Wegwerfware Kleidung Repräsentative Greenpeace-Umfrage zu Kaufverhalten, Tragedauer und der Entsorgung von Mode
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Wegwerfware Kleidung Repräsentative Greenpeace-Umfrage zu Kaufverhalten, Tragedauer und der Entsorgung von Mode Billig und viel kaufen, kurz oder nie tra- gen, schnell wegwerfen – so gehen die Deutschen im Fast-Fahion-Zeitalter mit Mode um. Angekurbelt wird dieses Verhalten von Textilgiganten wie H&M oder Zara, Aldi oder Lidl, die im Wochen- Rhythmus neue Billigkollektionen in die Läden bringen. Kleidung wird dabei immer mehr zur Wegwerfware, T-Shirts kaum länger getragen als Plastiktüten. Ihren Preis hat billige Kleidung am an deren Ende der Welt: In den überwiegend asiatischen Produktionsländern ist die ra- sant wachsende Textilindustrie zum zweit- größten Wasserverbraucher und Wasser- verschmutzer geworden. Rund 7000 Liter Wasser verbraucht die Produktion einer einzigen Jeans. 3500 krebserregende, hor- monell wirksame oder anderweitig giftig Chemikalien setzt die Textilindustrie ein, um Rohmaterialien zu bunt bedruckter Kleidung zu verarbeiten. Viele dieser Che- mikalien findet man nicht nur im Umfeld der Fabriken, sondern inzwischen rund um den Globus - in der Küstenluft von Südafrika, der Leber von Eisbären und in der Muttermilch. Greenpeace kämpft seit Jahren mit der Detox-Kampane (www.greenpeace.de/detox) für eine saubere Textilindustrie. Doch um unsere Umwelt und Gesundheit rund um die Welt wirklich zu schützen, reicht das nicht. Wir müssen auch unseren Kleider- konsum verändern. Die schiere Masse un- seres Kleiderverbrauchs ist zum Problem geworden. Frühere Umfragen zum Mode-Einkaufs verhalten von Greenpeace haben bereits gezeigt, dass fast alle Jugendlichen von den menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen in den Textilfabriken Asiens wissen. Die meisten wissen auch vom Chemikalien einsatz. Trotzdem überwiegen beim eigenen Umgang mit Kleidung befragt. Wir wollten Diese Online-Umfrage unter 1.011 Personen Kauf dann meist das Design, der Preis wissen: Wie viele Kleidungsstücke hängen zwischen 18 und 69 Jahren in Deutschland und die Marke - und nicht die nachhaltige in Deutschland im Schrank? Wie lange zeichnet ein umfassendes Bild des alltäg- Produktionsweise. werden sie getragen? Warum wird Kleidung lichen Umgangs mit Mode in der heutigen Mit der hier vorliegenden repräsentativen aussortiert? Werden Kleidungsstücke und Gesellschaft. Das Institut Nuggets Market Umfrage hat Greenpeace in die Kleider- Schuhe noch repariert? Wie sehr werden Research & Consulting GmbH hat die Um- schränke geschaut und die Konsumenten Alternativen wie Kleidertausch oder Second- frage im September 2015 im Auftrag von zwischen 18 und 69 Jahren nach ihrem Hand-Läden genutzt? Greenpeace durchgeführt. www.greenpeace.de
Kleidungsbestand in Deutschland 2 Milliarden praktisch ungetragene Kleidungsstücke Kleidungsbestand Anzahl Anzahl Kleidungs- Kleidungs- Im Durchschnitt besitzt jede erwachse stücke stücke ne Person (18 – 69 Jahre) in Deutschland Mittelwert Mittelwert 95 Kleidungsstücke (ohne Unterwäsche 1 1 1 und Socken). Das sind etwa 5,2 Milliar- 1 3 1 5 2 5 2 3 9 6 6 den Kleidungsstücke in Deutschland. 8 10 18 10 Der Großteil der Kleidung besteht aus 300 + 10 22 20 kurz- sowie langärmligen Oberteilen. 