WENN SIND - Wahlprogramm Für die ÖH-Wahl 2021 - GRAS

Die Seite wird erstellt Lea Hinrichs
 
WEITER LESEN
WENN
LÖSUNGEN
GEF RA  G  T
SIND
GRAS  H I L F T

 Wahlprogramm
           Für die ÖH-Wahl 2021
Der Inhalt
S. 3    Präambel

S. 4    Klimagerechtigkeit

S. 10   Bildungspolitik

S. 21   Raum für alle

        Pädagogische
S. 27
        Hochschulen

S. 29   Fachhochschulen

                2
Präambel
D
       ie Studierenden sind im 21. Jahrhun-         gegen diese Entwicklung aus.
       dert angekommen - Österreich und
       seine Hochschullandschaft sind es            Als Studierende wollen wir die Hochschul-
aber nicht. Die Corona-Pandemie hat ein-            politik und Gesellschaftspolitik aktiv mit-
drucksvoll gezeigt, wo die klaffenden               gestalten, damit die Hochschullandschaft
Schwachstellen unseres Bildungssystems              nachhaltig verändert werden kann. Wir se-
liegen. Mit der Klimakrise verschlimmert            hen Studierendenvertretung als emanzipa-
sich zeitgleich stetig die größte Herausfor-        torischen und umfassenden Auftrag - denn
derung für die Menschheit. Es ist klar: wir         wir alle sind von den besorgniserregenden
dürfen nicht länger warten. Wir müssen              Entwicklungen unserer Zeit betroffen. Wir
jetzt handeln und den Aufbruch wagen,               wollen Hochschulen ökologisch-nachhal-
sonst ist es zu spät.                               tig, demokratisch, progressiv, solidarisch,
                                                    sozial gerecht, humanistisch, queerfemi-
In Anbetracht der gegenwärtigen gesell-             nistisch, intersektional, antisexistisch, anti-
schaftlichen Entwicklungen muss es er-              diskriminierend, antirassistisch und antifa-
neut eine Stärkung der progressiven,                schistisch, inklusiv und barrierefrei gestal-
queerfeministischen und nachhaltigen ÖH             ten.
geben. Die bildungspolitischen Einschnitte
der letzten Jahre können nicht länger hin-          Willst du mit uns den Aufbruch wagen in
genommen werden. Schlagworte sind die               ein besseres Morgen? Dann wähl die
Novelle des Universitätsgesetzes und die            GRAS!
Einführung einer Mindeststudienleistung,
Studienplatz- und Hochschulfinanzierung,            Von 18. bis 20. Mai 2021 kannst du deine
Verschulung der Lehrpläne und vieles                Stimme abgeben - für eine solidarische,
mehr. Tendenzen, die einer noch stärkeren           laute und kritische Studierendenvertre-
Elitenbildung und Einschränkung des offe-           tung!
nen Hochschulzugangs Tür und Tor öffnen.
Es lässt sich erkennen, dass die Neolibera-
lisierung des Bildungssystems immer wei-
ter fortschreitet. Die GRAS spricht sich klar

                                                3
01.
                    Klima-
              gerechtigkeit
          die Klimakrise wartet nicht auf
               deinen Studienabschluss!

D
        er sorgsame Umgang mit der Erde,            in Bewegung gesetzt, um die Pandemie zu
        sie zu erhalten und zu schützen, ist        bezwingen. Die Klimakrise zu überwinden
        die wichtigste Aufgabe unserer              wird noch deutlich größeren Einsatz erfor-
Zeit. Aus dem Klimawandel ist längst eine           dern, doch noch ist vieles möglich. Dazu
Klimakrise geworden. Extremwetterereig-             braucht es ein Wirtschaftssystem, das die
nisse zerstören schon heute Lebensgrund-            bisherigen Wachstumszwänge überwindet
lagen. Millionen von Menschen sind auf-             und Wohlstand gerecht verteilt und ein kli-
grund von Hitzeperioden und Naturkata-              magerechtes Hochschulsystem, denn als
strophen auf der Flucht. Wir müssen daher           Studierende sind wir ein wichtiger Teil der
mit aller Kraft verhindern, dass aus der Kli-       Zukunft unserer Gesellschaft.
makrise eine Klimakatastrophe wird.

Um die Krise einzudämmen, müssen wir
das Ziel des Pariser Klimaabkommens um-
setzen und die Erderwärmung auf 1,5°C
gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter
begrenzen. Kaum eine andere Aufgabe
wird derart immense Anstrengungen in je-
dem Bereich des menschlichen Handelns
erfordern. Die Corona-Pandemie hat ge-
zeigt, dass wir Menschen in Situationen der
Krise zu erstaunlichen Leistungen fähig
sind. Zu Recht haben wir alles stehen und
liegen gelassen, alles Menschenmögliche

                                                4
Gesunde Hochschule

E
      in sorgsamer Umgang mit den Res-            Förderung eines nachhaltigen Anbaus
      sourcen beginnt mit einer sorgsa-           kann eine klimagerechte Landwirtschaft
      men Auswahl unserer Lebensmittel.           gelingen.
Die Landwirtschaft ist in der EU der dritt-
größte Verursacher von Treibhausgasen.            Der Umstieg auf eine vegetarische oder
Ein großer Teil davon ist auf die massenin-       vegane Ernährung möglichst vieler Men-
dustrielle Produktion von tierischen Pro-         schen schützt das Klima erheblich und ist
dukten zurückzuführen. Noch immer pum-            zudem noch gesund. Eine radikale Umstel-
pen die Europäische Union und ihre Mit-           lung unserer Ernährungsweise kann je-
gliedstaaten Milliarden von Euro in ein           doch nicht von oben verordnet werden.
Landwirtschaftssystem, das unseren Pla-           Vielmehr bedarf es eines attraktiven Ange-
neten zerstört. Nachhaltige und klein             bots zu attraktiven Preisen. Die Hochschu-
strukturierte Betriebe, die regionale und         len sind in diesem Prozess ein wichtiger
gesunde Lebensmittel produzieren und              Baustein. Gute und sichtbare Angebote an
gleichzeitig unseren Naturraum pflegen,           vegetarischen und veganen Speisen in den
haben oft das Nachsehen. Nur durch eine           Mensen der Hochschulen tragen dabei
Umstellung des Förderwesens, weg von              ihren Teil zu einem gesunden Leben der
der Subvention von Industriefleisch hin zur       Studierenden bei.

Unsere Ziele sind daher:

Regionale und gesunde Mensa                          insbesondere die Angebote aus Auto-
                                                     maten, müssen nachhaltig (Bio und
● Die Mehrheit der Gerichte in den Men-              Fair Trade) sein. Verpackungsmaterial
  sen soll vegan oder vegetarisch sein               muss biologisch abbaubar sein
  (Klimaschutz am Teller)
                                                  Ressourcen schonen
● mindestens 50% Bio-Anteil aller Spei-
  sen verbunden mit Regionalität und              ● Kein Essen wegwerfen: Die Mensen sol-
  Saisonalität                                      len mit Foodsharing kooperieren.
                                                    Überschüssiges Essen wird damit vor
● Herkunftskennzeichnung für Lebens-                dem Müll bewahrt und kostenlos zur
  mittel                                            Abholung bereitgestellt
● Vegane und vegetarische Speisen                 ● Food-Sharing-Kühlschränke (FairTei-
  müssen preiswert sein. Das Tierwohl               ler) an den Hochschulen: Studierende
  soll als Maßstab für den Preis gelten.            können selbstständig Essen, das zB
                                                    von Veranstaltungen übrig blieb, in den
● Nicht nur Hauptspeisen, sondern auch              Kühlschrank stellen und anderen kos-
  Snacks für zwischendurch sollen in ei-            tenlos zur Verfügung stellen. Die Hoch-
  ner veganen Variante angeboten wer-               schulen können dafür Kooperationen
  den                                               für die Wartung der Geräte eingehen.
● Schokolade und andere Süßigkeiten,

                                              5
Anbau und Gärtnerei an der Hoch-
schule
● Essbarer Campus: Hochbeete zum An-
  bauen von Obst und Gemüse zur Ver-
  fügung stellen (Urban Gardening)

● Förderung für studentisch betriebene
  Universitätsgärten

Grüne Hochschule

D
       ie Klimakrise zu bekämpfen ist eine        nen. In ihnen ruht daher ein unglaubliches
       Aufgabe, der sich alle stellen müs-        Potenzial, wenn es um positive Beiträge
       sen. Jede Veränderung hilft. Den           zur Verringerung der Treibhausemissionen
Hochschulen kommt hier eine besondere             geht. Beginnen wir also an den Hochschu-
Rolle zu. In vielen Regionen gehören sie zu       len!
den größten Betrieben und Arbeitgeberin-

Unsere Ziele sind daher:
Engagierter Klimaschutz in Öster-                    Dazu soll jede Hochschule ein Begrü-
reich                                                nungskonzept vorlegen.

