Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009

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Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009
S Herner Sparkasse

  Wir in Herne.

                     Geschäftsbericht 2009
Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009
Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009
Wir in Herne.
B Gemeinsam mit der Sparkasse.
B Gemeinsam mit unseren Firmen- und Gewerbekunden.
B Gemeinsam mit unseren Privatkunden.
B Gemeinsam für die Stadt Herne mit ihren Bürgerinnen und Bürgern.
B Gemeinsam stark.

Sparkasse. Gut für Herne.

Impressum

Herausgeber: Herner Sparkasse, Berliner Platz 1, 44623 Herne
Redaktion: Dirk Plötzke, Jörg Velling (Herner Sparkasse)
Gestaltung: mandt&mandt – büro für kommunikationsdesign
Fotos: Deutscher Sparkassenverlag, GettyImages, Herner Sparkasse,
Stefan Kuhn, Stadtmarketing Herne, Kirsten Weber (Stadt Herne)
Titelcollage: Marek Golasch
Druck: Blömeke Druck SRS GmbH, Herne
Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009


    Wir in Herne.
    Die Sparkasse im Überblick.

    				                                    2009			              2008

    B Geschäftsvolumen					      1.773,7 Mio. EUR		   1.654,7 Mio. EUR

    B Bilanzsumme					           1.757,8 Mio. EUR		   1.640,8 Mio. EUR

    B Kundeneinlagen					        1.218,8 Mio. EUR		   1.202,4 Mio. EUR

    B Kreditvolumen					          849,0 Mio. EUR		     829,6 Mio. EUR

    B Kunden-Depotvolumen				     300,1 Mio. EUR		     376,6 Mio. EUR

    B Bilanzgewinn					              2,1 Mio. EUR		       1,5 Mio. EUR

    B Mitarbeiter					                       445			               454

    B davon Auszubildende					                26			                29
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Inhalt

Herner Sparkasse · Geschäftsbericht 2009

Wir in Herne. Gemeinsam mit der Sparkasse.						                                 07

Wir in Herne. Gemeinsam mit unseren Firmen- und Gewerbekunden.			                09

Wir in Herne. Gemeinsam mit unseren Privatkunden.					                           11

Wir in Herne. Gemeinsam für die Stadt Herne mit ihren Bürgerinnen und Bürgern.   13

Wir in Herne. Gemeinsam stark.							                                            15

Organe		                                                                         16

Lagebericht		                                                                    17

Bericht des Verwaltungsrates		                                                   43

Jahresabschluss		                                                                44

Bilanz		                                                                         46

Gewinn- und Verlustrechnung		                                                    48

Anhang zur Bilanz		                                                              49

Wir in Herne. Die Geschäftsstellen der Sparkasse.                                64
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Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009


Wir in Herne.
Gemeinsam mit der Sparkasse.
Sehr geehrter Kunde,
sehr geehrter Geschäftsfreund,

der Blick auf die Nachwirkungen der Finanzkrise macht deutlich: Vertrauen, Seriosität und Nachhal-
tigkeit gewinnen zunehmend wieder an Bedeutung – bei den Kunden, den Geschäftspartnern und
nicht zuletzt auch im Management vieler Unternehmen. Die Herner Sparkasse ist diesen Werten seit
ihrer Gründung im Jahre 1867 immer verbunden geblieben. Getreu unserer Sparkassenphilosophie
„Fair. Menschlich. Nah.“ steht der Mensch im Mittelpunkt unseres Handelns.

Das Geschäftsmodell der Herner Sparkasse ist vor allem an den Privatkunden und am Mittelstand
ausgerichtet. In der realen Welt vor Ort in Herne sind wir fest verankert. Gerade in einer arbeits-
teiligen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialordnung erfüllt jeder seine Aufgaben zugleich auch
im Auftrag und im Interesse anderer. Deshalb ist das Vertrauen ein besonders wichtiges Gut.

Kundennähe bedeutet für uns, sich auch im unmittelbaren Geschäfts- und Wohnumfeld unserer Kun-
den gut auszukennen. Wir wissen: Kundennähe schafft Vertrauen. So gelingt es der Sparkasse,
erfolgreich daran mitzuwirken, die Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt in
Einklang zu bringen. Deshalb kann die Herner Sparkasse auch in Zeiten unsicherer Finanzmärkte
über einen positiven Geschäftsverlauf berichten.

Wir nehmen die gesellschaftliche Verantwortung in Herne wahr und erfüllen unseren öffentlichen
Auftrag. Auch unser vielfältiges gesellschaftliches Engagement unterstreicht dies. So trägt die Herner
Sparkasse dazu bei, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Grundlagen zu bewahren und,
wenn möglich, zu mehren. Unser Geschäftserfolg kommt damit nicht nur wenigen Anteilseignern
zugute, sondern der Kommune und allen Herner Bürgerinnen und Bürgern.

Damit ist unser Erfolg auch gleichzeitig ein Gewinn für Herne.

Für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 bedanken wir
uns bei unseren Kunden und Geschäftsfreunden. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken
wir für die gute geleistete Arbeit in Zeiten, in denen sich deutlich bestätigt: Vertrauen gewinnt.

                           Hans-Jürgen Mulski                 Antonio Blanquez

c Der Vorstand der Herner Sparkasse (v. l.): Hans-Jürgen Mulski (Vorsitzender), Antonio Blanquez (Mitglied)
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Fair.
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Wir in Herne.
Gemeinsam mit unseren Firmen-
und Gewerbekunden.
Die Herner Sparkasse ist die Hausbank des Mittelstandes vor Ort. Auch in der gegenwärtigen
konjunkturellen Situation beweist sich die Sparkasse mit ihrem Geschäftsmodell als verlässlicher
Partner der kleinen und mittleren Unternehmen und der Selbstständigen. So weitete die Herner
Sparkasse 2009 ihre Kreditengagements im Rahmen der Risikopolitik aus, um das Kreditangebot für
die Finanzierung der mittelständischen Wirtschaft in Herne sicherzustellen.

Zur Beratung und Finanzierung der Unternehmen und Selbstständigen setzt die Herner Sparkasse
ihre Stärken ein – die besondere Kenntnis der Marktsituation vor Ort wie auch das Wissen um die
wirtschaftliche Lage unserer Kunden, die fast ausnahmslos persönlich bekannt sind. Dadurch haben
wir einen gründlichen Einblick in Entwicklungspotenziale und können den Markt vor Ort finanziell
stabilisieren.

Die mittelständischen Betriebe in der Region begleiten wir durch die verschiedenen Stadien der
Unternehmensentwicklung. Unsere Expertise umfasst alle Phasen in der Existenz eines Unterneh-
mens: Von der Gründung, der Expansion und der Internationalisierung bis hin zur Begleitung
von Nachfolgelösungen. Dazu zählt auch die Förderung von Existenzgründern und Jungunternehmern,
deren Vorhaben das erforderliche Marktpotenzial und eine gute Erfolgsperspektive bieten.
Ob regional, national oder international: Als zuverlässiger Mittelstandsfinanzierer ist die Herner Spar-
kasse ein wichtiger und verlässlicher Partner in dem Netzwerk, das den Mittelstand trägt.

Auch in Zukunft übernimmt die Sparkasse mit ihrer kompetenten Betreuung die Verantwortung für
den weiteren Ausbau der traditionellen Stärken des Mittelstandes in Herne. Die Unternehmen und
Selbstständigen in der Region profitieren dabei von kurzen Entscheidungswegen und flachen Hie-
rarchien. Aus dieser Nähe heraus verbindet uns mit unseren Kunden die gemeinsame Überzeugung:
Vertrauen gewinnt.
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Menschlich.
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Wir in Herne.
Gemeinsam mit unseren
Privatkunden.
Als von der Kommune getragenes öffentlich­-rechtliches Institut dient die Sparkasse der umfassenden
Versorgung aller Gruppen der Bevölkerung in Herne mit Finanzdienstleistungen. Auch in Zeiten tief-
greifender Veränderungen ermöglichen wir den Menschen die Teilhabe an der kreditwirtschaftlichen
Infrastruktur. Die Förderung des Sparens und der Vermögensbildung der breiten Bevölkerung ste-
hen dabei im Fokus unseres Handelns. Das ist unser klarer öffentlicher Auftrag.

