Weiterbildungsprogramm Ernährung und Diätetik 2021/2022 - Gesundheit
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Editorial 2 Liebe Kolleg*innen Als gesetzlich anerkannte Ernährungsberater*in sind Sie laufend bemüht in unterschiedlichsten Berufstätigkeiten kompetente, verantwortungsvolle und qualitativ hochstehende Arbeit zu leisten. Wir freuen uns sehr, dass wir Sie auch nach Abschluss der Grundausbildung beziehungsweise des Studiums unterstützen dürfen, die beruflichen und persönlichen Kompetenzen weiterzu- entwickeln. Die vorliegende Broschüre gibt Ihnen einen Überblick über unser Weiterbildungsangebot. Es hat einige ganz neue Angebote mit dabei. Lassen Sie sich inspirieren! Haben Sie Fragen zu unseren Angeboten? Haben Sie Ideen oder Wünsche, die wir nicht abdecken? Bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren. Wir bedanken uns bei Ihnen für das Vertrauen und freuen uns sehr, Sie bald wieder an der Berner Fachhochschule begrüssen zu dürfen. Pascal Tribolet Samuel Mettler Barbara Kläfiger Studienleiter Studienleiter Studienorganisatorin pascal.tribolet@bfh.ch samuel.mettler@bfh.ch barbara.klaefiger@bfh.ch +41 31 848 35 54 +41 31 848 35 44 +41 31 848 36 55
Inhalt 5 Unsere Weiterbildung – praxisnah und effektiv 3 7 Kompetent führen in Gesundheitsorganisationen 8 Diploma of Advanced Studies (DAS) 8 Sporternährung im Spitzensporttraining – NEU 9 Certificate of Advanced Studies (CAS) 9 Angewandte Ernährungspsychologie – NEU 9 Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelintoleranzen 12 Nutritional Assessment 12 Sporternährung 14 Fachkurse 14 Digitalisierung und Transformation im Gesundheitswesen 14 Praxisausbildung Gesundheit 15 Interprofessionelle Weiterbildungsangebote 15 Fachkurs Wissenschaftliches Arbeiten – Reflektierte Praxis 15 CAS Qualität in der Medizin für die patientennahe Arbeitspraxis – interprofessionell und sektorenübergreifend 15 CAS Gesundheitsökonomie und Public Health 18 Weitere Informationen 18 Vernetzen Sie sich mit uns Weiterbildungsberatung Wünschen Sie eine Beratung zu den verschiedenen Weiterbildungsangeboten? Haben Sie Fragen zur Anrechnung von bereits erbrach- ten Weiterbildungsleistungen? Gerne beantworten wir Ihre Fragen und unterstützen Sie bei der Wahl des passenden Angebots. Alle aktuellen Informationen finden Sie unter: bfh.ch/weiterbildung/ernaehrung Kontakt für weitere Informationen oder einen unverbindlichen Beratungstermin: weiterbildung.gesundheit@bfh.ch Telefon +41 31 848 45 45
Unsere Weiterbildung – praxisnah und effektiv Unser Weiterbildungsangebot für Ernährungsberater*innen ist klein aber fein. Durch 5 vielfältige Kooperationen mit der Praxis fliessen Erkenntnisse und Entwicklungen rasch in unsere Angebote ein. Wir verbinden Theorie mit Ihrer Berufsrealität und er- möglichen Ihnen dadurch effektives und lustvolles Studieren. Unsere Angebotsformate Wissenschaftliches Werkzeug – für eine forschungsbasierte Gesundheitsversorgung Häufig liegt der Fokus im Arbeitsalltag bei der Patient*innen- Fachkurse betreuung. Forschung wird als ein Nebenschauplatz betrachtet. Patient*innenfokussierung und Forschung schliessen sich aber Fachkurse (4–5 ECTS-Credits) beinhalten spezifische keineswegs aus! Themen und dauern 6 bis 12 Kurstage. Welche Therapie oder welche Betreuung wirkt wie bei verschiedenen Patient*innen? Antworten darauf liefert (auch) aktuelle Forschung. Lernen Sie in unseren Weiterbildungsangeboten, wie Sie als Certificate of Advanced Studies (CAS) Gesundheitsfachperson die Qualität der Dienstleistungen, die Ihre Gesundheitsorganisation erbringt, nach neuesten wissenschaft- CAS-Studiengänge (12–15 ECTS-Credits) dauern 8 bis 21 lichen Erkenntnissen zugewandt, nachhaltig und effizient gestalten. Studientage und werden mit einem Kompetenznachweis abgeschlossen. Möchten Sie sich beraten lassen, wie Sie Forschungsergebnisse in Ihre praktische Tätigkeit implementieren können? Wir bieten Ihnen massgeschneiderte Beratungen oder Workshops an – bei Diploma of Advanced Studies (DAS) uns im Haus oder bei Ihnen vor Ort. Unser DAS-Studiengang (30 ECTS-Credits) besteht aus Kontakt einem CAS-Studiengang plus darauf aufbauenden weite- Heike Kubat, Studienleiterin ren Studientagen zur Komplettierung des DAS. heike.kubat@bfh.ch, Telefon +41 31 848 47 93 Unsere Angebote Certificate of Advanced Studies (CAS) – Clinical Research Coordinator Fachkurs – Wissenschaftliches Arbeiten – Reflektierte Praxis – Basiswissen Statistik und Einführung in die Statistiksoftware R