20 19 Die meisten Leute (43 Prozent) geben an, 251 – 300 50 + 34 27 50 bis 100 Teile im Kleiderschrank zu 37 haben. Immerhin ein Drittel hat aber 100 201 – 250 31 – 50 26 27 bis über 300 Teile im Schrank – deutlich 35 mehr also. 151 – 200 44 20 – 30 Frauen besitzen im Durchschnitt mit 118 32 Kleidungsstücken deutlich mehr als Män- 101 – 150 11 – 20 37 30 ner (73 Teile). Insgesamt beeinflussen Ge- 45 42 schlecht, Einkommen, Bildung und Herkunft 51 – 100 6 – 10 24 stark die Kleidermengen im Schrank: So 23 22 10 13 besitzen Frauen aus dem Westen Deutsch- 0 – 50 0–5 7 2 lands am meisten Kleidung. Mehr Bildung n = 1.011 n = 1.011 n = 1.011 n = 1.011 n = 1.011 Frauen = 500 n = 1.011 und Einkommen führt auch zu deutlich Gesamt Oberteile Oberteile Oberteile Hosen Röcke Paar mehr Kleidung. Bekleidungs- kurzärmlig / langärmlig & Mäntel & Kleider Schuhe stand ärmelos Jedes fünfte Kleidungsstück (19 Prozent) wird so gut wie nie getragen. Das summiert Basis: Alle Befragten, Angaben in %, F8. Zunächst möchten wir erfahren, wie viele Kleidungsstücke Sie persönlich besitzen. Bitte schätzen Sie möglichst genau die Anzahl der folgenden Arten sich auf 1 Milliarde Kleidungsstücke, die von Kleidungsstücken (ohne Unterwäsche und Socken/ Strümpfe/ Strumpfhosen) in Ihrem Besitz. ungenutzt im Schrank liegen. Eine weitere Durchschnittlicher Kleidungsbestand (Kleidungsstücke gesamt) 118 B 101D 95 98 97 98 96 97D 92 94 83 73 * * * n = 1.011 n = 500 n = 511 n = 211 n = 179 n = 238 n = 217 n = 166 n = 163 n = 359 n = 282 n = 207 A B A B C D E A B C D 18 – 29 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 – 69 Total Frauen Männer Nord West Süd Ost Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Geschlecht Alter Region Basis: Alle Befragten, Angaben in %, Signif. 5% (ABCDE) F8. Zunächst möchten wir erfahren, wie viele Kleidungsstücke Sie persönlich besitzen. Bitte schätzen Sie möglichst genau die Anzahl der folgenden Arten von Kleidungsstücken (ohne Unterwäsche und Socken/ Strümpfe/ Strumpfhosen) in Ihrem Besitz. Milliarde Kleider wird nur „selten“ (seltener den Kleidungsstücke (knapp 40 Prozent), als alle drei Monate) getragen. Zählt man die nahezu ungenutzt nur für den Schrank diese hinzu, kommt man auf zwei Milliar- produziert wurde. 02
Kleidungsbestand in Deutschland bei 18 – 69jährigen Durchschnittlicher Bevölkerung Gesamtbestand Bestand / Person: 18 – 69 Jahre 95,3 x 54,71 MIo. ≈ 5,214 Mrd. Kleidungsstücke Anteil an Kleidung, der … getragen wird (fast) nie regelmäßig (max. 2x überhaupt getragen) (mind. 1x alle 3 Wochen) 975 MIo. 1,893 Mrd. 1,065 Mrd. selten (seltener als 1x alle 3 Monate) hin und wieder 1,281 Mrd. (mind. 1x alle 3 Monate) Durschschnittliche Lebensdauer der getragenen Kleidungsstücke Kaufen und entsorgen: Kurzlebigkeit bestimmt den Kleiderschrank Durchschnittliche Lebensdauer Oberteile und Hosen sowie insbesondere Schuhe werden nur noch kurze Zeit genutzt. Fast jeder Zweite gibt an, innerhalb weni- ger als einem Jahr Schuhe, Oberteile und 42 39 Hosen auszusortieren. Spätestens nach drei 49 49 Jahren werden mehr als die Hälfte der 64 Oberteile, Hosen und Schuhe ausgemustert. 75 Jacken, Mäntel und Kleider überleben hin- gegen meist mehr als 3 Jahre, bevor sie ausrangiert werden. Insgesamt regiert mehr 49 und mehr die Kurzlebigkeit: Fast die Hälfte 50 mehr als 3 Jahre der Befragten hat in den letzten 6 Monaten 45 45 Kleidung weggeworfen. 