An allen Standorten in Herne bieten wir unseren Kunden umfassende Servicedienstleistungen sowie
eine besonders hohe Beratungsqualität. Die Beraterinnen und Berater der Herner Sparkasse sind
verlässliche und ehrliche Begleiter in allen Fragen rund ums Geld. Neben dem persönlichen Kon-
takt mit den Menschen und der Nähe vor Ort zeichnet sie eine fundierte Kenntnis der lokalen Markt-
gegebenheiten aus.

Unsere Verwurzelung in Herne und in der Region ist Ausdruck unserer Philosophie: Nicht die Ge-
winnmaximierung steht im Mittelpunkt unserer Geschäftspolitik, sondern die Erfüllung der uns als
öffentlich-rechtlichem Institut übertragenen Aufgaben.

In Zeiten der Finanzkrise hat die Herner Sparkasse Verantwortung übernommen und ist ihrem öffent-
lichen Auftrag durch ihre weiterhin konsequente Konzentration auf das reale Kundengeschäft nach-
gekommen. Um diese Aufgabe langfristig zu erfüllen, setzt die Herner Sparkasse auf ein nachhaltiges
Wirtschaften. So unterstützen wir dauerhaft auch die Entwicklung in Herne.

Diese Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in unserem Verständnis von der Beziehung zu unseren Kunden
wider. Unser oberstes Gebot ist die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden. Nur so kann Kunden-
zufriedenheit entstehen. Das ist die Grundlage für eine langfristige Beziehung der Kunden zur Herner
Sparkasse, in der für unsere Beraterinnen und Berater vor allem eins zählt: Vertrauen gewinnt.
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Nah.
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Wir in Herne.
Gemeinsam für die Stadt Herne
mit ihren Bürgerinnen und Bürgern.
Die Gründungsidee der Sparkassen ist heute so modern wie vor 200 Jahren: Sparkassen sollen Hilfe zur
Selbsthilfe leisten und einen sicheren Rahmen bieten. Dazu ermöglichen sie allen Teilen der Bevölkerung
Bankdienstleistungen und setzen sich in besonderer Weise für die eigene Region ein.

Die Sparkasse ist den Menschen, die in Herne leben und arbeiten, sowie dem Wohlstand der Region verpflich-
tet. Gerade zur Gestaltung des notwendigen Strukturwandels zum Wohle der Menschen und Unternehmen
in Herne benötigen Institutionen wie auch die Kommune starke kreditwirtschaftliche Partner wie die Herner
Sparkasse. Unsere privaten Kunden, kleine und mittlere mittelständische Unternehmen und die Stadt Herne
finden in der Sparkasse den Ansprechpartner für Finanzierung, Vorsorge und Vermögensbildung.

Das gemeinnützige Engagement vor Ort gehört für uns zu den Grundpfeilern unserer Geschäftsphiloso-
phie. Die Gesamtförderung durch unsere „Herner Sparkassenstiftung für Kunst und Kultur“ sowie unsere
„Bildungs- und Erziehungsstiftung der Herner Sparkasse“ belief sich in 2009 auf gut 138.000 Euro. Aus dem
PS-Zweckertrag der Sparlotterie der Sparkassen konnten wir rund 42.000 Euro an dreizehn gemeinnützige
Projekte und Einrichtungen im Geschäftsgebiet der Herner Sparkasse ausschütten. Darüber hinaus leistete
die Sparkasse umfangreiche Spenden- und Fördermittel an gemeinnützige, karitative und soziale Institu-
tionen in Herne.

Mit ihrer lokalen Verankerung ist die Herner Sparkasse ein verlässlicher und kompetenter Partner im Feld der
Kulturförderung. Durch die Kontinuität in der Zusammenarbeit vor Ort gestaltet die Sparkasse das gesell-
schaftliche und wirtschaftliche Leben in Herne aktiv mit. Gerade im Kontext dieses wichtigen Beitrages zur
sozialen Balance und zur kulturellen Vielfalt in den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung und Wissenschaft,
Sport und Wirtschaft gilt für uns und unsere Partner: Vertrauen gewinnt.
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Fair.
Menschlich.
Nah.
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Wir in Herne.
Gemeinsam stark.
Mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort verstehen wir uns als starker Partner –
für unsere Kunden und die Kommune. Auch als Arbeitgeber und Auftraggeber erweist sich die Herner
Sparkasse als verlässlicher Faktor, der die Kaufkraft in der Region stärkt.

Unsere dienende Rolle als Kreditinstitut soll anderen Marktteilnehmern helfen, ihre eigenen
wirtschaftlichen Vorgänge erfolgreich abzuwickeln. Hierbei ist das Zusammenwirken der Herner
Sparkasse im Verbund der Sparkassen-Finanzgruppe ein Erfolgsgarant für das umfassende Angebot
qualitativ hochwertiger Finanzdienstleistungen.

Das Fundament zur Erfüllung dieser vielfältigen Aufgaben bildet unsere kommunale Trägerschaft.
Wir verstehen uns als Teil der kommunalen Verantwortungsgemeinschaft und damit auch gleichzei-
tig als Institut aller Bürgerinnen und Bürger in Herne.

Die Herner Sparkasse verfolgt diese Maxime, um zu einer leistungsfähigen Wirtschaftsstruktur vor
Ort beizutragen. Gemeinsam verleihen wir damit auch den mit uns verbundenen Unternehmen und
Selbstständigen eine Stärke, die es ihnen ermöglicht, vor Ort zu investieren, neue Produkte zu ent-
wickeln und Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern.

Diese Leistungsfähigkeit und der wirtschaftliche Erfolg der mittelständischen Wirtschaft, der Men-
schen vor Ort und in der Region ist auch gut für die Sparkasse. Durch die damit verbundene Interes-
sengleichheit ergibt sich ein gemeinsames Ziel mit unseren Kunden, Geschäftspartnern und den
Bürgerinnen und Bürgern in Herne: den Wohlstand vor Ort zu wahren und zu mehren.

So beweist die Herner Sparkasse immer wieder: Vertrauen gewinnt.
Organe

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     Der Verwaltungsrat                                Der Verwaltungsrat
     bis 27.10.2009                                    ab 28.10.2009

     Horst Schiereck, Vorsitzender                     Horst Schiereck, Vorsitzender

     Mitglieder                                        Mitglieder

     Dr. Frank Dudda, stellvertretender Vorsitzender   Dr. Frank Dudda, stellvertretender Vorsitzender
     Jürgen Nolte, stellvertretender Vorsitzender      Markus Schlüter, stellvertretender Vorsitzender
     Manfred Judel                                     Bianca Banaszak
     Willy Lehmann                                     Dirk Gleba
     Egbert Lewicki                                    Rainer-Georg Kielholz
     Manuela Lukas                                     Birgit Klemczak
     Elisabeth Müller                                  Manuela Lukas
     Gerd Pieper                                       Elisabeth Müller
     Markus Schlüter                                   Thomas Nückel
     Norbert Schwanengel                               Hans-Friedrich Schulz
     Jörg Thielemann                                   Norbert Schwanengel
     Erika Wagner                                      Jörg Thielemann
     Petra Wobig                                       Jochen Thunig
     Armin Wolf                                        Petra Wobig

     Der Vorstand

     Hans-Jürgen Mulski, Vorsitzender
     Antonio Blanquez, Mitglied
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Lagebericht.
Gemeinsamer Blick
auf 2009 und 2010.
Lagebericht

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     A. Darstellung der Sparkasse                        B. Wirtschaftliche und rechtliche
                                                            Rahmenbedingungen im Jahre 2009
     Die Herner Sparkasse mit Sitz in Herne entstand
     durch Fusion der beiden vormals selbststän-         1.   Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
     digen Sparkassen Herne und Wanne-Eickel zum
     01.01.1977.                                         1.1. Welt, Europa, Deutschland

