Was hat der LIP eigentlich gebracht? - Der Lokale Integrationsplan (LIP) wird aktualisiert - Institut für ...
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Was hat der LIP eigentlich gebracht? Der Lokale Integrationsplan (LIP) wird aktualisiert. Projektträger*innen des 11. Ideenwettbewerbs des „Gesellschaftsfonds Zusammenleben und andere Organisationen ziehen Bilanz und sagen, wo Hand angelegt © DNK Photo Studio werden muss. Beim Auftakt am 18. Januar gab die Stadt im Haus der Jugend den offiziellen Startschuss zur Überarbeitung des Lokalen Integrationsplans. Die darin beinhaltete Zusammenstellung damaliger Auftaktveranstaltung zum LIP 2.0 präsentiert Maßnahmen, Projekte und Initiativen der Stadt worden. Die GFZ-Jury freut sich über diese hohe sowie neuer Ideen und Handlungsfelder wird nun Expertise der Beteiligten und bedankt sich bei allen nach zwölf Jahren überarbeitet. dreizehn, durch den GFZ geförderten Projektträgern für ihren qualitativen Beitrag zur Überarbeitung Der Gesellschaftsfonds Zusammenleben der Lan- des Lokalen Integrationsplans. Ein zusätzlicher deshauptstadt Hannover (GFZ) greift seit seinem Dank gilt dem Runden Tisch für Gleichstellung Bestehen Themen des LIP auf und bezieht sich – gegen Rassismus, Unterstützerkreis Flüchtlings- darauf in seinen Ideenwettbewerben. unterkünfte Hannover, gEMiDe e.V. und Janusz Korczak – Humanitäre Flüchtlingshilfe e.V. für ihre ©Studio Malik Die Jury des GFZ widmete sich 2018 in ihrem XI. Anregungen, die in dieser Publikation ebenfalls zu Ideenwettbewerb „Erfahrung für die Zukunft! Zehn finden sind. Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weiter- GFZ-Kuratorin Dr. Koralia Sekler gehen?“ dem Rückblick auf zehn Jahre LIP. Mit der Ihnen vorliegenden Broschüre möchten wir GFZ-Ideenwettbewerb 2019: Die zentralen Fragen waren: die Stadtgesellschaft, die Kommunalpolitik und die Stadtverwaltung dazu einladen, sich an dem Über- Die Kuratorin des Wie wurde der LIP in Hannover umgesetzt? arbeitungsprozess unseres zukünftigen Gemein- Gesellschaftsfonds lädt zur Wie sind die Handlungsansätze realisiert schaftsproduktes aktiv zu beteiligen. Das Ziel sollte Auseinandersetzung mit den worden? ein gemeinsamer Handlungsplan für Gleichstellung Ergebnissen ein. Welche davon wurden nicht weiterverfolgt? und bessere Teilhabe aller in Hannover lebenden Was wissen die Einwohnerinnen und Einwohner Menschen sein! unserer Stadt über den LIP? Im Jahr 2008 beschloss der Rat der Landeshaupt- Welche Bedeutung hat der LIP für die stadt Hannover den Lokalen Integrationsplan (LIP). Seine Entstehung wurde durch den dafür eingerich- Stadtteile/Stadtbezirke und Integrationsbeiräte? MiSO e.V. fordert teten Lokalen Integrationsrat intensiv begleitet. Der Welche Ziele sollen bei der Fortschreibung Integrationsrat des LIP unbedingt berücksichtigt werden? Was wurde geschafft, wo steht Hannover gesamte Erstellungsprozess erfolgte unter einer Welche Erfahrung machten die Projektträger gerade und wo sind noch Baustellen? starken Beteiligung der Einwohnerinnen und Ein- mit dem Gesellschaftsfonds Zusammenleben wohner unserer Stadt und zeichnete sich durch eine als Teil des LIP? Beim Zukunftskongress am 15.6.2019 wurde breite, durch die Öffentlichkeit begleitete Diskussi- onsphase aus, deren Ergebnisse sich in den Haupt- Der Rückschauprozess erfolgte unter aktiver der Lokale Integrationsplan (LIP) unter die feldern Bildung, Wirtschaft, Soziales, Stadtleben, Beteiligung der Stadtgesellschaft in Workshops, Lupe genommen. Gastgeber waren das MiSO- Demokratie und Stadtverwaltung wiederfanden. Konferenzen, Diskussionsforen und moderierten Netzwerk, Faust e.V. und kargah e.V. Durch Demzufolge ist der LIP ein Gemeinschaftsprodukt Gesprächen. Die Ergebnisse sind als Poster Vorträge und Podiumsdiskussionen erhielten 120 der Stadtverwaltung, -politik und -gesellschaft. durch die Projektträger aufgearbeitet und in der Teilnehmer*innen einen tiefen Einblick, was der LIP bewirkt hat und wo man noch nachbessern muss. Mehr dazu auf Seite 3, 4 und 5.
2 Politik theatralisch Oberbürgermeister unterrichten Belit Onay eröffnet die LIP 2.0-Auftaktveranstaltung am 17.1.2020 Studierende des Instituts für Politische W i s s e n s c h a f t d e r L e i b n i z U n i ve r s i t ä t H a n n o ve r ( I P W ) ve r m i t t e l n p ol i t i s c h e Bildung durch Theater. Normalerweise befassen sich die Studierenden des IPW mit grauer Theorie und Statistiken. Doch Politische Bildung und Kunst schließen einander nicht aus. So dürfte es eine willkommene Abwechslung gewesen sein, als die Student*innen zusammen mit Geflüchteten ein Theaterstück inszenierten, das sie Mitte letzten Jahres auf mehreren Bühnen aufführten. Wie die Projektleiterin Prof. Dr. Christiane Lemke dafür sorgte, dass es nicht bei den Aufführungen blieb und die Welt noch in Zukunft davon profitieren kann, erfahren Sie auf Seite 6. Märchenkoffer e.V.: „Jedes Institut für pädagogische Türkische Gemeinde in Kind hat ein Recht auf Professionalität Niedersachsen bildet umfassende Bildung“ qualifiziert Geflüchtete zu Multiplikator*innen aus Kinder und Jugendliche diskutierten über Brückenbauer*innen Demokratische Partizipation war Weg und Mehrsprachigkeit. Warum sollte man Potenzial brach liegen Ziel zugleich. lassen? Vertrauen in Behörden und das Wenn man Kinder sieht, die sich schon im Vorschulalter wie Die Türkische Gemeinde in Niedersachsen beschäftigte sich selbstverständlich in zwei oder mehr Sprachen ausdrücken Rechtssystem kann nur durch Begegnungen mit der Frage, wie man eine bessere Bürger*innenbeteiligung können, könnte man als einsprachig aufgewachsener aufgebaut werden. erreichen kann. Auf verschiedenen Veranstaltungen Mensch fast neidisch werden. Doch Mehrsprachigkeit kann wurde überlegt, wie man bestehende Projekte besser – wenn sie nicht schon frühzeitig professionell gefördert Was man als neu eingereiste*r Geflüchtete*r meisterhaft untereinander vernetzen kann. Mehr dazu auf Seite 13. wird – auch anstrengend sein. Mit Märchenkoffer e.V. beherrschen sollte – egal wie qualifiziert und motiviert diskutierten Kinder und Jugendliche über ihre Erfahrungen, man sein mag – ist das Warten. Auf Bescheide, auf eine Arbeitserlaubnis, auf vielleicht lebensverändernde Ent- Lebensqualität durch Versäumnisse und was ihre Lehrer und Eltern besser hätten machen können. Mehr dazu auf Seite 15. scheidungen der Behörden. Diese Passivität beendete das Institut für pädagogische Professionalität e.V. mit dem Projekt „ViP im LIP“ und motivierte die Betroffenen, sich Bildung aktiv einzubringen. Wie das geht, erfahren Sie auf Seite 10. Schmitt e.V. führte vier Projekte im Stadtteil Mittelfeld durch. „Bei uns in der Nähe gibt es eine ältere Wer das friedliche Miteinander stärken möchte, muss Dame, die den Kindern Polnisch beibringt. Aber da heißt es in der Regel: sitzen, Zu wenig Wertschätzung nicht weit fahren – Schmitt e.V. hat bewiesen, dass man zuhören, schreiben. So stelle ich mir den trotz ausgezeichneter am besten vor der eigenen Tür anfängt. Der Verein führte vier Projekte in Mittelfeld durch und verwandelte das Lernprozess nicht vor.“ Fachexpertise? „Nebeneinander“ in ein „Miteinander“. Mehr dazu auf Die Delegierten der Integrationsbeiräte Seite 19. kritisierten, dass man sie kaum wahrnimmt, und stellen ihre eigene Funktion in Frage. Schmitt e.V.: „Was heißt ‚Willkommen sein‘ im Alltag?“ Bulgar(i)en e.V.: Die Integrationsbeiräte (IBR) befassten sich im Rahmen ihres GFZ-Projekts mit dem Lokalen Integrationsplan, „Osteuopäische auf dessen Grundlage sie entstanden sind. Die IBR Arbeitnehmer*innen werden sind an die Stadtbezirksräte angegliedert und in ihren ausgebeutet!