Allianz Lebensversicherungs-AG - Geschäftsbericht 2013
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Geschäftsbericht 2013 Allianz Lebensversicherungs-AG Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Allianz Lebensversicherungs-AG Reinsburgstraße 19 70178 Stuttgart Telefon +49 89 3800-0 www.allianzdeutschland.de
Auf einen Blick Allianz Lebensversicherungs-AG nach HGB Veränderung Mehr dazu 2013 zum Vorjahr 2012 2011 auf Seite % Beitragseinnahmen brutto Mio € 16 373 12,5 14 553 14 829 28 Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft Mio € 16 022 12,8 14 205 14 486 5 Leistungen an Kunden Mio € 12 582 – 6,8 13 495 14 078 6 Bruttoüberschuss Mio € 3 376 35,3 2 496 2 761 9 Abschlusskosten in % der Beitragssumme % des Neugeschäfts 4,4 4,2 4,2 6 Verwaltungskosten in % der gebuchten % Bruttobeiträge 1,0 1,2 1,1 6 Ergebnis vor Abführung Mio € 558 7,3 520 530 9 Anteil der Kunden am Gesamtertrag % 93,8 93,3 92,6 9 Verwaltete Kapitalanlagen Mio € 159 518 6,7 149 555 143 917 7 Bewertungsreserven der gesamten Kapitalanlagen % in % der gesamten Kapitalanlagen 13,8 19,7 11,1 8 Laufende Durchschnittsverzinsung % 5,0 4,2 4,3 8 Nettoverzinsung % 5,5 5,0 4,6 8 Eigenkapital Mio € 1 454 – 20,3 1 825 1 759 52 Eigenmittelquote % 180 196 213 Versicherungstechnische Netto-Rückstellungen Mio € 156 298 6,7 146 445 140 335 Sicherungsmittel aus freier RfB und Schluss- % überschussfonds in % der Deckungsmittel 6,8 7,2 8,0 Anzahl der Verträge Mio 10,4 0,1 10,4 10,3 20 Im Sinne einer besseren Lesbarkeit verwenden wir im Geschäftsbericht durchgängig die Begriffe „Mitarbeiter“ und „Vertreter“. Damit meinen wir selbstverständlich auch unsere Mitarbeiterinnen und Vertreterinnen.
Inhalt 2 Mitglieder des Vorstands 3 Lagebericht 25 Jahresabschluss 26 Bilanz 28 Gewinn- und Verlustrechnung 30 Anhang 60 Überschussbeteiligung der Versicherungsnehmer 74 Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers 76 Bericht des Aufsichtsrats 78 Mitglieder des Aufsichtsrats
2 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Mitglieder des Vorstands Mitglieder des Vorstands Dr. Markus Faulhaber Vorsitzender des Vorstands zugleich Mitglied des Vorstands Allianz Deutschland AG Dr. Wolfgang Brezina Personal und Interne Dienste bis 30. April 2013 zugleich Mitglied des Vorstands Allianz Deutschland AG Dr. Michael Hessling Firmenkunden Burkhard Keese Finanzen zugleich Mitglied des Vorstands Allianz Deutschland AG Andree Moschner Vertrieb Ausschließlichkeitsorganisation seit 1. Mai 2013 zugleich Mitglied des Vorstands Allianz Deutschland AG Dr. Alf Neumann Privatkunden und Produkte Dr. Thomas Wiesemann Maklervertrieb seit 1. Januar 2014
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 3 Lagebericht Lagebericht Die Allianz Lebensversicherungs-AG hat ihre marktführende Stellung in der deutschen Lebensversicherungsbranche weiter ausgebaut. Die um 12,8 Prozent auf 16,0 (14,2) Milliarden Euro gestiegenen Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft (s. a. G.) sind ein Beweis für das ungebrochene Vertrauen der Kunden in das Unter- nehmen. Die Attraktivität der Lebensversicherung zeigte sich im Jahr 2013 vor allem im wachsenden Einmalbeitragsgeschäft. Das im Sommer 2013 neu eingeführte Garantiekonzept „Perspektive“ wird von den Kunden sehr gut angenommen. Die Neubeiträge der nicht klassischen Vorsorgekon- zepte insgesamt stiegen im Geschäftsjahr um 157 Prozent auf 1,1 (0,4) Milliarden Euro. Erneut sank die Stornoquote nach Stückzahlen. Sie liegt auf dem historischen Tiefstand von 1,9 Prozent (2,0) und damit weiterhin deutlich unter dem Marktdurchschnitt. Die Allianz Lebensversicherungs-AG bietet ihren Kunden aufgrund ihrer Finanzstärke, der professionellen und weltweit ausgerichteten Kapitalanlage sowie der sehr niedrigen Verwaltungskosten trotz des andauernden Niedrigzinsumfeldes eine außerordentlich attraktive Gesamtverzinsung deutlich über dem Niveau vergleichbar sicherer Anlagen. Allgemeine Die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Jahr Rahmenbedingungen 2013 spiegelte die weltwirtschaftliche Dynamik wider. Erst seit dem Frühjahr gewann die deutsche Gesamtwirtschaftliche Entwicklung Konjunktur wieder an Schwung. Dabei stützten so- wohl anziehende Exporte als auch eine stärkere Kon- Globaler Konjunkturmotor kommt langsam in Gang sumnachfrage das Wachstum. Die Investitionen er- Nach schwachem Start nahm die Weltwirtschaft 2013 holten sich dagegen nur langsam. Insgesamt blieb langsam wieder Fahrt auf. Im Gegensatz zu den Vor- der Aufwärtsschwung recht mäßig, vor allem vergli- jahren kamen dabei die Impulse vornehmlich aus den chen mit der deutlichen Aufhellung der Stimmung. Industrieländern: Im Sommer endete die Rezession So legte das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2013 real im Euroraum, in den USA zog – trotz Haushaltsstreit nur um 0,4 Prozent zu. Damit verlief die deutsche und Ausgabenkürzungen – die Konjunkturdynamik Konjunktur wie in den Vorjahren jedoch deutlich besser an, und Japan setzte seine Erholung auf verbreiterter als im Euroraum insgesamt (– 0,4 Prozent). Basis fort. Die Schwellenländer dagegen gaben ein sehr gemischtes Bild ab; die wirtschaftliche Expansion Einkommen steigen weiter an blieb insgesamt nur verhalten. Dazu trugen auch die Die Arbeitseinkommen stiegen 2013 um 2,7 Prozent. Turbulenzen auf den internationalen Finanzmärkten Hinter dieser positiven Entwicklung standen ein bei: Das mögliche Auslaufen des Wertpapierkauf- Plus der Beschäftigung sowie ein höherer Effektiv- programms der US-Notenbank führte zu einem hö- verdienst je Arbeitnehmer. Unter Berücksichtigung heren Renditeniveau in den USA selbst und setzte der monetären Sozialleistungen und der Summe der die Währungen vieler Schwellenländer unter Abwer- Einkommen aus Gewinnen, Vermögen und selbstän- tungsdruck. diger Tätigkeit stiegen die verfügbaren Einkommen der
4 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Lagebericht privaten Haushalte 2013 insgesamt um 2,1 Prozent. phase abzusehen. Nach zwischenzeitlichen histori- Damit hat sich der Zuwachs der privaten Einkommen schen Tiefständen notierten die zehnjährigen Bundes- wieder etwas abgeschwächt. anleihen mit 1,9 Prozent am Jahresende leicht über dem Vorjahreswert. Gleichzeitig ging jedoch auch die Inflationsrate auf 1,5 Prozent zurück. Die Realeinkommen konnten damit Versicherungswirtschaft um 0,6 Prozent steigen. Dies führte, zusammen mit niedrigen Zinsen, zu einer relativ hohen Konsumnei- Deutliche Belebung im Einmalbeitragsgeschäft gung; die Sparquote gab leicht auf 10,0 Prozent nach. In der deutschen Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds) erhöhten sich Geldvermögen der privaten Haushalte die Beitragseinnahmen im Jahr 2013 nach vorläufigen profitieren vom Börsenboom Angaben des Gesamtverbands der Deutschen Versi- Die Geldvermögen der privaten Haushalte in Deutsch- cherungswirtschaft (GDV) deutlich um 3,8 Prozent. land stiegen nach Schätzung von Allianz Economic Dies ist vor allem auf eine starke Belebung im Einmal- Research bis zum Jahresende 2013 auf rund 5,15 Billi- beitragsgeschäft