018 geplant. Zusätzliche Investitionsschwerpunkte bilden Erneuerungsarbeiten in den Umspannwerken Radenthein und Hermagor sowie die Neuerrichtung eines Umspannwerkes in Gmünd. Der Geschäftsbereich Wärme konnte seine Aktivitäten im ersten Halbjahr 2018 weiter ausbauen und die Umsetzung zukunftsweisender Projekte fortführen. Wesentliche Ereignisse sind die Weiterführung des Baus der Transportleitung von Arnoldstein nach Villach, über welche ab Herbst 2018 bei der Kärntner Restmüllverwertungs GmbH (KRV) vorhandenes Abwärmepoten- zial für das Fernwärmenetz in Villach genutzt wird. Für das Brauquartier in Graz konnte im Früh- jahr 2018 die Wärmeversorgung auf Basis von Niedertemperatur unter Einsatz von Wärmepum- pen aufgenommen werden. Im Fernwärmenetz Friesach wurde die Errichtung eines neuen Biomassekessels initiiert, wodurch die bestehende und in die Jahre gekommene Anlage ersetzt und somit eine Optimierung des Fernwärmenetzes erreicht werden konnte. Weitere integrierte Photovoltaik-Anlagen sollen im Jahr 2018 noch folgen, womit das Engagement im Bereich der dezentralen Energieversorgung gestärkt wird. Hohe Marktdynamik und aggressiver Wettbewerb bringen laufend neue Herausforderungen in der Bestandskundenbindung und Neukundengewinnung mit sich. Neben Kampagnen zur Bestandskundenpflege, Kundenrückholung sowie Neukundenakquise wird das Vertriebs- partnergeschäft kontinuierlich ausgebaut. Mit Beginn des Jahres 2018 hat die KELAG ihr Angebot an Photovoltaik-Dienstleistungen nach- haltig ausgeweitet. Über ein Partnernetzwerk mit ausgewählten Photovoltaik-Fachbetrieben können Kundenanfragen zu Photovoltaikanlagen und dazugehörigen Speicherlösungen bear- beitet und individuelle Lösungen angeboten werden. Im Rahmen der Initiative „Energiezu- kunft“ gibt es zudem Förderungen auf über die KELAG erworbene PV-Anlagen mit Batteriespei- cher bzw. Sonnenplus-Speicher.
Das Angebot zur E-Mobilität umfasst Autostromverträge und Lade-Infrastruktur im öffentlichen und privaten Bereich und reicht vom Schnelllader bis hin zur privaten Ladebox für die Garage im Einfamilienhaus. Zusätzlich können im KELAG-Kompetenzzentrum auch E-Fahrzeuge und E- Roller sowie E-Fahrräder getestet werden. Ziel des Unternehmens ist es, die Kunden praxisorien- tiert zu unterstützen, markenunabhängig über die E-Mobilität zu beraten und das umfangreiche Produktportfolio der KELAG darzustellen. Darüber hinaus ist die KELAG kärntenweit der einzige Anbieter von Telekommunikationslösun- gen ausschließlich auf Glasfaser-Basis und liefert Firmenkunden Standortvernetzungen mit Geschwindigkeiten von bis zu 10 Gbit/s und Internetzugang mit bis zu 1 Gbit/s. Die unterneh- menseigene Infrastruktur ermöglicht die Realisierung wege- und providerredundanter Anbin- dungen. Das KELAG-Glasfasernetz sorgt für hohe Verfügbarkeit, höchste Geschwindigkeiten sowie Top-Qualität. Die im Jahr 2016 gestartete Innovationsoffensive wurde in den vergangenen Monaten konse- quent weitergeführt und fand ihren vorläufigen Höhepunkt in der KELAG-Green-Ups-Challenge, einem Wettbewerb bei dem Start-ups, Innovatoren und Schüler ihre Konzepte, Projekte und Produktideen einreichen konnten. Die KELAG erhofft sich durch diese Initiative neue Perspekti- ven und externes Wissen, das in Form von Kooperationen und Projekten gemeinsam mit den Jungunternehmen vertieft werden soll. Zudem soll die Außenwahrnehmung als innovatives Unternehmen gestärkt und die Vernetzung mit dem Start-up-Netzwerk intensiviert werden. Darüber hinaus setzt die KELAG im Bereich Forschung und Entwicklung seit Jahren schwer- punktmäßig anwendungsorientierte Aktivitäten. Diese werden bevorzugt in Kooperation mit Universitäten und Fachhochschulen durchgeführt. Die Koordinationsstelle für Digitalisierungsthemen (Digital Lab) verfolgt konsequent die Weiter- entwicklung der Digitalisierungsstrategie, die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle sowie die Digitalisierung der Geschäftsprozesse. Mit dem Projekt „Digital Assessment 2.0“ stand im ersten Halbjahr 2018 die Erhebung digitaler Potentiale in den einzelnen Geschäftsbereichen des Un- ternehmens im Fokus. Im Rahmen des Projektes „Kelag Digital Mailroom“, einem Pilotprojekt des Digital Labs, wurde bereits der gesamte Posteingang des Unternehmens digitalisiert. Darüber hinaus werden Software-Roboter produktiv zur automatisierten Verarbeitung von Bankbelegen eingesetzt und im Zusammenhang mit der Datenschutzgrundverordnung (Beantwortung von Auskunftsbegehren) erprobt. Das Projekt „Vertriebssteuerung“ wird als eine aus dem Digital Assessment 2.0 abgeleitete Maßnahme im Rahmen des Digital-Trainee-Programms bearbeitet.
Die KELAG als grünes Unternehmen setzt seit jeher auf den Einsatz und die verstärkte Nutzung von regenerativen Energiequellen. Wir haben uns in unserer Unternehmensphilosophie und damit in unserem unternehmerischen Handeln bewusst dem Ansatz der Nachhaltigkeit ver- pflichtet. Ziel ist die langfristige Sicherstellung einer Balance zwischen wirtschaftlicher Stabilität, Versorgungszuverlässigkeit, Klimaschutz und sozialer Verantwortung. Für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens sind eine konsequente Markt- und Kundenori- entierung, operative Exzellenz, der Ausbau der erneuerbaren Energie, sowie die Vermarktung attraktiver Energieeffizienzlösungen und die Digitalisierung zentrale Managementaufgaben. Die KELAG ist sich ihrer wirtschaftlichen, energiepolitischen und gesellschaftlichen Verantwortung bewusst. Mit unseren Aktivitäten leisten wir einen hohen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung sowie zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen für den Wirtschafts- und Energiestandort Kärnten. Diese Verantwortung werden wir auch in Zukunft wahrnehmen. Wir nehmen die wirtschaftlichen und energiepolitischen Herausforderungen des laufenden Geschäftsjahres an. Trotz der Unsicherheiten der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen erwarten wir für das Geschäftsjahr 2018 eine leicht verbesserte Ergebnisentwicklung im Ver- gleich zum Geschäftsjahr 2017. Der Vorstand: Dipl.-Ing. Manfred Freitag e. h. Dipl.-Kfm. Armin Wiersma e. h.