● Das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkom-          ● Universitäten sollen der “Allianz nach-
  mens muss bedingungslos eingehalten               haltiger Universitäten” beitreten, so-
  werden.                                           fern sie nicht schon Mitglied sind. Die
                                                    Fachhochschulen und Pädagogischen
● Österreich muss sein Treibhausgasbud-             Hochschulen sollen ebenfalls ähnliche
  get (derzeit noch 700 Mio t) einhalten            Allianzen bilden.

● Die Regierung muss eine radikale Ener-          ● Nachhaltige Beschaffungspolitik der
  giewende in Österreich vorantreiben               Hochschulen, wie ökologisches Reini-
                                                    gungsmittel, CO2-neutrales Papier in
Klimaneutrale Hochschulen bis                       den Hochschuldruckereien und nach-
2030                                                haltige Materialien bei Hochschul-Mer-
                                                    chandise, Fuhrpark mit alternativen
● Hochschulen müssen einen Dekarboni-               Antrieben, Fahrräder und Energiespar-
  sierungsplan entwickeln und vorlegen              Contracting.

● Die Hochschulen müssen ihre Fassa-              ● Umweltzertifizierung der Hochschulen
  den, verpflasterte Flächen, Dächer und            (zB EMAS Zertifizierung wie an der
  Innenräume begrünen, sofern möglich.              KFU Graz)

                                              6
● Alle Hochschulveranstaltungen sollen              tigkeitszielen der Vereinten Nationen
  als “Green Events” abgehalten werden              sollen durch Verankerung in den Leis-
  (Anreisemöglichkeit ohne Auto, um-                tungsvereinbarungen eine Vorausset-
  weltfreundliche Unterkunft usw)                   zung für die Hochschulfinanzierung
                                                    werden
● Grünflächen der Hochschulen sollen
  nach Biodiversitätskriterien betreut           ● Nachhaltige Instiutionen an Hochschu-
  werden                                           len ansiedeln (Hochschulgärten, Un-
                                                   verpacktläden, Leihläden). Die Hoch-
● Grüne Energie an den Hochschulen,                schulen können dafür zB die Räume
  das heißt:                                       zur Verfügung stellen. Studierende
                                                   übernehmen den Betrieb.
● Energie sparen, Gebäude sanieren,
  Energiesparlampen verwenden                    ● Professionelles Abfallmanagement in
                                                   allen Hochschulgebäuden. Dazu ge-
● Gebäude im Winter nicht überheizen               hört ein durchgängiges, gut gekenn-
                                                   zeichnetes Abfalltrennsystem in allen
● zertifizierten Öko-Strom beziehen
                                                   Gebäuden unter Einbindung der Reini-
● Strom selbst erzeugen mit Photovol-              gungs- und Entsorgungsbetriebe
  taik-Anlagen auf den Dächern
                                                 Klimaschutz in Lehre und For-
● Hochschulen sollen ihren ökologischen          schung
  Fußabdruck berechnen und jährlich
  veröffentlichen müssen. Zumindest:             ● Klimalehrveranstaltungen sollen fester
                                                   Bestandteil der Curricula werden.
    ○ Energieverbrauch
                                                 ● Klimalehrstellen sollen an allen Hoch-
    ○ Genehmigte Dienstreisen                      schulen eingerichtet werden. Als Quer-
                                                   schnittsmaterie kann in jedem Bereich
    ○ eigener Fuhrpark                             für eine grünere Zukunft geforscht und
                                                   gelehrt werden (zB Klimarecht, Um-
    ○ angefallener Müll                            weltinformatik, Umweltpsychologie)

Institutionalisierter Klimaschutz                ● Finanzielle Förderung für Abschlussar-
                                                   beiten zum Thema Klima
● An den Hochschulen soll ein Vizerekto-
  rat für Klima bzw. eine Klimaabteilung         ● Einrichtung eines Fördertopfs für nach-
  in der Hochschulleitung eingerichtet             haltige studentische Initiativen und
  werden.                                          Projekte an jeder Hochschule, Veranke-
                                                   rung in den Satzungen
● An jeder Hochschule soll es “Green
  Teams” geben. Das sind eigene, finan-
  ziell gut ausgestattete Abteilungen, die
  die Klimapolitik ihrer Hochschule vor-
  antreiben (wie zB der PLUS Green
  Campus an der Universität Salzburg).

● Die Umsetzung von Klimamaßnahmen
  und die Orientierung an den Nachhal-

                                             7
Mobile Hochschule

S
      pätestens in der Corona-Pandemie            _innen oft schneller am Ziel als der motori-
      haben wir gelernt, Mobilität wertzu-        sierte Verkehr. Insbesondere unter Studie-
      schätzen. Doch leider ist der Ver-          renden finden sich schon jetzt viele Rad-
kehrssektor aktuell einer der Hauptverur-         fahrer_innen. Durch richtige Anreize kann
sacher von Treibhausemissionen. Um diese          dieser Anteil noch ausgebaut werden.
zu senken, braucht es eine radikale Mobili-       Doch in vielen Städten bedeutet Radfah-
tätswende. Der ökologische, öffentliche           ren ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisi-
Verkehr muss flächendeckend so massiv             ko. Radfahrer_innen ziehen gegen Autos
ausgebaut werden, dass ein eigenes Auto           oft den Kürzeren, vielen ist es schlicht zu
verzichtbar wird. Es braucht in der Stadt,        gefährlich in der Stadt mit dem Rad zu fah-
aber vor allem auch am Land regelmäßige,          ren. Daher müssen von den Fahrbahnen
verlässliche und kurze Takte zu attraktiven       baulich getrennte Radwege konsequent
Preisen. Zumindest Kurzstreckenflüge              ausgebaut werden. Schmale Radstreifen
müssen völlig verzichtbar werden.                 auf der Hauptstraße sind der falsche An-
                                                  satz. Sie erhöhen den Anteil des Radver-
Eine große Rolle auf dem Weg zur klimaf-          kehrs nicht und sorgen darüber hinaus für
reundlichen Mobilität spielt der Radver-          riskante Situationen. Das Auto muss wei-
kehr. Gerade in urbanen Gebieten mit ihren        chen und Platz für das Fahrrad machen.
verstopften Straßen sind Fahrradfahrer-

Unsere Ziele sind daher:
Gute Radinfrastruktur an jeder                    ● Dienstfahrräder für Hochschulbediens-
Hochschule                                          tete

● Servicestationen, an denen Studieren-           ● Lastenfahrräder zum Ausleihen für
  den Werkzeuge für die Fahrradrepara-              Studierende an jedem größeren Hoch-
  tur zur Verfügung gestellt werden und             schulstandort, zur Verfügung gestellt
  die regelmäßig gewartet werden                    durch die Hochschülerinnen- und
                                                    Hochschülerschaften
● Pro 5 Studierenden 1 überdachter Ab-
  stellplatz für Fahrräder an allen Hoch-         Öffentlicher Verkehr als echte Al-
  schulstandorten. Der zusätzliche Platz-         ternative
  bedarf für Fahrradanhänger muss mit-
  bedacht werden.                                 ● günstige Öffi-Tickets für alle Studieren-
                                                    den ohne Altersgrenze
● Radboxen an den Hochschulstandor-
  ten, damit Studierende ihre Fahrräder           ● flächendeckender Öffi-Ausbau und hö-
  sicher unterbringen können.                       here Taktfrequenz auch auf dem Land

● wöchentlicher Rad-Service-Tag an je-            ● gute Anbindung der Uni-Standorte -
  der Hochschule.                                   auch zu den Randzeiten

                                              8
● besseres Angebot an Früh- und                Reduktion von CO2
  Abendverbindungen zu den Hoch-
  schulstandorten                              ● Flugreisen von Hochschulbediensteten
                                                 sollen nicht mehr erstattet werden,
● Mikroverkehr-Konzepte für die letzte           wenn dieselbe Strecke mit der Bahn in
  Meile (zB Anruf-Sammeltaxi) in ländli-         unter 8 Stunden gefahren werden
  chen Regionen                                  kann. Inlandsflüge sollen nicht mehr er-
                                                 stattet werden.
Bessere Geh- und Radwege
                                               ● CO2-Kompensation für notwendige
● Radwegenetz, das die Hochschul-                Flugreisen (siehe dazu das CO2-Kom-
  standorte anbindet                             pensationsprojekt der Universität für
                                                 Bodenkultur)
● Radwege müssen von der Fahrbahn
  baulich getrennt sein                        ● Ladestationen für Autos, E-Bikes und
                                                 E-Mopeds an allen Hochschulstandor-
● Barrierefreiheit im Verkehr: Breitere          ten (erhöhten Platzbedarf bei E-Las-
  Geh- und Radwege                               tenfahrrädern mitbedenken)
● Fußverkehr: längere Grün-Phasen an
  Fußgänger_innenampeln, abgestimm-
  te Rot- und Grün-Phasen für den Fuß-
  verkehr.