“ jeweiligen Stadtteilen aktiv. Im Forum ihrer gemeinsamen Delegiertenkonferenz diskutierten sie ihre Ergebnisbilanz Hakili-So e.V. produziert 80 Bulgar*innen beteiligten sich an der letzten zehn Jahre und kamen zu ernüchternden Film zur Sensibilisierung Ergebnissen. Lesen Sie weiter auf Seite 18. einer Befragung – die Ergebnisse sind Was ist eigentlich „Critical Whiteness“? In alarmierend. einer Workshopreihe wurden u.a. Interviews Mehr Aufklärung und mit den Teilnehmenden geführt, aus denen weniger Bürokratie! Der Verein Bulgar(i)en in Hannover e.V. befragte in ein Dokumentarfilm entstanden ist. Hannover lebende Bulgar*innen und gab einen Einblick, wo die bulgarische Community beim Thema Teilhabe steht „Integration ist keine Einbahnstraße.“ Hakili-So e.V. sensibilisierte Jugendliche für Themen und wo noch Baustellen sind. Viele Arbeitnehmer*innen wie Rassismus und Diskriminierung und qualifizierte sie im Niedriglohnsektor arbeiten 12 Stunden am Tag – da Auf der Facebookseite „Die Lounge Hannover“ wurden mit Workshops, damit sie Betroffene in ihrem direkten bleibt nicht viel Zeit übrig, um das Stadtleben aktiv Neueinwanderer*innen gefragt, welche Teilhabeangebote Umfeld unterstützen können. Wie das geht und was dabei mitzugestalten. Warum Osteuropäer*innen es schwer in Hannover sie kennen und welche sie nutzen. Warum die herauskam, erfahren Sie auf Seite 14. haben, Deutsch zu lernen, erfahren Sie auf Seite 11. Stadtgesellschaft mehr tun muss, erfahren Sie auf Seite 9. Tolstoi e.V. fordert kommunales Wahlrecht Die Projektträger*innen des elften Ideenwettbewerbs eine Themeninsel. Andere Projektträger*innen setzten auch für Ausländer*innen des Gesellschaftsfonds Zusammenleben (GFZ) hielten thematische Schwerpunkte und wurden unterteilt Wer hier lebt, soll auch hier wählen dürfen. ihre Ergebnisse auf Großplakaten fest, die bei der in die Themeninseln „Beteiligung“, „Jugend“ und Tolstoi lud ein, um über den LIP zu reden. In den sechs Dis- Auftaktveranstaltung am 17. Januar im Haus der „Stadtteilarbeit“. Da auch vier weitere Organisationen, kussionscafés wurden allerhand Themen bearbeitet. Dabei Jugend in Form einer Poster-Präsentation mit den die nicht am GFZ-Wettbewerb teilgenommen hatten, ging es um freie Meinungsäußerung, Antidiskriminierung Teilnehmer*innen diskutiert und erklärt wurden. ihren Beitrag zur Auftaktveranstaltung leisten und Begegnungsräume. Was die Teilnehmer*innen zu den Für diese Poster-Präsentation wurden die Projekte wollten und ebenfalls Poster ablieferten, wurden Integrationsbeiräten zu sagen hatten, lesen Sie auf Seite 7. aufgeteilt in vier Themeninseln. Kargah, MiSO, Faust sie mit Einverständnis der GFZ-Jury ebenfalls in die und Tolstoi e.V. zum Beispiel veranstalteten gemeinsam vorliegende Zusammenstellung aufgenommen. Ihre einen großen Zukunftskongress und diskutierten Beiträge sind am blauen Kopf- und Fußdesign der grundsätzliche Fragen. Deshalb bilden sie zusammen entsprechenden Poster kenntlich.
3 Zukunftskongress und Allgemeines zum LIP LIP-Zukunftskongress 2019 · Projektphase I Projektträger*innen und Zielsetzung Das Projektkonzept der Kooperationspartner FAUST e. V., kargah e. V. und MiSO-Netz- werk Hannover e. V. (MiSO) sollte es ermöglichen, den bestehenden Lokalen Integrati- onsplan (LIP) zu evaluieren und konstruktive Vorschläge und Forderungen hinsichtlich der Weiterentwicklung des LIP zu erarbeiten. Einbezogen wurden Interessierte und Expert*innen der lokalen Politik und Verwaltung, der Zivilgesellschaft und der lokalen Migrant*innenSelbstOrganisationen (MSO). Projektschwerpunkt MiSO e. V. Muttersprache lernen Muttersprache lernen Wohnungssuche Wohnungssuche 8,11 % 8,11 13,51 % % 13,51 % Gemäß den Vorgaben des Ideenwettbewerbs und unter Ein- Hauptprobleme beziehung der Themenschwerpunkte des LIP war es Aufgabe Arbeitssuche Arbeitssuche für Migrant*innen 5,41 % 5,41 % von MiSO, bei möglichst vielen MSO in Hannover die jewei- lige Kenntnislage zum LIP zu erkunden, Wissen hinsichtlich Nichtkenntnis Nichtkenntnis des LIP zu vermitteln, vorhandene Kritik am bestehenden von Gesetzen von Gesetzen LIP und Bedarfe hinsichtlich der Weiterentwicklung des LIP 5,41 % 5,41 % aufzunehmen und die MSO zur Teilnahme am Zukunftskon- gress zu motivieren. Arbeit mit Arbeit mit Rassismus und Rassismus und Methoden MiSO e. V. den Ämtern den Ämtern Diskriminierung Diskriminierung 10,81 % 10,81 % 24,03 % 24,03 % Die Aufgabe wurde einerseits durch eine umfassende Befra- gung der MSO mittels eines Fragebogens und diverse kleine- re Workshops umgesetzt. Ein wichtiges Ergebnis war, dass sich fast alle Befragten migrant*innenspezifischen Alltags- problemen ausgesetzt sieht, insbesondere in puncto Rassis- Integration Integration mus, (institutioneller) Diskriminierung, Sprache und Integra- 13,51 % 13,51 % tion. Sprachprobleme Sprachprobleme 16,22 % 16,22 % Projektgesamtergebnisse nach Handlungsfeldern des LIP: Voraussetzungen für eine inklusive Weiterentwicklung des LIP 1. Bildung - Bestandsaufnahme zur Lage der Integration in Hannover - Bedarfsorientierte Weiterbildung für Migrant*innen - Nachhilfe, intensivere Beratungsangebote und langfristige - Stärkung der Beteiligung der MSO am LIP durch redaktionel- - Anerkennung von MSO-Bildungsorganisationen Begleitung von Geflüchteten le Mitbestimmung - Finanzielle Sicherung der Bildung für Flüchtlin- - Motivierung durch Anerkennung von Teilergebnissen - Vielfalt und Teilhabe als Gesamtkonzept / Leitgedanken des ge / Migrant*innen durch MSO-Bildungsträger (Erfolgserlebnis) Sprache LIP - Förderung informeller Bildung - Gezielte Förderung mehrsprachiger Kitas - Breite Öffentlichkeitsarbeit zum LIP, Vermittlung der Inhalte - Forderung nach einem Runden Tisch von - Verstärkte Förderung muttersprachlicher Bücher für Kinder und Möglichkeiten, Einbeziehung der Zivilgesellschaft in die Bildungseinrichtungen und MSO - Bedarfsgerechte Unterstützung migrantischer Eltern, damit Konzepterarbeitung - Weiterbildung für Migrant*innen aller Alters- und diese die Schulausbildung ihrer Kinder fördern können - Regelmäßiges Controlling des LIP durch unabhängige Kom- Statusgruppen - Vermehrte Förderung von Sprachlernklassen und mission unter Beteiligung von Migrant*innen - Anerkennung von im Herkunftsland erworbenen Muttersprache in den Schulen - Schaffung konkreter Beteiligungsformen am LIP Ausbildungen und Abschlüssen für schnelleren Zugang - Erweitertes Angebot von Sprachvermittlung - Anpassung des LIP an Lebenssituationen der Migrant*innen zum deutschen Bildungssystem und zum Arbeitsmarkt - Gezielte berufsspezifische Sprachförderung - Klare Definition der Aufgaben und Funktionen von MSO, - Mehrsprachige Informationen über Praktikums- und - Anpassung der Sprachkurse an individuelle Stadtverwaltung u. a. Ausbildungsmöglichkeiten Vorkenntnisse und Fähigkeiten - Einbindung der mit den Flüchtlingen arbeitenden Institutio- - Zeitnahe Vermittlung in Ausbildung, Weiterbildung, - Gezielte Förderung von Tandem-Programmen nen, Initiativen und Akteur*innen Praktika und Arbeit - Informationen über Kommunikationskurse - Präsentation der Forderungen von Flüchtlingen und MSO in - Schulung der interkulturellen Kompetenz von Lehrenden - Förderung der Kommunikation mit deutschen einem gemeinsamen Forum unter Beteiligung des Stadtrates - Förderung der Grundbildung wie Mathematik und Informatik Muttersprachler*innen (politische Entscheidungsträger*innen) und der Verwaltung und der Allgemeinbildung - Infragestellung der Fixierung auf B1 - Gezielte Begleitangebote zu Weiterbildungskursen - Realistische zeitliche Erwartungshaltung in puncto (Kinderbetreuung / sozialpädagogische Betreuung) Spracherwerb XI. Ideenwettbewerb „Erfahrungen für die Zukunft! Zehn Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weitergehen?
