WENN SIND - Wahlprogramm Für die ÖH-Wahl 2021 - GRAS
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
WENN LÖSUNGEN GEF RA G T SIND GRAS H I L F T Wahlprogramm Für die ÖH-Wahl 2021
Der Inhalt S. 3 Präambel S. 4 Klimagerechtigkeit S. 10 Bildungspolitik S. 21 Raum für alle Pädagogische S. 27 Hochschulen S. 29 Fachhochschulen 2
Präambel D ie Studierenden sind im 21. Jahrhun- gegen diese Entwicklung aus. dert angekommen - Österreich und seine Hochschullandschaft sind es Als Studierende wollen wir die Hochschul- aber nicht. Die Corona-Pandemie hat ein- politik und Gesellschaftspolitik aktiv mit- drucksvoll gezeigt, wo die klaffenden gestalten, damit die Hochschullandschaft Schwachstellen unseres Bildungssystems nachhaltig verändert werden kann. Wir se- liegen. Mit der Klimakrise verschlimmert hen Studierendenvertretung als emanzipa- sich zeitgleich stetig die größte Herausfor- torischen und umfassenden Auftrag - denn derung für die Menschheit. Es ist klar: wir wir alle sind von den besorgniserregenden dürfen nicht länger warten. Wir müssen Entwicklungen unserer Zeit betroffen. Wir jetzt handeln und den Aufbruch wagen, wollen Hochschulen ökologisch-nachhal- sonst ist es zu spät. tig, demokratisch, progressiv, solidarisch, sozial gerecht, humanistisch, queerfemi- In Anbetracht der gegenwärtigen gesell- nistisch, intersektional, antisexistisch, anti- schaftlichen Entwicklungen muss es er- diskriminierend, antirassistisch und antifa- neut eine Stärkung der progressiven, schistisch, inklusiv und barrierefrei gestal- queerfeministischen und nachhaltigen ÖH ten. geben. Die bildungspolitischen Einschnitte der letzten Jahre können nicht länger hin- Willst du mit uns den Aufbruch wagen in genommen werden. Schlagworte sind die ein besseres Morgen? Dann wähl die Novelle des Universitätsgesetzes und die GRAS! Einführung einer Mindeststudienleistung, Studienplatz- und Hochschulfinanzierung, Von 18. bis 20. Mai 2021 kannst du deine Verschulung der Lehrpläne und vieles Stimme abgeben - für eine solidarische, mehr. Tendenzen, die einer noch stärkeren laute und kritische Studierendenvertre- Elitenbildung und Einschränkung des offe- tung! nen Hochschulzugangs Tür und Tor öffnen. Es lässt sich erkennen, dass die Neolibera- lisierung des Bildungssystems immer wei- ter fortschreitet. Die GRAS spricht sich klar 3
01. Klima- gerechtigkeit die Klimakrise wartet nicht auf deinen Studienabschluss! D er sorgsame Umgang mit der Erde, in Bewegung gesetzt, um die Pandemie zu sie zu erhalten und zu schützen, ist bezwingen. Die Klimakrise zu überwinden die wichtigste Aufgabe unserer wird noch deutlich größeren Einsatz erfor- Zeit. Aus dem Klimawandel ist längst eine dern, doch noch ist vieles möglich. Dazu Klimakrise geworden. Extremwetterereig- braucht es ein Wirtschaftssystem, das die nisse zerstören schon heute Lebensgrund- bisherigen Wachstumszwänge überwindet lagen. Millionen von Menschen sind auf- und Wohlstand gerecht verteilt und ein kli- grund von Hitzeperioden und Naturkata- magerechtes Hochschulsystem, denn als strophen auf der Flucht. Wir müssen daher Studierende sind wir ein wichtiger Teil der mit aller Kraft verhindern, dass aus der Kli- Zukunft unserer Gesellschaft. makrise eine Klimakatastrophe wird. Um die Krise einzudämmen, müssen wir das Ziel des Pariser Klimaabkommens um- setzen und die Erderwärmung auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter begrenzen. Kaum eine andere Aufgabe wird derart immense Anstrengungen in je- dem Bereich des menschlichen Handelns erfordern. Die Corona-Pandemie hat ge- zeigt, dass wir Menschen in Situationen der Krise zu erstaunlichen Leistungen fähig sind. Zu Recht haben wir alles stehen und liegen gelassen, alles Menschenmögliche 4
Gesunde Hochschule E in sorgsamer Umgang mit den Res- Förderung eines nachhaltigen Anbaus sourcen beginnt mit einer sorgsa- kann eine klimagerechte Landwirtschaft men Auswahl unserer Lebensmittel. gelingen. Die Landwirtschaft ist in der EU der dritt- größte Verursacher von Treibhausgasen. Der Umstieg auf eine vegetarische oder Ein großer Teil davon ist auf die massenin- vegane Ernährung möglichst vieler Men- dustrielle Produktion von tierischen Pro- schen schützt das Klima erheblich und ist dukten zurückzuführen. Noch immer pum- zudem noch gesund. Eine radikale Umstel- pen die Europäische Union und ihre Mit- lung unserer Ernährungsweise kann je- gliedstaaten Milliarden von Euro in ein doch nicht von oben verordnet werden. Landwirtschaftssystem, das unseren Pla- Vielmehr bedarf es eines attraktiven Ange- neten zerstört. Nachhaltige und klein bots zu attraktiven Preisen. Die Hochschu- strukturierte Betriebe, die regionale und len sind in diesem Prozess ein wichtiger gesunde Lebensmittel produzieren und Baustein. Gute und sichtbare Angebote an gleichzeitig unseren Naturraum pflegen, vegetarischen und veganen Speisen in den haben oft das Nachsehen. Nur durch eine Mensen der Hochschulen tragen dabei Umstellung des Förderwesens, weg von ihren Teil zu einem gesunden Leben der der Subvention von Industriefleisch hin zur Studierenden bei. Unsere Ziele sind daher: Regionale und gesunde Mensa insbesondere die Angebote aus Auto- maten, müssen nachhaltig (Bio und ● Die Mehrheit der Gerichte in den Men- Fair Trade) sein. Verpackungsmaterial sen soll vegan oder vegetarisch sein muss biologisch abbaubar sein (Klimaschutz am Teller) Ressourcen schonen ● mindestens 50% Bio-Anteil aller Spei- sen verbunden mit Regionalität und ● Kein Essen wegwerfen: Die Mensen sol- Saisonalität len mit Foodsharing kooperieren. Überschüssiges Essen wird damit vor ● Herkunftskennzeichnung für Lebens- dem Müll bewahrt und kostenlos zur mittel Abholung bereitgestellt ● Vegane und vegetarische Speisen ● Food-Sharing-Kühlschränke (FairTei- müssen preiswert sein. Das Tierwohl ler) an den Hochschulen: Studierende soll als Maßstab für den Preis gelten. können selbstständig Essen, das zB von Veranstaltungen übrig blieb, in den ● Nicht nur Hauptspeisen, sondern auch Kühlschrank stellen und anderen kos- Snacks für zwischendurch sollen in ei- tenlos zur Verfügung stellen. Die Hoch- ner veganen Variante angeboten wer- schulen können dafür Kooperationen den für die Wartung der Geräte eingehen. ● Schokolade und andere Süßigkeiten, 5