                                           9
02.
                                     Bildungs-
                                        politik
                                   Freie Bildung für alle!

B
       ildung ist ein Menschenrecht. Wer             die finanzielle Unterstützung gewährt
       Menschen den freien und offenen               wird, um ein Studium ohne finanzielle Sor-
       Zugang zur Bildung verwehrt, be-              gen bestreiten zu können. Auch notwendig
geht ein Verbrechen an der Menschlichkeit.           ist der Abbau aller Hürden und Hindernis-
Obwohl dieser Zusammenhang klar und                  se, die das Vorankommen und die freie Be-
einleuchtend sein sollte gibt es überall Hür-        schäftigung mit der Materie verhindern. Es
den, die den Zugang zur Bildung erschwe-             braucht eine demokratische Hochschule,
ren. An einer perfekten Hochschule in einer          an der wir Studierende die gleichen Mit-
perfekten Gesellschaft haben alle Men-               spracherechte haben wie alle anderen
schen die Chance, ganz unabhängig von                Hochschulangehörigen. Modernität und
ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrem sozio-            Zukunftsvision müssen dominieren, an-
ökonomischen Hintergrund, ihrem Ge-                  statt dass an alten Ideen festgehalten wird.
schlecht, ihrem Aussehen, ihrer Religion,
ihrer Gesundheit und allen anderen sozia-            Vom freien und offenen Hochschulzugang
len und gesellschaftlichen Dimensionen,              und einem chancengerechten Bildungs-
nach ihren freien Erfolgsmaßstäben zu stu-           system für alle sind wir noch weit entfernt.
dieren.                                              Die Schritte dorthin sind aber klar. Wir
                                                     kämpfen für gute Bildung!
Das setzt ein völlig neues und anderes Bil-
dungssystem voraus. Die Grundannahme
muss Bildung zum Selbstzweck sein, also
Bildung um der Bildung willen und nicht,
um dem Arbeitsmarkt möglichst schnell
neue Kräfte zur Verfügung zu stellen. Es
soll möglich sein, Fächer aus Neugier und
Interesse zu studieren und sich dabei so
viel Zeit zu lassen, wie nötig ist. Das setzt
voraus, dass allen Studierenden vom Staat

                                                10
Der Weg aus der Krise: Covid-
Hilfen auch für Studierende

D
       ie Covid-Pandemie hat uns Studie-           sind häufig auch Stipendien und Beihilfen
       rende mit am härtesten getroffen.           entfallen. Zusätzlich dazu haben viele Stu-
       Viele von uns haben ihre Arbeit ver-        dierende durch das Social Distancing mit
loren und konnten durch das an vielen              mentalen Problemen zu kämpfen, für die
Stellen unterirdische Distance Learning            es an Unterstützung fehlt.
kaum Lernerfolg verzeichnen. Dadurch

Unsere Ziele sind daher:
● Anpassung der Pflichtpraktika auf die            ● Lockerung der Beihilfen:
  Covid-Situation
                                                       ○ Aussetzen der ECTS-Anforderun-
● Finanzielle Überbrückungshilfe für Stu-              gen
  dierende finanziert durch das Bundes-
  ministerium für Bildung, Wissenschaft                ○ Erweiterung der Bezugsdauer
  und Forschung
                                                   ● Schaffung von zusätzlichen Anstel-
● Unterstützung beim Zugang zum Ar-                  lungsmöglichkeiten an Hochschulen
  beitsmarkt bei Absolvent_innen in der
  Pandemie:                                        ● Ausbau der psychologischen Studie-
                                                     rendenberatung
    ○ Schulungen und Zusatzkurse

    ○ Schaffung von öffentlichen Jobs
    und Green Jobs

                                              11
Soziale Dimensionen – ein
Studium für alle

S
     ich ein Studium leisten zu können soll        oder durch fehlende Unterstützung der El-
     kein Privileg mehr sein. Der sozio-           tern, sorgen noch immer dafür, dass das
     ökonomische Hintergrund, der Bil-             Studium nicht für alle gleich zugänglich
dungsgrad der Eltern und viele andere              und gleich einfach ist. Ein Bildungssystem
Faktoren haben noch immer einen immen-             für alle setzt aber voraus, dass alle die glei-
sen Einfluss darauf, wer studiert und mit          chen Chancen zur Entfaltung haben.
welchem Erfolg. Finanzielle Sorgen im Stu-
dium, sei es durch gestiegene Wohnkosten

Unsere Ziele sind daher:
Studium ohne finanzielle Sorgen                        ○ Eignungsprüfungen für Sport und
                                                       ähnliche sind ausgenommen
● Umsetzung eines österreichweiten
  Grundstipendiums für Studierende:                Beihilfen und Arbeitsrecht
  850€ monatlich für alle Studierenden
  für maximal 14 Semester, dadurch Re-             ● Faire Beihilfen für Alle:
  duktion der staatlichen Ausgaben für
  Studien- und Familienbeihilfe                        ○ einkommensunabhängige Studien-
                                                       beihilfe
● Abschaffung aller Studienbeiträge, ins-
   besondere Abschaffung des doppel-                   ○ Wiedereinführung der Altersgrenze
   ten Studienbeitrags für Studierende                 von 26 Jahren (statt 24 Jahren) für die
  aus Drittstaaten                                     Familienbeihilfe

● Abschaffung der Arbeitsbegrenzung                    ○ 4 zusätzliche Toleranzsemester in
  für Studierende aus Drittstaaten                     der Bezugsdauer für Familien- und
                                                       Studienbeihilfe
● Zugang von Studierenden aus Dritt-
  staaten zu Beihilfen und Stipendien                  ○ alle nötigen Formulare und Erklä-
                                                       rungen auch in englischer Sprache
● Abschaffung aller Zugangsbeschrän-
  kungen:                                              ○ Abschaffung des Maximalalters für
                                                       den Studienbeginn bei der Studien-
    ○ Schaffung von ausreichend Studi-                 beihilfe
    enplätzen, sodass keine Begrenzung
    der Aufnahme durch Zulassungsprü-                  ○ Reduktion der zu erbringenden
    fungen nötig ist                                   ECTS für den Bezug der Familienbei-
                                                       hilfe und der Studienbeihilfe
    ○ Streichung der Zulassungsprüfung
    für künstlerische Fächer mit Ausnah-               ○ Streichung der Bestimmungen zum
    me von Musik                                       Studienwechsel für den Bezug der Fa-
                                                       milienbeihilfe

                                              12
● Unterstützung durch das AMS auch für               ● Lehrplanung, die nicht am Studienfort-
  Studierende: spezifische AMS Kurse für               schritt hindert: Angebot aller Kurse in
  Studierende und AMS Einstellungshilfe                jedem Semester und doppelte Führung
  für Studierende, die nach dem Studium                von Lehrveranstaltungen mit einer Ab-
  keine Einstellung finden                             haltung am Abend oder am Wochen-
                                                       ende
Ein echtes Teilzeitstudium
                                                     ● Verbot von Anwesenheitspflichten bei
● Einführung von Teilzeit-Curricula: Län-              Lehrveranstaltungen über 75%, Veran-
  gere Studiendauer bei geringeren Se-                 kerung in der Satzung der Hochschulen
  mesterwochenstunden und gleichwer-                   und Erweiterung der Ausnahmegründe
  tige Abschlüsse, keine Benachteiligung               für Anwesenheitspflichten
  gegenüber Vollzeit-Curricula