Zukunftskongress und Allgemeines zum LIP 4 LIP-Zukunftskongress 2019 · Projektphase II Projektschwerpunkt kargah e. V. Workshops kargah e. V. Der kargah e. V. führte im Rahmen des Projekts unter Zuhil- 1. Austausch mit dem Integrationsbeirat Linden- fenahme vielfältiger Methoden drei Diskussionsveranstaltun- Limmer über den Lokalen Integrationsplan gen mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten und 2. Anregungen zur Überarbeitung des Lokalen Teilnehmer*innenzusammensetzungen durch, um den bestehen- Integrationsplans (LIP) aus der Perspektive den LIP aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und kri- von Geflüchteten und Ehrenamtlichen tisch zu beleuchten. Dabei wurde besonderer Wert auf die Diver- 3. Chancen von Geflüchteten in Ausbildung und sität der Herkunft und Lebensumstände der Teilnehmenden geleg, auf dem Arbeitsmarkt unter Berücksichti- um ein möglichst breites Spektrum an Betrachtungsweisen und gung der Weiterentwicklung des LIP Erfahrungshintergründen einbeziehen zu können. Projektgesamtergebnisse nach Handlungsfeldern des LIP: 2. Wirtschaft 3. Soziales 4. Stadtleben - Arbeitserlaubnis für Migrant*innen aller Statusgruppen - Schaffung von interkulturell kompetenten Beratungsstellen - Bedürfnisorientierte Wohnungspolitik - Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs- und - Förderung von gemeinsamen und betreuten - Wohnquartierbezug als wichtige Voraussetzung Arbeitsplätzen Begegnungsorten, um den häufig isolierten Geflüchteten für eine gelungene Integration - Aufklärung über Arbeitnehmerrechte Kontakt zu Deutschen zu ermöglichen - Möglichkeit des Verbleibs im Stadtteil - Mehrsprachige Informationen - Unterstützung für alleinerziehende Mütter - Mehr Privatsphäre und Selbstbestimmung in den - Gezielte Förderung von Projekten wie Speed Dating - Vereinfachung des Nachzugs von Familienangehörigen Flüchtlingsunterkünften zwischen Firmen, die Ausbildungsplätze anbieten, und - Reale Wertschätzung der Migrant*innen, Beteiligung mit - Schnellerer Übergang von Flüchtlingsunterkünften in Geflüchteten, die einen Ausbildungsplatz suchen erfahrbarer Wirkung eigenen Wohnraum - Sinnvolle und zeiteffiziente Maßnahmen des Job-Centers - Strukturen der Selbstorganisation von Flüchtlingen und - Mehr Unterstützung beim Umzug von der - Führerschein in allen Sprachen Flüchtlingshilfe stärken Flüchtlingsunterkunft in Wohnungen - Umfassende Beratung zu Existenzgründungen, - Persönliche Kontakte zu Geflüchteten durch hauptamtliche - Vermehrte Bereitstellung von Wohnraum für logistische und finanzielle Unterstützung Mitarbeiter*innen sozial Schwache und Geflüchtete - Recht auf mehrere Beschäftigungsverhältnisse - Bessere Kontaktmöglichkeiten der Geflüchteten zur - Gleichstellung der Löhne von Migrant*innen und Deutschen Zivilgesellschaft - Abschaffung des Arbeitsnachweises für Familiennachzug - Schaffung mehrsprachiger Begegnungsorte XI. Ideenwettbewerb „Erfahrungen für die Zukunft! Zehn Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weitergehen?
5 Zukunftskongress und Allgemeines zum LIP LIP-Zukunftskongress 2019 · Projektphase II Projektschwerpunkt Faust e. V. Im Rahmen der Projektleitung oblag es dem Kulturzentrum Faust e. V. sowie dem kargah e. V., einen ganztägigen öffentlichen Zukunftskongresses zum LIP zu konzipieren und organisieren. Die Erkenntnisse der ersten Projektphase unter Leitung der Kooperationspartner MiSO e. V. und kargah e. V. bildeten eine Grundlage des Kongresses, der sich an MSO, öffentliche Akteur*innen und die Zivilgesellschaft im Allgemeinen richtete. In Form von Podiums- und Publikumdiskus- sionen und diversen themenspezifischen Workshops wurde der LIP unter den drei Schwer- punkten Demokratie, Stadtleben und Erwachsenenbildung evaluiert und mögliche Perspektiven entwickelt. Etwa 120 Personen aus den verschiedensten Zusammenhängen nahmen an der Ver- anstaltung teil. Im Anschluss an den Kongress wurde eine Dokumentation mit sämtlichen Pro- jektergebnissen erstellt und veröffentlicht. Projektgesamtergebnisse nach Handlungsfeldern des LIP: 5. Demokratie 6. Stadtverwaltung Partizipation und Mitbestimmung - Hilfestellung für MSO bei der Beantragung von - Weitere Verbesserung der Kommunikation / des Informati- - Wir fordern nachdrücklich, dass Migrant*innen nicht nur Projektgeldern onsflusses zwischen Behörden und MSO als Ideengeber, sondern als aktiv Mitgestaltende und - Finanzielle und logistische Unterstützung der - LIP soll wieder zur Chefsache gemacht werden: Ansiedlung Entscheidungsbeteiligte fungieren können. In dieser Funk- migrantischen Öffentlichkeitsarbeit auf OB-Ebene tion sollten Migrant*innen nicht länger nur ausschließlich - Schaffung einer LHH-Webseite zur Veröffentlichung von - Migration als Querschnittsaufgabe aller Fachbereiche ehrenamtlich tätig sein, sondern mit eigens dafür bereit- MSO-Themen und -Veranstaltungen - Interkulturelle Öffnung der Verwaltung – Einführung einer gestellten finanziellen Mitteln ausgestattet werden. - Unterstützung von Begegnungsorten und Quote für Mitarbeiter*innen mit Migrationserfahrung - Erhöhung des Anteils von Beschäftigten mit Migrations- Dialogmöglichkeiten, Initiierung niedrigschwelliger - Vorantreiben der interkulturellen Kompetenz der Stadtver- geschichte auf allen Ebenen und in allen Gremien und Räten Diskussionsveranstaltungen waltung: verpflichtende Schulungen aller Fachbereiche in der öffentlichen Verwaltung und der Stadt - Muttersprachliche Informationsveranstaltungen der interkultureller / interreligiöser Kompetenz - Einsetzung des geplanten Integrationsrats Stadt für Migrant*innen - Solange Mehrsprachigkeit innerhalb der Verwaltung fehlt: - Umwandlung des Internationalen Ausschusses in einen - Anwendung kreativer Formen der Informationsvermittlung, Schaffung eines kostenneutralen, flexiblen und sprachlich Ausschuss besonderen Rechts Mut zu neuen Formaten breiten Übersetzer*innen- und Dolmetscher*innen-Pools - Fortschreibung des GfZ, bedeutsame Aufstockung der - Generelle Informationen in leichtverständlichem Deutsch Fördergelder Rassismus und Diskriminierung - Einführung einer Beschwerdestelle für Migrant*innen, wo - Erweiterung der formalen Kompetenz der Integrations- - Gezielte Aufklärung der Zivilgesellschaft – Migrant*innen diese in ihrer Muttersprache Beschwerde führen können beiräte – politische Mitbestimmung sind gleichberechtigte Mitbürger*innen - Stadtverwaltung muss ein zentrales Organ für den LIP-Pro- - Formale Beteiligung der Integrationsbeiräte an - Entsprechend breite Aufklärung der Gesamtbevölkerung zess sein – Strukturen zum LIP müssen auch in der Verwal- Stadtentwicklungsthemen durch Bildung tung entwickelt werden - Einführung des kommunalen Wahlrechts für alle - Anerkennung und Sichtbarmachung der gesamtgesellschaft- - Begleitung der Umsetzung des neuen LIP durch ein Gremium Migrant*innen lichen Leistung von Migrant*innen außerhalb der Verwaltung - Erleichterung der Einbürgerung - Gezielte Maßnahmen gegen Rechtspopulismus, Alltagsrassi- - Langfristige Sicherung wichtiger Strukturen - Einbindung von Jugendlichen in politische Prozesse mus und institutionelle Diskriminierung (Bildungslots*innen, Vormundpat*innenschaften für Geflüch- - Institutionelle Förderung aller aktiven MSO tete, etc.) durch Institutionalisierung - Bereitstellung kostenloser Räume für Treffen und Aktionen - Prüfung städtischer Ausgaben hinsichtlich des anteilig ge- von MSO rechten Nutzens für Migrant*innen XI. Ideenwettbewerb „Erfahrungen für die Zukunft! Zehn Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weitergehen?