Kurzfristig wird die Entwicklung der Weltwirtschaft durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) durchaus positiv bewertet. Die globalen Wachstumsprognosen belaufen sich für das Jahr 2018 auf rd. 3,9 % und bleiben auch für das Jahr 2019 unverändert. Das starke synchrone Wachs- tum wird sowohl von Industrie- als auch Schwellenländern getragen. Die wesentlichen Treiber für den Aufschwung sieht der IWF einerseits durch die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in Europa und andererseits durch die Steuerreform in den USA. Langfristig wird jedoch vor globalen Wachstumsrisiken gewarnt. Private wie auch staatliche Verschuldung, geopolitische Spannungen sowie Störungen in weltweiten Handelsströmen könnten sich nega- tiv auf die globale Konjunktur auswirken. Der Handelsstreit zwischen den zwei größten Volks- wirtschaften USA und China könne zu sinkendem Marktvertrauen und rückgängigen Investitio- nen führen. Vorerst setzt sich der internationale Wirtschaftsaufschwung auch im Euroraum fort, wo für das Jahr 2018 Wachstumsraten in Höhe von 2,1% erwartet werden. Die Wirtschaft Österreichs befindet sich im zweiten Jahr einer Hochkonjunkturphase. Das Wirt- schaftsforschungsinstitut (WIFO) rechnet 2018 mit einem Realwachstum in Höhe von 3,2 %. Der IWF hat seine Wachstumsprognosen ebenso erhöht, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) werde demnach real um 2,6 % wachsen. Für 2019 prognostiziert das WIFO ein Wachstum in Höhe von 2,2 %, der IWF ist in seiner Schätzung mit einem Wachstum von 1,9 % pessimistischer. Im Ver- gleich zum Wachstum in der Eurozone (2018: 2,1 %) liegt Österreich erneut über dem Durch- schnitt. Die treibenden Kräfte für das erneute Wachstum können sowohl auf die erhöhte Bin- nennachfrage, die positive Investitionsnachfrage als auch auf die Außenwirtschaft zurückge- führt werden. Die österreichische Exportwirtschaft profitierte 2017 von der positiven globalen Konjunktur und führte zu einem realen Anstieg von Güter- und Dienstleistungsexporten um rd. 5,6 %. Langfristig ist allerdings mit einer Abschwächung im Exportmarktwachstum aufgrund des Zollstreites zwischen den USA und China zu rechnen.
Die positive Entwicklung der Realwirtschaft spiegelt sich auch am österreichischen Arbeitsmarkt wieder. Die Folge ist ein außergewöhnliches Beschäftigungswachstum im Jahr 2018 um 2,2 % der unselbstständig Beschäftigten. Resultierend daraus wird lt. Eurostat mit einem erneuten Rückgang der Arbeitslosenquote auf 5,0 % gerechnet (2017: 5,5 %). Österreichweit ist der Stromverbrauch in den ersten sechs Monaten um rd. 1 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres auf insgesamt 36,1 TWh gestiegen. Der landesweite Erdgas- verbrauch sank im Berichtszeitraum Jänner bis Juni um 7,6 % auf rd. 50.820 GWh gegenüber der Vorjahresperiode. Verantwortlich dafür ist der gesunkene Einsatz von Gaskraftwerken. Die Preisentwicklungen an den internationalen Brennstoffmärkten verliefen im ersten Halbjahr 2018 überwiegend bullish. Die Preise der Commodities Öl, Gas und Kohle lagen über den Notie- rungen des Jahres 2017. Der Preis für Rohöl der Sorte Brent bewegte sich in der ersten Jahres- hälfte im Durchschnitt bei 71 USD je Barrel, womit der Preis um rd. 34 % über dem Vergleichs- zeitraum notierte. Für die kommenden Monate wird nicht von einer Entspannung ausgegangen. Ausschlaggebend dafür sind die bestehende Förderquotenbegrenzung durch die OPEC-Staaten und weiterer Förderländer, Förderausfälle in Venezuela, angekündigte Sanktionen gegen den Iran sowie ein weiterhin weltweit anhaltender, leichter Bedarfsanstieg. Die Gaspreise am Spot- markt notierten im ersten Halbjahr durchschnittlich mit 18 EUR je MWh und somit um rd. 5 % über dem Niveau des Vorjahres. Der Gasmarkt wird primär durch kurzfristige, ölpreisunabhängi- ge Handelsgeschäfte bestimmt. Nur noch geringe Teile der Langfristverträge zur Gaseinfuhr nach Europa sind ölpreisinduziert. Die Preise für Steinkohle lagen im ersten Halbjahr 2018 mit durchschnittlich 84 USD je Tonne um ca. 25 % über dem Durchschnittspreis des Vorjahres von 67 USD je Tonne. Die Preise im europäischen Emissionshandel bewegten sich im ersten Halbjahr 2018 mit durch- schnittlich 12 EUR je Tonne CO2 um knapp 140 % über dem Durchschnittspreis des Vergleichs- zeitraums 2017. Die gestiegenen Preise für Brennstoffe und CO2-Zertifikate waren auch der wesentliche Treiber für die Notierungen an den Strom-Großhandelsmärkten. An der Energiebörse EPEX-Spot lagen die Durchschnittspreise im Berichtszeitraum für Grundlastkontrakte im Spothandel bei 35 EUR je MWh, für Spitzenlastkontrakte bei 42 EUR je MWh. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2017 ergibt sich somit eine weitgehende Seitwärtsbewegung der Preise (kein Anstieg im Bereich Grundlast bzw. ein leichter Rückgang von rund 1 EUR je MWh bei Spitzenlast). Die Preissituation am Ter- minmarkt war dagegen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 durch eine deutliche Erhöhung geprägt, im Zuge derer die Preise für Kontrakte für das nachfolgende Jahr (Forward 2019) auf durchschnittlich 37 EUR je MWh für Grundlast um rd. 23 % und durchschnittlich
