Wir in Herne. S Herner Sparkasse - Geschäftsbericht 2009
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Wir in Herne. B Gemeinsam mit der Sparkasse. B Gemeinsam mit unseren Firmen- und Gewerbekunden. B Gemeinsam mit unseren Privatkunden. B Gemeinsam für die Stadt Herne mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. B Gemeinsam stark. Sparkasse. Gut für Herne. Impressum Herausgeber: Herner Sparkasse, Berliner Platz 1, 44623 Herne Redaktion: Dirk Plötzke, Jörg Velling (Herner Sparkasse) Gestaltung: mandt&mandt – büro für kommunikationsdesign Fotos: Deutscher Sparkassenverlag, GettyImages, Herner Sparkasse, Stefan Kuhn, Stadtmarketing Herne, Kirsten Weber (Stadt Herne) Titelcollage: Marek Golasch Druck: Blömeke Druck SRS GmbH, Herne
Wir in Herne. Die Sparkasse im Überblick. 2009 2008 B Geschäftsvolumen 1.773,7 Mio. EUR 1.654,7 Mio. EUR B Bilanzsumme 1.757,8 Mio. EUR 1.640,8 Mio. EUR B Kundeneinlagen 1.218,8 Mio. EUR 1.202,4 Mio. EUR B Kreditvolumen 849,0 Mio. EUR 829,6 Mio. EUR B Kunden-Depotvolumen 300,1 Mio. EUR 376,6 Mio. EUR B Bilanzgewinn 2,1 Mio. EUR 1,5 Mio. EUR B Mitarbeiter 445 454 B davon Auszubildende 26 29
Inhalt Herner Sparkasse · Geschäftsbericht 2009 Wir in Herne. Gemeinsam mit der Sparkasse. 07 Wir in Herne. Gemeinsam mit unseren Firmen- und Gewerbekunden. 09 Wir in Herne. Gemeinsam mit unseren Privatkunden. 11 Wir in Herne. Gemeinsam für die Stadt Herne mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. 13 Wir in Herne. Gemeinsam stark. 15 Organe 16 Lagebericht 17 Bericht des Verwaltungsrates 43 Jahresabschluss 44 Bilanz 46 Gewinn- und Verlustrechnung 48 Anhang zur Bilanz 49 Wir in Herne. Die Geschäftsstellen der Sparkasse. 64
Wir in Herne. Gemeinsam mit der Sparkasse. Sehr geehrter Kunde, sehr geehrter Geschäftsfreund, der Blick auf die Nachwirkungen der Finanzkrise macht deutlich: Vertrauen, Seriosität und Nachhal- tigkeit gewinnen zunehmend wieder an Bedeutung – bei den Kunden, den Geschäftspartnern und nicht zuletzt auch im Management vieler Unternehmen. Die Herner Sparkasse ist diesen Werten seit ihrer Gründung im Jahre 1867 immer verbunden geblieben. Getreu unserer Sparkassenphilosophie „Fair. Menschlich. Nah.“ steht der Mensch im Mittelpunkt unseres Handelns. Das Geschäftsmodell der Herner Sparkasse ist vor allem an den Privatkunden und am Mittelstand ausgerichtet. In der realen Welt vor Ort in Herne sind wir fest verankert. Gerade in einer arbeits- teiligen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialordnung erfüllt jeder seine Aufgaben zugleich auch im Auftrag und im Interesse anderer. Deshalb ist das Vertrauen ein besonders wichtiges Gut. Kundennähe bedeutet für uns, sich auch im unmittelbaren Geschäfts- und Wohnumfeld unserer Kun- den gut auszukennen. Wir wissen: Kundennähe schafft Vertrauen. So gelingt es der Sparkasse, erfolgreich daran mitzuwirken, die Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt in Einklang zu bringen. Deshalb kann die Herner Sparkasse auch in Zeiten unsicherer Finanzmärkte über einen positiven Geschäftsverlauf berichten. Wir nehmen die gesellschaftliche Verantwortung in Herne wahr und erfüllen unseren öffentlichen Auftrag. Auch unser vielfältiges gesellschaftliches Engagement unterstreicht dies. So trägt die Herner Sparkasse dazu bei, die ökonomischen, ökologischen und sozialen Grundlagen zu bewahren und, wenn möglich, zu mehren. Unser Geschäftserfolg kommt damit nicht nur wenigen Anteilseignern zugute, sondern der Kommune und allen Herner Bürgerinnen und Bürgern. Damit ist unser Erfolg auch gleichzeitig ein Gewinn für Herne. Für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 bedanken wir uns bei unseren Kunden und Geschäftsfreunden. Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir für die gute geleistete Arbeit in Zeiten, in denen sich deutlich bestätigt: Vertrauen gewinnt. Hans-Jürgen Mulski Antonio Blanquez c Der Vorstand der Herner Sparkasse (v. l.): Hans-Jürgen Mulski (Vorsitzender), Antonio Blanquez (Mitglied)
Wir in Herne. Gemeinsam mit unseren Firmen- und Gewerbekunden. Die Herner Sparkasse ist die Hausbank des Mittelstandes vor Ort. Auch in der gegenwärtigen konjunkturellen Situation beweist sich die Sparkasse mit ihrem Geschäftsmodell als verlässlicher Partner der kleinen und mittleren Unternehmen und der Selbstständigen. So weitete die Herner Sparkasse 2009 ihre Kreditengagements im Rahmen der Risikopolitik aus, um das Kreditangebot für die Finanzierung der mittelständischen Wirtschaft in Herne sicherzustellen. Zur Beratung und Finanzierung der Unternehmen und Selbstständigen setzt die Herner Sparkasse ihre Stärken ein – die besondere Kenntnis der Marktsituation vor Ort wie auch das Wissen um die wirtschaftliche Lage unserer Kunden, die fast ausnahmslos persönlich bekannt sind. Dadurch haben wir einen gründlichen Einblick in Entwicklungspotenziale und können den Markt vor Ort finanziell stabilisieren. Die mittelständischen Betriebe in der Region begleiten wir durch die verschiedenen Stadien der Unternehmensentwicklung. Unsere Expertise umfasst alle Phasen in der Existenz eines Unterneh- mens: Von der Gründung, der Expansion und der Internationalisierung bis hin zur Begleitung von Nachfolgelösungen. Dazu zählt auch die Förderung von Existenzgründern und Jungunternehmern, deren Vorhaben das erforderliche Marktpotenzial und eine gute Erfolgsperspektive bieten. Ob regional, national oder international: Als zuverlässiger Mittelstandsfinanzierer ist die Herner Spar- kasse ein wichtiger und verlässlicher Partner in dem Netzwerk, das den Mittelstand trägt. Auch in Zukunft übernimmt die Sparkasse mit ihrer kompetenten Betreuung die Verantwortung für den weiteren Ausbau der traditionellen Stärken des Mittelstandes in Herne. Die Unternehmen und Selbstständigen in der Region profitieren dabei von kurzen Entscheidungswegen und flachen Hie- rarchien. Aus dieser Nähe heraus verbindet uns mit unseren Kunden die gemeinsame Überzeugung: Vertrauen gewinnt.
