Wasserstoff-Forschungsprojekte - DVGW
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Herausgeber DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs e. V. Technisch-wissenschaftlicher Verein Josef-Wirmer-Straße 1–3 53123 Bonn Telefon: +49 228 9188-5 Fax: +49 228 9188-990 E-Mail: info@dvgw.de Internet: www.dvgw.de Gestaltung mehrwert intermediale kommunikation GmbH, Köln www.mehrwert.de @ DVGW Bonn Stand Oktober 2020
Vorwort Wasserstoff ist der ideale Energieträger, um In der EU soll demnach bis zum Jahr 2030 eine Treibhausgasemissionen zu senken – und zwar Elektrolyseleistung im Umfang von mindestens überall dort, wo gasbasierte Energie die beste 40 Gigawatt entstehen und erneuerbaren Was- Option ist und auch bleiben wird. In Industrie- serstoff produzieren. prozessen, im Wärmesektor und auch in der Mobilität bietet Wasserstoff einen realistischen Um den erzeugten Wasserstoff dorthin zu Lösungsweg, der nicht nur klimafreundlich transportieren, wo er benötigt wird, ist seine sondern auch zukunftsfähig ist. Für den Trans- Beimischung in das bestehende Erdgasnetz port und die Bereitstellung der vor Ort benötigten unerlässlich. Bereits heute ist in Deutschland Wasserstoffmengen bietet das weitverzweigte gemäß des DVGW-Regelwerks eine Wasserstoff- Gasnetz in Deutschland optimale Voraus- Einspeisung von bis zu zehn Volumenprozent setzungen. Die Gasinfrastruktur und klima- zulässig. Diese Menge soll auf 20 Prozent und freundliche Gase können somit dazu beitragen, perspektivisch in Teilen auf 100 Prozent erhöht die Klimaziele und die gesetzlichen Vorgaben werden. Der Deutsche Verein des Gas- und zur CO2-Reduktion zu erreichen. Wasserfaches (DVGW) hat deshalb bereits eine umfangreiche Überarbeitung seines Regelwer- Das hat mittlerweile auch die Politik erkannt: kes eingeleitet, um eine Einspeisung zu ermög- Mit der im Juni 2020 vorgestellten Nationalen lichen und dabei gleichzeitig die Anwendungen Wasserstoffstrategie stützt die Bundesregierung zu schützen. den Aufbau von inländischen Märkten für die Erzeugung und Verwendung von Wasserstoff. Damit die Umstellung der Gasversorgung in Mithilfe von Investitionsförderung, Betriebskos Richtung Wasserstoff sicher und technisch tenentlastung, verbesserten energiepolitischen korrekt erfolgen kann, sind allerdings noch Rahmenbedingungen und CO2-Bepreisung Anpassungen einiger Netzkomponenten, Geräte sollen in Deutschland bis zum Jahr 2030 und Anlagen erforderlich. Um die technische Erzeugungskapazitäten für grünen Wasserstoff und regelwerkskonforme Umsetzung zu von bis zu fünf Gigawatt entstehen. Auch im gewährleisten, fördert der DVGW schon seit Bereich Forschung und Entwicklung werden über zehn Jahren die Forschung auf diesem Fördergelder bereitgestellt – etwa für Reallabore, Gebiet und ist Partner in nationalen sowie euro- die an Wasserstofftechnologien forschen. Die päischen Projekten. In dieser Broschüre geben Wasserstoffstrategie der Europäischen Union wir Ihnen einen Überblick über die aktuellen For- trägt ebenfalls dieser Entwicklung Rechnung. schungsprojekte rund um das Thema Wasser- 4
Foto: © DVGW stoff, an denen sich der DVGW beteiligt. Die Auch in meiner Funktion als Präsident des 22 vorgestellten Projekte decken eine große europäischen Forschungsnetzwerks ERIG thematische Bandbreite ab und reichen von (European Research Institute for Gas and der Analyse zur Wasserstoffverträglichkeit Energy Innovation) wünsche ich Ihnen viel einzelner Gasgeräte bis hin zur Erstellung eines Vergnügen bei der Lektüre und interessante Leitfadens für die Genehmigung von Power- Erkenntnisse. to-Gas-Anlagen. Prof. Dr. Gerald Linke, Vorstandsvorsitzender des DVGW „Mit Forschung und Innovation unterstützt der DVGW die Branche auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Gasversorgung. So können wir die Klimaziele und die gesetzlichen Vorgaben zur CO2-Reduktion erreichen.“ PROF. DR. GER ALD LINK E Vorstandsvorsitzender des DVGW 5
H2-Forschung für den Energieträger der Zukunft Wasserstoff ist ein vielseitiger Energieträger Gewonnen wird Wasserstoff entweder aus und in allen Sektoren einsetzbar – als Kraft- Erdgas oder durch die elektrochemische stoff für Autos, Rohstoff für die Industrie oder Zerlegung von Wasser. Mit Power-to-Gas- Brennstoff für Heizungen. Dieser lässt sich Technologien ist es so möglich, aus Wind- und über lange Zeiträume speichern und über weite Sonnenenergie via Wasserelektrolyse grünen Strecken nahezu verlustfrei transportieren. Wasserstoff zu gewinnen. In einem zweiten Da bei seiner Erzeugung und Anwendung Treib- Verfahrensschritt kann der erzeugte Wasser hausgase vermieden werden, kann er einen stoff zu Methan umgewandelt werden, das wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. chemisch identisch mit Erdgas ist. Das so Wasserstoff ist somit ein sauberer und sicherer gewonnene synthetische Methan kann problem Energieträger, der entscheidend zur Dekarbon los und nahezu unbegrenzt in das Gasnetz isierung Deutschlands und zum Gelingen der eingespeist werden. Energiewende beitragen kann. Die vorhandene Gasinfrastruktur mit ihrem Wasserstoff kann ins Gasnetz eingespeist weit verzweigten Leitungsnetz hat hierbei eine und über die bestehende Gasinfrastruktur Schlüsselfunktion. Sie bildet einen riesigen transportiert werden. Energiespeicher und kann Industrie, Haushalte oder Gebäude ebenso wie Fahrzeuge gleicher- maßen mit grünem Gas versorgen. Wasserstoff bietet so die Chance, die bislang getrennten Sektoren Strom, Wärme und Mobilität zu verbinden. Das entlastet und stabilisiert die H2 Stromnetze und kann den Netzausbaubedarf reduzieren. 6
Strom aus erneuerbaren Energien wird speicherbar und transportfähig durch Umwandlung in Wasserstoff (H2) oder Methan (CH4) – Power-to-Gas Strom Wärme Power-to-Gas CH4 H H Schwankende speicherbar und Stromerzeugung transportfähig Verkehr Industrie aus erneuerbaren Energien Aktuell ist es zudem möglich, bis zu zehn gemischen und Umstellungen zurückblicken. Volumenprozent Wasserstoff in das bestehende Den Wechsel von Stadtgas – das etwa zur Hälfte Erdgasnetz einzuspeisen. Diese Beimischung soll aus Wasserstoff bestand – auf Erdgas in der auf 20 Prozent erhöht werden. Perspektivisch zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die können Teilabschnitte, in denen Angebot und momentan laufende Umstellung von L- auf H-Gas Nachfrage zusammentreffen, technisch auf den haben die Gasversorger erfolgreich gemeistert. Transport von reinem Wasserstoff umgestellt werden. Damit jedoch alle Netzkomponenten Damit die bevorstehende Transformation und Gasanwendungen die höheren Wasserstoff- des Gassystems mit einem zunehmenden anteile tolerieren, sind Anpassungen der Gas- Anteil an Wasserstoff ebenso gelingen kann, infrastruktur notwendig. Insbesondere in der unterstützt der DVGW die Gasbranche mit Industrie können bereits geringe Schwankungen seiner breiten Expertise rund um das Thema. der Gasbeschaffenheit Auswirkungen auf Pro- Bereits seit vielen Jahren setzt der DVGW auf duktionsprozesse und Technologien haben. Innovationen und hält hierfür ein Forschungs- budget bereit. Gemeinsam mit den DVGW- Die Gaswirtschaft besitzt das nötige Know-How Forschungsinstituten und externen Partnern und die Kompetenz für den anstehenden Wandel. wurden bereits zahlreiche Forschungsvorhaben Denn sie kann auf jahrzehntelange und weitrei- zu Power-to-Gas-Technologien und Wasser- chende Erfahrungen mit unterschiedlichen Gas- stoffanwendungen erfolgreich abgeschlossen. 7