Anbau und Gärtnerei an der Hoch- schule ● Essbarer Campus: Hochbeete zum An- bauen von Obst und Gemüse zur Ver- fügung stellen (Urban Gardening) ● Förderung für studentisch betriebene Universitätsgärten Grüne Hochschule D ie Klimakrise zu bekämpfen ist eine nen. In ihnen ruht daher ein unglaubliches Aufgabe, der sich alle stellen müs- Potenzial, wenn es um positive Beiträge sen. Jede Veränderung hilft. Den zur Verringerung der Treibhausemissionen Hochschulen kommt hier eine besondere geht. Beginnen wir also an den Hochschu- Rolle zu. In vielen Regionen gehören sie zu len! den größten Betrieben und Arbeitgeberin- Unsere Ziele sind daher: Engagierter Klimaschutz in Öster- Dazu soll jede Hochschule ein Begrü- reich nungskonzept vorlegen. ● Das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkom- ● Universitäten sollen der “Allianz nach- mens muss bedingungslos eingehalten haltiger Universitäten” beitreten, so- werden. fern sie nicht schon Mitglied sind. Die Fachhochschulen und Pädagogischen ● Österreich muss sein Treibhausgasbud- Hochschulen sollen ebenfalls ähnliche get (derzeit noch 700 Mio t) einhalten Allianzen bilden. ● Die Regierung muss eine radikale Ener- ● Nachhaltige Beschaffungspolitik der giewende in Österreich vorantreiben Hochschulen, wie ökologisches Reini- gungsmittel, CO2-neutrales Papier in Klimaneutrale Hochschulen bis den Hochschuldruckereien und nach- 2030 haltige Materialien bei Hochschul-Mer- chandise, Fuhrpark mit alternativen ● Hochschulen müssen einen Dekarboni- Antrieben, Fahrräder und Energiespar- sierungsplan entwickeln und vorlegen Contracting. ● Die Hochschulen müssen ihre Fassa- ● Umweltzertifizierung der Hochschulen den, verpflasterte Flächen, Dächer und (zB EMAS Zertifizierung wie an der Innenräume begrünen, sofern möglich. KFU Graz) 6
● Alle Hochschulveranstaltungen sollen tigkeitszielen der Vereinten Nationen als “Green Events” abgehalten werden sollen durch Verankerung in den Leis- (Anreisemöglichkeit ohne Auto, um- tungsvereinbarungen eine Vorausset- weltfreundliche Unterkunft usw) zung für die Hochschulfinanzierung werden ● Grünflächen der Hochschulen sollen nach Biodiversitätskriterien betreut ● Nachhaltige Instiutionen an Hochschu- werden len ansiedeln (Hochschulgärten, Un- verpacktläden, Leihläden). Die Hoch- ● Grüne Energie an den Hochschulen, schulen können dafür zB die Räume das heißt: zur Verfügung stellen. Studierende übernehmen den Betrieb. ● Energie sparen, Gebäude sanieren, Energiesparlampen verwenden ● Professionelles Abfallmanagement in allen Hochschulgebäuden. Dazu ge- ● Gebäude im Winter nicht überheizen hört ein durchgängiges, gut gekenn- zeichnetes Abfalltrennsystem in allen ● zertifizierten Öko-Strom beziehen Gebäuden unter Einbindung der Reini- ● Strom selbst erzeugen mit Photovol- gungs- und Entsorgungsbetriebe taik-Anlagen auf den Dächern Klimaschutz in Lehre und For- ● Hochschulen sollen ihren ökologischen schung Fußabdruck berechnen und jährlich veröffentlichen müssen. Zumindest: ● Klimalehrveranstaltungen sollen fester Bestandteil der Curricula werden. ○ Energieverbrauch ● Klimalehrstellen sollen an allen Hoch- ○ Genehmigte Dienstreisen schulen eingerichtet werden. Als Quer- schnittsmaterie kann in jedem Bereich ○ eigener Fuhrpark für eine grünere Zukunft geforscht und gelehrt werden (zB Klimarecht, Um- ○ angefallener Müll weltinformatik, Umweltpsychologie) Institutionalisierter Klimaschutz ● Finanzielle Förderung für Abschlussar- beiten zum Thema Klima ● An den Hochschulen soll ein Vizerekto- rat für Klima bzw. eine Klimaabteilung ● Einrichtung eines Fördertopfs für nach- in der Hochschulleitung eingerichtet haltige studentische Initiativen und werden. Projekte an jeder Hochschule, Veranke- rung in den Satzungen ● An jeder Hochschule soll es “Green Teams” geben. Das sind eigene, finan- ziell gut ausgestattete Abteilungen, die die Klimapolitik ihrer Hochschule vor- antreiben (wie zB der PLUS Green Campus an der Universität Salzburg). ● Die Umsetzung von Klimamaßnahmen und die Orientierung an den Nachhal- 7
Mobile Hochschule S pätestens in der Corona-Pandemie _innen oft schneller am Ziel als der motori- haben wir gelernt, Mobilität wertzu- sierte Verkehr. Insbesondere unter Studie- schätzen. Doch leider ist der Ver- renden finden sich schon jetzt viele Rad- kehrssektor aktuell einer der Hauptverur- fahrer_innen. Durch richtige Anreize kann sacher von Treibhausemissionen. Um diese dieser Anteil noch ausgebaut werden. zu senken, braucht es eine radikale Mobili- Doch in vielen Städten bedeutet Radfah- tätswende. Der ökologische, öffentliche ren ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisi- Verkehr muss flächendeckend so massiv ko. Radfahrer_innen ziehen gegen Autos ausgebaut werden, dass ein eigenes Auto oft den Kürzeren, vielen ist es schlicht zu verzichtbar wird. Es braucht in der Stadt, gefährlich in der Stadt mit dem Rad zu fah- aber vor allem auch am Land regelmäßige, ren. Daher müssen von den Fahrbahnen verlässliche und kurze Takte zu attraktiven baulich getrennte Radwege konsequent Preisen. Zumindest Kurzstreckenflüge ausgebaut werden. Schmale Radstreifen müssen völlig verzichtbar werden. auf der Hauptstraße sind der falsche An- satz. Sie erhöhen den Anteil des Radver- Eine große Rolle auf dem Weg zur klimaf- kehrs nicht und sorgen darüber hinaus für reundlichen Mobilität spielt der Radver- riskante Situationen. Das Auto muss wei- kehr. Gerade in urbanen Gebieten mit ihren chen und Platz für das Fahrrad machen. verstopften Straßen sind Fahrradfahrer- Unsere Ziele sind daher: Gute Radinfrastruktur an jeder ● Dienstfahrräder für Hochschulbediens- Hochschule tete ● Servicestationen, an denen Studieren- ● Lastenfahrräder zum Ausleihen für den Werkzeuge für die Fahrradrepara- Studierende an jedem größeren Hoch- tur zur Verfügung gestellt werden und schulstandort, zur Verfügung gestellt die regelmäßig gewartet werden durch die Hochschülerinnen- und Hochschülerschaften ● Pro 5 Studierenden 1 überdachter Ab- stellplatz für Fahrräder an allen Hoch- Öffentlicher Verkehr als echte Al- schulstandorten. Der zusätzliche Platz- ternative bedarf für Fahrradanhänger muss mit- bedacht werden. ● günstige Öffi-Tickets für alle Studieren- den ohne Altersgrenze ● Radboxen an den Hochschulstandor- ten, damit Studierende ihre Fahrräder ● flächendeckender Öffi-Ausbau und hö- sicher unterbringen können. here Taktfrequenz auch auf dem Land ● wöchentlicher Rad-Service-Tag an je- ● gute Anbindung der Uni-Standorte - der Hochschule. auch zu den Randzeiten 8
