Winterliche Orgelkonzerte 2020 - 24.1.-3.2.2020 in Düsseldorf - Hommage à Louis Vierne zum 150. Geburtstag alle 6 Orgelsymphonien
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Winterliche Orgelkonzerte 2020 24.1.–3.2.2020 in Düsseldorf Termine und Orte: duesseldorfer-kirchenmusik.de Hommage orgelstadt-duesseldorf.de à Louis Vierne zum 150. Geburtstag alle 6 Orgelsymphonien Katholischer Kantorenkonvent Düsseldorf
Termine | Konzerte 2020 Freitag, 24. Januar, 20.30 uhr 9 DonnerStag, 30. Januar St. Margareta, Gerricusplatz 6, 40625 D St. Franziskus-Xaverius, Louis Vierne 1. Symphonie: Victor Agura (Org.) Mörsenbroicher Weg 2, 40470 D Jugendkammerchor St. Margareta, Klaus Wallrath (Ltg.) 20.00 uhr Evensong: 27 Chöre an St. Franziskus-Xaverius Samstag, 25. Januar, 11.30 uhr 13 20.30 Uhr Orgelkonzert: 27 Maxkirche, SchulstraSSe 15, 40213 D Louis Vierne, 4. Symphonie: Ulrich Karg (Org.) MarktmusikPlus Olivier Messiaen: Marcel Andreas Ober (Org.) Samstag, 1. Februar, 11.30 uhr 31 Schola St. Maximilian: Markus Belmann Maxkirche, SchulstraSSe 15, 40213 D Marktmusik Konzerteinführung um 10.30 Uhr im Antoniussaal, Maxhaus René Vierne und Max Reger: Markus Belmann (Org. + Harm.) Samstag, 25. Januar St. Antonius, Luegallee, 40545 D Sonntag, 2. Februar, 10.30 uhr 32 20.30 uhr Orgelnacht 14 Maxkirche, SchulstraSSe 15, 40213 D Orgel pur: Louis Vierne, 2. Symphonie, neue Orgelmusik: Festhochamt: Christian Masur, Christoph Ritter (Org.) Louis Vierne, Messe cis-Moll 21.30 uhr AGGrEGAt #5: 15 Maxchor, Markus Belmann (Ltg.) gamut inc: Automatisierte Pfeifenorgeln in der Musik des 21. Jahrhunderts Sonntag, 2. Februar 22.30 uhr Rock Classics & live visuals: 16 St. Peter, Kirchplatz, 40217 D Markus Goecke, Laurenz Ulrich 12.30 uhr Hochamt: 33 Gabriel Fauré, Messe basse: Sonntag, 26. Januar, 10.00 uhr 22 Frauenchor InCantare, Christoph Ritter (Ltg.) Maxkirche, SchulstraSSe, 40213 D 14.00 uhr Orgelkonzert: 33 Choralamt: Stefanie Brijoux, Markus Belmann Louis Vierne, 5. Symphonie, Werke von Johann Sebastian anschließend Frühschoppen Bach, Thierry Escaich: Marcel Andreas Ober (Org.) Sonntag, 26. Januar, 16.00 uhr 23 Sonntag, 2. Februar, 16.00 uhr 34 St. Andreas, AndreasstraSSe 27, 40213 D St. Andreas, Andreasstrasse 27, 40213 D Sonntagsorgel: Etienne Walhain (Org.) Sonntagsorgel: Johannes Geffert (Org.) Dienstag, 28. Januar, 19.30 uhr 24 Herz Jesu Kirche, RoSSstrasse 79, 40476 D Sonntag, 2. Februar, 18.00 uhr 35 Moderiertes Orgelkonzert St. BENEDIKTUS, Alt-Heerdt 1, 40549 D Arvo Pärt, Louis Vierne: Hanjo Robrecht (Org.), Vesper: vocalensemble cantus benedictus, Elisa Tarraga (S),Wolfram Goertz (Mod.) Peter Zimmer (Ltg.), Christoph Ritter (Org.) Mittwoch, 29. Januar, 20.30 uhr 26 Montag, 3. Februar, 19.30 uhr 37 St. Suitbertus, Suitbertusplatz, 40223 D St. Lambertus, Stiftsplatz, 40210 D Louis Vierne, 3. Symphonie, Louis Vierne, 6. Symphonie, Werke von Johann Sebastian Bach: Odilo Klasen (Org.) Werke von Johann Sebastian Bach: Stefan Schmidt (Org.)
Orgeln | Orte in Düsseldorf Künstler St. Lambertus, Altstadt | Rieger-Orgel 39 Victor Agura 10 Stiftsplatz, 40210 D Markus Belmann 12 St. Franziskus-Xaverius | Mörsenbroich, Klais-Orgel 40 Stefanie Brijoux 22 Mörsenbroicher Weg 2, 40470 D Frauenensemble inCantare 33 Maxkirche, Altstadt | Klais-Orgel 41 gamut inc. 18 Schulstrasse 15, 40213 D Johannes Geffert 34 St. Antonius, Oberkassel | Mühleisen-Orgel 42 Luegallee, 40545 D Markus Goecke 20 Dr. Wolfram Goertz 25 St. Peter, Friedrichstadt | Göckel-Orgel 45 Kirchplatz, 40217 D Robert van Heumen 19 Natalia Hildebrandt 10 St. Andreas, Altstadt | Beckerath-Orgel 46 Andreasstrasse 27, 40213 D Jugendkammerchor St. Margareta 11 St. Margareta, Gerresheim, Rieger-Orgel 47 Ulrich Karg 28 Gerricusstrasse 6, 40625 D Dr. Odilo Klasen 26 Herz-Jesu, Derendorf | Becker-Orgel 48 Christian Masur 17 RoSSstrasse 79, 40476 D Maxchor 32 St. Benediktus, Heerdt | Freiburger Orgelbau 49 Marcel Andreas Ober 12 St. BenediKtus, Alt-Heerdt 1, 40549 D Christoph Ritter 17 St. Suitbertus, Bilk | Klais-Orgel 50 Hanjo Robrecht 24 Suitbertusplatz 2, 40223 D Elsa García Tárraga 25 Laurenz Ulrich 21 vocalquartett cantus benedictus 36 Etienne Walhain 23 Klaus Wallrath 11 Peter Zimmer 36 4 5
Editorial In der alten Kleinstadt Poitiers im westlichen 1920 findet er „seine“ Orgel in Notre Dame in verwahrlos- Frankreich wurde Louis Vierne vor 150 Jahren im tem Zustand vor, woraufhin er die Einnahmen seiner gerade Jahre 1870 als Sohn eines Journalisten geboren. abgeschlossenen Konzertreisen in die Orgel steckt, anstatt die 1973 zog die Familie nach Paris. Gesundheitlich eigenen zerrütteten Finanzen zu sanieren. und auch familiär verlief sein Leben belastet: Auf diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass seine Eine schwere Sehbehinderung bestand seit großartigen sechs Orgelsymphonien, vielleicht abgesehen von seiner Geburt. Glücklicherweise bot das Pariser der ersten, ein melancholischer Grundzug durchweht (mehr Blindeninstitut Ausbildungen zum Organisten an, darüber in unserem Programm zur 4. Symphonie S. 29). Notwendigkeit und Neigung fielen hier zusammen. Vierne vollendet mit diesen sechs Werken eine Gattung, der Doch vorübergehende Besserung wich später einem Grünen Widor – wie unlängst am 19. November in Düsseldorf zu hören – Star und Vierne erblindete schließlich vollständig. Er erlitt einen schon scheinbar das formal nur Denkbare abgerungen hatte. komplizierten Beinbruch 1906 und eine Typhuserkrankung 1907. Vierne gelingt es durch größere äußere Strenge und leiden- Die drohende Erblindung hatte ab 1916 mehrjährige teure Sana- schaftlichere innere Gestaltung, der Orgelsymphonie nicht nur toriumsaufenthalte nötig gemacht. Im Alter kam Herzschwäche neues Leben einzuhauchen, sondern ihr zu einem ungeahnten dazu und Vierne starb schließlich 1937 am Spieltisch der Not- Aufschwung und wirklicher Vollendung zu verhelfen. Zum re-Dame-Orgel im Konzert an einem Schlaganfall. einen kehrt er zur klassischen Fünfsätzigkeit zurück (ausge- nommen die sechssätzige 1. Symphonie), strafft und schließt Sein zweiter Sohn André war bereits 1913 an Tuberkulose dadurch den Bogen innerhalb des Gesamtwerkes deutlich gestorben. Die Ehe mit der Sängerin Arlette Taskin, geschlossen stärker als Widor mit seiner eher losen Reihenfolge von Satz- 1899, war bereits 1909 wieder geschieden worden wegen einer typen; zum anderen zeichnet die Tiefe der Emotion, die Dichte Affäre Arlettes mit dem Orgelbauer Charles Mutin, dem Nach- der Chromatik und die strenge motivische Arbeit im selbst- folger Cavaille-Colls. Nur mit Mühe konnte Vierne seinen Posten verständlichen, nicht akademisch gelehrten Kontrapunkt eine als Titulaire von Notre-Dame behalten, durfte aber nicht mehr solche expressionistische Kraft aus, dass Spieler und Hörer vor heiraten. 