Zukunftskongress und Allgemeines zum LIP 6 Nicht nur GFZ-Förderung sondern auch Politikpräsenz und ein gelebter LIP mit aktiver Unterstützung und offenen Diskussionsprozessen Institut für Politische GFZ-Projekte – Impulse für die Integration § „Politik theatralisch unterrichten" Wissenschaft § „Bretter, die die Welt bedeuten: Die Rolle des Arbeitsbereich internationale Beziehungen darstellenden Spiels in der Integration als Leibniz Universität Hannover Handlungsfeld im Lokalen Integrationsplan" Prof. Dr. Christiane Lemke „Politik theatralisch unterrichten“ Beitrag zur Umsetzung des Lokalen Unter diesem Titel wurde im Zeitraum Oktober Integrationsplans (LIP) 2017 bis Februar 2018 ein GFZ -Projekt im Rahmen Die Kombination zwischen Theaterspiel und des 10. Ideenwettbewerbs geplant und durchgeführt. szenischem Schreiben im Fach Politik hat einen Ziel war es, für Migranten und Geflüchtete gemeinsam starken Bezug zu den Inhalten des Lokalen mit Studierenden aus Hannover im kreativen Schreiben Integrationsplans (LIP) in der Landeshauptstadt und Theaterspielen politische Bildung zu erlangen und Hannover, dessen zentrale Aufgabe das Aneignen aus dem Mosaik unterschiedlicher biografischer politischen Wissens ist. Nach dem Projekt erhöhten Erfahrungen das Bild eines politischen Gemeinwesens sich die Chancen der Teilnehmenden auf Arbeit und zu entfalten. Die anschließenden Theateraufführungen selbstständiges Leben in Deutschland. Durch die mit dem Titel „Die Insel“ fanden am 31. Mai 2019 im Beteiligung verschiedener Akteure und Institutionen Freizeitheim Vahrenwald und am 03. und 06. Juni 2019 im Projekt entstand eine Verknüpfung von Theorie im Kulturzentrum Faust in der Region Hannover statt. und Praxis sowie eine gelungene Netzwerkarbeit. Mit Zur Sicherung der Nachhaltigkeit des Projektes wird ein dieser Vernetzung erweiterten sich die Buch mit dem Titel „Politik und Theater als Weg zur Partizipationsmöglichkeiten der Lernenden in Integration“ von Prof. Dr. Christiane Lemke und Dr. Amalia Sdroulia verfasst und im LIT Verlag publiziert. Institutionen und Vereinen. Kulturelle Pluralität sowie interkulturelle Kompetenz wurde gelebt und weiterentwickelt. Damit wurde ein Beitrag für ein besseres Zusammenleben in der Region Hannover geleistet. Ergebnisse qualitativer Interviews bezüglich Erfahrungen der Projektträger mit dem GFZ der Rolle von GFZ und LIP „Dass es diese gegenseitige menschliche Ebene gibt, 1. GFZ-Projektträger machen durch künstlerische und das ist unbeschreiblich, was GFZ uns ermöglicht hat kreative Projekte den kritischen Umgang mit (...). Ich kann nicht kritisieren. (Die) Jury ist toll also, Integration schmackhafter und schmerzloser. Theateraufführung "Die Insel", Freizeitheim Vahrenwald, 31.05.2019 wenn man Unterstützung braucht (...) und dann sie 2. Integration geschieht durch Schreiben, Sprechen, unterstützen auch tatsächlich. Es ist nicht so „gucken Hören, Sehen, Spielen, Malen, Fotografieren wir mal“ und auch die Verwaltung ist genau richtig, weil „Bretter, die die Welt bedeuten: Die Rolle des eigener gelebter Biografien und nicht durch langes durch die Verwaltung (wir) auch viel Unterstützung Diskutieren darüber. darstellenden Spiels in der Integration als bekommen, also wenn wir Fragen haben (...). Handlungsfeld im Lokalen Integrationsplan" Deswegen gehört GFZ zu unserem Leben.“ 3. „Das Private ist politisch" bestätigt sich im Das Projekt dient der Vorbereitung und Durchführung individuellen ehrenamtlichen Engagement der eines Symposiums, das den Lokalen Integrationsplan Einzelnen durch gemeinsame Gestaltung von Erfahrungen der Projektträger mit dem LIP (LIP) der Landeshauptstadt Hannover reflektieren und Politik. bewerten soll. Grundlage des Projektes sind „Der LIP ist ein Stück Papier – steht da unten auch 4. Das Problem der Integration erledigt sich also nicht wissenschaftliche Untersuchungen zur Integration auf drin schön gedruckt. Aber der LIP lebt nicht. Und im allein durch die GFZ-Förderung, sondern durch kommunaler Ebene sowie Erfahrungen mit der Grunde genommen lebt der LIP durch den GFZ, Politikpräsenz und einen gelebten LIP mit aktiver Integrationsarbeit von Projektträgern, die in den letzten durch die Projekte, die damit gefördert werden, all Unterstützung und offenen Diskussionsprozessen. Jahren vom Gesellschaftsfonds Zusammenleben in der diese Jahre (...). Der LIP ohne GFZ und ohne eine 5. Gemeinsame Stärke und Abbau gegenseitiger Landeshauptstadt Hannover gefördert wurden. Das Förderung ist ein Buch wie viele andere (...). Also, Entfremdung zwischen Einheimischen und Projekt verfolgt eine interdisziplinäre Perspektive aus wenn sie den LIP ins Leben bringen wollen, dann Migranten, zwischen Politik und Vereinen, Theater- und Politikwissenschaften und bezieht müssen sie das mit Projekten machen. Nur dann ist Institutionen, Organisationen könnten zur Ergebnisse aus qualitativen Interviews mit den es ein gelebter LIP, eine gelebte Integration. Sonst ist Neudefinition von Integrationspolitik führen. Projektlernenden mit ein, in denen ermittelt werden soll, es eine geschriebene. Aber wenn sie etwas bewegen welche Erfahrungen sie schon mit der Integration wollen, dann müssen sie etwas tun (....) zum einen gesammelt und welche Erwartungen sie an Integration mit Engagement verbunden und zum zweiten mit zukünftig haben. Geld.“ Unsere wichtigsten Empfeh- lungen für den LIP 2.0: 1. Eine Aufgabe des LIP wäre, zukünftig kreative Projekte zur politischen Teilhabe und interkulturellen Förderung zu unterstützen. 2. Eine Kooperation zwischen der Stadt und der Universität wäre ein Impuls für Demokratie und Integrationsförderung. Konferenz am 28.06.2019 3. Integrationspolitik setzt politischen Willen von links: M.G. Behrendt, R. Kramarek, C. Lemke, I. Lange, M. Pejic voraus, aktive Teilhabe von Migranten zu fördern.