Kompetent führen in Gesundheitsorganisationen Gesundheitsdienstleistungen finden innerhalb der Strukturen Unsere Angebote 7 einer Organisation statt. Die Führung von Mitarbeiter*innen, die Gestaltung von Strukturen, Abläufen und Veränderungsprozessen Master of Advanced Studies – MAS sowie die Vertretung der Organisation nach innen und aussen sind – Integratives Management wichtige Management Kompetenzen. Von Führungskräften wird gefordert, dass sie neben fachlichem Know-how auch hohe Ma- Certificate of Advanced Studies – CAS nagement Kompetenzen mitbringen, um die verschiedenen Kräfte – Changeprozesse facilitativ begleiten und Ressourcen der Organisation zu bündeln und nutzenorientiert – Führung und Management für Kader im Gesundheitswesen auf ein gemeinsames Ziel auszurichten. Es gilt die professionelle – Gesundheitsökonomie und Public Health Leistung sicherzustellen, und für deren Wirkung und Qualität zu – Qualität in der Medizin für die patientennahe Arbeitspraxis sorgen. Mit unseren Weiterbildungsstudiengängen haben Sie die Möglichkeit, sich dafür umfassende Kompetenzen anzueignen. Fachkurse Unsere Studiengänge richten sich an Personen im strategischen – Digitalisierung und Transformation im Gesundheitswesen und operativen Management sowie an Fachverantwortliche in – Evaluation kompakt und praxisorientiert verschiedenen Praxisfeldern. – Facilitation – Veränderungen (mit)gestalten – Konzepte und Projekte erfolgreich und nachhaltig in die Praxis Stöbern Sie in unserem Angebot: bfh.ch/management-im-ge- implementieren sundheitswesen – Prozessgestaltung in Gesundheitsorganisationen mit Design Thinking Kurse – Budgetierung und finanzielle Führung in Gesundheitsorganisationen – Die eigene Gesundheit als Voraussetzung für Qualität im Ge- sundheitswesen – Die Mitwirkung von Patient*innen zur Verbesserung der Versor- gungsqualität – Grundlagen der Unternehmens- und Betriebsführung in Gesund- heitsorganisationen – Kommunikation in schwierigen Situationen – Massnahmen der Qualitätsverbesserung – Patientensicherheit, Beurteilung von Risiken und entsprechen- de, (präventive) Massnahmen – Personal im Gesundheitswesen führen, fordern und fördern – Verständnis für Bedeutung und Ausweis von Qualitätsarbeit, stetige Qualitätsverbesserung im Alltag umsetzen – Von der Erfassung eines Problems zur Erarbeitung eines Quali- tätsprojekts mit Hilfe von Design Thinking
Diploma of Advanced Studies (DAS) 8 Sporternährung im Spitzensport- training – NEU Auf den Inhalten des CAS Sporternährung aufbauend, steht im DAS Sporternährung im Spitzensporttraining das Training im Zen- trum. Durch vertiefte Kenntnisse des Aufbaus und der Steuerung des Leistungs- und Spitzensporttrainings sind die Absolvent*innen in der Lage die Ernährung optimal auf die Trainings- Leistungs- und Entwicklungszielsetzungen von Athlet*innen abzustimmen. Ernährungsthemen werden gezielt vertieft und integrativ mit den Fragestellungen und Zielsetzungen aus Trainingssicht vernetzt und diskutiert. Ausbildungsziele (aufbauend auf dem CAS Sporternährung) – Sie verstehen, wie im Leistungs- und Spitzensport Trainingsauf- bau und Belastung geplant, gesteuert und gemonitort werden. – Sie können wichtige Leistungstests aus dem Ausdauer-, Kraft- und Schnelligkeitsbereich interpretieren und Leistungsentwick- lungen erkennen. – Sie wissen, wie spezifische konditionelle Faktoren (z.B. Maximal- kraft, Explosivität, Aktionsschnelligkeit, VO2max, Ausdauer) trainiert und entwickelt werden. – Sie wissen, wie Ausdauer- und Krafttraining langfristig aufge- baut und geplant werden. – Sie kennen die verschiedenen Parameter, mit welchen die Belas- tungen im Ausdauertraining gesteuert werden können. – Sie kennen relevante Ernährungsfaktoren und deren Interaktion mit Trainingsmassnahmen zur Unterstützung der sportspezifi- scher Trainingszielsetzungen. – Sie können Ernährungsmassnahmen optimal auf entsprechende Trainingszielsetzungen adaptieren – Sie können Ernährungsmassnahmen geeignet auf verschiedene Trainingsphasen spezifischer Sportarten und individueller Ziel- setzungen adaptieren, priorisieren und strukturieren. – Sie können Zielkonflikte zwischen Training und Ernährung erkennen, deren Relevanz einschätzen und entsprechende Massnahmen ableiten und priorisieren. Abgrenzung: Es ist nicht das primäre Ziel, die Teilnehmer*innen zu Spitzensport-Trainer*innen auszubilden. Ziel ist, durch ein umfassendes Verständnis des Leistungs- und Spitzensporttrai- nings die Ernährungsexpertise optimal abstimmen und anwenden zu können. Ca. 37 Studientage (21 für den CAS Sporternährung, 16 zur Kom- plettierung des DAS-Studiengangs)