1917 fiel Viernes Bruder René im ersten Weltkrieg (eine großen Aufgaben und großen Erfüllungen stehen. Hommage an ihn gibt es in der zweiten Marktmusik in unserem Programm). Louis Viernes ältester Sohn Jacques, Renés Neffe Um so mehr macht es mich froh und stolz, dass es dem also, protestierte öffentlich gegen das Szenario dieses Krieges Katholischen Kantorenkonvent gelungen ist, unmittelbar nach und wurde dabei erschossen. Auch künstlerisch gibt es neben Widors gigantischen Werken die dieses Maß noch überstei- großen äußeren Erfolgen bei seinen zahlreichen Konzertreisen genden Symphonien von Louis Vierne zur Gänze in unseren durch die USA und Europa in Paris manche Rückschläge: Wie- Winterlichen Orgelkonzerten erklingen zu lassen. Und nicht nur wohl Alexandre Guilmant ihn 1911 als seinen Nachfolger für das das, auch die populären Klassiker aus den Pièces de Fantaisie Professorenamt am Conservatoire de Paris empfiehlt, verhin- (in den Kirchen Herz-Jesu und St. Andreas, natürlich dabei dern Streitigkeiten zwischen Fauré und Widor, dass er dieses auch das Carillon de Westminster) und seine ebenfalls groß- hochrenommierte Amt auch bekommt. Verärgert wechselt er, artige Messe in cis-Moll sind zu hören, letztere im Hochamt in ein treuer Dozent und Bewunderer des Hauses seit Studienta- der Maxkirche am Fest der Darstellung des Herrn. Chor- und gen, an die Schola cantorum Paris, die als private Hochschule Orgelmusik aus dem Kontext von Viernes Zeitgenossen wie 1894 in Konkurrenz zum Conservatoire gegründet worden war. des in der Pariser Orgelwelt so präsenten Johann Sebastian 6 7
FReitag, 24. januar St. Margareta, Gerricusplatz 6, 40625 D 20.30 Bach machen Bezüge deutlich. In ganz besonderer Weise zeigt Eröffnungskonzert: die Orgelnacht in St. Antonius, Oberkassel, dass die Entwick- Louis Vierne, Chorwerke von Fauré, Debussy, lung von Orgelbau und Orgelspiel ständig weitergeht, dabei Poulenc, Reger, Mendelssohn Neues, Innovatives und Experimentelles hervorbringt, ebenso Victor Agura, Orgel wie einst Viernes Symphonien einerseits den Endpunkt einer Jugendkammerchor St. Margareta Tradition markierten, andererseits aber die Tore aufstießen für Natalia Hildebrandt, Klavier die neuen Klangwelten eines Jehan Alain oder Olivier Messiaen. Klaus Wallrath, Leitung Der Evensong in St. Franziskus-Xaverius und die Vesper in Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) St. Benediktus setzen als bewusst gewählte Stundengebets- Veni Domine zeiten Ruhepunkte im gewaltigen Klangrausch des diesjährigen Hebe deine Augen auf Programms und verweisen auf das Übergeordnete. Max Reger (1873–1916) Mariä Wiegenlied Louis Vierne (1870–1937) Symphonie Nr. 1 für Orgel Dr. Odilo Klasen, Regionalkantor 1. Symphonie op. 14 (1899) I. Prélude II. Fugue III. Pastorale IV. Allegro vivace V. Andante VI. Final Gabriel Fauré (1845–1924) Cantique de Jean Racine Claude Debussy (1862–1918) Noel des Enfants Francis Poulenc (1899–1963) Ave Maria 8 9
Victor-Antonio Agura wurde am 13. Dezember 1997 in Siegen geboren. Bis 2015 hatte er Instrumentalunterricht an der Städtischen Musik- schule Ratingen, erst im Fach Klavier und später auch Horn. Außerdem war er Mitglied des Jugendsymphonieorchesters. Mit acht Jahren wurde er in der Jungenschola St. Peter und Paul Ratingen aufgenommen. Nach dem Basiskurs Kirchenmusik absolvierte Victor-An- tonio Agura, noch vor seinem Abitur 2016, den 2-jährigen C-Kurs für Kirchenmusiker im Erzbistum Köln als Jahrgangs- bester. Seit dem WS 2016/17 studiert er Kirchenmusik an der Hochschule für Mu- sik und Tanz Köln und zusätzlich seit dem WS 2018/19 das Instrumentenfach Orgel Jugendkammerchor St. Margareta künstlerisch. Der Jugendkammerchor St. Margareta aus Düsseldorf-Gerresheim ist ein Aus- Victor-Antonio Agura hatte schon seit 2007 viele Auftritte als Pianist und Orga- wahl-Ensemble innerhalb der dortigen Jugendkantorei und bietet als zusätzliches nist in der Besetzung Solo, Duo oder mit Orchester in zahlreichen Konzertsälen Angebot jungen Sängerinnen die Möglichkeit zur Erarbeitung anspruchsvoller und Kirchen. So spielte er in St.Peter und Paul, Herz Jesu, St. Suitbertus, im Ja- gleichstimmiger Chorwerke. Er wurde im Herbst 2015 auf Initiative der Sängerin- cobus-Saal, im Medienzentrum und im Trimborn-Saal in Ratingen, in St. Agnes, nen selbst gegründet. in St. Andreas und in der Hochschule für Musik und Tanz Köln, in der Basilika Zur Zeit gehören 20 Mädchen zwischen 12 und 24 Jahren zum Jugendkam- St. Ludgerus Essen-Werden, in St. Peter, im Steinway-Haus, im Forum Stilwerk in merchor. Der Chor konzertierte bereits in mehreren Städten Deutschlands und Düsseldorf sowie in Mettmann, Lüdenscheid, Heiligenhaus usw. unternahm im Juli 2018 seine erste Auslands-Konzertreise nach Moskau. Dort Victor gewann zahlreiche erste Preise bei Wettbewerben wie „Jugend musiziert“, gestaltete der Chor zwei sehr erfolgreiche Konzerte in der Katholischen Kathe- beim Sparkassen-HRV-Wettbewerb, beim Nordrhein-Westfälischen Schimmel- drale sowie im Historischen Museum. Im Sommer 2019 führte ein weitere Kon- Klavierwettbewerb, ein Wettbewerb, der in Abständen von zwei Jahren stattfindet, zertreise nach Irland, wo der Chor erneut sehr erfolgreich konzertierte (u.a. in über 50 Teilnehmer zählt und deren Jury-Mitglieder Hochschulprofessoren sind. Dublin, Limerick und Knock). Beim Landeswettbewerb „Jugend singt“ errang er im April 2018 eine Gold-Medaille und die beste Platzierung unter den 28 Er absolvierte zwischen 2017 und 2019 Meisterkurse bei Lorenzo Ghielmi, Bernard teilnehmenden Chören. Im Februar 2019 erhielt er beim Internationalen Chor- Foccroulle und Loïc Mallie, Titularorganist in St.Trinite, Paris und Schüler des gro- wettbewerb in Maastricht zwei Goldmedaillen in den Kategorien Jugendchor ßen Komponisten Olivier Messiaen. sowie Geistliche Musik (dort auch als Kategoriesieger). Zum Repertoire des Chores gehören Werke von Mendelssohn, Fauré, Debussy, Britten, Chilcott, u.a. Die Leitung des Chores hat der Gerresheimer Kantor Klaus Wallrath. Natalia Hildebrandt Natalia Hildebrandt stammt aus Kemerovo/Sibirien. Als Tochter einer Musiker Klaus Wallrath familie erhält sie früh Klavierunterricht. 1997 absolviert Sie Ihre Ausbildung ist seit 32 Jahren Kantor der Katholischen Kirchengemeinde als Musikwissenschaftlerin mit Diplom. 1995 emigriert die ganze Familie nach St. Margareta in Düsseldorf-Gerresheim; in dieser Zeit ent- Deutschland. Nach Jahren der Eingliederung entschliesst sich Natalia Hildebrandt wickelte sich dort ein reichhaltiges musikalisches Gemein- zur Ausbildung als Kirchenmusikerin in Köln. Zu ihren Lehrern gehören Odilo deleben. Davon zeugen eine Chorschule mit 150 Mädchen Klasen, Klaus Wallrath und Richard Mailänder. und Jungen, der Basilika-Chor mit über 120 Mitgliedern, so- Sie ist seit 2003 als Organistin und Chorleiterin in den Düsseldorfer Bezirken wie weitere Ensembles wie Kammerchor und Jugendkam- Grafenberg und Gerresheim tätig und darüberhinaus eine gefragte Begleiterin an merchor, die alle regelmäßig in der Liturgie und in Konzerten Klavier und Orgel. mitwirken. Seine Tätigkeit als Komponist und Arrangeur hat ihre Wurzeln in dieser Gemeindepraxis; viele Werke entstanden im Laufe der Jahre für seine Chöre (Kindermusicals, Motetten, Messen, u.v.a.), aber auch immer wieder als Auftragswerke für Chorfestivals und Domkirchen. Daneben war er als Pianist vie- le Jahre Mitglied verschiedener Kammermusikensembles („Ensemble Quatuor“, „Ensemble cinquepiu“) und wirkte als Dozent für Chorleitung an der Folkwang-Uni- versität der Künste in Essen. Im Jahr 2014 erfolgte seine Ernennung zum „Musik- direktor ACV“. 10 11