Die Ergebnisse zeigen, dass die Energiewende werden kann. Beleuchtet werden sowohl gemeinsam mit der Gasinfrastruktur technisch technische als auch wirtschaftliche und möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist. Basierend regulatorische Aspekte. So untersuchen einige auf den vorliegenden Ergebnissen und daraus der Vorhaben den Einfluss von Wasserstoff auf resultierenden Fragestellungen wurden weitere die Materialien von Gasleitungen und Speichern Vorhaben mit unterschiedlichen Schwerpunkten oder auf Anwendungen wie Gasverbrennungs- initiiert, die sich in drei Bereiche einteilen lassen: motoren und Heizungsanlagen. Gasgeräte Gasnetze und -speicher, Gasanwendungen und werden auf Herz und Nieren geprüft. In Labor- übergeordnete Themen. und Feldversuchen wird zudem getestet, bis zu welchem Wasserstoffanteil ein reibungsloser In zahlreichen Forschungsprojekten wird derzeit Betrieb möglich ist. Weitere Projekte widmen untersucht, wie das heutige Energiesystem mit sich den Fragen, wie die ideale Umstellung des hilfe klimaneutraler Gase und den bestehenden Gassystems aussehen könnte und was diese Gasinfrastrukturen zukunftsfähig gestaltet kosten würde. Weitere Informationen zum Thema Wasserstoff finden Sie unter: www.h2-dvgw.de Publikationen Veranstaltungen Forschung Fotos: © kasto/fotolia, © Uwe Tölle 8
H2-FORSCHUNG IM DVGW G ASNE TZE UND -SPEICHER G ASANWENDUNGEN UND MÄRK TE ÜBERGEORDNE TE PROJEK TE 10
G H2-Kompendium für Gasnetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 G Transformationspfade Untergrundspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 G Power-to-Gas in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 G H2 im Netz · Umstellung von Erdgaspipelines . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 G H2-Tauglichkeit von Stählen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 G H2STOP · Bewertung von Absperrtechnologien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 G H2-Membran · Abtrennung von Wasserstoff mit Membrananlagen. . . . . . . . . . . . . 24 G HIGGS · Wasserstoff in Gasnetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 G MefHySto · Messmethoden für Wasserstoffspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 G H2-20 · Feldtest mit 20 % Wasserstoff im Verteilnetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 G H2-Messrichtigkeit von Haushalts-Gaszählern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 G H2-Mobilität · Stand, Trends, Perspektiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 G H2Net&Engines · Wasserstoff im Netz und in Gasmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 G THyGA · Wasserstoff-Erdgasgemische in Gasanwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 G LivingH2 · Demonstration eines Wasserstoff-Brennstoffzellen- Blockheizkraftwerks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 G H2-Prüfgrundlagen für die Gasversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 G PORTAL GREEN · Leitfaden für Power-to-Gas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 G H2-IQ · Wasserstoff im Quartier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 G Roadmap Gas 2050 · Strategie zur Klimaneutralität der Gasversorgung . . . . . . . . 48 G H2R · Wasserstoffregion Rheinland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 G SuperP2G · Power-to-Gas-Initiativen in Europa verbinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 G HEAVENN · Leitprojekt zur Wasserstoffeinführung in Europa . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 11
Foto: © industryview / iStock
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER H2-Kom pen d iu m für Gasn et ze Abschluss 12/2020 PROJEK TNAME Kompendium zu Wasserstoff in Gastransport- und Verteilnetzen ZIEL Bewertung der Wasserstoffverträglichkeit von Komponenten und Produkten der Gastransport- und Verteilnetze in Abhängigkeit von Material und Funktion mit anschließendem Transfer der Ergebnisse ins DVGW-Regelwerk HINTERGRUND UND ZWECK DVGW-Studien bestätigen die Wasserstoffverträglichkeit vieler Komponenten der Erdgas-Infrastruktur. Derzeit sind laut DVGW-Regelwerk jedoch nur bis zu zehn Volumenprozent Wasserstoff erlaubt. Angestrebt wird eine Erhöhung dieses Wertes auf 20 Prozent. Deshalb sollen Komponenten und Produkte des Gasnetzes sowohl auf Transport- als auch auf Verteilebene auf ihre Wasserstofftoleranz geprüft werden und anschließend in einem Kompendium gesammelt dargestellt werden. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Es wird ein Nachschlagewerk über bestehendes Wissen zum Einfluss von bis zu 100 Volumenprozent Wasserstoff in Gastransport- und Verteilnetzen erarbeitet. G Komponenten und Produkte werden in Form von Steckbriefen auf jeweils ein bis zwei Seiten dargestellt und auf ihre Wasserstoffverträglichkeit hin bewertet. PROJEK TKOORDINATOR 13
Foto: © Uniper SE
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER atio ns pf ad e Transform ic he r Untergrun d sp e Abschluss 02/2021 PROJEK TNAME Wasserstoffverträglichkeit der Gasspeicherinfrastruktur ZIEL Bewertung der Wasserstofftoleranz von Untergrundspeichern und Kostenermittlung zur Erhöhung der Wasserstoff- toleranz sowie der Ableitung einer optimalen H2-Konzentration bzw. eines optimalen Transformationspfades für Untergrundgasspeicher in Deutschland HINTERGRUND UND ZWECK Untergrundspeicher spielen zur Erreichung der Klimaziele eine wichtige Rolle, da sie Energie in Form von erneuerbaren Gasen speichern können. In diesem Projekt sollen noch offene Forschungsfragen zur bestehenden Wasserstofftoleranz von Gasspeichern untersucht werden. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Verfügbare Informationen zur bestehenden Wasserstofftoleranz von Untergrundgasspeicher werden gesammelt und ausgewertet sowie Wissenslücken und Forschungsbedarf identifiziert. G Darauf basierend werden die Optionen für eine (schrittweise) Umstellung der Speicher auf Wasserstoff ermittelt und mögliche Transformationspfade dargestellt. G Abschließend wird aufgezeigt, welche Investitionen für die Erhöhung der Wasserstofftoleranz der Speicher nötig sind. CO-AUFTRAGGEBER Initiative Erdgasspeicher e. V · Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie e. V. PROJEK TKOORDINATOR 15