zurückzuführen, das um 14,3 Pro- onen Euro und lagen damit etwa 4 Prozent über dem zent gewachsen ist. Die laufenden Beiträge stiegen Vorjahresstand. Die privaten Geldvermögen konnten leicht um 0,2 Prozent. damit von der positiven Entwicklung am deutschen Aktienmarkt, die zu deutlichen Wertsteigerungen im Das Neugeschäft erhöhte sich um 8,3 Prozent. Der Portfolio führte, profitieren. Im Anlageverhalten der Anstieg ist auf das höhere Einmalbeitragsgeschäft privaten Haushalte spiegelte sich der Börsenboom da- zurückzuführen. Das Neugeschäft gegen laufenden gegen noch kaum wider, nur sehr zögerlich wurden Beitrag nahm um 13,8 Prozent ab. frische Gelder an den Kapitalmärkten investiert. In erster Linie erfolgte die Geldvermögensbildung wie in Die Stornoquote, bezogen auf die Anzahl der Verträge, den Vorjahren über Banken und Versicherer. sank um 0,2 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent. Aktienkurse auf Rekordniveau Veränderte Markt- und Rund um den Globus eilten 2013 die Aktienmärkte Wettbewerbsbedingungen von Rekord zu Rekord. Neben der Erwartung eines wieder stärkeren Wirtschaftswachstums mit steigen- Rechtliche Rahmenbedingungen den Unternehmensgewinnen war die extrem expan- Verhaltenskodex des Gesamtverbands der sive Geldpolitik der Haupttreiber dieser Entwicklung. Deutschen Versicherungswirtschaft für Vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzins- den Vertrieb von Versicherungsprodukten phase waren immer mehr Anleger bereit, sich riskan- Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungs- teren Investments wie beispielsweise Aktien zuzu- wirtschaft (GDV) hat seinen 2010 entwickelten wenden. Zum Jahresschluss lag der DAX gegenüber Verhaltenskodex überarbeitet, um eine noch höhere dem Vorjahr mit 25 Prozent deutlich im Plus. Qualität im Versicherungsvertrieb zu erreichen. Die neuen Regeln sollen das Bewusstsein der Unter- Auch auf den Euro-Rentenmärkten hinterließ die nehmen und Vermittler für die Interessen der Ver- „Jagd nach Rendite“ ihre Spuren. Die Zinsdifferenzen braucher weiter schärfen. Der neue Verhaltenskodex zwischen deutschen Bundesanleihen und Anleihen enthält elf Leitlinien, die den Rahmen für eine faire der Peripherieländer wurden ebenso geringer wie die und bedarfsgerechte Vermittlung von Versicherungs- zwischen Staats- und Unternehmensanleihen. An- produkten setzen. Die Mitgliedsunternehmen des gesichts dieser günstigen Finanzierungsbedingungen GDV in der Allianz Deutschland Gruppe sind dem neu- bewegte sich die Emissionstätigkeit der Unternehmen en Kodex im Jahr 2013 beigetreten und haben ihn auf Rekordhöhe. Gleichzeitig profitierten Bundesanleihen zur Geschäftsgrundlage für die Zusammenarbeit mit weiterhin von ihrem Status als sicherer Hafen. Trotz ihren Vermittlern gemacht. Unabhängige Wirtschafts- der erwarteten Änderung der US-Geldpolitik, die die prüfer überprüfen künftig im Rahmen einer System- amerikanischen Renditen bereits spürbar erhöhte, prüfung spätestens alle zwei Jahre, ob die unterneh- war in Europa auch 2013 kein Ende der Niedrigzins- mensspezifischen Grundsätze und Maßnahmen zur
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 5 Lagebericht Umsetzung des Verhaltenskodex angemessen und Steuerliche Rahmenbedingungen implementiert waren. 2014 findet eine erste Prüfung Auf europäischer Ebene laufen seit einiger Zeit Ver- durch die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft handlungen über die Einführung einer Finanztransak- in der Allianz Deutschland Gruppe statt. tionssteuer. Im Rahmen einer verstärkten Zusammen- arbeit soll diese zunächst in elf Mitgliedstaaten – dar- EuGH-Policenmodell unter auch in Deutschland – eingeführt werden. Auch Der Europäische Gerichtshof in Luxemburg hat am die neue Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitions- 19. Dezember 2013 entschieden, dass die einjährige vertrag für die Einführung der Steuer ausgesprochen. Ausschlussfrist im Rahmen des bis 2007 im Versi- cherungsvertragsgesetz geregelten Policenmodells Der gegenwärtig diskutierte Richtlinienentwurf sieht europarechtswidrig ist. die Besteuerung einer Vielzahl von Finanztransaktionen vor. Da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossenen Beim Policenmodell erhielt der Versicherungsneh- sind, ist jedoch derzeit der Umfang der steuerpflich- mer die vertragsbezogenen Versicherungsbedingun- tigen Transaktionen und inwieweit Versicherungs- gen und Verbraucherinformationen zusammen mit unternehmen und -produkte betroffen sind, noch nicht der Police. Der Versicherungsvertrag kam mit den über- absehbar. mittelten Inhalten zustande, wenn der Versicherungs- nehmer nicht innerhalb von vierzehn Tagen (bei der Lebensversicherung seit Ende 2004: 30 Tage) nach Geschäftsverlauf Überlassung der Unterlagen widersprach. Auf die Frage, ob dem Versicherungsnehmer das Widerspruchs- Versicherungsgeschäft recht noch zustand, weil die Unterlagen eventuell nicht vollständig übersandt worden waren, kam es nach Beitragseinnahmen § 5a Absatz 2 Satz 4 VVG a. F. nicht mehr an, wenn ein Die Beitragseinnahmen der Allianz Lebensversiche- Jahr seit Zahlung der ersten Prämie vergangen war. rungs-AG im selbst abgeschlossenen Geschäft (s. a. G.) Das Widerspruchsrecht erlosch dann in jedem Fall. haben sich sehr positiv entwickelt und lagen mit 16,0 Der Europäische Gerichtshof hat nun diese einjährige Milliarden Euro 12,8 Prozent über dem Vorjahreswert Ausschlussfrist für europarechtswidrig erklärt. (14,2 Milliarden Euro). Dabei erreichten sowohl die laufenden Beiträge mit 8,7 (8,6) Milliarden Euro als Die Entscheidung betrifft grundsätzlich alle Lebens- auch die Einmalbeiträge mit 7,3 (5,6) Milliarden Euro versicherer in Deutschland. Sie hat aber keine unmit- ein neues Rekordniveau. Der Marktanteil der Allianz telbaren Auswirkungen auf die nach dem Policen- Leben (inklusive ihrer Tochtergesellschaften) an den modell abgeschlossenen Lebensversicherungsverträge. Beitragseinnahmen der deutschen Lebensversiche- Denn die einjährige Ausschlussfrist hat nur dann rungsunternehmen (nach vorläufigen Angaben des Bedeutung, wenn der Versicherungsnehmer die Ver- GDV) stieg deutlich auf 18,8 (17,4) Prozent. sicherungsbedingungen und die Verbraucherinfor- mationen nicht oder nicht vollständig erhalten hat oder Beitragsverlauf von 2009 bis 2013 er nicht ordnungsgemäß über sein Widerspruchs- 14,0 15,0 14,5 14,2 16,0 recht informiert wurde. Die Allianz Lebensversiche- 7,3 rungs-AG hat ihren Kunden auch in der Zeit von 1994 6,8 5,8 6,1 5,6 bis 2007 regelmäßig die vorgeschriebenen Vertrags- unterlagen vollständig ausgehändigt und sie ord- 8,7 nungsgemäß über das Widerspruchsrecht belehrt. 8,2 8,2 8,4 8,6 Ob dennoch eine Rückabwicklung im Einzelfall not- wendig ist, muss vom jeweils zuständigen deutschen 2009 2010 2011 2012 2013 Gericht geprüft werden. Von besonderer Bedeutung laufende Beiträge in Mrd sind dabei der Grundsatz der Rechtssicherheit und das Einmalbeiträge in Mrd Rückwirkungsverbot. Diese stehen einer Rückabwick- lung insbesondere dann entgegen, wenn der Vertrag bereits von beiden Seiten erfüllt wurde.