● besseres Angebot an Früh- und Reduktion von CO2 Abendverbindungen zu den Hoch- schulstandorten ● Flugreisen von Hochschulbediensteten sollen nicht mehr erstattet werden, ● Mikroverkehr-Konzepte für die letzte wenn dieselbe Strecke mit der Bahn in Meile (zB Anruf-Sammeltaxi) in ländli- unter 8 Stunden gefahren werden chen Regionen kann. Inlandsflüge sollen nicht mehr er- stattet werden. Bessere Geh- und Radwege ● CO2-Kompensation für notwendige ● Radwegenetz, das die Hochschul- Flugreisen (siehe dazu das CO2-Kom- standorte anbindet pensationsprojekt der Universität für Bodenkultur) ● Radwege müssen von der Fahrbahn baulich getrennt sein ● Ladestationen für Autos, E-Bikes und E-Mopeds an allen Hochschulstandor- ● Barrierefreiheit im Verkehr: Breitere ten (erhöhten Platzbedarf bei E-Las- Geh- und Radwege tenfahrrädern mitbedenken) ● Fußverkehr: längere Grün-Phasen an Fußgänger_innenampeln, abgestimm- te Rot- und Grün-Phasen für den Fuß- verkehr. 9
02. Bildungs- politik Freie Bildung für alle! B ildung ist ein Menschenrecht. Wer die finanzielle Unterstützung gewährt Menschen den freien und offenen wird, um ein Studium ohne finanzielle Sor- Zugang zur Bildung verwehrt, be- gen bestreiten zu können. Auch notwendig geht ein Verbrechen an der Menschlichkeit. ist der Abbau aller Hürden und Hindernis- Obwohl dieser Zusammenhang klar und se, die das Vorankommen und die freie Be- einleuchtend sein sollte gibt es überall Hür- schäftigung mit der Materie verhindern. Es den, die den Zugang zur Bildung erschwe- braucht eine demokratische Hochschule, ren. An einer perfekten Hochschule in einer an der wir Studierende die gleichen Mit- perfekten Gesellschaft haben alle Men- spracherechte haben wie alle anderen schen die Chance, ganz unabhängig von Hochschulangehörigen. Modernität und ihrer Herkunft, ihrem Alter, ihrem sozio- Zukunftsvision müssen dominieren, an- ökonomischen Hintergrund, ihrem Ge- statt dass an alten Ideen festgehalten wird. schlecht, ihrem Aussehen, ihrer Religion, ihrer Gesundheit und allen anderen sozia- Vom freien und offenen Hochschulzugang len und gesellschaftlichen Dimensionen, und einem chancengerechten Bildungs- nach ihren freien Erfolgsmaßstäben zu stu- system für alle sind wir noch weit entfernt. dieren. Die Schritte dorthin sind aber klar. Wir kämpfen für gute Bildung! Das setzt ein völlig neues und anderes Bil- dungssystem voraus. Die Grundannahme muss Bildung zum Selbstzweck sein, also Bildung um der Bildung willen und nicht, um dem Arbeitsmarkt möglichst schnell neue Kräfte zur Verfügung zu stellen. Es soll möglich sein, Fächer aus Neugier und Interesse zu studieren und sich dabei so viel Zeit zu lassen, wie nötig ist. Das setzt voraus, dass allen Studierenden vom Staat 10
Der Weg aus der Krise: Covid- Hilfen auch für Studierende D ie Covid-Pandemie hat uns Studie- sind häufig auch Stipendien und Beihilfen rende mit am härtesten getroffen. entfallen. Zusätzlich dazu haben viele Stu- Viele von uns haben ihre Arbeit ver- dierende durch das Social Distancing mit loren und konnten durch das an vielen mentalen Problemen zu kämpfen, für die Stellen unterirdische Distance Learning es an Unterstützung fehlt. kaum Lernerfolg verzeichnen. Dadurch Unsere Ziele sind daher: ● Anpassung der Pflichtpraktika auf die ● Lockerung der Beihilfen: Covid-Situation ○ Aussetzen der ECTS-Anforderun- ● Finanzielle Überbrückungshilfe für Stu- gen dierende finanziert durch das Bundes- ministerium für Bildung, Wissenschaft ○ Erweiterung der Bezugsdauer und Forschung ● Schaffung von zusätzlichen Anstel- ● Unterstützung beim Zugang zum Ar- lungsmöglichkeiten an Hochschulen beitsmarkt bei Absolvent_innen in der Pandemie: ● Ausbau der psychologischen Studie- rendenberatung ○ Schulungen und Zusatzkurse ○ Schaffung von öffentlichen Jobs und Green Jobs 11
Soziale Dimensionen – ein Studium für alle S ich ein Studium leisten zu können soll oder durch fehlende Unterstützung der El- kein Privileg mehr sein. Der sozio- tern, sorgen noch immer dafür, dass das ökonomische Hintergrund, der Bil- Studium nicht für alle gleich zugänglich dungsgrad der Eltern und viele andere und gleich einfach ist. Ein Bildungssystem Faktoren haben noch immer einen immen- für alle setzt aber voraus, dass alle die glei- sen Einfluss darauf, wer studiert und mit chen Chancen zur Entfaltung haben. welchem Erfolg. Finanzielle Sorgen im Stu- dium, sei es durch gestiegene Wohnkosten Unsere Ziele sind daher: Studium ohne finanzielle Sorgen ○ Eignungsprüfungen für Sport und ähnliche sind ausgenommen ● Umsetzung eines österreichweiten Grundstipendiums für Studierende: Beihilfen und Arbeitsrecht 850€ monatlich für alle Studierenden für maximal 14 Semester, dadurch Re- ● Faire Beihilfen für Alle: duktion der staatlichen Ausgaben für Studien- und Familienbeihilfe ○ einkommensunabhängige Studien- beihilfe ● Abschaffung aller Studienbeiträge, ins- besondere Abschaffung des doppel- ○ Wiedereinführung der Altersgrenze ten Studienbeitrags für Studierende von 26 Jahren (statt 24 Jahren) für die aus Drittstaaten Familienbeihilfe ● Abschaffung der Arbeitsbegrenzung ○ 4 zusätzliche Toleranzsemester in für Studierende aus Drittstaaten der Bezugsdauer für Familien- und Studienbeihilfe ● Zugang von Studierenden aus Dritt- staaten zu Beihilfen und Stipendien ○ alle nötigen Formulare und Erklä- rungen auch in englischer Sprache ● Abschaffung aller Zugangsbeschrän- kungen: ○ Abschaffung des Maximalalters für den Studienbeginn bei der Studien- ○ Schaffung von ausreichend Studi- beihilfe enplätzen, sodass keine Begrenzung der Aufnahme durch Zulassungsprü- ○ Reduktion der zu erbringenden fungen nötig ist ECTS für den Bezug der Familienbei- hilfe und der Studienbeihilfe ○ Streichung der Zulassungsprüfung für künstlerische Fächer mit Ausnah- ○ Streichung der Bestimmungen zum me von Musik Studienwechsel für den Bezug der Fa- milienbeihilfe 12