31 1 – 3 Jahre 22 Wechselnder Geschmack, 12 8 Platz schaffen: Beweggründe weniger als 1 Jahr 6 3 6 5 für das Aussortieren n = 1.011 n = 1.011 n = 1.011 n = 1.011 Frauen = 500 n = 1.011 Die am häufigsten angegebenen Gründe, Oberteile Oberteile Oberteile Hosen Röcke Paar kurzärmlig / langärmlig & Mäntel & Kleider Schuhe warum Kleidung ausrangiert wird, sind ärmelos Verschleiß (92 Prozent der Befragten) Basis: Alle Befragten, Angaben in %, oder weil die Kleidung nicht mehr passt F10. Wie lange behalten Sie ein Kleidungsstück durchschnittlich, bevor Sie es aussortieren? (72 Prozent der Befragten, Mehrfachnen- nungen waren möglich). Aber: Nur 21 Pro- zent der Befragten sortieren ihre Kleidung heilen Kleidungsstücken, weil sie sie nicht Wegwerfware Schuhe nur dann aus, wenn sie kaputt ist oder mehr mögen, 40 Prozent wenn sie nicht Vor allem Schuhe werden mehr und mehr nicht mehr passt. Der schnell wechselnde mehr der Mode oder dem eigenen Stil zur Wegwerfware: Etwa jeder Achte trägt Geschmack spielt beim Aussortieren von entsprechen. Und 31 Prozent sortieren seine Schuhe weniger als ein Jahr. Die Hälfte noch tragbarer Kleidung eine entscheiden Kleidung aus, um Platz zu schaffen im der Befragten sortiert Schuhe nach einem de Rolle: Zwei von drei trennen sich von Kleiderschrank. bis maximal drei Jahren aus. 03
Beweggründe für das Aussortieren Ist kaputt / verschlissen / 92 Farben ausgewaschen / hat Flecken Passt mir (von der Größe) nicht mehr 72 Gefällt mir nicht mehr 64 Ist aus der Mode gekommen / entspricht 40 nicht mehr meinem persönlichen Stil Muss Platz im Kleiderschrank für 31 neuere Kleidung schaffen Habe ich nur für einen bestimmten 10 Anlass gekauft Aus einem anderen Grund 5 Personen, die Kleidung NUR aussortieren, 21 wenn kaputt oder nicht mehr passt Basis: Alle Befragten, Angaben in %, Signif. 5% (ABCDE) F12. Jetzt denken Sie bitte einmal an den Moment, in dem Sie Kleidung aussortieren und sich davon trennen. Bitte markieren Sie alle der folgenden Gründe, aus denen Sie – zumindest gelegentlich – Kleidung aussortieren. Total (n = 1.011) Umgang mit aussortierte Kleidung Müll- oder Kleidersammelbox Die aussortierte Kleidung wird in den Umgang mit Kleidung: Übersicht meisten Fällen weggeworfen oder anonym gespendet (also in eine Kleider sammelbox geworfen). Kleidung getauscht 83 11 6 Die Alternativen – wie Kleidung weitergeben, Kleidung selbst hergestellt weiterverkaufen oder tauschen – sind noch (z.B. genäht, gestrickt usw.) 73 19 8 sehr exotisch: 83 Prozent haben noch nie Kleidung getauscht, 73 Prozent noch nie wel Kleidung verliehen 68 22 10 che selbst hergestellt. Verleihen kommt für zwei Drittel nicht in Frage. Immerhin zwei Kleidung weiter verkauft 55 28 17 Drittel geben Kleidung im Bekanntenkreis weiter, 45 Prozent haben bereits gebrauchte Kleidung gebraucht gekauft 54 28 18 Kleidung gekauft oder verkauft. Und Klei- Kaputte Kleidung (außer Schuhe) dertausch könnte in Zukunft gebräuchlicher reparieren lassen 49 36 15 werden: Ein Viertel der 18 – 29-Jährigen Kaputte Kleidung (außer Schuhe) hat bereits Kleider getauscht, in der Alters- selbst repariert 42 30 28 gruppe 50+ dagegen nur jeder Achte. Kaputte Schuhe vom Schuster 36 51 13 reparieren lassen Reparieren von Kleidung und Schuhen ist bereits für die Hälfte der Deutschen Kleidung im Bekanntenkreis verschenkt 36 39 25 kein Thema mehr. Kleidung an Unbekannte verschenkt / Die Reparatur von Kleidung/ Schuhen ist gespendet 18 36 46 zwar der am meisten praktizierte Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit. Allerdings ist auch der Kleidung selbst geschenkt bekommen 18 50 32 nicht weit verbreitet: Nur jeder Siebte hat in der jüngeren Vergangenheit Kleidung repa- Kleidung weggeworfen 12 39 49 rieren lassen, etwa die Hälfte hat überhaupt noch nie Kleidung zur Reparatur gebracht. Noch nie Vor mehr als 6 Monaten In den letzten 6 Monaten Besonders den Jüngeren ist die Mülltonne Basis: Alle Befragten, Angaben in %. F13. Wann – wenn überhaupt schon einmal – haben Sie die folgenden Dinge zuletzt mit Ihrer eigenen Kleidung getan? Total (n = 1.011) näher als der Schuster: 58 Prozent der 18 – 29-Jährigen ist noch nie zum Schuster ge- gangen. Zum Vergleich: Bei der Altersgruppe 60+ ist dies nur bei jedem Fünften der Fall. 04