SAmstag, 25. januar Antoniussaal, Maxhaus, Schulstraße 11, Maxkirche, 40213 D 10.30 11.30 Konzerteinführung: MarktmusikPlus Fesselnder Klang, entfesselte Rhythmik Olivier Messiaen: La Nativité du Seigneur Markus Belmann, Referent Gregorianischer Choral im Dialog mit Orgelmusik von Olivier Messiaen Wenngleich zwischen der Entstehung des Gregorianischen Chorals und der Musik Olivier Messiaens etwa 1000 Jahre liegen, haben die beiden Marcel Andreas Ober, Orgel Musikwelten eins gemeinsam: Sie sprengen die gewöhnliche Vorstellung Schola St. Maximilian von Klang, Rhythmus und Melodie. Markus Belmann, Leitung Markus Belmann Olivier Messiaen (1908–1992): studierte Kirchenmusik an der Folkwang-Hochschule Essen III. Desseins éternels (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) sowie anschließend Orchesterdirigieren in der Kapellmeister- klasse von Prof. David de Villiers, ergänzt durch Studien am Conservatorium Maastricht. Nach studienbegleitender Kir- Puer natus est nobis (Intoitus) chenmusikertätigkeit in Essen-Haarzopf wurde er 2000 Kan- tor in Nettetal-Lobberich (Schwerpunktstelle für Chorleitung im Bistum Aachen) und wirkte 2005–2008 als Chordirektor I. La vierge et l‘enfant (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) an der päpstlichen Marienbasilika Kevelaer, wo er u.a. die II. Les bergers (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) Nachwuchsarbeit neu aufgebaut hat. Seit Dezember 2008 ist Markus Belmann leitender Kirchenmusiker in der Düsseldorfer City und Kantor an St. Maximilian, einem der profiliertesten Kirchenmusikstandorte im Rheinland. Dies sanctificatus illuxit nobis (Alleluia) Marcel Andreas Ober V. Les enfants de Dieu (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) wurde 1977 in Düsseldorf geboren. Als Organist pflegt er eine rege Konzerttätigkeit mit Auftritten im In- und Ausland, zum Beispiel in Italien (Rom, Padua), in der Schweiz und auch Omnes qui in Christo (Communio) in Russland (u.a. an Russlands größter Orgel im Dom zu Kaliningrad und im Mariinsky-Theater St. Petersburg). Seit 2012 ist er Kantor an Sankt Lambertus in der Düsseldorfer VI. Les anges (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) Altstadt. Ersten Klavierunterricht erhielt er mit sieben Jah- ren bei Lothar-Fritz Weber an der Clara-Schumann-Musik- schule in Düsseldorf, ab dem zehnten Lebensjahr dann zu- Christus factus est (Graduale) sätzlich Orgelunterricht bei Kantor Winfried Kannengießer in Kaiserswerth. Nach dem Abitur folgte das Studium der Katholischen Kirchenmusik an der Robert- VIII. Les mages (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) Schumann-Hochschule Düsseldorf, unter anderem mit den Fächern Improvisation und künstlerisches Orgelspiel bei Prof. Stefan Schmidt und Prof. Wolfgang Seifen sowie Klavier bei Sabine Kube. Reges Tharsis (Offertorium) 2002 hat Marcel Andreas Ober das Diplom Kirchenmusik erhalten, 2004 zusätz- lich das Zertifikat des Kirchenmusik-Aufbaustudiums mit Auszeichnung. Nach weiteren Studien an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln im Fach Dirigieren/ IX. Dieu parmi nous (aus: La Nativité du Seigneur, 1935) Orchesterleitung bei Prof. Michael Luig erhielt er im Jahr 2007 das Kapellmeis- terdiplom. Er erreichte erfolgreich das Finale des großen Orgelwettbewerbs der Stadt Paris 2007 (Concours international de la ville de Paris). 2008 hat er den 1. Preis sowie den Sonderpreis für die beste Interpretation des Auftragswerkes „Evocation III“ von Thierry Escaich beim 3. internationalen Orgelwettbewerb „Bach und die Moderne“ der Kunstuniversität Graz (Österreich) gewonnen. 12 13
SAmstag 25. Januar St. Antonius, Luegallee, 40545 D 20.30 21.30 Orgelnacht: Orgelnacht: AGGREGAT #5 Louis Vierne (1870–1937) gamut inc (Marion Wörle, Maciej Sledziecki) Christian Masur, Orgel Robert van Heumen – Told to Succumb 2. Symphonie e-moll op.20 (1903) Projektseite, auf der im Laufe der Zeit mehr und mehr Infor- Allegro (Allegro risoluto ma non troppo vivo) mationen dazukommen: www.gamutinc.org/aggregate/ Choral (Largo) AGGREGATE – automatisierte Pfeifenorgeln in der Musik Scherzo (Quasi Presto) des 21. Jahrhunderts Cantabile (Larghetto) Final (Maestoso - Allegro) Die Digitalisierung dringt in immer weitere Bereiche jenseits des Virtuellen vor – für Pfeifenorgeln erschließen sich dadurch neue künstlerische Möglichkeiten. Durch Computerschnitt- Lutz-Werner Hesse (*1956) stellen lassen sich alle Parameter des Instruments von einem Pastorale Computer aus steuern, während der Klang weiterhin in den Orgelpfeifen entsteht. Somit lässt sich eine Durchdringung Thomas Meyer-Fiebig (*1949) von instrumentaler und elektronischer Musik erreichen, deren 5 Haikus für Pedal solo Möglichkeiten bislang weitgehend ungenutzt sind. Die internationale Konzertreihe AGGREGATE legt dieses Christoph Ritter (*1985) künstlerische Innovationspotenzial für die Orgelmusik des 21. Le Tombeau de Vierne (Uraufführung) Jahrhunderts frei, an sieben Konzertabenden in Deutschland, Christoph Ritter, Orgel Belgien, den Niederlanden, Norwegen und Island. Komponis- ten mit unterschiedlichen musikalischen Hintergründen und Orientierungen schaffen neue Werke für automatisierte Pfei- fenorgeln, die an sieben besonderen Orgeln unterschiedlicher Bauart realisiert werden. Zeitgenössische Elektronik, Neue Mu- sik, Avantgarde Pop und Noise Musik durchdringen sich dabei. Von rein automatisierten Orgelkonzerten über Kombinationen mit Instrumentalisten bis hin zur Echtzeit-Steuerung und Syn- chronisierung mit Elektronik werden dabei zukunftsweisende künstlerische Strategien erschlossen. AGGREGATE geht grundsätzlichen Fragen nach, die sich durch die Computersteuerung von Instrumentalmusik stellen: nach Virtuosität und deren Überwindung, nach den Grenzen der Wahrnehmung hochverdichteter musikalischer Ereignisse, nach den Übergängen und Verbindungen zwischen elektroni- scher und akustischer Musik, nach objektiver Interpretation und Wirkungsmechanismen von maschinell präziser Wieder- gabe. AGGREGATE wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. 14 15