● Unterstützung durch das AMS auch für ● Lehrplanung, die nicht am Studienfort- Studierende: spezifische AMS Kurse für schritt hindert: Angebot aller Kurse in Studierende und AMS Einstellungshilfe jedem Semester und doppelte Führung für Studierende, die nach dem Studium von Lehrveranstaltungen mit einer Ab- keine Einstellung finden haltung am Abend oder am Wochen- ende Ein echtes Teilzeitstudium ● Verbot von Anwesenheitspflichten bei ● Einführung von Teilzeit-Curricula: Län- Lehrveranstaltungen über 75%, Veran- gere Studiendauer bei geringeren Se- kerung in der Satzung der Hochschulen mesterwochenstunden und gleichwer- und Erweiterung der Ausnahmegründe tige Abschlüsse, keine Benachteiligung für Anwesenheitspflichten gegenüber Vollzeit-Curricula ● Faire Beurlaubungen: 4 Semester Be- urlaubung ohne Angabe von Gründen, kein Verfall vorher erbrachter Leistun- gen Digitalisierung und Distance Learning I m Jahr 2021 ist die Digitalisierung an Ös- mit Betreuungspflichten können dem Stu- terreichs Hochschulen noch immer auf dium besser nachkommen. Die Lehre kann einem Stand, der im Vergleich zu ande- in gänzlich neue Welten eintauchen und ren Staaten beschämend ist. Die Corona- mit digitalen Möglichkeiten auf moderne Pandemie, aber auch der Blick zu anderen und spannende Weise didaktisches Neu- Hochschulen in besser entwickelten Län- land entdecken. dern, zeigen deutlich, dass eine Digitalisie- rung an unseren Hochschulen nicht länger Und nicht zuletzt können und müssen die warten kann. Damit finden wir nicht nur Hochschulen mittels Maßnahmen der Digi- wieder Anschluss an die sonstige Hoch- talisierung effizienter und auch klimaf- schulwelt, sondern schaffen auch ganz reundlicher werden. Andere Länder ma- neue Möglichkeiten des Studiums. Perso- chen es vor - die GRAS fordert, dass auch nen mit Beeinträchtigung kann besser ent- Österreich sofort handelt! gegengekommen werden, Studierende Unsere Ziele sind daher: Digitale Hochschule ● Einrichtung von Leihgeräten für Stu- dierende ● Digitale Ausstattung der Hochschulen bis 2023 ● Gute Ausstattung aller Lehrenden 13
● Verwaltung digitalisieren und effizien- ● Streaming aller Grundlagenvorlesun- ter gestalten gen und dauerhafter digitaler Zugang zu allen Grundlagenvorlesungen - An- ● Partizipation über Plattformen legen von umfassenden öffentlichen Archiven ● 8 Punkte Plan an Schulen auch für Hochschulen: Unterstützung durch ei- ● Digitale Lehrmaterialien und Ressour- nen Fonds für Studierenden beim Kauf censchonung: Schluss mit der Papier- von Geräten schlacht Gute digitale Lehre ● Gerechte Anwesenheitsregelungen für digitale Lehrveranstaltungen ● Verpflichtende Digital-Schulungen für alle Lehrenden durch Verankerung in ● kostenlose Softwarepakete bedarfsge- der Leistungsvereinbarung recht für jedes Studium (Statistik-Soft- wares, Grafikprogramme etc.) ● Digitale Didaktikzentren an allen Hoch- schulen: gut ausfinanziert und empiri- ● Faire Regelungen für Online Lehre und geleitet Prüfungen – Datenschutz, Prüfungs- einsicht Organisatorische Rahmen- bedingungen - Bedürfnissen von Studierenden begegnen M anchmal scheint es, als machten von Rahmenbedingungen. Wir Studieren- Hochschulen ihren Studierenden de sollen uns an unseren Hochschule aber das Leben absichtlich schwer. Bi- wohl fühlen. Die GRAS fordert, dass die or- bliotheken haben unmöglich kurze Öff- ganisatorischen Rahmenbedingungen an nungszeiten, es gibt keinen einzigen Lern- Hochschulen den Bedürfnissen von Stu- oder Aufenthaltsraum an der Hochschule, dierenden begegnen und ihnen ein gutes, Materialien kosten ein Vermögen. Das Stu- freies Studium ermöglichen. dium leidet unweigerlich unter dieser Art Unsere Ziele sind daher: Bibliotheken und Lernräume ende mit dem Studierendenausweis, sodass keine Betreuung durch Arbeit- ● 24 Stunden Bibliothek: Öffnungszeiten nehmer_innen notwendig ist an Bibliotheken auf 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche verlängern. Zu- ○ Lern- und Gruppenräume: gangssystem nachts und am Wochen- Schaffung von Lern- und Gruppenräu- 14
men in allen Hochschulgebäuden, von Förderrichtlinien mit den Hoch- Ausstattung aller Lern- und Gruppen- schülerinnen- und Hochschülerschaf- räume mit Flipcharts, Whiteboards, ten Beamern und Computern ● Staatliche Finanzierung von Mobilitäts- Angebote rund um das Studium möglichkeiten in allen Curricula ● USI-Kurse und Sprachkurse: Förderung im Studium - keine pri- vaten Ausgaben mehr! ○ Keine erhöhten Gebühren für USI Kurse nach Überschreiten der Alters- ● Kostenlose Materialien insbesondere in grenze materialintensiven Studiengängen wie Architektur, Raumplanung usw., Mög- ○ Kostenlose Sprachkurse an allen lichkeit zur Refundierung von Material- Hochschulen kosten bei der Hochschule ○ Erweiterung der Platzkontingente ● Kostenlose digitale Lehrbücher und in USI Kursen und Sprachkursen Lernunterlagen als open sources - öffentlich zugänglich für Alle ● Förderung von studentischen Projek- ten: Verankerung von Fördertöpfen für ● Kostenlose Softwarepakete zuge- studentische Anliegen in den Leis- schnitten auf jeden Studiengang tungsvereinbarungen und Erarbeitung Freiheit von Lehre und Forschung - auch in der Finanzierung Unsere Ziele sind: ● Verankerung von Grundsätzen für orientierten Aspekten (Prüfungsakti- Drittmittelfinanzierung zur Garantie vität und wissenschaftliche Vollzeitä- der Freiheit von Lehre und Forschung quivalente) in den Satzungen der Hochschulen ● Anreize für progressive und moderne ● Ausfinanzierung der Hochschulen Hochschulen in der Hochschulfinanzie- durch den Staat rung: Aspekte der Nachhaltigkeit, För- derung von FLINT*-Personen, Inklusion ○ Steigerung des den Hochschulen und Studierbarkeit, Verankerung in der zukommenden Budgets um zumin- Leistungsvereinbarung dest 20% ○ Streichung der Verknüpfung von Hochschulfinanzierung mit leistungs- 15
Qualität im Studium - „Niemand soll an schlechter Lehre scheitern!“ E ine interessante Stoffvermittlung, nicht zum Selbstzweck verkommen, son- gute Lehre und Betreuung und ein dern müssen auch Konsequenzen nach barrierefreies Studium müssen an sich ziehen. Es gibt deutlich zu wenige Tu- Österreichs Hochschulen zur Selbstver- tor_innen und Studienassistent_innen um ständlichkeit werden. Um die Motivation uns Studierenden optimal unterstützen zu besonders in längeren Studien aufrecht er- können. Weiters fehlt eine zentrale Be- halten zu können, braucht es qualitative schwerdestelle, um eine unabhängige Be- Leistungen an den Hochschulen. Leider ratung in rechtlichen Fragen des Studiums gibt es aber deutliche Probleme bei der zu erhalten oder um gegen Verwaltungs- Aufrechterhaltung eines hochwertigen akte der Universität vorzugehen. Studiums und bei Evaluierungen und de- ren Auswertung. Evaluierungen dürfen Unsere Ziele sind daher: Qualität in der Lehre lungen durch die Hochschulen und das Bundesministerium für Bildung, ● Bessere Evaluierungsmöglichkeiten: Wissenschaft