     Die Vorgängersparkasse Herne wurde im Jahre         Die Weltwirtschaft befand sich im Jahr 2009 in
     1867 als Sparkasse der Gemeinden des Amtes          einer tiefen Rezession. In den ersten drei Mona-
     Herne gegründet, die ehemalige Sparkasse Wanne-     ten des Jahres erreichte die Krise an den Wirt-
     Eickel hat ihre Wurzeln in den Amtssparkassen       schafts- und Finanzmärkten ihren vorläufigen
     Wanne und Eickel, die 1902 ihre Geschäftstätig-     Höhepunkt. In diesem Umfeld rutschte die glo-
     keit aufnahmen.                                     bale Industrieproduktion im ersten Quartal weiter
                                                         ab und schrumpfte in den OECD-Ländern im Vor-
     Die Sparkasse ist beim Amtsgericht Bochum unter     jahresvergleich um durchschnittlich 16,6%. Das
     der Nummer A 5098 im Handelsregister einge-         globale reale Bruttoinlandsprodukt ging um 4,7%
     tragen.                                             gegenüber dem Vorjahr zurück. Für das gesamte
                                                         Jahr 2009 wird mit einer um 1,1% rückläufigen
     Gemäß § 1 Abs. 1 Sparkassengesetz Nordrhein-        Weltproduktion und einem Rückgang des Welt-
     Westfalen (SpkG NW) ist die Sparkasse eine          handels um 11,5% gerechnet.
     Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied
     des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Müns-      Die Verschärfung der Finanzkrise im Septem-
     ter, und über diesen dem Deutschen Sparkassen-      ber 2008 führte zu einer Reihe global wirkender
     und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, ange-       Schocks. Die Verschlechterung der Refinanzie-
     schlossen.                                          rungsbedingungen des privaten und zum Teil auch
                                                         des öffentlichen Sektors führte zu einer Finanz-
     Träger der Sparkasse ist die Stadt Herne, eine      marktkrise. In der Folge wurde die bereits vom
     Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts.        weltweiten Fall der Immobilienpreise gedämpfte
     Die Stadt Herne ist ebenfalls Mitglied des Spar-    Gesamtnachfrage zusätzlich belastet. Dies führte
     kassenverbandes Westfalen-Lippe.                    zu einem massiven Nachfragerückgang, wovon ins-
                                                         besondere die Investitions- und dauerhaften Kon-
     Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das Gebiet    sumgüter betroffen waren.
     der Stadt Herne sowie das Gebiet der angren-
     zenden Städte und Kreise.                           Seit dem zweiten Quartal 2009 verzeichnete die
                                                         Industrieproduktion wieder leichte Zuwächse
     Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haf-     und der Welthandel stabilisierte sich auf nied-
     tungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe (siehe     rigem Niveau. Maßgeblicher Einflussfaktor hier-
     dazu B. 2.).                                        für waren die Leitzinssenkungen, mit denen die
                                                         Notenbanken auf die Verschlechterung der kon-
     Die Sparkasse ist im Gebiet der Stadt Herne neben   junkturellen Aussichten reagierten. Dies führte
     der Hauptstelle Herne und der Niederlassung         zu einer deutlichen Senkung der Kurzfristzinsen.
     Wanne-Eickel mit insgesamt 14 Geschäftsstel-        Mittels qualitativer und quantitativer geldpoli-
     len und einem ImmobilienCenter vertreten. Ins-      tischer Lockerungsmaßnahmen gelang es, die
     gesamt 21 Geldautomaten stehen den Kunden in        Finanzmärkte zu stabilisieren. Die in vielen Län-
     13 Geschäftsstellen und an zwei weiteren exter-     dern aufgelegten Konjunkturprogramme beinhal-
     nen Standorten für Auszahlungen, teilweise auch     teten zusätzliche Investitionsmaßnahmen wie auch
     für Einzahlungen, ständig zur Verfügung.            Steuererleichterungen zur Steigerung der Kauf-
Lagebericht

                                                                                                                 19

kraft. Daneben wurden branchenspezifische Stüt-          Im Euro-Raum war die konjunkturelle Situation zu
zungsmaßnahmen forciert, wovon insbesondere              Beginn des Jahres 2009 von einem starken Ein-
auch die Automobilindustrie profitierte. Stimulie-       bruch gekennzeichnet. Durch den Einfluss einer
rend wirkte außerdem der seit Juli des Vorjahres         expansiven Geldpolitik stabilisierte sich im Jahres-
stark gefallene Rohölpreis.                              verlauf die Lage an den Finanzmärkten. Die Kon-
                                                         junkturaufhellung ab der Jahresmitte ist sowohl auf
In den Vereinigten Staaten stabilisierte sich die        das Ende des kräftigen Lagerabbaus als auch auf
Konjunktur durch den Einsatz von geld- und fiskal-       die Wirkungen der Konjunkturprogramme zurück-
politischen Maßnahmen. Im dritten Quartal 2009           zuführen. Dennoch wird mit einem Rückgang des
wuchs das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem             Bruttoinlandsprodukts im Euro-Raum im Gesamt-
Vorquartal um 0,9%. Maßgeblich hierfür war der           jahr 2009 von rund 3,9% gerechnet.
private Konsum. Auch die Industrieproduktion und
die Investitionstätigkeit zogen wieder leicht an.        Rezessionsbedingt fiel die Auslastung der Produk-
Nach dem Durchschreiten der Talsohle kehrte die          tionskapazitäten in der Industrie auf ein Rekordtief
Konjunktur in den USA wieder auf einen flach ver-        und führte zu deutlich eingeschränkten Bruttoan-
laufenden Expansionspfad zurück. Im Berichtsjahr         lageinvestitionen im ersten Halbjahr 2009. Trotz
ging das reale Bruttoinlandsprodukt insgesamt um         einer Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte
2,5% zurück.                                             verringerten sich die Investitionen im Gesamtjahr
                                                         2009 um 10,4%.
Im Vereinigten Königreich war eine ausgeprägte
Destabilisierung des Finanzsektors festzustellen.        Der private Konsum verzeichnete im Jahr 2009
In dessen Folge schrumpfte die britische Wirt-           eine insgesamt robuste Entwicklung, die sich
schaftsleistung um 4,6%.                                 nach einem geringen Rückgang zu Jahresbeginn
                                                         ab dem zweiten Quartal 2009 stabilisierte. Die
Die konjunkturelle Abwärtsbewegung der japa-             sinkende Inflation – ausgelöst durch die ausge-
nischen Volkswirtschaft wurde vor allem wegen der        prägte Rezession und den Preisverfall bei Energie
stark rückläufigen Ausfuhren und der in der Folge        und Rohstoffen – sowie gestiegene Nominallöhne
abnehmenden Industrieproduktion verstärkt. Seit          stützten den Konsum. Außerdem federten konjunk-
dem Frühjahr befindet sich die japanische Wirt-          turpolitische Maßnahmen wie die in vielen Ländern
schaft allerdings wieder auf einem Erholungskurs,        eingeführten Abwrackprämien eine Schwächung
der sich auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzte.    des Konsums ab. Insgesamt gingen die privaten
Ursächlich hierfür waren die nachlassenden Span-         Konsumausgaben im Euro-Raum im Jahr 2009
nungen an den Finanzmärkten sowie Nachfrageim-           um 0,9% zurück.
pulse aus den Schwellenländern. Drei staatliche
Konjunkturprogramme in Höhe von etwa 5% des              Die Lage der öffentlichen Haushalte im Euro-Raum
nominalen Bruttoinlandsprodukts waren Auslö-             hatte sich im Berichtsjahr drastisch verschlechtert.
ser für die Erhöhung der privaten Konsumausga-           Durch konjunkturbedingte Mindereinnahmen, kon-
ben und führten zu einem Anstieg der öffentlichen        junkturpolitische Mehrausgaben sowie finanzpoli-
Investitionen, die für eine verstärkte wirtschaftliche   tische Maßnahmen haben vermutlich alle Länder
Belebung sorgten. Der starke Exporteinbruch zu           des Euro-Raums die 3-Prozent-Obergrenze der
Jahresbeginn konnte jedoch auch durch die staat-         Defizitquote aus dem Stabilitäts- und Wachstums-
lichen Stützungsmaßnahmen nicht kompensiert              pakt überschritten und eine zusammengefasste
werden. Für das Jahr 2009 ging das Bruttoinlands-        Defizitquote von 5,7% erreicht. Angesichts der dra-
produkt insgesamt um 5,6% im Vergleich zum Vor-          matischen Verschlechterung der Staatsfinanzen
jahreszeitraum zurück.                                   und einer dauerhaft nicht tragfähigen Ausweitung
                                                         der öffentlichen Defizite ist mittelfristig mit dämp-
                                                         fenden finanzpolitischen Effekten zu rechnen.
Lagebericht