22.30 Orgelnacht: Rock Classics & live visuals Christian Masur Markus Goecke spielt auf der Orgel Rock Classics (geb. Kammans, 1984) erhielt zunächst Klavierunter- in eigenen Arrangements, richt und lernte im Rahmen der C-Ausbildung im Bis- tum Münster das Orgelspiel. 2010 begann er das Stu- Laurenz Ulrich zeigt live visuals dium der kath. Kirchenmusik an der Robert Schumann Hochschule (RSH) Düsseldorf, welches er 2015 mit dem Pink Floyd 1979 (Roger Waters) akademischen Grad „Bachelor of music“ und 2019 „Mas- Another Brick In The Wall ter of music“ abschloss. Er studierte in den Orgelklassen u.a Prof. Stefan Schmidt und Lukas Stollhof, Chorleitung Nirvana 1991 (Kurt Cobain | Krist Novoselic | Dave Grohl) bei Prof. Timo Nouranne, Klavier bei Barbara Nußbaum und Michael Zieschang Smells like Teen Spirit sowie Cembalo und Generalbassspiel bei Suzana Mendes. Christian Masur ist seit 2018 als Seelsorgebereichsmusiker im katholischen Kirchengemeinde- Kate Bush 1978 verband Flingern/Düsseltal tätig. Wuthering Heights Metallica 1991 (James Hetfield | Lars Ulrich) Christoph Ritter, Sad But True Seelsorgebereichsmusiker, 1985 in Wuppertal geboren, stu- dierte an der Hochschule für Musik und Tanz Köln Kirchenmu- Metallica 1984 (Clifford Lee Burton | James Hetfield | sik und Hauptfach Orgel (Diplom und Master of music): zu Lars Ulrich | Kirk Hammett) seinen Lehrern zählten hier unter anderem Thierry Mechler, Margareta Hürholz und Johannes Geffert (Orgel) wie auch Fade To Black Reiner Schuhenn und Robert Göstl (Dirigieren). Pianistische Prince 1984 Studien führten ihn ans Günther-Wand-Haus nach Wuppertal in die Hauptfachklasse von Josef-Anton Scherrer. Darüber Purple Rain hinaus erhält er wichtige Impulse durch verschiedene Meis- Evanescence 2003 (Amy Lee | Ben Moody | David Hodges) terkurse, private Studien bei Frederic Blanc in Paris und in der Zusammenarbeit mit dem finnischen Dirigenten Timo Nuoranne. Bring Me To Life Zunächst aus einem improvisatorischen Interesse geboren, entwickelte Christoph Lou Reed 1972 Ritter eine Neigung zur Komposition, die sich in zahlreichen Orgel- und Chorwerken Walk On The Wild Side niederschlägt. Hier konnte er in Workshops u.a. durch den polnischen Komponis- ten Pawel Lukaszewski Impulse sammeln, die sich mittlerweile in Kompositions- Rammstein 1997 aufträgen – etwa durch die Passauer Dommusik – niederschlagen. Engel Seine Chorwerke werden unter anderem von Sonat-Verlag in Berlin herausgege- ben. Nach langjähriger Assistenztätigkeit an der Wuppertaler Innenstadtgemeinde Rammstein 1996 (Oliver Riedel) St. Antonius in Wuppertal-Barmen ist Christoph Ritter seit März 2013 Seelsorge- Seemann bereichsmusiker für das Gebiet Düsseldorf Eller/Lierenfeld. Rammstein 2001 Sonne 16 17
gamut inc Robert van Heumen Das Ensemble um die Computermusikerin Marion Wörle und ist Musiker und Komponist Elektronischer Musik aus den den Komponisten Maciej Sledziecki hat sich elektro-akus Niederlanden. Mit seinem Laptop, das er mit Joysticks und tischer Musik, innovativem Musiktheater und Maschinen anderen Interfaces erweitertet, schafft er hyperdynamische musik verschrieben. Elektroakustische Musik. Meist arbeitet er mit der Technik Seit 2011 beschäftigt sich gamut inc mit computergesteu- des „Livesampling“, also in Echtzeit aufgenommenes Mate- erter Instrumentalmusik und arbeitet projektweise mit rial, das manipuliert und umgestaltet wird. verschiedenen Künstlern zusammen. Seit 2012 entwickeln Van Heumen sucht stetig nach neuen Strategien seiner sie computergesteuerte Musikmaschinen. Die selbstspielen- Technik, sowie der Balance zwischen freier Improvisation den Automaten übersetzen antike akustische Überlegungen und Komposition. Er spielt unter anderem regelmässig mit in eine Klangsprache der Jetztzeit. „Shackle“ (zusammen mit der Elektro-Flötistin Anne LaBerge) und ABATTOIR (mit 2020 werden sie an der Deutschen Oper Berlin einen Abend zu Rued Langguards dem Cellisten und Vokalisten Audrey Chen). Er benutzt die Livesampling Software ANTIKRIST gestalten und planen die Ausstellung “Machines of Enlightment”. Mit LiSa und die Echtzeit Audiosynthesesprache SuperCollider. Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes werden sie 2020 und 2021 ihr in- Zu seinen elektronischen Arbeiten zählen unter anderem die Komposition „Fury“, ternationales Projekt AGGREGATE umsetzen. Dabei erforschen und bespielen sie ein Mehrkanalenvironment, und „Stranger“, eine Forschungsarbeit über Komposi- zusammen mit Gastkomponisten automatisierte international Pfeifenorgeln in tionsprozesse. Diese Kompositionen wurden u.a. bei der ICMC, der Internationalen Kirchen und Konzerthäusern. gamut inc arbeitet projektweise mit verschiedenen Computer Musik Konferenz, dem Spark Festival und der Sound and Music Compu- Künstlern zusammen. Die Themen ihrer genreübergreifenden Projekte behandeln ting Conference. größtenteils die Technisierung der Gesellschaft. Van Heumen arbeitete 10 Jahre lang am Studio für Electro-Instrumental Music In ihren Musiktheaterproduktionen thematisierten sie den Missbrauch von Musik (STEIM) in Amsterdam als Projektmanager und im künstlerischen Komitee. Zuvor im militärischen Kontext, reflektierten über die Technisierung der Gesellschaft und spielte er Trompete, studierte Mathematik und arbeitete als Softwareprogram- setzten sich in dem 2017 uraufgeführtem THIS IS NOT A SWAN SONG mit dem mierer. Ende auseinander. Robert van Heumen ist Vorstandsmitglied bei „conlon“, einem Verein der sich zur In Ihrer letzten Produktion – gamut inc´s REDRUM – adaptierten sie gemein- Aufgabe macht, die Entwicklung und Anwendung neuer und bereits existierender sam mit der US-amerikanischen Librettistin Leslie Dunton-Downer August midifizierter akustischer Musikinstrumente voranzubringen. Die Conlon Foundati- Strindbergs „Das Rote Zimmer“ für elektroakustisches Ensemble, Cello Quartett on verfügt über die 31-Ton Fokker Orgel, ein Yamaha Disklavier und ein MIDI-Akkor- und zwei Schauspieler. Im auf Dauer angelegten Musiktheater INTERZONE wiede- deon. Van Heumen gastierte zudem im Orgelpark Amsterdam. (www.west28.nl) rum arbeiteten sie mit dem zeitgenössischen Bläsertrio Zinc & Copper an lang an- haltenden intensiven Drones und transponieren Operntopoi zu immersiven Licht- Rauminstallationen. 2016 veranstalteten und kuratierten sie das dreitägige Festvial WIR SIND DIE ROBOTER, das sich der Maschinen- und Robotermusik widmete und durch den Haupstadtkulturfonds gefördert wurde. Ferner erhielten sie Kompositions- aufträge und Einladungen von renommierten internationalen Festivals (z. B. Sonic Acts Amsterdam, Acht Brücken Festival Köln, Jauna Muzica Vilnius, SWR Festival Attacca, New Music Festival Gdansk, Numusic Festival Stavanger, Audio Art Festi- val Krakow, Berghain Berlin, CTM Festival, HKW Technosphärenklänge). Sie komponieren regelmäßig für Film und Radio. Sie sind Mitbegründer des „Zent- rums für Aktuelle Musik-ZAM e.V.“, betreiben seit 2009 den satelita Musikverlag, der sich aktuellen Musikformaten widmet und sind seit 2016 Mitglieder des ZMB Berlin, ein Zusammenschluss der Akteure im Feld innovativer Musiktheaterfor- men. (www.gamutinc.org) 18 19