und Forschung in jedem Konsequenzen für Lehrende bei Semester schlechten Evaluierungsergebnissen, verpflichtende Evaluierungen jeder Gute Betreuungsverhältnisse Lehrveranstaltung, zur Verfügung stel- len der (anonymisierten) Evaluierungs- ● Einrichtung zentraler Beratungsstellen ergebnisse für die Hochschülerinnen- an jeder Hochschule, finanziert und be- und Hochschülerschaften zur weite- trieben durch die Hochschulen: rechts- ren Verwendung kundige Personen können in Fragen des Studien- und Prüfungsrechts Stu- ● Mehr Personal im Qualitätsmanage- dierende beraten ment der Hochschulen ● Ombudsstelle für Studierende im BMB- ● Verpflichtende didaktische Schulungen WF für Lehrende als Teil der Leistungsver- einbarungen ● zusätzliche Tutor_innen und Studien- assistent_innen in allen Lehrveranstal- ○ zumindest alle vier Semester müs- tungen sen alle Lehrenden didaktische Schu- lungen besuchen ● maximale Platzanzahlen in prüfungs- immanenten Lehrveranstaltungen von ○ Angebot von didaktischen Schu- 30 Studierenden pro Gruppe - wenn 16
mehr Studierende einen Platz in der ● gezielte Unterstützung von Studieren- Lehrveranstaltung wollen als Plätze an- den bei unzureichenden Leistungen geboten werden müssen zusätzliche durch Beratungsgespräche, Coachings Gruppen geöffnet werden, sodass kei- und Unterstützung durch freiwillige ne Studienzeitverzögerungen entste- Studienkolleg_innen aus höheren Se- hen mestern Ein barrierefreies Studium ● Keine Hürden im Studium: alle Voraus- setzungsketten streichen (mit Ausnah- ● Verbot von Knock-Out Prüfungen me von aus sicherheitstechnischen Gründen notwendigen) Ein visionäres Studienrecht für ein freies Studium D ie UG-Novelle hat einmal mehr ge- stalten. Im derzeitigen Studienrecht sind zeigt, was unsere Hochschulen zahlreiche Hürden enthalten, die einzelne wirklich brauchen: ein visionäres Personengruppen vom Studium abhalten Studienrecht, das den bestehenden Pro- und es all denjenigen, die nicht in das per- blemen der Studierenden entgegenkommt fekte Bild der Vollzeitstudierenden mit und unsere Hochschullandschaft zugängli- marktorientiertem Berufswunsch entspre- cher, freier, moderner und offener macht. chen, extra erschwert. Die GRAS fordert, Hochschulen sollen keine Ausbildungsma- dass diese Schieflage aufgehoben wird. schinen sein, sondern Orte der Wissen- Das Studienrecht muss Studierenden und schaft, der Neugier, und des Austauschs. ihren Anliegen gerecht werden, anstatt sie Ein Studium soll den Studierenden Freude am freien Studium zu hindern. bringen und ihnen helfen, ihren zukünfti- gen Weg als verantwortungsvolle Bürge- r_innen nach ihren Vorstellungen zu ge- Unsere Ziele sind daher: Freies Studium für Alle! len: Besuch aller angebotenen Lehrver- anstaltungen ohne vorgegebenes Cur- ● Freie Studiengestaltung: mindestens 12 riculum und Möglichkeit für Studien- ECTS aus freien Wahlfächern in allen abschlüsse nach Bologna-Vorgaben Curricula, Abbau von Barrieren beim Wechsel zwischen Hochschulen und ○ Als Haupt- oder Nebencurriculum Hochschultypen ● Studieneingangs- und Orientierungs- ● Einführung eines Studium Generale phase neu denken: nach Vorbild an deutschen Hochschu- 17
○ Universität für alle: Kombination Demokratische Uni der Oberstufe und der ersten beiden Studiensemester, sodass freiwillig ● Ausreichende studentische Mitsprache auch während dem Schulabschluss schon Lehrveranstaltungen an Hoch- ○ starke Einbindung der Hochschüle- schulen absolviert werden können rinnen- und Hochschülerschaft bei al- len universitären Entscheidungen ○ echte Phase zur Orientierung und Entdeckung des Studiengangs statt ○ Stimmgleichheit in allen Gremien Rausschmeißoption für Hochschulen (Viertelparität), keine Überrepräsen- tierung von Professor_innen, Mittel- ● Modernes und faires Prüfungsrecht fristig Einführung eines “faculty mo- dells” unter gleichberechtigter Beteili- ○ Verbesserter Rechtsschutz bei Prü- gung der Studierenden fungen durch längere Fristen und Be- weislastumkehr zugunsten der Stu- ○ Einbindung der Hochschülerinnen- dierenden und Hochschülerschaft bei Entwick- lungsplänen und Leistungsvereinba- ○ Erhöhung der zulässigen Prüfungs- rung sowie bei der Wahl und Wieder- antritte um zwei zusätzliche Antritte wahl bzw. Bestimmung von Rekto- r_innen/Leiter_innen ○ Verringerung der Korrekturfrist auf zwei Wochen ● Stärkung der Senate: Zustimmung des Senats bei der Verhandlung der Leis- ○ 2. und 3. Prüfungstermin müssen tungsvereinbarung und beim Entwick- mindestens 4 Wochen nach Bekannt- lungsplan, Beibehaltung der Curricu- gabe der Prüfungsergebnisse liegen larkompetenz beim Senat ○ klare Definition von Prüfungsleis- ● Hochschulen frei von politischem Ein- tungen in prüfungsimmanenten Lehr- fluss: Streichung des Universitätsrats veranstaltungen und Übertragung der Kompetenzen auf die Senate Vorleistungen und Leistungen aus anderen Curricula würdigen ● ECTS aus Vorleistungen weiterdenken: Ausarbeitung von Kriterien zu Anrech- nung, Transparenz über Art von Leis- tungen und damit zu ersetzende Teile in Curricula, notwendige Formulare auch in englischer Sprache ● Umsetzung der Gleichwertigkeit für Anrechnungen von Leistungen aus an- deren Curricula 18
Gerechtigkeit für angestellte Studierende D ie Anstellung als Studienassisten- sönlichem Geschmack gemacht, als dass t_in oder Tutor_in ist für viele Stu- sie einheitlichen und fairen Kriterien folgen dierende eine wichtige Möglichkeit, würden. In den meisten Fällen müssen wir Einblick in die Forschungstätigkeit zu er- Studierenden für die Anstellungstätigkei- halten und Anschluss als wissenschaftli- ten unsere eigenen Geräte verwenden und cher Nachwuchs zu finden. Sie tragen zu erhalten dafür keine Entschädigung. Die einem maßgeblichen Teil dazu bei, dass die Verträge sorgen dafür, dass die Studieren- Forschung und Lehre an Hochschulen den jedes Semester erneut vor der Frage funktioniert und sind damit unersetzlich. stehen, ob sie bald erwerbslos sind und da- Trotz dieser wichtigen Stellung wird diese mit eventuell in eine finanziell noch prekä- Gruppe an Studierenden immer wieder rere Situation geraten. Die GRAS fordert vergessen. Es gibt an Hochschulen keine Gerechtigkeit für angestellte Studierende! Stelle, die sich für sie zuständig fühlt oder diese Zuständigkeit formell innehat. Ver- gaben von Stellen und Aufgabenzuteilun- gen werden eher willkürlich und nach per- Unsere Ziele sind daher: Gerechte