6 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Lagebericht Die Stornoquote nach Stückzahlen sank im Jahr 2013 kundengeschäft rund 61 (60) Prozent der Neubei- auf den historischen Tiefstand von 1,9 (2,0) Prozent. träge der Allianz Lebensversicherungs-AG aus. Darin erfasst sind Rückkäufe und sonstige vorzeitige Abgänge. Ebenfalls rückläufig war die Stornoquote Im Firmenkundengeschäft zeigt sich in der Tendenz nach Beiträgen, die neben den Rückkäufen auch die ein ähnliches Bild. Auch hier führten die auf 2,8 (2,2) Beitragsfreistellung von Versicherungen ohne Kündi- Milliarden Euro gestiegenen Einmalbeiträge zu einem gung erfasst. Sie verringerte sich auf 4,2 (4,3) Prozent. Wachstum der Neubeiträge, die sich auf 3,1 (2,5) Die Stornoquoten der Allianz Lebensversicherungs-AG Milliarden Euro beliefen. Die laufenden Neubeiträge lagen weiter signifikant unter dem Marktdurchschnitt. betrugen inklusive Zuwachsanpassungen 291,6 (381,5) Millionen Euro. Die Firmendirektversicherung Neugeschäft ist weiterhin der mit Abstand am häufigsten genutzte Neben den Beitragseinnahmen haben sich auch die Durchführungsweg der betrieblichen Altersversor- um 24,5 Prozent auf 8,0 (6,4) Milliarden Euro gestie- gung. 68 Prozent der Neuverträge im Firmengeschäft genen Neubeiträge (s. a. G.) sehr erfreulich entwickelt. entfallen auf diesen Durchführungsweg. Dabei stiegen die bereits erwähnten Einmalbeiträge um 30,5 Prozent auf 7,3 (5,6) Milliarden Euro, wäh- Bestand rend die laufenden Neubeiträge um 17,3 Prozent auf Die Anzahl der verwalteten Verträge lag mit 10,4 (10,4) 669 (809) Millionen Euro sanken. Zum Wachstum Millionen um 0,1 Prozent über dem Vorjahr. Die Ver- der Neubeiträge trugen insbesondere die nicht geför- sicherungssumme des Bestands stieg gegenüber dem derten Rentenversicherungen (+ 24,0 Prozent) bei. Vorjahr von 292,9 Milliarden Euro um 2,4 Prozent auf Rückläufig waren die Neubeiträge der selbständigen 299,9 Milliarden Euro. Die betriebenen Versicherungs- Risikoversicherungen inklusive Berufsunfähigkeits- arten sind auf Seite 19, Bewegung und Struktur des und Pflegeversicherungen (– 13,9 Prozent) sowie der Versicherungsbestands sind im Einzelnen auf den Sei- betrieblichen Altersvorsorge (– 8,4 Prozent). Im Risi- ten 20 bis 22 aufgeführt. kogeschäft ist der Rückgang auch auf Sondereffekte im Vorjahr zurückzuführen, insbesondere durch die Leistungen an Kunden Einführung der Unisex-Tarife. Die Auszahlungen der Allianz Lebensversicherungs-AG an Kunden für Abläufe, Renten, Todesfälle und Rück- Im Niedrigzinsumfeld haben viele Kunden den Wunsch, käufe fielen um 6,8 Prozent auf 12,6 (13,5) Milliarden das Verhältnis von Sicherheit und Chance in der Alters- Euro. Davon entfielen auf Ablaufleistungen 8,7 (9,5) vorsorge neu auszubalancieren. Nicht zuletzt deshalb Milliarden Euro, auf Rentenleistungen 1,8 (1,7) Milli- machte sich die bereits seit Jahren durchgeführte Ver- arden Euro sowie 2,1 (2,3) Milliarden Euro auf Versi- breiterung der Palette an Vorsorgekonzepten im Ge- cherungsleistungen für Todesfälle und Rückkäufe. schäftsjahr besonders bezahlt. Allein das neue Garan- tiekonzept „Perspektive“ erzielte in weniger als einem Aufwendungen für Versicherungsbetrieb halben Jahr Neubeiträge in Höhe von 172,6 Millionen Die Abschlusskosten sanken leicht von 1 101 Millio- Euro. Insgesamt stiegen die Neubeiträge der nicht nen Euro auf 1 085 Millionen Euro. Davon entfielen klassischen Vorsorgekonzepte um 157,2 Prozent auf 772 (802) Millionen Euro auf Abschlussprovisionen 1,1 (0,4) Milliarden Euro. und sonstige leistungsabhängige Bezüge der Versi- cherungsvermittler. Bezogen auf die Beitragssumme Im Privatkundengeschäft hat die Allianz Lebensversi- des Neugeschäfts stieg der Abschlusskostensatz im cherungs-AG die Neubeiträge auf 4,9 (3,9) Milliar- Vergleich zum Vorjahr mit 4,4 (4,2) Prozent leicht an. den Euro gesteigert. Ausschlaggebend dafür war das Wachstum der Einmalbeiträge auf 4,5 (3,4) Milliar- Die Verwaltungskosten sanken gegenüber dem Vor- den Euro. Die Neubeiträge aus eingelösten Versiche- jahr von 176 Millionen Euro auf 169 Millionen Euro. rungen gegen laufenden Beitrag waren rückläufig Im Verhältnis zu den gesamten Beitragseinnahmen und beliefen sich auf 230,2 (276,9) Millionen Euro. ergibt sich daraus ein Verwaltungskostensatz in Höhe Stabil blieben die Zuwachsanpassungen mit 147,5 von 1,0 (1,2) Prozent. (150,9) Millionen Euro. Insgesamt machte das Privat-
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 7 Lagebericht Geschäftsverlauf der Tochtergesellschaften der Dieses Ergebnis zeigt, dass das Privatkundengeschäft Allianz Leben weiter ausgebaut wurde. Eine wichtige Erfolgskom- Die Deutsche Lebensversicherungs-AG (DLVAG), die ponente ist die Kooperation mit der LBBW. Seit dem Allianz Pensionskasse AG (APK) und die Allianz Pensions- Start im Jahr 2012 wurde mehr als eine Milliarde Euro fonds AG (APF) sind 100-prozentige operative Toch- Darlehenssumme durch diese Verbindung vermittelt. tergesellschaften der Allianz Lebensversicherungs-AG. Aber auch die Produkte Volltilgerdarlehen und KfW- Darlehen haben das Privatkundensegment deutlich Der Schwerpunkt der DLVAG liegt auf dem Verkauf gestärkt. von Risikolebens- und Restschuldversicherungen. Die Neubeiträge der DLVAG erhöhten sich im Vergleich Kapitalanlagen zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 96,5 (93,4) Millionen Euro. Die laufenden Neubeiträge sanken um 13,7 Pro- Der Kapitalanlagenbestand der Allianz Lebensversi- zent auf 14,5 (16,8) Millionen Euro ab. Die Einmalbei- cherungs-AG erhöhte sich im Berichtsjahr um 6,7 träge konnte die DLVAG um 7,2 Prozent auf 82,0 (76,5) Prozent auf 159,6 (149,6) Milliarden Euro. Die Brutto- Millionen Euro steigern. Die gebuchten Bruttobeiträ- neuanlage betrug 20,7 (17,9) Milliarden Euro. ge im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft wuchsen insgesamt um 7,4 Prozent auf 191,1 (180,1) Sicherheitsorientierte Anlagestrategie Millionen Euro. Dabei wurden 143 177 (138 944) neue Die Allianz Lebensversicherungs-AG setzte auch im Versicherungsverträge abgeschlossen. Das Ergebnis Jahr 2013 ihre sicherheitsorientierte Anlagestrategie nach Steuern betrug 3,6 (3,0) Millionen Euro. Es steht fort. Das Unternehmen verfolgte weiterhin das Ziel, aufgrund eines Beherrschungs- und Gewinnabfüh- bei begrenztem Risiko eine möglichst attraktive Rendite rungsvertrags der Allianz Lebensversicherungs-AG zu. zu erreichen und streute aus Sicherheitsgründen die Kapitalanlagen auf