● Faire Beurlaubungen: 4 Semester Be-
  urlaubung ohne Angabe von Gründen,
  kein Verfall vorher erbrachter Leistun-
  gen

Digitalisierung und Distance
Learning

I
  m Jahr 2021 ist die Digitalisierung an Ös-         mit Betreuungspflichten können dem Stu-
  terreichs Hochschulen noch immer auf               dium besser nachkommen. Die Lehre kann
  einem Stand, der im Vergleich zu ande-             in gänzlich neue Welten eintauchen und
ren Staaten beschämend ist. Die Corona-              mit digitalen Möglichkeiten auf moderne
Pandemie, aber auch der Blick zu anderen             und spannende Weise didaktisches Neu-
Hochschulen in besser entwickelten Län-              land entdecken.
dern, zeigen deutlich, dass eine Digitalisie-
rung an unseren Hochschulen nicht länger             Und nicht zuletzt können und müssen die
warten kann. Damit finden wir nicht nur              Hochschulen mittels Maßnahmen der Digi-
wieder Anschluss an die sonstige Hoch-               talisierung effizienter und auch klimaf-
schulwelt, sondern schaffen auch ganz                reundlicher werden. Andere Länder ma-
neue Möglichkeiten des Studiums. Perso-              chen es vor - die GRAS fordert, dass auch
nen mit Beeinträchtigung kann besser ent-            Österreich sofort handelt!
gegengekommen werden, Studierende

Unsere Ziele sind daher:

Digitale Hochschule                                  ● Einrichtung von Leihgeräten für Stu-
                                                       dierende
● Digitale Ausstattung der Hochschulen
  bis 2023                                           ● Gute Ausstattung aller Lehrenden

                                                13
● Verwaltung digitalisieren und effizien-         ● Streaming aller Grundlagenvorlesun-
  ter gestalten                                     gen und dauerhafter digitaler Zugang
                                                    zu allen Grundlagenvorlesungen - An-
● Partizipation über Plattformen                    legen von umfassenden öffentlichen
                                                    Archiven
● 8 Punkte Plan an Schulen auch für
  Hochschulen: Unterstützung durch ei-            ● Digitale Lehrmaterialien und Ressour-
  nen Fonds für Studierenden beim Kauf              censchonung: Schluss mit der Papier-
  von Geräten                                       schlacht

Gute digitale Lehre                               ● Gerechte Anwesenheitsregelungen für
                                                    digitale Lehrveranstaltungen
● Verpflichtende Digital-Schulungen für
  alle Lehrenden durch Verankerung in             ● kostenlose Softwarepakete bedarfsge-
  der Leistungsvereinbarung                         recht für jedes Studium (Statistik-Soft-
                                                    wares, Grafikprogramme etc.)
● Digitale Didaktikzentren an allen Hoch-
  schulen: gut ausfinanziert und empiri-          ● Faire Regelungen für Online Lehre und
  geleitet                                          Prüfungen – Datenschutz, Prüfungs-
                                                    einsicht

Organisatorische Rahmen-
bedingungen - Bedürfnissen von
Studierenden begegnen

M
        anchmal scheint es, als machten           von Rahmenbedingungen. Wir Studieren-
        Hochschulen ihren Studierenden            de sollen uns an unseren Hochschule aber
        das Leben absichtlich schwer. Bi-         wohl fühlen. Die GRAS fordert, dass die or-
bliotheken haben unmöglich kurze Öff-             ganisatorischen Rahmenbedingungen an
nungszeiten, es gibt keinen einzigen Lern-        Hochschulen den Bedürfnissen von Stu-
oder Aufenthaltsraum an der Hochschule,           dierenden begegnen und ihnen ein gutes,
Materialien kosten ein Vermögen. Das Stu-         freies Studium ermöglichen.
dium leidet unweigerlich unter dieser Art

Unsere Ziele sind daher:
Bibliotheken und Lernräume                           ende mit dem Studierendenausweis,
                                                     sodass keine Betreuung durch Arbeit-
● 24 Stunden Bibliothek: Öffnungszeiten              nehmer_innen notwendig ist
  an Bibliotheken auf 24 Stunden am
  Tag, 7 Tage die Woche verlängern. Zu-               ○ Lern-     und      Gruppenräume:
  gangssystem nachts und am Wochen-                   Schaffung von Lern- und Gruppenräu-

                                             14
men in allen Hochschulgebäuden,                von Förderrichtlinien mit den Hoch-
   Ausstattung aller Lern- und Gruppen-            schülerinnen- und Hochschülerschaf-
    räume mit Flipcharts, Whiteboards,             ten
   Beamern und Computern
                                                ● Staatliche Finanzierung von Mobilitäts-
Angebote rund um das Studium                      möglichkeiten in allen Curricula

● USI-Kurse und Sprachkurse:                    Förderung im Studium - keine pri-
                                                vaten Ausgaben mehr!
    ○ Keine erhöhten Gebühren für USI
    Kurse nach Überschreiten der Alters-        ● Kostenlose Materialien insbesondere in
    grenze                                        materialintensiven Studiengängen wie
                                                  Architektur, Raumplanung usw., Mög-
    ○ Kostenlose Sprachkurse an allen             lichkeit zur Refundierung von Material-
    Hochschulen                                   kosten bei der Hochschule
    ○ Erweiterung der Platzkontingente          ● Kostenlose digitale Lehrbücher und
    in USI Kursen und Sprachkursen                Lernunterlagen als open sources -
                                                  öffentlich zugänglich für Alle
● Förderung von studentischen Projek-
  ten: Verankerung von Fördertöpfen für         ● Kostenlose Softwarepakete zuge-
  studentische Anliegen in den Leis-              schnitten auf jeden Studiengang
  tungsvereinbarungen und Erarbeitung

Freiheit von Lehre und Forschung
- auch in der Finanzierung
Unsere Ziele sind:
● Verankerung von Grundsätzen für                   orientierten Aspekten (Prüfungsakti-
  Drittmittelfinanzierung zur Garantie              vität und wissenschaftliche Vollzeitä-
  der Freiheit von Lehre und Forschung              quivalente)
  in den Satzungen der Hochschulen
                                                ● Anreize für progressive und moderne
● Ausfinanzierung    der   Hochschulen            Hochschulen in der Hochschulfinanzie-
  durch den Staat                                 rung: Aspekte der Nachhaltigkeit, För-
                                                  derung von FLINT*-Personen, Inklusion
    ○ Steigerung des den Hochschulen              und Studierbarkeit, Verankerung in der
    zukommenden Budgets um zumin-                 Leistungsvereinbarung
    dest 20%

    ○ Streichung der Verknüpfung von
    Hochschulfinanzierung mit leistungs-

                                           15
Qualität im Studium - „Niemand
soll an schlechter Lehre
scheitern!“

E
      ine interessante Stoffvermittlung,          nicht zum Selbstzweck verkommen, son-
      gute Lehre und Betreuung und ein            dern müssen auch Konsequenzen nach
      barrierefreies Studium müssen an            sich ziehen. Es gibt deutlich zu wenige Tu-
Österreichs Hochschulen zur Selbstver-            tor_innen und Studienassistent_innen um
ständlichkeit werden. Um die Motivation           uns Studierenden optimal unterstützen zu
besonders in längeren Studien aufrecht er-        können. Weiters fehlt eine zentrale Be-
halten zu können, braucht es qualitative          schwerdestelle, um eine unabhängige Be-
Leistungen an den Hochschulen. Leider             ratung in rechtlichen Fragen des Studiums
gibt es aber deutliche Probleme bei der           zu erhalten oder um gegen Verwaltungs-
Aufrechterhaltung eines hochwertigen              akte der Universität vorzugehen.
Studiums und bei Evaluierungen und de-
ren Auswertung. Evaluierungen dürfen