Verträge: ● gerechte Zuteilung von Aufgaben ● Abschaffung der 4-Jahres-Grenze für ● Erarbeitung von Kriterien für die Ver- die Anstellung von Studierenden an gabe der Stellen mit besonderer Be- Hochschulen rücksichtigung von Gleichstellungsas- pekten, Inklusion und sozialen Dimensi- ● Harmonisierung aller Verträge für Tuto- onen r_innen, Studienassistent_innen und Foschungsassistent_innen - gleiche Gute Betreuung von angestellten Gerechtigkeit für alle! Studierenden ● Verpflichtende Gestaltung der Verträ- ● eine Person in der Personalabteilung ge für Studienjahre anstatt von Semes- von Hochschulen, die für diese Stellen- tern an allen Hochschulen, Veranke- kategorie zuständig ist rung in der Satzung ● eine Person im Referat für Bildungspo- Gerechte Stellenausschreibung litik der ÖH, die für diese Stellenkate- und Vergabe gorie zuständig ist und regelmäßige Schulung der Hochschulvertretungen ● Gerechte und transparente Ausschrei- zu den Anliegen von Studierenden, die bung und Stellenvergabe an Hochschulen angestellt sind 19
● Beiziehung einer Person aus dieser mit den notwendigen Geräten und Ma- Stellenkategorie in den Betriebsrat terialien Faire Ausstattung und Ausgestal- ● Befreiung von Studienbeiträgen für an- tung der Stellen gestellte Studierende durch Aufnahme eines neuen Erlasstatbestands in den ● umfassende Ausstattung aller Stellen Satzungen Für eine schlagkräftige ÖH D ie ÖH ist ein Organ der gesetzlichen Verantwortung und muss diese wahrneh- Selbstvertretung, die nicht nur auf men, um allgemeinpolitische Anliegen im einer langen Tradition fußt, sondern Interesse der Studierenden zu verfolgen. europaweit ein einzigartiges System und Durch den politischen Diskurs zwischen eine große demokratische Errungenschaft den Fraktionen treten diese Aufgaben ist. Als Kammer der Studierenden hat die manchmal in den Hintergrund, während ÖH die Möglichkeit, sich wirkungsvoll für die Fraktionen eigene Ziele verfolgen. Die die Studierenden einzusetzen und ihre stu- GRAS stellt sich gegen diese Entwicklung dienbezogenen Interessen schlagkräftig und tritt für eine starke ÖH ein, die ihre Ar- umzusetzen. Als öffentliche Körperschaft beit an den Interessen der Studierenden trägt die ÖH auch eine gesellschaftliche ausrichtet. Unsere Ziele sind daher: ● Erhalt und Stärkung des allgemeinpoli- ● Stärkung der demokratischen Prozesse tischen Mandats in der ÖH ● Evaluierung und Verbesserung der ● öffentliche Ausschreibung aller Funkti- Strukturen der ÖH BV onen nach transparenten Kriterien und nach Kompetenz statt Fraktionszuge- ● Erarbeitung eines Transparenzpakets hörigkeit für die Fraktionen der BV und für die fi- nanzielle Gebarung der BV ● Ausrichtung der ÖH Arbeit an den In- teressen der Studierenden ● Verbesserung der Kommunikation der Angebote der BV an die Studierenden ● Einbindung der ÖH in wichtige Gesetz- gebungsprozesse für studentische An- liegen ● Ökologisch-nachhaltige Arbeitsweise der ÖH 20
03. Raum für alle weil Gesellschaft nicht an den Toren der Hochschule aufhört U nsere Hochschulen sind noch immer “Die Gesellschaft hört an den Toren der ein Raum, der vor allem jenen offen Hochschule nicht auf” - das ist ein Satz der steht, die es sich immer leicht rich- die Arbeit der GRAS seit 30 Jahren prägt ten können. Für alle anderen war es schon und an dem wir uns immer orientieren. Ein immer schwierig - Diskriminierung und Grundsatz der so deutlich wie kein anderer Barrieren schränken nicht nur den Zugang zeigt, was wir tun und wofür wir einstehen. ein, sondern machen es für viele schwieri- Gesellschaftliche Probleme sind strukturel- ger zu studieren und sich an der Hoch- le Probleme und müssen auf allen Ebenen schule wohl zu fühlen. bekämpft werden. Dafür wollen wir uns auch in der ÖH stark machen und eine lau- Wir wollen Gerechtigkeit und unsere ge- te und kritische Studierendenvertretung sellschaftliche Vision ganzheitlich denken. sein. Wenn Menschenrechte eingeschränkt wer- den, ist das ein Problem, das uns alle be- Die Corona-Krise trifft nicht nur uns Stu- schäftigen muss. Wenn Menschen vor dierende besonders hart, sondern ver- Krieg, Verfolgung und Terror fliehen müs- schärft die bestehenden gesellschaftlichen sen und die EU ihre Augen verschließt, Probleme wie mit einem Brennglas: dürfen wir nicht still sein. Wenn in Öster- FLINT*-Personen tragen in dieser Pande- reich Personen kein Asyl bekommen und mie die größte Last und haben die größten abgeschoben werden, ist es unsere Aufga- Einbußen. Wer vor der Krise in einer be, laut zu werden. Wenn der Kapitalismus schwierigen Situation war, seien es wirt- immer weiter für Ausbeutung, Diskriminie- schaftliche, psychische oder familiäre Pro- rung, Rassismus und Ungerechtigkeit bleme, musste während der Pandemie mit sorgt, müssen wir etwas tun. Wenn Antise- noch stärkeren Schwierigkeiten kämpfen. mitismus und antimuslimischer Rassismus sich immer öfter und immer aggressiver Wir wollen die Krisen überwinden und zeigen, darf die Gesellschaft nicht schwei- nicht nur ein gutes Studium, sondern ein gen. gutes Leben für alle schaffen! 21
Barrierefreie Hochschule & Mental Health D ie globalen Herausforderungen des gezeigt, dass nun auch diejenigen studie- letzten Jahres haben ihre Spuren ren können, die es früher physisch nicht in hinterlassen. Verlust der gewohnten die Hochschule geschafft haben oder psy- Lebensumstände, Prekarisierung und chisch unter dem System gelitten haben. Ängste bestimmen mittlerweile den Alltag Trotzdem gestaltet sich der Hochschulall- vieler Menschen. Doch anstatt uns Studie- tag gerade für Studierende mit Behinde- renden in diesen schweren Zeiten Unter- rungen schwer, viel zu viele Barrieren ste- stützungen anzubieten, werden uns etwa hen im Weg und gerade jene Studierende durch fehlende Unterstützung und mit sind oft von (Mehrfach-)Diskriminierung dem neuen Universitätsgesetz weitere betroffen. Das wollen wir ändern, wir wol- Hürden gestellt. Das letzte Jahr hat uns len eine Hochschule, die allen offen steht! durch den Ausbau des Distance-Learnings Unsere Ziele sind daher: Mental Health nen und Strategien dagegen entwi- ckeln. ● Ausbau von Kassen-Psychotherapie- plätzen und komplette Finanzierung ● Verpflichtende didaktische Schulungen durch die Krankenkasse. zur barrierefreien Lehre für alle Lehren- den ● Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen durch Thematisierung in ● Beibehaltung der digitalen Lehrange- der Lehre. bote auch nach der Pandemie. ● Finanzielle Stärkung der psychologi- ● Ausbau des Angebots von Online-Prü- schen Studierendenberatung und auch fungen sowie kontaktlosen und siche- verpflichtende Stellen an kleineren ren Einzelprüfungen. Hochschulstandorten. ● Studie über Bedürfnisse von Studieren- Recht auf inklusive Bildung. den mit Behinderung erheben und För- derungskonzept erarbeiten ● Abbau von Leistungsdruck durch faire ECTS-Verteilung und mehr Flexibilität Barrierefreie Hochschulen und im Studium. Lehre ● Ausbau der Tutor_innenprojekte für ● Eine eigene Abteilung für Barrierefrei- Erstsemestrige. heit an jeder Hochschule. ● Sensibilisierung aller Hochschulange- ● Neue Hochschulgebäude barrierefrei hörigen um Bewusstseinsbildung zu bauen und alte Gebäude nachrüsten stärken. Ableismus als Problem benen- ● barrierefreie Lernunterlagen (in Braille- 22