Foto: © Open Grid Europe
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER Powe r- to -G as in Deut s ch lan d Abschluss 10/2020 PROJEK TNAME Einbindung der Power-to-Gas-Technologie in die politische Förderung eines klimaneutralen Gassystems ZIEL Schaffung einer Diskussionsbasis zu Anforderungen an ein Marktdesign für Power-to-Gas in Abhängigkeit von der jeweiligen Markt- und Netzsicht HINTERGRUND UND ZWECK Power-to-Gas ist ein zentrales Kopplungselement zwischen Strom- und Gasinfrastruktur, über das erneuerbare Energien in Form von Gasen wie Wasserstoff saisonal gespeichert werden können. Die Erzeugung und Speicher barkeit von erneuerbaren Gasen ist derzeit im Ordnungsrahmen aber nicht abgebildet. Diese Studie soll deshalb Ansätze dazu liefern, wie Power-to-Gas-Technologien integriert werden können. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Das Projekt soll Ansätze zur Verbesserung des Betriebes von Power-to-Gas-Anlagen im existierenden Umfeld von Regulierung, Infrastrukturen und Markt aufzeigen. G Es wird untersucht, wie Power-to-Gas als systemdienliche Maßnahme für das Engpassmanagement im Strom- sektor agieren kann und Power-to-Gas-Anlagen im regulierten Umfeld, unter Berücksichtigung des Redispatch- Potenzials, betrieben werden können. G Verschiedene Förderinstrumente für einen Markthochlauf klimafreundlicher Gase sollen erarbeitet und bewertet werden. PROJEK TKOORDINATOR 17
Foto: © DVGW, Roland Horn
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER im N e t z H2 on Erdgaspipelines Umstellung v Abschluss 05/2021 PROJEK TNAME Voruntersuchungen zu Aspekten der Gasbeschaffenheit bei Transport und Verteilung von Wasserstoff mit Hilfe der bestehenden Erdgasinfrastruktur ZIEL Klärung technischer Fragen der Anforderungen an die Gasbeschaffenheit und Erarbeitung von Handlungs empfehlungen hinsichtlich der Umstellung von Erdgasnetzen auf eine Wasserstoffnutzung HINTERGRUND UND ZWECK Die Erdgasinfrastruktur kann als Transport-, Speicher- und Verteilelement für den Energieträger Wasserstoff genutzt werden. Hierfür ist es notwendig, das geltende europäische und nationale Regelwerk anzupassen. Allerdings besteht noch Forschungsbedarf zu möglichen Spurenstoffen und notwendigen Aufbereitungsschritten sowie zu Anforderungen an die Gasbeschaffenheit. Genau diese Fragen soll das Forschungsvorhaben klären. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Neben einer umfangreichen Datenrecherche sind experimentelle und theoretische Untersuchungen vorgesehen, um einerseits mögliche Quellen für Begleitstoffe und Verunreinigungen in den Erdgasnetzen zu ermitteln und andererseits Anforderungen von wasserstoffbasierten Gasanwendungen an die Gasbeschaffenheit zu bewerten. G Weiterhin werden Parameter der Qualitätsüberwachung sowie der Aufbereitungsschritte und -verfahren erfasst, die für die Einhaltung der geforderten Gasbeschaffenheit notwendig sind. G Die Ergebnisse sollen die Anpassung des DVGW-Regelwerks im Bereich Gasbeschaffenheit unterstützen. PROJEK TKOORDINATOR INDUSTRIEPARTNER Open Grid Europe GmbH 19
Foto: © ONTRAS
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER H2-Tauglic h ke it von St ä hle n Abschluss 07/2021 PROJEK TNAME Stichprobenhafte Überprüfung von Stahlwerkstoffen für Gasleitungen und Anlagen zur Bewertung auf Wasserstofftauglichkeit nach ASME B31.12 ZIEL Stichprobenhafte Validierung der in Deutschland verwendeten Stähle zur Anwendbarkeit des US-Standards durch bruchmechanische Untersuchungen HINTERGRUND UND ZWECK Für den sicheren Transport von Wasserstoff im deutschen Gasnetz ist es notwendig, die Stahlbauteile auf ihre Wasserstoffverträglichkeit hin zu bewerten. Bislang ist die Tauglichkeit von Stahlbauteilen für den Einsatz von bis zu 100 Volumenprozent Wasserstoff nur im amerikanischen Regelwerk ASME B 31.12 (Dezember 2019) beschrieben. Es ist geplant, diese Bewertung in das DVGW-Regelwerk zu übernehmen. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Zur Überprüfung der eingesetzten Stähle sollen stichprobenhaft bruchmechanische Untersuchungen durchge- führt werden. Hierfür werden 100 Proben mit einer jeweiligen Prüfzeit von drei bis vierzehn Tagen entnommen. G Dabei werden Stähle für Leitungen und Anlagen von Fernleitungs- und Verteilnetzbetreibern mittels Zug-, Kerbschlagbiege-Versuche untersucht sowie Bruchmechanik-Versuche unter Druckwasserstoffatmosphäre durchgeführt. G Basierend auf den Versuchsergebnissen wird die direkte Anwendbarkeit des amerikanischen Regelwerks auf die in Deutschland verwendeten Stähle validiert. FORSCHUNGSSTELLE Materialprüfungsanstalt Stuttgart PROJEK TKOORDINATOR Open Grid Europe GmbH 21
Foto: © martb / iStock 22
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER H 2SsTpeOrrtPechnologien wer t ung von A b Be abgeschlossen PROJEK TNAME Bewertung der Absperrverfahren Blasensetzen und Abquetschen von Gasrohrleitungen bei wasserstoffhaltigem Erdgas ZIEL Untersuchung der möglichen Absperrtechnologien wie Blasensetzen und Abquetschen bei einem höheren Wasserstoffanteil im Gasnetz HINTERGRUND UND ZWECK Die Absperrmethoden „Blasensetzen“ und „Abquetschen“ sind bei Arbeiten am Erdgasnetz gängige Praxis. Während die physikalisch-technischen Zusammenhänge dieser Technologien beim Einsatz von Erdgas bekannt sind, besteht Forschungsbedarf für Mischgase insbesondere im Hinblick auf die Einspeisung von Wasserstoff in das Erdgasnetz. Dies wurde im Rahmen von H2STOP anhand von Laborversuchen untersucht. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Es erfolgten Tests bei unterschiedlichen Wasserstoffanteilen (0 %, 5 %, 10 %, 20 % und 50 %) und 1 bis 5 bar bei verschiedenen Materialien. G Die Tests zeigten, dass das Absperren mit Blasen bei wasserstoffhaltigem Erdgas sicher funktioniert. G Beim Abquetschen wurde festgestellt, dass die Schleichgasmengen bei reinem Wasserstoff und einem Druck von 5 bar etwa das Dreifache des Wertes von reinem Erdgas betragen und von der Viskosität des Gases abhängen. CO-AUFTRAGGEBER Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse (BG ETEM) · Hütz + Baumgarten GmbH · Städteler + Beck GmbH PROJEK TKOORDINATOR 23