Certificate of Advanced Studies (CAS) Angewandte Ernährungspsychologie Nahrungsmittelallergien und 9 – NEU Nahrungsmittelintoleranzen Unser Essverhalten ist komplex und wird von verschiedenen Aspek- Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen nehmen sowohl ten beeinflusst. Die Psyche spielt darin eine zentrale Rolle. Fachper- bei Kindern als auch bei Erwachsenen zu. Die Umsetzung der sonen wissen, wie schwierig es ist, das Essverhalten zu verändern. Ernährungstherapie stellt die Betroffenen vor eine grosse Heraus- Das Stück Kuchen ist das Seelentrösterchen nach einer strengen forderung. Diese benötigen deshalb fundierte Kenntnisse in der Sitzung. In den sozialen Medien folgen wir Influencer*innen mit den Ernährungstherapie und Fachpersonen, die das gesamte Umfeld neuesten Food-Trends und Diät-Heilversprechen. Das Thema Ernäh- der Betroffenen wahrnehmen. Ernährungsberater*innen überneh- rung ist in unserer Gesellschaft hochkomplex geworden und lässt sich men wichtige Funktionen, von der Diagnostik bis zur Instruktion nicht auf die Frage beschränken, welche Lebensmittel auf dem Teller der Ernährungstherapie. liegen. Ernährung ist Identität, Kultur und soziales Miteinander. Um eine Verhaltensänderung nachhaltig zu unterstützen, müssen Der CAS-Studiengang vermittelt vertieftes pathophysiologisches, wir uns mit dem Erleben, Verhalten und den aktuellen Alltagsreali- diagnostisches und ernährungstherapeutisches Wissen zu Nah- täten von uns Menschen auseinandersetzen. Die Angewandte Ernäh- rungsmittelallergien und -intoleranzen. Ernährungstherapeutische rungspsychologie hilft uns zu verstehen, welche Einflussfaktoren auf Interventionen werden auf der Basis von aktuellen Leitlinien das Verhalten wirken und wie wir als Fachpersonen unsere Bera- vorgestellt und in praxisorientierte Empfehlungen transferiert. An- tungstätigkeit so weiterentwickeln können, um betroffene Menschen hand von Fallbeispielen und anderen Übungssettings vertiefen die im Umgang mit diesen Herausforderungen personenzentriert zu Teilnehmer*innen das erworbene Wissen und wenden es an. Die unterstützen. Der CAS bietet eine vertiefte Auseinandersetzung mit spezifischen Aspekte in der Anamnese und im Verlaufsgespräch diesen Fragen und nimmt komplexe Themengebiete wie beispiels- von Beratungen bei Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen weise die der Adipositas und Essstörungen in den Fokus. werden erarbeitet und in Gesprächen geübt. Psychosoziale The- men werden erörtert, z. B. Nutzen von Ressourcen, Stolpersteine Ausbildungsziele bei der Umsetzung der Ernährungstherapie im Alltag etc. – Sie erweitern das psychologische Verständnis von menschlicher Wahrnehmung, Kognition, Emotion sowie der sozialen Interaktion Ausbildungsziele und erkennen daraus, wie das Essverhalten geprägt wird. Sie besitzen erweiterte und vertiefte Kenntnisse spezifischer – Sie lernen wie sich Stereotypen, Stigmatisierung und Diskrimi- Grundlagen zur Pathophysiologie von Allergien und Intoleranzen. nierung entwickeln. Sie kennen Diagnosemethoden für Allergien und Intoleranzen und – Sie bauen Ihre Kompetenzen in der motivorientierten Bezie- sind in der Lage, die Resultate zu interpretieren. hungsgestaltung (MBZG) aus. Sie können eine gezielte Anamnese zur Unterstützung der Dia- – Sie analysieren Ihre Kompetenzen in der Beziehungsgestaltung an- gnosestellung durchführen sowie kompetent Verlaufsgespräche hand der Besprechung von Alltagssituationen aus der eigenen Praxis. führen. – Sie reflektieren Ihre eigenen Motive und deren Auswirkungen auf Ihr persönliches Menschenbild und Ihre Beziehungsgestaltung in 18 Studientage Beratungen. 