Was nun? Wintersemester 2020/21 - an der vhulm - vh ulm

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Was nun? Wintersemester 2020/21 - an der vhulm - vh ulm
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Wintersemester 2020/21

Was nun?

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WINTERSEMESTER 2020/21

Politik

Thema:       Die Mitleidsindustrie – ein Blick hinter die Kulissen internationaler
             Hilfsorganisationen

Kurs-Nr.:    20H 0401101
montags      09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:      05.10.2020

Dozent:      Lothar Heusohn

»Fröhliches Kinderlachen. Mit einer Patenschaft nehmen Sie einem Kind schwere Lasten
von seinen Schultern. Befreien Sie ein Kind von seinen Sorgen und schenken Sie ihm ein
fröhliches Kinderlachen.« Unter dem Motto »Wir verändern Kinderleben« wirbt die
Hilfsorganisation ora international mit diesen Worten für die Übernahme von
Patenschaften. Und wer möchte nicht »mit nur 0,82 € pro Tag viel bewegen«? Wer
möchte nicht mit dafür sorgen, dass ein Kind von »seinen Sorgen befreit« wird und die
Möglichkeit erhält, »frohen Mutes vorauszuschauen«? ora international ist jedoch nur ein
Beispiel von vielen. 381.000 Ergebnisse in 0,5 Sekunden zeigt allein die Google-Suche
nach »Patenkindern«. Keine Frage: Die »Mitleidsindustrie« blüht.

Auch Bilder der Not sind ein Appell zu helfen. Wenn Katastrophen eintreten, stehen sofort
unzählige von Hilfsorganisationen bereit, um die Betroffenen zu versorgen. Dabei werden
oft vielfältige Interessen und Zwänge wirksam: Finanzielle, politische, wirtschaftliche und
geostrategische.
Es ist also höchste Zeit, einen Blick hinter die Fassade der »humanitären Intervention«
und der Mitleidsproduktion zu werfen.

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Philosophie

Thema:        Immanuel Kant – Transzendentalphilosophie

Kurs-Nr.:     20H 0401102
montags       09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:       05.10.2020

Dozentin:     Dr. Helene Lorenz-Baier

Die große Frage nach der Wahrheit über die Welt wird von Immanuel Kant mit dem Verweis
auf die menschlichen Erkenntnisvermögen beantwortet. Wir können nur das von der Welt
wissen, was wir über sie erfahren können, mit Hilfe unserer dazu dienenden Sinne und dem
dazugehörigen Denken.
Auf dieser Ebene entwickelt er neben der Erkenntnistheorie eine Moralphilosophie, die
menschliche Werte auf Vernunft gründet.
Den dritten Teil seines Systems bilden Überlegungen zum Urteilsvermögen. Sie münden in
eine Theorie des ästhetischen Urteilens und in die Begründung der Wissenschaft des
Organischen.
Das Kantische philosophische System ist auf der Überzeugung gebaut, dass das
menschliche Denken Kreativität in sich trägt, die den Zugang zur Welt, die Bewältigung
sozialer Konflikte und damit die Möglichkeit zu friedlichem Zusammenleben eröffnet.
Kant ist fasziniert vom Denken und darin liegt die Stärke und Schwäche seines
Philosophierens. Im Seminar wird dies diskutiert.

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Naturwissenschaften

Thema:       Faszien – das verborgene Netzwerk, das uns zusammenbindet
             Chancen für neue Therapien und Heilung, insbesondere für den
             Rückenschmerz, der Volkskrankheit par excellence

Kurs-Nr.:    20H 0401103
montags      09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:      05.10.2020

Dozent:      Dr. Volker Herrlinger-Mebus

Als Thomas Myers als Autodidakt und Faszienpionier sein »Anatomy Trains«-Lehrbuch
(über fasziale Zuglinien) schrieb, die ersten Therapeuten auszubilden begann und erklärte,
dass Faszien überall im Körper miteinander verbunden seien, wurde er ebenso wie das
fasziale Netzwerk von der Fachwelt weitgehend ignoriert. Heute wissen wir jedoch, dass
dieses Faszialsystem in Neurologie, Körperwahrnehmung, Kraftübertragung, Wundheilung,
etc., etc… eine wesentliche Rolle spielt bzw. dass es kaum ein Gebiet gibt, wo Faszien
nicht eine essentielle und oft überraschende Funktion zukommt.
Faszien sind ein verborgenes Bindegewebe überall in unserem Körper in vielerlei Form und
Beschaffenheit. Die oberflächlichen Faszien befinden sich direkt unter der Haut, die tiefen
Faszien umhüllen unsere Muskeln wie die Pelle die Wurst, ja sogar die Muskelfasern, selbst
unsere Organe umschließen sie als weißliche Haut. Auch das Gehirn wird von diesem
Gewebe geschützt: die Hirnhäute sind spezielle Faszien. An die 20 kg unseres
Körpergewichtes macht dieses jahrhundertelang vernachlässigte weißliche Gewebe aus.
Warum im besten Falle bereits ein richtig ausgerichtetes Faszientraining von 2-mal 10
Minuten/Woche chronischen Rückenschmerz stoppen kann und inwiefern selbst die
Onkologie sich auf die Faszien fokussiert in der Hoffnung, dass, wenn Stretching nicht nur
eine Fibrose oder Entzündungen verbessern kann, unter Umständen auch das
unkontrollierte Zellwachstum reduziert werden kann, wird neben einer ausführlichen
Darstellung des Fasziennetzwerks und seiner Funktionen/Wirkungen Thema des Seminars
sein.

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Englisch

Thema:       English Literature Course – Part 11
             Doris Lessing »The Diaries of Jane Somers« (continued)
             and »Report on the Threatened City« (new)

Kurs-Nr.:    20H 0401104
montags      09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:      05.10.2020

Dozentin:    Cornelia Kellerer

Summer term 2020 was different. But we kept on learning and studying. Nearly every
week I sent to my Ladies questions on our text and additional grammar and vocabulary
per Mail. So we actually managed to read on in our text, which is Doris Lessing's novel
»The Diaries of Jane Somers«.

For the next term, I have two projects: First, finish the novel. It's about a middle-aged
business woman who begins to take care of a frail, ill and poor very old lady.
Second, read a short story of Doris Lessing »Report on the Threatened City« This is about
extra-terrestrials who find out, that a city on planet earth is in danger from an imminent
earthquake. They do everything to warn the citizens. This text is high level English and I
plan to read it in class and translate it together in parts. It's full of insights about how
people tend to answer warning concerning dangers in the future – as we have it about
global warming.

We are a group – but ladies who are fit in English can join anytime.
It is a good opportunity of improving your English and having fresh ideas on life – now and
in future.
I have some copies left of the novel and everybody will get the text of the short story.
I do hope to meet you.