Foto: © ONTRAS
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER Mem b r a n H2- n Wasserstoff Abtrennung vo nlagen mit Membrana Abschluss 06/2022 PROJEK TNAME Testung verschiedener Membranmaterialien zur Separierung von Wasserstoff aus Erdgas-Wasserstoffgemischen ZIEL Aufbau einer Pilotanlage und Durchführung von Tests verschiedener Modul-Geometrien und Membranmaterialien für die Abtrennung von Wasserstoff aus unterschiedlichen Erdgas-Wasserstoff-Gemischen HINTERGRUND UND ZWECK Die Beimischung von Wasserstoff zu Erdgas stellt für einige Infrastrukturelemente eine Herausforderung dar – zum Beispiel an Erdgastankstellen oder Anlagen der Gasindustrie. Mit dem Einsatz von Membrantechnologien lassen sich Wasserstoff-Erdgasgemische in die beiden jeweiligen Bestandteile auftrennen. Dadurch könnte die vorhandene Gasinfrastruktur auch für sensible Anwendungen genutzt werden, etwa in der Industrie oder für Brennstoffzellen, in dem der jeweils störende Bestandteil abgetrennt wird. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G In einer Demonstrationsanlage in Prenzlau wird getestet, welche Membranen sich am besten für eine Wieder- gewinnung des Wasserstoffs eignen, welche Mengen sich aus dem Gasstrom abtrennen lassen und welchen Reinheitsgrad dieser Wasserstoff erreicht. G Verschiedene Membranen werden dort hinsichtlich der (Langzeit-) Stabilität, Trenneigenschaften, erzielbare Reinheit, Kosten, Time-to-Market, Skalierbarkeit und Lieferbarkeit gemeinsam mit den Herstellern der Membranen getestet. PROJEK TPARTNER ONTRAS Gastransport GmbH · GRTgaz Deutschland · Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH · ENERTRAG PROJEK TKOORDINATOR 25
Foto: © Bet_Noire / iStock
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER HIGGGSasnetzen Wasserstoff in Abschluss 12/2022 PROJEK TNAME Hydrogen in Gas Grids ZIEL Identifizierung der Wasserstoffverträglichkeit des Hochdruck-Gastransportnetzes sowie Erstellung einer Datensammlung der europaweiten Regeln, Normen und Zertifizierungen zur Wasserstoffbeimischung bis zu 100 Volumenprozent HINTERGRUND UND ZWECK Nach den EU-Richtlinien zu Energie und Umwelt sollen die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 45 Prozent sinken. Wasserstoff aus erneuerbaren Ressourcen kann dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen. Die bestehenden Erdgasnetze können den Wasserstoff transportieren. Das Ziel von HIGGS ist es, die Auswirkungen der Wasserstoffbeimischung und des Wasserstofftransports auf das Erdgasnetz zu untersuchen. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Um die Auswirkungen von Wasserstoff auf die Gasinfrastruktur zu erschließen, werden technische, rechtliche und regulatorische Barrieren ermittelt und verbleibende Schwachpunkte der „H2-Readiness“ identifiziert. G Technische Lösungen werden getestet und Strategien zur Beibehaltung nicht- oder gering wasserstoffverträglicher Komponenten (z. B. über Membranabscheidungen etc.) entwickelt. G Anhand der Untersuchungen werden europaweit einheitliche Testprotokolle für die Zertifizierung der Wasserstoffverträglichkeit erarbeitet. PROJEK TPARTNER Fundación para el Desarollo de las Nuevas Tecnologías del Hidrógeno en Aragón (FHA) · TECNALIA · OST Ostschweizer Fachhochschule · European Research Institute for Gas and Energy Innovation (ERIG) · Redexis Gas · DVGW PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER This project has received funding from the Fuel Cells and Hydrogen 2 Undertaking under Grant Agreement No. 875091. This Joint Undertaking receives support from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme and Hydrogen Europe and Hydrogen Europe Research. 27
Foto: © ONTRAS
G A SNE T ZE U ND -SPEICHER MefHy Sto h er e thod en für Wasserstoffspeic Messm Abschluss 08/2023 PROJEK TNAME Abschluss 08/2023 Metrology for Advanced Hydrogen Storage Solutions ZIEL Untersuchung sowie Weiterentwicklung von präzisen Messmethoden und -verfahren, der relevanten Normen und Regelwerke in Zusammenhang mit Wasserstoff für verschiedene Wasserstoff-Speichertechnologien. HINTERGRUND UND ZWECK Die chemische Speicherung von Wasserstoff ist eine vielversprechende Möglichkeit, um volatile Energien aus erneuerbaren Quellen zu speichern und Unterbrechungen in der Energieversorgung zu vermeiden. Hierfür sind verlässliche Messverfahren, Standards, Referenzmethoden und geeignete Materialien notwendig. Diese sollen im Rahmen von MefHySto entwickelt werden. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Die Anforderungen an die Wasserstoffqualität für Polymerelektrolyt-Brennstoffzellen sollen ermittelt und bewertet werden. G Mit genauen Dichtemessungen wasserstoffhaltiger Gasgemische wird die Referenzzustandsgleichung verbessert, die als Basis für die Modellierung der Wasserstoffeinspeisung und Bestimmung des Heizwertes dient. G Außerdem wird eine validierte Methode zum Messen und Berechnen der Wärmeleitfähigkeit von ab-/adsorbiertem Wasserstoff in metallischen oder porösen Materialien entwickelt. PROJEK TPARTNER Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (Projektkoordinator) · Tschechisches Institut für Metrologie · NPL Management Ltd. · Physikalisch-Technische Bundesanstalt · Commissariat à l’Énergie Atomique et aux Énergies Alternatives (CEA) · DBI Gas- und Umwelttechnik · European Research Institute for Gas and Energy Innovation (ERIG) · Fundación para el Desarrollo de las Nuevas Tecnologías del Hidrógeno en Aragon · MAHYTEC SAS · Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften · Regasificadora del Noroeste · Universität Valladolid · DVGW PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER This project has received funding from the EMPIR programme co-financed by the Participating States and from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme. 29
Foto: © Jan-Schneckenhaus / iStock