16 Studientage Manuela Zürcher Absolventin des CAS Nahrungsmittelallergien und Nahrungsmittelintoleranzen «Als erfahrene Ernährungsberaterin von Kindern und Jugendlichen begegnete ich dem Thema Nahrungsmittelallergien regelmässig. Dem komplexen Thema stand ich immer mit sehr viel Unsicherheit und offenen Fragen gegenüber. Der CAS-Studiengang kam mir daher sehr gelegen. Im Unterricht wird vertieftes Wissen in Theorie und Praxis so spannend vermittelt, dass ich einerseits ganz viel Neues lernte und ich andererseits meine fachliche Unsicherheit vor der Komplexität dieses Themas über- wand. Beratungen in diesem Fachgebiet faszinieren mich nun stets von Neuem.»
Ein CAS mit Mehrwert – 10 für noch mehr Patient*innensicherheit Den Blickwinkel erweitern und interdisziplinäres Wissen für ihre Arbeit als Ernährungsberaterin nutzbar machen – mit dieser Motivation absolvierte Maria Keel den CAS «Nutritional Assessment». Sie berichtet im Interview von ihren Erfahrungen und Highlights und betont: Nur durch die interdisziplinäre Zusam- menarbeit erhält jede*r Patient*in die bestmögliche und sicherste Therapie. Was war für Sie der Beweggrund, den CAS Nutritio- Inwiefern profitieren Ihre Klient*innenvon dieser nal Assessment zu absolvieren? Weiterbildung? Vor dem Einstieg ins Berufsleben wollte ich noch mehr Eine wichtige Frage! Dank des CAS-Studiengangs habe Erfahrung und Hintergrundwissen im klinischen Ar- ich mehr Informationen zur Verfügung. Dies führt nicht beitsbereich sammeln. Insbesondere war es mir ein An- nur zu einer differenzierteren Auswahl der Therapie liegen, den eigenen Blickwinkel zu erweitern und inter- und somit zu mehr Patient*innensicherheit, sondern disziplinäres Wissen aus anderen Berufsgruppen – wie auch zu einem besseren Verständnis der Klient*innen etwa der Logopädie oder Physiotherapie – für meine und somit zu einer noch bedürfnisangepassteren Be- Arbeit nutzbar zu machen. handlung. Welche Inhalte des CAS haben Ihnen besonders ge- fallen? Am meisten profitiert habe ich vom Unterricht und «Bereits während des CAS-Studiengangs mussten Selbststudium zu «Critical Thinking» und «Clinical Rea- wir uns immer wieder mit der Frage auseinander- soning». Dazu gehört, abzuklären welche Voraussetzun- gen die Patient*innen mitbringen und welche Therapie setzen, wie der Transfer des Gelernten in die Praxis im konkreten Einzelfall sinnvoll und indiziert ist. Wir gelingt. Dabei habe ich vom Austausch mit den haben uns aber auch mit unterschiedlichen Screening- tools anderer Fachdisziplinen und den Laborwerten anderen Student*innen sowie von deren Erfahrun- auseinandergesetzt. Dadurch stehen mir nun mehr In- gen sehr profitiert.» formationen zur Verfügung, um eine geeignete Behand- Maria Keel, Absolventin des CAS Nutritional Assessment lung zu wählen. Als besonders wertvoll erachte ich zu- dem die Präsenztage, an denen wir Zeit für praktische Übungen – etwa das Abhören von Darmgeräuschen – hatten. Ein weiterer Aspekt, den ich hervorheben möch- Wie sehen Ihre beruflichen Zukunftspläne aus? te, betrifft die Förderung der interdisziplinären Zusam- Kürzlich habe ich die Stellvertretung der Abteilungslei- menarbeit: Unser Verständnis anderer Berufsgruppen tung übernommen, ich kann mir deshalb gut vorstellen, wurde durch Einblicke in ihre Arbeitsweise erweitert. dass ich mich in Zukunft insbesondere auch in den Be- Zudem wird aber auch die Patient*innensicherheit ver- reichen Teamführung und Management weiterbilden bessert – nur durch die interdisziplinäre Zusammen- werde. arbeit erhält jede*r Patient*in die bestmögliche und sicherste Therapie. Ist Ihnen der Theorie-Praxis-Transfer gelungen? Ich konnte viele Inhalte in den Praxisalltag integrieren. Bereits während des CAS-Studiengangs mussten wir uns immer wieder mit der Frage auseinandersetzen, wie der Transfer des Gelernten in die Praxis gelingt. Dabei habe ich vom Austausch mit den anderen Student*innen sowie von deren Erfahrungen sehr profitiert – wir haben sogar immer noch eine WhatsApp-Gruppe, wo wir uns bei Fragen austauschen. Aktuell gebe ich mein Wissen meinem Team weiter. Dies ist auch für mich eine gute Gelegenheit, um das Gelernte nochmals zu wiederho- len, beziehungsweise sich im Praxisalltag erneut ver- tieft damit zu beschäftigen.