Unsere Ziele sind daher:
Qualität in der Lehre                                 lungen durch die Hochschulen und
                                                      das Bundesministerium für Bildung,
● Bessere     Evaluierungsmöglichkeiten:              Wissenschaft und Forschung in jedem
  Konsequenzen für Lehrende bei                       Semester
  schlechten Evaluierungsergebnissen,
  verpflichtende Evaluierungen jeder              Gute Betreuungsverhältnisse
  Lehrveranstaltung, zur Verfügung stel-
  len der (anonymisierten) Evaluierungs-          ● Einrichtung zentraler Beratungsstellen
  ergebnisse für die Hochschülerinnen-              an jeder Hochschule, finanziert und be-
   und Hochschülerschaften zur weite-               trieben durch die Hochschulen: rechts-
   ren Verwendung                                   kundige Personen können in Fragen
                                                    des Studien- und Prüfungsrechts Stu-
● Mehr Personal im Qualitätsmanage-                 dierende beraten
  ment der Hochschulen
                                                  ● Ombudsstelle für Studierende im BMB-
● Verpflichtende didaktische Schulungen             WF
  für Lehrende als Teil der Leistungsver-
  einbarungen                                     ● zusätzliche Tutor_innen und Studien-
                                                    assistent_innen in allen Lehrveranstal-
    ○ zumindest alle vier Semester müs-             tungen
    sen alle Lehrenden didaktische Schu-
    lungen besuchen                               ● maximale Platzanzahlen in prüfungs-
                                                    immanenten Lehrveranstaltungen von
    ○ Angebot von didaktischen Schu-                30 Studierenden pro Gruppe - wenn

                                             16
mehr Studierende einen Platz in der            ● gezielte Unterstützung von Studieren-
   Lehrveranstaltung wollen als Plätze an-          den bei unzureichenden Leistungen
   geboten werden müssen zusätzliche                durch Beratungsgespräche, Coachings
   Gruppen geöffnet werden, sodass kei-             und Unterstützung durch freiwillige
   ne Studienzeitverzögerungen entste-              Studienkolleg_innen aus höheren Se-
   hen                                              mestern

Ein barrierefreies Studium                        ● Keine Hürden im Studium: alle Voraus-
                                                    setzungsketten streichen (mit Ausnah-
● Verbot von Knock-Out Prüfungen                    me von aus sicherheitstechnischen
                                                    Gründen notwendigen)

Ein visionäres Studienrecht für ein
freies Studium

D
        ie UG-Novelle hat einmal mehr ge-         stalten. Im derzeitigen Studienrecht sind
        zeigt, was unsere Hochschulen             zahlreiche Hürden enthalten, die einzelne
        wirklich brauchen: ein visionäres         Personengruppen vom Studium abhalten
Studienrecht, das den bestehenden Pro-            und es all denjenigen, die nicht in das per-
blemen der Studierenden entgegenkommt             fekte Bild der Vollzeitstudierenden mit
und unsere Hochschullandschaft zugängli-          marktorientiertem Berufswunsch entspre-
cher, freier, moderner und offener macht.         chen, extra erschwert. Die GRAS fordert,
Hochschulen sollen keine Ausbildungsma-           dass diese Schieflage aufgehoben wird.
schinen sein, sondern Orte der Wissen-            Das Studienrecht muss Studierenden und
schaft, der Neugier, und des Austauschs.          ihren Anliegen gerecht werden, anstatt sie
Ein Studium soll den Studierenden Freude          am freien Studium zu hindern.
bringen und ihnen helfen, ihren zukünfti-
gen Weg als verantwortungsvolle Bürge-
r_innen nach ihren Vorstellungen zu ge-

Unsere Ziele sind daher:
Freies Studium für Alle!                             len: Besuch aller angebotenen Lehrver-
                                                     anstaltungen ohne vorgegebenes Cur-
● Freie Studiengestaltung: mindestens 12             riculum und Möglichkeit für Studien-
  ECTS aus freien Wahlfächern in allen               abschlüsse nach Bologna-Vorgaben
  Curricula, Abbau von Barrieren beim
  Wechsel zwischen Hochschulen und                    ○ Als Haupt- oder Nebencurriculum
  Hochschultypen
                                                  ● Studieneingangs- und Orientierungs-
● Einführung eines Studium Generale                 phase neu denken:
  nach Vorbild an deutschen Hochschu-

                                             17
○ Universität für alle: Kombination          Demokratische Uni
    der Oberstufe und der ersten beiden
    Studiensemester, sodass freiwillig           ● Ausreichende studentische Mitsprache
    auch während dem Schulabschluss
    schon Lehrveranstaltungen an Hoch-               ○ starke Einbindung der Hochschüle-
    schulen absolviert werden können                 rinnen- und Hochschülerschaft bei al-
                                                     len universitären Entscheidungen
    ○ echte Phase zur Orientierung und
    Entdeckung des Studiengangs statt                ○ Stimmgleichheit in allen Gremien
    Rausschmeißoption für Hochschulen                (Viertelparität), keine Überrepräsen-
                                                     tierung von Professor_innen, Mittel-
● Modernes und faires Prüfungsrecht                  fristig Einführung eines “faculty mo-
                                                     dells” unter gleichberechtigter Beteili-
    ○ Verbesserter Rechtsschutz bei Prü-             gung der Studierenden
    fungen durch längere Fristen und Be-
    weislastumkehr zugunsten der Stu-                ○ Einbindung der Hochschülerinnen-
    dierenden                                        und Hochschülerschaft bei Entwick-
                                                     lungsplänen und Leistungsvereinba-
    ○ Erhöhung der zulässigen Prüfungs-              rung sowie bei der Wahl und Wieder-
    antritte um zwei zusätzliche Antritte            wahl bzw. Bestimmung von Rekto-
                                                     r_innen/Leiter_innen
    ○ Verringerung der Korrekturfrist auf
    zwei Wochen                                  ● Stärkung der Senate: Zustimmung des
                                                   Senats bei der Verhandlung der Leis-
    ○ 2. und 3. Prüfungstermin müssen              tungsvereinbarung und beim Entwick-
    mindestens 4 Wochen nach Bekannt-              lungsplan, Beibehaltung der Curricu-
    gabe der Prüfungsergebnisse liegen             larkompetenz beim Senat
    ○ klare Definition von Prüfungsleis-         ● Hochschulen frei von politischem Ein-
    tungen in prüfungsimmanenten Lehr-             fluss: Streichung des Universitätsrats
    veranstaltungen                                und Übertragung der Kompetenzen
                                                   auf die Senate
Vorleistungen und Leistungen aus
anderen Curricula würdigen
● ECTS aus Vorleistungen weiterdenken:
  Ausarbeitung von Kriterien zu Anrech-
  nung, Transparenz über Art von Leis-
  tungen und damit zu ersetzende Teile
  in Curricula, notwendige Formulare
  auch in englischer Sprache

● Umsetzung der Gleichwertigkeit für
  Anrechnungen von Leistungen aus an-
  deren Curricula

                                            18
Gerechtigkeit für angestellte
Studierende

D
        ie Anstellung als Studienassisten-           sönlichem Geschmack gemacht, als dass
        t_in oder Tutor_in ist für viele Stu-        sie einheitlichen und fairen Kriterien folgen
        dierende eine wichtige Möglichkeit,          würden. In den meisten Fällen müssen wir
Einblick in die Forschungstätigkeit zu er-           Studierenden für die Anstellungstätigkei-
halten und Anschluss als wissenschaftli-             ten unsere eigenen Geräte verwenden und
cher Nachwuchs zu finden. Sie tragen zu              erhalten dafür keine Entschädigung. Die
einem maßgeblichen Teil dazu bei, dass die           Verträge sorgen dafür, dass die Studieren-
Forschung und Lehre an Hochschulen                   den jedes Semester erneut vor der Frage
funktioniert und sind damit unersetzlich.            stehen, ob sie bald erwerbslos sind und da-
Trotz dieser wichtigen Stellung wird diese           mit eventuell in eine finanziell noch prekä-
Gruppe an Studierenden immer wieder                  rere Situation geraten. Die GRAS fordert
vergessen. Es gibt an Hochschulen keine              Gerechtigkeit für angestellte Studierende!
Stelle, die sich für sie zuständig fühlt oder
diese Zuständigkeit formell innehat. Ver-
gaben von Stellen und Aufgabenzuteilun-
gen werden eher willkürlich und nach per-

Unsere Ziele sind daher:
Gerechte Verträge:                                   ● gerechte Zuteilung von Aufgaben