Schrift und als Audiodateien) Studies” - Thematisierung in der Lehre und Schaffung von Vorbildfunktionen. ● Chancengleichheit für Alle: Prüfungs- Interdisziplinäre Arbeitsgruppen zum und Lehrangebote spezifisch für Perso- Thema “Studieren mit Behinderung”. nen mit Behinderung ● Peer- und Buddy-Programme an den ● Inklusiver Campus - Räume, Leitlinien, Hochschulen starten technische Ausstattung, Assistenzan- gebote für Menschen mit Behinderung ● Inklusive Ausschreibungen: Benen- nung der Thematik in den Ausschrei- ● Gebärdendolmetscher_innen bei Be- bungen und aktive Motivierung und bei darf gleicher Qualifikation Bevorzugung von Menschen mit Behinderung ● Schaffung eines Lehrstuhls “Disability Queerfeministische Hochschule N och immer leben wir in einer Welt, FLINT*-Personen mittlerweile gleichge- wo weiße cis-Männer mehr Privile- stellt seien, zeigt die Realität das Gegenteil. gien genießen, FLINT*-Personen Noch immer drückt das Patriarchat gegen strukturelle und interpersonelle Gewalt er- unsere Vorstellungen einer freien Gesell- fahren und binäre Geschlechterrollen als schaft. Auch auf der Hochschule herrschen Norm gesehen werden. Mehrere feministi- patriarchale Strukturen vor. sche Bewegungen beweisen uns, dass der Kampf um Gleichstellung Erfolge zeigt. Auch wenn einige behaupten würden, dass Unsere Ziele sind daher: Gendersensible Hochschule ● Unisex Toiletten an jeder Hochschule. ● Lehrveranstaltungen zum Thema Gen- ● Ausbau barrierefreier Anlaufstellen für der und Queer Studies in allen Studien- alle von Gewalt, Diskriminierung und gängen oder Integration in bestehende Sexismus betroffenen Student_innen. Lehrveranstaltungen ● Einfacher und kostenfreier Zugang zu ● Sensibilisierung aller Hochschulange- Kinderbetreuung für alle Hochschulan- hörigen und verpflichtende Weiterbil- gehörigen. dung von Lehrenden in puncto Gen- derkompetenz. ● Vereinfachte Bekanntgabe einer Gen- der-Änderung in allen Dokumenten ● Kostenfreie Menstruationsartikel und und Dateien der Hochschule Verhütungsmittel an jeder Hochschule, wie bereits an der Universität Graz um- ● Gendersensible Lehre und Forschung. gesetzt. 23
Antidiskriminierung institutionali- ● Ein Arbeitskreis für Gleichbehand- sieren lungsfragen an jeder Hochschule (auch an den FHs) und Ausweitung dessen ● Eine laute & kritische ÖH zur Überwin- Kompetenzen. dung heteronormativer und patriar- chaler Gesellschaftsstrukturen. ● Gleicher Lohn für gleiche Arbeit und Anerkennung von unbezahlter Arbeit: ● Verstärkte Informationskampagnen- Lohntransparenz an der Hochschule und Angebote der ÖH zu Geschlechts- identitäten und Abtreibung. ● Berufungskommissionen: Unterstüt- zung für FLINT*-Personen durch bei- ● Eine Sprache an den Hochschulen, die spielsweise mehr Studienassistent_in- alle Geschlechter inkludiert, verpflich- nen tend bei allen Abgaben und Arbeiten ● MINT-Fächer: Ausschreibung von Lehr- ● Mindestens 50% FLINT*-Personen: stellen und Bewerbung der Studien- Verpflichtende Quoten in allen Gremi- gänge spezifisch für FLINT*-Personen en der Hochschule. Antirassistische und diskriminierungsfreie Hochschule D ie Blacklivesmatter-Bewegung hat Gesellschaft, in der niemand mehr von Dis- auch in Europa aufgezeigt, dass kriminierung betroffen sein muss. Das ist Rassismus noch immer tief veran- ein langer Weg, aber gemeinsam können kert ist und unglaublich viele Menschen wir das schaffen. Stück für Stück wollen tagtäglich im Alltag, aber auch an den wir alte Rollenbilder aufbrechen und struk- Hochschulen davon betroffen sind. Wir turellen Hass und Diskriminierung been- wollen ein Bildungssystem, das allen Men- den. schen gleichermaßen offen steht und eine Unsere Ziele sind daher: Antirassistische Hochschule ● Barrierefreie Anlaufstellen für von Ras- sismus betroffene Studierende und ● Sofortige Abschaffung der doppelten starke Strategien gegen Rassismus an Studiengebühren für Studierende aus allen Hochschulen. Nicht-EU-Staaten. ● Mehr Präsenz und Förderung von Stu- ● Gleichberechtigter Zugang zum Ar- dierenden und Wissenschaftler_innen beitsmarkt und Aufhebung des Leis- mit Migrationshintergrund und Black, tungsdruck für Studierende aus Nicht- Indigenous and People of Color. EU-Staaten. ● Mehrsprachigkeit an Hochschulen - Be- 24
ratung, Dokumente und (Lern)plattfor- Positionierung gegen rechtsextreme men in mehreren Sprachen. Inhalte an den Hochschulen. Diskriminierungsfreie Hochschule ● Bündnisse bilden: Unterstützung ge- sellschaftspolitischer studentischer In- ● Eine laute & politische ÖH gegen alle itiativen durch die ÖH und die Hoch- Formen der Diskriminierung, denn die schule Gesellschaft hört nicht an den Toren der Hochschule auf. ● Zusammenarbeit der Hochschule mit NGOs. ● Abschaffung der Altersgrenzen für Studierende in Öffis, Sportkursen, etc. ● Buddy-Programm für First-Generati- on-Students. ● Kein Fußbreit dem Faschismus - klare Platz für alle R aum für alle bedeutet auch Platz für enkolleg_innen den Tag verbringen kann alle. Sowohl an den Campusen wol- und jederzeit ein Lernplatz zur Verfügung len wir Räume schaffen, die dazu steht. einladen den ganzen Tag an der Hochschu- le zu verbringen, als auch rund um Hoch- Essentiell für alle ist Wohnraum. Deshalb schulen herum sollen konsumfreie Orte wollen wir genügend leistbaren Wohn- Platz zum verweilen bieten. Der Campus raum für alle. Ob man studieren kann, darf soll ein Ort werden, an dem sich alle wohl- nicht von der Geldbörse der Eltern abhän- fühlen können, man gemeinsam mit Studi- gen! Unsere Ziele sind daher: Ein Campus für Alle ● FLINT*-Räume und Safe-Spaces für alle von Diskriminierung Betroffenen ● Mehr barrierefreie Lernplätze an den an jeder Hochschule. Hochschulen und Bibliotheken - wir wollen eine Lernplatz-Garantie für je- ● Entspannungsräume an den Hoch- de_n Studierende_n. schulen. ● Erschaffung barriere- und konsumfrei- ● Sport- und Spielplätze an den Hoch- er Orte an und rund um die Hochschu- schulen. len. ● Aufwärmstellen in den Mensen 25