7 Zukunftskongress und Allgemeines zum LIP Kurz & knapp: Ihre wichtigste Erkenntnis zum LIP Vielfalt verbindet 6 Diskussionscafés LIP bewegt behandelten kontroverse kommunalpolitische Themenkomplexe rund um Integration und Beteiligung Das Projekt wurde entwickelt TOLSTOI und durchgeführt von: HILFS- UND KULTURWERK HANNOVER e.V. www.tolstoi-hannover.de In Kooperation mit: Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V. Vietnam Zentrum Hannover e. V. I. DISKUSSIONSCAFÉ II. DISKUSSIONSCAFÉ III. DISKUSSIONSCAFÉ Demokratie: Beteiligung, Einbürgerung und Antidiskriminierung – brauchen Bildung: Von der Grundschule bis zur Erwachsenenbildung – Leitlinien der städtischen Integrationspolitik – was übernimmt die Stadtver- wir eine Antidiskriminierungsstelle außerhalb der Verwaltung? welche Bildungswege sind möglich? waltung, worin werden Migranten beteiligt? Wichtigste Ergebnisse der Diskussionen: Wichtigste Ergebnisse der Diskussionen: Wichtigste Ergebnisse der Diskussionen: • Thema Demokratie: Die Empfindung tendiert oft dazu, dass eine echte • Das Schulsystem in Deutschland wird oftmals als kompliziert und unge- • Ideen, Anregungen und ehrenamtliche Arbeit von MSO werden von der Meinungsfreiheit in Deutschland nicht gegeben ist recht empfunden Stadt begrüßt, doch eine echte Beteiligung an politischen Enscheidungs- • Thema Beteiligung und Einbürgerung: Es sollte ein kommunales Wahl- • Beim Thema Chancengleichheit besteht erheblicher Nachholbedarf prozessen ist immer noch nicht gegeben recht für alle Migrant*innen geben, ähnlich, wie für EU-Bürger • Diskriminierungserfahrungen auch im Schulalltag • Faktisch geschieht eine Art Abwerbung von Zielgruppen der MSO durch • Thema: Diskriminierung: Vielfältige und teilweise erschreckende Erfah- die Stadt, was die MSO stetig ausdörrt rungen. Nach wie vor ist der Handlungsbedarf groß IV. DISKUSSIONSCAFÉ V. DISKUSSIONSCAFÉ VI. DISKUSSIONSCAFÉ Soziales: Senioren und Seniorendienste – Stadtleben: Kultur, Religionen und Sport – Soziales: Migranten und Flüchtlinge – welche Angebote werden noch gebraucht? wie können diese Bereiche mehr untereinander kooperieren? was müsste noch getan werden? Wichtigste Ergebnisse der Diskussionen: Wichtigste Ergebnisse der Diskussionen: Wichtigste Ergebnisse der Diskussionen: • Zahlreiche Angebote für Senior*innen sind vorhanden • Es muss viel mehr getan werden, um Menschen aus ihrem gewohnten • Sprachkurse auch für Geflüchtete ohne Bleibeperspektive • Insbesondere Initiativen aus migrantischen Kreisen zeichnen sich durch Umfeld herauszulocken und für neue Erfahrungen zu interessieren • Bessere Förderung von Austausch zwischen Einheimischen, Mig- eine enorme Vielfältigkeit und Kreativität aus, die älteren Menschen ein • Insbesondere Migrant*innen verhaften oft in festen Gewohnheiten, von rant*nnen und Geflüchteten selbstbestimmtes und freudvolles Leben beschert. denen sie sich nur schwer lösen können • Auch vorhanden: Angst vor allem vor jungen männlichen Geflüchteten und Neid auf die zahlreichen Projekte für Geflüchtete UNSERE WICHTIGSTEN EMPFEHLUNGEN FÜR DEN LIP 2.0 Demokratie 3. Klassensysteme sollten nicht alle paar Jahre 5. Finanzielle Beteiligung der MSO bei der Umsetzung des LIP 1. Kommunales Wahlrecht für alle Einwohner nach einer auseinandergerissen werden. Von der 1. bis zur 10. Klasse 6. Mehr Vertrauen der Stadt gegenüber den MSO gewissen Aufenthaltsdauer soll der Klassenverband bestehen bleiben. 2. Freie Meinungsäußerung ohne Angst, damit seinen 4. Die Lehrer*innen sollen sich für die Leistungen der Soziales – Senior*innen Arbeitsplatz zu verlieren Schüler*innen verantwortlich fühlen und die Verantwor- 1. Günstige Fahrkarten für Senioren 3. Überarbeitung der Fragen beim Einbürgerungstest tung nicht auf die Eltern abschieben. Dadurch Verbesse- 2. Finanzielle Unterstützung der MSO durch die Stadt bei 4. Verabschiedung eines Einwanderungsgesetzes rung der Chancengleichheit in den Schulen. Angeboten für Senioren*innen 5. Beendigung der Diskriminierung von Personen mit 5. Anonyme Benotung der Schülerleistungen. Migrationsgeschichte. Nach einer Einbürgerung soll man 6. Herkunftssprache soll als 2. Fremdsprache wählbar sein Soziales – Migrant*innen und Geflüchtete nicht mehr als Person mit Migrationsgeschichte bezeichnet 7. Mehr Ausgaben für Bildung in Deutschland 1. Sprachkurse für alle Zugewanderte unabhängig von der werden. Bleibeperspektive 6. Thema Diskriminierung soll schon in der Schule Städtische Integrationspolitik (Stadtverwaltung) 2. Mehr Einführungen in die deutsche Kultur für Geflüchtete thematisiert werden. Diskriminierung ist eine Art Mobbing 1. Aufwandsentschädigung soll auch für Integrationsbeiräte und auch umgekehrt und sollte allseits bekämpft werden. gezahlt werden 2. Das Budget der Integrationsbeiräte soll erhöht werden Stadtleben Bildung 3. Sprachkurse für Zugewanderte sollen über einen längeren 1. Mehr Möglichkeiten für interkulturelle Begegnungen in der 1. Das deutsche Schulsystem soll vereinfacht werden Zeitraum angeboten werden. Stadt 2. Beendigung der permanenten Selektion durch das 4. Sprachkurse für alle Zugewanderte unabhängig von der 2. Hannover.de soll auch Angebote der MSO ankündigen komplizierte Schulsystem Bleibeperspektive XI. Ideenwettbewerb „Erfahrung für die Zukunft! Zehn Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weitergehen?“
Zukunftskongress und Allgemeines zum LIP 8 Runder Tisch für Gleichberechtigung - gegen Rassismus AG LIP: Unsere wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen Der Runde Tisch für Gleichberech@gung – gegen Wir treten deshalb einerseits uns bekannt werdenden Formen von Rassismus ist ein Forum für fachlichen Austausch Diskriminierung, Rassismus, An@semi@smus und anderen und praxisbezogene Zusammenarbeit der menschenverachtenden Entwicklungen in unserer Stadt mit allen uns beteiligten Mitglieder mit dem Ziel, zur Verfügung stehenden Mi`eln entgegen. Andererseits setzen wir Gleichberech@gung und das Zusammenleben von uns mit unserem Fachwissen für die Besei@gung struktureller Menschen, unabhängig von ihrem Ungleichheit und Ungerech@gkeit ein. Wir stehen für die Aufenthaltsstatus, ihrer HerkunX, Menschenrechte und für eine humanitäre Flüchtlingspoli@k. Wir AG LIP Weltanschauung, Religion, Geschlecht und entwickeln und unterstützen Netzwerke für eine Willkommenskultur in sexueller Orien@erung, in unserer Stadt zu fördern. unserer Stadt. Wir schätzen am LIP besonders:: Starke Seiten des LIP: Uns hat dieser Aspekt gefehlt: Die Leitlinien der städ@schen Integra@onspoli@k Viele kleinteilige Projekte sind so in den Stad`eilen Der LIP ist ein tolles Instrument, aber in der und das klare Bekenntnis des Stadtrates zu den geschaffen und gefördert worden. In Hannover ist so Stadtverwaltung noch nicht angekommen. Es fehlt Zielen des LIP: eine breitgestreute und lokalorien@erte die durchgängige Implemen@erung in der „Integra@onspoli@k ist gelungen, wenn die Förderkulisse entstanden. Verwaltung und die konsequente Umsetzung und eingewanderten Menschen regelmäßige Evaluierung, der im LIP formulierten Ziele und Handlungsansätze. gleichberech@gt am wirtschaXlichen, Wir denken, dass die zehn Jahr LIP- gesellschaXlichen, poli@schen, kulturellen Umsetzung dies gebracht haben… Es fehlt an Öffentlichkeitsarbeit, um den LIP und sozialen Leben in Hannover teilhaben.