G A S A N W ENDU NGEN U ND M Ä RK T E H2-2W0asserstoff % Feldtest mit 20 netz im Verteil Abschluss 07/2023 PROJEK TNAME Wasserstoff in der Gasinfrastruktur: DVGW/Avacon-Pilotvorhaben mit bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff-Einspeisung in Erdgas ZIEL Demonstration der Beimischung von bis zu 20 Volumenprozent Wasserstoff in ein reales Versorgungsgebiet mit rund 400 Haushalts- und Gewerbekunden sowie Ableitung von Handlungsempfehlungen HINTERGRUND UND ZWECK Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Haushalts-Gasgeräte mit einer Beimischung von 20 Volumenprozent Wasserstoff sicher betrieben werden können. Dies soll anhand von Feldversuchen in einem Gasverteilnetz unter Realbedingungen getestet und validiert werden. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Es werden Feldtests zur Funktionalität und Betriebssicherheit von Gasgeräten durchgeführt. Hierfür werden Anlagen- und Installationsvielfalt sowie Wartungs- und Einstellungsvielfalt erfasst und Informationen zum Nutzerverhalten in einem bestehenden Gasverteilnetz erhoben. G Anhand der Ergebnisse werden Handlungsempfehlungen für Gasverwendung und -verteilung abgeleitet. G Die Ergebnisse sollen dann als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasnetzen dienen und in das technische Regelwerk des DVGW einfließen. PROJEK TKOORDINATOR FORSCHUNGSPARTNER 31
Foto: © DWP / Adobestock
G A S A N W ENDU NGEN U ND M Ä RK T E Me s s r i ch tig k eit 2- H n Haushalts-Gaszählern vo Abschluss 10/2021 PROJEK TNAME Untersuchung des Verhaltens von Haushaltszählern im Verbund mit Hausdruckregelgeräten bei Nutzung von H2-beaufschlagten Gasen (EMPIR-begleitendes Vorhaben) ZIEL Validierung der Messrichtigkeit von Haushaltsdruckreglern bis zu einem Wasserstoffanteil von 20 Volumenprozent im Erdgas sowie mit reinem Wasserstoff HINTERGRUND UND ZWECK Durch die zunehmende Einspeisung von Wasserstoff in die öffentliche Gasversorgung ist der Nachweis der Messrichtigkeit von Haushaltsgaszählern bei erhöhten Wasserstoffkonzentrationen erforderlich. Bei einer Zumischung von bis zu zehn Volumenprozent Wasserstoff wird die grundsätzliche Eignung von Gaszählern durch die Physikalisch- Technische Bundesanstalt (PTB) als technisch unbedenklich angesehen. Für höhere Konzentrationen und reinen Wasserstoff liegen nur wenige Daten vor. Diese sollen im Projekt erhoben werden. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Es werden Messreihen mit drei Kombinationen von Druckregler- und Balgengaszählertypen mit verschiedenen Gasen – das heißt Stickstoff, Methan, Methan-Wasserstoff-Gemische und Wasserstoff – durchgeführt. Für die Untersuchungen werden besonders häufig verwendete Zählertypen ausgewählt. G Versuche mit Gasgemischen mit 10 bis 30 Volumenprozent Wasserstoff sollen Aussagen zur Messrichtigkeit bzw. zur Regelgüte von Haushaltsdruckreglern im Verbund mit Balgengaszählern für Einspeiseprojekte liefern. PROJEK TKOORDINATOR 33
Foto: © Heiko Küverling / iStock
G A SGAANSNE W ENDU T ZE NGEN U ND -SPEICHER U ND M Ä RK T E lit ä t: S t a nd , H2-Mobi t iven e r sp ek Trends, P abgeschlossen PROJEK TNAME Analyse der Möglichkeit der Marktdurchdringung von H2-Mobilität (Pkw und Lkw) und dem Potenzial von THG-Emissionsminderungen mit Blick auf Regulierung, Förderung und politischen Rahmenbedingungen national und europäisch und Identifizierung von Key-Success-Faktoren im europäischen und nationalem Umfeld ZIEL Potenzialbewertung von Wasserstoff hinsichtlich der Senkung von Treibhausgas-Emissionen im Pkw- und Nutzfahrzeugsektor und Identifikation von Key-Success-Faktoren im europäischen Umfeld HINTERGRUND UND ZWECK Eine Leitfrage der Gaswirtschaft ist, welche wirtschaftlichen Potenziale im Bereich der Produktion und des Transports von Wasserstoff durch das Aufkommen der Wasserstoff-Mobilität erwachsen werden. Diese Studie soll genau diese Frage beantworten. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Basierend auf fast 200 Literaturquellen analysiert die Studie H2-Mobilität das Potenzial für die Reduktion von Treibhausgasen im Verkehrssektor und mögliche Marktchancen für Fahrzeug- und Wasserstoffproduzenten. G Die Studie beschreibt Stand, Trends und Zukunftsperspektiven der wasserstoffbasierten Mobilität in Deutschland und ausgewählten europäischen Ländern. G Insbesondere begünstigen klimapolitische Anforderungen und starker Wettbewerbsdruck aus Asien den Marktantritt, während sich gleichzeitig die Technologie und Wirtschaftlichkeit von Fahrzeugen sowie die Infrastruktur verbessern. PROJEK TPARTNER 35
Foto: © VanderWolf Images / AdobeStock
G A S A N W ENDU NGEN U ND M Ä RK T E & E n g in es H2Net tz und in Gasmotoren Ne Wasserstoff im Abschluss 12/2021 PROJEK TNAME H2 in the gas network and interaction with gas engines ZIEL Untersuchung der Wasserstoffverträglichkeit von gängigen Gasmotoren und der Möglichkeiten einer technologischen Anpassung HINTERGRUND UND ZWECK Das Ziel, CO2-Emissionen bis zum Jahr 2050 um 95 Prozent zu reduzieren, bedeutet auch den Industrie- und Mobilitätssektor klimaneutral aufzustellen. Wasserstoff und synthetisches Methan bieten exzellente Möglichkeiten, das zu erreichen. Wie sich ein verändertes Gasgemisch im Gasnetz auf heutige Technologien und insbesondere auf Verbrennungsmotoren auswirkt, untersucht dieses Projekt. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Das Projekt untersucht, wieviel Wasserstoff gasbetriebene Verbrennungsmotoren – z. B. in Autos oder Block- heizkraftwerken – vertragen und wie Technologien sowie Gasnetze optimal angepasst werden können. G Überprüft werden die Möglichkeiten von „Multi-Fuel“-Tankstellen und Technologien zur Abtrennung von Wasserstoff aus Gasgemischen. Anhand festgelegter Szenarien und rechnerischer Modelle wird ermittelt, welche Lösung die praktikabelste und zugleich wirtschaftlich günstigste ist. FORSCHUNGSSTELLEN DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT (DVGW-EBI) · DBI - Gas- und Umwelttechnik · KIT Institut für Thermische Energietechnik und Sicherheit (ITES) · KIT Institut für Kolbenmaschinen (IFKM) · Frontier Economics CO-AUFTRAGGEBER 37
Foto: © AlexRaths / iStock
G A S A N W ENDU NGEN U ND M Ä RK T E THyGgaA sgemische d Wasserstoff-Er dungen in Gasanwen Abschluss 12/2022 PROJEK TNAME Testing Hydrogen Admixtures for Gas Applications ZIEL Europaweite Akzeptanz von Wasserstoff-Erdgasmischungen und Erkennung der technischen Auswirkung der Wasserstoffbeimischungen auf Gasanwendungen in privaten und gewerblichen Haushalten HINTERGRUND UND ZWECK Unter Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur können Wasserstoff und Wasserstoffbeimischungen als Alternative zu Erdgas für die Wärmeerzeugung in Gebäuden verwendet werden. THyGA zielt darauf ab, ein detailliertes Verständnis der Auswirkungen von Erdgas- und Wasserstoffgemischen auf Endanwendungen, insbesondere im privaten und gewerblichen Bereich, zu entwickeln und zu vermitteln. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Bei etwa 100 Haushaltsgeräten werden Szenarien mit verschiedenen Wasserstoffkonzentrationen getestet. G Es wird ein allgemeines Testprotokoll für Gasgeräte entwickelt, das sich zur Zertifizierung der „H2-Readiness“ eignen soll und für praktisch jedes Gerät angepasst werden kann. G Abschließend werden Handlungsempfehlungen für Gerätehersteller, Endkunden und Entscheidungsträger hinsichtlich Gerätedesign, Geräteproduktion und Zertifizierung erarbeitet. PROJEK TPARTNER ENGIE (Projektkoordinator) · BDR Thermea Group · Commissariat à l’Energie Atomique et aux Energies Renouvelables (CEA) · Dansk Gasteknisk Center (DGC) · DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT (DVGW-EBI) · Electrolux AB · GAS.BE ·Gas- und Wärme-Institut Essen (gwi) · GERG – The European Gas Research Group PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER This project has received funding from the Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking under grant agreement (No. 874983). This Joint Undertaking receives support from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme, Hydrogen Europe and Hydrogen Europe research. 39