46 EUR je MWh für Spitzenlast um rd. 21 % stiegen. In der Vergleichsperiode 2017 lag der For- ward 2018 durchschnittlich bei 30 EUR je MWh Grundlast und 38 EUR je MWh Spitzenlast. Seit Beginn der Liberalisierung besteht eine einheitliche Preiszone Österreich/Deutschland. Diese wird nunmehr durch die im Mai erzielte Einigung der beiden Regulatoren Bundesnetz- agentur und E-Control ab 1. Oktober 2018 aufgetrennt. Ab diesem Zeitpunkt wird aufgrund der Übertragungsnetzengpässe in Deutschland der derzeit am Terminmarkt unbegrenzte Strom- handel zwischen Österreich und Deutschland auf 4,9 GW beschränkt (davon werden ca. 0,3 GW für Regelenergie reserviert werden). Zusätzlich wird die deutsche Netzstabilität durch österrei- chische Kraftwerke abgesichert (Redispatch). Ohne entsprechende Kraftwerksleistung kann es zu einer Reduktion der Übertragungsrechte kommen. Die Auswirkung der Auflösung der ge- meinsamen Preiszone auf die österreichischen Preise ist aktuell schwer quantifizierbar, da der österreichische Markt aktuell noch illiquide ist und die Preisdifferenz voraussichtlich stark von der Zufluss- und damit Wettersituation abhängen wird. Dennoch spiegeln aktuell die von der EEX publizierten Quotierungen eine durchschnittliche Preiserhöhung von 2,5 EUR/MWh für das Jahres-Base-Produkt in Österreich wieder. Im Mai 2018 wurde von der Österreichischen Bundesregierung die integrierte Klima- und Ener- giestrategie beschlossen. Mit dieser sollen die Zielsetzungen, Österreichs Stromverbrauch bis 2030 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu decken, sowie bis 2050 die Wärmeerzeugung auf erneuerbare Energien umzustellen (zur Senkung der Treibhausgasemissionen um 36 % ge- genüber 2005), erreicht werden. Bis 2050 soll auch der Ausstoß beim Verkehr weitgehend frei von fossilen Brennstoffen werden. Hierzu wird bei Neuzulassungen eine „Schwerpunktverschie- bung hin zu emissionsfreien PKW und leichten Nutzfahrzeugen“ angestrebt. Auch im Energieef- fizienzbereich sollen deutliche Anstrengungen unternommen werden, um die Klima- und Ener- gieziele zu erreichen. Um diesen Prozess zu forcieren wurden mehrere Vorhaben ausgewählt, welche die Bundesregie- rung als so genannte „Leuchttürme“ in der laufenden Legislaturperiode prioritär in Umsetzung bringen will. Prioritär sind für die KELAG an dieser Stelle vor allem die Leuchtturmprojekte E- Mobilitätsoffensive, Erneuerbare Wärme sowie 100.000-Dächer-Photovoltaik und Kleinspeicher- Programm zu erwähnen.
Der KELAG-Konzern gehört zu den großen österreichischen Erzeugern von Strom aus Wasser- kraft. Zusätzlich ist das Unternehmen im Geschäftsfeld Windkraft tätig und realisiert selektiv Projekte im Bereich Photovoltaik. Mit insgesamt 93 konzerneigenen Kraftwerken und über Be- zugsrechte an Kraftwerken Dritter kann über eine Kraftwerksleistung von insgesamt rd. 1.354 MW mit einer Erzeugungsmenge von rd. 3,4 TWh im Regeljahr verfügt werden. Die größten konzerneigenen Erzeugungsanlagen befinden sich in der Kraftwerksgruppe Fragant im Mölltal. Im Kraftwerkspark wurden zahlreiche Ersatzinvestitions- und Instandhaltungsmaßnahmen zur Gewährleistung der Verfügbarkeit und Sicherheit der bestehenden Anlagen sowie ökologische Maßnahmen getätigt. Das größte Laufkraftwerk der KELAG wird bis zum Jahr 2020 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von rd. 25 Mio. EUR generalsaniert. Durch die geplanten Maßnahmen werden sowohl Leistung als auch Jahreserzeugung gesteigert. Nach erfolgter Sanierung wird das Kraftwerk über eine Leistung von rd. 12,4 MW und ein Regelarbeitsvermögen von rd. 62 GWh verfügen. Das Kraftwerk Kremsbrücke Oberstufe der Kraftwerksgesellschaft Kremsbrücke GmbH, ein Betei- ligungskraftwerk mit einem KELAG-Anteil in Höhe von rd. 25 % (die verbleibenden Anteile ent- fallen auf drei private Investoren) wurde im Jahr 2017 errichtet und ist seit dem Frühjahr 2018 in Betrieb. Die Ausbauleistung beträgt rd. 2,6 MW bei einer Jahreserzeugung von rd. 12,5 GWh. Bei diesem Projekt hat die KELAG als Dienstleister die Planung inklusive Bau- und Inbetriebset- zungsüberwachung übernommen und wickelt die Betriebsführung und Instandhaltung ab. Die Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie werden laufend weiter umgesetzt. Dies bedingte in der ersten Phase der Umsetzung vor allem die Herstellung der Durchgängigkeit im prioritären Sanierungsraum (Einzugsgebiete > 100 km²). Seitens der KELAG wurden aufgrund der Vorgaben in den vergangenen beiden Jahren 14 Fischaufstiegshilfen neu errichtet bzw. adaptiert. Für die Aufstiegshilfen der Anlagen Kraftwerk Wartberg I bzw. Kraftwerk Schütt wurde eine Fristverlängerung erwirkt. In der zweiten Phase der Umsetzung (bis 2021) sind die Wasser- mengen von Restwasserstrecken so anzupassen, dass ein guter ökologischer Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potential erreicht wird.