11 Wir in Herne. Gemeinsam mit unseren Privatkunden. Als von der Kommune getragenes öffentlich-rechtliches Institut dient die Sparkasse der umfassenden Versorgung aller Gruppen der Bevölkerung in Herne mit Finanzdienstleistungen. Auch in Zeiten tief- greifender Veränderungen ermöglichen wir den Menschen die Teilhabe an der kreditwirtschaftlichen Infrastruktur. Die Förderung des Sparens und der Vermögensbildung der breiten Bevölkerung ste- hen dabei im Fokus unseres Handelns. Das ist unser klarer öffentlicher Auftrag. An allen Standorten in Herne bieten wir unseren Kunden umfassende Servicedienstleistungen sowie eine besonders hohe Beratungsqualität. Die Beraterinnen und Berater der Herner Sparkasse sind verlässliche und ehrliche Begleiter in allen Fragen rund ums Geld. Neben dem persönlichen Kon- takt mit den Menschen und der Nähe vor Ort zeichnet sie eine fundierte Kenntnis der lokalen Markt- gegebenheiten aus. Unsere Verwurzelung in Herne und in der Region ist Ausdruck unserer Philosophie: Nicht die Ge- winnmaximierung steht im Mittelpunkt unserer Geschäftspolitik, sondern die Erfüllung der uns als öffentlich-rechtlichem Institut übertragenen Aufgaben. In Zeiten der Finanzkrise hat die Herner Sparkasse Verantwortung übernommen und ist ihrem öffent- lichen Auftrag durch ihre weiterhin konsequente Konzentration auf das reale Kundengeschäft nach- gekommen. Um diese Aufgabe langfristig zu erfüllen, setzt die Herner Sparkasse auf ein nachhaltiges Wirtschaften. So unterstützen wir dauerhaft auch die Entwicklung in Herne. Diese Nachhaltigkeit spiegelt sich auch in unserem Verständnis von der Beziehung zu unseren Kunden wider. Unser oberstes Gebot ist die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Kunden. Nur so kann Kunden- zufriedenheit entstehen. Das ist die Grundlage für eine langfristige Beziehung der Kunden zur Herner Sparkasse, in der für unsere Beraterinnen und Berater vor allem eins zählt: Vertrauen gewinnt.
12 Nah.
13 Wir in Herne. Gemeinsam für die Stadt Herne mit ihren Bürgerinnen und Bürgern. Die Gründungsidee der Sparkassen ist heute so modern wie vor 200 Jahren: Sparkassen sollen Hilfe zur Selbsthilfe leisten und einen sicheren Rahmen bieten. Dazu ermöglichen sie allen Teilen der Bevölkerung Bankdienstleistungen und setzen sich in besonderer Weise für die eigene Region ein. Die Sparkasse ist den Menschen, die in Herne leben und arbeiten, sowie dem Wohlstand der Region verpflich- tet. Gerade zur Gestaltung des notwendigen Strukturwandels zum Wohle der Menschen und Unternehmen in Herne benötigen Institutionen wie auch die Kommune starke kreditwirtschaftliche Partner wie die Herner Sparkasse. Unsere privaten Kunden, kleine und mittlere mittelständische Unternehmen und die Stadt Herne finden in der Sparkasse den Ansprechpartner für Finanzierung, Vorsorge und Vermögensbildung. Das gemeinnützige Engagement vor Ort gehört für uns zu den Grundpfeilern unserer Geschäftsphiloso- phie. Die Gesamtförderung durch unsere „Herner Sparkassenstiftung für Kunst und Kultur“ sowie unsere „Bildungs- und Erziehungsstiftung der Herner Sparkasse“ belief sich in 2009 auf gut 138.000 Euro. Aus dem PS-Zweckertrag der Sparlotterie der Sparkassen konnten wir rund 42.000 Euro an dreizehn gemeinnützige Projekte und Einrichtungen im Geschäftsgebiet der Herner Sparkasse ausschütten. Darüber hinaus leistete die Sparkasse umfangreiche Spenden- und Fördermittel an gemeinnützige, karitative und soziale Institu- tionen in Herne. Mit ihrer lokalen Verankerung ist die Herner Sparkasse ein verlässlicher und kompetenter Partner im Feld der Kulturförderung. Durch die Kontinuität in der Zusammenarbeit vor Ort gestaltet die Sparkasse das gesell- schaftliche und wirtschaftliche Leben in Herne aktiv mit. Gerade im Kontext dieses wichtigen Beitrages zur sozialen Balance und zur kulturellen Vielfalt in den Bereichen Kunst und Kultur, Bildung und Wissenschaft, Sport und Wirtschaft gilt für uns und unsere Partner: Vertrauen gewinnt.
14 Fair. Menschlich. Nah.
15 Wir in Herne. Gemeinsam stark. Mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort verstehen wir uns als starker Partner – für unsere Kunden und die Kommune. Auch als Arbeitgeber und Auftraggeber erweist sich die Herner Sparkasse als verlässlicher Faktor, der die Kaufkraft in der Region stärkt. Unsere dienende Rolle als Kreditinstitut soll anderen Marktteilnehmern helfen, ihre eigenen wirtschaftlichen Vorgänge erfolgreich abzuwickeln. Hierbei ist das Zusammenwirken der Herner Sparkasse im Verbund der Sparkassen-Finanzgruppe ein Erfolgsgarant für das umfassende Angebot qualitativ hochwertiger Finanzdienstleistungen. Das Fundament zur Erfüllung dieser vielfältigen Aufgaben bildet unsere kommunale Trägerschaft. Wir verstehen uns als Teil der kommunalen Verantwortungsgemeinschaft und damit auch gleichzei- tig als Institut aller Bürgerinnen und Bürger in Herne. Die Herner Sparkasse verfolgt diese Maxime, um zu einer leistungsfähigen Wirtschaftsstruktur vor Ort beizutragen. Gemeinsam verleihen wir damit auch den mit uns verbundenen Unternehmen und Selbstständigen eine Stärke, die es ihnen ermöglicht, vor Ort zu investieren, neue Produkte zu ent- wickeln und Arbeitsplätze zu schaffen und zu sichern. Diese Leistungsfähigkeit und der wirtschaftliche Erfolg der mittelständischen Wirtschaft, der Men- schen vor Ort und in der Region ist auch gut für die Sparkasse. Durch die damit verbundene Interes- sengleichheit ergibt sich ein gemeinsames Ziel mit unseren Kunden, Geschäftspartnern und den Bürgerinnen und Bürgern in Herne: den Wohlstand vor Ort zu wahren und zu mehren. So beweist die Herner Sparkasse immer wieder: Vertrauen gewinnt.
Organe 16 Der Verwaltungsrat Der Verwaltungsrat bis 27.10.2009 ab 28.10.2009 Horst Schiereck, Vorsitzender Horst Schiereck, Vorsitzender Mitglieder Mitglieder Dr. Frank Dudda, stellvertretender Vorsitzender Dr. Frank Dudda, stellvertretender Vorsitzender Jürgen Nolte, stellvertretender Vorsitzender Markus Schlüter, stellvertretender Vorsitzender Manfred Judel Bianca Banaszak Willy Lehmann Dirk Gleba Egbert Lewicki Rainer-Georg Kielholz Manuela Lukas Birgit Klemczak Elisabeth Müller Manuela Lukas Gerd Pieper Elisabeth Müller Markus Schlüter Thomas Nückel Norbert Schwanengel Hans-Friedrich Schulz Jörg Thielemann Norbert Schwanengel Erika Wagner Jörg Thielemann Petra Wobig Jochen Thunig Armin Wolf Petra Wobig Der Vorstand Hans-Jürgen Mulski, Vorsitzender Antonio Blanquez, Mitglied