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Naturwissenschaften

Thema:       Depression – Es tut sich endlich was
             Neue molekularpsychologische Erklärungs- und Therapieansätze

Kurs-Nr.:    20H 0401105
montags      11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:      05.10.2020

Dozent:      Dr. Volker Herrlinger-Mebus

Depressionen machen in summa die weltweit zweithäufigste Erkrankung aus: mehr als 260
Mio. Menschen leiden global quer durch alle Bevölkerungsschichten an Depression. Um
die 800.000 Betroffene enden im Suizid, Männer 3-mal häufiger als Frauen, wobei in der
Gruppe zwischen 15 und 29 Jahren Suizid zur zweithäufigsten Todesursache avanciert ist.
Das nächste Skandalon: nur 1/5 der Betroffenen in Ländern mit geringem bis mittleren
Einkommen erhält eine Therapie. Auch bei uns mit geschätzt an die 5 Mio. Erkrankten
(wegen der gesellschaftlichen Stigmatisierung ist die Dunkelziffer hoch) sind Therapieplätze
Mangelware: Wartezeiten von einem halben Jahr und länger! Dabei ist eine Behandlung
möglich und viele Formen von Depression sind heilbar unter der leider noch idealtypischen
Voraussetzung einer individuell angepassten und kombinatorisch erfolgenden Therapie.
Dazu kommt, dass die klassischen Antidepressiva seit den 60ern nicht mehr
weiterentwickelt wurden. Nur bei 1/3 der Patienten zeitigen diese Medikamente eine
Wirkung, die wissenschaftlich gesehen mit der von Placebos korreliert. Dennoch stieg von
2007-2017 die Verschreibung klassischer Antidepressiva um 50%. Und dies ungeachtet der
Tatsache, dass einige davon Suizide auszulösen vermögen, zur Chronifizierung der
Erkrankung beitragen und Abhängigkeit generieren können. Höchste Zeit dafür, neue Wege
zu beschreiten! Denn Depression ist eine Volkskrankheit.
Nach über einer Dekade Forschung bestätigt sich der biomolekulare Ansatz eines
Zusammenhangs von Entzündungsprozessen und Immunbotenstoffen in Körper und
Gehirn mit der Depressionserkrankung (weshalb beispielsweise auch Entzündungen und
Störungen der Darmflora Depressionen auslösen). Ein Erklärungsansatz, der endlich neue
therapeutische Wege erschließt. Andere Ansätze einer Behandlung mit Psychedelika und
Ketamin (USA) befinden sich in der Erprobung.
Wie vertrackt die Zusammenhänge sind, die zur Entstehung von Depressionen führen
können,     warum     Lebenszeit-Stress     einen      klaren    Risikofaktor    für    eine
Depressionserkrankung darstellt und warum es ein kapitaler Fehler ist, innerhalb einer
Depressionserkrankung einseitig auf Medikamentation zu setzen, soll im Seminar er- und
geklärt werden.

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Frau und Gesellschaft

Thema:      Frauenbiografien Teil 3

Kurs-Nr.:   20H 0401106
montags     11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:     05.10.2020

Dozentin:   Anne Taube

Jede Frau sollte sich einmal mit Frauengeschichte beschäftigen, sagt die Pionierin der
Frauengeschichte Gerda Lerner. Wenn wir Frauenbiografien betrachten, vergleichen wir
mit unserem eigenen Leben:
Was hat diese Frau gemacht, was habe ich gemacht?
Was waren ihre Bedingungen, was waren, beziehungsweise sind meine Bedingungen?
Wie waren ihre Entscheidungen, was sind meine Entscheidungen?
Es gibt viele interessante Fragen, mit denen man sich Biografien nähern kann.

Dieses Seminar ist die Fortsetzung aus dem vergangenen Semester. Diesmal geht es um
Frauen aus dem 20. Jahrhundert: Politikerinnen, Schriftstellerinnen, Künstlerinnen.

Die Teilnehmerinnen dürfen gerne Vorschläge machen.

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Kulturwissenschaften

Thema:        Lateinamerika aus anderen Blickwinkeln sehen und erleben!
              Filmseminar Teil 4:
              Frausein in Lateinamerika – Ein Kontinent der Widersprüche

Kurs-Nr.:     20H 0401107
montags       11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:       05.10.2020

Dozentin:     Rosario Huiskamp de la Peña

Wenn es um die Gleichstellung der Geschlechter geht, hat Lateinamerika in den letzten 20 Jahren
beachtliche Fortschritte erzielt. Bei der Besetzung politischer Ämter mit Frauen sind die
lateinamerikanischen Länder den europäischen aufgrund von Quotenregelungen sogar um einiges
voraus. Trotz Fortschritten bei der Gleichberechtigung bleiben Frauen stark benachteiligt.
Festgefahrene Rollenbilder und die weit verbreitete Machismo-Kultur liefern Erklärungsansätze für
die Ungleichbehandlung. Machismo gehört in vielen Ländern Lateinamerikas zum Alltag.
Frauenverachtende Politik und sexualisierte Gewalt gilt als »normal«. Doch immer mehr Frauen
organisieren und wehren sich. Darunter sind Künstlerinnen, die auf der Bühne mit ihrer Musik und
ihrem Theater den Widerstand probieren wollen.
Zu diesem Thema möchte ich ausgewählte Filme zeigen und hoffe auf eine rege Diskussion.
»Mercedes Sosa – die Stimme Lateinamerikas« von Rodrigo H. Vila
Das Porträt einer großen Musikerin und ein Kapitel lateinamerikanischer Politik
Vilas Film lässt Mercedes Sosas musikalisches Genie, ihre vielschichtige Persönlichkeit und ihre
Rolle als Stimme des Volkes im Widerstand gegen die diktatorischen Regime in Lateinamerika
wieder aufleben.
»Zona Sur« von Juan Carlos Valdivia
Ein Viertel von La Paz, in dem die bolivianische aristokratische Oberschicht wohnt, stellt den
Rahmen für dieses Familiendrama dar. Die Herrin des Hauses, die alleinerziehende Mutter Carola
(Ninon del Castillo) kontrolliert jede kleinste Regung des Hauses, sowohl ihrer eigenen Familie als
auch des Butlers Wilson (Pascual Loayza), der von den Aymara-Ureinwohnern abstammt und uns
die andere Seite Boliviens zeigt.
»Domésticas« (Hausangestellte) von Fernando Meirelles, Nando Olival
In Brasilien gibt es so etwas wie ein unsichtbares zweites Land, jenes der Domésticas, der
Hausangestellten. Sie heissen Cida, Roxanne, Quitéria oder Raimunda und sind tagaus, tagein
damit beschäftigt, anderen den Haushalt zu besorgen und das Haus sauber zu halten. Domésticas
ist kein dokumentarischer Report über Hausangestellte, es ist vielmehr ein schmissiger Spielfilm
voller Witz und Humor, der ganz einfache Menschen hinter den Kulissen einer latein-
amerikanischen Großstadt zu Hauptfiguren macht.

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Kunst

Thema:       Kreativ hoch zwei – Künstler*innen-Duos und -Paare der vergangenen
             hundert Jahre

Kurs-Nr.:    20H 0401108
montags      11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:      05.10.2020

Dozentin:    Kristina Baumann

Innige künstlerische Beziehungen zwischen zwei Menschen faszinieren uns seit jeher.
Der Begriff »Künstlerpaar« lässt viele sicherlich an Frida Kahlo und Diego Rivera, Christo
und Jeanne Claude oder Gabriele Münter und Wassily Kandinsky denken. Denn
Künstlerpaare – als Sonderform des Kunstkollektivs – sind fester Bestandteil der
Kunstgeschichte: In Ausstellungen und Publikationen finden sie heutzutage immer mehr
Beachtung.
In so manchem Katalog aus dem vorherigen Jahrhundert zeigt sich, dass vor allem bei
Partnerschaften zwischen Frau und Mann allein der männliche Künstler Erwähnung findet.
Und doch – so zeigt der heutige Blick auf die Kunstgeschichte – hat der eine oder andere
Künstler den eigenen Ruhm seiner berühmten Partnerin zu verdanken.
Davon ausgehend liegt das Hauptaugenmerk des Kurses auf Künstlerinnen und Künstlern,
die in Liebe (verheiratet oder nicht) miteinander verbunden waren oder es heute sind;
darunter Camille Claudel und Auguste Rodin, Paula Modersohn-Becker und Otto
Modersohn, Hannah Höch und Raoul Hausmann, Georgia O’Keeffe und Alfred Stieglitz
oder Marina Abramović und Ulay (Frank Uwe Laysiepen).
Daneben werden künstlerische Beziehungen vorgestellt, die nicht auf partnerschaftlicher
Liebe beruhen: Mutter und Tochter, Vater und Sohn, aber auch Geschwister oder
Freundinnen und Freunde.
Wesentlich ist dabei allen Paaren, dass sie auf die eine oder andere Art gemeinsam etwas
schaffen, sich gegenseitig inspirieren – und dabei in manchen Fällen sogar ausschließlich
als ein/e Urheber/in auftreten.
Wir werden zeitgeschichtliche Wertevorstellungen kennenlernen und die Lebens-
umstände der einzelnen Paare dazu in Beziehung setzen. Dabei trennen wir uns von
»typisch weiblichen« und »typisch männlichen« Zuschreibungen. Gemeinsamkeiten, aber
vor allem Unterschieden kommen wir auf die Spur. Denn wie zeigt sie sich uns eigentlich,
diese »Kreativität hoch zwei«, vor hundert Jahren und heute?