viele unterschiedliche Anlageseg- Die Neubeiträge der APK beliefen sich im Jahr 2013 auf mente. So konnten auch in diesem Jahr die Auswir- 80,5 (80,5) Millionen Euro und lagen damit auf dem kungen der historisch niedrigen Zinsen weitgehend Vorjahresniveau. Die Anzahl der neu abgeschlossenen abgefedert werden. Verträge lag bei 27 393 (35 489). Die Beitragseinnah- men lagen im Berichtszeitraum mit 761,7 (759,4) Milli- Aufgrund der langfristigen Leistungsversprechen gegen- onen Euro um 0,3 Prozent über dem Vorjahresniveau. über den Kunden ist ein großer Teil des Portfolios in Die APK erzielte einen Jahresüberschuss in Höhe von festverzinslichen Anlagen investiert. Ende des Jahres 11,0 (11,0) Millionen Euro. 2013 betrug dieser Anteil 86 1 (89) Prozent der Kapi- talanlagen. Die Neubeiträge der APF sind stark gesunken. Nach 64,7 Millionen Euro im Vorjahr beliefen sie sich 2013 Der Schwerpunkt der festverzinslichen Anlagen liegt auf 27,4 Millionen Euro. Bedingt durch den Rückgang weiterhin auf deutschen Pfandbriefen, ergänzt um der Einmalbeiträge auf 27,1 (64,4) Millionen Euro deutsche und europäische Staatsanleihen und staats- sanken auch die Beitragseinnahmen von 72,2 Millio- nahe Emittenten. Pfandbriefe stellen durch ihre Un- nen Euro auf 35,0 Millionen Euro. Die laufenden terlegung mit werthaltigen Sicherheiten, zum Beispiel Beiträge liegen mit 7,9 (7,9) Millionen Euro auf Vor- Kommunaldarlehen oder erstrangige Hypothekenkre- jahresniveau. Die APF weist einen Jahresüberschuss dite, sehr sichere Anlagen dar. Bei den Staatsanleihen in Höhe von 1,0 (1,0) Millionen Euro aus. und staatsnahen Emittenten konzentrierte sich das Un- ternehmen weiterhin auf die Kernländer der Eurozone. Allianz Baufinanzierungsgeschäft Die Allianz Baufinanzierung konnte auch im Jahr 2013 Um langfristig eine attraktive Verzinsung des Kapital- neue Rekordzahlen erzielen. Die Zahl neuer Darle- anlagenportfolios zu sichern, hält das Unternehmen hensverträge stieg um 21 Prozent. Das Neugeschäfts- an einer breiten Diversifikation des Portfolios fest. Ende volumen liegt mit 2,0 Milliarden Euro auch in diesem des Jahrs 2013 lag der Anteil von Unternehmensan- Jahr auf hohem Niveau; hinzu kommen weitere 1,0 Milliarden Euro für die Neufestschreibung bereits beste- hender Finanzierungen durch die Allianz. 1 Die Angabe zum Anteil der festverzinslichen Anlagen an den gesamten Kapital- anlagen berücksichtigt auch die festverzinslichen Anlagen in Investmentanteilen, verbundenen Unternehmen und Beteiligungen. Dies gilt analog auch für die weiteren Angaben im Abschnitt Sicherheitsorientierte Anlagestrategie.
8 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Lagebericht leihen am Gesamtportfolio bei 14,1 (14,2) Prozent nach Die Abschreibungen von 414 (90) Millionen Euro Marktwerten, 6,1 (5,8) Prozent waren in Schwellen- entfallen im Wesentlichen auf Investmentanteile. länderanleihen investiert. Die direkte Kreditvergabe wurde mit Neuinvestitionen in Höhe von 3,8 Milliar- Die laufende Durchschnittsverzinsung stieg im den Euro im Jahr 2013 ausgebaut. Berichtszeitraum auf 5,0 (4,2) Prozent. Dies ist auf höhere laufende Erträge aus Investmentanteilen In die realen Anlageklassen Aktien einschließlich er- zurückzuführen. Die Nettoverzinsung der Kapital- neuerbare Energien und Infrastruktur sowie Immobi- anlagen lag bei 5,5 (5,0) Prozent. lien wurden netto 4,1 Milliarden Euro investiert. Es wurden hauptsächlich börsengehandelte Aktien er- Bewertungsreserven der Kapitalanlagen worben. Durch die positive Marktwertentwicklung Die Bewertungsreserven der Kapitalanlagen gingen und die Investitionen hat sich der Aktienbestand der aufgrund des Zinsanstiegs im Jahr 2013 auf 22,1 Allianz Lebensversicherungs-AG erhöht. Die Aktien- (29,5) Milliarden Euro zurück. Das sind 13,8 (19,7) quote nach Marktwerten betrug zum Geschäftsjah- Prozent des Buchwerts der gesamten Kapitalanlagen. resende 2013 unter Berücksichtigung von Absiche- Das hohe Niveau der Bewertungsreserven ist weit- rungsmaßnahmen 10,2 (7,9) Prozent. Die regionale gehend durch das aktuell sehr niedrige Zinsniveau Diversifikation der Aktien wurde weiter ausgebaut. verursacht. Es handelt sich damit vor allem um einen temporären Effekt, der sich bis zur Endfälligkeit der Kapitalanlagenergebnis festverzinslichen Wertpapiere sukzessive abbauen Das Nettoergebnis aus den Kapitalanlagen stieg von wird. Die Bewertungsreserven setzen sich zusammen 7,3 Milliarden Euro auf 8,5 Milliarden Euro. Hiervon aus stillen Reserven in Höhe von 22,2 (29,6) Milliarden werden 5,6 (5,3) Milliarden Euro für die garantierte Euro und stillen Lasten von 104,0 (47,8) Millionen Euro. rechnungsmäßige Verzinsung der Kundenguthaben (Deckungsrückstellung, verzinslich angesammelte Die Bewertungsreserven bei sonstigen Ausleihungen Überschussguthaben und Zinszusatzreserve) verwen- und Hypotheken betrugen 8,2 (11,5) Milliarden Euro, det. Das Kapitalanlagenergebnis setzt sich wie folgt bei Investmentanteilen 8,6 (12,0) Milliarden Euro, bei zusammen: direkt gehaltenen Aktien 2,0 (2,1) Milliarden Euro, bei Kapitalanlagen in verbundenen Unternehmen und 2013 2012 2011 Beteiligungen 1,7 (1,9) Milliarden Euro, bei Immobili- Mio € Mio € Mio € en 1,1 (1,1) Milliarden Euro und bei festverzinslichen Laufender Ertrag 8 010 6 489 6 371 Wertpapieren 0,6 (0,9) Milliarden Euro. – Personal- und Sachaufwand – 141 – 136 – 136 – Sonstiger laufender Weitere Erläuterungen stehen im Anhang auf Aufwand 1 – 122 – 124 – 109 = Laufender Aufwand Seite 45. gesamt – 263 – 260 – 245 Erläuterungen zur Gewinn- und Laufender Durchschnittsertrag 7 746 6 229 6 126 Verlustrechnung + Veräußerungsgewinne 1 096 1 210 818 + Zuschreibungen 46 104 33 Unternehmensverträge – Veräußerungsverluste –8 – 138 – 91 Zwischen der Allianz Deutschland AG als herrschen- – Abschreibungen – 414 – 90 – 377 der Gesellschaft und der Allianz Lebensversiche- = Übriges Ergebnis 720 1 086 382 rungs-AG als beherrschter Gesellschaft wurde mit Nettoertrag 8 466 7 315 6 508 Wirkung zum 1. Januar 2013 ein Beherrschungs- 1 Im sonstigen laufenden Aufwand sind für Immobilien Bewirtschaftungskosten in und Gewinnabführungsvertrag geschlossen. Die Höhe von 34 (33) Mio € und planmäßige Abschreibungen von 38 (35) Mio €, Pflicht zur Erstellung eines Berichts über die Bezie- für Hypotheken Vertriebskosten in Höhe von 47 (51) Mio € sowie Aufwendungen aus Verlustübernahme von 4 (5) Mio € enthalten. hungen zu verbundenen Unternehmen gemäß § 312 Aktiengesetz ist damit entfallen.