20

     Fast alle Länder des Euro-Raums litten unter den      institute weitreichende Maßnahmen. Durch ihre
     spürbaren Auswirkungen der Finanzkrise auf den        konjunkturstabilisierenden Programme setzte sie
     Arbeitsmarkt. Besonders Spanien und Irland, die       nachfragestimulierende Impulse in einem Gesamt-
     zuvor einen Immobilienboom zu verzeichnen hat-        umfang von etwa 85 Mrd. Euro für die Jahre 2009
     ten, waren durch den Zusammenbruch des auf-           und 2010. Mit den Konjunkturpaketen I und II, dem
     geblähten Bausektors von einem überdurch-             Bürgerentlastungsgesetz, staatlichen Infrastruk-
     schnittlich starken Anstieg der Arbeitslosenquote     turinvestitionen sowie der Reduktion der Steuer-
     betroffen.                                            und Abgabenlast konnte die gesamtwirtschaftliche
                                                           Nachfrage gestützt und der konjunkturelle Ab-
     Die deutsche Volkswirtschaft erholte sich im          schwung abgefedert werden.
     Berichtsjahr nur zögerlich. Aufgrund der im inter-
     nationalen Vergleich hohen Exportquote hängt          Ein eingeschränkter Zugang der Unternehmen zu
     die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands in        Krediten war während der Phase des Konjunktur-
     starkem Maße von der Entwicklung des interna-         einbruchs nicht festzustellen. Die Verknappung des
     tionalen Umfeldes ab. Der synchrone weltweite         Kreditangebots bzw. eine „Kreditklemme“ waren
     Nachfragerückgang löste 2009 einen historisch         nicht erkennbar. Auch verschärften die Banken
     einmaligen Rückgang der Exportnachfrage aus.          in Deutschland ihre Kreditvergabekonditionen
     Die Exportrückgänge summierten sich in der            nur geringfügig. Grund hierfür waren die von der
     ersten Jahreshälfte auf 18,9%. In der Folge nah-      Bundesregierung angestoßenen Maßnahmen zur
     men die Ausrüstungsinvestitionen im ersten            Stabilisierung des Finanzsektors sowie die durch
     Halbjahr um 21,8% gegenüber dem Vorjahres-            den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung ge-
     zeitraum ab. Durch die sinkende Auslandsnach-         währten Garantien und Risikoübernahmen, die sich
     frage verminderte sich die Kapazitätsauslastung       positiv auf das Kreditangebot der Banken ausge-
     im verarbeitenden Gewerbe bis zur Jahresmitte         wirkt haben.
     auf 71,3%. Nach dem dramatischen Rückgang der
     Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr 2008/2009
     stabilisierte sich die deutsche Konjunktur zur Jah-   1.2. Regionale und lokale
     resmitte 2009.                                             Wirtschaftsentwicklung

     Im zweiten Quartal 2009 wurde die rückläufige         Die Ruhrwirtschaft startete auf einem robusten
     Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts mit einer       Fundament in das Jahr 2009. Die kräftigen Inves-
     Zuwachsrate von 0,3% im Vergleich zum Vor-            titionen in den Vorjahren sowie das Vorantrei-
     quartal gestoppt und legte im dritten Quartal um      ben von Innovationen hatten die internationale
     0,7% gegenüber dem Vorquartal zu. Maßgeblicher        Wettbewerbsposition der Unternehmen im Vor-
     Treiber dieser Entwicklung war die private Kon-       feld gestärkt. Nach dem Konjunkturbericht 2009
     sumnachfrage. Sinkende Energiepreise, Steuer-         der Industrie- und Handelskammern im Ruhrge-
     und Abgabensenkungen sowie die eingeführte            biet hatte die durch die weltweite Wirtschafts-
     Abwrackprämie führten zu einer Stabilisierung         und Finanzkrise ausgelöste gesamtwirtschaftliche
     der Ausgaben bei den privaten Haushalten. Im          Rezession jedoch auch im Ruhrgebiet deutliche
     Gesamtjahr 2009 ging das reale Bruttoinlands-         Spuren hinterlassen. So führte der schwache
     produkt um 5,0% zurück. Damit wurde die Wirt-         Außenhandel dazu, dass der Auslandsumsatz des
     schaftsleistung auf das Niveau des Jahres 2005        produzierenden Gewerbes um 30% einbrach und
     zurückgeworfen.                                       die Investitionsneigung der Unternehmen zurück-
                                                           ging. Auch die Kapazitätsauslastungen bewegten
     Zur Stabilisierung des Finanzsektors ergriff die      sich auf einem sehr niedrigen Niveau.
     Bundesregierung mit Garantien und Kapitalzufüh-
     rungen für in Schwierigkeiten geratene Kredit-
Lagebericht

                                                                                                              21

Im Herbst 2009 hatte die wirtschaftliche Lage der      Bonitäten einherging, berichteten 23% der Unter-
Ruhrwirtschaft ihre Talsohle erreicht und die wei-     nehmen. Fast jedes zehnte Unternehmen hinge-
tere konjunkturelle Abwärtsbewegung konnte             gen vermeldete verbesserte Kreditkonditionen.
gestoppt werden. Der IHK-Konjunkturklimain-
dex, für dessen Ermittlung über 1.000 Unterneh-        Trotz der weltweiten wirtschaftlichen Stabilisie-
men mit insgesamt rund 180.000 Beschäftigten           rung in der zweiten Jahreshälfte 2009 zeichnen
befragt wurden, belegt diese konjunkturelle Trend-     sich weiterhin deutliche Bremseffekte in der wirt-
wende. So erholte sich der Indikator und stieg nach    schaftlichen Erholung ab. Für das Jahr 2010 wird
78 Punkten zu Jahresbeginn im Herbst 2009 auf          mit einer nur schleppenden Verbesserung der kon-
94 Punkte an.                                          junkturellen Situation gerechnet.

Das vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Ge-
samtrechnungen der Länder“ ermittelte vorläufige       2.   Rechtliche Rahmenbedingungen
Bruttoinlandsprodukt für Nordrhein-Westfalen
nahm für das 1. Halbjahr 2009 preisbereinigt um        Im Dezember 2009 wurde vom nordrhein-west-
7,9% gegenüber dem 1. Halbjahr 2008 ab.                fälischen Landtag das sog. Transparenzgesetz
                                                       beschlossen. Hierdurch wird das im November
Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschafts-   2008 verabschiedete Sparkassengesetz für Nord-
forschung (RWI) geht für das Jahr 2009 von einem       rhein-Westfalen leicht modifiziert. Ferner wurden
Rückgang der Industrieproduktion um 5,3% aus,          im Herbst des Berichtsjahres die Allgemeinen Ver-
maßgeblich ausgelöst durch den Investitions- und       waltungsvorschriften zum Sparkassengesetz für
den Vorleistungsgüterbereich. Den Prognosen            Nordrhein-Westfalen veröffentlicht.
zufolge nahm die Arbeitslosenquote im Jahres-
verlauf um 0,4%-Punkte auf 8,9% zu (2008: 8,5%).       Zur Stärke der Sparkassen-Finanzgruppe trägt
Mit dieser verhaltenen Zunahme trotzt die Beschäf-     der Haftungsverbund wesentlich bei. Das über-
tigung der Wirtschaftskrise, da die Unternehmen        regionale Sicherungssystem gewährleistet, dass
ihre Belegschaften weitgehend gehalten haben.          im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung
Begünstigt durch eine solide Eigenkapitalausstat-      stehen, um die Forderungen der Kunden und das
tung besaßen viele Unternehmen Spielräume, um          Institut selbst zu schützen. Daneben besteht für die
vorübergehende Nachfrageausfälle zu überbrü-           Sparkassen in Westfalen-Lippe ein Reservefonds
cken. Wichtige Voraussetzungen hierfür waren die       auf regionaler Ebene mit der WestLB AG.
moderate Lohnpolitik in der Vergangenheit und
Kostenabwägungen, die zu Gunsten des Haltens           Zur weiteren Stabilisierung der WestLB AG, Düs-
der Arbeitskräfte ausfielen. Kostenerleichterungen     seldorf, wurde mit Statut vom 11. Dezember 2009
konnten durch den Abbau von Überstunden und            eine Abwicklungsanstalt gemäß § 8a Finanzmarkt-
den Einsatz des Instrumentes der Kurzarbeiter-         stabilisierungsfondsgesetz errichtet. Nicht stra-
regelung realisiert werden. In der Folge wurden        tegiekonforme Geschäftsteile wurden in diese
niedrige Kapazitätsauslastungen nicht mit einem        Abwicklungsanstalt ausgegliedert. Der Sparkas-
direkten Beschäftigungsabbau kompensiert. Dies         senverband Westfalen-Lippe (SVWL), Münster, an
führte zu einer unerwartet stabilen Lage auf dem       dem die Herner Sparkasse beteiligt ist, ist ent-
Arbeitsmarkt, die sich stützend auf die konjunktu-     sprechend seinem Anteil an der Abwicklungs-
relle Gesamtsituation auswirkte.                       anstalt verpflichtet, liquiditätswirksame Verluste
                                                       der Abwicklungsanstalt, die nicht durch das Eigen-
Bei den Unternehmen der Ruhrwirtschaft war eine        kapital der Abwicklungsanstalt ausgeglichen
ausgeprägte Kreditklemme 2009 weiterhin nicht          werden können, bis zu einem Höchstbetrag von
erkennbar. Über eine Verschärfung der Finanzie-        2.250 Mio. EUR zu übernehmen. Die Mitgliedsspar-
rungsbedingungen, die mit einer Veränderung der        kassen des SVWL werden zur Abdeckung dieses
Lagebericht