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Geschichte

Thema:       Vom Barock bis Napoleon – Deutsche und europäische Geschichte
             dieser Zeit

Kurs-Nr.:    20H 0401109
montags      11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:      05.10.2020

Dozentin:    Brigitte Thumerer-Ring

Als 1648 nach dreißig langen Jahren in Münster und Osnabrück endlich Frieden
geschlossen wurde, mussten sich die europäischen Staaten eine neue Ordnung geben.
Frankreich war aus dem Dreißigjährigen Krieg gestärkt hervorgegangen. Das Deutsche
Reich bestand zu der Zeit aus ca. 350 eigenständigen Territorien. Die Staatsform des
Absolutismus des französischen Königs Ludwig XIV. wurde für viele andere europäische
Fürsten Vorbild.
Aber auch die Aufklärung, das Zeitalter der Vernunft, gewann an Bedeutung. Die
»Aufklärer« kritisierten althergebrachte Einstellungen und Denkweisen, die als gottgegeben
gegolten hatten. Männer wie Montesquieu, Rousseau, Descartes, Kant und Hobbes
beeinflussten das neue Denken. Dies führte schließlich zur französischen Revolution von
1789 und zur »Erklärung der allgemeinen Menschenrechte«. Napoleon Bonaparte betrat
1799 die politische Bühne.
Eine Betrachtung der Geschichte Russlands, Großbritanniens, Österreichs und der neu
entstandenen Vereinigten Staaten von Amerika soll unseren Blick auf diese geschichtliche
Epoche erweitern.

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Kunst

Thema:        Frau in Malerei, Fotografie und Skulptur
              Wie Künstlerinnen sich selbst und ihre Welt er-finden

Kurs-Nr.:     20H 0401110
montags       13:30 bis 15:00 Uhr (13-mal)
Beginn:       05.10.2020
Gebühr        EUR 89,00

Dozent:       Dr. Volker Herrlinger-Mebus

Zwischen 2000 und 2014 sind mehr Museen entstanden als im gesamten 19. und 20. Jahrhundert.
Jedes Jahr kommen 700 dazu, jedes mit über 4.500 Exponaten. Die Nachfrage für Alte Kunst boomt,
die großen Auktionshäuser meinen, die Milliarden Dollar Grenze für ein Gemälde 2020 noch zu
erreichen. Was außen vor bleibt, ist ein systematisches Kuratieren weiblicher Selbst-er-Findung.
Dabei haben Frauen neue Materialien introduziert, Sichtblockaden eliminiert, paternalistische
Stereotypien ruiniert und Blick-Welten eröffnet, die neue Subjektivierungsweisen und Lebens-
möglichkeiten erproben. Das Seminar präsentiert einige dieser Lebens-Kunst-Ent-Würfe, die selten
zu Retrospektiven/Einzelausstellungen zusammengeführt werden.
Etwa die Produktionen der 1926 in Polen geborenen Bildhauerin Alina Szapocznikow, die es
schaffte, die jüdischen Ghettos plus drei deutsche KZs zu überleben, bevor sie 1960 nach Paris kam.
Sie wollte die Vergänglichkeit in den Mulden unseres Körpers und in unseren Fußspuren auf dem
Boden preisen und entdeckte ein völlig neuartiges Verfahren: die Inklusion von Objekten in
Kunststoff. Ihre Skulpturen feiern Leben, Schönheit, Sexualität sowie Fragilität und Vergänglichkeit
des Körpers. Als sie krank wurde und multiple Operationen aushalten musste, nahm sie es mit
Humor. Sie zeichnete ihren vernähten, verstümmelten Körper und schrieb dazu: »Wenn ich so nicht
auffalle, dann schaffe ich es nie.« Sie war die Zyklopin mit der einen Brust, pries ihren Arzt als
gutaussehenden jungen Mann. Alina Szapocznikow starb 1973 in Paris an den Folgen ihrer
Brustkrebserkrankung mit 46 Jahren. Eine von vielen, deren Erfindungen niemals die Preise
etablierter Kunst-Herr-lichkeiten erzielen.
Oder Magdalena Abakanowicz, die mit einer von ihr erfundenen Webtechnik Sisal, Sackleinen,
Rosshaar zu übergroßen, von der Decke hängenden reliefartigen Gebilden verarbeitete, ihren
»Abakans«.
Oder Lee Bontecous riesige Arbeiten aus Drähten und Zellstoff, ursprünglich und futuristisch
zugleich. In den Zeichnungen findet sie einen eigenen Umgang mit Licht, der den Skulpturen eine
einzigartige Dynamik verleiht.
Oder Lee Lozano, obdachlos und ausgespien, die alles, was ihr unterkam, ohne Selbstzensur und
Filter zum Ausdruck brachte …

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Ü6 Politik

Thema:       Die USA – God’s own Country? – Eine sozialhistorische, politische und
             ideologiekritische Bestandsaufnahme vor den Präsidentschafts- und
             Kongresswahlen 2020

Kurs-Nr.:    20H 0401200
mittwochs    09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:      07.10.2020

Dozent:      Lothar Heusohn

Der Sozialpsychologe George Herbert Mead hat die USA einmal eine »Nation mit der Seele
einer Kirche« genannt. Schon ganz früh in der Geschichte brachten die Puritaner aus dem
England des 16. und 17. Jahrhunderts den Gedanken eines neuen Israel mit nach
Nordamerika. Das US-amerikanische Sendungsbewusstsein und der Glaube, »der Welt
letzte beste Hoffnung zu sein« (Abraham Lincoln) verankerten sich tief im kollektiven
Bewusstsein des Landes. Geradezu mythologisch sah man sich im »Bund mit Gott«.
Geronnen ist dieser Gedanke in der Formel von der »manifest destiny«, der »offenkundigen
Bestimmung« der USA, sich ihre Umwelt untertan zu machen bzw. Glück und Segen in die
Welt zu bringen. Da ist es nicht weit zur Formel Donald Trumps: »Make America great
again«.

Im dritten Jahr der Präsidentschaft von Donald Trump scheinen die USA in einem extrem
polarisierten Zustand, einem Zustand, den viele Menschen schlicht nicht für möglich
gehalten hätten. Und doch erleben wir Tag für Tag, dass offensichtlich noch weitere
Polarisierungsstufen möglich sind.
Was ist das für ein Land, auf welchen Grundlagen beruht es?
Wie sehen Brüche, aber auch Kontinuitäten seiner politischen und – vor allem – seiner
sozialökonomischen Geschichte und Gegenwart aus?

Vor dem Hintergrund der anstehenden Präsidentschafts- und Kongresswahlen im Herbst
2020 wollen wir eine Bestandsaufnahme wagen.

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Ü6 Philosophie

Thema:      Tierethik

Kurs-Nr.:   20H 0401201
mittwochs   09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:     07.10.2020

Dozentin:   Dr. Helene Lorenz-Baier

Der Umgang des Menschen mit der Natur ist heute zu einem existentiellen Thema
geworden. Die Frage, welche moralische Haltung wir Tieren gegenüber einnehmen müssen
ist alt, aber genauso dringend. Das grundsätzliche Problem dabei ist, wie Menschen einen
objektiven Standpunkt zur Beurteilung tiergerechten Handelns einnehmen können. Dazu
hat Peter Singer in seinem Grundlagenwerk »Praktische Ethik« aus dem Jahr 1980 auf die
»Leidensfähigkeit« als Kriterium für moralische Persönlichkeit verwiesen.
Im Seminar wird dieses Werk von Peter Singer und jüngere Texte zum Thema diskutiert.