“ bekannter zu machen. „Ziel der städ@schen Integra@onspoli@k ist Die gute Arbeit der Integra@onsbeiräte und die es dabei, Bedingungen für ein finanzielle Förderung vieler Projekte, wie zum Auch hier hätte mehr passieren selbstbes@mmtes Leben aller Beispiel durch den GFZ. können: Einwohnerinnen und Einwohner zu schaffen.“ Schließen wollen wir mit diesem Punkt: Die im LIP formulierten Maßnahmen und Ziele beziehen sich noch zu oX auf Migrant*innen als „Integra@on bedeutet sich anzuerkennen Anerkennung bedeutet Mitbes@mmung! eine homogene Gruppe. und gemeinsam für die GesellschaX Verantwortung zu tragen.“ Migrant*innen und Bisher wurden fast ausschließlich nur im Migrant*innenselbstorganisa@onen dürfen nicht nur Themenbereich Soziales Differenzkategorien wie Den Ansatz des damaligen Oberbürgermeisters Ideengeber*innen sein, sondern müssen auch an Geschlecht, sexuelle Orien@erung, rechtlicher Stephan Weil: Entscheidungen beteiligt werden. Status, Bildungsstand, Alter, etc., bei der Ziel- und „Integra@on muss Chefsache im Rathaus, Der LIP 2.0 stellt eine große Chance zur Evaluierung Maßnahmenformulierung berücksich@gt. Diese aber Stadtsache in ganz Hannover sein.“ und zur Verbesserung der Integra@ons- und müssen aber in allen 6 Themenbereichen Wir schätzen außerdem am LIP: Teilhabepoli@k der Stadt Hannover dar… (Demokra@e, Stadtleben, WirtschaX, Bildung, Soziales, Stadtverwaltung) Beachtung finden! …und sollte einen passenderen Namen bekommen. Die Einrichtung von Integra@onsbeiräten und ihre So wurden z.B. Geflüchtete, unbegleitete Ins@tu@onalisierung bis auf die Stadtbezirksebene. Minderjährige und junge Volljährige zu wenig in die Dadurch sind viele lebendige Projekte entstanden. Maßnahmen im LIP einbezogen. Unsere wichtigsten Empfehlungen für den LIP 2.0: 1. Die Umsetzung des neuen Lokalen 5. Verste8gung und langfris8ge Sicherung der 8. Fortschreibung des Konzepts zur Unterbringung Integra8onsplanes muss regelmäßig und Integra8onsarbeit durch die Ins8tu8onalisierung von Geflüchteten: von verwaltungsunabhängiger Stelle bisher entstandener wich8ger Strukturen und • Die Unterbringung sollte das Ziel einer unter Beteiligung von ZivilgesellschaD Projekte (z.B. Papierlosenberatung, Anonymer angemessenen Wohnraumversorgung für alle und von Migrant*innen evaluiert werden. Krankenschein). verfolgen und bevorzugt dezentral erfolgen. • Die Zuständigkeit für UnterkünDe sollte bei einer 6. Mehr konkrete Maßnahmen gegen Stelle gebündelt werden, wobei für die An8semi8smus, An8ziganismus, Rassismus und Unterstützung durch weitere Bereiche der 2. Ansiedlung des LIP auf OB-Ebene – der LIP Diskriminierung durch die Bereitstellung von Stadtverwaltung klare Weisungsbefugnisse muss wieder Chefsache werden. sicherzustellen sind. mehr Ressourcen für An8rassismus- und An8diskriminierungsarbeit und durch die • verbindliches Gewaltschutzkonzept für UnterkünDe Verankerung einer unabhängigen und die Umsetzung von spezifischen 3. Die Maßnahmen des LIP müssen für die Schutzkonzepten für Minderjährige An8diskriminierungsstelle im LIP. Verwaltung verbindlich sein. • ein unabhängiges Beschwerdemanagement 7. Öffnung der Stadtverwaltung - Der Anteil der • Eine menschenrechtskonforme Hausordnungen, städ8schen BeschäDigten mit Art. 13 GG, gilt auch in GemeinschaDsunterkünDen Migra8onshintergrund sollte dem Anteil der für Geflüchtete! 4. Die Handlungskonzepte der 6 • Transparenz und Klarheit der Standards und Themenbereiche (Bildung, WirtschaD, Bevölkerung mit Migra8onshintergrund entsprechen. Zuständigkeiten Stadtleben, Demokra8e, Soziales, Stadtverwaltung) des LIP müssen darauf • Das in zentralen UnterkünDen eingesetzte Personal ausgerichtet sein, die Teilhabe von allen (insb. Wachpersonal) sollte auf diese Standards verpflichtet und interkulturell geschult werden. Migrant*innen der StadtgesellschaD zu ermöglichen. • Stärkung der Kinder- und Jugendhilfe in den GemeinschaDsunterkünDen • verbindliche Koopera8onen zwischen Jugendhilfe- einrichtungen und Anlaufstellen, die für die Betreuung junger Geflüchteter nach der Jugendhilfe zuständig und kompetent sind Input für die Überarbeitung des Lokalen Integrationsplans (LIP) der Landeshauptstadt Hannover
9 Beteiligung Mein glückliches Leben in Hannover - gestern, heute und morgen Projektleitung Nael Arafat in Kooperation mit mensch und region (Birgit Böhm und Fabian Böttcher) Die Lounge Hannover Evaluierung des LIP Die Lounge Hannover ist eine Partizipationsplattform zur c/o mensch und region Zur Evaluierung des LIP haben wir eine fünfsprachige Vernetzung von Geflüchteten und Deutschen. Wir Birgit Böhm, Wolfgang Kleine-Limberg GbR Online-Befragung erstellt, die sich vor allem an unterstützen Menschen, die aus anderen Ländern nach Lindener Marktplatz 9 geflüchtete Menschen richtete. Von den Befragten Hannover gekommen sind, ihre Ziele zu erreichen. Mit 30449 Hannover wollten wir wissen, wie sie ihre Situation und ihr Leben unserer Facebook-Seite bieten wir eine arafat@mensch-und-region.de in Hannover bewerten. Konkret geht es z.B. darum zu niedrigschwellige Kommunikations- und Beteiligungs- Tel. 0511 44 44 54 erfahren, welche Angebote der Stadt Hannover sie möglichkeit. Außerdem informieren wir auf unserer Facebook-Seite über aktuelle Angebote in Hannover in nutzen oder nicht nutzen und welche Gründe dabei eine verschiedenen Sprachen. Rolle spielen. https://www.facebook.com/dieloungehannover.de/ Die Befragten Erleichterung der Bürokratie Mehr gemeinsame Aktivitäten Insgesamt haben 69 Personen an unserer Befragung Die Befragen haben gemischte Erfahrungen mit den Die Befragten wünschen sich mehr gemeinsame teilgenommen. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten Verwaltungsbehörden in Hannover gemacht. Die Aktivitäten und Möglichkeiten der Begegnung lebt zwischen drei und fünf Jahren in Hannover. Befragten wünschen sich vor allem eine Erleichterung zwischen Geflüchteten, Zugewanderten und „alten“ Etwas mehr als ein Viertel der Befragten lebt seit mehr der bürokratischen Verfahren und mehr Aufklärung Hannoveraner*innen, um das Zusammenleben und die als 5 Jahren in Hannover und ein weiteres Viertel lebt über bestehende Gesetze. Auch Sprachbarrieren Integration zu stärken. Dies dient neben dem Aufbau zwischen einem und drei Jahren in Hannover. stellten bisher bei Behördengängen häufig ein Hindernis gegenseitigen Verständnis und dem Abbau von Zwei Drittel der Befragten sind zwischen 18 und 38 dar und sollten in Zukunft (z.B. mittels Dolmetscher) Vorurteilen auch dem Spracherwerb. Jahren alt. weiter abgebaut werden. Der Wunsch nach einer Verbesserung der Qualität der angebotenen Vorhandene Angebote nutzen Sprachkurse wird von den Befragten ebenfalls geäußert. Einige der Befragten berichten von Angst vor dem Drei Viertel alle Befragten sind Angebote bekannt, die Kontakt mit städtischen Behörden. Sie wünschen sich sie in Hannover nutzen können. Bei den bekannten mehr Verständnis und Höflichkeit der Angeboten wurden vor allem Integrations- und Verwaltungsmitarbeiter*innen. Sprachkurse genannt, teilweise auch Sport- und ,ŝŶǁĞŝƐĞĨƺƌĚŝĞ^ƚĂĚƚ,ĂŶŶŽǀĞƌ Freizeitangebote. Sprachkurse werden am häufigsten auch tatsächlich besucht, während die anderen ϯϬ Angebote nur selten genutzt werden. 32 % der Befragten Ϯϱ haben schon einmal ein Angebot begonnen, dann aber ϮϬ abgebrochen. Häufig geschieht dies, wenn aufgrund der ϭϱ Arbeit keine Zeit mehr bleibt. Aber auch Unzufriedenheit mit der Qualität der Sprachkurse sind teilweise ein ϭϬ Grund für den Abbruch. ϱ Foto: Transkultureller Stammtisch Linden, offener Treffpunkt Vor allem Treffpunkte, wohin „man einfach gehen kann“, fehlen in der Stadt. Ϭ Integration ist gemeinsame ƌůĞŝĐŚƚĞƌƵŶŐ DŝŐƌĂŶƚΎŝŶŶĞŶ ^ƉƌĂĐŚĞ sĞƌƐƚćŶĚŶŝƐ͕ hŶƚĞƌͲ DƂŐůŝĐŚͲ Verantwortung ǀŽŶsĞƌĨĂŚƌĞŶ ƵŶĚŵĞŚƌ ƵĨŬůćƌƵŶŐ ĞŝŶƐƚĞůůĞŶ ĨƂƌĚĞƌŶƵŶĚ ,ƂĨůŝĐŚͲ ƐƚƺƚnjƵŶŐ ďĞŝ ^ƉƌĂĐŚďĂƌƌŝĞƌĞŶ ŬĞŝƚ ƵŶĚ ĚĞƌƌďĞŝƚƐͲ ĂďďĂƵĞŶ ǁĞŶŝŐĞƌ ƐƵĐŚĞ ŬĞŝƚĞŶ ĚĞƌ ĞŐĞŐŶƵŶŐ ƐĐŚĂĨĨĞŶ Akzeptanz, Offenheit und Die meisten Befragten sind der Meinung, dass sowohl Abb. 2: Hinweise für die Stadtverwaltung Hannover sŽƌƵƌƚĞŝůĞ Verständnis sie selbst als auch die Stadt Hannover sowie die Um in Hannover gut leben zu können, wurden einige Menschen in Hannover für die Integration von zugewanderten Menschen zu gleichen Teilen Wohnraum und Arbeit Wünsche an die Menschen in Hannover geäußert. Akzeptanz, Offenheit und Verständnis wurden hierbei verantwortlich sind. Ein beträchtlicher Anteil der Um sich in Hannover richtig wohl zu fühlen, fehlt es den am häufigsten genannt. Befragten sieht jedoch die Verantwortung für Integration meisten Befragten an bezahlbarem Wohnraum. Die ausschließlich bei der Stadt und den Menschen in Wohnungssuche gestaltet sich oft schwierig und ist für Zudem ist die Situation und die Zukunft vieler Hannover. viele eine langwierige Angelegenheit mit Hindernissen. Geflüchteter in Hannover aufgrund ihres Aufenthaltstitels Auch die Arbeits- und Ausbildungssuche ist für viele mit großer Unsicherheit verbunden. Das Leben in der Befragten eine Herausforderung. Hier wünschen sie Hannover mit einer Duldung und Abschiebebefürchtung sich mehr Unterstützung. führt zu Perspektivlosigkeit und verhindert das Angekommen und Einleben der Menschen in Hannover. Abb. 1: Verantwortung für Integration Unsere wichtigsten 4. Der LIP 2.0 muss konkrete Konzepte und Maßnahmen beinhalten (z.B. Unterstützung in der Berufsausbildung Das sollte auch noch Empfehlungen für den LIP 2.0: für Menschen mit geringen Sprachkenntnissen). 5. Bei der Besetzung von Stellen in städtischen berücksichtigt werden: 1. Wir brauchen eine „echte“ Einwohner*innenbeteiligung. Einrichtungen, sollte es Grundvoraussetzung sein, Integration ist keine Einbahnstraße. Alle Die Meinungen und Wünsche aller Menschen in dass dort tätige Personen Inhalte des LIP kennen und Hannoveraner*innen, egal ob hier geboren oder erst seit Hannover sollten im LIP 2.0 Berücksichtigung finden. verinnerlichen. Ein angemessener und respektvoller kurzem in Hannover zuhause, haben die Pflicht und die 2. Der LIP 2.0 muss bekannter als sein Vorgänger Umgang mit den Nutzer*innen städtischer Leistungen Chance, sich für ein offenes gesellschaftliches werden (ähnlich wie die Sustainable Development und Angebote sollte selbstverständlich sein. Miteinander einzusetzen. Gesprächs- und Goals der Vereinten Nationen, z. B. durch Icons). Nur Bürokratische Verfahren müssen vereinfacht werden. Hilfsbereitschaft, Empathie und gegenseitiger Respekt wenn die Inhalte des LIP bekannt sind und gelebt 6. Kostenlose Sprachangebote für Menschen, die neu in sollten die Grundpfeiler unseres Zusammenlebens sein. werden, können die darin formulierten Ziele erreicht Hannover sind sollten ausgebaut und nicht gekürzt Die Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Hannover und umgesetzt werden. werden. Bei der Bereitstellung von Angeboten darf sollte dies in ihren Strukturen und Angeboten im Sinne 3. Die Bedarfslagen der Menschen haben sich keine Unterscheidung nach Herkunftsland und daraus ihrer Vorbildfunktion für alle Einwohner*innen der Stadt gewandelt. Unterschiedliche Personengruppen haben resultierende Ausgrenzung stattfinden. Hannover vorleben. Zudem sollten niedrigschwellige unterschiedlichste Bedürfnisse. Der LIP 2.0 hat die 7. Bezahlbarer Wohnraum in stadtkernnahen Bereichen Angebote des Zusammenkommens weiter unterstützt große Aufgabe, diese vielfältigen Bedürfnisse zu muss auch für Geflüchtete und andere Gruppen, die werden (Schaffung von Begegnungsorten). berücksichtigen, um daraus ein Gesamtkonzept für erschwerten Zugang zu Wohnraum haben, zugänglich das Zusammenleben in Hannover zu erstellen. sein. Hannover ist eine bunte und lebenswerte Stadt. Gemeinsam sollten wir uns darum bemühen, dass sie es bleibt und die Buntheit zur Normalität wird. XI. Ideenwettbewerb „Erfahrung für die Zukunft! Zehn Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weitergehen?“