International verfolgt der Konzern eine selektive wertorientierte und risikobewusste Investiti- onsstrategie in erneuerbare Energien. Von zentraler Bedeutung ist dabei die 100 %- Konzerntochter Interenergo d.o.o. mit Sitz in Slowenien, die in zahlreichen Ländern Mittel- und Südosteuropas im Stromhandel, in der Entwicklung von Wasserkraftwerks- und Windkraftpro- jekten und im Bereich von Photovoltaik-Anlagen tätig ist. Aktuell verfügt der Konzern in Serbien, Bosnien-Herzegowina und im Kosovo über insgesamt 13 in Betrieb befindliche Wasserkraftwerke mit einer installierten Gesamtleistung von rd. 50 MW. In Bosnien-Herzegowina wurde im März 2018 das Kraftwerk Medna in Betrieb genommen. Der Bau des Kleinwasserkraftwerks Vrbnica in Montenegro wurde im Frühling 2018 begonnen, die Inbe- triebnahme ist für 2019 geplant. Zudem werden in Slowenien einige kleinere PV-Anlagen mit einer installierten Leistung von insgesamt rd. 2,9 MW betrieben. Weitere Projektmöglichkeiten, wie der Bau eines Windparks in Kroatien mit einer Engpassleistung iHv rd. 10 MW, befinden sich kurz vor positivem Abschluss. Die Erzeugungskapazität des Konzerns aus Windkraft beläuft sich auf rd. 61 MW, womit eine durchschnittliche Jahreserzeugung von rd. 159 GWh erreicht wird. Insgesamt werden aktuell zehn Windkraftanlagen im Burgenland und 19 Windkraftanlagen in der Nähe der Schwarzmeer- küste betrieben. Außerdem wird derzeit der Bau von zwei weiteren Anlagen im Burgenland vorbereitet. Im Inland versorgt das Unternehmen bereits heute mehr als 1.250 Haushalte mit Sonnenenergie aus Kärnten. Neben dem Ausbau von unternehmenseigenen PV-Anlagen wird verstärkt auf die Planung und Errichtung von PV-Anlagen im Privat- und Gewerbekundensegment gesetzt. Dabei setzt das Unternehmen auf den Ausbau der gesamten Wertschöpfungskette und bietet für verschiedene Kundensegmente, unter anderem mit Marktpartnern, optimale PV-Lösungen an. Die Energiehandelsaktivitäten der KELAG finden ihren Ausgangspunkt in der Bewirtschaftung der Eigenerzeugung und der Beschaffung der Vertriebsmengen. In Bezug auf die Bewirtschaf- tung der Eigenerzeugung wird das Ziel verfolgt die eigenen Kraftwerke bestmöglich auf den relevanten Märkten einzusetzen. Dazu ist neben der Präsenz auf den Handelsmärkten auch die beständige Weiterentwicklung der eigenen Prozesse zur Optimierung des Einsatzes der flexiblen Erzeugungseinheiten notwendig. Zur Erhöhung der Planungs- wie auch Ergebnisstabilität ver- folgt die KELAG eine langfristige Vermarktungs- und Beschaffungsstrategie, wodurch die korres- pondierenden Mengen schrittweise für die Folgejahre vermarktet bzw. beschafft werden. Die relevanten Commodities sind Strom, Gas und Herkunftsnachweise. Zusammen mit der Tochter-
firma Interenergo d.o.o., die ihren Schwerpunkt im grenzüberschreitenden Handel und der Lieferung von Energie hat, ist man insbesondere auf den Märkten des CEE- und SEE-Raums aktiv. Der über die Asset-Vermarktung bzw. Optimierung hinausgehende Energiehandel erfolgt unter strikten Risikomanagementvorgaben. Die Bewertung der damit verbundenen Energiehandels- kontrakte (Forward-Kontrakte für Strom und Gas) erfolgt ergebniswirksam zum beizulegenden Zeitwert. Das Ergebnis aus der Bewertung und Realisierung dieser Energiehandelskontrakte wird saldiert (netto) ausgewiesen. Der Wettbewerb am Strom-Endkundenmarkt ist angesichts aggressiver Preisstellungen, ver- stärkter Kampagnisierung sowie dem Eintritt neuer Wettbewerber in allen Kundensegmenten ungebrochen hoch. Dennoch ist es dem Unternehmen gelungen, seine starke Wettbewerbspo- sition am Markt zu halten. Neben verstärkten Kundenbindungsmaßnahmen wurde die Differen- zierung der Strom- und Erdgasprodukte im Privat- und Gewerbekundensegment weiter voran- getrieben. Darüber hinaus wurde die Neukundenakquise in allen Segmenten forciert und das Angebot an Energiedienstleistungen erweitert. Den Kundenanforderungen wird mit der Liefe- rung von Strom aus 100 % Wasserkraft und Ökoenergie Rechnung getragen. Als innovativer Energiedienstleister bietet die KELAG ihren Kunden attraktive Produkte und entwickelt das Produkt- und Dienstleistungsportfolio kontinuierlich weiter. Über den KELAG- myShop werden verstärkt attraktive Bündelprodukte vertrieben. Der Fokus im Bereich Digitalisierung und E-Business liegt auf den Schwerpunkten Optimierung der Neukundenprozesse und Customer Journey sowie operative Exzellenz im Sinne der Ge- schäftsprozessoptimierung. Eine volldigitale und mobil-optimierte Angebotslegung wird die Effizienz und Effektivität im Neukundengeschäft wesentlich erhöhen. Darüber hinaus rundet ein Chatbot zur automatisierten Angebotslegung die Social-Media-Aktivitäten der KELAG ab und bietet den Kunden damit einen weiteren Kommunikationskanal. Der Schwerpunkt der Initiative „Energiezukunft“ liegt im Jahr 2018 im Bereich Photovoltaik. So wird seit dem Frühjahr die Neuerrichtung von PV-Anlagen in Kombination mit Speicherlösun- gen, wie zum Beispiel Batteriespeicher und virtuelle Sonnenplus-Speicher, gefördert. Für Kun- den, die keine Dachflächen zur Verfügung haben und trotzdem eigenen Sonnenstrom produzie- ren wollen, wird auch das Balkonmodul „Mein Kraftwerk“ gefördert, welches direkt an die Steck- dose angeschlossen werden kann. Der PV-Check – die thermische Überprüfung von bestehen- den PV-Anlagen zur Qualitätssicherung – rundet das Serviceangebot für die Photovoltaik- Anlage ab. Im Oktober rückt das Thema Eigenverbrauchsoptimierung von bestehenden Photo- voltaik-Anlagen und die zentrale Steuerung sämtlicher Strom und Heizungskomponenten mit-