11 Maria Keel Absolventin des CAS Nutritional Assessment
Certificate of Advanced Studies (CAS) 12 Nutritional Assessment Sporternährung Die Veränderungen im Gesundheitswesen haben unmittelbare Auf Basis der physiologischen Grundlagen und Anforderungen Konsequenzen auf das Anforderungsprofil von klinisch tätigen verschiedener Sportarten erlangen Sie vertieftes Fachwissen Ernährungsberater*innen. Sie sind zunehmend Teil eines multi- über den Einfluss der Ernährung auf den Trainingsaufbau, die professionellen Teams. Zudem übernehmen sie künftig vermehrt Optimierung der Wettkampfleistung sowie die Gesundheit der therapeutische und delegieren medizinisch-ärztliche Aufgaben. Athlet*innen. Sie lernen aktuelle Empfehlungen kennen, können Auf diese veränderten Anforderungen an die Ernährungsberatung diese kritisch hinterfragen und diskutieren sie mit namhaften gilt es mit einem entsprechenden Weiterbildungsangebot zur Ver- Expert*innen. Damit arbeiten Sie das Thema Sporternährung tiefung der Fachexpertise und in einem ersten Schritt insbesonde- ganzheitlich auf und sind in der Lage, Ihr Wissen sportartspezi- re im Ausbau der Assessment-Fähigkeiten zu reagieren. fisch individuellen Bedürfnissen anzupassen und Problemstellun- Im CAS «Nutritional Assessment» erarbeiten Sie Fachwissen und gen der Athlet*innen, Teams und Verbände zu erfüllen. Fähigkeiten zum systematischen Erheben und Interpretieren einer Anamnese und körperlicher Befunde. Ein zentraler Bestandteil Ausbildungsziele ist die Interpretation der erhobenen Daten, mit dem Ziel die – Sie kennen die physiologischen Grundlagen und Herausforde- Ernährungssituation richtig einzuschätzen. Durch diese zusätz- rungen der Sporternährung für die Leistungsoptimierung in ver- lichen Kompetenzen sind Sie in der Lage, ernährungsfokussierte schiedenen Ausdauer-, Kraft-, Spiel- und weiteren Sportarten. Assessmentdaten zu erfassen und klar begründete Prioritäten zu – Sie besitzen vertiefte Kenntnisse in verschiedenen leistungs- setzen. Dadurch schaffen Sie die Voraussetzung für zielführende relevanten Themen wie Energie- und Makronährstoffzufuhr, Ernährungsinterventionen und festigen Ihren Platz im interprofes- Flüssigkeitsversorgung, Kraftaufbau, Supplementen, Doping, sionellen Behandlungsteam. Immunsystem, usw. Sie erlernen in diesem CAS grundlegende Methoden des ernäh- – Sie wissen, wie sich das Training und die Ernährung, abhängig rungsspezifischen Clinical Assessment und festigen anhand von von sportspezifischen Zielsetzungen, gegenseitig beeinflussen Fallbeispielen die neuen Fertigkeiten sowie das differenzialdiag- und ergänzen. nostische Denken im ernährungstherapeutischen Fokus. – Sie besitzen vertieftes Wissen über Athlet*innen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen (z. B. Kinder und Jugendliche, Diabeti- Ausbildungsziele kerinnen/Diabetiker, Personen mit Magen-Darm-Beschwerden, – Sie können ein strukturiertes und zielgerichtetes Ernährungs- ältere Menschen). Assessment durchführen. – Sie kennen die spezifischen Herausforderungen für Athlet*innen – Sie sind fähig, eine ernährungsfokussierte körperliche Untersu- in ästhetischen Sportarten oder Gewichtsklassensportarten. chung vorzunehmen. – Sie sind in der Lage, Ihr theoretisches Wissen in der Praxis – Resultate von klinischen Tests und Mess-Methoden können Sie zu nutzen und in individuellen Situationen der Athlet*innen korrekt interpretieren und deren Zuverlässigkeit einschätzen bedarfsgerecht anzuwenden. und begründen. – Sie können das Clinical Reasoning auf fortgeschrittenem Niveau 21 Studientage anwenden. – Sie können prozessgeleitet nach dem Nutrition Care Process ar- beiten und Indikatoren des Assessments sowie des Monitorings und der Evaluation anwenden. – Sie dokumentieren und kommunizieren Befunde situations- und zielgruppengerecht. – Die Grenzen der eigenen Kompetenzen kennen und respektieren Sie. 8 Studientage