Beteiligung 10 Kontakte + Sprache + Raus aus der Passivität!! Projektträger: IPP e.V. Institut Projekt:„ViP im LIP“: Vielheits- für Pädagogische Professionalität. Gründungsjahr: Planung (ViP) im Rahmen des Lokalen Integrations- 2010. Der Verein arbeitet in enger Kooperation mit dem planes (LIP) als Beitrag zur primären und sekundären Institut für Erziehungswissenschaft der Leibniz Integration in Unterkünften, Schulen und im Quartier. Universität Hannover. Die Arbeit der im Verein Tätigen richtet sich an alle im Bildungsbereich bzw. in Das Projekt zeichnet sich dadurch aus, dass geflüchtete Bildungsinstitutionen im weitesten Sinne Tätigen, die junge Menschen, die zu Brückenbauer*innen qualifiziert sich die Förderung von Persönlichkeitsbildungs- Das Team der wurden, den Prozess der Bewertung des LIP persönlich prozessen Heranwachsender und Erwachsener zum Ziel Brückenbauer*in- vorbereiten, koordinieren und zusammenfassen. Hier gesetzt haben: nen lädt ein! handelt es sich um die Gruppe der Neuzugewanderten, http://www.paedagogische-professionalitaet.de/ die an der Entstehung des LIP und an seiner Umsetzung Tel: 0152-28945796 oder 0172-9723328 noch nicht beteiligt waren. kontakt@beratundtat.de / dietmarrose@me.com Zugewandtheit und Kontakte, Kontakte, Von der Beziehungs- zur Freundlichkeit - „Freundliche Kontakte… Leistungskultur Beamte in den Behörden Ob Neuzugewanderte in Kontakt mit der Stadt- gesellschaft vor Ort kommen, ist zu sehr Zufall. Manche Damit Haupt- und auch Ehrenamtliche besser nach- vollziehen können, wie es den Neuzugewanderten bei können Wunder wirken!“ Unterkünfte werden von funktionierenden Unterstützer- kreisen begleitet, manche haben gar keinen. Die ihren Anforderungen eines transkulturellen Lebens ergeht, sind Fortbildungsangebote und Reflexions-Tools In der Bestandsaufnahme wurde deutlich, dass der Schaffung von Begegnungsplattformen, auf denen es (in Sensibilisierungskursen) wünschenswert, wenn Umgang mit Geflüchteten in der Begegnung mit zu Kontakt und damit zur Verbesserung der deutschen nicht obligatorisch einzurichten. Mitarbeitenden der Behörden der LHH ein entscheiden- Sprache, des Verständnisses der Kultur und der der Faktor ist, wenn es um Fragen von Angenommen- säkularen Verfasstheit dieser Gesellschaft kommt, ist Sein, Akzeptiert-Werden und in Sicherheit-Sein geht. wesentliche Aufgabe. Selbstreflexion der Zugewandte Begegnungen lassen Vertrauen entstehen. Begleitpersonen Die Geflüchteten müssen Vertrauen in den deutschen Selbstreflexion der Begleitpersonen: Relevant ist, Staat und das Rechtssystem erst entwickeln. Viele Abstand nehmen zu können von der eigenen Relevanz. kennen keine unabhängige Justiz und haben eher schlechte Erfahrungen mit der Staatsmacht gemacht. Jugendkonferenzen Vertrauen muss die Angst vor "dem System" ablösen. Wir regen an, Jugendkonferenzen in den Quartieren in Ohne Vertrauen scheitert Integration, die Geflüchteten der Altersgruppe der 18 bis 27-Jährigen durchzuführen. werden sich in parallele Gesellschaften zurückziehen. Mit einem intensiven Austausch zwischen Schüler*innen und Azubis. Anlässe und Aktionen, um Freizeit Passivität aufbrechen Teilhabe und Teilnahme gemeinsam zu verbringen und Freunde zu finden. Anforderungen an Neuzugewanderte in Unterkünften Eine Rückmeldung durch Sozialarbeiter*innen während stellen – Passivität aufbrechen: der Projektlaufzeit: Die Situation an den Unterkünften ist hinsichtlich „Es ist klasse, wie Sie die Neuzugewanderten in Aktion geforderter Aktivität der Geflüchteten zu optimieren: Was bringen und ihnen die Chance verschaffen, dass sie sich kann an den Gemeinschaftsunterkünften geschehen, eine eigene Stimme geben können!“ damit Passivität zukünftig minimiert wird? Was muss Die Beteiligungsformate (Teilhabe-Konferenzen), die passieren, damit die Gemeinschaftsunterkünfte als im Rahmen des „ViP-im-LIP-Projektes“ realisiert wurden, primäre Integrationsorte wirksam werden? Was muss stellen „Schnittmuster“ für eine Teilhabe Neu- durch wen angeboten werden? zugewanderter dar, die prinzipiell in sämtlichen Stadtbezirken bzw. Gemeinschaftsunterkünften Brückenbauer*innen Anwendung finden können. leiten die Bestands- Die Implementierung solcher Teilhabe-Konferenzen aufnahme in der könnte zukünftig eine zentrale Aufgabe in der Unterkunft Kooperation zwischen den Teams der Sozial- Am Mittelfelde. Brückenbauer*innen und Schüler*innen der arbeiter*innen vor Ort, dem ansässigen Quartiers- Leonore-Goldschmidt-Schule haben im Rahmen management vor Ort, den zugeordneten Intergrations- von ViP im LIP gemeinsam die Frage beantwortet: manager*innen der LHH undd em Unterstützerkreis „Was läuft, was läuft (noch) nicht?“ Flüchtlingsunterkünfte e.V (UFU) sein. Unsere 6 wichtigsten Emp- 4. Etablierung eines Gesprächsformates Hassans Integrationskurve („Lösungsraum“) in allen Unterkünften mit den Gefühls- und Motivationslage Geflüchteter fehlungen für den LIP 2.0: Bewohner*innen, angeleitet durch Integrations- management , Quartiersmanagement, Sozialarbeit, „Neuzugewanderte müssen aufgefangen werden, wenn sie ihr 1. Ziel, die Ankunft in Deutschland, erreicht 1. Verpflichtende Orientierungskurse für alle Neuzu- Brückenbauer*innen zu „brennenden Fragen“ hin- haben. Warum? Sie verbinden mit dem 1. Ziel einen gewanderten an den Gemeinschaftsunterkünften: sichtlich Integration und Fortkommen: Traum, der ihnen abhanden zu kommen droht. Wenn Grundgesetz vor heiligen Büchern, Freiheit in Ver- (z.B. Wie und wo fühle ich mich integriert? Woran das geschieht, fallen sie in ein tiefes Loch, emotional antwortung als gesellschaftliches Grundprinzip. merke ich, dass ich angenommen bin? Was läuft? unterhalb ihrer Ausgangssituation im Herkunftsland. Wo drückt der Schuh? Was tun?….) Aus diesem Loch kommen manche nicht wieder 2. Ermöglichung sozialer Arbeit von Geflüchteten in heraus.“ humanitären Institutionen / Organisationen in den 5. Etablierung eines Gesprächsformats („Echo- Stadtteilen / in der Stadtgesellschaft. raum“) Hauptamtlich Tätiger aus Verwaltung, Sozialarbeit sowie integrierten Geflüchteten 3. Zugewandtheit, Freundlichkeit, Kontaktaufnahme (Brückenbauer*innen), Vertreter*innen von durch die Behördenvertreter*innen: Verwaltungs- Nachbarschaftskreisen: angestellte gehen auf Tour und besuchen („Was läuft positiv? Was ist modellhaft?“ „Wo hakt Unterkünfte, lernen Neuzugewanderte kennen. es?“ “Was tun?“) 6. Etablierung von Jugend-Integrationsbeiräten in den Stadtbezirken. XI. Ideenwettbewerb „Erfahrung für die Zukunft! Zehn Jahre Lokaler Integrationsplan – Wie soll es weitergehen?“
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