Umgang mit Kleidung: Kaputte Schuhe vom Schuster reparieren lassen 13 13 14 10 11 14 13 13 11 14 19AB 15 31 45 45A 51 56 B 49 55 47 59AB 59AB 52 60AB 58 CDE 41A 44CD 38 38 36 31 33 34 27 44CD 21 n = 1.011 n = 500 n = 511 n = 211 n = 179 n = 238 n = 217 n = 166 n = 163 n = 359 n = 282 n = 207 A B A B C D E A B C D 18 – 29 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 – 69 Total Frauen Männer Nord West Süd Ost Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Geschlecht Alter Region Noch nie Vor mehr als 6 Monaten In den letzten 6 Monaten Basis: Alle Befragten, Angaben in %, Signif. 5% (ABCDE) F13. Wann – wenn überhaupt schon einmal – haben Sie die folgenden Dinge zuletzt mit Ihrer eigenen Kleidung getan? Umgang mit Kleidung: Kaputte Kleidung (außer Schuhe) selbst repariert 18 28 30 26 29 27 27 27 26 29 38 B 32 28 30 22 31 33A 32 A 29 29 33A 27 36A 32 54A 48 C 42 43 40 41 41 44 D 45 D 38 35 30 n = 1.011 n = 500 n = 511 n = 211 n = 179 n = 238 n = 217 n = 166 n = 163 n = 359 n = 282 n = 207 A B A B C D E A B C D 18 – 29 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 – 69 Total Frauen Männer Nord West Süd Ost Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Geschlecht Alter Region Noch nie Vor mehr als 6 Monaten In den letzten 6 Monaten Basis: Alle Befragten, Angaben in %, Signif. 5% (ABCDE) F13. Wann – wenn überhaupt schon einmal – haben Sie die folgenden Dinge zuletzt mit Ihrer eigenen Kleidung getan? Umgang mit Kleidung: Kleidung gebraucht gekauft 18 11 14 11 17 17 17 24 B 18 22 E 22 DE 18 23 23 28 27 31 31 25 28 30 24 32 B 31 66A 66BCD 54 55 54 55 52 57 55 53 44 47 n = 1.011 n = 500 n = 511 n = 211 n = 179 n = 238 n = 217 n = 166 n = 163 n = 359 n = 282 n = 207 A B A B C D E A B C D 18 – 29 30 – 39 40 – 49 50 – 59 60 – 69 Total Frauen Männer Nord West Süd Ost Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Geschlecht Alter Region Noch nie Vor mehr als 6 Monaten In den letzten 6 Monaten Basis: Alle Befragten, Angaben in %, Signif. 5% (ABCDE) F13. Wann – wenn überhaupt schon einmal – haben Sie die folgenden Dinge zuletzt mit Ihrer eigenen Kleidung getan? 05
Frauen flicken mehr als Männer: 38 Prozent der Frauen in den letzten sechs Frauen in den letzten sechs Monaten Klei- Unterschiede im Umgang mit Monaten zumindest ein Kleidungsstück dung in gebrauchtem Zustand erworben. Kleidung geflickt haben. Rund zwei Drittel der Nur dem Kleidertausch stehen beide Ge- Über die Hälfte der Männer (54 Prozent) befragten Männer hat zudem noch nie schlechter gleichermaßen skeptisch gegen- hat noch nie ein kaputtes Kleidungsstück Secondhand-Kleidung gekauft; demgegen- über (81 Prozent der Frauen respektive selbst repariert, während immerhin über hat wenigstens ein Viertel der 85 Prozent der Männer). Einstellungen zu Kleidung Shoppen macht Spaß – aber Konsumenten erwar- ten auch klare Kennzeichnungen und Richtlinien Fast jeder Zweite legt großen Wert da- Einstellungen rauf, gut auszusehen; knapp der Hälfte macht shoppen viel Spaß. Trotzdem Total Zustimmung Top2Box (5er Skala) finden 50 Prozent der Befragten Siegel zur Erkennung von nachhaltig, umwelt- Ich lege großen Wert darauf, gut auszusehen. verträglich und fair hergestellter Klei- 62 dung sehr hilfreich. Allerdings sind diese Aspekte nur bei jedem Kleidung muss vor allem preiswert sein. Vierten ein Kaufkriterium. Gut ein Drittel 37 stimmt der Aussage zu, dass Kleidung vor allem preiswert sein muss. Fast die Hälfte der Konsumenten wünscht sich hingegen Kleidung kaufen macht mir sehr viel Spaß. Garantien (ähnlich wie bei