13 «Ein toller CAS, der tief in die Materie der Sporternährung und in die Grund- lagen der Sportphysiologie eintaucht – und dabei den Praxisbezug nicht aus den Augen verliert. Als erfahrene Ernährungsberaterin mit eigener Er- fahrung im Leistungssport, konnte ich viel für meine Arbeit mitnehmen.» Eva Fischer, Absolventin des CAS Sporternährung
Fachkurse 14 Digitalisierung und Transformation im Gesund- Praxisausbildung Gesundheit heitswesen Die Anforderungen an Praxisausbildner*innen sind vielfältig und Die digitale Transformation im Gesundheitswesen bietet zahlrei- spannend, aber auch komplex. Praxisausbildner*innen begleiten che Möglichkeiten für die Entwicklung der Gesundheitsversor- Student*innen während ihren Praxismodulen und haben nebst gung. Mit einer reflektierten, kritischen und aktiven Gestaltung ihrer Tätigkeit als Fachpersonen auch eine zentrale Rolle als der Transformation kann die Digitalisierung die Qualität, die Ausbilder*in. Ihre Aufgabe ist es, die Student*innen optimal in Patient*innensicherheit und die Effizienz des Schweizerischen ihrem Lernprozess zu begleiten, zu fördern und zu qualifizieren. Gesundheitssystems aufrechterhalten und optimiert werden. In diesem Fachkurs lernen Sie: Ausbildungsziele: – Erwachsenen-Lerntheorien anzuwenden und – Sie erkennen und analysieren Herausforderungen der digitalen student*innenzentrierte Lernmethoden einzusetzen. Transformation und die damit verbundenen Chancen und Risi- – Student*innen auch in schwierigen Situationen adäquat zu ken durch praktische Beispiele aus dem eigenen Berufsalltag coachen. berufsspezifisch und interprofessionell. – Feedbackgespräche, auch in herausfordernden Situationen, – Sie verstehen den Datenlebenszyklus, nutzen diesen für die Ge- effektiv und konstruktiv zu führen. staltung des Versorgungsprozess und beeinflussen dadurch das – die Clinical-Reasoning-Fähigkeit optimal zu fördern. Patient*innenoutcome und die Versorgungsqualität positiv. – die Reflexionsfähigkeit im individuellen Lernprozess gezielt zu – Sie beschreiben Konzepte oder Modelle zur Implementierung, fördern. sowie beeinflussende Faktoren der Akzeptanz. – die Effekte von Beurteilungssituationen einzuschätzen. 8 Studientage 7 Kurstage
Interprofessionelle Weiterbildungsangebote 15 Fachkurs Wissenschaftliches Arbeiten – CAS Gesundheitsökonomie und Public Health Reflektierte Praxis Das schweizerische Gesundheitssystem ist eines der besten aber Sie haben sich entschieden, in Ihre Berufspraxis mehr wissen- auch der teuersten der Welt. Es beschäftigt heute rund 500 000 schaftsbasierte Erkenntnisse einfliessen zu lassen oder wollen Personen und bildet einen zentralen Wachstumssektor. Die Kosten lernen, wie Sie für CAS-, DAS- und MAS-Studiengänge Abschluss- betragen inzwischen jährlich über CHF 80 Mrd., welche zu einem arbeiten anfertigen? Dieser Fachkurs vermittelt Ihnen das Wissen grossen Teil über Sozialversicherungsbeiträge und Steuern solida- und die Fähigkeiten, Fragestellungen aus der Berufspraxis so zu risch finanziert werden. In letzter Zeit drehte sich die politische formulieren, dass sie wissenschaftlich beantwortbar werden. Sie Diskussion sehr einseitig um Kostendämpfungsmassnahmen. trainieren, hochwertige Studien zu einem Thema Ihrer Wahl zu fin- Gemäss Triple-Aim-Konzept gibt es nämlich drei Ziele für ein gutes den und lernen, diese zu verstehen und zu bewerten. Der Fachkurs Gesundheitssystem: (1) eine qualitativ gute medizinische Versor- gilt als Weiterbildung in der wissenschaftlichen Methodik. gung für Patient*innen, (2) eine gute Gesundheit der Bevölkerung und (3) dies zu nachhaltig finanzierbaren Kosten. Der erfolgreich abgeschlossene Fachkurs ist eine Zugangsvor- aussetzung für CAS-, DAS- und MAS-Studiengänge an der Berner Dieser CAS hat zum Ziel, gesundheitsökonomisches Wissen zu Fachhochschule Gesundheit, sofern Sie über keine Hochschulbe- vermitteln, das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge rechtigung verfügen. des Gesundheitssystems zu verbessern sowie das Spannungsfeld zwischen qualitativ guter medizinischer Versorgung und ökonomi- 8 Kurstage schen Rahmenbedingungen aufzuzeigen. 