Markus Goecke Laurenz Ulrich, studierte Orgel bei Clemens Ganz, Andreas Rothkopf, Marie- geboren am 29. März 1994 in Euskirchen, Claire Alain und Hans-Dieter Möller, Cembalostudien absol- wohnt in Düsseldorf vierte er bei Huguette Dreyfus und Kenneth Gilbert. Studium am Institut für Musik und Medien der Robert Er fand weitere Anregungen durch die Teilnahme an inter- Schumann Hochschule Düsseldorf, Studiengang Ton und nationalen Meisterkursen unter anderen bei Guy Bovet, Bild, Instrument: Cello Luigi-Ferdinando Tagliavini, Gaston Litaize, Michael Radulescu, Abschlussprüfung im Februar 2019: Visual Music bei Ton Koopman und Gerd Zacher. Preise und Auszeichnungen Prof. Dr. Heike Sperling und Markus Schmickler (Note: 1,0), erhielt er 1987 am Conservatoire National de Région de Audiovisuelle Installation „hörst du mich?“ Rueil-Malmaison in den Fächern Orgel und Cembalo, 1989 beim Concours Suisse de l‘Orgue. Sein mitreißendes Spiel und seine außergewöhnlichen Programme geben immer wieder Anlass zu Einladungen zu internationalen Festivals und Konzertreihen: 13.02.2019: Filmwerkstatt Düsseldorf, Visual Music Studies 2019 1988, 1989, 1994 und 1996 Festival Suisse de l‘Orgue, 1989 Concerti d‘ ottobre 17.10.2019: Kunstpalast Düsseldorf, Sparda’s Palastrauschen Firenze, 1993 und 1995 Internationale Orgelkonzerte Bonn-Beuel, 1999 Aache- 15.11.2019: „Rock Classics“, Herz-Jesu-Kirche Euskirchen (Visual Artist) ner Dom, 2001 Orgelpunkt Memmingen, 2002 Schwarzrheindorfer Orgelherbst, 2003 Orgelfestival Limburg, 2005 5. Deutschen Minimal Music Festival Kassel, 26.04.2019: „Sound Fiction - SoFi Jamsession“, Projekt 42 Mönchengladbach (VJ) 2006 Orgelsommer Neuwied, 2008 und 2014 Dom zu Fulda, 2013 Berliner Dom, 19.01.2019: „Hochmut@Temps D’Images“, Tanzhaus NRW Düsseldorf (VJ) Musikfestival Abtei Brauweiler classic nights 2014, 11. Kölner Musiknacht 2015, 26.07.2017: „Stille Post“, SITTart Galerie Düsseldorf (Visual Artist) Cathédrale de Luxembourg 2016 und 2018. 26.01.2018: „Hochmut“, Mauke Wuppertal (VJ) Seine CD-Produktionen minimal music for organ mit Kompositionen von Jan 12.01.2018: „Hochmut & Something // Temps D’Images“, Welmers und HYMNES DE L‘ÉGLISE von Jean Titelouze erhielten in der nationalen Tanzhaus NRW Düsseldorf (VJ) und der internationalen Fachpresse hervorragende Kritiken. 04.11.2017: „Hochmut“, Filmwerkstatt Düsseldorf (Visual Artist, Plakatdesign) Rundfunkaufnahmen entstanden für France musique und Radio Suisse Romande. Radio Bremen, Kulturradio rbb, concertzender.nl, Radio Klassik Stephansdom, 07.02.2017: „Visual Music Night“, Salon des Amateurs Düsseldorf (VJ) WDR 3 und France musique sendeten Aufnahmen mit Musik von Welmers und 10.12.2016: Mauke, Wuppertal (VJ) Titelouze. Veröffentlichung des Albums „wantto“ unter dem Künstlernamen „ellel“ am Düsseldorfer Schauspielhaus (Oktober 2018–Juli 2019), Live Kameraoperator für „Abiball“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz, Kameraoperator bei Kurzfilmproduktion zur Inszenierung von Ingmar Bergmans „Fanny und Alexander“, WDR Düsseldorf (Juni 2018–heute): Tonassistenz in der TV-Produktion QVC Düsseldorf (September 2019–heute): freischaffender Toningenieur in der TV-Produktion 20 21
SOnntag, 26. Januar SOnntag, 26. Januar Maxkirche, Schulstraße 15, 40213 D 10.00 St. Andreas, Andreasstraße 27, 40213 D 16.00 „Adorate Deum“ Sonntagsorgel Lateinisches Choralamt Werke von Louis Vierne u.a. unter Mitwirkung der Teilnehmer*innen Etienne Walhain, Tournai/Belgien, Orgel des 5. Düsseldorfer Choralkurses Stefanie Brijoux & Markus Belmann, Leitung Markus Belmann, Orgel Etienne Wahlhain Geboren 1980, wurde Etienne Walhain 2005 zum Titularor- Stefanie Brijoux ganisten der Ducroquet-Merklin Orgel der Kathedrale von Tournai berufen. Die Sopranistin Stefanie Brijoux studierte Gesang an der Folkwang Hochschule Essen in der Klasse von Prof. Claudia Nach initialen Klavier-und Orgelstudien bei Zbigniew Kruczek, Rüggeberg. Sie ergänzte ihre Ausbildung durch Kurse, u.a. bei errang er drei Premiers Prix in Komposition, Orgel und Kam- Michael Gees, Benjamin Bagby, Jessica Cash und Dame Emma mermusik bei den Dozenten J.P. Deleuze, S.Detournay und Kirkby. Schon während des Studiums wurde sie von Maria Guy van Waas. Anschliessende Studien bei Louis Robilliard Jonas für das Ensemble Ars Choralis Coeln engagiert und am Konservatorium in Lyon (F) brachten ihm einen « Premier entdeckte ihre Liebe zur Alten und mittelalterlichen Musik. Prix de Perfectionnement » ein. Im Anschluss an ihr Studium begann sie eine dreijährige Wei- 1998 begegnet er Jean Guillou, mit dem er in Paris und Zürich bis 2008 arbeitete. terbildung zur Musik des Mittelalters, die sie 2011 abschloss. Auf Anraten Jean Guillou’s schreibt er sich in die Orgelklasse von Jean-Jacques Lehrer innerhalb dieser Weiterbildung waren: Marc Lewon, Uri Smilansky, Nicolet- Kasel am Konservatorium der Stadt Luxemburg ein, wo er 2002 in Orgel das „Di- ta Gossen und Karin Paulsmeier. plôme Supérieur“ erlangt. Stefanie Brijoux ist neben ihrer freischaffenden Tätigkeit als Solistin Mitglied der In seiner Eigenschaft als Improvisator nimmt er die hehre Tradition der Stumm- Ensembles Ars Choralis Coeln, Fortuna Canta und delasolRe und leitet die von filmbegleitung wieder auf, am Klavier oder der Orgel. Als Litteraturliebhaber lie- ihr gegründete Frauenschola aura sonans. Die Beschäftigung mit Originalquellen gen ihm ausserdem Projekte am Herzen, die Lyrik oder Literatur mit Improvisation und das Erstellen eigener Transkriptionen nimmt in allen Ensembles einen großen verbinden. Raum in Anspruch. Seine letzte Aufnahme „Souffles héroïques“ ist verfügbar bei: Sie arbeitete u.a. mit Hermann Max, Peter Neumann, Ralf Otto, Stefan Klöckner www.lechantdelinos.com und Stefan Morent. Seit mehreren Jahren führt er eine Konzertkarriere in Europa, Russland, Kanada Zu hören war sie u.a. beim Jazzfestival Moers, dem Romanischen Sommer Köln, und den Vereingten Staaten. der Styriarte Graz, beim Europäischen Kirchenmusikfestival Schwäbisch-Gmünd und beim Schleswig-Holstein-Musikfestival. Zahlreiche Rundfunk- und CD-Aufnah- men belegen ihre vielseitige künstlerische Tätigkeit. Anschließend: Maxkeller Frühschoppen in alten Klostermauern 22 23