● Abschaffung der 4-Jahres-Grenze für                ● Erarbeitung von Kriterien für die Ver-
  die Anstellung von Studierenden an                   gabe der Stellen mit besonderer Be-
  Hochschulen                                          rücksichtigung von Gleichstellungsas-
                                                       pekten, Inklusion und sozialen Dimensi-
● Harmonisierung aller Verträge für Tuto-              onen
  r_innen, Studienassistent_innen und
  Foschungsassistent_innen - gleiche                 Gute Betreuung von angestellten
  Gerechtigkeit für alle!                            Studierenden
● Verpflichtende Gestaltung der Verträ-              ● eine Person in der Personalabteilung
  ge für Studienjahre anstatt von Semes-               von Hochschulen, die für diese Stellen-
  tern an allen Hochschulen, Veranke-                  kategorie zuständig ist
  rung in der Satzung
                                                     ● eine Person im Referat für Bildungspo-
Gerechte Stellenausschreibung                          litik der ÖH, die für diese Stellenkate-
und Vergabe                                            gorie zuständig ist und regelmäßige
                                                       Schulung der Hochschulvertretungen
● Gerechte und transparente Ausschrei-                 zu den Anliegen von Studierenden, die
  bung und Stellenvergabe                              an Hochschulen angestellt sind

                                                19
● Beiziehung einer Person aus dieser                   mit den notwendigen Geräten und Ma-
  Stellenkategorie in den Betriebsrat                  terialien

Faire Ausstattung und Ausgestal-                    ● Befreiung von Studienbeiträgen für an-
tung der Stellen                                      gestellte Studierende durch Aufnahme
                                                      eines neuen Erlasstatbestands in den
● umfassende Ausstattung aller Stellen                Satzungen

Für eine schlagkräftige ÖH

D
        ie ÖH ist ein Organ der gesetzlichen        Verantwortung und muss diese wahrneh-
        Selbstvertretung, die nicht nur auf         men, um allgemeinpolitische Anliegen im
        einer langen Tradition fußt, sondern        Interesse der Studierenden zu verfolgen.
europaweit ein einzigartiges System und             Durch den politischen Diskurs zwischen
eine große demokratische Errungenschaft             den Fraktionen treten diese Aufgaben
ist. Als Kammer der Studierenden hat die            manchmal in den Hintergrund, während
ÖH die Möglichkeit, sich wirkungsvoll für           die Fraktionen eigene Ziele verfolgen. Die
die Studierenden einzusetzen und ihre stu-          GRAS stellt sich gegen diese Entwicklung
dienbezogenen Interessen schlagkräftig              und tritt für eine starke ÖH ein, die ihre Ar-
umzusetzen. Als öffentliche Körperschaft            beit an den Interessen der Studierenden
trägt die ÖH auch eine gesellschaftliche            ausrichtet.

Unsere Ziele sind daher:
● Erhalt und Stärkung des allgemeinpoli-            ● Stärkung der demokratischen Prozesse
  tischen Mandats                                     in der ÖH

● Evaluierung und Verbesserung der                  ● öffentliche Ausschreibung aller Funkti-
  Strukturen der ÖH BV                                onen nach transparenten Kriterien und
                                                      nach Kompetenz statt Fraktionszuge-
● Erarbeitung eines Transparenzpakets                 hörigkeit
  für die Fraktionen der BV und für die fi-
  nanzielle Gebarung der BV                         ● Ausrichtung der ÖH Arbeit an den In-
                                                      teressen der Studierenden
● Verbesserung der Kommunikation der
  Angebote der BV an die Studierenden

● Einbindung der ÖH in wichtige Gesetz-
  gebungsprozesse für studentische An-
  liegen

● Ökologisch-nachhaltige Arbeitsweise
  der ÖH

                                               20
03.
               Raum für alle
            weil Gesellschaft nicht an den
            Toren der Hochschule aufhört

U
       nsere Hochschulen sind noch immer            “Die Gesellschaft hört an den Toren der
       ein Raum, der vor allem jenen offen          Hochschule nicht auf” - das ist ein Satz der
       steht, die es sich immer leicht rich-        die Arbeit der GRAS seit 30 Jahren prägt
ten können. Für alle anderen war es schon           und an dem wir uns immer orientieren. Ein
immer schwierig - Diskriminierung und               Grundsatz der so deutlich wie kein anderer
Barrieren schränken nicht nur den Zugang            zeigt, was wir tun und wofür wir einstehen.
ein, sondern machen es für viele schwieri-          Gesellschaftliche Probleme sind strukturel-
ger zu studieren und sich an der Hoch-              le Probleme und müssen auf allen Ebenen
schule wohl zu fühlen.                              bekämpft werden. Dafür wollen wir uns
                                                    auch in der ÖH stark machen und eine lau-
Wir wollen Gerechtigkeit und unsere ge-             te und kritische Studierendenvertretung
sellschaftliche Vision ganzheitlich denken.         sein.
Wenn Menschenrechte eingeschränkt wer-
den, ist das ein Problem, das uns alle be-          Die Corona-Krise trifft nicht nur uns Stu-
schäftigen muss. Wenn Menschen vor                  dierende besonders hart, sondern ver-
Krieg, Verfolgung und Terror fliehen müs-           schärft die bestehenden gesellschaftlichen
sen und die EU ihre Augen verschließt,              Probleme wie mit einem Brennglas:
dürfen wir nicht still sein. Wenn in Öster-         FLINT*-Personen tragen in dieser Pande-
reich Personen kein Asyl bekommen und               mie die größte Last und haben die größten
abgeschoben werden, ist es unsere Aufga-            Einbußen. Wer vor der Krise in einer
be, laut zu werden. Wenn der Kapitalismus           schwierigen Situation war, seien es wirt-
immer weiter für Ausbeutung, Diskriminie-           schaftliche, psychische oder familiäre Pro-
rung, Rassismus und Ungerechtigkeit                 bleme, musste während der Pandemie mit
sorgt, müssen wir etwas tun. Wenn Antise-           noch stärkeren Schwierigkeiten kämpfen.
mitismus und antimuslimischer Rassismus
sich immer öfter und immer aggressiver              Wir wollen die Krisen überwinden und
zeigen, darf die Gesellschaft nicht schwei-         nicht nur ein gutes Studium, sondern ein
gen.                                                gutes Leben für alle schaffen!

                                               21
Barrierefreie Hochschule & Mental
Health

D
       ie globalen Herausforderungen des          gezeigt, dass nun auch diejenigen studie-
       letzten Jahres haben ihre Spuren           ren können, die es früher physisch nicht in
       hinterlassen. Verlust der gewohnten        die Hochschule geschafft haben oder psy-
Lebensumstände, Prekarisierung und                chisch unter dem System gelitten haben.
Ängste bestimmen mittlerweile den Alltag          Trotzdem gestaltet sich der Hochschulall-
vieler Menschen. Doch anstatt uns Studie-         tag gerade für Studierende mit Behinde-
renden in diesen schweren Zeiten Unter-           rungen schwer, viel zu viele Barrieren ste-
stützungen anzubieten, werden uns etwa            hen im Weg und gerade jene Studierende
durch fehlende Unterstützung und mit              sind oft von (Mehrfach-)Diskriminierung
dem neuen Universitätsgesetz weitere              betroffen. Das wollen wir ändern, wir wol-
Hürden gestellt. Das letzte Jahr hat uns          len eine Hochschule, die allen offen steht!
durch den Ausbau des Distance-Learnings

Unsere Ziele sind daher:
Mental Health                                        nen und Strategien dagegen entwi-
                                                     ckeln.
● Ausbau von Kassen-Psychotherapie-
  plätzen und komplette Finanzierung              ● Verpflichtende didaktische Schulungen
  durch die Krankenkasse.                           zur barrierefreien Lehre für alle Lehren-
                                                    den
● Entstigmatisierung von psychischen
  Erkrankungen durch Thematisierung in            ● Beibehaltung der digitalen Lehrange-
  der Lehre.                                        bote auch nach der Pandemie.