17 Lagebericht. Gemeinsamer Blick auf 2009 und 2010.
Lagebericht 18 A. Darstellung der Sparkasse B. Wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen im Jahre 2009 Die Herner Sparkasse mit Sitz in Herne entstand durch Fusion der beiden vormals selbststän- 1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen digen Sparkassen Herne und Wanne-Eickel zum 01.01.1977. 1.1. Welt, Europa, Deutschland Die Vorgängersparkasse Herne wurde im Jahre Die Weltwirtschaft befand sich im Jahr 2009 in 1867 als Sparkasse der Gemeinden des Amtes einer tiefen Rezession. In den ersten drei Mona- Herne gegründet, die ehemalige Sparkasse Wanne- ten des Jahres erreichte die Krise an den Wirt- Eickel hat ihre Wurzeln in den Amtssparkassen schafts- und Finanzmärkten ihren vorläufigen Wanne und Eickel, die 1902 ihre Geschäftstätig- Höhepunkt. In diesem Umfeld rutschte die glo- keit aufnahmen. bale Industrieproduktion im ersten Quartal weiter ab und schrumpfte in den OECD-Ländern im Vor- Die Sparkasse ist beim Amtsgericht Bochum unter jahresvergleich um durchschnittlich 16,6%. Das der Nummer A 5098 im Handelsregister einge- globale reale Bruttoinlandsprodukt ging um 4,7% tragen. gegenüber dem Vorjahr zurück. Für das gesamte Jahr 2009 wird mit einer um 1,1% rückläufigen Gemäß § 1 Abs. 1 Sparkassengesetz Nordrhein- Weltproduktion und einem Rückgang des Welt- Westfalen (SpkG NW) ist die Sparkasse eine handels um 11,5% gerechnet. Anstalt des öffentlichen Rechts. Sie ist Mitglied des Sparkassenverbandes Westfalen-Lippe, Müns- Die Verschärfung der Finanzkrise im Septem- ter, und über diesen dem Deutschen Sparkassen- ber 2008 führte zu einer Reihe global wirkender und Giroverband e. V., Berlin und Bonn, ange- Schocks. Die Verschlechterung der Refinanzie- schlossen. rungsbedingungen des privaten und zum Teil auch des öffentlichen Sektors führte zu einer Finanz- Träger der Sparkasse ist die Stadt Herne, eine marktkrise. In der Folge wurde die bereits vom Gebietskörperschaft des öffentlichen Rechts. weltweiten Fall der Immobilienpreise gedämpfte Die Stadt Herne ist ebenfalls Mitglied des Spar- Gesamtnachfrage zusätzlich belastet. Dies führte kassenverbandes Westfalen-Lippe. zu einem massiven Nachfragerückgang, wovon ins- besondere die Investitions- und dauerhaften Kon- Das Geschäftsgebiet der Sparkasse ist das Gebiet sumgüter betroffen waren. der Stadt Herne sowie das Gebiet der angren- zenden Städte und Kreise. Seit dem zweiten Quartal 2009 verzeichnete die Industrieproduktion wieder leichte Zuwächse Die Sparkasse ist Mitglied im bundesweiten Haf- und der Welthandel stabilisierte sich auf nied- tungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe (siehe rigem Niveau. Maßgeblicher Einflussfaktor hier- dazu B. 2.). für waren die Leitzinssenkungen, mit denen die Notenbanken auf die Verschlechterung der kon- Die Sparkasse ist im Gebiet der Stadt Herne neben junkturellen Aussichten reagierten. Dies führte der Hauptstelle Herne und der Niederlassung zu einer deutlichen Senkung der Kurzfristzinsen. Wanne-Eickel mit insgesamt 14 Geschäftsstel- Mittels qualitativer und quantitativer geldpoli- len und einem ImmobilienCenter vertreten. Ins- tischer Lockerungsmaßnahmen gelang es, die gesamt 21 Geldautomaten stehen den Kunden in Finanzmärkte zu stabilisieren. Die in vielen Län- 13 Geschäftsstellen und an zwei weiteren exter- dern aufgelegten Konjunkturprogramme beinhal- nen Standorten für Auszahlungen, teilweise auch teten zusätzliche Investitionsmaßnahmen wie auch für Einzahlungen, ständig zur Verfügung. Steuererleichterungen zur Steigerung der Kauf-
Lagebericht 19 kraft. Daneben wurden branchenspezifische Stüt- Im Euro-Raum war die konjunkturelle Situation zu zungsmaßnahmen forciert, wovon insbesondere Beginn des Jahres 2009 von einem starken Ein- auch die Automobilindustrie profitierte. Stimulie- bruch gekennzeichnet. Durch den Einfluss einer rend wirkte außerdem der seit Juli des Vorjahres expansiven Geldpolitik stabilisierte sich im Jahres- stark gefallene Rohölpreis. verlauf die Lage an den Finanzmärkten. Die Kon- junkturaufhellung ab der Jahresmitte ist sowohl auf In den Vereinigten Staaten stabilisierte sich die das Ende des kräftigen Lagerabbaus als auch auf Konjunktur durch den Einsatz von geld- und fiskal- die Wirkungen der Konjunkturprogramme zurück- politischen Maßnahmen. Im dritten Quartal 2009 zuführen. Dennoch wird mit einem Rückgang des wuchs das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Bruttoinlandsprodukts im Euro-Raum im Gesamt- Vorquartal um 0,9%. Maßgeblich hierfür war der jahr 2009 von rund 3,9% gerechnet. private Konsum. Auch die Industrieproduktion und die Investitionstätigkeit zogen wieder leicht an. Rezessionsbedingt fiel die Auslastung der Produk- Nach dem Durchschreiten der Talsohle kehrte die tionskapazitäten in der Industrie auf ein Rekordtief Konjunktur in den USA wieder auf einen flach ver- und führte zu deutlich eingeschränkten Bruttoan- laufenden Expansionspfad zurück. Im Berichtsjahr lageinvestitionen im ersten Halbjahr 2009. Trotz ging das reale Bruttoinlandsprodukt insgesamt um einer Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte 2,5% zurück. verringerten sich die Investitionen im Gesamtjahr 2009 um 10,4%. Im Vereinigten Königreich war eine ausgeprägte Destabilisierung des Finanzsektors festzustellen. Der private Konsum verzeichnete im Jahr 2009 In dessen Folge schrumpfte die britische Wirt- eine insgesamt robuste Entwicklung, die sich schaftsleistung um 4,6%. nach einem geringen Rückgang zu Jahresbeginn ab dem zweiten Quartal 2009 stabilisierte. Die Die konjunkturelle Abwärtsbewegung der japa- sinkende Inflation – ausgelöst durch die ausge- nischen Volkswirtschaft wurde vor allem wegen der prägte Rezession und den Preisverfall bei Energie stark rückläufigen Ausfuhren und der in der Folge und Rohstoffen – sowie gestiegene Nominallöhne abnehmenden Industrieproduktion verstärkt. Seit stützten den Konsum. Außerdem federten konjunk- dem Frühjahr befindet sich die japanische Wirt- turpolitische Maßnahmen wie die in vielen Ländern schaft allerdings wieder auf einem Erholungskurs, eingeführten Abwrackprämien eine Schwächung der sich auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzte. des Konsums ab. Insgesamt gingen die privaten Ursächlich hierfür waren die nachlassenden Span- Konsumausgaben im Euro-Raum im Jahr 2009 nungen an den Finanzmärkten sowie Nachfrageim- um 0,9% zurück. pulse aus den Schwellenländern. Drei staatliche Konjunkturprogramme in Höhe von etwa 5% des Die Lage der öffentlichen Haushalte im Euro-Raum nominalen Bruttoinlandsprodukts waren Auslö- hatte sich im Berichtsjahr drastisch verschlechtert. ser für die Erhöhung der privaten Konsumausga- Durch konjunkturbedingte Mindereinnahmen, kon- ben und führten zu einem Anstieg der öffentlichen junkturpolitische Mehrausgaben sowie finanzpoli- Investitionen, die für eine verstärkte wirtschaftliche tische Maßnahmen haben vermutlich alle Länder Belebung sorgten. Der starke Exporteinbruch zu des Euro-Raums die 3-Prozent-Obergrenze der Jahresbeginn konnte jedoch auch durch die staat- Defizitquote aus dem Stabilitäts- und Wachstums- lichen Stützungsmaßnahmen nicht kompensiert pakt überschritten und eine zusammengefasste werden. Für das Jahr 2009 ging das Bruttoinlands- Defizitquote von 5,7% erreicht. Angesichts der dra- produkt insgesamt um 5,6% im Vergleich zum Vor- matischen Verschlechterung der Staatsfinanzen jahreszeitraum zurück. und einer dauerhaft nicht tragfähigen Ausweitung der öffentlichen Defizite ist mittelfristig mit dämp- fenden finanzpolitischen Effekten zu rechnen.