22

     Gesamthöchstbetrages in den nächsten 25 Jahren,      umfangreich novelliert. Neben Anforderungen an
     beginnend im Jahr 2010, aus künftigen Gewinnen       die Berücksichtigung von Liquiditäts- und Kon-
     jährliche Raten in eine Rücklage einstellen. Hin-    zentrationsrisiken sowie an die Vergütungsstruk-
     sichtlich der Ansparleistung findet nach Ablauf      tur der Institute werden nun auch Stresstests
     von 10 Jahren, also zum 31.12.2019, eine Revi-       in Form von Szenarien zur Beurteilung poten-
     sion statt. Sind bis dahin keine wesentlichen,       zieller Risiken erforderlich. Die Sparkasse hat
     die erwarteten Verluste der Abwicklungsanstalt       die wesentlichen Bausteine der MaRisk-Novelle
     übersteigenden Verluste angefallen, kann unter       fristgerecht zum 31.12. umgesetzt. Insbeson-
     Voraussetzung der Zustimmung aller Beteiligten       dere für die geforderten Stresstests hat die Spar-
     eine weitere Ansparung unterbleiben.                 kasse jedoch die bestehende Öffnungsklausel
                                                          genutzt. Eine Umsetzung der noch ausstehen-
     Die Ratingagentur Moody´s hat der Sparkassen-        den Elemente ist für das erste Halbjahr des Jah-
     organisation im März 2009 ein Verbundrating von      res 2010 geplant.
     Aa2 erteilt. Dabei hebt Moody‘s mit Blick auf die
     gemeinsame Stellung der Sparkassen die Stärke        Der Gesetzgeber hat im Frühjahr 2009 das Bilanz-
     ihres attraktiven Geschäftsmodells, ihre stabile     rechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) verab-
     und dominierende Stellung im Privatkunden-           schiedet. Mit diesem Gesetz wird das Ziel ver-
     und Mittelstandsgeschäft, ihr insgesamt güns-        folgt, den Rechnungslegern in Deutschland
     tiges Risikoprofil und ihre soliden fundamen-        eine im Vergleich zu den internationalen Stan-
     talen Finanzdaten positiv hervor. Im April 2010      dards (IFRS) gleichwertige und wettbewerbsfä-
     wurde darüber hinaus den Mitgliedern des Haf-        hige Alternative der Rechnungslegung zu bieten.
     tungsverbundes der Sparkassen-Finanzgruppe,          Neben einer maßvollen Annäherung des Handels-
     also den Sparkassen, Landesbanken und Lan-           rechts an die IFRS in nur ausgewählten Punkten
     desbausparkassen, von der kanadischen Rating-        sind Neuerungen durch das BilMoG auch auf die
     agentur Dominion Bond Rating Service (DBRS)          verpflichtende Umsetzung aus entsprechenden
     die im Januar 2007 erteilte Ratinguntergrenze        EU-Richtlinien zurückzuführen. Die Übergangs-
     (Floor) von A (high) für langfristige Verbindlich-   vorschriften sehen – abgesehen von den aus der
     keiten bestätigt. Diese Ratingnote ist vergleich-    Umsetzung von EU-Richtlinien resultierenden
     bar mit einem Niveau von A1 bei der Agentur          Vorschriften – eine verpflichtende Regelerst-
     Moody‘s. Auf Antrag kann diese Bewertung –           anwendung des BilMoG für nach dem 31.12.2009
     als Mindestbewertung – auch jeder einzelnen          beginnende Geschäftsjahre vor. Die Sparkasse
     Sparkasse zugewiesen werden.                         hat entsprechende Vorbereitungen zur Umset-
                                                          zung getroffen.
     Die Praxis hat gezeigt, dass die tatsächlichen
     Auswirkungen des Wegfalls der Gewährträger-
     haftung im Jahr 2005 auf die Sparkasse gering        C. Geschäftspolitische Strategie
     sind. Die Sparkasse als lokal tätiges Kreditinsti-
     tut refinanziert sich vorrangig aus dem Kunden-      Die Sparkasse ist ein Wirtschaftsunternehmen des
     geschäft. Darüber hinaus im Einzelfall benötigte     Trägers Stadt Herne mit der Aufgabe, der geld- und
     Mittel werden regelmäßig innerhalb der Spar-         kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung
     kassen-Finanzgruppe oder am nationalen Markt         und der Wirtschaft, insbesondere des in der Sat-
     beschafft. Die öffentlich-rechtliche Trägerschaft    zung definierten Geschäftsgebiets und des Trä-
     der Stadt Herne wird auch künftig die Sparkasse      gers, zu dienen.
     bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen.
                                                          Die Kreditversorgung dient vornehmlich der Kre-
     Im August 2009 wurden die Mindestanforde-            ditausstattung des Mittelstandes sowie der wirt-
     rungen an das Risikomanagement (MaRisk)              schaftlich schwächeren Bevölkerungskreise.
Lagebericht

                                                                                                           23

Die Geschäfte werden unter Beachtung des öffent-       2.   Kreditgeschäft
lichen Auftrags nach kaufmännischen Grundsätzen
geführt. Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck      Im Berichtsjahr 2009 sind die Kreditbestände ein-
des Geschäftsbetriebes.                                schließlich der Kredite an öffentliche Haushalte
                                                       (Kundenforderungen, Treuhandkredite, Wechsel
                                                       und Avale) unter Berücksichtigung der Risiko-
D. Darstellung und Analyse des                         vorsorge um 2,3% auf 849,0 Mio. EUR (Vorjahr:
   Geschäftsverlaufs                                   +0,6%) gestiegen. Unsere Planungen zu Beginn
                                                       des Jahres 2009 beliefen sich auf ein Wachstum
1.   Bilanzsumme und Geschäftsvolumen                  in Höhe von 1,4% ohne öffentliche Haushalte.