● Finanzielle Stärkung der psychologi-            ● Ausbau des Angebots von Online-Prü-
  schen Studierendenberatung und auch               fungen sowie kontaktlosen und siche-
  verpflichtende Stellen an kleineren               ren Einzelprüfungen.
  Hochschulstandorten.
                                                  ● Studie über Bedürfnisse von Studieren-
Recht auf inklusive Bildung.                        den mit Behinderung erheben und För-
                                                    derungskonzept erarbeiten
● Abbau von Leistungsdruck durch faire
  ECTS-Verteilung und mehr Flexibilität           Barrierefreie Hochschulen und
  im Studium.                                     Lehre
● Ausbau der Tutor_innenprojekte für              ● Eine eigene Abteilung für Barrierefrei-
  Erstsemestrige.                                   heit an jeder Hochschule.

● Sensibilisierung aller Hochschulange-           ● Neue Hochschulgebäude barrierefrei
  hörigen um Bewusstseinsbildung zu                 bauen und alte Gebäude nachrüsten
  stärken. Ableismus als Problem benen-
                                                  ● barrierefreie Lernunterlagen (in Braille-

                                             22
Schrift und als Audiodateien)                      Studies” - Thematisierung in der Lehre
                                                      und Schaffung von Vorbildfunktionen.
● Chancengleichheit für Alle: Prüfungs-               Interdisziplinäre Arbeitsgruppen zum
  und Lehrangebote spezifisch für Perso-              Thema “Studieren mit Behinderung”.
  nen mit Behinderung
                                                   ● Peer- und Buddy-Programme an den
● Inklusiver Campus - Räume, Leitlinien,             Hochschulen starten
  technische Ausstattung, Assistenzan-
  gebote für Menschen mit Behinderung              ● Inklusive Ausschreibungen: Benen-
                                                     nung der Thematik in den Ausschrei-
● Gebärdendolmetscher_innen bei Be-                  bungen und aktive Motivierung und bei
  darf                                               gleicher Qualifikation Bevorzugung
                                                     von Menschen mit Behinderung
● Schaffung eines Lehrstuhls “Disability

Queerfeministische Hochschule

N
       och immer leben wir in einer Welt,          FLINT*-Personen mittlerweile gleichge-
       wo weiße cis-Männer mehr Privile-           stellt seien, zeigt die Realität das Gegenteil.
       gien genießen, FLINT*-Personen              Noch immer drückt das Patriarchat gegen
strukturelle und interpersonelle Gewalt er-        unsere Vorstellungen einer freien Gesell-
fahren und binäre Geschlechterrollen als           schaft. Auch auf der Hochschule herrschen
Norm gesehen werden. Mehrere feministi-            patriarchale Strukturen vor.
sche Bewegungen beweisen uns, dass der
Kampf um Gleichstellung Erfolge zeigt.
Auch wenn einige behaupten würden, dass

Unsere Ziele sind daher:
Gendersensible Hochschule                          ● Unisex Toiletten an jeder Hochschule.

● Lehrveranstaltungen zum Thema Gen-               ● Ausbau barrierefreier Anlaufstellen für
  der und Queer Studies in allen Studien-            alle von Gewalt, Diskriminierung und
  gängen oder Integration in bestehende              Sexismus betroffenen Student_innen.
  Lehrveranstaltungen
                                                   ● Einfacher und kostenfreier Zugang zu
● Sensibilisierung aller Hochschulange-              Kinderbetreuung für alle Hochschulan-
  hörigen und verpflichtende Weiterbil-              gehörigen.
  dung von Lehrenden in puncto Gen-
  derkompetenz.                                    ● Vereinfachte Bekanntgabe einer Gen-
                                                     der-Änderung in allen Dokumenten
● Kostenfreie Menstruationsartikel und               und Dateien der Hochschule
  Verhütungsmittel an jeder Hochschule,
  wie bereits an der Universität Graz um-          ● Gendersensible Lehre und Forschung.
  gesetzt.

                                              23
Antidiskriminierung institutionali-               ● Ein Arbeitskreis für Gleichbehand-
sieren                                              lungsfragen an jeder Hochschule (auch
                                                    an den FHs) und Ausweitung dessen
● Eine laute & kritische ÖH zur Überwin-            Kompetenzen.
  dung heteronormativer und patriar-
  chaler Gesellschaftsstrukturen.                 ● Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und
                                                    Anerkennung von unbezahlter Arbeit:
● Verstärkte Informationskampagnen-                 Lohntransparenz an der Hochschule
  und Angebote der ÖH zu Geschlechts-
  identitäten und Abtreibung.                     ● Berufungskommissionen: Unterstüt-
                                                    zung für FLINT*-Personen durch bei-
● Eine Sprache an den Hochschulen, die              spielsweise mehr Studienassistent_in-
  alle Geschlechter inkludiert, verpflich-          nen
  tend bei allen Abgaben und Arbeiten
                                                  ● MINT-Fächer: Ausschreibung von Lehr-
● Mindestens 50% FLINT*-Personen:                   stellen und Bewerbung der Studien-
  Verpflichtende Quoten in allen Gremi-             gänge spezifisch für FLINT*-Personen
  en der Hochschule.

Antirassistische und
diskriminierungsfreie Hochschule

D
       ie Blacklivesmatter-Bewegung hat           Gesellschaft, in der niemand mehr von Dis-
       auch in Europa aufgezeigt, dass            kriminierung betroffen sein muss. Das ist
       Rassismus noch immer tief veran-           ein langer Weg, aber gemeinsam können
kert ist und unglaublich viele Menschen           wir das schaffen. Stück für Stück wollen
tagtäglich im Alltag, aber auch an den            wir alte Rollenbilder aufbrechen und struk-
Hochschulen davon betroffen sind. Wir             turellen Hass und Diskriminierung been-
wollen ein Bildungssystem, das allen Men-         den.
schen gleichermaßen offen steht und eine

Unsere Ziele sind daher:
Antirassistische Hochschule                       ● Barrierefreie Anlaufstellen für von Ras-
                                                    sismus betroffene Studierende und
● Sofortige Abschaffung der doppelten               starke Strategien gegen Rassismus an
  Studiengebühren für Studierende aus               allen Hochschulen.
  Nicht-EU-Staaten.
                                                  ● Mehr Präsenz und Förderung von Stu-
● Gleichberechtigter Zugang zum Ar-                 dierenden und Wissenschaftler_innen
  beitsmarkt und Aufhebung des Leis-                mit Migrationshintergrund und Black,
  tungsdruck für Studierende aus Nicht-             Indigenous and People of Color.
  EU-Staaten.
                                                  ● Mehrsprachigkeit an Hochschulen - Be-

                                             24
ratung, Dokumente und (Lern)plattfor-               Positionierung gegen rechtsextreme
   men in mehreren Sprachen.                           Inhalte an den Hochschulen.

Diskriminierungsfreie Hochschule                    ● Bündnisse bilden: Unterstützung ge-
                                                      sellschaftspolitischer studentischer In-
● Eine laute & politische ÖH gegen alle               itiativen durch die ÖH und die Hoch-
  Formen der Diskriminierung, denn die                schule
  Gesellschaft hört nicht an den Toren
  der Hochschule auf.                               ● Zusammenarbeit der Hochschule mit
                                                      NGOs.
● Abschaffung der Altersgrenzen für
  Studierende in Öffis, Sportkursen, etc.

● Buddy-Programm für First-Generati-
  on-Students.

● Kein Fußbreit dem Faschismus - klare

Platz für alle

R
        aum für alle bedeutet auch Platz für        enkolleg_innen den Tag verbringen kann
        alle. Sowohl an den Campusen wol-           und jederzeit ein Lernplatz zur Verfügung
        len wir Räume schaffen, die dazu            steht.
einladen den ganzen Tag an der Hochschu-
le zu verbringen, als auch rund um Hoch-            Essentiell für alle ist Wohnraum. Deshalb
schulen herum sollen konsumfreie Orte               wollen wir genügend leistbaren Wohn-
Platz zum verweilen bieten. Der Campus              raum für alle. Ob man studieren kann, darf
soll ein Ort werden, an dem sich alle wohl-         nicht von der Geldbörse der Eltern abhän-
fühlen können, man gemeinsam mit Studi-             gen!

Unsere Ziele sind daher:
Ein Campus für Alle                                 ● FLINT*-Räume und Safe-Spaces für
                                                      alle von Diskriminierung Betroffenen
● Mehr barrierefreie Lernplätze an den                an jeder Hochschule.
  Hochschulen und Bibliotheken - wir
  wollen eine Lernplatz-Garantie für je-            ● Entspannungsräume an den Hoch-
  de_n Studierende_n.                                 schulen.