tels dem Energiemanagementsystem MEO in den Mittelpunkt. Somit leistet die KELAG im Zuge der Initiative „Energiezukunft“ einen wertvollen Beitrag zum aktiven Ausbau erneuerbarer Ener- gieträger in Kärnten. Die KNG-Kärnten Netz GmbH stellt als Verteilernetzbetreiber für Strom und Erdgas in Kärnten die Netzinfrastruktur allen Kunden und Energielieferanten diskriminierungsfrei zur Verfügung. Die leistungsfähige Netzinfrastruktur muss rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr funktionieren. Zu den Hauptaufgaben der KNG-Kärnten Netz GmbH gehören die Betriebsführung, der bedarfs- orientierte Ausbau der Verteilernetze für Strom und Erdgas, die notwendigen Instandhaltungs- maßnahmen sowie ein effizientes Entstörungsmanagement. Im Oktober 2015 wurde aufgrund einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes (VwGH) der Bau des für die Absicherung der zukünftigen Stromversorgung des Großraums Villach erforderli- chen 220/110-kV-Umspannwerkes Villach Süd und der dazugehörigen 110-kV- Leitungsverbindung unterbrochen. Im Juni 2016 stellte das Bundesverwaltungsgericht in einer Berufungsverhandlung fest, dass für das Projekt 220/110-kV-Netzabstützung Villach Süd keine UVP-Genehmigung erforderlich ist. Dies wurde im Juni 2017 mit der Rückweisung der a. o. Revi- sion der Gemeinden Villach und Finkenstein durch den VwGH bestätigt. Auf Landesebene wurde bis Jänner 2018 die elektrizitätsrechtliche und forstrechtliche Bewilligung wiederhergestellt. Die Wiederaufnahme der Bauarbeiten ist ab September 2018 geplant. Die flächendeckende Implementierung von Smart Metern ist das bislang größte Projekt der KNG-Kärnten Netz GmbH und in mehrfacher Hinsicht eine besondere Herausforderung. Im ersten Halbjahr 2018 wurden die Umsetzungsmaßnahmen für den gesetzlich vorgeschriebenen Rollout im Bereich Smart Metering fortgesetzt. Schwerpunkte bildeten die Produktivsetzung der zweiten Produktionsstufe des Meter-Data-Management-Systems und die Weiterführung des flächendeckenden Rollouts. Bisher wurden rd. 25.000 Smart Meter mit P2P-Technologie (Kom- munikationsverbindung über das Mobilfunknetz) im Netzgebiet der KNG-Kärnten Netz GmbH installiert. Durch die Installation der zweiten Produktionsstufe des Meter-Data-Management- Systems werden auch Zähler mit PLC-Technologie (Kommunikationsverbindung über das Stromnetz) installiert. Die Koordinierung der Montagetätigkeiten wird durch das Einsetzen von automatisierten Planungs- und Optimierungsprozessen mittels einer Workforce-Management- Software unterstützt. Um das vom Gesetzgeber vorgegebene Ziel, bis 2020 rd. 80 % der Smart Meter zu installieren, erreichen zu können, wurden organisatorische und prozesstechnische Maßnahmen ergriffen
und zusätzliche Montagekapazitäten geschaffen. Eine Produktivsetzung der finalen dritten Produktionsstufe des Meter-Data-Management-Systems ist für 2019 geplant. Die Stromaufbringung des Konzerns lag im ersten Halbjahr 2018 mit 9.025 GWh um 481 GWh bzw. 5,1 % unter jener des Vergleichswertes des Jahres 2017. Während die Eigenerzeugung im ersten Halbjahr vor allem von dem deutlich besseren Wasserdargebot mit einer Wasserfüh- rungsquote in Höhe von 125,2 % (2017: 76,3 %) profitierte und um 727 GWh auf 1.883 GWh stieg, wurde der Fremdstrombezug um 1.207 GWh bzw. 14,5 % auf 7.143 GWh reduziert. Der außenwirksame Stromabsatz des Konzerns sank auf 8.570 GWh. Die Veränderung gegen- über dem Vorjahr entspricht einem Minus von 507 GWh bzw. 5,6 %. Der Endkundenabsatz in Höhe von 2.109 GWh lag bedingt durch die erfolgreiche Neukunden- akquise mit mit rd. 2,6 % über dem Niveau des Vorjahres (2.055 GWh). Rund 59 % des Geschäfts- kundenabsatzes entfielen im ersten Halbjahr 2018 auf Kunden außerhalb Kärntens. Die Gasaufbringung stieg gegenüber dem Vorjahr um 269 GWh bzw. 24,2 % auf 1.378 GWh und beinhaltet den seitens der KWG über die KELAG beschafften Erdgasbezug. Der konzernweite Gasabsatz reduzierte sich um 117 GWh bzw. 10,6 % auf in Summe 986 GWh. Der Netzabsatz Strom der KNG-Kärnten Netz GmbH sank im ersten Halbjahr 2018 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Geschäftsjahres 2017 um rd. 14 Mio. kWh bzw. rd. 1 % auf rd. 2.108 Mio. kWh. Der Netzabsatz Erdgas verringerte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2017, aufgrund des gesunkenen Erdgasbedarfs von Großkunden, um rd. 97 Mio. kWh bzw. rd. 8 % auf rd. 1.084 Mio. kWh. Der Geschäftsbereich Wärme wird im KELAG-Konzern durch mehrere Gesellschaften repräsen- tiert. Neben der KELAG Wärme GmbH ist auch die Kärntner Restmüllverwertungs GmbH im Geschäftsbereich Wärme gebündelt. Die KELAG Wärme GmbH ist das größte überregional tätige Wärmedienstleistungsunternehmen in Österreich und betreibt inkl. ihrer Beteiligungen
81 Fernwärmenetze sowie rd. 900 Heizzentralen. Der Fokus der unternehmerischen Tätigkeit liegt auf der nachhaltigen und umweltfreundlichen Erzeugung, Verteilung und Vertrieb von Wärme und Prozessenergie in Österreich. Das Leistungsspektrum umfasst Dienstleistungen, wie die Führung von Heizzentralen und die Bereitstellung von Heizungs- und Prozessenergie. Dar- über hinaus ist das Unternehmen auch mit einer Tochtergesellschaft in der Tschechischen Re- publik vertreten. Industrielle Abwärme und Biomasse werden für die Herstellung von Wärme als Primärenergie eingesetzt. In diesem Bereich ist die KELAG Wärme GmbH österreichweit führend. Es werden bereits rd. 62 % der benötigten Wärme auf Basis von erneuerbaren Rohstoffen und Abwärme generiert. Wo industrielle Abwärme nicht genutzt werden kann und die Wärmeerzeugung auf Basis von Biomasse nicht möglich ist, wird bevorzugt Erdgas – der mit Abstand umweltfreund- lichste aller fossilen Energieträger – eingesetzt. Neben der Umsetzung neuer Projekte steht vor allem die kontinuierliche Verdichtung beste- hender Fernwärmenetze zur Versorgung neuer Kunden im Fokus. In diesem Kontext wird be- sonderes Augenmerk auf Effizienzsteigerungen bei bereits in Betrieb befindlichen Erzeugungs- anlagen gelegt. Intelligente Anlagen- und Fernwärmenetzsteuerungen gewährleisten einen effizienten Anlagen- und Ressourceneinsatz und tragen damit zu einer größtmöglichen Scho- nung der Umwelt bei. Darüber hinaus weisen die Anlagen aufgrund des relativ verminderten Brennstoffeinsatzes hohe Wirkungsgrade bei gleichzeitig geringer Umweltbelastung auf. Die Aufbringung des Geschäftsbereiches Wärme ist aufgrund der wärmeren Witterung und der damit verbundenen geringeren Anzahl an Heizgradtagen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 66 GWh bzw. 5,0 % auf 1.260 GWh gesunken. Der Wärmeabsatz fiel gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahres aufgrund der Witterungsbe- dingungen um 47 GWh bzw. 4,4 % auf 1.014 GWh. Dieser Geschäftsbereich umfasst die allgemeinen Leitungs- und Steuerungsfunktionen und Aktivitäten im Bereich der Beteiligungen sowie Tätigkeiten im Bereich Telekommunikation. Als wesentlich sei an dieser Stelle die 10,02 %-Beteiligung an der VERBUND Hydro Power GmbH genannt.