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Ü6 Politik

Thema:       Frauengeschichte(n)

Kurs-Nr.:    20H 0401202
mittwochs    09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:      07.10.2020        (nicht am 13.01.)

Dozentin:    Dagmar Wirtz

Rosa Luxemburg. Clara Zetkin. Marie Juchacz. Elisabeth Selbert. Helene Weber. Annemarie
Renger. Elisabeth Schwarzhaupt. Bärbel Höhn. Heide Simonis. Anke Fuchs. Rita Süssmuth.
Renate Künast. Hildegard Hamm-Brücher. Regine Hildebrandt. Silvana Koch-Mehrin.
Renate Schmidt. Angela Merkel.
Erste Kanzlerin. Erste Ministerpräsidentin. Erste Bundesministerin. Erste Bundestags-
präsidentin. Erste Rednerin vor einem Parlament. Und … und … und … Feministinnen.
Kämpferinnen. Vorbilder. Vergessen?
Wer waren diese Frauen? Wie kamen sie in die Politik, was waren ihre Antriebe, ihre Ziele,
ihre Herausforderungen, ihre Kämpfe, ihre Vorgehensweise? Wir werden uns in diesem
Seminar gemeinsam einige bekannte und vergessene Lebenswege von Politikerinnen
ansehen und auch überlegen, wo sie uns den Weg geebnet haben.

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Ü6 Philosophie

Thema:        Begründungen aus der politischen Philosophie für ein starkes Europa
              Ulrike Guérot: Warum Europa eine Republik werden muss. Eine politische Utopie

Kurs-Nr.:     20H 0401203
mittwochs     09:00 bis 10:30 Uhr
Beginn:       07.10.2020

Dozentin:     Dagmar Eger-Offel

Ulrike Guérot, Politikwissenschaftlerin, Gründerin und Direktorin des European Democracy Labs und
Professorin und Leiterin des Departments für Europapolitik und Demokratieforschung in
Krems/Österreich leitet ihre Utopie mit einem Rückblick auf 3000 Jahre Geschichte des
Europäischen Kontinents ein. Dabei entwickelt sie eine Idee eines Europas als großer Republik mit
politischer Gleichheit aller Bürgerinnen und Bürger der Nationalstaaten. Die EU, wie wir sie haben,
ist eine Wirtschaftszone, der es am gemeinsamen politischen Konzept mangelt, auch der
Maastricht-Vertrag von 1992, der eine politische Union begründen wollte, ist auf politischer Ebene
gescheitert. Der große Fehler liegt darin, dass die wesentlichen finanziellen Entscheidungen auf
unterschiedlichen Ebenen getroffen werden.
Es herrscht ein Wettbewerb zwischen den Bürgern der europäischen Nationen, der von extremen
Schieflagen gezeichnet ist.
Nach einer erneuten großen Krise in 2020 stellt sich wieder die Frage nach einem gemeinsamen
Dach der Solidarität. Voraussetzung für ein neues Dach für Europa wäre ein Bekenntnis, das
Bekenntnis zu den Menschenrechten, zu good governance, zu Rechtsstaatlichkeit, Klimaschutz,
Nachhaltigkeit und vielem mehr. Guérot schlägt eine soziale und rechtliche Kontrolle der Märkte vor,
Zugang zu kollektiven Gütern und das Recht auf Mitnutzung. Und für viele Bereiche muss es dazu
ein gemeinsames Konzept geben, z.B. für Erbschaftssteuer, Recht auf Arbeit und Bildung,
Chancengerechtigkeit usw.
Guérot sagt, Utopien seien ein Kompass für gesellschaftliche Entwicklungen, sie entwickeln Ideen
und sollten den politischen Prozess anregen. Diese Anregung erreicht uns nicht in erster Linie auf
politischer Ebene, sondern auf der Ebene der Selbstvergewisserung der Bürger: Was soll es in
Zukunft bedeuten, europäischer Bürger zu sein und an welche philosophischen Implikationen ist
dies geknüpft, die ganz zutiefst an ein Bild vom Menschsein gebunden sind?

Literatur:
Ulrike Guérot: Warum Europa eine Republik werden muss. Eine politische Utopie
Maja Göpel: Unsere Welt neu denken – Eine Einladung

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WINTERSEMESTER 2020/21

Ü6 Geschichte

Thema:       Das Zeitalter der Glaubensspaltung und der Glaubenskriege

Kurs-Nr.:    20H 0401204
mittwochs    09:00 bis 10:30 Uhr (7-mal)
Termine:     07.10./14.10./21.10./04.11./11.11./18.11./25.11.
Gebühr:      EUR 48,00

Dozentin:    Brigitte Thumerer-Ring

Das 16. und 17. Jahrhundert war das Zeitalter der Glaubensspaltung und der Glaubens-
kriege. Missstände in der Kirche führten zu Reformversuchen. John Wyclif, Jan Hus, Ulrich
Zwingli, Jean Calvin waren nur einige der Reformer. Mit Martin Luther setzte sich die
Reformation durch und damit kam es zur Glaubensspaltung im Heiligen Römischen Reich
deutscher Nation.
Es folgten die Gegenreformation und mehrere »Glaubenskriege«. Der 30-jährige Krieg
1618-1648 verwüstete und entvölkerte Deutschland. In diesem Krieg ging es nicht nur um
den Glauben, sondern vielmehr um die Macht der Fürsten und um wirtschaftliche
Interessen.

Berthold Brecht schrieb 1938/39 im schwedischen Exil das Theaterstück »Mutter Courage
und ihre Kinder«, das im 30-jährigen Krieg spielt.
Wir werden dieses Antikriegsstück begleitend lesen.

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Ü6 Religionswissenschaften

Thema:        Mystik und Moderne/Postmoderne – ein Widerspruch!?
              Fünf christliche Mystikerinnen antworten

Kurs-Nr.:     20H 0401205
mittwochs     11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:       07.10.2020

Dozentin:     Dr. Andrea El-Danasouri

Reines Streben nach spiritueller Beglückung, mit welchen Mitteln auch immer, ist laut Tradition
der christlichen Mystik reines Anhaften: wir bleiben darin gefangen »wie die Fliege, die am Honig
klebt«, schreibt Johannes vom Kreuz (1542-1591). Nicht die Selbstbeglückung, sondern die Liebe
zu Gott und zu den Mitmenschen ist die Ausrichtung. So praktizieren christliche Mystiker/innen
eine Kombination von kontemplativem Leben und vita activa – aus unterschiedlichen Beweg-
gründen. Fünf Mystikerinnen antworten auf die Fragen ihrer jeweiligen Zeit:
1. Edith Stein, 1891-1942, deutsche Philosophin, Assistentin von Edmund Husserl, Frauen-
   rechtlerin jüdischer Herkunft, Unbeschuhte Karmelitin, Heilige und Märtyrin der katholischen
   Kirche hat behauptet: »Der Mensch ist dazu berufen, in seinem Innersten zu leben und sich
   selbst so in die Hand zu nehmen, wie es nur von hier aus möglich ist;
   nur von hier aus ist auch die rechte Auseinandersetzung mit der Welt möglich; nur von hier
   aus kann er den Platz in der Welt finden, der ihm zugedacht ist.«
2. Madeleine Delbrêl, 1904-1964, »Mystikerin der Straße«, französische Schriftstellerin und
   katholische Sozialarbeiterin, hat gesagt: »Der Rückzug in die Wüste kann aus fünf Stationen
   Untergrundbahn am Schluss eines Arbeitstages bestehen, an dem wir den Schacht zu diesen
   kurzen Augenblicken gebohrt haben.
   Dagegen kann uns die Wüste selber keine Sammlung bieten, wenn wir gewartet haben, um
   erst in ihr die Begegnung mit dem Herrn zu ersehnen.«
3. Simone Weil, 1909-1943, französische Philosophin, Dozentin und Sozialrevolutionärin
   jüdischer Abstammung hat verkündet: »Gott ähneln, aber dem gekreuzigten Gott.«
4. Dorothee Sölle, 1929-2003, evangelische Theologin und Dichterin hat berichtet: »Am Ende
   der Suche und der Frage nach Gott steht keine Antwort, sondern eine Umarmung.«
5. Sabine Bobert, *1964, evangelische Theologin und Professorin in Kiel, konstatiert: »Mystik«,
   das musste ich mir mehr und mehr als Uni-Theologin eingestehen, handelt im Kern gar nicht
   von etwas »Übernatürlichem«. Sie überliefert (in etwas verschwurbelten Texten und in oft
   barocken Meditationstechniken) dasjenige wertvolle Wissen, das Herrschaftskulturen aus
   ihrem Mainstream für die Massen im Bildungsweg aussparen.