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G A S A N W ENDU NGEN U ND M Ä RK T E LivingH 2 atio n ein es W asserstoff- Demonstr c k heizk r aft werks n-B lo Brennstoffzelle Abschluss 09/2022 PROJEK TNAME Living Laboratory Demonstration of Complete Pure Hydrogen Fuel Cell Cogeneration System ZIEL Demonstration einer Komplettlösung einer regenerativen Stromversorgung in einer Reallaborumgebung unter Verwendung eines Wasserstoff-Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerks (H2-BZ-BHKW). HINTERGRUND UND ZWECK Der Einsatz von Brennstoffzellen für die stationäre Versorgung mit Strom und Wärme kann den Anteil an Erneuer- baren Energien im Energiesektor erhöhen und gleichzeitig CO2-Emissionen und Energiekosten reduzieren. Brenn- stoffzellen-Blockheizkraftwerke, die grünen Wasserstoff nutzen, können daher zu einer CO2-freien Energielösung für Gebäude werden und bestehende konventionelle BHKW-Systeme nach und nach ersetzen. Das Projekt befasst sich mit der technologischen Entwicklung dieser reinen H2-BZ-BHKW. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Brennstoffzellen-BHKW werden mittels technologischer Innovationen für den reinen Wasserstoff-Betrieb optimiert. G Ein komplettes System einer leitungsbasierten Wasserstoffversorgung wird in einer typischen Hausumgebung, dem „living lab“, installiert und getestet, einschließlich der Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, Verrohrung in einem Gebäude, Odorierung und einem H2-BHKW. G Die technische Lösung wird techno-ökonomisch, ökologisch und sozial bewertet. PROJEK TPARTNER inhouse engineering GmbH (Projektkoordination) · ENGIE (Projektkoordination) · Commissariat à l’Énergie Atomique et aux Énergies Renouvelables (CEA) · DBI Gastechnologisches Institut gGmbH · Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg · European Research Institute for Gas and Energy Innovation (ERIG) PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER Unter Förderkennzeichen: 03SF0587B 41
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Ü BERGEORDNE T E PRO JEK T E undlagen H2-Prüfgr für die Gasvers orgung Projektantrag in Vorbereitung PROJEK TNAME Prüfgrundlagen für den Einsatz von Wasserstoff in der Gasversorgung ZIEL Erarbeitung von wissenschaftlichen Grundlagen für eine Eignungsprüfung von Produkten für Wasserstoff im Bereich der Gasinfrastruktur und Anwendungstechnik HINTERGRUND UND ZWECK Um die Transformation des Energiesystems in Richtung Wasserstoff zügig voranzutreiben, müssen die Voraus setzungen für den sicheren Betrieb der Gasinfrastruktur und Gastechnologien frühzeitig geschaffen werden. Auf der Basis wissenschaftlich validierter Prüfprozeduren und Prüfstände soll das DVGW-Regelwerk in den Bereichen Gasarmaturen und Rohrleitung, Gasinstallation, Gasgeräte sowie Bauteile und Hilfsstoffe erweitert werden. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Hinsichtlich der Armaturen und Bauteile wird die Dichtheit von Geräten und Komponenten sowie die dauerhafte Eignung und Beständigkeit von Materialien in den Blick genommen. G Für Gasgeräte werden Prüf- und Grenzgase für Verbrennungstests, Prüfprozeduren für die Feuerungsüber- wachung, sicherheitstechnische Fragen der thermischen Stabilität von Geräten, Leistungstests und Emissions- überwachung untersucht. PROJEK TKOORDINATOR FORSCHUNGSPARTNER 43
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ÜGBERGEORDNE A SNE T ZE U NDT E-SPEICHER PRO JEK T E PORTAL GREEN den für Power-to-Gas Leitfa Abschluss 10/2020 PROJEK TNAME Entwicklung eines Power-to-Gas-Leitfadens zur Integration Erneuerbarer Energien ZIEL Erstellung von Genehmigungsleitfäden für Power-to-Gas-Anlagen, sowohl für die Genehmigungsprozesse als auch für technische Aspekte in Bezug auf Bau und Betrieb von Anlagen HINTERGRUND UND ZWECK Technologien wie Power-to-Gas nehmen eine Schlüsselrolle in zukünftigen Energiesystemen ein, denn sie ermöglichen die Integration erneuerbarer Energien in zukunftsweisende Versorgungssysteme. Der Zubau solcher Anlagen wird jedoch durch die bestehenden, uneinheitlichen technischen Regularien sowie durch fehlende, einheitliche genehmigungsrechtliche Grundlagen erschwert. Im Projekt wird deshalb ein zweiteiliger Leitfaden erarbeitet, der den Prozess darstellen und die Durchführung erleichtern soll. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Die Leitfadenteile berücksichtigen inhaltliche und chronologische Verfahrensabläufe für Genehmigungsprozesse für die Bereiche Netzeinspeisung, Rückverstromung, Mobilität und industrielle Nutzung. G Zuständigkeiten werden erläutert und Entscheidungsbäume z. B. zur Auswahl durchzuführender Genehmigungsprozesse zur Verfügung gestellt. G Die Ergebnisse fließen in das DVGW-Regelwerk ein. PROJEK TPARTNER DBI - Gas- und Umwelttechnik gGmbH · Bergische Universität Wuppertal · Uniper Energy Storage GmbH · DVGW PROJEK TKOORDINATOR FÖRDERGEBER Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit gGmbH aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundetages 45