Das Geschäftsvolumen der Sparkasse ist im Jahr         Die betragsmäßig größte Steigerung vor Risiko-
2009 recht deutlich gewachsen. Bedingt durch           vorsorge ergab sich bei den kurzfristigen Kre-
einen nach wie vor starken Konditions- und Preis-      diten mit einem Zuwachs von 21,2 Mio. EUR bzw.
wettbewerb verlief die geschäftliche Entwicklung       33,5% (Vorjahr: -11,4%). Auch bei den mittelfris-
im Kundengeschäft eher moderat. Im Interbanken-        tigen Krediten (um 2,1 Mio. EUR/4,0%) sowie den
geschäft mit der Europäischen Zentralbank bzw.         Wechselkrediten (um 0,3 Mio. EUR) konnten die
Deutschen Bundesbank hingegen ergaben sich             Bestände ausgeweitet werden. Lediglich bei den
nennenswerte Zuwächse. Angesichts des anhal-           langfristigen Forderungen verringerten sich die
tend schwierigen Wettbewerbsumfeldes, den spür-        Bestände um 0,4 Mio. EUR bzw. 0,1% (Vorjahr:
baren Auswirkungen der Finanzmarkt- und Kon-           +0,2%).
junkturkrise sowie der Rahmenbedingungen ist die
Sparkasse mit den erzielten Geschäftsergebnissen       Die Bestände im gewerblichen Kreditgeschäft
im abgelaufenen Jahr 2009 insgesamt zufrieden.         (+9,2 Mio. EUR/2,3%) konnten insgesamt ebenso
                                                       ausgeweitet werden wie die Forderungen an
Die durch die realwirtschaftlichen Folgen der Fi-      öffentliche Haushalte (+24,8 Mio. EUR). Bei den
nanzmarktkrise verursachte negative Entwicklung        Forderungen an Privatpersonen (-7,5 Mio. EUR/
des konjunkturellen Umfeldes im Jahresverlauf          -2,0%) sind hingegen wie im Vorjahr (-0,5%) rück-
schlug sich in einer insgesamt leicht verringerten     läufige Kreditvolumina zu verzeichnen.
Kreditnachfrage nieder. Das für das Berichtsjahr ge-
plante Wachstumsziel von 1,4% des Kundenkredit-        Im Zuge der Konjunkturkrise konnte die im Vor-
volumens ohne öffentliche Haushalte wurde nicht        jahr erfreuliche Entwicklung im Kreditneuge-
erreicht. Das zu Jahresbeginn angestrebte Wachs-       schäft im Berichtsjahr nicht fortgesetzt wer-
tum bei den Kundeneinlagen von 0,4% wurde              den. Im Vergleich zum Vorjahr ermäßigten sich
durch eine Wachstumsrate von 1,4% hingegen             die Darlehensauszahlungen insgesamt um 7,0%
mehr als erfüllt, wobei die Bestandssteigerungen       auf 117,3 Mio. EUR (Vorjahr: +2,9%). Dabei ver-
bei den bilanzwirksamen Einlagen zumindest teil-       zeichneten sowohl die Auszahlungen an Privat-
weise zu Lasten des Nettoabsatzes im Wertpa-           personen (um 1,6% auf 54,2 Mio. EUR) als auch
piergeschäft mit Kunden realisiert wurden. Das Pro-    an gewerbliche Kreditnehmer (um 12,6% auf
visionsergebnis konnte im Gegensatz zu den             61,8 Mio. EUR) einen rückläufigen Trend.
Vorjahren nicht weiter gesteigert werden und liegt
unter dem Niveau des Vorjahres. Die Bilanzsumme        Auch bei den Darlehenszusagen offenbarte sich
erhöhte sich im Jahr 2009 deutlich von 1.640,8 Mio.    eine ähnliche Tendenz. Im Berichtsjahr wurden
EUR auf 1.757,8 Mio. EUR. Unter Einbeziehung der       Kreditmittel im Volumen von insgesamt 137,5 Mio.
Avalkredite wuchs das aus Bilanzsumme und Even-        EUR (Vorjahr: 142,1 Mio. EUR) zugesagt. Zum
tualverbindlichkeiten bestehende Geschäftsvolu-        Jahresende 2009 beläuft sich der Bestand der
men von 1.654,7 Mio. EUR auf 1.773,7 Mio. EUR.         zugesagten und noch nicht in Anspruch genom-
Lagebericht

24

     menen kurz-, mittel- und langfristigen Darlehen    93,4% aus Anlagen in Spezialfonds und anderen
     auf 32,5 Mio. EUR.                                 Investmentfonds (Vorjahr: 94,7%).

     Der Trend zu rückläufigen Darlehenszusagen für
     die Finanzierung des Wohnungsbaus (Neubau,         4.   Beteiligungen/Anteilsbesitz
     Kauf/Erwerb) konnte bereits im Vorjahr gebro-
     chen werden. Auch im Berichtsjahr erhöhte          Der Anteilsbesitz der Sparkasse, der unter Betei-
     sich das Volumen der für diese Zwecke zuge-        ligungen und Anteilen an verbundenen Unterneh-
     sagten Mittel um 3,1% auf 49,8 Mio. EUR (Vor-      men ausgewiesen ist, ist im Geschäftsjahr auf-
     jahr: +35,3%).                                     grund von Wertminderungen um 0,5 Mio. EUR
                                                        bzw. 1,8% auf 26,3 Mio. EUR zurückgegangen.
     Der Anteil der Kundenforderungen (ohne Avale)      Unter Beteiligungen ausgewiesen sind die Betei-
     an der Stichtagsbilanzsumme sinkt recht deutlich   ligungen am Sparkassenverband Westfalen-
     auf 47,4% und liegt damit unter dem Bilanzan-      Lippe, Münster, mit 16,3 Mio. EUR, an der Erwerbs-
     teil des Vorjahres (49,7%). Im Vergleich mit dem   gesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG
     Durchschnitt aller westfälisch-lippischen Spar-    mit 9,9 Mio. EUR, an der Telekommunikation Mitt-
     kassen ist dieser Bilanzanteil weiterhin unter-    leres Ruhrgebiet GmbH Bochum mit 49,9 TEUR
     durchschnittlich.                                  und an der Stadtmarketing Herne GmbH mit
                                                        2,0 TEUR.
     Damit haben die Eigenanlagen der Sparkasse
     (insbesondere Wertpapiere und Forderungen          Im Bilanzposten „Anteile an verbundenen Unter-
     an Kreditinstitute) neben dem Kreditgeschäft       nehmen“ ist die 100%ige Tochtergesellschaft der
     wesentliche Bedeutung.                             Sparkasse, die Versicherungsdienst der Herner
                                                        Sparkasse GmbH, mit ihrem Stammkapital von
                                                        25,6 TEUR erfasst.
     3.   Wertpapierbestand

     Im Jahr 2009 erhöhte sich der gesamte Bestand      5.   Einlagengeschäft
     an eigenen Wertpapieranlagen deutlich um
     38,7% auf 788,8 Mio. EUR (Vorjahr: -3,8%).         Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ein-
     Dabei wuchs der Bestand der Schuldverschrei-       schließlich der verbrieften Verbindlichkeiten wei-
     bungen und anderen festverzinslichen Wert-         sen zum Bilanzstichtag mit insgesamt 1.218,8
     papiere um 47,4% auf 674,3 Mio. EUR, während       Mio. EUR einen leichten Anstieg um 16,4 Mio.
     sich der Bestand der Aktien und anderen nicht      EUR/1,4% auf. Im Vorjahr hingegen waren die Ein-
     festverzinslichen Wertpapiere um 2,9% auf          lagenbestände noch um 4,3% gesunken. Im Ver-
     114,5 Mio. EUR erhöhte. Die Bestandssteigerung     gleich mit dem Durchschnitt der westfälisch-lip-
     bei den eigenen Wertpapieren steht u. a. in Ver-   pischen Sparkassen (+2,2%) zeigt sich somit eine
     bindung mit den Zuwächsen im Interbankenge-        gleichgerichtete Tendenz im bilanzwirksamen
     schäft mit der Zentralbank, deren Liquiditäts-     Einlagengeschäft, wenngleich sich die Wachs-
     wirkung nicht unmittelbar im Kreditgeschäft mit    tumsrate in der Sparkasse geringer darstellt.
     Kunden genutzt werden konnte.
                                                        Das am Jahresanfang geplante Wachstum von
     Am gesamten Wertpapierbestand belief sich der      0,4% wird stichtagsbezogen deutlich überer-
     Anteil der Schuldverschreibungen und anderen       füllt, was zum überwiegenden Teil auf die
     festverzinslichen Wertpapiere auf 85,5% (Vor-      Bestandssteigerungen bei den Sichteinlagen
     jahr: 80,4%). Der Bestand an Aktien und anderen    (+76,3 Mio. EUR/18,2%) sowie bei den Spareinla-
     nicht festverzinslichen Wertpapieren besteht zu    gen (+92,8 Mio. EUR/22,7%) zurückzuführen ist.
Lagebericht