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Ü6 Politik

Thema:       Grundkurs Politik mal anders:
             Wer macht was wie mit wem in unserem Staat?

Kurs-Nr.:    20H 0401206
mittwochs    11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:      07.10.2020       (nicht am 13.01.)

Dozentin:    Dagmar Wirtz

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nachdem wir uns im vergangenen Semester mit
Vertrauen in die Demokratie beschäftigt haben, ist es ein weiterer Schritt zu verstehen, wie
unser Staat arbeitet, wer wen kontrolliert und wie wehrhafte Demokratie funktioniert.
Vertrauen in die Demokratie fällt leichter, wenn ich weiß, was da passiert. Kontrolle und
Teilhabe am politischen Geschehen ist leichter, wenn ich weiß, wo meine Stimme
ankommt.
Irgendwann haben wir es mal in der Schule gelernt: Legislative, Exekutive, Judikative. Erste,
zweite und dritte Lesung im Bundestag. Erststimme und Zweitstimme. Verfassungsorgane.
Verfassungsprinzipien wie Demokratie, Rechtsstaat, Bundesstaat. Aber wie hängt alles
zusammen? Wie funktioniert das mit den Parteien, was darf die Opposition, warum gibt es
Lobbyismus, was steht im Staatshaushalt und machen »die da oben« wirklich, was sie
wollen? Wer kontrolliert wen? Wo sind die Grenzen der Meinungsfreiheit und warum
werden nicht mehr Parteien verboten?
In diesem Semester wollen wir uns sowohl die Grundlagen unseres Staatswesens
anschauen als auch die tägliche Umsetzung dessen, was im Grundgesetz steht.
Danach haben wir Antworten auf Fragen wie: Warum ist der Plenarsaal oft so leer?

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Ü6 Literatur

Thema:         Utopien und Dystopien anhand des Romans von Juli Zeh: Corpus Delicti

Kurs-Nr.:      20H 0401207
mittwochs      11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:        07.10.2020

Dozentin:      Dagmar Eger-Offel

Was bedeuten uns Utopien und Dystopien? Beiden literarischen Formen gemeinsam ist der
Versuch, die Welt aufgrund einfacher Paradigmen zu erklären und zu entwerfen. Sie
versuchen ein Paradies oder eine Apokalypse zu zeichnen. Beides fasziniert und beides ist
verbunden mit Strukturen, in denen eine Gemeinschaft einer Idee unterworfen wird. Juli
Zeh hat 2009 den Gesundheitsstaat entworfen mit Corpus Delicti:
Ursprünglich als Theaterstück geschrieben und 2007 in Essen uraufgeführt, behandelt der
Roman die Problematik des Abwägens von Sicherheit und Kontrolle versus Freiheit und
Eigenverantwortlichkeit. Juli Zeh schrieb hier eine Dystopie über eine zukünftige
Gesundheitsdiktatur, in der per Definitionem allgemeines und persönliches Wohl
zusammenfallen sollen. Die Menschen werden strengen Regeln unterworfen, werden
überwacht und genötigt, sich dem Gesundheitsparadigma als einzigem Grundsatz zu
unterwerfen. Und wie es wohl in der Natur der Sache liegt: auch diese Diktatur erhebt einen
Unfehlbarkeitsanspruch. Ihre METHODE wird von der Allgemeinheit getragen – außer von
der RAK, einer terroristischen Vereinigung, die auf ein »Recht auf Krankheit« plädiert – bis
zu diesem Präzedenzfall, bei dem sich erweist, dass auch dieses System einem Irrtum mit
fatalen Folgen unterliegen kann.
Es gibt eine Reihe von Geschichten, die zu diesen und ähnlichen gesellschaftspolitischen
Themen wichtige Inspirationen beigetragen haben. Wir wählen gemeinsam einen weiteren
Roman aus dem Bereich der Utopien/Dystopien für das Semester aus.

Literatur:
Juli Zeh: Corpus Delicti. Ein Prozess (Verlag Schöffling, Frankfurt am Main, 2009)

Sekundärliteratur:
Ilja Trojanow/Juli Zeh: Angriff auf die Freiheit – Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und
der Abbau bürgerlicher Rechte

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Ü6 Naturwissenschaften

Thema:       »Unser Bauchhirn«: Das Enterische Nervensystem – Neues von der
             Neurogastroenterologie über die Achse zwischen Gehirn und Bauch

Kurs-Nr.:    20H 0401208
mittwochs    11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:      07.10.2020

Dozent:      Dr. Volker Herrlinger-Mebus

Das Enterische Nervensystem (ENS) kennzeichnet ein Geflecht von Nervenzellen, das den
gesamten Verdauungsbereich von der Speiseröhre bis zum Mastdarm umfasst. Die
Darmwand ist mit ca. 200 Mio. Nervenzellen überzogen, die uns ermöglichen zu verdauen.
Das ENS fungiert autonom, es kann seine Funktionen im isolierten Zustand, d.h. unabhängig
von zentralnervösen Einflüssen, aufrechterhalten. Das ENS entwickelte sich aus dem
Verdauungskanal einfacher Mehrzeller. Unser Kopfhirn entstand evolutionär zur
Verbesserung der Ernährung (simultan mit Augen/ Ohren zur leichteren Nahrungssuche).
Ohne diese Arbeitsteilung würden wir die gesamte Energie zum Verdauen verwenden.
Der Turning Point der Kopfhirnentwicklung war die Eröffnung der Grillsaison (Feuer-
Domestizieren) durch Homo Ergaster vor 1,5 Mio. Jahren. Braten ist Vorverdauung,
Erleichtern von Kauleistung und Verdauungsprocedere. Das 16-fache an Energie wird frei,
ein zweites Hirn entwickelte sich: von 700-800cm³ Volumen bei Homo Ergaster bis zu
1.500-1.600 cm³ bei Neandertalern/ Cro-Magnon-Menschen.
So können wir heute an Anderes denken als an den Bauch. Die Aufteilung: Denken mit dem
einen, Verdauen mit dem anderen Hirn, ist zu simpel. Über den Nervus vagus verbunden
sind Kopf- und Bauchhirn in permanentem Kontakt z. B. für physiologische Regulation bei
Arbeit, die unabhängig von lokalen Bedürfnissen die Magen-Darmtrakt-Aktivierung via
Sympathikustonus zugunsten anderer Organsysteme herunterdimmt. Der Bauch-Hirn-
Exchange kann Kommunikationsprobleme zeitigen, etwa das Reizdarm-Syndrom (10% der
Bevölkerung).
Viele Erkrankungen entstehen an der Peripherie, expandieren via ZNS zum Gehirn. Bauch-
Gehirn-Achse bedeutet u.a.: 100.000 Milliarden Bakterien (1 bis 2 kg) besiedeln den
Verdauungskanal. Wir haben 100-mal mehr Bakterien in unserem Bauch als Zellen im
Körper. Warum diese bakterielle Vielfalt bedroht ist, wie neurodegenerative Erkrankungen
in der Bauch-Hirn-Achse entstehen, wie man dagegen steuern kann und warum frau ist,
was sie isst, darüber mehr im Seminar.