Die KELAG ist mit der Marke Kelag-Connect seit knapp einem Jahr auf dem Telekom-Markt aktiv. Im Geschäftsjahr 2018 ist es gemeinsam mit sieben Betrieben und der Marktgemeinde Ra- denthein gelungen, das erste Glasfaser-Clusterprojekt in Kärnten umzusetzen. Mit 100 % Glasfa- ser bietet Kelag-Connect den Kunden eine moderne und leistungsfähige Breitbandversorgung mit bis zu 1.000 Mbit/s. Kelag-Connect hat schon eine Reihe von Kunden aus den Bereichen Industrie, öffentliche Hand, Gewerbe und Tourismus an das Glasfasernetz angeschlossen. Im Zuge des Projektes ISMS ISO27001 wurde die Business Impact Analyse durchgeführt, um den Schutzbedarf der IT-Systeme zu ermitteln und geeignete Maßnahmen zum Datenschutz zu treffen. Durch den Betrieb eines integrierten Managementsystems, das anschließend nach der Norm ISO/IEC 27.001 zertifiziert wird, sollen Informationssicherheit und Datenschutz in den Regelbetrieb und den Arbeitsalltag integriert werden, um das Schutzniveau des Unternehmens nachhaltig zu erhöhen. Umsatzerlöse 593,1 621,6 Operatives Ergebnis 73,5 59,7 Finanz- und Beteiligungsergebnis sowie 6,6 0,6 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen Konzernergebnis 61,9 45,7 Cashflow aus operativer Tätigkeit 104,5 68,3 Die Umsatzerlöse verringerten sich im ersten Halbjahr 2018 um 28,5 Mio. EUR bzw. 4,6 % auf 593,1 Mio. EUR. Dieser Rückgang ist im Wesentlichen auf ein geringeres externes Handelsvolu- men im Vergleich zum Vorjahr zurückzuführen. Das operative Ergebnis lag mit 73,5 Mio. EUR aufgrund besserer energiewirtschaftlicher Rah- menbedingungen um rd. 13,8 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau (1. Halbjahr 2017: 59,7 Mio. EUR). Ergebnissteigernd wirkte vor allem die mit 125,2 % deutlich gestiegene Wasserführung (1. Halbjahr 2017: 76,3 %).
Im ersten Halbjahr 2018 wirkt zudem ein höheres anteiliges at-Equity Ergebnis an der VERBUND Hydro Power GmbH (VHP), sodass das Konzernergebnis in Höhe von 61,9 Mio. EUR um 16,2 Mio. EUR über Vorjahresniveau (2017: 45,7 Mio. EUR) liegt. Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit befindet sich mit 104,5 Mio. EUR um rd. 36 Mio. EUR über dem Vorjahresniveau (2017: 68,3 Mio. EUR). Bilanzsumme Mio. EUR 1.982,2 1.990,9 -0,4% Eigenkapital Mio. EUR 878,6 855,5 2,7% Eigenkapitalquote % 44,3 43,0 Nettoschulden Mio. EUR 462,5 492,0 -6,0% Nettoverschuldungsgrad* % 52,6 57,5 * Der Nettoverschuldungsgrad setzt Nettoschulden in Verhältnis zum Eigenkapital. Im ersten Halbjahr 2018 konnte die KELAG ihre wesentlichen Bilanzkennzahlen weitgehend stabil halten. Das Verhältnis von Eigen- zu Gesamtkapital liegt bei einer Quote von rd. 44 %. Die Nettoschulden, welche sich aus lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten zuzüglich Sozialkapitalrückstellungen abzüglich liquiden Mitteln und Wertpapieren berechnen, zeigen investitions- und ergebnisbedingt zum Stichtag 30. Juni 2018 gegenüber dem Wert zum Jahres- abschluss 2017 einen Rückgang um 29,5 Mio. EUR. Der KELAG-Konzern beschäftigte im ersten Halbjahr 2018 durchschnittlich 1.395 Mitarbeiter (erstes Halbjahr 2017: 1.408 Mitarbeiter; gerechnet in Vollzeitäquivalenten einschließlich ruhen- der Arbeitsverhältnisse; Lehrlinge und Leihpersonal sind darin nicht enthalten). Zweigniederlassungen der KELAG bestehen weder im Inland noch im Ausland.