● Erschaffung barriere- und konsumfrei-             ● Sport- und Spielplätze an den Hoch-
  er Orte an und rund um die Hochschu-                schulen.
  len.
                                                    ● Aufwärmstellen in den Mensen

                                               25
Leistbarer Wohnraum
● Ausbau der Wohnheim-Plätze(barrie-
  refrei)

● Mietobergrenze für Zimmer in Wohn-
  heimen

● Förderung von barrierefreien Erstwoh-
  nungen für Studierende

● Zugang zu Gemeindewohnungen für
  Studierende

● Förderungen für Studierenden-WGs
  durch die Gemeinden

● Mietzuschuss für Studierende

                                          26
04.
          Pädagogische
           Hochschulen
  Zukunftsfähige Schulen beginnen
              im Lehramtsstudium

L
       ehrer_innen bilden die Zukunft.                 Hochschulen und Universitäten jedoch
       Kaum ein anderes Studium ist des-               kaum.
       halb einem derart starken politischen
Einfluss ausgesetzt wie das Lehramt. Zu-               Viel diskutiert wird daher die Vereinheitli-
letzt hat sich dies durch die “PädagogIn-              chung der Hochschulen zu einer zentralen
nenbildung neu” ein weiteres Mal manifes-              Ausbildungsstätte. Lehramtsstudierende
tiert. Dieser politische Einfluss ist eine gro-        schätzen jedoch die sehr praxisnahe Aus-
ße Gefahr für die Qualität des Studiums.               bildung an den pädagogischen Hochschu-
                                                       len und sehen die Zusammenführung der
Die Ausbildung für Pädagog_innen ver-                  beiden Bildungsinstitutionen skeptisch.
läuft in den meisten Fällen auf mehreren
Hochschulen parallel. Während Studieren-               Hier braucht es eine starke ÖH, die die In-
de der Primarstufe nur an den Pädagogi-                teressen der Lehramtsstudierenden ver-
schen Hochschulen Lehrveranstaltungen                  tritt. Ziele müssen die Studierbarkeit sowie
besuchen, teilen sich Pädagogischen                    die Barrierefreiheit des Studiums sein.
Hochschulen mit den Universitäten die
meisten Sekundarstufenstudierenden. Die
Mehrheit der Studierenden aus der Sekun-
darstufe wünschen sich jedoch einen ver-
mehrten Praxisbezug, um mit größerem
Selbstbewusstsein und besserer prakti-
scher Erfahrung das Studium abschließen
zu können. Diesen bekommen sie in der
dualen Ausbildung an Pädagogischen

                                                  27
Unsere Ziele sind daher:
● Transparenz bei Aufnahmeverfahren -                 für einen Bachelorabschluss nicht ge-
  Gegen Aufnahmebeschränkungen!                       nügen.

● Einheitliche Aufnahmekriterien und                  ○ Keine Definition von Studierenden
  transparente Darstellungen der Rei-                 als schulfremde Personen während
  hungen                                              Praktika in der Pandemie

● Chaos bei der Ausbildungsdauer been-                ○ Praxis ab dem ersten Semester –
  den: Das Studium darf nicht gekürzt,                das zweite Semester ist zu spät
  sondern dessen Qualität muss erhöht
  werden (Primarstufe 5 Jahre und Se-             ● Ausbau der Lehrstühle für inklusive
  kundarstufe 6 Jahre bis zum Master).              Pädagogik: Ausfinanzierung und Auf-
                                                     stockung der Lehrstellen für mehr
● Studierbarkeit für Berufstätige: Stun-             Ausbildungsmöglichkeiten
  denpläne an den PHs sind vor allem be-
  rufsbegleitend unzumutbar. Die Stu-             ● Lehrer_innenbildung die dem gesell-
  dierbarkeit für working class students            schaftlichen Anspruch gerecht wird
  muss erhöht werden.
                                                      ○ Digitale Grundkompetenzen bei
●   Sommerschule                                      Lehrer_innen fördern

    ○ Fünf Wahlfach-ECTS sind nicht ge-               ○ Verbindliche Klimabildung im Stu-
    nug Würdigung! Stattdessen müssen                 dium
    die Studierenden in Summer Schools
    finanziell entlohnt werden.                       ○ Mehrsprachigkeit und interkulturel-
                                                      le Kompetenzen
    ○ Keine Bevorzugung der Teilnehme-
    r_innen von Sumerschools durch Lan-               ○ Fokus auf soziale Kompetenzen
    desschulrät_innen
                                                  ● Auswahlprozesse und Bewerbung von
    ○ Keine Benachteiligung für Studie-             Lehramtsstudien unter besonderer Be-
    rende, die im Sommer arbeiten müs-              rücksichtigung von Diversität und In-
    sen                                             klusion

● Praxis

    ○ Mehr Praxis im Bachelor Sekundar-
    stufe: Zehn Stunden Unterricht sollten

                                             28
05.
                        Fach-
                  hochschulen
                Praxisnahes Studieren unter
                    gerechten Bedingungen

D
        ie Fachhochschulen stellen einen          den Praktika werden Studierende häufig
        besonders wichtigen Sektor der Ös-        mit prekärsten Bedingungen konfrontiert
        terreichischen  Hochschulbildung          und als kostenlose Arbeitskräfte für Aufga-
dar. Die besondere Verknüpfung von Theo-          ben gesehen, die mit dem Studium nichts
rie und Praxis und das innovative System          zu tun haben.
der Lehre machen Fachhochschulen zu be-
sonders zukunftsfähigen und zielorientier-        Es braucht eine starke ÖH, die sich diesen
ten Bildungsstätten – nicht ohne Grund            Problemen annimmt und die Fachhoch-
verzeichnen sie deshalb immer mehr Zu-            schule zu einer fairen und zukunftsfähigen
lauf von Studierenden.                            Bildungseinrichtung für alle macht!

Auch an den Fachhochschulen gibt es aber
Bedarf zur Handlung. Die Plätze an den
Fachhochschulen etwa sind stark be-
schränkt und vor allem Vollzeitstudierende
haben oft keine Möglichkeiten sich das
Studium zu finanzieren. Gerade im Ge-
sundheitssektor schafft es nur ein Bruch-
teil der Bewerber_innen tatsächlich ins
Studium, sodass in diesem wichtigen Sek-
tor ausgebildete Studierende fehlen. In

                                             29
Unsere Ziele sind daher:
● Eine Aufwertung der Jahrgangsvertre-             ○ Bindung der FH-Leitung und der
  tungen                                           Lehrenden an zentrale Vorgaben in
                                                   der Lehre
    ○ Aufnahme der Jahrgangsvertretun-
    gen als ÖH-Organ im HSG                     ● Praktika

    ○ Anrechnung von ECTS für Studie-              ○ faire Bezahlung gemäß Kollektiv-
    rendenvertreter_innen in Jahrgangs-            verträgen
    vertretungen
                                                   ○ gerechte Arbeitsbedingungen und
    ○ einheitliche Durchführung der ÖH             Arbeitszeiten
    Wahl in allen Jahrgangsvertretungen
                                                   ○ Transparenz über Aufgabenberei-
    ○ Einbindung der Jahrgangsvertre-              che vor Antritt des Praktikums
    tungen in alle Gremien der Fachhoch-
    schule                                         ○ Einführung von Doktorats-Curricula
                                                   auch an Fachhochschulen
● Starker Ausbau der Studienplätze in
  den Gesundheitsberufen

● Lockerung der Zugangsbeschränkun-
  gen

    ○ mehr Plätze in besonders nachge-
    fragten Studienfächern

● Abschaffung der Studiengebühren an
  Fachhochschulen

    ○ Ausfinanzierung der     Fachhoch-
    schulen durch den Staat

● Überführung der Fachhochschulen
  vom Privatrecht ins öffentliche Recht

    ○ gerechte Studienbedingungen für
    alle Studierenden an Fachhochschu-
    len

    ○ faires und transparentes Prüfungs-
    recht

    ○ Anrechnungen aus Vorleistungen
    und von anderen Hochschulen

                                           30
Impressum
    Medieninhaberin/Herausgeberin:
GRAS - Grüne und Alternative Student_innen
          Liechtensteinstraße 66
                1090 Wien
Sie können auch lesen