14 Studientage CAS Qualität in der Medizin für die patientennahe Arbeitspraxis – interprofessionell und sektoren- übergreifend Haben Sie im Bereich Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung einen Auftrag, der nahe an den Patient*innen ist? Möchten Sie komplexe Projekte zur Verbesserung der Qualität unter Einbezug der Betroffenen und Angehörigen umsetzen? In diesem CAS werden Sie auf diese Rolle als Schlüsselperson für Qualität im Gesund- heitswesen vorbereitet. Der Fokus liegt auf der patient*innennahen medizinischen Versorgungssicherheit im interprofessionellen Ar- beitsumfeld. Der CAS ist modular aufgebaut und besteht aus sieben Modulen, die je einzeln buchbar sind. Getragen wird das Fortbil- dungsangebot von der Schweizerischen Akademie für Qualität in der Medizin SAQM der FMH in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem Gesundheits- und Bildungswesen. 21 Studientage Weitere Angebote Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, in weiteren interprofessionel- len Weiterbildungsangeboten Ihre Kompetenzen auszubauen und zu vertiefen. ⇢ Alle Weiterbildungsangebote finden Sie unter: bfh.ch/gesundheit/weiterbildung
Als Praxisausbildnerin 16 am Puls der Zeit Wissen weitergeben und dadurch Student*innen in ihrer Ausbildung unterstüt- zen, das ist Mélanie Schwarz ein Anliegen. Von dem Einblick in die Praxis pro- fitieren aber nicht nur die Student*innen – für die Physiotherapeutin ist Arbeit als Praxisausbildnerin auch eine Motivation, ihr eigenes Fachwissen stets auf dem neusten Stand zu halten. Sie haben den Fachkurs «Praxisausbildung» absol- Was gefällt Ihnen besonders an der Rolle als Praxis- viert, was hat Sie dazu motiviert und wieso haben Sie ausbildnerin? sich dafür entschieden, Student*innen zu betreuen? Ich empfinde den Austausch mit den Student*innen als Es ist mir ein Anliegen, Wissen weitergeben zu kön- enorm bereichernd – für beide Seiten. Ich darf ihnen nen und so die Student*innen in Ihrer Ausbildung zu mein Wissen und hoffentlich auch die Freude am Beruf unterstützen. Ausserdem möchte ich am Puls der Zeit weitergeben sowie sie zum Weiterdenken motivieren. bleiben – die Betreuung von Student*innen motiviert Wichtig ist mir dabei, den Student*innen einen Einblick mich dazu, mein Wissen auf dem neusten Stand zu in die gelebte Praxis zu bieten und ihnen bewusst zu halten. Für den Fachkurs «Praxisausbildung» an der machen, dass eine Behandlung in der Praxis nicht im- BFH Gesundheit habe ich mich entschieden, da er mer so möglich ist , wie man dies im Studium gelehrt schweizweit anerkannt, spezifisch auf die Betreuung bekommt. Aber auch ich lerne durch die Student*innen von Student*innen zugeschnitten ist und er mir Ideen immer wieder neue, andere Ansichten kennen. an die Hand gibt, wie auch schwierigere Situationen ge- meistert werden können. Was sollte jemand mitbringen, der gerne als Praxisausbildner*in arbeiten möchte? Um als Praxisausbildnerin zu arbeiten, sollte man die «Ich empfinde den Austausch mit den Student*innen Zusammenarbeit schätzen und sich gut auf verschiede- ne Persönlichkeiten sowie Lerntypen einstellen können. als enorm bereichernd – für beide Seiten. Ich Der Fachkurs eignet sich