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 9 Lagebericht Bruttoüberschuss 2014 beim Vorsorgekonzept „Klassik“ unverändert bei Der Bruttoüberschuss nach Bedienung der Garantie- mindestens 4,2 Prozent, beim neuen Vorsorgekon- verzinsung betrug im Berichtsjahr 3,4 (2,5) Milliarden zept „Perspektive“ sogar bei mindestens 4,5 Prozent. Euro. Der Aufwand von 1,4 (0,8) Milliarden Euro für den weiteren Ausbau der Zinszusatzreserve gemäß Die laufende Verzinsung beträgt beim Vorsorgekonzept § 5 Absätze 3 und 4 der Deckungsrückstellungsver- „Klassik“ weiterhin 3,6 Prozent. Hinzu kommen ein ordnung und der analogen Umsetzung für den Altbe- Schlussüberschuss sowie ein Sockelbetrag für die Betei- stand ist von dieser Summe bereits abgezogen. ligung an den Bewertungsreserven von zusammen 0,6 Prozent. Bei dem im Juli 2013 neu eingeführten Vor- Rückstellung für Beitragsrückerstattung sorgekonzept „Perspektive“ bleibt die laufende Ver- Die Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB) ist zinsung bei 3,7 Prozent; Schlussüberschuss und Sockel- die Reserve für die künftige Überschussbeteiligung der betrag für die Beteiligung an den Bewertungsreser- Versicherungsnehmer. Vom Bruttoüberschuss führte ven belaufen sich zusammen auf weitere 0,8 Prozent. das Unternehmen der RfB 2,7 (1,9) Milliarden Euro zu. Gleichzeitig wurden der RfB 2,4 (2,5) Milliarden Mit dem Sockelbetrag können unterjährige Kapital- Euro entnommen und den Kunden als Überschuss- marktschwankungen aufgefangen werden. Die Kun- beteiligung für 2013 gutgeschrieben. Zum 31. Dezem- den der Allianz Lebensversicherungs-AG profitieren ber 2013 betrug die RfB 11,8 (11,5) Milliarden Euro. außerdem von einer zusätzlichen Verzinsung auf Basis des bei Vertragsablauf aktuellen Niveaus der Anteil der Kunden am Gesamtertrag Bewertungsreserven. Neben der Beteiligung am Bruttoüberschuss im Rah- men der Zuführung zur RfB erhalten die Kunden auch Ausgelagerte Funktionen eine Direktgutschrift in Höhe von 83,4 (97,3) Millio- nen Euro. Zusammen mit der Garantieverzinsung in Für die Allianz Lebensversicherungs-AG sind mehrere Höhe von 5,6 (5,3) Milliarden Euro, welche auch die Allianz Konzernunternehmen dienstleistend tätig. Zuführung zur Zinszusatzreserve umfasst, kommen Auf die Allianz Deutschland AG wurden insbesondere den Versicherungsnehmern der Allianz Lebensversi- das Rechnungswesen sowie Aufgaben des Versiche- cherungs-AG dadurch 93,8 (93,3) Prozent der Summe rungsbetriebs übertragen. Zu Letzteren gehören vor aus Bruttoüberschuss und Garantieverzinsung zugute. allem die Bestandsverwaltung (Antrags- und Ver- tragsbearbeitung), die Leistungs- und Schadenbear- Ergebnisabführung beitung sowie die Planung und die Steuerung des Die Ergebnisabführung richtet sich nach dem Beherr- operativen Versicherungsbetriebs. Der Vertrieb über schungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der die haupt- und nebenberuflichen Vertreter sowie Allianz Deutschland AG. Für das Geschäftsjahr 2013 über Banken wird von der Allianz Beratungs- und wurden nach Abzug von Steuern 442,0 Millionen Vertriebs-AG wahrgenommen. Euro an die Allianz Deutschland AG abgeführt. Im Jahr zuvor wurde der Bilanzgewinn in Höhe von 487,0 Die Vermögensanlage und -verwaltung wurde auf Millionen Euro als Dividende ausgeschüttet. Den an- die Allianz Investment Management SE sowie in Teil- deren Gewinnrücklagen wurden 116,0 (33,0) Millio- bereichen unter anderem auf die PIMCO Deutsch- nen Euro zugeführt. Die Eigenkapitalquote (bezogen land GmbH, die Allianz Global Investors Kapitalanlage- auf die Brutto-Deckungsrückstellung) beträgt 1,01 gesellschaft mbH und die Allianz Real Estate GmbH (0,99) Prozent. übertragen. Überschussbeteiligung Rechenzentrumsleistungen und Drucktätigkeiten so- Die Kunden der Allianz Lebensversicherungs-AG pro- wie informationstechnische Serviceleistungen erhält fitieren auch im kommenden Jahr von der Finanz- die Allianz Lebensversicherungs-AG von der Allianz stärke des Unternehmens. Die gesamte Verzinsung Deutschland AG, die diese Leistungen wiederum von der Sparanteile bleibt auf hohem Niveau. Sie liegt der Allianz Managed Operations & Services SE bezieht.
10 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Lagebericht Finanzlage Zahlen und Fakten 2013 2012 2011 Ein effizientes Liquiditätsmanagement gehört zur Mitarbeiter 1 930 915 895 Zielsetzung des Finanzmanagements der Allianz Im Innendienst 742 727 707 Lebensversicherungs-AG. Durch die Teilnahme der davon Stammpersonal 721 708 680 Allianz Lebensversicherungs-AG am konzernweiten davon Auszubildende – – – davon sonstige Mitarbeiter Cash-Pool wird gewährleistet, dass überschüssige in Ausbildung 7 7 8 Liquidität zu marktüblichen Konditionen angelegt davon Aushilfen 14 12 19 wird und kurzfristiger Liquiditätsbedarf ausgegli- Im angestellten Außendienst 188 188 188 davon Stammpersonal 188 188 188 chen werden kann. Anteil Frauen % 45 44 44 Anteil Männer % 55 56 56 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Anteil Vollzeitmitarbeiter im Innendienst % 79 80 81 Zur Erreichung unseres Ziels, die Marktführerschaft Anteil Teilzeitmitarbeiter zu festigen und auszubauen, setzen wir auf exzel- im Innendienst % 21 20 19 Anteil Akademiker % 51 51 49 lente Mitarbeiter. Wir gewinnen und halten motivier- Alter (Durchschnitt in Jahren) 43,6 43,0 42,8 te und engagierte Mitarbeiter durch ein attraktives Konzernzugehörigkeit Arbeitsumfeld, durch die interne Besetzung von Stel- (Durchschnitt in Jahren) 17,9 17,3 17,1 len sowie gezielte Förderung. Mit der Allianz Innen- Lohn- und Gehaltssumme Mio € 66,9 64,8 63,6 dienst Akademie investieren wir nachhaltig in das Kön- Soziale Abgaben Mio € 9,0 8,9 8,7 nen und Wissen unserer Mitarbeiter. Aufwand für AltersversorgungMio € 6,1 5,3 6,2 Aufwand für Unterstützungs- Die Förderung von Frauen war auch 2013 ein zent- zahlungen Mio € 0,1 0,1 0,1 rales Personalthema: Die Allianz Deutschland will 1 Stichtag 31.12.; einschließlich ruhender Arbeitsverhältnisse im Rahmen einer freiwilligen Selbstverpflichtung den Anteil von Frauen in Führungspositionen bis 2015 Die Anzahl der Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt ist auf mindestens 30 Prozent erhöhen. In dem hierfür im Anhang auf Seite 59 angegeben. ins Leben gerufenen Projekt „Frauen+“ werden zahlreiche Maßnahmen umgesetzt, zum Beispiel das Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter betru- erweiterte Angebot von flexiblen Arbeitszeitmodel- gen im Berichtsjahr 66,9 (64,8) Millionen Euro. Die len und die effektive Unterstützung von Eltern nach Summe aus sozialen Abgaben und Aufwendungen der Geburt eines Kindes. Der Anteil an Frauen in für Altersversorgung und für Unterstützung belief Führungspositionen konnte 2013 auf über 26 Prozent sich auf 15,2 (14,3) Millionen Euro. Darin sind neben gesteigert werden. der betrieblichen Altersversorgung auch die Beiträ- ge zur gesetzlichen Rentenversicherung enthalten. Die Gesellschaft hat ihre Mitarbeiter durch das An- gebot, Mitarbeiteraktien der Allianz SE zu vergünstig- Dank an Beschäftigte und ten Konditionen zu erwerben, sowie im Rahmen Arbeitnehmervertreter einer variablen Vergütungskomponente auch 2013 am Unternehmenserfolg beteiligt. Außerdem hat Der Vorstand dankt den Mitarbeitern für ihren gro- die Allianz wieder eine weltweite Befragung zur Mit- ßen Einsatz, ihre hohe Leistungsbereitschaft und arbeiterzufriedenheit durchgeführt, an der sich Kompetenz. Auch den Arbeitnehmervertretern in den auch die Allianz Deutschland AG mit ihren Tochter- Betriebsratsgremien gilt der Dank für die gute Zu- gesellschaften beteiligte. sammenarbeit.