DIenstag, 28. Januar Herz-Jesu, Roßstraße 79, 40476 D 19.30 Moderiertes Orgelkonzert reiche, verschollen geglaubte Werke für Chor und Orchester u.a. von Johannes Ritschel, Ignaz Holzbauer, Joseph Eybler, und Giuseppe Schuster redigiert und Hanjo Robrecht, Orgel aufgeführt. Von 1983 bis 1988 war Robrecht Kantor der Heilig-Geist Kirche in Elsa García Tárraga, Sopran Meerbusch und von 1988 an Kantor der Herz-Jesu Kirche, Düsseldorf-Derendorf. Wolfram Goertz, Moderation 1999 wurde er zum Seelsorgebereichsmusiker für die Pfarreien Herz Jesu, Sankt Adolfus und Sankt Lukas, und 2008 zum Seelsorgebereichsmusiker der Katholi- schen Kirche Derendorf-Pempelfort ernannt. Arvo Pärt (85. Geburtstag) 1935 Annum per annum Elsa García Tárraga Einleitung (Introitus) Konzert- und Opernsängerin wurde in Albacete, Spanien Kyrie geboren. Sie begann ihr Studium in Madrid an der Gesangs- Gloria hochschule und setzte dies in Valencia weiter fort. Ihren Credo Abschluss machte sie an der Universität für Musik und dar- Sanctus stellende Kunst in Wien (Klasse von D. Orlowsky/U.Theimer). Agnus Dei Zurzeit wird sie von Prof. Thomas Heyer beraten. Sie be- suchte zahlreiche Meisterkurse u.a. bei Renata Scotto, Edith Coda (Ausgang) Wiens, Elena Obratzova, Juan Diego Flórez und Dirigent Al- berto Zedda (bei der Accademia Rossiniana in Pesaro, Italien). Louis Vierne (150. Geburtstag) 1870–1930 Noch während ihres Studiums debütierte sie als Maria (West Side Story) am The- ater Dortmund und feierte zunächst als Sopranistin große Erfolge. Seit 2014 singt Les Angelus (op. 57) Elsa García Tárraga das Mezzosopran Fach. Sie hat u.a. an folgenden Häusern und I. Au Matin Festspielen bereits gastiert: Theater Dortmund, Ruhrfestspiele Recklinghausen II. A Midi ; Theater Osnabrück, Wiener Volksoper Bregenzer Festspiele, Wiener Schau- III. Au Soir spielhaus, Theater Baden. Elsa García Tárraga debütierte im September 2017 als Carmen in Düsseldorf in einer Produktion der Komischen Oper am Rhein. Louis Vierne Dr. Wolfram Goertz Feux follets (op. 53, 4) studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Köln und Bochum sowie Kirchenmusik und Medizin in Aachen. Chor- Arvo Pärt leitungskurse bei Herbert Schernus (Köln) und Eric Ericson My Heart‘s in the Highlands (Stockholm). Seit 1989 ist er Musikredakteur der Rheinischen Post in Düsseldorf; außerdem schreibt er regelmäßig für Die ZEIT. Für seine Musikkritiken bekam Goertz 1994 den Förder- Louis Vierne preis für Literatur der Landeshauptstadt Düsseldorf. Carillon de Westminster (op. 54, 6) Langjährige Lehrtätigkeit für Chorleitung, Orchester-Reper- toire und Interpretationsanalyse an der Musikhochschule Düsseldorf. Juror beim „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ in der Jury „Chor- Hanjo Robrecht werke“. 2009 Promotion an der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen. erhielt bereits im Alter von 6 Jahren Klavierunterricht von Musikpsychologische Forschung u.a. am Universitätsklinikum Düsseldorf, dort seinem Vater. Studium in der Hochschulklasse für Orgel bei auch Koordinator der neuen „Interdisziplinären Ambulanz für Musikermedizin“. Viktor Lukas (Musikhochschule Köln) und Kirchenmusik in Düsseldorf (Robert Schumann Institut). Nach dem staatli- chen Kantorenexamen 1983 folgte das Studium der Musik- wissenschaft bei Prof. Niemöller (Universität zu Köln) und die Aufnahme in die Meisterklasse für Orgel von Rosalinde Haas (Frankfurt). 1985 Konzertexamen für Orgel. Im Rahmen sei- ner musikwissenschaftlichen Tätigkeiten hat Robrecht zahl- 24 25
Mittwoch, 29. Januar DOnnerstag, 30. Januar St. Suitbertus, Suitbertusplatz 1, 40223 D 20.30 St. Franziskus-Xaverius, Mörsenbroicher Weg 2, 40470 D 20.00 Louis Vierne Evensong Johann Sebastian Bach Chöre St. Franziskus-Xaverius Odilo Klasen, Orgel Odilo Klasen, Leitung Johann Sebastian Bach (1685-1750) Eröffnung: GL 627,1O Gott, komm mir zu Hilfe Präludium und Fuge A-Dur BWV 536 Hymnus GL 750 „Wort des Vaters, Licht der Heiden Str. 1-A, Str. 2 Chor (+Satz Org.), Odilo Klasen ( geb. 1959) Str. 3. Ch+A, Satz anliegend Improvisierte Versette „Salve Regina“ 1. Psalm: GL 68, 1+2 K/A Louis Vierne (1870–1937) 3. Symphonie fis-moll op.28 (1912) 2. Psalm Jesus le christ, Ch (Gem ad lib.); Allegro maestoso Vs. aus Ps. 139, KchB 49 Cantilène Intermezzo Canticum: GL 630, 1+2 Adagio Final Magnificat: GL 390, (Ch/A im Kanon mit Zusatzstimme) GL 634,4 (K/A, in G !) GL 390, (Ch/A wie oben) Vater unser: GL 632,2 Dr. Odilo Klasen geboren 1959 in Moers am Niederrhein, studierte bei dem Nunc dimittis GL 264,2 (in A!) mit „Nun lässt Du Herr, Straube- und Raminschüler Konrad Voppel in Duisburg, legte Deinen Knecht”, KChB 98 das A-Examen Kirchenmusik in Köln (Viktor Lukas, Rudolf Ewerhart) ab und erhielt bei Franz Lehrndorfer in München das Meisterklassendiplom (Konzertexamen), Orgel. Studien in GL 666, 4 Salve regina Musikwissenschaft und Philosophie an der Uni Köln; Promotion an der Universität Flensburg 2014 mit einer Arbeit über Oskar Gottlieb Blarr. 1973 Organist in seiner Heimatstadt, 1986 Kantor an St. Michael in Köln, zeitgleich Cembalist der Wiener Bachsolisten und Dozent für Chorleitung 20.30 an der Landesmusikakademie NRW. Seit 1990 ist er Kantor an St. Franziskus- Xaverius in Düsseldorf-Mörsenbroich und seit 2000 Regionalkantor für das ka- Louis Vierne 50 Jah tholische Stadtdekanat Düsseldorf. Ulrich Karg, Orgel Orgel re St. Fr an Dirigent von Opern und Oratorien der Klassik und Romantik. anzisk 4. Symphonie, op. 32 us- Komponist von Liedern, Kammermusik, geistlicher Chormusik: Uraufführungen Xaver ius in Deutschland, Spanien, Kroatien. Prélude (Quasi lento) 2006/2007 Kompositionsstipendium der Stadt Düsseldorf für „Auf Weltzeit Allegro risoluto wanke ich nie“, Oratorium nach Psalm 30 für Soli, Chor, Harfe und Orchester, Menuet-Romance (Adagio espressivo) 2007 „magnificat“ für Frauenchor. Final (Allegro) Raumklanginstallationen in Wuppertal, St. Antonius und im Maxhaus, Düsseldorf. 26 27