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ÜGBERGEORDNE A SNE T ZE U NDT E-SPEICHER PRO JEK T E H2-IQQuartier Wasserstoff im Projektantrag in Vorbereitung PROJEK TNAME Nutzung von Wasserstoff als Energieträger für Quartiere ZIEL Erprobung und Entwicklung von Netzen und Gasheizgeräten bei 20 und 100 Volumenprozent Wasserstoffzufuhr in zwei Quartieren im Raum Kassel HINTERGRUND UND ZWECK Auch im Wärmemarkt kann das Klimaschutzpotenzial von Wasserstoff helfen, die Treibhausgas-Emissionen zu senken. Deshalb soll anhand von Feldversuchen im ländlichen und städtischen Raum untersucht werden, wie dieser über die bestehende Erdgasinfrastrukur im Gebäudebestand und Neubau genutzt werden kann. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Geplant sind zwei Versuchsregionen für die Einspeisung von Wasserstoff ins Gasverteilnetz über je zwei Heizperioden. In einem ländlichen Gebiet sollen 20 Volumenprozent Wasserstoff und in ein neu zu errichtendes Gasnetz eines städtischen Gebiets in Kassel reiner Wasserstoff eingespeist werden. G Für die Umstellung vom Erdgas- auf den reinen Wasserstoffbetrieb werden Wasserstoff-Umrüst-Kits sowie Umstellkonzepte für Brennwert-Heizgeräte entwickelt und erprobt. G Anhand der Untersuchungsergebnisse soll eine Datenbank entstehen, die die Wasserstoff-Toleranz der jeweiligen Gasheizgeräte im Gebäudebestand beschreibt. G Die Ergebnisse sollen in das DVGW-Regelwerk einfließen. PROJEK TPARTNER Becker Büttner Held BBH · EAM Netz · Gas- und Wärme-Institut Essen (gwi) · Honeywell Gas Technologies GmbH · Städtische Werke Netz und Service · Viessmann · DVGW PROJEK TKOORDINATOR 47
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Ü BERGEORDNE T E PRO JEK T E ap Ga s 2 0 5 0 Roadm lität der Gasversorgung tr ategie zur K limaneutra S Abschluss 06/2022 PROJEK TNAME Entwicklung einer Roadmap zur Umsetzung des DVGW-Energieimpulses bis zum Jahr 2050 ZIEL Entwicklung eines ganzheitlichen, zahlenbasierten Konzeptes zur Bereitstellung von klimaneutralen Gasen, zur Nutzung der Gasinfrastruktur für die Integration der Gase und zur Anpassung von Gasverwendungstechnologien HINTERGRUND UND ZWECK Arbeiten im Rahmen der DVGW-Forschung haben gezeigt, dass gasbasierte Konzepte als Teil des zukünftigen Energiesystems sinnvoll und machbar sind. Mit der Roadmap Gas 2050 soll ein ganzheitliches Konzept entstehen. Hierfür werden die aus den Vorgängerarbeiten resultierenden Vorteile der Nutzung der Gasinfrastruktur und von Gasanwendungen miteinander verknüpft und die möglichen Synergieeffekte quantitativ beschrieben. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Der zukünftige Bedarf sowie nationale und internationale Erzeugungspotenziale erneuerbarer Gase werden ermittelt. Herkömmliche und auch alternative Methoden der Wasserstoff-Erzeugung werden berücksichtigt. G Durch systematische Gerätetests wird die optimale Zumischgrenze von Wasserstoff zum Erdgas für Gasanwendungen erforscht. Weiterhin werden Anpassungsbedarfe von Technologien für die unterschiedlichen Anwendungssektoren für Anteile von 50 bis 100 Volumenprozent Wasserstoff ermittelt. G Mögliche Transformationspfade werden für die Gasinfrastruktur entwickelt und anhand einer abschließenden ganzheitlichen Energiesystemmodellierung die zukünftige Rolle von Gas bei der Energiewende bewertet. PROJEK TKOORDINATOR FORSCHUNGSSTELLEN 49
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Ü BERGEORDNE T E PRO JEK T E H2R Rheinland ion Wasserstoffreg im Aufbau ZIEL Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur im Rheinland in sieben Phasen sowie die Erweiterung und Teilung des Wissens rund um den Wasserstoff zur Erreichung der Sektorenkopplung HINTERGRUND UND ZWECK Die Region Rheinland will die Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff aktiv voranbringen, um so die Energie- und Verkehrswende zu erreichen. Hierzu haben sich im Jahr 2018 die Städte Köln, Hürth, Brühl und Wesseling sowie der Rhein-Sieg und der Rheinisch-Bergische Kreis zu einer Initiative zusammengeschlossen. Damit soll ein sektorengekoppeltes Energiesystem geschaffen werden. Wichtige regionale Unternehmen und Akteure, darunter der DVGW, unterstützen die „Initiative H2R – Wasserstoff Rheinland“. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G In der ersten Projektphase hat sich die Initiative am Wettbewerb „Modellregion Wasserstoffmobilität“ des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen beteiligt. G In der zweiten Phase wurde ein detailliertes Feinkonzept der Energie- und Verkehrswende – einschließlich der Erzeugung, Verteilung und Nutzung von Wasserstoff – erarbeitet, das in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll. G Anhand des Feinkonzeptes werden bestehende Strukturen weiterentwickelt sowie die neuen Sektorenkopplungs- Elemente der Initiative H2R geplant. G Ein Technologiekonzept soll die optimale Nutzung der Potenziale in der Region beschreiben. PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER 51
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Ü BERGEORDNE T E PRO JEK T E SuperP 2G n in Eur opa verbinden Initiative Power-to-Gas- Abschluss 10/2022 PROJEK TNAME Synergies utilising renewable power regionally by means of power to gas ZIEL Senkung der Einstiegsschwelle für Interessenten, um Power-to-Gas für Smart-Energy-Systeme, lokale und regionale Entwicklungen sowie die Sektorintegration zu nutzen HINTERGRUND UND ZWECK Die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien erfordert eine Sektorenkopplung mit Speicherelementen wie Power-to-Gas. Zweck des Projekts ist es, ein länderübergreifend einsetzbares Bewertungstool zu entwickeln und auf potentielle Einsatzgebiete oder Fallbeispiele in Europa hinzuweisen. SuperP2G verbindet dazu führende Power-to-Gas-Initiativen aus fünf europäischen Ländern und erhöht die europaweite Sichtbarkeit von Power-to-Gas. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Um Synergien in Bezug auf Bewertungswerkzeuge und -verfahren zu nutzen, werden führende nationale Projekte und Regionen mit korrespondierenden Interessenten innerhalb der EU verknüpft. G Das Potenzial in jedem der beteiligten Länder soll aufgezeigt und ein gesamteuropäisches Fazit in Bezug auf Marktbedingungen und Bedürfnisse der Interessengruppen erarbeitet werden. PROJEK TPARTNER Technische Universität Dänemark (Projektkoordinator) · Energifonden Skive – GreenLab · Nationaler Forschungsrat von Italien (CNR-ITAE) · Universität Bologna, Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen · Universität Groningen, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften · DBI Gastechnologisches Institut · DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT (DVGW-EBI) · European Research Institute for Gas and Energy Innovation (ERIG) · Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER This project has received funding in the framework of the joint programming initiative ERA-Net Smart Energy Systems’ focus initiative Integrated, Regional Energy Systems, with support from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme under grant agreement No 775970. 53