Chancen, die mit unternehmerischem Handeln verbunden sind, gehen stets mit Risiken einher. Es gilt daher, den Grad der Risikobereitschaft und somit die jeweiligen Risikogrenzen zu definie- ren. Dementsprechend betreibt der KELAG-Konzern ein Risikomanagement, das sich mit den Risiken aus dem eigenen Handeln sowie mit den Risiken aus dem Marktumfeld befasst. Die konzernwei- te Vorgabe von Regeln und Mindeststandards stellt ein systematisches und konzerneinheitliches Risikomanagement sicher. Strategisches Ziel des KELAG-Konzerns ist es, über die reine Pflicht- umsetzung zur Erfüllung der gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus das Risikobewusstsein auf allen Ebenen zu erhöhen, Risikoaspekte systematisch in unternehmerische Entscheidungen einzubeziehen, die Leistungsfähigkeit der Internen Kontrollsysteme und des Berichtswesens zu verbessern und damit eine wertorientierte Risikokultur auf allen Ebenen des Konzerns zu etab- lieren. Der Ausfall von Handelspartnern oder Kunden birgt die Gefahr, dass bereits gelieferte Energie nicht bezahlt wird oder Energie nochmals beschafft werden muss (Settlement- und Re- placementrisiko). Darüber hinaus entstehen Risiken durch Wertveränderungen bei Commodity- Positionen sowie bei gesetzlichen Veränderungen von Verrechnungspreisen. Risikominimierung erfolgt durch eine initiale Bonitätsprüfung und laufende Bonitätsüberwachung in Abhängigkeit vom Vertragsvolumen mit den Handelspartnern bzw. Kunden sowie durch Schließen und Aus- gleichen von betroffenen Commodity-Positionen. In diesem Zusammenhang wurden spezielle Richtlinien für Commodity-Risiken entwickelt. Bei der Wasserkraft hängt das Erreichen einer geplanten Produktionsmenge im Wesentlichen von der Wasserführung und somit vom Wetter ab. Einflussfaktoren für die Erlöse sind neben der Wassermenge auch das Marktpreisniveau. Risikominimierung wird durch eine langfristige Ver- äußerungsstrategie und über rollierende Aktualisierung der Wasserführungsprognosen vorge- nommen. Das Risiko des Auftretens von Defekten bei technischen Anlagen – unter anderem auch durch flächendeckende massive Wetterereignisse (Föhnstürme bzw. Nassschneefälle) – wird durch eine entsprechende Instandhaltungsstrategie bzw. durch Abschluss entsprechender Versiche- rungen minimiert.
Dem Risiko der Nichtanerkennung von bestehenden Kostenpositionen bei der Tarifierung durch den Regulator wird durch ein aktives Regulierungs- und Kostenmanagement entgegengewirkt. Zusätzliche Risiken können sich durch weitere regulatorische Eingriffe, wie zum Beispiel das Energieeffizienzgesetz oder erforderliche Umsetzungsschritte aus dem Pariser Klimavertrag, ergeben. Investitionsentscheidungen basieren auf einer Investitions- und M&A-Richtlinie, welche klare Wirtschaftlichkeits- und Risikokriterien beinhaltet. Durch die Einhaltung hoher technischer Standards werden dadurch beispielsweise technische Risiken auf ein Minimum reduziert. Beteiligungsrisiken entstehen durch mögliche Schwankungen im Bereich der Dividenden von Tochter- und Beteiligungsunternehmen. Durch zielgerichtetes Beteiligungsmanagement ent- sprechend einer Richtlinie, die Frühwarnindikatoren sowie ein laufendes Monitoring und Repor- ting vorgibt, wird das Risiko verringert. Risikominimierung der Zins- und Währungsrisiken erfolgt durch ein ausreichendes Internes Kontrollsystem für sämtliche in Verwendung stehende Finanzprodukte. Das Kontrahentenrisiko wird durch schriftliche Vorgaben für das Finanzmanagement verringert. Geschäfte mit Kontrahenten (Banken) werden nur durchgeführt, wenn diese über eine entspre- chende Bonität und ein damit in Zusammenhang stehendes Limit verfügen. Teil des Risikomanagements ist auch die Identifizierung von und der Umgang mit rechtlichen Risiken. Zu diesem Zwecke wurde in Zusammenarbeit mit einer internationalen Anwaltskanzlei ein konzernweites Compliance-System implementiert. Dieses System gewährleistet, dass die Wahrscheinlichkeit von Rechtsverstößen durch Mitarbeiter des KELAG-Konzerns so gering wie möglich gehalten wird. Das Compliance-System dient damit sowohl dem Schutz des KELAG- Konzerns als auch jedes einzelnen KELAG-Mitarbeiters und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Sicherstellung des Unternehmenswertes.
Als grünes Unternehmen versorgt die KELAG ihre Privatkunden zu 100 % mit Strom aus Wasser- kraft und Ökoenergie. Das Tochterunternehmen KELAG Wärme GmbH ist das größte überregio- nal tätige Wärmeversorgungsunternehmen in Österreich und fokussiert sich in der Energieauf- bringung auf den Einsatz von Biomasse und industrieller Abwärme. Neben der Nutzung erneu- erbarer Energieträger zur Energieerzeugung hat das Thema Energieeffizienz höchste Priorität. Das Unternehmen zeigt den Kunden Möglichkeiten zur effizienten Nutzung von Energie und bietet in diesem Zusammenhang individuelle Produkte und Energiedienstleistungen an. Um sich noch stärker als kundenorientierter Energiedienstleister zu positionieren, werden fortlau- fend neue Geschäftsmodelle und Technologien evaluiert. Innovationsmanagement, Digitalisie- rung, Elektro-Mobilität und Smart Technologies sind dabei zentrale Themen. Nachhaltig zu agieren, heißt aber auch, zukunftsweisend zur Sicherheit und Zuverlässigkeit der Energieversor- gung beizutragen. Vor diesem Hintergrund modernisiert das Unternehmen laufend seine Net- zinfrastruktur. Als regional verankertes Unternehmen sieht sich der KELAG-Konzern als verlässlicher Partner der Menschen und der Region. Die Versorgungssicherheit in puncto Energie und Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung bilden eine wichtige Basis für den Wirtschafts- und Energie- standort Kärnten. Die Voraussetzung für nachhaltiges Agieren ist eine stabile wirtschaftliche Basis. Die KELAG tritt als solides, wettbewerbsfähiges Unternehmen sowie als Motor für die regionale Wirtschaft und den Arbeitsmarkt auf und leistet einen bedeutenden Beitrag zur Wert- schöpfung. Im Kontext der stetig zunehmenden Komplexität und des dynamischen Marktumfeldes wurden im KELAG-Konzern zahlreiche Maßnahmen des Personalmanagements implementiert. Einfluss- faktoren wie der demografische Wandel und Nachwuchskräftemangel erfordern eine langfristi- ge Personalplanung und -sicherung sowie die systematische bedarfsorientierte Förderung der Mitarbeiter. Dabei werden insbesondere die Methoden und Instrumente des Personalmanage- ments laufend weiterentwickelt, um die Umsetzung der Unternehmensstrategie zu unterstüt- zen. Im Sinne der kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen sowie Wahrung der Arbeitnehmerrechte erfolgt ein regelmäßiger Austausch zwischen Arbeitnehmer- und Arbeit- gebervertretern.