Ulrich Karg Louis Vierne: 1971 in Erkelenz geboren, erhielt dort während seiner Schulzeit 4ème Symphonie op. 32 den ersten Klavier- und Orgelunterricht bei Prof. Dr. Norbert Immer wieder wird die These aufgestellt, die Brendt und Kantor Reinhold Richter. Nach dem Abitur studierte vierte Symphonie von Louis Vierne, angeb- er am St.-Gregorius-Haus (bis 2007: Hochschule für Kirchen- musik St. Gregorius) in Aachen Kirchenmusik. Dort legte er lich entstanden im Sommer 1914, sei eine 1995 das Examen ab (Orgelliteraturspiel mit Auszeichnung). „erschütternde Vorausnahme der Leiden“ Außerdem absolvierte er ein zweijähriges Orgelstudium bei des im August 1914 ausbrechenden ersten Carlo Hommel in Esch-sur-Alzette (Luxemburg), welches er Weltkrieges. Vierne sei durch die bedrohlich mit dem „Premier Prix“ im Fach Orgel abschloss. gewordene militärische Lage und die damit Von 1994 –1996 studierte Ulrich Karg Orgel bei Prof. Pierre Cogen in Paris, sowie verbundenen Angstgefühle großer Teile der Pariser Bevölke- Orgelimprovisation bei Domorganist Norbert Richtsteig in Aachen. Von 1995 –1998 rung zu diesem düsteren Werk inspiriert worden. war er Student am Conservatoire royal de musique in Lüttich in der Orgelklasse von Prof. Anne Froidebise. Dieses Studium schloss er mit dem „Diplom superieur“ Für diese Behauptung fehlt allerdings jeglicher Beweis. Natür- (Konzertdiplom) ab. lich liegt es nahe, die extreme Chromatik des ersten Satzes Seit 1989 Konzerttätigkeit im In- und Ausland, sowie verschiedene Radio- und oder das unversöhnlich vorbeibrausende Final mit einem CD-Produktionen. Nach Tätigkeit an St. Foillan in Aachen ist Ulrich Karg seit 2003 Seelsorgebereichsmusiker an St. Cäcilia in Düsseldorf-Benrath und Herz Jesu in historisch-politischem Hintergrund zu versehen und so dem Düsseldorf-Urdenbach. Zuhörer eine sinnfällige musikalische Deutung zu bieten. Seit Sommer 2014 ist Ulrich Karg als Dozent für Orgel in der kirchenmusikalischen Jüngste Auswertungen der umfangreichen Korrespondenz C-Ausbildung des Erzbistums Köln tätig. Louis Viernes haben allerdings ergeben, dass er schon im Juni 1914 an einen Kollegen schrieb, er habe u. a. bisher vier Symphonien für Orgel komponiert. Das bedeutet also, dass die vierte Symphonie zu diesem Zeitpunkt nicht nur vollendet war, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit schon im Sommer des Jahres 1913 in weiten Teilen fertiggestellt wurde, denn es ist durch zahlreiche Belege gesichert, dass Vierne nur in den Sommermonaten Juni, Juli und August, die er in jedem Jahr auf dem Land oder an der See verbrachte, komponierte. Der oben genannte maschinenschriftliche Brief an den Kollegen wurde auf schwarz umrandetem Trauerpapier geschrieben, denn im September 1913 war sein grade erst zehn Jahre alter Sohn André an Tuberkulose verstorben. Alles deutet daher darauf hin, dass die vierte Symphonie, insbesondere der erste Satz, mit der unheilbaren Krankheit und dem Sterben seines Sohnes in Verbindung steht. Gestützt wird diese Annahme durch einen Brief an André Marchal, dem Vierne nach dessen Uraufführung der vierten Symphonie so dankte: „Mein Lieber, ich danke ihnen nochmals von ganzem Herzen für die große Freude, die sie mir (…) bereitet haben. Ich werde die- ses Gefühl, eines der tiefsten, das ich in meinem Künstlerleben empfunden habe, für immer in Erinnerung behalten. Sie haben 28 29
SAmstag, 1. Februar Maxkirche, Schulstraße 15, 40213 D 11.30 diese bittere Sache, die einem Moment lang von einem Rest Marktmusik Illusion erhellt wird und dann im Fieber endet, bewunderns- René Vierne, Werke für Harmonium wert verstanden und nachgefühlt (…).“ Max Reger, Stücke für Orgel Viernes dreifache Beschreibung in Form der Wortkombination Markus Belmann, Harmonium und Orgel „bittere Sache – Illusion – Fieber“ ist wohl kaum mit dem sich andeutenden Kriegsausbruch in Einklang zu bringen, lässt sich René Vierne (1878–1918) dagegen aber in sehr stimmiger Weise als Verarbeitung der Toccata (1914) schweren (bittere Sache), in Wellen (Illusion) fortschreitenden Prélude grave (1914) Tuberkulose-Erkrankung und des Todes (Fieber) seines Sohnes Canzona (1914) deuten. Die 4. Symphonie ist, sieht man einmal vom dritten Satz ab, Max Reger (1873–1916) nach der Idee des Zyklischen Prinzips aufgebaut, besonders Romanze a-moll (WoO, 1904) die Rahmensätze beziehen sich thematisch eng aufeinander. (für Harmonium oder Orgel) Im Vergleich zu den vorhergegangenen drei Symphonien ist die vierte Symphonie wesentlich linearer angelegt, zudem erhält René Vierne (1878–1918) das Pedal eine größere klangliche Eigenständigkeit. (aus: 10 Pièces de différents style pour harmonium ou orgue, 1915) Schon nach der Uraufführung der Symphonie wurden in den Entrée veröffentlichten Besprechungen des Werkes die Einflüsse Prélude funèbre César Francks, dessen Schüler Vierne war, hervorgehoben. Prière Diese bestehen neben der chromatisch angereicherten und eben linearen Schreibweise, in der die ganze Symphonie durch- Max Reger (1873–1916) ziehenden Vokalität. Einzelne thematische Motive werden, wie Toccata a-moll (op. 80,11, 1904) bei Franck (3 Choräle), bei ihrer Wiederholung in ihrer Intervall- Fuge a-Moll (op. 80,12, 1904) struktur leicht verändert, die Themen werden nach klassischer Art acht- oder viertaktig gestaltet. Es sollte noch erwähnt werden, dass das Werk wegen der während der Kriegsjahre eingeschränkten verlegerischen Ak- tivitäten nicht in Frankreich veröffentlicht, sondern von Vierne an den amerikanischen Verlag Schirmer verkauft wurde. Der Vertrag wurde im Juli 1915 geschlossen, Vierne verpflichtete sich, dem Verleger sein Manuskript der Symphonie zuzusenden und erhielt dafür die Summe von 1000 Francs. Bedingt durch diese Umstände, war die Werkausgabe in Europa lange Zeit nur schwer zugänglich, was erklärt, warum die vier- te Symphonie in Europa wesentlich seltener gespielt wurde, als die anderen Symphonien Viernes. Das Manuskript der vierten Symphonie gilt heute als verschollen. Ulrich Karg 30 31
SOnntag. 2. Februar SOnntag. 2. Februar Maxkirche, Schulstr. 15, 40213 D 10.30 St. Peter, Kirchplatz, 40217 D 12.30 Festhochamt Gabriel Fauré (1845–1924) Maxchor Düsseldorf „Messe basse“ Markus Belmann, Leitung Kyrie – Sanctus – Benedictus – Agnus Dei Frauenchor InCantare Louis Vierne (1870–1937) Christoph Ritter, Leitung Messe solennelle cis-Moll, op.16 (1899) für Chor und zwei Orgeln Kyrie Das Frauenensemble InCantare Gloria ist ein Ensemble aus 15 Damen, das sich 2013 im Düsseldorfer Süden gegrün- Sanctus det hat. Die besondere Faszination des Ensembles als reiner Oberstimmenchor liegt einerseits in der speziellen Klanglichkeit, als kirchlich orientierter Chor an- Benedictus dererseits im Spannungsfeld aus liturgischem und künstlerischen Anspruch. So Agnus Dei strebt inCantare nach einer hohen sängerischen und klanglichen Qualität in Litur- gie und Konzert. Neben einer grundsätzlichen Literaturpflege aller Epochen stellt die Auseinandersetzung mit heutiger Chormusik für Oberstimmenchor einen we- Maxchor sentlichen Baustein des Ensembles dar: Komponisten wie Eriks Ešenvalds, Pawel Lukaszewski oder Ola Gjeilo gehören zum festen Bestandteil des Ensembles. Der 1876 gegründete