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 11 Lagebericht Risikobericht sowie die von der Allianz SE vorgegebene Group Risk Policy, Minimum Standards und Modellierungsvor- Die Geschäftsmodelle der Gesellschaften innerhalb gaben. Die für das Risikocontrolling der Allianz SE zu- der Allianz Deutschland AG sind auf die Übernahme ständige Einheit Group Risk ist Kontrollinstanz für und das Management von Risiken ausgelegt. Ein aus- das Risikocontrolling der Allianz Deutschland AG. Als geprägtes Risikobewusstsein und das Abwägen von weitere interne und externe Instanzen zur Überprü- Chancen und Risiken sind daher integrale Bestandtei- fung der Risikoorganisation wirken in jeweils vorge- le der Geschäftssteuerung. schriebenem Umfang Aufsichtsrat, Treuhänder des Sicherungsvermögens, Verantwortlicher Aktuar, Sicher- Risikoorganisation heits-, Datenschutz-, Geldwäsche- und Compliance- Beauftragte sowie die Interne Revision. Aufsichtsbe- In der Allianz Deutschland AG, zu der die Allianz hörden und Wirtschaftsprüfer sind zusätzliche externe Lebensversicherungs-AG gehört, ist der Grundsatz Instanzen der Risikoüberwachung. der unabhängigen Risikoüberwachung fest veran- kert. Die aktive Übernahme von Risiken und deren Die systematische Identifikation und Steuerung aller Management durch die Geschäftseinheiten sind relevanten Risiken und die Angemessenheit der Pro- von der Risikoüberwachung durch einen unabhän- zesse im Risikomanagement werden durch das Risk gigen Bereich (Risikocontrolling) organisatorisch Committee Leben unter Leitung des CRO sicherge- strikt getrennt. Diese Kontrollinstanz umfasst nicht stellt. Ein Mitglied des Vorstands der Allianz Lebens- nur die unabhängige Identifizierung, Bewertung, versicherungs-AG ist Mitglied im Risk Committee Berichterstattung und Überwachung von Risiken, und stellt so eine enge Verzahnung mit dem Vorstand sondern prüft auch Handlungsalternativen und sicher. Es besteht ein gemeinsames Investment Risk spricht Empfehlungen an die Geschäftseinheiten Committee mit der Allianz Privaten Krankenversiche- beziehungsweise den Vorstand aus. Der Vorstand rungs-AG. Für übergreifende operative Themen hat der Allianz Lebensversicherungs-AG trägt die über- die Allianz Deutschland AG ein eigenes Risk Commit- greifende Verantwortung für das gesamte Risiko- tee eingerichtet, in dem neben Vorständen aus den management und die Kontrolle der Risiken. Geschäftssegmenten alle relevanten operativen Ein- heiten vertreten sind. Das Risikocontrolling der Allianz Lebensversiche- rungs-AG wird von einer organisatorischen Einheit Relevante Risiken innerhalb der Allianz Deutschland AG unter Leitung des Chief Risk Officer (CRO) im Auftrag des Vor- Alle relevanten Risiken werden durch geeignete Kont- stands der Allianz Lebensversicherungs-AG wahr- rollprozesse abgedeckt. Die quantifizierbaren Risiken genommen. Dadurch wird Know-how gebündelt sind im internen Risikokapitalmodell berücksichtigt. und Ressourcen können effizient genutzt werden. Dieses erfüllt nach unserer Auffassung die erwarteten Das Risikocontrolling überwacht die Risiken syste- künftigen Anforderungen aus Solvency II und umfasst matisch mit qualitativen und quantitativen Risikoana- die nachfolgend genannten Risiken. lysen und -bewertungen. Durch die Einbeziehung des Vorstands der Allianz Lebensversicherungs-AG Marktrisiken Wertverluste bei Aktien, festverzins- in das regelmäßige und das Ad-hoc-Reporting des lichen Anlagen, Immobilien, nicht börsennotierten CRO ist gewährleistet, dass der Vorstand jederzeit Beteiligungen und Fremdwährungsanlagen sowie über die aktuelle Risikosituation der Allianz Lebens- Risiken aus derivativen Anlagen. versicherungs-AG informiert ist. Kreditrisiken Verluste aufgrund von Schuldner- Das für die Allianz Lebensversicherungs-AG zustän- insolvenzen oder Ausfall unserer Rückversicherungs- dige Risikocontrolling der Allianz Deutschland AG partner beziehungsweise Emittenten von Derivaten ist in die Risikosteuerung der Allianz SE eingebunden. sowie Wertverluste aufgrund von verschlechterter Als verbindliche Leitlinien dienen dabei die Risiko- Kreditwürdigkeit der Schuldner, der Rückversicherungs- strategie und die Risk Policy der Allianz Deutschland AG partner oder der Emittenten.