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Ü BERGEORDNE T E PRO JEK T E HEAVEeNinfüNhrung in Europa r ojek t zur Was serstoff Leitp Abschluss 12/2025 PROJEK TNAME Abschluss H2 Energy Applications (in) Valley Environments XX/YYYY (for) Northern Netherlands ZIEL Einrichtung eines Wasserstoff-Valleys im Norden der Niederlande zur großskaligen Demonstration von Produktion, Distribution, Speicherung und lokalem Endverbrauch von grünem Wasserstoff HINTERGRUND UND ZWECK Am Ende eines klimaneutralen Energiesystems steht die maximale Integration von erneuerbaren Energien aus On- und Offshore-Windanlagen sowie Solarenergie. HEAVENN soll als europäisches Leuchtturmprojekt zeigen, wie eine vollumfängliche, regionale Wasserstoffinfrastruktur unter Berücksichtigung der vorhandenen Erdgas- Infrastruktur geschaffen werden kann. VORGEHEN UND ERGEBNISSE G Die gesamte grüne Wasserstoff-Wertschöpfungskette wird in einem voll integrierten Ökosystem (Valley) praktisch umgesetzt. Dieses soll als Blaupause zur Anwendung von grünem Wasserstoff für Regionen in ganz Europa dienen. G Existierende und geplante Projektcluster werden an sechs Standorten im Norden der Niederlande eingesetzt. Der gewonnene Wasserstoff soll sektorenübergreifend bereitgestellt werden. G Aus den Erfahrungen sollen replizierbare Geschäftsmodelle für die weitgreifende, kommerzielle Realisierung von Wasserstoff über das gesamte, regionale Energiesystem entwickelt werden. PROJEK TPARTNER New Energy Coalition (Projektkoordinator) · Stichting Energy Valley · Qbuzz · Gemeinde Groningen · Nouryon Industrial Chemicals · Nederlandse Aardolie Maatschappij · Nederlandse Gasunie · Gemeinde Emmen · Emmtec Services · Cemtec Fonden · Hinicio · Fundación para el Desarrollo de las Nuevas Tecnologías del Hidrógeno en Aragón · ENGIE Energie Nederland · Gemeinde Hoogeveen · Hyenergy Transstore · Enercy · Universität Groningen · Pitpoint.CNG · Green Planet Real Estate · European Research Institute for Gas and Energy Innovation · Gemeenschappelijke Regeling Samenwerkingsverband Noord-Nederland · Bytesnet Groningen · H2tec · U.V.O. Vervoer · Ewe Gasspeicher · EBN Energie Beheer Nederland · Groningen Seaports · Lenten Scheepvaart · Nederlandse Particuliere Rijnvaart-centrale Cooperatie · Hydrogen Ireland Natural Resources Association Company · The European Marine Energy Centre PROJEK TLOGO FÖRDERGEBER This project has received funding from the Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking (FCH JU) under grant agreement no. 875090. This Joint Undertaking receives support from the European Union’s Horizon 2020 research and innovation programme, Hydrogen Europe and Hydrogen Europe research. 55
Der DVGW – Innovationen und Regelsetzung im Gas- und Wasserfach Als anerkannter Regelsetzer, technisch-wissen- höchsten Standards. Als Basis für technische schaftlicher Know-how-Träger und Förderer tech- Innovationen bildet die Forschung einen wichtigen nischer Innovationen ist der Deutsche Verein Teilbereich der DVGW-Aktivitäten. Der DVGW des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) das fördert Forschungsvorhaben verschiedener Kompetenznetzwerk für alle Fragen der Versor- Institute und führt auch eigene Projekte durch. gung mit Erdgas und Trinkwasser. Er fördert und unterstützt das Gas- und Wasserfach in Der im Jahr 1859 gegründete Verein hat rund allen technisch-wissenschaftlichen Belangen. 14.000 Mitglieder. Als gemeinnütziger Verein In seiner Arbeit konzentriert er sich insbeson- agiert der DVGW wirtschaftlich unabhängig und dere auf die Themen Sicherheit, Hygiene, politisch neutral. Auf lokaler Ebene agiert der Umwelt- und Verbraucherschutz. Mit der Ent- DVGW über seine Bezirksgruppen, auf überre- wicklung seiner technischen Regeln ermöglicht gionaler Ebene sind die Landesgruppen erster der DVGW die technische Selbstverwaltung der Ansprechpartner für die Mitglieder. Themen mit Gas- und Wasserwirtschaft in Deutschland. bundesweiter oder europäischer Dimension Hierdurch gewährleistet er eine sichere Gas- werden durch die Hauptgeschäftsstelle in Bonn und Wasserversorgung nach international mit Büros in Berlin und Brüssel abgedeckt. Das Leistungsspektrum G des DVGW 56
Technische Regelsetzung Beratung und Normung Forschung IT-Dienst leistungen und Entwicklung Arbeits- und Prüfung und Gesundheitsschutz Zertifizierung Sicherheits- und Berufsbildung Qualitätsmanagement und Qualifikation Fachinformation und Wissenstransfer 57
Forschung im DVGW Die deutsche Energie- und Wasserwirtschaft zung und Normung und sichert die wissen- ist ständig mit neuen Herausforderungen kon- schaftliche Qualität der Stellungnahmen des frontiert. Insbesondere die Energiewende fordert DVGW. Darin zeigen sich die Vorzüge dieses die Entwicklung von zukunftsweisenden Kon- interdisziplinären Kompetenznetzwerkes. zepten für den Energieträger Gas, unter Berück- sichtigung sowohl klima- und umweltpolitischer Die Gasforschung ist im DVGW dezentral organi- als auch systemischer, wirtschaftlicher und siert und verteilt sich auf insgesamt sechs Ein- sicherheitstechnischer Zielstellungen. richtungen. Diese vereinen wissenschaftliche Expertise und Hochschulpartnerschaften mit Die DVGW-Forschung umfasst Projekte im der Praxis der Gaswirtschaft. Dabei ergänzen regionalen und nationalen Kontext ebenso wie sich die einzelnen Institute komplementär in europaweite Forschungskooperationen. Sie ist ihren Kompetenzen und bilden ein umfassendes dabei Basis für die technische Weiterentwick- Netzwerk rund um die Themengebiete Gas und lung in der Gaswirtschaft, fördert die Regelset- Energie. Als Gründungsmitglied des European Research Institute for Gas and Energy Innovation (ERIG) beteiligt sich der DVGW an zahlreichen europäischen Forschungsprojekten. Dieses gemeinnützige Innovationsnetzwerk mit Sitz in Brüssel unter- stützt die europäische Zusammenarbeit in der Forschung zu nachhaltigen und innovativen Gastechnologien sowie der Nutzung von Erdgas im Zusammen- spiel mit erneuerbaren Energien. Im Juni 2020 wurde der DVGW-Vorstandvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke zum Präsidenten von ERIG ernannt, was die enge Zusammenarbeit beider Institutionen im Bereich der Gasforschung untermauert. Neben der Erhöhung des Anteils kli- mafreundlicher Gase gehört es zu den vorrangigen Zielen von ERIG, die Integration der volati- len erneuerbaren Energie im Gassystem durch Technologien wie Power-to-Gas zu unterstützen. Dadurch soll das Energieversorgungsnetz durch eine flexiblere Kombination von Nachfrage, Angebot und Speicherung stabiler ausbalanciert werden. 58
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