Das Unternehmen ist sich seiner Rolle in der Gesellschaft und seiner Verantwortung gegenüber Kunden und Geschäftspartnern sowie Aktionären und Mitarbeitern bewusst. Es verpflichtet sich daher zu klaren Grundsätzen. Diese bilden den Rahmen für das unternehmerische und gesell- schaftliche Handeln. Die KELAG unterstützt seit 2012 den UN Global Compact, der von Unter- nehmen verlangt, innerhalb ihres Einflussbereiches einen Katalog von Grundwerten auf dem Gebiet der Menschenrechte, der Arbeitsnormen, des Umweltschutzes und der Korruptionsbe- kämpfung anzuerkennen, zu unterstützen und in die Praxis umzusetzen. Unterstützende Unter- nehmen sind verpflichtet, die Prinzipien des UN Global Compact in die Unternehmensstrategie, die Unternehmenskultur und in das Tagesgeschäft zu integrieren.
Die europäische Energiewirtschaft befindet sich durch staatliche und behördliche Eingriffe in die Marktmechanismen seit Jahren in einem tiefgreifenden Transformationsprozess. Die Implika- tionen der Energiewende haben dabei europaweit insbesondere aber in Deutschland und Ös- terreich, zu wirtschaftlichen Verwerfungen in den einzelnen Wertschöpfungsstufen der Energie- versorgungsunternehmen geführt. Gerade aufgrund des weiterhin ungebremsten Zubaus rege- nerativer Erzeugungskapazitäten erwarten wir trotz positiver Tendenzen kurz- bis mittelfristig keine nachhaltige Erholung der Großhandelspreise und rechnen perspektivisch auch weiterhin mit einer mäßigen Wirtschaftlichkeit unserer Wasserkraftwerke, die wir im Wettbewerb an den europäischen Großhandelsmärkten vermarkten. Für die Flexibilität und Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens sind eine konsequente Markt- und Kundenorientierung, operative Exzellenz, Kostenmanagement sowie die Digitalisierung und Verbesserung unserer Innovationsfähigkeit zentrale Managementaufgaben. In diesem Kontext führen wir das Entwicklungsprogramm „kelag2025“ zielorientiert fort. Wir werden in Zukunft in noch stärkerem Maße unsere Produkte, Prozesse und Organisation am Markt ausrich- ten, auf Effizienz prüfen und entsprechend der wirtschaftlichen Erfordernisse in einem kontinu- ierlichen Verbesserungsprozess anpassen. Zudem werden wir die Kapitalallokation unserer Finanzmittel weiter optimieren und zielgerichtet gestalten. Darüber hinaus entwickeln wir uns stetig in Richtung innovativer Energiedienstleister weiter und bauen unser Produkt- und Dienst- leistungsportfolio hinsichtlich der sich ändernden Kundenbedürfnisse kontinuierlich und kon- sequent aus. Trotz des komplexen und unsicheren Marktumfeldes und der zuvor beschriebenen übergeord- neten Trends und Einflussfaktoren erwarten wir für das Geschäftsjahr 2018 eine leicht verbesser- te Ergebnisentwicklung.
Umsatzerlöse (1) 593,1 621,6 Davon Strom/Gas 505,9 532,7 Davon Wärme 78,3 80,0 Davon Sonstige 8,9 8,9 Sonstige Erträge 27,2 28,4 Aufwendungen für Material und sonstige bezogene (2) -399,4 -451,9 Herstellungsleistungen Personalaufwand (3) -71,9 -67,6 Abschreibungen (4) -46,9 -45,5 Sonstige Aufwendungen (5) -28,6 -25,4 OPERATIVES ERGEBNIS 73,5 59,7 Zinsertrag 0,4 0,3 Zinsaufwand -7,2 -7,4 Erträge aus Beteiligungen und sonstiges Finanzergebnis 0,2 0,3 Ergebnis aus assoziierten Unternehmen 13,2 7,6 ERGEBNIS VOR ERTRAGSTEUERN 80,1 60,4 Ertragsteuern -17,3 -14,1 ERGEBNIS NACH ERTRAGSTEUERN 62,8 46,3 Zuzurechnen den nicht beherrschenden Gesellschaftern 0,8 0,6 ZUZURECHNEN DEN AKTIONÄREN DES MUTTERUNTERNEHMENS 61,9 45,7
ERGEBNIS NACH ERTRAGSTEUERN 62,8 46,3 BETRÄGE, DIE IN KÜNFTIGEN PERIODEN NICHT IN DIE GUV UMGEGLIEDERT WERDEN -0,8 6,3 Neubewertung der Nettoschuld aus leistungsorientierten Versorgungsplänen (6) -0,7 8,7 Steuereffekte auf Beträge, die in künftigen Perioden nicht in die GuV umgegliedert werden 0,2 -2,2 Sonstige Effekte aus assoziierten Unternehmen -0,2 -0,2 BETRÄGE, DIE GGF. IN KÜNFTIGEN PERIODEN IN DIE GUV UMGEGLIEDERT WERDEN 0,2 0,3 Gewinne und Verluste aus Währungsdifferenzen 0,0 0,0 Sicherungsgeschäfte Unrealisierte Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften 0,0 0,1 Realisierte Gewinne und Verluste aus Sicherungsgeschäften 0,3 0,4 Steuereffekte auf Beträge, die in künftigen Perioden in die GuV umgegliedert werden -0,1 -0,1 SONSTIGES ERGEBNIS (NACH STEUERN) -0,6 6,7 GESAMTPERIODENERGEBNIS 62,2 52,9 Zuzurechnen den Aktionären des Mutterunternehmens 61,3 52,3 Zuzurechnen den nicht beherrschenden Gesellschaftern 0,9 0,7
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