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Ü6 Kunst

Thema:       Gesichterwandel – Vom Adelsporträt zum Selfie Teil 2

Kurs-Nr.:    20H 0401209
mittwochs    11:00 bis 12:30 Uhr
Beginn:      07.10.2020

Dozentin:    Julia Gmehlin

Porträts sind überall, sie begegnen uns täglich, erst recht, seit es das »Selfie« gibt. Im
ersten Teil des Seminars haben wir uns mit den Grundlagen und der Geschichte der
Gattung »Porträt«, sowie mit der Rolle von Künstler*in, Porträtierter und Auftraggeber
auseinandergesetzt. Denn früher war es nur privilegierten Leuten vorbehalten, ein Porträt
von sich oder ihrer Familie anfertigen zu lassen. Dabei wurde meist eine dem Stand
entsprechende Darstellung und Pose gewählt, die noch heute von kulturgeschichtlichem
Interesse sind. In der letzten Sitzung vor der Sommerpause haben wir uns an einer
Definition versucht, denn was ist eigentlich ein Porträt?
Was ist (Selbst-)Darstellung aus repräsentativen Zwecken, was ist Dokumentation?
Welche Attribute unterliegen der Mode einer Epoche und was verraten Künstler*innen
über sich selbst, wenn sie jemand anderen, sich selbst, oder sich selbst als anderen
darstellen?
Welche Merkmale sollte eine Darstellung erfüllen, um als Porträt zu gelten – denn sind
Selfies überhaupt gleichbedeutend mit Selbstporträts?
Die unterschiedlichen Definitionsmöglichkeiten sollen nun im zweiten Teil angewandt
werden. Dabei werden wir uns Themen wie »Malerei versus Fotografie«, dem
Selbstporträt oder auch »Frauen im Porträt« widmen. Auch die Frage »Ist ein Selfie ein
Porträt – und damit Kunst?» werden wir uns stellen und einen Blick in die mögliche
Zukunft der Gattung Porträt werfen.

Der Kurs beginnt mit einer Zusammenfassung der Sitzungen des letzten Semesters,
sodass auch die Teilnahme ohne den ersten Kurs belegt zu haben kein Problem sein wird.

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Kulturwissenschaften

Thema        »Würde anstelle von Make-up« – Kaurismäki-Filme aus Finnland Teil 2

Kurs-Nr.:    20H 0401210
mittwochs    13:00 bis 15:30 Uhr (6-mal)
Termine:     07.10./14.10./21.10./04.11./11.11./25.11.
Gebühr:      EUR 79,00

Dozentin:    Hanna Guyot

Am Anfang seiner Karriere war der finnische Filmregisseur Aki Kaurismäki (*1957) dem
großen weltweiten Publikum ziemlich unbekannt – der eigentümliche Akteur, der Filme
drehte, in denen mehr geraucht als gesprochen wurde, mit besonderer lakonischer Komik
und unkonventionellen Helden. Bis in die 1990er Jahre war Kaurismäkis Welt die tragische
(bis tragikomische) Realität der finnischen Arbeiter, der Außenseiter der Konsumgesell-
schaft der 1980er Jahre. Wachsendes Interesse in anderen Ländern führte dazu, dass
Kaurismäki ab den 1990er Jahren auch mehr internationale Elemente in seinen Filmen
einführte.
In dieser Filmreihe werden wir Kaurismäkis Werk in den 1990er und 2000er Jahren
kennenlernen und besprechen. In diesen Filmen wird Englisch, Französisch, Syrisch oder
Finnisch gesprochen. Wir sind in Helsinki, in Paris, in der Stadt oder auf dem Land –
verloren, auf der Flucht, versteckt … Es sind Geschichten über »Outsider«, aber auch
über Solidarität, Barmherzigkeit und Liebe mit großem L, in Farbe oder in Schwarz-Weiß.
Wir finden Realismus und Irreales, tragische Kömodie und zeitlose, globale Schicksale von
Menschen – und alles in einem erkennbaren Kaurismäki-Dekor.
Bei der Berlinale 2017 erhielt der letzte Film Kaurismäkis »Die andere Seite der Hoffnung«
den Silbernen Bären für die beste Regie.
Bei dieser Berlinale teilte Kaurismäki aber auch mit, dass er keine weiteren Filme drehen
wird. Hoffentlich ist dies keine endgültige Entscheidung – wir werden ihn vermissen!

Filme:
07.10.       I Hired a Contract Killer (1990)
14.10.       La Vie de Bohème (1992)
21.10.       Tatjana – Take Care of Your Scarf (1993)
04.11.       Der Mann ohne Vergangenheit (2002)
11.11.       Le Havre (2011)
25.11.       Die andere Seite der Hoffnung (2017)

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Musik/Literatur

Thema:       Lesung mit Musik – Zu Gast: Tenor Markus Francke vom Theater Ulm

Kurs-Nr.:    20H 0401211
Mittwoch:    18.11., 14:00 bis 15:30 Uhr
Ort:         Club Orange
Gebühr:      EUR 12,00

Dozentin:    Susanne Kliem

Markus Francke ist seit der Spielzeit 2018/2019 festangestelltes Ensemblemitglied am
Theater Ulm. Sein Repertoire ist breit gefächert. Zuletzt sang er als einer der gefeierten
Tenöre beim Opernball anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Theaters. Seine
erfolgreichen Auftritte als Florestan in Beethovens »Fidelio« und als umjubelter »Edwin« in
Emmerich Kálmáns »Csárdásfürstin« wurden zum Bedauern zahlreicher Besucherinnen
und Besucher durch »Corona« jäh unterbrochen.
Markus Francke ist jedoch auch als Autor tätig und hätte an der Frauenakademie im März
aus seinem ersten Krimi lesen sollen. Diesen Termin holen wir nun nach. Die Handlung
dieses Krimis ist – wie sollte es anders sein – im Musikermilieu angesiedelt und Francke
erzählt spannend und kenntnisreich eine mörderische Geschichte rund um eine Aufführung
von Bachs Matthäus-Passion. Der Titel lautet »Bachs Mörder« mit dem spitzbübischen
Untertitel »Für Soli, Chor und Ermittler – FWV 1«.
Wir freuen uns auf einen besonderen Nachmittag. Im Anschluss ist Markus Francke bereit,
sein Buch zu signieren.

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WINTERSEMESTER 2020/21

Musik

Thema:      Frédéric Chopin – Einblicke in seine Klaviermusik

Kurs-Nr.:   20H 0401212
Mittwoch:   02.12., 13:00 bis 14:30 Uhr
Ort:        Club Orange
Gebühr:     EUR 10,00

Dozentin:   Susanne Kliem

Chopin komponierte fast ausschließlich Werke für Klavier. Berühmt sind seine Walzer,
Polonaisen, Nocturnes, Mazurken …

Bei unserem Treffen werden wir auf eine Auswahl dieser Werke eingehen, um sie in
Zukunft »mit ganz neuen Ohren« zu hören.

Weiterhin werfen wir einen Blick auf Chopins Beziehung zu der schillernden George Sand.

Notenkenntnisse sind bei unseren Betrachtungen zwar von Nutzen, aber nicht zwingend
erforderlich. Ein Interesse, musikalische Zusammenhänge zu erfahren, genügt.