elektrischen 47 Geräten) auch für Kleidung. Und 39 Prozent sehen die Unternehmen in der Verant Ich kaufe gezielt Kleidung, bei deren wortung, alte Kleidung zurückzunehmen Produktion auf Nachhaltigkeit, Umwelt- 25 und wiederzuverwerten. verträglichkeit und / oder faire Arbeits bedingungen wert gelegt wird. Fazit Siegel, die bezeugen, dass Kleidung nachhaltig, umweltverträglich und fair Kurzlebigkeit und Trends bestimmen hergestellt wurde sind beim Kleidungs- 50 den Kleiderschrank und den Umgang kauf sehr hilfreich. mit Kleidung Garantien, wie sie es auf elektrische Mode hat für Konsumenten in Deutschland Geräte oder andere Waren gibt, sollte es 47 einen großen Stellenwert, denn gutes Aus auch auf Kleidung geben. sehen bedeutet den meisten Menschen viel. Deshalb spielt das Design eine wichtige Die Bekleidungs-Händler sollten zu Rücknahme und Recycling von Kleidung Rolle. Damit werden Kleider nicht nur aus- verpflichtet werden 39 sortiert, wenn sie abgenutzt sind oder nicht mehr passen, sondern auch, wenn sie ein- 0 20 40 50 60 80 fach nicht mehr gefallen. Knapp jedes fünfte Basis: Alle Befragten, Angaben in %. Teil hängt fast ungenutzt im Kleiderschrank. F14. Nun folgen einige Aussagen, die wir von anderen Personen gesammelt haben. Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussage zu? Total (n = 1.011) Alternativen wie Kleidertausch, Second- Hand-Ware oder Reparaturen nutzen hin- gegen nur sehr wenige Personen. verpflichtendes Rücknahme- und Recycling Trotzdem würden die Verbraucher nach- system auf Unternehmensseite wären große haltiges Handeln der Textilfirmen begrüßen. Fortschritte im Kampf gegen die Wegwerf- Jeder Zweite empfindet Siegel als sehr hilf- kultur. Gleichzeitig müssen den Konsu- reich und fast genauso viele wünschen sich menten Alternativen wie das Tauschen von Langlebigkeit und Garantien auf Kleidung. Kleidung oder der Kauf von Second-Hand- Diese Forderungen sollten Unternehmen Kleidung bewusster gemacht werden. Die und Politik annehmen, um die Wünsche Skepsis gegenüber bereits getragener Klei- der Verbraucher zu erfüllen. Siegel zur dung, die schon in der Greenpeace-Studie Kennzeichnung nachhaltiger Produktions- unter Jugendlichen Anfang des Jahres deut weisen, Garantien auf Kleidung und ein lich wurde, bestätigt auch diese Umfrage. 06
Greenpeace fordert: von den Konsumenten: Kleidung darf nicht zum Wegwerf-Artikel verkommen wie Plastiktüten oder Einweggeschirr. Neu gekauft werden sollte nur, was man wirklich braucht und auch lange trägt. Denn die Produktion von Kleidung ver- braucht viel Wasser, zum Färben, Drucken und Waschen von Textilien werden Hunderte gefährliche Chemikalien eingesetzt. Deshalb ist es Zeit, nicht mehr nur „Verbraucher“ zu sein, nicht weiterhin Dinge zu kaufen, um sie nach kurzer Zeit wegzuwerfen. Kleidung sollte wieder geschätzt, gepflegt und repariert werden. von den Textilfirmen: Firmen sollten sauber produzieren und Konsumenten langlebige Kleidung anbieten, inklusive Garantien etwa auf Verschleißteile wie Reißverschlüsse. Gefragt ist mehr Qualität statt Quantität. Darüber hinaus sollte recyclingfähiges Design in Zukunft verpflichtend sein. von den Politik: Gesetzlich verpflichtende Sozial- und Umweltstandards bei der Textilproduktion. Stand 11 / 2015 Impressum Greenpeace e. V., Hongkongstraße 10, 20457 Hamburg, Tel. 040/3 06 18 - 0 Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19–20, 10117 Berlin, mail@greenpeace.de, www.greenpeace.de V.i.S.d.P.: Kirsten Brode Text Carolin Wahnbaeck, Hanno Groth Illustrationen Andreas Klammt Gestaltung Klasse 3b, Hamburg 07
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