Lagebericht 20 Fast alle Länder des Euro-Raums litten unter den institute weitreichende Maßnahmen. Durch ihre spürbaren Auswirkungen der Finanzkrise auf den konjunkturstabilisierenden Programme setzte sie Arbeitsmarkt. Besonders Spanien und Irland, die nachfragestimulierende Impulse in einem Gesamt- zuvor einen Immobilienboom zu verzeichnen hat- umfang von etwa 85 Mrd. Euro für die Jahre 2009 ten, waren durch den Zusammenbruch des auf- und 2010. Mit den Konjunkturpaketen I und II, dem geblähten Bausektors von einem überdurch- Bürgerentlastungsgesetz, staatlichen Infrastruk- schnittlich starken Anstieg der Arbeitslosenquote turinvestitionen sowie der Reduktion der Steuer- betroffen. und Abgabenlast konnte die gesamtwirtschaftliche Nachfrage gestützt und der konjunkturelle Ab- Die deutsche Volkswirtschaft erholte sich im schwung abgefedert werden. Berichtsjahr nur zögerlich. Aufgrund der im inter- nationalen Vergleich hohen Exportquote hängt Ein eingeschränkter Zugang der Unternehmen zu die konjunkturelle Entwicklung Deutschlands in Krediten war während der Phase des Konjunktur- starkem Maße von der Entwicklung des interna- einbruchs nicht festzustellen. Die Verknappung des tionalen Umfeldes ab. Der synchrone weltweite Kreditangebots bzw. eine „Kreditklemme“ waren Nachfragerückgang löste 2009 einen historisch nicht erkennbar. Auch verschärften die Banken einmaligen Rückgang der Exportnachfrage aus. in Deutschland ihre Kreditvergabekonditionen Die Exportrückgänge summierten sich in der nur geringfügig. Grund hierfür waren die von der ersten Jahreshälfte auf 18,9%. In der Folge nah- Bundesregierung angestoßenen Maßnahmen zur men die Ausrüstungsinvestitionen im ersten Stabilisierung des Finanzsektors sowie die durch Halbjahr um 21,8% gegenüber dem Vorjahres- den Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung ge- zeitraum ab. Durch die sinkende Auslandsnach- währten Garantien und Risikoübernahmen, die sich frage verminderte sich die Kapazitätsauslastung positiv auf das Kreditangebot der Banken ausge- im verarbeitenden Gewerbe bis zur Jahresmitte wirkt haben. auf 71,3%. Nach dem dramatischen Rückgang der Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr 2008/2009 stabilisierte sich die deutsche Konjunktur zur Jah- 1.2. Regionale und lokale resmitte 2009. Wirtschaftsentwicklung Im zweiten Quartal 2009 wurde die rückläufige Die Ruhrwirtschaft startete auf einem robusten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts mit einer Fundament in das Jahr 2009. Die kräftigen Inves- Zuwachsrate von 0,3% im Vergleich zum Vor- titionen in den Vorjahren sowie das Vorantrei- quartal gestoppt und legte im dritten Quartal um ben von Innovationen hatten die internationale 0,7% gegenüber dem Vorquartal zu. Maßgeblicher Wettbewerbsposition der Unternehmen im Vor- Treiber dieser Entwicklung war die private Kon- feld gestärkt. Nach dem Konjunkturbericht 2009 sumnachfrage. Sinkende Energiepreise, Steuer- der Industrie- und Handelskammern im Ruhrge- und Abgabensenkungen sowie die eingeführte biet hatte die durch die weltweite Wirtschafts- Abwrackprämie führten zu einer Stabilisierung und Finanzkrise ausgelöste gesamtwirtschaftliche der Ausgaben bei den privaten Haushalten. Im Rezession jedoch auch im Ruhrgebiet deutliche Gesamtjahr 2009 ging das reale Bruttoinlands- Spuren hinterlassen. So führte der schwache produkt um 5,0% zurück. Damit wurde die Wirt- Außenhandel dazu, dass der Auslandsumsatz des schaftsleistung auf das Niveau des Jahres 2005 produzierenden Gewerbes um 30% einbrach und zurückgeworfen. die Investitionsneigung der Unternehmen zurück- ging. Auch die Kapazitätsauslastungen bewegten Zur Stabilisierung des Finanzsektors ergriff die sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Bundesregierung mit Garantien und Kapitalzufüh- rungen für in Schwierigkeiten geratene Kredit-
Lagebericht 21 Im Herbst 2009 hatte die wirtschaftliche Lage der Bonitäten einherging, berichteten 23% der Unter- Ruhrwirtschaft ihre Talsohle erreicht und die wei- nehmen. Fast jedes zehnte Unternehmen hinge- tere konjunkturelle Abwärtsbewegung konnte gen vermeldete verbesserte Kreditkonditionen. gestoppt werden. Der IHK-Konjunkturklimain- dex, für dessen Ermittlung über 1.000 Unterneh- Trotz der weltweiten wirtschaftlichen Stabilisie- men mit insgesamt rund 180.000 Beschäftigten rung in der zweiten Jahreshälfte 2009 zeichnen befragt wurden, belegt diese konjunkturelle Trend- sich weiterhin deutliche Bremseffekte in der wirt- wende. So erholte sich der Indikator und stieg nach schaftlichen Erholung ab. Für das Jahr 2010 wird 78 Punkten zu Jahresbeginn im Herbst 2009 auf mit einer nur schleppenden Verbesserung der kon- 94 Punkte an. junkturellen Situation gerechnet. Das vom Arbeitskreis „Volkswirtschaftliche Ge- samtrechnungen der Länder“ ermittelte vorläufige 2. Rechtliche Rahmenbedingungen Bruttoinlandsprodukt für Nordrhein-Westfalen nahm für das 1. Halbjahr 2009 preisbereinigt um Im Dezember 2009 wurde vom nordrhein-west- 7,9% gegenüber dem 1. Halbjahr 2008 ab. fälischen Landtag das sog. Transparenzgesetz beschlossen. Hierdurch wird das im November Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschafts- 2008 verabschiedete Sparkassengesetz für Nord- forschung (RWI) geht für das Jahr 2009 von einem rhein-Westfalen leicht modifiziert. Ferner wurden Rückgang der Industrieproduktion um 5,3% aus, im Herbst des Berichtsjahres die Allgemeinen Ver- maßgeblich ausgelöst durch den Investitions- und waltungsvorschriften zum Sparkassengesetz für den Vorleistungsgüterbereich. Den Prognosen Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. zufolge nahm die Arbeitslosenquote im Jahres- verlauf um 0,4%-Punkte auf 8,9% zu (2008: 8,5%). Zur Stärke der Sparkassen-Finanzgruppe trägt Mit dieser verhaltenen Zunahme trotzt die Beschäf- der Haftungsverbund wesentlich bei. Das über- tigung der Wirtschaftskrise, da