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Ringseminar

Thema:        »Nachhaltigkeit ist eine Haltung« Teil 3

Kurs-Nr.:     20H 0401300
dienstags     09:00 bis 12:30 Uhr (5-mal)
Termine:      06.10./20.10./17.11./08.12./19.01.
Gebühr:       EUR 73,00

»Nachhaltigkeit« – ein Begriff, der derzeit wieder in aller Munde ist. Die Vereinten Nationen
verabschiedeten im September 2015 die Agenda 2030. Kernstück der Agenda sind 17
Nachhaltigkeitsziele. Mit diesen Zielen will die Agenda 2030 den Planeten »enkeltauglich«
machen. Dabei sind alle Menschen aufgefordert, aktiv zu werden. Mit dem Ringseminar
»Nachhaltigkeit ist eine Haltung« möchten wir an fünf Vormittagen mit Euch verschiedene
Aspekte der Nachhaltigkeit beleuchten. Wir wollen Begriffe klären, Alternativen zum
herkömmlichen Handeln aufzeigen und Menschen kennenlernen, die sich mit Nachhaltigkeit in
unterschiedlichsten Zusammenhängen bereits intensiv auseinandergesetzt haben.
06.10. Dr. Andrea El-Danasouri
HOW TO COOK YOUR LIFE – Die Zenkochkunst des Edward Espe Brown
Der gleichnamige Dokumentarfilm von Doris Dörrie (2007) erzählt von der Kunst des Kochens –
von der Kunst, sein Leben zu kochen, ohne dass man es anbrennen lässt, versalzt oder verkocht.
Hauptperson ist ein Zen-Priester aus Fairfax, Kalifornien. Weise, verschmitzt und oft überraschend
zornig: Edward Espe Brown. Verfasser der berühmten Tassajara Kochbücher, Philosoph, Zen-
Lehrmeister – und Meisterkoch. Doris Dörrie hat Edward Brown getroffen, war Gast bei seinen
Lectures, und Brown hat ihr aus seinem Leben berichtet. Unter der Anleitung von Brown geht es
um mehr als um bloße Nahrungsaufnahme. Kochen ist für ihn eine Form der Fürsorge, sich selbst
und anderen gegenüber. Im Jahr 2007 gelingt es Dörrie den magischen Moment festzuhalten, in
dem die direkten und praktischen Hinweise Browns ihre philosophische Tiefe und Weisheit
entfalten.
Nach dem Film werden wir den Hintergrund der buddhistischen Ethik- und Wertvorstellungen
gemeinsam beleuchten und mit den heutigen Vorstellungen zur Nachhaltigkeit abgleichen.
20.10. Dr. Bernhard Schwilk, Divest Ulm
Nachhaltige Geldgeschäfte
Die Diskussion um nachhaltige – vor allem klimaverträgliche – Lebens- und Wirtschaftsweise
bestimmt unseren Alltag. Bei Fragen der individuellen und gesellschaftlichen Lebensführung
(Essen, Kleidung, Mobilität…) sind mittlerweile viele Leute einigermaßen informiert. Aber: was ist
mit unserem Geld, das wir aktuell nicht ausgeben, sondern bei der Bank haben oder anlegen?
Divest Ulm befasst sich gründlich mit dieser Frage. In einem Vortrag werden die wirtschaftlichen
und ökologischen Hintergründe beleuchtet sowie Möglichkeiten aufgezeigt, wie man sich
informieren und letztlich orientieren kann, um in die Lage zu kommen, auch bei Bank- und
Geldgeschäften auf Nachhaltigkeit zu achten.
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                                                                                an der   vhulm
An einigen konkreten Beispielen erfahren wir, welche Optionen das moderne Crowdfunding
bietet. Und: wir vergeben gemeinsam einige reale Mikrokredite (keine Spenden, sondern Kredite!)
an Menschen/Projekte in Afrika und Asien über die Plattform »kiva«. Zuletzt soll auch Gelegenheit
dazu sein, sich über den eigenen persönlichen Umgang mit Geld und Banken auszutauschen.

17.11. Melanie Eben (EPIZ)
Die Reise einer Jeans
Die Textilbranche ist eine stark globalisierte Branche. Fashion ist ein globales Geschäft. Immer
schneller produziert die sogenannte »Fast Fashion« Modeartikel nonstop. Der Großteil der
Produktion findet in Ländern des globalen Südens statt. Die Arbeiter/innen in den Fabriken tragen
durch massive Überstunden, »Hungerlöhne« und Repressionen die größten Lasten.
Es ist also dringend an der Zeit im Seminar »Die Reise einer Jeans« hinter die Kulissen zu schauen
und uns gemeinsam die Produktionskette einer Jeanshose vom Baumwollanbau bis in den Laden
genauer anzusehen. Zusammen werden wir Fragen wie »Woher kommen die Textilien? Was
genau steckt in unseren Klamotten? Wer produziert unter welchen Bedingungen unsere
Kleidungsstücke?« klären. Abschließend wollen wir uns auch Gedanken zu fairen und umwelt-
freundlichen Alternativen machen.

08.12. Judith Bahle
Nachhaltig wohnen und leben
Was bedeutet Nachhaltigkeit im Hinblick auf Leben und Wohnen und wie kannst Du den Einstieg
in ein nachhaltiges Leben in den eigenen vier Wänden finden? Das Ziel ist, die Umwelt zu schonen
und für spätere Generationen zu erhalten. Und das funktioniert am besten, wenn wir Nachhaltiges
fest in unseren Alltag integrieren, aber auch unsere gewohnheitsbedingten Bedürfnisse
hinterfragen. Wie viel brauche ich wirklich zum Leben?
Du bekommst Tipps, wie Du deine Räume nachhaltig ausbauen, gestalten und nutzen kannst.
Vom bewussten Heizen und Lüften bis hin zu kleinen Tricks für den Alltag, mit denen Du der
Umwelt etwas Gutes tun kannst.

19.01. Sarah Waschler, Stadt Ulm, Digitale Agenda
Projekt Zukunftsstadt 2030
Der digitale Wandel hat in unsere Lebenswelt Einzug gehalten. Er erleichtert unseren Alltag, stellt
uns aber auch vor neue Herausforderungen.
Die Stadt Ulm möchte diesen Wandel mit den Bürgern gestalten. Das Projekt Zukunftsstadt trägt
hierzu bei, denn es geht um eine nachhaltige Stadtentwicklung im Kontext der Digitalisierung.
Dabei werden Themen rund um Bildung, Verwaltung, Mobilität, Gesundheit und Alter bearbeitet,
um Ulm zu einer attraktiven und lebenswerten Stadt zu machen.
Diese Ansätze werden vorgestellt, erlebbar gemacht und zur Diskussion gestellt. Ebenfalls
werden Orte der Digitalisierung rund um den Weinhof besucht.

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WINTERSEMESTER 2020/21

Kulturwissenschaften

Thema:       »Ein Tanzkleid für Katharina« – Aufbruch entlang der Donau

Kurs-Nr.:    20H 0401301
dienstags    09:00 bis 12:30 Uhr (3-mal)
Termine:     06.10./20.10./03.11.
Ort:         Ulm, Donauschwäbisches Zentralmuseum,
             Schillerstraße 1
Gebühr:      EUR 47,00

Dozentin:    Dr. Swantje Volkmann

Das Tanzkleid der Katharina Märcz erzählt eine besondere Geschichte. Ursprünglich war
der Stoff Teil eines donauschwäbischen Gewandes, das wie seine Besitzerin eine neue
Heimat finden musste. Am Beispiel verschiedener Geschichten und Exponate aus dem
Donauschwäbischen Zentralmuseum zeichnet der Kurs die Geschichte der deutschen
Siedler in Südosteuropa nach. Ziel des Kurses ist aber auch die Darstellung der Rolle von
Frauen und Männern in der Siedlungsgeschichte der deutschen Minderheiten in Südost-
europa vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Heute gehören Ulmer Schachteln zu einem Bild
der Ulmer Vergangenheit. Früher waren sie Transportmittel – auch für Menschen auf der
Suche nach einer neuen Existenz. Zu Beginn des Kurses beschäftigen wir uns mit
historischen Quellen und fragen vor allem, warum Frauen in den schriftlichen Äußerungen
der »Obrigkeit« nur selten vorkommen. Nach einem Exkurs in das Leben der Siedlerinnen
und Siedler im Donauraum widmen wir uns zum Abschluss jenen Frauen, die in der
Literatur als Garanten des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg gelten.