12 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Lagebericht Versicherungstechnische Risiken Risiken, die auf- und dokumentiert. Mögliche Risiken werden identifi- grund der Abweichung der tatsächlichen Versiche- ziert und durch regelmäßige Kontrollen auf ein Mini- rungsereignisse von den erwarteten Versicherungs- mum reduziert. ICOFR leitet sich aus den Regularien ereignissen entstehen. Dies sind insbesondere des Sarbanes-Oxley Act (SOX) ab. ICOFR trägt maß- Änderungsrisiken durch Veränderungen der biomet- geblich zu einer qualitativ hochwertigen Finanzbe- rischen Rechnungsgrundlagen. richterstattung bei. Geschäftsrisiken Kosten- und Stornorisiken sowie Risikokontrollprozesse stellen zudem sicher, dass operationelle Risiken, also unerwartete wirtschaft- mögliche Risiken aus dem operativen Geschäfts- liche Verluste, die im Zusammenhang mit externen betrieb frühzeitig identifiziert und adäquate Maß- Ereignissen stehen oder von internen Prozessen, nahmen zur Risikominimierung ergriffen werden. Verfahren und Systemen herrühren, die unzureichend sind oder versagen. Das operationelle Risiko umfasst Zusätzlich steht mit der Verlustdatenbank zur Erfas- auch Rechtsrisiken. sung von Verlusten aus operationellen Risiken ein weiteres Analyseinstrument zur Risikominderung bereit. Qualitative Risiken werden in einem strukturierten Iden- tifikations- und Bewertungsprozess erfasst. Dies sind Im Folgenden werden weitere Aspekte der Risiken genauer ausgeführt. – Reputationsrisiken, – strategische Risiken und Marktrisiken und Kreditrisiken – Liquiditätsrisiken. Die Kapitalanlagen der Allianz Lebensversicherungs-AG werden durch Spezialisten der Allianz Investment Konzentrationsrisiken werden bei der Aggregation der Management SE (AIM SE) zentral betreut. Die Kapital- anderen Risikokategorien behandelt. Diese Gruppie- anlagestrategie richtet sich nach den Bedürfnissen rung der Risiken stimmt damit mit den von der Bundes- des Asset-Liability-Managements (ALM) der Allianz anstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ge- Lebensversicherungs-AG. Die Gewinnerzielung aus stellten Mindestanforderungen an das Risikomanage- kurzfristiger Handelstätigkeit (Eigenhandel) ist nicht ment (MaRisk) für die Versicherungswirtschaft überein. Teil der Kapitalanlagestrategie. Ein umfassendes Sicherungssystem und interne Kon- Die Kapitalanlagen der Gesellschaft sind nach Anlage- trollen minimieren Risiken aus fehlerhaften Abläufen. arten (Grundvermögen, Aktien/Beteiligungen, Zins- Geeignete technische und organisatorische Sicher- träger), Adressen und Belegenheit breit diversifiziert. heitsmaßnahmen dienen dazu, das jeweils vorhande- Die aufsichtsrechtlichen Vorgaben bezüglich Mischung ne Risiko zu kontrollieren. Hierzu zählen unter ande- und Streuung sowie die Anforderungen, die aus dem rem die IT-Sicherheit (zum Beispiel Back-up-Systeme Rundschreiben 04/2011 der Bundesanstalt für Finanz- und Firewalls), die Zugangssicherheit (zum Beispiel dienstleistungsaufsicht (BaFin) hervorgehen, sind erfüllt. ein striktes Berechtigungssystem) sowie interne Kon- trollsysteme (zum Beispiel Vier-Augen-Prinzip). Die Das Anlagemanagement analysiert laufend die Risi- strikte Trennung von Handel, Abwicklung und Cont- ken der Kapitalanlagen, was durch eine unabhängige rolling sowie abgestufte Limitsysteme und ein zeit- Quantifizierung im Risikocontrolling (Risikokapital- nahes, umfassendes Berichtswesen minimieren orga- berechnung) ergänzt wird. Marktrisiken werden mit nisatorisch die operationellen Risiken aus der Kapital- Sensitivitätsanalysen beziehungsweise Stresstests anlagetätigkeit. kontinuierlich quantifiziert. Die unabhängige Interne Revision prüft regelmäßig themenbezogen die internen Prozesse. Zusätzlich wer- den im Rahmen der Umsetzung des Allianz Standards ICOFR (Internal Control over Financial Reporting) alle internen Prozesse, die sich auf die Finanzberichter- stattung auswirken können, eingehend untersucht
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 13 Lagebericht Marktrisiken aus Derivaten bewerten und steuern wir Die Emittenten der festverzinslichen Kapitalanlagen mittels zeitnaher Value-at-Risk-Berechnungen, Stress- sind überwiegend Staaten und Banken. Insgesamt be- tests und Vorgabe von Limiten. Währungskursschwan- stehen die festverzinslichen Kapitalanlagen zum über- kungen sind von untergeordneter Bedeutung, da die wiegenden Teil aus Wertpapieren deutscher Emittenten. Versicherungsleistungen weitgehend währungskon- gruent gedeckt werden. Der Einsatz von Derivaten Die Zeitwerte der festverzinslichen Kapitalanlagen bei und strukturierten Produkten sowie das Eingehen von Banken betragen insgesamt 71,8 Milliarden Euro Währungsrisiken erfolgen nur zur Umsetzung der oder rund 38,1 Prozent der gesamten Kapitalanlagen. Kapitalanlagestrategie sowie zur Risikosteuerung oder Davon sind wiederum rund 82,5 Prozent als deutsche mit Sondergenehmigung. Pfandbriefe beziehungsweise anderweitig besichert. Kredit- und Konzentrationsrisiken, insbesondere auch Seit 2008 werden die einkalkulierten Abschlusskosten Länder- und Bankenexposure, werden mit einem über einen Zeitraum von fünf Jahren aus den Versi- Limitsystem überwacht und gesteuert. Das Ausfallrisi- cherungsbeiträgen gedeckt. Da sich ein Großteil der ko von Forderungen aus dem Versicherungsgeschäft Vertreter die Provisionen trotzdem sofort diskontiert wird durch Wertberichtigungen auf den Forderungs- auszahlen lässt, hat die Allianz Lebensversicherungs-AG bestand berücksichtigt. über die fünfjährige Provisionshaftzeit Forderungen gegen Vertreter. Das daraus resultierende Kreditrisi- Durch eine vorausschauende Planung der künftigen ko ist aufgrund der großen Anzahl von Vermittlern Zahlungsströme wird erreicht, dass Liquiditätsrisiken und der anrechenbaren Sicherheiten äußerst gering. gesteuert und gering gehalten werden. Als spezielles Marktrisiko ist das Zinsrisiko zu betrachten. Die Planung der Liquiditätszuflüsse und -abflüsse er- stellen wir für den Versicherungsbereich wie für den Zinsrisiko Finanzbereich (unter anderem Erträge aus Kapitalan- Das größte Risiko für einen Lebensversicherer besteht lagen) auf täglicher und monatlicher Basis. darin, dass die Mindestverzinsung, die den Kunden garantiert wurde, aufgrund extremer Kapitalmarkt- Die ständige Aktualisierung der Planung sowie ein um- entwicklungen in einer wirtschaftlichen Depressions- fangreicher Bestand an täglich liquidierbarem Kapital- phase nicht durch den Nettokapitalertrag gedeckt anlagenbestand gewährleisten die Fähigkeit, jederzeit werden kann. unsere Zahlungsverpflichtungen erfüllen zu können. Dieses Risiko und seinen Einfluss auf Ergebnis und Die größten Einzelrisiken lagen im abgelaufenen Ge- Eigenkapital (EK) begrenzt die Allianz Lebensversi- schäftsjahr weiterhin bei Banken und einzelnen Staa- cherungs-AG mit einer langfristig ausgerichteten ten. Unsere Risikomanagementprozesse berücksichti- Anlagepolitik, der konsequenten Umsetzung der auf- gen diese Risiken entsprechend. Alle Schuldner und sichtsrechtlichen Vorgaben und dem Einsatz moder- Kontrahenten werden in einem allianzweiten Kredit- ner Risikomanagementsysteme. Zentrales Element Exposure-System erfasst, mittels unabhängiger Rating- der Kapitalanlagesteuerung ist das Asset-Liability- informationen bewertet und mit Limiten versehen. Management (ALM), das die Allianz Lebensversiche- rungs-AG seit vielen Jahren erfolgreich einsetzt. Unser Investment in italienische Staatsanleihen zum Jahresende 2013 beträgt 6 033,7 (5 879,1) Millionen Im Rahmen der ALM werden finanzielle Verpflich- Euro 1. Auf Staatsanleihen aus Griechenland, Irland, tungen umfassend modelliert und quantifiziert. Portugal und Spanien entfällt kein Exposure. Dabei werden auch extreme Zinsszenarien betrach- tet, beispielsweise ein japanisches Deflationssze- nario. 1 Marktwert des Gesamtexposures (inklusive über Fonds gehaltener Bestände)