Leistbarer Wohnraum ● Ausbau der Wohnheim-Plätze(barrie- refrei) ● Mietobergrenze für Zimmer in Wohn- heimen ● Förderung von barrierefreien Erstwoh- nungen für Studierende ● Zugang zu Gemeindewohnungen für Studierende ● Förderungen für Studierenden-WGs durch die Gemeinden ● Mietzuschuss für Studierende 26
04. Pädagogische Hochschulen Zukunftsfähige Schulen beginnen im Lehramtsstudium L ehrer_innen bilden die Zukunft. Hochschulen und Universitäten jedoch Kaum ein anderes Studium ist des- kaum. halb einem derart starken politischen Einfluss ausgesetzt wie das Lehramt. Zu- Viel diskutiert wird daher die Vereinheitli- letzt hat sich dies durch die “PädagogIn- chung der Hochschulen zu einer zentralen nenbildung neu” ein weiteres Mal manifes- Ausbildungsstätte. Lehramtsstudierende tiert. Dieser politische Einfluss ist eine gro- schätzen jedoch die sehr praxisnahe Aus- ße Gefahr für die Qualität des Studiums. bildung an den pädagogischen Hochschu- len und sehen die Zusammenführung der Die Ausbildung für Pädagog_innen ver- beiden Bildungsinstitutionen skeptisch. läuft in den meisten Fällen auf mehreren Hochschulen parallel. Während Studieren- Hier braucht es eine starke ÖH, die die In- de der Primarstufe nur an den Pädagogi- teressen der Lehramtsstudierenden ver- schen Hochschulen Lehrveranstaltungen tritt. Ziele müssen die Studierbarkeit sowie besuchen, teilen sich Pädagogischen die Barrierefreiheit des Studiums sein. Hochschulen mit den Universitäten die meisten Sekundarstufenstudierenden. Die Mehrheit der Studierenden aus der Sekun- darstufe wünschen sich jedoch einen ver- mehrten Praxisbezug, um mit größerem Selbstbewusstsein und besserer prakti- scher Erfahrung das Studium abschließen zu können. Diesen bekommen sie in der dualen Ausbildung an Pädagogischen 27
Unsere Ziele sind daher: ● Transparenz bei Aufnahmeverfahren - für einen Bachelorabschluss nicht ge- Gegen Aufnahmebeschränkungen! nügen. ● Einheitliche Aufnahmekriterien und ○ Keine Definition von Studierenden transparente Darstellungen der Rei- als schulfremde Personen während hungen Praktika in der Pandemie ● Chaos bei der Ausbildungsdauer been- ○ Praxis ab dem ersten Semester – den: Das Studium darf nicht gekürzt, das zweite Semester ist zu spät sondern dessen Qualität muss erhöht werden (Primarstufe 5 Jahre und Se- ● Ausbau der Lehrstühle für inklusive kundarstufe 6 Jahre bis zum Master). Pädagogik: Ausfinanzierung und Auf- stockung der Lehrstellen für mehr ● Studierbarkeit für Berufstätige: Stun- Ausbildungsmöglichkeiten denpläne an den PHs sind vor allem be- rufsbegleitend unzumutbar. Die Stu- ● Lehrer_innenbildung die dem gesell- dierbarkeit für working class students schaftlichen Anspruch gerecht wird muss erhöht werden. ○ Digitale Grundkompetenzen bei ● Sommerschule Lehrer_innen fördern ○ Fünf Wahlfach-ECTS sind nicht ge- ○ Verbindliche Klimabildung im Stu- nug Würdigung! Stattdessen müssen dium die Studierenden in Summer Schools finanziell entlohnt werden. ○ Mehrsprachigkeit und interkulturel- le Kompetenzen ○ Keine Bevorzugung der Teilnehme- r_innen von Sumerschools durch Lan- ○ Fokus auf soziale Kompetenzen desschulrät_innen ● Auswahlprozesse und Bewerbung von ○ Keine Benachteiligung für Studie- Lehramtsstudien unter besonderer Be- rende, die im Sommer arbeiten müs- rücksichtigung von Diversität und In- sen klusion ● Praxis ○ Mehr Praxis im Bachelor Sekundar- stufe: Zehn Stunden Unterricht sollten 28
05. Fach- hochschulen Praxisnahes Studieren unter gerechten Bedingungen D ie Fachhochschulen stellen einen den Praktika werden Studierende häufig besonders wichtigen Sektor der Ös- mit prekärsten Bedingungen konfrontiert terreichischen Hochschulbildung und als kostenlose Arbeitskräfte für Aufga- dar. Die besondere Verknüpfung von Theo- ben gesehen, die mit dem Studium nichts rie und Praxis und das innovative System zu tun haben. der Lehre machen Fachhochschulen zu be- sonders zukunftsfähigen und zielorientier- Es braucht eine starke ÖH, die sich diesen ten Bildungsstätten – nicht ohne Grund Problemen annimmt und die Fachhoch- verzeichnen sie deshalb immer mehr Zu- schule zu einer fairen und zukunftsfähigen lauf von Studierenden. Bildungseinrichtung für alle macht! Auch an den Fachhochschulen gibt es aber Bedarf zur Handlung. Die Plätze an den Fachhochschulen etwa sind stark be- schränkt und vor allem Vollzeitstudierende haben oft keine Möglichkeiten sich das Studium zu finanzieren. Gerade im Ge- sundheitssektor schafft es nur ein Bruch- teil der Bewerber_innen tatsächlich ins Studium, sodass in diesem wichtigen Sek- tor ausgebildete Studierende fehlen. In 29
Unsere Ziele sind daher: ● Eine Aufwertung der Jahrgangsvertre- ○ Bindung der FH-Leitung und der tungen Lehrenden an zentrale Vorgaben in der Lehre ○ Aufnahme der Jahrgangsvertretun- gen als ÖH-Organ im HSG ● Praktika ○ Anrechnung von ECTS für Studie- ○ faire Bezahlung gemäß Kollektiv- rendenvertreter_innen in Jahrgangs- verträgen vertretungen ○ gerechte Arbeitsbedingungen und ○ einheitliche Durchführung der ÖH Arbeitszeiten Wahl in allen Jahrgangsvertretungen ○ Transparenz über Aufgabenberei- ○ Einbindung der Jahrgangsvertre- che vor Antritt des Praktikums tungen in alle Gremien der Fachhoch- schule ○ Einführung von Doktorats-Curricula auch an Fachhochschulen ● Starker Ausbau der Studienplätze in den Gesundheitsberufen ● Lockerung der Zugangsbeschränkun- gen ○ mehr Plätze in besonders nachge- fragten Studienfächern ● Abschaffung der Studiengebühren an Fachhochschulen ○ Ausfinanzierung der Fachhoch- schulen durch den Staat ● Überführung der Fachhochschulen vom Privatrecht ins öffentliche Recht ○ gerechte Studienbedingungen für alle Studierenden an Fachhochschu- len ○ faires und transparentes Prüfungs- recht ○ Anrechnungen aus Vorleistungen und von anderen Hochschulen 30
Impressum Medieninhaberin/Herausgeberin: GRAS - Grüne und Alternative Student_innen Liechtensteinstraße 66 1090 Wien
Sie können auch lesen