                                                                                                             25

Im Gegensatz dazu verringert sich der Bestand         Im Wertpapierkundengeschäft ergab sich eine
bei den Sparkassenbriefen (-70,3 Mio. EUR/40,9%)      Abschwächung des Gesamtumsatzes in Höhe von
und bei den Termineinlagen (-81,9 Mio EUR/            gut 50%. Die Unsicherheit an den Börsen sorgte
44,3%). Bei den Privatpersonen, deren gesamte         für eine deutliche Zurückhaltung der Anleger und
Einlagenbestände sich um 0,7 Mio. EUR/0,1%            damit für einen negativen Nettoabsatz von Wert-
erhöhten, setzte sich der Trend zu einer flexiblen    papieren.
Geldanlage im kurzfristigen Bereich fort. So erga-
ben sich bei den Privatkunden deutliche Um-           Die Vermittlung von Immobilien entwickelte sich
schichtungen von den Eigenemissionen in den           sowohl wertmäßig als auch in Bezug auf die An-
Bereich der Zuwachssparen bzw. von den Termin-        zahl der vermittelten Objekte positiv. Das niedri-
geldern in das Geldmarktkonto.                        ge Niveau des Vorjahres bei der Vermittlung
                                                      von Versicherungen, die über die Versicherungs-
                                                      dienst der Herner Sparkasse GmbH abgewickelt
6.   Interbankengeschäft                              wird, konnte im Berichtsjahr deutlich gesteigert
                                                      werden. Ebenso verlief die Vermittlung von Bau-
Die Forderungen an Kreditinstitute verringerten       sparverträgen gegenüber dem Vorjahr etwas er-
sich zum Jahresende um 105,0 Mio. EUR auf             folgreicher.
59,6 Mio. EUR. Der Bestand besteht fast ausschließ-
lich aus bei Kreditinstituten unterhaltenen Liqui-
ditätsreserven.                                       8.   Investitionen

Gleichzeitig stiegen die Verbindlichkeiten gegen-     2009 verminderte sich der Bestand der Sachanla-
über Kreditinstituten zum Bilanzstichtag um           gen bedingt durch planmäßige Abschreibungen
98,1 Mio. EUR bzw. 32,9% auf 396,9 Mio. EUR.          sowie eine erforderliche Sonderabschreibung auf
Bei den Verbindlichkeiten handelt es sich zu einem    eine Eigentumsimmobilie um 1,5 Mio. EUR bzw.
großen Teil um langfristige Sparkassenbriefe und      7,1% auf 19,3 Mio. EUR.
Termingelder, die in Erwartung steigender Zinsen
zur Refinanzierung von Kredit- und Wertpapierge-      Die Investitionen in Sachanlagen beschränkten
schäften verkauft bzw. aufgenommen wurden. Das        sich im Berichtsjahr im Wesentlichen auf plan-
Volumen dieser Refinanzierungsgeschäfte mit Kre-      mäßige und sonstige erforderliche Ersatzinves-
ditinstituten beläuft sich auf 113,1 Mio. EUR und     titionen.
hat sich gegenüber dem Vorjahr um 22,0 Mio. EUR
verringert. Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen
Bundesbank bestehen im Volumen von 195,5 Mio.         9.   Personalbericht
EUR. Darüber hinaus handelt es sich im Wesent-
lichen um Weiterleitungsdarlehen.                     Zum Jahresende 2009 beschäftigte die Sparkasse
                                                      (ohne Vorstand) insgesamt 445 Mitarbeiter/Mit-
                                                      arbeiterinnen (31.12.2008: 454 Mitarbeiter/Mitar-
7.   Dienstleistungsgeschäft                          beiterinnen), davon 110 Teilzeitbeschäftigte und
                                                      26 Auszubildende. Während Wettbewerber teil-
Das Dienstleistungsgeschäft der Sparkasse entwi-      weise massiv Arbeitskräfte einsparen, setzt die
ckelte sich anders als im Vorjahr etwas schwächer.    Sparkasse in ihrer Personalpolitik auf größtmög-
Das Vorjahresergebnis – ausgedrückt im Provi-         liche Kontinuität. So ist es das Bestreben der Spar-
sionsüberschuss – wurde um 6,7% unterschrit-          kasse, alle Auszubildenden nach erfolgreicher
ten. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen die im    Beendigung ihrer Ausbildungszeit in das Angestell-
Vergleich zum Vorjahr deutliche Verringerung des      tenverhältnis zu übernehmen: Im Jahre 2009 been-
Wertpapierertrages.                                   deten zehn Auszubildende mit einer erfolgreichen
Lagebericht

26

     Abschlussprüfung ihre Ausbildung und wurden in      durchschnittliche Kapitalbasis für ein weiteres
     das Angestelltenverhältnis übernommen.              Geschäftswachstum.

     Unser Ziel bleibt es, unseren Kunden ein attrak-    Mit der Bildung von Wertberichtigungen und
     tives und umfassendes Dienstleistungsangebot        Rückstellungen wurde den Risiken im Kreditge-
     zu unterbreiten und eine hohe Beratungsquali-       schäft und sonstigen Verpflichtungen entspre-
     tät zu gewährleisten. Deshalb hatte auch im ver-    chend den strengen Bewertungsmaßstäben der
     gangenen Jahr die gezielte Aus- und Fortbildung     Sparkasse angemessen Rechnung getragen. Der
     unserer Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen für uns eine   Wertpapierbestand wurde unter Anwendung des
     hohe Bedeutung: Insgesamt vierzehn Mitarbeiter/     strengen Niederstwertprinzips bewertet. Die
     Mitarbeiterinnen absolvierten an der Sparkassen-    übrigen Vermögensgegenstände wurden eben-
     akademie Münster Fortbildungslehrgänge zum          falls vorsichtig bewertet.
     Sparkassenfachwirt bzw. zum Sparkassenbetriebs-
     wirt. Daneben absolvierte ein Mitarbeiter erfolg-
     reich den Studienabschluss an der S-Hochschule.     2.   Finanzlage

                                                         Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im ab-
     E. Darstellung und Analyse der                      gelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer ange-
        Lage der Sparkasse                               messenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben.
                                                         Die Anforderungen der Liquiditätsverordnung der
     1.   Vermögenslage                                  Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
                                                         wurden stets eingehalten. Zur Erfüllung der Min-
     Nach Zuführung des Bilanzgewinns 2008 betra-        destreservevorschriften wurden Guthaben bei
     gen zum Jahresende 2009 die Gewinnrücklagen         der Deutschen Bundesbank in erforderlicher Höhe
     einschließlich des Fonds für allgemeine Bankri-     geführt.
     siken unter Berücksichtigung der immateriellen
     Vermögensgegenstände und des Abzugspostens          Ein Spitzenausgleich erfolgte über das laufende
     gemäß § 10 Abs. 2a Satz 2 Nr. 6 KWG (gleichzeitig   Konto bei der WestLB AG bzw. durch Tagesgeld-
     Kernkapital) 95,8 Mio. EUR. Das Ergänzungskapi-     aufnahmen oder Tagesgeldanlagen. Refinanzie-
     tal besteht ausschließlich aus Vorsorgereserven     rungsgeschäfte in Form von Offenmarktgeschäften
     nach § 340f HGB.                                    (Hauptrefinanzierungsgeschäfte) mit der Deut-
                                                         schen Bundesbank wurden getätigt. Das Volumen
     Neben den im Jahresabschluss ausgewiesenen          betrug zum Bilanzstichtag 195,5 Mio. EUR.
     Gewinnrücklagen und dem Fonds für allgemeine
     Bankrisiken verfügt die Sparkasse über weitere
     umfangreiche Eigenkapitalbestandteile im Sinne      3.   Ertragslage
     des KWG und angemessene stille Reserven. Die
     Eigenkapitalanforderungen des Kreditwesenge-        Die Sparkasse kann trotz des im Berichtsjahr ins-
     setzes und der Solvabilitätsverordnung wurden       gesamt schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes
     jederzeit erfüllt. Das Verhältnis der angerech-     ein recht erfolgreiches Ergebnis präsentieren. Die
     neten Eigenmittel zu den Adressen- und Markt-       Ertragslage – gemessen am Ergebnis vor Bewer-
     preisrisiken sowie den operationellen Risiken       tung und Risikovorsorge – gestaltete sich im Ver-
     überschreitet am 31.12.2009 mit einer Gesamt-       gleich zum Vorjahr erneut deutlich positiv.
     kennziffer von 20,7% deutlich den durch die ab
     1. Januar 2008 relevante Solvabilitätsverordnung    Die Begründung für diese Entwicklung ist zum
     (SolvV) vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0%.      einen im deutlich gesteigerten Zinsüberschuss und
     Die Sparkasse verfügt damit über eine über-         zum anderen in der Verringerung der Personal-
Lagebericht