die Unternehmen regionale Sicherungssystem gewährleistet, dass ihre Belegschaften weitgehend gehalten haben. im Bedarfsfall ausreichend Mittel zur Verfügung Begünstigt durch eine solide Eigenkapitalausstat- stehen, um die Forderungen der Kunden und das tung besaßen viele Unternehmen Spielräume, um Institut selbst zu schützen. Daneben besteht für die vorübergehende Nachfrageausfälle zu überbrü- Sparkassen in Westfalen-Lippe ein Reservefonds cken. Wichtige Voraussetzungen hierfür waren die auf regionaler Ebene mit der WestLB AG. moderate Lohnpolitik in der Vergangenheit und Kostenabwägungen, die zu Gunsten des Haltens Zur weiteren Stabilisierung der WestLB AG, Düs- der Arbeitskräfte ausfielen. Kostenerleichterungen seldorf, wurde mit Statut vom 11. Dezember 2009 konnten durch den Abbau von Überstunden und eine Abwicklungsanstalt gemäß § 8a Finanzmarkt- den Einsatz des Instrumentes der Kurzarbeiter- stabilisierungsfondsgesetz errichtet. Nicht stra- regelung realisiert werden. In der Folge wurden tegiekonforme Geschäftsteile wurden in diese niedrige Kapazitätsauslastungen nicht mit einem Abwicklungsanstalt ausgegliedert. Der Sparkas- direkten Beschäftigungsabbau kompensiert. Dies senverband Westfalen-Lippe (SVWL), Münster, an führte zu einer unerwartet stabilen Lage auf dem dem die Herner Sparkasse beteiligt ist, ist ent- Arbeitsmarkt, die sich stützend auf die konjunktu- sprechend seinem Anteil an der Abwicklungs- relle Gesamtsituation auswirkte. anstalt verpflichtet, liquiditätswirksame Verluste der Abwicklungsanstalt, die nicht durch das Eigen- Bei den Unternehmen der Ruhrwirtschaft war eine kapital der Abwicklungsanstalt ausgeglichen ausgeprägte Kreditklemme 2009 weiterhin nicht werden können, bis zu einem Höchstbetrag von erkennbar. Über eine Verschärfung der Finanzie- 2.250 Mio. EUR zu übernehmen. Die Mitgliedsspar- rungsbedingungen, die mit einer Veränderung der kassen des SVWL werden zur Abdeckung dieses
Lagebericht 22 Gesamthöchstbetrages in den nächsten 25 Jahren, umfangreich novelliert. Neben Anforderungen an beginnend im Jahr 2010, aus künftigen Gewinnen die Berücksichtigung von Liquiditäts- und Kon- jährliche Raten in eine Rücklage einstellen. Hin- zentrationsrisiken sowie an die Vergütungsstruk- sichtlich der Ansparleistung findet nach Ablauf tur der Institute werden nun auch Stresstests von 10 Jahren, also zum 31.12.2019, eine Revi- in Form von Szenarien zur Beurteilung poten- sion statt. Sind bis dahin keine wesentlichen, zieller Risiken erforderlich. Die Sparkasse hat die erwarteten Verluste der Abwicklungsanstalt die wesentlichen Bausteine der MaRisk-Novelle übersteigenden Verluste angefallen, kann unter fristgerecht zum 31.12. umgesetzt. Insbeson- Voraussetzung der Zustimmung aller Beteiligten dere für die geforderten Stresstests hat die Spar- eine weitere Ansparung unterbleiben. kasse jedoch die bestehende Öffnungsklausel genutzt. Eine Umsetzung der noch ausstehen- Die Ratingagentur Moody´s hat der Sparkassen- den Elemente ist für das erste Halbjahr des Jah- organisation im März 2009 ein Verbundrating von res 2010 geplant. Aa2 erteilt. Dabei hebt Moody‘s mit Blick auf die gemeinsame Stellung der Sparkassen die Stärke Der Gesetzgeber hat im Frühjahr 2009 das Bilanz- ihres attraktiven Geschäftsmodells, ihre stabile rechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) verab- und dominierende Stellung im Privatkunden- schiedet. Mit diesem Gesetz wird das Ziel ver- und Mittelstandsgeschäft, ihr insgesamt güns- folgt, den Rechnungslegern in Deutschland tiges Risikoprofil und ihre soliden fundamen- eine im Vergleich zu den internationalen Stan- talen Finanzdaten positiv hervor. Im April 2010 dards (IFRS) gleichwertige und wettbewerbsfä- wurde darüber hinaus den Mitgliedern des Haf- hige Alternative der Rechnungslegung zu bieten. tungsverbundes der Sparkassen-Finanzgruppe, Neben einer maßvollen Annäherung des Handels- also den Sparkassen, Landesbanken und Lan- rechts an die IFRS in nur ausgewählten Punkten desbausparkassen, von der kanadischen Rating- sind Neuerungen durch das BilMoG auch auf die agentur Dominion Bond Rating Service (DBRS) verpflichtende Umsetzung aus entsprechenden die im Januar 2007 erteilte Ratinguntergrenze EU-Richtlinien zurückzuführen. Die Übergangs- (Floor) von A (high) für langfristige Verbindlich- vorschriften sehen – abgesehen von den aus der keiten bestätigt. Diese Ratingnote ist vergleich- Umsetzung von EU-Richtlinien resultierenden bar mit einem Niveau von A1 bei der Agentur Vorschriften – eine verpflichtende Regelerst- Moody‘s. Auf Antrag kann diese Bewertung – anwendung des BilMoG für nach dem 31.12.2009 als Mindestbewertung – auch jeder einzelnen beginnende Geschäftsjahre vor. Die Sparkasse Sparkasse zugewiesen werden. hat entsprechende Vorbereitungen zur Umset- zung getroffen. Die Praxis hat gezeigt, dass die tatsächlichen Auswirkungen des Wegfalls der Gewährträger- haftung im Jahr 2005 auf die Sparkasse gering C. Geschäftspolitische Strategie sind. Die Sparkasse als lokal tätiges Kreditinsti- tut refinanziert sich vorrangig aus dem Kunden- Die Sparkasse ist ein Wirtschaftsunternehmen des geschäft. Darüber hinaus im Einzelfall benötigte Trägers Stadt Herne mit der Aufgabe, der geld- und Mittel werden regelmäßig innerhalb der Spar- kreditwirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung kassen-Finanzgruppe oder am nationalen Markt und der Wirtschaft, insbesondere des in der Sat- beschafft. Die öffentlich-rechtliche Trägerschaft zung definierten Geschäftsgebiets und des Trä- der Stadt Herne wird auch künftig die Sparkasse gers, zu dienen. bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen. Die Kreditversorgung dient vornehmlich der Kre- Im August 2009 wurden die Mindestanforde- ditausstattung des Mittelstandes sowie der wirt- rungen an das Risikomanagement (MaRisk) schaftlich schwächeren Bevölkerungskreise.