Maxchor (Chor der Max- kirche) zählt zu den leistungsfähigsten und traditions- reichsten Chören der Region. Der ca. 90köpfige Chor ist überregional für die regelmäßig stattfindenden Orchestermessen 14.00 bekannt. Darüber hinaus widmet er sich mit anspruchsvollen Konzertprogrammen der Oratorienliteratur des 18. bis 20. Jahrhun- Louis Vierne derts: Seit 2008 wurden u.a. „Ein deutsches Johann Sebastian Bach, Thierry Escaich Requiem“ von Johannes Brahms, das „Stabat Marcel Andreas Ober, Orgel Mater“ und „Requiem“ von Antonin Dvorak, die „Missa di Requiem“ von Giuseppe Verdi, die „c-Moll-Messe“ und das „Requiem“ von W. A. Mozart, das „Te Deum“ und die „f-Moll-Messe“ von Anton Bruckner, „Elias“ und „Lobgesang“ von Felix Johann Sebastian Bach (1685–1750) Mendelssohn Bartholdy, „Moses“ von Max Bruch sowie das „Stabat Mater“ von Praeludium und Fuge a-moll BWV 543 Gioacchino Rossini aufgeführt. Thierry Escaich (*1965) aus den “Trois Esquisses” (1991): Neue Akzente setzte der Chor mit der Erarbeitung von Werken des 20. Jahrhun- dert, z. B. dem „Gloria“ von Francis Poulenc, und unbekannteren Oratorien, wie III. Variation sur un souvenir z. B. „Die letzten Dinge“ von Louis Spohr und der „Markuspassion“ von Johann Louis Vierne (1870–1937) Sebastian Bach. Die Probenarbeit wird durch eine professionelle Stimmbildung Symphonie Nr. 5 a-moll Op. 47 (1923-24) (Gruppen- und Einzelstimmbildung) ergänzt. I. Grave II. Allegro molto marcato III. Scherzo IV. Larghetto V. Final 32 33
SOnntag, 2. Februar SOnntag, 2. Februar St. Andreas, Andreasstraße 27, 40213 D 26.00 St. Benediktus, Alt-Heerdt 1, 40549 D 18.00 Sonntagsorgel Vesper: Vocal & Orgel Werke von Louis Vierne u.a. Viadana, Vecchi, Praetorius, Shepherd Johannes Geffert, Bonn, Orgel vocalquartett cantus benedictus Peter Zimmer, Leitung Johannes Geffert Christoph Ritter, Orgel wuchs in den Traditionen der Kirchenmusik auf. Nach Studien in Köln (Michael Schneider) und England (bei Nicolas Kynaston) wurde er 1974 Organist der Annakirche und Leiter des Bachver- Orgelstück eins in Aachen (Gründung der Aachener Bachtage). 1980–1997 führte er das musikalische Erbe seines Vaters als Kirchenmusik- Eröffnung: GL 627 „O Gott komm mir zur Hilfe“ direktor an der Bonner Kreuzkirche fort. Langjährig wirkte er als (Satz: Simon Kreuzpointner * 1968) Dozent an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf und von 1997 bis 2015 als Professor und Leiter der Abteilung evang. Hymnus: GL 357 „Wie schön leuchtet der Morgenstern Kirchenmusik an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. (Satz: Th. Rothenberg * 1912) im Wechsel Konzerte führen ihn an bedeutende Orgeln vieler Länder, seine CD-Aufnahmen vocalquartett/Gemeinde 1., 2., 4., 6., 7. Strophe werden von der Kritik hochgelobt. Jurortätigkeiten bei internationalen Orgelwett- bewerben, Editionen insbesondere von romantischer Orgelmusik, aber auch das Orgel-Improvisation Spiel auf historischen Tasteninstrumenten unterstreichen seine künstlerische Viel- Ludovico Viadana (1560–1627) seitigkeit. Geffert ist hon. Vice-President der englischen Organistenvereinigung Psalm 110 GL 59, 1 + 2 vocalquartett/Gemeinde AIO und Vorstandsmitglied des Beethoven- Hauses Bonn. Orgel-Improvisation Orazio Vecchi (1550–1605) Psalm 111 GL 60, 1 + 2 vocalquartett/Gemeinde Orgel-Improvisation Halleluja GL 630,1 vocalquartett/Gemeinde Lesung Antwortgesang: Michael Praetorius (1572–1621) „Der Morgenstern ist aufgedrungen“ Richard Shepard (* 1949) Magnificat (“Song of Mary”) Nicolas Kedrov (1871–1954) Vater unser Salve Regina GL 666 Orgelstück 34 35
Montag, 3. Februar St. Lambertus, Stiftsplatz, 40210 D 19.30 Peter Zimmer, Louis Vierne geboren 1958 in Düsseldorf, Studium der Katholischen Kir- Johann Sebastian Bach chenmusik und Instrumentalpädagogik (Hauptfach Orgel) an Stefan Schmidt, Würzburg/Düsseldorf, Orgel der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf. Seine Leh- rer waren u.a. Prof. Paul Heuser (Orgel) sowie Prof. Heinz Oden-thal (Chorleitung). Nach dem Examen, seit 1982 Kir- Johann Sebastian Bach (1685–1750) chenmusiker an St. Benediktus in Düsseldorf-Heerdt. Zum Partita über den Choral „Sei gegrüsset Jesu gütig“ Januar 2009 Ernennung zum Seelsorgebereichsmusiker für das gesamte „Linksrheinische Düsseldorf“ mit der Gemein- de St. Antonius und Benediktus. Weiterführende Studien in Louis Vierne (1870–1937) Orchester- und Kinderchorleitung bei Prof. C.W. Hegerfeldt und Gisbert Brandt. 6. Symphonie in h-moll, op.59 (1930) Ausbau der Kirchenmusik in St. Benediktus durch rege Chorarbeit im Bereich Kin- Introduction et Allegro–Aria–Scherzo–Adagio–Final der-, Jugend- und Erwachsenenchören mit zurzeit über 100 SängerInnen in Liturgie und Konzert. Gastorganist u.a .bei den „Winterlichen Orgelkonzerten Düsseldorf“ sowie in mehreren anderen deutschen Städten. Stefan Schmidt vocalquartett 1966 geboren und aufgewachsen in Düsseldorf, hat an der Robert-Schumann-Hochschule katholische Kirchenmusik cantus benedictus (Orgelklasse: Prof. Paul Heuser) studiert und 1991 mit dem Die Stundengebete der Kirche sind eine alte A-Examen abgeschlossen. 1993 erhielt er das Konzertexa- Gebetsform, die bei den Ordensgemein- men im Fach Orgel (Interpretation) an der Musikhochschule schaften in den Klöstern bis heute praktiziert des Saarlandes in der Klasse von Prof. Daniel Roth, Paris. Bis wird. Diese Tradition wird in der Kirche St. 2004 war Stefan Schmidt Kantor an St. Peter in Düsseldorf. Benediktus durch das vocalquartett cantus In dieser Zeit betätigte er sich musikalisch ausgesprochen benedictus einmal monatlich und an den vielseitig. Neben seiner Beschäftigung als Kirchenmusiker, kirchlichen Hochfesten mit einer feierlich Konzertorganist und Dozent gründete und leitete er das Vocalensemble ARS CAN- gesungenen Vesper bewahrt. Neben den vierstimmig vorgetragenen Wechsel TANDI, spezialisierte sich als Pianist auf den Bereich Liedbegleitung und realisierte gesängen der Psalmen, erklingen Choräle, Motetten und Gregorianische Gesänge. regelmäßig Produktionen in Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Rundfunk. Seit 2005 ist er Organist am Würzburger Dom. Stefan Schmidt ist ein international gefragter Interpret und Improvisator. Er hat zahlreiche CDs eingespielt, u. a. mit Werken von Bach, Schumann, Reger, Vierne, Duruflé und Improvisationen. Als Improvisator begleitet er auch regelmäßig künstlerisch wertvolle Stummfilme. Stefan Schmidt leitet als Honorarprofessor an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf eine Orgelklasse für Interpretation und Improvisation.Gastdozenturen und die Mitgliedschaft in Jurys von Kompositions- und Orgelwettbewerben runden seine Tätigkeit ab. 36 37
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