Der Kurs findet im Donauschwäbischen Zentralmuseum statt.

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WINTERSEMESTER 2020/21

Psychologie

Thema:        »Ich höre was, was Du nicht sagst« – Einführung in die
              Gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg

Kurs-Nr.:     20H 0401302
dienstags     09:00 bis 12:30 Uhr (5-mal)
Termine:      06.10./13.10./20.10./03.11./10.11.
Gebühr:       EUR 84,00

Dozentin:     Adelheid Schmidt

Unser Leben lang haben wir mit anderen Menschen zu tun. Mal ist das für uns
angenehm, mal nicht. In den Weihnachtstagen fällt uns das dann ganz besonders auf.
Wenn es nicht so leicht geht, suchen wir vielleicht einen Schuldigen. Oder wir ärgern uns
über etwas, das uns immer wieder passiert. Die »einfachste« Lösung ist klar: Der andere
sollte sich ändern, dann gäbe es keine Probleme – glauben wir. Jedoch haben wir keine
Macht über das Verhalten anderer Menschen. Daher ist es erfolgreicher, selbst
dazuzulernen. Wir bekommen neue Handlungsspielräume.

Die Gewaltfreie Kommunikation zeigt, wie es gelingt
   • uns aufrichtig mitzuteilen – ohne Kritik oder Vorwurf
   • den anderen zu verstehen – auch wenn ich nicht einverstanden bin
   • selbstbewusst klare Bitten auszusprechen – statt Forderungen zu stellen
   • mich für meine Werte einzusetzen – ohne andere zu verurteilen
   • sich für eigene Anliegen einzusetzen – ohne Recht haben zu müssen
   • unerwünschtes Verhalten anzusprechen – ohne andere zu kränken
   • Kritik, Angriff und Vorwurf zu hören – ohne sie persönlich zu nehmen

In diesem Kurs lernen und üben wir an eigenen Beispielen mit einem leicht verständlichen
Modell, eine wertschätzende Haltung (uns und anderen gegenüber) zu leben. Vielleicht
wird dann Weihnachten noch schöner?

                                                                         an der   vhulm
WINTERSEMESTER 2020/21

Geschichte

Thema:       Corona und die Geschichte der Seuchen

Kurs-Nr.:    20H 0401303
dienstags    09:00 bis 12:30 Uhr (6-mal)
Termine:     06.10./13.10./20.10./03.11./10.11./24.11.
Gebühr       EUR 89,00

Dozentin:    Dr. Marianne Erath

Die Erfahrungen der letzten Monate haben uns gezeigt, wie aktuell dieses Thema ist.
Das Seminar befasst sich mit unseren letzten Erfahrungen:
   • Wie genau hat Corona eigentlich angefangen? Wissen wir etwas über die Ursachen der
       bisher unbekannten Krankheit?
   • Wie sind die Symptome?
   • Was können wir dagegen tun?
   • Was wollen die Mediziner dagegen tun? Warum dauert das so lange?
   • Wie kam es, dass man so schnell Ausgangsbeschränkungen erlassen konnte? Wo liegen die
       rechtlichen Grundlagen für die Einschränkungen, die wir erlebten/erleben?
   • Warum spricht man auch von Corvid-19 und wie entstand dieser Begriff?
Hier können auch noch weitere Fragen besprochen werden.
Dass wir nun so schnell nach einem Heilmittel suchen können und sehr bald durchschauten, mit
welchem Erreger wir es hier zu tun haben, kommt daher, dass die Forschung über Jahrhunderte
gelernt hat, mit Bakterien und Viren umzugehen. Daher sprechen wir in einem weiteren Teil des
Seminars über vergangene Pandemien:
Wir schauen uns den Umgang an mit
   • Pest, Typhus und Cholera
   • Tetanus und Tuberkulose
   • Pocken, Polio und Diphterie
   • Aids und Syphilis
   • Grippe
Wir sprechen über
  • die Geschichte der Krankheiten; seit wann gibt es sie?
  • die Ursache der Krankheiten; was löst sie aus?
  • die Entdecker der Erreger, also über Alexandre Yersin, Robert Koch, Louis Pasteur und Paul
       Ehrlich
  • den Kampf um sauberes Trinkwasser und hygienische Verhältnisse in den Krankenhäusern;
       dafür stehen Max Pettenkofer und Ignaz Philipp Semmelweis
  • die Behandlung dieser Krankheiten; gibt es ein Heilmittel?
  • die Auseinandersetzung mit den Krankheiten in Kunst und Kultur

                                                                          an der   vhulm
WINTERSEMESTER 2020/21

Literatur

Thema:       Schreibwerkstatt: Das Gleiche und das Eigene (vormittags)

Kurs-Nr.:    20H 0401304
dienstags    09:00 bis 12:30 Uhr (6-mal)
Termine:     17.11./24.11./01.12./15.12./12.01./19.01.
Gebühr       EUR 89,00

Dozentin:    Dagmar Eger-Offel

Thema:       Schreibwerkstatt: Das Gleiche und das Eigene (nachmittags)

Kurs-Nr.:    20H 0401308
dienstags    14:00 bis 17:20 Uhr (6-mal)
Termine:     17.11./24.11./01.12./15.12./12.01./19.01.
Gebühr       EUR 89,00

In dieser Schreibwerkstatt wollen wir gemeinsam Worte sammeln für die Erfahrungen in
einer veränderten Zeit. Wir haben alle unsere Erfahrungen gemacht in den vergangenen
Wochen und Monaten. Auf den ersten Blick war Vieles für uns alle das Gleiche. Was hier
in der Schreibwerkstatt zum Ausdruck kommen kann, ist das Eigene, das ganz Persönliche.
Wir gehen in einen individuellen Prozess über Kleinst- und Kleinformen der Prosa, um dem
Ausdruck zu geben, was nun gesagt werden will.
Diese Kleinformen nutzen wir für einen weiteren Schritt:
Was macht einen Prosatext aus, wie komme ich ins Erzählen?
An den sechs Terminen arbeiten wir uns an eine Erzählform hin, die zu den spannendsten
der Literatur gehört: die Kurzgeschichte. Wir gestalten unsere eigene Geschichte. Vielleicht
ist dafür das Erlebte auch nur ein Ausgangsimpuls.
Wer mag, kann die Texte im Gruppenfeedback diskutieren.

                                                                         an der   vhulm
WINTERSEMESTER 2020/21

Psychologie

Thema:        »Ärger und Wut – wenn wir die nicht hätten«
              Gewaltfreie Kommunikation nach M. B. Rosenberg – Vertiefung

Kurs-Nr.:     20H 0401305
dienstags     09:00 bis 12:30 Uhr (5-mal)
Termine:      17.11./24.11./01.12./08.12./15.12.
Gebühr:       EUR 84,00

Dozentin:     Adelheid Schmidt

Ihr habt schon die Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation mitgemacht und Freude
daran gehabt? Und ab und zu ärgert Ihr Euch auch über etwas oder andere?

Dann seid Ihr hier richtig: Neben neuen Informationen haben wir genug Zeit, an unseren
eigenen Beispielen zu üben und uns unserer inneren Haltung bewusst zu werden. Dann
fällt uns ein aufrichtiger und empathischer Umgang mit uns und anderen viel leichter.

                                                                      an der   vhulm
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