für alle, die Freude an der Wis- darf ihnen mein Wissen und hoffentlich auch die sensvermittlung und an der Arbeit mit Student*innen mitbringen. Freude am Beruf weitergeben sowie sie zum Wei- terdenken motivieren. Umgekehrt lerne auch ich durch die Student*innen immer wieder neue, andere Ansichten kennen.» Mélanie Schwarz, Absolventin des Fachkurses Praxisausbildung Gesundheit Welche Inhalte vermittelt der Fachkurs und was waren Ihre Highlights? Ein wichtiger Bestandteil des Fachkurses ist das «Cli- nical Reasoning» – zu begründen wieso man etwas untersucht und wieso eine bestimmte Handlung ge- wählt wird, ist für die Student*innen oftmals noch eine Herausforderung. Uns wurde vermittelt, wie wir die Student*innen bei der Beantwortung dieser Fragen am besten unterstützen können. Geschätzt habe ich auch die Interaktivität und Interdisziplinarität des Fachkur- ses. Mittels Rollenspielen haben wir den Umgang mit unterschiedlichen Persönlichkeiten und Lerntypen ge- übt – dadurch konnte ich das Gelernte gleich anwenden und verinnerlichen. Ein weiteres Highlight war der Aus- tausch mit Fachpersonen aus anderen Berufsgruppen, dieser ermöglichte einen wertvollen Einblick in unter- schiedliche Arbeits- und Herangehensweisen.
17 Mélanie Schwarz Absolventin des Fachkurses Praxisausbildung Gesundheit
Weitere Informationen Vernetzen Sie sich mit uns 18 Anmeldung Folgen Sie uns auf Linkedin Ein Anmeldeformular und weitere Informationen finden Sie beim Bleiben Sie mit der BFH Gesundheit verbunden und entsprechenden Angebot unter: folgen Sie uns auf Linkedin. bfh.ch/weiterbildung/ernaehrung linkedin.com/showcase/bfh-gesundheit Zulassung Das Weiterbildungsangebot (Kurse, Fachkurse und Studiengänge) «frequenz» des Departements Gesundheit richtet sich an ein Fachpublikum Unser Magazin erscheint drei Mal pro Jahr (Mai, September, De- und an Gesundheitsthemen interessierten Personen. Die Studi- zember). Mit spannenden Fokusthemen, Fachartikeln, Interviews, engänge (CAS, DAS, MAS) sind grundsätzlich für Personen mit etc. beleuchten wir verschiedene Aspekte der heutigen Gesund- einschlägiger Hochschulvorbildung und Berufserfahrung in einem heitsversorgung. Abonnieren Sie das «frequenz» hier: Gesundheits- oder Sozialberuf konzipiert. bfh.ch/gesundheit/frequenz CAS, DAS und MAS Personen mit einem Hochschulabschluss (Bachelor, Master, Dok- torat bzw. entsprechende alt-rechtliche Titel oder CAS, DAS, MAS) können an unseren Studiengängen uneingeschränkt teilnehmen. Personen mit dem Abschluss einer höheren Fachschule müssen vor dem Eintritt in den entsprechenden Studiengang den erfolg- reichen Abschluss des Fachkurses Wissenschaftliches Arbeiten – Reflektierte Praxis oder eine äquivalente Qualifikation nachwei- sen. Personen, die nicht über einen oben erwähnten Abschluss verfügen, bieten wir ein «sur dossier»-Verfahren an. Fachkurse und Kurse Zu einem Fachkurs oder einem Kurs werden Personen zugelassen, die mindestens über einen Abschluss einer eidgenössisch aner- kannten Höheren Fachschule verfügen. Fokus Gesundheit Ausführliche Informationen finden Sie unter: Mit «Fokus Gesundheit» bieten wir einem interessierten Publikum bfh.ch/gesundheit/zulassung-wb an drei Abendveranstaltungen pro Jahr Vorträge, Podiumsdiskus- sionen, Lesungen, etc. Unter bfh.ch/fokus-gesundheit und im «frequenz» weisen wir auf die Veranstaltungen hin.
Rechtlicher Hinweis: 19 Die vorliegende Broschüre dient der allgemeinen Orientierung. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend. Überdies bleiben Änderungen vorbehalten. September 2021
Berner Fachhochschule Gesundheit Weiterbildung Schwarztorstrasse 48 3007 Bern Telefon +41 31 848 45 45 weiterbildung.gesundheit@bfh.ch bfh.ch/gesundheit/weiterbildung
Sie können auch lesen