Lagebericht 23 Die Geschäfte werden unter Beachtung des öffent- 2. Kreditgeschäft lichen Auftrags nach kaufmännischen Grundsätzen geführt. Die Gewinnerzielung ist nicht Hauptzweck Im Berichtsjahr 2009 sind die Kreditbestände ein- des Geschäftsbetriebes. schließlich der Kredite an öffentliche Haushalte (Kundenforderungen, Treuhandkredite, Wechsel und Avale) unter Berücksichtigung der Risiko- D. Darstellung und Analyse des vorsorge um 2,3% auf 849,0 Mio. EUR (Vorjahr: Geschäftsverlaufs +0,6%) gestiegen. Unsere Planungen zu Beginn des Jahres 2009 beliefen sich auf ein Wachstum 1. Bilanzsumme und Geschäftsvolumen in Höhe von 1,4% ohne öffentliche Haushalte. Das Geschäftsvolumen der Sparkasse ist im Jahr Die betragsmäßig größte Steigerung vor Risiko- 2009 recht deutlich gewachsen. Bedingt durch vorsorge ergab sich bei den kurzfristigen Kre- einen nach wie vor starken Konditions- und Preis- diten mit einem Zuwachs von 21,2 Mio. EUR bzw. wettbewerb verlief die geschäftliche Entwicklung 33,5% (Vorjahr: -11,4%). Auch bei den mittelfris- im Kundengeschäft eher moderat. Im Interbanken- tigen Krediten (um 2,1 Mio. EUR/4,0%) sowie den geschäft mit der Europäischen Zentralbank bzw. Wechselkrediten (um 0,3 Mio. EUR) konnten die Deutschen Bundesbank hingegen ergaben sich Bestände ausgeweitet werden. Lediglich bei den nennenswerte Zuwächse. Angesichts des anhal- langfristigen Forderungen verringerten sich die tend schwierigen Wettbewerbsumfeldes, den spür- Bestände um 0,4 Mio. EUR bzw. 0,1% (Vorjahr: baren Auswirkungen der Finanzmarkt- und Kon- +0,2%). junkturkrise sowie der Rahmenbedingungen ist die Sparkasse mit den erzielten Geschäftsergebnissen Die Bestände im gewerblichen Kreditgeschäft im abgelaufenen Jahr 2009 insgesamt zufrieden. (+9,2 Mio. EUR/2,3%) konnten insgesamt ebenso ausgeweitet werden wie die Forderungen an Die durch die realwirtschaftlichen Folgen der Fi- öffentliche Haushalte (+24,8 Mio. EUR). Bei den nanzmarktkrise verursachte negative Entwicklung Forderungen an Privatpersonen (-7,5 Mio. EUR/ des konjunkturellen Umfeldes im Jahresverlauf -2,0%) sind hingegen wie im Vorjahr (-0,5%) rück- schlug sich in einer insgesamt leicht verringerten läufige Kreditvolumina zu verzeichnen. Kreditnachfrage nieder. Das für das Berichtsjahr ge- plante Wachstumsziel von 1,4% des Kundenkredit- Im Zuge der Konjunkturkrise konnte die im Vor- volumens ohne öffentliche Haushalte wurde nicht jahr erfreuliche Entwicklung im Kreditneuge- erreicht. Das zu Jahresbeginn angestrebte Wachs- schäft im Berichtsjahr nicht fortgesetzt wer- tum bei den Kundeneinlagen von 0,4% wurde den. Im Vergleich zum Vorjahr ermäßigten sich durch eine Wachstumsrate von 1,4% hingegen die Darlehensauszahlungen insgesamt um 7,0% mehr als erfüllt, wobei die Bestandssteigerungen auf 117,3 Mio. EUR (Vorjahr: +2,9%). Dabei ver- bei den bilanzwirksamen Einlagen zumindest teil- zeichneten sowohl die Auszahlungen an Privat- weise zu Lasten des Nettoabsatzes im Wertpa- personen (um 1,6% auf 54,2 Mio. EUR) als auch piergeschäft mit Kunden realisiert wurden. Das Pro- an gewerbliche Kreditnehmer (um 12,6% auf visionsergebnis konnte im Gegensatz zu den 61,8 Mio. EUR) einen rückläufigen Trend. Vorjahren nicht weiter gesteigert werden und liegt unter dem Niveau des Vorjahres. Die Bilanzsumme Auch bei den Darlehenszusagen offenbarte sich erhöhte sich im Jahr 2009 deutlich von 1.640,8 Mio. eine ähnliche Tendenz. Im Berichtsjahr wurden EUR auf 1.757,8 Mio. EUR. Unter Einbeziehung der Kreditmittel im Volumen von insgesamt 137,5 Mio. Avalkredite wuchs das aus Bilanzsumme und Even- EUR (Vorjahr: 142,1 Mio. EUR) zugesagt. Zum tualverbindlichkeiten bestehende Geschäftsvolu- Jahresende 2009 beläuft sich der Bestand der men von 1.654,7 Mio. EUR auf 1.773,7 Mio. EUR. zugesagten und noch nicht in Anspruch genom-
Lagebericht 24 menen kurz-, mittel- und langfristigen Darlehen 93,4% aus Anlagen in Spezialfonds und anderen auf 32,5 Mio. EUR. Investmentfonds (Vorjahr: 94,7%). Der Trend zu rückläufigen Darlehenszusagen für die Finanzierung des Wohnungsbaus (Neubau, 4. Beteiligungen/Anteilsbesitz Kauf/Erwerb) konnte bereits im Vorjahr gebro- chen werden. Auch im Berichtsjahr erhöhte Der Anteilsbesitz der Sparkasse, der unter Betei- sich das Volumen der für diese Zwecke zuge- ligungen und Anteilen an verbundenen Unterneh- sagten Mittel um 3,1% auf 49,8 Mio. EUR (Vor- men ausgewiesen ist, ist im Geschäftsjahr auf- jahr: +35,3%). grund von Wertminderungen um 0,5 Mio. EUR bzw. 1,8% auf 26,3 Mio. EUR zurückgegangen. Der Anteil der Kundenforderungen (ohne Avale) Unter Beteiligungen ausgewiesen sind die Betei- an der Stichtagsbilanzsumme sinkt recht deutlich ligungen am Sparkassenverband Westfalen- auf 47,4% und liegt damit unter dem Bilanzan- Lippe, Münster, mit 16,3 Mio. EUR, an der Erwerbs- teil des Vorjahres (49,7%). Im Vergleich mit dem gesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG Durchschnitt aller westfälisch-lippischen Spar- mit 9,9 Mio. EUR, an der Telekommunikation Mitt- kassen ist dieser Bilanzanteil weiterhin unter- leres Ruhrgebiet GmbH Bochum mit 49,9 TEUR durchschnittlich. und an der Stadtmarketing Herne GmbH mit 2,0 TEUR. Damit haben die Eigenanlagen der Sparkasse (insbesondere Wertpapiere und Forderungen Im Bilanzposten „Anteile an verbundenen Unter- an Kreditinstitute) neben dem Kreditgeschäft nehmen“ ist die 100%ige Tochtergesellschaft der wesentliche Bedeutung. Sparkasse, die Versicherungsdienst der Herner Sparkasse GmbH, mit ihrem Stammkapital von 25,6 TEUR erfasst. 3. Wertpapierbestand Im Jahr 2009 erhöhte sich der gesamte Bestand 5. Einlagengeschäft an eigenen Wertpapieranlagen deutlich um 38,7% auf 788,8 Mio. EUR (Vorjahr: -3,8%). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden ein- Dabei wuchs der Bestand der Schuldverschrei- schließlich der verbrieften Verbindlichkeiten wei- bungen und anderen festverzinslichen Wert- sen zum Bilanzstichtag mit insgesamt 1.218,8 papiere um 47,4% auf 674,3 Mio. EUR, während Mio. EUR einen leichten Anstieg um 16,4 Mio. sich der Bestand der Aktien und anderen nicht EUR/1,4% auf. Im Vorjahr hingegen waren die Ein- festverzinslichen Wertpapiere um 2,9% auf lagenbestände noch um 4,3% gesunken. Im Ver- 114,5 Mio. EUR erhöhte. Die Bestandssteigerung gleich mit dem Durchschnitt der westfälisch-lip- bei den eigenen Wertpapieren steht u. a. in Ver- pischen Sparkassen (+2,2%) zeigt sich somit eine bindung mit den Zuwächsen im Interbankenge- gleichgerichtete Tendenz im bilanzwirksamen schäft mit der Zentralbank, deren Liquiditäts- Einlagengeschäft, wenngleich sich die Wachs- wirkung nicht unmittelbar im Kreditgeschäft mit tumsrate in der Sparkasse geringer darstellt. Kunden genutzt werden konnte. Das am Jahresanfang geplante Wachstum von Am gesamten Wertpapierbestand belief sich der 0,4% wird stichtagsbezogen deutlich überer- Anteil der Schuldverschreibungen und anderen füllt, was zum überwiegenden Teil auf die festverzinslichen Wertpapiere auf 85,5% (Vor- Bestandssteigerungen bei den Sichteinlagen jahr: 80,4%). Der Bestand an Aktien und anderen (+76,3 Mio. EUR/18,2%) sowie bei den Spareinla- nicht festverzinslichen Wertpapieren besteht zu gen (+92,8 Mio. EUR/22,7%) zurückzuführen ist.