14 Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 Lagebericht Systematisch werden die Auswirkungen eines dauer- Wir haben unsere im Markt herausragende Risiko- haften Niedrigzinsniveaus auf die Leistungsverspre- tragfähigkeit über die Erhöhung der Zinszusatzreser- chen der Allianz Lebensversicherungs-AG untersucht. ve hinaus weiter gestärkt. Insbesondere hatten wir Als niedriges Zinsniveau wurde eine flache Zinskurve bereits 2012 durch eine aktive Erhöhung der Duration in Höhe von 1,5 Prozent über die gesamte Projektions- der Kapitalanlagen Aktiv- und Passivseite der Bilanz dauer von 60 Jahren unterstellt. Die Analyse zeigte, näher aneinander herangeführt. dass die Allianz Lebensversicherungs-AG selbst bei diesem Zinsumfeld die vertraglich festgelegten Leis- Versicherungstechnische Risiken tungen immer erfüllen kann, ohne dass zusätzlich Biometrische Rechnungsgrundlagen der Tarife wie Eigenkapital bereitgestellt werden muss. Sterbe- oder Invalidisierungswahrscheinlichkeiten können sich im Laufe der Zeit signifikant verändern. Vor dem Hintergrund des seit einigen Jahren rück- Dies gilt insbesondere für die eingerechnete Lebens- läufigen Zinsniveaus und dem damit verbundenen erwartung, die aufgrund des hohen Anteils an Renten- Rückgang der Sicherheitsmargen trat 2011 eine versicherungen eine herausragende Rolle spielt. Die- neue Deckungsrückstellungsverordnung (DeckRV) ses kalkulatorische Risiko kontrolliert die Allianz Lebens- in Kraft. Sie verlangt für den Neubestand bei anhal- versicherungs-AG laufend durch aktuarielle Analysen, tend niedrigen Zinsen die sukzessive Bildung einer deren Ergebnisse bislang grundsätzlich mit den Ein- Zusatzreserve zur frühzeitigen Stärkung der De- schätzungen der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) ckungsrückstellung. Genauer: Der garantierte Rech- übereinstimmten. Änderungen der biometrischen nungszins wird pro Vertrag mit dem Zehnjahres- Rechnungsgrundlagen werden bei der jährlichen Dekla- mittel der Renditen zehnjähriger Euro-Staatsanleihen ration der Überschussanteilsätze sowie in versiche- höchster Bonität verglichen. Liegt der Vergleichszins rungsmathematischen Modellen zur Tarifierung und unter dem Rechnungszins, ist für die Berechnung der zur Produktentwicklung berücksichtigt. Deckungsrückstellung für die nächsten 15 Jahre der niedrigere Zins anzusetzen. Für den Jahresabschluss Daneben besteht die Gefahr, dass Schadenquoten 2013 beträgt dieser Referenzzins 3,41 Prozent. Damit zufallsbedingt höher ausfallen als erwartet. Aufgrund muss für alle Verträge mit einem Rechnungszins hö- des großen und diversifizierten Versicherungsport- her als 3,41 Prozent eine Zinszusatzreserve gebildet folios der Allianz Lebensversicherungs-AG sind solche werden. Die Ermittlungsvorschriften für den Neube- Schwankungen von geringerer Bedeutung. stand gemäß DeckRV wurden unverändert auch für den Altbestand übernommen mit folgender Ausnahme: Die Geschäftstätigkeit der Allianz Lebensversiche- Zur Stärkung der Reserven im aktuellen Niedrigzins- rungs-AG beschränkt sich auf die Lebensversicherung umfeld wurde im Jahr 2013 bei der Berechnung in und das Kapitalisierungsgeschäft in Deutschland, wo einem großen Teil des Altbestandes mit Genehmigung sie eine führende Marktstellung hat. Externe Faktoren, der BaFin ein Referenzzins in Höhe von 3,20 Prozent welche die biometrischen Grundlagen des Geschäfts angesetzt. Im Altbestand wird also aktuell sowohl für beeinflussen, beispielsweise Epidemien oder sonstige Verträge mit 4,0 Prozent Rechnungszins als auch für Veränderungen der Sterblichkeit, würden das Unter- Verträge mit 3,5 Prozent Rechnungszins eine Zinszu- nehmen daher entsprechend seinem Marktanteil treffen. satzreserve gebildet. Insgesamt beträgt die Zinszu- satzreserve für den Jahresabschluss 2013 rund 2,4 (1,1) Milliarden Euro. Durch die frühzeitige Stärkung der Deckungsrückstellung wird die Erfüllung des Leistungs- versprechens gegenüber den Kunden zusätzlich ge- sichert.
Allianz Lebensversicherungs-AG Geschäftsbericht 2013 15 Lagebericht Sonstige Risiken Prognose- und Chancenbericht Für Versicherungsunternehmen können Veränderun- gen in gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Rah- Gesamtwirtschaftliche menbedingungen von erheblicher Bedeutung sein. Rahmenbedingungen Um die damit verbundenen Chancen und Risiken für das Unternehmen frühzeitig zu erkennen, erfolgt Auch 2014 bestehen erhebliche Risiken für die wirt- eine laufende qualitative Beobachtung durch Experten schaftliche Entwicklung. Sie reichen von einer anhalten- (siehe Abschnitt „Rechtliche Rahmenbedingungen“). den Wachstumsschwäche in einigen Schwellenländern über mögliche Verwerfungen auf den Finanzmärkten Aufgrund der langen Laufzeit ihrer verkauften Pro- als Reaktion auf den Kurswechsel der US-Geldpolitik dukte ist die Allianz Lebensversicherungs-AG beson- bis hin zu einem Wiederaufflammen der Krise im Euro- deren Rechtsprechungsrisiken ausgesetzt. raum. Insbesondere könnte in Europa der geplante Banken-Stresstest für neue Unsicherheit sorgen. Da- Risikosituation neben bergen geopolitische Krisenherde, zum Beispiel der ungelöste Syrien-Konflikt oder Grenzstreitigkeiten Die aktuellen aufsichtsrechtlichen Anforderungen (Sol- in Asien, erhebliches Destabilisierungspotenzial. vabilität I) wurden mit sehr gutem Ergebnis erfüllt. Die Solvabilitätsquote liegt bei 175,7 Prozent. Des Wei- Bei günstigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedin- teren werden die von der BaFin vorgeschriebenen gungen dürfte sich nach Einschätzung von Allianz Stresstests mit großem Sicherheitspuffer bestanden. Economic Research die positive wirtschaftliche Ent- wicklung jedoch fortsetzen und sich das Wachs- Durch die aktive Beteiligung der Allianz Deutschland AG tumstempo sogar deutlich erhöhen. In Deutschland und der Allianz Lebensversicherungs-AG am europäi- bilden die noch immer sehr expansive Geldpolitik, schen Solvency II-Projekt ist die Allianz Lebensversiche- die Konjunkturerholung im Euroraum, der verhältnis- rungs-AG außerdem gut auf die künftigen regulatori- mäßig geringe Konsolidierungsdruck im Inland und schen Anforderungen vorbereitet. der robuste Arbeitsmarkt die Grundlage für eine stär- kere konjunkturelle Expansion nach zwei Jahren des Die aktuelle Risikosituation liegt somit weit innerhalb mäßigen Wachstums. Allianz Economic Research der Risikotragfähigkeit des Unternehmens. rechnet daher damit, dass die deutsche Wirtschaft 2014 um zwei Prozent wachsen wird. Nachtragsbericht Prognose für die deutsche Versicherungswirtschaft Vorgänge, die für die Beurteilung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Allianz Lebensversi- Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist bei cherungs-AG von besonderer Bedeutung gewesen aller Unsicherheit davon auszugehen, dass sich die wären, sind nach Schluss des Geschäftsjahrs bis Beitragseinnahmen in der Versicherungswirtschaft zur Vorstandssitzung, in welcher der Jahresabschluss weiter erhöhen. Der Gesamtverband der Deutschen aufgestellt wurde, nicht eingetreten. Versicherungswirtschaft (GDV) rechnet für 2014 über alle Versicherungssparten hinweg mit einem Anstieg des Beitragsaufkommens um etwa 1,5 Prozent. In der deutschen Lebensversicherung (einschließlich Pensionskassen und Pensionsfonds) rechnet der GDV für 2014 mit stabilen Beitragseinnahmen. Der Ver- band erwartet, dass sowohl die laufenden Beiträge als auch die Einmalbeiträge in etwa auf Vorjahresniveau liegen werden.
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