                                                                                                           27

und der anderen Verwaltungsaufwendungen zu          stellung einem Neutralen Ergebnis zugerechnet
sehen. Die Steigerung des Zinsüberschusses ist      werden. Soweit nachstehend Ergebnisse aus die-
weitgehend auf die insbesondere im kurz- und mit-   sem Betriebsvergleich herangezogen werden,
telfristigen Laufzeitbereich erfolgten Zinssen-     wird ausdrücklich darauf verwiesen.
kungen an den Geld- und Kapitalmärkten zurück-
zuführen.                                           Die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse ist
                                                    weiterhin der Zinsüberschuss. Dieser ist entge-
Die Zinsentwicklung im Jahresverlauf führte zu      gen dem Trend der Vorjahre im vergangenen
einem vergleichsweise moderaten Abschreibungs-      Geschäftsjahr um 2,8 Mio. EUR bzw. 7,3% auf
bedarf beim eigenen Wertpapierbestand der           41,1 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: -0,5%). Dabei
Sparkasse. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft     verringerten sich angesichts der stark rück-
lag hingegen wie im Vorjahr oberhalb des mit-       läufigen Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt
telfristigen Durchschnittswertes. Das Ergebnis      sowohl die Zinserträge zzgl. der Erträge aus
vor Steuern übertrifft den Vorjahreswert leicht.    Aktien, Beteiligungen und Gewinnabführungs-
Die wesentlichen Erfolgskomponenten sind in der     verträgen als auch die Zinsaufwendungen. Die
unten stehenden Tabelle aufgeführt.                 im Jahresverlauf vorherrschende Steilheit der
                                                    Zinskurve bewirkte, dass der Zinsaufwand auf-
Zur weitergehenden Analyse der Ertragslage wird     grund der hohen Liquiditätspräferenz der Kun-
für interne Zwecke und für den überbetrieblichen    den weitaus stärker zurückging als der Zinser-
Vergleich der bundeseinheitliche Betriebsver-       trag. Der geplante Zinsüberschuss von 38,9 Mio.
gleich der Sparkassenorganisation eingesetzt,       EUR wurde deutlich überschritten.
in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse
des Ergebnisses im Verhältnis zur Durchschnitts-    In Relation zur Durchschnittsbilanzsumme ergibt
bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Be-       sich auf der Grundlage des Betriebsvergleichs
triebsergebnisses vor Bewertung werden die in       eine Zinsspanne von 2,34% (nach 2,25% im
der Tabelle aufgeführten Erträge und Aufwen-        Vorjahr).
dungen um periodenfremde und außergewöhn-
liche Posten berichtigt, die in der internen Dar-

                                                      GuV        2009       2008           Veränderung
 Erfolgskomponenten
                                                     Posten     Mio. EUR   Mio. EUR     Mio. EUR      %

 Zinsüberschuss                                      1 bis 4      41,1       38,3          2,8       7,3
 Provisionsüberschuss                               5 und 6         9,7      10,4         -0,7      -6,7
 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften                    7            0,1       -0,1         0,2     200,0
 Sonstige betriebliche Erträge                      8 und 9         1,5        1,6        -0,1      -6,3
 Summe und Erträge                                                52,4       50,3          2,1       4,2
 Personalaufwand                                      10a         -20,3      -20,6        -0,3      -1,5
 Anderer Verwaltungsaufwand                           10b          -9,4      -10,0        -0,6      -6,0
 Sonstige betriebliche Aufwendungen                  11, 12        -3,4       -3,2         0,2       6,3
 Ergebnisse vor Bewertung und Risikovorsorge                      19,3       16,5          2,8     17,0
 Ertrag bzw. Aufwand aus Bewertung und
                                                    13 bis 17     -12,5       -9,8        -2,7     -27,6
 Risikovorsorge sowie Neutrales Ergebnis
 Ergebnisse vor Steuern                                             6,8        6,7         0,1       1,5
 Steueraufwand                                       24 und        -4,7       -5,2        -0,5      -9,6
 Jahresüberschuss                                      26           2,1        1,5         0,6     40,0
Lagebericht

28

     Der Provisionsüberschuss hingegen verringerte        übertrifft damit den Vergleichswert um 40,0%.
     sich um 6,7% auf 9,7 Mio. EUR. Aufgrund der ge-      Gemäß den Vorschriften des Sparkassengesetzes
     genläufigen Tendenz des Zinsüberschusses ermä-       für das Land Nordrhein-Westfalen entscheidet
     ßigte sich das Verhältnis von Provisions- zu Zins-   die Trägerversammlung auf Vorschlag des Ver-
     überschuss von 27,2% auf 23,6%.                      waltungsrates über die Verwendung des Jahres-
                                                          überschusses.
     Die Personalaufwendungen sanken trotz der
     tariflichen Entgeltanpassung gegenüber dem           Das Betriebsergebnis vor Bewertung – auf der
     Vorjahreswert um 0,3 Mio. EUR bzw. 1,5% auf          Grundlage des Betriebsvergleiches – als Maß-
     20,3 Mio. EUR, während die anderen Verwaltungs-      größe der Ertragskraft liegt im Vergleich zu dem
     aufwendungen sich um 0,6 Mio. EUR bzw. 6,0%          Durchschnittswert der westfälisch-lippischen
     auf 9,4 Mio. EUR verringerten. Die in den Vor-       Sparkassen knapp unter dem Referenzwert. Es
     jahren begonnenen und im Berichtsjahr fort-          ermöglicht auch nach Berücksichtigung des
     geführten Maßnahmen zur Kostenbegrenzung             Bewertungsergebnisses eine angemessene Auf-
     zeigten somit auch in 2009 ihre Wirkung.             stockung des Eigenkapitals als Grundlage für die
                                                          künftige Geschäftsausweitung.
     Die Cost-Income-Ratio aus den berichtigten Wer-
     ten der Erfolgsrechnung des Betriebsvergleichs
     verbessert sich im Vergleich zu 2008 von 65,5%       4.   Zusammenfassung
     auf 60,2%.
                                                          Die Vermögenssituation der Sparkasse ist – gemes-
     Das Betriebsergebnis vor Bewertung, das sich         sen am Durchschnitt der westfälisch-lippischen
     nach Berichtigungen um periodenfremde und            Sparkassen – überdurchschnittlich gut. Eine ausrei-
     außergewöhnliche Beträge nach den Grundsät-          chende Liquidität ist, insbesondere aufgrund der
     zen für den Betriebsvergleich ergibt, zeigt in       hohen Wertpapierbestände, jederzeit gewährleis-
     absoluten Werten eine Steigerung von 16,7 Mio.       tet. Die Ertragslage liegt im Berichtsjahr nahezu auf
     EUR auf 20,5 Mio. EUR. Im Verhältnis zur Durch-      dem Niveau des Verbandsdurchschnittswertes.
     schnittsbilanzsumme ergibt sich für diese Steu-
     erungsgröße ein Wert von 1,16% nach 0,99%
     im Vorjahr. Der Wert liegt aus den bereits erläu-    F.   Risikobericht
     terten Gründen über dem zu Jahresbeginn pro-
     gnostizierten Wert.                                  1.   Ziele und Strategien des
                                                               Risikomanagements
     Die Abschreibungen und Wertberichtigungen
     auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere            Der Gesamtvorstand der Sparkasse hat in der
     sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kre-          Risikostrategie die risikopolitische Ausrichtung
     ditgeschäft (Bewertung und Risikovorsorge) wer-      der Sparkasse festgelegt. Gemäß der geschäfts-
     den nach der gemäß § 340f Abs. 3 Handelsge-          politischen Zielsetzung der Sparkasse werden
     setzbuch zulässigen Verrechnung mit Erträgen         Risiken bei günstigem Chance-/Risikoprofil be-
     in Höhe von 12,0 Mio. EUR (2008: 5,4 Mio. EUR)       wusst eingegangen, während bei ungünstigerem
     ausgewiesen.                                         Chance-/Risikoprofil eine Kompensation oder Ver-
                                                          minderung der Risiken erfolgt. Risiken mit ver-
     Der Steueraufwand ist (nach 5,2 Mio. EUR im Vor-     tretbarem potenziellen Schaden werden akzep-
     jahr) leicht auf 4,7 Mio. EUR gesunken.              tiert. Begrenzt werden die eingegangenen Risiken
                                                          durch den Umfang des bereitgestellten Risikode-
     Der Jahresüberschuss des Jahres 2009 beträgt         ckungspotenzials und dem hieraus abgeleiteten
     2,1 Mio. EUR nach 1,5 Mio. EUR im Vorjahr und        Risikolimit bzw. den für die einzelnen Risikoarten
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