Lagebericht 25 Im Gegensatz dazu verringert sich der Bestand Im Wertpapierkundengeschäft ergab sich eine bei den Sparkassenbriefen (-70,3 Mio. EUR/40,9%) Abschwächung des Gesamtumsatzes in Höhe von und bei den Termineinlagen (-81,9 Mio EUR/ gut 50%. Die Unsicherheit an den Börsen sorgte 44,3%). Bei den Privatpersonen, deren gesamte für eine deutliche Zurückhaltung der Anleger und Einlagenbestände sich um 0,7 Mio. EUR/0,1% damit für einen negativen Nettoabsatz von Wert- erhöhten, setzte sich der Trend zu einer flexiblen papieren. Geldanlage im kurzfristigen Bereich fort. So erga- ben sich bei den Privatkunden deutliche Um- Die Vermittlung von Immobilien entwickelte sich schichtungen von den Eigenemissionen in den sowohl wertmäßig als auch in Bezug auf die An- Bereich der Zuwachssparen bzw. von den Termin- zahl der vermittelten Objekte positiv. Das niedri- geldern in das Geldmarktkonto. ge Niveau des Vorjahres bei der Vermittlung von Versicherungen, die über die Versicherungs- dienst der Herner Sparkasse GmbH abgewickelt 6. Interbankengeschäft wird, konnte im Berichtsjahr deutlich gesteigert werden. Ebenso verlief die Vermittlung von Bau- Die Forderungen an Kreditinstitute verringerten sparverträgen gegenüber dem Vorjahr etwas er- sich zum Jahresende um 105,0 Mio. EUR auf folgreicher. 59,6 Mio. EUR. Der Bestand besteht fast ausschließ- lich aus bei Kreditinstituten unterhaltenen Liqui- ditätsreserven. 8. Investitionen Gleichzeitig stiegen die Verbindlichkeiten gegen- 2009 verminderte sich der Bestand der Sachanla- über Kreditinstituten zum Bilanzstichtag um gen bedingt durch planmäßige Abschreibungen 98,1 Mio. EUR bzw. 32,9% auf 396,9 Mio. EUR. sowie eine erforderliche Sonderabschreibung auf Bei den Verbindlichkeiten handelt es sich zu einem eine Eigentumsimmobilie um 1,5 Mio. EUR bzw. großen Teil um langfristige Sparkassenbriefe und 7,1% auf 19,3 Mio. EUR. Termingelder, die in Erwartung steigender Zinsen zur Refinanzierung von Kredit- und Wertpapierge- Die Investitionen in Sachanlagen beschränkten schäften verkauft bzw. aufgenommen wurden. Das sich im Berichtsjahr im Wesentlichen auf plan- Volumen dieser Refinanzierungsgeschäfte mit Kre- mäßige und sonstige erforderliche Ersatzinves- ditinstituten beläuft sich auf 113,1 Mio. EUR und titionen. hat sich gegenüber dem Vorjahr um 22,0 Mio. EUR verringert. Offenmarktgeschäfte mit der Deutschen Bundesbank bestehen im Volumen von 195,5 Mio. 9. Personalbericht EUR. Darüber hinaus handelt es sich im Wesent- lichen um Weiterleitungsdarlehen. Zum Jahresende 2009 beschäftigte die Sparkasse (ohne Vorstand) insgesamt 445 Mitarbeiter/Mit- arbeiterinnen (31.12.2008: 454 Mitarbeiter/Mitar- 7. Dienstleistungsgeschäft beiterinnen), davon 110 Teilzeitbeschäftigte und 26 Auszubildende. Während Wettbewerber teil- Das Dienstleistungsgeschäft der Sparkasse entwi- weise massiv Arbeitskräfte einsparen, setzt die ckelte sich anders als im Vorjahr etwas schwächer. Sparkasse in ihrer Personalpolitik auf größtmög- Das Vorjahresergebnis – ausgedrückt im Provi- liche Kontinuität. So ist es das Bestreben der Spar- sionsüberschuss – wurde um 6,7% unterschrit- kasse, alle Auszubildenden nach erfolgreicher ten. Ursächlich hierfür war im Wesentlichen die im Beendigung ihrer Ausbildungszeit in das Angestell- Vergleich zum Vorjahr deutliche Verringerung des tenverhältnis zu übernehmen: Im Jahre 2009 been- Wertpapierertrages. deten zehn Auszubildende mit einer erfolgreichen
Lagebericht 26 Abschlussprüfung ihre Ausbildung und wurden in durchschnittliche Kapitalbasis für ein weiteres das Angestelltenverhältnis übernommen. Geschäftswachstum. Unser Ziel bleibt es, unseren Kunden ein attrak- Mit der Bildung von Wertberichtigungen und tives und umfassendes Dienstleistungsangebot Rückstellungen wurde den Risiken im Kreditge- zu unterbreiten und eine hohe Beratungsquali- schäft und sonstigen Verpflichtungen entspre- tät zu gewährleisten. Deshalb hatte auch im ver- chend den strengen Bewertungsmaßstäben der gangenen Jahr die gezielte Aus- und Fortbildung Sparkasse angemessen Rechnung getragen. Der unserer Mitarbeiter/Mitarbeiterinnen für uns eine Wertpapierbestand wurde unter Anwendung des hohe Bedeutung: Insgesamt vierzehn Mitarbeiter/ strengen Niederstwertprinzips bewertet. Die Mitarbeiterinnen absolvierten an der Sparkassen- übrigen Vermögensgegenstände wurden eben- akademie Münster Fortbildungslehrgänge zum falls vorsichtig bewertet. Sparkassenfachwirt bzw. zum Sparkassenbetriebs- wirt. Daneben absolvierte ein Mitarbeiter erfolg- reich den Studienabschluss an der S-Hochschule. 2. Finanzlage Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im ab- E. Darstellung und Analyse der gelaufenen Geschäftsjahr aufgrund einer ange- Lage der Sparkasse messenen Liquiditätsvorsorge jederzeit gegeben. Die Anforderungen der Liquiditätsverordnung der 1. Vermögenslage Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurden stets eingehalten. Zur Erfüllung der Min- Nach Zuführung des Bilanzgewinns 2008 betra- destreservevorschriften wurden Guthaben bei gen zum Jahresende 2009 die Gewinnrücklagen der Deutschen Bundesbank in erforderlicher Höhe einschließlich des Fonds für allgemeine Bankri- geführt. siken unter Berücksichtigung der immateriellen Vermögensgegenstände und des Abzugspostens Ein Spitzenausgleich erfolgte über das laufende gemäß § 10 Abs. 2a Satz 2 Nr. 6 KWG (gleichzeitig Konto bei der WestLB AG bzw. durch Tagesgeld- Kernkapital) 95,8 Mio. EUR. Das Ergänzungskapi- aufnahmen oder Tagesgeldanlagen. Refinanzie- tal besteht ausschließlich aus Vorsorgereserven rungsgeschäfte in Form von Offenmarktgeschäften nach § 340f HGB. (Hauptrefinanzierungsgeschäfte) mit der Deut- schen Bundesbank wurden getätigt. Das Volumen Neben den im Jahresabschluss ausgewiesenen betrug zum Bilanzstichtag 195,5 Mio. EUR. Gewinnrücklagen und dem Fonds für allgemeine Bankrisiken verfügt die Sparkasse über weitere umfangreiche Eigenkapitalbestandteile im Sinne 3. Ertragslage des KWG und angemessene stille Reserven. Die Eigenkapitalanforderungen des Kreditwesenge- Die Sparkasse kann trotz des im Berichtsjahr ins- setzes und der Solvabilitätsverordnung wurden gesamt schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes jederzeit erfüllt. Das Verhältnis der angerech- ein recht erfolgreiches Ergebnis präsentieren. Die neten Eigenmittel zu den Adressen- und Markt- Ertragslage – gemessen am Ergebnis vor Bewer- preisrisiken sowie den operationellen Risiken tung und Risikovorsorge – gestaltete sich im Ver- überschreitet am 31.12.2009 mit einer Gesamt- gleich zum Vorjahr erneut deutlich positiv. kennziffer von 20,7% deutlich den durch die ab 1. Januar 2008 relevante Solvabilitätsverordnung Die Begründung für diese Entwicklung ist zum (SolvV) vorgeschriebenen Mindestwert von 8,0%. einen im deutlich gesteigerten Zinsüberschuss und Die Sparkasse verfügt damit über eine über- zum anderen in der Verringerung der Personal-
Lagebericht 27 und der anderen Verwaltungsaufwendungen zu stellung einem Neutralen Ergebnis zugerechnet sehen. Die Steigerung des Zinsüberschusses ist werden. Soweit nachstehend Ergebnisse aus die- weitgehend auf die insbesondere im kurz- und mit- sem Betriebsvergleich herangezogen werden, telfristigen Laufzeitbereich erfolgten Zinssen- wird ausdrücklich darauf verwiesen. kungen an den Geld- und Kapitalmärkten zurück- zuführen. Die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse ist weiterhin der Zinsüberschuss. Dieser ist entge- Die Zinsentwicklung im Jahresverlauf führte zu gen dem Trend der Vorjahre im vergangenen einem vergleichsweise moderaten Abschreibungs- Geschäftsjahr um 2,8 Mio. EUR bzw. 7,3% auf bedarf beim eigenen Wertpapierbestand der 41,1 Mio. EUR gestiegen (Vorjahr: -0,5%). Dabei Sparkasse. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft verringerten sich angesichts der stark rück- lag hingegen wie im Vorjahr oberhalb des mit- läufigen Zinssätze am Geld- und Kapitalmarkt telfristigen Durchschnittswertes. Das Ergebnis sowohl die Zinserträge zzgl. der Erträge aus vor Steuern übertrifft den Vorjahreswert leicht. Aktien, Beteiligungen und Gewinnabführungs- Die wesentlichen Erfolgskomponenten sind in der verträgen als auch die Zinsaufwendungen. Die unten stehenden Tabelle aufgeführt. im Jahresverlauf vorherrschende Steilheit der Zinskurve bewirkte, dass der Zinsaufwand auf- Zur weitergehenden Analyse der Ertragslage wird grund der hohen Liquiditätspräferenz der Kun- für interne Zwecke und für den überbetrieblichen den weitaus stärker zurückging als der Zinser- Vergleich der bundeseinheitliche Betriebsver- trag. Der geplante Zinsüberschuss von 38,9 Mio. gleich der Sparkassenorganisation eingesetzt, EUR wurde deutlich überschritten. in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses im Verhältnis zur Durchschnitts- In Relation zur Durchschnittsbilanzsumme ergibt bilanzsumme erfolgt. Zur Ermittlung eines Be- sich auf der Grundlage des Betriebsvergleichs triebsergebnisses vor Bewertung werden die in eine Zinsspanne von 2,34% (nach 2,25% im der Tabelle aufgeführten Erträge und Aufwen- Vorjahr). dungen um periodenfremde und außergewöhn- liche Posten berichtigt, die in der internen Dar- GuV 2009 2008 Veränderung Erfolgskomponenten Posten Mio. EUR Mio. EUR Mio. EUR % Zinsüberschuss 1 bis 4 41,1 38,3 2,8 7,3 Provisionsüberschuss 5 und 6 9,7 10,4 -0,7 -6,7 Nettoergebnis aus Finanzgeschäften 7 0,1 -0,1 0,2 200,0 Sonstige betriebliche Erträge 8 und 9 1,5 1,6 -0,1 -6,3 Summe und Erträge 52,4 50,3 2,1 4,2 Personalaufwand 10a -20,3 -20,6 -0,3 -1,5 Anderer Verwaltungsaufwand 10b -9,4 -10,0 -0,6 -6,0 Sonstige betriebliche Aufwendungen 11, 12 -3,4 -3,2 0,2 6,3 Ergebnisse vor Bewertung und Risikovorsorge 19,3 16,5 2,8 17,0 Ertrag bzw. Aufwand aus Bewertung und 13 bis 17 -12,5 -9,8 -2,7 -27,6 Risikovorsorge sowie Neutrales Ergebnis Ergebnisse vor Steuern 6,8 6,7 0,1 1,5 Steueraufwand 24 und -4,7 -5,2 -0,5 -9,6 Jahresüberschuss 26 2,1 1,5 0,6 40,0
Lagebericht 28 Der Provisionsüberschuss hingegen verringerte übertrifft damit den Vergleichswert um 40,0%. sich um 6,7% auf 9,7 Mio. EUR. Aufgrund der ge- Gemäß den Vorschriften des Sparkassengesetzes genläufigen Tendenz des Zinsüberschusses ermä- für das Land Nordrhein-Westfalen entscheidet ßigte sich das Verhältnis von Provisions- zu Zins- die Trägerversammlung auf Vorschlag des Ver- überschuss von 27,2% auf 23,6%. waltungsrates über die Verwendung des Jahres- überschusses. Die Personalaufwendungen sanken trotz der tariflichen Entgeltanpassung gegenüber dem Das Betriebsergebnis vor Bewertung – auf der Vorjahreswert um 0,3 Mio. EUR bzw. 1,5% auf Grundlage des Betriebsvergleiches – als Maß- 20,3 Mio. EUR, während die anderen Verwaltungs- größe der Ertragskraft liegt im Vergleich zu dem aufwendungen sich um 0,6 Mio. EUR bzw. 6,0% Durchschnittswert der westfälisch-lippischen auf 9,4 Mio. EUR verringerten. Die in den Vor- Sparkassen knapp unter dem Referenzwert. Es jahren begonnenen und im Berichtsjahr fort- ermöglicht auch nach Berücksichtigung des geführten Maßnahmen zur Kostenbegrenzung Bewertungsergebnisses eine angemessene Auf- zeigten somit auch in 2009 ihre Wirkung. stockung des Eigenkapitals als Grundlage für die künftige Geschäftsausweitung. Die Cost-Income-Ratio aus den berichtigten Wer- ten der Erfolgsrechnung des Betriebsvergleichs verbessert sich im Vergleich zu 2008 von 65,5% 4. Zusammenfassung auf 60,2%. Die Vermögenssituation der Sparkasse ist – gemes- Das Betriebsergebnis vor Bewertung, das sich sen am Durchschnitt der westfälisch-lippischen nach Berichtigungen um periodenfremde und Sparkassen – überdurchschnittlich gut. Eine ausrei- außergewöhnliche Beträge nach den Grundsät- chende Liquidität ist, insbesondere aufgrund der zen für den Betriebsvergleich ergibt, zeigt in hohen Wertpapierbestände, jederzeit gewährleis- absoluten Werten eine Steigerung von 16,7 Mio. tet. Die Ertragslage liegt im Berichtsjahr nahezu auf EUR auf 20,5 Mio. EUR. Im Verhältnis zur Durch- dem Niveau des Verbandsdurchschnittswertes. schnittsbilanzsumme ergibt sich für diese Steu- erungsgröße ein Wert von 1,16% nach 0,99% im Vorjahr. Der Wert liegt aus den bereits erläu- F. Risikobericht terten Gründen über dem zu Jahresbeginn pro- gnostizierten Wert. 1. Ziele und Strategien des Risikomanagements Die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere Der Gesamtvorstand der Sparkasse hat in der sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kre- Risikostrategie die risikopolitische Ausrichtung ditgeschäft (Bewertung und Risikovorsorge) wer- der Sparkasse festgelegt. Gemäß der geschäfts- den nach der gemäß § 340f Abs. 3 Handelsge- politischen Zielsetzung der Sparkasse werden setzbuch zulässigen Verrechnung mit Erträgen Risiken bei günstigem Chance-/Risikoprofil be- in Höhe von 12,0 Mio. EUR (2008: 5,4 Mio. EUR) wusst eingegangen, während bei ungünstigerem ausgewiesen. Chance-/Risikoprofil eine Kompensation oder Ver- minderung der Risiken erfolgt. Risiken mit ver- Der Steueraufwand ist (nach 5,2 Mio. EUR im Vor- tretbarem potenziellen Schaden werden akzep- jahr) leicht auf 4,7 Mio. EUR gesunken. tiert. Begrenzt werden die eingegangenen Risiken durch den Umfang des bereitgestellten Risikode- Der Jahresüberschuss des Jahres 2009 beträgt ckungspotenzials und dem hieraus abgeleiteten 2,1 Mio. EUR nach 1,5 Mio. EUR im Vorjahr und Risikolimit bzw. den für die einzelnen Risikoarten
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